Mountainbike-Weltmeisterschaften 2023

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Die Mountainbike-Weltmeisterschaften 2023 fanden vom 8. bis 12. August 2023 im schottischen Glasgow als Teil der Radsport-Weltmeisterschaften 2023 statt.

Die Weltmeisterschaften bestanden aus zwei zeitlich und räumlich getrennten Abschnitten. Zunächst fanden die Wettbewerbe im Downhill vom 3. bis 5. August auf der von Weltcup und Weltmeisterschaften bekannten Rennstrecke von Fort William auf der Nevis Range statt. Die Wettbewerbe im Cross Country wurden vom 8. bis 12. August im Glentress Forest ca. 85 km südöstlich von Glasgow ausgetragen. Dazwischen fanden die Wettbewerbe im Mountainbike-Marathon statt, die normalerweise getrennt abgehalten werden, siehe Mountainbike-Marathon-Weltmeisterschaften 2023.

Die Wettbewerbe im Cross-Country (olympisch) zählten für die Qualifikation zu den Olympischen Spielen 2024. In den Rennen der Elite und der U23 waren bei Männern wie Frauen jeweils zwei Plätze zu vergeben.

Wenige Tage vor den Weltmeisterschaften kam Magnus White, der für die US-amerikanische Juniorenmannschaft antreten sollte, bei einem Trainingsunfall zu Tode.[1]

Beteiligung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Downhill waren Athleten aus 34 Verbänden gemeldet, im Cross-Country-Bereich waren es 63, dazu ein Athlet mit Flüchtlingsstatus. In beiden Fällen waren alle fünf Kontinentalverbände vertreten, allerdings mit Schwerpunkt auf Europa und Amerika.

Programm[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Wettbewerbs-Programm war im Vergleich zum Vorjahr unverändert und für Männer und Frauen gleich. Downhill wurde in den Kategorien Elite und Junioren ausgetragen. Im Cross-Country-Bereich wurde das olympische Cross-Country (XCO) in den Kategorien Elite, U23 und Junioren ausgetragen, die Wettbewerbe im Cross-Country Short Track (XCC) und die im E-MTB Cross-Country nur in der Elite. Die Mannschaften im Mixed-Staffelrennen (XCR) waren aus den sechs Kategorien (m/w) im XCO zusammengesetzt. Der Ablauf war wie folgt, wobei jeder Eintrag jeweils als eine Veranstaltung für Männer und eine für Frauen zu verstehen ist.

Downhill-Wettbewerbe in Fort William:

  • 3. August: Downhill Junioren (Qualifikation)
  • 4. August: Downhill Elite (Qualifikation), Downhill Junioren (Finale)
  • 5. August: Downhill Elite (Finale)

Cross-Country-Wettbewerbe im Glentress Forest.

  • 8. August: Short Track XCC Elite (Qualifikation)
  • 9. August: Mixed-Staffelrennen XCR, E-MTB Cross-Country
  • 10. August: Cross-Country XCO Junioren, Short Track XCC Elite (Finale)
  • 11. August: Cross-Country XCO U23
  • 12. August: Cross-Country XCO Elite

Ergebnisse Cross-Country Short Track XCC[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Männer[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Datum: 10. August 2023. Am Start waren 55 Fahrer, von denen 52 das Rennen beendeten.

Bester Schweizer Teilnehmer war Thomas Litscher auf dem achten Platz. Als bester deutscher Fahrer kam Luca Schwarzbauer auf dem neunten Platz ins Ziel, nachdem er an dritter Position liegend in der letzten Kurve von Thomas Pidcock zu Fall gebracht wurde. Fahrer aus Österreich waren nicht am Start.

Platz Land Sportler Zeit
1 Neuseeland Samuel Gaze 20:27 min
2 FrankreichFrankreich Victor Koretzky + 0:00 min
3 GroßbritannienBritish Cycling Thomas Pidcock + 0:02 min
4 Sudafrika Alan Hatherly + 0:04 min
5 Danemark Sebastian Fini + 0:05 min
6 Lettland Mārtiņš Blūms + 0:08 min

Frauen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Datum: 10. August 2023. Am Start waren 41 Fahrerinnen, von denen 40 das Rennen beendeten.

