Die Erfindung betrifft eine Kreuzhebel-Ventilsteuereinrichtung, insbesondere für ein
Hubgerät wie einen Kran, mit wenigstens einem manuell zu betätigenden, in einer ersten
Kreuzrichtung und einer zweiten Kreuzrichtung verschwenkbaren Kreuzhebel
und mit wenigstens zwei jeweils einen bewegbaren Ventilkörper aufweisenden Steuerventilen,
wobei der Kreuzhebel mit dem Ventilkörper des ersten Steuerventils und
dem Ventilkörper des zweiten Steuerventils derart gekoppelt ist, daß das erste Steuerventil
durch eine Bewegung des Kreuzhebels in der ersten Kreuzrichtung und das
zweite Steuerventil durch eine Bewegung des Kreuzhebels in der zweiten Kreuzrichtung
betätigbar sind.
Zur Einstellung bestimmter Arbeitsstellungen bei Hubgeräten, wie beispielsweise
Hydraulikkränen werden in der Praxis u. a. Kreuzhebel-Ventilsteuereinrichtungen
eingesetzt. Diese Kreuzhebel-Ventilsteuereinrichtungen weisen jeweils wenigstens
einen manuell zu betätigenden Kreuzhebel auf, über den beim Stand der Technik
zwei Steuerventile betätigbar sind. Die Steuerventile sind in einer Reihe nebeneinander
angeordnet und werden durch eine bestimmte Anordnung von Verbindungselementen,
Hebeln und Gelenken, iiber die der Kreuzhebel mit den Ventilen verbunden
bzw. gekoppelt ist, so angesteuert, daß eine gleichzeitige Bedienung der beiden
Steuerventile mit nur einem Kreuzhebel möglich ist.
Sind zur Steuerung der Bewegung des Kranes aber mehr als zwei Steuerventile erforderlich,
bedarf es weiterer Hebel bzw. Kreuzhebel oder sonstiger manueller Betätigungselemente.
Dies ist nicht nur aufwendig, sondern bei der Handhabung auch umständlich,
da die Bedienungsperson im Bedarfsfall von dem einen Kreuzhebel auf
einen anderen umgreifen muß. Darüber hinaus kann sich dieses erforderliche Umgreifen
in Gefahrensituationen sehr nachteilig auswirken wenn ein von dem betreffenden
Kreuzhebel nicht belegtes Ventil schnell betätigt werden muß und die Bedienungsperson
durch Umgreifen entscheidende Sekundenbruchteile verliert.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, die bekannte Kreuzhebel-Ventilsteuereinrichtung
derart auszubilden, daß die vorgenannten Nachteile vermieden werden
und daß insbesondere eine erweiterte Kreuzhebelsteuerung möglich ist.
Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß im wesentlichen dadurch gelöst, daß der Kreuzhebel
mit dem Ventilkörper eines dritten Steuerventils derart gekoppelt ist, daß das
dritte Steuerventil durch eine Drehbewegung des Kreuzhebels um dessen
Längsachse in der einen und in der anderen Richtung betätigbar ist. Die Erfindung
bietet damit zunächst einmal die Möglichkeit, nunmehr drei statt bisher zwei Steuerventile
mit nur einem Kreuzhebel anzusteuern. Hierdurch können ohne weiteres mehrere
Aktionen beispielsweise eines Hydraulikkranes parallel durchgeführt werden, so
daß sich eine fließende Bewegung des Hydraulikkranes ergibt, ohne daß ein Loslassen
des betreffenden Kreuzhebels erforderlich wäre.
Weiterhin wirkt sich die Erfindung nicht nur kostenmäßig vorteilhaft aus, da die Anzahl
der erforderlichen Kreuzhebel bei einer entsprechenden Steuerrichtung verringert
werden kann, es ergibt sich auch eine erhebliche Vereinfachung der Handhabung
beim Betätigen der Kreuzhebel-Ventilsteuereinrichtung, Schließlich ist auch der
sicherheitstechnische Vorteil, der sich durch die Erfindung ergibt, nicht zu vernachlässigen,
da auf etwaige Gefahrensituationen schnell und ohne etwaiges Umgreifen
von einem Kreuzhebel auf einen anderen reagiert werden kann.
