DE4334135A1 - Verfahren zur Herstellung von Pilocarpin-Derivaten - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Pilocarpin-DerivatenInfo
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- C07D405/06—Heterocyclic compounds containing both one or more hetero rings having oxygen atoms as the only ring hetero atoms, and one or more rings having nitrogen as the only ring hetero atom containing two hetero rings linked by a carbon chain containing only aliphatic carbon atoms
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Pilocarpin-
Derivaten aus einem 5-Formyl-imidazol-Derivat der Formel II,
worin
R¹ eine niedermolekulare geradkettige oder verzweigte Alkylkette mit 1-6 C-Atomen, ein Cyclohexanring oder ein substituierter oder unsubstituierter Benzylrest bedeutet.
R¹ eine niedermolekulare geradkettige oder verzweigte Alkylkette mit 1-6 C-Atomen, ein Cyclohexanring oder ein substituierter oder unsubstituierter Benzylrest bedeutet.
Besonderes Interesse hat das Derivat mit R¹ = Methyl, das eine Vorstufe von
Pilocarpin darstellt und in dieses auf bekanntem Weg überführt werden
kann.
Pilocarpin, ein Imidazol-Alkaloid, ist auf Grund seiner vielseitigen pharma
kologischen Eigenschaften Gegenstand zahlreicher Untersuchungen. Seine
herausragenden pharmakologischen Wirkungen sind diaphoretische Effekte,
Stimulierung des parasympatischen Systems, miotische Wirkungen und
insbesondere Anwendungen in der Ophthalmologie.
Verfahren zur Herstellung von racemischem und optisch aktivem Pilocarpin
sind bekannt. Alle diese Verfahren sind jedoch durch eine vergleichsweise
große Zahl von Syntheseschritten gekennzeichnet, wobei nur geringe
Gesamtausbeuten erzielt werden.
Bei der Synthese von H. Link und K. Bernauer (Helv. Chem. Acta 55, 1053
(1972)) dient racemisches Pilosinin als Vorstufe von Pilocarpin. Als Aus
gangsmaterial wurde das 5-Formyl-1-methyl-imidazol eingesetzt, das in
wenigen Schritten leicht aus Sarcosin zugänglich ist. Das Verfahren von
Link und Bernauer beinhaltet die Stobbe-Kondensation eines Imidazol
derivats mit Bersteinsäurediester zu einem Maleinhalbester, dessen regio
selektive Reduktion zur Butenolid-Bildung führt, aus dem durch katalytische
Reduktion im letzten Schritt das Pilosinin hervorgeht. Nachteil dieses
Verfahrens ist der schlechte Verlauf der Stobbe-Kondensation, wo
Ausbeuten von max. 20% erzielt werden.
In der U.S. 5,180,837 wird ein Verfahren zur Herstellung von racemischen
Pilosinin-Derivaten aus 5-Formyl-1-methyl-imidazol beschrieben. Durch
Überführung des Imidazol-Derivates in ein Thioacetal, dessen Deproto
nierung und Michael-Addition an γ-Crotonlacton und abschließende
Entschwefelung ist das Pilosinin-Derivat, als Pilocarpin-Vorläufer,
zugänglich. Nachteil des dort beschriebenen Verfahrens ist die geringe
Gesamtausbeute.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren zur Herstellung
von Pilocarpin-Derivaten aus leicht zugänglichen Ausgangsmaterialien zu
finden, das mit hohen Ausbeuten und weitgehend ohne Nebenprodukte
verläuft.
Diese Aufgabe wurde überraschend durch das erfindungsgemäße Verfahren
gelöst durch eine zweifache Olefierungsreaktion und nachfolgende
Hydrierung.
