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Full text of "Die Welt, 1983, Germany, German"

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Dienstag, 17. Mai 1983 - D *** 

MBehtbbtt an allen deutschen WertpapterbBrsen 

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WELT 


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POLITIK 

CDU-Parteitag; 
Kein Kampf 
um Präsidium 

hey, Bonn 

Bei der Wahl der sieben Stellver- 
treter von CDU-Chef Helm ut W nh l 
auf dem 31. CDU-Parteitag in der 
nächsten. Woche in Köln wird es 
nicht zu einer Kamplabstimmung 
kommen. Nach einer PräsidT- 
omssitzung teilte gestern General- 
sekretär Heiner Geißler mit, der 
von seinem Amtsvorgänger Alfred 
Dregger als Bewerber ins (be- 
sprach gebrachte hessische Lan- 
desvorsitzende Walter WaHmann 
werde nicht imuiiiiwnwi Damit 
steht die Wahl von Berlins Regie- 
rendem Bürgermeister Richard 
von Weizsäcker und des rheini- 
schen CDU-V orsitzenden Bern- 
hard Worms als neue Kohl-Stell- 
vertreter praktisch fest Sie sollen 
für Dregger, der dem Präsidium 
aufgrund seines Amts als Leiter 
der CDU/CSU -Bundestagsfraktion 
angehört, und für den Chef der 
CDU- Westfalen-Lippe, Kurt Bie- 
denkopf; nachrücken. Wallmann 
will aber weiter dem Bundesvor- 
stand angeboren, wobei es mehr 
Bewerber als Plätze gibt. Themati- 
sche Schwerpunkte des Parteitags 
sollen die Jugendarbeitslosigkeit 
mid dle Sicherung de** R»nton gpir» 
Außerdem, so Geißler, werde die 
CDU beweisen, daß sie als Regie- 
rungspartei Bundeskanzler Hel- 
mut Kohl unterstützt und nicht in 
die Fehler der SPD verfalle, die 
Helmut Schmidt bekämpft habe. 

ZITAT DES TAGES 



99 Generalstreik, politi- 
scher Streik ist eigent- 
lich von den Gewerk- 
- •. schäften immer nur 
. dann diskutiert worden, _ 
wenn die Demokratie in 
Gefahr war; und diese 
Situation sehen wir im 
Herbst nicht gegeben. 

DGB-VorstandsmttgBed Ilse Bnuisfm 
□etztsdüandftmk zur Aufford erun g 
Oskar Lafontaines, gegen die eventu- 
elle MtttehtreAea-Sta t tonlerung elr 
nenGez »erahitrelk 

Veränderung im Kreml 

dpa, Moskau 
Der sowjetische ZK-Sekretär 
Iwan Kapitonow ist nicht mehr Lei- 
ter der wichtigen Abteilung des 
Zentralkomitees für Personalfra- 
genj Diese Funktion hat jetzt der 
bisherige Gebietsparteichef von 
Tomsk in Sibirien, Jegor Liga- 
tschow übernommen. Beobachter 
in Moskau sprachen von einer der 
interessantesten. Personalverände- 
rungen seit dem Amtsantritt von 

Parteichef Jurü Audropow. 

Türkei: Neue Partei 

AP, Ankara 
In der Türkei ist gestern die erste 
neue Partei seit Beginn der Mürtar- 
heirscbaft vor rund drei Jahren 
gegründet worden. Die Nationalde- 
mokratische Partei, zu deren Grün- 
dungsmitgliedern pensionierte Of- 
fiziere, Kabinettsmitglieder und 
Geschäftsleute zählen, wurde ge- 
mäß den Bestimmungen des Partei- 
i hArrn Tmwnmmigter irtm 


Heftige Kämpfe am Golf 

AFP/AP, Nikosia 
Die Kämpfe im Golfkrieg zwi- 
schen Iran und Irak am Wo- 
chenende. an Heftigkeit zugenozn- 
mpn Tn ringm Bericht der iraki- 
schen Nachrichtenagentur . INA 
hipfl es, irakische Schiffe und Flug- 

vonn der Nähe des ^S^ns^harg 
an grtgriffpn »md dabei fünf irani- 
sche Schiffe versenkt 


WIRTSCHAFT 

94 Milliarden 
im Ausland 
investiert 

DWJdpa/VWD, Frankfurt 
Die deutsche Wirtschaft hat seit 
1952 im Ausland 94 Milliarden 
Mark direkt investiert. Im gleichen 
Zeitraum betrugen die ausländi- 
schen Investitionen in der Bundes- 
republik Deutschland 66 Milliar- 
den Mark. Der hohe Aktivsaldo zu- 
gunsten der Bundesrepublik ist al- 
lerdings erst seit Ende der 70er 
Jahre entstanden, heißt es in den 
von der Dresdner Bank herausge- 
gebenen Merkblättern für den Au- 
ßenhandel. Der Anteil der Bundes- 
republik an den von den 13 wichti- 
gen Ländern der Organisation für 
wirtschaftliche Zusammenarbeit 
und Entwicklung (OECD) pro Jahr 
bestätigten ausländischen Direkt- 
investitionen sei von sieben Pro- 
zent in den 60er Jahren auf rund 17 
Prozent in der 2. Hälfte des letzten 
Jahrzehnts gestiegen. In den euro- 
päischen Landern sei das deutsche 
Engagement auf inzwischen rund 
45 Milliarden Mark ang gw anhgaw ( 
wobei sich die jährlichen deut- 
schen Direktinvestitionen in Groß- 
britannien seit 1980 auf mehr als 
eine Milliarde Mark versechsfacht 
hätten. Insgesamt 20 Prozent der 
seit 1952 getätigten deutschen Aus- 
landsinvestitionen entfielen auf die 
Entwicklungsländer, wobei sich al- 
lerdings das Interesse auf wenige 
Schweilenländer konzentriert ha- 
be. Dabei falle vor allem der hohe 
Anteil der Opec-Staaten ins Auge. 

Verträge verlängert 

dpa/VWD, Moskau 
Die 1973 und 1974 zwischen der 
Sowjetunion und der Bundesrepu- 
blik Deutschland Unterzeichneten 
Abkommen über die Entwicklung 
der wir tafhaftiiphgn industriellen 
und technischen Zusammenarbeit 
sind tun weitere zehn Jahre bis zum 
Mai 1993 verlängert worden. Die 
entsprechenden Noten dazu sind 
gestern, in Moskau ausgetauscht 
worden. 

Ünterschiedlictae Sicht 

dpa/VWD, Bonn- 
Banken und Sparkassen beurtei- 
len die Investitionsfieudigkeit der 
deutschen Wirtschaft unterschied- 
lich. Nach Ansicht des Bundesver- 
bandes deutscher Banken wird die 
Investitionstätigkeit trotz der er- 
reichten Kostendämpfimg immer 
Tineh durch eine schlechte Ertrags- 
lage und ungelöste Strukturproble- 
me belastet Dagegen geht derDeut- 
sche Sparkassen- und Giro verband 
aufgrund von Umfragen von stei- 
genden Investitionen derUntemeh- 
menaus. Seite 9 

EG-Kredit für Paris 

rtr, Brüssel 
Die Finanzminister der EG haben 
einen Kredit in Höhe von vier Mil- 
liarden Europäischen Währungs- 
einheit en (Ecu, etwa 3,7 Milliarden 


ne Sprecherin derfranzösischen Re- 
gierung sagte dazu gestern, damit 
solle das Zahlungsbilanzdefizit 

Frankreichs finanriert werden. 

Aktien schwächer 

DW. Frankfurt 
Die Aktienkurse schwächten sich 
zum Wochenbeginn deutlich ab. 
WELT-Aktienindex 135^ (137,2). 
Auch am Rentenmarkt gaben die 
Kurse nach. Dollar- M i t tel k u r s 
2,4593 (2,4483) Mark. Goldpreis je 
Feinunze 436^5 (441,25) Dollar. 

KULTUR 

Sperber geehrt 

DW. Frankfurt 
Der Friedenspreis des Deutschen 
Buchhandels istindiesem Jahr dem 
jüdischen, deutsch-französischen 
Schriftsteller Manäs Sperber zuer- 
kannt worden. Sperberhat, wie es in 
der Begründung des Stiftungsrates 
heißt, „mit seinen dichterischen 
und essayistischen Schriften die 
zentralen europäischen Erfahrun- 
gen seiner Generation auf genom- 
men und ve rt ri tt wie nur wenige 
ohne Leugnen der geschichtlichen 
Tffrpigni«pp» rinm kritischen, skepti- 
schen Humanismus“: 

WEITER 

Unbeständig 

DW. Essen 

Im gesamten Bundesgebiet meist 
stark bewölkt und zeitweise Regen. 
Tagestemperaturen zwischen 16 
Grad im Nordwesten und 25 Grad 
im Südosten. 


Heute in der WELT 

Meinungen: Deutsche Optionen - Forum: Personalien und die Md- 
Von Wilfried Hertz-Bchenrode S.2 nung von WELT-Lesern S.7 

Anonyme Alkohofiken „Aber du 
schaffst es nicht allein“ - S. 3 

Wirtschaft: US-Senat wül neuen 
Wwimhnft fBr »84 anftf rilen S. 9 

Bayern: Die CSU und die atom- 
waflenfrek Zone S. 4 

Fernsehen: TV-Wettbewerb um <fie 
„Goldene Rose von Montreux“ S. 16 

Spanien: Furcht vor der Gleich- 
macherei ' S.5 

Kultur: B. Nüssön und die goldene 
Ara des Wagner-Gesangs S. 17 

Sport Ftaangfcandal wwi FnßbaD- 
Pttßs weitet sich ans S.6 

Aus aller Wete ln Bussen und Bah- 
nen haben Türken zu leiden S.18 


Stoltenberg zieht bei den 
Staatsausgaben die Bremse 

21 Monate Besoldungsstopp / Einschränkungen beim Bauherrenmodell 


HEINZ HECK, Bonn 

Mit Abbau von Subventionen, ei- 
nem Besoldungsstopp für Beamte 
1984 und weiteren Sparmaßnah- 
men will Wnanyministpr Stolten- 
berg die Sanierung der Öffentli- 
chen Finanzen vorantreiben. Der 
im Herbst 1982 eingeschlagene 
Weg soll mit dem Haushalt 1984 
und der mittelfristigen Finanzpla- 
nung bis 1987 konsequent fortge- 
setzt werden, „um das Vertrauen in 
die Rückkehr zu geordneten Bun- 
desfinanzen zu festigen, die Wie- 
derbelebung der Wirtschaft zu för- 
dern und mittelfristig zur Überwin- 
dung der Arbeitslosigkeit beizutra- 
gen“. 

Stoltenberg will die in den letz- 
ten Jahren sprunghaft gestiegene 
Neuverschuldung des Bundes von 
jetzt rund 41 (1983) bis 1987 auf 
e t w a 25 Milliar den reduzieren. Im 
Haushaltsentwurf 1984 ist die Net- 
tokredftaufhahme mit rund 39 Mil- 
liarden angesetzt Die Bundesaus- 
gaben sollen gegenüber 1983 nur 
um 1,7 Prozent von 253,2 auf 257,5 
Milliarden steigen. Der ohnehin 
rü ckläufig e Bundesbankgewinn 


(1984: etwa 6 Milliarden) soll nicht 
mehr wie bisher in vollem Umfang 
zur Ausgabendeckung im Bundes- 
haushalt herangezogen werden. 

Die Sparmaßnahmen der Bun- 
desregierung werden heute der 
FDP- und morgen der Unionsfrak- 
tion erläutert bevor das Kabinett 
in einer voraussichtlich ganztägi- 
gen Sitzung die Beschlüsse faßt 

Die Sparmaßnahmen sehen im 
einzelnen von 

• Das Bauherrenmodell und an- 
dere Geschäfte mit Verlustzuwei- 
sungsgesellschaften, die für den 
Fiskus zu hohen Steuerausfallen 
führen, sollen in ihrer Wirkung 
stark eingeschränkt werden: Die 
Werbungskosten, die bisher im An- 
schafftingsjahr nicht selten zur 
Steuerbefreiung des „Bauherren“ 
führten, sollen künftig auf fünf 
Jahre verteilt werden. Offen ist ob 
die Wirkung dieses Beschlusses 
mit der Verkündung, also am 18. 
Mai, einsetzt oder erst 1984. 

• Die Beamtengehälter und -Pen- 
sionen sollen nach der zweiprozen- 
tigen Erhöhung zum 1. Juli 1983 
bis zum 1. April 1985, also 21 Mona- 


te, nicht mehr erhöht weiden. Al- 
lein beim Bund brächte dieser Be- 
soldungsstopp gegenüber der Fi- 
nanzplan uxig 1984 eine Einsparung 
von rund 750 Millionen Mark, 1985 
bei voller Wirksamkeit aller Maß- 
nahmen (also auch der Senkung 
der Eingang sstufe für den gehobe- 
nen und den höheren Dienst) etwa 
1,3 Milliarden. Für Bund, Länder, 
Gemeinden, Bahn, Post und So- 
zialversicherungsträger wird die 
Ersparnis auf etwa 8ß Milliar den 
Mark veranschlagt 

• Bei der Nürnberger Bundesan- 
stalt für Arbeit sind Einsparungen 
von rund zwei Milliarden Mark 
1984 gepfant. Das Arbeitslosen-, 
Kurzarbeiter- und Schlechtwetter- 
geld soll für Leistungsempfänger 
ohne Kinder von 68 auf 63 Prozent 
die Arbeitslosenhilfe für diese 
Empfängergruppe von 58 auf 56 
Prozent des letzten Nettoentgelts 
gesenkt werden - mit einem Spar- 
effekt von gut einer Milliarde 
Mark. Hinzu kommt g»™» Vielzahl 
irlpiner MaBnalimwi dig sich eben- 
falls auf rund Milliarde addie- 

• Fortsetzung Saft« B 


Bauern blockierten Grenze am Rhein 

Deotsch-£ranzöäscbes Gipfeltreffen begann im Schatten von Demonstrationen 

A. GRAF KAGENECK, Paris beide Delegationen auf dem Gipfel ln der französischen Presse wur- 

de am Montag die Frage behandelt 
ob Mitterrand seine Unterstützung 
für den NATO-Nachrüstungsbe- 
schluß, wie er ihn am 20. Januar in 
Bonn feierlich bekräftigt hatte, zu- 
rückziehen könnte, wenn die Ame- 
rikaner nicht auf französische For- 
derungen zum Dollar-Kurs einge- 
hen würden. Ein entsprechendes 
Gerücht war in der Vorwoche in 
Paris aufgekommen. Das Elysäe- 
Palais hatte es jedoch dementiert 
U nabhängig von der Begegnung 
der beiden Staats- und Regierung- 
schefs hatten am Vormittag die 
vier Außen- lind Vfr teldig iin gRmi- 
nistPT der beiden im Quai 

d’Orsay über Fragen der gemeinsa- 
men Sicherheit bei der Verteidi- 
gungs- und Rüstungspolitik ge- 
sprochen. Im Mittelpunkt stand 
der Plan des Ba u s eines deutsch- 
französischen Panzerabwehrhub- 
schraubers. 


Im Schatten eines ersten „hei- 
ßen“ Bauernkrieges zwischen 
Deutschen und Franzosen trafen 
sich gestern Bundeskanzler Kohl 
und Staatspräsident Mitterrand im 
Kreise von 20 deutschen und fran- 
zösischen Ministem zum 41. 
deutsch-französischen Gipfeltref- 
fen in Paris. Am Morgen hatte der 
französische Bauernverband 
FNSEA seine Drohung wahrge- 
macht und mehrere Grenzuber- 
gänge am Ober rhein und in Lo- 
thringen mit Traktoren »nd Bag- 
gern blockiert Deutsche Lastwa- 
gen mit Agrargütem wruden ge- 
stoppt oder über die Grenze zu- 
rückgeschickt Auf ripm badischen 
Ufer hnfrt/m daraufhin deutsche 
Landwirte Mim ersten Mal ihrer- 
seits französische Lastwagen ange- 
halten. 

Unter den Gesprächsthemen, die 


in Paris erörterten, stand der von 
Frankreich geforderte Abbau der 

erster Stelle. Andere Tagungsord- 
nungspunkte betrafen die Finan- 
zierung des Agrarbudgets, die 
Fortführung des europäischen 
Einigungswelkes, die Angleichung 
der Wirtschafts- und Geldpolitik 
beider Lander, der Abbau des ho- 
hen fr anzösischen Handelsdefizits 
mit der Bundesrepublik (1982: 12 
Millifliriew Dollar) sowie Fragen 
der B ehan dlung des Dollar-Pro- 
blems. Zur Unterstreichung der 
französischen These, der Dollar sei 
zu stark bewertet und werde durch 
die Hochzinspolitik Washingtons 
künstlich hoch gehalten, wurde die 
amerikanische Valuta gestern an 
der Pariser Börse zum Rekordkurs 
von 7,41 Franc für einen Dollar 
gehandelt. Auch die D-Mark hatte 
mit 3,015 Franc leicht angezogen. 


Sowjets schinnen 
SAM-5-Raketen 
in Syrien ab 

SAD/AFP, New York 
Die Sowjetunion hat in Syrien 
nach einem Be ri cht des US-Maga- 
zms „TIME“ zwei Raketenbatte- 
rien für den Abschuß hochmoder- 
ner SAM-5-Raketen installiert, die 
aber von sowjetischen Soldaten so 
hermetisch abgeschirmt werden, 
daß nicht einmal dem syrischen 
Verteidigungsminister Zutritt ge- 
währt wird. Jeweils zwölf Ab- 
schußrampen seien in der Nähe 
der Städte Dumeir und Shixnshar 
errichtet worden. „TIME“ gibt die 
Gesamtzahl der gegenwärtig in Sy- 
rien stationierten SAM-5-Raketen 
mit etwa 50 an. Die Syrer sollen 
rund zwei Milliarden Dollar an 
Moskau für den Ersatz der Waffen 
bezahlt haben, die sie während der 
i gpirii«»iipn Libanon-Invasion ver- 
loren haben. Dazu gehören rund 
100 Düsenjäger - zum größten Teil 
MiG-23, 300 bis 400 Panzer des 
Typs T -62 sowie Lkws und gepan- 
zerte Mannschaftswagen. Zum 
Schutz der SAM-5-Raketen sind 
rund um die Abschußbasen Ram- 
pen für Raketen kürzerer Reich- 
weite in St el l un g gebracht worden. 
Die SAM-5-Raketen haben eine 
Reichweite von 240 Kilometer und 
können Einheiten der 6. US-Flotte 
im östlichen Mittelmeer erreichen. 


Beirut billigt Vertrag 

Aber Drohungen ans Syrien gegen Abkommen mit Israel 


AFP/AP, Beirat 

Das libanesische Parlament hat 
mit einem einstimmigen „Vertrau- 
ensvotum“ gestern dem israelisch- 
libanesischen Truppenabzugs-Ab- 
kommen zugestimmt Der Sunni- 
tenchef und Abgeordnete Saed Sa- 
lem hatte das Vertrauensvotum be- 
antragt, nachdem Außenminister 
Elie Salom eine Regierungserklä- 
rung zum Vertragsentwurf abgege- 
ben hatte. Der Chef der „libanesi- 
schen Streifkräfte“ (christ li c he Mi- 
lizen), Fady Frem, sprach von ei- 
nem „ersten Schritt zum Friedens- 
vertrag“. 

Die Parlamentarier hatten unter 
Ausschluß der Öffentlichkeit, ge- 
tagt Das Parlamentsgebäude in 
der Beiruter Innenstadt wurde von 
Sicherheitskräften hermetisch ab- 
geriegelt In einem Treffen der ein- 
flußreichsten politischen Führer 
des Landes bei Parlamentspräsi- 
dent Kamel Assad waren vorher 
letzte Fragen geklärt worden. Vier 
Parlamentarier nahmen an der Ab- 
stimmung nicht teil. 

Der syrische Außenminister Ab- 
del Halim Chaddam warnte ge- 
stern die libanesische Regierung 
erneut nachdrücklich vor einer Un- 
terzeichnung des Abkommens. Er 
drohte die Möglichkeit einer „dra- 
matischen Änderung“ der Bezie- 


hungen zu Libanon an. Die Ableh- 
nung des Abkommens erfolge aus 
Gründen der „nationalen Einheit 
Libanons“ und im Hinblick auf die 
Sicherheitsinteressen Syriens. 
„Ein Rückzug Syriens wäre gleich- 
bedeutend mit der Übergabe Liba- 
nons an Israel" Bereits am Sonn- 
tag hatte Chaddam angekündigt, 
daß Syrien im Falle eines Krieges 
gegen Israel saudiarabische Mili- 
tärnilfe erhalten würde. 

Der israelische Rundfunk melde- 
te gestern dennoch, daß das Ab- 
kommen bereits heute unterzeich- 
net werde, das unter anderem den 
Rückzug der rund 30 000 israeli- 
schen Soldaten, 50 000 Syrer und 
10 000 PLO-Freischfirl er vorsieht 
Ze i tgleich mit der Debatte in Bei- 
rut stand die Billigung des Abkom- 
mens auch auf der Tagesordnung 
der Knesset in Jerusalem. 

Die halbamtliche Kairoer Zei- 
tung „AI Ahrain“ vertrat gestern 
die Auffassung, daß Syrien kein 
Recht habe, Ein wände gegen ein 
Abkommen zu erheben, das ein 
souveränes Land geschlossen ha- 
be, um sich von ausländischer Be- 
satzung zu befreien. Und das Argu- 
ment der PLO, das Abkommen 
verletze Libanons territoriale Inte- 
grität gebe dem Vorwurf Israels 
neue Nahrung, die PLO handele in 
Libanon wie ein Staat im Staate. 


Sand in sibirischen Erdgas-Bohrern 


F. EL NEUMANN, Moskau 

Die Bohrarbeiten in den sibiri- 
schen Erdgasfeldern haben sich 
verzögert Die „Sozialistitscheska- 
ja Industrija“ berichtet davon, daß 
der Planrückstand inzwischen be- 
trächtlich angewachsen sei und 
das Tempo in letzter Zeit noch wei- 
ter nachlasse. 

Mehr als eine Trillion Kubikme- 
ter Gas ist in der Umgebung von 
Urengoj, von wo aus ab 1984 auch 
Westeuropa versorgt werden soll, 
bereits gefördert worden. Aber 
noch immer sind die Felder für die 
Förderung nicht voll erschlossen. 
Nach dem Bericht der sowjeti- 
schen Zeitung geht die durch- 
schnittliche Bohrleistung der Bri- 
gaden noch weiter zurück, obwohl 
die reibungslose Belieferung der 
sowjetischen und ausländischen 
Abnehmer über insgesamt sechs 
Rohrleitungen - von denen drei 
nnffh im Bau sind — entscheidend 
vom planmäßigen Fortgang der 
Bohrungen abhängt 

Zwei Gründe werden für das Zu- 
rückbleiben hinter Plansoll 

genannt Zum einen seien die Ur- 
sachen bei den Arbeitern zu su- 
chen, „die keinen Anlaß haben, 
stolz zu sein“. Zum anderen lägen 
sie aber überwiegend in der Ar- 
beitsorganisation. So seien Bohr- 
anlagen Timi Emgatg gekommen. 


die bereits an anderen Bohrstellen 
stark abgenutzt worden waren. Die 
Hüfte dieser Geräte sei längst ab- 
' geschrieben. Neues Material werde 
verspätet und in zu geringer Stück- 
zahl geliefer t 

Auch die weitere Auflistung von 
Mängeln fügt «ieh in das bekannte 
Bild der kommunistischen Plan- 
wirtschaft ein: Für Wartung und 
Reparatur der verschlissenen Anla- 
gen arbeitet statt der drei vorgese- 
henen Service-Betriebe nur einer. 
Die für die Bohrungen benötigten 
JCi) hifWairigicorten werden in offe- 
nen Erdgroben aufbewahrt, so daß 
Sand in den Pumpen und Turbo- 
bohrern immer wieder zu erneuten 
Ausfallen führt Die Industrie sieht 
sich nach dem Bericht der „Soziali- 
stitscheskaja Industrija“ nicht in 
der L age , „ganz gewöhnliche Me- 
talltanks“ zur Lagerung der Flüs- 
sigkeiten zu liefern. Insgesamt 
könne auch nur weniger als die 
Hälfte der Arbeitszeit produktiv 
genutzt werden. 

Bemängelt wird außerdem, daß 
im Bereich von Urengoj, wo mehr 
als ein Drittel des sowjetischen 
Erdgases gewonnen wird, auch 
wissenschaftlich-technischR Un- 
terlagen fehlen, die auf die spezifi- 
schen örtlichen Bedingungen zu- 
geschnitten sind. Dabei soll gerade 
von hier aus der Vorstoß in noch 
weiter nördlich, auch jenseits des 


Polarkreises liegende Fördergebie- 
te vorbereitet werden. 

Über Beispiele, wie sich die Ar- 
beiter vor Ort trotz aller Planungs- 
mängel zu helfen wissen, berichte- 
te jetzt die Moskauer „Sowietskaja 
Rossjja“. So requirierte aer Sta- 
tionsleiter der Eisenbahn kurzer- 
hand mehrere Dutzend Wohnwa- 
gen, die schon seit Monaten auf 
einem Abstellgleis standen: Er 
mußte die Fahrer von 60 Lastzügen 
unterbringen. Die eigentlich für sie 
bestimmten Baracken sowie weite- 
res Material für die Bohrstellen wa- 
ren auf dem Bahntransport unter- 
wegs hängengeblieben und - so die 
Erfahrungen der Beteiligten - 
wahrscheinlich ebenso entwendet 
worden. Die Siedlungsverwaltung 
jedenfalls sanktionierte den Zu- 
griff des Stationsleiters und ver- 
fügte: Sollte noch jemand An- 
spruch auf die Wohnwagen erhe- 
ben, so müßte er von den Verant- 
wortlichen für den Gasletfaingsbau 
abgefunden werden. 

Entgegen den strikten P l a nauf l a- 
p»n entschied auch die Bauverwal- 
tung Nr. 33, erst einmal angemesse- 
ne Lebensverhältnisse für die Ar- 
beiter ej yiw der Erdgasleitungen 
und ihre Familien zu schaffen, ehe 

sie sich an die Errichtung der i hr 

zugewiesenen Kompressorstation 
machte. 


DER KOMMENTAR 


Schmerzhaft 

HEINZ HECK 


G erhard Stoltenberg ist es 
ernst mit seinen Ver- 
sprechungen. War unter frü- 
heren Regierungen immer 
wieder davon die Rede, daß 
im nächsten Jahr wirklich 
gespart werden müsse, so 
fangt er gleich damit an. Der 
*84er Haushalt ist Stolten- 
bergs erster „aus eigenem 
Recht“. Den ’83er Entwurf 
eines „stocksoliden“ Haus- 
halts seines Vorgängers 
Manfred Lahnstein mußte 
er in 17 Tagen um zweistelli- 
ge Milliardenbetrage berei- 
nigen; in Zukunft jedoch 
wird er an seiner Haushalts- 
führung gemessen. 

Dem ehemaligen Regie- 
rungschef eines finanz- und 
strukturschwachen Bundes- 
landes ist klar, daß ihm eine 
ebenso schwierige Gratwan- 
derung bevorsteht, wie er 
sie von Kiel her kennt: Er 
muß die Ansprüche der öf- 
fentlichen Hand (die sinn- 
fälligen Ausdruck in der 
jährlichen Nettoverschul- 
dung finden) stetig zurück- 
schrauben, um zu erreichen, 
daß die Wirtschaft wieder 
Vertrauen in den Bonner 
Kurs faßt Mit der geplanten 
Rückführung der Verschul- 
dung des Bundes auf 25 Mil- 
liarden Mark im Jahr 1987 
hat er sich ein ehrgeiziges 
Ziel gesetzt Die Einsparun- 
gen dürfen aber weder zu 
Lasten der Länder und Ge- 
meinden gehen, noch sind 
Gewaltkuren zulässig, wel- 
che die ohnehin labile Kon- 
junktur dämpfen würden. 


Zwar faßt Stoltenberg die 
soziale Symmetrie nicht aus 
dem Auge, wie die Schnitte 
beim Bauherrenmodell zei- 
gen; es geht aber in erster 
Linie nicht um mehr Ein- 
nahmen, sondern um weni- 
ger Ausgaben - ein Grund- 
satz, gegen den ohnehin 
gleich nach dem Regie- 
rungswechsel gesündigt 
wurde. Es muß eine nach- 
haltige Dämpfung der Aus- 
gaben dynamik erreicht wer- 
den. Dazu gehört auch der 
Abbau sozialer Wohltaten, 
die sich nicht nur im haus- 
haltstechnischen Sinne als 
unbezahlbar erweisen: Da 
sie wachsende Belastungen 
der Wirtschaft ausgelöst ha- 
ben, verteuern sie die Pro- 
duktion und gefährden 
Wettbewerbsfähigkeit und 
Arbeitsplätze. 

S oll dieser Teufelskreis 
durchbrochen werden, so 
sind schmerzhafte Eingriffe 
unvermeidbar. Was sein 
muß, tut man besser heute 
als morgen. Hierfür haben 
die Wähler dieser Regierung 
und vor allem dem Finanz- 
minister ein Mandat und ei- 
nen Vertrauensvorschuß ge- 
geben. Mag sein, daß nicht 
alles, was bis Ende Juni im 
Kabinett beschlossen wird, 
auch die parlamentarischen 
— oder andere — Hürden 
nimmt. Sicher ist aber, daß 
Stoltenberg mit seinem 
Sparkonzept die in ihn ge- 
setzten Erwartungen nicht 
enttäuscht hat. 


Lambsdorff lehnt 
Handel als Waffe 
gegen Osten ab 

DW. New York/Paris 
Die Meinun gsvers chiedgiiheite n 
zwischen Europa und den USA, 
welche Rolle der Osthandel wäh- 
rend des Weltwirtschaftsgipfels 
Ende Mal in Williamsburg spielen 
soll, halten noch an. Während Ro- 
bert Lighthizer, der neue Stellver- 
treter des zum Kabinett gehören- 
den U S-Hand eisbeauftragten, an- 
kündigte, daß die USA die Ver- 
scharfimg der Bestimmungen für 
den Export strategischer Güter in 
den Ostblock in Wffliamsbiirg er- 
warten, bekräftigte Bundeswirt- 
schaftsminister Otto Graf Lambs- 
dorff den Willen der Europäer, die- 
se Frage beim Gipfeltreffen an den 
Rand zu drängen. 

In einem Interview des Nach- 
richtenmagazins „Newsweek“ 
räumte Lambsdorff ein, daß dieses 
Problem noch nicht gelöst sei und 
der Weltwirtschaftsgipfel durch 
die fortbestehenden Meinungsver- 
schiedenheiten belastet werden 
könnte. Er unterstrich aber das ge- 
nerelle Bekenntnis, daß der Han- 
del nicht als politische Waffe gegen 
den Ostblock eingesetzt werden 
dürfe. In einem Interview der Pari- 
ser Wirtschaftszeitung „Les 
Echos“ ergänzte er, daß die Bun- 
desregierung für das Prinzip der 
Exportfreiheit sei, soweit sich aus 
dem Export hochtechnologischer 
Industriegüter keint» militärischen 
Konsequenzen ergäben 
In Washington hatte der Unter- 
ausschuß für Auswärtige Angele- 
genheiten des Repräsentantenhau- 
ses in der vergangenen Woche den 
Regierungsentwtüf zum „Export 
Administration Act“ in wesentli- 
chen Teilen abgemildert Heute 
wird sich der von den Demokraten 
beherrschte Auswärtige Ausschuß 
mit der Vorlage befassen. 


Polen: Schüler 
starb nach 
Polizeiverhör 


AFP, Warschau 
Nach einem Polizeiverhör ist in 
Warschau der 19 Jahre alte Ober- 
schüler Grzegoiz Przemyk gestor- 
ben. Das teilten die Familienange- 
hörigen gestern mit Die Mutter 
des Toten ist die Schriftstellerin 
Barbara Sadowska, die in einem 
Komitee zur Unterstützung für die 
Opfer des Kriegsrechts arbeitet 
Nach den Angaben war Przemyk 
mit zwei seiner Freunde in der ver- 
gangenen Woche beim Verlassen 
einer Weinstube ohne ersichtlichen 
Grund von einer Milizstreife fest- 
genommen worden. Auf einer Poli- 
zeistation sei Przemyk durch 
Schläge in Magen und Bauch 
schwer verletzt und bewußtlos in 
ein Krankenhaus geschafft wor- 
den. Seine von dem Vorfall be- 
nachrichtigte Mutter habe das An- 
sinnen eines Arztes, ihren Sohn in 
»in psychiatrisches TCwmlcAnhaua 
einzuliefern, abgelehnt und zu sich 
nach Bause geholt Dort soö sich 
das Befinden verschlechtert ha- 
ben. Am Freitag wurde er zu einer 
Notoperation in das Warschauer 
Solec-Krankenhaus gebracht Die 
Ärzte stellten dabei unter anderem 
einen Leberriß fest Ohne das Be- 
wußtsein wiederzuerlangen, sei 
Przemyk am Samstag gestorben. 

Zur Vorbereitung der Polen-Rei- 
se des Papstes ist der Primas der 
polnischen Kirche, Kardinal Jozef 
Glemp, gestern nach Rom abge- 
reist Vor seinem Abflug erklärte 
er, es seien nur noch liturgische 
Fragen zu klaren. Bei seiner An- 
kunft in Rom sagte der Kardinal, er 
sehe keine Gefahr, daß die Papst- 
Reise nach Polen abgesagt wird. 
„Wenn die anderen den Besuch 
Johannes Pauls IL nicht behin- 
dern, werden wir den Papst mit 
großer Wurde empfangen.“ 


Italiens Radikale wollen 
Neuwahlen boykottieren 

Sozialistische Parte! könnte Nutzen daraus ziehen 


AP, Rom 

Mit der Begründung, den für den 
26. und 27. Juni ausgeschriebenen 
vorgezogenen Parlaznentswahlen 
in Italien fehlten „demokratische 
Merkmale“, haben die Delegierten 
eines Parteitags der Radikalen Par- 
tei des Landes beschlossen, sich an 
dem Wahlgang nicht zu be tei l igen . 

Parteichef Marco Pannella er- 
hielt für sein Anliegen die Zustim- 
mung von 59 Prozent der Delegier- 
ten. Der Beschluß kann allerdings 
durch die Parteibasis noch umge- 
stoßen werden. Er muß nämlich 
innerhalb einer Woche von den ört- 
lichen Parteiorganisationen gutge- 
heißen werden, um rechtswirksam 
zu werden. 

Die linkshberal orientierte, 1959 
gegründete Radikale Partei hatte 
ihre Mandate in der Abgeordneten- 
kammer von vier bei den Wahlen 
von 1976 auf 18 Sitze bä den letz- 
ten allgemeinen Wahlen vom Juni 
1979 steigern können. Politische 
Kommentatoren glauben jedoch, 
daß die Radikalen bei den Neu- 
wahlen Federn lassen müßten. 
Falls es bei dem Wahlboykott 
bleibt, dürfte die Sozialistische 


Partei Italiens, die mit ihrem Aus- 
zug aus der Vierparteienkoalition 
des christdemokratisehen Mini- 
sterpräsidenten Amintore Fanfani 
die Neuwahlen erzwang, den 
Hauptnutzen daraus ziehen. 

. Parteichef Pannella kündigte ge- 
stern den Beginn eines Hunger- 
streiks an, mit dem er offenbar 
gegen den neuen Wahlgang prote- 
stieren will. Eine Umfrage im April 
hatte ergeben, daß 80 Prozent der 
Italiener gegen eine neue Parla- 
mentswahl waren. In der Öffent- 
lichkeit wurden inzwischen Spe- 
kulationen dar über angestellt, d»R 
Millionen von Wählern den Umen- 
gang boykottieren oder die Wahl- 
zettel leer abgeben kö nnten, weil 
sie neuen Wahlgang als -das 
Ergebnis zynischer politischer Ma- 
növer sehen. Politische Experten 
erwarten zudem vom Wahlausgang 
keine wesentliche Veränderung im 
Kräfteverhältnis der Parteien un- 
tereinander. Nur die Christdemo- 
kraten glauben an deutliche Ge- 
winne, während die Sozialisten - 
nach den Kommunisten die dritt- 
stärkste Kraft - eher meinen, daß 
der Anstieg ihrer Popularität an 
Grenzen gestoßen sei. 




4 


IL 





MEIN 


JNGEN 


DIE WELT - Nr. 113 - Dienstage 17. Mai 1983 



DIE# WELT 


UNABHÄNGIGE TAGESZEITUNG FCR DEUTSCH LAND 


Müde Marschierer 


Von Ulrich Luke 


S elten hat sich ein Regierungschef in der EG so unter 
Erfolgzwang gesetzt wie Bundeskanzler Helmut Kohl 
im Blick auf den europäischen Gipfel Anfang Juni. 


Kohl will in Stuttgart ein europäisches Programm im 
Kampf gegen die Arbeitslosigkeit aus der Taufe heben, 
die „feierliche Erklärung zur Europäischen Union“ als 
das gemeinsame Ziel unterzeichnen lassen, Entschei- 
dungen über die künftige Finanzierung der EG treffen, 
die Beitrittsverhandlungen mit Spanien und Portugal 
voranbringen und gegen das Waldsterben rüsten lassen. 


Das ist zuviel, das kann nicht gutgehen. 


Wie langsam Europa marschiert, hat das Außenmini- 
stertreffen vom Wochenende in Gymnich gezeigt. Gen- 
scher und seine EG-Partner konzentrierten ihre Vorgip- 
fel-Gespräche auf zwei Themen: auf die feierliche Erklä- 
rung, früher „Europäische Akte“ genannt, und auf die 
EG-Finanzen. Aber es gab kaum weiterführende Ergeb- 
nisse. Konnte es auch nicht geben. 


Die Positionen zur „feierlichen Erklärung“ sind seit 
Monaten festgezurrt. Die Widerstände vor allem aus 
Dänemark, Großbritannien und Frankreich sind von 
Anfang an groß gewesen. Dennoch lohnt sich das Bemü- 
hen um diese Erklärung, wenn außerdem mehr Rechte 
für das Europäische Pa rlam ent und ein weitgehender 
Verzicht auf das Vetorecht im Mmisterrat erreicht wer- 
den könnten. Doch dazu werden sich die drei Hauptop- 
ponenten - wenn überhaupt - wohl nur bereitfinden, 
wenn es zu einem Tauschgeschäft nach alter EG-Mone- 
ten-Manier käme: Gibst du mir, so geb’ ich dir. 


Wenn Bonn endlich eine einheitliche Linie zum Pro- 
blem der künftigen EG-Finanzierung fände, wenn nicht 
nur der Außenminister bereit wäre, mehr zu zahlen für 
das, was alle in Bonn wollen - die Erweiterung der 
Gemeinschaft nämlich dann käme vielleicht Bewe- 
gung in die Fronten. Im übrigen: Auch Margret That- 
chers Teilnahme auf dem Stuttgarter Gipfel machte 
Entscheidungen in der Sache nicht wahrscheinlicher. 


Minister Tempo 

Von Heinz Heck 


des Erfolgs. Mit dem geplanten Abbau der Überver- 
sorgung im öffentlichen Dienst trifft er ins Schwarze: 
Wenn die Bundesregierung Sparsamkeit nicht nur pre- 
digen, sondern auch praktizieren will, muß sie genau 
dort ansetzen, wo in der Vergangenheit gesündigt und 
unbezahlbare Wohltaten verteilt wurden. 


Auch im Umweltschutz legt Zimmermann ein un- 
glaubliches Tempo vor. Entschlußfreudig hat er ein paar 
heiße Eisen angefaßt, die sein Vorgänger Baum lieber 
anderen Fingern überließ. Bei der Behandlung der 
Großfeuerungsanlagen-Verordnung allerdings wird ihm 
gerade dieses Tempo als „populistisch“ angekreidet 


Wenn es ums Waldsterben geht können die Bestim- 
mungen und Auflagen gar nicht scharf genug sein. Dies 
zumindest ist seit kurzem der Tenor der öffentlichen 
Meinung, und Zimmermann hat sich dem aufgeschlos- 
sen. Wie sonst sollte man es sich erklären, daß er die von 
der Länderkammer beschlossenen Verschärfungen im 
Handumdrehen übernehmen wollte: seinem „Schnell- 
brief“ vom 5. Mai zufolge buchstäblich binnen acht 
Tagen. 


Bei allem Respekt vor der wiedergewonnenen Ent- 
schlußfreude im InnenminLstierum: In nur einer Woche 
läßt sich die Tragweite der zahlreichen Belastungen, die 
die Länderkammer in einem Abstimmungseifer ohne- 
gleichen auf den Regierungsentwurf gepackt hat nicht 
genau genug einschätzen. Hier muß sorgfältig geprüft 
werden; immerhin ist die deutsche Steinkohle, durch 
die Stahlkrise bereits kräftig angeschlagen, akut betrof- 
fen. 


Mag die SPD auch maulen. Ihre Position in dieser 
Frage ist schwach. Während sie über Jahre nach dem 
Vorbild der Gebetsmühle den Kohlevorrang predigte 
und sich viel auf diesen Slogan zugute hielt unternahm 
der Umweltschützer der Fraktion, Volker Hauff, in 
seiner damaligen Eigenschaft als Forschungsminister 
nichts gegen die Gefahren des Sauren Regens - ganz wie 
es sich für weitschauende Politik gehört. 


Ende der Idylle 

Von Peter Jentsch 



Deutsche Optionen 


Von Wilfried Hertz-Eichenrode 


D as Streitgespräch zwischen 
CSU und FDP über Kontinuität 
oder Wendeln der Deutschlandpoli- 
tik wird zusehends sachlicher; je- 
doch, zur Wurzel des Zwistes stößt 
es nicht durch. Wenn Theo Waigel 
namens der CSU feststem, die FDP 
sei ein „Promotor" der neuen 
Deutschlandpolitik gewesen, so ist 
nicht falsch. Zur g* n»n Wahr- 
heit gehört aber, daß im Sturm und 
liberalenKoalxtion 


Drang der sozial- 


die konstituierenden Initiativen zur 
Vertragspolitik mit Moskau, War- 
schau und Ost-Berlin nicht von der 
FDP entfaltet und vollzogen wur- 
den, sondern von Willy Brandt und 
seinem Vertrauten Egon Bahr. 
Zwar hat die FDP Brandts Vertrags- 
politik uneingeschränkt mitzuver- 
antworten; man muß aber die 
deutschlandpolitischen Absichten 
der SPD ins Auge fassen, wenn man 
den nhnraicter dessen bestimmen 
will, was die FDP jetzt mehr schil- 
lernd als präzise Kontinuität nennt 

Balten wir uns zunächst an Peter 
Bender, Vordenker der sozial-libe- 
ralen Entspannungspolitik. Er hat 
befunden, das „ideologische Zeital- 
ter“ sei zu Ende. Wäre dem so, hätte 
man von Moskau nicht mehr die 
Weltrevolution, sondern klassische 
Großmachtpolitik zu erwarten. 

Das zieht zweierlei nach sich. Er- 
stens, von den Anhängern der Ben- 
derschen These werden die kom- 
munistischen Regime, wie Alexan- 
der Schwan kritisch angemerkt hat 
in ihrer Legitimität nicht mehr in 
Frage gestellt Zweitens, den Staa- 
ten m West- und Osteuropa, so auch 
den beiden Staaten in Deutschland, 
wird angeraten, sich einen Freiraum 
eigener Interessen zu verschaffen, 
indem sie sich von der Großmacht- 
politik Moskaus und Washingtons 
möglichst abkoppeln. 

Diese Gedanken finden sich im 
Entwurf Bahrs für eine Sicherheits- 
politik der SPD wieder. Bahr be- 
hauptet die Entsparmungspolitik 
habe erreicht »daß die Ideologie 
eben nicht mehr an der ersten Stelle 
der Auseinandersetzung steht“. Da- 
mit sei der Weg frei zu gemeinsamen 
Sicherheitsinteressen von Ost und 
West zur „Sicherheitspartner- 
schaft“. Dementsprechend sind für 
Bahr die Bündnisse - NATO und 
Warschauer Pakt - nur noch ideolo- 
gisch wertfreie „Instrumente“ einer 
bündnisüberwölbenden Frieden- 
spolitik. 

Das läuft darauf hinaus, die 
beiden Teile Deutschlands aus ihrer 
jeweiligen Lage am trennenden 
Rand der Systemblöcke zu befreien 
und die alte Mittellage Deutsch- 
lands in Europa wiederherzustel- 


len, von der stkh Adepten wie Bahr 
irgendwelche Möglichkeiten deut- 
scher Einheit versprechen. 

Solche Vorstellungen waren bei 
Helmut Schmidt Elemente der 
Kanzlerpolitik. Wie sonst wäre 
Schmidts entideologisierte Hoch- 
achtung für jaen Polen Gierek, wie 
sonst auch [seine Vorstellung zu 
erklären, die Entspannung lcnnne 
für das Vertragsgebiet Europa (Ost- 
verträge, KSZE) gerettet werden, 
selbst wenn sie global zugrunde 
geht? 

Unter den Vorzeichen angebli- 
cher Entideologisiening des Ost- 
West-Konflikts und einer behutsa- 
men Abkoppelung der Europäer 
von den Supermächten können en- 
gagierte Sozialdemokraten von der 
deutsch-deutschen, von der euro- 
päischen Konvergenz träumen; Der 
Osten übernimmt die Bürgerfrei- 
heiten des Westens, und der Westen 
bequemt sich zu Formen östlicher 
Planwirtschaft. Vielleicht sind das 
antikommunistische, es sind aber 
keineswegs antisozialistische Vor- 
stellungen; in der Tendenz sind sie 
antiamei p Wanisch- 

Mrt solchen Ideen im Hinterkopf 
läßt es sich leicht von der „politisch- 
psychologischen Bereitschaft, die 
DDR anzuerkennen “ (Günter Gaus) 
reden, läßt es sich leicht fordern, 
„daß der westdeutsche Staat, der 
bei den Kommunisten etwas für die 
Menschen aasrichten möchte, im- 
mer etwas mehr zu bieten haben 
muß, als die anderen zu leisten 
bereit sind“ (Klaus Bölling). Man 
kann sich dann auch allmählich der 
Linie anpassen, die in Ost-Berlin 
vorgezeichnet wird: 


L Bis 1955 sprach die „DDR“ von 
der „Wiedervereinigung“; das 
heißt, sie betrachtete die deutsche 
Frage staatsrechtlich. 

2. Von 1956/57 an stellte sich Ost- 
Berlin auf den Standpunkt, die 
deutsche Frage sei nur noch als 
völkerrechtliche Verbindung bei- 
der Staaten, als Konföderation, zu 
lösen. 



Schnittpunkte in der deutschen 
Frage: Theo Waigel, CSU 

FOTO: WOLFGANG I 


'MORELL 


3. Nach Abschluß des Grundvertra- 
erklärte die „DDR“, es gebe 
offene deutsche Frage mehr. 

Mit der Verlagerung der deut- 
schen Frage von der staatsrechtli- 
chen auf die völkerrechtliche Ebene 
sollte gesagt sein, daß es weder freie 
Wahlen (Selbstbestimmungsrecht) 
noch einen Friedensvertrag mit ei- 
ner gesamtdeutschen Regierung ge- 
ben werde. Und das Bestreiten der 
offenen deutschen Frage verlieh der 
Schmidt/Honecker-Formel, daß nie 
wieder vom deutschen Boden ein 
Krieg ausgehen dürfe, einen beson- 
deren innerdeutschen Sinn; er er- 
gibt sich aus der Aussage, es sei 
absurd zu glauben, „die sozialisti- 
sche DDR würde jemals mit der 
kapitalistischen BRD über eine 
.friedliche’ Aufhebung der beste- 
henden Grenzen verhandeln“ (Otto 
Winzer am 13. Juni 1973 zum Grund- 
vertrag). Von Entideologisiening 
keine Spur. 

Es braucht nun nicht mehr lange 
begründet zu werden, warum das 
Bundesverfassungsgericht - und 
mit ihm die CSU - am Fortbestehen 
des Deutschen Reiches, am deut- 
schen Staatsvolk, an der staats- 
rechtlichen Eibene der deutschen 
Frage festhält (auch wenn das Ge- 
richt Möglichkeiten einer Konföde- 
ration als Zwischenschritt nicht 
ausschließt). 

Die EDP, die in der sozial-libera- 
len Koalition die Politik Brandts 
und Bahrs mitgetragen hat, kann 
sich dem Bundesverfassungsge- 
richt nicht verweigern. Mit der CSU 
könnte sie sich sehr schnell einigen, 
wenn Genscher an seinen Brief- 
wechsel vom Mai 1980 mit den Au- 
ßenministern der drei Westmächte 
anknüpfte. Anlaß war der 25. Jah- 
restag des Deutschland Vertrages. In 
diesem Vertrag haben sich die West- 
mächte verpflichtet, auf ein „wies 
dervereinigtes Deutschland“ hinzu- 
wirken, das eine freiheitlich-demo- 
kratische Verfassung besitzt Die- 
ses gemeinsame Ziel wurde in dem 
Briefwechsel bekräftigt. 

Das heißt: Die Einheit Deutsch- 
lands wird nicht innerhalb eines 
sich von Amerika lösenden Europa 
angestrebt sondern unverbrüch- 
lich an der Seite des Westens. So will 
es die EDP, so will es die CSU. 


IM GESPRÄCH David R. Lange 


Wechsel bei den Antipoden 


Von Manfred Neuber 


S eit der 40 Jahre alte Rechtsan- 
walt David R. Lange dieLabour- 
Führung in Neuseeland übernom- 
men hat, hofft die Opposition in 
der „Parifischen Schweiz“ bei den 
nnrhstm Wahlen auf einen Regie- 


rungswechsel wie in Australien. 

oe Uberra- 


Gerade die unliebsame 
schung der vorherigen Regierung 
des großen Nachbarn, in den vor- 
gezogenen Wahlen vom Wähler 
den Laufpaß bekommen zu haben, 
dürfte den neuseeländischen Pre- 
mierminister Robert Muldoon aber 
veranlassen, einen späten Termin 
für die bis Ende 1984 faltigen Wah- 
len arizusetzen. Lange kann also 
keinen Wandel aus dem Stand be- 
wirken, wie es der australische La- 
bour-Führer Robert Hawke schon 
14 Tage nach seiner Berufung als 
Oppositionschef Anfang M ä rz 
schaffte. In Neuseeland geben die 
Uhren in der Politik ohnehin lang- 
samer. 

Der bisherige Schatten-Außen- 
minister Lange repräsentiert den 
rechten Flügel bei Labour. Er wur- 
de von seiner Pariamentsfraktion 
mit überwältigender Mehrheit ge- 
wählt, nachdem der blasse William 
Rowling vom Posten des Opposi- 
tionsführers zurückgetreten war. 
Ausgebildet am Otahutu College 
und an der Auckland Unversity, 
unternahm Tjng» in den Jahren 
1967 und 1968 ausgedehnte Aus- 
landsreisen. Danach ließ er sich 
Anwalt nieder. Im März 1977 zog er 
y» im ersten Mal ins Parlament 
Lange ist verheiratet und hat drei 
Kinder. 

Ebenfalls Jahrgang 1942 ist der 
neue stellvertretende Oppositions- 
führer Geoffrey Palmer, mit dem 
T-anga die zuweilen selb stg efällig e 
Regierung Muldoons angreifen 
will. Dessen Partei ist seit 1949 mit 
Unterbrechungen von insgesamt 
nur sechs Jahren an da* Macht 

Langes erster Versuch, die Num- 
mer eins bei Labour zu werden, 
scheiterte 1980 äußerst knapp; der 
folgende interne Streit brachte die 
Opposition nach dem Urteil vieler 
Beobachter um den Wahlsieg im 



>ppositionschef in der „Pazifi- 
schen Schweiz": Labourführer 
Lange foto: camera press 


Jahr darauf. Jetzt haben sich die 
Reihen hinter Lange wieder ge- 
schlossen. Der Herausforderer gilt 
als brillanter Fadamentsredner. Er 
wird so Punkte gegen Muldoon 
pTnmein können. Dem Premier 
seinerseits kommt die Publizität 
zweier großer Besuche kurz hinter- 
einander am Antipoden zugute: 
des chinesischen Ministerpräsi- 
denten und des britischen Kron- 
prinzen-Paares. Lange ist jedoch 
selbst gefordert, in den Sacnfragen 
ein überzeugendes Altemativpro- 
gr&mm zu entwickeln. Sogar bei 
Hon oi gonon fl pmwsm, vor aTl«wi 
dem Rowling-Anhang an den 
Hochschulen, gilt er darin als et- 
was oberflächlich. In Wellington 
wird mehr benötigt als die Emp- 
fehlung, ein „Anwalt der Armen“ 
zu sein. 

Ob der Stern des David R. Lange 
demnächs t in Neuseeland noch 
strahlender aufgeht, wird von zwei 
Faktoren maßgeblich beeinflußt 
werden: Hat der alte Kämpe Ro- 
bert Muldoon genug vom Regie- 
ren, zieht er sich anfa Altenteil zu- 
rück, und lassen sich die Gewerk- 
schaften auf oinon nwirn Lobn- 
und Preisstopp festlegen? 


DIE MEINUNG DER ANDEREN 


CHARENTE LIBRE 


Die ZdtnfHi Ansnoltine weckt m den 
fi ■naB irt irhrin Ilntriliiiinnn eir 


Der 41. deutsch-französische 
Gipfel wird schwieriger als die vor- 
angegangenen sein. Seit der letzten 
Änderung der Wechselkurse ist 
zwischen Paris und Bonn eine ge- 
wisse Spannung entstanden. Paris 
ist der Auffassung, daß die euro- 
päische Solidarität es nicht er- 
laubt, daß ein Land im Vergleich 
zu den anderen und auf deren Ko- 
sten erfolgreich ist So belagert 
man Bonn mit Bitten um Zusam- 
menarbeit und sogar einseitige Ak- 
te der Großzügigkeit die die deut- 
sche Regierung keinesfalls allein 
auf sich nehmen wüL Daher ist es 
noch gar nicht sicher, ob man auf 
diesem Gipfel zu einer vollständi- 
gen Einigung kommen wird. Je- 
denfalls wird man sehen, ob die 
Deutschen immer noch „arrogant“ 
sind und ob sie sich zu einer Re- 
tourkutsche entschließen. 


Politik zu kritisieren. Paradoxer- 
weise man die Deutschen auf 
der einen Seite im Namen der euro- 
päischen und westlichen Solidari- 
tät um Hilfe an und gest a ttet sich 
auf der anderen die Unverfroren- 
heit Lektionen in Wirtschaftsfüh- 
rung zu erteilen. Unsere deutschen 
Nachbarn haben solche Reden 
langsam satt Wenn Bundeskanzler 
Helmut Kohl auch nicht die un- 
mißverständliche Uz 


vergißt, die Francois 


ihm während des Wahlkampfes ge- 
währt hat, so verlieren die west- 
deutschen Wirtschaftskreise lang- 
sam die Geduld. Ebenso dürften 
die großartigen Zielsetzungen auf 
dem Gebiet der deutsch-französi- 
schen Verteidigung fürs erste im 
Stadium der frommen Wünsche 
bleiben. 