Beste deutsche Fahrerin war Lia Schrievers auf dem zwölften Platz, Fahrerinnen aus Österreich waren nicht am Start.

Platz Land Sportler Zeit
1 FrankreichFrankreich Pauline Ferrand-Prévot 21:17 min
2 NiederlandeNiederlande Puck Pieterse + 0:04 min
3 GroßbritannienBritish Cycling Evie Richards + 0:09 min
4 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Gwendalyn Gibson + 0:15 min
5 AustralienAustralien Rebecca Henderson + 0:20 min
6 Schweiz Alessandra Keller + 0:25 min

Ergebnisse Cross-Country (olympisch) XCO[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Männer Elite[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Platz Land Sportler Zeit
1 GroßbritannienBritish Cycling Tom Pidcock 1:22:09 h
2 Neuseeland Samuel Gaze + 0:19 min
3 Schweiz Nino Schurter + 0:34 min
4 FrankreichFrankreich Victor Koretzky + 0:43 min
5 Rumänien Vlad Dascălu + 0:54 min
6 Sudafrika Alan Hatherly + 1:07 min

Einen Tag vor dem Rennen veränderte die UCI die Regeln für die Startaufstellung, die normalerweise strikt nach der UCI-Weltrangliste geht. Eine Sonderregelung aus dem Weltcup (Artikel 4.10.003, Punkt B.3), die Top-10-Fahrern aus anderen Radsport-Disziplinen einen bevorzugten Startplatz sicherte, wurde kurzerhand auf die Weltmeisterschaft übertragen. Da die Weltranglisten zu diesem Zeitpunkt feststanden, war klar, dass einzig Straßen-Weltmeister Mathieu van der Poel von dieser Regelung profitierte. Um auch den britischen Mountainbike-Olympiasieger Tom Pidcock in den Genuss einer Vorzugsbehandlung kommen zu lassen, wurde die Sonderregelung zusätzlich auf die Plätze 11 bis 20 der Straßen-Weltrangliste ausgedehnt, wo Pidcock auf dem 17. Platz stand.[2][3] Ohne jegliche Begründung wurde auch der Ex-Straßen-Weltmeister Peter Sagan in der Startaufstellung bevorzugt, wobei dieser ohne höhere Ambitionen ins Rennen ging. Eine Reihe von Fahrern sowie die Vereinigung der Mountainbike-Teams (IMTTO) protestierte in offenen Briefen gegen diese Vorgehensweise.[4][5]

Im Rennen schied Mathieu van der Poel noch in der Startrunde aus, Tom Pidcock gewann das Rennen.

Frauen Elite[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Platz Land Sportler Zeit
1 FrankreichFrankreich Pauline Ferrand-Prévot 1:24:14 h
2 FrankreichFrankreich Loana Lecomte + 1:14 min
3 NiederlandeNiederlande Puck Pieterse + 1:27 min
4 OsterreichÖsterreich Mona Mitterwallner + 1:31 min
5 Schweiz Alessandra Keller + 2:33 min
6 GroßbritannienBritish Cycling Evie Richards + 2:39 min

Am Start waren 62 Fahrerinnen aus 32 Nationen, von denen 37 das Rennen beendeten. Pauline Ferrand-Prévot setzte sich gegen Ende der ersten Runde ab, mit bald einer Minute Abstand folgte Loana Lecomte als ebenso unangefochtene Zweite. Um den dritten Platz gab es einen Kampf zwischen Puck Pieterse, Mona Mitterwallner, Alessandra Keller und Evie Richards, die sich auf dieser Position abwechselten; am Ende setzte sich Pieterse durch. Für Ferrand-Prévot war es der fünfte Titelgewinn in dieser Disziplin und der 15. Weltmeistertitel in allen Radsport-Disziplinen zusammen.

Männer U23[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Platz Land Sportler Zeit
1 GroßbritannienBritish Cycling Charlie Aldridge 1:13:53 h
2 FrankreichFrankreich Adrien Boichis + 0:13 min
3 Schweiz Dario Lillo + 0:29 min
4 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Riley Amos + 1:23 min
5 NiederlandeNiederlande Tom Schellekens + 1:57 min
6 Neuseeland Ethan Rose + 2:06 min

Datum: 11. August 2023. Am Start waren 89 Fahrer aus 37 Nationen, von denen 58 das Rennen beendeten. Charlie Aldridge war zuvor im Weltcup nicht aufs Podium gekommen und gewann etwas überraschend vor Adrien Boichis und Dario Lillo, die zuvor im Weltcup bestimmt hatten.

