,text,teaser,topic,url,title,date,serp_title,serp_description,keywords,tweet 0,"Die Cadillac des Jahrgangs 2005 haben nicht mehr viel gemeinsam mit den rollenden Chrompalästen der texanischen Ölbarone von einst. ""Bold and edgy"" - ""kühn und kantig"" - lautet das neue Credo bei der GM-Nobelmarke. Die kantig-geradlinige Karosserie kann durchaus gefallen mit ihren zwei riesigen Frontscheinwerfern, in die serienmäßig Xenon-Scheinwerfer eingebaut sind. Mit klaren Kanten, einem unverwechselbaren Design und einer Technik, die globalen Standards standhält, will General Motors seine Edel-Marke nun auch exportfähig machen. Zuhause, auf dem US-Markt rangiert der Caddy mittlerweile nach dem Lexus auf Platz zwei der Luxus-Zulassungen, vor BMW und Mercedes. Aber ob die Cadillac-Designer schon so ganz im Rest der Welt angekommen sind, daran kann man (noch) zweifeln, schaut man sich den frisch auf den Markt gekommenen Top-Caddy STS genauer an: Das ansonsten markante und höchst ansehnliche Auto, das mit knapp fünf Metern Länge auch für europäische Straßen tauglich ausgefallen ist, leistet sich mit einem völlig unsinnigen Heckspoiler einen in dieser Klasse unverzeihlichen Schnitzer. Stilbruch Mag ja sein, dass bei den Kompakten solch ein Flügelchen verkaufsfördernd wirkt. Wer jedoch auf die Käufer von tendenziell dezent gestylten Oberklasse-Limousinen aus München, Stuttgart oder Ingolstadt abzielt, verscherzt sich mit einer solchen ""Manta-Theke"" am Heck viel Sympathie - selbst, wenn sie noch halbwegs dezent ausgefallen ist. Sieht man von dem Bürzel ab, schafft der STS mit seinem Äußeren durchaus, was die GM-Strategen von ihm wollen. Er bietet mit seiner aus einem Block gepresst erscheinenden Karosserie die optische Alternative zu den üblichen Outfits in der oberen Mittelklasse, die man durch den Gewöhnungseffekt im Alltag längst schon übersieht. Wer schaut schon noch einer E-Klasse hinterher? Schlankes Ziel Wer aber mit dem STS unterwegs ist, der darf sich noch der Blicke vieler Passanten sicher sein. Und schaut man sich die Planung des Importeurs an, wird dieser Effekt noch länger anhalten - jährlich rechnet Cadillac in Deutschland gerade mal mit 200 Zulassungen. Die kantig-geradlinige Karosserie kann eben durchaus gefallen mit ihren zwei riesigen Frontscheinwerfern, in die serienmäßig Xenon-Scheinwerfer eingebaut sind. Mit dem nicht minder riesigen Lamellen-Kühlergrill und dem Caddy-Logo mittendrin, der V-förmigen Motorhaube. Mit der leicht ansteigenden Gürtellinie und den hochstehenden LED-Rückleuchten (jede davon mit 30 in zwei Linien angeordneten Leuchtdioden) hinten. Die gesamte Frontpartie weist keine Fugen auf - auf diesen Hinweis legt man bei Cadillac besonderen Wert. Will man damit doch die hochwertige Verarbeitungsqualität des Luxusliners unterstreichen, bislang ja nicht unbedingt etwas, für das amerikanische Autos berühmt waren. Viel Licht... Auch innen hält der Caddy weitgehend, was er von außen verspricht: gepflegte Clubatmosphäre mit edlen Materialien und dezenten Farben. Die gut konturierten und auch auf langen Strecken bequemen Sitze sind mit weich gegerbtem Nappaleder bezogen und lassen sich achtfach elektrisch verstellen. Wahlweise Eukalyptusholz oder gebürstetes Aluminium setzen an Lenkrad, Mittelkonsole, Armaturenbrett und Armlehnen die Akzente. Platz ist vorne wie hinten reichlich. Und dank der ins Dach hineingezogenen Türen sind der Ein- und der Ausstieg sehr einfach.","Nach Chevrolet und Dodge legt nun auch die GM-Marke Cadillac einen Gang zu. Der ""Caddy"" soll zum Weltauto werden. Wenn auch noch mit bescheidenen Erwartungen: Der Luxusliner STS zielt hierzulande auf eine kleine Klientel von betuchten Individualisten.",auto,https://www.sueddeutsche.de/auto/fahrbericht-cadillac-sts-4-6-v8-habt-acht-1.571148,Fahrbericht: Cadillac STS 4.6 V8 - Habt Acht!,00/05/2010,Der neue Cadillac STS,"Kühnes Design, elegante Verarbeitung und globale Standards.","Cadillac, STS, Luxus-Auto, Edel-Marke, kantig, Design, Verarbeitungsqualität, Xenon-Scheinwerfer, LED-Rückleuchten, Clubatmosphäre","Entdecke den neuen Cadillac STS - das perfekte luxuriöse Auto für diejenigen, die auf der Suche nach kühnem Design und eleganter Verarbeitung sind. #Cadillac #STS #LuxusAuto #kantig #XenonScheinwerfer #LEDRückleuchten #Design #Verarbeitungsqualität #Clubatmosphäre" 1,"Motorisierte Taxis gibt es schon fast so lange, wie es Autos gibt. Das erste Taxiunternehmen in Deutschland ging bereits im Jahr 1893 an den Start. Fritz Lutzmann - Erfinder, Automobilkonstrukteur und Taxi-Pionier - bot unmotorisierten Zeitgenossen einen Fahrservice zwischen Dessau und Wörlitz an. Fast 120 Jahre später sind deutschlandweit rund 50.000 Taxis registriert. Die Chauffeure sind nicht selten Menschen mit akademischer Bildung, die einen klassischen Karriereweg nicht gehen wollen oder können - weil vielleicht der Abschluss fehlt oder im Ausland abgelegte Examen in Deutschland nicht anerkannt werden. Wer Taxi-Dienste anbieten darf und wie ein Taxi auszusehen hat, regelt in Deutschland das Personenbeförderungsgesetz. Während der Chauffeur neben dem Führerschein auch Ortskenntnisse, tadellose Führung und allgemeine Tauglichkeit für sein Gewerbe nachzuweisen hat, muss das motorisierte Taxi mindestens über zwei Achsen, vier Räder und zwei Türen an der Bordsteinseite verfügen, um den Dienst als Motortaxi antreten zu können. Nur für Fahrradtaxen gelten andere Bestimmungen. Zur technischen Grundausstattung gehören auch das gelbe Schild auf dem Dach, ein geeichtes und behördlich genehmigtes Taxameter sowie der Taxi-Alarm, der vom Fahrer als Licht- und Hupsignal oder als Stiller Alarm - bei dem das als Taxischild auf dem Dach blinkt - ausgelöst werden kann. In den 60er-Jahren wurden in der Bundesrepublik besonders strenge Sicherheits-Reglements zum Schutz von Taxifahrern eingeführt. Nach einer Häufung von gewaltsamen Übergriffen und etlichen Taximorden hatte das Bundesverkehrsministerium 1966 die ""Trennwandverordnung"" erlassen. Ein Jahr später trat sie in Kraft und binnen Jahresfrist mussten alle Taxis mit einer kugelsicheren Trennwand aus Panzerglas ausgerüstet werden.","Andere Länder, andere Sitten - das gilt auch für die Taxikultur. Die Briten halten ihre ""Black Cabs"" für besonders gut und stilvoll. Ein Londoner Unternehmen bringt die Londoner Taxis jetzt auch in den Metropolen Rom, Mailand und Istanbul an den Start.",auto,https://www.sueddeutsche.de/auto/london-taxis-black-cabs-auf-tour-1.1084808,London Taxis - Black Cabs auf Tour,00/04/2011,Taxis in Deutschland,"Alles, was Sie über das Taxigewerbe in Deutschland wissen müssen - von den Anforderungen an Chauffeure bis zur technischen Grundausstattung.","Taxis, Personenbeförderungsgesetz, Chauffeure, Taxameter, Trennwandverordnung, Panzerglas, Motortaxi, Fahrradtaxi, Taxi-Alarm, Sicherheitsreglements",Erfahren Sie alles über das Taxigewerbe in Deutschland - von den Anforderungen an Chauffeure bis zur technischen Grundausstattung. #Taxis #Personenbeförderungsgesetz #Sicherheit 2,"GS, das war einmal: Hightech kompakt verpackt und auch noch hydropneumatisch gefedert, genauso wie die Göttin und der SM. Der BX hatte dieses Konzept in die Sturm-und-Drang-Periode des zu Ende gehenden Jahrhunderts hinübergerettet, doch er war der letzte Mohikaner in einem Pool der Beliebigkeit, in dem sich später so trübe Modelle versteckten wie AX, Saxo und Xsara. Auf den BX folgte der schon ziemlich austauschbare Xantia, der später Platz machte für den noch gesichtsloseren C5 - ein Auto, das wirklich kaum noch jemand haben wollte. Der absolute Tiefpunkt war dann mit dem Facelift erreicht, das jede Stilsicherheit vermissen ließ. Eine Sackgasse für die Marke, die endgültige Abkehr von allen Werten? Glücklicherweise nein. Citroën ist von den Scheintoten auferstanden. Mit C6, C4 und Picasso hat der Designer Jean-Pierre Ploué erfreuliche Zeichen gesetzt, die sogar die späten Entwürfe seines Peugeot-Kollegen Gérard Welter überstrahlen. Verschrobene Willkür war gestern Und so passt auch der neue C5 perfekt in das Bild der moderat progressiven Aufbruchstimmung. Er ist modern, aber nicht übertrieben modisch; er kombiniert die aktuelle Doppelwinkel-Front mit einer in den Proportionen stimmigen Grundarchitektur; er funktioniert als Kombi genauso gut wie als Stufenhecklimousine. Und: Er hält sich innen an die Spielregeln der Ergonomie, statt unsere Gutmütigkeit durch verschrobene Willkür über Gebühr zu strapazieren. GS, BX, Xantia und der erste C5 leisteten sich kollektiv den Luxus des teuren Hydropneumatik-Fahrwerks. Der neue C5 differenziert: Die kleinen Vierzylinder bekommen eine Stahlfederung, in der mittleren Leistungsklasse - Benziner mit 103 kW (140 PS), Diesel mit 100 kW (136 PS) - kann der Kunde wählen, bei den beiden V6-Aggregaten und in Kombination mit dem 125 kW (170 PS) starken Diesel wird die Hydractive-3-Plus-Federung verbaut. Die ist identisch mit dem Fahrwerk des C6 HDI 170, erreicht aber nicht ganz das hohe technische Niveau der C6-Spitzenmodelle. C6 und C5 sehen zwar völlig unterschiedlich aus, doch Bodengruppe und Chassis sind weitgehend baugleich; mit 2,82 Meter kommt der Radstand des C5 bis auf acht Zentimeter an den großen Bruder heran. Der Kofferraum unter der konkaven Heckscheibe, die nicht von ungefähr an den CX erinnert, hat wieder Gardemaß. In den Kombi allerdings, der bislang 565 Liter schluckte, passen künftig ein paar Flaschen Wein weniger hinein; mit 4,83 Meter ist der Break übrigens fast so lang wie ein BMW Fünfer Touring.",Der neue C5 verbindet das Flair der frühen Citroën-Jahre mit Modernem wie Dynamik und Sicherheit.,auto,https://www.sueddeutsche.de/auto/citroen-c5-zeit-maschine-1.787662,Citroën C5 - Zeit-Maschine,00/05/2010,"Citroën C5: Modern, Stilvoll, Ergonomisch","Erfahren Sie mehr über den neuen Citroën C5: stilvolles Design, moderne Technologie und komfortables Fahrwerk.","Citroën, C5, Auto, Fahrwerk, Technologie, Design, Komfort, Ergonomie, Stilvoll, Neuwagen","Entdecken Sie den neuen Citroën C5: Stilvolles Design, moderne Technologie und ein komfortables Fahrwerk machen dieses Auto zum perfekten Begleiter für jede Fahrt. #Citroën #C5 #Neuwagen" 3,"Zoe ist ein altgriechisches Wort und bedeutet Leben. Ob das gleichnamige französische Elektro-Fahrzeug allerdings den vitalisierenden Odem in die stockende Elektromobilität hauchen kann, steht noch in den Sternen. Denn nicht jedermann kann den Wagen problemlos laden, da der Zoe zum ein Wand-Ladegerät braucht - das aber immerhin mitgeliefert wird. Keine idealen Voraussetzungen für hohe Zulassungszahlen. Dabei ist der französische Stromer durchaus alltagstauglich. Er schaffte mit einer Batterieladung bei den ersten Testfahrten rund 130 Kilometer. Das ist zwar weit unter den angegebenen 210 Kilometern. Aber bei dem Meß-Zyklus für Elektroautos verhält es sich wie bei den Benzinverbrauchsangaben in den offiziellen Datenblättern der Autohersteller - sie entsprechen nicht unbedingt der Realität. Um möglichst viele Kilometer mit der 22-Kilowattstunden-Batterie zu pressen, haben die Franzosen zum Beispiel eine Wärmepumpe verbaut, die den Innenraum erwärmt, aber nur ein Drittel der Energie einer normalen Heizung verbraucht. Damit der Strom auch möglichst lange fließt, rekuperiert der Zoe, sobald man den Gasfuß lupft. Kein Sportwagen In Bewegung zeigt der Franzose die bekannten Stärken eines Elektroautos: Er fährt lautlos und das Drehmoment von 220 Newtonmetern steht vom ersten Moment an zur Verfügung. Ein Druck auf den Eco-Knopf sorgt für besonders ressourcenschonende Fortbewegung und begrenzt die Höchstgeschwindigkeit auf 90 km/h. Die Leistung des Elektro-Triebwerks ist dann auf 58 PS begrenzt. Bei einem Kickdown setzt der Elektromotor seine ganzen 88 PS frei und beschleunigt auf maximal 135 km/h. Wird die Leistung nicht mehr abgerufen, wird der Eco-Modus automatisch wieder aktiviert. Um einen ressourcenschonenden Fahrstil zu fördern, gibt die Elektronik ständig Rückmeldung über den Fahrstil und schlägt gegebenenfalls Verbesserungen vor. Eine grün schimmernde Anzeige signalisiert einen umweltfreundlichen Fahrstil. Bei violetter Beleuchtung ist der Fahrer zu ambitioniert unterwegs. Das ist nur selten der Fall. Denn der Zoe weckt keine sportlichen Ambitionen. Die Sitzposition ist nicht optimal, da der Fahrer zu weit vom Lenkrad entfernt ist und das Gestühl wenig Seitenhalt bietet. Zudem ist das Fahrwerk ziemlich straff und gibt Unebenheiten deutlich an die Insassen weiter.","Mit dem Zoe zeigt Renault ein reines Elektroauto. Seine Alltagstauglichkeit ist hoch, doch der Stromer hat einen entscheidenden Nachteil: Er kann nicht an einer üblichen Haushalts-Steckdose geladen werden.",auto,https://www.sueddeutsche.de/auto/renault-zoe-elektroauto-mit-ladeproblem-1.1628986,Elektroauto Renault Zoe,00/03/2013,Zoe Elektroauto im Test,Wie alltagstauglich ist der Franzose und wie weit kommt er wirklich?,"Elektroauto, Zoe, Test, Alltagstauglichkeit, Reichweite, Batterie, Wärmepumpe, Rekuperation, Leistung, Fahrstil, Umweltfreundlichkeit",Erfahren Sie alles über den französischen Elektroflitzer Zoe - Testbericht jetzt lesen! Alltagstauglich oder nur Stadtfahrzeug? #Elektromobilität #ZoeTest #alltagstauglich 4,"""Zuletzt gesichtet vor Cape Flattery."" So lakonisch kurz können Mitteilungen von Leuchtturmwärtern sein. Auf Tatoosh Island, einer kleinen, kaum 800 Meter breiten Insel, die vor dem gleichnamigen Kap im äußersten Nordwesten der Vereinigten Staaten aus schäumender Gischt und einer Unzahl von Klippen aus dem Pazifischen Ozean ragt, waren sie über lange Zeit hinweg eher die Regel. Der Frachter Selendang Ayu lief am 8. Dezember 2004 vor der Aleuten-Insel Unalaska auf Grund und brach eine Stunde später auseinander. Neben Sojabohnen hatte der Frachter etwa 1600 Tonnen Schweröl und 69,3 Tonnen Schiffsdiesel an Bord. Dort, an der Strait of Juan de Fuca, der Einfahrt zum Puget Sound, verschwanden Hunderte Schiffe. Sie hießen Skagway, Southerner, HMS Condor oder Emily Farnum. Zerschmettert an schroffem Gestein, das wie der Buckel eines Wales nur für Sekunden aus den Wellenbergen auftaucht, und im nächsten Augenblick wie eine optische Täuschung wieder im Wasser entschwindet. Segler, Dampfer und Kauffahrer, die zuvor die halbe Welt umrundet hatten, wurden hier, auf den letzten Meilen vor ihrem Ziel, zum Spielball der Elemente. Sie zerbrachen an Klippen und Felsen und nahmen nicht selten alle Mann mit in die Tiefe. Die Meerenge zwischen Vancouver Island und der zum US-Bundesstaat Washington gehörenden Olympic-Halbinsel ist mit 13.000 Schiffsbewegungen pro Jahr eine der meistbefahrenen Wasserstraßen der Welt. Und weil die raue See den Menschen nicht abschrecken konnte, gehören der Regenwald, der sich bis direkt an die Klippen erstreckt, wie auch das Seetangdickicht zwischen den Riffs und steil abfallenden Felsen zu den am stärksten gefährdeten Küsten der Welt. Einst waren hier Schiffe mit Kisten und Säcken voll Baumwolle oder wertvollem Tuch unterwegs. Heute sind sie mit Materialien beladen, die nicht selten in die Kategorie Gefahrgut gehören; und mit Schweröl als Treibstoff an Bord, das im Fall einer Leckage im Handumdrehen Millionen Liter Wasser verseucht. Die Folgen, wenn in dichtem Nebel und unter schwierigen Strömungsverhältnissen mal wieder ein Ruder klemmt, ein einzelner Frachter auf die Küste zutreibt und auf die scharfkantigen Felsvorsprünge aufläuft, sind unüberschaubar. Eine der schwersten Katastrophen, die sich dort je ereigneten, war der Zusammenstoß des japanischen Fischtrawlers Tenyo Maru mit einem chinesischen Frachter.","Stürme, Untiefen und Klippen: An der Meerenge bei Vancouver Island sind schon Hunderte Schiffe gescheitert - mit fatalen Folgen.",auto,https://www.sueddeutsche.de/auto/gefaehrliche-wasserstrassen-hochspannung-am-puget-sound-1.1042066,Gefährliche Wasserstraßen - Hochspannung am Puget Sound,00/01/2011,Schiffswracks an der Juan de Fuca,"Erfahren Sie mehr über die gefährlichsten Küsten der Welt und die Schiffe, die dort untergegangen sind.","Schiffsunglücke, Küstengefahren, Schiffswracks, Juan de Fuca, Meereskatastrophen, maritime Sicherheit, gefährliche Gewässer, Seefahrt, Schiffstransport, maritime Risiken","Erfahren Sie mehr über die gefährlichsten Küsten der Welt und die Schiffe, die dort untergegangen sind. #Schiffsunglücke #JuanDeFuca #Meereskatastrophen #maritimeSicherheit" 5,"Wer später kommt, hat mehr vom Leben. Das widerspricht zwar der landläufigen Meinung, könnte sich diesmal aber als treffsicher erweisen. Denn während Volkswagen mit der Preisgestaltung des neuen Golf gerade auf die Nase fiel und peinlich nachbessern musste, konnte sich Konkurrent Opel in aller Ruhe an den Wolfsburgern und der Reaktion des Markts ausrichten und die Preise des neuen Astra gleich von vornherein wettbewerbsfähig gestalten. Ganz frischer Wind - und trotzdem mit Opel-Image Kein Wunder also, dass er mit 15.200 Euro deutlich unterm Volksmodell Golf beginnt. Und wer den Astra noch vor Markteinführung am 20. März bestellt, bekommt sogar noch ein Ausstattungspaket im Wert von mehr als 2000 Euro gratis. Autobauen, nebenbei, ist ein wirklich ganz hartes Geschäft geworden. Vorteil Angreifer: Wer so deutlich in den Verkaufszahlen zurückliegt wie zuletzt der Astra im Besonderen und Opel allgemein, bei dem erklärt sich jeder Mut mit Verzweiflung. Entsprechend ambitioniert hebt sich das Design vom Golf ab, den man selbst dann nur schwer als neu erkennt, wenn er direkt vor einem an der Ampel steht. Neue Opel-Klarheit Dagegen der Astra: scharf geschnitten, stämmige Figur mit betonten Radausschnitten, Scheinwerfer-Batterien unter Klarglas, pfeilförmige Einzüge, klare Konturen, wohl proportioniert. Jedenfalls ausgesprochen dynamisch und trotzdem, wie schon der Vectra, unverkennbar ein Opel der neueren Generation. Und da man sein Auto ja nicht ununterbrochen als Spiegelung in Schaufenstern betrachten kann, trägt das Innendesign eher noch größeres Gewicht. Auch hier dominiert die Strenge der Linien, sie sorgt für Klarheit und Übersicht, ohne klinisch kühl zu wirken. Aus der Gestaltung erwächst die Tauglichkeit im Umgang: intuitive, mühelose Bedienung, gute Übersichtlichkeit, ein Gefühl von Qualität und Geborgenheit durch stimmige, wenngleich hinten nicht wirklich üppige Raumverhältnisse. Und gute Sitze obendrein. Allenfalls haben wir rings um den Fahrerplatz noch die eine oder andere Ablage vermisst. Gut dagegen sind die in jeder Konstellation umlegbaren Rücksitzlehnen. Vier Personen und eine Bockleiter - kein Transportproblem im Astra. Verblüffende Agilität Am verblüffendsten ist der Neue aber in Bewegung. Nicht, dass nicht auch die Konkurrenz von Golf bis Ford Focus über erstaunliche Kurveneigenschaften verfügte. Was man im Astra darüber hinaus freudig antrifft ist eine Straffheit, die aber nichts mit Härte zu tun hat, sondern am besten mit jener festen Geschmeidigkeit zu beschreiben ist, die wir zum Beispiel an einem BMW so schätzen. Die präzise, gehorsame Lenkung des Opel mit ihrer klaren Rückmeldung füllt dabei weit mehr als nur eine Statistenrolle aus. Und auch, wenn unter einschlägigen Experten schon der Streit ausgebrochen ist, ob wohl die Mehrlenker-Hinterachse von Golf und Focus dem Torsionslenker-Konzept des Astra überlegen ist - wir halten die Frage für rein akademischer Natur, schließlich sind die erreichbaren Kurvengeschwindigkeiten und die Gutmütigkeit der Reaktionen beim Astra beeindruckend. Ein Durchschnittsfahrer wird die Reichweite der Technik ohnehin nur im absoluten Notfall ausloten. Elektronische Fahrwerksverstellung Für besonders Ambitionierte bietet Opel dann aber noch ein besonderes, in der Kompaktklasse einmaliges Extra: Für einen günstigen Aufpreis von mindestens 395 Euro lassen sich die Stoßdämpfer elektronisch verstellen und das Fahrwerk kann per Knopfdruck auf sportliche Härte getrimmt werden. Auch Lenkung und Gaspedal geben sich dann besonders agil und angriffslustig. Und wo wir schon bei der Technik sind: adaptives Kurvenlicht, Kopfairbags, digitales Radio, Reifendruck-Kontrolle, ESP Plus mit Untersteuerkontrolle und automatischer Einbremsung für ins Schlingern geratene Anhänger, Berganfahr- und Einparkassistent, ein vorbildliches Infotainment-System - so viel Astra, ja, so viel Kompaktklasse war nie, wenn auch meist gegen Aufpreis. Von 80 bis 200 PS Gut sortiert ist zudem das Angebot unter der Haube. Im ersten Verkaufsjahr wird es fünf Benzinmotoren und drei Diesel geben - alle schadstoffarm nach Euronorm 4. Bei den Benzinern reicht die Spanne vom 1,4-Liter mit 95 PS über einen 1,6-Liter (105 PS) und einen 1,8-Liter (125 PS) bis zum Zweiliter-Turbo mit strammen 170 PS. Den Top-Motor mit 200 PS wird es von Sommer an zu kaufen geben. Auch dieseln wird es munter im Astra. Zwei 1,7-Liter-Common-Rail-Motoren mit 80 und 100 PS machen den Anfang, im Sommer kommt ein völlig neu entwickelter 1,9-Liter-CDTI mit 150 PS und 315 Nm Drehmoment. Der hat es in sich und bildet in der Quersumme aus Fahrspaß, Komfort und Wirtschaftlichkeit die größte Versuchung im Astra-Motorensortiment. Außerdem wird es für ihn einen Rußfilter geben. Die nächsten Astra-Stufen folgen denn auch bald: im Herbst der Caravan, nächstes Frühjahr ein tolles Coupé und Anfang 2006 das Cabrio mit festem Klappdach. Die Zeit drängt, denn wer früher kommt, hat mehr vom Markt. So ist es dann auch wieder.","Wem ein Golf zu harmlos aussieht oder zu teuer ist, der hat jetzt einen neuen Freund gefunden.",auto,https://www.sueddeutsche.de/auto/opel-astra-mit-dem-mut-zum-scharfen-schnitt-1.602528,Opel Astra - Mit dem Mut zum scharfen Schnitt,00/05/2010,"Opel Astra - frischer Wind, wettbewerbsfähige Preise!",Der neue Opel Astra ist mit 15.200 Euro ein echtes Schnäppchen. Für Vorbestellungen gibt es die kostenlose Ausstattung.,"Opel Astra, Golf-Konkurrent, neuer Astra, Preise, Ausstattung, Design, Innendesign, Kurveneigenschaften, elektronische Fahrwerksverstellung, Opel","Mit dem neuen Opel Astra gibt es frischen Wind auf dem Markt. Scharfes Design, ausgezeichnete Kurveneigenschaften und ein tolles Innendesign. Jetzt zum unschlagbaren Preis von 15.200 Euro! Vorbestellungen erhalten kostenlose Ausstattung. #OpelAstra #neuerAstra #frischerWind" 6,"Bereits beim Erstkontakt macht der Sechser einen guten Eindruck. Kein Gedanke an den einst lethargisch wirkenden Vorgänger 626 oder eine gebastelte Rucksackversion. Der Mazda 6 Kombi - ob mit Sport oder ohne - gefällt. Das Gesamtpaket wirkt auf den zweiten Blick sogar noch stimmiger als bei Fließheck- und Limousinenversion. Passagiere und Gepäck können sich über enge Abmessungen im Innenraum nicht beklagen. Vorne und hinten geht es gleichermaßen üppig zu. Vorne und hinten gleichermaßen üppig: Der Mazda 6 als Sportkombi Besonders der Fahrer freut sich über einen gelungen kreierten Arbeitsplatz. Die bequemen Sitze lassen sich - wenn auch etwas umständlich - gut verstellen. Pedalerie, Schaltung, Lenkrad und Armaturen passen ebenso wie die zahlreichen Ablagen. Allein der deplatzierte Lichtschalter am Blinkerhebel stört und die Mittelkonsole im Alulook wirkt wenig aufgeräumt. Die multifunktionelle LCD-Anzeige liegt gut im Blick - sollte angesichts der zahlreichen Informationen jedoch deutlich größer sein. Etwas mehr Beleuchtung für Bedienelemente in Türen und Armaturenbrett wären eine gute Sache. Die Konkurrenz macht es vor. Im Fond gibt es keinen Anlass zur Klage. Dank ausreichender Beinfreiheit und großzügig dimensionierten Sitzen kann man auch groß gewachsenen Personen die zweite Reihe ohne Bedenken zumuten. Wer im Heck lieber ein Fahrrad oder ein paar Kisten unterbringen möchte, legt die geteilte Rückbank mit exakt zwei Handgriffen um. Die einen sagen ausgefeilte Technik - Mazda nennt das ganze ""Karakuri"" - kein Witz. Rücklehne und Sitzfläche klappen dabei flach nach vorn. Das bringt leicht zu beladende 1.690 Liter Stauraum. Leider öffnet die Glasscheibe nicht separat. Die Bezeichnung ""Sportkombi"" macht jedoch Lust auf mehr. Hier kommt man um die Dieselversionen nicht herum. Beim Mazda 6 steht ein Zweiliter-Commonrail-Diesel mit zwei Leistungsstufen zur Verfügung. 121 und 136 PS liegen auf klassenüblichem Niveau. Bei einem Preisunterschied von gerade einmal 400 Euro kommt kein Gedanke an den ""Kleinen"" auf. So freut man sich über die anständigen Fahrleistungen des Mazda 6 2.0 CD. Der Spurt 0 auf 100 km/h in 10,4 Sekunden weckt fast den Leichtathleten in uns. 310 Nm Drehmoment bei 2.000 U/min sind ebenso klassenüblich wie die gemessene Höchstgeschwindigkeit von 203 km/h, die die Werksgabe sogar übertraf. Das traf leider auch auf den Durchschnittsverbrauch zu. Statt der versprochenen 6,4 Liter Diesel auf 100 km/h genehmigte sich der immerhin 1,6 Tonnen schwere Japaner 7,2 Liter. Deutlich schwerwiegender: Ein Partikelfilter bleibt außen vor und die Kombiversion schafft nicht einmal die Euro4-Abgasnorm. Der kraftvolle Vierzylinder zeigt sich durchzugsstark und zerrt mitunter unschön an der Vorderachse. Der präzisen Lenkung tut das jedoch keinen Abbruch. Doch etwas leiser dürfte der Motor nicht nur im kalten Zustand klingen. Ein Grund ist bei höheren Geschwindigkeiten die Fünfgang-Schaltung, die eine sechste Stufe besonders bei flottem Autobahntempo gut vertragen könnte. Bei der nächsten Euro4-Generation der Dieselaggregate dürfte ein langer sechster Gang obligatorisch sein. Die Ford-Brüder machen es vor. Die Abstimmung von Fahrwerk und Dämpfern ist hingegen überzeugend. Die nächste kurvige Landstraße kann kommen - gerne. Für Familien und sportlich ambitionierte Zweier-WGs sind Sicherheits- und Serienausstattung besonders in der umkämpften Mittelklasse von großer Bedeutung. Hier sollte es zumindest die Exclusive-Variante sein. Für 25.520 Euro gibt es unter anderem ABS, ESP, Front-, Kopf- und Seitenairbags sowie Isofix-Vorrüstungen. Fehlen allein Nebelscheinwerfer und Xenonlicht, die allein bei der Topversion zu bekommen sind. Nicht nur Vielfahrer freuen sich über die DVD-Navigation (2.300 Euro).",So sehr sich die Marketingabteilungen der Autohersteller in den vergangenen Jahren um Imagewechsel bemühen: Beim Thema Kombi denken die meisten nicht vorrangig an Sportlichkeit. Die Kombiversion des Mazda 6 soll das ändern.,auto,https://www.sueddeutsche.de/auto/mazda-6-sport-kombi-sport-oder-familie-1.628754,Mazda 6 Sport Kombi - Sport oder Familie,00/08/2012,Mazda 6 Sportkombi im Test,Lesen Sie unseren Mazda 6 Testbericht und erfahren Sie alles über den neuen Sportkombi - Fahrspaß garantiert!,"Mazda, Mazda 6, Sportkombi, Test, Fahrspaß, Diesel, Euro4, Sicherheit, Familie, Zweier-WG, Mittelklasse, Exclusive",Der neue Mazda 6 Sportkombi im Test! Lesen Sie jetzt unseren Bericht und erleben Sie puren Fahrspaß. #Mazda #Sportkombi #Test #Fahrspaß #Neuheiten 7,"Noch sind es gut drei Wochen, bis in Düsseldorf mit der boot 2007 die weltgrößte Wassersportausstellung eröffnet wird. Vom 20. bis 28. Januar werden in 17 Messehallen 1650 Aussteller aus mehr als 50 Ländern mit Premieren, aktuellen Produkten und Dienstleistungen rund um den Yacht- und Wassersport erwartet. Und natürlich sind alle großen Bootsbaunationen an Bord, von Frankreich, Italien, Großbritannien, Spanien, den Niederlanden und den Ländern Nordeuropas bis zu den USA und den Golfstaaten. Mit den Segeljachten Vision 40 und Vision 44 (vorne) will die Bavaria Werft gehobene Ausstattung unter Deck und sportliches Segeln gleichermaßen möglich machen. Da ist die Konkurrenz groß - selbst für ein Unternehmen wie Bavaria Yachtbau, das seinen Sitz in Giebelstadt nahe Würzburg hat und Deutschlands größte Yachtwerft ist. Das Flaggschiff kommt Erstmals gezeigt werden soll in Düsseldorf die neue Bavaria 50 Vision - mit 15,70 Meter Länge und coupéförmigen Decksaufbau das Flaggschiff der Werft. Bereits mit den beiden kleineren Ausführungen dieser Serie - der 12,70 Meter langen Vision 40 und der um einen Meter längeren Vision 44 hatten die fränkischen Bootsbauer für Aufsehen gesorgt. Denn mit diesen Entwürfen steuert Bavaria-Chef Winfrid Herrmann, 64, einen neuen Kurs und will den steigenden Ansprüchen der Segler nach gehobener Ausstattung und sportlichem Segeln gleichermaßen gerecht werden. Mehr als 100 Einheiten der Reihen Vision 40 und 44 sind nach Werftangaben bereits verkauft - das war im vergangenen Geschäftsjahr für die Werft allerdings vergleichsweise nur eine Kleinigkeit, denn: Insgesamt wurden 2849 Segelyachten und fast 700 Motoryachten im Wert von mehr als 270 Millionen Euro gebaut und ausgeliefert. ""Im neuem Geschäftsjahr werden es wohl mehr als 4000 Schiffe sein"", hofft Verkaufsleiter Mike Reuer. Rationalisierung als Hobby Bereits 1978 hatte Werftchef Herrmann angefangen, in seiner Kunststofffenster-Fabrik auch Segelboote zu bauen. Der Kaufmann und Segler ging allerdings anders an die Aufgabe heran, als es die meisten gelernten Bootsbauer zu tun pflegen. Herrmanns Boote waren und sind Serienyachten, in der individuelle Eignerwünsche kaum berücksichtigt, dafür aber auch kostengünstig gebaut werden können. Dazu kommt eine besondere Liebhaberei: ""Mein Hobby ist die Umsetzung von Rationalisierungsideen"", gesteht Herrmann. Auch heute geht er noch mit kritischen Blicken durch seine auf mehr als 65 000 Quadratmeter Fläche angewachsenen Produktionshallen und sucht weitere Möglichkeiten des effektiven Yachtbaus.",Die Bavaria-Werft in Giebelstadt gilt als eine der modernsten der Welt. Traditioneller Bootsbau wird hier kaum betrieben: Mit Robotern und auf Taktstraßen werden hochwertige Yachten zu erstaunlich niedrigen Preisen gefertigt.,auto,https://www.sueddeutsche.de/auto/moderner-schiffsbau-am-laufenden-band-1.909948,Moderner Schiffsbau - Am laufenden Band,00/05/2010,Bavaria Yachtbau auf Kurs,Entdecke die neuesten Vision Yachten von Bavaria Yachtbau und erlebe gehobene Ausstattung und sportliches Segeln in einer Einheit!,"Yacht, Wassersport, Segeljachten, Vision Yachten, Bavaria Yachtbau, boot 2007, Wassersportausstellung, Segeln, Bootsbauer, Flaggschiff",Erlebe die neuesten Vision Yachten von Bavaria Yachtbau auf der boot 2007! Gehobene Ausstattung und sportliches Segeln in einer Einheit. #yachtbau #wassersport #boot2007 8,"(SZ vom 15.07.1995) Zugegeben: die Erwartungen des Autos waren nicht besonders hoch. Schließlich ist der neue Rover 400 in vielen Elementen mit dem fünftürigen Honda Civic baugleich - und der Honda enttäuschte auf der ganzen Linie: fades Design, wenig Platz, nicht sonderlich stimmiges Fahrwerk, unausgewogene Motoren. In Sachen Raumangebot verdient auch der Rover nur das Prädikat 'ausreichend', doch in den übrigen Disziplinen schneidet er durchweg besser ab als sein japanischer Bruder. Diese Diskrepanz liegt zu einem gewissen Teil am Ort der Präsentation. Während Honda den Civic auf Madeira vorstellte, wo sich das Auto zumeist im zweiten Gang die steilen und engen Bergsträßchen hinauf- und dann wieder hinunterquälen mußte, lud Rover in das weit weniger hügelige England. Der erste Eindruck: der 416i ist besser abgestimmt und mit einem nervenschonenden 1.6-Liter- Motor bestückt, der sich angenehmer fährt als auf das hohe Drehzahlen angewiesene Honda-Aggregat. Der angelsächsische, 82 kW (111 PS) starke 16-Ventiler mobilisiert sein maximales Drehmoment von 145 Nm schon bei 3000/min, der 1.6- Liter-Honda-Treibsatz mit 83 kW (113 PS) benötigt dagegen 5100 Touren, um 140 Nm bereitzustellen. Auch in bezug auf den Verbrauch hat der 416i mit 7,0 l/100 km gegenüber 7,3 l bleifrei Super auf 100 Kilometer den Kühler vorn. Den Rover-Designern unter Gordon Sked ist es - wieder einmal - gelungen, dem neuen Modell eine eigenständige und markentypische Form zu geben. Zu den wichtigsten Änderungen gegenüber dem Civic gehören der verchromte Grill, die