DE10214542C1 - Kontaktvorrichtung für Hörgeräte - Google Patents
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Abstract
Zur Miniaturisierung und Rationalisierung des Herstellungsverfahrens von Kontaktiervorrichtungen für Hörgeräte wird vorgeschlagen, einen Spritzgusskörper (1) gemäß der Isert Mold Technologie mit Metallkontaktfedern (2, 3) zu versehen. Darüber hinaus werden Verdrahtungselemente (4, 5, 6) als Leiterbahnen auf den Spritzgusskörper (1) aufgebracht. Hierzu können die mit Metallfedern (2, 3) versehenen Kunststoffspritzgusskörper (1) in bestimmten Mustern beispielsweise mittels Laser aktiviert und anschließend die aktivierten Partien mit leitendem Metall beschichtet werden. Alternativ können die Leiterbahnen (4, 5, 6) auch auf den Spritzgusskörper aufgedruckt werden.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Kon
taktieren elektrischer Bauelemente eines Hörgeräts mit einem
Kunststoffspritzgusskörper zum Tragen von Kontaktelementen
und mindestens einem Metallkontaktelement, das in den Kunst
stoffspritzgusskörper eingespritzt ist. Ferner betrifft die
vorliegende Erfindung ein Verfahren zum Herstellen einer der
artigen Vorrichtung.
Die elektrischen Bauelemente eines Hörgeräts sind in dem Hör
gerätegehäuse in geeigneter Weise zu kontaktieren. Hierzu ist
aus der europäischen Patentschrift EP 0 988 776 B1 eine Kon
taktiervorrichtung bekannt, die Anschlüsse zu einem elektri
schen Modul aufweist. Darüber hinaus sind an die Kontaktier
vorrichtung Metallfederelemente angebracht zum Kontaktieren
einer Hörgerätebatterie und zur Halterung der Vorrichtung in
der Abdeckplatte des Hörgeräts.
Verfahrenstechnisch ist in diesem Zusammenhang aus der soge
nannten Insert Mold Technologie bekannt, gestanzte Metalltei
le und Drahtverbindungselemente in Kunststoffspritzgussformen
einzulegen, um diese beim Spritzgussvorgang mit in den Kunst
stoffkörper einzuspritzen. Durch den Spritzgusskörper erhal
ten die Kontaktstellen wohldefinierte Positionen.
Der Spritzgusskörper kann mittels seiner Kontaktelemente auch
zum Tragen elektronischer Bauelemente im Hörgerät verwendet
werden. Dennoch sind zur Kontaktierung einiger Komponenten
des Hörgeräts weitere Drahtverbindungen notwendig, die sich
nicht als in den Kunststoffkörper eingespritzte Metallkon
taktelemente realisieren lassen.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, die zur
Kontaktierung notwendigen Elemente und Vorrichtungen zu mini
aturisieren und deren Fertigung zu rationalisieren.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe gelöst durch eine Vorrich
tung zum Kontaktieren elektrischer Bauelemente eines Hörgerä
tes mit einem Kunststoffspritzkörper zum Tragen von Kontakt
elementen und mindestens einem Metallkontaktelement, das in
den Kunststoffspritzgusskörper eingespritzt ist, sowie durch
mindestens einem Verdrahtungselement, das leiterbahnartig auf
der Oberfläche des Kunststoffspritzgusskörpers aufgebracht
ist, zum Verdrahten der elektrischen Bauelemente und/oder des
Metallkontaktelements.
Darüber hinaus wird die oben genannte Aufgabe gelöst durch
ein Verfahren zum Herstellen einer derartigen Vorrichtung
durch Spritzgießen mindestens eines Strukturelements aus ei
nem aktivierten Kunststoff, der insbesondere mit Palladium
aktiviert ist, Einlegen des mindestens einen Strukturelements
zusammen mit dem mindestens einen Metallkontaktelement in ei
ne Spritzgussform, Umspritzen des mindestens einen Struktur
elements und des mindestens einen Metallkontaktelements mit
einem isolierenden Kunststoff zu dem Kunststoffspritzgusskör
per, wobei das Strukturelement zumindest teilweise an die O
berfläche des Kunststoffspritzgusskörpers ragt, wodurch ein
Oberflächenbereich definiert ist, und Metallisieren des durch
das Strukturelement vorgegebenen Oberflächenbereichs des
Kunststoffspritzgusskörpers.
