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Diese Erfindung betrifft feste pharmazeutische
Formulierungen auf der Grundlage von Cyclodextrin. Insbesondere
betrifft sie Formulierungen auf der Grundlage von Sulfoalkylether-Cyclodextrin
(SAE-CD), wobei ein größerer Teil
des Therapeutikums nicht mit dem SAE-CD komplexiert ist.
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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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U.S.-A-5 134 127 (das 127-Patent)
betrifft Derivate von Sulfoalkylether-Cyclodextrin (SAE-CD). Es wird vorgeschlagen,
die SAE-CD-Derivate als löslichmachende
Mittel für
schlecht wasserlösliche
oder wasserunlösliche
Medikamente in verschiedenen pharmazeutischen Dosierungsformen zu
verwenden.
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Normalerweise werden Cyclodextrin/Medikamenten-Komplexe
vor ihrer Verwendung in pharmazeutischen Formulierungen gebildet.
Das 127-Patent betrifft Zusammensetzungen und Formulierungen, die
ein Medikament enthalten, das mit einem SAE-CD-Derivat komplexiert
ist, wodurch Clathrat/Medikament-Komplexe oder Einschlusskomplexe
davon gebildet werden. Dort vorgesehene Formulierungen betreffen
diejenigen, die den Clathratkomplex und einen pharmazeutisch annehmbaren
Träger
einschließen.
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Die SAE-CD/Medikament-Clathratkomplexe
werden getrennt vor der Einbringung in eine gewünschte pharmazeutische Formulierung
hergestellt. Verfahren zur Herstellung solcher Formulierungen umfassen Schritte,
die eine umfangreiche Verfahrensüberwachung
und -steuerung erfordern und als solche das Formulierungsverfahren
komplizieren können.
In der pharmazeuti schen Industrie sind vereinfachte Verfahren komplexen
gegenüber
bevorzugt, und hinsichtlich Cyclodextrin enthaltender und insbesondere
SAE-CD enthaltender Zusammensetzungen besteht ein Bedarf an vereinfachten
Zusammensetzungen und Verfahren zu deren Herstellung.
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Es sind Versuche unternommen worden,
um Cyclodextrine mit schlecht wasserlöslichen Medikamenten zusammen
als physikalische Mischungen und als Einschlusskomplexe zu formulieren.
Muranushi et al. (1988) verglichen die Auflösungsprofile für unverdünntes Benexat,
eine physikalische Benexat/Cyclodextrin-Mischung und einen Benexat-Cyclodextrin-Komplex.
Sie berichteten von einer signifikant erhöhten Löslichkeit von Benexat, wenn
es in der komplexierten statt in Form der physikalischen Mischung
oder in unverdünnter
Form hergestellt wurde.
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Ähnliche
Ergebnisse wurden von J. J. Torres-Labandeira et al. (1994) berichtet,
wobei festgestellt wurde, dass die biologische Verfügbarkeit
eines Glibornurid-β-Cyclodextrin-Komplexes
um das zwei- bis dreifache höher
als diejenige der physikalischen Glibornurid-β-Cyclodextrin-Mischung war.
D. Peri et al. (1994) berichteten auch, dass der Medikament-β-Cyclodextrin-Komplex
von Tolnafat gegenüber
der physikalischen Mischung oder dem freien Medikament eine verbesserte
Auflösung
aufwies. Wenn Naproxen und β-Cyclodextrin untersucht
wurden, wurde festgestellt, dass der betreffende Einschlusskomplex
gegenüber
der physikalischen Mischung eine um das sechs- bis neunfach erhöhte Löslichkeit
nach 5 min aufwies. (Otero-Espinar et al., 1991).
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Ein weiterer Beweis dafür, dass
der Medikament-β-Cyclodextrin-Einschlusskomplex
ein signifikant verbessertes Auflösungsprofil als die entsprechende
physikalische Mischung aufweist, wurde von Lin et al. (1989) berichtet,
als β-Cyclodextrin-Komplexe
und physikalische Mischungen von Acetaminophen, Indomethacin, Piroxicam
und Warfarin untersucht wurden. Esclusa-Diaz et al. (1996) berichteten
auch, dass der Ketoconazol-β-Cyclodextrin-Komplex
eine signifikant bessere Löslichkeit
als die entsprechende physikalische Mischung aufwies.
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U.S.-A-4 946 686, McClelland et al.,
offenbart eine weitere Anwendung von physikalischen Medikament/Cyclodextrin-Mischungen,
ohne diese jedoch zu veranschaulichen. Diese Zusammensetzung wurde ausschließlich zur
gesteuerten Freisetzung eines Medikaments entworfen, wobei die Löslichkeit
modulierende Einheiten als Teilchen zur langsamen Freisetzung in
einer Mischung aus Medikamententrägermitteln dispergiert vorlagen.
Alle Komponenten wurden dann von einer mikroporösen, wasserunlöslichen
Wandung umgeben.
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Somit lehrt das Fachgebiet im allgemeinen,
dass ein Medikament-Cyclodextrin-Komplex
eine signifikant bessere Löslichkeit,
biologische Verfügbarkeit
und ein signifikant besseres Auflösungsprofil als seine betreffende
physikalische Mischung aufweist. Im Fachgebiet der Pharmazeutik
besteht ein Bedarf an einer pharmazeutischen Formulierung fort,
die eine physikalische Medikament/Cyclodextrin-Mischung mit einem
Auflösungsprofil,
einer biologischen Verfügbarkeit
und einer Löslichkeit
aufweist, die in etwa denjenigen gleicht, die für den entsprechenden Medikament-Cyclodextrin-Komplex charakteristisch
sind.
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KURZBESCHREIBUNG
DER ERFINDUNG
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Die vorliegende Erfindung betrifft
eine feste pharmazeutische Formulierung auf der Grundlage von Cyclodextrin,
die einen pharmazeutisch annehmbaren Träger und eine physikalische
Mischung aus einem Sulfoalkylether-Cyclodextrin-Derivat und eine therapeutisch
wirksame Menge eines Therapeutikums enthält, wobei ein Hauptteil des
Therapeutikums nicht mit dem Sulfoalkylether-Cyclodextrin-Derivat
komplexiert ist.
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Bevorzugte Ausführungsformen gehen aus den
abhängigen
Ansprüchen
hervor.
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Sofern nichts anderes angegeben ist,
sind die Begriffe "ein", "eine", "einer" so aufzufassen,
das ein/eine/einer oder mehrere gemeint sind.
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Die vorliegende Erfindung versucht,
die Nachteile bekannter fester, eine physikalische Therapeutikum/Cyclodextrin-Mischung
enthaltender pharmazeutischer Formulierungen zu überwinden. Die Erfindung betrachtet
vereinfachte Sulfoalkylether-Cyclodextrin enthaltende, feste, pharmazeutische
Zusammensetzungen und Formulierungen und Verfahren zur Herstellung
davon zur Verabreichung von Therapeutika. Die hier aufgeführten pharmazeutischen
Formulierungen werden vorteilhaft durch vereinfachte Verfahren hergestellt,
bei denen die vorherige Bildung von SAE-CD-Komplexen mit den Therapeutika
vor der Herstellung der Formulierung nicht erforderlich ist. Die
Formulierungen umfassen eine Filmbeschichtung, die einen festen
Kern umgibt, der eine physikalische Therapeutikum/Sulfoalkylether-Cyclodextrin-Mischung
umgibt, die, wenn Wasser oder Körperflüssigkeiten
darauf einwirken, einen Therapeutikum-Sulfoalkylether-Cyclodextrin-Komplex
bildet. Die die physikalische Therapeutikum/Sulfoalkylether-Cyclodextrin-Mischung
enthaltende pharmazeutische Zusammensetzung weist eine Löslichkeit,
ein Auflösungsprofil
und/oder eine biologische Verfügbarkeit
auf, die diejenige des entsprechenden Einschlusskomplexes erreicht.
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Demgemäß macht die vorliegende Erfindung
in einem anderen Aspekt eine feste pharmazeutische Formulierung
verfügbar,
die eine Filmbeschichtung und einen festen Kern umfasst, wobei die
Filmbeschichtung ein filmbildendes Mittel und ein porenbildendes
Mittel umfasst und wobei der feste Kern einen pharmazeutisch annehmbaren
Träger
und eine physikalische Mischung aus einer therapeutisch wirksamen
Menge eines Therapeutikums und einem Sulfoalkylether-Cyclodextrin
(SAE-CD) umfasst, wobei ein Hauptteil des Therapeutikums nicht mit
dem SAE-CD komplexiert ist.
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Die Formulierungen der vorliegenden
Erfindung sind einfache Zusammensetzungen, die mittels eines vereinfachten
Verfahrens hergestellt werden. Die vorliegende Erfindung ermöglicht auch
die Herstellung eines weiten Bereichs von Dosierungsformen mit dem
einzigartigen Merkmal.
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In einer Ausführungsform handelt es sich
beim Sulfoalkylether-Cyclodextrin um eine Verbindung der Formel
(I):
Formel
(I), wobei:
n = 4, 5 oder 6 ist;
R
1, R
2, R
3,
R
4, R
5, R
6, R
7, R
8 und
R
9 jeweils unabhängig -O- oder -O-(C
2-C
6-alkylen)-5O
3- sind, wobei wenigstens einer der Reste
R
1 und R
2 unabhängig eine
-O-(C
2-C
6-alkylen)-SO
3-Gruppe, vorzugsweise eine -O-(CH
2)
mSO
3-Gruppe ist, wobei
m 4 ist (z. B. -OCH
2CH
2CH
2SO
3- oder -OCH
2CH
2CH
2CH
2SO
3-) und
S
1, S
2, S
3,
S
4, S
5, S
6, S
7, S
8 und
S
9 jeweils unabhängig ein pharmazeutisch annehmbares
Kation sind, das zum Beispiel H
+, Alkalimetalle
(z. B. Li
+, Na
+,
K
+), Erdalkalimetalle (z. B. Ca
2+,
Mg
2+), Ammoniumionen und Aminkationen wie
die Kationen von (C
1-C
6-)Alkylaminen,
Piperidin, Pyrazin, einem (C
1-C
6-)-Alkanolamin und einem (C
4-C
8-)Cycloalkanolamin
umfasst, wobei der größte Teil
des therapeutischen Wirkstoffs nicht mit dem Sulfoalkylether-Cyclodextrin-Derivat
komplexiert ist.
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Die Filmbeschichtung dient zur Steuerung
der Freisetzung des Therapeutikums und des Sulfoalkylether-Cyclodextrins
(SAE-CD) aus dem festen Kern. Das filmbildende Mittel stellt die
Hauptkomponente der Filmbeschichtung dar und dient im allgemeinen
zur Verlangsamung der Freisetzung des Therapeutikums und/oder des
SAE-CD. Eine weite Vielzahl filmbildender Mittel ist vorgesehen.
Das porenbildende Mittel dient zur Erhöhung der Durchlässigkeit
der Filmbeschichtung entweder durch die Bildung von Poren oder die
Erzeugung von Bereichen mit erhöhter
Wasserdurchlässigkeit
in dem aus dem filmbildenden Mittel bestehenden Film.
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Von der Endung beschriebene pharmazeutische
Formulierungen können
weiterhin ein oder mehrere zusätzliche
Hilfsmittel und/oder Wirkstoffe einschließen, die aus den im Fachgebiet
bekannten Mitteln einschließlich
Aromen, Verdünnungsmitteln,
Farben, Bindemitteln, Füllmitteln,
Tensiden, zerfallsfördernden
Mitteln, Bioklebstoffen, Mitteln zur Verstärkung der Durchdringung, Proteaseinhibitorstabilisatoren
und Kompaktierungs-Hilfsmitteln
ausgewählt
werden können.
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In noch einem anderen Aspekt handelt
es sich bei der vorliegenden Erfindung um ein vereinfachtes Verfahren
zur Herstellung von ein Sulfoalkylether-Cyclodextrin-Derivat enthaltenden, festen
pharmazeutischen Formulierungen. Somit macht die Endung ein Verfahren
zur Herstellung einer ein SAE-CD enthaltenden pharmazeutischen festen
Dosierungsform verfügbar,
umfassend die Schritte der:
Bildung eines festen Kerns, der
eine physikalische Mischung eines Sulfoalkylether-Cyclodextrin-Derivats
der Formel (I), einen pharmazeutischen Träger und eine wirksame Menge
eines Therapeutikums umfasst, wobei ein Hauptteil davon nicht mit
dem Sulfoalkylether-Cyclodextrin-Derivat komplexiert ist, und der Beschichtung des
festen Kerns mit einer Filmbeschichtung, die ein filmbildendes Mittel
und ein porenbildendes Mittel umfasst, wodurch eine pharmazeu- tisch
annehmbare, feste Dosierungsform erzeugt wird.
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Für
das Verfahren der vorliegenden Erfindung ist die Bildung eines Sulfoalkylether-Cyclodextrin/Therapeutikum-Komplexes
nicht erforderlich. Somit bleibt ein Hauptteil des Therapeutikums
in der fertigen Dosierungsform unkomplexiert.
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Bei noch einem anderen Aspekt der
Erfindung handelt es sich um ein Verfahren zur Modifizierung der biologischen
Verfügbarkeit
und/oder der Geschwindigkeit der Bioabsorption von Therapeutika.
Somit macht die vorliegende Erfindung in einer Ausführungsform
ein Verfahren zur Modifizierung der biologischen Verfügbarkeit
oder der Geschwindigkeit der Bioabsorption eines Therapeutikums,
umfassend die Schritte des:
Bereitstellens eines Sulfoalkylether-Cyclodextrins
und eines Therapeutikums, wobei ein Hauptteil davon nicht mit dem
Sulfoalkylether-Cyclodextrin komplexiert ist, und der
Verabreichung
des Therapeutikums und des Sulfoalkylether-Cyclodextrins an einen
Patienten, wobei das Sulfoalkylether-Cyclodextrin die biologische
Verfügbarkeit
oder die Geschwindigkeit der Bioabsorption des Therapeutikums modifiziert.
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Es ist vorgesehen, dass das Sulfoalkylether-Cyclodextrin
und das Therapeutikum in denselben Dosierungsformen vorliegen. Es
ist nur erforderlich, dass das SAE-CD und das Therapeutikum nach
der Verabreichung an einen Patienten komplexieren. Eine geeignete
Dosierungsform ermöglicht
die Hydratisierung der physikalischen SAE-CD-Therapeutikum-Mischung
in der Dosierungsform, wodurch die richtige Bildung des SAE-CD-Therapeutikum-Komplexes gewährleistet
ist. Ein weiter Bereich von Therapeutika einschließ lich wasserlöslicher,
hydrophiler und schlecht wasserlöslicher,
hydrophober Therapeutika kann in den vorliegenden Formulierungen
verwendet werden.
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Andere Merkmale, Vorteile und Ausführungsformen
der Erfindung gehen für
die Fachleute aus der folgenden Beschreibung, den folgenden Beispielen
und den beiliegenden Ansprüchen
hervor.
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KURZBESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
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Die folgenden Zeichnungen stellen
einen Teil der vorliegenden Beschreibung dar und sind eingeschlossen,
um bestimmte Aspekte der Erfindung weiter zu veranschaulichen. Die
Erfindung kann unter Bezugnahme auf eine oder mehrere der Zeichnungen
in Kombination mit der ausführlichen
Beschreibung der speziellen, hier vorgestellten Ausführungsformen
besser verstanden werden.
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1.
Freisetzungsprofile für
Methylprednisolon und SBE7β-CD enthaltende
Formulierungen.
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2a.
Freisetzungsprofile für
eine physikalische, Methylprednisolon und SBE7β-CD enthaltende
Mischung und gefriergetrocknete Komplexformulierungen.
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2b.
SBE7β-CD-Freisetzungsprofil
für eine
physikalische Methylprednisolon-Mischung
und gefriergetrocknete Komplexformulierungen.
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3a und 3b. Methylprednisolon-(MP-)
und SBE7β-CD-Freisetzungsprofile
einer physikalischen Mischung und von gefriergetrockneten Komplexformulierungen
mit einer Filmbeschichtung von 200 μm.
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4a und 4b. Auswirkung der Filmdicke
auf die Freisetzungsprofile von MP und SBE7β-CD in einer
filmbeschichteten Tablettenformulierung.
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5.
Beziehung zwischen der Freisetzungsgeschwindigkeit und der inversen
Filmdicke für
MP und SBE7β-CD aus einer physikalischen
Tablettenformulie- rungsmischung.
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6.
Auswirkung von SBE7β-CD auf die MP-Freisetzung aus
einem unbeschichteten Tablettenkern, der entweder einen gefriergetrockneten
Komplex oder die physikalische Mischung enthält. Eine Kontrolle, bei der
SBE7β-CD
fehlt, ist ebenfalls dargestellt.
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7a und 7b. Auswirkung des Stoffmengeverhältnisses
von SBE7β-CD
auf die Freisetzung von MP aus filmbeschichteten Tablettenkernen,
die eine physikalische Mischung oder einen gefriergetrockneten Komplex
umfassen.
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7c und 7d. Auswirkung des Stoffmengeverhältnisses
von SBE7β-CD
auf das Freisetzungsprofil für
SBE7β-CD
aus filmbeschichteten Tablettenkernen, die eine physikalische Mischung
oder einen gefriergetrockneten Komplex umfassen.
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8.
Freisetzungsprofil für
Testosteron/SBE7β-CD-Tablettenformulierungen
mit geregelter Freisetzung.
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9.
Freisetzungsprofil für
eine Formulierung von Dipyridamol (DP) mit verzögerter Freisetzung aus einem
mit einer EUDRAGIT-L- und Harnstoffmembran (Dicke 120 μm) beschichteten
Tablettenkern, der eine physikalische Mischung von DP und SBE7β-CD
umfasst.
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10.
