Giro d’Italia 2023/4. Etappe

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4. Etappe der Giro d’Italia 2023
Allgemeines
Etappe4. Etappe، Giro d’Italia 2023
StreckentypMittelschwere Etappe Mittelschwere Etappe
Datum9. Mai 2023
Etappenlänge175 km
LandITA Italien
StartVenosa
ZielLaceno
Fahrer am Start176
Fahrer am Ziel175
Durchschnitts­geschwindigkeit41,004 km/h
Höhenmeter3.500 m
Ergebnis
1. FRA Aurélien Paret-Peintre4 h 16 min 04 s
(AG2R Citroën Team)
2. NOR Andreas Leknessund+ 2 s
(Team DSM)
3. LAT Toms Skujiņš+ 57 s
(Trek-Segafredo)
CombativeERI Amanuel Ghebreigzabhier
(Trek-Segafredo)
Stand in der Gesamtwertung
FührenderNOR Andreas Leknessund14 h 35 min 44 s
(Team DSM)
2. BEL Remco Evenepoel+ 28 s
3. FRA Aurélien Paret-Peintre+ 30 s
weitere Wertungen
PunktewertungITA Jonathan Milan
(Bahrain Victorious)
BergwertungFRA Thibaut Pinot
(Groupama-FDJ)
NachwuchswertungNOR Andreas Leknessund
(Team DSM)
ZwischensprintsITA Stefano Gandin
(Corratec-Selle Italia)
TeamwertungGBR Ineos Grenadiers
◀3. Etappe5. Etappe▶
Dokumentation

Die 4. Etappe des Giro d’Italia 2023 fand am 9. Mai 2023 statt und ging mit der ersten kleinen Bergankunft zu Ende. Die Strecke führte von Venosa über 175 Kilometer zum Lago Laceno. Nach der Etappe hatten die Fahrer insgesamt 609,6 Kilometer zurückgelegt, was 17,5 % der Gesamtdistanz entsprach. Die Organisatoren der Rundfahrt bewerteten die Schwierigkeit der Etappe mit drei von fünf Sternen.

Streckenverlauf[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der neutralisierte Start erfolgte in Venosa unweit des Castello Aragonese auf der Via Appia. Im Anschluss führte die Strecke auf der SP 10 in Richtung Westen, ehe das Rennen nach 6,3 Kilometern kurz vor Ginestra freigegeben wurde.

Nach dem offiziellen Start führte die Strecke nach Ripacandida, ehe die Fahrtrichtung auf der SS 658 in Richtung Süden drehte. Auf hügligem Terrain ging es nun zum Castello di Lagopesole, das im Anschluss umfahren wurde. Die Fahrtrichtung drehte nun wieder auf Nord und führte leicht abschüssig nach Atella. Kurz drauf wurde der 13,5 Kilometer lange Anstieg des Passo delle Crocelle (1136 m) in Angriff genommen, der nach 64,2 gefahrenen Kilometern überquert wurde und als Bergwertung der 2. Kategorie klassifiziert war. Nach einer längeren Abfahrt erreichten die Fahrer Scalo di Baragiano, wo die Straße erneut zu steigen begann und über Muro Lucano auf den Valico di Monte Carruozzo (1136 m) führte. Dieser war ebenfalls als Anstieg der 2. Kategorie klassifiziert und wurde nach 110,2 Kilometern überquert. Im ersten Drittel des rund 20 Kilometer langen Anstiegs wurde in Muro Lucano nach 95,9 Kilometern der zweite Zwischensprint ausgefahren. Nachdem die ersten beiden Bergwertungen passiert worden war, folgte eine längere Abfahrt, die am Lago di Conza endete. Nun führte die Strecke für rund 25 Kilometer leicht ansteigend über Lioni in den Süden von Nusco, wo eine kurze Abfahrt zum zweiten Sprint in Montella führte, der 15,8 Kilometer vor dem Ziel ausgefahren wurde.