Breitbandscheinwerfer mit den seitlich direkt anschließenden Blinkern und die elegantere Heckpartie. Diese positiven Akzente können jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, daß die Grundform ziemlich banal ausgefallen ist. Rover will den Newcomer zwar als Gegenspieler von Mondeo, Carina und Vectra positionieren, doch vom Platzangebot paßt der Wagen besser zu Escort, Corolla und Astra. Während Fahrer und Beifahrer relativ komfortabel untergebracht sind, geht es im Fond ziemlich eng zu. Auch der Kofferrauminhalt von 375 Liter paßt nicht so recht zum Anspruch, in der Mittelklasse mitmischen zu wollen. Leider ist das Interieur auch stilistisch keine Offenbarung. Die Paisley-Bezüge und das großflächig verlegte Wurzelholz sind zwar very British und vergleichsweise up-market, aber dazwischen türmt sich altbackenes Hartplastik, und die Ergonomie ist nicht durchgehend stimmig. Der Rover 400 kommt erst nach der IAA im September auf den deutschen Markt. Zunächst gibt es den Fünftürer ausschließlich mit dem 111 PS starken 1.6-Liter-Motor, später folgen ein 1.4-Liter-Aggregat mit 76 kW (104 PS), ein 2.0- Liter-16-Ventiler mit 100 kW (136 PS) und ein 2.0-Liter-Turbodiesel-Direkteinspritzer mit 64 kW (85 PS). Im April 1996 startet die viertürige Stufenhecklimousine, die von den Abmessungen gefährlich dicht an den Rover 600 heranrückt. Ebenfalls für das nächste Frühjahr vorgesehen ist die Markteinführung der Neuauflage des dreitürigen Rover 200, der im Gegensatz zum 400 die alte Bodengruppe beibehält. Coupé, Cabriolet und Tourer werden leicht überarbeitet und Zug um Zug mit den neuen Motoren ausgerüstet. Das einzige Rover-Modell, das - aus vertraglichen Gründen - über die gesamte Laufzeit den Honda-Maschinen treu bleibt, ist der 600. Im Rover 800 debütiert dagegen binnen Jahresfrist der in Eigenregie entwickelte KV6-Sechszylinder, der eine interessante Alternative zu den weiß-blauen Reihenmotoren darstellen dürfte. Doch zurück zum 416i/Si/SLi, der hierzulande je nach Ausstattung zwischen 28 000 und 34 000 Mark kosten soll. Schon die preiswerteste Variante verfügt über Fahrer-Airbag, ABS, Zentralverriegelung mit Fernbedienung, höhenverstellbare Gurte, von innen einstellbare Spiegel, Servolenkung, elektrisches Schiebedach und Radiovorbereitung mit vier Lautsprechern. Der Si bietet zusätzlich elektrische Fensterheber vorn, elektrisch verstellbare und beheizte Rückspiegel, Fahrersitz-Höhenverstellung und Veloursbezüge. Das Topmodell ist der SLi, der einen Beifahrer-Airbag, Fensterheber und Kopfstützen auch hinten, Nebelscheinwerfer, mehr Holz und zusätzliche Lautsprecher besitzt. Für viele Varianten gegen Aufpreis lieferbar sind Radio, Alufelgen, Metalliclack, Lederpolster und Klimaanlage. Der von uns ausgiebig probegefahrene Rover 416 SLi beschleunigt in 10.8 Sekunden von Null auf 100 km/h und ist 190 km/h schnell. Bei dem 111-PS-Motor handelt es sich um die 1.6-Liter-Version der in England entwickelten K-Motorenreihe, die sich durch gesunde Laufkultur und eine angenehme Drehmomentcharakteristik auszeichnet. Die Maschine hängt ordentlich am Gas, dreht willig hoch und harmoniert gut mit dem praxisgerecht abgestuften Getriebe, das präzise und mit kurzen Wegen arbeitet. Die Kupplung paßt zum agilen Gesamteindruck der Antriebseinheit, denn sie packt einerseits kraftvoll zu und ist andererseits problemlos zu dosieren. Auch an der Gewichtung der Pedalerie merkt man, daß sich die Rover-Techniker bei der Abstimmung viel Mühe gegeben haben: der Kraftaufwand der Fußarbeit ist genau austariert - beim Tanz auf Gas, Bremse und Kupplung stimmt der Rhythmus. Die Lenkung vermittelt mehr Fahrbahnkontakt als der Richtungsfinder des Civic, denn Rover wählte eine steifere Kennlinie und eine progressivere Gewichtung um die Mittellage, die den Wagen souveräner und weniger giftig erscheinen läßt. Das Fahrwerk des 416 SLi leistet sich den in dieser Klasse nicht selbstverständlichen Luxus von vier einzeln aufgehängten Rädern. Vorne kommen doppelte Dreiecksquerlenker zum Einsatz, hinten tut eine Mehrlenker-Achse Dienst. Die Engländer sind besonders stolz auf die neuen, linear ausgelegten und damit sehr feinfühlig reagierenden Gasdruck-Stoßdämpfer, die guten Komfort versprechen ohne das Handling zu beeinträchtigen. Ein spezieller Prüfstand, auf dem die verschiedensten Fahr- und Fahrbahnzustände simuliert werden können, half den Technikern bei der endgültigen Feder- Dämpfer-Abstimmung. Das Ergebnis ist ein agiles und gleichzeitig in allen Lebenslagen stabiles Handling, das in der trittsicheren Straßenlage und der guten Richtungsstabilität kongeniale Partner findet. Der kompakte Rover ist ein ausgewogener und leichtfüßiger Fünfsitzer . Die wesentlichen fahrdynamischen Unterschiede zum Honda Civic betreffen die souveränere Lenkung, das harmonischere Chassis und den im Alltagsbetrieb angenehmeren Motor. Die 400er-Reihe ist der letzte gemeinsame mit Honda entwickelte und gebaute Rover. Sein Nachfolger mit dem Code RD2 entsteht derzeit mit tatkräftiger Unterstützung durch BMW. Die Bayern haben den Engländern zu diesem Zweck jenes bereits ziemlich weit gediehene Frontantriebsprojekt vermacht, das als alternativer 3er-Nachfolger entwickelt und dann doch wieder verworfen wurde. Da auch bei den Motoren und bei den Unternehmen langfristig Synergieeffekte angestrebt werden (vom Jahr 2003 an nur noch ein gemeinsamer Vierzylinder und nur mehr ein Sechszylinder, entweder als V6 oder als Reihenmotor), ist eine stärkere Verschmelzung der Produktaktivitäten bereits vorprogrammiert. Diese Integration spart Kosten, aber sie reduziert auf beiden Seiten des Kanals die technische Eigenverantwortung, und sie bedeutet speziell im Antriebsbereich den Verlust von Arbeitsplätzen, der das freundliche Miteinander schon bald in ein argwöhnisches Gegeneinander umschlagen lassen könnte. Von Georg Kacher","Den Rover-Designern ist es geglückt, der Baureihe ein eigenständiges Design zu geben",auto,https://www.sueddeutsche.de/auto/rover-400-ausgewogen-kompakt-und-leichtfuessig-1.564862,"Rover 400 - Ausgewogen, kompakt und leichtfüßig",00/05/2010,Rover 400 - besser als Honda.,Der neue Rover 400 schneidet durchweg besser ab als der Honda Civic.,"Rover, Honda, Civic, Fahrzeugtest, Mittelklasse, 416i, 1.6-Liter-Motor, britische Autos, IAA, Autotest.",Der neue Rover 400 im Fahrzeugtest: Besser als der Honda Civic in jeder Hinsicht. Lesen Sie unsere Zusammenfassung! #Rover #Honda #Mittelklasse #IAA #Autotest 9,"""Jetzt den Fuß ganz von der Bremse nehmen! Runter damit!!! Und die Arme über Kreuz lassen! Nicht lenken!!!"" Die körperlose Stimme an meinen Ohren ist laut, fordernd, beinahe aggressiv. Und hat gut reden. Mein Kopf weiß schon, was mein Körper zu tun hat. Aber dieser will nicht - zumindest nicht so, wie der Kopf, in jedem Fall aber die Stimme aus dem Off es ihm vorschreiben möchten. Auf nassem Untergrund freiwillig eine echte Vollbremsung hinlegen, das kostet reichlich Überwindung. Die Folgen? Sie könnten katastrophal sein. Und sind es nur nicht, weil die Situation nicht real, sondern gestellt ist. Auf dem Fahrübungsplatz. Harmlos eingezwängt zwischen einem riesigen Flugzeughangar und einem unidentifizierbaren Gebäude von nicht minder beeindruckenden Ausmaßen. Hier, am Münchner Flughafen, schlägt BMW zu. Auf einer ansehnlichen Fläche hat der Münchner Autohersteller mehrere Fahr-Parcours parzelliert, die in der Regel allesamt simultan betrieben werden: verschiedene Trainingsvarianten für verschiedene Teilnehmer mit verschiedenen Modellen. Alle von BMW natürlich. Wir sind im Anfängerkurs, ""BMW Kompakt-Training"" geheißen. Dem entsprechend sind auch unsere Trainingsgefährte Anfängerautos - zumindest innerhalb der BMW-Hierarchie: Wir sind in silbernen 318ti Compact unterwegs. (Bei diesem Kurs dürfen Teilnehmer auch ihre eigenen Autos mitbringen - und einsetzen.) Erst mal an den Rand des Eingemachten Und lernen bald deren unbestreitbare Handlichkeit zu schätzen. Nach den ersten Slalomfahrten zum ""Kennenlernen"" geht es bald schon sozusagen an den Rand des Eingemachten. Bremsen. Mit und ohne ABS. Das lässt sich übrigens nur in den speziellen Trainingsautos abschalten - und simuliert so überzeugend Pkw, die über diese automatische Stotterbremse noch nicht verfügen. ""Das werden zwar weniger, aber es gibt sie noch"", verkündet Jörg Behringer, unser Trainingsleiter. Ironie des Schicksals: Der freundliche und - wie sich bald herausstellen wird - überaus geduldige junge Bayer steht heute selbst auf dem Prüfstand: Er macht mit uns seine Prüfung zum offiziellen vollwertigen Trainingsmenschen, Instruktor genannt. Das hat er uns bei der rund einstündigen Theorie-Sitzung vor den Praxisübungen verraten. Wir drücken uns gegenseitig die Daumen. Ach ja, bremsen. Ist doch wirklich kinderleicht, oder? Von wegen. Der Bremsakt gerät wenigstens dann zu einer unerwartet zögerlichen Kleckerei, wenn es nicht wirklich ""ernst"" wird. Und ein paar Pylonen auf einer künstlich genässten Übungsstrecke sind nun mal nicht ""ernst"". Also werden wir nachdrücklich per Funk (die Stimme aus dem Off) vom Trainingsleiter aufgefordert, ""mit voller Wucht aufs Bremspedal zu treten. So, als ob Sie es kaputt treten wollten."" Fortgeschrittenen-Übung Dazu muss man sich wirklich überwinden. Und dabei bricht die Karre ein wenig aus. Das soll sie auch. Denn es muss demonstriert werden, wie Räder ohne ABS blockieren und das Auto lenkunfähig machen. Quietsch! Dass man auch daraus noch was Gutes machen kann, beweist etwas später eine fortgeschrittenere Übung (die wir eingangs beschrieben haben). Man bremst wieder mit aller Wucht, schlägt während der Verzögerung das Lenkrad um 180 Grad ein. Das beeindruckt das Auto überhaupt nicht, es schiebt geradeaus weiter, da es sich mit den blockierten Rädern ja nicht gezielt dirigieren lässt. Man schlittert also mehr oder weniger gerade auf ein Hindernis zu, und soll dann auch noch von der Bremse gehen. Dazu kann ich mich erst beim dritten Versuch ernsthaft überwinden. Und siehe da: Es klappt. Die Räder gewinnen nämlich wieder ihre Stabilität und reißen das Auto in die vom Lenkrad vorgegebene Richtung. Das sind 180 Grad, was den Wagen doch glatt zielsicher in die vorgegebene ""Pylonen-Ausweichgasse"" drängt. Nix Aufprall aufs Hindernis. Na sowas. Erfolg! Der Jumbo ist schuld Weniger erfolgreich sind wir beim Rundkurs. Aber nicht wegen mangelnder Instruktionen oder in die Knie gegangener Autos. Vielmehr hat der erschöpfte Teilnehmer die fachkundigen Anweisungen schlichtweg verpennt, weil ihn viel mehr interessiert hat, wie auf dem Nachbargrundstück ein Jumbo in den Hangar verbracht wird. Das hat zur Folge, dass wir beim Untersteuern mit ausgeschaltetem DSC (Dynamic Stability Control: So heißt das ESP bei BMW. OK?) auf dem Rundkurs arg abgedrängt werden - und uns eine entsprechende Rüge einhandeln. Besser sieht es schließlich aus, als wir innerhalb eng gesteckter (Garagen-)Wände (die freundlicherweise von Pylonen symbolisiert werden) das Wenden üben sollen. Irgendwie läuft das erstaunlich gut - auch wenn ein rascher Blick nach nebenan die Frage aufwirft, ob der Jumbopilot in seinem Hangar das auch üben muss... Alles hat ein Ende - sogar ein BMW Kompakt-Training. Wie erhalten schließlich eine Urkunde ausgehändigt, die uns die erfolgreiche Teilnahme an dem Kurs bescheinigt - was laut Kursleiter Behringer hin und wieder sogar die eine oder andere Kfz-Versicherung in Sachen Policen-Rabatt bewegt haben soll. Das lässt die Teilnehmer wieder aus ihren Erschöpfungszuständen auftauchen, in die sie gefallen ""wurden"". Alle sind jetzt froh, geloben fürderhin standesgemäße Fortbewegung im Straßenverkehr und - was Jörg Behringer vermutlich mindestens genauso interessieren dürfte - die Teilnahme an einem Fortgeschrittenenkurs. Ach ja: Als wir fertig sind, weiß er selbst noch nicht, ob er bestanden hat. Aber unserer Meinung nach muss er sich da nicht allzu viele Sorgen machen.","Beim Sicherheitstraining von BMW lernen Autofahrer, wie man in brenzligen Verkehrssituationen einen kühlen Kopf behält - und ""situationsgerecht"" reagiert.",auto,https://www.sueddeutsche.de/auto/fahrer-training-von-ausbruechen-blockaden-und-ausweichgassen-1.563989,"Fahrer-Training - Von Ausbrüchen, Blockaden und Ausweichgassen",00/05/2010,BMW Kompakt-Training,"Lernen Sie, wie Sie auf nassen Straßen vollständig bremsen und ausweichen können. ","BMW, Kompakt, Training, Vollbremsung, ABS, Fahrübungsplatz, Übungsstrecke, Slalom, Fortgeschrittenen-Übung, Trainingsleiter","Lernen Sie, wie Sie auf nassen Straßen vollständig bremsen und ausweichen können - BMW Kompakt-Training am Münchner Flughafen. #BMW #Training #Vollbremsung" 10,"Fiat ist wohl wieder auf dem aufsteigenden Ast. Nach dem Grande Punto und dem Panda startet nun der neue Hoffnungsträger Bravo. Das weltweit erste Auto, das komplett am Computer entwickelt wurde, soll Golf und Astra Angst machen und alte Fiat-Kunden zurückholen. Elegant: Während Seiten- und Fensterlinie deutlich nach hinten ansteigen, fällt das Dach ab der B-Säule sanft nach hinten ab und geht in ein rundliches Hinterteil über. Fiat Bravo? - hat man doch schon einmal gehört! Klar, der Vorgänger des aktuellen und im Markt real kaum vertretenen Fiat Stilo hieß ebenfalls Bravo. Zusammen mit seiner dreitürigen Zwillingsschwester Brava hatte sich das Fiat-Duo in den 90er Jahren erfolgreich an den deutschen und französischen Platzhirschen die Zähne ausgebissen. Doch Fiat-Chefentwickler Harald J. Wester und sein Team haben in nur 18 Monaten ein völlig neues Auto auf die Räder gestellt, das keinen Vergleich scheuen soll. Die Erwartungen sind riesig, und auch die Konkurrenz schaut erwartungsvoll nach Turin, wo der neue Bravo vorgestellt wird. Alles andere als langweilig Bereits das neue, dunkelrote Fiat-Logo soll den Einstieg in eine neue Kompaktklasse-Ära einläuten. Aber alles schon einmal gehört, und die Norditaliener bringen ihr ehemals blaues Logo nicht zum ersten Mal zum Schönheitschirurgen. Statt blau zukünftig also rot, und statt kantig-markig soll der neue Bravo mit Eleganz und Dynamik überzeugen. Als wohl erstes Auto weltweit wurde der neue Golfkonkurrent komplett am Computer entworfen. Testfahrzeuge gab es nur für die Endanstimmung von Fahrwerk und Motor. Das ist neu. Der neue Bravo sieht alles andere als langweilig aus. Ähnlichkeiten zum Grande Punto und dem gleichermaßen großen wie erfolglosen Croma sind kein Zufall und sollen das neue Fiat-Markengesicht in die Hirne der Käufer bringen. Anders als viele Konkurrenten bemüht sich der Hoffnungsträger nicht gnadenlos darum, durch sein Design Kraft und Aggressivität darzustellen. Keine wilde Pfeilung in der Motorhaube und auch die Radkästen beileibe nicht voluminös ausgestellt. Dafür wirkt das Design wie aus einem Guss, durchaus rundlich und eigenständig. Während Seiten- und Fensterlinie deutlich nach hinten ansteigen, fällt das Dach ab der B-Säule sanft nach hinten ab und geht in ein rundliches Hinterteil über.","Das laut Hersteller weltweit erste Auto, das komplett am Computer entwickelt wurde, soll Golf und Astra Angst machen und frühere Fiat-Kunden zurückholen.",auto,https://www.sueddeutsche.de/auto/neuvorstellung-fiat-bravo-zurueck-zum-geschaeft-1.561068,Neuvorstellung Fiat Bravo - Zurück zum Geschäft,00/05/2010,Fiat Bravo - Hoffnungsträger!,Neues Fiat-Modell komplett am Computer entwickelt. Konkurrenz erwartungsvoll nach Turin.,"Fiat, Bravo, Auto, Golf, Astra, Konkurrent, Design, Kompaktklasse, Computerentwicklung, Testfahrzeuge",Fiat bringt mit dem neuen Bravo Eleganz und Dynamik in die Kompaktklasse. Das Auto wurde komplett am Computer entworfen und soll Golf und Astra Angst machen. #Fiat #Bravo #Auto #Computerentwicklung #Kompaktklasse 11,"Harley-Davidson hat ein Problem. Nein, nicht bei den Absatzzahlen, die sind mit über 260 000 verkauften Modellen im vergangenen Jahr so gut wie schon lange nicht mehr. Die Krisenjahre zwischen 2007 und 2009 sind überwunden, Verlustbringer wie die Marken Buell und MV Agusta sind eingestellt oder wurden wieder verkauft. Gerade in den USA geht es aufwärts. So erwähnt Matt Levatich, Präsident der H.-D. Motor Company, nicht ohne Stolz, dass Harley-Davidson ""in den letzten fünf Jahren zur Marke Nummer eins bei jungen US-Amerikanern"" aufstieg. Und auch hierzulande verkaufen sich Big Bikes aus Milwaukee wie Road King, Electra Glide und Low Rider bestens - im vergangenen Jahr 9927-mal, Tendenz steigend. Das Problem ist das Image der Luxusmarke. Das bisher günstigste Motorrad, die Sportster 883 Iron, kostet hierzulande ab 8995 Euro, die Preisgrenze nach oben ist dagegen nahezu offen. Gerade in den europäischen Krisenländern Spanien, Portugal und Italien sowie in den aufstrebenden Schwellenländern Asiens tut sich Harley mit seinen kostspieligen Big Twins eher schwer. Das soll sich ändern. Dafür haben die Amerikaner ein komplett neues Motorrad entwickelt, das erste seit 14 Jahren, das eine neue Plattform begründet. Mit der Harley-Davidson Street 750 sollen ""junge Erwachsene zwischen 18 und 30 Jahren"" angesprochen werden, wie Marketingchef Mark-Hans Richer anlässlich der Präsentation im vergangenen Jahr auf der Messe in Mailand verkündete. Weg mit einigen Traditionen Um dieser Generation von Motorradfahrern in Europa und Asien den Traum von einer preiswerten Harley zu ermöglichen, wirft das Unternehmen einige Traditionen über Bord. Dazu gehört die Fertigung in einer Produktionsstätte außerhalb der USA. Seit 2009 besitzt Harley-Davidson in Haryana in der Nähe von Dehli ein eigenes Werk, in dem bisher 883-Varianten der Sportster aus angelieferten Produktgruppen, sogenannten Knock-down-Kits, zusammengebaut werden. Die für den europäischen und den asiatischen Markt bestimmte Street 750 wird dagegen komplett in Indien produziert. Wohl um die heimische Kundschaft nicht zu verschrecken, laufen gleichzeitig Street-Modelle für die USA und Kanada am heimischen Produktionsstandort Kansas City vom Band. Eine weitere Revolution ist der Antrieb der Street 750. Weshalb der neue V-Twin wohl auch den Namen Revolution X trägt. Mit dem von Porsche 2003 für den Harley Dragster V-Rod 1200 entwickelten Revolution-V2 hat der Street-Motor aber nichts gemein. Der wurde im Harley-Davidson Product Development Center in Milwaukee entwickelt. Im Vergleich zu den klassischen 45-Grad-V2-Motorrädern besitzt der Street-Motor Wasserkühlung und einen Zylinderwinkel von 60 Grad. Der größere Winkel ermöglicht einen tieferen Schwerpunkt und eine mit 709 Millimeter sehr niedrige Sitzhöhe. Mit 56 PS liegt die Leistung zwar über der 48-PS-Grenze für den aktuell so attraktiven Führerschein A2, aber Harley-Davidson bietet die Street auf Wunsch mit einem entsprechenden Drosselsatz ausgestattet auch in dieser Leistungsklasse an. Verzicht ist nicht nötig Und worauf muss der Interessent bei einem in Indien produzierten Bike verzichten? Eigentlich auf nichts, was eine Harley-Davidson ausmacht. Die Street mag mit bestimmten Traditionen brechen, dennoch besitzt sie die typischen Big-Bore-Gene wie den kräftigen Sound, den markanten Tank mit dem Harley-Logo, den Minimalismus im Cockpit und das Gefühl von Heavy Metal unter dem Hintern. Dazu erfreut der Motor mit einer Spontanität bei der Gasannahme und einer Laufruhe ohne lästige Vibrationen, wie man sie von kaum einer anderen Harley kennt. Das Fahrwerk ist komfortabel abgestimmt und mit 222 Kilo wiegt die Street fast 40 Kilo weniger als eine Sportster 883. Das kommt der Handlichkeit zugute und macht es ""dem Fahrer leicht, dem Großstadtverkehr zu entkommen"", resümiert Matthew Knott, Harleys PR-Manager. Es gibt aber auch unschöne Details, die offensichtlich Ergebnis des Kostendrucks sind. Dazu gehören die frei dem Regen ausgesetzten Kabelverbindungen oder das fehlende ABS, das erst beim 2016er Modell kommen soll. Ob der ""urban orientierte Fahrer das Abenteuer in der Stadt und auf dem Land"" auch bei einem angepeilten Preis von 7500 Euro angeht und dies in Kauf nimmt, wird man erst ab September sehen können, wenn die Street 750 bei deutschen Harley-Dealern stehen wird. Vorher werden nämlich die Krisenländer Spanien, Portugal und Italien beliefert.","Die Street 750 ist der Einstieg in die Welt von Harley-Davidson. Sie bietet typisches Harley-Feeling, aber in mancher Hinsicht fordert sie Kompromissbereitschaft.",auto,https://www.sueddeutsche.de/auto/motorrad-fahrbericht-harley-fuer-einsteiger-1.1929624,Harley-Davidson Street 750,00/01/2015,Neue Harley-Davidson Revolution X,Harley-Davidson Revolution X - die neue Plattform für preiswerte Modelle in Europa und Asien.,"Harley-Davidson, Revolution X, preiswert, Europa, Asien, Motorrad, Street 750, Traditionen, Produktionsstätte, Antrieb, V-Twin","Entdecken Sie die neue Harley-Davidson Revolution X: preiswerte Modelle in Europa und Asien, produziert in Indien, aber mit allen typischen Harley-Merkmalen! #HarleyDavidson #RevolutionX #preiswert #Europa #Asien #Motorrad #Street750 #V-Twin" 12,"Wenn die Tage kürzer werden, ist eine gute Beleuchtung am Fahrrad unverzichtbar. Für Radler, die auch in der dunkleren Jahreszeit täglich unterwegs sind, empfiehlt der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) eine ausfallsichere LED-Beleuchtung mit Nabendynamo. Mountainbiker, Rennradler und Gelegenheitsfahrer verwenden gerne Akkuleuchten zum Anklemmen. Seit Juni 2017 sind diese im Straßenverkehr erlaubt, wenn sie bestimmte Voraussetzungen erfüllen. Modelle mit StVZO-Zulassung erkennt man an einem Prüfzeichen und einer Zulassungsnummer, die mit einem Wellensymbol und dem Buchstaben K beginnt. Auf dem Markt für Vorderradlampen gibt es große Qualitätsunterschiede - von billigen Funzeln bis zu Modellen, die Suchscheinwerfern ähneln. Wer abseits von Straßen unterwegs ist, muss gut erkennen, wohin er fährt, deshalb ist die Leuchtkraft das wichtigste Kriterium für die Qualität einer Lampe. Wie gut diese strahlt, lässt sich aber nicht allein an den technischen Werten ablesen. ""Die Luxwerte sind so aussagekräftig wie der Hubraum beim Auto"", sagt Stephan Behrendt, Fachreferent für Technik und Verbraucherberatung beim ADFC in Köln, ""wichtig ist nicht, was aus der Lampe rauskommt, sondern wie und wo es auf der Fahrbahn ankommt."" Das ""Leuchtbild"" soll möglichst gleichmäßig sein. Die Lampen dürfen andere Verkehrsteilnehmer nicht blenden, im Idealfall sind sie in der Höhe und zur Seite verstellbar und verrutschen auch auf holprigen Wegen nicht. Für unseren Test spielten auch die Montage, die Bedienfreundlichkeit und die Ausdauer des Akkus eine Rolle. Illustration: Dirk Schmidt; Fotos: Imago; Hersteller","In Herbst und Winter ist gutes Licht am Fahrrad ein Muss. Aber welche Lampe ist eine wahre Leuchte, welche eine Funzel? Acht Modelle im Test.",auto,https://www.sueddeutsche.de/auto/verkehrssicherheit-auf-die-helle-tour-das-ist-die-beste-fahrradlampe-1.3720200,Test: Das ist die beste Fahrradlampe,00/10/2017,Fahrrad-Beleuchtung: Sicherheit im Dunkeln,Der ADFC empfiehlt ausfallsichere LED-Beleuchtung mit Nabendynamo. Erfahren Sie mehr über die besten Lampen und gesetzliche Vorgaben.,"Fahrradbeleuchtung, Nabendynamo, LED, StVZO, Fahrradlampe, Sicherheit, Dunkelheit, Akkuleuchten, Vorderradlampen, Luxwerte",Sicher durch die Dunkelheit: Der ADFC empfiehlt ausfallsichere LED-Beleuchtung mit Nabendynamo für Fahrradfahrer. Alle Infos zu den besten Lampen und gesetzlichen Vorgaben gibt's hier! #Fahrradbeleuchtung #Sicherheit #ADFC 13,"Die Kollision zwischen rollendem Einkaufswagen und Auto gilt nicht als Verkehrsunfall. Doch was, wenn der Einkaufswagen gleichzeitig ein Auto ist? Ein motorisierter Riesen-Einkaufswagen in den USA. Das Urteil im Detail Ein Zusammenstoß zwischen einem rollenden Einkaufswagen und einem parkenden Auto gilt nicht als Verkehrsunfall und ist damit kein Fall für die Kfz-Haftpflichtversicherung. Vielmehr muss derjenige für den Schaden aufkommen, der den Einkaufswagen ungesichert abgestellt hat. Das hat das Münchner Amtsgericht in einem mittlerweile rechtskräftigen Urteil entschieden (AZ 343 C 28512/12). So kam es zu dem Unfall In dem Fall hatte ein Mann den Einkaufswagen auf dem Parkplatz eines Supermarktes im Landkreis Starnberg neben sein Auto gestellt, um leere Getränkekisten aufzuladen. Dabei rollte der Einkaufwagen gegen einen daneben geparkten Kastenwagen. Den Schaden von 1638,43 Euro versuchte die Eigentümerin des Kastenwagens von der Kfz-Haftpflichtversicherung des Mannes zu bekommen. Die Urteilsbegründung Die Klage der Frau wies das Amtsgericht ab. Es verurteilte aber den Mann zur Zahlung von Schadensersatz in Höhe von 1519,91 Euro. Die Kfz-Haftpflichtversicherung müsse nur zahlen, wenn sich ein Unfall bei Betrieb eines Kraftfahrzeugs ereignet. Die Ursache des Unfalls liege in diesem Fall aber nicht in der Gefahr, die durch das Auto ausging. Vielmehr hätte der Mann beim Abstellen des Einkaufswagens darauf achten müssen, dass dieser sicher steht und nicht wegrollt. Mit seinem Auto hatte die Sache deshalb nichts zu tun.","Stößt ein Einkaufswagen mit einem Auto zusammen, gilt das nicht als Verkehrsunfall. Das hat das Amtsgericht München jetzt entschieden - und damit die Kfz-Versicherungen aus der Pflicht entlassen.",auto,https://www.sueddeutsche.de/auto/urteil-wer-zahlt-wenn-der-einkaufswagen-ein-auto-rammt-1.2339731,"Wer zahlt, wenn der Einkaufswagen ein Auto rammt?",00/02/2015,Einkaufswagen-Unfall schockt Gericht,Rollender Einkaufswagen beschädigt Auto - wer zahlt den Schaden?,"Einkaufswagen, Unfall, Schadensersatz, Kfz-Haftpflichtversicherung, Gericht, Urteil, Parkplatz, Supermarkt, Schaden, Abstellplatz",Gericht entscheidet: Kollision zwischen rollendem Einkaufswagen & Auto kein Verkehrsunfall. Wer haftet bei Schäden? Details in unserem neuesten Artikel. #Einkaufswagen #Unfall #Schadensersatz #Gerichtsentscheidung 14,"Indien steht vor der Massenmotorisierung - einer vierrädrigen diesmal. Zwar werden noch mehr Zwei- und Dreiräder mit Motoren verkauft als ausgewachsene Autos. Doch es steht eine Trendwende an. Darauf hoffen drei große indische Autohersteller und eine Menge ausländischer Konzerne, die seit der Liberalisierung des margenreichen Marktes Anfang der 90er Jahren in den Subkontinent drängen, Fabriken bauen und Gemeinschaftsunternehmen gründen. Die Arbeitskosten sind niedrig, Normen für Sicherheit und Umweltschutz lax. Straßenverkehr in Neu Delhi: Die vierrädrige Massenmotorisierung soll in Indien kurz bevorstehen. Sind erst einmal die großen Autobahnen gebaut, sind längere Autoreisen und der Warentransport auf Asphalt auch in Indien sinnvoll. Für die Wirtschaft und den Handel ist die bevorstehende Fertigstellung des fast 6000 Kilometer langen ""Golden Quadrilateral"" zentral, das gigantische Milliardenprojekt, das die großen Städte Indiens mit vier- bis sechsspurigen Schnellstraßen verbinden wird: Bombay (im Westen) mit Delhi (im Norden), Kalkutta (im Osten) und Chennai (im Süden). Die wachsende Kaufkraft der indischen Mittelschicht, welche auf 300 Millionen Menschen geschätzt wird, verspricht gute Geschäfte. 