Auswirkung der Filmdicke auf die Freisetzung von DP durch eine EUDRAGIT-L-
und Harnstoffmembran aus einem Tablettenkern, der eine physikalische
Mischung aus DP und SBE7β-CD umfasst.
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11.
Freisetzungsprofil für
DP durch eine 180 μm
dicke EUDRAGIT-S- und Harnstoff-Filmbeschichtung, die einen Tablettenkern
umgibt, der eine physikalische Mischung aus DP und SBE7β-CD umfasst.
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12.
Freisetzungsprofil für
DP aus einem Tablettenkern, der eine physikalische Mischung aus
DP und SBE7β-CD umfasst, der mit einem 90 μm dicken
Celluloseacetat-(CA-) und Hydroxypropylmethylcellulosephthalat-(HPMCP)Film
beschichtet ist.
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13.
Auswirkung der Filmdicke auf die Freisetzung von DP aus einer Tablette,
die eine physikalische Mischung aus DP und SBE7β-CD umfasst,
die mit einem CA- und HPMCP-(50 : 50)Film umgeben ist.
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14.
Freisetzungsprofile für
DP aus Tablettenformulierungen mit einem kombinierten Freisetzungsprofil
mit Verzögerung
und Steuerung und die Auswirkung der Filmdicke und der Filmzusammensetzung
darauf.
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AUSFÜHRLICHE
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Die vorliegende Erfindung überwindet
die Nachteile, die bekannten, eine physikalische Therapeutikum/Cyclodextrin-Mischung
enthaltenden pharmazeutischen Formulierungen zu eigen sind, indem
sie eine Formulierung bereitstellt, die leicht herzustellen ist
und eine Löslichkeit
für ein
Therapeutikum, ein Auflösungsprofil
und/oder eine biologische Verfügbarkeit
aufweist, die fast die Werte der betreffenden einen Therapeutikum/Cyclodextrin-Komplex enthaltenden
pharmazeutischen Zusammensetzung erreicht. Bei der vorliegenden Erfindung
werden Sulfoalkylether-Cyclodextrin-(SAE-CD-) Derivate zur Herstellung
eines weiten Bereichs hier beschriebener pharmazeutischer Zusammensetzungen
verwendet. Die vorliegenden Formulierungen können zur schnellen, gesteuerten,
verzögerten,
zeitlich abgestimmten und Langzeit-Verabreichung einer weiten Vielzahl
von Therapeutika dienen. Die Formulierungen können auch in eine weite Vielzahl
hier beschriebener Dosierungsformen eingeschlossen sein.
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Sulfoalkylether-Cyclodextrin-Derivate
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Die hier verwendeten Begriffe "Alkylen" und "Alkyl" (z. B. in der -O-(C2-C6-Akylen)SO3-Gruppe oder in den Alkylamiden) umfassen
lineare, cyclische und verzweigte, gesättigte und ungesättigte (d.
h. solche, die eine Doppelbindung enthalten), zweiwertige Alkylengruppen
bzw. einwertige Alkylgruppen ein. Der Begriff "Alkanol" schließt in diesem Text in gleicher
Weise sowohl lineare, cyclische und verzweigte, gesättigte und
ungesättigte
Alkylkomponenten der Alkanolgruppen ein, in denen die Hydroxylgruppen
sich an jeder Position des Alkylrests befinden können. Der Begriff "Cycloalkanol" umfasst unsubstituierte
oder substituierte (z. B. durch Methyl oder Ethyl), cyclische Alkohole.
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Die vorliegende Erfindung macht Zusammensetzungen
verfügbar,
die eine Mischung aus Cyclodextrinderivaten mit der in Formel (I)
aufgeführten
Struktur enthalten, wobei die Zusammensetzung insgesamt durchschnittlich
1 und bis zu 3n + 6 Alkylsulfonsäurereste
pro Cyclodextrinmolekül
enthält.
Die vorliegende Erfindung macht auch Zusammensetzungen verfügbar, die
einen einzigen Typ Cyclodextrinderivat oder wenigstens 50% eines
einzigen Typs Cyclodextrinderivat enthalten.
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Die vorliegenden Cyclodextrinderivate
sind entweder wenigstens an einer der primären Hydroxylgruppen (d. h.,
dass wenigstens ein R1 bis R3 ein
Substituent ist), oder sie sind sowohl an der primären Hydroxylgruppe
als auch an der Hydroxylgruppe in Position 3 (d. h., dass sowohl
wenigstens ein R1 bis R3 als
auch wenigstens ein R4, R6 und
R8 ein Substituent sind) substituiert. Eine
Substitution an der Hydroxylgruppe in Position 2 scheint in den
Produkten der Erfindung nicht wesentlich zu sein, obwohl sie auf
der Grundlage der Untersuchungen des Erfinders theoretisch möglich ist.
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Die Cyclodextrinderivate der vorliegenden
Erfindung werden als gereinigte Zusammensetzungen, d. h. Zusammensetzungen
erhalten, die wenigstens. 95 Gew.-% Cyclodextrinderivat(e) enthalten,
wobei die Substitution wenigstens an der primären Hydroxylgruppe des Cyclodextrin-Moleküls (d. h.
R1, R2 oder R3 von Formel (I)) erfolgt. In einer bevorzugten
Ausführungsform
können
gereinigte Zusammensetzungen erhalten werden, die wenigstens 98
% Cyclodextrinderivat(e) enthalten.
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Bei einigen der Zusammensetzungen
der Erfindung ist nicht umgesetztes Cyclodextrin im wesentlichen
entfernt worden, wobei die verbleibenden Verunreinigungen (d. h. < 5 Gew.-% der Zusammensetzung) keine
Auswirkungen auf die Gebrauchseigenschaften der das Cyclodextrinderivat
enthaltenden Zusammensetzung haben.
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Die hier verwendeten Cyclodextrinderivate
können
gewöhnlich
gemäß der Beschreibung
in U.S.-A-5 134 127 hergestellt werden. Dieses Herstellungsverfahren
kann das Auflösen
des Cyclodextrins in einer wässrigen
Base bei einer geeigneten Temperatur, z. B. 70°C bis 80°C, in der höchstmöglichen Konzentration einschließen. Zum
Beispiel wird zur Herstellung der Cyclodextrinderivate hier eine
Menge eines geeigneten Alkylsulfons, die der Zahl Mole der vorhandenen
primären
Hydroxylgruppen in CD entspricht, unter heftigem Rühren zugegeben,
um einen maximalen Kontakt der heterogenen Phase zu gewährleisten.
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Die verschiedenen, ausgewerteten
SAE-CD-Derivate umfassen SBE4β, SBE7β,
SBE11β und
SBE4γ, die
den SAE-CD-Derivaten der Formel I entsprechen, wobei n = 5, 5, 5
bzw. 6; m 4 ist und 4, 7, 11 bzw. 4 Sulfoalkylether-Substituenten
vorhanden sind. Es ist gefunden worden, dass diese SAE-CD-Derivate
die Löslichkeit
schlecht wasserlöslicher
Medikamente in verschiedenem Ausmaß erhöhen. Zum Beispiel sind in den
Tabellen unten die Bindungskonstante und die Löslichkeit zusammengefasst,
die mit mehreren SAE-CD (0,1 M bei 25 °C) und Methylprednisolon beobachtet
wurden.
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In einer anderen Ausführungsform
wird in der vorliegenden Erfindung Dipyridamol (DP) verwendet, wobei
es sich um ein basisches Medikament (pKa = 6,28) mit einer schlechten
Wasserlöslichkeit
seiner freien Base (3,6 μg/ml
bei 25 °C)
und einer geringen und variablen biologischen Verfügbarkeit
handelt. Es wurde gefunden, dass SBE7β die Löslichkeit
von DP drastisch erhöht.
In der Tabelle unten sind die Löslichkeit
von DP in Gegenwart und beim Fehlen von SBE7β bei verschiedenen
pH-Werten zusammengefasst.
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Obwohl die obigen Ausführungsformen
einige der von der Erfindung vorgesehenen SAE-CD-Derivate veranschaulichen,
dürfen
sie nicht dahingehend aufgefasst werden, als ob sie den vollen Deckungsrahmen einschränken, auf
den die Erfindung einen Anspruch hat.
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Sulfoalkylether-Cyclodextrin
enthaltende pharmazeutische Formulierung
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Um eine pharmazeutische Cyclodextrin-Formulierung
mit annehmbaren Merkmalen der Löslichkeit, des
Auflösungsprofils
und der biologischen Verfügbarkeit
zu erhalten, ist im Fachgebiet allgemein akzeptiert, dass ein Clathrat
oder ein Einschlusskomplex eines Cyclodextrins und eines Therapeutikums
gewöhnlich
vor der Herstellung einer pharmazeutischen Formulierung, die dieses
enthält,
vorher gebildet werden muss. Die Erfinder der vorliegenden Erfindung
haben jedoch gefunden, dass eine getrennte, vorher erfolgende Bildung des
SAE-CD:Therapeutikum-Komplexes nicht erforderlich ist.
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Eine ein SAE-CD enthaltende pharmazeutische
Formulierung der Erfindung umfasst ein oben beschriebenes SAE-CD-Derivat
der Formel (I), einen pharmazeutischen Träger, ein Therapeutikum und
gegebenenfalls zusätzliche
Hilfsmittel und Wirkstoffe, wobei ein Hauptteil des Therapeutikums
nicht mit dem SAE-CD-Derivat komplexiert ist.
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Weil vorgesehen ist, dass nur ein
Hauptteil des in der vorliegenden Formulierung eingeschlossenen Therapeutikums
nicht mit dem SAE-CD komplexiert ist, ist es möglich, dass ein wenig des SAE-CD/Therapeutikum-Komplexes
vorhanden sein kann. Das Vorhandensein des SAE-CD:Therapeutikum-Komplexes in der vorliegenden
Formulierung kann absichtlich erfolgen oder auch nicht, d. h., der
Komplex kann gemäß dem Patent
von Stella et al. getrennt hergestellt und dann in die Formulierung
eingeschlossen werden, oder der Komplex kann während der Herstellung der vorliegenden
Erfindung gebildet werden.
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Mit "SAE-CD/Therapeutikum-Komplex" ist gewöhnlich ein
Clathrat oder ein Einschlusskomplex eines Sulfoalkylether-Cyclodextrin-Derivats
der Formel (I) und eines Therapeutikums der Formel (I) und ein Therapeutikum
gemeint. Das im Komplex vorhandene SAE-CD:Therapeutikum-Verhältnis kann
variieren, liegt gewöhnlich
aber im Bereich von 1 : 2 bis 2 : 1, bezogen auf die jeweilige Stoffmenge,
und beträgt
vorzugsweise 1 : 1. Mit "komplexiert" ist ein "Teil eines Clathrats
oder eines Einschlusskomplexes" gemeint,
d. h. ein komplexiertes Therapeutikum ist ein Teil eines Clathrats
oder eines Einschlusskomplexes mit einem Sulfoalkylether-Cyclodextrin-Derivat.
Mit "größerer Teil" sind wenigstens
50 Gew.-% des Therapeutikums gemeint. Somit enthält eine Formulierung gemäß der vorliegenden
Erfindung ein Therapeutikum, wobei mehr als 50 Gew.-% davon nicht
mit einem SAE-CD komplexiert sind. In verschiedenen Ausführungsformen
sind vorzugsweise mehr als 60 Gew.-%, noch mehr bevorzugt mehr als
75 Gew.-%, sogar noch mehr bevorzugt mehr als 90 Gew.-% und am meisten
bevorzugt mehr als 95 Gew.-% des Therapeutikums nicht mit einem
SAE-CD komplexiert, während
es sich in der pharmazeutischen Formulierung befindet.
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Es ist vorgesehen, dass die Komplexierung
des Therapeutikums mit dem SAE-CD
nach der Verabreichung einer die Zusammensetzung der Erfindung enthaltenden
Dosierungsform an einen Patienten und der Einwirkung von Körperflüssigkeiten
auf die Zusammensetzung beginnt. Wenn beispielsweise eine Pulver
des Therapeutikums und von SAE-CD enthaltende Kapsel einem Patienten
oral verabreicht wird, löst
die Kapsel sich auf, wodurch Magensaft das Therapeutikum und das
SAE-CD berühren
kann, und ein SAE-CD/Therapeutikum-Komplex bildet sich. Eine geeignete
Dosierungsform ermöglicht
eine Hydratisierung der physikalischen Mischung vor der Freisetzung
aus der Dosierungsform, wodurch eine richtige Komplexbildung gewährleistet wird.
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Das in der Formulierung vorhandene
SAE-CD:Therapeutikum-Verhältnis
hängt von
einer Reihe Faktoren wie der intrinsischen Löslichkeit des Mittels, der
erwarteten Dosis des Mittels und der Konstante der Bildung des Einschlusskomplexes
zwischen dem spezifischen Medikament (Mittel) und dem spezifischen SAE-CD
ab. Diese kombinierten Faktoren bestimmen die Menge des in der Dosierungsform
benötigten SAE-CD
und daher das SAE-CD:Therapeutikum-Verhältnis.
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Die Molmasse der meisten SAE-CD beträgt etwa
2000, die meisten Therapeutika weisen Molmassen im Bereich von 20~500
auf, und die meisten Medikamente bilden mit SAE-CD 1:1-Einschlusskomplexe.
Aufgrund dieser Molmassenunterschiede beträgt die Menge des benötigten SAE-CD
mindes- tens das 4- bis 10-fache der Menge des Mittels. Dabei wird
angenommen, dass 1 mol CD 1 mol Medikament löslich macht. Dabei wird jedoch – siehe
unten – eine
unendlich hohe Bindungskonstante zwischen dem Mittel und CD angenommen.
Für die
meisten festen Dosierungsformen ist es am besten, Tabletten mit
einem Gesamtgewicht von weniger als 1 g zu haben, die aufgrund der
Notwendigkeit für
andere Trägermittel
innerhalb der Tablettenformulierung wenigstens 500 mg CD enthalten
sollten. Auf der Grundlage dieser einfachen Annahme beträgt die Menge
an Medikament, die mit dem SAE-CD formuliert werden kann, weniger
als 50 mg. Weil die meisten Medikamente keine unendlich hohe Bindungskonstante
mit SAE-CD aufweisen, beträgt
die formulierbare Gesamtdosis des Medikaments < 50 mg.
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Insbesondere können Mittel schwache bis sehr
starke Einschlusskomplexe mit SAE-CD bilden. Bei einem sehr schwachen
Einschlusskomplex beträgt
die Bindungskonstante weniger als 500 M–1;
bei einer schwachen Konstante beträgt die Bindungskonstante 500
bis 1000 M–1;
ein mäßiges Bindemittel
weist eine Bindungskonstante von 1000 bis 5000 M–1 auf;
ein starkes Bindemittel hat eine Bindungskonstante von 5000 bis 20
000 M–1;
und ein sehr starkes Bindemittel hat eine Bindungskonstante von über 20 000
M–1.
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Die relative Erhöhung der Löslichkeit des schwerlöslichen
Medikaments in Gegenwart von SAE-CD ist ein Produkt der Bindungskonstante
und der Stoffmengenkonzentration des vorhandenen SAE-CD. Bei einem sehr
schwach gebundenen Medikament kann ein Verhältnis von 100 : 1 auf Stoffmengenbasis
zwischen dem SAE-CD und dem Mittel erforderlich sein. In diesem
Fall kann die Menge des Medikaments in der Formulierung möglicherweise
nur 1 mg betragen. Wenn die Bindungskonstante zwischen SAE-CD und
dem Mittel sehr stark ist, kann ein Verhältnis von 1 : 1 erlaubt sein.
In einem solchen Fall kann eine Medikamentendosierung von bis zu
50 mg mit der Maßgabe
verwendet werden, dass die intrinsische Löslichkeit des Medikaments geeignet
ist. Man kann ein Medikament mit einer Bindungskonstante von 10
000 M–1 in
Betracht ziehen, eine Bindungskonstante, die für eine Reihe von Medikamenten
realistisch ist. In Gegenwart von 0,1 M SAE-CD würde die Löslichkeit des Medikaments gegenüber der
Löslichkeit
in Abwesenheit von SAE-CD etwa um das 1000-fache erhöht. Wenn
die intrinsische Löslichkeit
des Medikaments etwa 1 μg/ml
beträgt,
ist in Gegenwart von 0,1 M SAE-CD nur eine Löslichkeit von etwa 1 μg/ml möglich; wenn
die intrinsische Löslichkeit
des Medikaments etwa 10 μg/ml
beträgt,
ist eine Löslichkeit
von etwa 10 mg/ml in Gegenwart von etwa 0,1 N SAE-CD möglich.
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Bei den in diesem Patent beschriebenen
Dosierungsformen liegt das SAE-CD-Therapeutikum-Verhältnis auf der Stoffmengenbasis
gewöhnlich
im Bereich von 100 : 1 bis 1 : 1 und vorzugsweise im Bereich von 20
: 1 bis 1 : 1. Somit ist das SAE-CD bei einigen Mitteln gewöhnlich im Überschuss
des Therapeutikums und bei anderen in minimalem Überschuss vorhanden. Die Höhe des Überschusses
wird durch die intrinsische Löslichkeit
des Mittels, die vorgesehene Dosis des Mittels und die Konstante
der Bildung eines Einschlusskomplexes zwischen dem speziellen Medikament
(Mittel) und dem spezifischen SAE-CD festgelegt.
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Verschiedene die physikalische Therapeutikum/SAE-CD-Mischung
enthaltende pharmazeutische Formulierungen sind von der vorliegenden
Erfindung vorgesehen: Tablette für
die osmotische Pumpe, Schichttablette, beschichtete Tablette, beschichtete
Pellets, Pulver zum Wiederaufbau, Kapseln, beschichtete Körner und durch
Heißschmelzen
extrudierte Folien.