STUTTGARTER 

NACHRICHTEN 


Aber dte.Vorglaae beim 


LE QUOTIDIEN DE PARIS 


Im 


iC mH dem 4L deutsch- 


Btm mftriwh cM Gipfel la Fnrta weW des 
Bleit mof die WldenpräebHcbkstt der KH- 
tc nwiwhBB MMk l e g e attber BW Mm 

Wenn man die französischen Re- 
gierungsverantwortlic he n hört hat 
man manchmal dem Eind r u c k , da ß 
die Deutschen für alle Zeiten dazu 
verurteilt sind, irgendeine Schuld 
zu begleichen. Man verlangt von 
jhrwn gleichzeitig, daß sie ei n en 
durch eine unverantwortliche Poli- 
tik geschwächten EYanc unterstüt- 
zen und daß sie es widerspruchslos 
hinnehmen, als Sündenbock für al- 
le Probleme unseres Landes hinge- 
stellt zu werden. Jacques Delors 
und Pierre Mauroy finden es ganz 
normal, von der Bundesrepublik 
die Aufwertung der Marie zu for- 
dern und gleichzeitig die jenseits 
des Rheins betriebene Wirtschafts- 


Hfar baut 

In harter, teilweise auch unfairer 
Form ist der „Stern“ immer wieder 
Kanzler Kohl vor allem vor dem 6. 
März oder den NATO-Doppelbe- 
schluß angegan gen. Man fc^nn das 
auch Kampagne nennen. „Fort- 
schrittli ehr liberal“ nennt die nun 
rebellierende Redaktion diesen ih- 
ren politischen Kurs. Und sie zieht 
mit diesem Argument gegen die 
neuemannten Chefredakteure 
Gross und SchoU-Latour zu Felde. 
Die Redakteure seien „entsetzt“, 
heißt es da mit einer Vokabel, die 
eher dem Bauch und weniger dem 
Kopf entspringt Arrogant auch die 
gönnerhafte KinlaRcnng SchoU- 
Latour und Gross verfugten über 
persönliches Ansehen und „hand- 
werkliches Können“ . Wen wundert 
es, daß da die Redaktions-Rebellen 
auch gleich eilfertige Unterstüt- 
zung von der IG Druck bekom- 
men. 


Genf ist für die Sowjets nur ein Vorhang aus Worten 

Moskaus Hauptziele heißen Vorherrschaft und ein Europa ohne US-Prasenz / Von Cay Graf Brockdorff 


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D ie Situation des Haustieres“, so stellte Emst Jünger 
mit Blick auf den Sozialstaat fest, „hat konsequen- 
terweise die des Schlachttieres zur Folge.“ In die Rolle 
des Schlachttieres gedrängt fühlen sich, so scheint es, 
Deutschlands Ärzte. Diesen Eindruck vermittelten je- 
denfalls die Diskussionen auf dem 86. Deutschen Arzte- 
tag in Kassel, wo es um den Arztberuf im gesellschaftli- 
chen Wandel ging. Wird nämlich die Idylle eines aus 
dem vollen schöpfenden Sozialstaates durch knapper 
werdende Ressourcen gestört, so bestimmt der Staat, 
wer „geschlachtet“ und wo „abgespeckt“ wird. Unter 
dieser Prämisse ist der Veiteilungskampf um den Hono- 
rarkuchen unter den Ärzten ausgebrochen. 

Der Kasseler Kompromiß über die Aus- und Weiterbil- 
dung der Arzte hat zum Glück verhindert, daß die 
Qualität der Ausbildung diesem Verteilungskampf total 
geopfert wurde. Aber genau besehen haben die Ärzte 
ihre Verantwortung an den Staat weitergereicht Das gilt 
für die geforderte Kapazitätsveränderung: Die Zahl der 
Studenten soll auf die Zahl der Patienten ausgerichtet 
werden und nicht mehr von den Hörsaalplätzen abhän- 
gig sein. Das gilt auch für die Änderung der Approba- 
tionsordnung: Der Approbation soll eine zweijährige 
Medizinalassistentenzeit vorgeschoben werden. Das gilt 
schließlich für den Wunsch, die EG-Richtlinien zu reali- 
sieren, wonach für die Allgemeinmedizin eine zweijähri- 
ge Pflichtweiterbildung eingefuhrt werden soll 

In Kassel wurde, alles in allem, die Chance vertan, eine 
Ortsbestimmung der Medizin als Wissenschaft wie in 
ihrem Hineinwirken in die Gesellschaft vorzunehmen. 


E s wird zu viel vom Krieg 
geredet Das entspricht 
nicht dem Inhalt der „Flexible 
Response“, jener vom atlanti- 
schen Bündnis formal adap- 
tierten Strategie, die ihre Le- 
benskraft aus der Kriegsver- 
hinderung zieht Uber die Gen- 
fer Raketen- V erhandlungen, 

die heute in eine neue Runde 
gehen, wird ebenfalls viel ge- 
sprochen und geschrieben - 
meistens wenig Gescheites. In 
der Öffentlichkeit sieht man 
sie als Versuch, ein kniffliges 
rüstungstechnisches Problem 
zu lösen. Tatsächlich geht es in 
Genf um fundamentale politi- 
sche Fragen, die in einem Rü- 
stungsproblem nur ihren Aus- 
druck finden. 

Zwischen der „Flexible Re- 
sponse“ und den Genfer Ge- 
sprächen besteht ein tiefer in- 
nerer Zusammenhang. Die 
Bündnisstrategie ist nämlich 
nicht ein System „abgestufter 
Abschreckung“, wie oft be- 
hauptet wird; vielmehr läßt sie 
den potentiellen Gegner be- 
wußt darüber im unklaren, wie 
der Angegriffene reagieren 
würde. Es liegt auf der Hand, 
daß das amtliche Ausmalen 
verschiedenster Kriegsbilder 


dem Sinn der Strategie zuwi- 
derlaufen müßte. Natürlich un- 
terstellt die Strategie rationales 
Verhalten und gibt somit be- 
stimmten Szenarios erhöhte 
Wahrscheinlichkeit Aber fest- 
geschrieben ist nichts - auch 
nicht in irgendwelchen Panzer- 
schränken der NATO. Die Stra- 
tegie verlangt allein, daß die 
Ausgangslage mit angemesse- 
nen Mitteln wiederhergestellt 
wird. 

Diese Philosophie einer Al- 
lianz, die dem Griff zu den Waf- 
fen feierlich abgeschworen hat 
- jeder Form von Waffen es 
sei denn, sie würde angegrif- 
fen, besitzt für den Gegner et- 
was Unheimliches, Undurch- 
sichtiges: Er kann das Risiko 
eines Waffenganges nicht kal- 
kulieren. Wollte er die Ober- 
hand erlangen, müßte er da- 
nach trachten, das Rätsel auf- 
zulösen. 

Das Unglück unserer Zeit ist, 
daß viele oberflächlich die 
Atomwaffen aus diesen Zu- 
sammenhängen herauslösen 
und vom Moralischen her be- 
klagen, daß man mit solchen 
Mitteln den Frieden bewahren 
müsse. Niemandem unter den 
Kritikern ist es bisher jedoch 


gelungen, eine Friedensstrate- 
gie zu entwerfen, die auf einen 
Teil des Waffenspektrums ver- 
zichten könnte und die zu- 
gleich für unsere Gesellschafts- 
ordnung akzeptabel ist, wie 
auch für jene Ordnung in der 
Sowjetunion, die den histo- 
risch vorausbestimmten Unter- 
gang der westlichen Demokra- 
tien doktrinär begreift. Kriti- 
ker meinen, diese Moskauer 
Maxime könnte und müßte im 
Zeitalter der Massenvemich- 
tungswaffen modifizierbar 
sein. Sie erfanden die „Sicher- 
heitspartnerschaft 1 *. Aber sie 
übersahen, daß dies zur Selbst- 
aufgabe des Moskauer Re- 
gimes führen müßte. 

Als Philosophie zur Kriegs- 
verhinderung ist die „Flexible 
Response“ nur lebensfähig, 
wenn der potentielle Aggressor 
oder politische Erpresser er- 
kennt, daß der Bedrohte über 
das Instrumentarium zur 
Durchsetzung seiner Strategie 
verfügt. Gemeint sind Streit- 
kräfte und deren Ausrüstung - 
vom Infanteriegewehr bis zur 
Atomwaffe. In dieser Lage wä- 
re die Erringung eines rü- 
stungstechnischen und mithin 


politischen Vorteils davon ab- 
hängig, ob dem Bedrohten sug- 
geriert werden kann, er brau- 
che sich nicht zu ängstigen, 
weder sei man aggressiv noch 
sei ein Verlust des Gleichge- 
wichts zu befürchten. Ist der 
Gegner mit dieser Methode er- 
folgreich, hat er den undurch- 
dringlichen Schleier des Ge- 
heimnisses, der die „Flexible 
Response“ umgibt, zerrissen. 

Noch ist es nicht soweit, 
doch müssen wir erkennen, 
daß wir uns mitten in diesem 
Prozeß befinden. Sollte der 
Gegner damit durchkommen, 
könnte er sein Wohlverhalten 
ändern, er könnte andere Sei- 
ten auf ziehen. Nach Belieben. 
Für den Betroffenen wäre das 
ein Akt der totalen Unterwer- 
fung. 

Für die NATO geht es in 
Genf um die Verhinderung 
eben dieses Weges, den Mos- 
kau mit einer Kampagne ohne- 
gleichen zur Beseitigung der 
„Flexible Response“ schon be- 
schritten hat. Die Atomwaffen 
mittlerer Reichweite sind nur 
das Mittel, mit dem. .sich Mos- 
kau die regionale Überlegen- 
heit erobern will, um sich als 
Hegemonialmacht zu etablie- 


ren. Einen anderen Feldzug be- 
treibt es gegen die Verbesse- 
rung der konventionellen. Be- 
waffnung der NATO, mit der 
die aus dem Hinterland anrük- 
kende zweite strategische Wel- 
le der Truppen des Warschauer 
Pakts getroffen werden könn- 
te. Der Gegner unterlaßt 
nichts, um den Westen , in sei- 
nem Kern zu treffen; in seiner 
Strategie. 

Folgerichtig enthalten alle 
von Moskau in Genf bis heute 
auf den Tisch gelegten Vor- 
schläge hinter dem Schleier rü- 
stungstechnischer Argumente 
nur ein Ziel: die Vertreibung 
der Vereinigten Staaten aus 
Europa. Ohne US-Pras enz gä- 
be eskeine „Flexible Response“ 
mehr. Das Rätsel wäre gelöst. 

Das Bild schließt sich für den 
Kreml, der täglich mit Genug- 
tuung feststellen kann, wie der 
Westen mit der Entwicklung 
i mm er neuer Kriegsszenarios, 
die man in Moskau gar. nicht 
mehr selbst entwerfen könnte, 
die „Flexible Response“ in ihr 
Gegenteil verkehrt. Sicher , ist 
dabei viel Gedankenlosigkeit, 
ohne Zweifel aber .hier’ und 
dort kaltblütiger Vorsatz. ‘ 










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Dienstag, 17. Mai 1983.- Nr. 113. 


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Die Armenier - unbewältigtc 
Vergangenheit der Türken 


Von HENK OHNESORGE 

W er spricht denn heute noch 
von den Armeniern?" soll 
Hitler zynisch einem Mitar- 
beiter geantwortet hahf>w ( als der 
ihn im Z usammenhuTig mit der 
V arbereitung der „Endlomsg“ auf 
die mögliche empörte Reaktion der 
Weltöffentlichkeit hinwies. . 

- Der Diktator sprach etwas 
an, was. seit der Mitte des 19. Jahr- 
hunderts das zaristische Rußland, 
Großbritannien und Frankreich 
beschäftigt hatte. In dem Maße, in 
dem das einst mächtige osmanir' 
sebe Reich 'zum Jeranken Mann 
am Bosporus" wurde, hatten sich 
diese Staaten als Schutzmächte 
der unter tthkischer Herrschaft le- 
benden Christen verstanden. Beim 
Berliner Kongreß 1878 war 
Ansprucb, der wohl vor "TT»t" als 
Vorwand eigener Machtinteressen 
diente, formell bestätigt worden. 
Bis zum Ausbruch des Ersten Welt- 
kriiegs war es alian f»bri ff tTirlv*n 
Völkern mit Ausnahme der Grie- 
chen in Kleinasien und der Arme- 
nier in Ostanatolien jedoch gelun- 
gen, ihre staatliche Selbständigkeit 
zu erringen. 

Wer spricht denn heute noch von 
den Armeniern? - Die Türken tun 
es, denn Armenier ist hei ihnen 
derzeit ein Synonym für Terror. 
Dies erwies sich sehr bald auf ei- 
nem zweitägigen Seminar, das die 
Föderation der Frauenverbände 
unter dem Vorsitz von Frau Profes- 
sor Sevine Karol dieser Tage in 
Ankara veranstaltete. 

- Wahrend die aHäiandiwAhAw Re- 
ferenten — darunter Experten wie 
der US-Botschafter Donald Heck, 
der im State Department lange Zeit - 
die Terroristenbekämpfung koor- 
diniert hatte, und Professor 7onah 
Alexander vom Institut , zum Stu- 
dium des internationalen Terroris- 
mus an der Staatsuniversität von 
New Töric - über Terrorismus und 
di» internationale Gemeinschaft, 
Über die KtratAgi^pn •nimunrnft. 
nen des internationalen. Terroris- 
mus sprachen, kamen die türki- 
schen Referenten unter den über 
20 Vortragenden gTrioh zu ihrer 
eigentlichen Hauptsache: dem Pro- • 
blem der Armenier. 

Seit 1975 sind nirgendwo in der 
Welt türirische Diplomaten vor An- 
schlägen armenischer Attertäter 
sicher. „In den letzten zehn Jahren 
•sin d übpr - ArnKimV^r t Diplomaten 
entweder entfahrt oder «mordet 
worden! Traurigerweise steht die 
Türkei mit über 25 getöteten Diplo- . 
m»tpn oder Familienangehörigen, . 
mit zumindest zChn weiteren Fäl- 


len, bei denen das vorgesehene 
Mordopfer überlebte, an der Spitze 
der Liste“ (Donal Heck). Die Bilder 
von Anschlägen in Wien, Parisund 
Belgrad oder sonst irgendwo fl im- 
• mem hwnw wieder über «^n Bild- 
schirm - man hat sich an sie ge- 
wöhnt Kaum jemand außerhalb 
der Türkei erinnert sich - um nur 
ein Beispiel zu nennen - jenes 8. 
August 1982, als bei einem Überfall 
von Armeniern auf das Hauptge- 
bäude des Flughafens von Ankara 
neun Mmsdien starben und 72 
verletzt wurden. 

Die bürgerkriegsartigen Vorgän- 
ge bis zum 12. September 1980, als 
die Armee zum dritten Mal in der 
kurzen Geschichte der Republik 
mit harter Hand p mgri -ff ^ sind ver- 
drängt. Auf dem Kongreß wurden 
sie mit einem einzigen Satz der 
Vorritzenden der Frauen-Födera- 
tion gestreift. Es geht um die vor 
nichts zuxückschreckenden Taten 
pirwr kleinen Mind erheit, meist im 
Ausland ansässige Armenier, die 
ihre Taten mit „gerechtfertigter 
Rache" erklärt, und »w da« von ihr 
verbreitete Bild der Türkei - und 
es geht schließlich um etwas, was 
wahrend des Ersten Weltkriegs ge- 
schah und was als der erste syste- 
matische Völkermord des 20. Jahr- 
hunderts gilt 

Nach der vor allem im Westen 
verbreiteten Lesart - zuletzt be- 
richtete Yves Temon in seinem 
1981 bei Ullstein erschienenen 
Buch „Tabu Armenien. Geschichte 
eines' Völkermordes“ darüber - 
hatten rieh die Armenier in den 
letzten Jahrzehnten des vergange- 
nen Jahrhunderts bemüht, mehr 
innere Selbständigkeit zu errei- 
chen. Später hatten sie sich zeit- 
weilig: mit den „Jungtürken“ ge- 
nannten Offizieren verbündet, die 
vom Sultan eine weitgehende Ver- 
fassung und Reformen wollten. 

- Im Verlauf des Ersten Weltkrie- 
ges, bei dem die zaristische Armee 
aus dem teilweise von Arm enier n 
bewohnten Gebiet am Fuße des 
Kaukasus in da« ebenfalls von Ar- 
meniern bewohnte Ostanatolien 
vordrang, hatten die inzwischen an 
die Macht gekommenen Jungtür- 
ken die Armenier als „Kollabora- 
teure“ mm Teü deportiert, zum 
Teil ermordet „Während des Er- 
sten Weltkriegs wurden in der Tür- 
kei drei Viertel des armenischen 
Volkes aus politischen Gründen in 
den Tod getrieben“, schreibt Yves 
Temon. Dies bedeutet drei Viertel 
von etwa zwei Minimum Men- 
schen, AiTiginhalb Millionen Opfer. 



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FOTO: AP 


Überall, selbst im mit der Türkei 
verbündeten Deutschen Reich, er- 
hob sich dnmwig ein Schrei des 
En t setz»"«- Im Deutschen Reichs- 
tag verlangte unter anderen der 
später von Rechtsradikalen ermor- 
dete Matthias Erzberger, Mitglied 
der Zentrumsfraktion, Auskunft 
Doch rasch schlief die Empörung 
wieder ein. Lediglich ein Buch, 
„Die vierzig Tage des Musa Dagh“ 
von Franz Werfel, erinnerte noch 
rinra" — und der H«B der teilweise 
schon früher in pH» Welt zerstreu- 
ten Armenier, die durch ihre Kon- 
fession nie ihre Identität verloren. 

Man konnte angesichts noch grö- 
ßerer Verbrechen, die rieh inzwi- 
schen ereignet haben, schulterzuk- 
kend zur Tagesordnung überge- 
hen, wäre da nicht der weltweite 
TCrror der armenischen „Rächer“ 
und der schlechte Ruf; gegen den 
jetzt die Türkei anzukämpfen ver- 
sucht 

In ausführlichen Ausführungen 
‘ machte ein türkischer Referent 
nach dem anderen deutlich, daß 
die Armenier zur Zeit der türki- 
schen Eroberung Anatoliens schon 
längst keinen autonomen Staat 
mehr besessen hätten. Nicht die 
Osmarien hatten mit der Unter- 
drückung der Armenier begonnen, 
sondern die Armenier hätten, an- 
gestachelt von der zaristischen Re- 
gierung und ihren in Rußland le- 
benden Landsleuten, mit Übergrif- 
fen und Gewalttätigkeiten schon 
während der 901er Jahre des ver- 
gangenem Jahrhunderts begonnen. 
Tatsächlich spielten «i»h di» Zu- 
sammenstöße hauptsächlich zwi- 
schen Kurden und Armeniern ab. 
Aber Kurden gibt es offiziell in der 
Türkei nicht mehr, seitdem Ata- 
türk erklärte, es handle sich nur 
um „Bergtürken", wicht um »in ei- 
genes Volk. 

Schließlich habe die Gesamtzahl 
der Armenier im osmanischen 
Reich 1914 etwa 1,5 Millionen be- 
tragen, von denen 300 000 (nach 
Schätzungen des britischen Histo- 
rikers Toynbee 600 000) uzngekom- 
men seien als Folge von Typhus 
und Entbehrungen, von Deporta- 
tion und Krie gswi r r en, hieß es auf 
Hom TCnngmB . Gleichzeitig seien 
im Ersten Weltkrieg aber auch drei 
Millionen Türken gestorben- „was 
mehr oder weniger dem gleichen 
Anteil an der jeweiligen Gesamtbe- 
völkerung entspricht". 

Boghos Nubar Pascha, der Leiter 
der armenischen Delegation bei 
der Pariser Friedenskonferenz 
1918, habe erklärt, 280 000 Arme- 
nier seien nach dem Krieg in der 
Türkei geblieben, während etwa 
700 000 ausgewandert seien. 

Dies klingt einleuchtend, aber 
kaum in den Ohren jener, die sich 
ab Rächer ihrer Landsleute fühlen. 
Zudem ist es ihnen gelungen, in 
- ihren Gastländern durch zahlrei- 
che Künstler — erwähnt seien hier 
nur Charles Aznavour und William 
Saroyan - Sympathien für. die „ar- 
menische Sache", für den Traum 
vom eigenen Staat, zu erwecken. 

So bedrohlich die Attentate der 
armenischen Tenoristen sind, so 
stellen sie - und schließlich zeigte 
dies auch der Kongreß in Ankara - 
für die Türkei letztlich einen positi- 
ven politischen Faktor dar. Zu ei- 
ner Zeit, in der das Land nach 
Jahren der MQitäxherrschaft den 
Weg zurück in eine spezifische 
Form der Demokratie sucht, die- 
nen die Leute, deren Namen meist 
auf -ian endet, unbeabsichtigt der 
Solidarisierung im Innern. Der 
Terror der Armenier trägt dazu bei, 
• die noch vor wenigen Jahren in- 
nenpolitisch völlig zerstrittene 
Türkei zu einigen. 


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ist, bat die Cbance.voa der Hasch» ioszufcoauMa, lautet «ine HaupttkoM de« Anonyme« Alkoholiker. 

FOTOS: VnUMMÖPT 


„Aber du schaffst es nicht allein 


Von JOACHIM NEANDER 

I ch heiße Johanna, ich bin Alko- 
holikerin." Die Stimme der jun- 
gen, gutaussehenden Frau zit- 
tert nicht, fast klingt sie sogar fröh- 
lich, obwohl vor ihr an die 5000 
Leute sitzen. 

Aber „Alkoholiker“, das ist hier 
bei den Anonymer. Alkoholikern, 
die in der riesigen Frankfurter 
Festhalle das 30jährige Bestehen 
der AA in Deutschland feiern, eben 
k»iw Schimpf- und kein Angstwort 
Es heißt nur Dazugehörigkeit 
Sie tragen am Revers kleine 
Schildchen mit Vornamen und 
Wohnort Sie duzen sich. Die mei- 
sten begrüßen einander mit einer 
Umarmung. Sie haben einander 
vielleicht nie vorher gesehen, aber 
sie kennen einander. Woran? Der 
eingeladene Fremdling schaut um 
sich und stellt ratlos fest: Alkoholi- 
ker könnte er von anderen nicht 
unterscheiden. Dies hier könnte 
ein Fußballpublikum sein, Besu- 
cher »inar Wahlkundgebung oder 
Verbraucherausstellung. 

Nein, doch nicht Sie haben die 
Stühle selbst ausgestellt und wer- - 
den alles na chher seihst wieder 
aufräumen. Sie lachen, sie sind 
fröhlich, manchmal erschrickt man 
vor so viel Euphorie. Sie nehmen - 
da« gehört zu ihren wichtigsten Ge- 
setzen - von niemandem einen Zu- 
schuß, schon gar nicht vom Staat 
Sie "»»nggn m^h nicht in öffentli- 
che, vielleicht gar politische Debat- 
ten, Sie führen keine Mitgliederli- 
sten und kein» Erfolgsstatistiken 
(und sind rifl-mi t vipTWrM »brRr-hur 
als alle anderen Organisationen).' 
Es ist seit vielen, vielen Jahren die 
erste problembezogene Tagung, 
auf der ich das Wort „die Gesell- 
schaft“ nicht gehört habe. 

Die AA, 1935 in den USA von 
zwei Alkoholkranken ins Leben 
gerufen, die erkannten, daß man 
tau gemeinsam eine Chance hat, 
dem Verderben zu e n tgehen , ha- 
stet auf Ansichten, die in der ärzt- 
lichen Wissenschaft und Praxis si- 
cher nicht unumstritten s in d. Der 
Alkoholismus sei eine lebenslange, 
im Grunde unheilbare Krankheit 
(deshalb wird man von einem AA 
auch nie hören, er sri ein „ehemali- 
ger Alkoholiker"), aber jeder ein- 
zelne könne es schaffen, sich mit 
dieser Krankheit über Wasser zu 
Halt»", eisern trocken zu bleiben, 
ted» m er in der Gruppe „E rfah - 
rung, Kraft und Hoffnung" mit den 


anderen teilt (so heißt es in der 
sogenannten AA-PräambeD. 

Neuere Forschungen, die darauf 
hinde u ten, daß «i»m Alko holism us 
eine Art nicht veränderbarer Stoff- 
wechselprogrammierung zugrun- 
de liegen konnte, bestätigen dies. 
Dennoch stößt die Ausschließlich- 
keit, mit der die AA zumindest in 
Teilen diese Anschauungen vertre- 
ten, bei Außenstehenden auch auf 
Skepsis. Vor allem jene These ist 
es, die da besagt, keiner habe eine 
Chance, der zuvor nicht ganz unten 
gewesen sei, seine völlige Machtlo- 
sigkeit vor dem Alkohol erkannt 
und „kapituliert“ habe: Das Leben 
beginnt erst mit der Kapitulation, 
mit dem Verzicht auf alle Hilfen, 
Ausflüchte, Rettungsanker, Ent- 
schuldigungen. Der normale Alko- 
holiker, so formuliert es in Frank- 
furt fest brutal ein Experte aus 
einer Entei»hi»ng«iciinilt, sei zu lan- 
ge von viel zu vielen „rettenden 
und helfenden Engeln", verständ- 
nisvollen Ehefrauen lind KnTl»g»n 
umgeben. 

In den Berichten scheint sich die 
Hölle zu öffnen. So bei Christa, der 
Frau eines SchifEnngenieuxs. Es 
fing ganz harmlos an, auf einer 
Silvesterfeier. Später war sie stolz, 
viele Männer unter den Tisch trin- 
ken zu könn»n. Dann begann der 
Abstieg. Als alles kaputt war, die 
drei Kinder vom Jugendamt weg- 
genommen, die Wohnung verwahr- 
lost, sie selbst in der Stadt verfemt 
und verlacht, hat sie zu den An- 
onymen Alkoholikern gefunden. 
Aber auch das war noch ein langer, 
s»hi"grzhaft»r Prozeß. Zum 
Schluß hat sie noch einmal sieben 
Tage lang getrunken, die letzte Stu- 
fe hinab. „Das war gut so“, sagt sie 
durchs Mikrofon. Jetzt sei sie trok- 
ken, neugeboren, glücklich. 

1400 AA-Gruppen, so steht es in 
den Unterlagen, bestehen in der 
Bundesrepublik. Zwei Drittel 
Männer, aber das kann man nur 
vage' schätzen, ln Frankfurt heißt 
es, es könnten inzwischen auch 
schon 1800 Gruppen sein. Die Grö- 
ße srixwankt zwischen 30 und 2. 
Die Fluktuation ist groß. 24 Kon- 
taktstellen sorgen dafür, daß jeder 
Fragende überall eine ' Adresse 
bekommt 

Rückfälle? Natürlich, noch und 
noch. Aber dar Rückfall des einen, 
über den er in der Gruppe oft in 
quälender Ausführlichkeit berich- 
tet (weü der Rückfall ja ni c ht erst 


beim ersten Glas beginnt, sondern 
lange vorher, sozusagen izn Kopf), 
hilft fe" TCi" berühmter 

AA-Spruch lautet „Du allein 
schaffst es, aber du schaffst es 
nicht allein." 

Neben den AA-Gruppen und ih- 
ren sogenannten geschlossenen 

MwtiTig s (tot Pi «fr MT^rnal Hip Woche) 

gibt es auch Alanon-Gruppen (Fa- 
milienangehörige) und Alateen- 
Gruppen (speziell Kinder von Al- 
koholkranken). Und vielleicht ist 
dies das am tiefsten bewegende 
Kapitel. 

Chris, ein blasses junges Mäd- 
chen aus Hamburg, vielleicht 18, 
steht am Mikrofon. Ihr Vater ist die 
große S timmungikanone auf »Ti»n 
Parties. Frau und Tochter sind im- 
mer die Spielverderber. „Ich kenne 
alle seine Witze“, sagt Chris. „Und 
die Todesangst, wenn er mit uns 
betrunken mit 160 über die Land- 
straße heimfährt. Ich habe ihn 
gehaßt.“ 

Sie ist vor dem Fegefeuer, das 
daheim mit dem tyrannischen Va- 
ter herrschte, der nur auf den Par- 
ties der lächelnde Charmeur war, 
nicht etwa weggelaufen. Sie hat, 
ein erstaunliches Menschenkind, 
Anschluß an die AA gesucht, nicht 
nur, um sich über sich selber und 
ihr Prob lem klarzuwerden, son- 
dern auch als eine Art Vonriterin, 
Fürsprecherin für den Vater, den 
sie doch nicht hassen, sondern lie- 
ben möchte. 

Sie hat Klarheit gewonnen. Auch 
der Vater ist bei den AA, aber noch 
trinkt er, „experimentiert" er, wie 
sie sagt. Sie bat gelernt, seine 
Krankheit zu hassen, sie träumt 
nachts, sie schlüge auf,, ihn ein.. 
Aber sie hat aiich gelernt, ihn als 
Menschen anzunehmen. „So, das 
war es, was ich euch erzählen woll- 
te“, sagt sie am Schluß. Aber noch 
im Abgehen schluc h zt sie los, es 
schüttelt sie richtig. Die anderen 
nehmen sie in den Arm. Vergleich- 
bares an Intensität stummer ge- 
meinsamer Empfi n d un g in di es e m 
steinernen Massenb ehä l tni s, wo 
sonst Rockmusik alles mit Lärm 
zudeckt, ist nur schwer vorstellbar. 

Zwbi»-n spielen bi»r nur »ine un- 
tergeordnete Rolle, etwa der Streit, 
ob zwei oder fünf Prozent der er- 
wachsenen Bevölkerung alkohol- 
krank (behandlungs bedürftig) sei- 
en »"d wieviel Milliarden die 
Volkswirtschaft an Schaden und 
Folgekosten zu verkraften habe. Es 


fSIH: bri d»n nialnig«irm»T[ a uf HaR 

auch Fachleute oft rat- und hilfl os 
vor dem Phänomen stehen. „Ärzte 
und Alkoholiker", sagt zum Bei- 
spiel ein Arzt, der das Problem als 
Leiter einer Spezialklinik wirklich 
kennt, „meiden einander oft wie 
die Pest.“ Die Alkoholiker, weil sie 
die Wahrheit scheuen, die Ärzte, 
weil sie die Lügen der Alkoholiker 
oder auch die Wahrheit über das 
eigene Trinken fürchten. 

ln Betrieben beginnt 

man, dem Alkoholproblem auch in 
Kooperation mit den AA zu Leibe 
zu gehen. Auf dem Frankfurter 
Flughafen z. B. hat die leitende Be- 
triebsärztin eine AA-Betriebsgrup- 
pe initiiert. Gefährdet scheinende 
Kollegen werden angesprochen. In 
einigen Firmen gibt es neuerdings 
die „Kündigung auf Zeit“: Der Al- 
koholiker wird zwar entlassen, zur 
Kur geschickt, aber garantiert wie- 
der eingestellt und unter Umstän- 
den sogar beruflich weitergeför- 
dert, wenn er ein Jahr lang trocken 
bleibt und Anschluß an eine AAr 
Gruppe hält 

Manchmal and die Betriebsräte 
da eher ein Hindernis, berichtet ein 
Personalchef; weil sie zunächst au- 
tomatisch gegen jede Kündigung 
sind, damit aber auch die „Ret- 
tung“ verzögern oder verhindern. 

Manch es am Umgang der An- 
onymen Alkoholiker untereinan- 
der erinnert sieter an eine Sekte. 
Daß die Euphorie, die fest exzessi- 
ve Freundlichkeit und Fröhlich- 
keit, die absolute Öffnung und 
Ehrlichkeit untereinander lebens- 
notwendig zur Therapie gehören, 
sieht wmi erst nach einiger Zeit 
ein. Die Frage taucht dabei auf; ob 
dies als Modell für menschliches 
Zusammenleben überhaupt die- 
nen könne. Professor Michael Lu- 
kas Möller, Psychiater in Frankfurt 
und in Fachkreisen wegen «einer 
intensiven Beschäftigung mit 
Selbsthilfegruppen aller Art auch 
„ Selbsthilfe-Möller“ genannt, be- 
jaht diese Frage ohne Vorbehalt 
Sich selber in der Gruppe zu ent- 
wickeln und damit auch die ande- 
ren in der Entwicklung zu fördern, 
sei das Beste, was der Mensch er- 
reichen kann. 

Dann wäre also der Mensch, der 
gar k»»n» Hflfe braucht und nie 
kapitulieren mußte, in Wirklich- 
keit ein armer Mensch? Möller zö- 
gert Das sei sehr weit gedacht sagt 
-er. Eine Frage, die nicht beantwort- 
bar s c h e int 


Direktor Haag hat kaum Zeit, sich um seine Geldanlage zu kümmern 



H err Haag arbeitet hart und verdient 
gut. Aber ihm fehlt die Zeit, sich um 
seine Geldanlagen zu kümmern. Das 
tun wir. Unsere Experten haben ihm eine 
ausgewogene Anlagemischung zusammen- 
gestellt. Sie besteht aus festverzinslichen 
Wertpapieren unserer beiden Hypotheken- 
banken, Investment-Anteilen und tmmobi- 
Üen-Anlagen. Mit einem Teil seines Geldes 
gehen wir für Herrn Haag an die Börse. 

Einen weiteren Teil haben wir mehrwert- 
steuerfrei in Goldzertifikaten in Luxemburg 
angelegt. Eine renditetrachtige und sichere 
Mischung also. 

Außerdem nutzt Herr Haag Steuervorteile 
durch den Petrofonds Nr. 4 und durch einen. 
Bausparvertrag. Um alle diese Anlagemög- 
lichkeiten zu nutzen, braucht er nur zu uns 
zu kommen. Denn bei uns kommt zur guten 
Beratung der umfassende Finanzseivice: 
unser Verbund -Angebot. 

Der Verbund: Alles aus einer Bank. 

Der Verbund ist der Zusammenschluß al- 
ler Volksbanken und Raiffeisenbanken, ihrer 
regionalen Zentralbanken, der DG BANK 
und führender Spezialinstitute der Finanz- 
wirtschaft * Der Verbund hilft Ihnen, Ihre 
Gelddinge bequem und überschaubarzu 


erledigen und mehr aus ihrem Geld zu ma- 
chen - und dies bei jeder der 20.000 Bank- 
stellen der Vöfksbanken und Raiffeisenban- 
ken. 

Ihre Sache ist unsere Sache. 

Volksbanken und Raiffeisenbanken sind 
genossenschaftlich organisiert. 9,5 Millio- 
nen unserer Kunden sind zugleich Bank- 
Teilhaber und haben Mitspracherecht. Part- 
nerschaft ist unser Prinzip und einer der 
Gründe, warum wir eine so erfolgreiche 
Bankengruppe geworden sind. 


DG BANK 

Deutsch 

Genossenschaftsbank 

8 regionale 
Zentralbanken 

* 

Bausparkasse 
Schwäbisch Hall 

DGHYP 
Deutsche 
Genossenschafts - 
Hypothekenbank 

DIFA 

Deutsche 

Immobilien Fonds AG 

Münchener 
Hypothekenbank aG 
R+V Versicherung 

Union -Investment - 
Gesellschaft 



Volksbanken Raiffeisenbanken 


Wir bieten mehr als Geld und Zinsen. 






DIE WELT - Nr. 113 - Dienstag, 17.. Mai 1983 


Die CSU und die atomwaffenfreie Zone 


Von PETER SCHMALZ 

D as hätte sich Münchens 
Oberbürgermeister Erich 
Kiesl nicht träumen 
Ausgerechnet ihn, der als Be- 
zirksvorsitzender die CSU in der 
bayerischen Landeshauptstadt 
führt und der früher «1* Staatsse- 
kretär im T nnwiministwi ^m 
Recht und Ordnung verwaltete, 
bringt das CSU-Wochenhlatt 
„Bayernkurier“ in seiner jüng- 
sten Ausgabe in die Nahe von 
Verfassungsfeinden. Seine Ver- 
waltung habe einen „Mißbrauch 
kommunaler Selbständigkeit" 
begangen, ja sei sogar in die Nähe 
„handfester politischer Agita- 
tion" gerückt 

Für „Bayemkurier“ -Leser 
Kiesl ist es ein schwacher Trost 
daß weder sein noch der Name 
der Stadt in dem Bezieht zitiert 
wird. Soweit wollte der Autor, 

Innpnm i n ictor K~nr l Hfll wmpip^ 

denn doch nicht gehen. Was er 
auch gar nicht mußte, mokiert 
sich die CSU doch seit geraumer 
Zeit über das CSU-regierte 
Münchner Rathaus, in dem es so- 
gar unter Mithilfe des ansonsten 
unerbittlich konservativen CSU- 
Kreisverwaltungsreferenten Pe- 
ter Gau weiler gelungen ist die 
Landeshauptstadt zur atomwaf- 
fenfreien Zone zu erklären. 

Tm Rathaus versucht maT< si ch 
zwar mit dem Arg ument zu ver- 
teidigen, der Münchner Beschluß 
spreche sich nur prophylaktisch 
gegen eine künftige Stationie- 
rung von AB C-Waffen auf den 
310 Münchner Quadratkilome- 
tern aus, aber Minister Hillermei- 
er schreibt Kiesl ins Parteiblatt 
was er davon hält: „Wie auch 
immer diese 7 Antialombesch2üs- 
se’ der Gemeinden im einzelnen 
formuliert sein mögen, eines ist 
ihnen jedenfalls ymAinsaTn; sie 
sind rechtswidrig und damit 
nicht zulässig.“ Nun ist allerdings 
auch Kiesl kein Verfechter atom- 
waffenfreier Gemeinden und 
empfindet den peinlichen Be- 


schluß als ginwn ihm unterscho- 
benen Bastard. Intern fand, er we^ 
gen dieses politischen Fehltritts 
auch schon harsche Worte über 
seinen Kreisverwaltungsreferen- 
ten. 

Daß ausgerechnet das CSU-re- 
gierte München in die Gesell- 
schaft linker Anti-Atom-Kommu- 
nen geraten ist gründet auf der in 
Bayern beliebten Mischung aus 
Politik und Emotion. Der CSU- 
Politiker Gauweüer fand bei der 
Amtsübernahme im Kreisverwal- 
tungsreferat eine Vorlage seines 
di»m Tiwlcpn SPD-FlügeT angehö- 
renden Vorgängers Klaus Hahn- 
zog vor, in der aufgrund einiger 
Anträge aus Bürgerversammlu t>- 


rückziehen zu mfigsAn Rm Be- 
mühen, in dem er von seinen 
CSU-Parteifreunden so erfolg- 
reich unterstützt wurde, daß 
a/»h1it»B]ich eine frohlockende 
SPD mit der CSU zusammen 
pntgp nP phAnripn Beschluß feßfe 
Ungehort verhallten Brunners 
Warnungen, man solle sich, nicht 
von „einer anerkannten europa- 
weit angelegten kommunisti- 
schen Aktion aufs Kreuz legen 
lassen“ und nicht mxthelfen, „die 
außen- und sicherheitspolitische 
Situation der Bundesrepublik 
von unten anwilmanlren" 

Düpiert wurde das Münchner 
Rathaus nun durch eine Verlü- 


de Anträge erst 


ar nicht auf die 
l setzen. Doch 
gegen die »hn Gemeinden, die 
sich bisher für at »mwaffenfrei er- 
klärt haben, will man „aus Opp- 
ortunitätsgründe i" nicht verge- 
hen. 

Nordrhem-Wes Jätens Innen- 
minister Hemri< i Schnoor geht 
sogar noch weihe t Er betrachtete 
die Anti-Atom-] eschlüsse zwar 
auch als rechts? idrig, akzeptiert 
sie aber als eint Willenskundge- 
bung des Gen ändeparlaments 
und meint: „Gef sn rechtswidrige 
Beschlüsse mi ssen die Auf- 
sichtsbehörden nicht automa- 
tisch Vorgehen. 1 Von den 396 Ge- 
meinden in No: drhein-West&len 



Landesbericht 

Bayern 


gen die Stationierung von ABC- 
Waffen in abgelehnt 

wurde. Gauweüer wagte nicht, 
die Behandlung dieser Anträge 
durch den Stadtrat abzulehnen, 
legte sie zur Beratung vor. 

Damit geriet er mit einem sei- 
ner schärfsten Widersacher, dem 
inzwischen zum FDP-Landesvor- 
sitzenden auf gestiegenen libera- 
len Fraktionschef Manfred Brun- 
ner in eine Argumentations- 
schlacht, in der Gauweüer darauf 
beharrte, die Verwaltung dürfe 
die Behandlung dieser Anträge 
nicht ablehnen. Brunner vertrat 
die Meinung, hier gehe es nicht 
um eine Diskussion für oder ge- 
gen Atomwaffen, sondern um 
den Versuch linker Agitatoren, 
über Bürgerversammlungen die 
Außen- und Sicherheitspolitik 
der Bundesrepublik aufzurollen. 

In dieser persönlichen Ausein- 
andersetzung zwischen den bei- 
den Jung-Politikem verlor Gau- 
weüer wohl den politischen 
Aspekt aus den Augen und hatte 
offensichtlich nur noch daa 7.id 
vor Augen, die Vorlage nicht zu- 


ate nums an di» ' Rtfoht^gmfai^hts- 
behörden der bayerischen Kom- 
munen, den Gemeinden von der- 
artigen Beschlüssen abzuraten 
und bei Kommunen, die bereits 
entsprechend beschlossen haben, 
durch Aufklä- 

rung über die Rechtslage", so Mi- 
nisteriums-Sprecher Alfons 


zu wirken. Tnrmnminigte r Hiller- 
meien „Unsere Verfassungsord- 
nung läßt es nicht zu, das Ge- 
meinden Verteidigungs- oder Au- 
ßenpolitik auf eigene Faust be- 
treiben. Die Verfassung und das 
Rnrnmiinairaffht beschränken 
de n TTanH^ n gsrai i m gemeindli- 
cher Organe auf die Angelegen- 
heiten der örtlichen Gemein- 
schaft" Sollten die bayerischen 
Städte und Gemeinden, die sich 
inzwischen zu atomwaffenfreien 
Zonen erklärt bahon, nicht bis 
zum L Juli ihre Beschlüsse aufge- 
hoben haben, wird gegen sie ein 
rechtsaufeichtüches Verfehlen 
durchgeführt." 

Bayern will damit für eine klare 
Linie sorgen, während andere 
Bundesländer Problem kon- 
fliktlos ZU umschiffen hnffen. Tm 

hessischen Innenministerium ist 
man auch der Meinung dafl der- 
artige Beschlüsse nicht guläsgig 
sind, und rät daher den Körper- 
scha ft svorstehem, entsprechen- 


hat bisher ein Dutzend gegen 
Atomwaffen ge timmt 
Die politisc le Spitze des 
Münchner Rat auses hofft nun, 
den peinlichen Akt vermeiden zu 
können, einen ügenen Beschluß 
aufzuheben. M n wartet auf neue 
Anträge aus B irgerversammlun- 
gen, um diese i bzulehnen und im 

Nachsatz dair t frühere, dieses 
Thema betref ende Beschlüsse 
für nichtig zu < klären. Nürnberg 
dagegen, das ach ebenfalls zur 
atomwaffenfre en Zone erklärt 
hatte, bleibt hart Der Antrag des 
'parteilosen C oerbürgermeisters 
Andreas Urs düechter (früher 
SPD), den Bes ihluß aufzuheben, 
..wurde zwar v n der CSU unter- 
stützt, aber nit s timm adeicb . 
- heit ab gelehnt Die SPD erkennt 
-die mangelnd ; Rechts grundlage 
für den Anti-. tom-Beschluß sin, 
.weigert sich aber, ihn zu revidie- 
ren. 

Die Härte , l dt der Minister Hil. 
lermeier gegeti diese Genreinden 
vorgeht, beanindet er mit der 
Pflicht, das ; kostbare Gut" der 
knnupnnaign Selbstverwaltung 
zu schützen:! „So wie sich die 
Kommunen gegen Eingriffe in 
die kommuhale Selbstverwal- 
tung mit Recht verwahren, so 
dürfen sie sähst aber auch nicht 
in die Zuständigkeiten des Bun- 
des nnd der Länder eingreifen." 


Der Aufschwung braucht den Sparer. 



Ein Video-Gerät kostet mehr 
als nur die Rundfunkgebühr. 

Viele Menschen sparen für einen Videorecorder. 
Damit tun sie nicht nur etwas für sich. 

Jeder Sparer stellt damit der Wirtschaft Sparkapital 
zur Verfügung. Ohne Sparer geht es nicht 


Die Sparkassen 



Die „DDR 66 - Jugend stellt 
drängende Fragen 

40 000 Menschen kamen zum Kirch en tag in Erfurt 


hrkJdpa, Berlin 

Mit einem bisher in der „DDR" 
beispiellosen offenen Bekenntnis 
zu religiöser Freiheit, Alternativen 
zum staatlich verordne ten Regle- 
ment, zu mehr Offenheit und Frei- 
mut in der „DDR“ -Gesellschaft 
und der lebhaft applaudierten For- 
derung in einem „Wort vom Kir- 
chentag", der „Phantasie für den 
Frieden mehr Raum und mehr 
Recht zu geben" , ging am Wochen- 
ende in Erfurt die Premiere der 
sieben „DDR“-Kirchentage im 
Luther-Jahr zu Ende. 

Etwa 40 000, vorwiegend junge 
Leute, beherrschten in der beein- 
druckenden -in der „DDR“ -Presse 
aber nur am Rande gewürdigten 
Veranstaltung - die Szene. Beim 
Finale auf dem Erfurter Domplatz 
erhielt der Satz über mehr „Raum 
und Recht" für die eigenständige 
Friedensarbeit ebenso starken Bei- 
fell wie die Feststellung: „Herstel- 
lung, Bereitstellung der Ein- 
satz von Massen Vernichtungswaf- 
fen sind gegen Gottes Wort und 
Gebot“ 

Nicht Abschreckung, „sondern 
Vertrauensbildung ist heute das 
Vernünftige". In wingr mehrfach 
von Beifall unterbrochenen Rede 
sagte der Erfurter Propst Heino 
Falcke unter anderem: „Frieden 
entsteht, wo man Vertrauen wagt 
und weckt Darum können wir 
wirbt, wijtrwarhpn, WO Mißtrauen 
oder gar Haß gesät wird . . . Wir 
können nicht mitmachen, wo Ge- 
walt gesät wird, die doch nicht 
schützt, sondern zuletzt alles zer- 
stört" 

Unverbindliche Antworten 

Die notwendigerweise lavieren- 
de und immer wieder auf den Ein- 
«aifall verweisende Haltung der 
evangelischen Bischöfe in der 
JDDR“ erlebten rund 3000 junge 
Menschen bei einer „Fragestunde“ 
im überfüllten Dom. Die Jugendli- 
chen verlangten beispielsweise 
A n t w orten auf die mehrmalK ge- 
stellte Frage: „Warum dürfen wir 
in der Schule keine Kreuze tragen? 
Es gibt <in»h PteliginwgfteThwt ! 1 * 

Die Frage bezog sich auf die klei- 
nen weinroten Kirchentags-Kreuze 
mit dem aufgedruckten Motto 
„Vertrauen wagen", die an ver- 
schiedenen „DDR“ -Schulen nicht 
getragen werden dürfen. 

Bischof Werner Leich, Vorsitzen- 
der des kirchlichen Luther-Komi- 
tees, riet den Schülern, sich 
„freundlich und bes timmt “ nnnh 
den Verbotsgründen zu »kündi- 
gen, aber das Kreuz nicht zum Ge- 
genstand VOn Ai lomanAmmtrun. 
gen zu machen. Nach der Schul- 
ordnung sei jed enfalls dag Tra gen 
von Kreuzen nicht untersagt 

Eher unverbindliche als konkre- 


te Antworten gab es auch bei ver- 
schiedenen Friedensforen, bei de- 
nen die jungen Leute unter ande- 
rem fel gende Punkte zur Sprache 
brachten: 

• „Gibt es ABC-Waffen in der 
DDR?“ 

• „Warum unterstützt unsere Re- 
gierung den Pazifismus in der Bun- 
desrepublik und warum diskrimi- 
niert sie ihn in der DDR?" 

• „Was kann man gegen die zu- 
nehmende Militarisierung in der 
Schule, in der Ausbildung und an- 
deren Bereichen unternehmen?" 

• „Gibt es Aussichten auf ei nen 
echten Wehrersatzdienst?" 

• „Warum wird Wehrdienstver- 
weigerung in der DDR so hart 
bestraft?“ 

Mal gang was anderes 

In einer Umfrage unter jungen 
Leuten, die ARD-Korrespondent 
Eckart Reth ke (Ost-Berlin) machte 
und der Sender Freies Be rlin ge- 
stern ausstrahlte, zeigte sich Stim- 
mung und Denkweise der jungen 
„DDR"-Generation. Auf die Frage, 
was sie zum Kirchentag geführt 
habe, antworteten sie: 

„Ja, es ist mal ga«* interessant, 
hier mal so zu sein, was anderes als 
zu anderen Veranstaltungen, die es 
so gibt - Pfingsttreffen (der FDJ, 
d. Red.) oder was sonst noch so 
angeboten wird - Kirchentag ein 
bißchen bunter und auch ein Stück 
alternativ. " 

„Mich interessiert die Atmosphä- 
re, wie die Leute reagieren - auf 
Veranstaltungen, die eben nicht 
aogeordnet sind, sondern freiwil- 
lig.“ 

„Daß die Kirche eben doch ein 
Angebot hat ... ja, daß es anders 
ist als das, was »mg gehn Jahr e lang 

auf einer nTI gemeinhilrienHen 

Schule geboten wird ...” 

„Es wird soviel drumrum gere- 
det Also von der Kirche selbst 
wird kein klarer Standpunkt gege- 
ben, den wir uns aber -wie soll ich 
es ausdrücken - die Angst sollen 
wir verlieren, «her die Kimhe hat 
selber Angst" 

„Daß die Kimhe da einen großen 
Freiraum hat, eine innere Freiheit, 
und dadurch gezwungen ist, direkt 
neue Wege einz u schlagen in der 
Gemeindearbeit und das ist beson- 
ders doch auch eine Sache der Ju- 
gend . . . für die Jugend ist es echt 
eine Aufgabe, und das interessiert 

mich am Kirchen tag , weil sich das 

da doch stark demonstriert“ 

Die 7. H sam menkiirrf te pvan g cli- 

scher Christen werden mit -ihren 
Treffen in Rostode (10. bis 12. Juni)' 
fortgesetzt Die aktivste Landeskir- 
che — die sächsische — richtet ihr 
Treffen vom 7. bis 10. Juli in Dres- 
den aus. Hier werden bis zu 100000 
Menschen erwartet 


Metall-Nachwuchs will 
den Widerstand proben 

Schwerponktthemen: Arbeitslosigkeit, Frieden, Raketen 


GÜNTHER BAD ING, Bonn 

Arbeitslosigkeit Frieden und 
Mittelstreckenraketen und schließ- 
lich Nicaragua sind die beherr- 
schenden Themen in der internen 
Diskussion junger Gewerkschaf- 
ter. Bei der 13. Jugendkonferenz 
der IG Metall in Böblingen ist das 
in diesen Tagen deutlich gewor- 
den. Hier wurden allerdings auch 
noch andere Töne laut Die über 
200 Delegierten faßten mit großen 
Mehrheiten Beschlüsse, die für ein 
Widerstandsrecht gegen den an- 
geblich von der neuen Bundesre- 
gierung geplanten Sozialabbau bis 
hin zum politischen Streik und die 
auch „gewerkschaftliche Kampf- 
maßnahmen" gegen die Stationie- 
rung von Mittelstreckenwaffen in 
der Bundesrepublik Deutschland 
vorsehen. 

Gemäßigte Ansichten waren auf 
der IG -Metall -Jugen d k onfere nz 
von vornherein nicht zu erwarten 
gewesen. Denn hier gibt es den die 
DGB-Jugend insgesamt nach wie 
vor beherrschenden Streit zwi- 
schen linkem und gemäßigtem 
Flügel praktisch nicht Der be- 
dächtigere Flügel - in der DGB- 
Jugend etwa repräsentiert durch 
die IG Chemie - fehlt hier fest 
völlig. 

Dennoch verlief die Diskussion, 
zunächst weitgehend sachlich. Die 
Delegierten befaßten sich mit der 
Einbeziehung der Arbeitslosen, 
vor allem der nach der Schule ar- 
beitslos und ohne Ausbildungs- 
platz gebliebenen Jugendlichen. 
Hier wollen sie - entgegen der bis- 
her üblichen Praxis - diesen Perso- 
nenkreis rife Mit gUiMgr-haft in den 
Gewerkschaften ermöglichen. Die- 
ser Ansatz ist auch schon von den 
„erwachsenen“ Gewerkschaftern 
(die Jugendkonferenz führte Mit- 
glieder bis zu 25 Jahren zusam- 
men) diskutiert worden, etwa von 
der Gewerkschaft Handel, Banken 
und Versicherungen (HBV). 

Benz: Unfähiges System 

Die meist nahezu einstimmig ge- 
billigten Anträge zur Verstaatli- 
chung der Stahl- und der Werftin- 
dustrie liegen nur auf der konse- 
quenten Linie der Diskussion in- 
nerhalb der IG-Metall-J ugend . 
Hier spiegelte sich wieder, was das 
für den Jugendbereich zuständige 
Vorstandsmitglied Georg Benz in 
seinem Grundsatzreferat über die 
soziale Marktwirtschaft gesagt hat- 
te: „Dieses Wirtschaftssystem ist 
unfähig, die Interessen der abhän- 


FiTIW . iTj ^JTI 


und gesellschaftlichen Fortschritt 
dauerhaft zu sichern." 

Benz wurde noch deutlichen 
„Das Gnmdübel, das Arbeitsplätze 
vernichtet und Massenarbeitslosig- 
keit produziert, das Massenelend 
mit sich bringt, ist die kapitalisti- 




sehe Wirtschaftsordnung.“ Benz 
wird auf dem orde n tl ichen Ge- 
werkschaftstag der IG Metall im 
Oktober in München nicht erneut 
für den Vorstand kandidieren, er 
scheidet aus Altersgründen aus. 

Daß „seine“ IG-Metall-Jugend, 
für die er rund zwanzig Jahre lang 
ixn Vorstand verantwortlich war, 
allerdings treu auf der von ihm 
eingeschlagenen Linie bleiben 
wird, das wurde auch aus der Dis- 
kussion und den Beschlüssen w»n 
Thema Frieden und Raketen deut- 
lich. 

Stoßrichtung der Kritik 

Wenn auch Benz in seinem Vor- 
trag die sowjetischen SS-20-Rake- 
ten ebenso erwähnte wie die ameri- 
kanischen Waffen Pershing 2 und 
Cruise Missile, wenn dies auch im 
einstimmig angenommenen Leit- 
antrag der Gewerkschaftsjugend 
der Fall ist - die Stoßrichtung der 
Kritik — und der vorgeschlagenen 
Aktionen - ist stets gegen die NA- 
TO und ihren Doppdbeschluß ge- 
richtet. So wird denn auch nur vom 
„NATO-Rats beschließ zur Bestüc- 
kung Westeuropas mit Mittelstrek- 
kenraketen“ gesprochen. Offen- 
sichtlich unbeeinflußt von dem 
Generalstreik-Aufruf des SPD-Lin- 
ken Oskar Lafontaine nahmen die 
IG-Metall-J u gendlichen einen An. 

trag „M 11“ an, in dem der Gewerk- 
schaftsvorstand aufgerufen wird, 
gegen die angeblich „verfassungs- 
widrige“ Stationierung von Mittel- 
strecken — sollten Verhandlungser- 
folge in Genf ausbleiben — „auch 
die Anwendung gewerkschaftli- 
cher Kampfmittel, wie Streik, zu 
überprüfen und in Betracht zu zie- 
hen“. Der Antrag hatte längst vor 
der Lafontaineschen Äußerung 
Vorgelegen Er wurde einstimmig 
angenommen. 

Die jungen IG-Metall-Delegier- 
ten votierten auch dafür (Antrag B 
7), daß der Vorstand zum politi- 
schen Streik aufrufen solle, wenn 
die Bundesregierung ihre geplan- 
ten „einschneidenden Kürzungen" 
im Sozialbereich verwirklichen 
sollte. 

