16. Etappe der Giro d’Italia 2024
Allgemeines
Etappe16. Etappe، Giro d’Italia 2024
StreckentypHochgebirgsetappe Hochgebirgsetappe
Datum21. Mai 2024
Etappenlänge118,7 km
LandITA Italien
StartLaas
ZielSt. Christina in Gröden
Durchschnitts­geschwindigkeit41,988 km/h
Höhenmeter2.151 m
Ergebnis
1. SLO Tadej Pogačar2 h 49 min 37 s
(UAE Team Emirates)
2. ITA Giulio Pellizzari+ 16 s
3. COL Daniel Felipe Martínez+ 16 s
CombativeFRA Julian Alaphilippe
(Soudal Quick-Step)
Stand in der Gesamtwertung
FührenderSLO Tadej Pogačar59 h 01 min 09 s
(UAE Team Emirates)
2. COL Daniel Felipe Martínez+ 7 min 18 s
3. GBR Geraint Thomas+ 7 min 40 s
weitere Wertungen
PunktewertungITA Jonathan Milan
(Lidl-Trek)
BergwertungSLO Tadej Pogačar
(UAE Team Emirates)
NachwuchswertungITA Antonio Tiberi
(Bahrain Victorious)
TeamwertungFRA Decathlon-AG2R La Mondiale
◀15. Etappe17. Etappe▶
Dokumentation

Die 16. Etappe des Giro d’Italia 2024 fand am 21. Mai 2024 statt. Die Streckenführung änderte sich am Etappenstag wegen des Schlechtwetters und führte das italienische Etappenrennen von Laas über 122 Kilometer nach St. Christina in Gröden, wo sich das Ziel am Monte Pana auf einer Höhe von 1625 Metern befand. Nach der Etappe hatten die Fahrer insgesamt 2597,8 Kilometer zurückgelegt, was 76,39 % der Gesamtdistanz entspricht. Die Organisatoren der Rundfahrt bewerteten die Schwierigkeit der Etappe mit vier von fünf Sternen.

Ursprünglich hätte die Strecke über das höhere Stilfser Joch führen sollen, das jedoch aufgrund der erhöhten Lawinengefahr aus dem Programm genommen wurde.[1] Am Tag der Etappe wurde auch der als Ersatz hinzugefügte Umbrailpass wegen Schlechtwetter aus dem Programm genommen. Der Etappenstart wurde von Livigno nach Laas verlegt.

Den Etappensieg sicherte sich der Slowene Tadej Pogačar (UAE Team Emirates), der im Rosa Trikot mit einem Vorsprung von 16 Sekunden vor Giulio Pellizzari (VF Group-Bardiani CSF-Faizanè) und Daniel Felipe Martínez (Bora-hansgrohe) das Ziel erreichte. Zugleich baute er seine Führung in der Gesamtwertung weiter aus.

Streckenverlauf Bearbeiten

Aufgrund des Slechten Wetters wurden die ersten 80 Kilometer aus dem Programm genommne, diese hätten über den Passo d’Eira (2210 m), Passo di Foscagno (2291 m) und Umbrailpass (2498 m) ins Etschtal führen sollen.

Der Start erfolgte in Laas das ursprünglich nach rund 80 Kilometern der ursprünglichen Streckenführung passiert hätte werden sollen. Im Etschtal in Richtung Westen fahrend, folgten die Fahrer der Etsch stromabwärts und durchfahren dabei Schlanders, Naturns, Lana, Gargazon und Terlan, ehe in Bozen nach 74,5 Kilometern der erste Zwischensprint ausgefahren wurde. Im Anschluss führte die Strecke leicht ansteigend nach Blumau, wo der Schlussanstieg begann.