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Die beschichteten Tabletten, Körner und
Pellets der Erfindung umfassen eine Filmbeschichtung und einen festen
Kern. Die Filmbeschichtung umfasst ein filmbildendes Mittel und
ein porenbildendes Mittel. Die Filmbeschichtung kann mehrere filmbildende
Mittel und/oder porenbildende Mittel umfassen, z. B. können Kombination
von filmbildenden Mitteln in einer speziellen Filmbeschichtung verwendet
werden.
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Die Begriffe "filmbildendes Mittel" und "die Freisetzung regulierendes Mittel" werden hier austauschbar verwendet
und sollen polymere Compounds (natürlicher, synthetischer, halbsynthetischer
oder genetisch veränderter
Beschaffenheit), die um den festen Kern der Formulierung eine Filmbeschichtung
bilden und die Freisetzung regeln oder die Freisetzungsgeschwindigkeit
des Therapeutikums oder des SAE-CD aus dem Kern verlangsamen. Die
von der Erfindung vorgesehenen filmbildenden Mittel werden weiter
beschrieben und für bestimmte
Ausführungsformen
hier beispielhaft aufgeführt.
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In 1,
deren Verfahren in Beispiel 1 aufgeführt ist, sind die Freisetzungsprofile
für zwei
Methylprednisol (MP) enthaltende Tabletten für die osmotische Pumpe dar,
die sich nur hinsichtlich der Komplexierung des SAE-CD und des Therapeutikums
unterscheiden. Zwei Zusammensetzungen, wobei die erste eine physikalische
Methylprednisolon/SBE7β-CD-Mischung und die zweite
einen Methylprednisolon-SBE7β-CD-Komplex umfasste,
wurden zu Tabletten für
die osmotische Pumpe mit geregelter Freisetzung gemäß Beispiel
1 geformt. Das MP und das SBE7β-CD (die
in einem Stoffmengenverhältnis
von 1 : 7 vorhanden waren) wurden zusammen mit einem pharmazeutischen
Träger
zu einem festen Kern gepresst, der mit einer Mischung aus Ethylcellulose,
PEG3350, PEG400 und Ethanol sprühbeschichtet
wurde, wodurch eine 140 μm
dicke Filmbeschichtung um den festen Kern gebildet wurde. Das Auflösungsprofil
wurde mittels einer USP Dissolution Apparatus II (100 U/min, 37 °C) und einem
HPLC-Assay für
Methylprednisolon (MP) bestimmt. Zur Quantifizierung des SAE-CD
wurde ein fluorimetrischer Assay entwickelt, bei dem 2,6-Toluidinonaphthalinsulfonat (2,6-TNS)
verwendet wurde. Die erste, in 1 durch
die Kreise bezeichnet, enthält
den getrennt vorgeformten gefriergetrockneten MP-SBE7β-CD-Komplex.
Die zweite, durch die schwarz gefüllten Kreise bezeichnet, enthält einen
Hauptteil von unkomplexiertem MP als physikalische Mischung mit
SBE7β-CD.
Die dritte, durch die Quadrate bezeichnete Formulierung enthält eine
physikalische Mischung von Lactose, Fructose und MP. Aus der Ähnlichkeit
der Kurven, die dem vorgeformten Komplex und der physikalischen
Mischung entsprechen, ist offensichtlich, dass letztere ein Freisetzungsprofil
hat, das der ersten ähnlich
oder im wesentlichen ähnlich
ist. Es sei darauf hingewiesen, dass für diese spezielle Dosie- rungsform
das MP und das SBE7β-CD im wesentlichen dieselben
Freisetzungsprofile aufwiesen. In den 2a bzw. 2b sind die Ergebnisse für MP und
SBE7β-CD
dargestellt.
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Wenn es sich bei dem Therapeutikum
um Testosteron (TST) handelte, wies die Formulierung der physikalischen
Mischung von SBE7β-CD und TST dasselbe Freisetzungsprofil
wie die betreffende gefriergetrocknete Mischung auf (8). Der feste Kern der Tablette
umfasste ein 1 : 1-Stoffmengenverhältnis von
TST und SBE7β-CD. Die Filmbeschichtung dieser
Tablette umfasste Sorbit, PEG 400 und Celluloseacetat. Die Freisetzungsprofile
der physikalischen Mischung und die Bildung des Komplexes wurden
mit derjenigen einer Bezugsformulierung von TST/Fructose-Lactose
verglichen.
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Wenn die Dicke der Filmbeschichtung
oder Membran, die den Tablettenkern umgab, der entweder eine physikalische
Mischung oder einen gefriergetrockneten Komplex von MP und SBE7β-CD
umfasste, auf 200 μm
erhöht
wurde, wurde ein leichter Unterschied in den Freisetzungsprofilen
der physikalischen Mischung im Vergleich zum gefriergetrockneten
Komplex beobachtet; das Freisetzungsprofil von SBE7β-CD war jedoch im
Wesentlichen dem von MP ähnlich.
Die Ergebnisse sind in den 3a und 3b für MP bzw. SBE7β-CD dargestellt.
Zusätzliche,
als Beispiele dienende filmbeschichtete Tabletten mit Filmdicken
von 38, 89, 137, 198 und 234 μm
wurden hergestellt und wie oben ausgewertet. Die in den 4a und 4b dargestellten Ergebnisse deuteten
darauf hin, dass das SBE7β-CD in jeder
der Dosierungsformen im wesentlichen dieselben Freisetzungsprofile
wie MP aufwies. In der Ausführungsform
mit einem Film von 234 μm
schien der gefriergetrocknete Komplex SBE7β-CD schneller
als MP freizusetzen; wenn die Freisetzungsdaten für die Ausführungsformen
der physikalischen Mischung der 4a und 4b gegen das Inverse der
Filmdicke dargestellt wurde, deuteten die Ergebnisse darauf hin, dass
SBE7β-CD
ein Freisetzungsprofil aufwies, das dem von MP ähnlich war (5).
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Die Filmdicke braucht nicht notwendigerweise
eine signifikante Auswirkung auf das Freisetzungsprofil einer gegebenen
Dosierungsform zu haben. In 10 ist
die Wirkung der Filmdicke auf eine Formulierung mit verzögerter Freisetzung
dargestellt, die eine EUDRAGIT®-L/Harnstoff-Filmbeschichtung
und einen festen Kern aus einer physikalischen Dipyridamol/SBE7β-CD-Mischung umfasst.
Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass bei dieser Ausführungsform
das Freisetzungsprofil für
DP von der Filmdicke unabhängig,
aber vom pH-Wert der Lösung
abhängig
ist.
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Durch die Änderung der Filmbeschichtungs-Zusammensetzung
zu EUDRA-GIT®-S
und Harnstoff kann eine Formulierung mit verzögerter Freisetzung, die DP
bei einem pH-Wert von 7,2 statt bei etwa 6,8 freisetzt, hergestellt
werden (11). Der basischere
pH-Wert entspricht demjenigen, der im unteren Dünndarm oder im Dickdarm eines
Patienten gefunden wird. Folglich kann man eine Formulierung mit
verzögerter
Freisetzung für
die enterische oder kolorektale Freisetzung eines Therapeutikums,
das einen festen Kern und eine Filmbeschichtung umfasst, wobei der
feste Kern ein Therapeutikum und ein SAE-CD umfasst und die Filmbeschichtung
ein filmbildendes Mittel umfasst, bei dem es sich um ein Polymer
mit einer pH-Wert-abhängigen Löslichkeit
handelt.
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Der den festen Kern umgebende Film
beeinflusst die Freisetzung von MP und SBE7β-CD. In denjenigen
Ausführungsformen
der Erfindung, in denen der den Kern umgebende Film fehlt, kann
der aus einer physikalischen Mischung von SBE7β-CD und MP
bestehende Kern dieselben oder im wesentlichen dieselben Freisetzungsmerkmale
wie ein Kern aufweisen, der aus einem Komplex derselben Bestandteile
besteht. In 6 ist das
Freisetzungsprofil von MP aus festen Kernen dargestellt, die den
gefriergetrockneten Komplex (dunkle Kreise), eine physikalische
Mischung (Kringel) und eine physikalische Fruktose-Lactose-MP-Mischung
(Quadrate) umfasst. In diesem Beispiel dient die Fruktose-Laktose
als osmotisches statt als löslichmachendes
Mittel. Die physikalische Mischung weist im wesentlichen dieselben
Freisetzungsprofile wie der Komplex auf.
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Das Stoffmengenverhältnis von
MP/SBE7β-CD
kann das Freisetzungsprofil einer gegebenen Dosierungsform beeinflussen.
In den 7a–7d sind das Freisetzungsprofil
von MP und SBE7β-CD aus filmbeschichteten Tabletten
dargestellt, die MP und SBE7β-CD als physikalische
Mischung (7a und 7c) und als gefriergetrockneten
Komplex (7b und 7d) enthielten, wobei die MP/SBE7β-CD-Stoffmengenverhältnisse 1/10,
1/7 und 1/3 (w/w) betrugen. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass
durch eine Verminderung der relativen Menge von SBE7β-CD das beobachtete
Freisetzungsprofil für
MP vermindert wird. Somit können
Dosierungsformen mit verschiedenen Freisetzungsprofilen durch eine
Steuerung des MP/SBE7β-CD-Stoffmengenverhältnisses
hergestellt werden. Die Ergebnisse deuten auch darauf hin, dass
die physikalische Mischung und der gefriergetrocknete Komplex im
wesentlichen dieselben Freisetzungsmerkmale aufweisen.
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Die verwendete Filmbeschichtung kann
ein Polymer mit einer pH-Wertabhängigen
Löslichkeit
umfassen. In 9 ist das
Freisetzungsprofil für
eine Formulierung mit verzögerter
Freisetzung dargestellt, die einen Tablettenkern und eine Filmbeschichtung
umfasst. Der Tablettenkern umfasst eine physikalische Mischung von
SBE7β-CD
und Dipyridamol (DP). Die Filmbeschichtung (150 μm) umfasst EUDRAGIT®-L,
das eine pH-Wert-abhängige
Löslichkeit
aufweist. Wenn der pH-Wert der Lösung,
in die die Tablette eingetaucht wurde, nach 2 h von 1,5 auf 6,8
erhöht
wurde, wiesen SBE7β-CD und DP im wesentlichen dasselbe
Freisetzungsprofil auf. Die zweistündige Verzögerung entspricht einer Dosierungsform,
die einen Hauptteil von DP im Ileum oder Jejunum eines Patienten
freisetzt.
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Die Filmbeschichtungen oder Membranen
der Erfindung können
eine Kombination von filmbildenden Mitteln umfassen. In 12 ist eine Ausführungsform
der Erfindung dargestellt, in der die Filmbeschichtung eine 1 :
1-Mischung von Celluloseacetat (CA) und Hydroxypropylmethylcellulosephthalat
(HPMCP) umfasst und der feste Kern SBE7β-CD und DP
umfasst.
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Diese Kombination aus filmbildenden
Mitteln ergibt eine Formulierung mit einer kombinierten verzögerten und
geregelten Freisetzung des Therapeutikums.
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Eine Variation der Filmdicke von
90 μm auf
170 μm schien
das Freisetzungsprofil von DP bei der Verwendung von filmbildenden
Mitteln mit einer pH-Wert-abhängigen Löslichkeit
nicht wesentlich zu beeinflussen. Somit macht die Erfindung in einer
Ausführungsform
eine pharmazeutische Zusammensetzung mit einer verzögerten und
gesteuerten Freisetzung mit einem Freisetzungsprofil verfügbar, das
nur marginal von der Filmdicke abhängt (13).
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Spezielle Ausführungsformen der Erfindung
können
so hergestellt werden, dass sie eine verzögerte Freisetzung, eine kombinierte
verzögerte
und gesteuerte Freisetzung und nur eine geregelte Freisetzung aufweisen.
In der Ausführungsform
von 14 wurde eine DP/SBE7β-CD
enthaltende Tablette mit einem CA : HPMCP beschichtet, das in einer
Vielzahl von Verhältnissen
und Filmdicken vorhanden war. Die durch die Quadrate gekennzeichnete
Ausführungsform
mit verzögerter
Freisetzung umfasste eine Filmbeschichtung von 90 μm, die ein
1 : 1-Verhältnis
von CA : HPMCP umfasste. Die durch die Rauten gekennzeichnete Ausführungsform
mit kombinierter verzögerter
und geregelter Freisetzung umfasst eine Filmbeschichtung von 105 μm, die ein
6 : 4-Verhältnis
von CA: HPMCP umfasste. Somit kann man durch eine Änderung
des Verhältnisses von
CA : HPMCP den relativen Beitrag der geregelten und verzögerten Freisetzung
zum gesamten Freisetzungsprofil der Dosierungsform steuern.
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Es sei darauf hingewiesen, dass in
Abwesenheit eines SAE-CD gemäß der vorliegenden
Erfindung für die
hier veranschaulichten Therapeutika ein geeignetes Freisetzungsprofil
der Medikamente nicht erhalten wird. Zum Beispiel wurde bei einem
DP, Zitronensäure
und Fruktose-Lactose umfassenden Tablettenkern, der von einem CA
: HPMCP-Film (50 : 50) mit einer Dicke von 120 μm umgeben war, keine Freisetzung
von DP erhalten. In einem weiteren Beispiel, bei dem der Tablettenkern
von einem Film aus EUDRAGIT®-L und Harnstoff (50 : 50) mit einer
Dicke von 120 μm
umgeben war, wurde eine unvollständige
Freisetzung von DP beobachtet.
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Folglich handelt es sich bei der
vorliegenden Erfindung auch um eine pharmazeutische Formulierung mit
einer verzögerten
Freisetzung, einer gesteuerten Freisetzung oder einem kombinierten
verzögerten
und gesteuerten Freisetzungsprofil, die einen Tablettenkern und
eine Filmbeschichtung um den Tablettenkern umfasst, wobei der Tablettenkern
eine physikalische Mischung aus einem Therapeutikum und einem SAE-CD
umfasst und die Filmbeschichtung eine Kombination aus filmbildenden
Mitteln umfasst.
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Zusätzliche Tabletten für die osmotische
Pumpe wurden gemäß Beispiel
2 hergestellt und ihre Auflösungsmerkmale
ausgewertet. Diese Tabletten umfassten einen DP/SAE-CD enthaltende
Tablettenkern, der von einer Filmbeschichtung umgeben war, die einen
oder mehrere der folgenden Bestandteile umfasste: Celluloseacetat,
Ethylcellulose, Wachs, EUDRAGIT® E100,
EUDRAGIT® RS
und EUDRAGIT® RL,
EUDRAGIT® L,
EUDRAGIT® S,
Celluloseacetatphthalat, Hydroxypropylmethylcellulosephthalat und
HPMC-Acetatsuccinat. Die
ausgewerteten porenbildenden Mittel umfassten Poly(ethylenglycol)
3350 (PEG 3350), Sorbit, Saccharose und Harnstoff.
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Der hier verwendete Begriff "porenbildendes Mittel" beschreibt ein Mittel,
das die Bildung von Poren in der Filmbeschichtung der Erfindung
unterstützt
oder die Wasserdurchlässigkeit
des Films verbessert. Solche porenbildenden Mittel können durch
Kohlenhydrate wie Lactose, Dextrose, Fruktose, Saccharose, Mannose; α-Hydroxylsäuren wie
Zitronensäure,
Weinsäure,
Fumarsäure,
Bernsteinsäure,
Glycolsäure,
Milchsäure, Kombinationen
davon und deren Salze; Halogenid-Gegenionen wie Bromid, Fluorid,
Iodid und Chlorid; zweiwertige Metallkationen wie Magnesium und
Calcium; anionische Mittel wie Phosphate, Sulfate, Sulfonate, Nitrate,
Hydrogencarbonate, Kombinationen davon und deren Salze; Cellulosen
wie HPC, HPMC; Hydroxyethylcellulose, Methylcellulose; Poly(ethylenoxid),
Poly(vinylpyrrolidon); Gummen und Geliermittel wie Guar, Xanthan-Gummi,
Alginsäure,
Acacia, Tragacanth, Kombinationen davon und deren Salze; Tone wie
Montmorillonit-Ton, Bentonit, Veegum, Kaolinlehm; verschiedene wie
Kieselgur, Magnesiumsilicat, Benton, Hectorit, PLURONICS, hydrophile
Tenside; Polyole wie Sorbit, Mannit, Xylit; Proteine wie Albumin,
Collagen, Gelatine; wasserlösliche
Aminosäuren;
zerfallsfördernde
Stoffe wie Stärke,
Natriumstärkeglycolat,
Croscarmellose und wasserlösliche
Verbindungen und Kombinationen davon veranschaulicht werden. Porenbildende
Mittel, die wasserdurchlässig
sind, können
zur Verbesserung der Durchlässigkeit
des Films verwendet werden.
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Die Formulierungen der Erfindung
sind dazu vorgesehen, bei einer Einwirkung von Körperflüssigkeiten einen SAE-CD-Komplex
zu bilden. In bestimmten Ausführungsformen
ermöglichen
die Dosierungsformen der Erfindung die Hydratisierung der physikalischen
SAE-CD/Therapeutikum-Mischung vor der Freisetzung des Therapeutikums
zur Unterstützung
der Komplexbildung.
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Verfahren zur Modifizierung
der biologischen Verfügbarkeit
und der Geschwindigkeit der Bioabsorption
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Die vorliegende Erfindung macht für schlecht
wasserlösliche,
hydrophobe Medikamente mit einer schlechten biologischen Verfügbarkeit
ein Verfahren zur Verbesserung der Wasserlöslichkeit und Modifizierung
der biologischen Verfügbarkeit
und/oder Geschwindigkeit der Bioabsorption in einem Patienten vorteilhaft verfügbar. Für wasserlösliche,
hydrophile Medikamente mit einer extrem hohen biologischen Verfügbarkeit macht
die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur Modifizierung der Geschwindigkeit
der Bioabsorption in einem Patienten verfügbar.