Das Thema Nicaragua wird in 
der Gewerkschaftsjugend a»hr 
emotional behandelt. An an»m 
auch am Fortbestand der De-facto- 
Diktatur in diesem Land durch die 
Sandinistas, müßte die angebliche 
no riami»rilfi>nwiw > Aggression ge- 
gen Nicaragua schuld sein, sollte 
man dieser Ewaghäframg folgen. 
Überrascht hat in Böblingen, Han 




amerikanisch einließ; „Dieses ge- 
schundene Land darf nicht durch 
ökonomische, politische und mili- 
tärische Repressalien in neues Un- 
heil gestürzt werden.“ Das müsse 
auch die Regierung Reagan begrei- 
fen. 


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Franz Josef Strauß in- Togo emp- 
fangen. Das farbenfrohe „Tamtam" 
westafrikanischer Folklore prägte 


einem ersten Gespxäch im ehema- 
ligem Gouvemeurapalakt.in Lonrf 
die traditionelle deutsch-togolesi- 
sche Freundschaft. 

Zu einer Triumphfahit wurde be- 
reits am Wochenende der Besuch 
von Enbri fflcliiiigsiwinidur Jürgen 
Warnke (CSU) in der nördlichen 
Zentralregion des Staates. Bereits 
im ostafrikanischen Kenia hatte 
Warnke bekräftigt, daß Bonn seine 
Entwicklungshilfe au f «nno F pxm- 
de und Partner konzentrieren wol- 
le. Dabei sollten vor äUenr. private 
Investitionen in die Mittel- und 
K l e i n i n dustrie ■ verstärkt gefördert 
werden. 

Togo erhielt bis 1982 rund 524 
Millionen Mark an deutscher Ent- 
wicklungshilfe. Mehrere geschei- 
terte Großprojekte stürzten das 
Land jedoch in eine Finanzkrise- 
Der Ausbau des BefwassecbafeDS 
von Lömö, mit deutscher Hilfe ge- 
fordert, hat die Wlrtscbaftsstruktur 
des L an d e s aber «ntae^'hjiMpnd ver- 
bessert. Staatspräsident Eyadema, 
ber die Opposition ausschaltete 
und sich als IdoTTWfiv^tinnBfif fur 
des Landes feiern, läßt, steuert e>- 
nen gemäßigten p ro we stlich«« 
Kurs. 

In Westafrika mißt man Togo ein 
beträchtliches politisches Gewicht 
P« und erwartet von den Besu- 
chen Strauß* und Warnkes deshalb 
auch. Aufe ehKiw«« ' Ai» Afrika- 

Politik Bonns nanii dem Regie- 
rungswecbseL 


~ 1 LÜ[ ELT «»« 0 ) irpubHshsd ikfly 
J““p» nrndays and hoBdays. Tha au «>a c rfc 
Bon prloa fbr tha U. S. A ia US^oflar S 6 S.W 
par an fttirru Sacond daaa ooaaoa li piäd ^ 
MJ. 07831 andalidSWonaf maf- 
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larur^ssystent 
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ich um einer. Bebäiae 
lugieug angebracht wis 
ers wahrend des Flugs b 
iorr.ber. und verschlafe«! 
:onsa.ter. über eine gniü 
erteilt werden können, k 
iy Stern. dessen erste Var 
98S serienreif sein sei- 
en Einsatz gegen P® 8 

iatze oder Bunker 
Das AufslanmgSSJ«» 
ei~ beste» aus einen m 
>r. Ltr'c\lk°rre. * 
teichweite vor. Rinn 
era und eire Flucfaua« 
eier. S-.ur.nen nabea s*‘ 
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rjtortungsgerate tragen 

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fir Strauß in ^ 

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Dienstag, 17. Mai 1983 - Nr. 113 - DIE WELT 


POLITIK 


Härtere Haft 
für Priester in 
Jugoslawien 

KNA.BdgnuUBoim 

Priester sind in Jugoslawien of- 
fenbar nicht nur Bürger, sondern 
im Strafvollzug auch Gefangene 
zweiter Klasse. Die laut Hausord- 
nung den Häftlingen gmtfa»hPwH»n 
Rechte werden für Geistliche au- 
. ßer Kraft gesetzt. Dies geht aus 
■ einem Protest von drei Franziska- 
ner-Patres aus der Strafc ftifaigpiTv . 
Stadt Foca hervor, der in den We- 
sten gelangt ist 

' Das Schreiben ist an. das Sekreta- 
riat für Justiz- imd Verwaltungsor- 
ganisationen in Sarajewo gerichtet 
und in Kopien an die Kommissio- 
nen ffir die Beziehungen mit den 
Religionsgemeinschaften in Sara- 
jewo und Belgrad sowie an die 
Vatikanische Nuntiatur in Belgrad 
g eschickt worden. Die PatresFer- 
ao Vfa s ic ,. Jozo Krizic, und Jozo 
Zovko verbüßen gm TVil lan gjäh- 
rige Freiheitsstrafen. Der 62jährige 
Pater Vlasfe war Chefredakteur der 
starken katholischen Zeit- 
„Nasa Ognista“ (Unser 

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L Unterschrift:, : i-, • — — : — -vf';r ... i 

— -4-W~ -ÄU.U-CU. -iW'- 1 

.Herd) und wurde am 10. November 
1981 wegen i^fHntffichp.r Prop&ganr 
da, VT«»m-n atinRnli<rt iRrH«*r Ideolo- 
gie und Verbindung zur kroati- 
schen Emigration" zu acht Jahren 
Gefängnis verurteilt. Sein 32mhri- 
ger Mitarbeiter Pater Krizic '.der in 
Königstein/Taunus ausgebildet 
und geweiht wurde, erhielt fünf 
Jahre, die später auf dreieinhalb 
Jahre reduziert wurden. Pater Zov- 
ko war bis zu seiner Verhaftung als 
Seelsorger in Medjugoxje tätig, wo 
es wegen angeblicher Marieneiv 
gchemurigen in den l et zt en Jahren 
zu Augehandersetzungen mit dem 
Staat gekommen war. Er hat zwi- 
schenzeitlich seine Strafe verbüßt 
und ist nach Medjugoije zurückge- 
kehrt, wo ihn die Pferrgemeinde 
mit großem Jubel begrüßte. 

ln ihrer Beschwerde beklagen 
d **» Priester die TOakrimmipin n. 
gen, denen sie ständig 

sind. So habe man ihn zm 

bei Antritt der Haft alle religiöse 
Literatur, auch die Bibel und das 
Brevier, aus dem jeder Priester tät- 
lich lesen soll, abgenommen. Wei- 
terhin beklagen die Priester in ih- 
rer Beschwerde, das es ihnen ver- 
boten ist, Messen zu feiern. Jegli- 
che Verbindung zu ihrer Ordensge- 
memschaft sei ihnen verwehrt. 
Auch die Kbrrespcmdeuz werde 
unters chlagen 


Marchais mißbilligt offen 
die Politik Mitterrands 

Vorrat an RMneiiwamirriten in der Regierung schwindet 


A_ GRAF KAGENECK, Paris 

Zum ersten Mal seit dem Eintritt 
der Kpm m i i nis tinghwi Partei 
Frankreichs in eine , Regierungs- 
koalition mit den Sozialisten im 
Juni 1981 hat deren Generalsekre- 
tär Georges Marchsis sich klar von 
einem Kernstück der gemeinsa- 
men Regierungspolitik distanziert. 
Auf einer Tagung für 250 Funktio- 
näre der Partei in Argenteuü bei 
Paris sagte Marohais, der Plan des 
Wirtschaftsministers Jacques De- 
lors zur Sanierung der Wirtschaft 
und Finanzen sei „nicht der Plan 
der Kommunistischen Partei". 

Wörtlich der Partei-Chef: „Tatsa- 
che ist, daß die Vorschläge, die wir 
zur Komunktuzankurbelimg, zur 
Arbeitsnlatzbeschaffiinv und zur 
Durchsetzung größerer sozialer 
Gerechtigkeit gemacht haben, 
nicht berücksichtigt wurden. Die 
Politik, die augenblicklich ge- 
macht wird, ist nicht die unserer 
Partei.“ 

Gleichzeitig aTlgrdfagg i versicher- 
te Marchais zum wiederholten Ma- 
le, daß die Partei loyaler Partner 
der Regierungskoalition (vier Mini- 
ster sitzen im Kabinett des soziali- 
stischen Premierministers Mau- 
roy) und großen und gao»« 
mit den Zielen der neuen Politik 
auch einverstanden“ sei. Aber er 
erinnerte daran, daß die Partei 
„einige Kritik und Reserve" (bei 
der Ausarbeitung des Sanienings- 
püans) an geme l de t und »m ch einige 
Konzessionen gemacht bekommen 


habe, diese seien aber „mehr stili- 
stischer als praktischer Natur" ge- 
wesen. Die Krise, wiederholte Mar- 
chais mit Nachdruck, sei nicht „fa- 
tal". Man könne sie mit anderen als 
den gewählten überwin- 

den. 

Noch nie ist die Kritik der KPF 
an Ihrem Rejpemngspaitner so 
hart und unmißverständlich vorge- 
worden. Sie erhält noch 
Gewicht durch den Um- 
stand, Haft Marchais sich an die 
Sekretäre der einzelnen Sektionen 
in den Departements wandte und 
ihTian formell die Anweisung gab, 
diese kritische Linie zur Regie- 
' rungspolitik auf allen Sitzungen 
lind in Wahlkämp fen bis ZU T 

nächsten Präsidentschaftswahl 

1988 zu vertreten, bei der die KPF 
wieder einen eigenen Kandidaten 
aufstellen wüL 

Parteffeinen wesent^^^A^pekt 

der Regierungspolitik, die Sanie- 
rung der Wirtschaft, nicht mehr 
mitzuvollziehen, kann man sinh 
fragen, welche Gemeinsamkeiten 
es noch zwischen Kom munis ten 
und Sozialisten gibt. Die KPF un- 
terstützt global die Sicherheitspoli- 
tik Mitterrands einschließlich der 
Befürwortung der NATO-Nachrü- 
stung und teilt Mitterrands Kritik 
an der amerikanischen Geld- und 
Entwicklungspolitik Im gesamten 
Bereich der Innen- und Wirt- 
schaftspolitik dagegen bezieht sie 
immer kritischere, ja gegensätzli- 
che Positionen. 


Spanien: Furcht vor Gleichmacherei 

Piloten, Ärzte und Kapitäne wehren skh gegen Eingliederung in. die Gewerkschaften 


ROLF GÖ1 

Wenn am 23. Mai die _ _ 

der „ Ibeiia “-Luftvericehrsgesell- 
sebaft- eine der größten Europas - 
am Boden ble.ben und die Schiffe 
derspanischea ffancipiwnoriwA ih- 
re Hafen nicht verfassen, dann wer- 
den die Spanier wissen, was sie 
unter „Gaznhb" (Wechsel), dem 
Slogan der sozialistischen Regie- 
rungspartei (FSOE), zu verstehen 
haben: die gefürchtete Gleichma- 
cherei. Nach den Ärzten und den 
Beamten des gehobenen Dienstes 
protestieren jetzt auch Piloten und 
Schiffekapitäne d ag e g en, HnB ih- 
nen eigene Berufsvertretungen 
verweigert werden. „Wir haben 
dn<«H nicht die Diktatur des 
(General Franca) abgeschafft, da- 
mit wir nunmehr der Diktatur ei- 
ner^ Partei ^u nte rworfen werden“, 

Vor Wochen streikten Ärzte und 
hohe Staatsbeamte. Jetzt drohen 
auch die Piloten der Iberia sowie 
die Kapitäne, Steuerleute und Ma- 
schinisten der TT flTiildsmqriTV 1 mit 
ginem ersten Streik. Sie wehren 
sich gegen die Zwangseingliede- 
rung in eine der bestehenden Ge- 
werkschaften. Sie berufen ach bei 
ihrpm Verlangen rignTmw Be- 
mfevertretungenauf die in der spa- 
nischen Verfassung garantierte 
TCnaiitinns - und Versammlungs- 
freiheit 

Wenn er sich durchsetzt, wird 
der Streik den See- und Luftver- 
kehr Spaniens für zunächst zehn 

Tag** ynd Anfang .Tnni nnoh einmal 

für weitere vier Tage praf -,J “- v 
lahmleg en. Die angestellten 


lrflnriigton ringn Sym pirtWga lTwlc 

an. Da jedoch in den Krankenhäu- 
sern bei dem ersten Streik nur die 
Ambulanz »nd dort »u<*h nur die 
ungefährlichen fälle „bestreikt“ 
wurden — Unfälle, Visiten »ud je- 
der dringende AmbuIanzfaB wur- 
den normal behandelt—, bbeb dem 
Protest der Arzte bisher die Wir- 
kung versagt So konnten die Be- 
hörden behaupten: „Nur 20 Pro- 
zent _gind im Ausstand", während 
die Arzte-Komxtees einen Ausfall 
von 80 Prozent registrierten. 

Das gleiche gilt für die leiten d en 
Staatsbeamten, deren Se kr et äri n- 
nen - oft auf Weisungen ihrer Ge- 
werkschaften — dem Anrufer mit- 
teüten: „Don Carlos ist bei e i ne r 
Besprechung“, während der Mini- 
sterialdirigent Carlos X in Wirk- 
lichkeit zu Hause geblieben war. 

Mit der Auflösung S taat 

kontrollierten und mit df»rt Arbeit- 
gebern kurzgeschlossenen Arbeit- 
nehmer vertre tungen jnnprHaTh der 
gewerkschaftlichen Organisation 
der Franco- Ara verschwand auch 
das Br anchen system, nach dem 
zum Beispiel der Deutsche Ge- 
werkschaftsbund (DGB) organi- 
siert ist. Als dann im Zuge der 
Demokratisierung uaeh 1975 die 
G«»a»> dcgehaftgfr*»i>M»Tt verkündet 
wurde, rückten praktisch nur poli- 
tisch organisierte Gewerkschaften 
an die Macht An erster Stelle stand 
die von der spanischen kommuni- 
stischen Partei in Personalunion 
geführte „Comisiones Obreres" 
(CO), gefolgt von der Allgemeinen 
Arbeiterunion (UGT), die der sozia- 
listischen Arbeiterpartei Spaniens 


- jetzt Regierungspartei - organisa- 
torisch angeglieaert ist. Mit weitem 
Abstand kamen die anarchistische 
„CNT" und später, die von der da- 
mals regierenden Union des Demo- 
kratischen Zentrums (UCD) ins Le- 
ben gerufene „USO“-Gewerk- 
schaft. 

Als erste erkannte die UGT die 
Chance, aber auch das Dftemma 
dieser Si t uation. Sie setzte sich von 
der knmTwn nis tischen „CO" ab und 
nahm mit Untemehmerver- 
b and en, die sirüi ebenfalls neu or- 
ganisieren mußten, die Beziehun- 
gen einw normalen Tarifbartner- 
schaft auf Zweifellos bemüM sich 
die UGT seither, ciyym von der 

von der 

SPD-nahen Friedrida-Ebert-Stif- 
tung gestützt, deren Verdienste für 
eine Noxmalisiening der Ins flohm 
vom Staat kontrollierten Sozial- 
partnerschaft auch von Arbeitge- 
berseite hoch eingeschätzt werden. 
Dennoch blieb die UGT bis heute 
eine politische Richtungsgewerk- 
schaft - fest an die Partei gebun- 
den. 

Hier hakt dar Protest jener Ar- 
beitnehmer ein, die eine politische 
Bindung der ihnen, zwangsweise 
zugeteillen Benifevertretung 

selbstverständlich aMrtuwn Au- 
ßerdem wehrte man sich auch aus 
professionellen Gründen. Die Ärz- 
te Bim Beispiel wollen in medizini- 
schen Fragen nicht von der Mehr- 
zahl des Personals einschließlich 
Putzfrauen, Pflegern und Hei- 
zungspersonal - so ehre n wert sie 
sein mögen - bevormundet wer- 
den. (SAD) 


,Contras‘ bringen Managua 
in schwere Bedrängnis 

Nkaragnas Wirtschaft droht der totale Zusammenbruch 


WERNER THOMAS, Miami 

Die Nachrichten aus Managua si- 
gnalisieren wachsende Probleme 
für das Comandante-Regime. Seit 
Anfang Mai miiaatm die sandinisti- 
schen Sicherheitskräfte an . zwei 
Fronten kämpfen. Nachdem die 
rechten konterrevolutionären Bri- 
gaden vor drei Monaten im Norden 
den Krieg eröffnet haben, wurden 
nun Eden Pastora („Comandante 
Gero“) imri m'ni» Mannerim Süden 
militäris ch aktiv. Aus sporadi- 
schen Scharmützeln sind regelmä- 
ßige Gefechte geworden. 

Der GueniHa-Knnflikt in Nicara- 
gua verläuft heute verlustreicher 
als der sahradorianische Bürger- 
krieg- Nicaragua steht wieder im 
Mittelpunkt der Ereignisse Mitte l - 

amerikas. Stürzen dte T^nnriini- 
sten? Diplomatische Beobachter in 
Managua sehen die Comandantes 
noch nicht in G efah r. In der nicara- 
guanischen Hauptstadt herrscht 

keine P anikstimmung , trotz der 
alarmie r enden S fhlappilpn Und 

der vielen Beisetzungen gefallener 
Kämpfer. Niemand rechnet in na- 
her Zukunft mit einem Volksauf- 
stand wie während der Somoza- 
Ära. Den Rebellen, so wird erin- 
nert,- sei bisher noch kein spekta- 
kulärer Schlag gelungen, ver- 
gleichbar etwa mit der Geiselak- 
tion Eden Pastoras im Sommer 
1978» bei der mehr als 1000 Perso- 
nen in dem besetzten Nationalpa- 
last festgenommen wurden, darun- 
ter fast »ifo Parlamentsabgeordne- 
ten. 

Jedoch: Die Partisanen- Verbän- 
de im Norden, die der „Demokrati- 
schen Front Nicaraguas" (FDN) 
und der Indianer-Organisation Mir 
surasata unterstehen, werden heu- 
te «urigter genommen als im Febru- 
ar. Ihre Stärke ist von 4000 (Febru- 
ar) auf 7000 Mann gestiegen. Pasto- 
ra kommandiert im Süden zwi- 
schen 300 und 400 Mann. 

Auf den Sandinisten lastet nicht 
nur der inch eskyiiRmnd e militäri- 
sche Druck: Der Wirtschaft droht 
der totale Z usammenbruch. Die 
Versorgungslage wird immer kriti- 
scher. Zucker, Reis. Bohren, Seife 


und Waschmittel sind rar. Die 

ITninlrpnhäiictir lrlap»n Über aku- 
ten Medikame n tenmnng el. Seit 
dem vergangenen Jahr muß das 
Benzin rationiert werden. Vor den 
Tankstellen stauen sich lange Au- 
toschlangen. Schließlich haben die 
Demonstrationen sandinistischer 
Aktivisten während der Papst- 
Messe Anfang April die Konfronta- 
tion zwischen der Regierung und 
ripr Amtstrire hg TOT gchfir ftL 

Die „Contra u -Brigaden, die seit 
Dezember vergangenen Jahres von 
nicaraguanischem Gebiet aus ope- 
rieren, können sich kaum vor Zu- 
läufem retten. Einige FDN-Vertre- 
ter in Honduras verkünden stolz, 
daß sie im Sommer bereits mehr 
als. 10 000 Mann unter Waffen hat- 
ten. State-Departm ent-Beamte rea- 
gieren irritiert auf solche Progno- 
sen, obgleich Präsident Reagan die 
Rebellen letzte Woche zum ersten 
Mal „Freiheitskämpfer" nannte. 

Der nehermdienHLAuasrfmß des 
Senats, von Reagans Parteifreund 
Barry Goldwaler kontrolliert, ge- 
nehmigte die weitere Verwendung 
von CIA-Mitteln, jedoch nur bis 
zum 30. September. In der Zwi- 
schenzeit muß der Präsident dem 
Ausschuß erläutern, „was er im 
Zusammenhang mit Nicaragua tun 
will" (Gold water). Ein Spr e ch er 
der FDN-RebelLen in Honduras 
sieht „keine Probleme“ mit der ge- 
setzten Frist „In fünf Monaten“, 
sagte er, „werden wir sowieso in 
Manag ua sein“. 

Der FDN-Sprecher hat sich 
wahrscheinlich übernommen. Ver- 
mutlich wird der Kampf um Nica- 
ragua wesentlich länger dauern 
und auch eine Rolle im nächsten 
ameri k anisriiAn Wahlkampf spie- 
len. Präsident Reagan deutete be- 
reits die Marschrichtung an: Die 
Demokraten sollen als heimliche 
Förderer der linken Interessen in 
Mittelamerika hingestellt werden. 
Der Präsident schloß seine An- 
sprache vor beiden Häusern des 
Kongresses am 27. April mit der 
Frage: „Wer unter uns will die Ver- 
antwortung dafür tragen, daß wir 
unsere ge me i nsamen Verpflich- 
tungennichterfüllthaben?“ (SAD) 


Nur Kriegsgeschrei eint die PLO 


Von JÜRGEN LLHÖNSKI 
Qyiien droht unverhohlen mit ei- 
Onem „brutalen Bürgerkrieg in 
Libanon“ für dpn Fall, Haft Hag 
is pxtKB^h - Hhangmsffh«» Abkommen 
heute unterzeichnet wird. Die 
Drohgebärde bat System. Das her- 
angekarrte Kriegsmateri al und die 
Mobilisierung der syrischen Trup- 
penverbände in Libanon sind ein 
Element dieser Kulisse. Die prosy- 
rischen Drusenmilizen des Walid 
Dschumblat, die schon seit Wo- 
chen den Bürgerkrieg mit Artille- 
riebeschuß auf; christliche Wohn- 
gebiete im Großraum Beirut pro- 
ben, «rnd ein zweites. Mehr als 
zehntausend PLO-Guexrillas, die 
in der Bekaa-Ebene auf ihren Ein- 
satz warten, sind ein drittes. Und 
PLO-Sprecher Arafat vervollstän- 
digt Hag pilri , wenn er lautbal« in 
Damaskus „Krieg als die einzig e 
Lösung“ propagiert 
. Aber die Einheits&ssade der 
Friedensgegner ist hrüchig. Vor al- 
lem die PLO ist von Zerfall be- 
droht Für die PLO gibt es, acht 
Monate nach ihrer Vertreibung aus 
dem Exil-Paradies von Beirut, nur 
diese Alternative: Entweder die in- 
ternen Grabenkämpfe brechen of- 
fen aus und jede Fraktion führt im 
Auftrag und mit dem Geld ihres 
Schutzstaates Krieg gegen eine 
oder die anderen Gruppen, oder 
die brüchige Einheit unter dem 
Dach der palästinensischen Revo- 
lution wird durch äußeren Druck 
und dem gemeinsamen Ziel der 
Wiedergewinnung Beiruts zusam- 
mengehalten. 

Diese Alternative hat Arafat vor 
Augen, wenn er von der „Kriegslo- 
sung“ spricht Denn auch in seiner 
Hausmacht, der Fatah, scheint der 
Spaltungsprozeß schon weit fort- 
geschritten zu wän_ Ein führendes 
Mitglied der Al Fatah soll bei der 
Tagung des Zentralkomitees Ende 
Februar in Kuwait offen den Rück- 
tritt Arafats gefordert haben, und 
zwar noch vor dem Kongreß des 

P alastiTiOTigigrhgn Nati onal r ate in 
Algier. Der Aufsässige heißt Nimer 
Saleh, genannt Abu Sateh. Er war 
in Algier nicht zugegen. 

Abu Sateh schwor in diesen Ta- 
gen einige erste Getreue in der 
li bnwAgjgR'hRn Bekaa-Ebene auf un- 
bedingte Gefolgschaft zu ihm und 
Syrien ein. Seit Monaten versucht 


er mit i 

sehe Terroristen der Fatah um sich 
zu scharen. Denn syrische Sympa- 
thiebekundungen reichen nicht 
aus. Ohne militärische Abstützung 

«and Mm;ht ptvri ti pnflll iniwhalh 

der PLO weder denk- noch haltbar. 

Abu Saleh ist beute schon mehr 
als nur ein Widersacher Arafats. 
Seit er das erste Attentat überlebt 
hat, dessen Urheberschaft Arafat 
zugeschrieben wird, ist er der Jo- 
ker im PLO-Blatt der Syrer. 

Drei Leibwächter wurden bei 
dem Attentat niedergestreckL Die 
in Beirut erscheinende Tageszei- 
tung „L’Oxient-Le Jour“ spricht of- 
fen von » rn«»m Machtkampf inner- 
halb der Fatah. 

Westliche Diplomaten in Beirut 
führen für Arafats Machteiribuße 
vier Beobachtungen an: 

L Anfang Februar schlug der PLO- 
Chef dem Exekutivkomitee der Fa- 

DIE # ANALYSE 

tah in Aden vor, Gespräche mit 
Vertretern der israelischen Linken 
aufaunehmen. Der Vorschlag wur- 
de abgelehnt 

2. Ebenso lehnte das Exekutivko- 
mitee den von Arafat mit König 
Hussein ausgehandelten Kompro- 
miß ab. Das war im April in Ku- 
wait Don Vernehmen nach habe 
Arafat nach diesem weiteren Ge- 
sichisverlust Demission an- 
gekündigt, sei aber von den ver- 
bliebenen Fatah-Getreuen über- 
zeugt worden, daß es besser sei für 
die PLO, wenn er auf dem Posten 
blieb e . 

3. Eine weitere Niederlage bereite- 
te ihm der jordanische König Hus- 
sein selbst, als er das Ansinnen 
Arafats zuxückwies, das Büro der 
palästinensischen Nachrichten- 
agentur Wafa von Zypern nach 
Amman zu verlegen. Als Trostpfla- 
ster bot Hussein dem mittlerweile 
abgehärteten PLO-Chef an, vier 
Briefmarken über Schatüa und Sa- 
bra drucken zu lassen. 

Der Hintergrund der königlich«! 
Absage: Der jordanische Geheim- 
dienst beobachtet mit Sorge, wie 
die PLO erneut versucht, mittels 
der Fatah- Vertretung in Amman 
und in den Psdästmenseriagern auf 
jordanischem Boden neue Terror- 
kader hgranTubiid pn Einig e Palä- 


stinenser sind von den jordani- 
schen Behörden wegen der Ver- 
strickung in diese Pläne bereits 
des Landes verwiesen worden. 

4. Auch der vierte Rückschlag für 
Arafat kommt aus dem Hause Hus- 
sein. Tndem der König jüngst per 
Gesetz den Einzugsbereich für den 
Militärdienst zur jordanischen Ar- 
mee geographisch auf die West- 
bank und. auf „alte Inhaber eines 
jordanischen Passes" ausdehnte, 
unterwarf er auch die Palästinen- 
ser in Cisjordanien s einem Mflifcar - 
gesetz und somit seiner militäri- 
schen Kontrolle. 

Bei soviel Rückschlägen blieb 
dem amtsmüden, aber lebensfro- 
hen Arafat nichts anderes übrig, als 
dem Ratschlag Andropows zu fol- 
gen. Dieser hatte ihm im Januar in 
Moskau empfohlen, sich mit den 
Syrern „auszusöhnen“. Das Tref- 
fen zwischen Assad und Arafat in 
den ersten Maitagen markierte die 

derzeitige Tntar»Ma«a»nn'hRT»iw^tim- 


Connection. Denn eine Verwirkli- 
chung des israelisch-libanesischen 
Abkommens würde nicht nur den 
Einflug Moskaus in der Region 
schmälern, sondern auch die letz- 
ten Chancen und Hoflhungen der 
PLO auf Rückkehr in das libanesi- 
sche Paradies zunichte machen - 
und zudem Arafats Schicksal als 
großer Verlierer besiegeln. 

Für die Nachfolge des PLO- 
Chefs machen sich mehrere Kandi- 
daten stark. Arafat selbst scheint 
Abu Dschihad, die Nummer zwei 
in der Fatah, zu begünstigen. Auch 
der Name der Nummer drei, Abu 
Iyad, wird genannt. Vorläufig je- 
doch ist niemand zu s eh en, der wie 
Arafat die zerstrit tenen Tendenzen 
inngriiaih der PLO wenn nicht voll 
integrieren, so doch wenigstens 
symbolisch repräsentie re n könnte. 

Die Repräsentanz aber ist der 
letzte im Rachen des palästi- 
nensischen Löwen PLO. Wenn die 
angebliche Repräsentationsfah ig- 
keit dieser Organisation für alle 
Palästinenser durch eine Spaltung 
des Terror-Multi. auch vor aller 
Welt verlorengehen sollte, wird 
man weltweit nach Alternativen 
suchen. Diese sind vorhanden. 
Man denke nur an die Dorfgexnein- 
s chaften der Palästinenser in Ju- 
däa pnri S amari a im Staate Israel. 


Peking gibt 
Probleme bei 
Reformen zu 

dpa, Peking 

Die chinesische Führung hat Op- 
position im Funktionärsapparat 
der fc ompnini<rti<u«h»n Partei »ufl 
andere Schwierigkeiten bei der 
Verwirklichung ihrer Reformpoli- 
tik zugegeben. Die parteiamtliche 
Pekinger „Volkszeitung“ verwies 
ges tern in einem TCnTnratantaw auf 
Funktionäre, die an dem zur Zeit 
Mao Tsetungs verfolgten Kurs fest- 
hi»itpn »nri die Reformen ablehn- 
ten oder ihnen skeptisch gegen- 
überstünden. 

Das Blatt bezeichnet« die Refor- 
men der Regierungsorgane wie 
auch der Wirtschaft und anderer 
Bereiche des öffentlichen Lebens 
als wwn Versuch, der nicht fehler - 
frei verlaufen könne. Eine schritt- 
weise Verwirklichung der Refor- 
men und eine ständige Auswer- 
tung der Erfahrungen seien eifor- 
derüch. Der Entwicklung dürfe 
man nicht freien Tjnf lassen, noch 
dürfe sie von sozialistischen Prinzi- 
pien ab weichen. 

Zu den wichtigsten Wirtschafts- 
reformen gehört die Einführung 
des sogenannten Selbstverantwor- 
tungssystems, das mit dem Anreiz 
erhöhter 'Pr 5wi»n7aiiiimgwi an 
Arbeiter zu erhöhter Produktivität 
und besserer Arbeitsmoral führen 
soü. In verschiedenen Bereichen 
hat dies jedoch zu Preissteigerun- 
gen und anderen negativen Aus- 
wirkungen geführt, weil Betriebe 
ohne Rücksicht auf die gesamt- 
wirtschaftliche Situation ihre Ge- 
winne und damit Hi» Prämien stei- 
gern. wollen. 

Reagan plant 
strengere Kontrolle 

AP, Los Angeles 
US-Präsident Ronald Reagan 
will nach ernwm Bericht der „Los 
Angeles Times“ die Kontrolle Über 
den seit zwei Jahren arbeitenden 
militärischen Geheimdienst Intel- 
ligence Support Activify USA) mit 
Hufe eines Vorschriftenkatalogs 
straffen. Die Zeitung meldete ge- 
stern unter Berufrmg auf einen 

nicht genannten TUamtwi aus Ham 

Weißen Haus, der Generalinspek- 
teur der Armee habe festgestellt, 
HaB die ISA im ersten Jahr kaum 
beaufsichtigt und für spontane Ak- 
tionen eingesetzt worden sei Die 
neue G fthgimdipn«ctpmhiiit arbeite- 
te angeblich sogar ohne die gesetz- 
lich vorgeschriebene Fests tellung 
des Präsidenten, daß sie zur Siche- 
rung des Tjmdes notwendig sei 
Die „Los Angeles Times“ benchte- 
te, ursprünglich hätten weder der 
A u«laTidsnachrw»htpnHTPT!s t CIA, 
noch der tmHt ä rigrha Geheim- 
dienst oder Hm fl pHpirwfiipnut aHS. 

schüsse des Kongresses etwas von 
dem Bestehen der ISA gewußt 
Von der Existenz der Organisation 
erfahr die amerikanische Öffent- 
lichkeit erstmals 1981, als Oberst- 
leutnant James Gritz vor einem 
Korngreßausschuß mitteilte, die 
ISA habe ihm bei seinem Versuch 
geholfen, amerikanische Kriegsge- 
fangene in Vietnam zu finden. 


Protest gegen 
US-Stützpunkte 

AP/dpa, Athen 

Rund 40 000 Griechen nahmen 
gestern an einem ganztägigen Frie- 
densmarsch von Marathon und an- 
deren Ausgangspunkten n ach 
Athen teil, um gegen Kernwaffen 
und amerikanische Militärstütz- 
punkte zu demonstrieren. Gleich- 
zeitig wurde an den 20. Jahrestag 
des Todes des linksstehenden pazi- 
fistischen Parlamentsabgeordne- 
ten Grigoris Lambrakis am 14. Mai 
1963 gedacht 

Zu dem Friedensmarsch hatte 
die Mo skau-orientierte kommuni- 
stische Friedensbewegung aufge- 
rufen. Die Friedensorganisationen, 
die der sozialistischen Regierungs- 
partei und den Eurokommunisten 
in Griech en la n d nahestehen, hat- 
ten die Teilnahme abgelehnt 



Reichen 35 Flaschen Sekt für 35 Hochzeitsgäste? 


Ganz genau können auch wir Ihnen das erst nach der 
Hochzeit sagen - schließlich kommt das auf Ihre 
Gäste an. Aber. Wir sorgen vor, indem wir vorsichts- 
halber gleich ein paar Haschen mehr mitbringen, 
wenn wir Ihre Hochzeitsfeier arrangieren. Die Flaschen, 
die nicht entkorkt wurden, nehmen wir dann an- 
standslos wieder mit 

Genauer können wir Ihnen schon im voraus sagen, 


wieviele Canapes ein Gast durchschnittlich verzehrt, 
wie reichhaltig das Buffet für 50, 500 oder auch 5000 
Gäste sein muß. Wir beraten Sie gern bei der Wahl von 
Speisen und Getränken, übernehmen die Vorbe- 
reitung Ihres Festes, tiefem, servieren auf unserem 
eigenen Geschirr - und räumen natürlich auch wieder 
ab. Das klingt nicht nur wie im Märchen. 

Das istauch so. 



t 


/ Coupon; Bmeeinsenaer an LuJmanaaSefviceGnibH. 

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mir oesnaio ane zur inlormaiion und Anregung Ihr Angeoot X)» schönsten Büffels". 
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,0*211 5592353. Hannover i05 Hl 7 30 5525. DißseWorf (02111 A ffSlBS. KoW 
Bonn i02203H02i6* Suflgart (07JH 795099.Numoerg (0911) 529211, 

München i089) 921 2399. Seeheim i06257(8W 62 


41 


NamerFirma:. 


SrraUe:. 


Damit Sie ganz für Ihre Gäste da sind. 


PLZ/OlT- 


TeL. 


V-S 




1 





WELT DES 9 SPORTS 


DIE WELT - Nr. 113 - Dienstag, 17, Mai 1983 


BOXEN 


Italien war 


FUSSBALL / Auch Darmstadts Wolfs 


kaufte Immo bilien bei Wolfgang Zenker. Jetzt wild ein Haus zwangsverstei) 


LEICHTATHLETIK 


Petranoff 


die große 
Überraschung 


Der Spieler sagt: „Es geht um meine Existenz 64 kratzte die 


dpa, Varna 

Die Kämpfer aus der UdSSR 
schwingen ein Jahr vor den Olympi- 
schen Spielen in Los Angeles zu- 
mindest in den Boxringen Europas 
am besten die Fauste. Bei den 25. 
Europameisterschaften in Varna 
gewannen acht von zwölf mögli- 
chen Goldmedaillen und unterstri- 
chen mit vier Bronzeplaketten ihre 
Vormachtstellung. 

die Bulgaren Tsmail 
Mustafow (Halbfliegen), Petar Les- 
sow (Fliegen) und Emil Tchuprens- 
ki (Leicht) sowie der italienische 
Vize-Weltmeister Francesco Da- 
mian! verhinderten «*inAn totalen 
sowjetischen Triumph. Damian» 
verteidigte seinen EM-Titel im Su- 
perschwergewicht gegen UHi Ka- 
den („DDR“) kampflos, weil der 
dreifache „DDR“ -Meister ' von 
der Ärztekommission Startverbot 
erhielt 

Außer dem Titel für Damiani ge- 
lang den Italienern njjt drei Silber- 
medaillen die größte Überraschung 
dieser Titelkämpfe. Die vollzählig 
versammelten bundesdeutschen 
Boxer waren am Finaltag Zu- 
schauen verurteilt Der D AB V blieb 
nach Kattowitz 1974 zum zweiten- 
mal ohne FM-MpHniTTg 

Die Endkampfe standen auf ei- 
nem nur d i «- oh gfbmtt-H jchen Ni- 
veau. Auch der sowjetische Welt- i 
meister im Fliegengewicht Yuri 
■ Alexandrow, der im Bantamge- 
wicht startete, konnte nicht an seine 
überragenden Leistungen in den 
Vn minrtenlram pfian anknüpfen. 
Sein Sieg gegen Sami Buzoli (Jugos- 
lawien) war dennoch ungefährdet 
Den meisten Beifall der 3500 Zu- 
schauer erhielt zu Recht Lokalmata- 
dor und Weltmeister Taman Musta- 
fow. Der Bulgare besiegte den Ita- 
liener Salvatore Todisko einstim - 
mig nach Punkten. 

Glück im Unglück hatte Fliegen- 
gewichts-Olympiasieger Petar Les- 
sow (Bulgarien). Nach einer Augen- 
brauenverletzung wurde er gleich in 
der zweiten Runde aus dem Kampf i 
genommen. Da es aber im finale 
keinen Abbruchsieg gibt, wurde 
nur die erste Runde gewertet Die 
Kampfrichter hatten den Ungarn 
Janos Varadi 3:2 vom, die interna- 
tionale Jury änderte das Urteil in 
einen 5:0-Sieg für Lessow um. ' 

Wo die Europäer im Vergleich zur 
Weltspitze mit den Boxern aus den 
USA und Kuba stehen, wird schon 
beim Weltcup vom 17. bis 22. Okto- 
ber in Rom zu sehen sein. Der 
Europäische Verband (EABA) no- 
minierte in Varna drei Mannschaf- 
ten. Die Europameister bilden das 
erste, die SObermedaiUengewinner 
das zweite Team. Gastgeber Italien 
stellt eine eigene Vertretung. In den 
rUwi nht^lrl a«pn in d enen Italiener 
im Finale standen, wurden Kämp- 
fer aus der UdSSR, Wand, CSSR 
und der Türkei nominiert DABV- 
Boxer sind in Rom nicht dabei 


MARTIN HÄGELE, Bonn 

Immer wieder zuckt es in den 
Mundwinkeln der blonden Frau- 
Ilona Trapp greift immer wieder zu 
einer Zigarette. Auch Wolfgang 
Trapp (25) sucht dauernd die Ziga- 
rettenpackung, obwohl er eigent- 
lich Nichtraucher ist Das ist nicht 
mehr der Fußball-Profi, wie man 
ihn aus dem Stadion kennt Wahr- 
scheinlich laßt er sich auch des- 
halb »ingn Bart wachsen, damit 
man Angst und Sorgen nicht aus 
der blassen Farbe seines Gesichts 
ablesen kann. „Es geht um meine 
Existenz“, sagt er. 

De r Fall Wolfgang Trapp war der 
WELT bekannt gewesen. Wir be- 
richteten in der Ausgabe v. 10. Mai: 
„Hat Frankfurts Vizepräsident 
Wolfgang Zenker einige Profis bei 
Tmm longowii 5 fton über den 
Tisch gezogen?“ 

Auch Wolf gang Trapp hat bei 
Zenker, dem Vertriebsdirektor der 
Südfinanz, zwei Bauherrenmodelle 
gezeichnet Das erste Haus in 
Egelsbach bei Darmstadt kommt 
aber nächste Woche unter den 
Hammer. Seit dem 20. April lauft 
die Zwangsversteigerung. Akten- 
zeichen 7K 36/83, Amtsgericht Lan- 
gen. 

Bis zum Wochenende hatte Wolf- 
gang Trapp noch gehofft, daß ihm 
der ehemalige Vizepräsident der 


Eintracht (Zenker trat gestern bei 
der Generalversammlung des Ver- 
eins nicht mehr zur Wahl an) noch 

pinninl unter den Arm greifen 

könnte. Eine Umschuldung, irgend 
etwas, um die Zwangsversteige- 
rung rückgängig zu machen . 

Trapp: „Er wollte wohl he lfen , 
aber wußte nicht wie.“ Zenker hat 
bei diesem Treffen am_ Samstag 
nicht «»in mal die Getränke der 
Trapps bezahlt 

Über On Mi, Gattin des Ein- 
tracht-Stars Bum Kun Cha, hatte 
sich Bona Trapp an die WELT ge- 
wandt Der Koreaner, eb e n fa l l s 
bauherrengeschädigt wird Zenker 


npp sich nämli ch nur, wenn die 
erworbenen Inu lobilien nicht 
überteuert sind un L der Käufer auf 
lange Sicht in ein r hohen Steuer- 
progression bleibt 
Daß Trapp keil Star und auch 
kein Topverdiene werden würde, 
war damals schon klar. Trapp war 
bei der Ein tracht iie mehr als ein 
Ersatzmann. Sein Jahresverdienst 
schwankte zwisc en 120 000 und 
150 000 DM brutt , je nach Einsät- 
zen. 

Doch er vertrat te Zenker blind. 
Der überredete den Spieler im 


( Star und auch 
werden würde, 
klar. Trapp war 


Frühjahr 1982 


zum Kauf ei- 


auf Schadenersatz verklagen. Auch 
im Hause Cha war die Frau muti- 


im Hansa Cha war die Frau muti- 
ger gewesen als der Mann. On Mi 
forderte Ilona Trapp auf; ge-jen den 

mächtig en Tmm nhili anmhrm ZU 

kämpfen 

Wolfgang Trapp hatte das Hans 
1980 bei Zenker gekauft Kaufpreis 
499 000 DM. Zenker, zu dieser Zeit 
nocht nicht Vizepräsident aber bei 
der Eintracht der große Freund der 
Spieler, hatte von Trapp eine Voll- 
macht erhalten, um die Darlehen 
mit der Westdeutschen Landes- 
bank abzuwickeln. 

Niemals, sagt Wolfgang Trapp, 
habe Zenker ihn auf die Gefahr der 
Bauherrenmodelle hingewiesen. 
Diese Abschreibungsprojekte loh- 




Weifl nicht, v 
soll: Darm stac 


> es weitergeh es 
Wolfgang Trapp 

FOTO; BONG AKTS 


nes zweiten Hauses. Diesmal für 
370 000 DM Im Sommer 1982 
wechselte Trapp zu Darmstadt 98, 
weil er das Reservistenleben bei 
der Eintracht nach fünf Jahren 
endgültig satt hatte. Als nun die 
Darmstädter vor Monaten die Ge- 
hälter der Spieler kürzen mußten, 
drehten Zins- und Tilgungsbela- 
stungen der Familie Trapp finan- 
ziell die Luft ab. Die Trapps be- 
fürchten, daß auch das zweite Haus 
demnächst versteigert werden 
muß. 

Das erschütternde Bekenntnis 
eines 25jährigen: „Ich weiß nicht, 
wie wir jemals aus A*>m Schlamas- 
sel wieder herauskommen sollen.“ 
So wie es aussieht, hat Trapp eine 
halbe Million verloren. 

Mit seinen Beinen allein wird er 
rite Schulden ka n™ T p«»hr herein- 
spielen können. Denn bei Ver- 
handlungen mit neuen Arbeitge- 
bern werden Tapp und sein Mana- 
ger Rolf Otto immer wieder mit der 
Frage konfrontiert: ..Habgn auch 
Sie Geschäfte mit Zenker 
gemacht?" 

Man braucht keine propheti- 
schen Gaben: Der Fall Trapp wird 
«nicht die letzte Pleite eines Zenker- 
Kunden bleiben. Am Freitag hat 
der Ex- Vize der Eintracht noch sei- 
ne goldene Uhr vorgezeigt In die 
'Rückseite der Rolex ist die Aner- 


kennung für 750 verkaufte Bauher- 
renmodelle eingraviert. 

Da TjtnVur fwit gg 

Fußballprofis solche G esch ä ft e ge- 
macht bat kann twiti sich yoistel- 
len, was «»inigon B undesli g aspie- 
tem demnächst blüht, denn in der 
Bundesliga . weiden die Arbeite- ; 
platze weniger, und Gehalts- und 
Prämienküxzungen sind an der Ta- 
gesordnung. Und Zenker ist da 
wfnma» der einzig e, der auf 
diese Weise an die Provisionen und 
Gehälter gutgläubiger, unerfahre- 
ner «nd in Dingen un- 

mündiger Kicker gekommen sein 
soIL - 

Das ist ihm nicht einmal schwer- 
gefallen. Schließlich benutzte er ei- 
ne 'Maar>ia_ auf die viele hereinfal- 
len. Er umgarnte sich mit Stars, 
ließ diese für : sich werben. Selbst 
Jürgen Grabowski, ein Jahrzehnt 
lang das Idol der Eintracht, knüpf- 
te in dwi vergangenen Jahren ge- 
gen «»in monatliches -Fixum für 
Zenkers Südfinanz Kontakte mit 
Spielern. So berichtete gestern das 
Magazin „Der Spiegel". Grabow- 
skis Nachfolge in der Umkleid eka- 
bine der Eintracht bat inzwischen 
Roland Bouchers angetreten, der 
auf der Pressekonferenz am Frei- 
tag stolz davon berichtete, daß er 
schon drei Bauherrenmodelle ver- 
kauft habe. 


100-m-Grenze 


STAND# PUNKT I JUNIOREN-EM 


Magere 

Zeiten 


Hoffen auf 


Schützenhilfe 


Thal gern 

Feldafing 0 


Der Medaillenspiegel: 

Gold 

1. UdSSR 8 

2. Bulgarien 3 

3. Italien 2 

4. DDR 

5. Jugoslawien - 

8. R umäni en 


Sflber Krane 
4 


N ie zuvor hat der 520 000 Mitglie- 
der umfassende Deutsche 
Schwimm- Verband (DSV) so um 
seine Finanzkraft gerungen, wie 
jetzt 1982 tagelang illiquide, 1983 
Deckung des Haushalts in le tzter 
Minute - diese Alarmzeichen ver- 
hallten bei den Verbaridstagsdele- 
gierten ungehört. 

Wie ist es sonst zu erklären, daß 
die 146 Frauen und Männer im 
Kronacher R*»Hfl+BwiViaiig scharf 
auf Ihr P räsidium schossen und 
per Handstreich auf 400 000 Mar k 
jährlich verzichteten? Genau den 
Betrag hätte die Einführung eines 
Wettkampfpasses gebracht, der die 
Vereine überhaupt nicht und die 
Aktiven nur minim«] belastet hät- 
te. Genau 9,60 Mark im Jahr sollte 
das umstrittene Papier die 
Schwimmer, Springer oder Was- 
serballer kosten — nicht mal eine 
Mark im Monat Aber nein, die 
Delegierten wußten es wieder ein- 
mal besser. Sie verschließen die 
Augen vor dringenden Erforder- 
nissen, für die sie nicht einmal ei- 
nen Finger krümmen müßten. Nur 
der Sportler wäre in vertretbarem 
Rahmen gefordert worden - womit 
er den Verband vor mageren Jah- 
ren hätte bewahren können. 

Die Schreckensvision der Zah- 
lungsunfähigkeit bleibt dem Deut- 
schen Schwimm- Verband also er- 
halten. Manche Funktionäre war 
chen halt erst dann auf; wenn es zu 
spät ist DIETMAR FUCHS 


dpa, Manchester 

Um sich nwii für Has Halbfinale 
bei der Junioren-Europameister- 
schaft in England zu qualifizieren, 
benötigt die Auswahl des Deut 
sehen. Fußball-Bundes (DFB) unter 
18 Jahren („U 18") Schützenhilfe 
von Schweden. Das Team von Ju- 
gendtrainer Dietrich Weise liegt 
nach der Auftakt-Niederlage gegen 
die CSSR (1:3) und dem 1:0-Sieg 
über Schweden in der Gruppe A 
mit 2:2 Punkten nur an dritter Stel- 
le hinter der CSSR und Bulgarien 
(je 3:1 Punkte). 

Das deutsche Team kann also 
den ersten Tabellenplatz, der allein 

zur Halhfinal- T Vilnahm p berech- 
tigt, HUT erreichen, wenn es heute 
in Everton gegen Bulgarien .ge- 
winnt und Schweden gleichzeitig 
die CSSR besiegt 

Weise, der den DFB mit Saison- 
ende verläßt, hatte sich seinen Ab- 
schied nach fünf Jahren etwas er- 
folgreicher vorgestellt Doch die 
Spieler des Jahrgangs 1964, die 
noch vor zwei Jahren im Wettbe- 
werb „U 16“ in Italien Vize-Euro- 
pameister geworden waren, zeigen 
in En gland nicht das, was sie kön- 
nen. 

„Sie spielen bei diesem Turnier 
viel zu verkrampft Mit der Bela- 
stung, sich erfolgreich durchsetzen 
zu müssen, werden die meisten 
Spieler einfach nicht fertig“, er- 
klärt Weise die Gründe für das 


Deutscher C 
warm Heinz-! 
sehen Feldaf 
Nationale Qi 


führend sch: 

ther mit 69+C 

erst nach spi 
vor dem ebe 
Amateur-Nal 
Dekorsy 
70+69+73+73= 
dard 70/Par , 


nh Gotftitel 

OB) - Als amtierender 
rdflehrer-Meister ge- 
Etter Thül im bayeri- 
iig erstmals auch die 
Efene Deutsche Golf- 
□Von der 1. Runde an 
jfte es der Hubbelra- 
8+72+74=283 Schlägen 
inendem Zweikampf 
falls 19 Jahre jungen 
jnnalgptelpr Thomas 
1 (Stuttgart), der 
285 Schläge bei Stan- 
1 brauchte. 


Oberliga Nordrhein, muß um die 
Teilnahme an der Aufstiegsrunde 
zur zweiten Fußball-Bundesliga 
bangen. Die Oberhausener erhiel- 
ten vom Deutschen Fußball-Bund 
(DFB) ein Schreiben, in dem die 
Voraussetzungen für die Erteilung 
einer Lizenz angezweifelt werden. 
Aus alten Bundesligazeiten drückt 
Oberhausen noch eine Schulden- 
last von 1,3 Millionen Mark. 


1. 'Spank 

2. Nieda 

3. Irland 

4. Malta 

5. Island 


5410 105 9:1 
4211 83 5:3 
4112 5:6 3:5 
3102 4:10 2:4 
4013 23 K7 


erschossen 


Mexico City (sid) -Der mexikani- 
sche Boxtriiner Roberto Jimenez 
wurde in Mexico City von einem 


Gerz wurde 70 Jahre alt 

Düsseldorf (sid)- Alfons Geiz, der 
Gründer und heutige Gesamtleiter 
der Untern ehmensgruppe Sport- 
Informatio ns-Dienst (sid), wurde 
gestern 70 Jahre alt 


Das nächste Spiel: 29. Blak Isla n d - 
Spanien. 

Jmdomn-EM (bis 18 Jahre): In Eng- 
land, 2. Spieltag: Gruppe A: CSSR — 
Bulgarien (hO, Deutschland — Schwe- 
den 13. 

1. CSSR 2110 3:1 3:1 

2. Bulgarien 2110 15 3:1 

3u Deutschland 210123 22 

4. Schweden 200 2 <h2 0:4 


Unbekannten im Boxring erschos- 
sen. Als dar 72 Jahre alte Jimenez 
nach der zehnten Runde des Kamp- 
fes zwischen gpinpm Schützling Jai- 
me Casaspnd Arturo Hemandez in 
den Ring geklettert war, fiel der 
tödliche Schuß. 


ZAHLEN 


VOI1EYMU 

XL Intexnatfcmmlea Taxater. Herren, 
in Bottrop: Finale: Bulgarien - Roter 
Stern Preßburg £0; Spiel um Platz 3: 
Holland - Gwardia Breslau 25: um 
Platz 5: Deutschland - Dukla Zibeoc 
2:1; um Platz 7: TuS 04 Leverkusen - 
VBC Paderborn. 25. 


Heese zu Fortuna Köln 

Kolli (ad) - Horst Heese wird ab 
der nächsten Saison neuer Trainer 
beim FußballrZweitligaklub Fortu- 
na Köln. Der Nachfolger von Martin 
Luppen erhält einen Zwei-Jahres- 
Vertrag. Luppen trainiert in der 
nächsten Saison den Amateur- 
Oberligaklub Viktoria Köln. 


bislang schmale Abschneiden des 
deutschen Nachwuchses. 


Oberhausen muß bangen 

Oberhauses (sid) - Rot-Weiß 
Oberhausen, Meister der Amateur- 


FUSSBALL 

KM-QuUflkatiou, Gruppe 3: In Bu- 
dapest: Ungarn — Griechenland 23 
L England 5320 16dl 8:2 

2. Dänemark 3210 5:3 5:1 

3. Griechenland 5212 5$ 5'JS 

4. Ungarn 4 202 144 4.-4 

5. Luxemburg' 5005 5:25 0:10 

Das niefaste Spiel: L Juni: Dänemark 

'-Ungarn. 

Gruppe 5: In Bukarest: Rumänien — 
CSSR 0:1, ln Malmö: Schweden - Zy- 
pern 5.-0 

1. CSSR 5230 125 75 

2 Rumänien 5311 63 75 

3. Schweden 4211 8:4 55 

4. Italien 4031 3:4 35 

5. Zypern 6024 3:17 2:10 

Das nächste Spiel: 20. Mai: Schwe- 
den — TtflHen. 


GOLF 

NatlMiate Offene Deutsche Meister- 
schaft ln Feldafing (Standard 70/Par 
71 Y, Endstand, Herren: L Thfil (Hub- 
belrath) 69+68+72+7*483, 2 Dekorsy 
(Stuttgart) 70+69+73+73=285, 3. Knauss 
(München) 72+69+73+73=287,4. Adamo- 
wicz (Gü t ersloh) 77+60+72*71=489, 5. 
Kilian (St. Eurach) 72+72+75+73=493, 6. 
- 7. Gögele (Augsburg) 

75+68+79+72-294, Kessler (Kronberg) 
75+72+71+76-294. . 


LEICHTATHLETIK 


In te rn ati o n a les Meeting ln Peking: 

Stabhochsprung L Schmidt (Zwei- 
brücken) 5,25 m, 2. Takahashi (Japan) 
5,00 m. 

Spovtfeat ln Los Angeles: 200 m, 
Männer. L Quow (USA) 1958 (wegen 
Defekt an der 

nicht anerkannt). WeitsprungTl. Lewis 
(USA) 8J50, 110 m Hürden: L Fester 
(USA) 13,11. 


Groppe 7: Zn La Valetta: Malta - 
Spanien 25 





Rainald Grünwald 


3 . 5 . 1926 15 . 5 . 1983 


Mitglied unserer Geschäftsleitung 


Wir trauern um einen Freund und verdienten Mitarbeiter, den wir nicht vergessen werden. 


Geschäftsleitung, Gesamtbetriebsrat und Mitarbeiter 

FERRERO OHG mbH 


Frankfurt/Main Stadtallendorf 


I» 


fiif 


sid/dpa, Los Angeles/Bukarest 

Gleich mit zwei Weltrekorden 
haben die Leichtathleten endgültig 
ihre erste Weltmeisterschafts-Sai- 
son eingeläutet. In Westwood, -an 
der Peripherie der künftigen Olym- 
piastadt Los Angeles, vollzog- sich 
die große Speerwurf-Sensation. 
Nur 28 Zentimeter trennen den 25 
Jahre alten Amerikaner Tom Pe- 
tranoff nach seinem 99,72-m-Wurf 
noch von der 100-m-Grenze. Die 
Rumänin Anisoara .Cusmir be- 
gnügte sich dagegen in Bukarest 
mit der geringstmöglichen Steige- 
rungsrate: Um einen Zentimeter 
übertraf sie im Weitspxung mit 7,21 
m den Weltrekord ihrer Ereundin 
Valy Ionescu. 