Der Schlussanstieg nach St. Christina in Gröden war insgesamt 35,5 Kilometer lang, ließ sich jedoch in mehrere Abschnitte gliedern. Zunächst führte die Strecke über die LS24 und SP64 auf den Panidersattel (1437 m), der 12 Kilometer vor dem Ziel passiert wurde. Der Anstieg wies auf seiner Länge von 23,3 Kilometern eine durchschnittliche Steigung von 4,7 % auf, wobei er unregelmäßig verlief und in drei Abschnitte unterteilt werden konnte. Zunächst führte die LS24 mit rund 7 % nach Völs am Schlern (859 m), wo 28,3 Kilometer vor dem Ziel der zweite Zwischensprint des Tages ausgefahren wurde. Die anschließenden sieben Kilometer wiesen hingegen mit nur rund 2 % einen deutlich niedrigeren Steigungsschnitt auf. Nachdem in Seis am Schlern (1010 m) der dritte Zwischensprint erfolgt war, ging es nach Kastelruth, von wo aus die verbliebenen sechs Kilometer mit rund 7 % auf die Passhöhe des Panidersattels führten, der als Bergwertung der 1. Kategorie klassifiziert worden war. Im Anschluss folgte eine kurze Abfahrt nach St. Ulrich in Gröden, wo die Straße neuerlich zu steigen begann. Für rund 4,5 Kilometer ging es nun bei mäßigen Steigungsprozenten nach St. Christina in Gröden, ehe die Fahrer im Ortszentrum rechts abbogen und die verbliebenen zwei Kilometer des Monte Pana (1625 m) in Angriff nahmen. Nun führte eine enge Straße über vier Kehren zum Zielbereich, wobei die durchschnittliche Steigung bei 11,8 % lag.[2]

Streckenführung
Ort Kilometer Länge (km) Höhe (m) Ø Steigung max. Steigung
Start Laas 0
Zwischensprint (S) Bozen 74,5
Zwischensprint (I) Völs am Schlern 90,5
Zwischensprint (S) Seis am Schlern 97,5
Bergwertung (1. Kategorie) Panidersattel 106,5 23,3 1437 4,7 % 15 %
Bergwertung (1. Kategorie) Monte Pana 118,7 7,6 1625 6,1 % 15 %
Ziel Monte Pana 118,7

Rennverlauf Bearbeiten

Aufgrund des schlechten Wetters wurde der Start von Livigno nach Laas verschoben. Somit wurden der Passo d’Eira (2210 m), Passo di Foscagno (2291 m) und Umbrailpass (2498 m) aus dem Programm genommen. Nach dem Start dauerte es rund 30 Kilometer, ehe sich mit Julian Alaphilippe (Soudal Quick-Step), Mirco Maestri (Polti Kometa), Davide Ballerini (Astana Qazaqstan) und Andrea Piccolo (EF Education-EasyPost) vier Fahrer vom Hauptfeld absetzten. Noch vor dem ersten Zwischensprint übernahm das Movistar Team die Tempoarbeit im Peloton, ehe sich Davide Ballerini in Bozen die meisten Punkte sicherte.

Bereits zu Beginn des Panidersattels zerfiel die Spitzengruppe. Julian Alaphilippe setzte sich von seinen Begleitern ab und überquerte sowohl den Zwischensprint in Völs am Schlern als auch in Seis am Schlern als Erster. Dahinter setzte sich Filippo Fiorelli (VF Group-Bardiani CSF-Faizanè) vom Hauptfeld ab, wurde jedoch nach dem zweiten Zwischensprint, bei dem er hinter Davide Ballerini Dritter wurde, wieder eingeholt. Nachdem alle Ausreißer mit Ausnahme von Julian Alaphilippe eingeholt worden waren, kam es auf den letzten Kilometern des Passo Pinei zu weiteren Angriffen. Schlussendlich lösten sich mit Christian Scaroni (Astana Qazaqstan), Giulio Pellizzari (VF Group-Bardiani CSF-Faizanè) und Ewen Costiou (Arkéa-B&B Hotels) drei Fahrer vom stark reduzierten Hauptfeld, in dem nun das UAE Team Emirates die Tempoarbeit übernommen hatte. Mit Romain Bardet (dsm-firmenich PostNL) war zudem ein Fahrer, der in den Top 10 der Gesamtwertung platziert war, abgehängt worden. Julian Alaphilippe überquerte den Panidersattel mit einem Vorsprung von rund 10 Sekunden, wobei auch das Hauptfeld um den gesamtführenden Tadej Pogačar (UAE Team Emirates) nur noch rund 40 Sekunden zurücklag.