Gegenstand der Erfindung ist daher ein Verfahren zur Herstellung von
Pilocarpin-Derivaten der Formel I, dadurch gekennzeichnet, daß
- a) das 5-Formylimidazol-Derivat der Formel II,
worin
R¹ Wasserstoff, Alkyl mit 1-8 C-Atomen, oder einen carbocyclischen Rest bedeutet,
mit einem geeigneten 2-Alkoxyessigsäureester der Formel III wobei R² und R³ jeweils unabhängig voneinander Alkyl mit 1-6 C-Atomen oder Si(R⁶)₃ und X¹ einen Rest der Formel P(O)(OR⁴)₂, P(R⁵)₃ oder Si(R⁶)₃ bedeuten, worin R⁴, R⁵ und R⁶jeweils unabhängig voneinander für C1-6- Alkyl oder Phenyl stehen zu einem ungesättigten Carbonsäureester der Formel IV kondensiert wird, wobei
R¹, R² und R³ die oben angegebene Bedeutung besitzen - b) der Carbonsäureester zu dem Alkohol der Formel V reduziert wird,
- c) dieser mit einer Säure in das Hydroxyketon der Formel VI überführt wird,
- d) das so erhaltene Hydroxyketon mit einer geeigneten, in 2-Stellung
aktivierten Carbonsäure der Formel VII
worin X² eine der Bedeutungen von X¹ aufweist, und
R⁷ Alkyl mit 1-8 C-Atomen, oder einen carbocyclischen Rest bedeutet,
bzw. deren reaktiven Derivaten in einem aktivierten Ester der Formel VIII überführt wird,
wobei R¹, R⁷ und X² die angegebene Bedeutung besitzen - e) die Cyclisierung des Esters zum Lactonring unter Einwirkung einer starken Base unter Bildung des Dehydropilocarpin-Derivates der Formel IX erfolgt, welches nach bekannten Verfahren in das Pilocarpin-Derivat der Formel I überführt wird.
Die Verbindungen der Formel IV, V, VI und VIII sind neu und damit
ebenfalls Gegenstand der Erfindung. Falls einer der Reste R¹ bis R⁷ einen
Alkylrest bedeutet, so kann dieser geradkettig oder verzweigt sein. Dieser
bedeutet somit Methyl, Ethyl, n-Propyl, n-Butyl, n-Pentyl, n-Hexyl,
n-Heptyl, n-Octyl, i-Propyl, 1-(bzw. 2-)Methylpropyl, tert.-Butyl, 1-(2- bzw.
3-)Methylbutyl, neo-Pentyl, 1-(2-,3- bzw. 4-)Methylpentyl, 1-(2-, 3-, 4-
bzw. 5-)Methylhexyl oder 2-Ethylhexyl (i-Octyl). Vorzugsweise bedeutet er
Methyl, Ethyl oder i-Propyl, insbesondere Methyl oder Ethyl.
Falls R¹ und/oder R⁷ einen carbocyclischen Rest bedeutet, so kann dieser
aromatisch, cycloaliphatisch oder araliphatisch sein. Dieser bedeutet somit
bevorzugt Phenyl, Benzyl, Cyclohexyl, 1-Indanyl, Tetrahydronynaphthyl
(z. B. 1,2,3,4-Tetrahydro-1-naphthyl), Benzocycloheptyl, (z. B. 5-Benzo
cycloheptyl), 9,10-Dihydro-9-anthracenyl, 9H-Fluoren-9-yl,
5-Dibenzo[a,d]cycloheptyl oder Dihydronaphthyl (z. B. 1,2-Dihydro-
1-naphthyl).
Die vorstehend genannten carbocyclischen Reste können jeweils
unsubstituiert oder mit 1 bis 6 Substituenten, ausgewählt aus der Gruppe
Alkyl, Alkoxy mit 1-5 C-Atomen und Halogen, substituiert sein.
Insbesondere bevorzugt sind Verbindungen worin R¹ Methyl, Ethyl oder
Propyl, vorzugsweise Methyl bedeutet. Weiterhin bevorzugt sind
Verbindungen der Formel VI, wo R⁶ ein geradkettiger Alkylrest mit 1-5
C-Atomen, vorzugsweise Ethyl bedeutet.