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Mit den Begriffen "schlecht wasserlöslich" und "hydrophob" ist gemeint, dass
ein Therapeutikum eine Löslichkeit
in neutralem Wasser von weniger als etwa 1 mg/ml bei 20°C aufweist.
Mit "wasserlöslich" und "hydrophil" ist gemeint, dass
ein Therapeutikum in neutralem Wasser eine Löslichkeit von mehr als etwa
1 mg/ml bei 20°C
aufweist.
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In einigen Ausführungsformen umfasst das Verfahren
der vorliegenden Erfindung zur Modifizierung der biologischen Verfügbarkeit
oder der Absorptionsgeschwindigkeit eines Therapeutikums die Schritte
der Bereitstellung einer Kombination aus einem Therapeutikum und
einem Sulfoalkylether-Cyclodextrin-Derivat und
die Verabreichung der Kombination an einen Patienten. Mit "Modifizierung der
biologischen Verfügbarkeit und/oder
der Geschwindigkeit der Bioabsorption" ist gemeint, dass die biologische Verfügbarkeit
und/oder die Geschwindigkeit der Bioabsorption des Therapeutikums
bei einer Verabreichung in Kombination mit dem SAE-CD von seiner
biologischen Verfügbarkeit
und/oder Geschwindigkeit der Bioabsorption verschieden (oder mit
Hinblick darauf modifiziert) ist, wenn es allein verabreicht wird.
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In anderen Ausführungsformen umfasst das vorliegende
Verfahren die Schritte des zusammen erfolgenden Formulierens sowohl
des Sulfoalkylether-Cyclodextrin-Derivats
als auch des unkomplexierten Therapeutikums in einer einzigen pharmazeutisch
annehmbaren Dosierungsform und die Verabreichung der Dosierungsform
an einen Patienten.
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Ohne an den Mechanismus gebunden
zu sein, wird angenommen, dass das SAE-CD die biologische Verfügbarkeit
und/oder die Geschwindigkeit der Absorption des Therapeutikums durch
die Bildung eines Clathrats oder einer Einschlussverbindung damit
modifiziert, nachdem Körperflüssigkeiten
in einem Patienten darauf einwirken. Die SAE-CD/Therapeutikum-Kombination kann
auf eine Vielzahl von Möglichkeiten
formuliert werden, die unten ausführlich beschrieben sind. Es
ist nur erforderlich, dass das SAE-CD in einer Menge vorhanden ist,
die ausreichend ist, um die Komplexierung mit dem Therapeutikum
in einem die Formulierung aufnehmenden Patienten zu ermöglichen.
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Allgemeines
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Das Therapeutikum, das in die vorliegende
Erfindung eingeschlossen werden kann, weist einen weiten Bereich
von Werten für
die Wasserlöslichkeit,
die biologische Verfügbarkeit
und die Hydrophilie auf. Somit sieht die vorliegende Erfindung jedes
Therapeutikum vor, das mit einem SAE-CD-Derivat der Formel (I) ein Clathrat
oder eine Einschlussverbindung bildet. Therapeutika, für die die
vorliegende Erfindung besonders geeignet ist, umfassen schlecht
wasserlösliche,
hydrophobe Therapeutika und wasserlösliche, hydrophile Therapeutika.
Die vorliegende Erfindung kann für
Formulierungen in Dosiseinheiten verwendet werden, die weniger als
etwa 500 mg, insbesondere weniger als etwa 150 mg und noch spezieller
weniger als etwa 50 mg des Therapeutikums umfassen.
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Die Menge der in die vorliegenden
Formulierungen eingearbeiteten therapeutischen Verbindung kann nach
bekannten Prinzipien der Pharmazie ausgewählt werden. Insbesondere ist
eine therapeutisch wirksame Menge einer therapeutischen Verbindung
vorgesehen. Mit dem Begriff "therapeutisch
wirksame Menge" ist
gemeint, dass hinsichtlich beispielsweise von Pharmazeutika eine
pharmazeutisch wirksame Menge vorgesehen ist. Eine pharmazeutisch
wirksame Menge ist diejenige Menge eines Medikaments oder eines
pharmazeutisch wirksamen Wirkstoffs, die ausreichend ist, um die
erforderliche oder gewünschte
therapeutische Reaktion hervorzurufen, oder anders ausgedrückt die
Menge, die ausreichend ist, um bei einer Verabreichung an einen
Patienten eine annehmbare biologische Reaktion hervorzurufen. Wenn
der Begriff "wirksame
Menge" unter Bezugnahme
auf ein Vitamin oder Mineral verwendet wird, bedeutet er eine Menge,
die wenigstens etwa 10% der United States Recommended Daily Allowance
("RDA") dieses speziellen
Bestandteils für
einen Patienten beträgt.
Wenn es sich beispielsweise bei einem vorgesehenen Bestandteil um
Vitamin C handelt, würde
eine wirksame Menge an Vitamin C eine Menge an Vitamin C einschließen, die
ausreichend ist, um 10% oder mehr des RDA zu ergeben. Wenn die Tablette
ein Mineral oder Vitamin einschließt, umfasst sie normalerweise
höhere
Mengen, vorzugsweise etwa 100% oder mehr der anwendbaren RDA.
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Die therapeutische Verbindung wird
gewöhnlich
in fein zerteilter Form, d. h. als Pulver oder Granulat verwendet,
um die Auflösungsgeschwindigkeit
zu erhöhen.
Es ist bevorzugt, ein fein zerteiltes Therapeutikum zu verwenden,
um die Auflösungsgeschwindigkeit
zu erhöhen,
noch mehr bevorzugt sollten nicht weniger als 80%, vorzugsweise
nicht weniger als 90% der therapeutischen Verbindung durch ein Sieb
von 100 mesh (150 μm)
gelangen können.
Die Menge der einzuarbeitenden therapeutischen Verbindung reicht
gewöhnlich
von 0,1 bis 50 Gew.-%, vorzugsweise von 1 bis 25 Gew.-%, bezogen
auf die Zusammensetzung, und das Verhältnis kann in Abhängigkeit
von der verwendeten therapeutischen Verbindung auf geeignete Weise
variiert werden.
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Als Therapeutikum können synthetische
antibakterielle Mittel des kaum wasserlöslichen Pyridon-Carbonsäuretyps,
wie Benofloxacin, Nalodixinsäure,
Enoxacin, Ofloxacin, Amifloxacin, Flumechin, Tosfloxacin, Piromidinsäure, Pipemidinsäure, Miloxacin,
Oxolininsäure,
Cinoxacin, Norfloxacin, Cioprofloxacin, Pefloxacin, Lomefloxacin,
Enrofloxacin, Danofloxacin, Binfloxacin, Sarafloxacin, Ibafloxacin,
Difloxacin und Salze davon. Andere Therapeutika umfassen Penicillin,
Tetracyclin, Cephalosporine und andere Antibiotika, antibakterielle Substanzen,
Antihistamine und Dekongestiva, entzündungshemmende Mittel, Antiparasitika,
Antivirusmittel, Lokalanästhetika,
Fungizide, Amöbizide
oder Trichomonasmittel, Analgetika, Antiarthritica, Antiasthmatika, Antikoagulantien,
Antikonvulsiva, Antidepressiva, Antidiabetika, Antineoplasti- ka,
Antipsychotika, Antihypertonika und Muskelrelaxantia. Repräsentative antibakterielle
Substanzen sind β-Lactam-Antibiotika,
Tetracycline, Chloramphenicol, Neomycin, Gramicidin, Bacitracin,
Sulfonamide, Nitrofurazon, Nalidixinsäure und Analoga und die antimikrobielle
Kombination Fludalanin/Pentizidon. Repräsentative Antihistaminika und
Dekongestiva sind Perilamin, Chlorpheniramin, Tetrahydrozolin und
Antazolin. Repräsentative
entzündungshemmende Medikamente
sind Cortison, Hydrocortison, Betamethason, Dexamethason, Fluocortolon,
Prednisolon, Triamcinolon, Indomethacin, Sulindac und deren Salze
und das entsprechende Sulfid. Eine repräsentative Antiparasitikum-Verbindung
ist Ivermectin.
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Repräsentative antivirale Verbindungen
sind Acyclovir und Interferon. Repräsentative analgetische Medikamente
sind Diflunisal, Aspirin oder Acetaminophen. Repräsentative
Antiarthritika sind Phenylbutazon, Indomethacin, Silindac, deren
Salze und das entsprechende Sulfid, Dexamethason, Ibuprofen, Allopurinol, Oxyphenbutazon
oder Probenecid. Repräsentative
antiasthmatische Medikamente sind Theophyllin, Ephedrin, Beclomethasondipropionat
und Epinephrin. Repräsentative
Anticoagulantia sind Bishydroxycumarin und Warfarin. Repräsentative
Anticonvulsantia sind Diphenylhydantoin und Diazepam. Repräsentative
Antidepressiva sind Amitriptylin, Chlordiazepoxidperphenazin, Protriptylin,
Imipramin und Doxepin. Repräsentative
Antidiabetika sind Insulin, Somatostatin und deren Analoga, Tolbutamin,
Tolazamid, Acetohexamid und Chlorpropamid. Repräsentative Antineoplastica sind
Adriamycin, Fluoruracil, Methotrexat und Asparaginase. Repräsentative
Antipsychotika sind Prochlorperazin, Thioridazin, Molindon, Fluphenazin,
Trifluoperazin, Perphenazin, Amitriptylin und Trifluopromazin. Repräsentative
Antihypertonika sind Spironolacton, Methyldopa, Hydralazin, Clonidin,
Chlorthiazid, Deserpidin, Timolol, Propanolol, Metoprolol, Paszosinhydrochlorid
und Reserpin. Repräsentative
Muskelrelaxantien sind Succinylcholinchlorid, Danbrolen, Cyclobenzaprin,
Methocarbamol und Diazepam.
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Einige andere spezifische Beispiele
für verwendbare
Therapeutika umfassen, ohne darauf beschränkt zu sein, Adiphenin, Allobarbital,
Aminobenzoesäure,
Amobarbital, Ampicillin, Anethol, Aspirin, Azopropazon, Azalenbarbitursäure, Beclomethason,
Beclomethasondipropionat, Bencyclan, Benzaldehyd, Benzocain, Benzodiazepine,
Benzothiazid, Betamethason, Betamethason-l7- valerat, Brombenzoesäure, Bromisovalerylharnstoff,
Butyl-p-aminobenzoat, Chloralhydrat, Chlorambuciil, Chloramphenicol,
Chlorbenzoesäure,
Chlorpromazin, Zimtsäure,
Clofibrat, Coenzym A, Cortison, Cortisonacetat, Cyclobarbital, Cyclohexylanthranilat,
Deoxycholsäure,
Dexamethason, Dexamethasonacetat, Diazepam, Digitoxin, Digoxin,
Estradiol, Flufenaminsäure, Fluocinolonacetonid,
5-Fluoruracil, Flurbiprofen, Griseofulvin, Guaiazulen, Hydrocortison,
Hydrocortisonacetat, Ibuprofen, Indican, Indomethacin, Iod, Ketoprofen,
Antibiotika der Lankacidin-Gruppe, Mefenaminsäure, Menadion, Mephobarbital,
Metharbital, Methicillin, Metronidazol, Mitomycin, Nitrazepam, Nitroglycerin,
Nitroharnstoffe, Paramethason, Penicillin, Pentobarbital, Phenobarbital,
Phenobarbiton, Phenylbuttersäure,
Phenylvaleriansäure,
Phenyltoin, Prednisolon, Prednisolonacetat, Progesteron, Propylparaben,
Proscillaridin, Prostaglandin der Serie A, Prostaglandin der Serie
B, Prostaglandin der Serie E, Prostaglandin der Serie F, antimikrobielle
Chinolon-Mittel, Reserpin, Spironolacton, Sulfacetamidnatrium, Sulfonamid,
Testosteron, Thalidomid, Thiamindilaurylsulphat, Thiamphenicolpalmitat,
Thiopental, Triamcinolon, Vitamin A, Vitamin D3, Vitamin E, Vitamin
K3 und Warfarin.
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Die in der pharmazeutischen Zubereitung
enthaltenen therapeutischen Verbindungen können auch als ihre pharmazeutisch
annehmbaren Salze zubereitet werden. Der hier verwendete Ausdruck "pharmazeutisch annehmbare
Salze" bezieht sich
auf Derivate der offenbarten Verbindungen, wobei die therapeutische
Verbindung durch Herstellung von Säure- oder Basesalzen davon
modifiziert wird. Beispiele für
pharmazeutisch annehmbare Salze sind unter anderem mineralische
oder organische Säuresalze
von basischen Resten, wie Aminen, Alkali- oder organische Salze
von Säureresten,
wie Carbonsäuren,
und dergleichen. Zu den pharmazeutisch annehmbaren Salzen gehören die
herkömmlichen
nichttoxischen Salze oder die quartären Ammoniumsalze der gebildeten
Stammverbindung, zum Beispiel aus nichttoxischen anorganischen oder
organischen Säuren.
Zu diesen herkömmlichen
nichttoxischen Salzen gehören
solche, die von anorganischen Säuren
abgeleitet sind, wie Chlorwasserstoff-, Bromwasserstoff-, Schwefel-,
Sulfon-, Sulfam-, Phosphor-, Salpetersäure und dergleichen; und die
Salze, die aus organischen Säuren
hergestellt werden, wie Aminosäuren,
Essig-, Propion-, Bernstein-, Glycol-, Stearin-, Milch-, Äpfel-, Wein-,
Zitronen-, Ascorbin-, Pamoa-, Malein-, Hydroxymalein-, Phenylessig-,
Glutamin-, Benzoe-, Salicyl-, Sulfanil-, 2-Acetoxybenzoe-, Fumar-, Toluolsulfon-,
Methansulfon-, Ethandisulfon-, Oxal-, Isethionsäure und dergleichen.
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Die pharmazeutisch annehmbaren Salze
der vorliegenden Erfindung können
nach herkömmlichen chemischen
Verfahren aus der therapeutischen Stammverbindung, die eine basische
oder saure Struktureinheit enthält,
synthetisiert werden. Im Allgemeinen können solche Salze hergestellt
werden, indem man die freie Säure-
oder Baseform dieser Verbindungen mit einer vorbestimmten Menge
der geeigneten Base oder Säure in
Wasser oder in einem organischen Lösungsmittel oder in einem Gemisch
der beiden umsetzt. Im Allgemeinen werden nichtwässrige Medien bevorzugt. Listen
von geeigneten Salzen findet man in Remington's Pharmaceutical Sciences, 18. Aufl.,
Mack Publishing Company, Easton, PA, 1990, Kapitel 40, worauf hier
ausdrücklich
Bezug genommen wird.
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Der Ausdruck "pharmazeutisch annehmbar" wird hier so verwendet,
dass er sich auf diejenigen Verbindungen, Materialien, Zusammensetzungen
und/oder Darreichungsformen bezieht, die im Rahmen einer vernünftigen
medizinischen Beurteilung zur Verwendung in Kontakt mit den Geweben
von Mensch und Tier ohne übermäßige Giftigkeit,
Irritation, allergische Reaktion oder ein anderes Problem oder eine
Komplikation geeignet sind und die mit einem vertretbaren Verhältnis von
Nutzen zu Risiken behaftet sind.
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Der hier verwendete Ausdruck "Wirkstoff" ist definiert als
Aromastoff, Süßungsmittel,
Vitamin, Mineral und andere solche Verbindungen für pharmazeutische
Anwendungen. Die vorliegende Zubereitung kann auch Hilfsmittel,
wie Färbemittel,
Sprengmittel, Gleitmittel, Bioklebstoffe und dergleichen enthalten.
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Zu den Sprengmitteln gehören Stärken, wie
Maisstärke,
Kartoffelstärke,
vorgelatinisierte und modifizierte Stärken davon, cellulosehaltige
Mittel, wie Ac-di-sol, Montmorillonit-Tone, vernetztes PVP, Süßungsmittel,
Bentonit und VeegumTM, mikrokristalline
Cellulose, Alginate, Natriumstärkeglycolat,
Gummen, wie Agar, Guar, Johannisbrot, Karaya, Pecitin und Traganth.
In besonderen Ausführungsformen
löst sich
eine Tablette der Erfindung nicht zu schnell auf, so dass eine Hydratisierung
des darin enthaltenen physikalischen Gemischs von SAE-CD/therapeutischem
Wirkstoff ermöglicht
wird.
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Zu den Protease-Inhibitoren, die
in den vorliegenden Zubereitungen enthalten sein können, gehören beispielsweise
unter anderem Antipain, Leupeptin, Chymostatin, Amistatin und Puromycin.
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Zu den Penetrationsverstärkern, die
in den vorliegenden Zubereitungen enthalten sein können, gehören beispielsweise
unter anderem Calcium-Chelatbildner, wie EDTA und Polycarbonsäuren, Tenside,
wie Natriumlaurylsulfat, Natriumdodecylsulfat und Tween, Gallensalze,
wie Natriumtaurocholat, Fettsäuren,
wie Olein- und Linoleinsäure,
und Nicht-Tenside, wie AZONE und Dialkylsulfoxide.
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Aromen, die in die Zusammensetzung
eingebaut sind, können
aus synthetischen Aromaölen
und aromatischen Aromastoffen und/oder natürlichen Ölen, Extrakten aus Pflanzen,
Blättern,
Blumen, Früchten
und so weiter sowie Kombinationen davon ausgewählt werden. Diese können Zimtöl, Wintergrünöl, Pfefferminzöle, Nelkenöl, Lorbeeröl, Anisöl, Eukalyptusöl, Thymianöl, Zedernblattöl, Muskatöl, Salbeiöl, Bittermandelöl und Cassiaöl umfassen.