Kurz darauf begann der Schlussanstieg zum Lago Laceno, der über den Colle Montella (1084 m) erreicht wurde. Dieser wies auf seiner Länge von 9,6 Kilometern eine durchschnittliche Steigung von 6,2 % auf, wobei speziell in der zweiten Hälfte Kilometerschnitte von über 10 % befahren werden mussten. Auf der Kuppe wurde eine Bergwertung der 2. Kategorie abgenommen, ehe die letzten drei Kilometer flach zum Zielstrich führten, der sich in der Ortschaft Laceno auf der SP 368 befand.[1]

Streckenführung
Ort Kilometer Länge (km) Höhe (m) Ø Steigung max. Steigung
neutralisierter Start Venosa −6,3
offizieller Start Ginestra 0
Bergwertung (2. Kategorie) Passo delle Crocelle 64,2 13,5 1136 4,3 % unbekannt
Zwischensprint Muro Lucano 95,9
Bergwertung (4. Kategorie) Valico di Monte Carruozzo 110,2 8,8 1136 4,9 % unbekannt
Zwischensprint Montella 159,2
Bergwertung (2. Kategorie) Colle Montella 172 9,6 1084 6,2 % 12 %
Ziel Lago Laceno 175

Rennverlauf[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Anders als in den vorangegangenen Etappen konnte sich nach dem offiziellen Start keine Fluchtgruppe lösen. Mit Ben Healy (EF Education-EasyPost), Alessandro De Marchi (Team Jayco AlUla) und Joseph Dombrowski (Astana Qazaqstan Team) versuchten sich in der frühen Rennphase auch mehrere bekannte Fahrer vom Hauptfeld zu lösen. Durch die zahlreichen Angriffe teilte sich das Peloton nach rund 30 Kilometern in zwei Gruppen, wobei sich der gesamtführende Remco Evenepoel (Soudal Quick-Step) in einer abgehängten Gruppe befand. Der Belgier schloss jedoch wenig später wieder zur Spitze des Rennens auf, während Paul Lapeira (AG2R Citroën Team), der ehemalige Träger des Blauen Trikots, als erster Fahrer die 106. Austragung des Giro d’Italia aufgab. Im ersten Anstieg des Tages, dem Passo delle Crocelle, konnte sich ebenfalls keine Fluchtgruppe lösen und Thibaut Pinot (Groupama-FDJ) sicherte sich auf der Kuppe die meisten Punkte im Kampf um die Bergwertung.

In der anschließenden Abfahrt löste sich nach rund 80 gefahrenen Kilometern eine sieben Fahrer umfassende Fluchtgruppe in der Andreas Leknessund (Team DSM), Toms Skujiņš, Amanuel Ghebreigzabhier (beide Trek-Segafredo), Aurélien Paret-Peintre (AG2R Citroën), Vincenzo Albanese (Eolo-Kometa Cycling Team), Nicola Conci (Alpecin-Deceuninck) und Warren Barguil (Team Arkéa-Samsic) vertreten waren. Mit Bruno Armirail (Groupama-FDJ) versuchte ein weiterer Fahrer zu den Ausreißern aufzuschließen, was ihm jedoch nicht gelang. Beim ersten Zwischensprint in Muro Lucano sicherte sich Vincenzo Albanese die meisten Punkte. Die Ausreißergruppe fuhr einen Vorsprung von rund fünf Minuten heraus, wodurch Andreas Leknessund, der in der Gesamtwertung einen Rückstand von 1 Minute und 40 Sekunden aufwies, virtuell das Rosa Trikot von Remco Evenepoel übernahm. Auf dem Valico di Monte Carruozzo sicherte sich Amanuel Ghebreigzabhier die meisten Punkte und lag nun mit sechs Punkte Rückstand auf dem zweiten Platz der Bergwertung. Im anschließenden Flachstück wuchs der Vorsprung der Spitzengruppe auf über fünf Minuten an. Beim zweiten Zwischensprint sicherte sich Andreas Leknessund drei Bonussekunden, während die weiteren Zeitgutschriften an Vincenzo Albanese und Toms Skujiņš gingen.