„Hallo, das sieht aber gut aus", 
kommentierte der Stadionsprecher 
in Westwood den Fhig des Speeres 
imri verkündete, durch die Um- 
rechnung von Fuß und Zoll auf 
Meter verwirrt, nach der Landung 
zunächst sogar 99,84 m. Doch auch 
die offizielle Weite von 99,72 m 
konnte der neue Weltrekordmann 
lranm fassen; „Das war der Wurf; 
von dem jeder Speerwerfer jahre- 
lang, träumt Das war einfach per- 
fekt“ .Wenn man seinem Trainer 
Bill Webb glauben kann, dürfte die 
Überraschung bei Petranoff jedoch 
nicht so groß gewesen sein. Webb 
erzählte von wni»m Telefonge- 
spräch am Sonntagvormittag: J5r 
rief an und wollte nur sagen: Ich 
fühle mich phantastisch, heute 
werfe ich über 98 Meter." 

Bei HAinem Wurf herrschte abso- 
lute Windstille. „Nicht auszuden- 
ken, wo der Speer bei günstigem 
Gegenwind gelandet wäre", mein- 
te der Handelsstudent, 

Der Aufstieg von Tom Petranoff 
gleicht einer aragTflniTiiBehpn Kar- 
riere- 1977 folgte er seinem Bruder 
aus Chicago nach Kalifornien, um 
Kälte und Schnee zu entgehen und 
um sein Gluck als Baseballspieler 
zu versuchen. Eines Tages beob- 
achtet er die Speerwerfer beim 
Training, half beim Biinarnimai-n 
der Geräte und warf sie dabei wei- 
ter zurück^als di«» trainierten Athle- 
ten die Speere über den Platz hat- 
ten fliegen lassen. Der Wurf-Trai- 
ner des Palomar-Coüege sah das 
und nahm Petranoff unter seine 
Fittiche - ein neuer Star war gebo- 
ren. 

Der 1,86 m große und 81 kg 
schwere Petranoff hat sein Stu- 
dium unterbrochen. Er arbeitet 
täglich bei einer Brauerei und kon- 
zentriert sich ganz aufs Speerwer- 
fen. Sein Ziel sind nicht die Olym- 
pischen Spiele, sondern die Welt- 
meisterschaften im August in Hel- 
sinki. Er sagt: „Hier in Amerika 
kennt mich als Spee r werfer nie- 
mand. Wenn ich in ein Restaurant 
gehe, fragen sie: , Ein Speer, ist das 
da - Ball mit der Kette oder dieses 
dicke , runde Drag?’ Aber in Finn- 
land, da ist das Speerwerfen eine 
nationale Angelegenheit" 

Petranoff schlug auch seinen 
Landsmann Bob Roggy, dem am 
ehesten eine neue Bestmarke zuge- 
traut wurde. Roggy war nicht ent- 
täuscht, er sagte: .Das war nur der 
Anfang, bald fallen die hundert 
Meter.“ 


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Dienstag,: 17. Mal 1963 - Nr. 1 13 - DIE WELT 


• FORUM 


f Briefe an DIE «i WELT 

• DIE WELT, Godesberger Allee 99, Postfach 200 866, 5500 Bonn 2, Tel. 0228/30 41. Telex 8 85 714 

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. Die Bischöfe in Amerika woHei 


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Sehr geehrte Damen und Herren, 

■ seit Sie meine empirische Unter- 
suchung über den Erfolg bzw. Miß- 
erfolg der derzeitigen Fördermaß- 
nahmen für Lern behinderte in Ih- 
rem Bericht „Eine Attacke gegen 
Sonderschulen“ angesprochen na- 
ben, und' verstärkt nach dem Le- 
serbrief - „S onderschulskandal “ 
vom 2. Mai erhalte ich imrner wie- 
der Anfragen zwecks ausführlicher 

Information. 

In diesem Zusammenhang ver- 
weise ich auf meine veröffentlichte 
Studie „Kinder mit Schulschwie- 
rigkeiten“ im Bettz-Veriag, welche 
über jede Buchhandlung zu bezie- 
hen ist. Neben meiner Untersu- 
chung sind dort die Ergebnisse al- 
ler mir bekannten in- und ausländi- 
schen Studien *» «m m mrngrtrt g» 1 " 
und bewertet Sie alle »ig»w mwa 
eindeutige . Tendenz au£Die Be- 
schulung in Lembehindertenschu- 
len führt nicht zu leistungsfähigen 
Jugendlichen, welche optimal auf 
die Integ rati on in unsere Lebens- 
und Arbeitswelt vorbereitet «and. 

Die immer wiederkehrende Fra- 
ge nach dem Warum mochte ich 
mit einem Vergleich aus dAm K£z- 
Bereich beantworten. Die Kon- 
struktion des Käfer-Modells war 
unbestritten eine großartige Tat 
Über Jahrzehnte gelang es zudem, 
da*; Mnripll Anm technischen Fort- 
schritt anzupassen. Schließlich 
aber war ein Entwicklungsstand 
erreicht, auf dem zeitgemäße Er- 


fordernisse nicht mehr oder nur 
mit nnangem » «ta>rwTn technischen 
Aufwand in das Modell einzubrin- 
gen waren. 

Die Frage war demnach 
L ein technisch veraltetes, 

TL ein dem technischen Entwick- 
lungsstand aw gympwrtAff , gleich- 
wohl unwirtschaftliches Auto zu 

bauen oder 

3. ein völlig neues Modell zu ent- 
werfen. 

Für die wirtschaftlich eiwang ver- 
tretbare Alternative 3 entschied 
sich der betroffene Konzern gerade 
noch früh genug, um unter den 
Großen der Autobranche bleiben 
zu können und die wirtschaftliche 
Lage in der Bundesrepublik stabi- 
lisieren zu helfen. 

Im Bereich der Förderung der 
Kinder mit erheblichen Schul- 
schwierigkeiten befinden wir uns 
heute in einer ähnlichen Situation. 
Die Zeit drängt, wenn wir uns in 
der Bundesrepublik nicht von zeit- 
gemäßen Erfordernissen abkop- 
peln wollen, weil in zahlroiphp«! 
Nachbarländern die neuen Förder- 
modeDe bereits erprobt und - mit 
breiter Zustimmung der Öffent- 
lichkeit- zur Regel geworden sind. 

Mit freundlichen Grüßen 
Dt. Kar] Merz, 
Hamburg 62 

Hiermit beenden wir die Diskus- 
sion zu diesem Thema. 

Die Redaktion 


Ein skandalöses Urteil 


JBGB-Drtefl "m‘ uisubarottm Leben*; 

WBX.TwmZr.AarH 

Das Urteil des 3. Senats des Bun- 
desgerichtshof vom 27. 4. 83 ist mir 
unverständlich. Ich finde es unge- 
heuerlich, um nicht zu sagen skan- 
dalös! Diese Herren Richter ent- 
scheiden am grünen Tisch, wann 
ein Mensch rechtlich ein Mensch 
ist! 

Dabei ist es bei den heftigen -Dis- 
kussionen in den vergangenen 13 
Jahren den Wissenschaftlern und 
den meisten Menschen unseres 
Landes klargeworden, daß das Le- 
ben eines neuen Menschen mit der 
Vereinigung der väterlichen Sa- 
menzelle und der mütterlichen Ei- 
zelle zu einer Zolle, sowie der da- 
nach emwefaenderv Z ellteilung 
beginnt 

Das ist der Beginn des menschli- 
chen Lebens und nicht das Einset- 
zen der Eröffhungswehen. Diese 
Horen Richter «nTTten gi<-h einmal 
in Ainpr Ahtr pibi'mg«icliTiflr die ab- 
getriebenen Föten mit ihren _äl2zu- 
menschlichen Zuckungen und Be- 
wegungen unsriifln, D arm würden 
sie eine solche Entscheidung nicht 
fäll«»™ Sind denn die Kind er, di e 
durch Kaise rschnitt entbunden 
werden, im strafrechtlichen Sinne 
keine Menschen? 

Das Bundesverfassungsgericht 


Dank an Hesse Sinnlose Hilfe 


JHa nadk einer mnrafarea VtaMmto": 

WBLXvmi Wal . 

.Als etwa fünfjähriges Flücht- 
lingskind war die erste Schokola- 
de, die ich essen konnte, ein Ge- 
schenk von Hermann Hesse. H. H. 
sandte uns .einen ganzen Karton 
davon. 

Er schickte, was ich erst später 
begriff; etwas noch viel Wichtige- 
res; geistige Nahrung in Form von 
Briefen und Büchern. Durch sol- 
che Hilf e haben wir in bitterster 
Not nach der Flucht aus Breslau 
überlebt, und dafür danke ich Her- 
mann Hesse noch heute. 

Mit freundlichen Grüßen 
Reinbold Kiefer, 
Hamm 1 

Offene Fragen 

jhm (wum emnfirt Bier Jbbutemf- 
Mhen Fünf“; VP.T vom 6 . Mmt 

Sehr geehrte Damen und Herren, 
es verschlägt einem schier den 
Atem. Man muß nicht erst Gespen- 
ster bemühen, um das Fürchten zu 
lernen, hei dem Verhältnis be- 
stimmter Kreise unserer Gesell- 
schaft zu f undamentalen Begriffen 
der Moral und Ethik. In ger ade zu, 
exemplarischer Form ist dies je- 
doch wieder «»inmal an dem Füm- 
Machwerk „Das Gespenst“ offen- 
bar geworden. 

Es sollten aber auch Konsequen- 
zen gezogen werden. Wenn in den 
letzten Wochen so oft die Rede von 
einer Wende ist, dann sollte darun- 
ter auch- vor allem eine geistige 
Neubesinnung verstanden werden, 
die sich in diesem Fall ganz kon- 
kret beweisen konnte. 

Vorerst bleiben einige Fragen 
offen: 

Wieso wurde das Drehbuch vom 
TTinonmi nigtATTiim nicht ab ge- 
lehnt? 

Wie io»"" die Jury der evangeli- 
schen Fümarbeit eine Empfehlung 
aussprechen und welches Ver- 
ständnis von Christus haben die 
Jurymitglieder eig entl i ch ? 

In welcher Verantwortung befin- 
det sich der „Künstler“ und wie 
können weitere Entgleisungen ver- 
hindert werden? 

Leider ist es jetzt zu spät, um zu 
fordern „wehret den Anfängen“. 
Man selbe wenigstens den Aus- 
wüchsen wehren. 

Hochachtungsvoll 
W. Gröninger, 
Bad Homburg v. d. H. 

Die Redaktion behält sieh das Recht 
vor, Leserbriefe dnn entsprechend zu 
kürzen, je kürzer die Zuschrift Ist, desto 
größer ist die Möglichkeit der V*röf- 
‘ fentllchung. 


XtwMrfi MUbnnah dw Gelte*; 

WELT vom 6 . HaI 

Sehr geehrte Herren, 

der Schreiber des Briefes irrt, 
wenn er n nänt, daß das Geld, wel- 
sches Äthiopien durch die Entwick- 
lungshilfe erhält, den Menschen in 
diesem Staat auf Dauer hilft 

Im ersten Augenblick werden sie 
wah rscheinlich ny»br zu »wyn ha- 
ben. Aber gerade dadurch wird die 
MngUnhireit des Mißbrauchs der 
Bevölkerung durch die äthiopi- 
sche Regierung noch großer. Daß 
Äthiopien den größten Teil seiner 
Devisen für Waffenkäufe im Aus- 
land verwendet, ist eine Tatsache 
Nur blinde oder naive Leute kön- 
nen den Mißbrauch des Geldes 
nicht zur Kenntnis nehmen. Das 
kriegerische Abenteuer gegen So- 
malia ist ein Beweis dafür. 

Wenn ein Land ein exnansiom- 


kerung (auch dadurch) hungert, so 
ist die Entw ickln ngshiTfo m diesem 
Land fragwürdig. Es wäre sinnvol- 
ler, wenn die westlichen Länder 
einen massiven Druck- auf die 
äthiopische Regierung ausüben 
würden, um die Militarisierung des 
Landes zu stoppen. 

■ Mit freundlichen Grüßen 
Upo, 
BornnS 

Superkontrolle 

Sehr geehrte Redaktion, 

der Leserbrief des Herrn Vogel- 
sänger von der AOK Dortmund in 
Ihrer Ausgabe vom 11. 5. 83 hat mir 
sehr zu denken gegeben: Was sind 
doch die Erfinder des Fragebogens 
zur Volkszählung, der durch 
höchstrichterliches Urteil zu- 
nächst zu den Akten gelegt wurde, 
für Stümper jxn Vergleich zu der 
perfekten Überwachung der 
Pflichtversicherten und der Ärzte- 
schaft durch die Pflichtkranken- 
Twewn! 

Nicht, daß ich für die Überforde- 
rung der sozialen Einrichtungen 
unseres Staates kein Verständnis 
hätte, da das Anspruchsdenken 
der Sozialversicherten die Ärzte- 
schaft zwangsläufig in Gewissens- 
konflikte bringt und daher auf 
Dauer erpreßbar macht, aber was 
- werden die Grünen und. die Rosa- 
roten aller Schattierungen nun zu 
dieser ihre . individuellen Grund- 
rechte beeinträchtigenden Veriial- 
tensweise ihres Lieblingskindes, 
der Zwangsversichenmg. sagen? 

JUBt freundlichen Grüßen 
Dr. V. H Pauls, 
Solingen-Merscheid 


Die Bischöfe in Amerika wollen 
den Generälen vorschreiben, wel- 
che Waffen sie nicht gebrauchen 
dürfen. Die Anwendung von Atom- 
waffen ist also unerlaubt, Sünde! 
Waren nun die Abwürfe der. Atom- 
bomben auf Japan auch Sünden, 
sogar Todsünden, die Abwürfe der 
konventionellen Bomben auf Dres- 
den dageg en kleinere, l äßli che 
Sünden oder gar erlaubt? 

Da die Verantwortlichen für den 
Einsatz von Niiklearwaffen nicht 
ailp Mitglieder der römisch-katho- 
lischen Kirche und schon gar 
Angehörige von Kolpingsvereinen 
sind, dürfte das Bischofswort bei 
den atheistischen Herren im Kreml 
nur ein listiges Lächeln bewirken. 

O sancta sünplicätas! 

Mit freundlichen Grüßen 
Dr. Paul Beckmann, 
Münster /West£ 


In der privaten. Wirtschaft würde 
man so ein H e n d e l n schlicht Be- 
trug nennen. Aber die Politiker ha- 
ben ja bekanntlich in vielen Din- 
gen einen Freibrief und kommen 
ungeschoren üser die Runden. 

Es mutet gerade schwachsinnig 
und verbreche .isch an, wenn man 
die ewigen Haltende batten der 
letzten Zeit sien mit anhören muß- 
te, ohne daß die Betroffenen die 
Möglichkeit hatten, dagegen was 
zu untemehiTH-n. Renten sind kei- 
ne Almosen, möchte ich Herrn 
Blüm zurufen, falls er das wpf'h 
nicht wissen sollte. Da hilft auch 
kein Hinweis, daß er aus einer Ar- 
beiterfamilie stamme und Gewerk- 
schaftler war md ist. Nur Taten 
und keine Sprlche sind entschei- 
dend. 

Mag auch übtr anderen Soziallei- 
stungen manchmal zu Recht ge- 
stritten werden so handelt es sich 
bei der Normal-Rente um am? un- 
verzinste Rückzahlung je nach 
Größe der geleisteten Beiträge. Al- 
les andere ist staatlicher Betrug. 

Mit vorzüglicher Hochachtung 
Rudi Baierie, 
Hamburg 72 


Rechtsanspruch Im Tornister 


ein Bild), wird er deutlich in die 

Nähe der Nazis gerückt. 

ln den Primen und Lesevereinen 
Haben wir uns seinerzeit mehr mit 
George als mit Rilke beschäftigt, 
dessen Ergriffenheit bei einer Le- 
sung Georges der Verfasser sogar 
selbst erwähnt. Auch in den Torni- 
stern der jungen Wehkrieg-I-Solda- 
ten waren Werke von George reich- 
lich vorhanden. 

Das Unterfangen des Klett-Cot- 
ta- Verlages verdient daher jede 
Förderung und Empfehlung für 
die Jugend, damit sie die Vielfalt 
der deutschen Dichtung er&ßt. 

Wo Rilke begraben liegt (obwohl 
abseits), wird oft erwähnt, aber 
welch Italienfahrer und George- 
freund, der über den Gotthard 
fährt, weiß, daß er bei der Durch- 
fahrt durch Locarno dicht an der 
Grabstelle von Stefan George vor- 
beirollt Sie liegt auf dem Friedhof 
von Minnsio direkt an seiner Mau- 
er gl e ich hinter dem Gemeinde- 
haus (Municifico) an der linken 
Seite der Vier san Gottardo (rechts 
eine Kirche). Sollte man Locarno 
nicht uw ein Hinwei sschild bitten 
können? 

Mit freundlichen Grüßen 
Leo Weber, 
Herford 


Personalien 


Rente ist und war nie m als eind 
SogM Aelatung. Das muß man den 
jeweiligen Machthab ern ins Ge- 
dächtnis rufen. Arbeiter und Ange- 
stellte hwhAn ihr Arbeitsleben lang 
Beiträge bezahlt und diese Gelder 
jeweiligen Staat zinslos anver- 
traut Es ist seit jeher ein Genera- 
tionsvertrag gewesen. Nur wenn 
die Gelder zweckentfremdet wur- 
den, geriet das Gebilde der Renten- 
versicherung ins Schwanken. 


m. t i rgH iM Oftfenbirans In Siebenten 
Mn*-; GEUtllGB «ELT vom 7. Mal 

Der Beitrag in der WELT über 
die Neuauflage der Werke Stefan 
Georges ist leider zwiespältig. 

Es gab Zeiten, in denen man sich 
heftig an Schiller rieb (z. B. auch 
Otto Ludwig). Obwohl sich George 
„ihrem Werben immer wieder ent- 
zogen hat“ und die Brüder Staiif- 
fenb erg seine Jünger waren (die 
WELT bringt dankenswerterweise 


Wort des Ti 


99 Wenn auch die Freude 
eilig ist, so geht doch 
von ihr eine lange 
Hoffnung her, und ihr 
folgt eine längere 

Erinnern np nanh. 99 

Jean Paal, dt Dichter (1763-1825) 


GEBURTSTAGE 

Prof Dr. h_ c. Heimat Becker, 
emeritierter Direktor des Berliner 
Max-Planck-Instituts für Bil- 
dungsforschung und von 1956 bis 
1974 Präsident des Deutschen 
Volkshochschul-Verbandes. fei- 
ert am 17. Mai seinen 70. Geburts- 
tag. Der gebürtige Hamburger, 
Sohn des Islam forschere und 
späteren preußischen Kultusmi- 
nisters Carl Heinrich Becker, war 
naph Studium imd Kri egsdiens t 
als Anwalt, unter anderem in den 
Nürnberger Prozessen als Vertei- 
diger des Staatssekretärs Ernst 
von Weizsäcker, tätig. Seit 1949 
diente seine Anwaltstätigkeit fast 
ausschließlich der rechtlichen 
und kulturpolitischen Beratung 
von kulturpolitischen Organisa- 
tionen der verschiedensten Art, 
vor allem von Privatschulgruppen 
und w issenschaftlichen Einrich- 
tungen. Nach seiner E thohthwe 
zum Honorarprofessor für die So- 
ziologie des Bildungswesens an 
der Freien Universität Berlin 
üb ernahm Becker (bis 1981) die 

T»itimg des BerlTTiwr Ma v -P lnTinlr- 
Instituts für B»diing«fir»rM-biiTig 
Becker war u. a. neun Jahre lang 
Mitglied des Deutschen Bildungs- 
rates, des Kulturbeirats des Aus- 
wärtigen Amtes und des Beirates 
fürinnere Führung beim Verteidi- 
gungsministerium. 

* 

Sechzig Jahre alt wird am 17. 
Mai Dr. Ing. Ulrich Domm, Leiter 
des Vorstandsbereichs Pumpen 

»mH Ar mafaiM on d<ar K7<iin | Scharr». 


lin & Becker AG in Frankenthal 
(Pfalz). 

EHRUNG 

Das Große Verdienstkreuz mit 
Stern des Verdienstordens der 
Bundesrepublik Deutschland 
überreicht am 18. Mai Berlins Re- 
gierender Bürgermeister Richard 
von Weizsäcker dem Politikwis- 
senschaftler Professor Dr. Ri- 
chard LöwenthaL Der Sozialde- 
mokrat, Autor 2 aTii™»M»hw Publi- 
kationen, darunter auch einer Bio- 
graphie von Ernst Beater, hat 
schon vor der letzten Bundestags- 
wahl als stellvertretender Vorsit- 
zender der Grundwerte-Kommis- 
sion seine Partei davor gewarnt, 
ihr klassisches Wählerpotential 
unter den Facharbeitern zugun- 
sten von Randgruppen zu ver- 
nachlässigen. 

Mit dem mit 5 000 Mark dotierten 
Kulturpreis der deutschen Frei- 
maurer ist auf dem Deutschen 
Logentag in Hof der 1982 ausge- 
bürgerte und jetzt in Köln lebende 
russische Regimekritiker und 
Germanist Lew Kopelew, 71, aus- 
gezeichnet worden. 

WAHL 

Zu neuen Vorsitzenden 

hat der Vorstand des Deutschen 
Anwaltvereins (DAV) Ludwig 
Koch, 48, langjährigen Vorsitzen- 
den des Kölner Anwaltvereins, 
gewählt Er lost Dr. Hans-Jürgen 
Rabe, Hamburg, ab, der nach fünf- 
jähriger Amtszeit nicht mphr kan- 
didierte. 


ist nach einem Beschluß vom 
22. 6. 77 (1 BvL 217 4) gegenteiliger 
Meinung wie der 3. Senat des Bun- 
desgerichtshofs. Es entschied, daß 
es mit Art 3 Abs. 1 des Grundge- 
setzes in Verbindung mh dem So- 
zialstaatsprinzip wicht vereinbar 
sei, wenn ein Kind, das vor der 
Geburt durch >n>wi Berufeunfall 
oder Berufskrankheit »rner unfall- 
versicherten Mutter geschädigt 
worden ist, von den Leistungen der 
gesetzlichen Unfallversicherung 
ausgeschlossen bleibt 
Auch der Gesetzgeber hat in sei- 
ner Sozialgesetzgebung in Para- 
graph 555 RVO festgelegt: „Wer als 
Leibesfrucht durch einen Arbeits- 
unfall dor Mutter während der 
Schwangerschaft geschädigt wird, 
steht einem Versicherten gleich, 
der eirw*n Arbeitsunfall erKUm hat. 
Also das Bundesverfassungsge- 
richt und der Gesetzgeber haben 
-dem Ungeborenen für die g” na> 
Zeit der Schwangerschaft t- und . 
nicht erst ab Beginn der Eroff- 
nungswehen - bei Schädigungen 
das volle Recht eines Versicherten 
zugestanden, sie gelten also auch 
vor den* Eröffiiungswehen als 
rechtlich vollwertige Menschen. 

Mit freundliche n Grüßen 
Dr. med. J. Vogel, 
Berrenrath/Koln 



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8 


ICHTEN 


Gespräch bei 
Kohl über 


Waldsterben 


dpa, Bonn 

Bundesweite Maßnahmen zur 
Bekämpfung des Waldsterbens 
sind ein Thema des Gesprächs, das 
die Ministerpräsidenten der Län- 
der am Donnerstag mit Bundes- 
kanzler Helmut Kohl in Bonn füh- 
ren werden. Dabei soll auch noch 
ginmal über die Großfeuerungsan- 
lagenverordnung gesprochen wer- 
den, in die auf Drängen des Bun- 
desrates verschärfte Bestimmun- 
gen aufgenommen wurden. 

Während der zuständige Bun- 
desmnenminister Friedrich Zim- 
m ermann (CSU) bereits zu verste- 
hen gab, daß er auch die verschärf- 
ten Bestimmungen „mittragen“ 
könne, sind dagegen Bedenken 
von Bundeswirtschafts minister Ot- 
to Graf Lambsdorff (FDP) laut ge- 
worden. Bei der Unteiredung mit 
den Länderministerpräsidenten, 
an der auch Zimra ermann teil- 
nimmt, will der Kanzler offenbar 
klären, ob bei einzelnen Bestim- 
mungen noch Kompromißmög- 
lichkeiten gefunden werden kön- 
nen. Das Bundeskabinett wird sich 
in Kürze noch einmal mit der Ver- 
ordnung beschäftigen müssen. 

Das FDP-Prisidium hat gestern 
neben einem abgestimmten Vorge- 
hen zwischen Bund und Ländern 
zugunsten der Luftreinhaltung er- 
neut die Einberufung einer Konfe- 
renz zum Schutz des Waldes mit 
Vertretern aller europäischen Län- 
der aus West und Ost gefordert. 


Neue Lehrstellen durch 


Arbeitszeit-Änderung? 

SPD bietet Regierung Zusammenarbeit an 



DIE WELT - Nr. 113 - Dienstag, 17. Mai 1983 


GISELA HEINERS, Bonn 

Die SPD-Opposition ist bereit, 
an der Korrektur ausbildvmgshem- 
mender Vorschriften mitzuarbei- 
ten, „wenn es was bringt“. Das hat 
der frühere Bundesbüdungsmini- 
ster Jürgen Schmude am Sonntag 
abend im ZDF angekündigt In 
derselben Sendung („Bonner Per- 
spektiven“) forderte Handwerks- 
präsident Paul Schnitker, daß der 
Staat sofort die ausbildungshem- 
menden Vorschriften, besonders 
„die Grotesken bei der Arbeitszeit- 
Verordnung“, vermindere. Neben 
der Beseitigung der „überzogenen 
Anforderungen" beim Jugendar- 
beitsschutzgesetz verlangte 

Schnitker von den Gewerkschaf- 
ten Zurückhaltung bei den Ausbil- 
dungsvergütungen, um die Lehr- 
stellen nicht unnötig zu verteuern. 

Schmude schränkte seine An- 
kündigung mit dem Hinweis ein, 
daß deutlich werden müsse, wel- 
chen Nutzen der Abbau des Ju- 
gendarbeitsschutzes und die Ver- 
längerung der täglichen Arbeits- 
zeit bringt. Seien es nur 25 Plätze 
mehr, stehe der Aufwand dazu in 
keinem Verhältnis. Er wandte 
auch ein, daß die 1976 fast einstim- 
mig verabschiedeten Ausbildungs- 
vorschriften „so ausbildungshem- 
mend gar nicht sein“ könnten, weil 
in den Berufen, um die es gehe, wie 
Bäcker und Fleischer, das Lehr- 


stellenangebot in den vergangenen 
Jahren stark zugenommen habe. 

Der FD P- Abgeordnete Dieter Ju- 
lius Cronenberg nannte ebenfalls 
im ZDF den Tarifabschluß in der 
chemischen Industrie, der keine 
Erhöhung der Ausbildungsvergü- 
tungen brachte, „vorbildlich". Da- 
für sei die Einstellung von mehr 
L ehrling en zugesagt worden. Es 
komme nun darauf an, daß über 
Bedarf ausgebildet werde. 

Im SPD -Pressedienst warf der 
Sozialpolitiker Egon Lutz Bundes- 
arbeitsminister Norbert Blüxn 
(CDU) vor, mit seinem Entwurf ei- 
ner „Verordnung zur Verbesse- 
rung der Ausbildung Jugendli- 
cher“ den Arbeitgebern erneut „zu 
Gefällen“ zu sein. Nach dieser Ver- 
ordnung sollen Jugendliche in 
Bäckereien und Fleischereien, in 
Krankenanstalten und Schichtbe- 
trieben der Textilindustrie in den 
frühen Morgenstunden beschäftigt 
werden dürfen. Statt den Jungen 
Leuten zu helfen, wolle Blüm „die 
Gunst der Stunde nutzen und den 
Arbeitsschutz amputieren“. 

Laut Schmude spielt in der SPD 
die eins tige Absicht, die Ausbil- 
dung in staatliche Hände zu geben, 
keine Rolle mehr. IG-Metall- Vor- 
standsmitglied Preis s forderte da- 
gegen die Ablösung der einzelbe- 
trieblichen Ausbildungsfinanzie- 
rung durch ein Umlagesystem. 


Luftraum von Hessen 


„DDR“-F; 


oben Einsatz in der Bundesrepublik Deutschland 


WERNE l KAHL, Bonn 

Bei den in letzte Zeit verstärk- 
ten Aufklärungsfl igen Östlicher 
Hubschrauber an ler innerdeut- 
schen Demarkation ilinie ist es am 
Wochenende zu ei em Zwischen- 
fall gekommen. Ir hessisch-thü- 
ringischen Grenzge >iet beobachte- 
te der Bundes greni schütz das Ein- 
dringen des mode nsten sowjeti- 
schen Kampfhubs hraubers „Mi 
24“ in den Luftraux . der Bundesre- 
publik Deutschlan . 

Der mit Bod< i- Luft-Raketen 
ausgerüstete Hub schrauber, der 
seit der sowjetisch ;n Invasion Af- 
ghanistans gegen lartnäckige Wi- 
derstandsgruppenteingesetzt wird, 
flog von Thüringei kommend etwa 
200 Meter weit aif das Gebiet der 
Bundesrepublik Deutschland und 
sondierte das Teyain westlich der 
Sperranlagen. Bevor Jagdhub- 
schrauber der iW Fulda stationier- 
ten amerikanischen Streitkräfte 
aufstiegen, dreh e der Helikopter 
Richtung Osten ib. 

Welche Aufgä ben die Aufklä- 
rungstätigkeit n rt Hubschraubern 
der 3C“-Klass< an der „Staats- 
grenze West“ les sowjetischen 
Machtbereiches hat, die unter an- 
derem auf dem sowjetischen Mili- 
tärflughafen No a bei Weimar sta- 
tioniert sind, m chte die Ostberli- 
ner Militärzeit chrift „Volksar- 
mee“ (Nr. 15/8 ) deutlich. Darin 
heißt es: Transportiert von dem 
älteren Modell [MI 8“, erkundete 
eine Aufklärergruppe der „Natio- 


nalen Volksarmee“ (NVA) im „geg- 
nerischen Hinterland“ Standorte 
mobiler US-Mittelstreckenraketen 
in der Bundesrepublik. 

In dem vom Zensor freigegebe- 
nen Bericht, der das Feindbild 
Westdeutschland und seiner NA- 
TO-Partner vertiefen soll, wird die 
Übung des Truppenteils „Holland“ 
unter dem Motto beschrieben: 
„NATO-Raketenbeschlüsse for- 
dern Konsequenzen in politischer 
und Gefechtsausbildung.“ 

Der Auftrag richtete sich an je- 
weils aus fünf Soldaten bestehende 
Aufklärer- und Diversionsgruppen 
der Fallschirxnjägerbataillone 5 
und 40 unter dem Kommando von 
Oberstleutnant Walter Holland. Im 
Gelände auf der Ostsee-Insel Rü- 
gen, das westdeutschen Land- 
schaften gleicht, wurden sie unter 
Gefechtsbedingungen mit dem 
Hubschrauber im „feindlichen“ 
Hinterland abgesetzt Uber Funk 
meldet der Spähtrupp chiffriert; 
den Standort Der Auftrag: „Durch 
Täler und über Berge“ die Koordi- 
naten einer im Planquadrat X ver- 
muteten gegnerischen Startbatte- 
rie zu ermitteln. 

Nach 24stündigem Aufenthalt im 
Westen, schoß die Gruppe dem Be- 
richt zufolge das Erkennungszei- 
chen zweimal „Rauch blau“ als Si- 
gnal für die Besatzung des „Mi“- 
Hubschraubers. 

Wahrend der supermoderne „Mi 
24/Hind“ - „Hind“ (Hirschkuh) ist 
der NATO-Codename - bisher nur 


innerhalb des „DDR“-Luftraumes 
operierte, haben die leichten und 
mittleren Aufklärungshubschrau- 
ber die Grenze schon häu f ig e r 
überflogen.' Einzelne Luftfahrzeu- 
ge der „DDR“ und UdSSR, so die 
westliche Luftrauznüberwachung, 
sind sogar bis zu 40 Kilometern tief 
ins Bundesgebiet ein g edrun g e n. 
Dabei handelt es rä^h vor »llgm um 
Flugzeuge. In der west-östlichen 
Konfliktterminologie wird _ jeder 
Protest der anderen Seite mit „be- 
dauerlichem Irrt 11 *”" dies Piloten 
beantwortet 


Nar hriph fo nd ^ i nh e Erkennt- 
nisse besagten schon vor dem in 
der „ Volksarmee “ erstmals veröf- 
fentlichten Trainingsbericht über 
Einsätze im Hinterland der Bun- 
desrepublik, daß räch an Bord der 
Aufklarungshelikopter „Kund- 
schafter“ befinden, die aus der 
Luft das Terrain sondieren, um 
Schleusen ausfindig zu machen, 
durch die später Kommandos über 
die Grenze gelotst werden können. 

Diese Erkenntnisse werden 
durch den Einsatz von Grenzauf- 

klärem der „DDR“-Grenztmppen 
verstärkt Mindestens zweiund- 
zwanzigmal überschritten sie im 
vergangenen Jahr nach Angaben 
zuständiger Stellen die Demarka- 
tionslinie von Ost nach West Sie 
machten Filme und Fotos von Ge- 
ländeabschnitten, die aus ihren 
Stellungen hinter dem Todesstrei- 
fen nicht eingesehen werden kön- 
nen. 


Göring-Nachlaß 
Tagebücher aus 
einer Quelle? 


Stoltenberg zieht 
die Bremse bei 
Staatsausgaben 


• Fortsetzung von Seite 1 


ren sollen; dazu gehört zum Bei- 
spiel der Einarbeitungszuschuß 
bei Tätigkeitswechsel, der nicht 
nur gesenkt sondern auch bei Ver- 
bleib in demselben Betrieb ausge- 
schlossen werden soll 

• Der Mutterschaftsurlaub, der 
berufstätigen Müttern bisher vier 
Monate lang mit je 750 Marie be- 
zahlt wurde, soll auf drei Monate 
gekürzt werden. Die Ersparnis be- 
trägt rund 4300 Millionen Mark. 

• Der Bundeszuschuß an die land- 
wirtschaftliche Altershilfe soll um 
115, der für die Knappschaft (Berg- 
bau) um etwa 750 MilL Mark ge- 
kürzt werden. 

• Etwa 1,4 Milliarden Mark will 
Stoltenberg bei den Etatverhand- 
lungen mit den Ressorts herausho- 
len, die bis zum 10. Juni abge- 
schlossen sein sollen. 

Ungeachtet der Einsparungen 
hat Stoltenberg im '84er Haushalt 
„zusätzliche wachstumsfordemde 
Maßnahmen“ von etwa 1,5 Milliar- 
den Mark veranschlagt, um „Wirt- 
schaftsbelebung und Beschäfti- 
gung zu stützen“. Außerdem steht 
1984 die zweite Hälfte der Einnah- 
men aus der zum 1. Juli 1983 in 
Kraft tretenden Umsatzsteuererhö- 
hung mit rund vier Milliarden 
Mark zu Verfügung. 

Nach dem Grundsatzbeschluß 
über den materiellen Inhalt der ge- 
setzlichen Maßnahmen und der 
Eckwerte zum Haushalt am Mitt- 
woch will das Kabinett, wie berich- 
tet, am 29. Juni über den Haus- 
haltsentwurf 1984, den Finanzplan 
bis 1987, den Entwurf eines Steuer- 
entlastungsgesetzes 1984 und den 
Entwurf eines Artikelgesetzes über 
die Maßnahmen zur Entlastung der 
öffentlichen Haushalte und der 


Renten versiehe rungsträger sowie 


über die Verlängerung der Investi- 
tionshilfeabgabe (Haushaltsbe- 
gleitgesetz 1984) Entscheidungen 
treffen. 


Größere Abschreckung durch konventionelle Waffen 


Von RÜDIGER MONIAC 


ine 


unabhängiger Ex- 
aus vier Ländern der 
NATO beiderseits des Atlantiks ist 
davon überzeut, einen Weg gefun- 
den zu haben, wie das Bündnis 
seine konventionellen Verteidi- 
gungsfähigkeiten verbessern kann. 
Die Gruppe glaubt, die Nutzung 
neuer Technologien würde die 
Glaubwürdigkeit zur Abschrek- 
kung einer militärischen Aggres- 
sion stärken und die Abhängigkeit 
der NATO von einem möglicher- 
weise zu frühzeitigen Einsatz nu- 
klearer Waffen verringern. 

Ähnliche Vorstellungen wie die 
Gruppe vertritt seit einiger Zeit der 
NATD-Oberbefehlsh&ber in Euro- 
pa, der amerikanische General Ber- 
nard W. Rogers. Danach sind für 


„Wir glauben nicht, daß die Allianz 
hoffen kann, der Notwendigkeit 
nuklearer Waffen zur Abschrek- 
kung eines nuklearen Angriffe zu 
entkommen. Überdies verkennen 
wir angesichts der Existenz von 
Nuklearwaffen nicht, daß jede be- 
waffnete Auseinandersetzung in 
Europa die Gefahr der Ausweitung 
zu einem Kemwaffenkrieg in sich 
birgt Dieses Risiko allein bedeutet 
eine Abschreckung des Krieges in 
jeglicher Form.“ Dennoch, so heißt 
es in der Studie weiter, sei es nötig, 
daß die NATO versuchen müsse, 
den jetzigen Grad ihrer Abhängig- 
keit von einem möglichen frühzei- 
tigen Einsatz nuklearer Waffen zu 
verringern. 


che die NATO i berdies technische 
Einrichtungen auf elektronischer 
Basis zur Tarnt ag und Täuschung- 
Alle derart! ;en Ausrüstungen 
würden es dan ch der NATO mög- 
lich machen, fc gende Aufgaben zu 
erfüllen: 

vorderen Angriffs- 
arschauer Paktes, 
der gegnerischen 


fechtsfeld, veranschlagt die Studie 
einen Bedarf von 1000 Salven end- 
phasengelenkter Gefechtsköpfe 
aus Mehrfachraketenwerfern mit 
geschätzten Kosten von 200 bis 600 
Millionen Dollar. 


- Abwehr de: 
verbände des 

- Abnutzen 
Luftstreii 
-Ab riegeln, 
halten der 



Alternative Systeme 


te mit neuen konventionellen Waf- 
fen und elektronischen Systemen 
in etwa 20 Milliarden US-Dollar 
erforderiieh. Dieser Betrag, der 
nach ihrer Meinung um mhn Mil , 
liarden nach oben oder unten 
schwanken könne, sei über die 
nächsten zehn Jahre mit einer rea- 
len Erhöhung der NATO-Verteidi- 
gungshaushalte um vier Prozent 
aufzubringen. 

Zu diesem Ergebnis kommt eine 
Studiengruppe, die sich aus Poli- 
tik-Fachleuten und hohen Militärs 
aus den USA, Großbritannien, 
Norwegen und der Bundesrepu- 
blik Deutschland zusammensetzte. 
Ihr Bericht mit dem Titel „Europe- 
an Security Study“ (ESECS) wur- 
de gestern veröffentlicht Unter 
den amerikanischen Mitgliedern 
war auch McGeorge Bundy, der 
bislang als Verfechter einer voll- 
ständigen Abkehr der NATO von 
Atomwaffen zur Abschreckung 
und Verteidigung galt Er wie die 
Gruppe insgesamt erkennen aber 
an, daß die Allianz an ihrer Strate- 
gie der flexiblen Reaktion festhal- 
ten müsse. Es heißt in der Studie: 


Von deutscher Seite gehörten zu 
den Mitgliedern der frühere Rü- 
stungsdirektor im Verteidigungs- 
ministerium, Hans Eberhard, die 
Professoren Karl Kn iw und Klaus 
Ritter, der frühere NATO-Bot- 
schafter Rolf Pauls sowie die Gene- 
rale a.D. Franz-Joseph Schulze 
und Johannes Steinhoff 
Die ESECS-Studie hat Möglich- 
keiten untersucht wie künftig mi- 
litärische Ziele durch die NATO 
mit konventionellen Waffen be- 
kämpft werden können, für die bis- 
lang vornehmlich atomare Syste- 
me vorgesehen sind. Als dafür ge- 
eignete Waffen empfiehlt die Stu- 
die ballistische Raketen mit kon- 
ventionellen Sprengköpfen, Mehr- 
fachraketenwerfer und Abstands- 
waffen für Flugzeuge mit selbst- 
zielsuchenden Köpfen. Daneben 
seien für das gesamte europäische 
NATO-Gebiet integrierte und um- 
fassende Kapazitäten zur Informa- 
tionsgewinnung und Zielerfassung 
mit Datenübertragungssystemen 
und Fernmeldeanlagen erforder- 
lich, die gegen die elektronische 
Kampfführung des Warschauer 
Paktes resistent sind. Zur Er- 
schwerung der Zielerfassung 
durch den Warschauer Pakt brau- 


ifen und Nieder- 
chfolgenden War- 
schauer-Pakt^ erbände, 

- Zerschlagei der Führung*- und 
Fernmeldeeinrichtungen der geg- 
nerischen Streitkrafte sowie 

- Gewährleistung sicherer, verläß- 
licher und effektiver Führung und 
Kontrolle im NATO-Bereich. 

Die Kosten für die dafür erfor- 
derlichen Systeme schlüsselt die 
Studie wie folgt auf: 

- Zur Bekämpfung der 30 bis 40 
Hauptflugibsen dar gegnerischen 
Luftstreitkräfte sowie für die Ab- 
riegelung 'von rund hundert Eng- 
pässen für die nachrückenden 
Landstreitkräfte (besonders an den 
Flüssen Elbe, Saale, Moldau, Oder 
und Neiße) sind etwa 900 nichtnu- 
kleare Raketen erforderlich. Die 
Kosten für die Raketen, bei einem 
geschätzten Stückpreis von 2 bis 6 
Milli onen Dollar, sowie die zusätz- 
lichen Kosten für die Raketen- 
schutzbauten auf vorhandenen 
Flugplätzen und für das Einsatz- 
personal betragen über einen Zeit- 
raum von zehn Jahren 3 bis 7 Mil- 
liarden Dollar. 

- Für die Bekämpfung nachfolgen- 
der Staffeln der Landstreitkräfte 
wurde ein Bedarf von rund 5000 
nichtnuklearen Raketen mit der 
dazu gehörenden „intelligenten“ 
Munition errechnet Die Kosten für 
sie zusammen mit den Kosten für 
Aufklärung und Zielplanung im 
Bereich Europa Mitte schätzt die 
Studie auf 6 bis 18 Milliarden Dol- 
lar. 

- Für andere Bereiche, vor allem 
für Aufgaben auf dem engeren Ge- 


- Zusätzlich dazu nennt die Studie 
den für die Waffenproduktion er- 
forderlichen Kostenfaktor „For- 
schung und Entwicklung“ in Höhe 
von ein bis drei Milliarden Dollar. 


Die ESECS-Studie unterstreicht, 
was in anderem Zusammenhang 
häufig festgestellt wurde, daß der 
Warschauer Pakt mit konventio- 
nellen Streitkräften der NATO 
überlegen sei. Seine Strategie und 
operative Konzeption will das Mo- 
ment der Überraschung ausnützen 
und mit Schnelligkeit, zahlenmäßi- 
ger Überlegenheit und massierter 
Feuerkraft rasche Gelände gewin- 
ne erzielen. Die Studie betont, daß 
die Streitkräfte des Warschauer 
Paktes derzeit umfassend moder- 
nisiert und umstrukturiert werden. 
Das Ausmaß einer östlichen Offen- 
sive in Mitteleuropa hängt wesent- 
lich davon ab, ob Moskau allein mit 
präsenten Verbänden angreifen 
ie, um so das Moment dm 
:hung voll zu nutzen, oder 
versuchen würde, durch Mobilma- 
chung seine Überlegenheit ins 
Spiel zu bringen. 


„Erhebliche Ungewißheiten“ 


Wie die Studie ausfuhrt, würde 
die Offensive im ersten Fall von 
zwei „Fronten“ vorgetragen. Sie 
setzen sich zusammen aus 19 in 
Mitteleuropa stehenden sowjeti- 
schen Divisionen sowie elf weite- 
ren der NVA und der tschechoslo- 
wakischen Armee. „Front“ umfaßt 
nach sowjetischem Sprachge- 
brauch zwei Armeegruppen. Ein 
solcher Angriff würde eine wahr- 
nehmbare Vorbereitungszeit von 
zwei bis vier Tagen erfordern. Im 
zweiten Fall mit vollständiger Mo- 
bilmachung könnte der Warschau- 
er Pakt 90, möglicherweise bis zu 


110 Divisionen in drei Fronten auf- 
marschieren lassen und zwei oder 
mehr Fronten als zweite Staffel be- 
reitstellen. Von dieser Zahl wären 
59 oder mehr Divisionen sowjeti- 
sche Verbände. Ein derartiger Auf- 
marsch würde rund einen Monat 
dauern. 

Die sowjetische Offensive wird 
als hochintegrierte Operation ge- 
plant Ziel dabei ist ein gleichblei- 
bender Angriffsschwung mit vor- 
her festgelegten Marschleistungen. 
Im konventionellen Gefecht sind 
Tagesleistungen von 50 Kilome- 
tern vorgegeben, im Gefecht unter 
Einsatz von Atomwaffen sogar 
noch mehr. Die Offensive wird in 
Angriffswellen durch Verbände 
vorgetragen, die auf jeder takti- 
schen Ebene (Bataillon, Regiment 
Division) und operativen Ebene 
(Armee, Front) gestaffelt sind. Bei 
diesem AngrifFsverfahren wild ein 
abgekämpfter Verband zur Wie- 
derauffrischung zurückverlegt und 
vollständig durch einen irischen 
Verband ersetzt Dadurch soll der 
Verteidiger einem gleichbleibend 
starken Druck ausgesetzt werden. 

Die NATO-Experten sagen, daß 
trotz der beträchtlichen quantitati- 
ven qualitativen Verbesserun- 
gen der Streitkräfte des Warschau- 
er Paktes die sowjetischen Planer 
„erhebliche Ungewißheiten“ bei 
der Vorbereitung eines Angriffs 
auf Mitteleuropa zu berücksichti- 
gen haben. Deshalb, so schlußfol- 
gert die ESECS-Studie, könne die 
NATO ihre Fähigkeit zur Ab- 
schreckung eines von Osten be- 
gonnenen Krieges dadurch verbes- 
sern, daß sie die Ungewißheiten 
der sowjetischen Führer über die 
Wirksamkeit der eigenen Strategie 
verstärken. Es sei erforderlich, daß 
die Sowjetunion „offenkundig ein 
unannehmbares Risiko“ sehe. Die- 
se Anforderungen glauben die 
westlichen Fachleute, mit ihren 
Vorschlägen zur Stärkung der kon- 
ventionellen Kampfkraft der NA- 
TO zu erfüllen. 


WERNER KA HL , Bonn 

Hat die gleiche Gruppe, die dem 
„Stern“ gefälschte Tagebücher 
Adolf Hitlers als echte verkauft ha- 
ben soll, vor dem Mülionencoup 
versucht, ein ebenso lukratives Ge- 
schäft um angebliche Kunstschät- 
ze aus dem Nachlaß Hermann Gö- 
rings mit „DDR“ -Behörden einzu- 
fädeln? Das untersuchen jetzt die 
Sicherheitsbehörden. Bei diesem 
gescheiterten west-östlichen Han- 
del war der ehemalige SED-Kron- 
anwalt Friedrich Karl Kaul in Ost- 
Berlin als Vermittler aufgetreten. 

In den Vernehmungen durch die 
Hamburger Staatsanwaltschaft 
wird der inhaftierte 44 Jahre alte 
Stuttgarter NS-Souvenirfaändler 
Konrad Kujau alias Fischer auch 
zu diesem Komplex gehört wer- 
den. 

Bei der Suche nach Beteiligten 
stießen die Behörden auf die Tätig- 
keit von Ost-Anwalt Kaul. Em 
Mann namens Weber aus dem Ba- 
dischen hatte dem Anwalt - zu- 
ständig für Rechtsangelegenheiten 
der „DDR“ im Westen - Werte in 
Millionenhöhe ange boten. Die 
Kunstschätze hätte Reichsmar- 
schall Hermann Goring, so der An- 
bieter, vor Kriegsende in der Mark 
Brandenburg vergraben lassen. 

Das Wissen um die Erdverstecke 
hatte nach diesem Tip angeblich 
ein aus Südamerika zurückgekehr- 
ter Soldat mitgebracht, der 1945 
beim Verbuddeln helfen mußte. 
Als Weber dem Anwalt einen Teil- 
plan schickte, wurde 40 Kilometer 
nördlich von Berlin eine Kiste mit 
altem angeblich aus Kopenhagen 
stammenden Porzellan gefunden. 

„Bei geheimen Treffe, etwa an 
einer Ausfahrt der Autobahn 
Frankfurt-Basel“, so der „Spiegel" 
im Jahre 1981, seien Vermittler We- 
ber und „DDR“-Unterhand)er 
Kaul ins Geschäft gekommen. Ein- 
zelheiten der Schatzsuche hätten 
beide Seiten schließlich am 4. Marz 
1981 im Düssddörfer Hotel „An 
der Oper“ schriftlich unter dem 
Vermerk „Bergung herrenloser 
Kunstgegenstände in der DDR“ 
niedergelegt Kaul damals: „Im 
Aufträge der zuständigen Dienst- 
stellen der DDR“. Bei einem Gala- 
Diner zehn Tage später im West- 
berliner. Schloßhotel Gehrhus 
sprach Notar Kaul von einer „Sen- 
sation“, mit der er jetzt fündig ge- 
worden sei Das Porzellan ent- 
ppte sich jedoch als billige Ware. 
16. April 1981 starb der Ostber- 
liner Anwalt. . . 

In der letzten April-Woche dieses 
Jahres bot nun ein Mann nflmpnq 
Weber dem „Spiegel“ telefonisch 
acht Hitler-Tagebücher an. Der An- 
rufer, angeblich „Me dizin er“, er- 
schien jedoch nicht wie angekün- 
digt auf dem Hamburger Flugha- 
fen. Wer verbirgt sich hinter dem 
Pseudonym? Der Stuttgarter Hit- 
ler-Forscher" Professor Eberhard 
Jaeckel hat entgegen Behauptun- 
gen des Tagebuchhändlers Kujau 
ein ihm bereits 1978 vorgelegtes 
erstes Tagebuch nicht als echt be- 
stätigt Die Ermittlungen konzen- 
trieren sich auf die Frage, wo dfe 


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• Mreliar?" -?■ 


pup] 

Am 


vom „Stem“-Verlag zur Verfügung 
MOlioi 


men Mark ge- 


gesteDten neun ; 
blieben sind. 

In der Auseinandersetzung beim 
„Stern“ hat sich gestern Reinhard 
Mohn, Aufsichtsratsvorsitzender 
von Bertelsmann und Grüner + 
Jahr eingeschaltet Der Redakr 
tionsbeirat halt an der Forderung 
nach Rücknahme der Bestellung 
der Publizisten Johannes Gross 
und Peter Schall-Latour als künfti- 
ge Chefredakteure und gleichzeiti- 
ge Vorstandsmitglieder des Grüner 
+ Jahr-Verlages fest Mohn wül in 
Hamburg mit Redaktionsspre- 
chern Zusammenkommen. 


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gSSSrS . T .. i.r 
i tbsr-Te c e V: H jffnu 
SEI üT.-. 11« -.V.rtsfi 
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’^ Z ~ -’ -'-.v. -rr.'r.et 


Spekulative 

Geldströme 

cd. -Man sollte sieh zwar davor 
hüten, die Zacken der Zinskurve 
an dm amerikanischen Geld- und 
Kapitalmärkten als tendenzbe- 
atimmendes Moment an rionhia^ . 
gen Zin s- 'und De w‘«»wni^i4cfaw 
uberzu bewerten. Doch ganz frei- 
inaßhßn können wir uns vom ame- 
rikanischen Zinstrend im»p»r 
noch nicht, auch wenn es zwi- 
schenzeitlich einmal so «»«»äh 
Gerade die letzten Tage haben 
wieder gezeigt, wie sehr wir mit 
unseren Zin sen an den amBrifami. 

sehen kleben, , die sich wieder 
leicht aufwärts bewegen, seit die 
Spekulation auf eine US-Diskont- 
senkung als Margengabe für den 
Williamsbuig-Gipfel zusammen- 
. gebrochen ist. 

Der Zinsvorsprung, den Geld- 
und Kapitalanlagen in Dollar ge- 
genüber Anlagen in D-Mark geiüe- 
ßen, — bei zehnjährigen Staatsan- 
leihen sind es rund 2% Prozent - 
saugtinunes-noch Gelderüberden 
„großöi Teich“ ab. Und das uxa so 
mehr, als sich der Dollaxkurs einer 
am Jahresanfang noch unerwarte- 
ten Stabilität erfreut, die ihrerseits 
wieder die Folge der hohen Zinsen 
ist, mit denen die USA Kapital 
zum A u sgleich ihres Leistungs- 
bilanzdefizits anloCken , 

Aber auch spekulative Verzer- 
rungen in den Zflhiimg ggtrwytpn 
zwischen den USA und der Bun- 
desrepublik - man hatte auf eine 
DoÜaxsch wache und eine Aufwer- 
tung der Mark auch gegenüber 
dem Dollar, nach - dem 6. März 


Spekuliert - halten den Kurs der 
amerikanischen Währung auf ho- 
hem Niveau. 

Erst wenn diese Verzerrungen 
beseitigt sind, besteht eine Chan- 
ce, daß der Dollaxkurs kippt. Und 
wenn «frmn das Tl ollarln I T- gr i gi Vn 
wieder höher eingeschätzt wird, 
lassen vielleicht auch die Geldab- 
flüsse in die USA nach. Doch 
vorher wird geh unser Zinstrend 
kaum vom MTH» riIrani««han Iä w^ _ 

Überkapazitäten 

J. Sch. (Pam)-Die französische 
Regierung ™»fl >iwnTi5«*)i^ r ent- 
scheiden, wie viele Kernkraftwer- 
ke bis zum Ende dieses Jahres von 
der staatlichen EDF bestellt wer- 
den sollen. Nachdem sie bereits 
die Zweftahrestranche 1984/85 von 
sechs auf drei Anlagen reduziert 
hatte, waren für die folgenden 
Jahre je zwei Kraftwerkstranchen 
geplant Nunmehr ist die Hede von 
nur noch einer jährlichen Bestel- 
lung. N ach Berechnung einer Ex- 
pertenkommission brauchte 
Frankreich zur Befriedigung sei- 
nes Stromverbrauchs bis 1987, bei 
anhaltender Wirtschaftskrise so- 
gar bis 19 91, üb erhaupt kein neues 

falls käme es zu Überkapazitäten, 
„welche die Nation sehr teuer zu 
stehen kommen wurden", meinen 
die Experten. Aber gerade in Ener- 
gjefragen haben sie sich mehr als 
einmal getauscht Bei der Interna- 
tionalen Energxe-AgenturdEA) je- 
denfalls plädiert man für die wei- 
tere Entwicklung der Kernener- 
gie. Andererseits konnte eine Un- 
terbrechung des bereits sehr weit 
fortgeschrittenen Programms der 
Staatskasse Entlastung bringen. 