Frauen U23[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Platz Land Sportler Zeit
1 Neuseeland Samara Maxwell 1:11:09 h
2 Schweiz Ginia Caluori + 1:01 min
3 Schweiz Ronja Blöchlinger + 1:27 min
4 Kanada Emilly Johnston + 1:54 min
5 Ungarn Kata Blanka Vas + 2:18 min
6 Schweiz Noëlle Buri + 2:35 min

Datum: 11. August 2023. Am Start waren 55 Fahrerinnen aus 28 Ländern, von denen 34 das Rennen beendeten. Sofie Pedersen, die zuvor sämtliche Weltcup-Rennen der U23 gewonnen hatte, konnte nach einen Sturz in der ersten Runde nicht mehr entscheidend ins Geschehen eingreifen.[6]

Junioren[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Platz Land Sportler Zeit
1 Danemark Albert Philipsen 1:07:55 h
2 ItalienItalien Elian Paccagnella + 0:54 min
3 Kanada Ian Ackert + 1:03 min
4 Norwegen Sivert Ekroll + 1:53 min
5 FrankreichFrankreich Naël Rouffiac + 1:55 min
6 Danemark Nikolaj Hougs + 2:08 min

Datum: 10. August 2023. Am Start waren 90 Fahrer aus 38 Nationen, von denen 58 das Rennen beendeten. Albert Philipsen war fünf Tage zuvor auch Junioren-Weltmeister auf der Straße geworden.

Juniorinnen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Platz Land Sportler Zeit
1 Kanada Isabella Holmgren 1:07:37 h
2 Kanada Marin Lowe + 0:39 min
3 Polen Natalia Grzegorzewska + 1:24 min
4 Tschechien Eliška Hanáková + 1:50 min
5 OsterreichÖsterreich Eva Herzog + 2:16 min
6 Schweiz Anina Hutter + 2:43 min

Datum: 10. August 2023. Am Start waren 56 Fahrerinnen aus 30 Nationen, von denen 39 das Rennen beendeten. Isabella Holmgren gewann nach ihrem Sieg bei den Cyclocross-Weltmeisterschaften 2023 auch hier.

Ergebnisse Cross-Country Staffel (Mixed) XCR[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Datum: 9. August 2023. Es traten Staffeln aus 14 Nationen an, von denen 13 das Rennen beendeten.

Platz Land Sportler Zeit
1 Schweiz Schweiz Dario Lillo
Nicolas Halter
Linda Indergand
Ronja Blöchlinger
Anina Hutter
Nino Schurter
1:05:42 h
2 Frankreich Frankreich Adrien Boichis
Julien Hemon
Loana Lecomte
Line Burquier
Anais Moulin
Jordan Sarrou
+ 0:09 min
3 Danemark Dänemark Tobias Lillelund
Albert Philipsen
Julie Lillelund
Sofie Pedersen
Caroline Bohé
Sebastian Fini
+ 0:41 min
4 Kanada Kanada + 1:19 min
5 Italien Italien + 2:01 min
6 Großbritannien Großbritannien + 2:30 min
7 Deutschland Deutschland + 2:36 min
8 Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten + 2:39 min
9 Osterreich Österreich + 3:07 min

Ergebnisse Downhill DHI[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Männer[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Datum: 5. August 2023. Es gab 76 Starter aus 24 Nationen. Die gemeldeten Fahrer aus Slowenien und den Niederlanden traten nicht an.

Platz Land Sportler Zeit
1 GroßbritannienBritish Cycling Charlie Hatton 4:26,747 min
2 OsterreichÖsterreich Andreas Kolb 4:27,346 min
3 GroßbritannienBritish Cycling Laurie Greenland 4:27,976 min
4 FrankreichFrankreich Loïc Bruni 4:28,236 min
5 AustralienAustralien Troy Brosnan 4:28,259 min
6 FrankreichFrankreich Loris Vergier 4:29,176 min

Frauen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Datum: 5. August 2023. Am Start waren 33 Fahrerinnen aus 16 Nationen.