Aus dem 5-Formylimidazol-Derivat der Formel II, welches leicht aus
Sarcosinmethylester-Hydrochlorid und Dimethylamino-2-azaprop-2-en-1-
ylidendimethylammonium wie in der EP 0 336 250 beschrieben, zugänglich
ist, lassen sich mit geeigneten 2-Alkoxyessgisäureester der Formel III,
insbesondere Phosphororganylen, der Formel
wobei P* PR⁵₃ oder P(O)(OR⁴)₃, worin R⁴ und R⁵ jeweils unabhängig
voneinander Alkyl oder Aryl bedeuten, in Anwesenheit einer Base die
ungesättigten Ester der Formel III herstellen. So können beispielsweise
Phosphorane (P*=PR⁵₃) nach Überführung in die entsprechenden Ylide
unter den Bedingungen einer Wittig-Reaktion nach den in Houben-Weyl,
Methoden der Organischen Chemie, Bd. 5/1b,. S. 383, Phosphonate
(P*=P(O)(OR⁴)₂) nach Bildung des Anions unter den Bedingungen einer
Horner Emmons-Reaktion in analog den z. B. in Organic Reactions, Bd. 25,
John Wiley, New York, 1978, Kap. 2, beschriebenen Verfahren oder
Phosphinoxide auf beispielsweise in Houben-Weyl, Methoden der
Organischen Chemie, Bd. XII/1, S. 167, beschriebenen Weise für die
Olefinierung von Aldehyden der Formel II Verwendung finden.
Vorzugsweise werden Phosphonate eingesetzt, da die bei der Reaktion
entstehenden Phosphatester wasserlöslich sind. Als Basen zur Herstellung
eines reaktiven Phosphorylids, Phosphonat- oder Phosphinoxidanions eignen
sich in Abhängigkeit von der Deprotonierungsfähigkeit des eingesetzten
Phosphororganyls z. B. Alkalimetallhydroxide wie Natrium- oder Kalium
hydroxid, Alkalimetallcarbonate wie Natrium- oder Kaliumcarbonat,
Alkoholate wie Natriummethylat, Natriumethylat, Lithiumethylat oder
Kalium-tert.-butanolat, Alkalimetallamide wie Kaliumamid oder Natrium
amid, Alkalimetallorganyle wie Methyllithium, n-Butyllithium, tert-Butyl
lithium oder Phenyllithium, organische Basen wie Lithiumdiisopropylamid
oder Natriummethylsulfinylmethylid oder Hydride wie Natrium- oder
Kaliumhydrid.
Zweckmäßig führt man die Reaktion in einem inerten Lösungsmittel durch.
Als inerte Lösungsmittel eignen sich vorzugsweise Ether wie Diethylether,
Ethylenglykoldimethylether, Tetrahydrofuran oder Dioxan sowie Amide wie
Dimethylformamid, Hexamethylphosphorsäuretriamid, Dimethylacetamid
oder N-Methylpyrrolidon, ferner Sulfoxide wie Dimethylsulfoxid oder
Sulfolan sowie Kohlenwasserstoffe wie Pentan, Hexan, Cyclohexan, Benzol
oder Toluol. Die Reaktionstemperaturen liegen zweckmäßig entsprechend
der Reaktivität des eingesetzten Phosphororganyls zwischen etwa -10°C und
etwa 150°C, vorzugsweise zwischen 20 und 100°C, die Reaktionszeiten
zwischen 1 und 48 Stunden.
Bei der Reduktion des Esters der Formel IV zum Alkohol der Formel V
werden vorzugsweise Metallhydride eingesetzt, wie z. B. Lithiumaluminium
hydrid, Natriumaluminiumhydrid, Natriumborhydrid, Lithiumborhydrid,
Natriumbor-(2-methoxyethoxy)dihydroaluminiumhydrid, Stannylhydride
wie z. B. Tributylzinnhydrid und insbesondere Diisobutylaluminium-hydrid.