Rund fünf Kilometer vor dem Ziel schlossen die drei Verfolger zu Julian Alaphilippe auf, ehe sie die anschließende Schlusssteigung mit einem Vorsprung von rund 30 Sekunden in Angriff nahmen. Als erster Fahrer griff nun Ewen Costiou an, ehe er von Giulio Pellizzari eingeholt und distanziert wurde. Dahinter trat Tadej Pogačar an und holte rasch die abgehängten Ausreißer ein, ehe er auf dem letzten Kilometer auch an Giulio Pellizzari vorbei ging. Dahinter bekam Geraint Thomas (Ineos Grenadiers) Schwierigkeiten und musste Daniel Felipe Martínez (Bora-hansgrohe) ziehen lassen. Schlussendlich gewann Tadej Pogačar seine fünfte Etappe mit einem Vorsprung von 16 Sekunden vor Giulio Pellizzari, der sich knapp vor Daniel Felipe Martínez ins Ziel rettete. Hinter dem vierten Christian Scaroni folgte Antonio Tiberi (Bahrain Victorious) mit einem Rückstand von 33 Sekunden, der so fünf Sekunden auf den nach ihm ankommenden Thymen Arensman (Ineos Grenadiers) herausfuhr. Geraint Thomas erreichte das Ziel zeitgleich mit Ben O’Connor (Decathlon AG2R La Mondiale). Beide verloren 49 Sekunden auf den Etappensieger.

In der Gesamtwertung baute Tadej Pogačar seinen Vorsprung weiter aus und lag nun sieben Minuten und 18 Sekunden vor Daniel Felipe Martínez, der Geraint Thomas auf den dritten Gesamtrang verdrängte. Die beiden trennten jedoch nur 22 Sekunden. Ben O’Connor wies als Gesamtvierter einen Rückstand von einer Minute und zwei Sekunden auf das Podium auf. Hinter dem Australier folgten mit Antonio Tiberi und Thymen Arensman die beiden Anwärter auf das Weiße Trikot des besten Nachwuchsfahrers, die ebenfalls nur durch 24 Sekunden getrennt waren. In der Bergwertung lag weiterhin Tadej Pogačar an der Spitze, wobei er mehr als doppelt so viele Punkte wie sein erster Verfolger, Christian Scaroni, aufwies. In der Punktewertung lag weiterhin Jonathan Milan (Lidl-Trek) an der Spitze, während das Decathlon AG2R La Mondiale Team die Führung in der Mannschaftswertung übernahm. Neben den beiden nicht-Startern schieden auch Benjamin Thomas (Cofidis) und Julius van den Berg (dsm-firmenich PostNL) aus, womit noch 146 Fahrer im Rennen verblieben.[3][4]

Ergebnis Bearbeiten

 Etappenergebnis
FahrerLandTeamZeit
1. Tadej Pogačar    SlowenienUAE Team Emirates2 h 49 min 37 s
2. Giulio Pellizzari   ItalienVF Group-Bardiani CSF-Faizané+ 16 s
3. Daniel Felipe Martínez   KolumbienBora-Hansgrohe+ 16 s
4. Christian Scaroni   ItalienAstana Qazaqstan Team+ 31 s
5. Antonio Tiberi    ItalienBahrain Victorious+ 33 s
6. Thymen Arensman   NiederlandeIneos Grenadiers+ 38 s
7. Damiano Caruso   ItalienBahrain Victorious+ 39 s
8. Michael Storer   AustralienTudor Pro Cycling Team+ 42 s
9. Ewen Costiou   FrankreichArkéa-B&B Hotels+ 42 s
10. Valentin Paret-Peintre   FrankreichDecathlon-AG2R La Mondiale+ 45 s
Quellen: ProCyclingStats Cycling Quotient

Gesamtstände Bearbeiten

 Gesamtwertung
FahrerLandTeamZeit
1. Tadej Pogačar     SlowenienUAE Team Emirates59 h 01 min 09 s
2. Daniel Felipe Martínez   KolumbienBora-Hansgrohe+ 7 min 18 s
3. Geraint Thomas   Vereinigtes KönigreichIneos Grenadiers+ 7 min 40 s
4. Ben O’Connor   AustralienDecathlon-AG2R La Mondiale+ 8 min 42 s
5. Antonio Tiberi    ItalienBahrain Victorious+ 10 min 09 s
6. Thymen Arensman   NiederlandeIneos Grenadiers+ 10 min 33 s
7. Romain Bardet   FrankreichTeam dsm-firmenich PostNL+ 12 min 18 s
8. Filippo Zana   ItalienTeam Jayco AlUla+ 12 min 43 s
9. Einer Rubio   KolumbienMovistar Team+ 13 min 09 s
10. Jan Hirt   TschechienSoudal Quick-Step+ 14 min 07 s
Quellen: ProCyclingStats Cycling Quotient