Platz Land Sportlerin Zeit
1 OsterreichÖsterreich Valentina Höll 4:58,242 min
2 Schweiz Camille Balanche 5:00,262 min
3 FrankreichFrankreich Marine Cabirou 5:00,603 min
4 GroßbritannienBritish Cycling Louise-Anna Ferguson 5:07,963 min
5 GroßbritannienBritish Cycling Phoebe Gale 5:08,743 min
6 GroßbritannienBritish Cycling Tahnée Seagrave 5:08,764 min

Junioren[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Datum: 4. August 2023. Es gab 47 Starter aus 16 Nationen.

Platz Land Sportler Zeit
1 Deutschland Henri Kiefer 4:30,727 min
2 Kanada Bodhi Kuhn 4:31,145 min
3 FrankreichFrankreich Léo Abella 4:34,691 min
4 FrankreichFrankreich Nathan Pontvianne 4:34,936 min
5 FrankreichFrankreich Lucas Lagneau 4:35,903 min
6 Kanada Tegan Cruz 4:36,252 min

Juniorinnen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Datum: 4. August 2023. Am Start waren 29 Fahrerinnen aus 12 Nationen.

Platz Land Sportlerin Zeit
1 Neuseeland Erice van Leuven 5:15,613 min
2 Neuseeland Poppy Lane 5:20,821 min
3 Neuseeland Sacha Earnest 5:21,238 min
4 GroßbritannienBritish Cycling Aimi Kenyon 5:22,322 min
5 Kolumbien Valentina Roa Sanchez 5:23,405 min
6 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Riley Miller 5:25,295 min

Ergebnisse E-MTB Cross-Country[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Männer[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Datum: 9. August 2023. Am Start waren 25 Fahrer, von denen 24 das Rennen beendeten.

Platz Land Sportler Zeit
1 Schweiz Joris Ryf 58:29 min
2 FrankreichFrankreich Hugo Pigeon + 0:21 min
3 FrankreichFrankreich Jérôme Gilloux + 1:38 min
4 FrankreichFrankreich Emeric Ienzer + 2:22 min
5 FrankreichFrankreich Remy Gena + 2:57 min
6 ItalienItalien Andrea Garibbo + 3:12 min

Frauen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Datum: 9. August 2023. Am Start waren 9 Fahrerinnen, von denen 8 das Rennen beendeten.

Platz Land Sportler Zeit
1 Schweiz Nathalie Schneitter 52:23 min
2 Deutschland Sofia Wiedenroth + 1:00 min
3 FrankreichFrankreich Justine Tonso + 1:34 min
4 Schweiz Kathrin Stirnemann + 1:50 min
5 GroßbritannienBritish Cycling Tracy Moseley + 2:18 min
6 OsterreichÖsterreich Anna Spielmann + 3:54 min

Medaillenspiegel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Platz Land Gold Silber Bronze Gesamt
1 Schweiz Schweiz 3 2 3 8
2 Neuseeland Neuseeland 3 2 1 6
3 Großbritannien Großbritannien 3 0 3 6
4 Frankreich Frankreich 2 5 4 11
5 Kanada Kanada 1 2 1 4
6 Deutschland Deutschland 1 1 0 2
Osterreich Österreich 1 1 0 2
8 Danemark Dänemark 1 0 1 2
9 Niederlande Niederlande 0 1 1 2
10 Italien Italien 0 1 0 1
11 Polen Polen 0 0 1 1
Gesamt 15 15 15 45

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. US rider Magnus White dies after being hit by driver while training for World Championships. CyclingNews, 31. Juli 2023; (englisch).
  2. Official Communication – Elite Start Order. 11. August 2023; (englisch).
  3. UCI-Straßen-Weltrangliste vom 8. August 2023. Abgerufen am 12. August 2023.
  4. Top XC Racers Criticize Last-Minute UCI Rule Change Around Elite Start Order at Worlds. Pinkbike, 11. August 2023; (englisch).
  5. 'Privileged position' rule draws ire of dedicated mountain bikers at Worlds. CyclingNews, 12. August 2023; (englisch).
  6. World Championships: Great Britain's Aldridge and New Zealand's Maxwell win U23 MTB world titles. CyclingNews, 11. August 2023; (englisch).