Ebenfalls als Aromastoffe geeignet sind Vanille, Zitrusöl, einschließlich Zitrone,
Orange, Weintraube, Limette und Grapefruit, und Fruchtessenzen,
einschließlich
Apfel, Birne, Pfirsich, Erdbeere, Himbeere, Kirsche, Pflaume, Ananas,
Aprikose und so weiter. Zu den Aromen, die sich als besonders gut
geeignet erwiesen haben, gehören
kommerziell erhältliche
Orangen-, Weintrauben-, Kirschen- und Kaugummiaromen sowie Gemische
davon. Die Menge des Aromastoffs kann von mehreren Faktoren abhängen, einschließlich der gewünschten
organoleptischen Wirkung. Besonders bevorzugte Aromen sind Weintrauben-
und Kirscharoma sowie Zitrusaromen, wie Orange.
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Materialien, die in die vorliegende
Zubereitung eingebaut werden sollen, können unter Bildung eines Granulats
vorbehandelt werden. Dieses Verfahren ist als Granulation bekannt.
Wie der Ausdruck gewöhnlich definiert
wird, ist "Granulation" irgendein Verfahren
der Vergrößerung,
wodurch kleine Teilchen zu größeren permanenten
Aggregaten zusammengefügt
werden, wobei man eine rieselfähige
Zusammensetzung der geeigneten Konsistenz erhält. Solche granulierten Zusammensetzungen
können
eine ähnliche
Konsistenz wie trockener Sand haben. Die Granulation kann durch
Bewegung in Mischgeräten
oder durch Kompaktierung, Extrusion oder Agglomeration erreicht
werden.
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Der in dieser Offenbarung verwendete
Ausdruck "Vitamin" bezieht sich auf
organische Spurensubstanzen, die in der Nahrung erforderlich sind.
Für die
Zwecke der vorliegenden Erfindung umfasst der Ausdruck "Vitamin(e)" unter anderem Thiamin,
Riboflavin, Nicotinsäure,
Pantothensäure,
Pyridoxin, Biotin, Folsäure,
Vitamin B12, Liponsäure,
Ascorbinsäure,
Vitamin A, Vitamin D, Vitamin E und Vitamin K. Ebenfalls mitumfasst in
dem Ausdruck "Vitamin" sind die Coenzyme
davon. Coenzyme sind spezielle chemische Formen von Vitaminen. Zu
den Coenzymen gehören
Thiaminpyrophosphate (TPP), Flavinmononucleotid (FMM), Flavinadenindinucleotid
(FAD), Nicotinamidadenindinucleotid (NAD), Nicotinamidadenindinucleotidphosphat
(NADP), Coenzym A (CoA), Pyridoxalphosphat, Biocytin, Tetrahydrofolsäure, Coenzym
B12, Lipoyllysin, 11-cis-Retinal und 1,25-Dihydroxycholecalciferol.
Der Ausdruck "Vitamin(e)" umfasst auch Cholin,
Carnitin sowie α-, β- und γ-Carotin.
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Der in dieser Offenbarung verwendete
Ausdruck "Mineral" bezieht sich auf
anorganische Substanzen, Metalle und dergleichen, die in der menschlichen
Nahrung erforderlich sind. Der hier verwendete Ausdruck "Mineral" umfasst also unter
anderem Calcium, Eisen, Zink, Selen, Kupfer, Iod, Magnesium, Phosphor,
Chrom und dergleichen sowie Gemische davon.
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Der hier verwendete Ausdruck "Nahrungsergänzungsmittel" bedeutet eine Substanz,
die eine merkliche Ernährungswirkung
hat, wenn sie in kleinen Mengen verabreicht wird. Nahrungsergänzungsmittel
umfassen unter anderem solche Bestandteile wie Bienenpollen, Kleie,
Weizenkeime, Kelp, Lebertran, Ginseng und Fischöle, Aminosäuren, Proteine und Gemische
davon. Man wird sich darüber
im Klaren sein, dass Nahrungsergänzungsmittel
Vitamine und Minerale enthalten können.
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Ein Bioklebstoff kann in der vorliegenden
Zubereitung ebenfalls enthalten sein. Ein Bioklebstoff ist als Material
definiert, das an einer biologischen Oberfläche, wie einer Schleimhaut
oder Hautgewebe, haftet. Ein Bioklebstoff lokalisiert eine Darreichungsform
fest haftend auf einer Schleimhaut. Der bevorzugte Bioklebstoff ist
faserig oder teilchenförmig,
in Wasser quellbar, aber unlöslich.
Das geeignete Verhältnis
von Biokleber zu anderen Komponenten ergibt eine starke Biohaftung.
Zu den Bioklebstoffpolymeren, die in dieser Erfindung verwendet
werden können,
gehören
hydrophile und wasserdispergierbare Polymere; sie haben freie Carbonsäuregruppen
und eine relativ hohe Basenbindungskapazität. Diese Polymere sowie hydrophile
Cellulosestoffe sind polycarboxylierte Vinylpolymere und Polyacrylsäurepolymere.
Einige hydrophile Polysaccharidgummen, wie Guar-Gum, Johannisbrotgummi,
Flohsamengummi und dergleichen, sind ebenfalls zur Verwendung in
der Formel geeignet. Das Gewichtsverhältnis von Bioklebstoff zu Wirkstoff
kann sehr breit sein. In der Praxis kann das Gewichtsverhältnis von
Bioklebstoff zu Wirkstoff etwa 1 : 10 bis etwa 10 : 1 betragen.
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Die SAE-CD enthaltende pharmazeutische
Zubereitung der Erfindung kann besondere hydrophobe oder hydrophile
Bindemittel erfordern, um ein geeignetes Produkt zu erhalten. Zu
den geeigneten hydrophoben Bindemitteln gehören Celluloseacetatbutyrat,
Celluloseacetatpropionat, Cellulosepropionat mit hohem Molekulargewicht
(200 000), Cellulosepropionat mit mittlerem Molekulargewicht (75
000), Cellulosepropionat mit niedrigem Molekulargewicht (25 000),
Celluloseacetat, Cellulosenitrat, Ethylcellulose, Polyvinylacetat
und dergleichen. Zu den geeigneten hydrophilen Bindemitteln gehören Polyvinylpyrrolidon,
Vinylalkoholpolymer, Polyethylenoxid, wasserlösliche oder wasserquellbare
Cellulose sowie Stärkederivate
und dergleichen.
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Weitere als filmbildende Mittel geeignete
Verbindungen sind Celluloseacetatbutyrat, Celluloseacetatpropionat,
Cellulosepropionat, HPMC, Carrageen, Celluloseacetat, Cellulosenitrat,
Methylcellulose, Hydroxyethylcellulose, Ethylcellulose, Polyvinylacetat
und Latexdispersionen, Akaziengummi, Traganth, Guar-Gum, Gelatine
und Kombinationen davon.
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Beispiele für andere Bindemittel, die zu
der Zubereitung gegeben werden können,
sind zum Beispiel Akaziengummi, Traganth, Gelatine, Stärke, Cellulosematerialien,
wie Methylcellulose und Natriumcarboxymethylcellulose, Alginsäuren und
Salze davon, Polyethylenglycol, Guar-Gum, Polysaccharid, Zucker,
Invertzucker, Poloxomere (Pluronic F68, Pluronic F127), Collagen,
Albumin, Gelatine, Cellulosestoffe in nichtwässrigen Lösungsmitteln, vorgelatinisierte
Stärke,
Stärkenpaste
und Kombinationen der obigen und dergleichen. Andere Bindemittel
sind zum Beispiel Polypropylenglycol, Polyoxyethylen-Polypropylen-Copolymer,
Polyethylenester, Polyethylensorbitanester, Polyethylenoxid oder
Kombinationen davon und dergleichen.
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Die Schmelz- und/oder Erweichungspunkttemperaturen
dieser Bindemittel steigen gewöhnlich
mit zunehmendem Molekulargewicht. Bindemittel mit einer Schmelz-
oder Erweichungspunkttemperatur, die größer als etwa 150°C ist, können während der
Herstellung einer geeigneten Darreichungsform die Verwendung eines Weichmachers
erfordern, so dass die Schmelz- oder Erweichungspunkttemperatur
des Bindemittels auf unter 150°C
gesenkt wird. Das Bindemittel kann in einer beliebigen Form, wie
Pulver, Granulat, Flocken oder heißgeschmolzene Flüssigkeit,
verwendet werden.
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Der hier verwendete Ausdruck "Weichmacher" umfasst alle Verbindungen,
die in der Lage sind, ein in der Erfindung verwendetes Bindemittel
weichzumachen. Der Weichmacher sollte in der Lage sein, die Schmelztemperatur
oder Glasübergangstemperatur
(Erweichungspunkttemperatur) des Bindemittels zu senken. Weichmacher,
wie PEG mit niedrigem Molekulargewicht, verbreitern im Allgemeinen
das mittlere Molekulargewicht des Bindemittels, wodurch seine Glasübergangstemperatur
oder sein Erweichungspunkt gesenkt wird. Weichmacher reduzieren
auch im Allgemeinen die Viskosität
eines Polymers. Es ist möglich,
dass der Weichmacher der Zubereitung der Erfindung einige besonders
vorteilhafte physikalische Eigenschaften verleiht.
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Weichmacher, die für die Erfindung
geeignet sind, können
zum Beispiel unter anderem niedermolekulare Polymere, Oligomere,
Copolymere, Öle,
kleine organische Moleküle,
niedermolekulare Polyole mit aliphatischen Hydroxygruppen, Weichmacher
des Estertyps, Glycolether, Polypropylenglycol, Multiblockpolymere, Einzelblockpolymere,
niedermolekulares Polyethylenglycol, Citratester, Triacetin, Propylenglycolphthalsäureester,
Phosphorsäureester,
Sebacinsäureester,
Glycolderivate, Fettsäureester
und Glycerin umfassen.
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Solche Weichmacher können auch
folgende sein: Ethylenglycol, 1,2-Butylenglycol, 2,3-Butylenglycol, Styrolglycol,
Diethylenglycol, Dipropylenglycol, Triethylenglycol, Tetraethylenglycol
und andere Polyethylenglycolverbindungen, Monopropylenglycolmonoisopropylether,
Propylenglycolmonoethylether, Ethylenglycolmonoethylether, Diethylenglycolmonoethylether,
Sorbitlactat, Ethyllactat, Butyllactat, Ethylglycolat, Dibutylsebacat,
Dimethylsebacat, Di-2-ethylhexylsebacat, Tricresylphosphat, Triethylphosphat,
Triphenylphosphat, acetylierte Monoglyceride, Mineralöl, Ricinusöl, Glyceryltriacetat,
Butylstearat, Glycerinmonostearat, Butoxyethylstearat, Stearylalkohol,
Cyclohexylethylphthalat, Cyclohexylmethyldibutylphthalat, Diethylphthalat,
Dibutylphthalat, Diisopropylphthalat, Dimethylphthalat, Dioctylphthalat,
Acetyltributylcitrat, Triethylcitrat, Acetyltriethylcitrat, Tributylcitrat
und Allylglycolat. Alle diese Weichmacher sind aus Quellen wie Aldrich
oder Sigma Chemical Co. oder Morflex Inc. kommerziell erhältlich.
Es wird in Betracht gezogen und liegt im Umfang der Erfindung, dass
in der vorliegenden Zubereitung eine Kombination von Weichmachern
verwendet werden kann.
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Die vorliegenden pharmazeutischen
Zubereitungen umfassen im Allgemeinen einen festen Kern, der Sulfoalkylether-Cyclodextrin
der oben beschriebenem Formel I umfasst, einen pharmazeutisch annehmbaren Träger und
eine therapeutisch effektive Menge eines therapeutischen Wirkstoffs,
von dem der größte Teil
nicht mit dem Sulfoalkylether-Cyclodextrin komplexiert ist. Der
feste Kern ist von einer Filmbeschichtung umgeben. Diese Zubereitungen
können
in festen Darreichungsformen enthalten sein, wie beispielsweise
unter anderem kaubarer Riegel, Kapsel, Faser, Film, Gel, Granulat,
Kaugummi, Implantat, Einsatz, Pellet, Pulver, Tablette, Band, Pastillen,
Pillen, Stäbchen,
Streifen und Waffel.
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Zu den beabsichtigten Verabreichungswegen
gehören
der orale, perorale, buccale, nasale, Implantations-, rektale, vaginale,
sublinguale, otische und urethrale Weg. Die vorliegende Zubereitung
kann mit pharmazeutisch annehmbaren Trägern oder Verdünnungsmitteln
verabreicht werden, deren Anteil und Natur durch die Löslichkeit
und die chemischen Eigenschaften des gewählten therapeutischen Wirkstoffs,
die gewählte Darreichungsform
und die pharmazeutische Standardpraxis bestimmt werden. Feste orale
Formen können herkömmliche
Arzneimittelhilfsstoffe, zum Beispiel Lactose, Saccharose, Magnesiumstearat,
Harze und dergleichen Materialien, Aromastoffe, Farbstoffe, Puffer,
Konservierungsmittel oder Stabilisatoren, enthalten. Diese Zubereitungen
können
auch hygroskopische Mittel enthalten, die Wasser in einen Tablettenkern
ziehen können.
Solche hygroskopischen Mittel können
wasserlösliche
Elektrolyte, kleine organische Verbindungen, osmotische Regulatoren
umfassen, um den osmotischen Druck in einer Darreichungsform zu
erhöhen
und Wasser anzuziehen.
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Der hier verwendete Ausdruck "Patient" soll warmblütige Tiere,
wie Säuger,
zum Beispiel Katzen, Hunde, Mäuse,
Meerschweinchen, Pferde, Rinder, Schafe und Menschen, bedeuten.
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Der hier verwendete Ausdruck "Darreichungsformeinheit" soll eine einzelne
oder mehrfache Darreichungsform bedeuten, die eine Menge des Wirkstoffs und
des Verdünnungsmittels
oder Trägers
enthält,
wobei die Menge so groß ist,
dass für
eine einzige therapeutische Verabreichung normalerweise eine oder
mehrere vorbestimmte Einheiten erforderlich sind. Im Falle von mehrfachen
Darreichungsformen, wie Flüssigkeiten oder
gekerbten Tabletten, ist die vorbestimmte Einheit ein Bruchteil,
wie die Hälfte
oder ein Viertel einer gekerbten Tablette, der mehrfachen Darreichungsform.
Man wird sich darüber
im Klaren sein, dass das spezielle Dosisniveau für jeden Patienten von einer
Vielzahl von Faktoren abhängt,
einschließlich
der behandelten Indikation, des eingesetzten therapeutischen Wirkstoffs,
der Aktivität
des therapeutischen Wirkstoffs, der Schwere der Indikation, der
Gesundheit, dem Alter, Geschlecht, Gewicht, Ernährung und dem pharmakologischen
Ansprechverhalten des Patienten, der speziellen eingesetzten Darreichungsform
und anderer solcher Faktoren.
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Eine Vielzahl von Komponenten oder
Verbindungen kann verwendet werden, um die Herstellung geeigneter
Darreichungsformen für
die vorliegende Erfindung zu unterstützen. Zu diesen Komponenten
oder Verbindungen gehören
unter anderem ein Säuerungsmittel,
Alkalisierungsmittel, Adsorbens, fungizides Konservierungsmittel,
Antioxidans, Puffermittel, Farbstoff, Einkapselungsmittel, Aromastoff,
Versteifungsmittel, Suppositoriengrundlage, Süßungsmittel, Tablettenantiadhärens, Tablettenbindemittel,
Tabletten- und Kapselverdünnungsmittel,
Tablettenbeschichtungsmittel, Tablettendirektkompressionsträgerstoff,
Tablettensprengmittel, Tablettengleitmittel, Tablettenschmiermittel,
Tabletten/Kapsel-Opaker und Tablettenpoliermittel.
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Der hier verwendete Ausdruck "Säuerungsmittel" soll eine Verbindung
bedeuten, die verwendet wird, um ein saures Medium für die Produktstabilität bereitzustellen.
Zu diesen Verbindungen gehören
beispielsweise unter anderem Essigsäure, Zitronensäure, Fumarsäure, Chlorwasserstoffsäure und
Salpetersäure
und dergleichen.
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Der hier verwendete Ausdruck "Alkalisierungsmittel" soll eine Verbindung
bedeuten, die verwendet wird, um ein alkalisches Medium für die Produktsta bilität bereitzustellen.
Zu diesen Verbindungen gehören
beispielsweise unter anderem Ammoniaklösung, Ammoniumcarbonat, Diethanolamin,
Monoetha- nolamin, Kaliumhydroxid, Natriumborat, Natriumcarbonat,
Natriumhydroxid, Triethanolamin und Trolamin und dergleichen.
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Der hier verwendete Ausdruck "Adsorbens" soll ein Mittel
bedeuten, das in der Lage ist, andere Moleküle mit physikalischen oder
chemischen (Chemisorption) Mitteln auf seiner Oberfläche zu halten.
Zu diesen Verbindungen gehören
beispielsweise unter anderem gepulverte Aktivkohle und dergleichen.
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Der hier verwendete Ausdruck "Konservierungsmittel" soll eine Verbindung
bedeuten, die verwendet wird, um das Wachstum von Mikroorganismen
zu verhindern. Zu diesen Verbindungen gehören beispielsweise unter anderem
Benzalkoniumchlorid, Benzethoniumchlorid, Benzylalkohol, Cetylpyridiniumchlorid,
Chlorbutanol, Phenol, Phenylethylalkohol, Phenylquecksilber(II)nitrat
und Thimerosal und dergleichen.
