Durch die modernen Unkrautbekämpfungsmittel ist diese Pflanze heute sehr selten geworden, sie ist sogar fast ausgerottet und steht deshalb auf der roten Liste.
Die Kornrade war "Blume des Jahres 2003" um an den Erhalt des Kulturgutes Ackerwildkräuter zu erinnern.
Steckbrief
Giftigkeit: | Achtung! Stark giftig. Nur in verschriebenen Fertigpräparaten oder homöopathisch anwenden. Homöopathisch ab D4! |
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Haupt-Anwendungen: |
Hautkrankheiten, Würmer |
Heilwirkung: |
blutstillend,
entwässernd, harntreibend, schleimlösend, wurmabtreibend, zusammenziehend, |
Anwendungsbereiche: |
Akne
Augenkrankheiten Fisteln Gelbsucht Geschwüre Hautkrankheiten Husten Krebs Magenkatarrh Malaria Schnupfen Warzen Wassersucht Würmer Zahnschmerzen Homöopathie:LähmungMagenschleimhautentzündung |
wissenschaftlicher Name: | Agrostemma githago L. |
Pflanzenfamilie: | Caryophyllaceae = Nelkengewächse |
englischer Name: | corncockle, corn-cockle |
volkstümlicher Name: | Ackerrade, Höllenkorn, Klockeblome, Klockenblume, Kornnelke, Kornrose, Pisspöttken, Raad, Rade, Radenbleamer, Ratt |
Verwendete Pflanzenteile: | Blätter, Samen |
Inhaltsstoffe: | Bitterstoffe, Gerbstoffe, Agrostemmasäure, Githagin, Githagenin |
Sammelzeit: | Juni bis Oktober |
Anwendung
In Wein
Das Kraut in Wein aufkochen, filtrieren und abfüllen.Wirkt harntreibend. (Vergiftungsgefahr!)
In Essig
Das Kraut in Essig aufkochen, filtieren und abfüllen.Eine Mundspülung wirkt gegen Zahnschmerzen. (nicht herunterschlucken!)
Äusserlich
Das frische Kraut zerkleinern und vor Mund und Nase halten und hindurch atmenWirkt gegen Husten und Schnupfen.
Ein Umschlag mit frischem Kraut wirkt bluttstillend.
Ein Auszug aus frischen Blättern wirkt gegen Akne und Hautkrankheiten.
Homöopathie
Aus den trockenen reifen Samen wird ein Mittel hergestellt, das bei Lähmungen und Magenschleimhautentzündung eingesetzt wird.Volksglaube
Aus der Kornrade wurden früher Kränze gepflochten, die um den Baumstamm gewunden verhindern sollten, dass das Obst unreif vom Baum fällt.Man nähert sich rückwärts den Kornraden, erntet ebenfalls rückwärts die Kornrade und flechtet einen Kranz aus den Konraden und setzt diesen auf den Kopf, so soll man damit böse Absichten anderer Menschen erkennen können.
Geschichtliches
Da die Samen der Kornrade sehr giftig sind, gab es früher viele Vergiftungen von Mensch und Tier durch diese Verunreinigungen der Getreideernte. Bei dem Herstellen von Brandwein war diese Verunreinigung sogar erwünscht.
In Hungernotzeiten wurden die frischen Blätter sogar gekocht und gegessen. Nicht ganz ungefährlich da durch Hitze nicht alle Giftstoffe zerstört werden.
In den 1960ern wurde das Saatgut immer besser gereinigt und durch Unkrautvernichter die Getreidefelder und Ackerränder von Unkraut frei gehalten, so verschwand die weit verbreitete Kornrade fast völlig.
Erst in den letzten Jahren gibt es wieder Bemühungen die Kornrade wieder in geschützten Bereichen wieder anszusiedeln. Auch als leicht zu pflegende Zierpflanze hält die Kornrade Einzug in die heimischen Gärten.
Pflanzenbeschreibung
Sie wuchs früher bevorzugt an Ackerrändern und in Getreidefeldern.
Die einjährige Pflanze wird 30 bis 100 cm hoch.
Die Blätter sind schmal, zugespitzt und behaart.
Die purpur- bis violettroten Blüten erscheinen zwischen Juni und Juli und haben einen Durchmesser von 3-5 cm.
Die Blüte hat 5 Kronblätter und von den blattartigen Kelchzipfeln überragt.
Aus den Blüten entwickeln sich bis zum Herbst die Samen.
Die sehr giftigen warzigen Samen sind schwarz-braun und etwa 3 mm groß.
Die Wurzel ist spindelförmig und reicht bis 100 cm tief in den Boden.
Anbautipps
Einfach im eigenen Garten zu kultivieren.Das Saatgut gibt es im guten Online-Saatguthandel
Aussaat im März oder Septemer auf gutem aber nicht gedüngtem Boden.
Die anspruchslose Pflanze mag Sonne und Halbschatten und verträgt gut Trockheit.
Sammeltipps
Geerntet werden die frischen Blätter von Juni bis Oktober.Die Samen im Herbst.