Am Fuße des Schlussanstiegs betrug der Vorsprung der Spitzengruppe rund viereinhalb Minuten. Sieben Kilometer vor dem Ziel forcierte Nicola Conci als erster Fahrer das Tempo und konnte sich mit einem geringen Vorsprung absetzen, ehe er von Toms Skujiņš eingeholt wurde und zurückfiel. Der Lette konnte sich jedoch ebenfalls nicht entscheidend absetzen und wurde wenig später von Andreas Leknessund, Aurélien Paret-Peintre und Amanuel Ghebreigzabhier gestellt. Rund zwei Kilometer vor der Bergwertung des Colle Molella verschärfte Andreas Leknessund das Tempo erneut und setzte sich als Solist an die Spitze des Rennens. Kurz vor der Kuppe kam Aurélien Paret-Peintre jedoch zurück und überquerte den Colle Molella vor dem Norweger. Die beiden nahmen im Anschluss die letzten drei flachen Kilometer gemeinsam in Angriff, wobei Andreas Leknessund den Großteil der Tempoarbeit übernahm, um den Vorsprung auf das Peloton zu verteidigen. Im Sprint um den Etappensieg setzte sich Aurélien Paret-Peintre durch, während Andreas Leknessund das Ziel als Zweiter erreichte und das Rosa Trikot von Remco Evenepeol übernahm, der das Ziel in der Gruppe der Gesamtklassement-Fahrer erreichte, die einen Rückstand von zwei Minuten und einer Sekunde aufwies.

Andreas Leknessund führt die Gesamtwertung nun mit einem Vorsprung von 28 Sekunden vor Remco Evenepoel an. Auf dem dritten Gesamtrang liegt der Etappensieger Aurélien Paret-Peintre. Thibaut Pinot und Jonathan Milan (Bahrain Victorious) verteidigten die Führungen in der Berg-, bzw. Punktewertung. Der 23-jährige Andreas Leknessund führt nun auch die Nachwuchswertung an.[2][3]

Ergebnis[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Etappenergebnis
FahrerLandTeamZeit
1. Aurélien Paret-Peintre FRA FrankreichAG2R Citroën Team4 h 16 min 04 s
2. Andreas Leknessund NOR NorwegenTeam DSM+ 2 s
3. Toms Skujiņš LAT LettlandTrek-Segafredo+ 57 s
4. Vincenzo Albanese ITA ItalienEolo-Kometa+ 57 s
5. Nicola Conci ITA ItalienAlpecin-Deceuninck+ 1 min 02 s
6. Amanuel Ghebreigzabhier ERI EritreaTrek-Segafredo+ 1 min 07 s
7. Koen Bouwman NED NiederlandeJumbo-Visma+ 2 min 01 s
8. Damiano Caruso ITA ItalienBahrain Victorious+ 2 min 01 s
9. Eddie Dunbar IRL IrlandTeam Jayco AlUla+ 2 min 01 s
10. Alexander Wlassow NEUTRAL Neutrales BannerBora-Hansgrohe+ 2 min 01 s
Quelle: ProCyclingStats

Gesamtstände[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gesamtwertung
FahrerLandTeamZeit
1. Andreas Leknessund pinkes Trikot des Führenden der Gesamtwertungweißes Trikot des Führenden der NachwuchswertungNOR NorwegenTeam DSM14 h 35 min 44 s
2. Remco Evenepoel BEL BelgienSoudal Quick-Step+ 28 s
3. Aurélien Paret-Peintre FRA FrankreichAG2R Citroën Team+ 30 s
4. João Almeida POR PortugalUAE Team Emirates+ 1 min 00 s
5. Primož Roglič SLO SlowenienJumbo-Visma+ 1 min 12 s
6. Geraint Thomas GBR Vereinigtes KönigreichIneos Grenadiers+ 1 min 26 s
7. Alexander Wlassow NEUTRAL Neutrales BannerBora-Hansgrohe+ 1 min 26 s
8. Toms Skujiņš LAT LettlandTrek-Segafredo+ 1 min 29 s
9. Tao Geoghegan Hart GBR Vereinigtes KönigreichIneos Grenadiers+ 1 min 30 s
10. Jay Vine AUS AustralienUAE Team Emirates+ 1 min 36 s
Quelle: ProCyclingStats


