Die Färber-Kamille (Anthemis tinctoria) besiedelt Pionierstandorte wie sonnige, steinige Äcker, Wegränder und trockenes Ödland wie bei unserem Fundort in Hohtenn VS. Meistens wurde diese Wildpflanze angesät oder hat sie sich an die Naturstandorte versamt da sie häufig in Bienen-Saatgutmischungen enthalten ist. Die nach ätherischen Ölen riechenden Blätter sind fein gefiedert und bringen mit ihrem mehligen Grün eine mediterrane Stimmung in den Garten. Im Hochsommer laben sich viele verschiedene Insekten an den leuchtenden goldgelben Blüten.
Trockener Standort Garten
Im Garten pflanzt man die Färber-Kamille am besten in einen Kies- oder Steingarten oder ein trockenes Beet an der Sonne. Da sie recht anspruchslos ist, gedeit sich auch im Halbschatten und verträgt Trockenheit gut. In zu nährstoffreiche Erde gepflanzt, fällt die Pflanze während der Blüte auseinander sofern sie nicht von benachbarten Stauden gestützt wird. Die Färberkamille ist mehrjährig, verabschiedet sich jedoch nach ein paar Jahren. In karger Erde lebt sie grundsätzlich länger. Wie die meisten kurzlebigen Pflanzen, versamt sich die Färberkamille sehr gut und entwickelt sich allgemein sehr schnell. Um die Selbstaussaat zu verringern, die Lebensdauer zu erhöhen und eine zweite Blüte zu animieren, kann die Pflanze direkt nach der Blüte zurückgeschnitten werden. Unser Foto von der Blüte im Schnee, stammt jedoch nicht von einer remontierenden Pflanze sondern von einer selbst erronnenen Jungpflanze, die noch im selben Jahr bis in den Winter hinein geblüht hat.
Alte Färberpflanze
Mit den Blütenköpfen wurde früher Wolle und Leinen in einem kräftigen, warmen Gelbton gefärbt. Die Blüten sind essbar, wenn auch mehr zur Dekoration. Je nach Quelle wurde die Färber-Kamille, die korrekterweise Färber-Hundskamille (Anthemis tinctoria) heisst, früher auch in der Volksmedizin genutzt. Obwohl sie gewisse Ähnlichkeiten hat, gehört sie nicht zur gleichen Gattung wie die einjährige Echte Kamille (Matricaria chamomilla).
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