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Der hier verwendete Ausdruck "Antioxidans" soll ein Mittel
bedeuten, das die Oxidation hemmt und daher verwendet wird, um die
Verschlechterung von Präparaten
durch den Oxidationsvorgang zu verhindern. Zu diesen Verbindungen
gehören
beispielsweise unter anderem Ascorbinsäure, Ascorbylpalmitat, butyliertes
Hydroxyanisol, butyliertes Hydroxytoluol, Phosphinsäure, Monothioglycerin,
Propylgallat, Natriumascorbat, Natriumhydrogensulfit, Natriumformaldehydsulfoxylat
und Natriummetabisulfit und dergleichen.
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Der hier verwendete Ausdruck "Puffermittel" soll eine Verbindung
bedeuten, die verwendet wird, um einer Änderung des pH-Werts bei Verdünnung oder
Zugabe von Säure
oder Alkali zu widerstehen. Zu diesen Verbindungen gehören beispielsweise
unter anderem Kaliummetaphosphat, Kaliumphosphat, einbasiges Natriumacetat
und wasserfreies Natriumcitrat, Natriumcitrat-Dihydrat und dergleichen.
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Der hier verwendete Ausdruck "Farbstoff" soll eine Verbindung
bedeuten, die verwendet wird, um festen (z. B. Tabletten und Kapseln)
pharmazeutischen Präparaten
Farbe zu verleihen. Zu diesen Verbindungen gehören beispielsweise unter anderem
FD&C Red No.
3, FD&C Red No.
20, FD&C Yellow
No. 6, FD&C Blue No.
2, D&C Green
No. 5, D&C Orange
No. 5, D&C Red
No. 8, Karamell und rotes Eisenoxid und dergleichen. Farbstoffe
können
auch Titandioxid, natürliche
Farbstoffe, wie Traubenhautextrakt, Rote-Bete-Pulver, beta-Carotin,
Annatto, Karmin, Kurkuma, Paprika und dergleichen, umfassen.
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Der hier verwendete Ausdruck "Einkapselungsmittel" soll eine Verbindung
bedeuten, die zur Bildung von dünnen
Schalen verwendet wird, um einen Wirkstoff oder eine Wirkstoffzubereitung
zur leichteren Verabreichung einzuschließen. Zu diesen Verbindungen
gehören
beispielsweise unter anderem Gelatine, Nylon, biologisch abbaubare
Polyester, D,L-Polymilchsäure,
Polylactid-co-glycolsäure,
Celluloseacetatphthalat und dergleichen.
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Der hier verwendete Ausdruck "Aromastoff" soll eine Verbindung
bedeuten, die verwendet wird, um einem pharmazeutischen Präparat ein
angenehmes Aroma und häufig
einen angenehmen Geruch zu verleihen. Neben den natürlichen
Aromastoffen werden auch viele synthetische Aromastoffe verwendet.
Zu diesen Verbindungen gehören
beispielsweise unter anderem Anisöl, Zimtöl, Kakao, Menthol, Orangenöl, Pfefferminzöl und Vanillin
und dergleichen.
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Der hier verwendete Ausdruck "Süßungsmittel" soll eine Verbindung bedeuten, die
verwendet wird, um einem Präparat
Süße zu verleihen.
Zu diesen Verbindungen gehören
beispielsweise unter anderem Aspartam, Dextrose, Glycerin, Mannit,
Saccharin-Natrium, Sorbit und Saccharose und dergleichen.
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Der hier verwendete Ausdruck "Tablettenantiadhärentien" soll Mittel bedeuten,
die das Klebenbleiben von Bestandteilen der Tablettenzubereitung
an Stempeln und Stanzwerkzeugen einer Tablettiermaschine während der Herstellung
verhindern. Zu diesen Verbindungen gehören beispielsweise unter anderem
Magnesiumstearat, Maisstärke,
Siliciumdioxid, Talk und dergleichen.
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Der hier verwendete Ausdruck "Tablettenbindemittel" soll Substanzen
bedeuten, die verwendet werden, um das Anhaften von Pulverteilchen
bei Tablettengranulaten zu bewirken. Zu diesen Verbindungen gehören beispielsweise
unter anderem Akaziengummi, Alginsäure, Carboxymethylcellulose-Natrium, komprimierbarer
Zucker (z. B. NuTab), Ethylcellulose, Gelatine, flüssige Glucose,
Methylcellulose, Povidon und prägelatinisierte
Stärke
und dergleichen.
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Der hier verwendete Ausdruck "Tabletten- und Kapselverdünnungsmittel" soll inerte Substanzen
bedeuten, die als Füllstoffe
verwendet werden, um die gewünschten
makroskopischen Rieseleigenschaften und Kompressionseigenschaften
bei der Herstellung von Tabletten und Kapseln zu erzeugen. Zu diesen
Verbindungen gehören
beispielsweise unter anderem dibasisches Calciumphosphat, Kaolinton,
Fructose, Saccharose, Dextrose, Lactose, Mannit, mikrokristalline
Cellulose, gepulverte Cellulose, gefälltes Calciumcarbonat, Sorbit,
Calciumsulfat, Stärke
und dergleichen.
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Der hier verwendete Ausdruck "Tablettenbeschichtungsmittel" soll eine Verbindung
bedeuten, die verwendet wird, um eine geformte Tablette zu überziehen,
damit sie vor Wirkstoffzersetzung durch Luftsauerstoff oder -feuchtigkeit
geschützt
wird, damit man ein gewünschtes
Freisetzungsmuster für
die Wirkstoffsubstanz nach der Verabreichung erhält, damit der Geschmack oder
Geruch der Wirkstoffsubstanz maskiert werden, oder zu ästhetischen
Zwecken. Die Beschichtung kann verschiedener Art sein, einschließlich Zuckerbeschichtung,
Filmbeschichtung oder enterische Beschichtung. Die Zuckerbeschichtung
ist auf wässriger
Basis und führt
zu einem verdickten Belag um eine geformte Tablette herum. Zuckerbeschichtete
Tabletten lösen
sich im Allgemeinen bei den höheren
pH-Werten im Darm auf. Eine Filmbeschichtung ist ein dünner Belag
um eine geformte Tablette oder ein Bead herum. Wenn es keine enterische
Beschichtung ist, löst
sich die Filmbeschich tung im Magen auf. Eine enterisch beschichtete
Tablette oder ein enterisch beschichtetes Bead tritt durch den Magen
und bricht erst im Darm auf. Einiger Beschichtungen, die wasserunlöslich sind
(z. B. Ethylcellulose), können
verwendet werden, um Tabletten und Beads so zu beschichten, dass
die Wirkstofffreisetzung verlangsamt wird, während die Tablette durch den
Magen-Darm-Trakt tritt. Zu diesen Verbindungen für Beschichtungen gehören beispielsweise
unter anderem flüssige
Glucose und Saccharose, die Beispiele für Zuckerbeschichtungsmittel
sind, Hydroxyethylcellulose, Hydroxypropylcellulose, Hydroxypropylmethylcellulose,
Methylcellulose (z. B. Methocel®) und
Ethylcellulose (z. B. Ethocel®), die Beispiele für Filmbeschichtungen
sind, und Celluloseacetatphthalat und Schellack (35% in Alkohol, "pharmazeutische Glasur"), die Beispiele
für enterische
Beschichtungen sind, und dergleichen.
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Der hier verwendete Ausdruck "Tablettendirektkompressionsträgerstoff" soll eine Verbindung
bedeuten, die bei der direkten Kompression von Tablettenzubereitungen
verwendet wird. Zu diesen Verbindungen gehören beispielsweise unter anderem
dibasisches Calciumphosphat (z. B. Ditab), mikrokristalline Cellulose, Avicel,
Dextran (Emdex®),
Saccharose (Nutab®) und dergleichen.
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Der hier verwendete Ausdruck "Tablettengleitmittel" soll Mittel bedeuten,
die in Tabletten- und Kapselzubereitungen verwendet werden, um die
Reibung während
der Kompression der Tablette zu reduzieren. Zu diesen Verbindungen
gehören
beispielsweise unter anderem kolloidale Kieselsäure oder Quarzstaub, Magnesiumstearat,
Maisstärke
und Talk und dergleichen.
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Der hier verwendete Ausdruck "Tablettenschmiermittel" soll Substanzen
bedeuten, die in Tablettenzubereitungen verwendet werden, um die
Reibung während
der Kompression der Tablette zu reduzieren. Zu diesen Verbindungen
gehören
beispielsweise unter anderem Calciumstearat, Magnesiumstearat, Mineralöl, Stearinsäure, hydriertes
Pflanzenöl,
Benzoesäure,
Polyethylenglycol, NaCl, PRUV, Zinkstearat und dergleichen.
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Der hier verwendete Ausdruck "Tabletten/Kapsel-Opaker" soll eine Verbindung
bedeuten, die verwendet wird, um eine Kapsel oder eine Tablettenbeschichtung
undurchsichtig zu machen. Sie kann allein oder in Kombination mit
einem Farbstoff verwendet werden. Zu diesen Verbindungen gehören beispielsweise
unter anderem Titandioxid und dergleichen.
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Der hier verwendete Ausdruck "Tablettenpoliermittel" soll eine Verbindung
bedeuten, die verwendet wird, um beschichteten Tabletten einen attraktiven
Glanz zu verleihen. Zu diesen Verbindungen gehören beispielsweise unter anderem
Carnaubawachs und weißer
Wachs und dergleichen.
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Die vorliegende Zubereitung, die
physikalische Gemische aus therapeutischem Wirkstoff/SAE-CD enthält, hat
sich als besonders gut geeignet erwiesen für therapeutische Wirkstoffe
einschließlich
Simvastatin, Cryptophycin, Jaspamid, Ambrosin, Busulfan, Propanolol,
Etoposid, Taxol, Brefeldin A, Brefeldin-A-Vorstufe (NSC#D656202), 9-Amino-20(S)-camptothecin,
Camptothecin, Prednisolonacetat, Prednisolon, Pancreastatin, Rhizoxin,
Bryostatin 1, Taxotere, O6-Benzylguanin,
Androstan, Guanin, Chloramphenicol, Dapson, Sulfacon, Benclomethasondipropionat,
Menadion, Tamoxifencitrat, Cholesterin, Estron, Verapmil-HCl, Equilin,
Warfarin, Indomethacin, Phenytoin, Cinnarizin, Amiodaron-HCl, Naproxen,
Piroxicam, Thiabendazol, Papaverin, Miconazol (freie Base), Nifedipin,
Testosteron, Progesteron, Carbamazepin, Methylprednisolon, Dexamethason,
Hydrocortison und Miconazolnitrat.
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Das oben gesagte wird unter Bezugnahme
auf die folgenden Beispiele besser verständlich, die bestimmte Verfahren
für die
Herstellung von Zubereitungen gemäß der vorliegenden Erfindung
im Detail beschreiben.
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Beispiel 1
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Testosteron-(SBE)7-β-CD
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Zubereitung mit nachhaltiger
Freisetzung
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Das vorliegende Beispiel zeigt die
Nützlichkeit
der vorliegenden Erfindung für
die Herstellung von Zubereitungen mit nachhaltiger Freisetzung mit
einem pharmakologischen Wirkstoff, wobei Testosteron ein Beispiel
für einen
solchen Wirkstoff ist.
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Phasenlöslichkeitsstudien
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Überschüssige Mengen
an Testosteron wurden zu 0,25 ml (SBE)7-β-CD-Lösungen gegeben,
die im Bereich von 0,0 bis 0,05 mol/l lagen. Man ließ die Dispersionen
mindestens 24 Stunden lang in einem Schüttelwasserbad (100 min–1,
25 °C) äquilibrieren.
Die Dispersionen wurden 10 min lang bei 2500 U/min zentrifugiert,
20 μl des Überstands
wurden mit einer gasdichten 100-μl-Spritze
(Hamilton Co., NV) als Probe genommen, mit mobiler Phase verdünnt und
durch HPLC auf die Testosteronkonzentration in Lösung analysiert. Dann wurde
die Testosteron-(SBE)7-β-CD-Bindungskonstante K1:1 nach dem Verfahren von Higuchi und Connors
für ein
Diagramm des Typs AL bestimmt.
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Tablettenkernherstellung
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Der Tablettenkern wurde mit einem
1/1-Stoffmengenverhältnis
von Testosteron/(SBE)7-β-CD- hergestellt. Der Tablettenkern
bestand entweder aus dem Testosteron-((SBE)7-β-CD-Komplex
oder aus dem physikalischen Gemisch der beiden Verbindungen. Der
Komplex wurde hergestellt, indem man eine Testosteron-(SBE)7-β-CD-Lösung (5–15% in
(SBE)7m-β-CD)
gefriertrocknete. Tabletten, die kein (SBE)7-β-CD enthielten,
wurden ebenfalls hergestellt. Sie bestanden aus einem 1/1-Verhältnis von
Testosteron zu einem 50 : 50-(w/w)-Gemisch von Fructose und Lactose (Fischer
Scientific, N)). Die Gemische wurden in einem Mörser gemahlen und unter Bedingungen
geringer Feuchtigkeit durch ein Sieb von 200 mesh (75 μm) gesiebt.
Die Gemische wurden in einem Exsiccator aufbewahrt, wenn sie nicht
verwendet wurden. Tabletten von etwa 120 mg wurden mit 1 Tonne während 1
min in die Auflösungsform
gepresste wobei man eine Carver Laboratory Press (Fred S. Carver
Inc., NJ) verwendete.
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Herstellung einer semipermeablen
Membran
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Die Beschichtungszubereitung wurde
hergestellt, indem man 1,0% Sorbit (Sigma, MO) in 3,7% doppelt destilliertem
Wasser und 0,4% PEG 400 (Sigma, MO) auflöste. In der Lösung wurden
2,0% Celluloseacetat (CA-398-10, Eastman Chemical Co., TN) suspendiert;
55,7% Methylenchlorid und 37,2% Methanol wurden zu dem Gemisch gegeben.
Die Dispersion wurde bis zur vollständigen Auflösung der festen Komponenten
geschüttelt
und mit Ultraschall behandelt. Die Beschichtungslösung wurde
unter einem konstanten Luftstrom (40°C) auf eine Edelstahloberfläche gesprüht (Airbrush,
Paasche). Dann wurde sie 24 Stunden lang bei Raumtemperatur stehen
gelassen. Die Membranen wurden von der Oberfläche abgeschält, unter einem Lichtmikroskop
(X70) auf Risse und Fehler untersucht, und ihre Dicke wurde unter
Verwendung eines Mikrometers gemessen (Ames, MA). Dann wurden die
Membranen auf der Auflösungsform,
die die Tablette enthielt, befestigt, wobei die Seite, die auf dem
Stahl besprüht
war, in Kontakt mit der Tablettenoberfläche war.
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In-vitro-Freisetzungsstudien
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Die Freisetzungsstudien wurden durchgeführt, indem
man die Auflösungsform
in eine USP-Auflösungsapparatur
II (Vanderkamp 600, VanKel Industries Inc.) einsetzte, die 900 ml
Wasser von 37 °C
enthielt, 100 U/min. Proben wurden zu verschiedenen Zeitpunkten
entnommen. Die 100%-Freisetzung wurde bestimmt, indem man die Membran
von der Form entfernte und die Wirkstoffauflösung zu Ende laufen ließ. Die Proben
wurden durch HPLC auf Testosteronkonzentration analysiert.
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Testosteron-HPLC-Nachweis
-
Testosteron wurde unter Verwendung
einer 15-cm-ODS-Hypersil-Säule
mit anschließendem UV-Nachweis
bei 238 nm (Shimadzu Scientific Instruments, Inc., Japan) nachgewiesen.
Die mobile Phase bestand aus 60% Acetonitril und 40% doppelt destilliertem
Wasser.
-
Beispiel 2
-
Dipyridamol-(SBE)7-β-CD
-
Zubereitung mit verzögerter Freisetzung
-
Analyseverfahren
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Dipyridamol wurde unter Verwendung
einer 15-cm-ODS-Hypersil-Säule
analysiert. Das Probenvolumen betrug 20 μl, und die UV-Nachweiswellenlänge betrug
285 nm (Shimadzu 6A, Shimadzu, Japan). Eine mobile Phase, die aus
70% Methanol und 30% Ammoniumphosphat-Puffer bestand (pH 5,0) wurde
mit einer Fließgeschwindigkeit
von 1,5 ml/min durch die Säule
gegeben. (SBE)7m-β-CD wurde unter Verwendung eines fluorimetrischen
Assays nachgewiesen. Es wurden 0,2 ml einer 1 mM Lösung von
2,6-Toluidinonaphthalinsulfonat auf 0,8 ml der Probe verwendet.
Diese Lösung
wurde dann bei 325 nm angeregt, und die emittierte Fluoreszenz wurde
bei 455 nm unter Verwendung eines Perkin-Elmer-Fluoreszenzdetektors
(Perkin-Elmer, CT) nachgewiesen.
-
Phasenlöslichkeitsexperimente
-
(SBE)7-β-CD-Lösungen (0–0,1 M)
wurden in verschiedenen Pufferlösungen
bei pH-Werten im Bereich von 4,0 bis 7,0 (Citrat für 4 und
5; Phosphat für
6 und 7) hergestellt. Ein Überschuss
an Dipyridamol wurde zu 0,25 ml dieser Lösungen gegeben, und man ließ sie mindestens
24 Stunden lang in einem Schüttelwasserbad bei
25 °C äquilibrieren
(vorläufige
Experimente zeigten an, dass die Gleichgewichtslöslichkeit innerhalb von 24 h
erreicht war). Die Lösungen
wurden 10 min lang mit 2500 U/min zentrifugiert. 20 μl des Überstands
wurden vorsichtig als Probe entnommen, wobei man eine gasdichte
100-μl-Hamilton-Spritze (Hamilton,
NV) verwendete, mit mobiler Phase verdünnt und durch HPLC analysiert.