Als Lösungsmittel kommen je nach Natur des Reduktionsmittels Wasser,
Alkohole wie Methanol, Ethanol, Isopropanol, t-Butanol oder n-Butanol,
Ether wie Tetrahydrofuran, Dioxan oder Dietylether sowie Kohlenwasser
stoffe wie Pentan, Cyclohexan, Hexan, Benzol, Toluol oder Xylol oder
Gemische aus den genannten Lösungsmitteln in Betracht. Die Reaktions
temperatur ist sowohl abhängig vom eingesetzten Metallhydrid als auch vom
Lösungsmittel. Die Reaktionen erfolgen vorzugsweise zwischen 0 und
100°C, die Reaktionszeiten liegen zwischen 15 min und 6 h.
Die Hydrolyse des Enolethers der Formel V wird vorzugsweise mit einer
Mineralsäure wie z. B. Phosphorsäure, Salzsäure oder Schwefelsäure oder N-
Chlorsuccinimid oder Ammoniumchlorid durchgeführt. Die Hydrolyse
findet bei Temperaturen im Bereich von 0 bis 100°C statt. Das bei der
Hydrolyse zunächst anfallende Salz der Formel VIa
wird mit einer alkoholischen Metallalkoholat-Lösung bei Temperaturen von
0-100°C, vorzugsweise bei Raumtemperatur, in das Hydroxyketon der
Formel V überführt. Geeignete Metallalkoholate sind Kalium- oder
Natriummethanolat oder -ethanolat.
Die Veresterung des Alkohols der Formel VI mit einer Säure der
Formel VII, wobei R⁷ und X² die angegebene Bedeutung besitzen, R⁷
vorzugsweise Methyl, Ethyl, Propyl, Butyl oder Pentyl, insbesondere Ethyl
bedeutet, bzw. deren reaktiven Carbonsäurederivaten erfolgt nach Methoden
wie sie beispielsweise im Houben-Weyl, Methoden der Organischen
Chemie, Bd. VIII,
S. 359-680 beschrieben werden.
In einem bevorzugten Verfahren kann die Herstellung des Esters der
Formel VIII auch nach der Dicyclohexylcarbodiimid (DCC)-Methode
erfolgen. Bei der Reaktion hat sich die Zugabe eines Acylierungs
katalysators als vorteilhaft erwiesen, da dieser die Neigung zur Bildung
unerwünschter N-Acylharn-stoffe weitgehend unterdrückt und dadurch die
Ausbeute steigert. Als Acylierungskatalysatoren werden Pyridine und
Pyridinderivate, vorzugsweise Aminopyridine, insbesondere 4-Dimethyl
aminopyridin (DMAP) oder 4-(1-Pyrrolidinyl)pyridin in Mengen von
3-10 Mol% verwendet. Die Reaktion findet bei Temperaturen zwischen
0 und 100 °C, vorzugsweise im Siedebereich des verwendeten Lösungs
mittels statt.
Als Lösungsmittel sind insbesondere chlorierte Kohlenwasserstoffe wie
Chloroform, Dichlormethan und Tetrachlormethan sowie alle aprotischen
Lösungsmittel, vorzugsweise Aceton, Acetonitril, Dimethylformamid,
Dimethylsulfoxid und Ether wie Dioxan, Tetrahydrofuran oder Diethylether
geeignet.
Die Cyclisierung des Esters zum Lactonring erfolgt durch Überführung des
aktivierten Esters der Formel VIII in das entsprechende Anion. Die
Herstellung des Anions erfolgt analog wie bei der Herstellung des
ungesättigten Carbonsäureesters der Formel IV beschrieben.