Weiterhin läßt sich die oben genannte Aufgabe lösen durch ein
Verfahren zum Herstellen der obigen Vorrichtung durch Einle
gen des mindestens einen Metallkontaktelements in eine
Spritzgussform für den Kunststoffspritzgusskörper, Aussprit
zen der Spritzgussform mit einem isolierendem Kunststoff, Be
strahlen eines Leiterbahnmusters auf der Oberfläche des
Spritzgusskunststoffkörpers und Beschichten des bestrahlten
Musters mit einem leitenden Metall.
Ebenso ist erfindungsgemäß vorgesehen ein Verfahren zum Her
stellen einer obigen Vorrichtung durch Einlegen des mindes
tens einen Metallkontaktelements in eine Spritzgussform für
den Kunststoffspritzgusskörper, Ausspritzen der Spritzguss
form mit einem isolierenden Kunststoff und Drucken von Lei
terbahnen auf den Kunststoffspritzgusskörper.
Fertigungstechnisch lassen sich die Metallkontaktelemente,
die in den Kunststoffspritzgusskörper eingespritzt werden
sollen, am günstigsten aus Metallblechen stanzen. Sofern die
Metallkontaktelemente auf die zu kontaktierenden Bauelemente
Druck ausüben sollen, können hierfür Metallfedern verwendet
werden.
Verdrahtungselemente, die Leiterbahnen auf dem Kunststoff
spritzgusskörper darstellen, können erfindungsgemäß nicht nur
dafür verwendet werden, um eingespritzte Metallkontaktelemen
te miteinander zu verbinden, sondern auch dazu, Kontakte nach
außen herzustellen. So ist es vorteilhaft, die Verdrahtungs
elemente mit Kontaktstellen auszustatten, die aus der Ober
fläche des Kunststoffspritzgusskörpers herausragen und somit
eine gute elektrische Kontaktmöglichkeit zu Bauelementen bie
ten, welche nicht mit federnden Metallkontakten gebildet wer
den müssen.
Die Verdrahtungselemente beziehungsweise Leiterbahnen sind,
falls zur Herstellung mit aktivierten Kunststoffstrukturele
menten gearbeitet wird, über den Teilen der Strukturelemente
angeordnet, die an die Oberfläche des Spritzgusskörpers ra
gen. Zur Aktivierung wird der Kunststoff für das Spritzen der
Strukturelemente günstigerweise mit Palladium dotiert.
Vorzugsweise werden durch die erfindungsgemäßen Kontaktvor
richtungen die Elektronikmodule und -batterien eines Hörge
räts kontaktiert. Dabei kann es sich sowohl um ein sogenann
tes In-dem-Ohr-Hörgerät als auch um ein sogenanntes Hinter-
dem-Ohr-Hörgerät handeln.
Die Herstellung der erfindungsgemäßen Kontaktvorrichtungen
erfolgt vorzugsweise durch Einlegen entsprechender Kontakt
elemente, die Metallkontaktelemente und Strukturelemente aus
Kunststoff umfassen, in eine Spritzgussform, wie sie bereits
eingangs als Insert-Mold Technologie vorgestellt wurde. Dazu
werden zunächst die notwendigen Strukturelemente in ihrer
dreidimensionalen Form aus einem beispielsweise mit Palladium
aktivierten Kunststoff gespritzt. Anschließend werden diese
gespritzten Strukturelemente zusammen mit den weiteren Me
tallkontaktelementen beziehungsweise Metallfedern in die
Spritzgussform für den Gusskörper eingebracht. Daraufhin wird
die Spritzgussform mit den Metallkontakt- und Strukturelemen
ten mit isolierendem Kunststoff ausgespritzt. Schließlich
werden die aktivierten Strukturelemente, soweit sie aus der
Oberfläche ragen, beispielsweise in einem Bad mit Metall be
schichtet.
Durch die Leiterbahntechnologie lassen sich in der Regel die
Kontaktstellen, an denen Kontaktschwierigkeiten auftreten
können, reduzieren, was zu einer Steigerung der Qualität der
Kontaktvorrichtung führt. Weiterhin können im Falle der Her
stellung mittels Insert Mold Technologie Einlegeteile einge
spart werden, indem die Kontaktstellen für äußere Kontakte an
die Strukturelemente angespritzt werden. Damit wird die An
zahl der für die Fertigung notwendigen Teile reduziert, womit
sich auch die Montagezeit reduzieren und der Automatisie
rungsgrad für die Fertigung erhöhen lässt.