USA / Der Senat unternimmt neuen Versuch, einen Haushalt für 1984 aufzustellen | PREISENTWICKLUNG 


Wunsch und Wirklichkeit 

Von DOMINIK SCHMIDT 


D ie Diskrepanz zwischen der 
Stimmung in der Wirtschaft 
und dem tatsächlichen Zustand, 
ein in den letzten Wochen viel dis- 
kutiertes Phänomen, beginnt sich 
zu- nivellieren. Der politische 
Wechsel in Tbwm, der ur sächlich 
die Kiinmandenmg bewirkte, ist 
Alltag geworden. Zahlen und Fak- 
ten dominieren wieder. Und diese 
Großen schärften nicht nur den 
Realitätssinn; sie zeigen zugleich, 
daß übertriebene Hoffiaungen de- 
placiert sind, die wirtschaftliche 
Wende weit«’ auf sich warten läßt 
"Dies güt weltweit, folglich auch 
für die Bundesrepublik und erst 
recht für regionale Märkte. Sie^die 
Bundesländer, «md das schwäch- 
ste Glied rinw Kette, von interna- 

tywinhm TOwfTirsggn imd Abhängig- 
keiten. .Ihre Möglichkeiten, sich 
vom Gesamttrend abzukoppeln, 
sind - wenn überhaupt vorhanden 
— überaus gering einzuschatzen. 
Bestenfalls graduelle. Korrekturen 
yemnim angefügt werden. Deren 
F.ffirienz wiederum bleibt zumin- 
dest fraglich, wie das Beispiel Nie- 
dersachäen zeigt 
Der- Jahresbericht, den Nieder- 
sachsens Wirtsc haftsminis terin 
Birgit Breuel dies« Tage vorgelegt 
hat, macht den engen Handlungs- 
spielraum landespolitisch« Kom- 
petenz deutlich. Der Versuch, aus 
dem tristen Zahlenmaterial des 
Jahres 1982 positive Entwicklun- 
gen abzuleiten, erweckt Mi t leid, 
die Interpretation der Ergebnisse 
muß auf Unverständnis stoßen. 
Niedereachsen, so heißt es mit 
Bück auf die wirtscha f tlich e Ent- 
wicklung in d« Bundesrepublik, 
könne in Teilbereichen günstigere 
Ergebnisse präsentieren. Die Lan- 
desregierung werde ihre „klare 
Wirtschaftspolitik“ beib ehalt e n . 

A ussagen dies« Art im Texttell 
/Vdes Jahresberichts stehen im 
Widerspruch 2 x 1 den nackten Zah- 
len. Sie nämlich besagen, daß das 
reale Bruttomlandsprodukt in Nie- 
dersachsen 1982 um 1,3 Prozent 
gesunken ist und damit stärker 
schrumpfte als im Bundesdurch- 
schnitt fmrnn« 1,0 Prozent). A u ch 
andere Kennziffe rn weiten ein be- 
zeichnendes Licht auf den wirt- 
schaftlichen Zustand des Landes. 
So erhöhte sich der niedersächsi- 
sche Anteil an den Insolvenzen in 
d« Bundesrepublik auf 11 (1981: 
9,51 Prozent Die schlechtere Ver- 
fassung der U nter nehmen wird in 
der Zunahme der Anträge auf Lan- 
desbürgschaft sichtbar. Wurden 
1981 noch 57 Abträge mit einem 
Volumen von 163 MUL DM gezahlt, 
so stieg diese Zahl 1982 auf 78 


PARISER GIPFEL 


Anträge üb« eine Summe von 256 
MüL DM. 

Besorgniserregend ist die Diffe- 
renz zwischen Niedersachsen und 
dem R imdgfiri n mhcchnitt auf dem 
Gebiet der Arbeitslosigkeit- Die 
Arbeitslosenquote lag im Jahres- 
mittel bei 9,5 Prozent und damit 
um genau zwei Prozentpunkte 
über d« in d« Bundesrepublik 
insgesamt. 

Innerhalb des verarbeitenden 
Gewerbes blieben in den letzten 
Jahren einige wichtige Branchen 
im Vergleich zum Bundesgebiet in 
der Beschäftigtenentwicklung zu- 
rück. Dazu gehören d« Straßen- 
fhhrzeugbiu, die Elektrotechniki 

die Rihn magchincnindug faric, die 

Gummiverafbeitung und die che- 
mische Industrie. Lediglich die öf- 
fentliche Hand betrieb eine be - 1 
whäfKp ingsstabiligter endp ; Poli- 
tik. 

N iedersachsen gehört seit lan- 
gem zu den Regionen im Bun- 
desgebiet, die überdurchschnitt- 
lich von der Arbeitslosigkeit be- 
troffen sind. Noch nie aber wurde 
das so deutlich wie gerade jetzt 
Neben der Wirtschaftsstxuktur ist 
es die demographische B elas t un g 
des niedersachsischen Arbeits- 
marktes durch stärk« besetzte Al- 
tersgruppen, die ins Arbeitsleben 
streben. Hinzu kommen stmktu- | 
reüe Besonderheiten: Aufgrund 
der Siedlungsstruktur eines Flä- 
chenstaates mit nur wenigen Bal- 
lungsgebieten mangelt es in weiten 
Teilen des Landes vom Poten tial 
her an groß«, anpassungsfähige- 
ren und differenzierten Arbeits- 
märkten. 

Diese Probleme haben sich in 
jüngst« Zeit eh« noch verschärft 
Eine Sonderuntersuchung des 
Landesarbeitsamtes kommt zu 
dem erschreckend«i Ergebnis, 
7 ^TK>hmgnrl Fa char beiter und 
Angestellte mit gehobenen Tätig- 
keiten arbeitslos werden. Im Erbe- 
bungszeitraum erhöhte rieh der 
Anteil der beruflich Qualifizierten 
an der Gesamtzahl der Arbeitslo- 
sen von 39 Prozent auf 41 Prozent 
Zugleich steigt die Zahl der Dauer- 
Arbeitslosen. 

Vor diesem Hintergrund wäre 
die niedersächsische Landesregie- 
rung, die seit Jahren das Ziel arti- 
kuliert, Anschluß an den wirt- 
schaftlichen Ent wicklungsstand 
d« Bundesrepublik zu finden, gut 
beraten, ihre wünsche und Hoff- 
nungen den Realitäten anzupas- 
sen- Das verfügbare Instrumenta- 
rium. vor allem ab« fehlende fi- 
nanzielle Mittel, bilden natürliche 
Grenzen für eine eigenständige 
Struktur- und Konjunkturpolitik. 


Minister Lambsdorff lobt 
Frankreichs Austerity-Plan 


JOACHIM SCHAÜFUSS, Paris 

Die Bundesregierung beglück- 
wünsche ri ff h , zu den jüngsten 
Maßnahmen, die Wirtschafts- und 
Finanzminrcter DelorS «Ulf Grund 
des Austerity-Planes d« französi- 
schen Regierung von Ende Marz 
ergriffen hat. „Wir glauben, daß sie 
in die ri chtig e Richtung gehen . “ 
Dies erklärte Bundeswirtschafts- 
minister Otto Graf Lambsdorff am 
Vorabend des 4L deutsch-französi- 
schen Gipfels in wiwn gestern von 
der P ariser Wirtschaftszeitung 
Jjes Echos“ : veröffentlichten 
Interview. . 

Demgegenüber stellt der „Figa- 
ro“ in Korrespondentenbe- 

richt aus Bonn fest, daß man dort- 
wie auch mParis selbst- ein Schei- 
tern des Austerity-PIanes nicht 
ausschließt. In d^ir fa^hM Wirt- 
schaftskreisen rechne man noch 
vor Ende dieses Jahres mit einer 
neuen Franc-Abwertung oder mit 


dem Austritt Frankreichs aus dem 
Europäischen Wahrungssystem 

Dazu sagte Lambsdorff er sei 

davon überzeugt; daß Paris einen 
EWS- Austritt nicht beabsichtige. 
Denn dieses System habe sich trotz 
woiiwr Unzulänglichkeiten für die 
Wirtschaft beider Land« als nütz- 
lich erwiesen. Es sei außerdem ein 
Faktor d« politischen Zusammen- 
arbeit in der EG. Dies gelte auch 
für die gemeinsame Forderung 
nach weiteren Zinssenkungen in 
den USA 

Lambsdorff räumte ein, daß es 
zu item oder anderen Wirt- 

schaftsproblem zwischen Bonn 
und Paris Divergenzen gebe. Ab« 
dies sei auch unter den früheren 
p<igfeninj ff»n der beiden Land« so 

gewesen, n ^ n(> daß. dadurch die 
3pÜ tS Ch-fraTiTRciwnh<» Freundschaft 
ernsthaft in Gefahr gebracht wor- 
den wäre. 


Weiterer Mißerfolg hätte negative 
Auswirkungen auf die Finanzmärkte 


HORST-ALEXANDER SIEBERT, Washington 
Mitte dies« Woche entscheidet es sich, ob es dem Senat 
gelingt, einen Haushalt für das am 2. Oktober beginnende Finanz- 
jahr 1984 auf die Beine zu stellen. Zweimal ist er schon geschei- 
tert, und die Aussichten für einen Durchbruch sind auch H jo^Tnal 
gering. Von den 100 Senatoren sind 54 Republikaner. Aber fünf 
von ihnen ba h^n sich mit den Demokraten verbündet, weil sie 
rnpinpn, daß «rine ppfirf tkata s trophe vermieden werden muß. 

Die ^ <v n g * M i l, ** T<7 * >ri «tm»«! Schei- Anziehen der Steuerschraube, den 


tems hi«pn sich leicht ausmalen. 
Im Ausland würde d« Eindruck 
AntwtehAn, riafl die USA nicht in 
der Lage sind, ihre gewaltigen 
Budgetprobleme zu lösen. Der 
Kongreß könnte zw« Einzdetats 
durch Zuweisungsbeschlüsse ver- 
abschieden; was jedoch fehlt, wä- 
ren die in den Resolutionen enthal- 
ten«! genauen Haushaltsziele, die 
gewöhnlich disziplinieren- 

den Effekt haben. Normalerweise 
führt eine solche Situation zu ein« 
weiteren Aufblähung d« Defizite; 
mögliche Vetos des Präsidenten 
komplizieren das Regierungs ge- 
schärt erheblich. 

Die Geister scheiden sich an d« 
Frage, um wieviel die Steuerein- 
nahmen angehoben werden müs- 
sen, damit die Erfrn rHhanghalfceHA . 
fizite nachhaltig abgebaut weiden. 
Hier gibt es auf dem Kapitol zwei 
Schuten. Die eine ist davon über- 
zeugt, daß sich das Defizitproblem 
von selbst erledigt, wenn die Kon- 
junktur genügend Fahrt aufge- 
nommen hat. Außerdem wird die 
wirtschaftliche Erholung als noch 

ZU anfällig anggs^ht»n T um die 
Nachfrage durch höhere Steuern 
zu belasten. Die Parole heißt ab- 
waiten. Präsident Reagan hat die- 
ser Gruppe jetzt den Rücken ge- 
stärkt, als « nachdrücklich jedes 


AUF EIN WORT 






W Wirtschaftlicher Erfolg 
ist dem einzelnen nur 
beschieden, wenn er in 
Verfolgung seiner eige- 
nen Interessen anderen 
Nutzen bringt 99 

Prof Dr. med- Rudolf Kopf; Vorsit- 
zend« des Bundesverbandes der 
Pharmazeutischen Industrie e.V., 
Frankfurt fötoiWEwht 

Geringe 

Erfolgschancen 

H a. Brüssel 
Mit ungewissen Erfolgschancen 
haben die Ländwirtschaftsminist« 
der EG gestern ihre Beratungen 
über das diesjährige „Agrarpreispa- 
ket“ wiederaufgenommen. Vor al- 
lem Frankreich stand unt« starirem 
innenpolitischen Druck. Ab« auch 
Italien hat bislang kein Anzeichen 
für eine Auflockerung seiner in die- 
sem Jahr besonders harten Ver- 
handlungsposition erkennen las- 
sen. Rom fordert Zinsboniflfcatio- 
nen. zugunsten sein« Landwirte für 
die im EG-Hausbalt keine Mittel 
vorhanden sind. Umstritten war ge- 
stem außerdem auch noch der Ab- 
bau des W ähr u n gs a usgle i chs im 
AgrarhandeL 


Verricht auf die dritte Einkom- 
mensteuersenkung um zehn Pro- 
zent am 1. Juli und die Annullie- 
rung d« 1985 in Kraft tretenden 
Indexierung der Einkommensteu- 
er ablehnte. 

Für die andere Schule ist Zeit 
kostbar; sie sieht in den riesigen 
Passivsalden die eigentliche Kon- 
junkturbremse. Immerhin muß 
das US-Sc hatzamt in den nächsten 
drei Jahren rund 660 Milliarden 
Dollar (m g hr als 1,61 Billionen 
Mark.') böigen, um die Haushalts- 
defizite zu finanzieren. Verwiesen 
wird auf alle bisherigen Erfahrun- 
gen. Danach gilt als sich«, dafl 
hohe Defizite letztlich immer zur 
Tnflatinntemng utd — zusammen 
mit d« restriktiven Geldpolitik d« 
Notenbank - Unterbeschäftigung 
fuhren. Allgemein wird an der Wall 
Street für etwa Mitte 1984 mit neu- 
en Zinsschüben gerechnet, weil 
dann d« öffentliche und nach der 
Rezession wieder normale private 
Kreditbedarf aufeinanderstoßen. 

Reagan teflt im HinbliHr auf die 
Haushaltskrise das Schicksal sei- 
nes demokratischen Vorgängers 
Jimmy Carter, dessen letztes Bud- 
get, obwohl in revidiert« Form 
neu vorgetegt, in d« Versenkung 
verschwand. Selbst die Republika- 
ner haben Reagans Entwurf, der 


EUROPÄISCHE GEMEINSCHAFT 

Ministerrat hat Kredit 
an Frankreich zugesagt 


WILHELM HADLER, Brüssel 

Die Europäische Gemeinschaft 
hat Frankreich gestern einen Zah- 
lungsbilanzkredit in Höhe von 4 
Milliarden Ecu (rund 9 Milliarden 
Mark) zugesagt und damit den Be- 
mühungen von üTnanzminist« 
Jacques Delors um Stabilisie- 
rung von Wirtschaft und Staatsfi- 
nanzen politische Rückendeckung 
gegeben. 

Erwartungsgemäß ermächtigte 
d« Ministerrat die EG-Kommis- 
sipn, im Rahmen der sogenannten 
„Ölfazüität“ der Gemeinschaft auf 
Hph internati onalen Kapitalmärk- 
ten Anleihen im genannten Um- 
fang an fen nehmen. Ihr Ertrag soll 
Frankreich Kredite zu günstigeren 
Bedingungen sichern als im Falle 
eigener Bemühungen. Als Laufzeit 
der Anleihe wurden vorläufig 
sechs Jahre in Aussicht genom- 
men. Auch andere Einzelheiten, 
zum Beispiel die Frage, ob mehrere 
Tranchen aufgelegt werden sollen. 


«and bisher noch nicht entschie- 
den. 

Die F innnrministcr der EG wür- 
digten bei ihren Beratungen aus- 
drücklich die Anstrengungen 
Frankreichs zur Wiederherstellung 
seines wirtschaftlichen Gleichge- 
wichts. Politische Beobachter sa- 
hen darin einen Versuch, Finanz- 
minister Delors zur Fortsetzung 
seines europafte madlicfaen - Kurses 
zu ermuntern. 

Die 1975 geschaffene Anleihefa- 
zilität sollte den Mitgliedsstaaten 
ursprünglich ermöglichen, durch 
die Erhöhung der -Ölrechnung“ 
entstandene Zahlungsbilanz- 
Schwierigkeiten zu meistern. Nach 
einem fr üher en Grundsatzbe- 
schfuß hegfand ein Anfeihprahmen 
von 6 Milliarden Ecu (13,5 Milliar- 
den Mark). Der Rat wird sich des- 
halb schon bald mit ein« Aufstok- 
kung d« durch den jüngsten Be- 
schluß weitgehend ausgeschöpften 
Anleihemöglichkeiten beschäfti- 
gen. Wichtigster Interessent ist wie 
in der Vergangenheit Italien. 


VEREINIGTE STAATEN 

Kaufman: Der Zins hat 
die Talsohle erreicht 


rtr, Washington 

Der große Rückgang bei den 
Zi nssätzen seit dem letzten Jahr ist 
narb Eingphäfeqing des „ZiüS-Gu- 
ru“ der Wallstreet, Henry Kauf- 
man, vorbei. In einem Femseh-In- 
terview sagte der Cbefvolkswirt 
der Investmentbank Salomon 
Brothers am Sonntag, die Zinssät- 
ze würden für die absehbare Zu- 
kunft um einen halben bis einen 
Prozentpunkt naeh oben unH un- 
ten schwanken. Das Ende des 
Zinsrückgangs werde die Wirt- 
Schaftserholung in den USA ab« 
nicht ab würgen, fügte Kaufmann 
hinzu. Der Aufschwung werde be- 
scheiden und weit weniger kräftig 
ausfaüen als frühere Erholungs- 
phasen. 

Weitere Zinssenkungen sieht 
Kaufman nur für den Bereich Woh- 
nungsbau. Dort sorgten Geldzu- 
flüsse zu Spar- und Bankinstituten 
aus Geldmarktkonten für eine 
wachsende Konkurrenz bei Hypo- 
thekenkrediten. 


Zur Preisentwicklung sagte 
Kaufinan, der Erfo l g bei aer Infla- 
tion im ersten Quartal dieses Jah- 
res könne nicht aufrechterhalten 
werden. In d« zweiten Jahreshälf- 
te würde die Rate auf immer noch 
mäßige vier bis fünf Prozent anzie- 
hen. 

Kaufinan bezeichnete das Vorha- 
ben von Präsident Reagan zur 
Steuersenkung um zehn Prozent 
ab 1. Juli angesichts hoher Haus- 
haltsdefizite als nicht gerechtfer- 
tigt und schlug eine Senkung um 
nur fünf Prozent vor. Außerdem 
sollte der Plan für die Steuerin- 
dexiemng aufgegeben werden. 

Im übrigen bekräftigte Kaufman 
seine Ansicht, daß Paul Volcker, 
dessen Amtszeit als Vorsitzend« 
des Federal Reserve Board im Au- 
gust ablauft, vom US-Präsidenten 
erneut nominiert werden sollte. 
Der Notenbankchef habe gute Ar- 
beit geleistet, sagte Kaufman. 


KAFFEE / Weltmarktpreise und Dollarkurs erhöhten den Einstandspreis 

Konsum stagnierte erstmals seit 1978 


dpe/VWD, Hamburg 
Der Kaffeekonsum in der Bun- 
desrepublik ist im verg a ng en en 
1 Jahr erstmals seit 1978 nicht mehr 
gestiegen. Zugenommen haben 
nur noch Teilbereiche. Wie der 
Deutsche Kaffee- Verband (Ham- 
burg) erklärte, wurden pro Kopf 
der Bevölkerung 5,88 (1981: 5J)5) 

! Kilo gramm Röstkaffee verbraucht 
: Ab« auch der Gesamtmarkt für 
Kaffeeprodukte stagnierte bezie- 
I hungsweise wuchs nur geringfü- 
gig. Angerichts der wirtschaftli- 
chen Rezession und hohen Arbeits- 
losigkeit kann nach Feststellung 
des Verbandes die Kaffeewirt- 
schaft dennoch relativ zufrieden 
sein. Seit Jahren halt Kaffee mit 
Abstand die Spitzenposition im 
Getränkekonsum. Das 

Verbrauchspotential sei noch nicht 
einmal voll ausgeschöpft, meint 
die Branche. 

Der deutsche Kaffeemarkt reprä- 
sentierte 1982 ein Umsatzvolumen 
von üb« sieben Milliarden Mark. 
Unter den Kaffeeprodukten domi- 


nierte Röstkaffee mit 90 Prozent, 
während Extraktkaffee mit z ehn 
Prozent relativ stabil blieb. Auf- 
grund des gestiegenen Rohkaffee- 
Weltmarktpreises sowie des höhe- 
ren Dollarkurses verteuerte sich 
für die deutsche Kaffeeindustrie 
d« Einstandspreis von 6,57 Mark 
im Januar auf 7,19 Mark je Kilo- 
gramm im Dezember. Das hatte zur 
Folge, daß die Rost« ihre Abgabe- 
preise zweimal korrigierten. 

Der Konzentrationsgrad in der 
deutschen Kaffeeindustrie - die 
sechs müßten Röster bestreiten et- 
wa 85 Prozent des Haushaltsmark- 
tes — hat waoh Mitteilung des 
Kaffee-Verbandes gegenüber 1981 
kaum geändert. Der Markt ist nach 
wie vor von einem hohen Wettbe- 
werbsdruck gekennzeichnet Für 
die V erbraucnerwerbung in den 
Medien wurden allein rund 160 
Millionen Mark ausgegeben. Im 
Kampf um das Regal im Lebens- 
mfrtei-Emzelhander erreichten so- 
genannte „weiße“ Kaffeeprodukte 
einen Anteil von rund drei Prozent 
Sie trugen mit Ham bei, daß etwa 


40 Prozent aller Röstkaffeekäufe 
im unteren Preisbereich von weni- 
ger als neun Mark je 500 Gramm 
getätigt wurden. 

In die Bundesrepublik sind 1982 

nach der Außenhandelsstatistik 
brutto 514 112 Tonnen koffeinhalti- 
ger Rohkaffee mit einem Grenz- 
übergangswert von 3,65 Milliarden 
Mark importiert worden. Der sich 
daraus errechnende Durch- 
schnittspreis lag mit 7,11 (6,25) 
Mark je Kilogramm erheblich über 
dem Vorjahr. Nach Abzug von Ein- 
fuhren zur Eigenveredelung sowie 
Lohnveredelung für a u s l ändisc h e 
Rechnung sind netto 435 122 
(440 108) Tonnen verzollt und ver- 
steuert worden. Größter Lieferant 
war wieder Kolumbien, das sei nen 
Anteil mit 34£ (33,9) Prozent nur 
gerin gfüg ig «höhen konnte. Brasi- 
lien hat dagegen seinen Anteil 
kräftig auf 15,2 (10.6) Prozent aus- 
geweitet und damit EI Salvador 
mit 9,1 (14) Prozent von s e ine m 
friiyhfflgpn zweiten Platz auf Rang 
drei verdrängt 


Banken halten eine Zwei 
vor dem Komma für möglich 


für 1984 ein „ordentliches“ Minus 
in Höhe von 190,2 (1983: 210,2) Mil- 
liarden Dollar auf wies, wie eine 
heiße Kartoffel fallen lassen. Das 
Repräsentantenhaus handelte zu- 
erst, indem es die jährliche Wachs- 
tumsrate des Verteidigungsetats 
Von zehn auf vier Prozent zurück- 
nahm und das Defizit auf 174,5 
Milliarden. Doll« reduzierte. Zu- 
gleich «höhten die Abgeordneten 
die Steuern 1984 um 30, 1985 um 40 
und 1986 »m 50 Milliarden Doll«. 
Unters Fallbeil kamen die diesjäh- 
rigen Steuergeschenke und die 
Steuerindexierung. 

Bedenklich stimmt die Zerstrit- 
tenheit der Republiken« im Senat. 
Regelrecht abgeschmettert wurde 
cter Vorschlag der Fraktionsfüh- 
rung, die Steuern um des lieben 
Friedens willen leicht heraufzuset- 
zen. Es ging um — für die amerika- 
nische Volkswirtschaft unerhebli- 
che - 2,7 Milliar den Doll«, gekop- 
pelt mit mW Steigerung der Mili- 
tärausgaben um TJS Prozent und 
ein« Anhebung anderer Aufwen- 
dungen um 11,4 Milliarden Doll«. 
Das Ergebnis war für 1984 ein Defi- 
zit von 192,4 MiiiinTrion Dollar. Da- 
gegen lief die Senatsmehrbeit 
Sturm, die weitaus höhere Steuern 
fonterte. Schließlich scheiterte 
auch d« Vorschlag der republika- 
nischen Senatoren Weicker und 
Gorton, die das Minus auf 184,4 
Milliarden Doll« drücken wollten. 

Im Senat herrscht die totale Kon- 
fusion - mit allen negativen Aus- 
wirkungen auf die Finanzxnärkte. 
Nach den lmHiT ri phMvian Schnit- 
ten 1981 und 1982 wird über weite- 
re Ausgabenkürzungen überhaupt 
nicht gesprochen. Alles dreht sich 
um mehr Steuern. 


HANS-J. MAHNKE, Bonn 

Die im Herbst vergangenen Jah- 
res begonnene konjunkturelle Er- 
holung setzt sich nach überein- 
stimmender Meinung des Bundes- 
verbands deutscher Banken und 
des Deutschen Sparkassen- und 
Giro verbandes zw« fort. Ab« die 
Nachfragesituation bessere sich 
nur allmählich, so die Auswir- 
kungen auf die Produktion zu- 
nächst noch gering bleiben. Das 
Fundament für eine Aufwärtsent- 
wicklung sei jedoch fest« gewor- 
den. 

D« Bankenverband weist darauf 
hin, daß rieh die Voraussetzungen 
für ein inflationsfreies Wachstum 
verbessert hätten. Durch billigere 
Importe, vor allem von Mineralöl, 
seien die Unternehmen entlastet 
und die Kaufkraft d« Verbraucher 
gestärkt worden. Die Lohnstück- 
kosten würden in diesem Jahr we- 
nig« steigen als im Vorfahr. Außer 
der Anhebung des Meorwertsteu- 
ersatzes Mitte dieses Jahres sei we- 
der von der Kosten- noch der 
Nachfrageseite her eine wesentli- 
che Veränderung des Preisklimas 
in Sicht „Die Zwei vor dem Kom- 
ma ist in Reichweite“, prognosti- 
ziert der BankenverbancL 

Die für höhere Investitionen not- 
wendige Verbesserung d« unter- 
nehmerischen Ertragssituation 
zeichnet sich nach Angaben der 

Spn rfcagwn- CVr gaTiisatifw i ange- 
sichts stabiler Kosten und vorhan- 
den« Produktivitätsreserven be- 
reits ab. Von d« Staatsnachfrage 
und vom privaten Verbrauch wur- 
den dagegen, wenn überhaupt, nur 
geringe Impulse ausgehen. Da an- 
gesichts d« schwachen Weltkon- 
junktur auch nicht mit ein« ra- 
schen Ausweitung der Export- 
nachfrage zu rechnen sei, müsse 


d« Aufschwung diesmal anders 
als in den vergleichbaren vorange- 
gangenen Aufschwungphasen von 
der Binnenkonjimktur getragen 
werden. 

Für den Bankenverband spricht 
vieles dafür, daß sich der eingelei- 
tete wirtschaftliche Erholungspro- 
zeß langsam« vollziehen wird als 
in früheren Aufs chwungp hasen. 
Um so wichtig« sei der Beitrag der 
künftigen Wirtschafts- und Finanz- 
politik zu besseren Investitionsbe- 
dingungen. Die Grundsätze der 
Koalitionsvereinbarungen und d« 
Regierungserklärung müßten in 
konkrete Entscheidungen umge- 
setzt werden. Der angekündigte 
Kurs müßte in den kommenden 
Jahren klar und konsequent 
durchgehalten werden. 

Der Zinssenkungspieiraum am 
Geldm«kt ist nach Ansich t des 
Bankenverbandes derzeit ausge- 
schöpft. Auch am Rentennmrkt 
herrsche seit Wochen eine Konsoli- 
dierungsphase. Eine wichtige Vor- 
aussetzung, daß die Zinsen’ am 
deutschen Rentenmarkl nochmals 
nachgeben, wäre rin Zinsrückgang 
in den USA oder eine schwächere 
Einschätzung des Doll«. Ab« 
auch überzeugende finanzpoliti- 
sche Konsolidierungsbeschlüsse in 
d« Bundesrepublik könnten die 
Zinssenkungsphantasie nochmals 
beflügeln. Alles in allem dürfte 
nach Ansicht des Bankenverban- 
des auch am Rapitalrrmrkt der 
Zinssenkungsspielraum nicht 
mehr sehr groß sein. 

Im Vorfeld des Weltwirtschafts- 
gipfels warnt die Sparkassen-Orga- 
nisation vor ein« Rückkehr zu 
festen Wechselkursen. Sie plädiert 
für Enthaltsamkeit bei Notenbank- 
interventionen. 


WIRTSCHAFTS • JOURNAL 



Der Ausgabenanstieg ln der gesetzlichen Krankenversicherung hat sich 
spürbar verlangsamt Eihöhten sich die Aufwendungen Je Mitglied 1980 
noch um 9J5 Prozent waren es 1981 62 Prozent und 1982, nach vorläufigen 
Berechnungen des Arbeitsministeriums, nur noch 0,8 Prozent Dieser 
Trend ist erfreulich, vor allem für die Brieftaschen der Versicherten. 

QUEUE: GLOBUS 


Über EG-Richtfime einig 

Brüssel (Ha.) - Üb« die geplante 
EG-Richtlinie zur Harmonisterung 
der Konzernbilanzen hat sich der 
Ministerrat gestern nach fünfjähri- 
gen Vorberatungen verständigt Sie 
verpflichtet die Mitgliedsstaaten, 
bis 1990 einheitliche Mindestregeln 
üb« Form und Inhalt von Konzern- 
abschlüssen zu verlangen und soll 
vor allem eine größere Transparenz 
des europäischen Kapitalmarktes 

ermöglichen. 

Wohnungsbau belebt 

Bonn (ReL) - In den ersten vier 
Monaten 1983 hat sich d« Woh- 
nungsbau deutlich belebt Nach 
Mitte il un g des Zentralverbandes 
des Deutschen Baugewerbes 
(ZDB), waren auch im Gewerbebau 
leichte Verbesserungen zu ver- 
zeichnen, während der öffentliche 
Bau in sein« tiefen Krise stecken- 
geblieben sei Trotz der Nachfrage- 
belebung seien die Baupreise je- 
doch nahezu unverändert geblie- 
ben. Im April habe etwa jeder zweite 
Betrieb Arbeitskräfte neu einge- 
stellt 

Sechs Mark Dividende 

Lübeck (dpa/VWD) - Die Dräger- 
werk AG, Lübeck, schlägt der 
Hauptversammlung am 27. Juni 
vor, für 1982 aus dem unveränder- 
ten Bilanzgewinn von 6,9 Millionen 
Mark wieder eine Dividende von 
sechs Mark je 50-DM-S tarn inaktie 
sowie sieben Mark je 50-DM-Vor- 
zugsaktie auszuschütten. Fern« 
sollen von dem zu bildenden Ge- 
nußkapital von 10,78 Millionen 
Mark 215 600Genußscheinezuje5D 
Mark Grundbetxag ausgegeben und 
den Aktionären im Verhältnis 5:1 
zum Preis von 120 Mark je Schein 
angeboten werden. 

Steinkohle vorn 

Frankfurt (AP) - Der Anteil der 
Steinkohle lag 1982 erstmals höh« 
als der Beitrag der Braunkohle zur 
Stromerzeug ung der öffentlichen 
Versorgung. .Wahrend d« Anteil 
der Brau nk ohle im Vergleich zum 
Vorjahr um zwei Prozent auf 29 
Prozent fiel, stieg er bei der Stein- 
kohle von 29 auf 30 Prozent. Dies 
teilte die Vereinigung Deuts cher 
Elektrizitätswerke (vDEW) in 
Frankfurt mit Der „energiepoli- 
tisch gewünschte Vorrang deut- 
scher Steinkohle“ sei 1982 vor allem 
durch die starke Verminderung des 
Einsatzes von Erdgas erreicht wor- 
den. Erdgas habe zehn Prozent der 
Erzeugung gestellt nach 13 Prozent 
im Jahr 1981. Der Einsatz vonHeizol 
sei weiter von 3,3 Prozent auf 2,9 


Prozent Anteil gesunken. Hingegen 
sei der Beitrag der Kernkraftwerke 
aufgrund d« hoben Verfügbarkeit 
und der Sterken Auslastung von 17 
Prozent auf rund 20 Prozent gestie- 
gen, hieß es fern«. 

Schweiz: Mehr Konkurse 

Zürich (rtr) - In den ersten vier 
Monaten des laufenden Jahres ha- 
ben die Konkurseroffoungen in der 
Schweiz im Vergleich zum Vorjahr 
deutlich zugenommen. Laut ein« 
am Montag veröffentlichten Mittei- 
lung der Wirtschaftsauskunftei Cre- 
ditreform wurden im ersten Jahres- 
dxittel 672 Konkurse ( einschließlich 
mang els Aktiven ein gestellte Ver- 
fahren) im Schweizerischen Han- 
delsamtsblatt publiziert, gegenüb« 
502 im gleichen Zeitraum des Vor- 
jahres. Dies entspricht ein« Zunah- 
me von fast 34 Prozent 

Rekofd-Ioflationsrate 

Jerusalem (rtr)- Die israelischen 
Verbraucherpreise sind im April 
dieses Jahres mit der Rekordrate 
von 13,3 Prozent gestiegen, nach 
rin« Zunahme um 10,7 Prozent im 
April vergangenen Jahres. Wie das 
Zentrale Statistische Büro weiter 
mitteüte, haben sich die Preise in 
den ersten vier Monaten des Jahres 
damit um 37, 7 Prozent erhöht Sollte 
dieser Trend anhaBen, dürfte die 
Inflationsrate nach EinRnhatznng 
von Wirtschaftswissenschaftlern 
Ende 1983 erstmals üb« 150 Pro- 
zent liegen, nachdem die Jahresrate 
2982 schon 131,5 Prozent erreicht 
hatte. 

Getreideexporte gesteigert 

Buenos Aires (AFP) - Die argenti- 
nischen Getreideausfuhren stiegen 
im ersten Quartal 1983 im Vergleich 
zurVoijahresperiode um 50 Prozent 
auf 6,58 Millionen Tonnen. Dies 
wurde offiziell in Buenos Aires be- 
kanntgegeben. An erster Stelle der 
Abnehmerländer lag die Sowjetuni- 
on, die mit 4.01 Millionen Tonnen 
61 Prozent d« Gesamtausfuhren 
abnahm 

Kredite be antra gt 

Manila (dpa/VWD) — Die Philippi- 
nen bemühen sich zur Entlastung 
ihres Haushalts 1983/84 um zusätzli- 
che Kredite der Weltbank und der 
Asiatischen Entwi eldnngaKnnfr ju 
Höhe von insgesamt 214 Millionen 
US-Dollar (rund 525 Millionen 
Marie). Daneben hat Manila se inen 
Wunsch auf einen weiteren Kredit 
von 12 Milliarden US-Dollar bei der 
Weltbank als offizielle Entwick- 


Weltbahk wird über dieses Hüfeer- 
suchen am 6. Juli in Paris beraten. 


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SIEMENS 


Information für Siemens-Aktionäre 


Auftragszuwachs 

im Inland 


Auftragseingang. Mit einem Auftrags- 
eingang von 26,2 Mrd. DM hat 
Siemens in der ersten Hälfte des lau- 
fenden Geschäftsjahres 1982/53 
(30.9.) gegenüber der Vergleichszeit 
des Vorjahres - begünstigt durch 
zwei Großaufträge - einen Zuwachs 
von 17% erzielt Anders als in den 
letzten Jahren, als die Wachstums- 
impulse vor allem vom internationalen 
Geschäft ausgingen, hat Siemens im 
laufenden Jahr nur im Inlands- 
geschäft deutlich mehr Bestellungen 
als im Vorjahr hereinholen können. 

im Inlandsgeschäft erzielte Siemens 
einen Auftragseingang von 
14,1 Mrd. DM, 66% mehr als in der 
ersten Hälfte des Vorjahres. Die Kraft- 
werk Union erhielt weitere Aufträge 
für den Bau der Kernkraftwerke Ems- 
land und Neckar 2; aber auch 
ohne diese Großaufträge hätte der 
Zuwachs im Inland im ersten Halbjahr 
noch bei 9% gelegen. Zu dieser 
Steigerung hat der Auftragsschub in 
den ersten drei Monaten des 
Geschäftsjahres beigetragen: Zahl- 
reiche Kunden hatten noch vor dem 
Auslaufen der Investitionszulage 
zum Jahreswechsel Aufträge erteilt; 
in den folgenden Monaten blieb bei 
Siemens das von vielen befürchtete 
Auftragsloch aus. 


baus erst mit einer Verzögerung 
von einigen Monaten auswirken kann, 
erreichte nicht ganz den 
Vorjahreswert 


gleichbare Zahl der Mitarbeiter um 


Auftragsbestand. Der Auftrags- 
bestand ist im ersten Halbjahr um 13% 
auf rund 60 Mrd. DM gewachsen. 

Die Erhöhung der Vorräte um 8% auf 
18,1 Mrd. DM geht allein auf den 
Kraftwerksbau zurück. 


Mitarbeiter. Wegen der internatio- 
nalen Konjunkturschwäche und der 
notwendigen Umstellung auf neue, 
weniger arbeitsintensive Techniken 
ist die Beschäftigung in einer Reihe 
von Betrieben unzureichend. 

Siemens mußte daher die Zahl der 
Mitarbeiter im laufenden Geschäfts- 
jahr um 3% auf 315 000 zurückneh- 
men. Im Inland betrug die Abnahme 
3%; ohne das terminbedingte 
Ausscheiden von Werkstudenten und 
Auszubildenden wären es 2% 
gewesen. Im Ausland ging die ver- 


4% zurück; durch die erstmaige 
Einbeziehung von 3000 Mita'beitern 
aus einem Beteiligungserwerb der 
Siemens-Allis Inc., USA, erg ib sich 
jedoch rechnerisch eine Ab iah me 
von nur 1%. Im Durchschnitt der 
Berichtszeit beschäftigte Semens 
318000 Mitarbeiter, 5% weniger als in 
der Vergleichszeit des Vorjahres. 

Der Personalaufwand stieg um 1% auf 
8,1 Mrd. DM. 

Investitionen, (m ersten Halbjahr des 
laufenden Geschäfts jah reinve- 
stierte Siemens 717 ö. V. 815) Mio. DM; 
im Ausland waren die Zugänge 
geringer, im Inland wurde po viel Inve- 
stiert wie im Vorjahr. I 

Gewinn. Siemens erwirtschaftete im 
ersten Halbjahr 348 0 -VU 313 ) Mio. DM 
Gewinn nach Steuern. Das entspricht 
einer Umsatzrendite von 1,9% 
(i.V.1,7%). I 


in Mrd. DM 


vom 1.10.81 
bis 31.3.82 


vom 1.10.82 
bis 31.3.83 


Inlandsgeschäft 

Auslandsgeschäft 


Dagegen blieb der Auftragseingang 
im Auslandsgeschäft mit 12,1 Mrd. DM 
im ersten Halbjahr um 13% hinter 
der Vorjahresentwicklung zurück. 
Konjunkturelle Stagnation in vielen 
Industrieländern, sinkende Einnah- 
men der Ölexporteure und Zahlungs- 
schwierigkeiten einiger Staaten 
führten zu einer Verlangsamung des 
Infrastruktur-Ausbaus und der 
Investitionen in vielen Märkten. 


Inlandsgeschäft 

Auslandsgeschäft 


7,9 

10,2 


Veränderung 

+ 66 % 

-13% 


+ 4% 
+ 3% 


in Mrd. DM 


30.9.82 


31.3.83 


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Veränderung 






inTsd. 


30.9.82 






im Inland 
im Ausland 


31.3.83 
■ ■ 

213 

102 


Veränderung 

> v: * : »u lto v > 

- 3% 


Umsatz. Der Umsatz stieg um 3% auf 
18,7 Mrd. DM. Im Inlandsgeschäft 
erhöhte sich der Umsatz um 4% auf 
8,3 Mrd. DM, im Auslandsgeschäft um 
3% auf 10,4 Mrd. DM. Von den einzel- 
nen Untemehmensbereichen erzielten 
die Datentechnik und die Medizi- 
nische Technik Umsatzzunahmen von 
rund 15%; die Instaliationstechnik, 
bei der sich die Belebung des Hoch- 


vom 1.10.81 

vom 1.10.82 


bis 31.3.82 

bis 31.3.83 

Veränderung 

• cot. 




in Mio. DM 


vom 1.10.81 
bis 31.3.82 




vom 1.10.82 
bis 31.3.83 


Veränderung 


in % vom Umsatz 


1.7 


»Börsenfavorit Siemens-Aktie« 


Monatsschlußkurse 
der Siemens-Aktie 
in DM 


276,-ygj 








In den ersten sechs Monaten des 
laufenden Geschäftsjahres war die 
Siemens-Aktie erneut das umsatz- 
stärkste Wertpapier am deutschen 
Aktienmarkt Die lebhafte Nachfrage 
führte zu einem überdurchschnitt- 
lichen Kursanstieg. Er hat die jüngste 
Kapitalerhöhung für unsere Anleger 
noch attraktiver gemacht Dank 
des traditionell niedrigen Emissions- 
preises für die jungen Aktien 
(nur 100 DM bei einem Börsenkurs 
von über 300 DM) ergab sich wieder 
ein günstiger Bezugsrechtswert 
Die jungen Aktien sind bereits für das 
ganze laufende Geschäftsjahr 
dividendenberechtigt 


Anteil von Siemens 

am deutschen Aktienumsatz 

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(nach Umsatzstatistik dar «er Kauptbörsan) 


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OM. "82 Nov.'S2 Dez. '82 Jan. '83 Feix. '83 Marz '83 


OkL'82 Nov. "82 Dez. '82 Jan. '83 Fetx. 83 Marz '83 




WELT DER # WIRTSCHAFT Dienstag, 17. Mhi.1983 




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Kein Konsens über Termin 


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dpa/VWD, Moskau 

Die Sowjetunion ist westlichen 
Meldungen entgegengetreten, wo- 
nach der seit langem geplante östli- 
che W irtschaftsgipfel in Moskau 
angeblich im MnT stattfinden sollte 
und wegen, weitreichender Interes- 
sengegensätze verschoben werden 
mußte. In einer nur für das Aus- 
land bestimmten St ellungnahme 
erklärte die Nachrichtenagentur 
Tass die „strategischen Entschei- 
dungen für die wirtschaftliche Zu- 
sammenarbeit bis mm Ende des 
20. Jahrhunderts“, die auf dem 
Treffen der Parteichefs des Rates 
für Gegenseitige Wir tH»hi»fttWifc 
(RGW) getroffen werden sollten, 
bedürften gründlicher und langer 
Vorbereitungen H . Sie liefen aber 
„planmäßig“. 

Unter den zehn Mitgliedsländern 
wird dabei die Einberufung der 
Konferenz offenbar nicht gleicher- 
maßen als dringlich angesehen. 
Das rumänische Politbüro sprach 
sich auf einer Sitzung unter Lei- 
tung von Staats- und Parteichef 
Nicolae Ceausescu für eine Einbe- 
rufimg ohne weitere Verzögerun- 
gen aus. Der ungarische stellvertre- 
tende Ministerpräsident Jozsef 


Marjai meinte indes gegenüber der 
Nachrich tenag entur MTX, das Tref- 
fen werde stattfinden, wenn die 
Vorbereitungen dafür reif seien. 
Tass betonte, daß „das nicht exi- 
stierende Problem der Erdölpreise 
von der antisozialistischeD Propa- 
ganda aufgebläht“ werde. Schließ- 
lich bezogen die osteuropäischen 
Partner das sowjetische Öl zu nied- 
rigeren Preisen als auf dem Welt 
markt 



Das rumänische Politbüro er- 
klärte, eine „bessere Zusammenar- 
beit“ innerhalb des RGW müsse 
vor allem das Problem der Energie- 
und Rohstoffversorgung lösen hel- 
fen. Zugleich bestand es auf 
„Gleichberechtigung und Nicht- 
einmischung“. 


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iaüüiiiä! 


Nach Angaben aus osteuropäi- 
schen Kreisen in Moskau sollen die 
Vorbereitungen in der ersten Juni- 
Hälfte in Moskau auf einer beson- 
deren Sitzung des RGW-Exekutiv- 
komitees - auf der Ebene ständiger 
Vertreter im Rang von steHvertre- 


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tenden Ministerpräsidenten — fort- 
gesetzt werden. Ein Zeitpunkt für 


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den Gipfel vor Herbst sei zumin- 
dest nicht wahrscheinlich, hieß es. 


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FRANKREICH / Schlechte Vorzeichen für Reisesaison 


Subventionen für Touristik 


JOACHIM SCHAUFUSS, Paris 
Um die französische Leistungs- 
bilanz zu sanieren, hatte die Regie- 
rung in ihrem Austerity-Plan von 
Ende Marz unter anderem die De- 
visenbeschränkungen für Aus- 
landsreisen drastisch verschärft. 
Nun kommt es ihr darauf an, das 
Ferienland Frankreich in- wie aus- 
ländischen Touristen schmackhaft 
zu machen. Hierfür werden SO Mil- 
lionen Franc zusätzlich an Staats- 
mitteln bereitgestellt 
Das Schwergewicht dieser Son- 
deraktion liegt auf der Einrichtung 
von neuen Campingplätzen, zum 
Teil in Staatswäldem und auf Müi- 
tärterrains. Dadurch sollen Beher- 
bergungskapazitäten für 1,7 Millio- 
nen Urlauber geschaffen werden. 
Die schätzungsweise 1,3 Millionen 




Sie werden diese Woche 5 Millio- 
nen Ferienprospekte mit zum Teü 
stark ermäßigten Preisangeboten 
verteilen. 

Der Grund dieser Initiative: Seit 
den P Av ^ BAT,TTia Rnahm gn sind die 
Buchungen aus dem In- und Aus- 
land gegenüber der gleichen Vor- 
jahreszeit um 30 bis 40 Prozent 
zurückgegangen. Für Geschäftsrei- 
sen waren es sogar bis zu 60 Pro- 
zent, obwohl es fest keine Devisen- 
beschränkungen mehr gibt 

Im Ausland kämpfen die Veran- 
stalter vor allem gegen das „Vorur- 
teil“, Frankreich werde in diesem 
Sommer voll von den Franzosen 
belegt sein. Andererseits aber wol- 
len sie die Franzosen für Ferien in 
Frankreich mobilisieren. Zu die- 
sem Zweck werden überall im Lan- 


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hers wurde 1981 im Zuge einer 
Fusion zum Investment Banking . 
Bereich von Fhibro-Salomon In 
(Philipp Brothers). An Phibro-Salo- 


-^en. Dort 




Mines Ltd. und Anglo-American 




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Dienstag, 17. Mai 1983 -Nr. 113 - DIE WELT 


HORNllEX / Fertigung wieder voll ausgefastet 

Marktstellung ausgebaut 


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H. HILDEBRANDT, Horn 

Trotz der im Vorjahr noch rück- 
läufigen Baukoqjuökur konnte die 
Hormtex Gebr. Künnemeyer 
GmbH & Co. KG, Horn- Bad Mein- 
berg, ihre Marktstellung als Zulie- 
ferer für die Bau- und Möbelindu- 
strie weiter ausbauen. Der Gesamt- 
umsatz der Gruppe, zu dem die 
beiden Hauptwerke am Firmensitz 
und in Nid da/Oberhessen sowie 
die Gebrüder Cloos GmbH, Duis- 
burg, beisteuerten, stieg 1982 um 
drei Prozent auf 445 mth. DM. 

Positiv wirkten sich. dabei der 
Ausbau des, Kunststoffbereichs 
und das erweiterte Angebot von 
Fertigteüen für die Möbelindustrie 
sowie das stärkere Vordringen im 
Baumarktgeschäft aus, das einen 
Zuwachs von rund 18 Prozent ver- 
zeichnete. Damit konnte die 
schrumpfende Nachfrage nach 
Spanplatten ausgeglichen werden, 
die in der Bundesrepublik bereits 
zu Betrieb sauf gaben ufid bei den 
schwedischen und französischen 
Wettbewerbern zu staatlichen Be- 
teiligungen führte. Erfolgreich er- 
wiesen sich für die Hornitex-Grup- 


pe auch die Exportaktivi taten, vor 
allem vom Standort Duisburg aus. 
Die Auslandsumsätze nahmen um 
7 Prozent zu, ihr Anteil am gesam- 
ten Umsatzvolumen erreichte da- 
mit 15 Prozent 

Bewahrt haben sich die Rationa- 
liaerungsinvestitionen der letzten 
Jahre, mit denen neue Verfahren 
der industriellen Wärmeerzeugung 
in den beiden Stammwerken ein- 
geführt wurden. Die nächste dieser 
Investitionen ist mit einem Auf- 
wand von 26 bis 28 Mill. DM für das 
Werk Duisburg vorgesehen. 

Der schon im letzten Quartal 
1982 erkennbare positive Trend bei 
der Nachfrage hat sich 1983 bisher 
fortgesetzt Der Umsatzanstieg im 
ersten Quartal betrug 13 Prozent 
und führte zu einer vollen Ausla- 
stung der Fertigung, frizwischen 
durchgesetzte leichte Preiserhö- 
hungen haben „den dringendsten 
Nachholbedarf abgedeckt“. Bei 
der erwarteten weiteren Verbesse- 
rung der Baukonjunktur und einer 
damit verbundenen Belebung der 
Möbelnachfrage rechnet die Hor- 
nitex-Gruppe für 1983 mit einem 
Umsatz von rund 500 MUL DM. 


* Anträge d55L?? 
genommen »Sj** 


SÖHNLEIN / Deutüch in schwarzen Zahlen 

Noch keine Absatzimpulse 


W^en: Streite 
-oekeriU-Sa^ 

£EL v ? n dem 

ßrtcn Jean GantWsi?i 
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gte Studie überdjeiSjLj 
5n ,J es StahlkoiaSSl 

in: Thema erregt» nS 
jf Sondersitzungen 
anden und Gewerks^ 

orden. AilgememwS 

aß der- vor. Wallonen^ 
nterscrjeciich beuitafc 


INGE ADHAM, Franfeftnt 

Die Hoffhung auf ein e allmähli- 
che Wiederbelebung des Absatzes 
an Sekt und Spirituosen bleibt vor- 
erst noch ein Wunsch: Impulse 
sind noch nicht in Sicht, meint die 
flesrhäftslgjtung der SÖhnlein 
Rheingold KG, Wiesbaden-Schier- 
stein, die für die ersten vier Monate 
dieses Jahres gut 60 Mill. DM Um- 
satz meldet, knapp 8 Prozent weni- 
ger als in der gleichen Voriahres- 
zeit Darin steckt ein um ein Viertel 
geringerer Sektabsatz im ersten 
Quartal gegenüber dem ersten 
Quartal 1982, das anprrimg s wegen 
der bevorstehenden Steuererhö- 
hung bescheidene Vorratskaufe 
gebracht batte. 

Verglichen mit der Gesamtbran- 
che, die unter Überkapazitäten 
und brockendem Absatz leidet, hat 
sich Söhnlein nach eigener Ein- 
schätzung aber im schwierigen 
Jahr 1982 „achtbar geschlagen“: 


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Li seiner Analyse whJ* 
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SÜTEX / Konsolidierung brachte Erfolg 

Besseres Betriebsergebnis 

WERNER NETTZEL, Stuttgart nisses. Auch im Jahre 1982 habe es 
'Für die Ttactflkbnjunktur sieht keine Ertragsprobleme gegeben. In 
die Sütex Textü-Veibund eG, Sin- den Jahren davor hatte es freilich 
deUSngen, die große Emfcaufege- weniger rosig aisgesden. 
nossenschaft für den textilen Fach- Der Umsatz Sütex ist im Ge- 
• Hand el, einen leichten .Hoffhungs- schaff alm lO^ u n i Prozent auf 
schünmer'. 'fri 'Ösärbräfeh vier Mb- 1 704 - Milt DM azrückge^mgeo, 
naten der laufenden Jahres ver- nachdem er sich bereits ma Vorjahr 
buchte das Unternehmen emklei- um 2 Prozent vermmdert hatte 
nes Umsatzplus von 1,4 Prozent, Auf die Z^rehegubgung e^el 
wobei freilich das für den Ertrag onUms^mitdlvon^C^e)™. 
«f tehtip» i^ gergeschäft «m über 12 DM, auf die Lager- und Vordispo a- 
Pn rv7»mt amahm.- Nachdem der ah- tion 265 (267) MOL DM. Nadi Wfl- 
verkauf in den vergangenen Wo- leitners Angaben sei es moghch, 
chen und Monaten durch die Witte- 

rung etwas gebremst worden sei, wieder O^MilL DM den RucWa- 
richte sich, wie VorstandOTprechö- 8^ Größere ^iupro- 

Siegfried WiQeitner memte, die Er- ykte stunden nach den kräftigen 
waitung auf einen günstigeren frivestitionen fruLenm ^ine nicht 
Verlauf im Monat Mai. an. Man sei dabei, den Konsohdie- 

rungskuis konsequent Eortzuset- 

Der positive Effekt der Kostao- mn. Zur Sütex-Organisation gehö- 
ici ^ro gsmaflnahmen zeige ach — ren-rund 1000 Mitglieder, die zu- 
so Wüleitner — in einer d eu tl i chen aimmm rund 2^ Mrd. DM umset- 
Verbesseiung des Betriebsergeb- zen. 


Siegfried WiQeitner meinte, die Er- jekte stiinden nach den kräftigen 
„aitung auf einen günstigeren frivestitionen fruL^rm- ^lue nicht 
Verlauf im Monat MaL an. Man sei dabei, den KamoHdte- 


KONKURSE 


Koaknre erBffnet: Aachen: JConfek- 
tlcrasbe trieb F. u. K. Bünten“, Stol- 
berg-Zweüall; A*ehaCTenbnrr SENA- 
TOR Hotel-Ges. mbH. L L.; Betzdorf: 
NachL- d. WUUClassen, Kaufmann, Hor- 
hausen; KAB Kunst Stoff- Außenbe- 
schlchtungsges. mbH. Herkersdorf; 
Bielefeld: ISO-Dömmstoffe Handels- 
GmbH, Steinhagen; Dortmund: Cb. 
Hoffmann- Wüstefeld GmbHu. Co, KG; 
Essen: MAE Maschinen- und Anlagen- 
b an-Engmeering Manfred Staubach; 
Hamborg: 1TOC Internationale Trans- 
porte und Oelhandel GmbH; Heino Ah- 
ren». Verwaltungsges. KG; ADATO 
Zeitarbeit GmbH; Hfideaiheinu Nach! 
d. Peter Hom, Bad Salzdetfurth; Karis- 
rufie: Per Donne Damen Moden GmbH; 
KBhu LEBA Hartpapier und Hartge- 
webebearbeitung; Montabaur: Fortu- 
na Sportgeräte GmbH, Hachenburg- 
Gehlert; München: Hei-Fri-La Textil- 
handel GmbH, Löhhof-Unterschlelß- 


heim; Nacht d. Frenz Stockmger, 
Nacht d. Friedrich Ju£us Hans Kage- 
rah, Journalist; Nacht <L Horst Günter 
Haschke, Kaufmann; Nord enh a m: 
Nacht d. Werner Rohlfs, K a u f mann , 
Inh. d. Fa. Schuhhaus Rohlfs; 

A mu-Tiln eVowlrnr g eröffnet: Mfin- 
flben: Hannelore Helge Junkert, Kauf- 
frau, Inh, d. Fa. ifodesalon „Charme 
D611e.“ 

Vergleich eröffnet: Brannschweig: 
Peter Mosolf, Kaufmann, Inh. d. Fa. 
EEH Novum; Wellheim: Beko-Waren- 
verwertung GmbH, G ilchin g 

Vergleich beantragt: Baden-Baden: 
BAD-WoQkontor GmbH; Bochum: BO- 
mtw Händel GmbH und Co. KG; BO- 
HXN Bochumer Mineralöl-Ges. tnbHu. 
Co; Bocher Erdöl GmbH; BOMIN HAN- 
DEL GmbH; Hamborg: KG ln Fa. Ham- 
burger Verlag für Bild und Form GmbH 
& Co. 