2006 wurden in Indien 1,3 Millionen Autos verkauft; in zehn Jahren sollen es doppelt so viele sein. Die indische Autoindustrie konzentriert sich in dieser Phase fast ausschließlich auf billige Kleinwagen. Die Firma Maruti Udyog, ein Joint Venture aus den 80er Jahren des indischen Staates mit der japanischen Suzuki, ist der große, einst beinahe monopolistisch operierende Branchenprimus. ""Maruti-Suzuki"" halten vor allem mit dem beliebten Kleinwagen Maruti 800, von dem in den letzten zwanzig Jahren in Indien mehr als zwei Millionen Exemplare verkauft wurden, etwa 35 Prozent des Marktes. Die Vormacht schrumpft allerdings und ist nun ernsthaft bedroht. Geplant: Das billigste Auto der Welt Tata Motors, die Tochtergesellschaft eines der größten Industriekonglomerate Indiens und Herstellerin von Bussen und Nutzfahrzeugen mit 29 Prozent Marktanteil, baut am billigsten Auto der Welt: Der ""One lakh car"" , der Wagen für 100 000 Rupien, soll 2008 auf den Markt kommen und umgerechnet 2000 Euro kosten. Die jährliche Fabrikationsmenge dürfte zunächst nur 100 000 betragen. Ein neues Werk ist aber in Planung. Ratan Tata, der Chef und Erbe des Unternehmens, hat Erfahrung mit der Herstellung von Billigautos. Mit dem Modell Indica, dem ersten vollständig in Indien gebauten Auto, stieg er 1998 in den Markt der Personenwagen ein und musste sich zunächst viel Kritik anhören über mangelnde Qualität. Dennoch glaubt die Branche, der ""One lakh car"" werde die Industrie revolutionieren und die Inder in großer Zahl zu Autobesitzern machen. Tata kooperiert hauptsächlich mit Fiat. Mit Renault hat sich Mahindra & Mahindra verbündet, die 1945 gegründete Nummer drei im indischen Markt mit acht Prozent Anteil, Herstellerin von Jeeps, Last- und Landwirtschaftsfahrzeugen und Maschinen. Renault produziert und verkauft mit Hilfe von M&M ihr Billigauto Logan auch in Indien. Kürzlich geriet Mahindra & Mahindra in die Schlagzeilen, als bekanntwurde, dass sie sich - wie Tata Motors auch - für den Kauf der Marken Jaguar und Land Rover von Ford interessiere.",Indien braucht erst Autobahnen - und dann viele neue Autos. Kurz vor der Fertigstellung der Schnellstraßen stehen sowohl indische Autobauer als auch ausländische Konzerne auf der Matte. Sogar das billigste Auto der Welt ist geplant.,auto,https://www.sueddeutsche.de/auto/autoland-indien-6-umstieg-auf-vier-raeder-1.767254,Autoland Indien (6) - Umstieg auf vier Räder,00/05/2010,Indien auf dem Weg zur Massenmotorisierung,Erfahren Sie mehr über Indiens Trend zur Massenmotorisierung und die Auswirkungen auf die Wirtschaft,"Indien, Massenmotorisierung, Autoindustrie, Billigautos, Joint Venture, Maruti-Suzuki, Tata Motors, Mahindra & Mahindra, Renault, Jaguar, Land Rover.","Indien steht vor einer Massenmotorisierung, die die Wirtschaft verändern könnte. Erfahren Sie hier mehr über den Trend und seine Auswirkungen. #Indien #Autoindustrie #Massenmotorisierung" 15,"Ob es unter den Heerscharen von Leuten, die sich bei den großen Automobilkonzernen mit Presse- und Öffentlichkeitsarbeit beschäftigen, wohl auch welche gibt, die sich die Kommentare im Netz angucken, wenn mal wieder ein neues Modell präsentiert worden ist? Die Hersteller tun dann ja immer gerne so, als sei man in eine völlig neue Dimension vorgestoßen. Da ist die dritte Generation des VW Touareg, den es seit 2002 gibt, nicht einfach der neue Touareg, sondern ""The all-new Touareg"", der mit der Überschrift - oder muss man sagen, der Headline? - angekündigt wird: ""Leading the way"". Das finden nun nicht alle. ""Warum braucht man eigentlich so ein Auto? Man kann mit ihm das Feld umpflügen oder Brennholz aus dem Wald schleppen. Sehr nützlich für Stadtbewohner"", kann man im Netz lesen, ein anderer schreibt: ""Und damit fährt Mutti dann jeden Tag die Kinder zur Schule und dann zum Einkaufen. Und dann wird er wieder abgestellt"". Auch der Begriff ""Kleinpanzer"" taucht auf. Logisch, dass man das bei VW ganz anders sieht. Der Touareg sei ""das SUV für die digitale Generation"" und überhaupt ""das Urmeter für Qualität"" bei VW, schwärmt Sprecher Martin Hube bei der Präsentation in Österreich, und VW-Vertriebsvorstand Jürgen Stackmann ergänzt: ""Der Wagen ist das Flaggschiff von VW."" Nach dem missglückten Experiment mit dem mittlerweile eingestellten Phaeton ist der Touareg in der Tat das einzige Auto der Marke VW in der Oberklasse. Um diesen Anspruch zu untermauern, hat VW den neuen Touareg gewaltig aufgerüstet. Er ist noch mal ein Stück länger und breiter geworden, dafür dank der Fortschritte bei den Werkstoffen um 106 Kilo leichter. Mit dem Offroad-betonten Charakter des ersten Touareg hat die dritte Generation nur noch wenig zu tun, ""analog zu den gesellschaftlichen Trends der letzten eineinhalb Jahrzehnte"" habe sich auch der Touareg verändert, heißt es im Pressetext. Er will und soll jetzt in erster Linie ein möglichst komfortables Groß-SUV sein. Offen ist, wann der Plug-in-Hybrid nach Europa kommt Was wirklich neu ist, spiegelt sich weder in der äußeren Hülle noch unter der Motorhaube wider. Das Design ist solide, aber nicht spektakulär, irgendwie VW-typisch. Bei den Wolfsburgern hat man den Pelz schon immer gern innen getragen. Auch bei den Motoren setzt VW auf Bewährtes. Der Drei-Liter-Turbodiesel wird beim Touareg der Standardmotor bleiben, es gibt ihn wahlweise mit 286 oder 231 PS. Ergänzt wird die Motorenpalette durch einen 340 PS starken Sechs-Zylinder-Turbobenziner. Später folgt dann noch ein Vier-Liter-V8-Turbodiesel mit 421 PS. Nur für den chinesischen Markt wird auch ein Plug-in-Hybrid angeboten. Ob und wann er auch in Europa kommt, lässt VW offen. Eine rätselhafte Entscheidung, wo doch sonst bei VW ständig von der Elektrifizierungsoffensive die Rede ist. Das technologische Feuerwerk, das den Touareg auf eine neue Stufe hebt, findet woanders statt und lässt sich mit den Stichworten Konnektivität, Digitalisierung, Individualisierung und Komfortsteigerung am besten beschreiben. Wer diesen Fortschritt genießen will, muss allerdings tief in die Tasche greifen, denn alles, was den Touareg zum Oberklassefahrzeug macht, ist aufpreispflichtig.","Der neue VW Touareg bietet Opulenz, Komfort, technische Finessen und digitale Spielereien. Doch solche SUVs finden sich schon mehr als genug im Konzern. Wie soll er sich abgrenzen?",auto,https://www.sueddeutsche.de/auto/suv-im-fahrbericht-volkswagen-ruestet-seinen-kleinpanzer-auf-1.3971380,VW Touareg 2018 - Das neue SUV im Fahrbericht,00/05/2018,Neuer VW Touareg,"""Die neue Generation des VW Touareg: Fortschrittliche Technologie, Komfort und Qualität.""","VW Touareg, Neues Modell, Oberklasse-SUV, Fortschrittliche Technologie, Komfort, Qualität, Digitalisierung, Individualisierung, Konnektivität, Nachhaltigkeit","""Der neue VW Touareg: Fortschrittliche Technologie, Komfort und Qualität in einem Oberklasse-SUV. Erfahren Sie mehr über das neueste Modell von Volkswagen! #VWTouareg #Oberklasse #SUV #Fortschritt #Qualität""" 16,"Ja, es ist schön. Und es macht Spaß. Das ist die Botschaft des Genfer Automobilsalons 2010, der gerade zu Ende ging. Souverän und gut gelaunt zeigte sich die Autoindustrie, frech wie ein Schüler, der seine Hausaufgabe - vernünftigere Autos zu bauen - erledigt hat und dann glaubt, alles sei in Butter. Dabei ähnelte der Vorgarten der Show weniger einer Weltausstellung als einem überdimensionalen McDonalds: hier ein aufblasbares Riesenmodell des Dacia Duster, Renaults neuestes Aldi-SUV, dort der gelbblaue Tesla Roadster von RWE mit passender Stromsäulenattrappe. ""AntiRetro"" annonciert Citroën mit Bildtapeten des neuen DS3 in Knallgelb. Drinnen war alles klein wie eh und je. Doch der Eindruck bleibt: Je weniger gezeigt wird, desto mehr will das Auto sein. Die Quintessenz des Phänomens stellte Audi dar. Der A1, Ingolstadts Kleinster, wurde als ""ein ganz großes Automobil"" mit ""charaktervollem Design, kompromissloser Qualität und wegweisenden Effizienztechnologien"" propagiert. Der A1 stellte sogar den neuesten A8 in den Schatten, auch das ist ein Paradigmenwechsel. Der stilsichere Luxusliner wurde fast versteckt präsentiert. Seine Formgebung neigt zum Unsichtbaren. Als ob man den Unterschied zum kaum kürzeren A4 nicht wirklich zeigen wolle. Die Zeiten, in denen Statusymbolik von oben nach unten dekliniert wird, scheinen vorbei zu sein. Jetzt spielt die Musik im Erdgeschoss: Der A1 beginnt mit einem kühlen Machogesicht im pursten Audi-Stil, das sich der Seite entlang in Richtung Mamma, Bambini & Fiat 500 entwickelt, um dann in einem ganz speziellen Po, muskulös und mollig zugleich, zu enden.","Die meisten Autopremieren lassen den Mut zur wirklich neuen Form vermissen, nur zwei gelten als rundum gelungen: eine Bilanz des Genfer Salons.",auto,https://www.sueddeutsche.de/auto/genf-2010-autodesign-design-im-dilemma-1.15274,Genf 2010: Autodesign - Design im Dilemma,00/03/2010,Autoindustrie in Genf,Highlights vom Genfer Automobilsalon 2010.,"Automobilsalon, Autoindustrie, Genf, Technologien, Effizienz, Design, Qualität, Luxus, Statussymbolik, A1","Highlights vom Genfer Automobilsalon 2010: Ingolstadts Kleinster, der A1, als ganz großes Automobil mit charaktervollem Design, kompromissloser Qualität und wegweisenden Effizienztechnologien! #Autoindustrie #Genf #Technologien #Design #Qualität #A1" 17,"In einer schnellebigen Zeit wie der unseren, in der auch die Autos bald jährlich ihr Blechkleid wechseln, grenzt es schon beinahe an ein Wunder, wenn ein Automobilhersteller erst nach sieben Jahren einem seiner Verkaufsschlager ein neues Aussehen verpaßt. Seit 1988 verkaufte Opel 2,5 Millionen Stück seines Vectra in Europa. Von 21. Oktober an steht nun der Nachfolger entweder als viertüriges Stufenheck oder als fünftüriges Schrägheck bei den Händlern; von ihnen erhofft sich Opel, daß sie noch bis Ende 1995 rund 25 000 Vectra unter die Leute bringen. Mit modernerer Karosserie Einige Argumente glaubt der Hersteller seinen 2500 Vertragshändlern mitgeben zu können. Rein äußerlich zeigt sich der Mittelklasse-Wagen zwar nach wie vor nicht als Trendsetter, doch gibt es auch keinen handfesten Grund dafür, warum ein erfolgreiches Modell plötzlich völlig anders aussehen müßte. Moderner ist wohl der richtige Begriff für die veränderte Karosserie, und dieses Attribut steht dem Vectra gut: Gerade die Linie, die von der Motorhaube zu den Außenspiegeln läuft - sie scheinen aus der Haube herauszuwachsen - ist gelungen. Die Außenmaße des neuen Vectra unterscheiden sich nun unwesentlich von denen seines Vorläufers. Der 4,74 Meter lange Wagen verfügt als Stufenheck über ein Kofferraumvolumen von 500 Litern, als Schrägheck über 480 Liter. Da bei beiden Modellen die Rückbank asymmetrisch geteilt werden kann, präsentieren sich die 1170 Kilogramm schwere Stufenheckvariante und die rund 20 Kilogramm schwerere Schrägheckversion als Familienautos mit Urlaubstauglichkeit. Angetrieben wird der Vectra von einer zwar bekannten, aber leicht überarbeiteten Motorenpalette: Es stehen zur Zeit fünf Benzin- und ein Turbodieselaggregat zur Auswahl. Die Basismotorisierung des 1,6 Liter-Beziners mit einer Leistung von 55 kW (75 PS) überraschte bei der ersten Begegnung durch seine solide Arbeit. Nicht nur, daß die Basisversion eine Höchstgeschwindigkeit von 175 km/h erreichen und in 15,5 Sekunden von Null auf 100 km/h beschleunigen kann. Als günstig ist auch der Kraftstoffverbrauch von 6,7 Liter Super bleifrei im Drittelmix auf 100 Kilometer zu bezeichnen. Die Motorenpalette reicht nun noch über eine 1,6 Liter-Version mit 74 kW (100 PS), die einen eher schlaffen Eindruck hinterlassen hat. Es scheint kein Argument dafür zu sprechen, sich für die rund 1700 Mark teurere 100-PS-Version zu entscheiden. Wesentlich besser bleiben die Modelle mit 1,8 Litern Hubraum, einer Leistung von 85 kW (115 PS) und 2,0 Liter Hubraum mit 100 kW (136 PS) in Erinnerung. Beide laufen drehfeudiger und agiler und liegen dennoch mit Drittelmixwerten von 7,1 beziehungsweise 7,4 Liter auf 100 Kilometer auf der Sonnenseite des Geldbeutels. Der Vectra-Fahrer, der trotz braver Karosserieformen sportliche Ambitionen hat, könnte sich für das stärkste Aggregat, den 2.5 V6, entscheiden. Die Statistiker können in ihre Liste folgende Werte eintragen: 230 km/h Vmax, Beschleunigung von Null auf 100 km/h in 8,5 Sekunden. Wer mit dem Vectra am sparsamsten fahren will, sollte sich für die Turbodieselvariante mit 1,7 Litern Hubraum und einer Leistung von 60 kW (82 PS) entscheiden. Mit erfreulichen 5,9 Litern Dieselkraftstoff kommt man im Durchschnitt mit dem Turbodiesel 100 Kilometer weit. Allerdings läßt die Fahrkultur des TD etwas zu wünschen übrig. Die Geräuschabdämmung ist nicht so gut, daß man das traditionelle Nageln nicht hören würde. Was aber alle sechs Modelle, egal ob Schrägheck oder Stufenheck gut können, haben sie dem verbesserten Fahrwerk zu verdanken. Spurtreue, keine Ambitionen zum Ausbrechen und leichtes Handling zeichnen sie aus. Komplette Sicherheitsausstattung In punkto Sicherheit hat sich Opel etwas Neues einfallen lassen. Um das Verletzungsrisiko im Fußraum zu reduzieren wurde eine neue Pedalaufhängung konstruiert, die sich bei einem schweren Frontalcrash aus der Verankerung ausklingt und nach unten wegtaucht. Zur Serie gehören noch: zwei Full-Size-Airbags, Gurtstraffer, ABS, Servolenkung und Zentralverriegelung. Das Optionsangebot reicht von einer Viergang-Automatik, Schiebedach und Klimaanlage bis zu vielen elektrischen Helfern. Als Besonderheit kann man für den Vectra einen Konsolenumbau für D-Netz-Handies bestellen. Im Paket sind die notwendige Dachantenne und die Verkabelung der Boxen, über die die Freisprechanlage läuft, im Preis von 250 Mark enthalten. Aber nicht nur deshalb kann man den Vectra als gelungenes Mittelklassefahrzeug einstufen. Bei einer Preisskala, die von 30 950 Mark für die viertürige Basisversion bis zu 44 510 Mark für den fünftürigen V6 reicht, werden die Konkurrenten von Audi oder BMW den Neuankömmling mit einigem Argwohn beobachten müssen. Von Marion Zellner",Mit verbessertem Fahrwerk und einer neu konstruierten Pedalerie für mehr Sicherheit,auto,https://www.sueddeutsche.de/auto/opel-vectra-erwartungen-eines-millionensellers-1.630795,Opel Vectra - Erwartungen eines Millionensellers,00/05/2010,Opel Vectra Nachfolger.,"Opel Vectra Nachfolger ab 21. Oktober als Stufenheck oder Schrägheck verfügbar. Neue, moderne Karosserie, bekannte Motorenpalette.","Opel, Vectra, Nachfolger, Stufenheck, Schrägheck, Karosserie, Motorenpalette, Benzin, Turbodiesel, Hubraum, Leistung, Beschleunigung, Verbrauch","Opel Vectra bekommt neuen Look! Ab 21. Oktober als Stufen- oder Schrägheck erhältlich. Mehr Leistung, weniger Verbrauch - jetzt entdecken! #Opel #Vectra #Nachfolger #NeueKarosserie #MehrLeistung #WenigerVerbrauch" 18,"Kaum hat man den aufrechten Gang erlernt, wird man auch schon undankbar. Und bequem: ""Was! Sooo weit soll ich gehen? Zu Fuuuß?"" ""Wie soll man denn sonst gehen?"", antworten coole Eltern dann auf den Protest ihres bewegungsmüden Nachwuchses. Und alles ist ein schöner Traum, was einen endlich vom blöden Zu-Fuß-Gehen-Müssen befreien würde: Fahrrad, Motorrad, ein eigenes Auto gar. Doch wenn Jahrzehnte später ein Knöchel mal böse verknackst war und ein Knie manchmal fies zwickt, ist das öde 'Gehen' auf einmal wieder ein Luxus, den man um keinen Preis missen möchte. Und scheint es anfangs auch noch ein wenig ungewohnt und unnötig strapaziös zu sein nach all den Büro- und Autositzjahren, kann man dabei in Ruhe über das Stehen und Gehen nachdenken und über das Leben als Wanderung. Fast 40 Millionen Deutsche sind inzwischen wieder Wanderer - allein oder in Gruppen, schnell oder langsam, aber immer ist es gehen, sehen, riechen, spüren. Und es ist: reden, schweigen, denken, oder auch nicht. Und wirklich frei sein für den Moment. Ursprünglicher geht's nicht: Ich Urmensch gehe durch diese Natur über diese Erde. Und der allergrößte Luxus dabei: Wandern ist bewusst verschenkte Zeit. Mit dem Auto, ja sogar mit dem Rad wäre man schneller am Ziel! Na und? Es gibt ja gar kein Ziel. Weil beim Wandern nun wirklich mal der Weg das Erlebnisziel ist. Und je länger die Strecke, desto länger währt diese so unfassbar unproduktive Freiheit: Gemeinsam kochen, essen, trinken und in Hütten übernachten. Und wunderbar müde einschlafen. Autofahrten über Tausende Kilometer werden nicht mehr groß beklatscht. Aber ein paar Kilometer fußläufig quer durch den Wald und über die Heide, da dreht man sich am Ende um, schaut zurück und ist von sich selbst begeistert wie selten: Was! Sooo weit soll ich gegangen sein? Zu Fuuuß? - Und der aufbrausende innere Applaus dafür will kein Ende nehmen. Wann wandern wir das nächste Mal?","Kaum hat man den aufrechten Gang erlernt, wird man auch schon undankbar. ""Was: Sooo weit soll ich gehen? Zu Fuuuß?"" Dabei ist Wandern doch so wunderbar. Reden, denken, schweigen, frei sein. Danach ist man von sich selbst begeistert.",auto,https://www.sueddeutsche.de/auto/unterwegs-so-weit-die-fuesse-tragen-1.2997214,So weit die Füße tragen,00/05/2016,Wandern - Luxus auf Schritt und Tritt,"Erfahren Sie, warum Wandern mehr als nur Bewegung ist. Lesen sie mehr zu Genuss und Freiheit in der Natur!","Wandern, Natur, Freiheit, Bewegung, Gesundheit, Deutschland, Gruppen, Strecken, Zeit, Erlebnis","Entdecke mit uns die Freiheit des Wanderns! Erfahre, warum der Genuss in der Natur auf Schritt und Tritt mehr als nur Bewegung ist. #Wandern #Natur #Freiheit" 19,"Die Redaktion von sueddeutsche.de sieht sich um - im ""Weltspiegel"": Welche Autos fahren die anderen? Wie reagieren andere Länder und Hersteller auf den Klimawandel? Wer steigt auf alternativ angetriebene Fahrzeuge um? Das Luxus-Segment boomt. Moskau hat die größte Maybach-Dichte der Welt. Fluchend versucht der Mann im Trainingsanzug und der schäbigen Jacke, mit dem Schraubenzieher den Scheibenwischer seines altersschwachen Lada zu richten. Ein paar Minuten später quetschen sich auf derselben Straße in St. Petersburg zwei deutsche Luxuslimousinen durch das Verkehrschaos, gefolgt von einem Geländewagen mit Personenschützern. Glanz und Elend liegen in Russland auch auf der Straße dicht beieinander. Der Marktanteil der heimischen Autoindustrie lag im ersten Halbjahr 2008 trotz gestiegener Produktionszahlen gerade mal bei 26 Prozent, Tendenz weiter fallend. So drängt es praktisch jeden Autohersteller nach Russland. ""Russland ist der absolut wichtigste Wachstumsmarkt in Europa. Er wird im Jahr 2008 Deutschland überholen und dann größter Automarkt in Europa sein"", glaubt Ferdinand Dudenhöffer, Direktor des Center Automotive Research (CAR) an der FH Gelsenkirchen. Auch eine aktuelle Studie der Unternehmensberatung PricewaterhouseCoopers kommt zu diesem Ergebnis. Für das erste Halbjahr 2008 verzeichnet die Studie eine Zunahme der Verkäufe um 41 Prozent. Den größten Anteil daran haben demnach importierte Neuwagen und in Russland produzierte ausländische Fabrikate. Die erfolgreichste Marke ist Chevrolet, gefolgt von Hyundai, Ford, Toyota und Nissan. ""Der Automarkt spiegelt auch die großen Einkommensunterschiede im Land: Kaviar und Trockenfisch"", sagt Dudenhöffer. Zu den beiden wichtigsten Fahrzeugklassen zählen Kompaktfahrzeuge auf der einen und Geländewagen auf der anderen Seite. So gehören zu den Top-Sellern Opel Astra, Chevrolet Lacetti, Hyundai Verna (Accent) und Renault Logan ebenso wie BMW X5, Audi Q7 oder Porsche Cayenne. Auch das Luxus-Segment boomt. Moskau beispielsweise hat die größte Maybach-Dichte der Welt.",Schon vor der Moskauer Automesse sind ausländische Hersteller in Goldgräberstimmung: Statt zu Lada & Co. greifen immer mehr Russen zu Kompaktwagen und Luxusautos.,auto,https://www.sueddeutsche.de/auto/weltspiegel-10-automarkt-russland-kaviar-und-trockenfisch-1.699287,Weltspiegel (10): Automarkt Russland - Kaviar und Trockenfisch,00/05/2010,Autos in Russland,"Luxus-Segment boomt, Verkaufszahlen steigen. Welche Autos fahren die anderen?","Autos, Russland, Klimawandel, Luxus-Segment, Marktanteil, Autohersteller, Automarkt, importierte Neuwagen, Chevrolet, Hyundai","""Welche Autos fahren die anderen in Russland? Der Automarkt boomt mit steigenden Verkaufszahlen und einem florierenden Luxus-Segment. Mehr dazu auf unserer Webseite. #Autos #Russland #Luxus #Automarkt""" 20,"Es scheint, als sei es nur eine Frage der Zeit, bis ein Funke zur Katastrophe führt. Im Streit um die Chemikalie R1234yf, die künftig in allen Autoklimaanlagen verwendet werden muss, scheint das Sprachbild zuzutreffen. Jetzt erhöhen Umweltverbände und Europaabgeordnete den Druck auf die EU-Kommission, um die Gefahr zu bannen. Denn eigentlich müssen seit vergangenem Jahr die Klimaanlagen neuer Fahrzeuge in Europa mit einem neuen Kältemittel namens R1234yf befüllt werden. Es ist klimafreundlicher, einerseits. Deswegen hat Brüssel den Umstieg verfügt. Aber es ist andererseits extrem gefährlich - wie sich erst nach der Gesetzgebung gezeigt hat. Die Brühe kann sich entzünden und wenn Feuchtigkeit dazukommt, dann entsteht Flusssäure, die selbst Glas durchätzt. ""Verbraucher und Menschenschutz muss vor Klimaschutz gehen"" Dutzende Mal haben Daimler-Ingenieure das zuwege gebracht. Die Universität München hat zudem festgestellt, dass bei einem Brand ein Abkömmling des Kampfgiftes Phosgen entsteht. Daimler weigert sich deshalb, das neue Mittel einzufüllen. Doch die EU-Kommission ignoriert die Warnungen - und prozessiert stattdessen gegen Deutschland, weil die Bundesregierung Daimler nicht zur Raison ruft. Michael Theurer, Europaparlamentarier der FDP und Mitglied des Wirtschaftsausschusses im EU-Parlament, fordert nun, dass die Kommission ihre Position überdenkt: ""Verbraucher und Menschenschutz muss vor Klimaschutz gehen"", sagte er der Süddeutschen Zeitung. Es bestehe die Sorge, dass durch das neue Kältemittel Millionen Autofahrer und Rettungskräfte tödlicher Gefahr ausgesetzt werden: ""Das ist nicht hinnehmbar!"" Die Kommission müsse das alte Kältemittel länger erlauben und das Vertragsverletzungsverfahren ruhen lassen. Und er spricht aus, was auf politischer Ebene bislang nur hinter den Kulissen gemurmelt wurde: ""Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass mit dem Argument des Klimaschutzes Industrieinteressen verfolgt wurden, zu Lasten der Sicherheit der Verkehrsteilnehmer."" Welche Rolle spielen die Anbieter von R1234yf? Die beiden US-Chemiekonzerne DuPont und Honeywell sind die Anbieter von R1234yf. Theurer will nun in einer parlamentarischen Anfrage klären, welche Rolle sie spielen: Wieso ordnet die Kommission keine eigenen Forschungen an? Und: ""Warum schlägt die Kommission angesichts der offensichtlichen Gefahr von R1234yf nicht eine Novellierung der Richtlinie über mobile Klimaanlagen vor, um der Industrie Zeit für die Entwicklung von CO₂-gekühlten Anlagen zu geben?"" Liegt es an der Chemie-Lobby? ""Es stehen für die Chemiefirmen viele hundert Millionen Euro Umsatz auf dem Spiel"", sagt Wolfgang Lohbeck von Greenpeace. Der Umweltverband dringt wie auch die Deutsche Umwelthilfe seit Monaten darauf, das neue Mittel wieder zu verbieten. Es sei zwar klimafreundlicher, jedoch gerade im Vergleich zu Kohlendioxid, mit dem moderne Klimaanlagen betrieben werden könnten, immer noch ein Umweltgift. ""Im Sinne des Umweltschutzes und des Verbraucherschutzes muss der Umstieg vom alten Mittel in Gottes Namen noch mal nach hinten verschoben werden"", fordert Lohbeck. Die anderen deutschen Autohersteller müssten sich an die Seite von Daimler stellen und sagen: Wir stehen zu CO₂ als Zukunftstechnik und bis dahin nehmen wir noch das alte Mittel! Denn, wenn das erste schwere Unglück passiere mit R1234yf, dann habe die ganze Autoindustrie ein Problem.","Seit 2013 müssen Auto-Klimaanlagen in der EU mit der Chemikalie R1234yf befüllt sein. Das ist umstritten, denn das Kältemittel gilt als gefährlich. Nun wollen es Verbände und Politiker stoppen - auch, um zu klären, warum das Mittel überhaupt eingeführt wurde.",auto,https://www.sueddeutsche.de/auto/streit-um-kaeltemittel-r1234yf-kurz-vor-der-explosion-1.2180624,Streit um Kältemittel R1234yf - Kurz vor der Explosion,00/10/2014,Gefahr durch neues Kältemittel.,Neue Klimaanlagen-Chemikalie R1234yf sorgt für tödliche Gefahr.,"Klimaanlagen, Kältemittel, Umweltschutz, Verbraucherschutz, Autohersteller, Chemiekonzerne, CO2-gekühlte Anlagen, Sicherheit, Verkehrsteilnehmer, Industrieinteressen",Neues Kältemittel in Klimaanlagen sorgt für tödliche Gefahr: Umweltverbände und Europaabgeordnete fordern Schutz von Verbrauchern und Menschlichkeit vor Klimaschutz! #Umweltschutz #Verbraucherschutz #Klimaanlagen #Chemiekonzerne #Autoindustrie 21,"Schlangenbeschwörer dürfen sich schon mal auf eine neue Mutprobe gefasst machen. Die Werkstuner aus dem Hause Chrysler haben die Dodge Viper SRT-10 ACR (American Club Racer) auf die Räder gestellt. Das schon von Haus aus rasend schnelle Biest SRT-10 wurde einer Abmagerungskur unterzogen. Wer will, kann auch das Audiosystem und den Teppichboden rausschmeißen Allerdings nur beim Gewicht, denn in Sachen Leistung schicken die Amerikaner die Mega-Viper nach wie vor mit 600 Pferdestärken ins Rennen. Ihre geballte Kraft schöpft sie aus einem 8,4 Liter großen V10-Motor mit variabler Ventilsteuerung. Damit sie ihre Zähne möglichst tief in den Asphalt bohren kann, wird die Viper mit verstellbaren Front- und Heckspoilern sowie kleinen Karbon-Flügeln am vorderen Stoßfänger ausgestattet. Die Flügel-Armada erzeugt soviel Abtrieb, dass die Viper förmlich auf der Piste klebt. So martialisch die Rennflunder auch aussieht - sie hat eine Straßenzulassung. ""So können eingefleischte Viper- und Rennsport-Enthusiasten den Wagen zur Rennstrecke fahren, dort auf Höchstgeschwindigkeit beschleunigen und dann wieder nach Hause fahren"", heißt es bei Dodge. Anders herum wäre es auch schlecht in einem Land, in dem auf der Autobahn höchstens 120 km/h erlaubt sind. Durch diverse Maßnahmen wurde das Gewicht der Viper ACR im Vergleich zur normalen SRT-10 um 18 Kilogramm reduziert. Wem der Rennsport-Trimm der Viper noch nicht spartanisch genug ist, der kann ein ""Hard Core Package"" bestellen. Dann schmeißt Dodge zum Beispiel das Audio-System, die Schallschutzdämmung unter der Motorhaube oder den Teppichboden im Kofferraum raus. Das bringt noch mal rund 18 Kilogramm Gewichtsersparnis.","Wenn diese Viper zubeißt, dann hilft kein Antidot mehr. Die Dodge Viper SRT-10 ACR ist bis in die Radmuttern auf Hochleistung getrimmt.",auto,https://www.sueddeutsche.de/auto/dodge-viper-srt-10-acr-schlangengift-1.789246,Dodge Viper SRT-10 ACR - Schlangengift,00/05/2010,Dodge Viper SRT-10 ACR,Dodge Viper SRT-10 ACR: Rasend schnelles Biest mit 600 PS und verstellbaren Spoilern.,"Dodge Viper, SRT-10, ACR, Rennsport, Spoiler, 600 PS, V10-Motor, Gewichtsreduzierung, Hard Core Package, Autobahn",Rasend schnell und trotzdem straßentauglich - die Dodge Viper SRT-10 ACR mit 600 PS und verstellbaren Spoilern. Erfahre mehr über das Hardcore-Paket und die Gewichtsreduzierung bei uns im Artikel! #DodgeViper #SRT10 #ACR #Rennsport #Autobahn 22,"Romeo sucht Julia. Sie sollte vermögend sein, Alfa-affin und geduldig. Denn der 8C ist als Coupé seit Monaten restlos ausverkauft, scusi. 500 Stück für die ganze Welt, da hilft nicht einmal mehr der direkte Draht zum Fiat-capo Sergio Marchionne. Die Glücklichen dürfen nach hartem Auswahlverfahren demnächst 174.600 Euro nach Italien überweisen. Nein, dieser Betrag ist kein Druckfehler. Der 8C Competizione kostet nackt zwar 159.860 Euro, aber im Schnitt sind nochmal 13.400 Euro für Extras fällig. Zum Beispiel für geflochtene Ledersitze, Sonderlack im Babyblau der sechziger Jahre, Schedoni-Kofferset oder Bremssättel in Wunschfarbe. In Deutschland gab es 210 Interessenten, aber nur 81 zuteilungsreife Verträge. Ein Auto, das uns den Kopf verdreht Das Verrückte ist: Dieses Auto hat den Rummel verdient. Der 8C wäre es sogar Wert, das Domizil zu verkaufen, den Familienschmuck zu verpfänden und sich hoch zu verschulden. Wenn es zwischen Mensch und Maschine eine Art Hörigkeit gäbe, dann bestünde Gefahr, dass uns der Competizione den Kopf verdreht, bis wir am Stock gehen. Das bevorzugt rote Coupé eignet sich nämlich nicht nur zum Besitzen, sondern auch zum Vererben. Und natürlich zum Fahren. Obwohl dieser Alfa eigentlich gar kein Alfa ist. Die Bodengruppe mit dem Doppelquerlenker-Chassis stammt vom Maserati GranSport, das Cambiocorsa-Transaxle-Getriebe trägt ebenfalls die Teilenummern des Dreizacks und der V8 wird gar aus der Kaderschmiede von Ferrari zugeliefert. Mit 4,7 Liter Hubraum besitzt er noch größere Lungen als der F430 oder der Quattroporte, was sich auch im maximalen Drehmoment von 480 Nm niederschlägt.","Der neue Alfa 8C verkörpert das Beste aus Maserati und Ferrari, nur: Das faszinierende Coupé ist seit Monaten ausverkauft.",auto,https://www.sueddeutsche.de/auto/alfa-8c-rot-ist-die-liebe-1.787530,Alfa 8c - Rot ist die Liebe,00/05/2010,Alfa 8C Competizione,"Der Alfa 8C Competizione - Ein Auto, das den Kopf verdreht. Nur 500 Stück weltweit!","Alfa, 8C, Competizione, Auto, Luxus, Sportwagen, Maserati, Ferrari, 500 Stück, exklusiv","Der Alfa 8C Competizione: Ein Auto, das den Kopf verdreht. Nur 500 Stück weltweit! Luxus, Sportlichkeit und Exklusivität in einem. #Alfa8C #Luxusauto #Sportwagen #exklusiv" 23,"""Auch Väter sind Männer"", sagt Peter Krist. Der Projektleiter des Zweier Gran Tourer widerspricht damit Kritikern, ein Van würde nicht so recht zum Dynamik-Image von BMW passen. Dass er damit richtigliegt, zeigt der erfolgreiche Start des kürzeren Bruders: Der Zweier Active Tourer wurde im ersten halben Jahr bereits über 33 000 Mal verkauft. Das Modell übertraf die Erwartungen - und lockte neue Käufer zur Marke. ""75 Prozent der Kunden haben zuvor keinen BMW gefahren"", sagt Peter Henrich vom Produktmanagement, und prognostiziert diese Eroberungsrate auch für den größeren Van - mindestens. Der Gran Tourer ist 21 Zentimeter länger als der Active Tourer. Elf davon entfallen auf den Radstand, kommen also dem Sitzkomfort im Fond zugute. Auch in der Höhe (plus fünf Zentimeter) wuchs der Familientransporter. Dadurch leiden zwar die sportlichen Proportionen, die man dem kürzeren Allrounder durchaus noch attestieren konnte. Doch der Gewinn an Raum und Funktionalität hatte eindeutige Priorität. Die Zielgruppe heißt ""Familie mit zwei und mehr Kindern"" - hier kann der Gran Tourer seine Trümpfe ausspielen. Für 790 Euro mehr rollt er mit einer dritten Sitzreihe an. Sie ist bündig unter dem Ladeboden versenkt und macht den Van zum Siebensitzer. ""Kein anderer Premiumhersteller bietet das"", sagt Produktmanager Henrich. Einschränkung: Nur Kinder können in Reihe drei halbwegs bequem sitzen. Deutlich großzügiger sind Personen in der zweiten Sitzreihe untergebracht. Erst recht dann, wenn diese in voller Länge um 13 Zentimeter nach hinten geschoben wird. Bis zu 1905 Liter Stauraum Serienmäßig lassen sich die drei Lehnen der mittleren Reihe in der Aufteilung 40:20:40 per elektrischer Fernentriegelung vom Kofferraum aus in die Waagerechte klappen. Der Gran Tourer wäre jetzt fit für den Besuch im Möbelhaus. Bis zu 1905 Liter sollen laut BMW hineinpassen. Dies entspricht dem Ladevolumen eines Oberklassekombis. Lange Gegenstände bis 2,60 Meter schluckt der Gran Tourer, wenn die Beifahrerlehne (Aufpreis: 150 Euro) umgelegt wird. Und wer für weitere 750 Euro das sogenannte Convenience Paket ordert, kann ganz bequem per Fußschwenk unter der Stoßstange die Heckklappe öffnen und schließen - und die Einkaufstüten im Arm behalten. Auch über vermeintlich unwichtige Dinge haben sich die Münchner Entwickler Gedanken gemacht. Weiß man normalerweise nach dem Umklappen der Sitze nicht wohin mit der sperrigen Gepäckraumabdeckung, findet sie nun exakt in einem Fach unter dem Ladeboden Platz. Ebenso top: die Befestigung von Kindersitzen. Drei passen in die mittlere (die äußeren per Isofix), zwei in die hinterste Reihe, und ein sechster auf den Beifahrersitz. Die dritte Sitzreihe kostet 900 Euro Aufpreis. Kinder sind ein teures Vergnügen, auch beim Kauf des Siebensitzers Zur Markteinführung im Juni kommt der Zweier Gran Tourer als Benziner in den Versionen 218i mit 136 PS und 220i mit 192 PS. Gut einen Monat später soll der 216i folgen, dessen Dreizylinder-Motor 102 PS leistet. Bei den Dieselaggregaten geht es zunächst mit dem 216d (Dreizylinder mit 116 PS) los. Die ebenfalls neuen Vierzylinder 218d und 220d leisten 150 und 190 PS. Letzteren gibt es auch mit Allradantrieb (xDrive), den Produktmann Peter Henrich als ""weiteres Alleinstellungsmerkmal"" im Premiumsegment bezeichnet. Im Juli soll dann als neuer Einstiegsdiesel der 214d folgen, der mit 95 PS kein Dynamikwunder sein dürfte. Deutlich besser ist man als BMW-Fan mit dem 220d bedient, der mit seinen 400 Newtonmeter Drehmoment souveränes Fahren erlaubt und schon aus niedrigen Drehzahlen munter zur Sache geht. Für zusätzliche Entspannung sorgt natürlich die Achtgangautomatik, mit der das Testfahrzeug ausgestattet war. Wermutstropfen: Es schlägt mit 2100 Euro extra zu Buche. Überhaupt: die Aufpreisgestaltung. Der Einstieg in die Van-Welt von BMW ist alles andere als günstig. Viele Dinge - selbst ein Aschenbecher mit Zigarettenanzünder - müssen gesondert bezahlt werden. Schon der 216i kostet in der Basis 26 950 Euro, womit der Gran Tourer 1250 Euro teurer ist als der Active Tourer. Ausstattungsbereinigt sollen es laut BMW-Mann Henrich aber nur rund 900 Euro sein, weil die verschiebbare Sitzreihe nun serienmäßig an Bord ist und es ein paar Ablagefächer mehr gibt. Für den von uns gefahrenen 220d xDrive müssen mindestens 40 200 Euro überwiesen werden. Erwähnte Extras wie die dritte Sitzreihe und die elektrische Heckklappe sowie weitere Annehmlichkeiten (Navigation, Sitzheizung, Parksensoren, Assistenzsysteme oder eine edlere Innenausstattung) treiben den Preis auf über 50 000 Euro. Väter haben es auch in dieser Beziehung alles andere als leicht.","Der Zweier Gran Tourer ist ein eher unsportlicher Ableger der druckbetankten BMW-Reihe, der Familienväter mit viel Platz überzeugen soll. Die merken schnell: Billig ist die Freude am Fahren nicht.",auto,https://www.sueddeutsche.de/auto/schon-gefahren-gran-mit-sieben-1.2446222,BMW Gran Tourer: Teurer Familienspaß,00/04/2015,BMW Gran Tourer: Platz für die ganze Familie.,Erfahren Sie alles über den neuen BMW Gran Tourer - der perfekte Familien-Van für Sie.,"BMW, Gran Tourer, Familienauto, Siebensitzer, Van, Neuwagen, PKW, Fahrzeug, Automobil, Raum, Komfort.",Familienauto der Spitzenklasse - der BMW Gran Tourer bietet Platz für die ganze Familie und lässt keine Wünsche offen. Erfahren Sie mehr! #BMW #GranTourer #Familienauto #Siebensitzer 24,"Irgendwie ist es ja en vogue geworden, auf die Deutsche Bahn zu schimpfen. Dabei lässt sich bei einer Fahrt mit einem ICE der neuesten Generation zunächst einmal lobend konstatieren: Wer Retro mag, der wird die neuen ICE-Waggons lieben. Das Design der Kopflehnen hat sich verändert, diese haben seitlich nun Flügel und erinnern an Urgroßmutters Ohrensessel. Und die Gepäckfächer ziert ein orangeroter LED-Streifen, was Assoziationen mit der Brückenausstattung des ersten Raumschiffs Enterprise weckt. In anderer Hinsicht jedoch ist die Bahn sich treu geblieben: Die Anzeigen der Sitzplatzreservierungen fallen weiterhin aus. So trägt die Bahn durchaus vorausschauend schon einmal der Tatsache Rechnung, dass zu viele Neuerungen den Kunden nur verwirren würden. Und wer sich in einem der Sitze niederlässt, der merkt sofort: Irgendwas ist hier anders. Eine Frau in der Reihe davor hat das Problem sofort identifiziert und schnappt sich die Schaffnerin: ""Sagen Sie, kann es sein, dass der Sitzabstand in den neuen ICEs geringer ist?"" - ""Ja"", erklärt die Zugbegleiterin unumwunden und fügt hinzu: ""Dafür können wir in einem Zug jetzt bis zu 150 Personen mehr unterbringen."" Als sie versucht, sich wegzudrehen, prallt sie mit der Hüfte gegen einen Sitz, schneidet eine schmerzverzerrte Grimasse und sagt gequält: ""Ein paar blaue Flecken muss man allerdings in Kauf nehmen."" Nach etwa einer Stunde Fahrtzeit spürt man, dass sich die Temperatur nicht gerade im Wohlfühlbereich befindet. Frage an den Fahrkartenkontrolleur: Lässt sich die Klimaanlage etwas wärmer stellen? Lapidare Antwort: ""Nein."" Die reguliere der Zug automatisch. Aber eine solche Technik wird ja jemand programmiert haben? Auch da lernt man dazu: ""Der Zug programmiert das von alleine"", klärt der Mitarbeiter auf. ""Er misst die Außentemperatur mit einem Wärmefühler und passt die Temperatur hier drinnen an."" Der Zug will also, dass seine Passagiere frieren. Das erinnert stark an den Film ""Matrix"" von 1999, wo Maschinen in der Lage sind, die Herrschaft über die Menschheit zu übernehmen. Damals hielt man das für ein völlig überzogenes Zukunftsszenario. Im ICE 4 wird klar: So weit weg scheint die Zukunft gar nicht mehr zu sein.","Auch im neuen ICE ist die Bahn sich weitgehend treu geblieben: Die Anzeigen der Sitzplatzreservierungen fallen weiterhin aus. So trägt sie vorausschauend schon einmal der Tatsache Rechnung, dass zu viele Neuerungen den Kunden nur verwirren würden.",auto,https://www.sueddeutsche.de/auto/kolumne-im-zug-in-die-zukunft-1.3964347,Kolumne - Im Zug in die Zukunft,00/05/2018,ICE 4: Neuer Zug mit alten Schwächen?,Die Deutsche Bahn stellt den neuen ICE 4 vor. Lesen Sie alles zu Vor- und Nachteile des neuesten Modells hier im Testbericht.,"ICE 4, Deutsche Bahn, Zugreise, Design, Platzangebot, Klimaanlage, Technik, Sitzabstand, Reisekomfort, Zukunftsszenario","Neuer ICE, alte Probleme? Die Deutsche Bahn stellt den ICE 4 vor, aber ist er wirklich besser als sein Vorgänger? Erfahren Sie alles über die Vor- und Nachteile des neuesten Modells in unserem Testbericht. #DeutscheBahn #ICE4 " 25,"Eigentlich sind vier Stunden gar nicht so lang, wenn man bedenkt, worum es in dem Rechtsgespräch am vergangenen Donnerstag ging: um Fragen des Europarechts, des Bundesimmissionsschutzgesetzes, der Straßenverkehrsordnung. Erörtert wurde auch, ob Diesel-Fahrverbote in der Praxis überhaupt kontrolliert werden können und was schwerer wiegt: Umweltbelange oder dass fast zehn Millionen Dieselautos wahrscheinlich massiv an Wert und ihre Besitzer damit viel Geld verlieren würden. Nach gut vier Stunden sah der Vorsitzende Richter des 7. Senats des Bundesverwaltungsgerichtes in Leipzig, Andreas Korbmacher, daher immer noch ""erheblichen Beratungsbedarf"" - und vertagte die Entscheidung auf den heutigen Dienstag. Im Verlauf dieses Rechtsgesprächs zeigte sich keine klare Tendenz, wie Korbmacher urteilen wird. ""Es ist alles noch offen, wir sind aber deutlich optimistischer"", sagte deshalb Jürgen Resch, Chef der Deutschen Umwelthilfe (DUH), die geklagt hatte. Ein Anwalt der beklagten Landesregierung Baden-Württemberg (es geht außerdem um ein Verfahren gegen Nordrhein-Westfalen) sieht in der Vertagung dagegen ""ein gutes Zeichen für uns"". Man habe den Senat zum Nachdenken gebracht. Allein diese Einschätzungen zeigen: Noch weiß keiner, wie die Sache ausgehen könnte. Dies sind die drei wahrscheinlichsten Szenarien. 