Weitere Merkmale, Vorteile und Anwendungsmöglichkeiten der vorliegenden Erfindung
ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen
anhand der Zeichnung und der Zeichnung selbst.
Es zeigt:
- Fig. 1
- eine Vorderansicht einer erfindungsgemäßen Kreuzhebel-Ventilsteuereinrichtung
und
- Fig. 2
- eine Hinteransicht der Kreuzhebel-Ventilsteuereinrichtung aus Fig. 1.
In den beiden Figuren ist eine Kreuzhebel-Ventilsteuereinrichtung 1 für ein nicht dargestelltes
Hubgerät gezeigt. Bei dem Hubgerät kann es sich um einen Hydraulikkran
od. dgl. handeln. Die Kreuzhebel-Ventilsteuereinrichtung 1 weist vorliegend zwei
manuell zu betätigende Kreuzhebel 2, 3 auf, Darüber hinaus weist die Kreuzhebel-Ventilsteuereinrichtung
1 einen Steuerventilblock 4 auf, in dem vorliegend sechs
Steuerventile 5, 6, 7, 8, 9, 10 nebeneinander "stehend" angeordnet sind. Jedes der
Steuerventile 5, 6, 7, 8, 9, 10 weist einen bewegbaren Ventilkörper 11, 12, 13, 14, 15, 16
auf, die jeweils lediglich gestrichelt dargestellt sind.
Bei den Steuerventilen 5 bis 10 handelt es sich vorliegend um Hydraulikventile mit
zwei Durchflußrichtungen, die dadurch betätigbar sind, daß durch Bewegung des betreffenden
Ventilkörpers 11 bis 16 in der einen Richtung eine erste Durchflußrichtung
freigegeben wird, während bei Bewegung des betreffenden Ventilkörpers 11 bis 16 in
der anderen Richtung eine zweite Durchflußrichtung freigegeben wird. Aus Fig. 2
ergibt sich, daß jedes Steuerventil 5 bis 10 einen Hydraulikanschluß 31 aufweist, über
den jeweils Hydraulikflüssigkeit zugeführt wird und die Steuerventile 5 bis 10 druckbeaufschlagt
werden. Die Funktion derartiger Steuerventile ist dem Fachmann bekannt
und bedarf hier keiner weiteren Erörterung.
In der dargestellten Ausführungsform lassen sich die beiden ersten Steuerventile 5, 10
durch eine Bewegung des jeweiligen Kreuzhebels 2, 3 in einer ersten Kreuzrichtung
K1, vorliegend durch eine Vorwärts- und Rückwärtsbewegung betätigen. Diese erste
Kreuzrichtung K1 verläuft im rechten Winkel zu einer zweiten Kreuzrichtung K2.
Durch Schwenken des betreffenden Kreuzhebels 2, 3 in der zweiten Kreuzrichtung
K2 lassen sich die jeweiligen zweiten Steuerventile 6, 9 betätigen.
Zur Betätigung der ersten Steuerventile 5, 10 iiber die betreffenden Kreuzhebel 2, 3
ist der jeweilige erste Ventilkörper 11, 16 mit dem jeweiligen Kreuzhebel 2, 3 mechanisch
verbunden. Im einzelnen ist der betreffende Ventilkörper 11, 16 dazu endseitig
mit einem Gabelkopf 17 versehen. Auch alle übrigen Ventilkörper 12, 13, 14, 15 weisen
einen derartigen Gabelkopf 17 auf. Im Gabelkopf 17 befindet sich jeweils eine
Ventilbetätigungsstange 18. Sie ist über ein Verbindungsteil 19 mit einem plattenartigen
Verbindungselement 20 mechanisch verbunden. Damit die manuellen Kräfte in
die jeweilige Richtung ein Auslenken des betreffenden Ventilkörpers bewirken können.
ist ein ortsfestes Widerlager, vorliegend in Form eines Kugelgelenkes 19' vorgesehen,
das sich zwischen der Ventilbetätigungsstange 18 und dem Verbindungsteil 19
befindet. Das Verbindungselement 20 ist etwa quer zur Ventilbetätigungsstange 18
ausgerichtet. Das Verbindungselement 20 ist wiederum fest mit dem betreffenden
Kreuzhebel 2, 3 verbunden.