Der Zusatz von Kronenether vorzugsweise 0,8 bis 2,5 mol bezogen auf die
eingesetzte Base hat sich bei der Cyclisierungreaktion als vorteilhaft
erwiesen. Insbesondere bei der Verwendung von Natrium- oder Kalium
hydrid bzw. von Natrium- oder Kaliumcorbonat als Base verläuft die
Cyclisierung in Gegenwart von 18-Krone-6 oder 15-Krone-5 unter milden
Bedingungen in hohen Ausbeuten.
Die Cyclisierungsreaktion wird vorzugsweise bei Raumtemperatur oder im
Siedebereich des verwendeten Lösungsmittels durchgeführt.
Durch katalytische Hydrierung des Dehydropilocarpins der Formel IX erhält
man das Pilocarpin-Derivat der Formel I. Die katalytische Hydrierung
erfolgt z. B. bei Temperaturen zwischen etwa 0°C und 200°C sowie bei
Drucken zwischen etwa 1 und 200 bar in einem inerten Lösungsmittel wie
z. B. einem Alkohol wie Methanol, Ethanol, Isopropanol, einem Ether, wie
z. B. Diethylether, Tetrahydrofuran (THF) oder Dioxan, einem Ester wie
z. B. Essigsäureethylester oder Essigsäuremethylester, einer Carbonsäure wie
Essigsäure oder einem Kohlenwasserstoff wie Cyclohexan, Cyclopentan,
Benzol oder Toluol. Geeignete Katalysatoren sind insbesondere solche, die
eine stereoselektive Hydrierung erlauben. Als Katalysatoren eignen sich
zweckmäßigerweise Raney-Nickel oder Edelmetalle wie Platin oder
Palladium die in einer Form ihrer Oxide z. B. PtO₂, PdO auf einem Träger,
z. B. Palladium auf Aktivkohle, Calciumcarbonat oder Strontiumcarbonat
oder in fein verteilter Form eingesetzt werden können.
Bei Einsatz geeigneter, chiraler Reduktionsmittel, z. B. von 1,1′-Binaphthyl-
2,2′-dioxy-aluminiumhydrid oder chiraler Hydrierkatalysatoren,
vorzugsweise von Rhodiumkomplexen chiraler Diphosphine, z. B. (6,6-
Dimethylbiphenyl-2,2-diyl)-bis-(dicyclohexylphosphin) ist es möglich,
optisch aktives Pilocarpin herzustellen.
Das erfindungsgemäße Verfahren erlaubt somit die Herstellung von
Pilocarpin und seinen Derivaten aus Imidazolderivaten auf einfache Weise
und in hohen Ausbeuten aus leicht zugänglichen Ausgangsstoffen in
wenigen Syntheseschritten und stellt damit einen wesentlichen Fortschritt
auf dem Gebiet der Pilocarpin-Synthese dar.
Das nachfolgende Beispiel soll das erfindungsgemäße Verfahren erläutern,
ohne es zu begrenzen.
Folgende Abkürzungen werden benutzt:
THF Tetrahydrofuran
DIBAH Diisobutylaluminiumhydrid
DMAP 4-Dimethylaminopyridin
DCC Dicyclohexylcarbodiimid
DIBAH Diisobutylaluminiumhydrid
DMAP 4-Dimethylaminopyridin
DCC Dicyclohexylcarbodiimid
Zur Suspension von 0,14 mol NaH (paraffinfrei) in 250 ml abs. THF tropft
man unter Rühren und Inertgas langsam 0,14 mol Diethylphosphonoethoxy
essigsäure-ethylester, rührt die Mischung 1 h bei 20 °C und tropft die Lö
sung von 0,093 mol 1-Methylimidazol-5-aldehyd in 100 ml abs. THF zu.