1. Das Bundesverwaltungsgericht ermöglicht Diesel-Fahrverbote Das Bundesverwaltungsgericht würde damit keine Fahrverbote verhängen und sie auch nicht anordnen, sondern lediglich einen Rechtsrahmen schaffen. Die städtischen Behörden in Stuttgart und Düsseldorf müssten jedoch ihre Luftreinhaltepläne nachbessern und darin Sperrzonen für bestimmte Pkw verankern. Sie könnten nun festlegen, in welchen Straßen Fahrverbote gelten sollen und wer Ausnahmegenehmigungen bekommt, etwa Anwohner mit Behinderung oder Handwerker. Dies dürfte aber dauern, mit Fahrverboten wäre frühestens in Monaten oder gar Jahren zu rechnen. Konkret betroffen wären Dieselfahrzeuge, die nur die Abgasnorm Euro 5 oder schlechter erfüllen, sowie Benziner mit Euro 2 oder schlechter. Diesel mit der Abgasnorm Euro 6 und Benziner mit Euro 3 oder besser dürften weiterhin uneingeschränkt in allen deutschen Innenstädten fahren. So sah zumindest das ursprüngliche Konzept aus. Richter Korbmacher brachte am vergangenen Donnerstag zudem ein sukzessives Vorgehen ins Spiel. Denkbar sei, zunächst Diesel der Abgasnorm Euro 4 (galt von 2005 bis 2009) und später Euro-5-Fahrzeuge (2009 bis 2014) mit einem Fahrverbot zu belegen. Er appellierte an die Behörden, sich mit Blick auf die Verhältnismäßigkeit Gedanken über eine Zeitschiene zu machen. Das Urteil wäre ein Erfolg für die Umwelthilfe. Die Landesregierungen würden mit ihren Revisionen gegen Urteile der lokalen Verwaltungsgerichte scheitern, die bereits zugunsten der DUH ausfielen. 2. Das Bundesverwaltungsgericht hält Diesel-Fahrverbote für nicht zulässig Damit würde das Bundesverwaltungsgericht anders entscheiden als die Vorinstanzen. Alles bliebe beim Alten, für Dieselfahrer würde sich vorerst nichts ändern. Es wäre ein Erfolg für die Landesregierungen, die stets argumentierten, dass Fahrverbote derzeit gar nicht zu kontrollieren seien. Die Behörden müssten dazu Autos anhalten und in die Papiere schauen. Das sei nicht praktikabel. Sollte Korbmacher gegen Fahrverbote urteilen, könnte der Vorstoß des Bundesverkehrsministeriums vom Wochenende eine Rolle gespielt haben. Demnach soll eine Rechtsgrundlage für ""streckenbezogene Verkehrsverbote oder -beschränkungen zum Schutz der menschlichen Gesundheit vor Feinstaub oder Abgasen (Stickstoffdioxid)"" geschaffen werden. Kommunen hätten also die Möglichkeit, stark belastete Straßen oder Stadtbereiche für alle oder bestimmte Fahrzeuge zu sperren. 3. Das Bundesverwaltungsgericht leitet das Verfahren an den EuGH weiter Dieses zuvor eher unwahrscheinliche Szenario gewann während des Rechtsgesprächs an Relevanz. Korbmacher warf am Donnerstag die Frage auf, ob das EU-Recht nicht eine andere Betrachtung der Verbotsfrage verlange. Der EuGH werde zunehmend ungeduldig über Verstöße gegen die Luftreinhaltevorschriften. Die DUH rechnet dagegen damit, dass Korbmacher selbst urteilt. ""Wir gehen fest davon aus, dass das Gericht entscheiden wird. Wir wollen auch eine nationale Entscheidung"", sagte Bundesgeschäftsführer Resch nach der Verhandlung.",Dürfen Kommunen bald Sperrzonen für Dieselautos ausweisen? Muss sich der Europäische Gerichtshof mit dem Thema befassen? Oder bleibt alles beim Alten? Drei mögliche Szenarien.,auto,https://www.sueddeutsche.de/auto/bundesverwaltungsgericht-so-koennte-das-urteil-zum-diesel-fahrverbot-ausfallen-1.3883332,So könnte das Diesel-Fahrverbotsurteil ausfallen,00/02/2018,Diesel-Fahrverbote in deutschen Städten,Das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig entscheidet über Diesel-Fahrverbote in deutschen Städten. Was sind mögliche Szenarien und Auswirkungen?,"Diesel-Fahrverbote, Bundesverwaltungsgericht, Luftreinhaltung, Abgasnorm, Euro 5, Euro 6, Feinstaub, Stickstoffdioxid, Umweltbelange, Wertverlust",Bundesverwaltungsgericht in Leipzig entscheidet über Diesel-Fahrverbote in deutschen Städten. Lesen Sie hier die möglichen Szenarien und Auswirkungen auf betroffene Autofahrer. #DieselFahrverbote #Luftreinhaltung #Bundesverwaltungsgericht 26,"Bekanntlich ist der Bikini nichts anderes als die Fortsetzung der gotischen Kathedrale mit den Mitteln von H&M oder Victoria's Secret. In beiden Fällen, beim Bikini wie bei der Kathedrale, kommen raffinierte, innovative Wölbkonstruktionen zum Einsatz, es ist der Versuch, möglichst wenig Material und möglichst viel Einblick zu bieten, wenn nicht gar Einsicht und Transzendenz. All das dient letztlich der Verherrlichung der Schöpfung, wobei beim Bikini außerdem auch die darin befindlichen sonnenbraunen Geschöpfe anzubeten sind. Zum Beispiel - das um sich greifende Phänomen der Naturkirche macht sich hier stark bemerkbar - sind entsprechende Gottesdienste dann auch am Strand oder im Freibad denkbar. In aller Regel handelt es sich bei der Anbetung der naturnahen Gottheiten übrigens um weibliche Wesen, sieht man einmal vom kasachischen Fernsehreporter Borat im giftgrünen ""Mankini"" ab. Das ist ein Filmbild, von dem man noch lange albträumen wird. Zudem ist es der Beweis, dass die Feier der Schöpfung als Analogie zur Baukunst der Gotik absolut nicht gendergerecht ist. Wo bleibt das Recht der Männer auf ein bisschen Gotik und Göttlichkeit in postmodernen Zeiten? Felgen haben einen guten Lauf Doch dieses Skandalon (im Gegensatz zum Diesel-Amok) hat die deutsche Automobilindustrie nun beendet. Mit Hilfe des boomenden Felgendesigns. Wobei es kein Zufall ist, dass sich dessen Formwunder immer mehr der hochgotischen Fensterrosette annähern. So gesehen ist die Felge der Bikini des kleinen Mannes. Im Grunde ein architektonisch formuliertes Glaubensbekenntnis zu Kultur und Sakralität. Es ist schön, dass es auf diese Weise auch für Männer - diese dominieren nach Einschätzungen von Branchenkennern die mittlerweile stark individualisierte Felgennachfrage - die Möglichkeit gibt, ihrem wahren Glauben einen angemessenen spirituellen Ausdruck zu verleihen. Das ist vor allem der Glaube an ornamental verschwenderisch ausgeformte und konstruktiv kühn herausfordernde Leichtmetallräder. Vor diesem Hintergrund darf man den typischen Satz in der Autowaschanlage (""einmal Felgenglanz extra bitte"") als liturgische Formel begreifen. Eine 20-Zoll-Individual-LMR-V-Speiche 759 I verdient etwas Felgenglanz extra. Obschon es natürlich auch darum geht: um das Gesehenwerden und etwas gigolohaftes Aufbrezeln. Da gibt es Speichen und Doppelspeichen, die Pro-Line und Matt Dark Grey sowie die Variante ""Ethos Brillantsilber"". Das Ethos, also die vom Bewusstsein sittlicher Werte geprägte Gesinnung, dürfte niemals einen besseren Lauf gehabt haben als in dieser felgenintensiven Saison. Höhere Mächte, tiefergelegt Übrigens fällt auf, dass die Varianz des Felgendesigns nicht nur auf die Formenlehre der Hochgotik zurückgreift. Einigen Felgenherstellern darf man unterstellen, dass ihnen die Baugeschichte des ""Radfensters"" durchaus geläufig ist. Das Radfenster ist ein Rundfenster, dessen Geometrie sich aus den ""Speichen"" ergibt. Man kennt Radfenster als Vorstufen der gotischen Fensterrosen schon aus der Spätromanik. Schön jedenfalls, dass die Felge ""BBS Super RS Gold"" (20 Zoll, glänzend poliert) von höheren Mächten und Sphären auch tiefergelegt auf der Straße kündet. Das Lexikon der Baukunst weiß Erbauliches über die Fensterrose zu sagen. Manches davon wird man auch für die Kunst der Felge in Anspruch nehmen dürfen. So ist der Zentralform der Fensterrose ""eine suggestive und meditative Wirkung"" zu verdanken. ""Sie wirkt überaus prächtig, machtvoll, schön, beruhigend und harmonisch. Sie regt aufgrund ihrer Kreisform immer wieder zu symbolischen Deutungen an."" Und: ""Sie kann die Vollkommenheit der sich nach allen Seiten verbreitenden Liebe des Göttlichen verkörpern."" Boshaft ließe sich zwar auch darüber spekulieren, ob das derzeitige Felgendesign zum einen der Versuch ist, über die depressiv verstimmende Formapokalyptik moderner Autos hinwegzutäuschen. Wenn sich beinahe alle Autos gleichen in ihrer blasenkranken Beul-Ästhetik, dann muss es wenigstens die besondere Felge richten. Andererseits könnte die zeitgenössische Felgenarchitektur auch ein Beleg dafür sein, dass die Gestalter seit den Zeiten der Romanik und Gotik das Rad auch nicht gerade neu erfunden haben. Doch schöner ist es, wenn man sich vorstellt, dass der Felgenfetisch von Leuten, die sich im Internet für ein paar tausend Euro einen vielspeichigen, glänzend polierten Boaaaah!-Faktor bestellen, letztlich nur Ausdruck ist von der Vollkommenheit der sich nach allen Seiten verbreitenden Liebe des Göttlichen. Amen.","Es geht ums Gesehenwerden: Wenn sich alle Autos gleichen in ihrer Beul-Ästhetik, muss die Felge glänzen. Die erinnert immer öfter an die Baukunst gotischer Kathedralen.",auto,https://www.sueddeutsche.de/auto/felgen-im-autodesign-der-bikini-des-kleinen-mannes-1.4031956,Autodesign: Felgen erinnern an Kathedralen,00/07/2018,"Autodesign: Bikini, Gotik und Felgen",Bikini und Felgendesign als moderne gotische Kathedralen - ein architektonisches Glaubensbekenntnis. Lesen Sie mehr darüber!,"Bikini, Gotik, Felgendesign, Naturkirche, Männer, Baukunst, Felgenhersteller, Radfenster, Fensterrosen, Sphären, Ornament, Schöpfung",Ein architektonisches Glaubensbekenntnis: Bikinis und Felgendesign als moderne gotische Kathedralen. Lesen Sie mehr darüber! #Bikini #Gotik #Felgendesign #Architektur #Schöpfung #Ornament #Kathedralen 27,"Eine Ethanol-Fabrik bei Palestine in Illinois - in den USA wandert jetzt schon die Hälfte des angebauten Mais in den Tank. Öl, Sonne oder Wasser - die Kraftstoffsuche für die kommenden Jahrzehnte ist noch lange nicht abgeschlossen. Schon seit Jahren ist klar, dass die Ölvorkommen irgendwann versiegt sein werden. Eine Alternative für Autofahrer wäre der hauptsächlich aus Futtergetreide und Zuckerrüben gewonnene Biotreibstoff Ethanol. Der wirft aber gleichzeitig ein globales Problem auf, den Kampf um den ethisch korrekten Einsatz von Ackerland. Soll es zur Lebensmittel- oder Biotreibstoffgewinnung genutzt werden? Zuletzt wurde die Diskussion vor der Einführung des Treibstoffs E10 neu entfacht, dessen Absatz in Deutschland bei knapp über einer Million Tonnen im Jahr beziehungsweise elf Prozent des Treibstoffangebots liegt. Der größte Teil des Ethanols wird aus Mais gewonnen In Deutschland wird der Biosprit hauptsächlich aus Futtergetreide und Zuckerrüben gewonnen. Insgesamt macht der Biosprit zwei Prozent der heimischen Ackerfläche aus. Weltweit sieht das Ganze etwas anders aus. Zirka 150 Millionen Tonnen Getreide, sieben Prozent der weltweiten Ernte, werden für die Bioethanol-Produktion verwendet. Der größte Teil davon Mais. Allein in den USA landet fast die Hälfte davon im Tank. Beim Zucker, dem eigentlichen Energielieferanten, entfallen sogar 30 Prozent der Welterzeugung auf die Produktion von Ethanol. Trotz des verhältnismäßig geringen Treibstoff-Ackerland-Verhältnisses in Deutschland bleibt dennoch ein fader Beigeschmack. Wird die gleiche Fläche zur Energiegewinnung genutzt, reicht dies für 16.000 Kilowattstunden Strom oder etwa 3,5 Tonnen Bioethanol. Aus Pflanzenresten wird Treibstoff gewonnen Aber es gibt eine Alternative: Der deutsche Spezialchemie-Hersteller Clarant hat ein Verfahren entwickelt, den Treibstoff aus Stroh und anderen Pflanzenresten zu gewinnen. In der im Juli 2012 eingeweihten Demonstrationsanlage im niederbayrischen Straubing wandelt die Firma den schwer zugänglichen Zucker aus bislang nicht verwertbaren Pflanzenresten, wie Maisstroh oder Bagasse, nahezu vollständig in Cellulose-Ethanol um. Sollte sich das Verfahren durchsetzen, könnte es gleichzeitig einen Aufschwung für den bislang an nur 340 Tankstellen in Deutschland erhältlichen Treibstoff E85 bedeuten. Er besteht aus 85 Prozent Ethanol sowie 15 Prozent Benzin und kostet knapp 1,10 Euro pro Liter. Während die Brasilianer seit Jahrzehnten mit reinem Ethanol fahren, ist die Anzahl der in Deutschland zugelassenen E85 fähigen FFV (Flexi Fuel Vehicles) gering. Zu schlecht ist der Ruf, zu groß die Sorge potenzielle Lebensmittel trotz Hungersnöten im Tank zu verheizen. Dem könnte die Ethanol-Gewinnung aus Pflanzenresten zumindest schrittweise entgegenwirken.","Erdöl wird knapp - und in Zukunft immer teurer. Damit Autofahren überhaupt noch finanzierbar bleibt, muss eine Lösung her. Neben Wasserstoff und Strom gibt es vor allem eine vielversprechende Alternative - und die wächst auf Äckern.",auto,https://www.sueddeutsche.de/auto/bioethanol-als-treibstoff-der-zukunft-futter-im-tank-1.1813027,Bioethanol als Auto-Treibstoff der Zukunft,00/11/2013,Ethanol als Alternative,Neue Technologie für nachhaltigen Biosprit aus Pflanzenresten.,"Ethanol, Biotreibstoff, Nachhaltigkeit, Energiegewinnung, Pflanzenresten, Clarant, Stroh, Zuckerrüben, Flexi Fuel Vehicles, Treibstoff-Ackerland-Verhältnis","Neue Technologie für nachhaltigen Biosprit aus Pflanzenresten! Clarant hat eine Methode entwickelt, um schwer zugänglichen Zucker aus Stroh und anderen Pflanzenresten in Cellulose-Ethanol umzuwandeln. #Ethanol #Nachhaltigkeit #Biosprit" 28,"Langsam wird es wärmer, der letzte Schnee schmilzt und die ersten Schneeglöckchen zeigen sich. Auch im motorradaffinen Menschen sorgt der Frühling für einen steigenden Zwei- und Viertakt-Puls. Selbst wenn es draußen noch ungemütlich ist, schleicht sich nun so mancher Biker in die Garage, tätschelt den Tank oder streicht über die Sitzbank, um auf diese Weise die quälende Wartezeit bis zur ersten Ausfahrt des Jahres etwas erträglicher zu gestalten. Andere kompensieren ihre Leidenschaft mit intensiver Lektüre von Fachpublikationen. Und besonders Ungeduldige machen sich daran, ihr Motorrad aus dem Winterschlaf zu wecken, um bei passender Gelegenheit die erste Tour nach der langen Winterpause sofort starten zu können. Dass dieser Lust-Entzug viel mehr Menschen trifft als gedacht, belegen die gestiegenen Besucherzahlen der Frühjahrsmessen in München und Dortmund; das Interesse hierzulande scheint ungebrochen. Die Industrie, die 2009 unter stark rückläufigen Umsätzen zu leiden hatte, lässt das hoffen: Insgesamt verkauften die Hersteller mit 86.305 Motorrädern fast 17 Prozent weniger als im Jahr zuvor - und schon da waren die Zahlen schlecht. In diesem Jahr tat der lange Winter ein Übriges, sodass in den ersten zwei Monaten 2010 nur noch halb so viel Bikes verkauft werden konnten, wie im Vergleichszeitraum 2009. Vor allem bei den vier großen japanischen Produzenten Honda, Yamaha, Suzuki und Kawasaki herrschte Absatzflaute; sie reagierten mit rigiden Sparprogrammen, Werksschließungen und abgespecktem Neuheitenprogramm.",Die Biker holen ihre Maschinen wieder aus der Garage - und wir stellen die neuesten Modelle für diesen Frühling vor.,auto,https://www.sueddeutsche.de/auto/motorraeder-2010-das-prinzip-hoffnung-1.6733,Motorräder 2010 - Das Prinzip Hoffnung,00/03/2010,Motorrad-Frühlingserwachen,Motorrad-Liebhaber bereiten sich auf die neue Saison vor. Die gestiegene Besucherzahl auf Frühjahrsmessen bestätigt das.,"Motorrad, Frühling, Saisonstart, Besucherzahlen, Frühjahrsmessen, Motorradindustrie, japanische Produzenten, Absatzflaute, Sparprogramme, Werksschließungen.",Der Frühling ist da und Motorradliebhaber bereiten sich auf die neue Saison vor. Die gestiegene Besucherzahl auf Frühjahrsmessen bestätigt das. #Motorrad #Frühling #Saisonstart 29,"(SZ vom 02.06.2001) Wer sich heute von anderen Automobilherstellern unterscheiden will, muss sich schon etwas Besonderes einfallen lassen. Denn auf deutschen Straßen tummeln sich eine Menge Fahrzeuge, die unter anderem in die Kategorien ""schick"", ""sicher"", ""umweltfreundlich"" und vieles mehr einzuordnen sind. Wie soll sich da ein potenzieller Kunde noch entscheiden können, welcher für ihn der richtige Wagen ist? Dabei gilt es bei allen Herstellern als grundsätzliches Bestreben, anderen Unternehmen die Kunden abspenstig zu machen. Schließlich wildert man lieber in den Revieren anderer als im eigenen. Ein gerade in Deutschland schwieriges Segment ist die Oberklasse, die dank der Modelle von Audi, BMW und Mercedes-Benz fest in deutscher Hand ist. Dennoch warten andere Marken auf ihre Chance. Seit Anfang des Jahres hat sich ein französisches Modell aus der Ecke getraut, das Kunden mit modernster Dieseltechnik von sich überzeugen will. Der Peugeot 607 HDi war der erste Wagen, der serienmäßig mit einem Rußpartikelfilter ausgerüstet ist. Inzwischen folgten bei der PSA-Gruppe (Peugeot und Citroën) noch weitere Modelle wie der 406 oder der Citroën C5. Doch mit dem HDi zielt Peugeot ganz klar auf die Oberklasse, die zwar schon mit sehr guten Dieselaggregaten ausgerüstet ist, aber dabei eben über keinen Diesel verfügt, der keine Rußpartikel mehr ausstößt. Peugeot gibt sich einerseits zwar bescheiden, denn man rechnet damit, dass in einem Jahr etwa 2500 Exemplare des 607 HDi in Deutschland verkauft werden. Doch andererseits sind die Franzosen so selbstbewusst, dass sie nicht hinter dem Berg halten, wenn es darum geht, ihre Erfindung zu präsentieren. Beim Genfer Autosalon etwa wurde Peugeot nicht müde, zu unterstreichen, dass der neue 307 das erste Auto der Kompaktklasse mit einem serienmäßigen Partikelfilter ist. Beim 307 dauert es zwar noch bis August, bis er auf den Straßen fährt, doch beim großen Bruder 607 kann man den HDi schon einmal genießen - und das ist durchaus wörtlich zu nehmen. Denn das 2,2-Liter-Aggregat passt sehr harmonisch zur eleganten Limousine. 98kW (133PS) Leistung treiben den gut 1,6 Tonnen schweren Wagen spielend und vor allem geräuscharm an. Von einem unangenehmen Dieseln ist nicht viel zu hören, denn auch bei kaltem Motor präsentiert sich der HDi gut gedämmt. Das maximale Drehmoment von 317 Nm ermöglicht in der knapp 4,9 Meter langen Limousine souveränes Dahingleiten. Eine Höchstgeschwindigkeit von 205 km/h und eine Beschleunigung von Null auf 100 km/h in 10,6 Sekunden sind alles andere als träge. Im Innenraum des Peugeot 607 HDi breitet sich eine Behaglichkeit auf allen Plätzen (selbst der Mittelplatz im Fond ist akzeptabel) aus, die sich hinter der deutscher Limousinen nicht verstecken muss. Dazu trägt nicht nur die optionale Lederausstattung (3950Mark) bei, sondern auch die großzügigen Abmessungen. Der 607 HDi kostet 59 946 Mark. Von Marion Zellner",Für knapp 60 000 Mark gibt es eine saubere Reiselimousine,auto,https://www.sueddeutsche.de/auto/peugeot-607-hdi-alternative-oberklasse-1.630718,Peugeot 607 HDi - Alternative Oberklasse,00/05/2010,Peugeot setzt Maßstab,Peugeot 607 HDi mit modernster Dieseltechnik und serienmäßigem Rußpartikelfilter.,"Peugeot, 607 HDi, Dieseltechnik, Rußpartikelfilter, Oberklasse, PSA-Gruppe, Audi, BMW, Mercedes-Benz, Limousine, Lederausstattung",Der Peugeot 607 HDi setzt mit modernster Dieseltechnik und serienmäßigem Rußpartikelfilter einen neuen Maßstab in der Oberklasse. #Peugeot #607HDi #Dieseltechnik #Oberklasse #Rußpartikelfilter 30,"Die fossilen Brennstoffe gehen - wenn auch langsam - zu Neige. Und so zerbricht man sich nicht nur in der Automobilwirtschaft seit Jahren den Kopf darüber, wie man Fahrzeuge alternativ antreiben und der verwöhnten Kundschaft dabei auch noch gewohnten Fahrspaß bieten könnte. Der BMW Hydrogen 7: Wasserstoff für die Prominenz. Als erster Autohersteller verlässt BMW sein Forschungszentrum mit Ergebnissen und bringt eine Kleinserie von 7er BMW mit Wasserstoffantrieb auf die Straßen. Weltweit sollen die rund 100 Fahrzeuge für Wasserstoff, erneuerbare Energien und nicht zuletzt BMW werben. Doch den Weg zum BMW-Händler kann sich der Nobel-Öko getrost sparen. Die Fahrzeuge werden nicht an jedermann verkauft, sondern befristet in Hände von - wie BMW es nennt - Pioniere vermietet. ""Diese Pioniere kommen aus Wirtschaft, Politik, Sport und dem kulturellen Leben und sollen ein Fahrzeug der Wasserstoffflotte bis zu sechs Monate auf Herz und Nieren testen"", sagt Dr. Timm Kehler, verantwortlich für das Hydrogen-Marketing. Garagenverbot ""Los geht es im zweiten Quartal 2007. Wir erwarten für die Nutzung jedoch eine kommunikative Gegenleistung."" Voraussetzung für die Lizenz zum Wasser-Fahren ist zudem das Fehlen einer Garage. Denn da darf der Hydrogen 7 bis auf weiteres nicht rein. Der optisch weitgehend unauffällige Wasserstoff-Siebener soll den Bayern ein zusätzliches Umweltimage verpassen. Mit der Expo-Flotte der BMW 750 hL und dem Rekordgeschoss H2R haben die Bayern in den vergangenen Jahren sowohl aus Ingenieurs- als auch Marketingsicht einige grüne Erfolge vorzuweisen. ""Voreilig und irrwitzig"" Doch die Konkurrenz hat überraschend wenig Angst vor den Wasserstoffambitionen von BMW. Spricht man mit Leuten aus den Entwicklungsabteilungen anderer Hersteller, so halten die meisten den BMW-Vorstoß für voreilig, einige für irrwitzig und andere sogar für schlicht falsch. Kritisiert werden die Energiebilanz, die hohen Kosten und der Einsatz eines Verbrennungsmotors. Anders als andere kombinieren die Bayern den Wasserstoffantrieb nicht mit einer Brennstoffzelle, die üblicherweise als Ziel in einer fernen Zukunft gesehen wird, sondern mit einem normalen Benzintriebwerk. Der bekannte Zwölfzylinder des BMW 760 Li wurde umfangreich umgebaut und so fit für einen bivalenten Antrieb gemacht. Das hat seinen Preis.",Ist der 7er BMW mit Wasserstoffantrieb nun der große Wurf? Oder haben sich die Bayern verrannt? Wir sind das erste Hydro-Mobil gefahren.,auto,https://www.sueddeutsche.de/auto/bmw-hydrogen-7-100-autos-fuer-prominente-tester-1.910520,BMW Hydrogen 7 - 100 Autos für prominente Tester,00/05/2010,"BMW Wasserstoffauto - Innovativ, umweltfreundlich, exklusiv",BMW bringt eine Kleinserie von 7er BMW mit Wasserstoffantrieb auf die Straßen. Weltweit werben rund 100 Fahrzeuge für Wasserstoff und erneuerbare Energien.,"BMW, Wasserstoffauto, umweltfreundlich, erneuerbare Energien, Wasserstoffantrieb, Automobilwirtschaft, Pioniere, Exklusivität, Verbrennungsmotor, grüne Erfolge","BMW setzt neue Maßstäbe in der Automobilwirtschaft mit einem umweltfreundlichen und exklusiven Wasserstoffauto. Sei einer der wenigen Pioniere, die es testen dürfen! #BMW #Wasserstoffauto #Umweltfreundlichkeit #Exklusivität" 31,"Beim Stichwort Brennstoffzelle winkt mancher Hersteller dankend ab: zu schwer, schlechte Versorgung, große und schwere Tanks, Energie, die erst in Strom umgewandelt werden muss. Auf Werbe-Tour: Die Mercedes-B-Klasse mit Brennstoffzellenantrieb unterwegs in Südfrankreich. Mercedes kennt die Bedenken, doch in Stuttgart schätzt man Vorteile wie das emissionsfreie Fahren, das drei Minuten kurze Betanken, die ansprechende Reichweite und die langfristig günstige Kostenstruktur. ""Anders als für Öl gibt es für Wasserstoff keinen Weltmarktpreis, und die rund acht Euro pro Kilo, die man heute bezahlen muss, sind noch nicht das letzte Wort"", glaubt Arwed Niestroj, der bei Mercedes für das Thema zuständig ist. ""Die Wasserstoff-Infrastruktur lässt zwar zu wünschen übrig"", so Niestroj, ""aber während batterieseitig keine Revolution in Sicht ist, steckt in der Brennstoffzelle noch Verbesserungspotential."" Die Leistung werde bis 2014 um bis zu 15 Prozent steigen, der Verbrauch weiter optimiert, Größe und Gewicht reduziert. ""Unser Ziel"", sagt der Entwickler, ""ist es, ein Konzept zu entwickeln, das dem Verbrenner zumindest ebenbürtig ist."" Wir fahren auf der Autoroute von Lyon nach Perpignan. Die knallgrüne B-Klasse ist als Weltumkreiser auffällig beklebt, doch innen verrät fast nichts den neuen Antriebsstrang, und die Fahrleistungen verdienen das Prädikat ausreichend unauffällig. Dieser Mercedes tickt völlig anders als seine Schwestermodelle. Die Kombination aus 1,4-kWh-Batterie und Brennstoffzelle schnurrt schwingungsfrei, das stufenlos summende Getriebe begnügt sich mit einem einzigen Vorwärtsgang, und statt dem Drehzahlmesser illustriert ein Powermeter den Takt. In der Ebene reichen schon 20 Prozent der Systemleistung von 70 kW, um mit 100 km/h im Verkehr mitzuschwimmen. Unter Vollgas stehen kurzfristig 100 kW zur Verfügung. Weil gasförmiger Wasserstoff gezapft wird, gibt Mercedes den Verbrauch in Kilo pro 100 km an. Im NEFZ (neuer europäischer Fahr-Zyklus) reichen 0,97 kg H2/100 km.",2014 will Mercedes mit der Brennstoffzelle in Serie gehen: ein erster Erfahrungsbericht mit der emissionsfreien B-Klasse.,auto,https://www.sueddeutsche.de/auto/brennstoffzelle-bei-mercedes-der-stoff-aus-dem-die-traeume-sind-1.1058928,"Brennstoffzelle bei Mercedes - Der Stoff, aus dem die Träume sind",00/02/2011,Brennstoffzellenauto in Südfrankreich,"Mercedes' B-Klasse mit Brennstoffzellenantrieb zeigt Vorteile. Emmissionsfrei, kurze Betankung, ansprechende Reichweite, günstige Kostenstruktur.","Brennstoffzelle, Mercedes, B-Klasse, Wasserstoff, emissionsfrei, Betankung, Kostenstruktur, Reichweite, europäischer Fahrzyklus, Antriebsstrang",Mercedes' B-Klasse fährt emmissionsfrei dank Brennstoffzellenantrieb. Kurze Betankung und ansprechende Reichweite machen das Auto zum idealen Reisebegleiter. #Brennstoffzelle #Mercedes #BKlasse 32,"Neue Cabrios – Porsche 911 Targa Der Targa ist zurück. Laut Porsche war das Halb-Cabrio zwar nie weg, aber die Fans haben die letzten beiden Targa-Varianten, die nichts anderes als Elfer mit großem Schiebedach waren, nie akzeptiert. Jetzt präsentiert der Schwabe wieder die ursprüngliche Optik mit breitem Bügel und umlaufender Panorama-Heckscheibe. Anders als früher muss das Dachteil jedoch nicht mehr von Hand verstaut werden. Wer frische Luft in den Innenraum leiten möchte, aktiviert per Knopfdruck eine ausgeklügelte Prozedur, mit der das Dach im Heck verschwindet. Der neue Porsche 911 Targa kommt am 10. Mai ausschließlich mit Allradantrieb und den bekannten Sechszylinder-Boxermotoren auf den Markt. Der 350 PS starke Porsche 911 Targa kostet mindestens 109 338 Euro, die 400 PS starke S-Variante schlägt mit 124 094 Euro zu Buche.","Kaum liegt ein Hauch von Frühling in der Luft, werden die Jacken dünner, die Röcke kürzer und die Autos lassen ihre Hüllen fallen. 