SCHWEIZER UHRENINDUSTRIE / Fusion der beiden größten Unternehmen Asuag und SSIH ALLIANZ 

Banken geben zur Sanierung eine Milliarde Mark 


ALLIA NZ 


IRENE ZUCKER, Genf duziert unter den Marken Rado und 
Die Würfel sind gefallen: Unter Longines. Hauptaktionäre sind die 
dem Diktat Uhrenindustneverbände mit über 

weiden die beiden größten 35 Prozent der Aktien. Schweizer 
Schweizer Uhrenkonzeme, Asuag Banken mit weiteren 35 Prozent 
(Allgemeine schweizerische Uhren- F“}®“«“*“**** »S 1 

Industrie AG) und SSIH (Sociöte üirer histon«± bedingten BeteÜi- 
pour 1' industrie horlogere), gnng von derzeit 8 Prozent. Die 
nu^hrenindustrie-Schweiz zu- 

sammenschließen. Dieser Vor- 


Insgesamt wurden rund 28 MÜL 
Flaschen Sekt verkauft nach 30,2 
MilL Flaschen im Jahr zuvor. Da- 
von entfallen auf die Haupt marke 
„Sohnlein. Brillant“ 15 MilL Fla- 
schen, 6 Prozent weniger als im 
Vmjahr. 

Auf den Sektbereich, in dem im 
vergangenen Jahr rund 3 Monate 
kurzgearbeitet wurden, entfallen 
77 (78) Prozent des gesamten Söhn- 
lein-U msatzes von 220 Mill. DM. 
Das ist gegenüber 1982 eine Steige- 
rung um ein Prozent Den Rest 
bringen Spirituosen und Importe, 
die in diesem Jahr durch d«»n 
Champagner Ruinart (aus der Fir- 
mengruppe Moet-Hexmessy) und 
den weißen Rum „Ravana Club 
Rum“ ergänzt werden. Mit dem 
Ertrag zeigt sich die zum Oetker- 
Bereich gehörende Kellerei „rela- 
tiv zufrieden“: Man sei deutlich in 
den schwarzen Zahlen und nicht 
nennenswert schlechter als im Vor- 
jahr. 


schlag wurde vom Krisenau ss chu S 
der Asuag verabschiedet, die vom 
Schweizerischen Bankenverein 
und von der Schweizerischen Bank- 
gesellschaft beherrscht werden. 

Die Fusion bedeutet daß sich die 
Banken dazu durchdrungen ha- 
ben, «»in«* Finanzspritze von rund 1 
Mid. rtM bereitzustellen, «*i" Sanie- 
rungsbedarf, wie ihn die Schweiz 
bisher nicht gekannt hat Durch den 
7. Msamww»nwMu& werden die bei- 
den Konzerne zum Uhrentrust der 
Weh, der dem japanischen Konkur- 
renten Seiko die Spitze streitig 
macht 

Als mächtigste Uhrengruppe der 
Schweiz stellt die bisherige Asuag 9 
von 10 Qualitätsuhren her und pro- 

DWS-Rohstoffonds 
ein großer Eifolg 

CLAUS DERTINGER, Frankfurt 
Neue Ideen finden in der Invest- 
mentbranebe einen Markt Das zeigt 
der 362-Millionen- Ab satzerfolg des 
Rohstoffonds der DWS von seinem 
Start am 21. Marz bis Ende ApriL 
Der Ausgabepreis stieg in dieser 
Zeit von 80 DM auf 81^50 DM. Anla- 
geschwerpunkte sind die Branchen 
Al uminium, Kupfer sowie Holz- 
»md PapieiprodiiJction. 

Das Aktienvermögen ist zu 48 
I Prozent in den USA, zu 15 Prozent in 
Kanada und zu 12 Prozent in Austra- 
lien angelegt Der Fonds ist zu gut75 
Prozent in Wertpapieren investiert 

Die übrigen Aktienfönds der 
DWS mußten in der ersten Hälfte 
des Geschäftsjahres (31.3.) aber- 
mals mehr Zertifikate zurückneh- 
I men als sie gleichzeitig neu plazie- 
ren frrvnnton. Die haussierende 
deutsche Aktienbörse, die dem 
praktisch voll investierten Fonds 
Investa eine Wertsteigerung von 
25,6 Prozent brachte, lockte die In- 
vestmentsparer nicht aus der 
Reserve. 

Auch der international mit 
Schwerpunkt in den USA anlegen- 
1 de Intervest (21,8 Prozent Wertstei- 
gerung) und Akkumula (plus 19,8 
Prozent) blieben Ladenhüter. Dafür 
en g a giert en «irh die Sparer mit 668 
Mill DM in den weitaus weniger 

rhanr»nrpifln»n R^n tpwfifindg, be- 
sonders im Inter-Renta, der auf US- 
Htel setzt 

Daus-Bank mit 
neuen Aktivitäten 

cd. Frankfurt 

Stärkere Aktivitäten in der inter- 
nationalen TTanrirfgfmangierung 
prägen das Geschäft der Frankfur- 
ter Privatbankiers Richard Daus & 
Co., seit sich die Arab Bankin g 
Corporation (ABC), Bahrein , im 
letzten Jahr an dem auf 50 Mill . DM 
vervierfachten Kapital dieser Mer- 
chant Bank beteiligt hat 

Mit der Finanzkraft der ABC im 
Hintergrund bietet Daus seiner 
deutschen und internationalen 
Kundschaft nicht nur verstärkte 
Beratung, s o nd e r n auch Finanzie- 
rungen für Ehqxjrte in die arabische 
WeK und damit einen für Privatban- 
kiers beso n deren Service. 

Der Erfolg dieser Verbindung 

7ari. ^wi ai^hisphm KnaPZBU und 
Kontakten auf der einen. Seite und 
dem Know-how der Daus-Bankiers 
hat 1982 bereits seinen Nieder- 

kr^Geschäftsbericht Den neuen 
Aktivitäten wurde auch durch eine 
Personalerweiterung Rechnung 
getragen. 

Die Bank, deren Bflanzsmrnne 
stichtagsbedingt um 50 auf 351 MüL 
DM stieg, berichtet über eine positi- 
ve Entwicklung auch in den bislang 
gepflegten Geschäftssparten, die 
weiter verstärkt werden sollen. Zu- 
friedenstellend verlief auch das Ge- 
schäft der Töchter auf Cayman Is- 
lands und in Monaco, mit denen die 
Daus-Gruppe auf eine Bilanzsum- 
me von. 488 SOL DM kommt. 


LAM PEBANK / Wachstum mit weiteren mittelständischen Randen 

Glanzlich ter in der Ertragsentwicklung 


HARALD POSNY, Düsseldorf 

Den. 1982 nochmals nicht unbe- 
trächtlich gestiegenen Ertrag des 
Rwikhanw« Burmann Lampe KG, 
B Mefeld, kn iwn-iAntiag t der Spre- 
cher der G teaphäft gU^mg Helmut 
Nieland mit Ironie und langst ge- 
wohntem Understatement: „Wir 
sänd zur Demut «zogen.“ Der Jah- 
resüberschuß von 13,5 (5,5) MÜL 
DM, das Wörtchen „spektakulär“ 
ko mmt Nieland nur schwer von 
d«m Lippen, ließ mehr als die not- 
wendige Vorsorge gegenüber allen 
erkennbaren Kreditrisiken nach 
„ extr em konservativen Maßstä- 
ben“ zu. Audi die Kommanditisten 
(da« Hm« Oetker 76, die DG-Bank 
25 und CA. Delhis & Söhne 5 
Prozent) werden sich Über die nach 
Rücklagendotierung von 5 (2) MUL 
DM erfolgte Ausschüttung von 8£ 
(3,5) MHL DM Reingewinn nicht 
beklagt haben. 

„Zufrieden“ zeigte .sich Nieland 
auch mit dem verbesserten Be- 
triebsergebnis und dem um 42 Pro- 
zent gestiegenen Zmsüberachnß, 
der die Personal- und Sachkosten 


halten von (fast allen) unberechen- 
baren Ri ffflran- 

2m Kreditgeschäft bevorzugt 
Lampe Beträge zwischen 0,7 und 
etwa 4 MüL DM, im Einlagenbe- 
reich liegen die Summen aus Sorge 
um zu große Abhängigkeiten et- 
was niedriger. 

Aber auch neue A dr essen aus 
dem Kreis dar mittelständischen 
Kundschaft wurden gewonnen. 
Hiar «»mpfiahlt sich das Ins titut 
„unter Hervorhebung des persönli- 
chen Moments“ für Vermögensan- 
lagan, Auslandsgeschäft und aus- 
gesuchte Sp ez i alp ro b l eme von Be- 
teiligungen bis hin zu Projektfi- 
narmer ungen. 

Obwohl das Institut noch skep- 
tisch hincichtlich der Investitions- 
bereitschaft der Wirtschaft ist, hat 
der Ertragserfolg des Vorjahres 
auch im LQuartal 1983 ang^alten. 
Dabei tendiert die Zinsmarge je- 
doch gegen drei Prozent, nachdem 
sie 1982 im Kreditgeschäft (ohne 
Avale) von 2ß auf 3^ Prozent ge- 
klettert war. 

Ebenso wie Has Mutterhaus hatte 


(plus 16 Prozent) daran zu 61 Pro- 
zent beteiligt Die auf 130 MDL DM 
(plus 13 Prozent) gestiegenen Kun- 
denemlagen Tn achten 20 Prozent 
der Bilanzsumme aus. Der Zins- 
überschuß wurde um 50 Prozent 
erhöht, das deutlich verbesserte 
Betriebsergebnis voll zur Reserve- 
stärkung verwandt Die Eigenmit- 
tel Tnnchi»n nach 

um 150 auf 500 MüL lös 5,3 Prozent 
der Bilanzsumme aus. 


seit Jahren pre&ar und wurde seit 
1981 bedrohlich, nachdem sich in 
den letzten beiden Jahren ein Ver- 
lust von 240 Mill . DM anhäufte. D ies 
bei einem Umsatz von l^Mrd. DM 
im vergangener Jahr. 

Die zweite rotleidende Uhren- 
gruppe, die SSIH mit rund 3600 
Beschäftigten, produziert Uhren 
unte r denMarkan Omega und Tis- 
sot. Mit einem Aufwand von 360 
MDL DM mußte die SSIH 1981 sa- 
niert werden und befindet sich heu- 
te dank einer unerbittlichen Aus- 
wechslung des ifanagpmpnt c einer 
ma«»ri uPnHgTab«> tninfl der Modell- 

palette, aber auch der Arbeitsplätze 
auf dem Weg der Gesundung. 


Schwierigkeiten: Die Produktion 
sank um 40 Prozent auf 51,8 MDL 
Stuck. Entsprechend schrumpfte 
die Zahl der Beschäftigten um 16,9 
Prozent auf 38 151 Personen. Stück- 
mäßig beträgt der Anteil der 
Schweizer Fertiguhren derzeit rund 
9 Prozent an der Weltproduktion. 
1970 waren es noch über 30 Prozent. 
Wertmäßig hat sich der Anteil am 
Weltumsatz weniger drastisch redu- 
ziert, er liegt bei gut 30 Prozent. 
Während bekannte Marken, insbe- 
sondere Luxusuhren (85 Prozent 
der Weltproduktion), den Wechsel- 
fallen der Konjunktur weitgehend 
standhielten, sanken die Schweiz» 
Produktion in der mittleren 
Preiskategorie auf 18 Prozent und 
die Herstellung der Billigstuhren 
auf 5 Prozent der Weltproauktion. 

Zur Sanierung haben sich die 
Banken nur mühsam und in Ab- 
sprache mit der schweizerischen 
Regierung durchgerungen. Vorge- 
sehen ist, einen Tal der erforderli- 
chen Mittel auf dem Weg des Forde- 


setzung des Aktienkapitals zuzu- 
führen . Der Kapitalschnitt (um 90 
Prozent) wird alle Asuag- Aktio nare 
treffen. Wie ein Insider am Freitag 
erläuterte, dient der größte Teil der 
Fina n zhilfe von rund 1 Mrd. DM 
nicht der Verlus 


Finanzhilfe von rund 1 Mrd. DM 
nicht der Verlustdeckung, sondern 
als Risiko kapital und Kredite, die in 
absehbarer Zeit Dividenden und 
Zinsen bringen sollen. 

Die Fusion wird sich allem An- 
schein nach durch das Einbringen 

des in BanlrpnliBTiH Kofir^Hltehpn 

Aktienkapitals der SSIH ins Porte- 
feuille der Asuag vollziehen. Diese 
wird zur Finanzholding umftinktio- 
niert und ist für die strategische 
Führung sowie die Koordination 
der operativen Tätigkeit der drei 
neuen Konzern bereiche Uhrwerke, 
FCrtiguhren und Diversifikation 
verantwortlich. Peter Gross, Bank- 
gesellschafts-Generaldirektor und 
SSIH- Verwaltungspräsident, defi- 
niert die gemeinsame Vorwärtsstra- 
tegie so: Jh vielen Uhrenfinnen 


auf dem Weg der Gesundung. chen Mittel auf dem Weg des Forde- steckt ein beachtliches Rationalisie- 

1982 brachte der Schweizer Uhre- rungsverzichts^der Forderungsum- zungspotentiaL Unvernünftige 
nindustrie im Sog der weltweiten Wandlung, der Einräumung zusätz- Mehrspurigkeiten müßten elimi- 
Konj unkturflaute große Absatz- lieber Kreditlinien sowie der Herab- niert werden.“ 


Chemiepläne noch 
nicht perfekt 

J. Sch. Paris 

Die Restrukturierung der weitge- 
hend verstaatlichten französischen 
Chemieindustrie wurde jetzt von 
der staatlichen Elf-Aquitaine ab- 
hängig g em a cht von der Vollüber- 
nahme der- mit der privaten Total- 
Gruppe gemeinsam kontrollierten - 
Cheznietöchter Ato und ChloA Total 
verlangt dafür aber die sofortige 
Bezahlung des Kaufpreises von 500 
MDI F. Mit den von Elf gewünsch- 
ten Ratenzahlungen wäre Total nur 
dann einverstanden, wenn ihr die 
ertrags reiche Ato-Tochter Rousse- 
lot (2,2 Mrd. F Umsatz, 30 MilL F 
Gewinn) überlassen wird. 

Dies aber lehnt Elf-Präsident Al- 
bin Chalandoa kategorisch ab. Bei 
einer Nichteinigung wurde der ge- 
samte Restrukturierungsplan der 
französischen Chemie in Frage ge- 
stellt Die Verhärtung der Positio- 
nen könnte rirh daraus e rklären 

daB Elf ihr Geschäftsjahr 1982 we- 
sentlich besser abgeschlossen hat- 
te. Der konsolidierte Reingewinn 
des Konzerns blieb mit 3,35 (3,69) 
Mrd. F praktisch konstant Demge- 
genüber verbuchte die Total-Grup- 
pp einen knnsnlidim ten Verlus» 

1,07 Mrd. F nach 0,87 Mrd. F Reinge- 
winn 1981. 


Rekord-Schäden bei Neuordnung des 
Leipziger Hagel Baumarktes gefordert 


dos. Hannover 

Die Leipziger Hagel-Versiche- 
rung, Hannover, verzeichnete im 
Geschäftsjahr 1982 zwar erneut eine 
günstige Neugeschäftsentwick- 
lung; zugleich erreichte aber die 
Schadenbelastung das höchste Ni- 
veau in der Geschichte der Gesell- 
schaft 

Die gesamte Entschädigungs- 
summe wird mit 17,2 MDL DM bezif- 
fert DieBnrttn A»had«*Tiqtte te stieg 
für das selbst abgeschlossene Ge- 
schäft auf 104^ (68,2) Prozent die 
Netto-Schadenquote auf 80,6 (73,1) 
Prozent Insgesamt wurden 4057 
(2705) Schäden gemeldet 

Zufrieden äußert sich der Vor- 
stand zum Neugeschäft Ende 1982 
weist die Leipziger Hagel einen Be- 
stand von 43 196 (33 445) Verträgen 

mit. pinprV miptemnggninmiP wm 

1,11 (1.06) Mrd. DM aus. 

Während in der Bundesrepublik 
insgesamt di e landwirtschaftlich 
genutzte Fläche 1982 um 0,3 Prozent 
zurückging, erhöhte sich die von der 
Gesellschaft versicherte Fläche um 
1,8 Prozent auf 398 588 ha. 


SZ. Mfirwrfww 
Um eine langfristige Konjunktur- 
erholung in allen Sparten der Bauin- 
dustrie zu bewirken, ist nach An- 
sicht des Bayerischen Bauindu- 
strieverbandes auch angesichts der 
leeren Kaawn der Sffpntliphpn 

Hand k e in Beschäftigungspro- 
gramm notwendig. Viel effektiver 
wäre, wie ihr Präsident Paul Bro- 
chier in München forderte, eine 
Neuordnung des kanmarH« ver- 
bunden mit einer VOB-Reform, daß 
Bauaufträge zu einem „angemesse- 
nen und nicht mm billigsten“ Preis 
vageben werden können, eine Ab- 
schaffung des Verbots der Leihar- 
beit, Verzicht auf Arbeitszeitver- 
kürzungen und Abbau der Sozial- 
kosten-Belastung. Erst dann könne 
es auch wieder zu einem funktions- 
fähigen Wettbewert) auf dem Bau- 
markt kommen. Bei den derzeitigen 
Wettbewerbsbedingungen und der 
Rp nmgTia fl igireü in der Auftrags- 
vergäbe seien viele Unternehmen 
überfbrdert. Den Finnen, so Bro- 
chier, bleibe daher entweder nur die 
Pleite oder der Verstoß gegen Kar- 
tellgesetze. Angesichts der misera- 
blen Br traphp> ppitm Hte Grenzen 
der Rentabilität erreicht 


unterschätzt 

dos, Hannover 

Die FormeL wonach die Aktien- 
rendite unter der vergleichbarer 
Anlagen liegt ist nach Ansicht von 
Markus Bierich, Vorstandsmit- 
glied der Allianz Versicherungs- 
AG, nicht richtig. Anläßlich der 
Einführung der Allianz-Aktie an 
der Niedersächsischen Börse zu 
Hannover verwies Bierich auf die 
Ergebnisse einer Rendite-Untersu- 
chung, die einen Zeitraum von 
zehn Jahren zum Inhalt hatte. Un- 
ter Einbeziehung der Kapitalerhö- 
hungen errechne sich für die Al- 
lianz-Aktie eine Rendite von 10,7 
Prozent Längerfristig verbessere 
sich diese Quote noch beträchtlich. 

Die eigene Gesellschaft bevorzu- 
ge bei ihrer Kapitalanlagepolitik 
Substanzwerte. Dazu gehöre neben 
Wertpapieren die Beteiligung an 
Unternehmen und Anlagen in 
Grundbesitz. 

Nach den Worten Bierichs sind 
die in Bewegung geratenen Bör- 
senkurse ein wesentliches Stimu- 
lans für die Bemühungen, die An- 
lageform „Aktie“ zu fördern, weil 
das Interesse der Anleger geweckt 
wird. Kritik übte Bierich an den 
Raniren, die kapitalbedürftigen 
Unternehmen lieber maßgeschnei- 
derte Finanzierungen anbieten, an- 
statt den Weg über die Börse zu 
empfehlen. Kleineren Versiche- 
rungsgesellschaften rät Bierich, 
Ober einen Pool Aktienpakete zu 
erwerben und sie dann wieder zu 
splitten. Die Allianz gehört nach 
der im Februar vorgenommenen 
Kapitalerhöhung auf gut 500 (417) 
Mill DM volumenmäßig zur Spit- 
zengruppe der deutschen Börsen- 
werte. 


NAMEN 


Dr. Michael Höffinaim, stellver- 
tretendes Mitglied des Vorstandes 
der PhDipsKommunDrations-Indu- 
strie AG und Leiter des Untemeh- 
mensbereichs Philips Data Systems 
Vertrieb, ist im gegenseitigen Ein- 
vernehmen aus dem Unternehmen 
ftHMMPhiwlMi. Sein Nachfolger 
wird Dr. Markus Ranh. 

ffawt m»iw j Geschäftsführender 
Gesellschafter der Gtetscb-Unitas 
GmbH, Ditzingen, feierte amlLMai 
seinen 60. Geburtstag. 

Jooef Sc hwar tmann wurde zum 
Vorsitzenden des REFA-Bundes- 
verbandes, Dannstadt, gewählt 










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lanpdnk 

1982 

±% 

Gelder von 



Banken (MOL DM) 

1067 

+ 4£ 

Gelder v. Kunden 

1100 

+I1ft 

Forcier, an Banken 

767 

+ 5^5 

Forder. an Kunden 

1070 

+ 9,7 

Kredttvohnnen - 

1642 

+ 8,7 


2448 

+UW 

GesäiSftsvolmnen 

2920 

+ 7,4 




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7.tn cnhariyhn R 

in % d. Bü-Summe 
ftpriäwMMweh. 


um 46 Prozent überdeckt Dies ist auch die Lampebank International 


vor eine Folge des konse- 

quenten Ausbaus ' bestehender 
Kundenengagements im Bnlagen- 
und Kreditgeschäft und dem Fero- 


S. Luxemb urg ein gutes Jahr. 
Die Bilanz su m me erhöhte sich von 
545 auf 651 UülL DM. Die Kunden- 
kredite waren mit 396 MDL DM 


in % d. Bü. -Somme 
in % der 

Ges.-VerbindL 
liquide Mittel 

in % «far 
Ge&-VerbbidL 


MM} 


s teB0d&ii8Wrr! 




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* 



Nr. 113 - Dienstag, 17. Mai 1983 


Deutsche Hypothekenbank Frankfurt-Bremen 

Aktiengesellschaft 


o 


Zusammengefaßte Bilanz zum 31. Dezember 1982 


AKTIVSEITE 

Langfristige Ausleihungen .... 
Ausgleichs- und Deckungsforderungen 

Wertpapiere 

Kassenbestand. Bundesbank- und 
Postscheckguthaben, Schecks . . 
Kurz- und mittelfristige Forderungen 
Eigene Schuldverschreibungen . . 
Zinsen für langfristige Ausleihungen 

Durchlaufende Kredite 

Beteiligungen . 

Grundstücke und Gebäude .... 
Betriebs- und Geschäftsausstattung . 
Sonstige Vermögensgegenstände . 
Rechnungsabgrenzungsposten . . 


DM 

12 737 415 956,86 
26557597,20 
9 752 183,69 


4126523,66 
514367 509,35 
71 350 426,92 
236 504 141,35 
80428 889,47 
83 501 i— 
7 787 20833 
678515,— 
63 668,14 
2672148,68 
13 691 788 270,25 


PASSIVSEITE 

Begebene Schuldverschreibungen 
(einschl. Lieferverpflichtungen) . . 
Aufgenommene langfristige Darlehen 
Kurz- und mittelfristige 

Verbindlichketten ■ 

Zinsen für begebene Schuldverschrei- 
bungen und aufgenommene Darlehen 

Durchlaufende Kredite 

Rückstellungen 

Sonstige Verbindlichkeiten : . . . 
Rechnungsabgranzungsposten . . 
Sonderpasten mit Rücklageanteil . 

Grundkapital 

Offene Rücklagen 

Bilanzgewinn . . . 


873 624 719.05 
462108720,42 


442 829190.08 


389135482,34 
80428 889,47 
31 851 928,77 
357 760,56 
75 378 941,25 
455000,— 
40000 000,— 
279 550 000,— 
16067 638,31 
1 691 788 Z70.25 



SCHIFFAHRTSBANK 


DOMSHOF 17 


BREMEN 


TELEFON : 04 21 / 36 09 - 0 


TELEX: 244870 


AKTIVA 


Mio DM 


PASSIVA 


Mio DM 


KURZBILANZ 1982: 


Langfristige Schiffskredite. . . . 1.826,9 
Ausleihungen bis 4 Jahre .... 1 57,1 

Durchlaufende Kredite 26,8 

Liquide Anlagen 80,5 

Wertpapiere 19,2 

Übrige Aktiva 38,9 


Schiffspfandbriefe u. Darlehen 1.846;9 
Verbindlichkeiten bis 4 Jahre 126,8 

Durchlaufende Kredite 26ß 

Übrige Passiva 1 63,4 

Eigenkapital 82,0 

Bilanzgewinn 3,5 


Summe der Aktiva 2.149,4 


Summe der Passiva 2.149,4 

Indossamentsverbindlichkeiten 26,8 

Bürgschaiteri . 123,0 


Geschäftsvpiumen 


2299,2 


Zusammengefaßte Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschöftsjahr 1982 


Der Geschäftsbericht 1982 kann von Interessenten bei uns angefordert werden. 

Die ordentliche Hauptversammlung vom 16. Md 1983 hat beschlossen, den Bilanz- 
gewinn des Geschäftsjahres 1982 In Höhe von DM 3 500 000,- zur Ausschüttung 
einer Dividende von 10% zu verwenden. 


AUFWENDUNGEN DM 

Zinsen für Schuldverschreibungen 

und Darlehen 968 331 624,28 


Andere Zinsen 

Einmalige Aufwendungen im 
Emissions- und Darlehensgeschäft . 
Abschreibungen und 

Wertberichtigungen 

Personalaufwendungen 

Steuern 

Einstellungen in Sonderposten 

mit Rücklageanteil 

Sonstige Aufwendungen 

Einstellung in offene Rücklagen . . 
JahresüberschuB nach 
Rücklagenzuführung 


50749 249,40 


32177 676,96 


- 472 537,19 
16988515,45 
42 318 031,30 


ERTRÄGE dm 

Zinsen von Hypotheken- und 

Kommunaldarlehen . . . - . . . 953 673291,21 

Andere Zinsen . 139 352 709,88 

Einmalige Erträge aus dem 

Darlehensgeschäft 52 695 065,17 

Sonstige Erträge 5 005 086,10 


INTERNATIONALE SCHIFFSFINANZIERUNGEN 


455000,— 
7595 797,06 
15600000,— 


16037 720,72 
1 150 726 152^36 


• 1 150 726 152,36 


Der vollständige, mit uneingeschränktem Bestätigungsvermerk des Abschlußprüfers versehene Jahresabschluß wird in 
den nächsten Tagen im Bundesanzeiger veröffentlicht 

Die ordentliche Hauptversammlung am 28. April 1983 beschloß für das Geschäftsjahr 1982 die Ausschüttung einer Divi- 
dende von DM 10,-, eines Bonus von DM 2J50 je Aktie zu DM 50,- (Wertpapier-Kenn-Nr. 807.800) und die wettere Dotie- 
rung der Rücklagen mit 4,15 Mio. DM sowie die Erhöhung des Grundkapitals aus Gesellschaftsmitteln Im Verhältnis 
10 : 1 von 40 Mio. DM auf 44 Mio. DM. 


AUFSICHTSRAT: 


VORSTAND: 


Dr. Wolfgang Roller (Vorsitzender), Dr. Wolfgang Leeb (stellv. Vorsitzender), Dr. Heinz Gerhardt 
Dr. Friedhelm Gieske, Dr. Alfred Hetzel, Peter Hoffmeister, Hans-Joachim Kraus, Werner Rotermund, 
Dr. Wilhelm Scheider. Waltraud Scherer, Dr. Louis Storck, Prof. Dr. Friedrich Thomäe, Dr. Hans-Otto 
Wieschermann, Dr. Gerd Wollburg, Eberhard Zeiger. 

Dr. Claus Bingold, Rudolf Fabian, Dr. Rainer Jaeclde, Paul-Emst Penndorf, Hermann Schnüll. 


Frankfurt am Main -Bremen, im Mai 1983 


DER VORSTAND 


Einladung zur 
Hauptversammlung 


Wir laden unsere Aktionäre zu der am Mittwoch, dem 
29. Juni 1983, 10.00 Uhr. im Kuppelsaai des Congress-Centrums 
Stadtpark. Theodor-Heuss-Platz 1-3. Hannover 1. stattfindenden 
ordentlichen Hauptversammlung ein. 


Contigas 

Deutsche Energie-Aktiengesellschaft 
Düsseldorf 

- Wertpapier-Kenn-Nr. 550 400 - 

Die Veröffentlichung der Einladung zur 


Tagesordnung 

1 . Vorlage des festgestellten Jahresabschlusses zum 31. 121982. 
des Berichts des Aufsichtsrats und des Geschäftsberichts des 
Vorstands für das Geschäftsjahr 1982. 

Vortage des Kon 2 emabschlusses und des Konzemgeschäfts- 

berichts für des Geschäftsjahr 1982 

Beschlußfassung über die Verwendung des Bilanzgewinns. 

2 Beschlußfassung über die Entlastung des Aufsichtsrats für 
das Geschäftsjahr 1982. 

3. Beschlußfassung über die Entlastung des Vorstands für das 
Geschäftsjahr 1982 

4. Ermächtigung zur Ausgabe von Optionsschutdverschiei- 
bungen und Schaffung bedingten Kapitals. 

5. Wahl des Abschlußprüfers für das Geschäftsjahr 1983. 

Die vollständige Bekanntmachung der Tagesordnung mit 
Vorschlägen zur Beschlußfassung ist im Bundesanzeiger Nr. 91 
vom 17 Mai 1983 enthalten. Wir bitten, dieser Bekanntmachung 
Einzelheiten über die Tagesordnung und über die Hinterlegung 
von Aktien zur Teilnahme an der Hauptversammlung zu ent- 
nehmen. Letzter Hinteriegungstag ist Mittwoch, der 22. Juni 1983. 


Hannover, 6. Mai 1983 


Strom fürs Neckarland 


Die Aktionäre unserer Gesellschaft laden wir ein zur 


Continental Gummi-Werke Aktiengesellschaft 

Hannover 

Der Vorstand 



wird dahin berichtigt, daB die Hauptversammlung nicht 
am Freitag, sondern 

an Dsmentag, den 23. Juni IMS, 11 Ihr, 

stattfindet 

Düsseldorf, 1 7. Mai 1 983 Der Vorstand 


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23 

Tj 




m 

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74 . 

Ordentuchen 

Haupt- 

versammlung 


(onlinental 


CSDHOrZU 


ßufgeujäAU’( 


Dortmund 


am Freilag. - 4 - Juni 1983, 10.00 Uhr. 
im Saul der Stadlhalle. Grabbrunnenstraße 21. Esslingen : Neckar) 


Wir erlauben uns, die Aktionäre unserer Gesellschaft zu der 


am Freitag, dem 1. Juli 1983, 11.00 Uhr, 

im großen Saal des Restaurants „Krone“, 
Dortmund, Markt 10, 


Tagesordnung 


stattfindenden 

ordentlichen Hauptversammlung 
einzuladen. 


Taoasoidnaag 

1. a) Vorlage des festgestellten Jahresabschlusses zum 31 . 12 
1982 mit dem Geschäftsbericht des Vorstands und dem 
Bericht des Aufsichtsrats für das Geschäftsjahr 1982 

b) Vorlage des Teilkonzemabschlusses und des Teilten- 
zemgeschäftsberichts zum 31. 12 1982 


2 Beschlußfassung über die Verwendung des Bilanzgewinns 
des Geschäftsjahres 1982 


3. Beschlußfassung über die Entlastung des Vorstands für das 
Geschäftsjahr 1982 


4. Beschlußfassung über die Entlastung des Aufsichtsrats für 
das Geschäftsjahr 1982 


5. Wahl des Abschlußprüfers für das Geschäftsjahr 1983 

Die vollständige Einladung mit den Vorschlägen zur Beschluß- 
fassung ist im Bundesanzeiger Nr. 91 vom 17. Mai 1983 
veröffentlicht worden. Außerdem verweisen wir auf die unseren 
Aktionären von ihren Depotbanken zugehenden Unterlagen. 


Zur Teilnahme an der Hauptversammlung und zur Ausübung 
des Stimmrechts sind diejenigen Aktionäre berechtigt die ihre 
Aktien spätestens am Montag, dem 27. Juni 1983, bei der 
Gesellschaft, bei einem deutschen Notar, bei einer Wertpapier- 
sammelbank oder bei einer der in der vollständigen Einladung 
aufgeführten Hinterlegungsstellen in den üblichen Geschäfts- 
stunden hinterlegen und bis zur Beendigung der Hauptver- 
sammlung dort belassen. 


Die Hinterlegung ist auch in der Weise zulässig, daß die Aktien 
mit Zustimmung einer Hinterlegungsstelle für diese bei einer 
Bank bis zum Ende der Hauptversammlung gesperrt gehalten 
werden. 


Im Falle der Hinterlegung bei einem deutschen Notar oder einer 
Wertpapiersammelbank ist die von diesen hierüber auszustel- 
lende Bescheinigung spätestens am Dienstag, dem 28. Juni 
1983, bei der Gesellschaft einzureichen. 


Den zur Teilnahme berechtigten Personen werden Eintritts- 
und Stimmkarten erteilt 


Dortmund, im Mai 1983 


Der Vorstand 


PflkhfMatt für Deutsthknid 


1. Vortage de* zum 31. Dezember. 1982 fesigesiellten Jahres- 
abschlusses mit dem Geschäftsbericht des Vorsands und dem 
Bericht des Aufsichtsrats 

2. Beschlußfassung über die Verwendung des Bilanzgewinns für 
die Zeit vom 1. Januar bis 31. Dezember 1982 

3. Emlastung des Vorsunds und des Aufsichtsrats 

4. Neuwahlen zum Aufsichlsral 

5. Wahl des Abschlußprüfers für das Geschäftsjahr 1983 

Die Vorschläge zur Beschlußfassung über die einzelnen Tages- 
ordnungspunkte gemäß 9 124 AktG sind im Bundesanzeiger. 
Ausgabe Nr. 87. vom 7. Mui l*>83 veröffentlicht worden. 

Nach § 17 der Salzung sind zur Ausübung des Stimmrechts in der 
Hauptversammlung diejenigen Aktionäre berechtigt die ihre 
Aktien bis spätestens 16. Juni 1983 bei der Hauptkusse unserer 
Gesellschaft, bei einem deutschen Notar, bei einer deutschen 
Wertpapiersammelbank oder bei den nachstehend genannten 
Bankinstituten hinterlcgen und bis zur Beendigung der Haupt- 
versammlung dort belassen: 

Württembergische Kommunale Landesbank Girozentrale. 
Stuttgart 

Baden-Württembergische Bank Aktiengesellschaft Stuttgart 
Bank für Handel und Industrie Aktiengesellschaft Berlin 
Bayerische Hypotheken- und Wechsel-Bank Aktiengesellschaft 
München, Berlin. Frankfurt (Main). Hamburg undStutt&in 
Berliner Handels- und Frankfurter Bank. Frankfurt (Main). 

Berlin. Hamburg. München und Stuttgart 
Commerzbank Aktiengesellschaft Düsseldorf. Berlin. 

Frankfun (Main). Hamburg. München und Stungan 
Deutsche Bank Aktiengesellschaft Frankfurt! Main). Hamburg 
München undSuinjpn 

Deutsche Bank Berlin Aktiengesellschaft Berlin 
Deutsche Bank Saar Aktiengesellschaft Saarbrücken 
Deutsche Genossenschaftsbank. Frankfurt (Main) 

Dresdner Bank Aktiengesellschaft Frankfurt (Main). Hamburg: 
München und Stuttgart 

Landesgirokasse öffentliche Bank und Landessparkasse. Stuttgart 
Die Hinterlegung Ist auch dann ordnungsgemäß erfolgt wenn 
Aktien mit Zustimmung einer Hinterlegungsstelle fijr sie bei ei- 
neranderen Bank bis zur Beendigung der Hauptversammlung ge- 
sperrt werden. Die Ausübung des Stimmrechts ist in jedem Fall 
unter Vorlage der Bescheinigung über die erfolgte H inier- 
legungbis spätestens 21. Juni 1983 bei der Gesellschaft 
anzumelden. Wird der Nach* eis bei der Anmeldung in Abschrift 
eingereicht, so ist die Urschrift vor Beginn der Versammlung 
yotzu legen. 

Esslingen am Neckar, im Mai 1983 Neckarwerke 

Eleklrizilätsveisorgungs-AG 
Der Vorstand 



So sorgen Chefs 


für Beschäftigung. 


Die WELT ist Pflichtblatt für Finanzver- 
öffentlichungen an allen acht deutschen 
^fertpapierbörsen in Berlin, Bremen, Düssel- 
dorf, Frankfurt, Hamburg, Hannover, 
München und Stuttgart . w3 , 



Mag sein, daß manche Leute keine überregionale Wirtschafts- 
zeitung brauchen. Aber dort, wo täglich wichtige Entscheidungen 
fallen, wird das HANDELSBLATT jeden Tag konsultiert. Von 
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23600-23352 233 00-24050 
234 50-23550 237 00-23850 
228.00-22940 23050-23150 


Deutsche Alu-Gußlegierungen 

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Messingnotierungen 


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Internationale 

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100540 99670 

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Edelmetalle 


Londoner Metallbörse 

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3 Monats 


16. 9. 
94350-944.00 
97250-97340 
277.50-278.00 
288.75-289.00 


13.5. 
98350-93450 
96050-96140 
3B0 40-281 40 
29050-29140 


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(Kuper-Somata) 

Kasse 11094-1110.0 

3 Monate 11384-1 139.0 

ZtafcttfJKisa 47450-47550 

3 Monate 489.00-48950 

Ziu(£A)lbsse ... 8625-8630 

3 Monate B72V-87& 

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11415-1142.0 

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11465-1147.5 

11755-11753 


11094-11114 

11384-H4I4 

47550-47750 

48040-48050 

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8710-8715 


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•Freiwillige und Konkui 
Versteigerungen 


hn Nomen und für Rechnung der Geachfiftsiettung bzw. der Konkursver- 
walter ventelgeffl ich eße Maschinen und Batriatosalnricfttungen folgender 
Rimen: 


31. AM 1983 

Georg! & Söhne 

Zahnrad- und Getrfebefabrik 

1000 Berlin 51 (Reinickendorf), OHenheuentraBe 15-16 


Brzu 

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6. Juni 1993 

4 Ziegeleien der Koch-Gruppe 


7100 Hellbronn-! 


BÖckinoer Ziegel GmbH 

Min-BScfcingen, Heuchelt» 


IbergstraBe 62 


7. Juni 1983 

Adolf F. Veigel GmbH & Co. 

- Möbelfabrik HehtsheKm - 

8927 Bad Rappenau 4 (Halmhetm), Qutfeanbaigar Str. 7 


Werner C. F. Luders 

vwald. und OHanti. beet Versteigerer 
für Maschinen und tadusirfeanlagen 
2000 Hamburg 52, Ehchaueeee 184, IWeCon (040) 6 806022128 


.Kataloge auf Anfrage 


WasUek ist, erjhbrm_Sk nicht mir 
bei den Illustrierten , ms Glück bedeutet > 
nicht mu durch Schlager, und nmFm^ 
ist y nicht nur von den Liedermachern 


Das Lied vom total fteien,total glücklichen, 
total liebenden Atenseben, das uns 
seüeimg^ZritabZxtkunßsmiisikvcnffsp^ 
wird, ist nureinleil unserer menschlichen 
Existenz, ist nureinleil derltährheit. 

Für Freiheit, Liebe, Glück muß man kämpfin. 
Oft ein ganzes Leben lang. 


Nurgemeinsam 

werden wir die Zukunft gewinnen 


Dies ist nur eine von vielen Überlegungen aus unserer £***% 
Schrift »Nur gemeinsam werden wir die Zukunft 9^_ j 

gewinnen«, die wir tiner aut 'Mjnsch kostenlos zusenden. iQr 


Aktion Gemeinsinn eSi, eine Vereinigung 
unabhängiger Bürger, Schumannstraße 57 5300 Bonn 



lewdMi 


GELSENWASSER AG 




EINLADUNG AN DIE AKTIONÄRE 
ZUR ORDENTLICHEN HAUPTVERSAMMLUNG 
AM MITTWOCH. 29. JUN1 1983, 

10.30 UHR, IM MUSIKTHEATER (KLEINES HAUS), 
GELSENKIRCHEN 


TAGESORDNUNG 


JAHRESABSCHLUSS 1982 

Vortag« das von Vorstand und Autalchtanit 
fostgsateHten .JohrasabechJussss, das Gsschäfts- 
uhd AirfMohtvetabariohta fQr dl« 
GELSENWASSER AG sowie das toraolidlertan 
Abschlusses und des Geschäftsberichts für die 
GELS ENWASSER-G ru pp«. 


Or. Jürgen Terraha, Frankfurt 
Mitglied daa Vorstands der 
Commerzbank AG 
Walter Trux. Gelsenkirchen, 
Vorsitzender des Vorstands der 
Flachglas AG 

Or. Karl-Heinz Weesal. Köln. 
Mitinhaber des Bankhauses 
Saf. Oppenheim jr. & Cie. 


2. BESCHLUSSFASSUNG OBER DIE 
1 VERWENDUNG DES BILANZGEWINNS 


- Vorstand und Aufsichtsrat aoMaaen vor, den 
Bilanzgewinn von 16-250.000 DM zur 
Ausschüttung einer Dividende von 6,00 DM 
zuzüglich 0.50 DM Bonus jo SO- DM A ktie— 12% 
Dividende + 1 % Bonus— auf am Grundkapital von 
12&0QO XIOO DM zu verwenden. 


3. ENTLASTUNG DES VORSTANDS 

Vorstand und Aufsichtarat schlagen vor, 
Enttastung zu ertsiton. 

4. ENTLASTUNG DES AUFSICHTSRATS 

■ Vorstand und Aufsichtsrat schlagen vor. 
Entlastung zu erteilen. 

5. WAHL ZUM AU FS IC HTS RAT 

Die Amtszeit das AufSiehtsrats endoit mit der 
Beendigung der Hauptversammlung am 
29. 3un 11983. 

Per Aulsichtsrat vrtrd gebildet gemaa ffS 96 und 
'.101 Aktiengesatz sowie § 76 
Batiiabsverfsssungagesetz 1952. 


6. WAHL DES ABSCHLUSSPRÜFERS FÜR 
DAS GESCHÄFTSJAHR 1983 

Der Aufsichtarat schfftgt vor, zum AbechtuBprüfer 
lür das GeschBft^ahr 1 963 die Westdeutsche 
Industrta-Trauhandgasellsehaft mbH. Mülheim 
(Ruhr), zu w&hlen. 

Den JahrasabechluB und den Geschäftsbericht 
erhalten die Aktionäre auf Verlangen über ihre 
Depotbanken. Aktionäre, die Ihre Aktien nicht bei 
einer Bank verwahren lassen, können die 
genannten Unterlagen bei der Gesellschaft 
anfordem. 


Er basteht aus 21 Mitgliedern. 

Die 14 Vertreter der AktionäraJm Aufsichtsrat sind 


Die 14 Vertreter der MctionAreJm Aufsichtsrat 
durch die Hauptversammlung zu wählen. Die 
Vertreter der Arbeitnehmer werden durch die 
MKBfbertargewflfi/t. 


Die Amtszeit der neu tu wählenden Mitglieder 
erntet mit der Hauptver samm lung, die über die. 
Entlastung für das Geschäftsjahr 1987 bescttltoBL 
Die Hauptversammlung ist an Wehtvorsohläge 
nicht gebunden. 

Der AuMchtsrat schlägt vor, folgende Harren zu 
Mitgliedern das Aufelehtsrats zu wählen: 

Or. Weiter Griese. Geteenklrchen, 

Mitglied des Aufslehtsrats der Bachgiss AG 
Hane-Oiether Irahoff. Dortmund. 

Mitglied des Vorstands der - 
Vereinigten Elektrizitätswerks Westfalen AG 
Herbert Jahcfer. Bochum. . . 

Oberetadtdirekior 
Hans Koch, Getaenkircfwn.- 
Vorsitzenderdas Vorstands der 
VESA Kraftwerke Ruhr AG 
Prof. Dr.Csrt Heinrich Krauch. Marl. - 
Vorsitzender des Vorstands der 
Chemische Werk» Hüls AG 
Dr. Klaus Uesen. Essen. 

Vorsitzender des Vorstands der Ruhrgss AG 
Dr. Theodor E. Pietzcksr, Essen. . . 

Direktor der Deutsche Sank AG. 

Filiale Essen' 

Klaus Piltz, Düsseldorf, 

Mitglied des Vorstands der VEBA AG 
Karlheinz Portugal!. Dortmund, 

Mitglied des Vorsands der 

Vereinigten Elektrizitätswerke Westfalen AG 

Egon Rosas. Getsenklrehan. 

Bürgenrwtoter 

Winfried Schulte. Warendorf. 

Obericraisdirektor 


Zur Teilnahme an dar Hauptversammlung und zur 
Ausübung des Stimmrechts sind diejenigen 
Aktionäre berechtigt die ihre Aktien gemäß §20 
der Satzung unserer Gesellschaft s pä tes te ns am 
21. 6.1983 bei den nachfolgend genannten Banken 
bis zur Beendigung der Hauptversammlung 
hhitertegen: 

Deutsche Bank AG 
Deutsche Bank Berlin AG 
Commerzbank AG 
Berliner Commerzbank AG 
SaL Oppenheim jr. & Cie. 

Westdeutsche Landesbank Girozentrale 

WeetfalenbankAG 

Dresdner Bank AG 

Bank für Handel und Industrie AG 

TrinkausB Burkhardt 

Deutsche Bank Saar AG 

Commerz-Oedtt-Bank AG Europartner 

soweit vertraten in: 

Berlin 

Bielefeld 

Bochum 

Dortmund 

Düsseidort 


Frankfurt a. M. 

Gelsenklrehen 

Hamburg 

Köln 

Münster 

Saarbrücken 

Stuttgart 


Die Hinterlegung tef auch dann ordnungsgemäß 
erfolgt, wenn Aktien mit Zustimmung einer 


Hinterlegungsstelle für sie bei einer anderen Bank 
bis zur Beendigung der Hauptversammlung 


bis zur Beendigung der Hauptversammlung 
gesperrt werden. Die Hinterlegung bis zur 
Beendigung der Hauptversammlung kann auch bei 
einem deutschen Notar, bei einer ömndfchen 
Behörde oder bei einer zur Entgegennahme der 


Aktien befugten WOrtpaptoreammelbank erfolgen; 
In diesem Ralle Ist die von diesen Stellen 
a u sge s te l lte Bescheinigung über die erfolgte 
Hinterlegung spätestens am ersten Werktag -der 
Sonnabend gltt nicht als Werktag — nach Ablaut 
der Hkrteriegungsfrist bei der Gesellschaft 
einzureichen. 


Gelsenkirchen, Im Mai 1983 

GELSENWASSER AG 


seine 


Mein Ziel: 

abends gemütlich und sorglos 
nv»in«»n Hobbies frönen. 

Ich: GescUftsfUrer, der sich 
selbständig machen wilL 
An g_ nnt y 6273 an WELT- Ver- 
la 2 . Postfach 100864. 4300 Essen. 


Achtum, ein®. Belegenheft! 

Werden Sie Mitbesitzer einer Lturas- 
yaebt, Wert DM 700000.- durch Er- 
werb von Anteilen. Gesamt 15 Anteile 
tu DM 45000,-. Privatnutzung «wägi , 
bei Charter gute Rendite. Hot. Antei- 
leintragong. 

Auzk. u. T 044 88 7 10 17 - 10 18 v. 6-17 
Uhr 


WENN ES UM DE AUSWAHL 

EINER COMPUTERFBIMA GEHT 
SOLLJE MCHT DEREN GRÖßE? 



mmmmm 


DtevfiHgneueLeMumktaSM: 

PerBurroi^ghsBaOArbeitqriatzcowi p uter. 



Mehr 
Sicherheit 
für Kinder 
im Verkehr 


Dazu: Joseph Kardinal 
Hoffner, Vorsitzender der 
Deutschen Btschofskonferenz 



WW Meine 
/ / Meinung ist: 
Kinder sind auf das 
gute Beispiel von 
uns Erwachsenen 
angewiesen. Wir 
können so Leben 
schützen, wenn wir 
beispielsweise an 
der FuBgangerompel 
das Grün beachten. 
Zeigen wir Verant- - 
worturtgsbewußt- 
sein, praktizieren 
wir die 
Nächsten- 

liebe. 7 7 


Weil es eine Computerfirma gibt, die größer ist 
als Burroughs, glauben die meisten I^eute, daß 
diese auch automatisch besser sei als Burroughs. 

Das ist nicht unbedingt richtig. 

Unter den Minicomputern, zum Beispiel, ist 
der Burroughs B20 einer der vielseitigsten, 
bedienerfreundlichsten und ausbaufähigsten 
Arbeitsplatzcomputer am Markt. 

Mit seinem stariten 16-Bit Prozessor und bis zu 
640 KB RAM an jedem Arbeitsplatz gibt das 
Burroughs B20 System jedem Benutzer seinen 
eigenen Computer und somit die Leistung, 
Datenbank und Speicherkapazität, die früher 
nur mit .Mainframes denklur waren. 

Viel wichtiger jedoch: da$ B20 System kann mir 
anderen B20 Arbeitsplätzen verbunden werden, so daß 
jeder über den jeweils neuesten I nformationsstand verfugt. 

Das B20 System kann im Netz mit bis zu 16 Arbeitsplätzen 
ausgebaut werden. Der Vorteil für Sie: das System paßt sich ihren 
Ansprüchen an. Zum Informationsaustausch mit Ihrem Großrechner ste- 
hen verschiedene Emulatoren bereit (3270, 2780, 3780, usw.). 

. Die Bedienung ist denkbar einfach: Sie nehmen das System aus dem Karton, schließen cs an," 1 stellen den 
Bildschirm in gewünschter Höhe ein, wählen mit Hilfe unserer programmierten Unterweisung eines 
unserer vielen Software-Programme aus (z.B. Textverarbeitung, Multiplan) und sind innerhalb von Stun- 
den mit dem System vertraut. Unsere Kundendienst-Zentrale ist gerne bereit. Ihnen bei weheren Fragen 
Auskunft zu erteilen. Erfahrene Burroughs Computer-Spezialisten werden Ihnen bei jedem Problem helfen, 
egal ob es Hardware, Software oder das Betriebssystem betrifft. Wir sind seit 87 Jahren in der Bümauiomarion 
auf internationalen Märkten tätig und verfugen also über langjährige Erfahrung in Beratung und Kundendienst. 

Wenn Sie also einen Minicomputer benötigen, lassen Sie sich . 

nicht von der Größe des .Anbieters beeindrucken, sondern sehen . .Plin^Oll P il^S 

Sie auf Leistung und Erfahrung. ^ w 

THEQUESTION ISNT WHO’S BIGGER. 
IPSWHO’SBETTER. 


.Mehr Informationen üben 
Burroughs (Schweiz) AG 
Gieshübelscr. 62 
CH 8045 Zürich 
Tel.: «MM 61 57 00 


Burroughs Datenverarbeitung Ges.m.b.H. 
.Xiserbachstraße 18/6 
A 1090 Wien 
TeL: (0222)-31 65 48 


Burroughs Deutschland GmbH 
Frankfurter Alice 1-1-20 
D-6236 Eschbom/Ts 
Tel.: (06196)479-1 


* Zusätzliche Plattcnspeicher werden selbstverständlich vom Kundendienst installiert. 


wir die 

Nächsten- ' 

liebe. 7 7 



Deutscher Verkehrssicherheitsrat 
























AKTIENBORS EN 


Viele Aktionäre machten Kasse 

Technische Reaktion brachte einen kräftigen Kursrutsch 


DW. - Aa den AktfaamSHctea der Montag börae 
kam es zw der seit längeren erwarteten tedmi- 
tchen Reaktion. Der kurzfristig disponierende 
Berafshandel. aber avcb viele nrittelfrialg an- 
legende Aktionäre stiegen nach den starken 
Kurssteigerungen der letzten Monate ans, so 
dafi eine Reihe von Notierungen an etwa 8 DM 
und etliche auch uw mehr als 10 DM nach unten 

Deutlich unter Druck lagen DM nach A 
Bankaktien, nicht aiirfTt weil die sen mit yfrw*» Id 
Hoffnung auf weitere Zinssenkun- 619 DM ab. 
gen schwindet, wenn Bundesfi- Frankfurt: Im 
nanzminister Stoltenberg mit sei- dard- und Hebe 
hot spar maflnaTiman im Bundes- uneinheitlichen 
haushatt dnrp^^mnnwm soll- konnten Birb St 
te. BHF-Bank wurden bis um 11£Q DM auf 1180 DM 
DM zurackgesommen. Großban- um 10 DM auf 23 
ken verloren bis etwa 6,50 DM. ün- garter Hof bräu 
ter den Elektropapieren gingen DM verbessern. 
AEG um 5J50 DM auf 70£0 DM ten Allweiler 
«wflek- Bei den Farbennachfol- Stämme mit 30 
gern reichten die Tagesverluste bis DM, S tollwerk 
zu 8J50 DM (BASF und Hoechst). DM sowie Heid 

Düsseldorf: Biewag erhöhten DM auf 365 DM ; 
sieh um 7 DM auf 215 DM, Küppers- wa mK n i y Di» 
husch zogen um 5 DM auf 275 DM te te ndierten 
an und Kromschröder verbessere HE W mit 1 15,10 
ten sich ebenfalls um 5 DM auf 198 und NWK Vz. > 
DM Neckermann verminderten 3,80 DM. FhSnla 
sich um 2£0 DM auf 92^0 DM 3,50 DM und Coi 
Stembräu gaben um 5 DM auf 134 nach. Von den 9 


gedrückt wurden. Die Optimisten auf de« Bör- 
seoparkott atmen auf, dem sie meinen, daS 
mir «De woHg o ho odo Befreiung des Marktes 
von spokokraven P osta ird en dea Weg für oino 
neue Phase des Aufschwunges frehnachen 
kam. Darum wartet man mH Spannung ab, wie 
weft der Kursaiabroch geben wird and wie 
schnell er überwinden wird. 


H tocKM BetaiL 9 
H Aach. M. Van. 5 
D Aach. ROck. 9»75 
0 
M 
H 
D 
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F 
D 
S 
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M 
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D ABanzV. 10 
S AnmaflarSLB 
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M 
H 
M 
H 
F 
B 


DM nach Allianz Vers, schlos- 
sen mit einem Minus von 12 DM anf 
619 DM ab. 

Frankfurt: Im Bereich der Stan- 
dard- und Nebenwerte kam es zu 
iiTioiTih»»TtiWwn Tendenzen, so 
konnten sich Steigenberger um 30 
DM anf 1180 DM, Edelstahl-Hütten 
um 10 DM auf 220 DM sowie Stutt- 
garter Hof bräu um 10 DM auf 360 
DM verbessern. Kursverluste hat- 
ten Aßweiler Pumpenfabrik- 
Stämme nitt 306 DM Hitwrny 13,80 
DM Stollwerk 385 DM minus 15 
DM sowie Heidel-Zement um 14 
DM auf 365 DM zu verzeichnen. 

H amb urg : Die Versorgungswer- 
te tendierten mit Ab schlä g en , 
HEW mH 1 15,10 DM minus 2JM) DM 
and NWK Vz. mit 161 DM minus 
3,80 ttm Phönix Gummi gaben um 
3,50 DM und Conti Gumxmum 1 DM 
purh- Von den Verke h rs wert en be- 


H Hkraft 0 


haupteten ^ Hapag mit 50 DM 
Vereins- und Westbank gel a n gten 
mit 310 DM »mn« 1 DM zur Notiz. 

anti«i*«m Agrob St. verminder- 
ten sich um 6 DM auf 320 DM Hrau 
AG Nürnberg gaben um 2 DM auf 
210 DM Titw ** 1 w»i Otto Stumpf St. 
sanken um 2 DM auf 32 DH. Deckel 
AG erhöhten dch um 3 DM auf 112 

3^D^^dl!eoni9che Draht konn- 
ten um 5 DM *»»f 317 DM ver- 
bessern. 