Nach 10 min Rühren bei 20 °C wird das Lösungsmittel im Vakuum abde
stilliert, der Rückstand in wenig H₂O aufgenommen, die Lösung mit
1 N-HCl angesäuert und mehrmals mit Ether gewaschen. Die wäßrige Phase
wird unter Kühlen (0-5°C) mit 2 N-NaOH alkalisiert und mehrfach mit
CH₂Cl₂ extrahiert. Nach Trocknen der organische Extrakte mit Na₂SO₄ wird
das Lösungsmittel im Vakuum entfernt.
Ausbeute: 99% d.Th. Das Rohprodukt ist für die Folgereaktion genügend rein.
Ausbeute: 99% d.Th. Das Rohprodukt ist für die Folgereaktion genügend rein.
Zur Lösung von 137 mmol A in 600 ml abs. C₆H₆ tropft man unter
Inertgas, Rühren und Eiskühlung langsam 122 ml 45% DIBAH-Lösung
(= 328 mmol), rührt die Mischung noch 30 min bei 0-5°C weiter und fügt
langsam 600 ml CH₃OH, dann 100 ml H₂O zu. Der Hydroxid-Niederschlag
wird abgesaugt und mehrmals mit heißem CH₃OH ausgewaschen. Nach
Trocknen der vereinigten Filtrate mit Na₂SO₄ werden die Lösungsmittel im
Vakuum abdestilliert und der Rückstand mit C₂H₅OH abdestilliert.
Ausbeute: 100% d.Th. Das Rohprodukt ist für die Folgereaktion genügend rein. Umkristallisation einer analytischen Probe aus CH₃OH/Aceton: Schmp. 129°C
Ausbeute: 100% d.Th. Das Rohprodukt ist für die Folgereaktion genügend rein. Umkristallisation einer analytischen Probe aus CH₃OH/Aceton: Schmp. 129°C
Die Lösung von 58 mmol B in 116,6 ml N-HCl (=1 16,6 mmol) wird 1,5 h
bei 30-35°C gerührt, bei gleicher Temperatur im Vakuum konzentriert und
das restliche HCl durch Destillation mit CHCl₃ im Vakuum entfernt. Nach
Animpfen kristallisiert der Rückstand bei 20°C (15 h). Das Kristallisat wird
abgesaugt, mit wenig CH₃OH gewaschen und im Vakuum getrocknet.
Ausbeute: 86% d.Th. Schmp. 190°C
Ausbeute: 86% d.Th. Schmp. 190°C
Zur Suspension von 21,24 mmol C in 80 ml CH₃OH tropft man bei 20 °C
unter Rühren und Feuchtigkeitsausschluß langsam ca. 80-90% der äqui
valenten Menge NaOCH₃-Lösung in CH₃OH , wobei der pH-Wert von 6,5
nicht zu überschreiten ist. Das Lösungsmittel wird im Vakuum bei maximal
30 °C abdestilliert und der Rückstand durch Flash-Chromatographie
gereinigt (Kieselgel; CHCl₃/CH₃OH = 17/3).
Ausbeute: 100% d.Th. zähflüssiges, orangefarbenes Öl.
Ausbeute: 100% d.Th. zähflüssiges, orangefarbenes Öl.
Zur Lösung von 26,44 mmol Diethylphosphono-2-buttersäure in 40 ml
gereinigtem CH₂Cl₂ gibt man katalytische Mengen DMAP und die Lösung
von 21,3 mmol D in 80 ml CH₂Cl₂. Nach Abkühlen auf 0-5 °C tropft man
die Lösung von 23,5 mmol DCC in 60 ml CH₂Cl₂ zu und rührt die
Mischung 1 h bei 0-5 °C und 2 h bei 20 °C. Der auskristallisierte Dicyclo
hexylharnstoff wird abgesaugt und das Filtrat mit H₂O und gesättigter
NaHCO₃-Lösung gewaschen. Nach Trocknen der organischen Phase mit
Na₂SO₄ wird das Lösungsmittel bei 30 °C im Vakuum abdestilliert und der
Rückstand durch Flash-Chromatographie gereinigt (Kieselgel; Ehylacetat/
CH₃OH = 20/3 oder CHCl₃/CH₃OH=30/3).