2014 bringen viele Neuheiten frischen Wind ins Cabriosegment.",auto,https://www.sueddeutsche.de/auto/neue-cabrios-in-aller-offenheit-1.1912547,Neue Cabrios für die Frischluftsaison 2014,00/03/2014,Neuer Porsche Targa,Erleben Sie das legendäre Halb-Cabrio mit Allradantrieb und Sechszylinder-Boxermotor. Jetzt entdecken!,"Porsche, Targa, Cabrio, Allradantrieb, Sechszylinder, Boxermotor, legendär, Optik, Panorama-Heckscheibe, frische Luft",Erleben Sie das legendäre Halb-Cabrio neu aufgelegt: Der neue Porsche 911 Targa mit Allradantrieb und Sechszylinder-Boxermotor! #Porsche #Targa #Cabrio #Allradantrieb #Boxermotor 33,"(SZ vom 26.02.1997) Die Liebhaber des Offenfahres sind schon am Wochenende - zumindest im Süden Deutschlands - bei sonnigem Wetter auf ihre Kosten gekommen. Die Freunde des M roadsters von BMW müssen sich noch ein bißchen gedulden, denn der neue, schnellste Z3 hat erst am 26. April seinen Verkaufsstart. Nach einer ersten kurzen Begegnung trauen wir uns aber (fast) schon zu wetten, daß der Fan von Motorleistung, sportlichem Fahrwerk und extravagantem Interieur diesen Tag kaum noch erwarten kann: Der M roadster - das sei vorweggenommen - hat in vielen Details überzeugt. Seine äußere Gestalt ist bis auf einige kleine - aber nicht unwesentliche - Details gleich mit der des Sechszylinder-Modells. Das auffälligste gemeinsame Merkmal ist die verbreiterte Heckpartie, unter der beim M roadster jedoch vier verchromte Auspuffrohre hervorstehen. Der schnelle Münchner wartet noch mit einer veränderten Schnauze, die bulliger geworden ist, und 17-Zoll-Leichtmetall-Rädern mit Mischbereifung auf. Im Innenraum wird deutlich, daß BMW mit diesem Auto aus der Hand der M GmbH eine Mischung aus Rennsporttradition, Exklusivität und Individualität finden wollte. Die Sportsitze aus Leder, aber auch die Mittelkonsole sowie das Armaturenbrett und das Lenkrad sind schwarz. Akzente setzen dort farbige Applikationen, die sich nach der Karosseriefarbe des Wagens richten, und dem Interieur eine edle und hochwertige Erscheinung geben. Hinter den integrierten Nackenstützen ragen beim M roadster erstmals zwei Überrollbügel hervor, die nun für alle Z3-Modelle optional zu haben sind. Einen Stilbruch stellen bei der sonst sehr hochwertig erscheinenden Ausstattung die - wie bei allen Z3 - aus Kunststoff gefertigten, abschließbaren Ablagefächer hinter den Sitzen dar. Die sind zwar praktisch, schließlich ist man bei einem Zweisitzer mit einem Kofferraumvolumen von 165 Litern dankbar um jede Staumöglichkeit, aber sie wirken für ein Auto, das doch immerhin 91 500 Mark kosten soll, zu billig. Gar nicht unpassend ist der Motor, der das 1350 Kilogramm schwere Cabriolet antreibt. Bereits bekannt aus dem M3, bietet er folgende Papierwerte: 236 kW (321 kW) bei 3,2 Liter Hubraum, Spurt von Null auf 100 km/h in 5,4 Sekunden, Höchstgeschwindigkeit 250 km/h. Was auf Papier recht eindrucksvoll klingt, bestätigt sich in der Praxis. Daß der M roadster ein Beschleunigungsprofi ist, wird niemanden wundern, daß er aber auch herrlich schaltfaul zu fahren ist, glaubt man nicht unbedingt. Noch ein Wort zum schaltfaulen Fahren: Das Fünfgang-Getriebe verfügt über einen angenehm kurzen Schaltweg, was das Go-Kart-Feeling in dem tiefliegenden Wagen noch unterstützt. Das heißt, der M roadster wird sowohl den Genußfahrern, die eher eine ruhige Fahrt bevorzugen, als auch den ambitionierten Fahrern, die mehr das Zügige schätzen, gerecht. Nun mag man sich fragen, ob denn dieser Wagen so gar keine negativen Seiten hat - und ob er vielleicht sogar alles besser kann als die Sechszylinder-Variante. Beides kann man klar mit Nein beantworten. Ein Rätsel ist etwa der innere Rückspiegel, der mit seiner eliptischen Form designerisch zwar sehr gelungen ist, der aber Fahrern fast jeder Körpergröße zum Teil den Bick auf die Straße versperrt. Übrigens ist der M roadster der erste BMW ohne Reserverad - das Prinzip folgt dem von Mercedes-Benz, allerdings muß der Fahrer bei einer Reifenpanne die Dichtungsmasse nicht mehr von Hand in den Reifen pumpen, sondern das übernimmt ein kleiner Kompressor für ihn. Den Vergleich mit dem Sechszylinder muß der M roadster selbstverständlich nicht scheuen; er hinterließ auch keinen überzüchteten Eindruck, doch stellt sich die Frage, wieviel Kraft so ein kleines Auto eigentlich verträgt. Der Sechszylinder schien uns so ausgewogen, daß er nicht nach mehr PS verlangt hat - aber schließlich will BMW mit dem schnellsten Z3 auch eine bestimmte Klientel treffen. Nicht, daß der Vernunftfaktor völlig außen vor bliebe, obwohl es Adolf P. Prommesberger, Vorsitzender der Geschäftsführung der BMW M GmbH, in Bezug auf die Motivation des M Teams so ausdrückte: ""Eine gehörige Portion Unvernunft war dabei erwünscht. "" Aber Cabrio- und besonders Roadster-Fahren war noch selten eine mit dem Kopf, sondern eher aus dem Bauch heraus getroffene Entscheidung. Von Marion Zellner","Der stärkste der Z3-Reihe bietet Leistung und Fahreigenschaften, die Rennwagenqualität haben",auto,https://www.sueddeutsche.de/auto/bmw-m-roadster-eine-gehoerige-portion-unvernunft-1.562248,BMW M Roadster - Eine gehörige Portion Unvernunft,00/05/2010,Schneller M Roadster,"Neues von BMW: Der schnellste Z3, der M Roadster, begeistert mit extravaganten Details. Lesen Sie mehr!","M Roadster, BMW, Cabriolet, Sportwagen, Auto, Roadster, Exklusiv, Rennsport, Motor, Individualität","Lesen Sie mehr über den neuen BMW M Roadster - der schnellste Z3, der mit extravaganten Details und hervorragender Leistung begeistert! #BMW #Mroadster #Cabriolet #Sportwagen #Rennsport" 34,"Sind die Dieselautos von Mercedes so sauber, wie der Hersteller behauptet? Die Deutsche Umwelthilfe hat da ihre Zweifel. Mehr Gewinn, mehr Dividende, mehr Umsatz: Wenn sich die Aktionäre von Daimler an diesem Mittwoch zur Hauptversammlung in Berlin treffen, will der Konzern für positive Schlagzeilen sorgen. Das vergangene Geschäftsjahr lieferte Rekordzahlen. Der Daimler-Slogan ""Das Beste oder nichts"" soll endlich auch für Investoren gelten. Vergessen, so hoffte man bislang in der Zentrale, wären dann die lästigen Öko-Debatten angesichts erhöhter Abgaswerte, die der Autobranche schon seit Monaten zu schaffen machen. Vor allem seit der Konkurrent VW Manipulationen zugegeben hat. Doch das Treffen einiger Tausend Daimler-Investoren dürfte erneut für Diskussionen über zu viel Dreck im Auspuff sorgen. Nach Informationen der Süddeutschen Zeitung hat der erste Umweltverband in der Affäre juristische Schritte gegen den Konzern eingeleitet. Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) reichte Ende März eine Unterlassungsklage gegen den Konzern vor dem Landgericht Stuttgart ein. In dem elfseitigen Papier fährt die Organisation schwere Geschütze auf und wirft Daimler irreführende Abgas-Angaben gegenüber den Käufern vor. Erhöhte Abgaswerte bei der Mercedes C-Klasse Damit wächst in der Abgasaffäre nun der Druck auf Daimler. Bislang stand vor allem VW im Fokus. Die Wolfsburger haben eine illegale Software in Diesel-Fahrzeuge eingebaut und deshalb massiven Ärger mit Regierungen, Behörden und der Staatsanwaltschaft. Daimler-Chef Dieter Zetsche hatte sich dagegen zuletzt wie kein anderer Spitzenmanager mit dem Bekenntnis aus dem Fenster gelehnt, Daimler habe in der Affäre ein reines Gewissen. Die Deutsche Umwelthilfe hatte zuletzt auch VW-Konkurrenten vorgeworfen, die in Prospekten versprochenen Abgas-Traumwerte etwa bei Stickoxiden in der Praxis nicht zu erreichen - sondern nur unter ganz bestimmten Laborbedingungen. Messergebnisse aus den Niederlanden ließen auch den schwäbischen Konzern schlecht aussehen. Ein dortiges Prüfinstitut hatte deutlich erhöhte Werte bei der Mercedes C-Klasse 220 Bluetec ermittelt. Ausgerechnet bei Geschwindigkeiten, die innerorts üblich sind, stieß der Wagen das Zehnfache des Normwerts aus. Daimler will seine Bauteile schützen Mit der Klage bekommt die Kritik der Umweltschützer an der Autobranche jetzt eine neue Dimension. Hersteller bewegen sich bislang in einer Grauzone. Die Daimler AG hatte teils höhere Werte im Straßenverkehr eingeräumt, aber damit begründet, dass die Abgasreinigung unter bestimmten Betriebsbedingungen zum Schutz der Bauteile gedrosselt werde. Etwa bei bestimmten Außentemperaturen. Die ist laut Gesetz möglich. Laut DUH-Klage stößt das Modell aber schon bei üblichen Temperaturen von weniger als zehn Grad deutlich mehr Abgase aus - anders als Konkurrenzmodelle von BMW. Die Daimler-Werbung, Bluetec reduziere die Emissionen ""unserer hochmodernen Dieselmotoren auf ein Minimum"" sei irreführend, wettert die DUH. ""Mit der Realität hat diese Werbeaussage nichts zu tun."" Was nach Nebenkriegsschauplatz klingt, könnte große Wirkung entfalten und den Konzern und seinen Chef noch in arge Bedrängnis bringen.","Seine Dieselmotoren reduzieren Emissionen auf ein Minimum, sagt der Autokonzern. Stimmt nicht, sagen die Umweltschützer - und setzen Daimler wegen irreführender Angaben unter Druck.",auto,https://www.sueddeutsche.de/auto/klage-von-umweltschuetzern-deutsche-umwelthilfe-klagt-gegen-daimler-1.2935204,Deutsche Umwelthilfe DUH klagt gegen Daimler,00/04/2016,Daimler unter Druck,"Sind Mercedes-Diesel so sauber, wie der Hersteller behauptet? Klage wegen irreführender Abgas-Angaben.","Dieselautos, Mercedes, Abgaswerte, Klage, Umweltschützer, Autobranche, Daimler AG, Emissionen, Dieselmotoren, irreführende Werbeaussage","Sind Mercedes-Diesel so sauber, wie der Hersteller behauptet? Die DUH hat Klage gegen Daimler eingereicht wegen irreführender Abgas-Angaben. Mehr dazu in unserem Artikel. #Abgasaffäre #Daimler #Dieselgate" 35,"""Rängdengadäng"" lärmt es in der Erinnerung los. Unvergesslich ist dieses halbstarke Verbrennungsgeräusch, das nie über den Stimmbruch hinaus kam. Manch einer verbindet sein erstes (nur leicht getuntes) Mofa mit diesem metallischen Meckern. Andere denken an Trabbi, die Schwalbe oder an die DKW-Modelle der Nachkriegsjahre. Schön war die Zeit der Basismobilität, als sich der blaue Öldampf noch mit dem Geruch von Freiheit und Abenteuer verklären ließ. Im Zeitalter der Umweltzonen beschränkt sich solche Nostalgie fast nur noch auf Oldtimertreffen. Was da aus dem Auspuff qualmt, ist längst nicht mehr politisch korrekt oder serientauglich. Zweitakter, so scheint es, sind als Simpelmotoren vom Aussterben bedroht. Schade, denn die Idee hat einigen Charme: Verdichten, zünden, arbeiten - so einfach kann ein Motor sein. Das Atmen geschieht nebenher während jeder Auf- und Abwärtsbewegung des Kolbens. Das ganze Geklingel mit den Ventilen ist ebenso überflüssig, wie ein zusätzlicher Ansaug- und Ausschiebetakt. Jetzt soll der Zweitakter ausgerechnet in der Nähe von Detroit seine Renaissance erleben. Das Städtchen Livona ist ein alter Produktionsstandort von Ford. Entsprechend trist war es hier, seit die globale Krise viele Fließbänder leerlaufen ließ. In den Büros und Werkhallen war Platz genug für das kleine Team von EcoMotors - und deren kuriose Erfindung: Der 300 PS starke Diesel ist bloß 42 Zentimeter hoch. Eher wie eine Zigarre als ein Big Block sieht der Zweitakter aus. ""Unser Motor wiegt nur ein Drittel eines gleich starken Viertakters. Außerdem verbraucht er je nach Konfiguration schon jetzt 12 bis 45 Prozent weniger Kraftstoff"", sagt Peter Hofbauer, ""da sind die Effizienzgewinne der Serienentwicklung noch gar nicht eingerechnet."" Der 70-jährige Professor und Technikchef von EcoMotors ist in der Branche wohlbekannt. Er hat in Deutschland vor mehr als 30 Jahren TDI-Geschichte geschrieben. Neun Jahre war er Chef der Volkswagen-Antriebsforschung, bevor er ebenso lang dort die gesamte Motorenentwicklung geleitet hat: ""Beim ersten Saugkammerdiesel im Golf ging der Vertrieb von fünfzig verkauften Autos pro Tag aus. Das rechnete sich natürlich nicht, deshalb wurde das Projekt gestoppt. Wir haben den Motor dann für den Transporter weiterentwickelt - und drei Monate später war er wieder im Golf. Das war ein Hammer!"", erinnert sich der Österreicher lachend. Ein Hammer könnte auch der Gegenkolbenmotor sein, an dem Peter Hofbauer mit einem Team von Spezialisten arbeitet. Um Geldgeber muss sich der Erfinder keine Sorgen machen. Als er vor drei Jahren EcoMotors ins Leben rief, war auch Vinod Koshla dabei. Der Milliardär und Mitbegründer von Sun Microsystems hat mit Bill Gates 23 Millionen US-Dollar in das Start-up investiert und weiteres Kapital in Aussicht gestellt.","Lange galt der Zweitakter als heillos veraltet. Jetzt könnte ihm eine Renaissance bevorstehen - er ist klein, stark und verbraucht wenig.",auto,https://www.sueddeutsche.de/auto/zweitakt-motoren-ein-motor-nicht-totzukriegen-1.1080216,"Zweitakt-Motoren - Ein Motor, nicht totzukriegen",00/04/2011,Zweitaktmotor erlebt Renaissance,Der Zweitaktmotor ist zurück und spart bis zu 45% Kraftstoff. Erfahren Sie mehr!,"Zweitaktmotor, Renaissance, Kraftstoff sparen, EcoMotors, Livona, Effizienzgewinne, Peter Hofbauer, Gegenkolbenmotor, Start-up, Vinod Koshla","Der Zweitaktmotor ist zurück! Ein kleines Team von EcoMotors in Livona hat einen 300 PS starken Diesel entwickelt, der nur 42 Zentimeter hoch ist und bis zu 45% Kraftstoff spart. #Zweitaktmotor #Renaissance #Effizienzgewinne" 36,"Wroomm! Dieser Playstation-Racer ist das Gegenteil eines braven Familien-Vans: Blutrote Alcantara-Bezüge, puristisches Metall und schwarzgraues Karbonflechtwerk sind scharfe Zutaten für nächtliche Burnout-Partys. Nissans Studie IDx Nismo drückt das Lebensgefühl einer Generation von Designern aus, die mit Computerspielen aufgewachsen sind. Dass sie die übliche Zierleisten-Behaglichkeit satt haben, zeigt auch eine zweite Konzeptstudie: Die Lackierung in Flachs und Weiß soll an eine Freizeitkluft aus Kakihose und weißem T-Shirt erinnern. Innen eignet sich der kantige Kompakt-Nissan ebenso wenig für Fashion-Spießer: Eine Jetflügel-Armaturentafel mit Luftausströmern in Turbinenform lässt die kleine Hütte großzügig wirken. Kombiniert mit edlen Aluminium-Details, einem Tacho-Solitär und einem großen Mitteldisplay soll der IDx Freeflow in den Augen jüngerer Käufer cool aussehen. Beschwörung einer glorreichen Vergangenheit Wir schreiben das Jahr 14 im 21. Jahrhundert. Während Automobildesigner zumindest gelegentlich neue Ideen in Blech pressen lassen, herrscht hinter Glas und Türen meist gesichtslose Tristesse. Viele Autointerieurs wirken so austauschbar, als würden sie für die immer gleichen Fahrer mit Hut gebaut. Die gute Stube auf Rädern zementiert einen traditionellen Begriff von Markenidentität: Obwohl voll digitale Cockpits und zentrale Bedienbildschirme Stand der Technik sind, wird ein Retrolook im Stil von analogen Chronografen gepflegt. Passend zu Ledercouchgarnitur und Echtholzimitat sollen (simulierte) mechanische Zeigerinstrumente in chromblitzenden Tuben eine glorreiche Vergangenheit beschwören. Der Innenraum der neuen Mercedes S-Klasse: Hightech in biederem Ambiente. Ästhetisch besonders schwierig wird es, wenn solcher Technik-Kitsch auf topaktuelle Unterhaltungselektronik prallt. Die neue Mercedes S-Klasse bettet beispielsweise zwei Farbdisplays mit einer Bildschirmdiagonale von jeweils gut 30 Zentimetern (12,3 Zoll) in ein Plüsch-Ambiente aus Holz, Leder, Chrom und geschwungene Formen. ""Der Mensch trachtet bei Luxus nach authentischen Werten"", sagt Hartmut Sinkwitz, ""wir schaffen eine warme Wohlfühlatmosphäre, bei der wir uns vom Erbe der Marke gerne inspirieren lassen."" Der Chef des Mercedes-Interieur-Designs erklärt kugelrunde Luftausströmer, Zweispeichenlenkrad und die Analoguhr über der Mittelkonsole mit einer tiefen Sehnsucht nach den Ikonen der Vergangenheit. Gleichzeitig - und das ist die Krux - legt nicht nur die wachsende asiatische Kundschaft Wert auf die neuesten digitalen Spielereien. Wer zu Hause von Flimmerkisten umgeben ist, erwartet auch im Auto entsprechende Riesenbildschirme. Ein bisschen Bond fährt mit Erinnern wir uns: Schon in den Sechzigerjahren wollte sich der technikverliebte Mann hinterm Steuer wie James Bond fühlen. Meistertechniker ""Q"" hatte einen Peilsender samt Kontrollbildschirm in der Mittelkonsole des Aston Martin DB5 untergebracht. In ""Man lebt nur zweimal"" (1967) fuhr der Agent Ihrer Majestät ein Toyota 2000 GT Cabrio mit sprachgesteuertem Kassettenspieler, Fernseher, schnurlosem Telefon und Kameras in den Kennzeichen. Ein bisschen Bond steckt heute also in jedem Infotainmentsystem. Auch wenn die wenigsten Automobilisten Geheimagenten sind: Knöpfe und Kontrollleuchten rund ums Cockpit befriedigen den Spieltrieb. Fahrerarbeitsplätze wie in Rennwagen, Flugzeugen oder Raumschiffen gelten bei Porsche noch heute als Ausweis technischer Kompetenz. Die digitale Revolution hat die separaten Anzeigen und Bedieneinheiten zwar überflüssig gemacht. Aber es fällt Autotraditionalisten erstaunlich schwer, die Optik des analogen Zeitalters hinter sich zu lassen. Wer die neue Mercedes S-Klasse und das Tesla Model S im direkten Vergleich fährt, fühlt sich als Wandler zwischen den Epochen. Obwohl die Armaturentafeln beider Autos von einer großen Mattscheibe geprägt sind, lässt sich der Tesla von Computer-affinen Menschen wesentlich intuitiver bedienen.",Die Innenräume vieler neuer Autos beschwören die Geister der Vergangenheit. Dabei sitzen oft technik- und computeraffine Menschen am Steuer. Doch die Rückbesinnung auf Altbewährtes hat gute Gründe.,auto,https://www.sueddeutsche.de/auto/interieurdesign-in-autos-vorsicht-fahrer-mit-hut-1.1895290,Interieurdesign in Autos,00/02/2014,"Playstation-Racer, Nissans cooles Konzeptauto!",Die neue Studie IDx Nismo von Nissan - puristisches Metall und schwarzgraues Karbonflechtwerk für nächtliche Burnout-Partys!,"Nissan, IDx Nismo, Konzeptauto, Playstation-Racer, Studie, puristisch, Metall, Karbonflechtwerk, Burnout-Partys, Design",Nissans neues Konzeptauto IDx Nismo ist der ultimative Playstation-Racer mit puristischem Metall und schwarzgrauem Karbonflechtwerk - ein Muss für alle Nachtschwärmer und Autodesigner! #Nissan #Konzeptauto #PlaystationRacer #IDxNismo #Design 37,"Ob auf festem Untergrund oder im Schnee: Eine kurvenreiche Bergstraße macht im Porsche 911 besonders viel Spaß. Offen fahren ist eine Offenbarung. Menschen, die Autos ohne Dach überm Kopf schätzen, wissen das. Und Motorradfahrer natürlich. Aber das ist ja wieder eine ganz andere Geschichte. Wir lieben eben dieses Gefühl: vier Räder, der Himmel in Sicht, Natur in der Nase, Wind im Genick und Motorenklang im Ohr. Natürlich sind Offenfahrer auch ein ganz klein bisschen harte Kerle, es sei denn, sie missbrauchten ihr Vehikel bloß zum Schaulaufen in Sun City - als geschniegelte Warmwetter-Cabrioten mit diesem Sieht-mich-auch-jede(r)-Blick. Die Hartgesottenen jedenfalls pfeifen auf die Sonnenprognose fürs Wochenende. Mütze auf, Schal um den Hals, Dach runter. Und dem Winter hinterher. Was gar nicht so einfach war in diesem Jahr. Fast wäre unser Vorhaben, die angeblich weiße Jahreszeit gebührend zu verabschieden, am Ende gescheitert. Kaum schneebedeckte Straßen selbst im Hochgebirge, und wenn, dann nur für ein paar Tage. Und die meisten Pässe ohnehin gesperrt zu dieser Jahreszeit. Termine? Ständig umgeschmissen, der Fotograf nervös, der Fahrer ungeduldig. Nur das Auto blieb gelassen. Vermutlich, weil das seiner Art entspricht. Ist schließlich keine große Sache für einen offenen Porsche Carrera S, so eine Tour in die Alpen. Der Motor ist auch für Dreitausender gerüstet Dafür spricht schon die Papierform. 420 PS bei 6000 Umdrehungen liefert der inzwischen nur noch drei Liter große Sechszylinder, zwangsbeatmet von zwei Turboladern mit geänderten Verdichtern, geschärft von einer speziell abgestimmten Motorsteuerung und perfektioniert von einer neuen Abgasanlage. Damit sollten sich auch Dreitausender anstandslos bewältigen lassen. Genervt zwischen Schneemangel und dem nahenden Frühling fiel unsere Streckenwahl am Ende auf die Kaunertaler Gletscherstraße in Tirol, die sich vom kleinen Dörflein Feichten aus vorbei an Gepatschhaus (1928 Meter) und Ochsenalm (2150 Meter) bis zum Restaurant am Fuß des Gletschers auf 2750 Meter Höhe windet. Schneebedeckt, serpetinenbestückt, fahrerisch eine Herausforderung. Und schon auf dem Weg dorthin wird klar, was man hier am allerwenigsten braucht: Höchstleistung. Die Route über Füssen, den Fernpass ins Österreichische hinein, dann über Landeck weiter in Richtung Reschenpass lässt nicht mehr zu als Bummeltempo. 308 km/h schafft der Carrera S, sagen die Daten, wir brauchen nicht mal ein Drittel davon. Und dass er in 3,9 Sekunden von null auf 100 km/h erreicht? Geschenkt.","Im offenen Porsche 911 auf 3000 Meter Höhe: Es gibt kaum eine schönere Art, den Winter zu verabschieden.",auto,https://www.sueddeutsche.de/auto/porsche-911-cabrio-im-fahrbericht-der-beste-elfer-den-es-je-gab-1.2909312,Porsche 911 Carrera S Cabrio im Fahrbericht,00/03/2016,Offenfahren im Porsche,Entdecke die Freiheit auf Bergstraßen im Porsche 911. Erfahre mehr!,"Porsche, Bergstraße, Offenfahren, Freiheit, Auto, Cabrio, Alpen, Gletscherstraße, Tirol, Fahrspaß",Genieße die Freiheit auf kurvenreichen Bergstraßen im Porsche 911! Erfahre mehr über das Offenfahren und erlebe Fahrspaß pur. #Porsche #Offenfahren #Bergstraßen #Fahrspaß 38,"Anfang Juli unterzeichneten in Brüssel sieben europäische Eisenbahngesellschaften ein historisches Vertragswerk. Unter dem Namen Railteam wollen die Deutsche Bahn (DB) und die Bahnen Frankreichs, Belgiens, Österreichs, der Niederlande, der Schweiz sowie das britische Unternehmen Eurostar Zugfahren in Europa schneller, einfacher und komfortabler machen. Fahr-Plan: Bis zum Jahr 2010 soll das Schnellbahnnetz Railteam insgesamt 15.000 Kilometer Strecke haben. Die in der Grafik rot unterlegten Städte werden dabei zu Knotenpunkten. Damit knüpfen sie an eine Tradition an, die bereits in den fünfziger Jahren mit der Einführung der TEE, der Trans-Europ-Express-Züge, begonnen wurde. Deren Weiterentwicklung zu einem europäischen Hochgeschwindigkeitsnetz war jedoch an der Konkurrenz der beteiligten Gesellschaften gescheitert. Genau zum richtigen Zeitpunkt, um solche historischen Zusammenhänge zu beleuchten, Vorannahmen und Weichenstellungen zu hinterfragen, hat die Technikgeschichtliche Fakultät der ETH Zürich der Frage der Hochgeschwindigkeit im Zugverkehr eine Tagung gewidmet. In Zusammenarbeit mit der Universität Zürich und dem Schweizer Institut für Verkehrsplanung und Transportsysteme lud sie unlängst Eisenbahner, Vertreter einiger großer Firmen, Politiker, Verwaltungsfachleute und Wissenschaftler ein, um unter der Überschrift ,,Mit Tempo in die Zukunft? Die Geschwindigkeit der Eisenbahn'' ihre Ansichten auszutauschen. So rasch wie nötig, so schnell wie möglich Gisela Hürlimann - eine der Initiatorinnen der Veranstaltung - gab dabei mit ihren Ausführungen zur Geschichte der Schweizerischen Bundesbahnen gewissermaßen das Motto: Die durch den Siegeszug des Autoverkehrs seit den fünfziger Jahren ausgelöste Modernisierungsdebatte führte bei den SBB zu einer Art drittem Weg zwischen Frankreich und Deutschland, indem man das Konzept der Hochgeschwindigkeit in Relation zum gesamten Netz definierte.",Auf der Suche nach Zeit und Tempo: Eine Konferenz in Zürich galt der Zukunft der Eisenbahnen und dem Hochgeschwindigkeitsphantasma.,auto,https://www.sueddeutsche.de/auto/eisenbahnnetz-in-europa-auf-die-schnelle-1.830968,Eisenbahnnetz in Europa - Auf die Schnelle,00/05/2010,"Railteam: Schneller, einfacher, komfortabler.",Europäische Eisenbahngesellschaften bilden das Schnellbahnnetz Railteam mit 15.000 km Strecke bis 2010.,"Railteam, Schnellbahnnetz, Europa, Eisenbahngesellschaften, Zugfahren, Komfort, Schnelligkeit, Verkehrsplanung, Hochgeschwindigkeitsnetz, Modernisierung","Europa wird mobiler: 7 europäische Eisenbahngesellschaften haben unter dem Namen Railteam ein Schnellbahnnetz mit 15.000 km Strecke bis 2010 geschaffen, das Zugfahren schneller, einfacher und komfortabler macht! #Railteam #Europa #Zugfahren #Komfort #Schnelligkeit #Modernisierung" 39,"Nikolaus Schües möchte die Welt retten. Oder zumindest verbessern. Vielleicht nagt an dem 81-jährigen Hamburger, der ein Vermögen im Schiffbau gemacht hat, ja auch ein wenig das schlechte Gewissen. ""Auf unseren Schiffen verbrennen wir Schweröl, den schmutzigsten aller Brennstoffe"", räumt der Reeder unumwunden ein. Bis zur Umstellung auf umweltfreundliche Antriebe werde es noch eine ganze Weile dauern. ""Deshalb wollte ich privat ein Zeichen setzen und mit gutem Beispiel vorangehen."" Schües' gute Tat: Der Reeder fährt Auto. Wenn er aufs Gaspedal seines Toyota Mirai tritt, fließt Wasserstoff durch den Tank. ""Das ist der Antrieb der Zukunft"", glaubt Schües, ""und ein günstiger noch obendrein."" Zwar räumt er ein, dass die Umwandlung des Rohstoffs nach wie vor viel Energie frisst - die dann doch zum Teil aus Kohlekraftwerken stammt. Aber: ""Das wird sich bald ändern. Wasserstoff wird grün sein in Zukunft."" Ganz objektiv ist Schües bei dieser Einschätzung jedoch nicht. Er war jahrelang Vorsitzender der Wasserstoff-Gesellschaft Hamburg, die den Einsatz des Gases vorantreibt. Noch stellen Wasserstoff-Fahrzeuge in Deutschland die große Ausnahme dar. Schon E-Autos sieht man hierzulande nur äußerst selten. Zwar möchte die Bundesregierung bis zum Jahr 2020 eine Million Stromer auf den Straßen sehen - aktuell waren es nach Angaben des Kraftfahrtbundesamts mit Stand Januar 2017 aber gerade einmal knapp über 34 000 Fahrzeuge. Doch im Vergleich zu den rund 300 in Deutschland zugelassenen Brennstoffzellen-Autos ist selbst das eine ordentliche Zahl. Sie tauchen in der offiziellen Statistik nicht einmal auf. Was bisher im Verkehrssektor existiert, sind allenfalls Vorzeige-Projekte, beispielsweise der Brennstoffzellen-Zug ""Coradia iLint"", der vom Jahr 2018 an in Niedersachen rollen soll. Oder die ""Raststätte der Zukunft"" in Fürholzen bei München, an der unter anderem Wasserstoff angeboten wird. ""Es ist das Henne-Ei-Problem"", klagt Schües. ""Wenn das Angebot da wäre, würden deutlich mehr Leute umsteigen. Deshalb brauchen wir so schnell wie möglich eintausend Wasserstoff-Tankstellen in Deutschland."" Hamburg will seine komplette Nahverkehrsflotte umstellen In Hamburg lebt Schües diesbezüglich im Luxus. In der selbst ernannten ""Wasserstoff-City"" bieten gleich vier Tankstellen den Treibstoff an. Eine fünfte ist in Planung - und das bei nur 50 Fahrzeugen, die in der Hansestadt das Gas als Antriebsquelle nutzen. Eine teure Überversorgung? Das sieht Heinrich Klingenberg anders. Er leitet die HySolutions GmbH, ein im Jahr 2005 gegründetes Unternehmen, in dem sich staatliche und private Akteure zusammengeschlossen haben. Ihr Ziel: In Zukunft soll der gesamte öffentliche Nahverkehr der Hansestadt emissionsfrei fahren, möglichst mit Wasserstoff. Auch bei den 3500 in Hamburg zugelassenen Taxen sehen sie viel Potenzial. ""In Schleswig-Holstein hatten wir letztes Jahr einen Windenergie-Überschuss im Wert von 500 Millionen Euro"", sagt Klingenberg. ""Die sind verloren, wenn man sie nicht sinnvoll speichert."" Rund 200 000 Wasserstoff-Fahrzeuge pro Jahr könne man allein mit der überschüssigen Windenergie betreiben, beteuert der Geschäftsführer. Noch sieht die Realität allerdings auch in Hamburg anders aus. Etwa die Hälfte des Wasserstoffs wird dort noch mithilfe von konventionellem Strom produziert, räumt Klingenberg ein. Trotzdem sieht er das Wasserstoffauto im Vergleich zum Stromer klar im Vorteil. ""Weil die Reichweite deutlich länger ist. Und weil sich Wasserstoff schnell nachtanken lässt, genau wie Benzin.""",Batterieautos gehört die Zukunft? In Hamburg sehen sie das anders - und investieren kräftig in die Infrastruktur für einen anderen alternativen Antrieb.,auto,https://www.sueddeutsche.de/auto/alternative-antriebe-hamburg-setzt-voll-auf-den-wasserstoffantrieb-1.3748021,Hamburg setzt voll auf den Wasserstoffantrieb,00/11/2017,Wasserstoffautos in Deutschland,Was steckt hinter der Wasserstofftechnologie? Wie umweltfreundlich sind Wasserstoff-Autos?,"Wasserstoff, Wasserstoff-Autos, umweltfreundlich, Schweröl, Brennstoffzellen-Autos, E-Autos, Nahverkehr, Tankstellen, Windenergie, Hamburg",Mit Wasserstoff zum umweltfreundlichen Fahren? Wie die Wasserstofftechnologie in Hamburg vorangetrieben wird und welche Potenziale sie bietet. #Wasserstoff #Nachhaltigkeit #Hamburg 40,"Ob man das will, oder nicht: Wer Cabrio fährt, inszeniert sich selbst - jedenfalls eindeutiger, als wenn er unter einem schützenden Blechdach dahinfahren würde. Seht her, ich bin's, und jeder schaut. Da sollte man rechtzeitig darauf achten, wofür man sich gerne ansehen lassen möchte. Das A4-Cabriolet von Audi besticht durch Eleganz und formale Zurückhaltung. So gesehen, spricht im direkten Vergleich mit seinem Hauptkonkurrenten vieles für das A4-Cabrio von Audi. Weil die Basecap-Gel-im-Haar-dröhnende-Bässe-Fraktion sich nun mal in den offenen BMW Dreier verliebt hat (natürlich gebraucht), und bislang um den A4 einen weiten Bogen macht, bleibt die Audi-Weste blütenweiß von jedem Halbstarken-Verdacht. Entsprechend glaubwürdig ist sein Auftritt. Zwar ist die Form weniger sportlich als die des BMW, dafür zeitlos und elegant. Gut angezogen ist man in jedem Fall. Extremkonstellation Bliebe dann nur noch die Frage, wovon man sich beim Kauf leiten lässt. Die maximale Distanz zwischen Kopf und Bauch, Rechenstift und Leidenschaft markiert auf der einen Seite der 1.8 T, Basismodell mit schon strammen 163 PS. Weit oben am blauen Himmel der Cabrio-Träume zieht dagegen der neue offene S4 mit acht Zylindern und 344 PS souverän seine Bahn. In Euro ausgedrückt: Für 33.500 gibt es den 1.8 T, und wer darauf nochmal die Kleinigkeit von 26.500 Euro legen kann, darf sich beim Audi-Händler als König fühlen. Dazwischen liegen zwei Benziner mit 2,4 und 3,0 Liter Hubraum und ein 2,5-Liter-TDI. Reduziert auf den Kern der Wahrheit, bekommt man im preisgünstigsten und im teuersten Fall erst mal das gleiche Auto: ein solides viersitziges Reisecabrio, das auch auf schlechter Wegstrecke erschütterungsfrei bleibt wie ein Fels in der Brandung. Wobei die hinteren Sitze zwar ausreichend Platz bieten, aber dank exzessiver Luftverwirbelung doch generell eher etwas für den geschlossenen Fahrbetrieb sind. Leiser Langstreckengleiter Wirklich viersitzig ist so ein Cabrio (egal, von welcher Marke) eigentlich nur mit aufgezogener Kapuze. Dann allerdings ist der A4 ein durchaus vollwertiges, sogar recht leises Langstreckenauto für vier Personen mit nervenschonender Grundauslegung und emotionalem Mehrwert.",Am unteren und am obersten Ende der Audi-Preisliste offenbaren sich unterschiedliche Reize des Offenfahrens.,auto,https://www.sueddeutsche.de/auto/unterwegs-mit-den-audi-a4-cabriolets-1-8-t-und-s4-gemischtes-doppel-1.559131,Unterwegs mit den Audi-A4-Cabriolets 1.8 T und S4 - Gemischtes Doppel,00/05/2010,Audi A4 Cabriolet - Eleganz und Zurückhaltung.,"Neues A4-Cabriolet von Audi: zeitlos, elegant und glaubwürdig.","Audi, A4, Cabriolet, Eleganz, Zurückhaltung, sportlich, viersitzig, Langstreckenauto, emotionale Mehrwert, Basismodell.",Erlebe das zeitlose und elegante Audi A4 Cabriolet - das perfekte Cabrio für Langstreckenfahrten und vier Personen! #Audi #A4 #Cabriolet #Langstreckenauto #Eleganz 41,"Der Unterricht passt zu seiner Philosophie: Nicht autoritär, nicht drillen, sondern experimentieren. Das ist, was Titus Dittmann mit dem Skateboarding verbindet. Deshalb lehrt Deutschlands erster Universitätsdozent für Skateboarding auch nicht in einem sterilen Kursraum der Uni Münster, sondern im Münsteraner Skatepark Berg Fidel. ""Skateboarding darf nicht verschult werden und muss seinen Charakter als rebellische Jugendkultur behalten"", predigt Dittmann. Titus Dittmann, 63, ist Deutschlands erster Universitätsdozent für Skateboarding. Die Schüler sitzen nicht in Reih und Glied auf Stühlen, sondern lassen ihre Beine locker über die Rampe der Skateanlage baumeln. Zwei Studenten referieren auf Augenhöhe mit Dittmann über die soziokulturelle Wirkung von Skateboarding. Im eng vorgegebenen Raster der Prüfungsordnung nimmt der Dozent Dittmann sich die größtmögliche Freiheit. Wenn schon 50 Prozent Theorie und 50 Prozent Praxis vorgegeben sind, dann in einem Umfeld, das den Studenten Lust auf den Sport vermittelt. Wichtiger als die Praxis ist Dittmann aber noch die Theorie. ""Das Beherrschen der Fahrtechnik ist Nebensache. Wichtiger ist das Verständnis für die stärkste Jugendkultur, die je aus dem Sport erwachsen ist"", raunt der Idealist. Der 63-Jährige, der mit Wollmütze, Kapuzenpulli, Cordhose und Sneakern seiner eigenen Marke Titus so gar nicht seinem Alter entsprechend angezogen scheint, sagt aus dem tiefen Brustton der Überzeugung: ""Skateboarding darf nicht als Schulfach begriffen werden."" Dittmann selbst ist bis ins hohe Alter ein jugendlicher Rebell geblieben. Seine Augen funkeln, wenn er voller Inbrunst erzählt, wofür die Jugendkultur steht und was Skateboarding ihm gegeben hat, als er vor 35 Jahren das erste Mal damit in Kontakt kam: ""Leistungsbereitschaft, Kreativitätsanspruch, Willensbildung, Leidensfähigkeit und Umgang mit Druck in Stresssituationen."" Der Unternehmer, der bis 1984 selbst sechs Jahre Sportlehrer war, macht diese Ziele während der Unterrichtseinheit im Münsteraner Skatepark Berg Fidel anschaulich. Seine Studenten sollen an seinem Vorbild lernen, wie sie später ihre Schüler unterrichten sollen. Er greift so wenig wie möglich ins Unterrichtsgeschehen ein, lässt die Studenten ihre eigenen Erfahrungen machen und in Gruppen lernen. Am liebsten ist es dem Münsteraner, wenn nicht er die Übungen vormacht, sondern einer der fortgeschritteneren Lehramtsstudenten. ""So ist es doch auch später in der Schule. In jeder Klasse gibt es inzwischen Skateboarder, die die Vorbildfunktion übernehmen können. So lernen sie auch in der Freizeit"", sagt Dittmann.",Unterricht in der Halfpipe: Deutschlands erster Universitätsdozent für Skateboarding bildet Lehrer aus. Doch das ist noch lange nicht alles: Titus Dittmann vermittelt Jugendkultur.,bildung,https://www.sueddeutsche.de/bildung/ungewoehnliche-dozentur-in-muenster-professor-skateboard-1.1399849,Ungewöhnliche Dozentur in Münster - Professor Skateboard,00/07/2012,Skateboarding als Uni-Fach,Deutschlands erster Uni-Dozent für Skateboarding lehrt rebellische Jugendkultur im Skatepark. Erfahre mehr!,"Skateboarding, Uni-Dozent, Jugendkultur, Skatepark, Lehrmethode, Praxis, Theorie, Schulfach, Lehrplan, Unterrichtseinheit","Erfahre, wie Deutschlands erster Uni-Dozent für Skateboarding, Titus Dittmann, die rebellische Jugendkultur im