Berlin: Hütte Kayser wurden um 
5 DM höher, Concordia Chemie und 
I fhiwmii um je 5 DM niedriger 
taxiert. DoTeWe kannten 8£0 DM 
und Adca 3 DM zulegen. S c herin g 
schwächten u m 12 DM BHF- 
Bank um 11 DM Siemens um 9 DM 
AEG um 7,50 DM und DUB-SchuH- 
hdss um 6 DM ab. 

Nachbörse: abwartend 





iHnDL SpaztoigL 6 
F Dl Steint '4 
H DeTeWa 6 
F Dl Taxaco 145 
B DlBHiih’O 
M DtomaR 0 
D Didier 55 
F UM Quellen 7JS 
D Olerig HddO 
D Dtrun.*N"K 
D DAS 5 
D Dm. Mtlar&A 
D OUB-Schwhh. 6 
D Duawog 5 
D DtasdiL Bank * 




B Omm. Bradfch. 7 
H Dein* * 

S Dlnkalacfcer 75 
D DoL-Bavafc 10 
D DenL Match. *0 
H Dfbaerw. Vl 7 
HnBnb. Br.10-1,5 
D Eien. u. Hält 'I 
M Bectronie 2000 
Br Btfl. Warft 0 
B Etcitvr. Barg *0 
D Geimn. AG "25* 
B Gnachwhi *4 
B Gunthar *0 
H Hooko-B. 75 
H Hbg. Gatr. 95 - 1 
H dgl Vz. 95 - 1 
H Hann. Papier 0 
HnHbrtv Waltart *12 
F Kon Warf» 0 
S Knoecfeal 250 
M Kmur-Mech 4 
F KoappS5 
M KrfW. Haag *20-5 
H Kühlhaut *0 
F KKXStB 


S L Vz. 85 
inkering 75 
KtiMaineeka *24-A 
H NY H Gummi 0 
Hn NICK- Bank 5 
H Noten. Hypo 1 
H OalmOhle 125 
KnPhyvwe *A 
B mm Zucker 4 
F Qabaa Mml "U3 
D Motor «.5 
D Rückfan« 125 
H Schichau l/w 0 
SchfcAfl. Sl -20 
Sctxocnlog *15 
S Sc h no b « n yrt'4 
F SeBwolff 0 

M Sotanholar *7-1 
B Spinna Z "40.9 
S SwttSaUw. 75 

M Triumph InL 75 
M daL Gen. 3.75 
M Tnumpn-Inv. *10 
M ObBtiOtofr. S 
HnUalz Bferbr "10 
D VA venn. *0 
M VFSVertnbg. -20 
HnV.SettmögeT'l« 
D VICLFauar *1A 
D Walthar 1S5 
D Woaog-0 
D Wd. Marmor *0 
D Wl. Kupfer *7 
D dgl Vz *9 
D W. ZeUttaff 4 
Bi wiNuhu *18 


DM-Anleihen 


5,50 Am. Express. 
&J3 Aftmd 77 

450 d 
450 d 
750 d 
7 As. I 


9.25 dgl «2 
vjsaoLta 
855 dB«. 82 
750 Aumor 73 


99 

75 
i.15 
US 

10O55G 
79 |97,75G 


7.75 dgL BO 
8,125 aal 80 


B50I 
8501 
MSI 
M5| 

7,75. 

Sff 

8.50 Bürmab Oil 70 


9855 
1035 
103.1 
100, IG 
1055 
109G 
113J5G 
10255 
005 IDOLS 
00T 100T 

01J5G 101.75G 
00G 10055 

945SG 
10USG 
10055 



4.75 Aunr. L D. C. 72 

7.75 Autap. CE0 


6 Ome ManlL 78 
9 Chile 80 


9 Camp. VkD 74 
85® dgl 74 
450 Counouldt 72 
8.75 Credit Font 82 
4CrtoB Natron. 77 
B Cradtop 71 
8 0etotfin.Hold.70 
BJS Den Dantke 74 
450 Dtarfct Bar A9 
8575 E.DJ. 82 
7 Etotrotxm 77 


99.9ST 
98 

104J5G 
98,1 9853 

975 97,9 

94.4$ 94,45 

90 i90 

100.15 


mH 


Ausland 

New York 


Alcan Aluminium 
ABed Chemical 


AMR C p. 

Aul Cytmomid 


int. Hotvei t ar 
InL Paper 
InL Tel & Tel 
Int. North. Inc. 
Sri Wolter 


99,75 

iob 

100 

1*575 |1075T 
100 |100 
9B5G 
9S.8SG 
100.157 



M A. Alpenm. 1355b 
F Alguna *18 
F Ahe Leipziger 

B "7 

F dgL50KNA'5 
F Bert. AG lnd.*4 
D Bert. Leben 9 
M Bemaid "28 
F BlbLlnuJtulA 
F Bosw. A Kn. 4 
F Bür«. Kiänzl *0 
D Docht Iduna h. *4 
F Deere Lern "4 
F Diskus». 0 
F Dm. Hansa 555 

D Garbe. Lahm *0 
F Gas. KTauL A-15 
F Georg A. 7 
F Gerflng “50 
F dgl. NA S 
F dgLVzS 
D Gern. Epe 0 
F Oiwm. 13 
F H.-Privotb. *65 
F Hanfw. Obere *0 

Koenig 4B.S 
D dgLNÄ5 
D Kein Vor». 35 
f KortSraNO 

Langeetn-P*. ’O 

M. fiüw *954 
F Match. Zuff. "10 
S Min. Oberk. 8*1 
HnNwd. Hefe *9-2 
HnOsn. Biertor. *0 
F tapier Webs 0 
F Pf.Udww. *17 
F Saronc V. 8.25 
D Schärt *0 
F Schwab 55 
F Tanw. WML *0 . 

F Vertrat G. 3 
F WOmatr. VtCL *0 1225 


Uimoticrta Werte 



SS. .-'2uS 



Droytu» bUercom. S* 
Drairfut Leverage s* 
Dreyfut Third C. S* . 
Emiraur-Valor DM 
Europa Valor tfr 
Fontatfr. 

Fdundera Growth J* 
Founden Mutual I* 
Gaidminet hü. 
InterconUnental Tr. tfr 
Intonwtu tfr. 
Imarvalor «fr. 

■Japan Porttoho tfr. 
Xomper Grxnrth J* 

NY Venture S* 
Noramlnvest J* 

Podfk -Valor tfr. 
Phormafondi tfr. 
Pioneer Fund S* 
dgl II I* 

Schweizerakiten tfr 
SaMmm. tfr. 

Sk« 43 tfr. 

Stmünmob. N5. tfr. 
Bwittkmn eb. 1941 tfr. 
Swhivalor »fr. 
Technology |* 
Templeion Growth S’ 
Unlveraai B5 sfr. 
Unlvenal Fond tli. 


El 


Tmelien 

Trant World Ctorp. 

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Union Carbide 
Union OB el Ca«. 
United Technologies 
US Steel 


13. 5. 12. 5. 

Gufltueom Bei. 154 157 

Kram Walker Ru. 2455 24 

Hudtan Boy Mining 21.75 71.875 

Husky OH 12575 11575 

imperial OB 3450 35,75 

Inland Nol Gat 15.175 15.125 

19575 19.125 


Amsterdam 


Tokio 


ACT Holding 
Akro 

Alg. Bk. NederL 


fetter City Gat Ltd. 1250 1250 
krterprav. PIpeBne 2750 27575 


Kerr Addtan 19 19 

Mattey Fergutan 6,425 7.125 

Moore Corp. 45 4250 

Naranda hfinet 27525 27 JS 

NonMn Energy Rez 33Ä SZ575 

30575 Northgate EspL SJS 8 

31475 Northern Telecom. 4D WAZS 

«S Nova 9.125 847 

50 Oo fc weed Petrol 950 9 

575 Revenue Prap. 2.72 250 


Reverwe Piop. 252 

fBo AlOOm h£iei 47 

Royal Bk. of Can. 3450 

sränn 3955 

SheflCanoda 24.121 

Sherrin Gordoa 9J5 


9.125 847 

950 9 

252 250 

47 47JS 


3955 3855 
24.125 24575 

955 950 


Steel af Conoda 27525 2755 

Tramodn. Pfpefinet | 2955 I 29575 
Wettcoatt Trantm. 115575 I 14JS 
Mm: TSE 380 1 2*395 1 24315 

MH garem von MerrtB Lynch (Hbgk) 


London 


134 140 

2450 245 

i ft » 




Bank ot Tokyo 
Banyu Phanno 
Brtdgestone Tiro 


OalUn Kogyo 
Danwo Sec 
Dalwo Houte 


Royal Dutch 
Stavenutng» Bk. 



Wien 


Enro-Creldmarktsatze Goldmünzen 

Nledrigst- und HöcfasUoxrse im Kandel unter Ban- In Frankfurt ward 
ken am 18. 5.; Redakti onsscilufl 1130 Uhr: münzen prellte genann 

US-S DU sfr Gesetzlld 

1 Monat Sfb-BUi 4VL-5 4 -4» 

3 Monate 8%-SM. 4^-5V. 4Vk-4tt »US-DoItar 

6 Monate 9 -8«. 5 -5'A 4^-4 %i WUS-DoUar(to^n) 

12 Monate 9LW-M 5 V. -5’A 4h-4* 5 US-Doltar (Ubertj 

Mitge teilt von: Deutsche Bank Compagnie Fixum- lfSoveragna k 
d6re uixembourg. Luxembourg. 

Geldmarktsätze 

GeldmarfctsStse im Handel unter Banken am 18. 9-: KriÜÄer Rand, neu 

Tagessekl 5,0-5.05 Prozent; Monatsgeld 5.15-55 Pro- Maple Leaf 

zent; Dreimonatsgeld 55-955 ProzenL Außer Kur 

Prlvatdlakontsätze am 16. 5^ UJ bis SS Tage 3^5 C / MSSS^ftunken 

3.40 B Prozent; und 20 bis 90 Tage 3,55 G / 3,40 B S^o^anken^S 

Pro ‘ Mrnt - 1 00 österr. Kranen {Ne 

DlükonUatz der Bundesbank am 18. 5^ 4 Prozent; 20 österr. Kronen (Ne 

Lombardsatz: 5 Prozent 10 österr. Kronen (Ne 

4 österr. Dukaten (Ni 

Ottmarkknrs am 16 9. (je 100 Mark Ost) - Berlin. 1 österr. Dukaten (Ni 

Ankauf 2LS0; Verkauf 24,50 DM West; Frankfurt: *) Verkauf Inkl. 13 % 

Ankauf 21.00 Verkauf 25.00 DM West. “) Verkauf InkL SJS H 


Goldmünzen 

ln Frankfurt wurden am 18. Mal folgende CoM- 
mh nM i pwim genannt (ln DM): 

Gesetzliche yjihhinpumittj-f y 

Ankauf Verkauf 
20 US-Dollar 133040 161540 

10 US-Dollar (Indian) •*) 1018^0 121.15» 

5 US-Dollar (Uberty) 4UL00 56859 

lfSovenägnalt WflO 301,71 

lfSovereiffiEUzabethQ 245.00 299,45 

SObelglscheFYanken 187 J» 245511 

10 Rut^lTacfa«awoDag^ 259.00 32042 

KrOger Rand, neu 1085^0 127L2S 

Maple Leaf 1064.00 127002 

Außer Kura gesetzte Münzen *) 


20Goldmarfe 25640 323,18 

20 Schweiz. Franken .Vreneli“ 217,00 273.46 

20ftanz. Franken JJapolton" 208j00 203.29 

lOOösterr.Kranen (Neuprägung) I0UL00 1203,45 

20 österr. Kronen (Neuprägung) 203,00 251^9 

10 österr. Kronen (Neuprägung) 10W» 136,73 

4 österr. Dukaten (Neu prägung) 466^)0 966,13 

1 österr. Dukaten (Neuprägung) 111.00 148JX3 

*) Verkauf InkL 13 % Mehrwertsteuer 
**) Verkauf InkL SJS % Mehrwertsteuer 


94 97 

950 95s 

744 245 

3453 37 

u 


Devisen 

Der überraschende Anstieg der amerikani- 
schen Geldmengenaggregate Ml tmd M2 um 4.2 
bzw. 5.4 MrdL Dollar ließ am 16. 5. die ln der 
Vorwoche erwartete Diskontsatzsenkung wieder 
Inden Hintergrund treten. Der Dollar- Kurs hatte 
jedoch bereits in New York and an den Fern-Ost- 
Märkten mit höheren Notierungen reagiert und 
eröffnet« in Buropa mit 2,4600. feel ruhigen Um- 
sätzen kam es zu keiner neuen Tendenzentwick- 
hmg und der Kurs bewegte sich zwischen 2.4570 
und 2,4620. Ohne Mitwirkung der Bundesbank 
wurde ein amtlicher Mittelkurs von 2.4503 fest ge- 
stellt. Das Britische Pfund bestätigte seine stabi- 
le Verfassung und konnte sich um 1 Pfg. auf 3,844 
befestigen. Der Schweizer Franken notierte um 
14 Flfg. fester mit 120,68. Mit einem Tagesgewinn 
von OJ55 Pfg. auf LQ565 konnte der Japanische 
Yen wieder an die Höchstno Lierung der Vorwo- 
che anschließen. Bel den übrigen amtlich notier- 
ten Wahrungen Überwogen leichte Kursverluste 
der D-Mark. US-Dollar in; Amsterdam 17680; 
Brüssel 49,145; Paris 7,4085; Mailand 1464.70; Wien 
17,3090-, Zürich Z0379; Pfund/Dollar L5630. 


Craftonitan-BLv.Vi 219 
GOtMr-Biouarai 341 
LOndwtoank Vz H4 

DtMit. Brau AG 290 

Pawmoator 370 

Ralnlngboin 3*0 

Sch wo tP o iar Br. 184 

Sampartt 

Stoyr-Dal ml* r-P. 171 

Uni vraoM Hoch Tlol 234 
VMsclwr MognMll 233 


S41I 
500 
22* 

Tokoda 794 

Taijin XX 

Tokyo Morin« 491 1 49S 

Tokyo EL Poww 1100 | 1060 

S9l 
UM 


Kopenhagen 


Der Ddniito Bank 747 1 2 

lytko Bark 4SI 1 4 

Kaponh Hanaalibk. 7325 I 7 

Novo Induun 2780 

Prfvatbankon 248 

Otiotiai Kamp. 12755 

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Fpf. Bryggan«r St B45 1 870 

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Union Baorlco 
UiWi 

VelMiannaia 




Junge Aktien 

16. 5. 83: BMW 310T; Bavaria 205; Jute- 
Spinnerei IMG; Philips Komm. 288T; 
VEW 121; RWESt 16T;HWE Vz. 167,1; B»| 
388G; Herlitz SL 250; Herlitz Vz. 227. 


WELT-AJctxenjndex vom 16 . 5 j 
135»2 037JS); VELT-Umsat» 

iudex vom 16 . 5 j 2698 ( 369 ». 


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Hongh - Sh Bk. 
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Devisente rminmar kt 

Der Geldmengenansileg für Ml und M2 führte am 
18. Mai zu festeren Donar-Zinsen unrf entsprechend 
erweiterten Dollar-Deports. 


Devisen und Sorten 


Dollar/DM 

Pfund/Doilar 

Pfund/DM 

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2^5/2.45 

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Zinsstaffel ln Prozem jährlich, ln Klamin«?m Zwi 
'■ebenrenditen ln Prozent für die jeu-eUigc Besti zdau 
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■ 1 - 50 15 - 79 ' - 8 -°° 16181 - 8-S0 18.S0) Ausgabe 
1083/6 (Tj-p RI 4.00 (4.00i - 5.50 (4.75) -650 (5.33 ' 

(5.87) - B.00 (d 59) - 8.50 (6.G6I - 8.50 i6j92j 

FlnaazienuEBscldtzc des Bundes i Renditen in Pro- 
zent i; i Jahr 5.10. 2 Jahre 0.00. 

BundesobllRatlouea (Ausgabebcdingungen ui Pro- 
zent) Zins 7.00. Kurs 99.20. Rendite 


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28.12S 27M& 

34.00 33,80 

32500 3258 

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Dienstag, 17. Mai 1983 - Nr. 113 - DIE WELT 


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Notierungen der Renten leichter 


A» RontM i moifct gaben die Ihnw wfa bei dt» Aktlwn - allwding« gwaMIgt«- noch. 
M noch rockt ItUaftui CoicMft varfoiwn Mfoatlicbs Anloihe« bis etwa 0,6 
ProzMtptmlcte. Wosonttich ruhigor veftisf dai Geschäft on don anderen TsilBfirlctiNn 
der FetfvMzhisndmK DM-Attstancisaiilenwa wurde« bis on 0,25 Prozentpunkta 
zvrOckgmomnMb. Ara Pfancfibriefmarkt war die Haltung mldmr und obwcutend, 
wobei die Kone eher etwas abbiöckeftee. 


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Optionsscheine 


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F = Ftinkfuti, H = Hamburg. Hn ■= Hannover, 
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Ausländische Aktien 


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Vereint und Stärker 


Die Bremer Landesbaok und die Staatliche 
Kreditanstalt Oldenburg-Bremen - zwei Institute 
mit reicher Tradition - haben fusioniert 


Ihr neuer Name: 

Bremer Landesbank Kreditanstalt Oldenburg 
Girozentrale 



Ein Grund, über alle Toppen zu flaggen? Nein. 
Die „Bremer Schwestern“ - in Fachkreisen gern so 
genannt - waren tatsächlich schon immer mitein- 
ander verwandt Seit Jahrzehnten werden sie in 
Personal- und Verwal tungsunion von einem ge- 
meinsamen Vorstand geführt Die Kunden beider 
Banken haben von dieser Zusammenarbeit profi- 
tiert; Eine Fusion war mithin die logische Konse- 
quenz: es gibt Entwicklungen, die man nicht igno- 
rieren kann. 

Das neue Institut arbeitet als Landesbank, 
Sparkassenzentralbank und Geschäftsbank. Dieser 
weitgezogene Rahmen wird die Leistungskraft 


der Bank im kommunalen, im gewerblichen und 
im privaten Kreditbereich verstärken und auch 
für das Auslands- und Wertpapiergeschäft eine 
bessere Basis schaffen. Die Grundlage für alle Akti 
vitäten im Rahmen der Sparkassenorganisation 
ist breiter geworden. Gemeinsam mit uns können 
die Sparkassen aus dem norddeutschen Küsten- 
raum die Interessen ihrer Kunden überall in der 
Welt vertreten. 

Die Leistungen einer Bank sind eine Antwort 
auf die Herausforderungen des Marktes. Die 
Bremer Landesbank Kreditanstalt Oldenbuig ist 
berät, ihre neue Qualität zu beweisen. 


Ihre Zahlen auf einen Blick 

Geschäftsvolumen 21.690 Mio DM 

Bilanzsumme 1 9.900 Mio DM 

Kreditvolumen 1 8.640 Mio DM 

Eigene Mittel 433 Mio DM 

Mitarbeiter 1.300 


Bremer 



Landesbank 


Bremer Landesbank Kreditanstalt Oldenburg - Girozentrale - 


2800 Bremen i 
Domshof 2fi 
Telefon (04 21) 3 ßfi 81 


25 XJÜ Oldenburg 
Marki 

Telefon (0441) 2371 


21)40 Wilhelmshaven 1 
Virchowstraße 21 
Telefon (04421)4 3053 






























































































































FERNSEHEN m RUNDFUNK 


DIE WELT - Nr. 113 - Dienstag, 17. Mai 1983 


TV-Festival: „Die Goldene Rose von Montreux* 


Ein schlaffes Blümchen 


KRITIK 


M it Festivals ist es anscheinend 
wie mit Ernten: Es «äbt reiche. 


IVA wie mit Ernten: Es gibt reiche, 
und es gibt karge Jahre. Doch wäh- 
rend das Gedeihen von Fddfrüch- 
ten den Unwägbarkeiten der Natur 
unterworfen ist, könnten Festspie- 
le immer hin mit dur chaus steuer- 
baren mengnhtiffhen F ähigkeiten 
wie Professionalismus, Fleiß, Qua- 
litätsgefühl und Engagement zu 
schöner Blüte reifen. 

Die Veranstaltung, von der hier 
die Rede ist, der Fernsehwettbe- 
werb für Unterhaltungssendungen 
um die „Goldene Rose von Mon- 
treux“, hinterließ Anno 1983 leider 
einen dürftigen Eindruck. Unver- 
hohlen Vergrätzte nanntpw ihn 

denn anrh s chonungslos p|npTl 
Flop - wenn auch nicht den ersten 
in mittlerweile 23 „Rose u -Jähren. 

Woran lag’s? Zum einen wohl an 
einer deprimierenden Fülle unter- 
durchschnittlicher Programme, 
die Augen und Ohren der rund 500 
angereisten Fachleute bisweilen 
arg malträtierten. Zum zweiten an 
einer schon atmosphärisch spürba- 
ren Unlust, die sich in organisatori- 
scher Nachlässigkeit und dem of- 
fensichtlichen Desinteresse der 
Veranstalter niederschlugen, bran- 
chenkundige Menschen zusam- 
xnen zu führen, die einander über 
das populärste Maag»nm»niiim ja 
einiges zu fragen und mitzuteilen 
ihätten. Show-Stars, Regisseure, 
■Drehbuchautoren und Produzen-, 
len waren so gut wie gar nicht 
erschienen und wenn, dann hätte 
man Mühe, sie auf eigene Faust aus 
der Menge der Besucher herauszu- 
picken. 

. 31 Beiträge bewarben sich in 
■Miontreux, für zwei Drittel davon 
trifft wohl zu, daß man sie mit 
beinahe heroischer Anstrengung 
über sich ergehen ließ. Die Ameri- 
kaner hatten, scheint's, Montreux 
in ditwjom Jahr überhaupt nicht auf 
[der Palette, also sandten sie auch 
■keinen Beitrag fein. Wohingegen 
■die Ostblockstaaten geschlossen 
angetreten wa ren und mit zum 
.Teil kecker Übertreibung-in ihren 
■Pressetexten - hausbackene 
Langeweile anzupreisen wagten. 
'Da erinnerten sich manch» voller 
.Wehmut, mit welch pfiffigen Ein- 
fällen beispielsweise die Polen, 

; Tschechoslowakei! oder Jugosla- 
wen in früheren Jahren perfek- 
tionsverwöhnte Profis noch durch 
jentwaflhende Unbeschwertheit zu 
entzücken vermochten. 

■ Dem vielgepriesenen deutschen 


Fernsehen war das Glück, gottlob, 
insofern hold, als das Los die Sen- 
dungen von ZDF und ARD - pi- 
kanterweise auch der „DDR“ - 
gleich am ersten Tag über die Mo- 
nitore laufen ließ; damit waren sie 
gnädigerweise bald vergessen. 


Denn die Mainzer hielten doch tat- 
sächlich den motoirad&hrenden, 
auf Waldwegen joggenden und da- 
bei mit fesriniere nd-ausdiuckslo- 
ser Mimik schmetternden Tenor 
Peter Hofmann („Hofinanns Träu- 
mereien“) für wettbeweibswürdig. 
Die ARD trat dazu mit einem leid- 
lich komisch»^ Z u sammenschn itt 
des Ulk-Oldtimers „Bananas“ fest 
in Ideal-Konkurrenz. 

Ein wahrlich müder Auftakt also, 
dem erst die Schweden am zweiten 
Tag mit der halb ironisch, halb 
m»iflnch n iigch»t^ Ehe-Stoiy einer 
4Qjährigen Frau (souverän gespielt 
von Lül Lindfors) farbigen 
Schwung verliehen. Dieser Beitrag 

- „The life of a handbag“ - erhielt 
zu Recht die lobende Anerken- 
nung der Pressejuiy. Und am Tag 
drauf stand dann eigentlich unaus- 
gesprochen fest, wem die „Golde- 
ne“ diesmal zufeilen würde, den 
Italienern nämlich. In einer opu- 
lenten Mixtur «ns Zirkus, Musik- 
Show, Variete, Dialog-Witz, Tanz 
und Gags boten sie die hinreißende 
Müva und n»r] faing»nri»n Wirbel- 
wind Heatber Parisi auf „Al Para- 
dise“, so heißt das TV-Ereignis, 
lockt jeden Samstag rund 20 Millio- 
nen Italiener vor die Bildschirme - 
eine Sehbeteüigung von fest 50 
Prozent Kein Würmer, allerdings 

b~t>TTi billiges Vergnügen, 
wenn man sich 50 Minuten pralles 
Entertainment 600 000 Mark ko- 
sten läßt 

Ganz anders Hub Genre, mit dem 
die Engländer-- genauer die BBC - 
eine Silberne Rose und zugleich 
auch den Preis der Pressejury ein- 
heimsen konnten: drei junge, fest 
unbekannte AUround-Talente prä- 
sentierten - mit Hilfe von 14 Gag- 
Schreibem — »m 26zninütiges Ka- 
leidoskop optisch und verbal herr- 
lich komischer Sketche in rasan- 
tem Tempo. „Three of a kind” be- 
wies wieder einmal, daß ausgefefl- 
ter TRinfaii wr pi cVifti m g»gpn opulen- 
te Mittel und publikumsträchtige 
Namen allemal bestehen kann. 

Weshalb jedoch Norwegens Bei- 
trag „Happy New Century“, die 
Geschichte eines Junggesellen, der 
einen trostlosen Silvesterabend 
vor dem Jahr 2000 in einer total 
computerisierten und vide(i)odi- 
sierten Wohnung erlebt, mit der 
Bronzenen prämiert wurde, blieb 

manchem unerfindlich Monsie ur 

Hulot ließ- noch mmcr unerreicht 

- grüßen. Daß die Russen für ihre 
gekonnt gefilmte Folklore-Show 
lobend erwähnt wurden, sei ihnen 
gegönnt 

Hoffen wir nur pinn nach Mon- 
treux *83: daß eine Goldene Rose 
eine Goldene Rose, eine Goldene 
Rose bleiben möge . 

BRIGITTE HELFER 


Nur klischierte Typ< 



D aß sich der Zuschauer am Ende 
noch immer fragen mag, was 


XJaoch. immer fragen mag, was 
diese Studenten damals ei gentlich 
gewollt hätten, enthüllt nicht un- 
bedingt «ne Lücke in der fünfteili- 
gen ZDF-Reihe „Die Zeiten än- 
dern sich". „Was wollen die?“ ha- 
ben sich auch damals die Bürger 
nicht mind er gefragt, ohne je kon- 
krete Antwort en zu erhalten. Diese 
Studentenbewegung war weniger 
»in» politisch» Strömung als ein 
psychologisches und gesellschaft- 
liches Phänomen. Die Autoren der 
Serie haben ihr selbst angehört, sie 
wollten sich erinnern und mit der 
Erinnerung Verständnis wecken: 
für ihr moralisches Anliegen -etwa 
im Blick auf Vietnam und die Drit- 
te Welt Aber die Erinnerung 
brachte eben auch das wieder an 
den Tag, was diese Studenten da- 
mals in ihrem Versuch, die Arbei- 
terschaft zu überzeugen, scheitern 
ließ: sie ihr Anliegen mit dem 

großen Faschismus- Verdacht De- 


mokratie in der deutschen Ge- 
schichte zudeckten, wolkig fern 
von der Wirklichkeit, aber mit un- 
erbittlicher Arroganz. 


Und ist es so feh 
die Studenten in die 
selten lieb, infantil 
ausnehmen? Kaum 
manchem nicht pa 

die einstigen Diskus 
Ohren von heute ' 
mals freilich waren 
büchensten Thesen 
spekt überlagert, de 
Medien tausend!» 
Massenstimmung tr 

Eben diese Ma 
aber fehlte in dem 
Man hat sich keira 
gemacht, die Gewa 
Suggestion - oder bl 
sen-Selbstsuggestki 
mera abzuleuchten 
kleinen Gruppen fcfc 
gern. Was Autoren 
wiederum dazu jv 
möglichen Typga- 
den bekannten E % 

gUT hwwTiTi ilrnmi n 

schließlich klisch er 
echten Charakter* e 
großen Zusammen! 
ten. / 


■h, wenn 
er Serie nicht 
nd lächerlich 
■ mag es auch 
sen, wenn er 
ionen mit den 
» mimm t. Da- 

uch Hi» hane- 
loch vom Re- 
eine von. den 
1 1 verstärkte 


ARD/ZDF-VORMITTAGSPROGRAMM 


irr 7t tunmtmfle 

1IL0Q Tagmdm, T ogG Rt he— 

IDJSNaMiMil 

11.10 2 x Sambia 


HJSUntchaa 

12.10 C MMmllialUmmiai Iw hiod» 

IZSSPrMMwbaa 

lUOTagMtdMv 


14.10 Tagasschau 


nJFflm weithin. 
* rechte Mühe 
m der Massen- 
bessen der Mas- 
Jn - mit der Ka- 
( und sie in die 
«nein zu veriän- 
und Regisseur 
verleitete, alle 
i-Varianten in 
eis der Hauptfi- 
ruieren, so daß 
arte Figuren die 
ebenso wie den 
hang verdräng- 


14.15 Aibak uatw Palma 

Wie sinnvoll Ist Entwicklungshilfe? 
Rim von Luc lachimsen und Lucos 
Malta Böhmer 

Tansania, seit 1941 unabhängig, 
haut« eines der örmsten Länder 
der Welt und Tummelplatz von Ent- 
wicklungshelfern der verschie- 
densten Staaten und Organisatio- 
nen. Auch der DEO ist vertreten, 
der Deutsche Entwfck/vngsdlenst. 
Sein Beauftragter Ist Dieter Hai- 
las, bis 1978 Senator für Wissen- 
schaft und Kunst ln Hamburg. 


1400 beute 
14A4 Mosaik 

Musik im Alter/ Bequeme Som- 
merschuhe 

Anschi, he ule- Sch lag zelten 


1AJ5 Straadpiratoa 
Der Ciftzahn 


17.00 Stadt, Land, HaO 

Unterhaltungssendung fOr Kinder 


Der Ciftzahn _ 

17.80 beute / Aus den Ländere - 
17.15 Tele-IRestiiefta 

Zu Gast: Marda Hlnes 
17 JO Be Werl ans Musik 

Spiel und SpaB mit Heinz Eckner 
Anschi. heute-Schlagzellen 
1&20 Mein None Ist Hase! 

Trickreiches mit Bugs Bunny 
19.00 heute 


17M Tagesscbau 

dazw. Regional prog ramme 


19.30 Ha Mord Hegt auf der Haad 

Ene fast unglaubliche Geschichte 
nach Motiven von Oscar WHde 
Mit Uwe Frledrichsen, Eva Astor 
u. a 

Regle: Ralf G regen 
Einige Motive aus der Noveite 
„Lord Saviles Verbrechen* von 
Oscar Wilde nimmt der Autor zum 
Ausgangspunkt, um daraus eine In 
der Gegenwart angesiedelte 
Groteske Ober Adel und BOrger- 
morai zu machen. Sa entsteht eine 
Farce mit schwarzem Humor und 
überraschenden Gags 

21.00 h o rt e jeur ari 
21 JO Spätate Rßckkafer nicht 
OWfl— cMom— 

Türiasche Jugendliche in der Bun- 
des re pub^k 

filmbericht von Arno Schmuckler 
und Feridun YOcedinc 
22J05 Der iMnaadeve Film 
Alexandria . . . warum? 
Ägyptisch-algerischer Spielfilm, 

Mit Mohsen Mohiedine, Naglaa 
Fathi u. a. 

Regie: Yousef C ha hi ne 

00.15 beato 


A.GREESSER 


20.15 AUes oder Nichts 

Spiel und Shaw mit Max Schautzer 

SUN Report 

Baden-Baden 

Themen: Die CDU zwischen bi- 
schöflichen Friedensworten und 


Das Thema der heutigen Quizsendung: Katzen 


Realpolitik - Fragen an Heiner 
Geißler / Problematische Zusam- 


Einst samtpfotige Götter 


W enige Geschöpfe haben die 
Phantasie ähnlich beflügelt. 


TV Phantasie ähnlich beflügelt, 
in der Mythologie und Religion ei- 
ne so große Rolle. gespielt wie die 
Katze. Im alten Ägypten, wo die 
Nubische Falbkatze spätestens 
2000 v. Chr. domestiziert war, wur- 
de sie bekanntlich als Gottheit ver- 
ehrt; Katzenmord wurde mit Hem 
Tode bestraft Auch die Japaner, 


Alles oder Nichts - ARD, 20.15 Uhr 


denen knapp 2000 Jahre später 
Katzen als heilige Wesen galten, 
verfluchten deren Mörder samt ih- 
ren Familien bis ins siebente Glied. 
Die Germanen verehrten die samt- 
p festigen kleinen Raubtiere zeitwei- 
se als göttliche Wesen. Sie wurden 
der Göttin Freyaals Begleiterinnen 
zur Seite gestellt Um die Katzen- 
liebe des Propheten Mohammed 
schließlich haben sich zahlreiche 
Legenden gebildet 
Der Leidensweg der Katze be- 
gann in Europa zur Zeit der Karo- 
linger; man dämonisierte sie als 
Attribut von Hexen und Teufeln. 
Vor »11«»™ im 14. und 15. Jahrhun- 
dert ertränkte oder verbrannte 
man sie. Oft war dem qualvollen 


Ende eine regelrechte gerichtliche 
Verurteilung vorausgegangen. Nur 
auf dem Lande bfieben Katzen vor 
Verfolgung verschont und hatten 
sogar einen gewissen Marktwert 

Erst im 16. Jahrhundert setzte 
sich im Abendland so etwas wie 
eine Rehabüitiehing der abergläu- 
bisch verfemtenfTiere durch. Italie- 
ner hatten schob früher die Katze 

ZU neuen Ehren tnrnrnwilawcn. 

Dante teilte Jahre des Exils, Pe- 
trarca seinen Lebensabend mit ei- 
ner Efetze 1 Undjspäter waren Ame- 
rikas ber ühmtes te Präsidenten — 
Washington, Jefferson und Lincoln 
— dem Zauber der »i gBnsinniw n 
Vierbeiner ebenso erlegen wie Kar- 
dinal Wolsey oder Disraeli. (Allen 
Behauptungen zum Trotz, denen 
zufolge Diktatoren oder „Macht- 
menschen“ Hatzen grundsätzlich 
verabscheuenT sei der Ehrlichkeit 
halber vermerkt, h«b auch Lenin 
ihnen zugetan war.) 

Und Eugen Skasa-Weiß über- 
treibt nur gelinde, wenn er fest- 
stellt, HaB s&h die Engländer seit 
Jahrhunderten „mit unverwüstli- 
chem H umor bemühen, die Katzen 
plg glwphh rifeehtlrt^ An g»Isanhs»n 


Geißler / Problematische Zusam- 
menarbeit zwischen dem Bunctes- 
nachrichtendtenst und dem türki- 
schen Geheimdienst f Baden- 
Württembergs Datensehutzbeauf- 
t ragt er kritisiert: 100 000 Hotelgä- 
ste durch Verfassungsschutz Ober- 
prüft 

Moderation: Franz Alt 


»45 Der Asfpassev 

Gut gezinkt (st halb gewonnen 


2KJ0Q Heef abead 

Talkshow mit Joachim Fuchsberger 
Zu Gast: Erhard Kelter 


ZMSTogasschcra 


anzusprecqen". 

CORNELIA GERSTENMAIER 



Rudolf Platte als 
fk Diener Wenzel Id 
ei n er f ort 
unglaublichen 
Geschichte nach 
Oscar Wilde: 

«Hn Mord Hegt 
aef der Hand**. 
MlfJOUkrin 
ZDF 


FOTO: URSULA 
RÖNNEST 


Mit tiefer Erschütterung geben wir Nachricht vom Tode des langjährigen Mitglieds der 
Geschäftsleitung der Fürstlich Fürstenbergischen Brauerei KG, Herrn 


III. Olympiade 
der Farbfotografie 


Dr. Erhard Franz 


125 Preise im Werte von DM 75.000,- 


Wir verlieren in Dun einen von uns allen hochgeschätzten Menschen, der bei Gesellschaftern 
und Beiratsmitgliedern stets hohes Ansehen und große Sympathie genossen hat. 


Wir werden sein Andenken in Ehren halten. 


Im Namen der 

Gesellschafter und des Beirates der 


Fürstlich Fürstenbergischen Brauerei KG 
Joachim Fürst zn Fürstenberg 


Wir haben die traurige Pflicht, Ihnen mitzuteilen, daß am 15. Mai 1983 Herr 


Dr. Erhard Franz 


Hier die neuen Themen der HL OLYMPIADE DER FARB- 
FOTOGRAFIE: 


Stellvertretender Vorsitzender dar 
G cs chäft deitnng unserer Brauerei 


Thema 1: 
Thema 2: 
Thema 3: 
Thema 4: 


nach langer, schwerer Krankheit im Alter von 54 Jahren verstorben ist. 


Meine Freunde und Nachbarn 
Meine Lieblingsförbe 
Leuchtendes Gegenlicht 
freies Thema: Es ist so schön, daß, 


ffl. 


WEST 

1&80 TuMcoflteg 
1 8.30 I m uR i rtmtl « 

19.00 Aktortto Stande . 

20J0 Ta g as sch oe 

20.15 Sport-Matt 

21 J00 Forwrt Hm— M tpancto 
21JB& Laodaaptegat 

22.15 Droi vor Mitternacht 
Zivilcourage ab Breit empört 

25j 00 letzte Nachrichten 


NORD 

18-00 Tumwilrnflo 
1830 Cowboy« ctef Left 

19.15 Scteeco Report (14) 
19.50 laMMvUchaft oktal 
2048 Tagatschau 

20.15 Plo Spfo chilw de 


HESSEN 

ISjOO SoMnortraOo 

18l 30 Dolchs wllcte KofcSrtaa (2) 

19J1 Fo*i— I Hm— Wi pwHwte 

1M5 Honcboo gasecht 

MLHÜTogotschao 

20.15 Das V of bfoc he e eef des Pest. 
TschechosL Femsehsptei 

21.00 Drei aktvefl 

21.15 Der Pr oz eß «tot Hm Hnvi—g 
21 JO Hb f ch w olk m am m nt Hotofc 

Km 100. O e burtrtq g dm 
iilii lfi »t eile n 

22JS NatioBalto rt aH Rni he Alltag 

3. Stadt im Krieg . 


SÜDWEST 


lOJDOSetanartraBe 
18J0 TetefcoHeg I 

Algebra (19) 

Nur 1& Baden-Württemberg - 

19J» Die Abeedtdne (■ Dritte« 
Nur für Rheinland-Pfalz 
19JB0 AbendRChaa Uck In» total ; 

Nur fOr das Saarland 
19J0 Saat 5 regtoeal 
Gesamt Sodwest 3 
19JS Nachrichtea «ed Motteiatlo« 
19 J0 Die Spfechituede 
Herpes 

Nur für Baden-Württemberg 

20.15 Fora« SOdwost 

Nur für Rheinland-Pfalz - 
20.15 MatkCQuod Pteee l g 
2f JO laedenplegef 

Nur für aas Saarland 

20.15 Magazte S<xv3 
Gesamt Südwest 3 

21.15 Hochtwog SL Pauli 
Dt. Spielfilm, 1971 

2240 Los Gaamasl Kes GobbmsI 


BAYERN 

15.15 PteSe e du B g erft «terMaes 
10J5 Bandschau 

19JM Worte der VenShBeeg - - 
19J0 Femel Hbs- HH ptBode 

20.15 Bery nr f— b e rgab 

20 dl R—dsck— 

21 J0 Die Sp ie üistutalo 
Herpes 
2U5Z.E.N. 

21 JOteiGesprBch 
22J5 Dallas 
25JORBBdsdKM 


Nach dem großen Erfolg der ersten beiden OLYMPIADEN 
DER FARBFOTOGRAFIE (1975 und 1979) wird auch die 
III. OLYMPIADE, veranstaltet von der LEICA FOTO- 
GRAFIE (Umschau Verlag) in Zusammenarbeit mit der 
Emst Leitz Wetzlar GmbH, ein „Internationaler fotografi- 
scher Vierkampf ‘ mit Punktewertung sein. 

Es gibt eine Gesamtwertung (50 Preise) und eine Einzel- 
wertung (3x25 Preise). Das vierte Thema wird nur in der 
Gesamtwertung gepunktet und muß deshalb nur von 
denen eingereicht werden, die den Gesamtsieg als Mehr- 
kampfmeister anstreben. 

Da der Griff ins Archiv, wie es die bisherigen Wett- 
bewerbe gezeigt haben, bei Themenstellung selten das 
„richtige" Bild liefert, soll genügend Zeit zum Fotografie- 
ren bleiben. Damit auch ausländische Leser und Teil- 
nehmer eine faire Chance haben, wurde der Einsende- 
schluß auf - unwiderruflich - den 15. September 1983 
gelegt 





Herr Dr. Franz übernahm mit dem Eintritt im Jahre 1967 die Verantwortung für den gesamten 
technischen Bereich. Er hat in all den Jahren die Entwicklung des Unternehmens entscheidend 
mitgestaltet. Wir verlieren in ihm einen Kollegen und Vorgesetzten, der sich intern wie extern 
großer sachlicher und menschlicher Anerkennung erfreute. Sein Engagement für unser 
Unternehmen wird uns stets Vorbild bleiben. 


Informations-Coupon 


Donaueschingen, den 16. Mai 1983 


□ Bitte senden Sie mir die detaillier- 
ten Teilnahmebedingungen zur 
HL Olympiade der Farbfotografie. 


□ Bitte senden Sie mir ein kosten- 
loses Probeexemplar der LEICA 
FOTOGRAFTE. 


,th?rs 


l iß&'Z 




S. «A» ... rw- .i- ■ 


^ :r'- - -- 




2U5Iu» U»u b ttnwHt ch 
UM Sc I bbc o flrt teB 

Der Mann der tausend Eigen- 
schaften 

mm Letzte Nachriehtaa 


X-- - . 




GcscMftskitnng, Betriebsrat 
und Mitarbeiter der 


Fürstlich Fürstenbergjschen Brauerei KG 


Straße 


Die Beisetzung findet am Dcxmerstag, dem 19. Mai 1983, am 14.00 UhraufdemFriedliof in Doaaue$chingen-Aofen statt. 


PLZ/ Orr 


PLZ/ Ort 


Bitte einsenden an Umschau-Verlag, Postfach 110262, 6000 Frankfuit/Main 1- 




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Sache gegtrer; -Air 
jacscch'^ 2 a: abt 
anb.T-.el rächt, 
in. Denr. oe: ur.: a 
idas Abircr r.-r nc 
Bwsprsor.c je ma< 
i Oberstu '.er: re forrri 
xii Ur.c da aIc 
m heute sehr ;r. c 
aitfhicu: 
alocr.ier. 

bi dä.TJ‘. :s*. iias 

pDen.- 

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hg, der er.ischerd 
® weder eir.e ztve 
«rrendfircche is 
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^ Pßr2c.sucr.e sei 

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\ Dienstag, 17. Mai 1983 - Nr. 1 13 - DIE WELT 


KULTUR 


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Künstlers 

Kassensturz 

mar - Der arme Poet soll der 
Vergangenheit angeboren, und 
der Maler, -der . in der kargen 
Da chkammer darbend Werke für 
die Ewigkeit schafft, auch. So 
wollte es die sozial-liberale Koali- 
tion. Also hat sie das Künstlerso- 
zialvers i c h e r ungsgesetz durchge- 
s et z t .. Seit dem 1. Januar dieses 
Jahres ist es in Kraft Aber die 
re chte Freude darüber will ni«-v>t 
aufkommen. Vielmehr bilden 
sich i mm e r neue Koalitionen, die 
etwas d a ran auszusetzen haben. 
So vereinte dieser Tage der Un- 
mut über dieses Gesetz den Ver- 
lag der Autoren mit dem Deut- 
schen Museumbund, zwei Insti- 
tutionen also, die eigentlich kra- 
neriei n«*mem^p m kftit,en 

Die Museumsleute stellten, bei 
ihrer Jahrestagung in Münster 
fest „Die jetzige Regelung, wo- 
nach fünf Prozent der Ankäufe , 
summen von Kunstobjekten le- 
bender deutscher KfinRtW an 
den Sozialfonds abzuführen sind, 
verkürzt die ohnehin fc r tflp[ wm 
Mittel für den Kunstankauf noch- 
mals,“ Das hat „große Nachteile 
insbesondere für noch junge un- 
bekannte Künstler. Diese Tatsa- 
che steht in genauem Gegensatz 
zu den vom Gesetzgeber mit der 
Künstlersozialversicherung ange- 
strebten Zielen“. Die Museums- 
direktoren wollen deshalb jedoch 


nicht gleich das ganze Gesetz Um- 
stürzen. ' Ihnen genügt es, wenn 
„die öffentlichen Haushal te unse- 
re Ankaufsetats entsprechend 
aulstocken". 

Der Verlag der Autoren, von 
Schriftstellern gegründet, um rin«; 
„Ende der Bescheidenheit“ ge- 
genüber den angeblich nur profit- 
gierigen Verlegern zu markieren, 
gibt sich auch hier weniger be- 
scheiden. Er mußte närniToh sei- 
ner B ilan z entnehmen, „daß rund 
ein Drittel aller Erlöse des Verla- 
ges von der neuen Künstlersozial- 
abgabe in Anspruch genommen 
werden". Dabei erweist als 
besonders nachteilig, daß die Au- 
toren als Eigentümer des Verla- 
ges zuglach ihre eigenen Arbeit- 
geber sind; „Die Autoren verwah- 
ren sich dagegen, daß sie - je- 
weils zu ihrem Schaden- von den 
Finanzhehö r riAn als selbständige 
Unternehmer, von der Künstler- 
sozialkasse aber als Lohnabhän- 
gige behandelt werden und daß 
ihnen selbst dort, wo ihnen gege- 
ben werden soll, nneh genommen 
wird.“ 

Das soll - so wird energisch 
gefordert - von der neuen Bun- 
desregierung sofort geändert 
werden; noch ehe die anstehende 
Entscheidung des Bundesverfas- 
sungsgerichtes über dieses Ge- 
setz vorliegt Allerdings - und da 
geben sich die Autoren auf ein- 
mal bescheiden - genügen ihnen 
„Lösungen für Härtefälle wie den 
Verlag der Autoren“. Stoff zum 
Nachdenken also - über den Un- 
terschied zwischen sozial und 
sozialistisch. 


Stimmbänder aus Schwedenstahl: Birgit Nilsson und das goldene Zeitalter des Wagner-Gesanj 

Mozart zur Erholung vom Hojotohoh 

Xd’örde risch, wie man ihnen 
1V1 nach sagt, sind die hoc hdram a- 


Die deutsch-französische Sprachbarriere wächst 

Des Botschafters Zorn 


A uch im zwanzigsten Jahr des 
/VElysäe-Vertrages ist die 
deutsch-französische Freundschaft 
noch weitgehend „stumm“. Nur 
zwei Prozent der Deutschen kön- 
nen gut Französisch; gut Deutsch 
gelernt hat nur ein Prozent der 
Franzosen. Dies ist das Ergebnis 
von „Sondierungen“, die beide Re- 
gierungen angestellt haben. Die 
„Sprachbarriere“ wird heute auch 
die Spitzenpolitiker beider Länder 
beim deutsch-französischen Gipfel 
in Paris beschäftigen. 

In einem Gespräch mit der 
WELT weist Axel Herbst, der deut- 
sche Botschafter in Paris, noch ein- 
mal auf die Gründe für die depri- 
mierende Sprachen-Büanz hin- 
„Wenn nicht in Zukunft von der 
Schule herein ganz starker Anstoß 
für das Erlernen der französischen 
Sprache gegeben wird, dann wird 
daraus nichts. Das aber ist, auf eine 
Kurzformel gebracht; die wirkliche 
Crux. Denn bei uns wird fest über- 
all das Abitur nur noch mit einer 
Fremdsprache gemach! Das hat 
die Obe rstufe nreform mit «rieh ge- 
bracht Und da* die jungen Men-! 
sehen heizte sehr in der Form von 
IhputOixtput denken, sagen sie, es 
sei leichter. Englisch" zu lernen. 
Und damit ist das Französische 
gefallen.“ 

Der Botschafter vertritt die Mei- 
nung, der entscheidende Schritt 
wäre wieder eine zweite obligatori- 
sche Fremdsprache im Abitur. Da 
dies wohl in neun von zehn Fällen 
das Französische sei, würde sich 
vieles grundlegend ändern. „Die 
letzte Bundesregierung hatte dazu 
schon Anläufe genommen. Die jet- 
zige Regierung wird versuchen 
müssen, die Dinge weiter voranzu- 
bringen.“ Botschafter Herbst be- 
zweifelt jedoch, ob das gelingt an- 
gesichts der „Reformmüdigkeit“ 
an unseren Sc hu l en und den unge- 
wöhnlich schwierigen Bedingun- 
gen in einem föde r alen Staat, in 
ripm riv> Länder die Zuständigkeit 
im Unterrichtswesen haben. 


Glatt gescheitert ist aus all die- 
sen Gründen auch ein anderes Pro- 
gramm der Regierungen, „das sehr 
großzügig geschneidert war“. Es 
ging um den intensiven Austausch 
von Gymnasial- und Hochschul- 
lehrern. Gedacht war zunächst an 
den jährlichen Austausch von 200 
Lehrern. Aber nur 24 Lehrer fan- 
den «ich hierzu bereit. „ Pit««» Zahl 
ist lächerlich gering. Wir haben die 
Plätze nicht besetzen können.“ 
Auch hier nennt Botschafter 
Herbst als Gründe einmal man- 
gelnde Sprachkenntnisse der Be- 
troffenen, zum anderen fehlende 
Mobilität, „obwohl alles unter dem 
Schirm des Staates vor sich geht 
und gar keine wirklichen Rigikgn 
beinhaltet“. Die Lehrer gaben an, 
„Sie ffirehtoton 11 m ihiwi bisheri- 
gen Arbeitsplatz“ und erklärten, 
„sie erwarteten Nachteile in ihrer 
Karriere". Ein weiteres Argument: 
„Sie müßten auf berufetätige Ehe- 
frauen Rücksicht nehmen.“ 

Nachgelassen hat in den letzten 
Jahren auch das Interesse an ei- 
nem Studium in frintotidt Zur 
Zeit studieren dort 2900 Deutsche. 
73 Prozent von ihnen „berufsbe- 
dingt“, weil es Romanisten grnd. 

AirfHip Watiir u ri« « PT na»haft wi fallen 

weitere 5,8 Prozent, auf die Rechts- 
wissenschaften 5,8 Prozent, auf die 
Wirtschaftswissenschaften 3,7 Pro- 
zent und auf die Medizin 9,1 Pro- 
zent. 

Einigermaßen zufrieden zeigt 
sich Herbst nur über den kulturel- 
len Austausch. „Den großen 
Durchbruch schaffte hier die Aus- 
stellung Paris-Berlin“, meint er. 
„Sie hat tief ins Land hineinge- 
wirkt Für die meisten Franzosen 
kam es einer Enthüllung gleich zu 
erfahren, daß-bis 1933 auch etwas 
war in Deutschland, in der Malerei, 
in der Skulptur, bis hin zum Bau- 
haus, und daß es bis 1933 viele 
kulturelle Weberschiffchen zwi- 
schen beiden Landern gab.“ 

EVI kTKIL 


Richtungskämpfe um Kindertheater der „DDR“ 


Pelikan im Winterwald 




SED ist unzufrieden mit dem unmittelbaren Gegenwart unser » 


»1 bi:LA:*kTT*rT;^MTT7T*l 








theater, vor »ifem mit den in jüng- 
ster Zeit entstandenen Märchen- 
Stücken, aber «»eh den älteren, 
neuinazemler ten Bühnen werken 
für Kinder . So ver damm te die Ost- 
berhner Zeitschrift „Theater der 
Zeit“ das von dem jungen „DDR“- 
Autor Peter Madei erarbeitete 
St ück .. Ein Süverstertag“ als „eine 
kaum verkappte stänkbürgeriiehe 
kitschige Märehenrevue ohne Fa- 
bel, ohne ernsthaften Konflikt, oh- 
ne konkrete Figuren, obwohl es 
von Rehen, Fuchs, Dachs, Hase, 
Pelikan (im Winterwald!) nur so 
wimmelt“ . Fazü „Hier wird , ver- 
sucht, «*rn<m völlig fei sehen Phan- 
tasiebegriff auf dem Theater wie- 
der zu legalisieren.“ Kaum weniger 
scharf wurden Aufführungen älte- 
rer Märchenstücke in Cottbus, Ei- 
senach und Wittenberg gebrand- 
markt 

Was sich hint er diesen Attacken 
verbirgt, verriet Gisela Holan im 
Rahmen der vor einiger Zeit, in 
Halte startgefundenen IV. Werk- 
statt des Kinder- und Jugendthea- 
ters der „DDR“; JDie Gegenwarts- 

rlramatflc ifft noch TtteKfr dag Wam - 

stück unserer Theaterarbeit gewor- 
den.“ 

In dtesAm Zusammenhang 
sprach die SED-Kulturftinktionä- 
rm Ilse Ro denberg, Präsidentin 
der ASSTTEJ und des Nati onale n 
Zentrums „DDR“ der ASSTTEJ, 
»um wiederholten Male von der 
Notwendigkeit, „mit den Mitteln 
der Theaterkunst teilet tm»hmgn an 
den entscheidenden Kämpfen un- 
serer Zeit und bei der ko mmuni s ti- . 
sehen Erziehung unserer Jugend 
in der DDR“. Deshalb müsse man 
die „dringliche Frage" stellen, ob 
„der junge Zuschauer heute noch 
als politischer Partner ernst genug 
genommen“ werde. 

Auch das SED-Zentraloigan 
„Neues Deutschland“ drückte, sei- .. 
nen Unwillen, ans: „Wir brauchen 
mehr Stücke mit Themen aus der 


lern solche, die sie an den entschei- 
denden Kämpfen unserer Zeit für 
die Stärkung des Sozialismus und 
die Erhaltung des Friedens teflaeh- 
xnen lassen“. Das „dramatische An- 
gebot“ auf diesem Gebiet sei viel 
„zu schmal“. Es sei „eine altbe- 
kannte Tatsache“, so schrieb Chri- 
stel Hoffmann im „Sonntag“, „daß 
das Theaternur durch seine Bezie- 
hung zur Wirklichkeit, durch die 
lebendige A useinander setzung mit 
den Problemen der Zeit, zu einer 
künstlerischen Sprache findet, die 
seinem Publikum etwas mitzutei- 
ten hat“. Das Kinder- und Jugend- 
theater verliere seinen Sinn, „wenn 
das junge Publikum nicht spurt, 
daß seine S ach e auf der Bühne 
vertreten wird“. 

Die Klagen der SED-Kulturfunk- 
tionäre über den mangelnden 
„Wirklichkeitsbezug“ des „DDR“- 
Kinder- und Jugendtheaters, sind 
pure AugenwischereL Denn wenn 
die. Autoren einen vorsichtigen 
Schritt in Richtung einer kriti- 
schen • Auseinandersetzung mit 
Hpm real existierenden Sozialis- 
mus und damit mit den Problemen 
der Zeit wagen, schreiten sofort die 
Zensoren ein. Oder es droht Be- 
rufeverbot. Stücke, in denen die 
Probleme junger’ Menschen reali- 
stisch und somit nicht im Sinne 
der Partei behandelt werden^ sind 
bei der SED ganz und gar nicht 
erwünscht. Dafür gibt es Beispiele, 
so u. a. die von den Funktionären 
frAftig kritisierten Bühnenwerke 
. „Frech wie Oskar“ und „Pellkar- 
toffel“. 