Ausbeute: 69-95%d.Th. eines dickflüssigen, orangefarbenen Öls.
Ausbeute: 69-95%d.Th. eines dickflüssigen, orangefarbenen Öls.
Die Mischung von je 5 mmol 80% NaH und 15-Krone-5 in 50 ml absol.
Toluol wird bei 20°C unter Inertgas 10 min gerührt und anschließend
langsam die Lösung von 5 mmol E in 50 ml absol. Toluol zugetropft. Man
rührt noch 15 min unter Inertgas weiter und hydrolysiert die Mischung mit
wenig Wasser bis zur erkennbaren Phasentrennung. Nach Abtrennen der
organischen Phase wird die wäßrige Schicht mit NaCl gesättigt und
mehrmals mit CHCl₃ extrahiert. Die vereinigten organischen Phasen werden
mit Na₂SO₄ getrocknet, das Lösungsmittel bei 40°C im Vakuum
abdestilliert und der Rückstand zweimal durch Flash-Chromatographie
gereinigt (Kieselgel; Ethylacetat/CH₃OH = 20/3).
Ausbeute: 52%d.Th. praktisch farbloses Öl.
Ausbeute: 52%d.Th. praktisch farbloses Öl.
Zur Mischung von 3,21 mmol K₂CO₃ und 6,42 mmol 18-Krone-6 in 20 ml
Toluol gibt man bei 20°C unter Rühren und Inertgas rasch die Lösung von
0,54 mmol E in 25 ml absol. Toluol. Man rührt die Mischung noch 15 min
weiter, fügt wenig Wasser bis zur erkennbaren Phasentrennung zu und trennt
die organ. Phase ab. Die wäßr. Phase sättigt man mit NaCl und extrahiert
mehrmals mit CHCl₃. Nach Trocknen der vereinigten organ. Phasen mit
Na₂SO₄ werden die Lösungsmittel im Vak. bei 40°C abdestilliert und der
Rückstand durch Flash-Chromatographie gereinigt (Kieselgel; Ethylacetat/
CH₃OH 20/3).
Ausbeute: 52% d.Th.
Ausbeute: 52% d.Th.
1,36 mmol F in 15,5 ml CH₃OH werden mit 210 mg Pd/Kohle (10%) bei
50 bar und 60°C 5 h hydriert. Nach Abfiltrieren des Katalysators und
Abdestillieren des Lösungsmittels bei 30°C im Vakuum wird der ölige
Rückstand (ca. 250 mg) mit 10 ml 1 N-HCl versetzt und die Mischung 3 h
bei 20°C gerührt. Man destilliert die Salzsäure bei 35-40°C im Vakuum ab,
nimmt den öligen Rückstand in wenig CH₃OH auf und fügt Ether zu. Der
Niederschlag wird aus CH₃OH/Ether umkristallisiert.
Ausbeute: 73% d.Th., Schmp. 210°C. NMR-Spektren identisch mit denen des (+)-Enantiomers HCl.
Ausbeute: 73% d.Th., Schmp. 210°C. NMR-Spektren identisch mit denen des (+)-Enantiomers HCl.