 Punktewertung
FahrerLandTeamPunkte
1. Jonathan Milan    ItalienLidl-Trek284 P.
2. Kaden Groves   AustralienAlpecin-Deceuninck175 P.
3. Tadej Pogačar     SlowenienUAE Team Emirates99 P.
4. Julian Alaphilippe   FrankreichSoudal Quick-Step99 P.
5. Filippo Fiorelli   ItalienVF Group-Bardiani CSF-Faizané98 P.
6. Tim Merlier   BelgienSoudal Quick-Step93 P.
7. Andrea Pietrobon   ItalienPolti Kometa91 P.
8. Jhonatan Narváez   EcuadorIneos Grenadiers63 P.
9. Mirco Maestri   ItalienPolti Kometa58 P.
10. Sebastián Molano   KolumbienUAE Team Emirates54 P.


 Bergwertung
FahrerLandTeamPunkte
1. Tadej Pogačar     SlowenienUAE Team Emirates200 P.
2. Christian Scaroni   ItalienAstana Qazaqstan Team86 P.
3. Simon Geschke   DeutschlandCofidis78 P.
4. Daniel Felipe Martínez   KolumbienBora-Hansgrohe66 P.
5. Nairo Quintana   KolumbienMovistar Team65 P.
6. Giulio Pellizzari   ItalienVF Group-Bardiani CSF-Faizané56 P.
7. Valentin Paret-Peintre   FrankreichDecathlon-AG2R La Mondiale55 P.
8. Julian Alaphilippe   FrankreichSoudal Quick-Step53 P.
9. Romain Bardet   FrankreichTeam dsm-firmenich PostNL45 P.
10. Georg Steinhauser   DeutschlandEF Education-EasyPost42 P.


 Nachwuchswertung
FahrerLandTeamZeit
1. Antonio Tiberi    ItalienBahrain Victorious59 h 11 min 18 s
2. Thymen Arensman   NiederlandeIneos Grenadiers+ 24 s
3. Filippo Zana   ItalienTeam Jayco AlUla+ 2 min 34 s
4. Davide Piganzoli   ItalienPolti Kometa+ 9 min 46 s
5. Alex Baudin   FrankreichDecathlon-AG2R La Mondiale+ 16 min 08 s
6. Giovanni Aleotti   ItalienBora-Hansgrohe+ 23 min 18 s
7. Valentin Paret-Peintre   FrankreichDecathlon-AG2R La Mondiale+ 28 min 32 s
8. Kevin Vermaerke   Vereinigte StaatenTeam dsm-firmenich PostNL+ 53 min 20 s
9. Mauri Vansevenant   BelgienSoudal Quick-Step+ 53 min 36 s
10. Edoardo Zambanini   ItalienBahrain Victorious+ 57 min 29 s


 Mannschaftswertung
TeamLandZeit
1. Decathlon-AG2R La Mondiale   Frankreich177 h 47 min 27 s
2. Ineos Grenadiers   Vereinigtes Königreich+ 10 min 47 s
3. UAE Team Emirates   Vereinigte Arabische Emirate+ 34 min 39 s
4. Astana Qazaqstan Team   Kasachstan+ 48 min 58 s
5. Bora-Hansgrohe   Deutschland+ 52 min 00 s
6. Bahrain Victorious   Bahrain+ 54 min 49 s
7. VF Group-Bardiani CSF-Faizané   Italien+ 1 h 09 min 05 s
8. Team dsm-firmenich PostNL   Niederlande+ 1 h 11 min 12 s
9. Movistar Team   Spanien+ 1 h 13 min 10 s
10. Soudal Quick-Step   Belgien+ 1 h 32 min 37 s


Ausgeschiedene Fahrer Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Wegen Lawinengefahr: 16. Giro-Etappe ohne Stelvio | radsport-news.com. Abgerufen am 15. Mai 2024.
  2. Stage 16 of the Giro d’Italia 2024: Livigno, Santa Cristina Valgardena/St. Christina in Gröden (Monte Pana). Abgerufen am 27. April 2024 (englisch).
  3. LiveStats for Giro d'Italia 2024 Stage 16. Abgerufen am 21. Mai 2024.
  4. Pogacar bleibt auch in der dritten Woche eiskalt | radsport-news.com. Abgerufen am 21. Mai 2024.
  5. Liste der ausgeschiedenen Fahrer / 16. Etappe | radsport-news.com. Abgerufen am 21. Mai 2024.

Weblinks Bearbeiten