Die Mehrheit der „DDR“-Auto- 
ren »md -Theaterkünstler weigert 
gtoh weiterhin beharrlich, den 
ideologischen . Forderungen der 
SED nachzugeben, oder sie ziehen 
es vor, „simple“ Märchenstücke zu 
schreiben, zu inszenieren und zu 
spielen. 

HARALD BUDDE 


tischen Sopranpartien Wagners 
und Strauss', die Isolde, die Brünn- 
bilde, die Elektra, eben doch nicht. 
Diesen Beweis kann die Schwedin 
Birgit Nilsson antreten, die heute 
ihren 65. Geburtstag feiert, diese 
Partien dreißig Jahre lang gesun- 
gen hat - und immer noch singt, 
ohne dnfi ihre Stimme davon Scha- 
den genommen hätte. Natürlich ist 
Hip stimme im T -«»fr der Jahre 
gealtert, schwerer und auch 
schwerf ällig er geworden, neigt ei- 
nem weit schwingenden Vibrato 
zu, aber gelitten hat sie unter den 
vielen Hojotohos und Liebestoden 
hörbar nicht 

Die Nilsson steht sicht a llein . 
Vor einig en Wo chen konnte Astrid 

Vaxnay ihren 65. Geburtstag feiern, 
und auch sie herrscht, nach über 
vierzigjähriger Karriere im hoch- 
dramatischen Fach, noch unange- 
fochten auf de r Bühne, wenn auch 
inzwischen in den dramatisch ex- 
ponierten Partien des Mezzofachs. 
Zu guter Dritt: Auch Martha Modi, 
sechs Jahre älter als ihre beiden 
R'oTteginnAn t ist noch aktiv. Sie 
imnn dies es Jahr ihr vierzigjähri- 
ges Bühnenjubiläum feiern 

lh einer Zeit, in der gerade im 
Sopranfach die lmn^n , steilen Kar- 
rieren mit dgfn plötzlichen Absturz 
in den Totalverlust der Stimme zur 
Regel geworden sind, hört sich das 
an wie ein Märchen. Schlagworte 
wie Phänomen oder Naturwunder 

sind Ha arhnaTl Mir Hand Aber 
pigantltoli ist da« MSvyhwi Hip Re- 
gel und das Wunder der Normal- 
fel]. Auch die flagstad hat einst 
erst mit sechzig ihren Abschied 
genommen, noen im Zenit ihrer 

s timiwliVhm Mnglirhlfaiten . 

Man hat diese Robustheit der 
Stimmen, vor allem in HinMtelg auf 
Flagstad und Nilsson, aber auch 
auf die mütte ritelwaajfe schwedi- 
sche und in Stockholm geborene 
Vamay (mancher mag sich auch 
noch an die Schwedin Nanny Lar- 
sen-Todsen erinnern), mit Spekula- 
tionen Über nnrdiseha Ei genheiten 
der Physis zu erklären versucht 
Das ist Unsinn. Skandinavische 
Kahlköpfe gioH anoh nicht ander s 
konstruiert als deutsche. Die Grün- 
de müssen anderswo liegen. 

Als hoahHTaTTwtiftofr ai» Rnpmn 

wird man nicht geboren. Nur eine 
langsame, und stetige Entwicklung 
führt in Htesp« anspruchsvollste al- 
ler Stimmfächer. Die Nilsson hat 
1946 als Jugendlich-Dramatische 
begonnen. Ihre raste größere Far- 




Gapräat von Wieland Wagner und Karl Böhm: Birgit Nilsson, die boote 
ihren iS. Gebortstag feiert FOTO: bauch 


tie war Agathe im „Freischütz“. Sie 
sang Mozart: Elektra im Jdome- 
neo“ und Donna Anna. Immer wie- 
der kehrte sie später aus dem deut- 
schen Fach ins schlankere italieni- 
sche zurück: Zu Verdis Amelia, 
Leonore, zu Puccinis Tosca und 
Turandot. Das gab der Stimme Fle- 
xibilität und Kantüene wieder, Tu- 
genden, rite vom Wagner-Gesang 
nicht gerade kultiviert werden. 
Schon Shaw spottete, daß das Sin- 
gen in Bayreuth wohl nicht zu den 
schönen Künsten gerechnet 
wurde. 

Ähnliche Eirholungspausen legte 
auch die Vamay in ihren jun gen 
Jahren immer wieder ein, sang an 
ihren kleineren Beimatbühnen wie 
Düsseldorf sogar dramatisches Ko- 
loraturfach wie die „Troubadour“- 
Leonore oder die Lady Macbeth. 
Die Flagstad hatte gar als Soubret- 
te begonnen, widmete «teh zeitle- 
bens anrh dem T.iedgesang und 
hielt Händel unH Gluck in Ehren. 
Nicht Wagner und Strauss sind 

I PÖrriprigeh, «nnHpm die vokale 

Monokultur von heute, in der von 
Hon S pezialistinnen immer wieder 


FOTO: BAUCH 

rite Heroinen-Partien und nichts 
als diese verlangt werden, getrennt 
nur durch die Flugreisen von einer 
Opemmetropole in die nächste. 

Ein anderer Weg ins hochdrama- 
tische Wagnerfach geht vom Mez- 
zosopran aus. Die Stimmlage, die 
Tessitura, ist fest dieselbe, ledig- 
lich bleiben dem Mezzosopran die 
exponierten Höhen erspart, die 
Wagner gelegentlich verlangt. Die- 
sen Weg ist nun Beispiel Mar tha 
Modi gegangen, in der Vorkriegs- 
generation auch Mar ia Fliehe ßfa 
Sopranhöhen lassen sich der Stim- 
me aber wohl nur für eine Zeitlang 
ab trotzen. 

MÖdl-Vamay-Nilsson: Man 

denkt mit Wehmut an die große 
Zeit dieses Heromentrios zurück, 
Hte fünfziger «mH sechziger J ahr e, 
die wir heute als die letzte große 
Epoche des Wagner-Gesangs be- 
greifen lernen N aehgelrnTmnen ist 
jedenfalls nichts Vergleichbares 
mehr. Das üppig» Volumen dieser 
Stimmen mnfe von den heutigen 
Interpretinnen durch forcierte Dra- 
matik ersetzt werden. Das geht an 
die Substanz, verhindert aber vor 


allem jede Art von Gesangskultur, 
ohne die es eben auch bei einer 
Isolde, einer Br ünnhflde nicht ab- 
geben sollte. 

Die schönste Stimme, von der 
Ru n d h eit, Fülle und Winne des 
Tons beurteil! hatte fraglos Martha 
Modi Sie war noch Fuztwänglers 
Favoritin. Über den geradezu bel- 
cantistiwhpn Gesang hman« war 
sie zugleich eine Gestalterin von 
höchsten Graden. Die Vamay, dar- 
stellerisch ein Geschöpf Wieland 
Wagners und des Neuen Bayreuth, 
beherrschte hingegen gleichsam 
die Abstraktion c tew iciaiwi«a«hi»n 
Faltenwurfs: eine Tragödin der ge- 
bieterischen, kontrollierten Gestik, 
des scharf profilierten Mienen- 
spiels.^ Ihr Sopran hatte eine Art 
von kühler, marmorner BÄ rtf. war 
vom Timbre her alles andere als 
schmeichelnd. Auf der Schallplatte 
ist sie deutlich zu kurz gekommen. 
Keine ihrer großen Partien ist da 
dokumentiert. Sie brauchte die 
szeni sche und musikalische Totale 
der Bühne. 

Im Verglich zu Vamay und 
Mödl galt die Nilsson lange als 
Art S tmiTwag^hiwA - am gfeiRgnd^q 
jedes Orchester sieghaft und mü- 
helos überstrahlendes Organ, dem 
es fieüich an Farbe, an Eigenart, an 
Empfindung mangglto Das änder- 
te sich erst bei der legendären Bay- 
reuther „Tristan “-Produktion von 
1962, als die Nilsson, ein Präze- 
denzfall, aus der Sängerequipe 
Wolfgang Wagners in die Wielands 
überwechselte und zugleich Karl 
Böhm als Wagner-Dirigent begeg- 
nete. War es Böhm, der rite»» mo- 
numentale Stimme nun pTnfaTfeh 
in ein Instrument von kamxnermu- 
sikalischer Flexibilität verwandel- 
te, so formte Wieland Wagner die 
Nilsson zu eiorar» wilden und we- 
hen Geschöpf das seinen Leiden 
auch darstellerisch Ausdruck ver- 
leihen konnte. Diese beispielhafte 
Partnerschaft wiederholte sich 
1965 beim Bayreuther „Rin g “ und 
an der Wiener Staatsoper inStraxis- 
sens „Elektra“. 

Die Nilsson hat Maßstäbe gesetzt 
- und verdorben. Ttetehthiw sang 
sie das Schwerste. Die schiere Grö- 
ße der Stimme kam in den höch- 
sten Ijpn nate an rite SchmeiZ- 
schweHe des Publikums. Sie 
zwang jeden nieder, der sich dieser 
Stimme aussetzte. Wer sie hörte in 
dieser Zeit, begegnete Vollendung. 
Die wird nicht wieder lracbt zu 

haben sein. 

REINHARD BEUTH 


Hannover entdeckt den Maler Ch. Crodel neu I Rainer Söhnleins Film „Marianne und Sophie 


Ein Orpheus der Farben Alte Schachteln reisen 


fm Mai 1933 entdeckte der kom- 


der Provinz Sachsen sein Interesse 
für artgemäße Kultur. Das hatte 
Folgen. „Mit Empörung habe ich in 
dem altehrwürdigen Goethethea- 
ter in Lauchstädt feststellen mü- 
sen, daß dieser durch unsem gro- 
ßen l deutschen Dichter geheiligte 
Raum in abscheulicher Weise 
durch Schmierereien verschandelt 
worden ist“, teilte er dem Magde- 
burger Landtag mit „Ich habe an- 
geordnet, daß die Kulturschande 
sofort ausgelöscht wird. Die Arbei- 
ten sind bereits im Gange.“ 

Ausgelöscht wurden die erst 
zwei Jahre zuvor fertiggestellten 
Wandbilder des Lehrers für Male- 
rei und Graphik an der Kunstge- 
werbeschule Bure Gie hi c hens tem, 
Charles CrodeL Grabbes „Scherz, 
Satire, Ironie“-Spiel als Motivkata- 
log nutzend, hatte Crodel Schau- 
spieler mit Masken auf die Büh- 
nenwand und über dem 

Vorhang Orpheus als mythischen 
Ahnherr der Dichtung beschwo- 
ren. Doch weniger der Inhalt der 
Darstellung als ihr Stil mn6 die 
rmt.ioTmi«nrifl]5sti«rln>n Kunstlich- 
ter schockiert haben. In Crodels 
burlesker Einfalt , in der Unbefan- 
genheit «*>in*»r raschen Pinselfüh- 
rung und dem spontanen Fabulie- 
ren in Ucht und Farbe spürten die 
Ideologen jene geistige Fr e i heit , 
die unter totalitärer Herrschaft 
nicht willkommen sein kann. 

Ein Gesamtüberblick übrar Cro- 
dels Werk, den das Kulturamt Han- 
nover gegenwärtig im Kubus an 
der ä gjdienkirche zeigt, nmoht den 
Stellenwert von Crodels Wandbil- 
dern (er schuf andere mit gleichem 
SfhiHnail für Jena und Halle) erst- 
mals im 7- u «a mmcn'hftpg deutlich: 
Sie bedeuten eine Zäsur in seinem 
Schaffen. In der Folge ihrer Zerstö- 
rung wurde Crodel denn auch aus 


dem Lehramt an der Kunstgewer- 
beschule entlassen. 

In Marseille 1894 geboren, hatte 
Crodel in Jena zunächst Kunstge- 
schichte und Archäologie studiert, 
1921 seine Gesellenprüfung im Li- 
thographen- und Druckerhand- 
werk gemacht, vier Jahre später 
sein erstes Wandbild (für die Uni- 
versität) fertiggestellt und war dar- 
aufhin an die Werkstätten der 
Stadt Halle (seit 1922 auf der Burg 
Giebichensteinl berufen worden. 
Von 1933 an mußte er sich verän- 
dern. Das Kunsthandwerk wurde 
zur Domäne. Eh* bemalte Porzellan 
für die Staatliche Manufaktur in 
Berlin, entwarf Dekors für Indu- 
strieglas von Wilhelm Wagenfeld, 
schuf Kirchenfenster mit der Berli- 
ner Glas- und Mosaikwerkstatt Au- 
gust Wagner. 

Die einzelnen Gattungen chrono- 
logisch ordnend, gibt die Hanno- 
veraner Ausstellung in dichter 
H jjn g iin g und prächtig gefüllten 
Vitrinen eine bislang einm a li ge 
Einführu ng in die Vielfalt des Cro- 
delschen Werkes. Was ihm bei sei- 
nem Tod 1973 Eberhard Boters 
„Christentum und 
heidnische Antike“ seien Jrn s e i ner 
Kunst schwesterlich versöhnt“, 
wird angesichts des Reichtums der 
stets diesseitig erzählenden Phan- 
tasie relativiert. Noch die Kirchen- 
fenster si nd märchen- »ttH mythos- 
veriiebt, und der Charme der Un- 
mittelbarkeit, der allen gegen- 
ständlichen Werken Crodels eigen 
ist, scheint seine Maxime in jenen 
Stichworten zu haben, die er auf- 
grund früher Griechenland-Erfah- 
rung notierte: „Da ist kein Verzei- 
hen, keine Auferstehung, keine 
,andere Backe dem Feind’; an sich 
schon paradiesisch, ohne Hoff- 
nung auf das bessere Jenseits. Eu- 
rydike durfte nicht zurückkehren.“ 
(Bis 23. Mai, Katalo g 20 Mark). 

DIETMAR BITTRICH 


B ei manchen Filmen faßt man 
sich nach ihrer Besichtigung an 
den Köpft Was haben sich s eine 
Autoren da bloß gedacht? Hier of- 
fenbar, riaB man einem „Senioren- 
trend“ folgen wollte. Aufinüpfige 
alte Damen sind lustig. Also läßt 
man hier zwei Großmütter ihren 
ehrwürdigen Familienstand hin- 
schmeißen. Sie spucken auf die 
spießige Verwandtschaft, kaufen 
mit dem Geld aus dem Spar- 
strumpf einen Mercedes nebst 
Wohnanhänger. Und nun reisen sie 
in die weite Welt wie einst der liebe 
Taugenichts bei Eichendorff, zwei 
Uralt- Aussteigerinnen von heute. 

Ausführliche Fahrten auf diver- 
sen Autobahnen werden verfolgt, 
Zement in Landschaft. Die dusseli- 
gen alten Damen kampieren auf 
verschiedenen Campingplätzen. 
Der Füm führt sie (man muß wohl 
vermuten mit Hilfe örtlicher Ver- 
kehrsvereine) von Bad Wörisbofen 
bis ins liebe Bad Husum und dann 
ins Ruhrrevier, wo sie (so fort- 
schrittlich sind die beiden Omas!) 
einer regelrechten Hausbesetzung 

yhnoll mal ihr »» Hilfe toigton 

Die eine der beiden Damen hat 
schon in Wörisbofen einen ziem- 
lich d ä m lichen „Kurschatten“ an 
sich geheftet Er verfolgt sie mit 
seinem Kleinstwagen quer durch 
ganz Deutschland. Wieso er sie im- 
mer wiederfindet und mit welchem 


Spürsinn, ist nicht zu erkennen. 
Tut ja nichts! Am Ende steigen sie, 
nach dran sie Hie Verfol gungen ih- 
rer schrecklich tölpelhaften und 
besorgten Familien abgeschlagen 
und unterlaufen haben, direkt 
nach Paris. Zwei alte Schachteln, 
immer noch auf Achse. 

Das ist durchweg hilflos zusam- 
mengeschustert. Rainer Söhnlein 
führt schusterhaft Reiseregie, im- 
mer nur Landschaftsprospekte an- 
einanderreihenri. Fitzgerald Kusz, 
ripm doch immer hin pi p par griff j. 
ge Volksstücke aus dem Fränki- 
schen bisher zu verdanken waren, 
hat das triste Dreh huch geschrie- 
ben, derartig, riaB die mühsamen 
Klebes tellen der hanrihingslnsen 
Handlung nur immer wieder auf- 
brechen. 

Marianne Hoppe (und da wird 
der Filmanlaß ganz traurig!) muß 
die aufg er egte T^igtjgkfllt <Hm»r der 
beiden Dollbrägen-Greisinnen in 
permanenter Hektik markieren. 
Sofie Kessler , vom Nürnberger 
Stadttheater, ist ihre Freundin und 
Reisegefährtin auf der langen, im- 
mer wieder peinlich ereignislosen 
Ausreißertour. 

Manpfrp Unte rhaltungsfilm e sind 
auf&rund ihres Mankos an Unter- 
haltungswert und wegen ihres in- 
szenatorischen Ungemachs eher 
doch beleidigend. Dies ist so einer. 

FRIEDRICH LUFT 


Nach 20 Jahren ein Platz für Heiligere Kruzifix 


Dahlems eisernes Kreuz 

V or kurzem fand »m vor mehr als gung zu stellen. H e i l iger ließ d 
zwanzig Jahren pntstanHpnpr aufhra ri^e im ersten Entwurf z 



Forstwardocbrikke ln Halte". Kahaadalradtemg voa Ch. Crodel, 1928, 
oos dor H a—Bwowr A n— to H — fl foto: Katalog 


V zwanzig Jahren entstandener 
»mri nun durch Zufall wiederent- 
deckter Kruzifixus des Berliner 
Bildhauers Bernhard Heiliger in 
der Dahlemer Dorfkirche St An- 
nen, einer der ältesten Kirchen 
Berlins aus gotischer Zeit, den ihm 
gemäßen endgültigen Aufstel- 
lungsort Heiliger hatte das Werk 
ursprünglich auf Anregung des Ar- 
chitekten Egon Eim-mann für des- 
sen 1959/61 errichteten oktogona- 
len Neubau der Kaiser-Wilhelm- 
G priaehtniafcTr rhe geschaffen, «is 
dem es jedoch aufgrund der Ableh- 
nung durch die Kirchenleitung 
imii dfe fl awicinrfgiwitglipHw bald 
wieder entfernt werden mußte. 
Audi ein zweiter Versuch, den 
Kruzifixus in einem Kirchenraum 
unterzubringen, und zwar in der 
neuen Lietaenseekirche des Archi- 
tekten Paul Baumgarten, scheiter- 
te zehn Jahre später wiederum am 
Widerspruch der Gemeinde. 

Jetzt entdeckte Berend Well- 
mann, ein. kunstverständiger jun- 
ger Pastor, das Werk während ei- 
nes Besuches bei Heiliger in einer 
Ecke des Ateliers. Wellmann war 
von der neuartigen Gestaltung des 
Gekreuzigten so gefesselt, daß er 
den Bildhau» bat, sein Werk für 
St Annen in Dahlem zur Verfü- 


gung zu stellen. Heiliger ließ dar - 
aufhin die im ersten Entwurf nur 
aus Gips, Draht und anderen Mate- 
rialien hergestellte Figur nunmehr 
aus yiiaammpn gpgch wpiBtpn Ei - 
lenteüm neu anfertigen und 
schenkte sie der Kirche, wo sie 
unter Hem gotischen Kreuzrippen- 
gewölbe über dem Seitenportal im 
Inneren einen wirkungsvollen 
Platz erhielt 

Heüigers drei Meter hoher Kruzi- 
fixus zählt zu den originellsten 
Schöpfungen unter den modernen 
Christusdarstellungen. In seiner 
weit vorausgreifenden plastischen 
Konzeption markiert er den dama- 
ligen Übergang des Bildhauers von 
der figuiativen zur abstrakten Ge- 
staltungsweise. Wie schon in den 
Eisenskulpturen von Gargallo «nri 
Gonzales wird der Raum als plasti- 
scher Wert aufgefaßt Gleichzeitig 
sind Kreuz und Korpus zu einer 
unlöslichen Einheit w wfhmnigun 
Aus zusammengefügten Eisenstä- 
ben und Eisens t ucken, d ere n 
scharfkantige und stachelige For- 
me n das Schmerzhafte der Kreuzi- 
gung au&drücken, ist pin Kruzifi- 
xus entstanden, von dem bei aller 
Abstraktion eine durchaus sakrale 
Wirkung ausgeht 

HANNS THEODOR FLEMMING 


JOURNAL 


Gropms-Ausstelhmgen 
zum 100. Geburtstag 

dpa, Dessan/Beriin 
Zum morgigen 100. Geburtstag 
von Walter Gropius ist in Dessau 
eine Ausstellung mit Exponaten 
des 

Z entrums ^« Baifeainn gar Rffiwi t 
worden. Im Bauhaus-Archiv in 
West-Berlin wird eine kleine bio- 


EÜne ursprünglich geplante Gro- 
pius-Retrospektive muß, wie das 
Bauhaus-Archiv mitteilte, aus 
konservatori sehen Gründen auf 
einen späteren Zeitpunkt ver- 
schoben werden, da wertvolle Ori- 
ginale M»» dem Busch-Reisinger- 
M use um , Cambridge (USA), bis 
auf weiteres nicht zu beschaffen 
sind. 

Hochschulassistenten 
auf Portiers-Stellen 

JGG. Warschau 
Die neue polnische Wirtschafts- 
reform, die von drastischen Spar- 
maßnahmen begleitet wird, hat 
jetzt auch dun Hochschulbereich 
erreicht So müssen jetzt die Pro- 
fessoren ihre Assistraiten mit 
Planstellen für Sekretärinnen, 
Hausmeister und Portiers, „tech- 
nisches“ und „Hü&personal“ ver- 
sorgen, da ihnen die meisten Assi- 
stenten stellen gestrichen wurden. 
Die Höhe des Gehalts spielt da 

keine Rolle, dgnn dfeMnnatalnhiM» 

von Assistenten und der vorge- 
nannten Berufe sind gfefeh imri 
bewegen sich am Rande des Ebd- 
s tenzminimunis 

Absagen beim 
Festival von Nancy 

Schw. Nancy 
Die internationalen Theaterfest- 
spiele vonNancy finden in diesem 
Jahr vom 21. Mai bis 2. Juni statt 
Dreißig Theatergruppen aus 19 
Ländern wurden pin grfarien, von 
denen das Theater Bulandra (Bu- 
karest) aus politischen Gründen 
und «fas Citizens’ Theatre (Glas- 
gow) mit seiner Dramatisierung 
des Romanwerks von Marcel 
Proust aus finanziellen Gründen 
hnton ahmigon wficwn Künstleri- 
sche Leitrain der diesjährigen 
Festspiele ist die Jugoslawin Nira 
Traüovic, die Direktorin des 
Avantgarde-Theaters „Atelier 
212“ in Belgrad (Auskunft und 
Kartenbestellung: Festival Mon- 
dial duThfifitre, B. P. 704, F-54 008 
Nancy Cedex. TeL 00338/3- 
370 021). 


Schweizerische Emails 
in der Eremitage 

AP, Leningrad 
In der Zwölf-Säulen-Hahe der 
Leningrader Eremitage ist eine 
Ausstellung schweizerischer 
Emails eröffnet worden. Mehr als 
160 Miniaturen mehrerer Jahr- 
hunderte aus dem Genfer Mu- 
seum Arts et Histoire werden zu- 
sammen mit Zeichnungen zeitge- 
nössischer Eimsttor gezeigt Die 
wertvollsten Exponate st ammen 
aus der Zeit zwischen 1650 und 

1850 und sind mit Juwelen besetzt 
Sie zeigen Landschaften, Genie- 
szenen oder Porträts auf Uhren, 
Broschen. Schnupftabakdosen 
und Medaillons. 

Herder-Dokumente 

wiederaufgefunden 

dpa, Krakan 
Wesentliche Teile des für ver- 
schollen gehaltenen Bestandes 
von Herder-Handschriften wur- 
den in der Jagiellonen-Universrtät 
in Krakau wiederaufgefunden. 
Die Handschriften waren wäh- 
rend des Zweiten Weltkrieges aus- 
gelagert worden. Zu dem Fund 
gehören, wie die „DDR“-Nach- 
ri chte nagentur ADN am Freitag 
berichtete, 600 Briefe von Johann 
Gottfried Herder und seiner Frau 
Karoline, die bisher nicht oder nur 
spärlich gedruckt Vorlagen. Das 
Konvolut macht einen Ergän- 
zungsband des jetzt erscheinen- 
den Bandes sieben der Herder- 
Briefe erforderlich. 


„Die Fastnachtsbeichte“ 
als Oper von Klebe 

Reg. Dannstadt 
Die Opemspielpläne des Staats- 
theaters Darmstadt stehen bis En- 
de des Geschäftsjahres 1984 fest 
Außer Mozarts „Idomeneo“ (mu- 
sikalische Leitung: Hans Dre- 
wanz/Regie: Hans Hartleb) und 
„Undine“ (Christian Fröhlich/ 
Fred Hartmann) versprechen ins- 
besondere zwei Inszenierungen 
interessant zu werden: Herbert 
Wemicke will Rossims „Barbier 
von Sevilla“ einstudieren, der 
scheidende Generalintendant 
Kurt Horres betreut die Urauffüh- 
rung der Oper „Die Fastnachts- 
beichte“, die Giselher Klebe nach 
der gleichnamigen Novelle von 
Carl Zuckmayer geschrieben hat 

Erna Selbner t 

dpa, MimdiHi 
Die Schauspielerin Erna SeD- 
mer, vor allem als Partnerin von 
Freddy Quinn im Musical „Heim- 
weh "ach St Pauli“ und neben 
Gerd Fröbe im „Raub der Sabine- 
rirmen“ bekannt geworden, ist im 
Altervon 77 Jahren gestorben. Die 
in Hamburg geborene Erna Seü- 
mer spielte nach ihrer Ausbildung 
in Beriin Etede der vierziger Jahre 
an zahlreichen Theatern vorwie- 
gend in Berlin. Seit 1950 wirkte sie 
in einer großen Zahl deutscher 
Filme mit Erna SeHmer war vor 
sechs Wochen nach einem Schlag- 
anfafl in eine KEzuk 

eingeliefert worden. 







AUS ALLER ® WELT 


DIE WELT - Nr. 113 - Dienstag,. 17. Mai 1983 


In Bussen und Bahnen haben 
die Türken am meisten zu leiden 


Per Umfrage ließ der Berliner Senat erkunden, was die Gastarbeiter über Deutsche denken 



Millionen fließen unter 
die Erde von Kalkutta 


HÄNS-R. KARUTZ, Berlin 

Die türkischen Mitbürger in der 
Bundesrepublik müssen sich die 
meisten abfälligen und beleidigen- 
den Äußerungen in Bussen oder 
Bahnen (41 Prozent), beim Ein- 
kauf (32 Prozent) und am Arbeits- 
platz (34 Prozent) anhören. Nur 17 
Prozent von 500 repräsentativ be- 
fragten Türken gaben jetzt in der 
ersten derartigen Umfrage in 
Deutschland an, noch keine aus- 
länderfeindlichen Erfahrungen ge- 
macht zu haben. 

Das sind die wichtigsten Ergeb- 
nisse einer Umfrage, die Berlins 
Sozialsenator LRfFmk (CDU) in 
Auftrag gab, nachdem Berlin 
schon 1979 erforscht hatte „Wie 
denken Türken über die Deut- 
schen?“. „Es handelt sich hier um 
eine Pilotstudie, der im Herbst eine 
Befragung von weit mehr als tau- 
send repräsentativen Gastarbei- 
tern folgt", erläuterte Finks Spre- 
cherin Christiane Gilles. Die aktu- 
elle Umfrage war in den vergange- 
nen Monaten von speziell für die- 
sen Einsatz vom Emnid-Institut 
(Bielefeld) geschulten türkischen 
Interviewern bei einem Quer- 
schnitt aus den 120 000 Türken in 
Berlin vorgenommen worden. 

Die Furcht vieler Gastarbeiter, 
selbst in Deutschland von den poli- 
tischen Verhältnissen in' der Tür- 
kei eingeholt zu werden, schlug 
sich an einem Punkt nieder: Gut 
ein Drittel der Befragten paßte auf 


die Fragestellung, ob sie - wären 
sie in der Heimat gewesen - für 
oder gegen den Verfassungsent- 
wurf der Militärs in Ankar a ge- 
stimmt hätten. 

Andere wichtige Ergebnisse: 

• Zum Problem der „Ausländer- 
feindlichkeit" gibt es eine positive 
Entwicklung an den Schulen. 
Denn nur neun Prozent der türki- 
schen Kinder haben nach Angaben 
ihrer Eltern in dieser Beziehung 
von schlechten Erfahrungen 
berichtet 

• Nur etwa jeder zweite Türke gab 
an, er habe „häufigen“ Kontakt zu 
Deutschen. In der Altersgruppe 
der 18- bis 24jährigen stieg diese 
Zahl jedoch auf 65 Prozent 

• Als besonders bedrückende 
Probleme nannten 24 Prozent der 
Befragten die Arbeitslosigkeit, 21 
Prozent hielten Schritte gegen die 
Diskriminierung für wichtig, 15 
Prozent wünschten sich mehr und 
bessere Wohnungen. 

• Etwa drei Viertel aller Inter- 
viewten machten nur sehr vage An- 
gaben auf die Frage, wie lange sie 
in Deutschland bleiben wollten. 
„Für immer", erklärten lediglich 
vier Prozent Sechs von zehn Be- 
fragten meinten: „Weiß noch nicht, 
will aber langfristig zurück.“ 

• Als Hauptgründe für eine even- 
tuelle Rückkehr erklärten 28 Pro- 
zent der Türken, sie hätten „genug 
gespart “. 1979 sich dieser Wert bei 
einer ähnlichen, aber wesentlich 
kleiner angelegten Frageaktion nur 


auf 14 Prozent „Meine Kinder sol- 
len in heimatlicher Umgebung auf- 
wachsen“, führten 20 Prozent der 
Befragten als Rückkehr-Motiv an. 
Vor vier Jahren sagten dies aber 
noch 34 Prozent - ein Zeichen für 
den Integrationsprozeß. 

• Ein unsi cheres Gefühl bei der 
Aufen thal tserlaubnis und wegen 


seines Arbeitsplatzes äußert nur je- 
der fünfte Türke. 


der fünfte Türke. 

• 50 Prozent der Befragten kreuz- 
ten bei der Aktion die Rubrik „ei- 
genes Haus“ an, als es um die Fra- 
ge nach dem Eigentum in der Hei- 
mat ging . 

• Türkische Gastarbeiter reisen 
weniger häufig als all gemein ver- 
mutet nach Hause: 63 Prozent fah- 
ren einmal pro Jahr in Richtung 
Heimat Lediglich jeder 20. Türke 
startet zweimal pro Jahr zur Fährt 
an den Bosporus. 

• Im Gegensatz zu der verschwin- 
dend geringen Zahl von Einbürge- 
rungen in Berlin (etwa 100 pro 
Jahr) steht die Frage zu diesem 
Punkt: Jeder zehnte Türke bekun- 
dete sein grundsätzliches Interesse 
daran, die deutsche Staatsangehö- 
rigkeit zu erwerben. 

Unterdessen begann die Auslän- 
derbeauftragte des Senats, Barbara 
John (CDU), in den Lokalzeitun- 
gen eine Anzeigenaktion für die 
Berliner. Wer einen Coupon zu- 
rückschickt, bekommt Material zu 
diesem nicht nur an der Spree so 
emotional „geladenen“ Thema. 



FOTO: WAJ.TER VOGEL 


dpa, Kalkutta 

In der ostindischen Metropole 
Kalkutta, in der der Straßenver- 
kehr mehrmals tä glich z iiMmmpn . 
bricht - Durc hschnittsgeschwin- 
digkeit im Zentrum 1,5 Kilometer 
pro Stunde -, klammert man sich 
voller Ungeduld an ein Projekt, das 
sich allerdings seit Jahren nur 
noch hinschleppt: den Bau der 
Untergrundbahn. 

In Trauben hängen die Neugieri- 
gen über Bretterzäunen, die die 
Riesenbaus t elle absichern. Immer, 
aggressiver verfolgen sie die Arbei- ' 
ten tief unter ihnen. Indiens erste 
Untergrundbahn will und will 
nicht fertig werden. 

„Beeilt euch“, rufen die Leute 
den Arbeitern zu, „unsere Geduld 
ist bald zu Endel“ Die neue 
U-Bahn beherrscht das Stadtge- 
spräch. Kalkutta, diese Stadt mit 
ihren zehn Millionen Menschen, ist 
ein Alptraum. Dabei ist es noch 
nicht einmal ein Jahrhundert her, 
daß das Leben in den Straßen ge- 
mächlich, fast beschaulich verlief. 
Sänften und Kutschen beherrsch- 
ten da«« Bild. Damals hatte die 
Stadt weniger als eine Million Ein- 
wohner. Nur 50 Jahre später, aus- 
gelöst durch die Teilung des Sub- 
kontinents in Indien und Pakistan, 
hatte sich die Stadt in einen He- 
xenkessel verwandelt 

Millionen heimatlos gewordener 
Menschen kamen über die Grenze 
und hofften, in Kalkutta ein neues 
Zuhause zu finripn. Diese plötzli- 
che Bevölkerungsexplosion ließ 


Hongkongs „Schlangenköpfe 66 machen 
mit Meinen Kindern das große Geschäft 


LEUTE HEUTE 


Mensche Dschmuggler spezialisierten sich auf neuen Zweig der illegalen Einwanderung 


RALF PETER LAUCK, Hongkong 

Eines der größten Probleme 
Hongkongs ist die Flut der illega- 
len Einwanderer, die auch heute 
noch in die hoffnungslos übervöl- 
kerte britische Kronkolonie 
strömt Längst sind die Zeiten vor- 
bei, in denen man das Problem mit 
britisch sportlicher Fairneß hand- 
habte: Wer es bis auf die Insel 
schaffte, durfte bleiben. Inzwi- 
schen weht ein rauherer Wind. Für 
die Illegalen gibt es kein Pardon 
mehr. Aus diesem Grunde tauchen 
viele, die den beschwerlichen und 
auch gefährlichen Weg über die 
Grenze schaffen, gleich unter und 
schließen sich einer der zahlrei- 
chen Banden an. Ein d ramatisch er 
Anstieg der Kriminalität war die 
Folge. In der letzten Zeit aber wur- 
de die Polizei in Hongkong mit 
einer ganz neuen Welle illegaler 
Einwanderer konfrontiert. Heim- 
lich wie die Eltern kamen nun auch 
deren Kinder. 

In den letzten 18 Monaten, so 
heißt es, wurden rund 5000 Kinder 
nach Hongkong geschmuggelt Sie 
kamen über den gleichen Weg, 
über den meist ihre Eltern vor ih- 


nen ihr Glück gesucht hatten. Die 
Behörden sind einiges an Flucht- 
g eschlchten, nicht nur durch dte 
Chinesen vom Festland, sondern 
vor allam von den viP tnampsi sehen 
„Boat People“ gewöhnt Die Art 
und Weise, wie die Kinder, oft 
nicht älter als zwei, zu ihren Eltern 
transportiert werden, verschlägt 
aber auch den abgebrühten Poli- 
zeibeamten die Sprache. 


Die zweifelhafte Form der „Fa- 
milienzusammenführung^ wird 
von Gangs organisiert, die sich re- 
gelrecht auf den Menschen- 
schmuggel spezialisiert haben. Ge- 
nannt werden sie die „Schlangen- 
köpfe“. Vor der Reise über See 
setzen sie die Kinder meist unter 
Drogen, damit sie auf der Fahrt 
ruhig sind. Dann werden sie auf 
kleinen engen Booten, die oft 
kaum noch seetüchtig sind, zusam- 
mengepfercht und unter fischen, 
Gemüse oder anderer Tjadung ver- 
steckt Völlig steif, durchnäßt und 
frierend kommen die Kiemen dann 
in Hongkong an. „Es ist ein 
schreckliches und gemeines Ge- 


schäft“, sagt Honkongs Polizeichef 
Roy Henry. 

Und ein Geschäft ist es mit Si- 
cherheit Für ein Kind nehmen die 
Transportgangster den Eltern bis 
zu 4000 Mark ab. Im Moment, so 
schätzt Henry, sind es mehr als 25 
Kinder pro Tag: „Auf einen Trans- 
port, den wir erwischen, gehen uns 
mindestens sieben durch die Lap- 
pen.“ Die Möglichkeiten auch sol- 
cher Ehern, die inzwischen legal in 
Hongkong wohnen, auf anständige 
Weise an ihre Kinder zu kommen, 
sind allerdings gering. Es gebe 
zwar, so gesteht Henry ein, den 
o ffiziellen Weg, die Kinder nach- 
kommen zu lassen, aber das könne 
mehrere Jahre dauern. 

Auf die Kinder lauem aber abge- 
sehen von dem unmenschlichen 
Transport noch größere Gefahren. 
So kommt es immer wieder vor, 
daß Kinder tot aus dem Meer gezo- 
gen werden. Sie wurden von den 
„Schlangenköpfen“ einfach „ver- 
gessen“, well die Eltern nicht be- 
zahlen konnten oder nicht aufru- 
treiben waren. Wie viele Kinder 
dabei schon mit dem Leben be- 
zahlten, ist kaum auszumachen. 


Päpstliches Panzerhemd 

Papst Johannes PanlIL geht nach 
menschlichem Ermessen auf seiner 
bevorstehenden Polenreise keine 
Gefahr mehr für sein Leben ein. Er 
wird unter der weißen päpstlichen 
Tunika ein Panzerhemd aus den 
USA tragen. Es besteht aus einem 
Metall- und Plastiknetz und wiegt 
knapp ein Kilo. Die Maßarbeit für 
den Heiligen Väter kostet umge- 
rechnet 3000 Mark. 

Häßlicher Erster 

Marco Bresolin konnte sich sei- 
nes Titels als Sieger eines Radren- 
nens in Bologna nicht recht freuen. 
Pokal und Siegerkuß der Miß Bolo- 
gna bekam für ihn der Zweite. Der 
Grund: Die Organisatoren der 
Sportveranstaltung hielten Breso- 
lin für so häßlich, daß er nicht auf 
den Zeitungsfotos erscheinen 
sollte. 

Dritter Anlauf? 

Den ältesten Ägypter hat die Kai- 
roer Tageszeitung „Al Ahrem“ jetzt 
entdeckt Der angeblich 160jährige 
Ibrahim Al Karimi lebt als Schäfer 
bei Er hat 88 Enkelkinder , 

ist bei guter Gesundheit und hegt 
nur einen Wunsch: zum dritten Mal 
zu heiraten. Einer dritten Ehe wider- 
setze sich jetzt jedoch seine Familie, 
schrieb das Blatt 


Durch Moskau rollt der 
Welt rentabelste U-Bahn 


Gewinn erwirtschaftet / Subvention in Mexiko: 86 Prozent 


S. HELM, London 

Auf der Moskauer Metro kann 
man für einen Fahrpreis von rund 
20 Pfennig beliebig weit fahren. 
Dennoch vermag die Metro alle ih- 
re Kosten durch die Einnahme n 
aus Fahrpreisen zu decken und er- 
wirtschaftet sogar noch einen Ge- 
winn von 2,9 Prozent Die Hambur- 
ger U-Bahn erreicht eine Rentabili- 
tät von rund 75 Prozent, die Pariser 
Metro sogar nur 37 Prozent Die 
vergleichenden Angaben sind in 
der jüngsten Ausgabe des Nach- 
schlagewerkes „Jane’s Urban 
Transport Systems“ enthalten, das 
im angesehenen Londoner Jahr- 
buchverlag „Jane’s“ herauskam. 

Die rentabelsten U-Bahnen der 
Welt nach Moskau haben Groß- 
städte im Femen Osten. So deckt 
die noch junge U-Bahn von Hong- 
kong 95 Prozent ihrer Kosten. Die 
Bahn von Hiroshima fahrt immer- 
hin 93,9 Prozent ihrer Kosten 
selbst ein. Die Untergrundbahn 
von Tokio dagegen wird nur zu 43 
Prozent durch die Fahrpreise 
finanziert 

Gegen solche Ertragszahlen lan- 
den die westlichen Systeme gera- 


dezu abgeschlagen auf den hinte- 
ren Plätzen. Das rentabelste 
U-Bahn-System hat da noch Phil- 
adelphia, das seine Bahn zu 79 Pro- 
zent äuslastet 

Das U-Bahn-Netz Moskaus ist 
mit einer Gesamtlänge von etwa 
185 Kilometern zwar nur rund halb 
so lang wie das Londons oder New 
Yorks. Die Moskauer Metro beför- 
dert jedoch doppelt so viele Fahr- 
gäste wie die New Yorker U-Bahn 
und das Vierfache der Londoner. 
Bei diesen Zahlenvergleichen 
blieb freilich unberücksichtigt, wie 
viele Pendler in Moskau im Ver- 
gleich zu westlichen U-Bahn-Städ- 
ten nicht mit dem Auto zur Arbeit 
fahren, weil sie sich ein Auto nicht 
leisten können. Londons Verkehrs- 
betriebe legten nur Zahlen über 
U-Bahn und Autobus kombiniert 
vor. Danach werden die Gesamtko- 
sten nur zu 73 Prozent durch Fahr- 
preise gedeckt, 27 Prozent kom- 
men aus Subventionen. 

In Washington etwa liegt der 
Subventionsanteü mit 58 Prozent 
noch wesentlich höher, während er 
in Turin und Mexico City sogar auf 
86 Prozent klettert. (SAD) 


WEITER: Unbeständig 


Die Affäre Boulin schlägt wieder neue Wellen 


Wetterlage: An der Ostflanke eines 
ortsfesten Tiefs bei Irland ziehen 
Randstörungen über Deutschland hin- 
weg. 


Vorhersage Sr Dienstag: 


Drei Jahre nach dem Selbstmord des französischen Arbeitsministers behauptet die Witwe: Es war Mord 


JA. Mol 


Bundesgebiet und Berlin: Verän- 
derlich, vielfach stark bewölkt und be- 1 
sonders in der zweiten Tageshälfte 
zeitweise Regen. Im Südosten auch 
gelegentlich Aufheiterungen und 
kaum Niederschlag. Tageshöchsttem- 
peraturen zwischen 16 Grad im Nord- 
westen und 25 Grad im Südosten. 
Nachts Abkühlung auf 13 bis 9 Grad. 
Schwach windig. 


Weitere Aussichten: 
Weiterhin unbeständig. 


Temperaturen am Montag, 13 Uhr: 


fern" 






Sttowt UtaktHWaSafeSLlErC. •befcdLi* 

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Mm* IrnijW« Ldttudas (MOfab4BOani 


Berlin 

22“ 

Kairo 

28" 

Bonn 

14° 

Kopenh. 

14® 

Dresden 

24° 

Las Palmas 

19“ 

Essen 

13° 

London 

17" 

Frankfurt 

17° 

Madrid 

8“ 

Hamburg 

14° 

Mailand 

16® 

List/Sylt 

14® 

Mallorca 

21“ 

MlinehPTi 

24“ 

Moskau 

17* 

Stuttgart 

18° 

Nizza 

18“ 

Algier 

22* 

Oslo 

10" 

Amsterdam 

13“ 

Paris 

15“ 

Athen 

26° 

Prag 

26® 

Barcelona 

19® 

Rom 

24“ 

Brüssel 

11° 

Stockholm 

17“ 

Budapest 

30° 

Tel Aviv 

27° 

Bukarest 

27® 

Tunis 

23" 

Helsinki 

18° 

Wien 

26® 

Istanbul 

24® 

Zürich 

15“ 


Sonnenaufgang* am Mittwoch: 5.28 
Uhr, Untergang: 21.10 Uhr, Mondanf- 
gang: 10.41 Uhr, Untergang: 2.17 Uhr. 

• ln M EZ, zentraler Ort Kassel. 


A. GRAF KAGENECK, Paris 

Im Oktober des Jahres 1979 wur- 
de die so sittsame Republik des 
Valery Giscard d’Estaing durch ei- 
nen spektakulären Selbstmord aus 
ihrem politischen Dornröschen- 
schlaf geweckt Robert Boulin, der 
völlig unbescholtene, glücklich 
verheiratete, seine Ämter mit äu- 
ßerstem Fleiß versehende Minister 
für das Arbeitswesen, wurde am 
Morgen des 30. Oktober tot am 
Rande eines Teiches im Wald von 
Rambouillet aufgefunden. Seine 
Leiche lag im flachen Wasser, un- 
weit seines Dienstwagens, und ei- 
ne klaffende Schußwunde am 
Kopf ließ aus der Sicht der Polizei- 
beamten von vornherein nicht den 
geringsten Zweifel daran, daß sich 
der Minister selbst in den Kopf 
geschossen hatte. Die in der Nähe 
gefundene Pistole und ein hastig 
gekritzelter, kaum lesbarer Ab- 
schiedszettel an seine Frau hinter 
der Windschutzscheibe des Autos 
sprachen außerdem für diese Über- 
zeugung der Polizei 

Heute, drei Jahre nach der er- 
greifenden Staatsbeisetzung des 
getreuen Dieners der Republik, be- 
hauptet die Witwe Colette Boulin 
plötzlich, ihr Mann habe sich nicht 


selbst umgebracht sondern sei er- 


mordet worden. Warum um alles in 
der Welt, fragt die verblüffte Of- 


der Welt, fragt die verblüffte Öf- 
fentlichkeit Madame Boulin hat 
für ihre These drei Erklärungen 
bereit: Ihr Mann war überzeugter 
Katholik und als solcher einem 
Selbstmord abhold, sein damaliger 
Kabinetts-Chef, ein gewisser Guy 


Aubert habe ihr bereits 15 Stun- 
den vor der Auffindung der Leiche 
„in aufgelöstem Zustand“ mitge- 
teilt ihr Mann sei ermordet wor- 
den, und schließlich entspreche 
die Schrift auf dem Abschiedszet- 
tel nicht der ihres Mannes. 


wo er bisher nicht zurückkehrte. 
Bertrand Bo ulin, der einzige Sohn 
des Opfers, hat seinen Vater 1980 in 
einem Buch „Meine Wahrheit über 
meinen Vater“ zu rehabilitieren ge- 
sucht Aber ein Schatten blieb. 








t .iöW*. 


rt’ JlSftf ‘ 


Ganz unwahrscheinlich ist die 
Vermutung, daß irgend etwas am 
Tod des Robert Boulin nicht 
stimmt, nie gewesen. Ob Selbst- 
mord oder nicht- Der Minister war 
kurz vor seinem Tode, wie man erst 
hinterher erfuhr, Opfer eines geris- 
senen Immo b ilienhändlers na- 
mens Henry Toumet geworden, 
der ihn mit dem Verkauf eines 
Landhauses in Ramatuelle an der 
Cöte d’Azur hereingelegt hatte. 
Aber es ist nie ganz klar geworden, 
ob Robert Boulin dabei eine völlig 
reine Weste hatte oder ob er sich 
auf Amtsmißbrauch beim Erwerb 
des Grundstücks, Bestechungsgel- 
der und Begünstigung aller Art 
eingelassen hatte. 


Wurde iu de« Augen der Franzo- 
sen längst zum tragischen Helden: 
Robert Boulin eoro. ap 


Fest steht daß Henri Toumet das 
Grundstück zweimal verkauft hat- 
te und daß der erste Käufer von 
den beiden Kontrahenten übers 
Ohr gehauen wurde. Toumet wich 
vor dem Prozeß nach Ibiza aus, von 


Die Öffentlichkeit vermutet nun, 
daß Colette Boulin die These von 
e mem Mord an ihrem Mann ver- 
breitet tun seine endgültige Re- 
habilitierung zu erzwingen. Motto: 
Wenn er umgebracht wurde, war er 
unschuldig, solange aber die 
Selbstmordthese gilt bleibt ein 
Verdacht Das Verfahren ehrt die 
Witwe. Aber es hat wenig Aussicht 
auf Erfolg, weil es kein wirkliches 
Mordmotiv sieht Die späte Erstat- 
tung einer Anzeige gegen Unbe- 
kannt mutet zumindest merkwür- 
dig an. Alle Zeugen bestätigen, daß 
der Minister seit der Aufdeckung 
des Immobüien-Skandals in quä- 
lende Selbstzweifel verfallen war. 
Der Zeuge Guy Aubert bat damals, 
wie er nach weisen konnte, der 
Frau des Opfers gegenüber nur von 
der Vermutung eines Verbrechens 
gesprochen, wefi der Minister seit 
12 Stunden unauffindbar gewesen 
war. In den Augen der Franzosen 
ist Robert Boulin längst zu einem 
tragischen Helden geworden. 


1984 wird 
auch Frankfurt 
„dreistellig“ 


> i - ■ 




da s einst prächtige Kalkutta zu ei- 
ner Stadt erbärmlicher Slums wer- 
den. Anfang der 70er Jahre war das 
Chaos auf den Straßen perfekt 

Nur sechs Prozent des Stadtge- 
biets von Kalkutta sind durch Stra- 
ßen erschlossen. Kein Wunder al- 
so, daß heute im Straßenverkehr 
der absolute Sättigungsgrad er- 
reicht ist 

Angesichts dieser Situation ließ 
sich die indische Regierung 1973 
auf das gewagte städtebauliche 
Projekt einer U-Bahn ein, von des- 
sen Erfolg oder Fehlschlag vermut- 
lich die Zukunft von Indiens größ- 
ter Stadt abhängt Ende der 70er 
Jahre werde die Untergrundbahn 
fertig sein, verhießen damals die 
Politiker. Ein leeres Versprechen. 
In der Zwischenzeit sind die Ko- 
sten von 1,4 Milliarden Rupien, 
umgerechnet 350 Millionen Marie, 
auf mehr als das Vierfache gestie- 
gen. 

Jahrelang lag die Baustelle still, 
die Straßen blieben aufgerissen, 
bis s chließlich die Weltbank Hilfe 
anbot Aber auch sie ist nicht mehr 
als der berühmte Tropfen auf den 
heißen Stein. Allein im ersten Jahr 
des Betriebs liegen die laufenden 
Unterhaltungskosten bei rund 15 
Millionen Mark. Nicht einmal diese 
Summe wird die Stadt aufbringen 
können. 

Die erste Teilstrecke von 16 Kilo- 
metern soll dennoch in diesem 
Jahr fertiggestellt werden. Doch 
daran glaubt in Kalkutta schon' 
lranm noch jemand. 


dpa, Frankfurt 

F rankf urt erhält vom 5: August 
des kommenden Jahres an eine 
neue dreistellige VorwaMnummer: 
069. Damit ist die Mainmetropole 
neben West-Berlin (030), Hamburg 
(040) und München (089) die vierte 
Großstadt mit dreistelliger Vor- 
wahl Die Umstellung ist notwendig 
geworden, weil die Technik auslän- 
discher Vennittlungssysteme für 
den nationalen Telefonbereich nur 
Nummern mit maximal «flm 7.if. 
fern erlaubt In Frankfurt gebe es 
aber schon zahlreiche achtstellige 
Telefonnummern, vor allem bei Ne- 
benanschlüssen von Behörden, die 
mit der alten Vorwahl 0611 nicht 
direkt aus dem Ausland angewählt 
werden könnten, erklärte der Präsi- 
dent der Frankfurter Oberpostdi- 
rektion. Jeder Telefönkunde in 
Frankfurt und Offenbach wird in 
der n ächsten Zeit mit einem Infor- 
mationssctaöben der Post auf die 
neue Nummer hzngewiessL Die 
Eiosten der Umstellung für die 
Frankfurter Post wurden auf etwa 
700 000 Mark beziffert Gleichzeitig 
bigß es bei der Post, daß vom 17. 
September 1983 an in Frankfurt 
Anschlüsse an das neue Bfldschirm- 
text-System (Btx) möglichsind. 


Rüsche 

Renten 

ia fnt 


r... 


Ruhe am Pferdskopf 


dg. Frankfurt 
Das erste „Ruhegebiet für die 
Erholung“ in der Bundesrepublik 
wird vom Umlandverband Frank- 
furt im Gebiet um den Pferdskopf in 
der Gemeinde Schmitten/Hochtau- 
nus eingerichtet Ruhegebiete sind 
Bereiche von mehreren Quadratki- 
lometern Fläche, in die keine „tech- 
nischen Geräusche“ oder sonstige 
„Unruhe und Hektik verbreitenden 
Aktivitäten“ ein wirken. 


■ 




«feasär. •• 


Tod nach 20 Jahren Koma 


.„ Iv- 

* Scnrvv;-; -- 


dpa, Reims 
ru>r Jahre alte Christian Murcia 


viPsr.. *-- - • . 
•••• 


aus Reims in Nordfrankreich ist 
nach 2Qjährigem Koma gestorben. 
Am 15. August 19 63 war der damals 
11jährige von einem Auto überfah- 
ren worden. Dabei hatte er schwere 
Hirnverletzungen erlitten. 


UrteO gegen Goldbach 

AP, Bochum 
Wegen Betrugs hat das Bochumer 
Landgericht gestern den -früheren 
Inhaber der 1979 zusammengebro- 
chenen Hemer Mineralölgruppe 
Goldin, Erhard Goldbach, zu einer 
Haftstrafe von sechs Jahren und 
sechs Monaten verurteilt Das Ge- 
richt sah es als erwiesen an, daß der 
heute 54 Jahre alte Goldbach einen 
Rlinrign als „Stro hmann“ zum Chef 
seiner Treibstoff-Lieferfirma ge- 
macht hatte, um das Blindenprivi- 
leg des Umsatzsteuergesetzes aus- 
zunutzen. Nach Aufhebung dieser 
Steuervergünstigung habe Gold- 
bach das Unternehmen in Konkurs 
getrieben und den Fiskus damit um 
rund 8, 5 MiUionen Mark geschädigt 


ZITAT DES TA 




Wetten auf das Wetter 


AP, London 
In London, wo es am Sonntag 
schon den 29. Tag ununterbrochen 
regnete, werden jetztWetten auf das 
Wetter angenommen. Eine Buch- 
macherfirma bietet eine Wettquote 
von 1:5 für den Glückspilz, der. die 
ersten beiden trockenen Tage rich- 
tig voraussagt 


JJiti der Gevrißr 
die Decke des 
zwar kurz ist. z 
lossa] wärmt, sc 
scheider.heit ge; 
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Heißes Wochenende 


AP, München 
Die erste größere Reisewelle in 
diesem Jahr wird nach Einschät- 
zung des ADAC am kommenden 
Pfingstwocheneade über die Stra- 
ßen vor allem im süddeutschen 
Raum rollen. Der Automobilclub 
wies gestern inMünchen daraufhin, 
daß schon am FVeitagnachmittag 
und dannam Samstagvormittag (20. 
und 21. Mai) mit erheblichen Behin- 
derungen zu rechnen sei. 


SPDdist 


anziert 


Insekten-lnvasion 


KR. Venedig 
Die kostbarste und älteste Biblio- 
thek Italiens, die 1362 in Venedig 
gegründete Biblioteca Marciana, 
wird von einer Invasion von Holz- 
würmern, Zecken, Flohen. Mistkä- 
fern und Mausen bedroht Fachleu- 
te rec h n en mit unübersehbaren 
Sc h äde n , wenn nicht bald etwas 
dagegen unternommen wird. Die 
Mittel aber fehlen. Die letzte Gene- 
ralreinigung fand vor 20 Jahren 
statt 


flucht 


ZU GUTER LETZT 


nach He 


„ Wer treffen will, maß zielen ler- 
nen." Schlagzeile in der Ostberli- 
ner „Volksarmee". 



Eine außergewöhnliche Schmuck- 
Creation aus unserem Atelier: 
Goldene, 3-farbige Kette mit 
Platin-Anhänger und einem 
Fancy-Diamanten in Herzform. 

Der Preis: 14.950,- DM. Exclusiv 
bei Juwelier Rüschenbeck. 


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