Claims (12)
1. Verfahren zur Herstellung von Pilocarpin-Derivaten der Formel I,
dadurch gekennzeichnet, daß
- a) das 5-Formylimidazol-Derivat der Formel II,
worin
R¹ Wasserstoff, Alkyl mit 1-8 C-Atomen, oder einen carbocyclischen Rest
mit einem geeigneten Alkoxyessigsäureester der Formel III wobei
R² und R³ jeweils unabhängig voneinander Alkyl mit 1- 5 C-Atomen, oder Si(R⁶)₃ und
X¹ einen Rest ausgewählt aus den Formeln PO(OR⁴)₂, P(R⁵)₃ und Si(R⁶)₃ bedeuten,
worin
R⁴, R⁵ und R⁶ jeweils unabhängig voneinander für C1-6-Alkyl oder Phenyl stehen,
zu den ungesättigten Carbonsäureester der Formel IV kondensiert wird,
wobei R¹, R² und R³ die oben angegebene Bedeutung besitzen und - b) der Carbonsäureester zu dem Alkohol der Formel V reduziert wird,
- c) dieser mit einer Säure in das Hydroxyketon der Formel VI überführt wird,
- d) das so erhaltene Hydroxyketon mit einer geeigneten, in 2-
Stellung aktivierten Carbonsäure der Formel VII,
worin X² eine der Bedeutungen von X¹ aufweist, und
R⁷ Alkyl mit 1-8 C-Atomen oder einen carbocyclischen Rest bzw. deren reaktiven Derivaten in einem aktivierten Ester der Formel VIII überführt wird,
wobei R¹, R⁷ und X² die angegebene Bedeutung aufweisen, - e) die Cyclisierung des Esters zum Lactonring unter Einwirkung einer starken Base unter Bildung des Dehydropilocarpin-Derivates der Formel VII erfolgt, welches nach bekannten Verfahren in das Pilocarpin-Derivat der Formel I überführt wird.
2. Verbindung der Formel IV
worin R¹, R² und R³ die in Anspruch 1 angegebene Bedeutung
besitzen.
3. Verbindungen der Formel V,
worin R¹ und R³ die in Anspruch 1 angegebene Bedeutung haben.
4. Verbindungen der Formel VI
worin R¹ die in Anspruch 1 angegebene Bedeutung hat.
5. Salz der Formel VIa
worin R¹ die in Anspruch 1 angegebene Bedeutung besitzt, und Y- für
ein Halogenid-, Sulfat- oder Phosphotion steht.
6. Verbindungen der Formel VIII,
worin
R¹, R⁴ und X² die in Anspruch 1 angegebene Bedeutung haben.
R¹, R⁴ und X² die in Anspruch 1 angegebene Bedeutung haben.
7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das
Hydroxyketon der Formel VI mit einer Säure der Formel VII bzw.
deren reaktiven Derivaten und Dicyclohexylcarbodiimid in Gegenwart
eines Acylierungskatalysators umgesetzt wird.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der
Acylierungskatalysator 4-Dimethylaminopyridin oder 4-(1-
Pyrrolidinyl)-pyridin ist.
9. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Cyclisierung des aktivierten Esters der Formel VIII in Gegenwart eines
Kronenethers stattfindet.
10. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß 0,8-2,5 mol
des Kronenether bezogen auf die verwendete Base eingesetzt wird.
11. Verbindungen nach den Ansprüchen 2-6, dadurch gekennzeichnet, daß
R¹ ein Methylrest ist.
12. Verbindungen nach Anspruch 6 oder 11, dadurch gekennzeichnet, daß
R⁵ ein Ethylrest ist.
Priority Applications (6)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4334135A DE4334135A1 (de) | 1993-10-07 | 1993-10-07 | Verfahren zur Herstellung von Pilocarpin-Derivaten |
DE69417333T DE69417333T2 (de) | 1993-10-07 | 1994-10-04 | Verfahren zur Herstellung von Piperidinderivaten |
EP94115574A EP0647640B1 (de) | 1993-10-07 | 1994-10-04 | Verfahren zur Herstellung von Piperidinderivaten |
CA002133706A CA2133706A1 (en) | 1993-10-07 | 1994-10-05 | Process for the preparation of pilocarpine derivatives |
US08/318,935 US5530136A (en) | 1993-10-07 | 1994-10-06 | Process for the preparation of pilocarpine derivatives from a 5-formyl-imidazole derivative |
JP6242710A JPH07233164A (ja) | 1993-10-07 | 1994-10-06 | ピロカルピン誘導体の製造方法 |
Applications Claiming Priority (1)
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