Eine Miniaturisierung ist, wie bereits erwähnt, auch dadurch
möglich, dass Leiterbahnen auf den Spritzgusskörper aufge
bracht werden. Hierzu können einerseits mit einem Laser die
jenigen Stellen, die Leiterbahnen tragen, aktiviert, und an
schließend die aktivierten Stellen auf dem Kunststoffkörper
selektiv mit Metall beschichtet werden. Andererseits können
die Leiterbahnen aber auch durch beliebige Druckverfahren auf
den Spritzgusskörper aufgebracht werden.
Die vorliegende Erfindung wird nun anhand der beigefügten
Zeichnung näher erläutert, die eine perspektivische Ansicht
einer erfindungsgemäßen Kontaktvorrichtung zeigt. Das nach
folgende Ausführungsbeispiel stellt jedoch nur eine bevorzug
te Ausführungsform der vorliegenden Erfindung dar.
Die Zeichnung zeigt einen Kunststoffspritzgusskörper 1. In
diesen sind Metallfedern 2 und 3 eingespritzt, die im vorlie
genden Fall zum Kontaktieren einer nicht dargestellten Hörge
rätebatterie dienen. Weiterhin sind in die Kontaktiervorrich
tung 1 unter den Leiterbahnen beziehungsweise Verdrahtungs
elementen 4, 5 und 6 Strukturelemente eingespritzt. Jedes
dieser Verdrahtungselemente 4, 5, 6 besitzt eine Kontaktstel
le 14, 15, 16, die aus der Oberfläche des Spritzgusskörpers 1
herausragt.
Zur Herstellung des Spritzgusskörpers 1 werden die Struk
turelemente aus aktiviertem Kunststoff gefertigt, zusammen
mit den Metallfedern 2, 3 in die Spritzgussform eingelegt und
mit isolierendem Kunststoff umspritzt.
Die in der Zeichnung dargestellte Kontaktiervorrichtung lässt
sich auch dadurch herstellen, dass, wie bereits erwähnt, zu
nächst gemäß dem bekannten Insert Mold Verfahren lediglich
die Metallfedern 2 und 3 in den Körper 1 eingespritzt werden.
Anschließend werden für die Verdrahtungselemente auf der O
berfläche des Spritzgusskörpers 1 Bahnen mit einem Laser ak
tiviert. Diese aktivierten Bahnen werden anschließend mit ei
nem leitfähigen Metall beschichtet. Alternativ können die
Leiterbahnen, wie erwähnt, auf den Spritzgusskörper aufge
druckt werden.
Durch die Verdrahtungselemente 4, 5, 6 lässt sich beispiels
weise ein elektronisches Modul mit Mikrophon, das an der be
zogen auf die zeichnerische Darstellung rückwärtigen Seite
der Kontaktiervorrichtung 1 angeordnet sein kann, kontaktie
ren. Die Schallöffnung 7 für ein Mikrophon ist an der Ober
seite des Kunststoffspritzgusskörpers 1 sichtbar.
Claims (10)
1. Vorrichtung zum Kontaktieren elektrischer Bauelemente ei
nes Hörgerätes mit
einem Kunststoffspritzkörper (1) zum Tragen von Kontakt elementen (2-6) und
mindestens einem Metallkontaktelement (2, 3), das in den Kunststoffspritzgusskörper (1) eingespritzt ist,
gekennzeichnet durch
mindestens ein Verdrahtungselement (4, 5, 6), das leiter bahnartig auf der Oberfläche des Kunststoffspritzgusskör pers (1) aufgebracht ist, zum Verdrahten der elektrischen Bauelemente und/oder des Metallkontaktelements (2, 3).
einem Kunststoffspritzkörper (1) zum Tragen von Kontakt elementen (2-6) und
mindestens einem Metallkontaktelement (2, 3), das in den Kunststoffspritzgusskörper (1) eingespritzt ist,
gekennzeichnet durch
mindestens ein Verdrahtungselement (4, 5, 6), das leiter bahnartig auf der Oberfläche des Kunststoffspritzgusskör pers (1) aufgebracht ist, zum Verdrahten der elektrischen Bauelemente und/oder des Metallkontaktelements (2, 3).