Dann wurden die Löslichkeitsdaten
verwendet, um die Bindungskonstante zu bestimmen, wobei man das
Verfahren von Higuchi und Connors für das Phasenverhalten des AL-Typs verwendete.
-
Herstellung
von physikalischen Gemischen
-
Dipyridamol (Sigma, MO), (SBE)7-β-CD
und Zitronensäure
(Sigma, MO) (Stoffmengenverhältnis
1 : 9 : 3) wurden physikalisch gemischt und mit Hilfe von Mörser und
Pistill manuell gemahlen. Dann wurde das gemahlene physikalische
Gemisch durch ein Sieb mit 200 mesh (75 μm) gesiebt. Dieser Vorgang wurde
zweimal wiederholt. Das Gemisch wurde stets in einem Exsiccator
aufbewahrt, wenn es nicht verwendet wurde.
-
Beschreibung
der Auflösungsform
und Tablettenherstellung
-
Die Auflösungsform besteht aus einem
zylindrischen Edelstahl-Mittelstück,
einer Edelstahlplattform, einer Edelstahlabdeckung, zwei Teflon-Platten
(oben und unten) und Teflon-Einsätzen.
Das zylindrische Mittelstück
hat ein Loch (Radius = 7,5 mm) in der Mitte, in dem die Tablette
gepresst wird. Sowohl die Edelstahlabdeckung als auch die obere
Teflonplatte haben Löcher
mit demselben Radius in der Mitte. Das Mittelstück wurde umgedreht und auf
die Plattform aufgeschraubt. Ungefähr 120 mg physikalisches Gemisch,
das Wirkstoff, (SBE)7-β-CD und Zitronensäure enthielt,
wurden in das zylindrische Loch gegossen, und ein Stempel wurde
fest hineingesteckt. Der Tablettenkern wurde eine Minute lang mit
einer Kraft von einer Tonne unter Verwendung einer Carver-Presse
(Fred Carver Inc., NJ) gepresst. Der Stempel wurde vorsichtig aus
dem Mittelstück
entfernt, indem man einen Umkehrhammer verwendete.
-
Filmbeschichtungen
-
Herstellung von polymeren
Lösungen
-
Eudragit-Beschichtungen wurden hergestellt,
indem man 5 Gew.-% Eudragit R oder S (Huts America, NJ), 5% Harnstoff
(Sigma, MO) oder Polyethylenglycol (PEG 3350, Sigma, MO) und 0,75%
Triethylcitrat (TEC, Sigma, MO) in 89,25% Ethanol auflöste. Dies
wurde so lange durchgeführt,
bis eine klare Lösung
erhalten wurde. Polymerlösungen
von Celluloseacetat (CA-320S, Eastman Chemical Co., TN) und Hydroxypropylmethylcellulosephthalat
(HPMCP, Eastman Chemical Co., TN) wurden hergestellt, indem man
5% Polymere und 1% TEC in 94% Lösungsmittel
auflöste,
das gleiche Mengen an Methylenchlorid und Methanol enthielt. Das
Verhältnis
von CA zu HPMCP wurde von 50 : 50 bis 75 : 25 variiert, aber die
Gesamtmenge an Polymer wurde stets auf 5% gehalten. Die Auflösung wurde
durchgeführt,
bis klare Lösungen
erhalten wurden.
-
Tablettenbeschichtung
-
Die Beschichtungslösung wurde
dann unter einem konstanten Luftstrom (ungefähr 70 °C) direkt auf die Tablettenoberfläche gesprüht. Die
beschichteten Tabletten wurden zusätzlich 15 Minuten lang unter
demselben Luftstrom getrocknet. Die Tabletten wurden zusätzlich 12–16 h lang
bei Raumtemperatur getrocknet. Als Dicke der Membran wurde die Differenz
der Dicke der Tablette nach und vor der Beschichtung angenommen.
Die Dickenmessungen wurden unter Verwendung eines Screwgauge-Mikrometers
durchgeführt.
-
In-vitro-Freisetzungsstudien
-
Die Freisetzungsstudien für Tabletten,
die mit Eudragit L und CA: HPMCP beschichtet sind, wurden durchgeführt, indem
man die Auflösungsform
in eine USP-Auflösungsapparatur
II (Vanderkamp 600, VanKel Industries Inc.) einsetzte, die 450 ml
HCl enthielt (pH 1,5, 37 °C
und 100 U/min). Nach 2 h wurde die Form sorgfältig entnommen und in 450 ml
Phosphatpuffer (pH 1,5, 37 °C
und 100 U/min) gegeben, und das Auflösungsexperiment wurde fortgesetzt.
1,5 ml-Proben wurden periodisch entnommen, und gleiche Mengenan Auflösungsmedium
wurden in das Auflösungsgefäß zurückgegeben.
Bei der mit CA : HPMCP beschichteten Tablette wurden 100% Freisetzung
bestimmt, indem man die Membran von der Form entfernte und die Wirkstoffauflösung zu
Ende laufen ließ.
Die Freisetzungsexperimente für
Tabletten, die mit Eudragit 5 beschichtet waren, wurden in ähnlicher
Weise für
die ersten 2 Stunden in 450 ml HCl durchgeführt, dann weitere 5 h in einen
Phosphatpuffer (pH 6,4) gelegt und dann in einen Phosphatpuffer
(pH 7,2) gelegt. Die Freisetzungsbedingungen und Verfahren waren
so, wie es oben beschrieben ist.
-
0,5 ml der Probe wurden in der mobilen
Phase auf die Hälfte
verdünnt,
und die verdünnten
Proben wurden dann mit Hilfe eines HPLC-Assays analysiert, um die
Wirkstoffkonzentrationen zu bestimmen, wie es in einem späteren Abschnitt
beschrieben ist. Der Rest der Probe wurde durch PVDF-Membran (Fischer
Scientific, NJ) filtriert, und dann wurden wirkstofffreie Proben
auf (SBE)7-β-CD analysiert, wobei man den
unten beschriebenen fluorimetrischen Assay verwendete.
-
Beispiel 3
-
Methylprednisolon-(SBE)7-β-CD
-
Zubereitung mit nachhaltiger
Freisetzung
-
Phasenlöslichkeitsstudien
-
Überschüssige Mengen
an Methylprednisolon (MP) wurden zu 0,25 ml (SBE)7-β-CD-Lösungen gegeben,
die im Bereich von 0,0 bis 0,2 mol/l lagen. Man ließ die Dispersionen
mindestens 24 Stunden lang in einem Schüttelwasserbad (100 min–1,
25 °C) äquilibrieren.
Die Dispersionen wurden 10 min lang bei 2500 U/min zentrifugiert,
20 μl des Überstands
wurden mit einer gasdichten 100-μl-Spritze
(Hamilton Co., NV) als Probe genommen, mit mobiler Phase verdünnt und
durch HPLC auf die Methylprednisolonkonzentration in Lösung analysiert.
Dann wurde die Methylprednisolon-(SBE)7-β-CD-Bindungskonstante K1:1 nach dem Verfahren von Higuchi und Connors
für ein
Diagramm des Typs AL bestimmt.
-
Tablettenkernherstellung
-
Der Tablettenkern wurde mit einem
1/7-Stoffmengenverhältnis
von Methylprednisolon/(SBE)7-β-CD hergestellt.
Dieses Verhältnis
wurde unter Verwendung der zuvor bestimmten Bindungskonstante berechnet, um
ausreichend (SBE)7-β-CD im Tablettenkern zu haben,
um alles vorhandene Methylprednisolon in Lösung zu bringen. Tablettenkerne
mit Verhältnissen
von 1/3 und 1/10 wurden ebenfalls hergestellt, um den Einfluss des
Methylprednisolon/(SBE)7-β-CD-Verhältnisses
auf die Freisetzung zu untersuchen (vgl. Ergebnisse 4). Der Tablettenkern
bestand entweder aus dem Methylprednisolon-(SBE)7-β-CD-Komplex oder aus
dem physikalischen Gemisch der beiden Verbindungen. Der Komplex
wurde hergestellt, indem man eine Methylprednisolon-(SBE)7-β-CD-Lösung (5–15% in (SBE)7-β-CD) gefriertrocknete.
Tabletten, die kein (SBE)7-β-CD enthielten, wurden
ebenfalls hergestellt. Sie bestanden aus einem 1/7-Verhältnis von
Methylprednisolon zu einem 50 : 50-(w/w)-Gemisch von Fructose und
Lactose (Fischer Scientific, NJ). Die Gemische wurden in einem Mörser gemahlen
und unter Bedingungen geringer Feuchtigkeit durch ein Sieb von 200
mesh (75 μm)
gesiebt. Die Gemische wurden in einem Exsiccator aufbewahrt, wenn
sie nicht verwendet wurden. Tabletten von etwa 150 mg wurden mit
1 Tonne während
1 min in die Auflösungsform
gepresst, wobei man eine Carver Laboratory Press (Fred 5. Carver
Inc., NJ) verwendete.
-
Herstellung
einer semipermeablen Membran
-
Die Beschichtungszubereitung wurde
hergestellt, indem man 4,5% Ethylcellulose (Ethocel Standard 10
Premium, Dow Chemicals, MI) mit einer äquivalenten Menge Polyethylenglycol
3350 (PEG 3350, Sigma, MO) mischte. Zu dem Gemisch wurden 0,9% PEG
400 (Sigma, MO) und 90,1% absolutes Ethanol gegeben. Die Dispersion
wurde bis zur vollständigen
Auflösung
der festen Komponenten geschüttelt
und mit Ultraschall behandelt. Die Beschichtungslö sung wurde
unter einem konstanten Luftstrom (40 °C) auf eine Teflonoberfläche gesprüht (Airbrush,
Paasche). Am Ende des Sprühens
wurden die Membranen-5
min lang unter dem Luftstrom von 40 °C getrocknet. Dann wurden sie
24 Stunden lang bei Raumtemperatur stehen gelassen. Die Membranen
wurden von der Teflonoberfläche
abgeschält,
unter einem Lichtmikroskop (X70) auf Risse und Fehler untersucht,
und ihre Dicke wurde unter Verwendung eines Mikrometers gemessen
(Ames, MA). Dann wurden die Membranen auf der Auflösungsform,
die die Tablette enthielt, befestigt, wobei die Seite, die auf dem
Teflon besprüht
war, in Kontakt mit der Tablettenoberfläche war.
-
In-vitro-Freisetzungsstudien
-
Die Freisetzungsstudien wurden durchgeführt, indem
man die Auflösungsform
in eine USP-Auflösungsapparatur
II (Vanderkamp 600, VanKel Industries Inc.) einsetzte, die 350 ml
Wasser von 37 °C
enthielt, 100 U/min. Zu verschiedenen Zeitpunkten wurden Proben
entnommen. Die 100% Freisetzung wurde bestimmt, indem man die Membran
von der Form entfernte und die Wirkstoffauflösung zu Ende laufen ließ. Die Proben
wurden durch HPLC und fluorimetrische Assays für die Konzentrationen an Methylprednisolon
bzw. (SBE)7-β-CD analysiert.
-
Methylprednisolon-HPLC-Nachweis
-
Methylprednisolon wurde unter Verwendung
einer 15-cm-ODS-Hypersil-Säule
mit anschließendem UV-Nachweis
bei 254 nm (LC-10AT, Shimadzu Scientific Instruments, Inc., Japan)
nachgewiesen. Die mobile Phase bestand aus 30% Acetonitril und 70%
Acetatpuffer mit pH 4,7.
-
Fluorimetrischer (SBE)7-β-CD-Nachweis
-
(SBE)7-β-CD wurde
nachgewiesen, indem man 0,2 ml einer 10–3 mol/l
Lösung
von 2,6-Toluidinonaphthalinsulfonat zu 0,8 ml der Probe gab. Die
Lösung
wurde bei 325 nm angeregt, und die emittierte Fluoreszenz wurde
bei 455 nm nachgewiesen (65040 Fluorescence Spectrophotometer, Perkin-Elmer,
CT).
-
Beispiel 4
-
Tablette mit (SBE)
7-β-CD und einem
therapeutischen Wirkstoff Tabletten-Darreichungsformen gemäß der Erfindung
können
im Allgemeinen wie folgt hergestellt werden. Ein therapeutisches
Mittel und (SBE)
7-β-CD werden etwa 10 min lang
trocken gemischt. Die übrigen
Bestandteile werden hinzugefügt,
und das Gemisch wird etwa 10 min lang trocken gemischt. Dann werden
die Tabletten bis zu einer Härte
von etwa 8–10
kg komprimiert. Die folgenden Zubereitungen können verwendet werden, um die
Darreichungsformen der Erfindung herzustellen. Indomethacin-Zubereitung
Bestandteil | Menge
(mg) |
1:
Indomethacin | 25 |
1:
(SBE)7-β-CD | 300 |
2:
Emdex® | 155 |
2:
Polyox-0,4 M Polyethylenoxid | 20 |
2:
Saccharose | 55 |
3:
PRUV (Natriumstearylfumarat) | 20 |
3:
Maisstärke | 25 |
insgesamt: | 600 |
-
Die obigen Bestandteile werden verwendet,
um einen 600-mg-Tablettenkern mit einem schnellen Freisetzungsprofil
herzustellen. Die Zahlen neben den Bestandteilen geben die allgemeine
Reihenfolge der Zugabe an. Nachdem jede Gruppe von Bestandteilen
hinzugefügt
worden ist, wird das Gemisch 5–10
min lang trocken gemischt. PRUV und Maisstärke werden also getrennt (Schritt
3) von anderen Bestandteilen hinzugefügt, und ein zusätzlicher
5-min-Trockenmischschritt wird dem allgemeinen Verfahren hinzugefügt.
Dipyridamol-Zubereitung
Bestandteil | Menge
(mg) |
Dipyridamol | 25 |
1:
(SBE)7-β-CD | 300 |
2:
Zitronensäure | 53 |
2:
PEG 3350 | 25 |
2:
Dextrose | 125 |
2:
Cabosil® MSP | 2 |
3:
PRW | 15 |
3:
Ac-Di-Sol | 10 |
insgesamt: | 555 |
-
Die obigen Bestandteile werden verwendet,
um einen 555-mg-Tablettenkern mit einem schnellen Freisetzungsprofil
herzustellen. Die Zahlen neben den Bestandteilen geben die allgemeine
Reihenfolge der Zugabe an. Nachdem jede Gruppe von Bestandteilen
hinzugefügt
worden ist, wird das Gemisch 5–10
min lang trocken gemischt. PRW und Ac-Di-Sol werden also getrennt
(Schritt 3) von anderen Bestandteilen hinzugefügt, und ein zusätzlicher
5-min-Trockenmischschritt wird dem allgemeinen Verfahren hinzugefügt.
Piroxicam-Zubereitung
Bestandteil | Menge
(mg) |
1:
Piroxicam | 10 |
1:
SBE4-β-CD | 27 |
2:
Sorbit | 45 |
2:
Dextrose | 100 |
2:
Zitronensäure | 10 |
2:
Xylit | 49 |
2:
PEG 3350 | 10 |
3:
Magnesiumstearat | 0,5 |
3:
Croscarmellose-Natrium | 5,5 |
insgesamt: | 257 |
-
Die obigen Bestandteile werden verwendet,
um einen 257-mg-Tablettenkern mit einem schnellen Freisetzungsprofil
herzustellen. Die Zahlen neben den Bestandteilen geben die allgemeine
Reihenfolge der Zugabe an. Nachdem jede Gruppe von Bestandteilen
hinzugefügt
worden ist, wird das Gemisch 5–10
min lang trocken gemischt. PRUV und Croscarmellose-Natrium werden
also getrennt (Schritt 3) von anderen Bestandteilen hinzugefügt, und
ein zusätzlicher
5-min-Trockenmischschritt
wird dem allgemeinen Verfahren hinzugefügt. Diltiazem-Zubereitung
Bestandteil | Menge
(mg) |
1:
Diltiazem | 10 |
1:
(SBE)7-β-CD | 270 |
2:
Zitronensäure | 19 |
2:
PEG 6000 | 5 |
2:
Dextrose | 249 |
2:
Sorbit | 40 |
3:
PRUV | 5 |
3:
Natriumstärkeglycolat | 2 |
insgesamt: | 600 |
-
-
Die obigen Bestandteile werden verwendet,
um eine 600-mg-Tablette mit einem schnellen Freisetzungsprofil herzustellen.
