Beim Duft von blühendem Lavendel wird so manche Erinnerung wach, sei es das Duftkissen aus der Kindheit, der Wäscheschrank der Grossmutter oder die ausgedehnten Lavendelfelder der sommerlichen Provence. Lavandula angustifolia, im Volksmund bekannt als der echte Lavendel, ist die Wildart der ursprünglich im mediteranen Raum beheimateten Pflanze. Sie wird seit altersher als Heilpflanze geschätzt und kennt viele verschiedene sowohl medizinische als auch kosmetische Verwendungsmöglichkeiten. Im Garten wirkt die wintergrüne Pflanze das ganze Jahr hindurch strukturbildend und besonders im Sommer kommt der ästhetische Faktor der violetten Blütenpracht zur Geltung.
Standort und Pflege im Garten
Lavendel wächst am liebsten in gut durchlässigem, kalkhaltigem und eher nährstoffarmem Boden. Der Standort sollte möglichst voll sonnig, gut drainiert und unbedingt das ganze Jahr frei von Staunässe sein, sonst könnte die Pflanze eingehen. Wir beobachten immer wieder, dass Lavendel Pflanzen mit einem gut besonnten, durchlässigen Standort winterhärter sind und sie es unbeschadet ins kommende Jahr schaffen. Während des Sommers schneiden wir die Pflanze nach der Blüte um etwa ein Drittel zurück, so gibt es allenfalls im Herbst nochmals schöne Blütentriebe.
Lavandula angustifolia ist im botanischen Sinn keine Staude, die sich im Winter in die unterirdischen Überwinterungsorgane zurück zieht. Als Halb- oder Zwergstrauch überwintert er mit oberirdisch teils verholzten, teils krautig, wintergrünen Trieben. Wir führen den Rückschnitt im Frühjahr nach den letzten Dauerfrösten und vor dem ersten Neuaustrieb so durch, dass wir die alten Blüten aus dem Vorjahr um etwa zwei Drittel des gesamten krautigen Triebs zurück schneiden. Darüberhinaus raten wir dazu, Lavendel nicht bis ins mehrjährige, unbeblätterte Holz zurückzuschneiden, sonst treibt er schlecht wieder aus. Durch einen regelmässigen Pflegerückschnitt jedes Jahr halten wir den Lavendelstrauch kompakt und verhindern so ein Auseinanderfallen und Verkahlen der Pflanze von unten her.
Heil- und Kosmetikpflanze
Durch das Destillieren der Blüten entsteht ein ätherisches Öl, das als hochwertiges Ausgangsprodukt für vielerlei Zwecke verwendet wird. Von Parfüms über Cremes bis zu Seifen ist der Lavendelduft besonders vom kosmetischen Bereich bekannt. Doch es gibt auch verschiedenste Naturheilpraktiken sowohl als Aromatherapie mit den ätherischem Öl als auch mit den getrockneten Blüten und Blättern für Tee und andere Kräutermischungen, wobei vorallem die beruhigende Wirkung des Lavendels bekannt ist. Wir verweisen als Gärter*innen im Folgenden auf die entsprechenden Fachstellen der Naturheilkunde für weitere Informationen zum Andwendungsspektrum.
- Duftpflanze
- Wintergrün
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