Der Blutweiderich (Lythrum salicaria) wächst vereinzelt entlang von Bachläufen und in feuchten Wiesen und Flachmooren. Wie am Fundort unserer Mutterpflanzen, einem Graben in Laupen BE, kann er aber auch in grösseren Beständen vorkommen. Im Hochsommer sieht man dort vom Weitem zahlreiche pinke Blütenkerzen kilometerweit zwischen der hohen Vegetation hervorleuchten. Der buschig verzweigte Horst treibt relativ spät im Frühjahr aus und die rötlichen Stängel sind mit gegenständig oder quirlförmig angeordneten kleinen Blättern besetzt. Je nach Sonneneinstrahlung und Bodenbeschaffenheit nehmen diese im Herbst eine gelbliche bis lebhaft rote Färbung an. Mit seiner späten Blütenzeit ist der Blutweiderich eine wertvolle Nahrungsquelle für Wildbienen und Schmetterlinge und die Stängel bilden bis in den Winter hinein eine Überwinterungsgelegenheit für Insekten.
Feuchter Standort im Garten
Auch im Garten mag der Blutweiderich einen feuchten Platz an der Sonne. Er ist prädestiniert für den Teichrand wo seine Wurzeln bis 10cm unter Wasser stehen können. Obwohl diese Wildpflanze im Grunde gerne nährstoffreichen Boden hat, ist sie eine der wenigen Arten die sogar im sauberen und nährstoffarmen Wasser von Naturpools wachsen können. Dies zeigt wie anpassungsfähig der Blutweiderich ist. Die feuchtigkeitsliebende Wildstaude kommt auch mit lehmigen Gartenboden zurecht, verträgt Staunässe und wird von Schnecken in Ruhe gelassen. Natürlich eignet sie sich auch für den Balkon, denn in Gefässen kann man bekanntlich selber für genügend Feuchtigkeit sorgen.
Gartengestaltung
Mit seiner Blüte im Hochsommer, der Herbstfärbung und den als Winterstruktur attraktiven Samenständen ist der Blutweiderich eine attraktive Gestaltungspflanze für die zweite Jahreshälfte. Die auffälligen Blütenkerzen lassen sich wunderbar mit weiss blühenden Doldenblüten kombinieren. In ihrer Pracht kommen sie jedoch vor einem ruhigen Hintergrund besonders gut zur Geltung, daher sind Gräser wie das Blaue Pfeifengras (Molinia caerulea) gute Pflanzpartner. Da der Blutweiderich spät austreibt, empfehlen wir eine Bepflanzung mit frühlingsblühenden Arten wie Bachnelkenwurz (Geum rivale) oder Wald-Vergissmeinicht (Myosotis sylvetris) abzurunden. In offenen Böden kann sich der Blutweiderich reichlich Versamen, an den üppigen bewachsenen Standorten in denen er sich zu Hause fühlt, ist dies meist erwünscht und nicht in geringstem lästig.
Die jungen Blätter und Triebe sind übrigens als Salatbeigabe und gedünstetes Gemüse essbar, Wurzelstock und Blüten finden ausserdem Verwendung in der Naturheilkunde und die Blüten können für Sträusse geschnitten werden.
- Blüht im Hochsommer
- Schmetterlings- und
- Wildbienenpflanze