Kleinblütiges Weidenröschen

  

Kleines Weidenröschen


Das kleinblütige Weidenröschen ist ein unscheinbares, mehrjähriges Kraut, das beim Auftreten in Gärten wohl meistens als Unkraut betrachtet wird.

Als Heilpflanze war es lange Zeit weitgehend unbekannt, bis Maria Treben vor einigen Jahrzehnten seine heilkräftige Wirkung auf die Prostata bekannt machte.

Seitdem ist das kleinblütige Weidenröschen eine sehr beliebte Heilpflanze geworden, denn gegen Prostatabeschwerden sind nicht viele Kräuter gewachsen.



Steckbrief

Heilwirkung:
antibakteriell,
entzündungshemmend,
Anwendungsbereiche:
Blasenkrankheiten
Nierenkrankheiten
Prostatbeschwerden
wissenschaftlicher Name: Epilobium parviflorum
Pflanzenfamilie: Nachtkerzengewächse = Onagraceae
englischer Name: Willowherb
andere Namen: Froweblüemli
falsche Schreibweisen: Weideröschen
Verwendete Pflanzenteile: Kraut
Inhaltsstoffe: Beta-Sitosterin, Flavonoide, Tannide
Sammelzeit: Juli bis September


Anwendung

Kleines Weidenröschen

Das Weidenröschen war als Heilpflanze nahezu unbekannt, bis Maria Treben es in ihren Schriften und Vorträgen bekannt machte.

Prostata

Die Hauptwirkung des Weidenröschens ist sein günstiger Einfluss auf die Prostata.

Laut Maria Treben kann man das Weidenröschen gegen Prostata-Vergrösserung und Prostata-Entzündung verwenden.

Sogar gegen Prostatakrebs soll es helfen, worauf man sich natürlich nicht verlassen sollte. Bei so schweren Erkrankungen sollte man auf den Rat des Arztes hören.

Harnorgane

Auch gegen Beschwerden der Harnorgane soll das Weidenröschen helfen.

So kann man es gegen Blasenentzündung versuchen.

Tee

Für einen Weidenröschen-Tee übergiesst man einen gehäuften Teelöffel des Weidenröschen-Krautes mit einem Viertel Liter kochendem Wasser und lässt ihn fünf Minuten ziehen.

Von diesem Tee trinkt man zwei Tassen pro Tag, je morgens und abends eine Tasse.

Küche

Die jungen Blätter des Weidenröschens kann man auch als Salat oder Gemüse verwenden.

In manchen Gegenden werden sie auch als Schwarztee-Ersatz genutzt.




Geschichtliches

Kleines Weidenröschen

In Europa wurde das Weidenröschen früher verwendet, um den Blitz abzuwehren.

Es gehörte auch zu den Bettstrohkräutern, die Wöchnerinnen nach der Geburt in die Matratze gestopft wurden, um das Befinden von Mutter und Kind zu verbessern.

Ende des 19. Jahrhunderts (n. Chr.) war das Weidenröschen anscheinend noch in regelmässigem Gebrauch als Heilpflanze, denn damals wurde es in Kräuerbüchern aufgeführt.

Aber dann geriet es hierzulande völlig in Vergessenheit, bis Maria Treben es in den 70er Jahren des 20. Jahrhunderts aus der Versenkung holte. Anschliessend wurde es zu einem beliebten Modeheilkraut.

In manchen Indianer-Stämmen Nordamerikas benutzten die Schamanen das Weidenröschen zusammen mit anderen Pflanzen zum Räuchern oder Rauchen, um in eine Trance zu geraten, die ihnen bei der Heilung von Krankheiten helfen sollte.




Pflanzenbeschreibung

Kleines Weidenröschen
Kleines Weidenröschen
Das kleine Weidenröschen ist in den gemässigten Zonen in Europa und Nordamerika heimisch.

Es wächst bevorzugt an Ufern, in Auwäldern und Waldlichtungen, aber auch in Gärten und auf Schuttplätzen.

Die mehrjährige Pflanze wird bis zu 60 cm hoch. Sie überwintert mit einer bodennahen Rosette.

Aus der Rosette wächst ein runder Stengel, an dem längliche Blätter wachsen, deren Rand leicht gezähnt ist.

An der Spitze der Stengel erscheinen ab Juli winzige hellrosafarbene Blüten mit vier Blütenblättern, die in der Mitte eingekerbt sind. Die Blüten wachsen in Traubenform auf schmalen Schoten.

Später springen die Schoten auf und entlassen Samen, die an baumwollartigen Fasern wachsen, ins Freie.
Zottiges Weidenröschen
Zottiges Weidenröschen
Wirkt adstringierend

Zottiges Weidenröschen

Es gibt etliche Weidenröschen-Arten.

Diejenigen mit kleinen, hellrosanen Blüten wirken ähnlich wie das eigentliche kleinblütige Weidenröschen.

Andere Arten, wie beispielsweise das abgebildete zottige Weidenröschen, wirken nicht positiv auf die Prostata. Sie haben jedoch eine adstringierende Wirkung.

Das zottige Weidenröschen wächst gerne an Ufern von Flüssen und Seen.

Es hat relativ grosse und dunkelrosane Blüten.



Sammeltipps

Man sammelt das blühende Kraut ohne Wurzel.

Dazu schneidet man das Kraut dicht über dem Boden ab.

Man kann es zu Sträussen bündeln und an einem luftigen Ort trocknen lassen.











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Heilkräuter-Hausapotheke

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von Eva Marbach
der Autorin dieser Webseite