Die Zahlen neben den Bestandteilen geben die allgemeine Reihenfolge
der Zugabe an. Nachdem jede Gruppe von Bestandteilen hinzugefügt worden
ist, wird das Gemisch 5–10
min lang trocken gemischt. PRUV und Natriumstärkeglycolat werden also getrennt
(Schritt 3) von anderen Bestandteilen hinzugefügt, und ein zusätzlicher
5-min-Trockenmischschritt wird dem allgemeinen Verfahren hinzugefügt. Warfarin-Zubereitung
Bestandteil | Menge
(mg) |
1:
Warfarin | 2 |
1:
(SBE)7-β-CD | 150 |
2:
Emdex® | 126 |
2:
NaHCO3 | 20 |
2:
Natriumlaurylsulfat | 2,0 |
3:
PRUV | 15 |
insgesamt: | 315 |
-
Die obigen Bestandteile werden verwendet,
um einen 315-mg-Tablettenkern mit einem schnellen Freisetzungsprofil
herzustellen. Die Zahlen neben den Be- standteilen geben die allgemeine
Reihenfolge der Zugabe an. Nachdem jede Gruppe von Bestandteilen
hinzugefügt
worden ist, wird das Gemisch 5–10
min lang trocken gemischt. PRUV wird also getrennt (Schritt 3) von
anderen Bestandteilen hinzugefügt,
und ein zusätzlicher
5-min-Trockenmischschritt wird dem allgemeinen Verfahren hinzugefügt. Methylprednisolon-Zubereitung
Bestandteil | Menge
(mg) |
1:
MP | 10 |
1:
SBE4-γ-CD | 200 |
2:
Xylit | 155 |
2:
Prägelatinisierte
Stärke | 150 |
2:
Saccharose | 33 |
3:
PRUV | 12 |
insgesamt: | 560 |
-
Die obigen Bestandteile werden verwendet,
um einen 560-mg-Tablettenkern mit einem schnellen Freisetzungsprofil
herzustellen. Die Zahlen neben den Bestandteilen geben die allgemeine
Reihenfolge der Zugabe an. Nachdem jede Gruppe von Bestandteilen
hinzugefügt
worden ist, wird das Gemisch 5–10
min lang trocken gemischt. PRUV wird also getrennt (Schritt 3) von
anderen Bestandteilen hinzugefügt,
und ein zusätzlicher
5-min-Trockenmischschritt wird dem allgemeinen Verfahren hinzugefügt. Indomethacin-Minitabletten-Gelatinekapsel-Zubereitung
Bestandteil | Menge
(mg) |
1:
Indomethacin | 25 |
1:
(SBE)7-β-CD | 300 |
2:
Emdex® | 155 |
2:
Polyox-0,4 M Polyethylenoxid | 20 |
2:
Saccharose | 55 |
3:
PRW (Natriumstearylfumarat) | 20 |
3:
Maisstärke | 25 |
insgesamt: | 600 |
-
Die obigen Bestandteile werden verwendet,
um eine 600-mg-Hartgelatinekapsel herzustellen, die 3 × 200 mg
filmbeschichtete Minitabletten gemäß der Erfindung enthält. Die
unbeschichteten Minitablettenkerne haben schnelle Freisetzungsprofile.
Die Minitabletten werden wie folgt hergestellt. Die Zahlen neben
den Bestandteilen geben die allgemeine Reihenfolge der Zugabe an.
Nachdem jede Gruppe von Bestandteilen hinzugefügt worden ist, wird das Gemisch
5-10 min lang trocken
gemischt. PRUV und Maisstärke
werden also getrennt (Schritt 3) von anderen Bestandteilen hinzugefügt, und
ein zusätzlicher
5-min-Trockenmischschritt wird
dem allgemeinen Verfahren hinzugefügt. Dann wird das Gemisch in
drei gleiche Teile aufgeteilt, und jeder Teil wird zu einer Minitablette
gepresst. Nach der Beschichtung des Tablettenkerns mit einem Filmbildungsmittel
der Erfindung gemäß dem folgenden
Beispiel werden die beschichteten Minitabletten in eine Hartgelatinekapsel
eingefüllt.
-
Es sei angemerkt, dass in mehreren
der obigen Beispiele Bindemittel wie Emdex® und
Polyox-0,4 M durch Freisetzungsregulatoren wie HPMC, HPC, Celluloseacetatbutyrat,
Celluloseacetatpropionat, Cellulosepropionat, Carrageen, Celluloseacetat,
Cellulosenitrat, Methylcellulose, Hydroxyethylcellulose, Ethylcellulose, Polyvinylacetat,
Latexdispersionen, Akaziengummi, Traganth, Guar-Gum, Gelatine und dergleichen ersetzt werden
kann. Unbeschichtete Tablettenkerne mit einem gesteuerten oder nachhaltigen
Freisetzungsprofil können
also hergestellt und weiter mit den filmbildenden Mitteln der Erfindung
beschichtet werden, so dass man eine Tablettenzubereitung mit einem
kombinierten verzögerten
und gesteuerten oder nachhaltigen Freisetzungsprofil erhält, d. h.
beim Erreichen eines vorbestimmten Teils des Magen-Darm-Trakts wird
der Film der Tablette porös
und ermöglicht
die Freisetzung des therapeutischen Wirkstoffs aus dem Tablettenkern
in einem gesteuerten oder nachhaltigen Freisetzungsmodus. Ein Tablettenkern
mit nachhaltiger oder gesteuerter Freisetzung wird für Tablettenzubereitungen
geeignet sein, die ein sehr stark wasserlösliches Filmbildungsmittel, einen
sehr porösen
Film, eine große
Menge osmotischer oder solubilisierender Mittel und andere solche
Bedingungen umfassen.
-
Alternative Verfahren zur Herstellung
des Tablettenkerns umfassen zum Beispiel Trockengranulation, Nassgranulation
und Kompression-Mahlen-Rekompression.
-
Dementsprechend kann das Trockengranulationsverfahren
die Vorbildung einer Tablette oder Rohtablette mit allen Tablettenbestandteilen
außer
dem SAE-CD, das Mahlen der vorgeformten Tablette oder Rohtablette,
das Mischen des gemahlenen Materials mit einem SAE-CD und das erneute
Pressen des Gemischs unter Bildung der gewünschten Tablettenzubereitung
umfassen. Indomethacin-Tablettenkernzubereitung
mit gesteuerter oder nachhaltiger Freisetzung
Bestandteil | Menge
(mg) |
1:
Indomethacin | 25 |
1:
(SBE)7-β-CD | 300 |
2:
HPMC | 100 |
2:
Saccharose | 55 |
3:
PRUV (Natriumstearylfumarat) | 20 |
3:
Maisstärke | 25 |
insgesamt: | 525 |
-
Die obigen Bestandteile werden verwendet,
um einen 525-mg-Tablettenkern mit einem gesteuerten oder nachhaltigen
Freisetzungsprofil herzustellen. Die Zahlen neben den Bestandteilen
geben die allgemeine Reihenfolge der Zugabe an. Nachdem jede Gruppe
von Bestandteilen hinzugefügt
worden ist, wird das Gemisch 5–10
min lang trocken gemischt. PRUV und Maisstärke werden also getrennt (Schritt
3) von anderen Bestandteilen hinzugefügt, und ein zusätzlicher
5-min-Trockenmischschritt wird dem allgemeinen Verfahren hinzugefügt.
-
Beispiel 5
-
Tablettenkern, hergestellt
aus Granulat mit (SBE)7-βCD und einem therapeutischen
Wirkstoff
-
Tabletten-Darreichungsformen gemäß der Erfindung
können
Granulat enthalten und im Allgemeinen wie folgt durch Nassgranulation
hergestellt werden. Die angegebenen Prozentwerte entsprechen Gewichtsprozentwerten
auf der Basis des endgültigen
Beschichtungsgewichts. Dieses Beispiel beruht auf einer 10-mg-Dosis Methylprednisolon
(MP). Der therapeutische Wirkstoff (20%) und SBE7-βCD (375) werden trocken gemischt.
Lactose (40%) und Dextrose (8%) werden nass mit wässriger
PVP-Suspension (4%) granuliert, bis eine Erhöhung von 2 Gew.-% erhalten
wird, wobei das gewünschte
Granulat entsteht. NaHCO3 (3,5%), PRUV (4,5%),
SiO2 (0,5%) und Xylit (2%) werden trocken
mit dem Granulat gemischt, und das endgültige Gemisch wird bis zu einer
Härte von
etwa 8–10
kg zu Tabletten gepresst.
-
Beispiel 6
-
Tablettenfilmbeschichtungen
-
Tablettenfilmbeschichtungen gemäß der Erfindung
können
unter Verwendung der folgenden Bestandteile und Bedingungen hergestellt
werden. Die Filmbeschichtungen können
wässrig
und/oder auf Lösungsmittelbasis,
z. B. Alkoholbasis, sein. Im Allgemeinen wird das Filmbildungsmittel
in etwa der Hälfte
des geplanten Lösungsvolumens
gelöst
oder suspendiert, und die anderen Bestandteile werden hinzugefügt. Dann
wird das Gemisch durch weitere Zugabe von, je nach Wunsch, Wasser
oder Lösungsmittel
auf das endgültige
Volumen gebracht. Die resultierende Lösung oder Suspension wird gemäß Beispiel
7 verwendet, um die wie oben beschrieben hergestellten Tablettenkerne
zu beschichten. Die Filmzusammensetzungen, die unten im Einzelnen dargelegt
sind, beruhen auf 100 ml endgültigem
Lösungs-
oder Suspensionsvolumen. Eudragit
®-RS-Filmzubereitung:
Bestandteil | Menge
(mg) |
Eudragit® RS | 15 |
Triethylcitrat
(TEC) | 3 |
Talk | 7,5 |
HPMC | 1,5 |
-
Das Eudragit® RS
wird als 30-Gew.-%ige Suspension vom Hersteller erhalten.
-
Eudragit® RS
(Filmbildungsmittel) wird unter Rühren in Wasser (50 ml) gelöst, und
anschließend
werden das TEC, Talk und HPMC (Porenbildner) hinzugefügt.
-
Das endgültige Lösungsvolumen wird durch die
Zugabe von weiterem Wasser auf 100 ml gebracht. Es können weitere
Porenbildner und Filmbildungsmittel verwendet werden. Eudragit-RL-100-Filmzubereitung:
Bestandteil | Menge
(mg) |
Eudragit® RL
100 | 15 |
| (Trockengewicht) |
TEC | 3 |
Talk | 7,5 |
HPC | 1,5 |
-
Das Eudragit RL kann in Isopropanol
(IPA) zubereitet werden. Eudragit wird unter Rühren in IPA (50 ml) gelöst, und
anschließend
werden das TEC, T k und HPC hinzugefügt. Das endgültige Lösungsvolumen wird
durch die Zugabe von weiterem IPA auf 100 ml gebracht. Eudragit-RS/Eudragit-RL-Filmzubereitung:
Bestandteil | Menge
(g) |
Eudragit® RS | 13,5 |
Eudragit® RL | 1,5 |
TEC | 3 |
Talk | 7,5 |
HPC | 1,5 |
-
Das Eudragit
® RL
und Eudragit
® RS
werden unter Rühren
in Wasser (50 ml) gelöst,
und anschließend werden
das TEC, Talk und HPC hinzugefügt.
Das endgültige
Lösungsvolumen
wird durch die Zugabe von weiterem Wasser auf 100 ml gebracht. Das
Eudragit
® RL
dient dazu, die Wasserpermeabilität des Eurodragit
® als Film
zu verbessern. Ethylcellulose-Filmzubereitung:
Bestandteil | Menge
(mg) |
Ethylcellulose | 15 |
| (Trockengewicht) |
Dibutylsebacat | 4,5 |
Talk | 8,0 |
HPMC
E5 | 1,5 |
-
Die Ethylcellulose wird unter Rühren in
Wasser (50 ml) gelöst,
und anschließend
werden das Dibutylsebacat, Talk und HPMC E5 hinzugefügt. Das
endgültige
Lösungsvolumen
wird durch die Zugabe von weiterem Wasser auf 100 ml gebracht. Dasselbe
Verfahren kann auch unter Verwendung von IPA anstelle von Wasser
und HPC (1,0 g) anstelle des HPMC E5 durchgeführt werden.
Celluloseacetat-Filmzubereitung:
Bestandteil | Menge
(mg) |
Celluloseacetat | 12 |
TEC | 5 |
Talk | 7,5 |
Lactose | 1,5 |
-
Das Celluloseacetat wird unter Rühren in
Wasser (50 ml) gelöst,
und anschließend
werden das TEC, Talk und Lactose hinzugefügt. Das endgültige Lösungsvolumen
wird durch die Zugabe von weiterem Wasser auf 100 ml gebracht. Wenn
diese Filmzubereitung verwendet wird, kann es notwendig sein, den
Hi-Coater bei 45 °C
oder höher
zu betreiben. Eudragit
®-RS-
und Eudragit
®-L-100-Filmzubereitung:
Bestandteil | Menge
(g) |
Eudragit® RS | 15 |
mikronisiertes
Eudragit® L
100 | 1 |
Triethylcitrat
(TEC) | 3 |
Talk | 7,5 |
-
Die Eudragit
®-Polymere
werden unter Rühren
in Wasser (50 ml) gelöst
oder suspendiert, und anschließend
werden das TEC und Talk hinzugefügt.
Das endgültige
Lösungsvolumen
wird durch die Zugabe von weiterem Wasser auf 100 ml gebracht. In
diesen Kombinationsfilmzubereitungen können a ach andere Filmbildungsmittel,
wie Celluloseacetat und HPMCP, verwendet werden.
Eudragit
®-L-Filmzubereitung:
Bestandteil | Menge
(g) |
Eudragit® L | 15 |
Triethylcitrat
(TEC) | 3 |
Talk | 7,5 |
-
Das Eudragit® L
wird unter Rühren
in Wasser (50 ml) gelöst
oder suspendiert, und anschließend
werden das TEC und Talk hinzugefügt.
Das endgültige
Lösungsvolumen
wird durch die Zugabe von weiterem Wasser auf 100 ml gebracht. Dieser
Film kann verwendet werden, um eine Tablettenzubereitung mit enterischer
Freisetzung zu erhalten, und kann verwendet werden, um Tabletten
zu beschichten, die bereits mit anderen Filmbeschichtungen der Erfindung
beschichtet sind. Die resultierende Tablettenzubereitung ergibt
eine Zubereitung mit einer verzögerten
gesteuerten oder nachhaltigen Freisetzung eines therapeutischen
Wirkstoffs aus dem Tablettenkern.
-
Beispiel 7
-
Beschichtung
von Tablettenkern mit Filmbildungsmitteln
-
Eine filmbeschichtete Tablettenzubereitung
kann im Allgemeinen wie folgt hergestellt werden. Es wird in Betracht
gezogen, dass bei der Herstellung der vorliegenden Zubereitungen
auch andere äquivalente
Bedingungen und Geräte,
wie sie dem Fachmann bekannt sind, ohne unzumutbare Experimente
verwendet werden können.
-
Ein Vector Hi-Coater (perforierte
Dragierpfanne) wird unter den folgenden Bedingungen verwendet:
Einlasstemperatur: | 65–75 °C |
Auslasstemperatur: | 30–35 °C |
Sprühgeschwindigkeit: | 2–3 g/min |
Tablettenbeladung: | 300
g |
Rotationsgeschwindigkeit: | 20
U/min |
-
Nach der Herstellung einer Lösung oder
Suspension, die das Filmbildungsmittel und andere Bestandteile (gemäß Beispiel
6) enthält,
werden Tablettenkerne in den Hi-Coater gegeben, und die Filmbeschichtung wird
durchgeführt,
bis ein etwa 100–125 μm dicker
Film gebildet wird. Die beschichteten Tabletten werden über Nacht
bei etwa 40 °C
getrocknet. Die Tablettendicke und Filmzusammensetzung können nach
Wunsch variiert werden. Das vorliegende Verfahren kann mit wässrigen
Filmbeschichtungszusammensetzungen oder solchen auf Lösungsmittelbasis
verwendet werden.
-
Literatur
-
Die folgenden Literaturstellen liefern
beispielhafte Verfahrens- oder andere Details, die die hier dargelegten
ergänzen.
-
- 1. Pharmaceutical Dosage Forms-Tablets vol. 1, 2nd edition,
Herbert A. Lieberman, ed. pp. 372–376.
- 2. U.S.-A-3,426,011 Parmerter et al.
- 3. U.S.-A-3,816,393 Hayashi et al.
- 4. U.S-A-4,497,803 Harada et al.
- 5. U.S.-A-4,535,152 Szejtli et al.
- 6. U.S.-A-4,555,504 Jones
- 7. U.S.-A-4,582,900 Brandt et al.
- 8. U.S.-A-4,596,795 Pitha
- 9. U.S.-A-4,638,058 Brandt et al.
- 10. U.S.-A-4,727,064 Pitha
- 11. U.S.-A-4,746,734 Tsuchiyama et al.
- 12. U.S.-A-4,764,604 Mueller
- 13. U.S.-A-4,774,329 Friedman
- 14. U.S.-A-4,808,232 Beesley
- 15. U.S.-A-4,869,904 Uekama et al.
- 16. B. W. Mueller et al., Proceedings of the Fourth International
Symposium on Cyclodextrins, (1988) pp. 369–382, "Cyclodextrin Derivatives for Solubilization,
Stabilization, and Absorption of Drugs."
- 17. Josef Pitha, Third International Symposium on Recent Advances
in Drug Delivery Systems, (1987), pp. 1–12, "Amorphous Water Soluble Derivatives
of Cyclodextrins: From Test Tube to Patent. "
- 18. U.S.-A–5,134,127
Stella et al.
- 19. M. E. Brewster et al., J. Pharm. Sci. (1988), 77(11), 981–985; "Improved delivery
through biological membranes. XXXL: Solubilization and stabilization
of an estradiol chemical delivery system by modified (SBE)7-β-CD-cyclodextrins."
- 20: N. Muranushi et al., Nippon Yakurigaku Zasahi (Japan) (1988),
91(6), 377–383; "Studies on benexate.CD: effect
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the effective ingredient in benexate.CD."
- 2l. J. I. Torres-Labandeira et al., STP Pharma. Sci. (1994),
4(3), 235–239; "Biopharmaceutical
stability of the glibornuride/β-cyclodextrin
inclusion complex after one year of storage."
- 22. D. Peri et al., Drug Dev. Ind. Pharm. (USA) (1994), 20(4),
1401–1410; "Inclusion complexes
of tolnaftate with β-cyclodextrin
and hydroxypropyl b-cyclodextrin."
- 23. F. J. Otero-Espinar, et al., Int. J. Pharm. (Netherlands)
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bioavailability of naproxen-β-cyclodextrin
inclusion complex."
- 24. S.-Y. Lin et al., Int. J. Pharm. (Netherlands) (1989), 56(3),
249–259; "Solid particulates
of drug-β-cyclodextrin
inclusion complexes directly prepared by a spraydrying technique."
- 25. M. T. Esclusa-Diaz et al., Int J. Pharm. (Amsterdam) (1996),
42(2), 183–187; "Preparation and evaluation of
ketoconazole-β-cyclodextrin
multi-component complexes." 26.
U.S.-A-5,134,127 Stella, et al.