Skatepark lehrt und warum Skateboarding nicht als Schulfach begriffen werden darf. #Skateboarding #UniDozent #Jugendkultur #Skatepark #Lehrmethode" 42,"Es klingt nach einem Skandal. Über Jahre hinweg sollen Studiengebühren, die einer staatlichen Hochschule zustanden, rechtswidrig an private Weiterbildungsfirmen geflossen sein, insgesamt 1,5 Millionen Euro. Professoren sollen sowohl für die Hochschule als auch für die Unternehmen gearbeitet haben, ohne dies wie vorgeschrieben anzuzeigen. Von Interessenkonflikten und Begünstigungen schrieb der Landesrechnungshof Sachsen-Anhalt in seinem Jahresbericht. Er rügte ""gravierende Mängel bei der Durchführung von Weiterbildungsstudiengängen an der Hochschule Magdeburg-Stendal"". Doch die Hochschule war nicht einsichtig, sie ging zum Gegenangriff über: Die Vorwürfe seien in Teilen unseriös, ja schikanös. Die Prüfer hätten offenbar keine Ahnung von den Abläufen an Hochschulen. Sogar eine gezielte ""Diffamierung der Hochschule"" hielt Rektorin Anne Lequy in einem Brief an den Rechnungshof für möglich: ""Der Schaden, der schon bisher angerichtet wurde, ist immens."" So wie der Prüfbericht des Rechnungshofes vertraulich war, so war es auch Lequys im November verfasste Protestnote. Dennoch fanden beide ihren Weg in die Öffentlichkeit und warfen Licht auf einen erbitterten Grundsatzstreit, der sonst meist im Verborgenen ausgetragen wird. Auf der einen Seite steht die Wissenschaft - staatliche Hochschulen, die auf ihre im Grundgesetz verbriefte Wissenschaftsfreiheit pochen und doch am Tropf der öffentlichen Haushalte hängen. Ihnen gegenüber stehen jene Ämter, die überprüfen, ob staatliche Gelder regelkonform ausgegeben werden. Während die Hochschulen stets über Unterfinanzierung klagen, halten die Rechnungshöfe sie für ebenso verschwendungsanfällig wie andere Behörden. Doch darf man an die Wissenschaft dieselben Maßstäbe anlegen wie an Polizei, Sozialämter oder Baubehörden? Martin Winter ist Sprecher des Bundesrechnungshofes. Er sagt: Man darf nicht nur, man muss. ""Wir maßen uns ja nicht an, Wissenschaft als solche zu bewerten, sondern schauen, wie die Einrichtungen mit dem Steuergeld umgehen."" Klingt nachvollziehbar. Es gibt jedoch Rektoren, die den Rechnungshöfen die Expertise absprechen. Weder verstünden sie, dass man Hochschulen, siehe Wissenschaftsfreiheit, nicht wie Behörden von oben nach unten durchregieren kann, noch sähen sie den internationalen Wettbewerb, in dem die Wissenschaft mithalten müsse. Das Leid der Geprüften Aber kaum ein Hochschulrektor lässt sich mit derlei Sätzen zitieren. Zu groß ist das Machtgefälle zwischen Geprüften und Prüfern. Zwar haben die Rechnungshöfe formal wenig Einfluss, sie berichten lediglich an Parlamente und Regierungen und können selbst keine Strafen beschließen. Dennoch werden ihre Ermittlungen von Politik und Medien oft wie Tatsachen behandelt. Ein Eindruck, den die Rechnungshöfe durch ihre Kommunikation befördern. So teilt etwa der Sprecher des Landesrechnungshofs Nordrhein-Westfalen auf Anfrage mit, sein Haus gebe ""keine Bewertungen zu politischen Entscheidungen ab und beteiligt sich nicht an Spekulationen, Mutmaßungen oder unbelegten Behauptungen. Seine Aussagen basieren ausschließlich auf Prüfungserkenntnissen."" Es sind Sätze wie diese, mit denen die Prüfer die Geprüften auf die Barrikaden treiben. Als gäbe es keine zweite Perspektive, sagt Helmut Rubin, der über 30 Jahre lang Beamter im NRW-Finanzministerium war, zuständig unter anderem für die Haushaltspläne von Universitäten und Unikliniken. ""Da herrscht keine Waffengleichheit zwischen Prüfern, die Jahre später auf die Akten schauen, und den Geprüften, die oft im Augenblick entscheiden mussten."" Dabei kann die Kritik der Rechnungshöfe durchaus berechtigt sein. Wenn etwa Professoren ihre Lehrverpflichtung nicht erfüllen oder eine Universität dem dazugehörigen Uniklinikum über Jahre zu viel Geld überweist. Oder wenn eine Forschungseinrichtung einem Professor für Zehntausende Euro eine neue Küche finanziert, damit er sich nicht abwerben lässt.","Universitäten wird immer wieder vorgeworfen, Steuergelder zu verschwenden. Weil sie Misswirtschaft betreiben - oder weil die Rechnungshöfe zu wenig von der Materie verstehen?",bildung,https://www.sueddeutsche.de/bildung/hoschulfinanzierung-ueber-einen-vermeintlichen-skandal-1.3928105,Hochschulfinanzierung - Über einen vermeintlichen Skandal,00/04/2018,Skandal um Studiengebühren.,Millionen rechtswidrig an private Firmen geflossen. Interessenkonflikte und Begünstigungen. Hochschule wehrt sich gegen Vorwürfe.,"Skandal, Studiengebühren, private Firmen, Interessenkonflikte, Begünstigung, Hochschule, Vorwürfe, Rechnungshof, Sachsen-Anhalt, Durchführung.",Ein Skandal um Studiengebühren an der Hochschule Magdeburg-Stendal: Millionen flossen rechtswidrig an private Firmen. Die Hochschule wehrt sich gegen Vorwürfe von Interessenkonflikten und Begünstigung. #Skandal #HochschuleMagdeburgStendal #Studiengebühren 43,"Das Avicenna-Studienwerk ist das jüngste Mitglied in der Runde der Begabtenförderungswerke. Seit 2013 unterstützt der Verein muslimische Studierende und Doktoranden. Überdurchschnittliche schulische oder akademische Leistungen sind eine wichtige Voraussetzung für ein Stipendium, berücksichtigt wird aber auch soziales Engagement. Studierende bewerben sich selbst, sie müssen noch mindestens fünf Semester Regelstudienzeit vor sich haben oder dürfen mit ihrer Promotion gerade erst begonnen haben.​ Das Cusanuswerk ist die Studienförderung der katholischen Kirche, gegründet wurde es1956. Gefördert werden vor allem katholische Studenten aller Fachrichtungen im Studium ebenso wie während der Promotion. Von den Bewerbern wird neben hervorragenden Leistungen unter anderem erwartet, ""dass sie bereit sind, Stellung zu beziehen und Verantwortung zu übernehmen; ihren eigenen Glaubensweg ernst nehmen; die Kirche gestalten und mit ihr leben und sich aus ihrem Glauben heraus für andere einsetzen"". Das Recht, Bewerber vorzuschlagen, haben Schulleiter, Hochschullehrer und Mitarbeiter der Hochschulpastoral. Gleichberechtigt ist auch eine Selbstbewerbung möglich. Das Ernst Ludwig Ehrlich Studienwerk wurde 2009 gegründet und richtet sich vor allem an jüdische Studierende und Promovierende aller Fachrichtungen. Ziel ist es, Begabungen in der jüdischen Gemeinde zu fördern. Von Bewerbern fordert das Ernst Ludwig Ehrlich Studienwerk ""überdurchschnittliche Schul- und Studienleistungen, aber auch Einsatz darüber hinaus: in jüdischen Gemeinden, im sozialen Bereich, in der Jugendarbeit, in studentischen Organisationen und im gesellschaftlichen Umfeld"". Interessenten können sich selbst für ein Stipendium vorschlagen oder das dem ""Schulleiter, Hochschullehrer und Leiter jüdischer Institutionen"" überlassen. Das evangelische Studienwerk Villigst ist das Begabtenförderungswerk der Evangelischen Kirche. ""Unsere komplexe und widerspruchsreiche Gesellschaft braucht engagierte Intellektuelle und Entscheidungsträger, die fachliches, fachübergreifendes und politisches Urteilsvermögen verbinden"", heißt es im Leitbild der Stiftung. Mitglieder der evangelischen Kirche können sich selbst für ein Stipendium vorschlagen oder sich vorschlagen lassen. Neben guten Noten zählt vor allem soziales Engagement. Die Friedrich-Ebert-Stiftung - gegründet 1925 - ist die älteste politische Stiftung in Deutschland. Für ein Stipendium seien Persönlichkeit und gesellschaftspolitischer Einsatz genauso wichtig wie gute Leistungen, heißt es in den Aufnahmekriterien. Jedes Jahr werden etwa 600 Studierende und Promovierende ins Förderprogramm aufgenommen, bewerben dürfen sich die Interessenten selbst. Die Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit ist die FDP-nahe Stiftung unter den Begabtenförderungswerken. Interessenten können sich selbst bewerben, auch hier sind nicht nur sehr gute Noten, sondern auch ""gesellschaftliches, liberal-orientiertes Problembewusstsein"" gefragt. Die Hanns-Seidel-Stiftung wurde als CSU-nahe Organisation 1982 gegründet. Sie vergibt Stipendien für das Studium an Universitäten und Fachhochschulen, für Promotionen und für journalistische Programme. Es gilt das Selbstbewerbungsprinzip, die Stiftung wünscht sich Stipendiaten mit überdurchschnittlichen Schul- oder Studienleistungen, die sich im politischen, kirchlichen oder sozialen Umfeld engagieren. Die Hans-Böckler-Stiftung des Deutschen Gewerkschaftsbundes ist eines der größten Begabtenförderungswerke. 1750 Stipendiaten, die sich sonst kein Hochschulstudium leisten könnten, werden hier gefördert. Der DGB kann passende Kandidaten für ein Stipendium vorschlagen - sofern sie gewerkschaftlich engagiert sind. Wer kein Gewerkschaftsmitglied ist, aber ansonsten den Aufnahmekriterien entspricht, kann sich selbst bewerben. Die Heinrich-Böll-Stiftung steht den Grünen nahe. Sie fördert Studenten aller Fachrichtungen aus dem In- und Ausland, sofern sie hinter den Werten der Grünen stehen. Insbesondere gilt die Unterstützung Menschen mit Migrationshintergrund, Studierenden aus nicht akademischem Elternhaus, Studierenden aus den MINT-Fächern (Schwerpunkt: Umweltforschung), aus Wirtschafts- und Rechtswissenschaften sowie Kunst, Studierenden, die Journalistinnen oder Journalisten werden möchten, und Studierenden an Fachhochschulen. Die Konrad-Adenauer-Stiftung ist das parteinahe Begabtenförderungswerk der CDU. Mit etwa 3000 Stipendiaten gehört sie zu den größten deutschen Stiftungen. Gefördert werden Studenten aller Fachrichtungen, insbesondere Studenten mit Migrationshintergrund, angehende Journalisten, Studenten, aus deren Familie bislang niemand eine Hochschule besucht hat, und ausländische Studenten. Neben herausragenden akademischen Leistungen und sozialem Engagement wird auch eine Nähe zu den geistigen Grundlagen der Stiftung vorausgesetzt. Die Rosa-Luxemburg-Stiftung wurde 1992 als parteinahe, bundesweit tätige Stiftung der PDS - heute Die Linke - anerkannt. Aufnahmekriterien für das Stipendienprogramm sind herausragende akademische Leistungen und soziales Engagement. Bei gleicher Qualifikation werden Frauen, sozial Bedürftige und Menschen mit Behinderungen bevorzugt. Es gilt das Prinzip der Selbstbewerbung. Die Stiftung der Deutschen Wirtschaft fördert Studenten mit Unternehmergeist aus allen Fachrichtungen. Die Stiftung wird von Unternehmern, Unternehmen und Arbeitgeberverbänden getragen. Sie kooperiert in vielen Bereichen mit anderen großen Wirtschaftsstiftungen, ist überparteilich und konfessionell unabhängig. Ein spezielles Förderprogramm gibt es für Lehramtsstudenten. Die Studienstiftung des Deutschen Volkes ist mit 11.000 Stipendiaten das größte und gleichzeitig älteste Begabtenförderungswerk. Sie ist konfessionell, politisch und weltanschaulich unabhängig. Für die Aufnahme in die Studienstiftung kann man vorgeschlagen werden oder sich mit einem Test selbst bewerben. Vorschlagsrecht haben Schulleiter (für Abiturienten), Prüfungsämter und Hochschullehrer (für Studierende bis zwei Semester vor Abschluss der Regelstudienzeit) und Betreuer von Promotionsvorhaben (für Doktoranden). Wer alle 13 Begabtenförderungswerke miteinander vergleichen möchte, findet auf dieser Seite ausführliche Informationen über Anforderungen, Fördermöglichkeiten und Ausrichtung der einzelnen Stiftungen.","Wer sich um ein Stipendium bemüht, kommt an diesen Stiftungen nicht vorbei. Die 13 Begabtenförderungswerke der Bundesrepublik im Überblick.",bildung,https://www.sueddeutsche.de/bildung/begabtenfoerderungswerke-vergeben-stipendien-geld-gibt-s-nur-fuer-die-besten-1.1289036,Geld für die Besten: Stipendien für Begabte,00/09/2017,"Avicenna-Studienwerk, Cusanuswerk und Co",Erfahren Sie alles über die bekanntesten Begabtenförderungswerke in Deutschland und deren Voraussetzungen. Bewerben Sie sich jetzt.,"Begabtenförderung, Stipendien, Avicenna-Studienwerk, Cusanuswerk, Ernst Ludwig Ehrlich Studienwerk, evangelisches Studienwerk Villigst, Friedrich-Ebert-Stiftung, Friedrich-Naumann-Stiftung, Hanns-Seidel-Stiftung, Hans-Böckler-Stiftung, deutsche Begabtenförderungswerke","Aufstrebende Talente aufgepasst! Alles, was Sie über die bekanntesten Begabtenförderungswerke in Deutschland wissen müssen, finden Sie in unserem aktuellen Artikel. Bewerben Sie sich jetzt und verwirklichen Sie Ihre Träume! #Begabtenförderung #Stipendien #Deutschland" 44,"Schnell noch einen Platz für den Unistart ergattern? Das ist auch kurz vor Beginn der Vorlesungen noch möglich. Der Semesterbeginn an den Hochschulen in Deutschland naht. An den meisten Universitäten beginnen die Vorlesungen Mitte Oktober. Tausende Studienanfänger sind in diesen Tagen auf WG-Suche, organisieren den Umzug oder genießen noch die letzten freien Tage, bevor das Uni-Leben startet: Sie haben bereits die Zulassung für ihren Studienplatz. Doch auch für diejenigen, die bisher nur Absagen bekommen haben, ist es noch nicht zu spät. Und selbst wer sich bisher noch gar nicht für einen Studienplatz beworben hat, hat die Chance, in wenigen Tagen doch noch als Erstsemester im Hörsaal Platz zu nehmen. ""Weiblich, ledig, Abiturientin sucht Studium, das zu ihr passt?"": Die Vergabe von Tausenden Studienplätzen an Tausende Bewerber ist eine komplexe Angelegenheit, die durchaus Parallelen zu Partnerbörsen hat. Eine Reihe Studiengänge haben inzwischen eine Zulassungsbeschränkung, Bewerber mit guten Noten oder Wartesemestern bekommen Zusagen für mehrere Studiengänge, nachträglich werden dann Plätze wieder frei. Daher gibt es auch bis zum Studienbeginn noch die Möglichkeit, einen Platz zu ergattern. Wie? Das hängt zunächst davon ab, ob der Studiengang eine Zulassungsbeschränkung hat oder nicht. Studiengänge ohne Zulassungsbeschränkung - ab zum Einschreiben Es gibt eine ganze Reihe Studiengänge, für die man nur die Hochschulzugangsberechtigung benötigt, also zum Beispiel das Abitur. Die Note ist egal - daher stehen die Chancen, hier einen Studienplatz zu finden, super. Das privat betriebene Studenten-Portal Studis-online.de bietet eine Übersicht über zulassungsfreie Studiengänge an. Und auch die bundesweite Studienplatzbörse der Stiftung für Hochschulzulassung und der Hochschulrektorenkonferenz bietet eine Suchfunktion an. Unter freie-studienplaetze.de lässt sich in der Suchmaske die Einstellung ""ohne Beschränkung"" auswählen, die Suche kann nach Fächern, Art des Abschluss und Region sowie Studienort spezifiziert werden. Zu den einzelnen Studiengängen bietet das Portal dann weitere Informationen. Besonders wichtig: Der Hinweis zu den Einschreibefristen, die häufig Ende September enden. Das Passende gefunden? Dann schleunigst über alle Details bei der Hochschule informieren, denn auch wenn für den Studiengang kein Numerus Clausus gilt, sind manchmal weitere Voraussetzungen wie Praktika nötig. Alle Unterlagen komplett? Ab zur Uni und immatrikulieren. Und auch wenn die Frist bereits abgelaufen ist, ein Anruf bei der Hochschule kostet nichts - möglicherweise wird ja eine Ausnahme gemacht. Studiengänge mit Zulassungsbeschränkung - fertig fürs Losverfahren Besonders kompliziert ist die Vergabe von zulassungsbeschränkten Plätzen an der Hochschule. Mittlerweile sind die regulären Bewerbungsrunden gelaufen, jetzt geht es um die noch freien Restplätze. Und diese werden in der Regel verlost. Die Hochschulen können ihre Restbestände an Studienplatzbörsen melden. Bei der Börse des Portals Studieren.de sind aktuell bundesweit noch über 17.000 freie Plätze an über 200 Hochschulen zu finden. Auch unter freie-studienplaetze.de können die entsprechenden Studiengänge unter dem Zulassungsmodus ""mit Beschränkung"" gesucht werden. Mehrfach nachschauen lohnt sich: Die Unis stellen ihre Angebote zu unterschiedlichen Zeitpunkten auf die Plattform. Die Restplätze werden von den einzelnen Universitäten selbst verlost. Dafür ist eine Anmeldung bei der Hochschule notwendig. Manchmal sind die Hinweise für das Losverfahren auf den Internetseiten der Unis nicht ganz einfach zu finden. Dann einfach ""Losverfahren"" oder ""Restplätze"" bei der Suche eingeben. Vom 30. September bis zum 4. Oktober findet außerdem das zweite Clearingverfahren der Stiftung für Hochschulzulassung statt. 13 Hochschulen beteiligen sich zurzeit mit ihren Studiengängen an dem Verfahren, darunter auch besonders gefragte Fächer wie Psychologie, Wirtschaftswissenschaften und Ingenieurwesen. Unter hochschulstart.de können Interessierte nach passenden Studiengängen suchen und sich zentral auf der Plattform für die ausgeschriebenen Restplätze bewerben. In diesem Verfahren verlost die Stiftung für Hochschulzulassung zentral, am 5. Oktober gibt sie das Ergebnis bekannt. Auch wer bereits einen Studienplatz sicher hat, kann an dem Clearingverfahren teilnehmen - das hat keine Auswirkungen auf mögliche andere Zusagen. Und auch, wer sich bisher noch gar nicht für einen Studienplatz beworben hat, darf mitmachen. Medizin, Tiermedizin, Zahnmedizin und Pharmazie - ein letztes Fünkchen Hoffnung Diese besonders begehrten Fächer werden nur über das zentrale Vergabeverfahren der Stiftung für Hochschulzulassung vergeben. Das Prozedere umfasst das Hauptverfahren und mehrere Nachrückerrunden. Wenn danach noch Plätze frei werden, können diese von den Unis in einem Losverfahren verlost werden. Die Regeln für die Teilnahme bestimmt jede Hochschule selbst. Die Chancen, so doch noch an den Wunschstudienplatz zu kommen, sind jedoch sehr gering.","Nur Absagen oder noch gar nicht beworben? Kein Problem, auch kurz vor Semesterstart gibt es Möglichkeiten, einen Platz fürs Studium zu bekommen. Die Verfahren und Fristen im Überblick.",bildung,https://www.sueddeutsche.de/bildung/im-losverfahren-an-die-uni-chancen-auf-den-last-minute-studienplatz-1.1782160,Im Losverfahren an die Uni - Wege zum Last-Minute-Studienplatz,00/09/2013,Studienplatz finden in Deutschland,Schnell und einfach einen Studienplatz in Deutschland finden? Erfahren Sie mehr über zulassungsfreie Studiengänge und das Losverfahren.,"Studienplatz, Deutschland, zulassungsfrei, Losverfahren, Hochschule, Student, Unistart, Studiengang, Einschreibefristen, Hochschulzugangsberechtigung","Schnell noch einen Platz für den #Unistart ergattern? Erfahren Sie, wie Sie mit unseren Tipps schnell und einfach einen Studienplatz in Deutschland finden können. #Studium #Hochschule #Studienplatz #Deutschland #Losverfahren #Einschreibefristen" 45,"""Im Gedenken an den 15. Juli, den Sieg der Demokratie und die Märtyrer"", steht auf diesem Büchlein, das schon im vergangenen September an türkische Schüler verteilt wurde. Charles Darwin hat es erwischt, seine Evolutionstheorie soll nicht mehr vorkommen. Der Mensch ist nicht das Ergebnis natürlicher Selektion, Gott hat ihn erschaffen - so sollen es türkische Schüler künftig lernen. Vermittelt werden soll ihnen auch der Dschihad, eine Ankündigung, die in säkularen Kreisen einen Aufschrei auslöste. Zwar beeilte sich Bildungsminister İsmet Yılmaz zu versichern, den Schülern solle nicht der Religionskrieg beigebracht werden, die wahre Bedeutung des Begriffs sei ""Vaterlandsliebe"". Doch die Kritiker beruhigte das nicht. Die Regierung, schimpfte die säkulare Oppositionspartei CHP, plage ""die Gehirne unserer kleinen Kinder mit derselben Haltung, die den Nahen Osten in ein Blutbad verwandelt"". Seit Mitte September läuft das Schuljahr in der Türkei, die Reformen der AKP-Regierung sind in Kraft. Und während Yılmaz die Änderungen als ""Vereinfachung"" des Unterrichtsstoffs herunterspielt, halten seine Kritiker die Überarbeitung des Lehrplans für fundamental. Für sie ist der Streit um Unterrichtsinhalte und Schulbücher mehr als ein Ringen um die richtige Bildungspolitik. Es geht um die Ausrichtung der Republik. Und um die Frage, ob kommende Jahrgänge noch im Geiste von Staatsgründer Mustafa Kemal Atatürk aufwachsen, oder ob da die ""fromme Generation"" herangezogen wird, die Präsident Recep Tayyip Erdoğan sich wünscht. Der Zorn richtet sich unter anderem gegen eine Reform, die den Zugang zu weiterführenden Schulen nach der 8. Klasse neu regeln soll. Die bisherige Prüfung wurde im Hauruckverfahren abgeschafft, ersetzen sollen sie ein neues Examen und ein Verteilsystem, das die Wohnadresse stärker berücksichtigt. Kritiker sagen, dass auf diese Weise die sogenannten Imam-Hatip-Schulen aufgewertet werden sollen - religiöse Schulen, an denen ursprünglich vor allem Geistliche ausgebildet wurden. Ihre Zahl ist in den vergangenen Jahren stark gestiegen: Aktuell gibt es 1150 - mehr als 900 von ihnen wurden seit dem Regierungsantritt der AKP im Jahr 2002 gegründet. Die Zahl der Schüler stieg seitdem von unter 100 000 auf 1,15 Millionen. Das Bildungsministerium begründet die Reform unter anderem mit dem unzumutbarem Leistungsdruck. Dass der nun sinken wird, bezweifelt Ayfer Koçak, 42, Mathe-Lehrerin und Vorsitzende eines Istanbuler Kreisverbands der linken Bildungsgewerkschaft Eğitim Sen - die begehrten Gymnasiumsplätze seien schließlich weiterhin knapp. Der Rest der Schüler verteile sich auf andere Schultypen, verstärkt auf Religionsschulen - oder Privatschulen, denen die Reform einen Boom bescheren dürfte. ""Die Grundidee ist ja richtig, gute Schulen direkt im Wohnviertel zu haben"", sagt Koçak. ""Aber dann sollte man mehr gute Gymnasien eröffnen."" Die Bildungspolitik war immer schon Austragungsort kultureller Grabenkämpfe, auch vor dem Regierungsantritt der AKP. Nach dem Putsch 1980 verordnete das Militär sein Konzept der ""türkisch-islamischen Synthese""; die subversive Kraft der Religion sollte mit nationalistischen Elementen verschmolzen und so gebändigt werden. Religion wurde zum Pflichtfach - auch für die Minderheit der Aleviten, die mit dem Staatsislam sunnitischer Prägung wenig anfangen konnten. Zugleich befand sich die islamistische Bewegung, aus der später auch die AKP hervorging, auf dem Vormarsch. Die Lehrinhalte veränderten sich vor allem nach 2012 Seit sie regiert, hat der Kampf um die Bildung deutlich an Schärfe gewonnen. Er äußerte sich etwa im jahrelangen Streit um die Lockerung des Kopftuchverbots an Universitäten und Schulen - aus Sicht des säkularen Lagers ein Frontalangriff auf die Grundfesten der Republik. Laut einer Studie von Impact-se, einer israelischen Organisation, die Schulbücher und Lehrpläne wissenschaftlich untersucht, begannen sich die an türkischen Schulen gelehrten Inhalte vor allem nach 2012 zu verändern: ""Die Türken werden als Hüter des Islams dargestellt"", so die Autoren. Betont wurde die Vereinbarkeit von Islam und Demokratie, von Religion und Wissenschaft; infrage gestellt wurde die bis dahin vorherrschende Meinung der Säkularen, dass das Osmanische Reich und die Türkei wegen des Islams technologisch hinterherhinke. ""Das Curriculum zeigt die türkisch-islamische Zivilisation im Vergleich mit der westlichen Welt als gleichwertig, in manchen Fällen als überlegen"", so die Studie. 2012 führte die AKP-Regierung auch das umstrittene 4+4+4-System ein. Die Regelung erlaubt es Schülern, nicht erst nach der 8. Klasse, sondern schon nach der 4. eine Imam-Hatip-Schule zu besuchen.","Liebe zur Heimat und zum Propheten statt Naturwissenschaften und Evolutionslehre: Türkische Schulen sollen künftig die ""fromme Generation"" formen, die Präsident Erdoğan sich wünscht.",bildung,https://www.sueddeutsche.de/bildung/tuerkei-fuer-gott-und-vaterland-1.3744204,Türkei - Lernen für Gott und Vaterland,00/11/2017,Türkei: Kontroverse um Bildungspolitik,"Türkei's AKP-Regierung hat Bildungsreformen umgesetzt, die heftig kritisiert werden. ","Türkei, AKP, Bildungspolitik, Reform, Schulen, Lehrplan, Gymnasium, Islam, Nationalismus, Atatürk",AKP-Regierung reformiert türkische Bildungspolitik: Nationalismus und Islam auf dem Vormarsch #Türkei #Bildungspolitik #AKP #Nationalismus #Islam 46,"Heute sind die Berufe dran. ""This is a teacher"", erklärt Nicole Sölch ihren Viertklässlern und deutet auf eines der Bilder an der Tafel. Später fragt die Lehrerin einer bayerischen Grundschule: ""What do you want to be?"" Vereinzelte Wortmeldungen der Schüler, einer will gar keinen der gezeigten Jobs ergreifen, sondern lieber ""youtube filmmaker"" werden. Seit dem Schuljahr 2005/06 ist der Unterricht in einer Fremdsprache an Deutschlands Grundschulen verpflichtend. Vielerorts werden junge Schüler schon seit der Jahrtausendwende an Sprachen herangeführt. In grenznahen Gebieten wird teilweise die Sprache des Nachbarlandes gelehrt, etwa Französisch im Saarland. Das Gros der Grundschüler aber kommt zuerst mit Englisch in Kontakt, in den meisten Bundesländern zur dritten Klasse. Sechs Länder starten schon in der ersten Jahrgangsstufe, zum Beispiel Baden-Württemberg. ""Die Kinder sollen den Mund aufkriegen"" Der Unterricht soll ""die Grundlage für den Erwerb von Mehrsprachigkeit und für lebenslanges Fremdsprachenlernen"" legen, schreibt die Kultusministerkonferenz in ihrem aktuellsten Bericht zum Thema. Wegen dieses Anspruchs hat es in den vergangenen Jahren viel Kritik am Englischunterricht für die Kleinen gegeben: Gymnasiallehrer murrten, das bringe doch gar nichts; Forscher wiesen in Studien wahlweise nach, dass der Fremdsprachenunterricht viel zu früh oder viel zu spät beginne. Heinz-Peter Meidinger, Chef des Philologenverbands, bezeichnete 2009 die ""überstürzte Einführung"" dieses Fremdsprachenunterrichts als einen von vielen ""verfehlten Reformschnellschüssen"". Seitdem jedoch hat sich viel getan. Gut die Hälfte der aktuellen Englischlehrer an Grundschulen hat das Fach tatsächlich studiert. In den Jahren zuvor hatten die meisten erst im Job eine Zusatzqualifikation erworben, um Englisch lehren zu dürfen. Heiner Böttger, Professor für Englisch-Didaktik an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt, sagt: ""Wir sind in einer Zwischenphase, bereits in wenigen Jahren werden wir einen ganz neuen Standard haben."" Dass die Schüler am Ende der vierten Klasse jetzt schon eine Menge mitgenommen haben, zeigt die BIG-Studie, die Böttger mit Kollegen erstellt hat. Die erst im September erscheinende Studie liegt der Süddeutschen Zeitung vor. Dafür wurden deutschlandweit 2000 Viertklässler zum Englischunterricht befragt, ihr Wissen wurde getestet. Selbst in der Gruppe der Leistungsschwachen wollte der Großteil gern mehr Englisch lernen. Zudem bewiesen die Schüler, dass sie einfache Hörtexte gut erfassen können und in schriftlicher Form sogar einen noch größeren Teil verstehen. Daher sagen die Wissenschaftler, dass in Grundschulen ""Mehrsprachigkeit ein reales Ziel sein kann und muss"". Die guten Leistungen im Leseverstehen sind überraschend, da in den meisten Ländern das Schreiben kaum gelehrt wird. ""Die Kinder sollen den Mund aufkriegen und ein Gefühl für die Sprache bekommen"", sagt Lehrerin Sölch. In den zwei Stunden Englisch pro Woche unterrichtet sie ihre vierte Klasse daher einsprachig. Es dauert dann zwar eine Weile, bis sie den Berufswunsch ""archaeologist"" erklärt hat. Aber durch visuelle Unterstützung - Grabbewegungen mit den Händen - verstehen die Schüler dann doch, was gemeint ist.",Verpflichtender Englisch-Unterricht schon in der Grundschule - das löste vehemente Kritik aus. Inzwischen zeigt sich: Schüler profitieren. Lehrer könnten noch mehr leisten.,bildung,https://www.sueddeutsche.de/bildung/fremdsprachen-little-britain-1.2570439,"""Englisch lernen - ""Kinder sollen den Mund aufkriegen""",00/07/2015,Fremdsprachen lernen in Grundschule,Wie Schüler in Deutschland schon früh Sprachen lernen.,"Grundschule, Englischunterricht, Fremdsprachenlernen, Mehrsprachigkeit, Schüler, Lehrer, Berufe, Bildung, Sprachkenntnisse, Bildungssystem.",Schüler in Deutschland lernen schon früh Sprachen. Erfahre mehr über den Grundschulunterricht in Fremdsprachen und wie er die Grundlage für Mehrsprachigkeit legt. #Grundschule #Fremdsprachen #Mehrsprachigkeit 47,"Aufatmen bei den Unis - nach hartem Ringen haben Bund und Länder ihren Streit um die künftige Exzellenzinitiative beigelegt. Kanzlerin Angela Merkel und die Ministerpräsidenten hatten sich bei einem Treffen am vergangenen Donnerstag geeinigt. Damit wird es nicht nur ein neues milliardenschweres Programm für die Förderung von Elite-Unis und Forschungsbereichen geben, sondern es können zugleich weitere Großprojekte in der Wissenschaft starten: eine Förderschiene für Kooperationen zwischen kleineren Unis sowie Fachhochschulen mit der Wirtschaft und ein auf jüngere Forscher zielendes Karriereprogramm mit neuen Professorenstellen. Kosten: rund eine Milliarde Euro verteilt auf 15 Jahre. ""Die Hochschulen stehen bereit, die Herausforderungen der drei Wettbewerbe anzunehmen"", sagte der Präsident der Hochschulrektorenkonferenz, Horst Hippler. Trotz Kritik an Details sehe der Dachverband der Hochschulen ""die Chance, das Hochschulsystem stärker und international wettbewerbsfähiger zu machen. Ein Aufschub oder gar ein Scheitern wäre eine riesige Enttäuschung gewesen."" Eigentlich hatte die Runde der Wissenschaftsminister (GWK) von Bund und Ländern sich bereits im April auf die Neuauflage des Elite-Programms verständigt. Über den Wettbewerb, der seit Kurzem ""Exzellenzstrategie"" heißt, sind seit 2006 gut fünf Milliarden Euro zusätzlich in die Forschung geflossen. Kernstück waren bisher Exzellenz-Förderungen für ganze Standorte, vulgo Elite-Unis. Aktuell sind das elf. Die GWK hatte acht bis elf Top-Unis eingeplant. Hamburg sperrte sich bis Donnerstag dagegen. Die Chancengleichheit zwischen Hochschulen sei nicht genug berücksichtigt, hieß es. Im Grunde hatte man Angst, dass die Uni Hamburg nicht dabei ist im Elite-Kreis; schon in bisherigen Runden hatten die Hanseaten - trotz der Größe der Uni und der Bedeutung der Stadt - den Einzug in die erste Liga verpasst. Da im neuen Konzept eine dauerhafte Förderung des Bundes vorgesehen ist, befürchteten Hamburgs Bürgermeister Olaf Scholz (SPD) und seine grüne Wissenschaftssenatorin Katharina Fegebank: einmal nicht dabei, immer nicht dabei. Das ganze Projekt war somit in Gefahr geraten, weil Einstimmigkeit im Kanzleramt nötig war. Nun wird es eben einen Kompromiss geben. 