Wird beispielsweise der Kreuzhebel 2 nun in der ersten Kreuzrichtung K1 und zwar
mit Bezug auf die Fig. 1 aus der Bildebene heraus auf den Betrachter zu geschwenkt,
so wird der erste Ventilkörper 11 des ersten Steuerventils 5 nach unten hin bewegt.
Durch Verschwenken des Kreuzhebels 2 in entgegengesetzter Richtung wird der
Ventilkörper 11 angehoben. Wird der Kreuzhebel 2 nun in der zweiten Kreuzrichtung
K2 verschwenkt und zwar nach rechts, so wird der zweite Ventilkörper 12 des zweiten
Steuerventils 6 nach unten hin bewegt, während beim Verschwenken des Kreuzhebels
2 in der zweiten Kreuzrichtung K2 nach links der Ventilkörper 12 nach oben
hin bewegt wird.
Wesentlich ist nun, daß jeder der Kreuzhebel 2, 3 auch mit dem dritten Ventilkörper
13, 14 des jeweiligen dritten Steuerventils 7, 8 gekoppelt ist und zwar derart, daß das
jeweilige dritte Steuerventil 7, 8 durch eine Drehbewegung des betreffenden Kreuzhebels
2, 3 um dessen Längsachse L in der einen und der anderen Richtung
(Drehrichtung D), also im und entgegen dem Uhrzeigersinn betätigbar ist.
Im dargestellten Ausführungsbeispiel wird die Drehbewegung des Kreuzhebels 2 in
der einen und der anderen Richtung in eine translatorische Bewegung des betreffenden
Ventilkörpers 13, 14 jeweils iiber eine schiefe Ebene 21, 22 als Zwangsführung
umgesetzt. Zu diesem Zweck ist am jeweiligen Kreuzhebel 2, 3 ein Gestänge 23 gelagert,
das mit der Ventilbetätigungsstange 18 der jeweiligen dritten Ventilkörper 13, 14
Ober ein Verbindungsteil 19 verbunden ist. Hierzu ist an die jeweiligen Ventilbetätigungsstangen
18 im dargestellten Ausführungsbeispiel jeweils eine Verlängerung 24
angeschweißt. Die Verlängerungen 24 sind vorliegend aber nichts anderes als Teile
der Ventilbetätigungsstangen 18 selbst. An den betreffenden Ventilbetätigungsstangen
18 gelagert ist jeweils eine auf der jeweiligen schiefen Ebene 21, 22 laufende
Rolle 25, 26. Eine Lagerung der Rollen 25. 26 iiber Kugellager bietet sich an, um
einen leichten Lauf zu erzielen.
Im dargestellten Ausführungsbeispiel sind die beiden schiefen Ebenen 21, 22 an einem
gemeinsamen Bauteil 27 vorgesehen, das wiederum auf dem Ventilsteuerblock 4
befestigt ist. Bei dem Bauteil 27 kann es sich um ein gekantetes und/oder geschweißtes
Blechstück handeln. Oberhalb der beiden schiefen Ebenen 21, 22 ist jeweils ein
zu den schiefen Ebenen 21, 22 korrespondierendes Widerlager 21', 22' vorgesehen,
das zur Zwangsführung der betreffenden Rolle bei Bewegung des betreffenden
Ventils nach unten dient. Die Zwangsführung könnte auch anders ausgeführt sein, z.
B. durch zwei übereinander angeordnete Lager bzw. Rollen. von denen eines oberhalb
und das andere unterhalb der betreffenden schiefen Ebene 21, 22 angeordnet
ist.
Die Verbindung des Gestänges 23 zum betreffenden Kreuzhebel 2, 3 ergibt sich insbesondere
aus Fig. 2. Am Kreuzhebel 2. 3 befestigt, vorzugsweise angeschweißt, ist
ein Arm 28, der von dem Kreuzhebel 2, 3 vorzugsweise radial und zwar um einige
Zentimeter absteht. Vorliegend ist der Arm 28 im Anschluß an seinen radial abstehenden
Teil, der in den Fig. nicht erkennbar ist, nach unten hin abgewinkelt. Mit dem abgewinkelten
Teil des Arms 28 verbunden ist das eine Ende des Gestänges 23 über
das Verbindungsteil 19. Das Gestänge 23 ist schräg und zwar an die Steigung der jeweiligen
schiefen Ebene 21, 22 angepaßt. Die Verbindung zwischen dem Gestänge
23 und dem Arm 28 einerseits sowie der betreffenden Verlängerung 24 andererseits
ist hierbei so, daß eine relative Bewegung des Gestänges 23 gegenüber dem Arm 28
einerseits und der Verlängerung 24 andererseits möglich ist, wenn der jeweilige
Kreuzhebel 2, 3 gedreht wird. Im dargestellten Ausführungsbeispiel befindet sich
zumischen dem Verbindungsteil 19 und dem Arm 28 ein Kugelgelenk 19'.