Punktewertung
FahrerLandTeamPunkte
1. Jonathan Milan violettes Trikot des Führenden in der PunktewertungITA ItalienBahrain Victorious53 P.
2. Kaden Groves AUS AustralienAlpecin-Deceuninck39 P.
3. Michael Matthews AUS AustralienTeam Jayco AlUla38 P.
4. David Dekker NED NiederlandeArkéa-Samsic35 P.
5. Aurélien Paret-Peintre FRA FrankreichAG2R Citroën Team33 P.
6. Vincenzo Albanese ITA ItalienEolo-Kometa28 P.
7. Mads Pedersen DEN DänemarkTrek-Segafredo26 P.
8. Arne Marit BEL BelgienIntermarché-Circus-Wanty23 P.
9. Andreas Leknessund pinkes Trikot des Führenden der Gesamtwertungweißes Trikot des Führenden der NachwuchswertungNOR NorwegenTeam DSM22 P.
10. Toms Skujiņš LAT LettlandTrek-Segafredo16 P.


Nachwuchswertung
FahrerLandTeamZeit
1. Andreas Leknessund weißes Trikot des Führenden der Nachwuchswertungpinkes Trikot des Führenden der GesamtwertungNOR NorwegenTeam DSM14 h 35 min 44 s
2. Remco Evenepoel BEL BelgienSoudal Quick-Step+ 28 s
3. João Almeida POR PortugalUAE Team Emirates+ 1 min 00 s
4. Thymen Arensman NED NiederlandeIneos Grenadiers+ 2 min 33 s
5. Santiago Buitrago COL KolumbienBahrain Victorious+ 2 min 52 s
6. Einer Rubio COL KolumbienMovistar Team+ 3 min 35 s
7. Matthew Riccitello USA Vereinigte StaatenIsrael-Premier Tech+ 3 min 47 s
8. Laurens Huys BEL BelgienIntermarché-Circus-Wanty+ 4 min 59 s
9. Alexander Cepeda ECU EcuadorEF Education-EasyPost+ 5 min 16 s
10. Ilan Van Wilder BEL BelgienSoudal Quick-Step+ 6 min 47 s


Mannschaftswertung
TeamLandZeit
1. Ineos Grenadiers GBR Vereinigtes Königreich43 h 51 min 01 s
2. Jumbo-Visma NED Niederlande+ 1 min 49 s
3. Bahrain Victorious BRN Bahrain+ 2 min 15 s
4. Bora-Hansgrohe GER Deutschland+ 3 min 22 s
5. UAE Team Emirates UAE Vereinigte Arabische Emirate+ 3 min 23 s
6. Trek-Segafredo USA Vereinigte Staaten+ 4 min 15 s
7. EF Education-EasyPost USA Vereinigte Staaten+ 4 min 55 s
8. Soudal Quick-Step BEL Belgien+ 7 min 01 s
9. Israel-Premier Tech ISR Israel+ 11 min 38 s
10. Groupama-FDJ FRA Frankreich+ 12 min 00 s


Ausgeschiedene Fahrer[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Stage 4 of the Giro d’Italia 2023: Venosa, Lago Laceno. Abgerufen am 27. April 2023 (englisch).
  2. LiveStats for Giro d'Italia 2023 Stage 4. Abgerufen am 9. Mai 2023.
  3. Leknessund nimmt Evenepoel das Rosa Trikot ab | radsport-news.com. Abgerufen am 10. Mai 2023.
  4. Liste der ausgeschiedenen Fahrer / 4. Etappe. In: radsport-news.com. 9. Mai 2023, abgerufen am 9. Mai 2023.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]