2019 sollen zunächst elf Exzellenz-Unis gekürt werden, sieben Jahre später werden in jedem Fall vier Neubewerber aufgenommen. Dann würden einige Unis wieder herausfallen, deutete Forschungsministerin Johanna Wanka (CDU) an. Die frei werdenden Plätze würden ausgeschrieben - in jedem Fall sollten aber vier Unis neu dazukommen. Damit sei auch die von Hamburg geforderte ""Dynamik"" gewährleistet. In der Wissenschaftsszene gilt ""11 plus 4"" seit Donnerstagabend als fester Begriff. Für Hamburg hat sich der Poker gelohnt, auch wenn keineswegs klar ist, dass die örtliche Uni tatsächlich in den Elite-Kreis gelangt. Vor der Sitzung hatte das Bundesbildungsministerium trotzig mitgeteilt, die Haltung von Scholz zeuge von wenig Vertrauen in die eigene Uni; zudem werde es keine ""Lex Hamburg"" geben. Wobei man den Kompromiss durchaus so deuten kann.",Nach Poker und Rechenspielen steht die neue Exzellenzstrategie. Bund und Länder haben sich geeinigt - die Unis atmen auf.,bildung,https://www.sueddeutsche.de/bildung/forschung-11-plus-4-1.3039129,Forschung - 11 plus 4,00/06/2016,Exzellenzinitiative - Unis atmen auf,Milliardenschweres Programm für Elite-Unis und Kooperationen startet. Kosten: 1 Mrd. Euro/15 Jahre.,"Exzellenzinitiative, Elite-Unis, Forschungsförderung, Wettbewerbsfähigkeit, Kooperationen, Professorenstellen, Karriereprogramm, Hochschulsystem, Chancengleichheit, Neuauflage.","Deutschlands Elite-Unis und Forschungsbereiche bekommen eine Milliarde Euro für 15 Jahre. Die Exzellenzinitiative wurde beigelegt, inklusive Förderung von Kooperationen und neues Karriereprogramm! #Wissenschaft #Forschung #Exzellenzinitiative" 48,"Back to school: Nächste Woche veröffentlichen wir die Ergebnisse der Bildungsrecherche. Liebe Leserinnen, liebe Leser, kommende Woche gehen im letzten Bundesland, in Bayern, die Sommerferien zu Ende - und damit auch die Bildungsrecherche. Von Montag, 9. September, an packen wir das Bildungspaket aus, die Ergebnisse der zweiten Runde unseres Projekts Die Recherche. Dann erfahren Sie, wie ein Maßkrug im Matheunterricht gute Dienste leisten kann und wie Sie sich endlich merken können, wann die Rechtschreibreform ß oder ss verlangt, zum Beispiel wenn es um Maßkrüge oder Masskrüge geht. In mehr als einem Dutzend Essays, Reportagen, Interviews und Videos wollen wir dann die von Ihnen ausgewählte Recherchefrage beantworten, welche Bildung unsere Kinder wirklich brauchen und was sich in unserem Schulsystem dafür möglicherweise ändern muss. Unser Autor Gunnar Herrmann beispielsweise musste nach seiner Rückkehr aus Schweden nach Deutschland mit einem schulpflichtigen Kind feststellen, dass deutsche Familien pro Jahr bis zu 1,5 Milliarden Euro für die Nachhilfestunden ausgeben. Im schwedischen Schulsystem geht es zwar auch nicht zu wie beim Nachbarn und Pisa-Spitzenreiter Finnland, aber es hat eine Weile gedauert, bis Herrmann einem schwedischen Freund erklärt hatte, was Nachhilfeunterricht überhaupt ist. Guten Lehrern kann man nicht nicht zuhören Außerdem hatten wir kluge und diskussionsfreudige Jugendliche in München zu Gast. Fast zwei Stunden haben sich Ena, Clara, Arberie, Roman, Kassem und Georg darüber ausgetauscht, was den idealen Lehrer aus- und wie Unterricht Spaß macht. Gute Lehrer gestalten ihren Unterricht so, dass man nicht nicht zuhören kann, war eine Definition. Mehr vom SZ-Schülergipfel gibt es in der kommenden Woche. Und wir sammeln weiter: Haben Sie, habt ihr Erinnerungen an einen Lehrer, der vielleicht ein bisschen anders war als die anderen, der Ihnen oder euch schwierigen Stoff mit einem besonders anschaulichen Beispiel, mit einer besonders eingängigen Erklärung oder einfach besonders engagiert nahegebracht hat? Außerdem wollen wir weiterhin die Mathematik, ein für die meisten wohl in gutem wie im bösen Sinne aus dem Stundenplan herausgehobenes Fach, würdigen: Wir freuen uns über Anekdoten, Geschichten, Erinnerungen an Mathelehrer, die dem Klischee vom ""Horrorfach"", wie es ein Leser nannte, entsprechen - oder die im Gegenteil mit ihm brechen. Schreiben Sie uns, schreibt uns. So sind wir für Sie erreichbar - übrigens auch für weitergehendes Feedback, Kommentare oder neue Themenvorschläge: Mehr dann nächste Woche. Bis dahin viele Grüße, Sabrina Ebitsch, Team Die Recherche",Was haben Mathe und Maßkrüge miteinander zu tun? Und wofür geben deutsche Eltern alljährlich mehr als eine Milliarde Euro aus? Die Bildungsrecherche geht weiter - und steht kurz vor dem Abschluss. Kommende Woche geht es ans Eingepackte.,bildung,https://www.sueddeutsche.de/bildung/neues-von-der-bildungsrecherche-wie-soll-der-ideale-lehrer-sein-1.1760365,Vorschau aufs Bildungspaket - Nachhelfen und zuhören,00/09/2013,Bildungsrecherche Ergebnisse enthüllt,Was haben Matheunterricht und Rechtschreibreform gemeinsam? Erfahren Sie es jetzt in unserer zweiten Runde der Bildungsrecherche!,"Bildungsrecherche, Matheunterricht, Rechtschreibreform, Schulsystem, Lehrer, Unterricht, Pisa, Nachhilfeunterricht, Jugendliche, Mathematik","Back to school: Erfahren Sie in unserer zweiten Runde der Bildungsrecherche, warum guter Unterricht Spaß macht und wie Sie Ihrem Kind Nachhilfe ersparen können. #Bildungsrecherche #Matheunterricht #Rechtschreibreform" 49,"Alle Schulen in Deutschland müssen ihren Teil zur Inklusion geistig und/oder körperlich behinderter Schüler beitragen - auch die Gymnasien. Das hat das Verwaltungsgericht Bremen nun entschieden. Die Leiterin eines Bremer Gymnasiums ist mit ihrer Klage gegen eine die Einrichtung einer Inklusionsklasse gescheitert. Die Beamtin könne lediglich verwaltungsintern ihre Bedenken geltend machen, sei aber darüber hinaus nicht klagebefugt, teilte das Verwaltungsgericht Bremen zur Begründung seiner Entscheidung mit. Die Klage ist als unzulässig abgewiesen worden. Eine Berufung ist möglich. Die Schulleiterin des Gymnasiums Horn hatte sich mit der Klage gegen die Einrichtung eines inklusiven Klassenverbandes mit 19 regulären Schülern und fünf Kindern mit körperlicher oder geistiger Behinderung (im Behördendeutsch ist von Beeinträchtigungen bei ""Wahrnehmung und Entwicklung"" die Rede, kurz W+E) zur Wehr gesetzt. Am ersten Verhandlungstag hatte die Klägerin erklärt, sie sehe das zweisprachige Gymnasium Horn vor allem als Lernort mit gehobenen Leistungsanforderungen an die Schüler und dem erklärten Ziel, zum Abitur zu führen. Sie fühle sich von der Schulbehörde unzureichend informiert, welche Kinder mit welchen Beeinträchtigungen aufgenommen werden sollten und fürchte Zustände, die auch in anderen Schulen bei ""W+E""-Klassenverbänden festzustellen seien. ""Da bemüht sich dann etwa ein Master-Student, die fünf W+E-Kinder zu beruhigen, während die anderen Kinder Mathe oder Englisch lernen"", sagte die Pädagogin. Dafür wolle sie keine Verantwortung übernehmen. Eine Vertreterin der Schulbehörde hatte Unterstützung für die Inklusionsmaßnahme an der Schule zugesagt. Sie hatte aber auch betont, dass das Gymnasium nicht nur für leistungsstarke Kinder gedacht sei. Aus Sicht der Schulleiterin hätten W+E-Kinder nichts am Gymnasium zu suchen, bemängelte sie. ""Da geht es um eine Haltung. Auch Gymnasiasten müssen den Umgang mit geistig behinderten Kinder lernen. Sie sollen nicht zusammen Mathe lernen. Es geht um soziales Lernen."" Das Gericht erkannte keine Anhaltspunkte für eine Rechtswidrigkeit der behördlichen Anweisung. Die Einführung der inklusiven Beschulung an allen Bremer Schulen entspreche einem klaren gesetzgeberischen Auftrag. Dies gelte auch für die Unterrichtung von Schülern mit Beeinträchtigungen im Bereich Wahrnehmung und Entwicklung an Gymnasien. Schlechtere Bildungschancen der Regelschüler seien hierdurch nicht zu befürchten.",Die Frau hatte Nachteile für die anderen Schüler befürchtet. Das Bremer Verwaltungsgericht sieht das anders.,bildung,https://www.sueddeutsche.de/bildung/inklusion-klage-verwaltungsgericht-bremen-1.4047108,Inklusion: Schulleiterin muss Inklusionsklasse anbieten,00/07/2018,Inklusion an Gymnasien,Verwaltungsgericht Bremen entscheidet: Auch Gymnasien müssen inklusiv sein. Klage gegen Inklusionsklasse abgewiesen.,"Inklusion, Gymnasium, Schüler, Beeinträchtigungen, Verwaltungsgericht, Bremen, Klage, Inklusionsklasse, Bildungschancen, Regelschüler",Inklusion an Gymnasien: Verwaltungsgericht Bremen entscheidet gegen Schulleiterin. Auch Gymnasien müssen ihren Beitrag leisten. #Inklusion #Gymnasium #Bremen 50,"Lehrer, so ein gängiges Vorurteil, haben es gerne bequem. Korrekturstress? Umgehen sie geschickt, indem sie die Prüfungsbögen nur anlesen und dann Noten nach Gutdünken vergeben. Das ist zumindest der Eindruck, den mancher Schüler im Laufe seiner Schulkarriere gewinnt. Ein amerikanischer Teenager soll die Theorie vom ökonomisch arbeitenden Pädagogen jetzt einem Praxistest unterzogen haben. Er stellte seinem Lehrer eine Falle, indem er nur im ersten Absatz seines Aufsatzes tatsächlich auf die gestellte Frage antwortete - und die restlichen Seiten mit Nonsens füllte. So heißt es nach einer kurzen Abhandlung zum Motiv überstürzter Entscheidungen in Shakespeares Werken ""Othello"" und Romeo und Julia"" zu Beginn des zweiten Absatzes: ""Um ganz ehrlich zu sein, das Thema langweilt mich jetzt schon. (...) Ich bin mir ziemlich sicher, dass Sie das hier sowieso nicht lesen werden, also schreibe ich jetzt einfach genug Worte hin, dass es so aussieht, als hätte ich viel geschrieben, während ich eigentlich nur die Zeit totschlage."" Und der Pädagoge tappte prompt in die Falle: Er vergab für das zusammenhangslose Gebabbel eine ""A-"", was hierzulande einer Eins minus entspricht. Ein Freund des Schülers postete ein Bild der Klausur-Finte auf der Foto-Plattform Imgur. Ob die Geschichte dahinter stimmt, lässt sich nur schwer nachvollziehen - lustig ist die Idee allemal. Genauso wie die nun folgenden (mutmaßlichen) Schülerantworten.",Der Faulheit überführt: Ein US-Schüler stellt seinem Lehrer in einem Aufsatz eine Falle - und der Pädagoge tappt prompt hinein. Diese und weitere Prüfungscoups in unserer Galerie der Schülerchuzpe.,bildung,https://www.sueddeutsche.de/bildung/skurrile-pruefungsantworten-um-ganz-ehrlich-zu-sein-das-thema-langweilt-mich-1.1857038,"""Skurrile Prüfungsantworten: ""Das Thema langweilt mich""",00/04/2014,Lehrer-Korrektur-Mythos,"""Amerikanischer Teenager stellt Lehrer auf die Probe. Können Lehrer Noten nur nach Gutdünken vergeben? Erfahre mehr!""","Lehrer, Korrektur, Noten, Prüfung, Schüler, Vorurteile, Pädagogen, Schule, Mythen, Unterricht",Kannst du deinem Lehrer vertrauen? Ein amerikanischer Teenager stellt den Lehrer-Korrektur-Mythos auf die Probe und die Ergebnisse sind überraschend. Erfahre mehr in unserem Artikel! #Lehrer #Korrektur #Mythen #Schule 51,"Ein königlicher Erlass der Kleopatra ( weitere Informationen finden Sie hier ) In den Unigesprächen befragen wir Forscher und Hochschullehrer, die sich mit einem sehr speziellen Fachgebiet beschäftigen. Diesmal im Interview: Andrea Jördens, die am Institut für Papyrologie der Heidelberger Ruprecht-Karls-Universität forscht und lehrt. SZ.de: Frau Jördens, wie sind Sie zu Ihrem sehr speziellen Forschungsbereich gekommen? Ich bin Klassische Philologin und habe einen Teil meines Studiums in Florenz absolviert. Damals hat mir eine Freundin geraten, alles das zu machen, was es in Deutschland nicht gäbe, wie etwa die Papyrologie. Nach meiner Rückkehr nach Heidelberg wurde das Fach dort gerade eingerichtet. Ein glücklicher Zufall. Worum geht es in der Papyrologie? Wir beschäftigen uns mit dem griechischen Millennium, also den tausend Jahren von 300 vor bis 700 nach Christi Geburt, als Griechisch im Raum Ägypten Amts- und Umgangssprache war. Die meisten denken ja bei Papyri direkt an Ägypten - das ist bezüglich der Herkunft der Texte richtig, es hat aber nichts mit den ägyptischen Sprachen oder Hieroglyphen zu tun. Wir wollen die Papyri in den Kontext der Alltagskultur einordnen und so die Welt der Antike in Ägypten und anderswo, wo schließlich vieles ganz ähnlich verlief, besser kennen und verstehen lernen. Lassen Sie uns über das Studium sprechen. Welche Lehrveranstaltungen können Studierende bei Ihnen besuchen? Ich biete eine Vorlesung an, in der ich versuche, anhand der Papyri ein Bild der Epoche zu entwerfen - immer mit einem anderen Schwerpunkt. Per Studienordnung sind die Studierenden verpflichtet, Module zu belegen, in denen sie fachübergreifende Kompetenzen erwerben. Viele kommen deswegen zur Papyrologie. Wer genau, hängt vom Thema der Veranstaltung ab. Bei ""Griechische Literatur und Bildung in Ägypten"" kommen viele Philologen, wenn ich kommendes Semester die Verwaltung des kaiserzeitlichen Ägypten bespreche, werden wohl hauptsächlich Althistoriker teilnehmen. ""Jüdisches Leben in Ägypten"" besuchen vorwiegend Theologen oder Studenten von der Hochschule für Jüdische Studien. Ich treffe aber auch auf Soziologen oder Altorientalisten. Bekommen Sie Feedback dazu, warum sich Studierende für die Papyrologie interessieren? Es gibt drei Gruppen: Manche kommen aus einem benachbarten Fach und halten es für eine sinnvolle Ergänzung; manche sagen ""Irgendwas muss ich ja machen und das ist wenigstens mal was anderes""; bei der dritten Gruppe passt die Vorlesung halt gerade gut in den Stundenplan. Zu meinen Vorlesungen kommen teilweise mehr als 30 Studierende, zu Seminaren deutlich weniger. Was bedeutet das gemischte Publikum für Sie als Hochschullehrerin? Mir macht das Spaß, weil jeder Student das Wissen aus seinem speziellen Fachbereich einbringen kann, was der Diskussion meistens sehr gut tut. Es ist nicht so wichtig, aus welchem Fach die Studierenden kommen, da wir sowieso mit vielfältigen Methoden arbeiten. Für die Seminare wäre es natürlich gut, wenn Teilnehmer Griechisch könnten. Lateinkenntnisse sind nicht so wichtig, weil Latein im damaligen Ägypten eigentlich nur in der Armee verwendet wurde. Kommen viele Studenten aus dem Ausland zu Ihnen? Auf jeden Fall. Ich veranstalte regelmäßige Kaffeetrinken für alle hier Beschäftigten und Studierenden. Da sind die einzigen Deutschen am Tisch meistens das technische Personal und ich als Leitung. Auch in meinen Seminaren sitzen zu etwa 80 Prozent Studierende aus dem Ausland. Viele kommen nach dem Master im Rahmen einer Promotion zu uns.",Andrea Jördens ist Papyrologin an der Uni Heidelberg. Ein Gespräch über ihre Studenten aus verschiedensten Fachbereichen und die Modularisierung im Studium.,bildung,https://www.sueddeutsche.de/bildung/papyrologie-wir-sind-moderne-schatzsucher-1.2886044,"""Unigespräche - Bologna ""ist der Tod vieler Lehrformen""",00/03/2016,Papyrologie im antiken Ägypten,Erfahren Sie mehr über die Welt der Antike in Ägypten und die Bedeutung der Papyrologie.,"Papyrologie, antikes Ägypten, Griechenland, Alltagskultur, Philologie, Hochschullehre, Forschung, Papyri, Studium, fachübergreifende Kompetenzen",Entdecken Sie die Bedeutung der Papyrologie im antiken Ägypten und tauchen Sie ein in die Welt der Antike! Erfahren Sie mehr in unserem aktuellen Artikel. #Papyrologie #AntikesÄgypten #Hochschullehre #Forschung 52,"Wenn es so etwas gibt wie den typischen Erasmus-Studenten, dann ist es Xavier. Während seines Austauschjahres in Barcelona entdeckt der französische Wirtschaftsstudent das facettenreiche Nachtleben, die Tücken einer Fernbeziehung - und die U-Bahn Station Urquinaona. Ein Wort, so sagt er zu Beginn des Filmes ""L'auberge espagnol"", das ihm wie Sioux vorkommt und dann doch in einer Hirnwindung verankert bleibt, weil er so oft an der Station entlang läuft. Anfangs nur mit einem schweren Rucksack und einem zerknüllten Stadtplan, schließlich gemeinsam mit Freunden. Wer mit Unterstützung des Erasmus-Programms ins Ausland geht, verbringt nur selten seine gesamte Zeit an der Hochschule - und genau so soll es sein. Es ist eine Szene, in der viel Kitsch steckt, aber ebenso viel Wahrheit. Eine Szene, über die vielleicht auch manch ein Abgeordneter im EU-Parlament an diesem Dienstag nachdenkt. Dann wird über den Haushalt der Europäischen Union beraten und dabei auch über die Frage, wie viel Europa das Erasmus-Programm noch wert ist. Die Staaten, die jedes Jahr mehr Geld nach Brüssel überweisen, als sie aus dem gemeinsamen Topf erhalten, drängen auf mehr Sparsamkeit. Damit könnte auch die Förderung des Studentenaustauschs gekürzt werden. Zumindest deutsche Studenten müssen sich noch keine Sorge machen. ""Das Wintersemester ist gesichert"", sagt Siegbert Wuttig, der beim Deutschen Akademischen Austauschdienst in Bonn für Erasmus zuständig ist. Etwa 80 Prozent der Gelder, die seine Einrichtung an die deutschen Hochschulen verteilt, habe die Kommission bereits überwiesen - und zwar für das gesamte Studienjahr 2012/2013. Er sei zuversichtlich, dass auch die weiteren 20 Prozent folgen und damit die Stipendien für das Sommersemester absichern. Das fehlende Geld, so sagt Wuttig, wird entweder durch einen Nachtragshaushalt abgedeckt oder aus dem Budget des Folgejahres. Dann würden die Verpflichtungen aus dem Vorjahr allerdings wie eine Bugwelle in den neuen Haushalt schwappen. Und je höher die Verbindlichkeiten, die vom alten ins neue Jahr mitgenommen werden, desto knapper der Spielraum für neue Vorhaben. Spannend wird vor allem, welche Folgen dies in den nächsten Wochen für die Rahmenplanung des EU-Haushalts bis 2020 hat. Mit 450 Millionen fällt Erasmus im aktuellen 130 Milliarden Euro umfassenden EU-Haushalt kaum ins Gewicht. Es ist eine Anschubfinanzierung für die europaweite Verständigung: Allein von den 200 Euro, die ein Studenten monatlich im Schnitt erhält, lässt sich der Austausch nicht stemmen. Es sind die Hilfe bei administrativen Hürden, die Erzählungen älterer Kommilitonen, die Studenten locken. 700 Deutsche haben das Programm zum Auftakt vor 25 Jahren genutzt, mehr als 30.000 waren es im Studienjahr 2010/2011. Gewiss kann man darüber streiten, ob Europa in Zeiten, in denen manchem schmerzhafte Sparanstrengungen abverlangt werden, einem Anwaltssprössling die abendlichen Trinktouren durch spanische Bars finanzieren sollte. Doch bei Erasmus geht es gerade darum, die Welt jenseits der Hörsäle kennenzulernen. Statt der Scheine fürs Pro-Seminar bringen die Studenten etwas mit zurück, das weitaus wichtiger ist: Erinnerungen. Keine Generation vor ihnen verstand es so gut, diese am Leben zu halten. Dank Billigflieger und Facebook bleiben sie nah dran an ihren europäischen Nachbarn - an deren Sorgen und Sehnsüchten. So wie die fast 5000 deutschen Studenten, die im vergangen Jahr ein Erasmus-Semester an einer spanischen Uni und wohl auch ein paar Nächte in spanischen Bars verbracht haben. Kein anderes Land ist für den Austausch beliebter. Krise hin oder her. Studenten, das hat Wuttig beobachtet, wählen für ein Erasmus-Semester nicht etwa ein Land, in dem sie sich einen Job versprechen, sondern eines, dem sie sich sprachlich und kulturell nahe fühlen. Unter Spaniern sind nicht Deutschland oder England die beliebtesten Ziele, sondern Italien und Frankreich. Von Europamüdigkeit keine Spur. Drei Millionen Studenten nutzen Erasmus im Jahr. Tendenz steigend. Das ist ein gutes Zeichen, weil da eine Generation kreuz und quer über den Kontinent reist, die Kriege und Grenzkontrollen in Europa zwar nicht mehr erlebt hat, die aber die Lasten der Schuldenkrise schultern muss. In Zeiten, in denen es darum geht, für dieses Problem gemeinsam eine Lösung zu finden, werden sich diejenigen leichter tun, die wie der französische Filmheld Xavier mit ihren Mitbewohnern aus Belgien, Dänemark, Deutschland, England, Italien und Spanien schon das Problem des zu voll gestopften Kühlschrank und der dreckigen Badewanne gelöst haben.",Von Europamüdigkeit keine Spur bei den Studenten in der EU: Mehr als drei Millionen junge Leute nutzen im vergangenen Jahr das Erasmus-Programm und lernten einen neuen Studienort kennen. Doch die Kosten sorgen in der Krise für Diskussionen.,bildung,https://www.sueddeutsche.de/bildung/studieren-in-europa-warum-das-geld-fuer-erasmus-knapp-wird-1.1503604,Studieren in Europa - Warum das Geld für Erasmus knapp wird,00/10/2012,Gelder für Erasmus werden knapp,"Die Förderung von Erasmus, dem europäischen Austauschprogramm, steht auf dem Spiel. Was das bedeutet und wie es weitergeht.","Erasmus, Austauschprogramm, Studierende, Europa, Hochschule, Förderung, Finanzen, Studentenaustausch, EU-Parlament, Brüssel",Das Erasmus-Programm steht auf dem Spiel. Wie wird sich das auf Studenten auswirken und was sind die Auswirkungen auf die europäische Bildung? Erfahren Sie mehr in unserem Artikel. #Erasmus #Studium #Europa 53,"Was studiert ein Assyrologe? Und womit beschäftigt sich ein Onomastiker? An der Uni gibt es viel Exotisches: Kennen Sie sich aus in den Orchideenfächern? Die deutschen Hochschulen sollen weitgehend unabhängig von staatlichem Einfluss ihr Lehrangebot verbessern. Dies fordert der Aktionsrat Bildung in einem Gutachten, das am Dienstag in München vorgestellt wurde. Die Universitäten sollen demnach künftig in eigener Verantwortung ihre Studiengänge überprüfen lassen und dann möglicherweise Konsequenzen ziehen. Nach den geltenden Regeln kontrollieren private Agenturen die Hochschulen und stellen damit sicher, dass die Studiengänge den Standards entsprechen. In einigen Bundesländern wie Bayern müssen die Hochschulen ihre Studiengänge auf diese Art überprüfen lassen, in anderen wie Niedersachsen ist die Überprüfung nicht zwingend. Der Aktionsrat Bildung ist ein politisch unabhängiges Gremium von Experten, das regelmäßig Gutachten veröffentlicht. Der Rat wird von der Vereinigung der bayerischen Wirtschaft finanziert. Kritik an Pflicht zur Überprüfung Die Fachleute kritisierten die bisherige Pflicht zur Überprüfung, die sogenannte Akkreditierung, scharf. Der Vorsitzende des Aktionsrats, der Hamburger Uni-Präsident Dieter Lenzen, sprach von einer ""Curriculum-Polizei"" und ""kleinlichem Kontrollgeist"", der auf den eigentlichen Inhalt der Studiengänge keine Rücksicht nehme. Bei der Akkreditierung prüfen private Agenturen, ob die Studiengänge formale Kriterien einhalten wie die Regelstudienzeit oder den Aufbau des Studiums. Die Länder wollen so Mindeststandards garantieren und eine landesweite Planung der Hochschullandschaft verwirklichen. Die Akkreditierung war vor zehn Jahren parallel zu den neuen Abschlüssen Bachelor und Master eingeführt worden. Bislang wurde etwa die Hälfte der 14.000 Bachelor- und Masterstudiengänge akkreditiert, nur 100 Anträge, also weniger als ein Prozent, sind endgültig gescheitert. Laut Aktionsrat überziehen die Akkreditierungsverfahren die Hochschulen mit Bürokratie, sie seien sehr aufwendig, langsam und teuer, sagte der Co-Autor der Studie, der Zürcher Professor Hans-Dieter Daniel. Das Verfahren garantiere ""im besten Fall"" Mindeststandards, trage jedoch wenig dazu bei, das Lehrangebot zu verbessern. Der Aktionsrat verlangt deshalb einen klaren Schnitt: Die staatlich verlangten Prüfungen der Studiengänge sollten abgeschafft und durch freiwillige Begutachtungen und Beratungen, sogenannte Qualitätsaudits, ersetzt werden. Die politische Planung soll durch Vereinbarungen zwischen Land und Hochschulen über gemeinsame Ziele erreicht werden, zudem sollten die Hochschulen allgemein zu einer Qualitätssicherung verpflichtet werden, empfahl Daniel. Ein neuer Qualitätsrat solle das Niveau an den Hochschulen fördern und die Begutachten organisieren. Vorschlag für weniger Bürokratie an Hochschulen Der Präsident der Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft, Alfred Gaffal, unterstützte die Forderungen. Das neue Modell schaffe ""mehr Eigenverantwortung und verringert die Bürokratie an den Hochschulen"", sagte er. Die Studentenvertreterin Franziska Traube unterstützte das Reformmodell teilweise. Auch sie sei für einen Abschied der verpflichtenden Akkreditierungen. Allerdings hätten durch die Prüfungen viele Professoren ""endlich wieder einmal darüber nachgedacht, was die Qualität des Studiums ausmacht"", sagte die Sprecherin der Landes-ASten-Konferenz Bayern. Die Studierenden müssten bei der Verbesserung des Lehrangebots einbezogen werden, sagte Traube. Sogar der Hauptverantwortliche für die Akkreditierungen, Reinhold Grimm, räumte Änderungsbedarf ein. Natürlich könnten die Akkreditierungsverfahren nicht so bleiben wie sie ursprünglich angelegt gewesen seien, sagte er. Allerdings hätten die Untersuchungen der Studiengänge deren Qualität verbessert, sagt der Jenaer Professor. In Zukunft müssten die Gutachter mehr auf die Inhalte des Studiums achten und weniger darauf, ob Formalia eingehalten werden.","Viele Hochschulen müssen ihre Studiengänge von privaten Agenturen akkreditieren lassen. Doch was ursprünglich zur Qualitätssicherung des Studiums eingeführt wurde, überziehe die Unis mit Bürokratie, sagen Kritiker - und wollen die ""Curriculum-Polizei"" abschaffen.",bildung,https://www.sueddeutsche.de/bildung/gutachten-fordert-mehr-freiheit-fuer-unis-gegen-den-kleinlichen-kontrollgeist-1.1650562,"""Autonomie der Unis: Gegen den ""kleinlichen Kontrollgeist""",00/04/2013,Autonomie der Unis,Wie deutsche Universitäten unabhängiger werden und was das für Orchideenfächer bedeutet.,"Orchideenfächer, Bildungsreform, Hochschulunabhängigkeit, Studiengänge, Akkreditierung, Expertenrat, Mindeststandards, Qualitätssicherung, Lehrangebot, Verbesserung","Die Bildungsreform in Deutschland zielt darauf ab, Hochschulen unabhängiger von staatlichem Einfluss zu machen und das Lehrangebot zu verbessern. Was bedeutet das für Orchideenfächer und die Akkreditierung? #Hochschulreform #Orchideenfächer #Akkreditierung #Bildungspolitik" 54,"Benoît Peeters ist Tintinologe durch und durch. So nennen sich Wissenschaftler, die sich ernsthaft mit der Comic-Reihe ""Tim und Struppi"" (Originaltitel: ""Les Aventures de Tintin"") beschäftigen, die der belgische Zeichner Georges Remi unter dem Namen Hergé von 1929 bis zu seinem Tod im Jahr 1983 veröffentlicht hat. Peeters hält die Reihe für das Meisterwerk der Comic-Kunst schlechthin, weshalb er Essays und Bücher darüber verfasst hat und zudem eine Biografie von Hergé. In manchen akademischen Kreisen gilt die Beschäftigung mit Comics als banal und unwissenschaftlich. Peeters, 58, hat das nie angefochten. Comics sind eines seiner Lebensthemen, und das heißt nicht, dass er sich nicht auch mit schwereren Stoffen beschäftigen würde. Vor fünf Jahren veröffentlichte er eine hochgelobte Biografie des Philosophen Jacques Derrida. ""Ein wichtiger und interessanter Moment für die grafische Form"" Als die Universität von Lancaster jüngst beschlossen hatte, die erste Comic-Professur Großbritanniens einzuführen, fragte sie vorsichtig bei Peeters an, ob er sich für so einen Posten interessieren könnte. Peeters zeigte sich begeistert und sagte zu, was heißt, dass die Universität nun stolz verkünden konnte, dass der in Belgien lebende Franzose von 2016 an drei Jahre als ""Gastprofessor für grafische Fiktion und Comic-Kunst"" im Nordwesten Englands arbeiten wird. Simon Guy, Dekan der Philosophischen Fakultät, befand, die Ernennung bringe ""eine neue Dimension"" in die Lehre der Universität, und Peeters selbst sagte: ""Dies ist ein wichtiger und interessanter Moment für die grafische Form."" Nach seinem Abschluss in Philosophie an der Pariser Sorbonne studierte Peeters bei Roland Barthes an der berühmten École des Hautes Études en Sciences Sociales. Seine Doktorarbeit wollte er über Comics schreiben, was aber damals, wie er erzählt, im akademischen Milieu Frankreichs schlicht nicht möglich war. Peeters zog nach Belgien und veröffentlichte Romane und Sachbücher, er schrieb Essays und drehte Filme. 2007 wurde er an der Sorbonne habilitiert. Peeters kennt sich nicht nur in der Theorie mit Comics aus Aus Sicht der Universität in Lancaster sprach für Peeters neben seiner Vielseitigkeit auch, dass er sich nicht nur in der Theorie mit der Kunst des Comics beschäftigt. Mit dem belgischen Zeichner François Schuiten veröffentlicht er bereits seit 1983 die Comic-Reihe ""Die geheimnisvollen Städte"". Darin geht es um eine Welt, die von der Erde aus gesehen auf der anderen Seite der Sonne liegt. Sie ist mit unserer Welt allerdings durch geheime Portale verbunden, die einige wenige Menschen kennen, was dazu führt, dass zum Beispiel der große Jules Verne immer wieder einmal in den geheimnisvollen Städten auftaucht. Für die Reihe wurden Schuiten und Peeters mit internationalen Preisen bedacht, unter anderem 1998 mit dem Max-und-Moritz-Preis, der wichtigsten Auszeichnung für grafische Literatur im deutschsprachigen Raum. Diese wird alle zwei Jahre beim Internationalen Comic-Salon in Erlangen vergeben.",An der Universität von Lancaster gibt es erstmals eine Professur für grafische Fiktion und Comic-Kunst. Mit dem Franzosen Benoît Peeters wurde die ideale Besetzung gefunden.,bildung,https://www.sueddeutsche.de/bildung/benoit-peeters-der-comic-professor-1.2757100,Benoît Peeters - Philosoph und Comic-Professor,00/12/2015,Der Comic-Professor,"Benoît Peeters, der Tintinologe, wird Professor für Comics in Großbritannien. Was bedeutet das für die Comic-Kunst?","Tintinologe, Comic-Kunst, Comics, Biografie, Wissenschaftler, Professor, Lancaster, Belgien, Hergé, Georges Remi","Benoît Peeters, der bekannte Tintinologe, wird Gastprofessor für Comics in Großbritannien. Eine wichtige und spannende Entwicklung für die Comic-Kunst! #Tintinologie #Comics #Gastprofessor #Lancaster" 55,"Kaum im Amt kündigt Johanna Wanka eine harte Gangart an: Die neue Bundesbildungsministerin drängt die Länder, angesichts des Ansturms auf die Hochschulen mehr Geld für zusätzliche Studienplätze bereitzustellen. Sie werde ""mit den Ländern sehr konsequent verhandeln"", sagte die CDU-Frau wenige Stunden nach ihrer Vereidigung am Donnerstag in Berlin. Hintergrund ist das Ringen um den Hochschulpakt. Wegen der vielen Studienanfänger verlangen die Länder dabei einen Nachschlag von 1,9 bis 3,4 Milliarden Euro aus der Bundeskasse. Im April soll erneut verhandelt werden. ""Ich kann ganz deutlich sagen, dass der Bund in den letzten Jahren konsequent war und zuverlässlich finanziert hat"", sagte Wanka. Bereits als Landesministerin in Niedersachsen habe sie kritisch gesehen, dass einige Länder Schwierigkeiten mit der eigentlich vorgesehenen Finanzierung der Hälfte der Mittel hätten. Es müsse ""mehr Transparenz in die Kofinanzierung"" geben und zugleich deutlich werden, ""dass wir die Kofinanzierung der Länder brauchen"". Nur so könnten die zusätzlichen Studienplätze auch wirklich gut ausgestattet werden. Neue Ministerin, alte Probleme Dem Vorstoß von Vorgängerin Annette Schavan (CDU), mit einer Grundgesetzänderung mehr Bildungskooperation zwischen Bund und Ländern bei den Hochschulen durchzusetzen, gibt Wanka angesichts des rot-grünen Widerstands keine Chance mehr. ""Ich habe keine großen Hoffnungen, dass da bis zur Wahl noch etwas erfolgt."" Das sei sehr bedauerlich. Als Schwerpunkte bis zur Bundestagswahl im Herbst dieses Jahres nannte Wanka die geplante Offensive für die Lehrerbildung sowie mehr Bildungsgerechtigkeit. ""Mich interessiert der Übergang von beruflicher in akademische Bildung oder auch umgekehrt."" Die Schranken sollten niedriger werden. Die Zahl der Studienabbrecher müsse weiter gesenkt werden - und Abbrecher müssten Möglichkeiten zum Wechsel in den Beruf haben. Andererseits sei die Zahl der Studenten ohne Abitur, aber mit Meister, immer noch gering. Insgesamt liegt der Anteil der Studienanfänger ohne Abitur und Fachhochschulreife laut Centrum für Hochschulentwicklung in Deutschland bei 2,3 Prozent. Weitere Erfolge gebe es nur, wenn Sozialpartner, Kammern, Hochschulen zusammenarbeiteten, so Wanka. Die Bundesbildungsministerin will nach eigenen Worten auch bei der Forschung Akzente setzen - und die Projekte zur Energiewende stärker bündeln. Die Forschung zu den großen Volkskrankheiten solle möglichst schnell bei den Leuten ankommen. Hoffnung auf eine baldige Bafög-Erhöhung machte Wanka nicht, obwohl es die letzte Erhöhung der studentischen Ausbildungsförderung am 1. Oktober 2010 gab. ""Bafög ist schwierig."" Es sei eine Gemeinschaftsaufgabe. Wanka deutete an, dass sie keine Verständigung darüber mit den Ländern erwartet. Die 61-Jährige war bereits fast zehn Jahre in Brandenburg und knapp drei Jahre in Niedersachsen Wissenschaftsministerin. Sie ist unter anderem eine Verfechterin von Studiengebühren. Linktipp: Lesen Sie hier, wie Johanna Wanka bei ihrer ersten Bundespressekonferenz altgediente Berliner Politikjournalisten überrascht hat.",Nur sieben Monate ist Johanna Wanka vorerst im Amt. Für diese Zeit hat sich die neue Bundesbildungsministerin viel vorgenommen. Die Länder dürfte der Tatendrang der Schavan-Nachfolgerin weniger freuen - Wanka will sie verstärkt zur Kasse bitten.,bildung,https://www.sueddeutsche.de/bildung/plaene-der-neuen-bildungsministerin-wanka-will-laender-in-die-pflicht-nehmen-1.1606306,Bildungsministerin: Wanka will Länder in die Pflicht nehmen,00/02/2013,Wanka drängt auf mehr Studienplätze,Bundesbildungsministerin setzt sich für zusätzliche Studienplätze ein und verhandelt hart mit den Ländern. Neue Schwerpunkte und Ziele in der Bildungspolitik.,"Studienplätze, Bildungspolitik, Bundesbildungsministerin, Hochschulpakt, Lehrerbildung, Bildungsgerechtigkeit, Studienabbrecher, Forschung, Energiewende, Bafög",Neue