Damit im iibrigen der betreffende Kreuzhebel 2, 3 iiberhaupt in Drehrichtung D bewegbar
ist, ist der Kreuzhebel 2, 3 gegenüber dem Verbindungselement 20 drehbar
oder im Verbindungselement 20 drehbar gelagert. Neben der direkten Drehlagerung
im Verbindungselement ist beispielsweise auch möglich, daß am Verbindungselement
20 ein fester Zapfen vorgesehen ist, auf den der Kreuzhebel 2, 3 drehbar aufgesetzt
ist, wobei er derart an dem Zapfen arretiert ist, daß der Kreuzhebel 2, 3 nach oben.
also in Richtung der Längsachse L nicht abgezogen werden kann.
Die Betätigung des dritten Steuerventils 7 über den Kreuzhebel 2 erfolgt nun derart.
daß bei Drehung des Kreuzhebels 2 entgegen dem Uhrzeigersinn der Ventilkörper 13
herabbewegt wird, während bei Drehung des Kreuzhebels 2 im Uhrzeigersinn die
Rolle 25 die schiefe Ebene 21 hinaufläuft, wodurch der dritte Ventilkörper 13 nach
oben bewegt wird. Dabei versteht es sich natürlich, daß zwischen dem unteren Ende
der Ventilbetätigungsstange 18 und dem Gabelkopf 17 des Ventilkörpers 13 ein hinreichendes
Spiel vorhanden ist, um eine entsprechende Bewegung der Rolle 25 auf
der schiefen Ebene 21 zu ermöglichen. Denkbar ist im übrigen auch, daß zwischen
der Verlängerung 24 und der Ventilbetätigungsstange 18 des dritten Ventilkörpers 13
ein Gelenk vorgesehen ist.
Damit der Kraftaufwand zum Drehen des betreffenden Kreuzhebels 2, 3 so gering wie
möglich ist, ist das bedienerseitige Ende 29 des betreffenden Kreuzhebels 2, 3 gegenüber
der Längsachse L abgewinkelt und mit einer entsprechenden Abwinkelung 30
versehen. Die Abwinkelung 30 stellt letztlich nichts anderes als ein verlängertes Griffelement
insbesondere zur Montage eines exzentrisch angeordneten Griffknaufes dar.
Es darf darauf hingewiesen werden, daß statt der gewählten Verwendung von Rollen
25, 26, die entlang der schiefen Ebenen 21, 22 bewegt werden, natürlich auch andere
Mittel verwendet werden können. So könnte beispielsweise an den betreffenden
Kreuzhebeln 2, 3 eine zu den schiefen Ebenen 21, 22 korrespondierende schiefe
Ebene vorgesehen sein, die beim Drehen des betreffenden Kreuzhebels 2, 3 in Richtung
D die jeweilige schiefe Ebene 21, 22 entlang läuft. Alternativ könnte die Auslenkung
des dritten Ventilkörpers auch über einen Seilzug bzw. ein Seilzugsystem
oder aber durch Hebung des betreffenden Kreuzhebels erfolgen.
Bei einer weiteren Ausführungsform ist es möglich, auf eine schiefe Ebene zu verzichten.
Hierzu müßten jedoch die dritten Steuerventile 7, 8 in einer anderen Anordnung
zu den Kreuzhebeln 2, 3 stehen, nämlich im rechten Winkel zur Längsachse L der
Kreuzhebel 2, 3. Bei einer Anordnung der dritten Steuerventile im rechten Winkel zur
Längsachse L müßte die Drehbewegung der Kreuzhebel lediglich in eine translatorische
Hin- und Herbewegung umgesetzt werden, und zwar unmittelbar.