Maori Tätowierungen in Neuseeland

Neben der wunderschönen, vielfältigen Natur und flauschigen Vögeln ohne Flügel ist Neuseeland auch für seine Ureinwohner bekannt, die Maori. Lange bevor die ersten Europäer wie James Cook und Abel Tasman Neuseeland erreichten, gehörte den Maori das Land. Neuseeland war eine der letzten Regionen der Welt die von Menschen besiedelt wurde. Archäologische Forschungen gehen bislang davon aus, dass Neuseeland wahrscheinlich in mehreren Wellen besiedelt wurde, zwischen 800 und 1300 n. Chr. von Ost-Polynesien aus. Die Kultur der Maori reicht also über tausend Jahre zurück. 

Moko

Berühmt sind die Maori unter anderem für ihre einzigartigen Tätowierungen auf Gesicht und Körper, Moko genannt. Wie die Maori stammen auch diese Tattoos ursprünglich aus Ost-Polynesien. 

Da die Maori den Kopf als den heiligsten Teil des Körpers betrachten, war die beliebteste Art eine Gesichtstätowierung aus geschwungenen Formen und spiralförmigen Mustern. Oft bedeckte dieses Tattoo das ganze Gesicht und war ein Symbol für sozialen Status und Macht. 

Auszeit Neuseeland Maori Tattoo

Tätowierungsprozess

Für die Maori war das Tätowieren ein andauerndes Ritual, der Prozess nahm viele Jahre in Anspruch und wurde hoch verehrt. Das Tätowieren begann normalerweise schon im Jugendalter. 
Bis heute gibt es kein Maori-Tattoo doppelt. Maori-Tattoos sind einzigartig. Sie sind immer sehr kompliziert und detailliert und zeigen die Handwerkskunst und Kunstfertigkeit nicht nur des Künstlers sondern auch der Maori-Kultur. 
Der Maori-Tätowierer wird Tohunga Ta Moko genannt, was Moko-Spezialist bedeutet. Diese Tätowierer genießen hohes Ansehen und gelten als tapu, was unantastbar oder heilig bedeutet (daher kommt übrigens auch das deutsche Wort “Tabu”). 

Art der Maori-Tätowierungen

Während Männer die Tattoos hauptsächlich im ganzen Gesicht und auf den Beinen trugen (Mataora), wurden bei Frauen meistens das Kinn und die Lippen mit Mokos verziert (Moko Kauae).

Es gibt prinzipiell zwei Arten von Maori Tattoos: Die einen bestehen aus einfachen schwarzen Linien. Bei den anderen, sogenannten Puhoro, wird deutlich mühsamer der Hintergrund geschwärzt und das Muster zeigt sich ohne Farbe.  

Auszeit Neuseeland Maori Moko

Technik der Maori-Tätowierungen

Die Farbe für Maori-Tattoos wurde aus speziellen Pilzen und verkohltem Holz gewonnen.

Die Moko wurden dann, anders als Tattoos heutzutage, nicht mit kleinen Punkten in die Haut gestochen, sondern mit Kratz- und Schabwerkzeugen wie Messer und Meißel in die Haut eingearbeitet. Diese Werkzeuge wurden aus Vogelknochen oder Haifischzähnen hergestellt. 

Das Auftragen eines Maori-Tattoos war also eine sehr schmerzhafte Erfahrung. Zuerst wurden tiefe Schnitte in die Haut gemacht und dann wurde der Meißel in das Pigment getaucht und in die Schnitte geklopft. Eine andere Variante dieses Verfahrens war, den Meißel in das Pigmentgefäß einzutauchen und ihn durch Schlagen mit einem kleinen Hammer in die Haut einzuführen. Diese Art des Tätowierens hinterlässt nach der Heilung Rillen auf der Haut – statt der glatten Oberfläche, die bei Nadelstich-Tätowierungen zurückbleibt. 

Auszeit Neuseeland Maori Tätowierung

Moko heute

Maori- und Polynesische Tattoo-Muster sind inzwischen selbst bei Hollywoodstars sehr beliebt. Schauspieler Dwayne “the Rock” Johnson beispielsweise erinnert mit seinem Tattoo an seine polynesischen Wurzeln. Er ist nämlich afroamerikanisch-samoanischer Abstammung. Abgebildet ist unter anderem ein samoanischer Krieger, der für einen endlosen Kampfgeist steht. Das Tattoo spiegelt seine bisherigen Lebenserfahrungen, seine Liebe zu seiner Familie und seinen Kampfgeist wider.

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