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das mindestens eine Me
tallkontaktelement (2, 3) ein gestanztes Metallteil ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das mindestens
eine Metallkontaktelement (2, 3) eine Metallfeder ist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das
mindestens eine Verdrahtungselement (4, 5, 6) mindestens
eine Kontaktstelle (14, 15, 16), die über die Oberfläche
des Kunststoffspritzgusskörpers (1) erhaben ist, zur Kon
taktierung eines elektrischen Bauelements aufweist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass ein
insbesondere mit Palladium dotiertet Kunststoffabschnitt
den Untergrund des mindestens einen Verdrahtungselements
(4, 5, 6) darstellt.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass zwei
Metallkontaktelemente (2, 3) zur Kontaktierung einer Hör
gerätebatterie und mehrere Verdrahtungselemente (4, 5, 6)
zur Kontaktierung eines Hörgeräteelektronikmoduls an dem
Kunststoffspritzgusskörper (1) angeordnet sind.
7. Hörgerät mit einer Vorrichtung zum Kontaktieren elektri
scher Bauelemente nach einem der Ansprüche 1 bis 6.
8. Verfahren zum Herstellen einer Vorrichtung nach einem
der Ansprüche 1 bis 6 durch
Spritzgießen mindestens eines Strukturelements aus einem aktivierten Kunststoff, der insbesondere mit Palladium aktiviert ist,
Einlegen des mindestens einen Strukturelements zusammen mit dem mindestens einen Metallkontaktelement (2, 3) in eine Spritzgussform,
Umspritzen des mindestens einen Strukturelements und des mindestens einen Metallkontaktelements (2, 3) mit einem isolierenden Kunststoff zu dem Kunststoffspritzgusskörper (1), wobei das Strukturelement zumindest teilweise an die Oberfläche des Kunststoffspritzgusskörpers ragt, wodurch ein Oberflächenbereich definiert ist, und
Metallisieren des durch das Strukturelement vorgegebenen Oberflächenbereichs des Kunststoffspritzgusskörpers (1).
Spritzgießen mindestens eines Strukturelements aus einem aktivierten Kunststoff, der insbesondere mit Palladium aktiviert ist,
Einlegen des mindestens einen Strukturelements zusammen mit dem mindestens einen Metallkontaktelement (2, 3) in eine Spritzgussform,
Umspritzen des mindestens einen Strukturelements und des mindestens einen Metallkontaktelements (2, 3) mit einem isolierenden Kunststoff zu dem Kunststoffspritzgusskörper (1), wobei das Strukturelement zumindest teilweise an die Oberfläche des Kunststoffspritzgusskörpers ragt, wodurch ein Oberflächenbereich definiert ist, und
Metallisieren des durch das Strukturelement vorgegebenen Oberflächenbereichs des Kunststoffspritzgusskörpers (1).
9. Verfahren zum Herstellen einer Vorrichtung nach einem der
Ansprüche 1 bis 6 durch
Einlegen des mindestens einen Metallkontaktelements (2, 3) in eine Spritzgussform für den Kunststoffspritzgusskörper (1)
Ausspritzen der Spritzgussform mit einem isolierenden Kunststoff,
Bestrahlen eines Leiterbahnmusters auf der Oberfläche des Spritzgusskunststoffkörpers (1) und
Beschichten des bestrahlten Musters mit einem leitenden Metall.
Einlegen des mindestens einen Metallkontaktelements (2, 3) in eine Spritzgussform für den Kunststoffspritzgusskörper (1)
Ausspritzen der Spritzgussform mit einem isolierenden Kunststoff,
Bestrahlen eines Leiterbahnmusters auf der Oberfläche des Spritzgusskunststoffkörpers (1) und
Beschichten des bestrahlten Musters mit einem leitenden Metall.
10. Verfahren zum Herstellen einer Vorrichtung nach einem
der Ansprüche 1 bis 6 durch
Einlegen des mindestens einen Metallkontaktelements (2, 3) in eine Spritzgussform für den Kunststoffspritzgusskörper (1),
Ausspritzen der Spritzgussform mit einem isolierenden Kunststoff und
Drucken von Leiterbahnen auf den Kunststoffspritzgusskör per (1).
Einlegen des mindestens einen Metallkontaktelements (2, 3) in eine Spritzgussform für den Kunststoffspritzgusskörper (1),
Ausspritzen der Spritzgussform mit einem isolierenden Kunststoff und
Drucken von Leiterbahnen auf den Kunststoffspritzgusskör per (1).
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