Bundesbildungsministerin Wanka setzt sich für mehr Studienplätze ein und verhandelt hart mit den Ländern. Erfahren Sie mehr über ihre Schwerpunkte und Ziele in der Bildungspolitik. #Bildung #Studium #Wanka 56,"""Wissen Sie, was Inklusion bedeutet?"" Auf diese Frage wissen die meisten Menschen keine Antwort. Nur ein Aspekt des Problems beim gemeinsamen Unterricht von Behinderten mit Nichtbehinderten. Jüngst fragten die Macher eines Kurzfilms die Bewohner einer Einrichtung der Behindertenhilfe in Westfalen: ""Wissen Sie, was Inklusion bedeutet?"" In ihren Antworten variiert die Ratlosigkeit: ""Weiß ich nicht, kenne ich nicht, nie gehört."" Eine Umfrage unter der Laufkundschaft auf den Marktplätzen dieser Republik würde kein anderes Ergebnis haben. Mit anderen Worten: Kaum einer weiß, was Inklusion bedeutet. Es gibt einen erlesenen Zirkel von sozial- und bildungspolitischen Akteuren der Parteien, Universitäten und Sozialverbände, für die klar zu sein scheint, was gemeint ist. Sie kennen die Behindertenrechtskonvention (BRK) der Vereinten Nationen von 2006, in deren Präambel steht, es gehe darum, ""den vollen und gleichberechtigten Genuss aller Menschenrechte und Grundfreiheiten durch alle Menschen mit Behinderungen zu fördern"". Die Konvention wurde im März 2009 auch von Deutschland feierlich in Kraft gesetzt; sie ist nun als Bundesgesetz in Geltung. Wie merkt aber nun das Volk etwas von diesem Völkerrecht? Diese Frage hat einerseits eine juristische Dimension: So ist es zum Beispiel nach der Ansicht des Präsidenten des Bundessozialgerichts, Peter Masuch, völlig offen, ob aus dem geltenden Gesetz auch irgendeine Anwendbarkeit folgt, zum Beispiel ein einklagbares Recht auf Arbeit für Menschen mit Behinderung. Knappe Kassenlage Die nationale Umsetzungspraxis leidet aber auch an der Kassenlage der öffentlichen Haushalte. Fast alle Landesparlamente haben Sparpakete beschlossen. Allein in diesem Jahr sollen in Nordrhein-Westfalen 150 Millionen Euro gekürzt werden. Die Politik aber macht sich unglaubwürdig, wenn sie zwar inklusionspolitischen Gestaltungswillen zur Schau stellt, für die Umsetzung aber die notwendigen Ressourcen nicht bereitstellt. In Berlin meint der Inklusionsbeirat, es genügten drei zusätzliche Wochenstunden sonderpädagogischer Begleitung an Regelschulen - und schon können Kinder mit und ohne Behinderung dauerhaft gemeinsam lernen. Das ist ein beredtes Beispiel für diese Diskrepanz zwischen einer fulminanten Programmatik und ihrer fachlich desolaten, geradezu experimentellen Umsetzung. Um von der finanziellen Ohnmacht abzulenken, greift die Politik zur rhetorischen Figur des Appells. Die zivilgesellschaftlichen Akteure, die Bürgerinnen und Bürger also, sollen sich einsetzen für eine Kultur der Anerkennung und der Gastfreundschaft. Es soll also der Bürger richten, was er erstens vermutlich noch gar nicht verstanden hat und was zweitens rechtlich reichlich unbestimmt bleibt. Es geht, wie der Landesaktionsplan in NRW formuliert, um eine ""Verinnerlichung des Inklusionsprinzips im Denken und Handeln sowie in den Einstellungen der verantwortlichen Menschen"" - und um deren ""Haltung"". Das ist natürlich nie verkehrt. Das alltägliche Miteinander von Menschen mit und ohne Behinderung ist in Deutschland keine Normalität. Aber der Appell ans allgemein Menschliche genügt nicht, wenn die Inklusion eine Realität der politischen und gesellschaftlichen Verhältnisse werden soll.","Der Staat verlangt: Behinderte und Nichtbehinderte sollen gemeinsam lernen. Aber damit Inklusion eine Realität der politischen und gesellschaftlichen Verhältnisse wird, braucht es mehr als einen Appell ans Menschliche. Investitionen sind nötig - und ein Umdenken in der Schulpolitik.",bildung,https://www.sueddeutsche.de/bildung/unterricht-von-behinderten-mit-nichtbehinderten-trick-mit-der-moral-1.1645109,Woran Unterricht von Behinderten mit Nichtbehinderten hakt,00/04/2013,Inklusion verstehen,Wie geht gemeinsamer Unterricht von Behinderten und Nichtbehinderten?,"Inklusion, gemeinsamer Unterricht, Behindertenrechtskonvention, Sonderpädagogik, Inklusionsprinzip, soziale Integration, Bildungspolitik, öffentliche Haushalte, gesellschaftliche Verhältnisse, Anerkennung.",Wie können Behinderte und Nichtbehinderte gemeinsam lernen? Erfahren Sie mehr über das Inklusionsprinzip und die Realität politischer und gesellschaftlicher Verhältnisse in Deutschland. #Inklusion #Bildungspolitik #Integration 57,"Was Bayern jetzt bevorsteht, hat in Niedersachsen bereits begonnen: der Umbau des Gymnasiums vom G 8 zum G 9. Niedersachsen kehrte 2015 zum Abitur nach neun Jahren zurück. Die rot-grüne Landesregierung ging damit auf die nicht enden wollenden Proteste von Eltern und Lehrern ein. Bislang verlaufe die Rückkehr ""sehr geräuschlos"", heißt es aus der Kultusbehörde. Schüler und Eltern seien froh, dass der Stress nachgelassen habe. Wie erfolgreich die Reform wirklich ist, wird sich aber erst in ein paar Jahren zeigen, wenn die ersten Jahrgänge aufs Abitur zugehen. Es gibt Ähnlichkeiten zwischen dem neuen G 9 in Bayern und Niedersachsen. So sinkt in beiden Ländern die Zahl der Unterrichtsstunden pro Woche je nach Jahrgang von 34 auf bis zu 30. Inhaltlich bestehen jedoch große Unterschiede. Während etwa die zweite Fremdsprache in Bayern weiter in Klasse sechs beginnt, streckt Niedersachsen den Stoff nicht nur, es stellt den Schulen auch frei, die zweite Sprache durch ein anderes Fach zu ersetzen. ""Wenn ich der Schule ein Jahr länger gebe, ihr aber mehr Inhalte aufbürde, dann verändere ich ja nicht die Belastung"", verteidigt die sozialdemokratische Bildungsministerin Frauke Heiligenstadt das Konzept. Der schulpolitische Sprecher der CDU, Kai Seefried, ist damit nicht glücklich: ""Grundsätzlich stehen wir hinter G 9, aber bei den Details gibt es viel Enttäuschung"", sagt er. Fächer wie Musik, Kunst, Erdkunde hätten profitieren können, werden aber weiterhin nur einstündig unterrichtet. Mehr Gewicht bekommen Informatik und die Berufsorientierung. Bis zum ersten Abiturjahrgang 2020/21 muss das Land 1300 Lehrer einstellen. Doch der Markt ist leergefegt, schon jetzt heuert Niedersachsen viele Quereinsteiger an, laut Ministerium sind 100 Stellen unbesetzt. Wenn die Abkehr vom CDU-Erbe weiter geräuscharm verlaufen soll, bleibt viel zu tun. Viele Oppositionspolitiker in den Ländern setzen im Wahlkampf auf Kritik am G 8 Nach Niedersachsen ist Bayern nun erst das zweite Bundesland, das komplett zum G 9 zurückkehrt. Doch mit Ausnahme von Ostdeutschland, wo das G 8 auf eine lange DDR-Tradition zurückblickt, haben fast alle Länder die Reform aufgeweicht - auf die eine oder andere Weise. Wer Vorurteile gegen die Länderhoheit in der Bildung hegt, den wird ein Blick auf die Übersichtskarte zur Gymnasialzeit eher nicht bekehren. In Hessen etwa können die Gymnasien selbst entscheiden; die meisten wählen G 9. Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg haben G-9-Modellversuche gestartet, in Schleswig-Holstein gibt es 15 Gymnasien, an denen Schüler in neun Jahren zum Abitur geführt werden. Einen ganz eigenen Weg ist Rheinland-Pfalz gegangen, wo Schüler 12,5 Jahre bis zum Abitur brauchen. Ein lupenreines G 8 gibt es im Westen nur noch in Hamburg, Bremen, im Saarland und - bislang - in Bayern.",Die Reform in Bayern weckt unterschiedliche Hoffnungen. Ein Blick nach Norden zeigt aber: Die Rückkehr zum Abitur nach neun Jahren ist nicht einfach.,bildung,https://www.sueddeutsche.de/bildung/schule-welches-gymnasium-haetten-s-denn-gern-1.3453877,Schule - Welches Gymnasium hätten'S denn gern?,00/04/2017,G 8 zu G 9 - Erfahrungen und Unterschiede.,Bayern kehrt zum G 9 zurück - Ähnlichkeiten und Unterschiede zu Niedersachsen.,"G 8, G 9, Schulreform, Abitur, Bayern, Niedersachsen, Unterrichtsstunden, Lehrer, Schüler, Bildungspolitik",Bayern kehrt zum G 9 zurück: Ähnlichkeiten und Unterschiede zu Niedersachsen. Was bedeutet das für Schüler und Lehrer? Erfahrungen und Unterschiede im Artikel. #G9 #Bildungsreform #Bayern #Niedersachsen 58,"Hans-Hennig von Grünberg , 51, ist Präsident der Hochschule Niederrhein, die in zehn Fachbereichen 260 Professoren beschäftigt. Der Physiker ist außerdem Vorsitzender des Verbands Hochschulallianz für den Mittelstand. Kleine Gruppen, hochqualifizierte Lehre - so sollten die mehr als 717 000 deutschen Fachhochschüler studieren. Doch die Realität hinkt dem Ideal hinterher: Betreute ein Professor vor zehn Jahren im Schnitt 36,5 Studenten, sind es heute 45, wie der Wissenschaftsrat vergangene Woche mitteilte. Es herrscht Professorenmangel. Hans-Hennig von Grünberg, Präsident der Hochschule Niederrhein, sucht nach Lösungen. SZ: Für welche Fachbereiche sind Professoren am schwersten zu finden? Hans-Hennig von Grünberg: Für die, die es nur an Fachhochschulen gibt. In der Chemie profitieren wir von dem wissenschaftlichen Nachwuchs, den die Universitäten im Überfluss ausbilden. Doch die Textil- und Bekleidungstechnik oder die Lebensmittelwissenschaften gibt es dort nicht. Also promoviert darin auch niemand. Der Wissenschaftsrat rät zu Tandem-Professuren. Sie wollen das umsetzen. Wie? Indem wir promovierte Kandidaten an uns binden und zugleich ein Unternehmen für sie finden. Bei uns steigen sie in die Lehre ein, in der Firma lernen sie drei bis fünf Jahre lang die Praxis kennen, auf einer halben Stelle, die wir zur Hälfte mitfinanzieren. Danach können sie sich bei uns auf langfristig eingeplante Professuren bewerben. Ein verlässlich gestalteter Karriereplan muss her. Die Wissenschaftsministerin Svenja Schulze hat NRW 80 Stellen dafür zugesagt. Was kann man außerdem tun, um Professoren an Fachhochschulen zu locken? Schwerpunktprofessuren einrichten, wie vom Wissenschaftsrat empfohlen. Damit unsere Professoren verstärkt forschen können. Das macht die Aufgabe attraktiver. Hochschullehre lebt davon, dass sie von Forschung angereichert wird. Der Wissenschaftsrat erwähnte auch, die FH-Professur sei zu unbekannt. Zu Recht. Die 105 Professoren, die ich in sechs Jahren Amtszeit berufen habe, waren alle auf Unis gewesen, kaum einer kannte die Philosophie der Fachhochschulen oder hatte wenigstens mal mit einer kooperiert. Und das, obwohl 38 Prozent aller Studenten an diesem Hochschultyp studieren! Wir müssen unseren volkswirtschaftlich wichtigen Auftrag, Menschen mit akademischen Tugenden für den Arbeitsmarkt auszubilden, bekannter machen. Brauchen Fachhochschulen nicht auch das Promotionsrecht, um aus den vielen Studenten ihren eigenen wissenschaftlichen Nachwuchs herauszubilden? Die Frage rührt ans Allerheiligste der Universitäten. Selbst die Technischen Universitäten mussten einmal 50 Jahre um dieses Recht kämpfen. Bei den Fachhochschulen ist heute Hessen Vorreiter: Im Fachbereich Sozialwissenschaften an der Hochschule Fulda darf jetzt promoviert werden. Ich bin überzeugt, das hat Modellcharakter. Aber Johanna Wanka ist dagegen. Ja, die Bundesbildungsministerin favorisiert die kooperative Promotion: Man promoviert an der Fachhochschule, Zweitgutachter und Urkunde kommen von einer Universität. Die ganze Idee hängt leider immer vom Goodwill der handelnden Personen ab und eignet sich daher weniger für eine systematische Verbesserung des Zustandes.","Hans-Hennig von Grünberg, Präsident der Hochschule Niederrhein, fordert mehr qualifizierte Professoren.",bildung,https://www.sueddeutsche.de/bildung/fachhochschulen-ein-karriereplan-muss-her-1.3223940,"""Fachhochschulen - ""Ein Karriereplan muss her""",00/10/2016,Professorenmangel an Fachhochschulen,Wie Hans-Hennig von Grünberg nach Lösungen sucht und welche Maßnahmen er empfiehlt.,"Professorenmangel, Fachhochschule, Lösungen, Tandem-Professuren, Schwerpunktprofessuren, Promotionsrecht, kooperative Promotion, akademische Tugenden, Hochschulallianz, Mittelstand",Professorenmangel an deutschen Fachhochschulen: Hochschulallianz-Präsident Hans-Hennig von Grünberg schlägt Tandem- und Schwerpunktprofessuren sowie gezielte Nachwuchsförderung vor. Lesen Sie mehr darüber in diesem Artikel. #Professorenmangel #Fachhochschule #Hochschulallianz 59,"Wer den Namen ""Stacey Campfield"" bei Google sucht, bekommt schnell einen ersten Eindruck davon, was für eine Art Mann der US-Politiker mit dem blonden Bürstenhaarschnitt ist. So mag Stacey Campfield offensichtlich keine Schwulen und Lesben. Damit Kinder gar nicht erst auf den Gedanken kommen, es gäbe etwas anderes als die Liebe zwischen Mann und Frau, hat sich der republikanische Senator des Staates Tennessee ein Gesetz erdacht: Seit Jahren versucht der 44-Jährige, das ""Don't Say Gay law"" (Sag-nicht-schwul-Gesetz) durchzubringen, dass es Lehrern verbieten würde, in den unteren Klassen über Homosexualität zu sprechen. Nun wartet der religiöse wie politische Hardliner mit einer neuen bildungspolitischen Initiative auf: Er plant, sozialhilfebedürftigen Eltern die staatliche Unterstützung zu kürzen, wenn ihre Kinder schlechte Noten nach Hause bringen. Das berichten amerikanische Medien. Ganz neu ist Campfields Idee nicht. Die Eltern von Schulschwänzern können in Tennessee bereits bis zu 20 Prozent der staatlichen Hilfen verlieren. Der republikanische Senator will nun zusätzlich festlegen, dass Schüler aus benachteiligten Familien einen ""zufriedenstellenden akademischen Fortschritt"" in der Schule erreichen müssen. Wenn sich die Leistungen eines Kindes verschlechtern statt verbessern oder in den Fachbereichen Mathematik und Lesen/Sprache eine bestimmte Note nicht erreicht wird, soll künftig eine Kürzung um bis zu 30 Prozent drohen. Weniger als 90 Euro im Monat zum Leben Campfield will die Betroffenen damit jedoch nicht bestrafen, wie er beteuert - vielmehr sei sein Vorschlag dazu gedacht, den ""Kreislauf der Armut"" zu durchbrechen. ""Wenn es der Familie egal ist, ob das Kind zur Schule geht oder dort gute Leistungen erzielt, ist die Wahrscheinlichkeit sehr gering, dass das Kind den Weg aus der Armut schafft"", sagte er in einem Interview. ""Dieser Gesetzentwurf gibt Eltern die Motivation, ihre Kinder in der Schule und beim Lernen mehr zu unterstützen."" Mehr Bildungsbemühungen, damit Gelder nicht gekürzt werden? Das erscheint nicht nur dem Laien als Milchmädchenrechnung - auch Experten und politische Gegner kritisieren Campfields Vorschlag. Linda O'Neal, Direktorin der ""Tennessee Commission of Children and Youth"", äußert die Befürchtung, dass die Situation von Eltern und Kindern dadurch prekärer würde, die ohnehin zu kämpfen hätten. So blieben einer Mutter mit zwei Kindern im Ernstfall weniger als 125 Dollar - umgerechnet etwa 90 Euro - im Monat zum Leben. Noch deutlicher bringt es der Vorsitzende der Demokraten im Senat in Nashville auf den Punkt: ""Wie stellt sich Senator Campfield vor, dass ein Kind seine Hausaufgaben macht, wenn es nichts zum Abendessen bekommt?"" Auch im Internet kommt der neue Vorschlag des republikanischen Senators nicht gut weg. Auf einer eigens für den umstrittenen (Bildungs-) Politiker eingerichteten Anti-Fan-Seite bei Facebook reichen die Reaktionen von Fremdscham (""Stacey Campfield beschämt weiter sich selbst und die Bewohner Tennessees"") bis zu Galgenhumor (""Der arme Stacey hat seine Medikamente mal wieder abgesetzt""). Ob sein Gesetzesentwurf durchkommt, ist offen. Campfields Anti-Aufklärungs-Unterricht hat es trotz negativer Presse zumindest schon mal durch den Senat geschafft. Eine weitere entscheidende Abstimmung darüber steht noch aus. Derweil unterfüttert der 44-Jährige sein homophobes Vorhaben mit kruden Thesen: Im vergangenen Jahr versuchte er in einem Interview der Welt zu erklären, der HIV-Virus sei durch einen schwulen Piloten verbreitet worden, der Sex mit einem Affen gehabt habe.",Eine 6 im Zeugnis könnte für Kinder und deren Eltern im US-Bundesstaat Tennessee künftig finanzielle Folgen haben. Der republikanische State Senator Stacey Campfield will Sozialhilfe an schulische Leistung knüpfen. Es ist nicht der erste bildungspolitisch fragwürdige Vorschlag des Republikaners.,bildung,https://www.sueddeutsche.de/bildung/umstrittener-vorschlag-von-us-senator-schlechte-noten-weniger-sozialhilfe-1.1586735,"Umstrittener Vorschlag von US-Politiker - Schlechte Noten, weniger Sozialhilfe",00/01/2013,Campfields Bildungsideen,Tennessee Senator Campfield will Bildung fördern und Sozialhilfe kürzen. Experten und Gegner kritisieren den Plan.,"Stacey Campfield, US-Politiker, Tennessee, Bildungspolitik, Sozialhilfe, Eltern, Schüler, Kürzung, Armut, Experten",Tennessee Senator Campfield will Bildung fördern und Sozialhilfe kürzen. Experten und Gegner kritisieren den Plan. #Bildung #Sozialhilfe #Tennessee #Campfield 60,"Vier Cent mehr sollen reichen, damit ein Mittagessen die Standards der Deutschen Gesellschaft für Ernährung erfüllt. Bundesernährungsministerin Julia Klöckner will flächendeckende Qualitätsstandards für Schulessen erreichen. Eine Studie der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) hat ergeben, dass es nur einen Kostenunterschied von vier Cent bedeute, wenn ein Mittagessen in den Schulen an die DGE-Standards angepasst werde. ""Wenn nur ein einstelliger Cent-Betrag den Unterschied macht, dann darf es keine Ausreden mehr geben"", teilte Klöckner mit. Es gehe um eine Investition in die Gesundheit der Kinder. Das zahle sich für alle aus. Der Unterschied von vier Cent kann laut der Studie durch mehr Effizienz eingespart werden. Die öffentlich geförderte DGE gibt mit ihren Standards Empfehlungen für eine gesunde Schulverpflegung: Dazu gehören etwa Vorgaben darüber, welche Lebensmittel wie häufig eingesetzt werden sollten, wie diese am besten zubereitet werden oder wie eine gute Zwischenmahlzeit aussehen sollte. Klöckner: Qualitätsstandards sollen Grundlage für jeden Speiseplan sein Aufgabe der Ministerien sei es, zu gewährleisten, dass die Gelder auch wirklich das gesunde Essen an Schulen fördern, teilte Klöckner mit. ""Ich will, dass der Qualitätsstandard für die Schulverpflegung die Grundlage jedes Speiseplans in Schulen wird"", sagte Klöckner. Die Beratungsangebote an die Kommunen sollten verstärkt werden. Die Mittel für Projekte der Vernetzungsstellen Schulverpflegung sollen auf zwei Millionen Euro pro Jahr verdoppelt werden. Als Annahmen lagen der Erhebung zugrunde, dass vor Ort gekocht wird und durchschnittlich 200 Essen ausgegeben werden. Heraus kamen dabei Kosten von 5,36 Euro für eine Mittagsmahlzeit beziehungsweise 5,40 Euro für ein Essen nach Qalitätsstandards. Dabei zeigte sich, dass es große Preisunterschiede bei den Mahlzeiten gibt: Essen weniger als 100 Kinder in der Schulkantine, sind laut Studie vor allem die Personalkosten vergleichsweise hoch. Eine Mahlzeit kostet dort ohne staatlichen Zuschuss im Schnitt bis zu 7,46 Euro. Je mehr Kinder versorgt werden, desto geringer wird der Preis pro Mahlzeit - bei ganz großen Kantinen mit mehr als 600 Schülern zum Teil liegt er bei 3,57 Euro. Die Kommunen fördern das Mittagessen in den Schulen pro Jahr mit bis zu 1,2 Milliarden Euro an Zuschüssen. Darunter fallen etwa Ausgaben für Personal, Strom und Wasser oder das Mobiliar für den Speiseraum. Durch die Förderung müssen Eltern in der Regel nicht mehr als 3,50 Euro pro Schulessen bezahlen. Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten forderte aus Anlass der Studie ein neues Schulfach Ernährung. ""Die steigende Zahl übergewichtiger Kinder ist ein Alarmzeichen"", sagte der stellvertretende Vorsitzende Guido Zeitler. ""Mit einem eigenen Fach würden Kinder und Jugendliche das 'Einmaleins des Essens' lernen."" Zudem solle die Mehrwertsteuer für Schulessen reduziert werden.","Eine Studie ergibt, dass flächendeckende Qualitätsstandards beim Mittagessen mit nur vier Cent mehr pro Mahlzeit erreicht werden können. Es dürfe also keine Ausreden mehr geben, sagt Ernährungsministerin Klöckner.",bildung,https://www.sueddeutsche.de/bildung/schule-essen-ernaehrung-1.4198732,Schulessen: Mit Qualitätsstandards nur wenig teurer,00/11/2018,Gesunde Schulverpflegung,Investition in die Gesundheit von Kindern. Klöckner fordert Qualitätsstandards für Schulessen. Kostenunterschied liegt bei 4 Cent.,"Schulessen, Schulverpflegung, Qualitätsstandards, Gesundheit, Kinder, Kostenunterschied, Investition, Effizienz, Ernährung, Nahrung","Gesunde Schulverpflegung: Klöckner fordert Qualitätsstandards für Schulessen als Investition in die Gesundheit von Kindern. Kostenunterschied von 4 Cent zeigt, dass es keine Ausreden mehr gibt. #Schulessen #Gesundheit #Qualitätsstandards" 61,"Einer von sieben Schülern hat Probleme damit, selbst simpelste Kaufentscheidungen zu treffen. Das zeigt ein am Mittwoch veröffentlichter Zusatz zur Pisa-Studie über das Finanzwissen von 15-Jährigen. Getestet wurde etwa, ob Jugendliche Rechnungen lesen und Bankauszüge verstehen, die Kosten eines Kredits erfassen oder Wucher beim Versandporto erkennen können. Das ist aber nur das Ergebnis für die 18 Staaten und Regionen, die bei den Finanz-Tests der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) mitgemacht haben. Beim klassischen Pisa-Test für Mathe und Lesen gab es 68 Teilnehmer. Auch Deutschland hat sich nicht beteiligt. Das ruft Kritik hervor. ""Unser Land ist leider durch eine grundsätzliche Feindlichkeit gegenüber allem geprägt, was nach Wirtschaft riecht. Deshalb überrascht es uns nicht, dass Deutschland sich dieser Studie entzieht"", sagte Christian Wewezow, Vorsitzender der Wirtschaftsjunioren Deutschland, der Süddeutschen Zeitung. ""Dadurch, dass wir in der Schule schöne heile Welt spielen, bereiten wir die Schüler nicht darauf vor, auf Augenhöhe am Wirtschaftsleben teilzunehmen."" Ebenfalls Kritik übte der Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands deutscher Banken Michael Kemmer: ""Gerade in Deutschland wäre ein Impuls für die gesellschaftliche Debatte über eine bessere Wirtschaftsbildung dringend nötig."" So gebe es Hinweise ""auf gravierende Defizite"". ""Finanzwissen nicht Teil des Lehrplans"" In der Jugendstudie seines Verbands hätten nur die Hälfte der befragten 14- und 24-Jährigen angegeben, sich mit Geldangelegenheiten auszukennen, bei Börsenfragen noch weniger. Der Verband der privaten Banken fordert flächendeckend ein Schulfach Wirtschaft. Auch OECD-Generalsekretär Ángel Gurría rügte die Nichtteilnehmer indirekt. ""Die Entwicklung von Finanzkompetenz ist entscheidend, weil Menschen künftig wesentlich früher Entscheidungen treffen müssen, die ihre Zukunft beeinflussen"", sagte er. Viele Regierungen hätten das erkannt; andere nicht, muss man sich hinzudenken. In Kreisen der Kultusministerkonferenz (KMK) hieß es, man habe wegen der Mehrbelastungen für Schulen die Teilnahme ausgeschlagen. Für die Finanz-Prüfungen hätte die Testzeit bei der letzten Pisa-Runde, deren Ergebnisse im Dezember erschienen sind, ausgeweitet müssen. Als 2010 die Finanz-Tests geplant wurden, habe zudem das Konzept Mängel gehabt. Laut der Zeitung Die Welt wird von der Bildungspolitik auch vorgebracht, dass ""Finanzwissen nicht Teil des Lehrplans"" sei. Dies könnte sich mittelfristig ändern. Im Juni traf sich die KMK mit den Verbraucherschutzministern der Länder. Man prüfe alle Bildungspläne ""im Hinblick auf eine angemessene Behandlung von Konsumentscheidungen im Unterricht"", hieß es, genannt wurden Finanzen, Ernährung, Medien und nachhaltiger Konsum. Angst vor einem deutschen Debakel beim Finanz-Test hätte die Politik aber kaum haben müssen. Bei der Pisa-Hauptstudie hatten die Schüler zuletzt in allen Bereichen den OECD-Schnitt übertroffen. In Ländern mit guten Mathe-Resultaten ist laut der Zusatzstudie auch das Finanzverständnis besser. Vorne landeten bei dem Test Shanghai, Flämisch-Belgien, Estland und Australien. Auf den hinteren Plätzen die Slowakei, Italien und Kolumbien.","Mit Geldangelegenheiten kennen sich die wenigsten Jugendlichen aus, das zeigt ein Zusatz-Test zur Pisa-Studie. Kritiker beklagen, deutsche Schüler würden nicht aufs Wirtschaftsleben vorbereitet.",bildung,https://www.sueddeutsche.de/bildung/pisa-finanztest-ganz-schoen-doof-1.2040053,Pisa-Finanztest - Ganz schön doof,00/07/2014,Schüler und Finanzen,"Pisa-Studie zeigt, dass viele Jugendliche Finanzwissen fehlt. Kritik an mangelnder Vorbereitung auf Wirtschaftsleben.","Schüler, Finanzen, Pisa-Studie, Finanzwissen, Jugendliche, Kritik, Wirtschaftsleben, Bildungspläne, Verbraucherschutz, Konsumentscheidungen.",Laut neuer Pisa-Studie fehlt vielen Jugendlichen das nötige Finanzwissen. Kritik an mangelnder Vorbereitung auf Wirtschaftsleben. #Schüler #Finanzen #Pisa-Studie #Finanzwissen #Jugendliche #Kritik #Wirtschaftsleben #Bildungspläne #Verbraucherschutz #Konsumentscheidungen 62,"Vanessa und Svenja teilen sich eine Wohnung in der Dortmunder Innenstadt. Meistens gehen die Studentinnen abends zusammen weg. Möchte die eine früher nach Hause, ist klar: ""Wir schreiben einander bei Whatsapp, sobald wir angekommen sind"", sagt Vanessa. ""Ansonsten ruft die andere sofort an."" Doch sie wissen nicht immer, wenn die Mitbewohnerin nachts alleine unterwegs ist. Beide studieren an verschiedenen Unis und arbeiten oft lange in der Bibliothek. Vor allem junge Frauen fühlen sich in der Dunkelheit, wenn sie nach dem Lernen, der Arbeit oder von einer Party alleine nach Hause gehen müssen, nicht sicher. Zwar betrug der Anteil von Straftaten gegen ""sexuelle Selbstbestimmung"" im Jahr 2012 gerade einmal 0,8 Prozent an der Gesamtkriminalität. Doch viele Situationen, in denen Mädchen und Frauen angepöbelt, angegrapscht oder anderweitig belästigt werden, tauchen hier gar nicht auf, weil die wenigsten wegen so etwas zur Polizei gehen. Erleben wollen sie es trotzdem nicht. Katharina Hochmuth, Mario Pfaller und Tim Hautkappe, alle Studenten der Universität Regensburg, haben deshalb eine App entwickelt, die einen sicheren Nachhauseweg garantieren soll. ""Wir haben uns gedacht: Für jeden Quatsch gibt es eine App - warum dann nicht auch für etwas Sinnvolles?"", sagt Hautkappe. ""KommGutHeim"" bietet die Möglichkeit, sich via Live-Standort-Übertragung von Eltern oder Freunden auf dem Heimweg virtuell begleiten zu lassen. ""Somit ist ein gutes und sicheres Gefühl beim Heimgänger, aber auch beim Begleiter gewährleistet"", sagt Katharina Hochmuth. Die Karte, die weltweit funktioniert, kommt auf zehn Meter genau an die beobachtete Person heran und erinnert optisch an Google Maps. Der Zuschauer verfolgt den Weg des Läufers und sieht, wenn Route oder Geschwindigkeit sich verändern. Hält die App den einsamen Heimgänger für inaktiv, fragt sie ihn nach 20 Minuten ""Bist du noch auf dem Weg?"". Reagiert er nicht, fragt sie ihn nach zehn Minuten erneut. Der virtuelle Begleiter erhält im schlimmsten Fall also erst nach 30 Minuten den Hinweis, dass womöglich etwas nicht stimmt. Bald soll es deshalb einen ""Notfall-Button"" geben, der im entscheidenden Moment vom Heimgänger gedrückt werden kann. Etwa 2500 Downloads verzeichnete die App nach Angaben der Betreiber seit Beginn des Jahres. Der virtuelle Begleiter verfolgt den Weg von Tim, der ihn dazu berechtigt hat. Um die Karte ganz zu sehen, bitte klicken. Neben solchen technischen Angeboten sind auch die Hochschulen in der Pflicht, für einen sicheren Heimweg der Studenten zu sorgen. Doch hier sind die Probleme je nach Lage und Größe der Universität so unterschiedlich, weswegen Susanne Schilden von der Hochschulrektorenkonferenz zentrale Lösungen ausschließt. Als präventive Maßnahme haben viele Institute Selbstverteidigungskurse für Frauen in ihr Sportprogramm aufgenommen. Auf zahlreichen Homepages werden Tipps für das eigene Verhalten in als bedrohlich wahrgenommenen Situationen gegeben und Rufnummern für den Notfall aufgelistet. So kann beispielsweise auf der Internetseite der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf eine Sicherheitskarte mit allen Notfallnummern heruntergeladen werden; mit einem eigenen Alarmmelde- und Notfallreaktionssystem bietet die RWTH Aachen etwas Ähnliches an.","Die Wege sind dunkel, die Bäume werfen gespenstische Schatten: Studentinnen fühlen sich abends allein auf dem Heimweg von Bibliothek oder Uni-Party oft unwohl. Hochschulen reagieren und auch private Anbieter wollen jungen Frauen die Furcht nehmen.",bildung,https://www.sueddeutsche.de/bildung/heimweg-hilfe-fuer-studierende-app-gegen-die-angst-1.1955983,Studium: App gegen die Angst,00/05/2014,Sicheres Heimgehen,Neue App begleitet allein nachts auf dem Heimweg.,"Heimweg, Sicherheit, Studenten, App, Begleitung, Notfall-Button, virtuell, Live-Standort-Übertragung, Frauen, Selbstverteidigungskurse, präventive Maßnahmen",Studenten entwickeln App für sicheren Heimweg: Live-Begleitung und Notfall-Button inklusive. Mehr dazu hier! #Sicherheit #Studenten #App #Heimweg 63,"Aufmüpfige Schüler, Lärm, Zeitdruck: Die Belastungen für Lehrer sind hoch. So hoch, dass nur 41 Prozent aller Pädagogen glauben, bis zum Pensionsalter arbeiten zu können. Das zumindest geht aus der Studie einer Krankenkasse hervor. Amtlich registriert sind aber nur die tatsächlichen Frühpensionierungen wegen Dienstunfähigkeit, bundesweit gut 4000 im Jahr. Über sonstige Fehlzeiten gibt es keine genauen Zahlen, weil diese nicht zentral erfasst werden. In Nordrhein-Westfalen soll sich das nun ändern. Künftig sollen Schulleitungen den Krankenstand elektronisch an ihre Bezirksregierungen melden. Bislang durften die Fehltage aus Gründen des Datenschutzes nicht im Krankenstandsbericht der Regierung erfasst werden. Dieses Hindernis wurde nun durch eine Verordnungsänderung beseitigt. Wie eine Sprecherin des Ministeriums in Düsseldorf auf Anfrage betonte, gehe es hierbei jedoch nur um Gesundheitsförderung - und ""nicht um eine Kontrolle der Lehrer"". Es werde sichergestellt, dass keine einzelnen Pädagogen oder Schulen erkennbar seien. Im Krankenstandsbericht werde auf Landesebene in Prozent angegeben, in welcher Schulform es zu kurz-, mittel- und langfristigen zu Erkrankungen kommt. Zahlen geben keine Auskunft über dahinterstehende Probleme Dass die geplante Erfassung überhaupt nötig sei, wird von den Lehrerverbänden stark bezweifelt. Und zum Beispiel in Bayern werden Fehlzeiten von Lehrern nicht systematisch dokumentiert, heißt es aus dem Kultusministerium in München. ""Es ist fraglich, ob jede Fehlstunde einer Lehrkraft einzeln gemeldet werden muss"", sagt Udo Beckmann, Chef des Verbandes Bildung und Erziehung (VBE). Schon jetzt werden die Krankentage der Lehrer an den Schulen erfasst. Erst wenn ein Lehrer innerhalb eines Jahres länger als sechs Wochen krank ist, wird dies an die Schulaufsicht gemeldet. Der tägliche Kampf im Klassenzimmer macht viele Lehrer krank. Ute Lorenz von der Bildungsgewerkschaft GEW in NRW hält diese Regelung für ausreichend. Denn Schulen selbst hätten den besten Überblick darüber, warum ein Lehrer fehle und welche Maßnahmen zu ergreifen seien. ""Anhand der Zahlen können wir nicht sehen, welche Probleme es genau an den einzelnen Schulen gibt. Die Gründe für Krankenstände bleiben verborgen."" Für Lorenz bedeutet die Neuregelung nur Bürokratie - und mehr Aufwand für die Schulleiter. Erfassen sei das eine, aber das Ministerium müsse die Hintergründe erforschen und handeln, sagt auch Beckmann. ""Bisher weiß das Land noch nicht mal, wie viele Burnout-Fälle es in der Lehrerschaft gibt. Das zeigt, dass die Regierung ihre Aufgabe als Gesundheitswahrer und -vorsorger nicht hinreichend erfüllt."" Wenn eine Regierung Lehrern zu wenig Zeit für die Vor- und Nachbereitung des Unterrichts gebe und ihnen ständig neue Aufgaben zuweise, ""muss man sich nicht wundern, wenn die Zahl der krankheitsbedingten Fehltage immer weiter steigt"". Der VBE fordert mehr Personal - eine ""Vertretungsreserve"" von acht Prozent pro Schule.","Viele Pädagogen glauben nicht, bis zur Pension durchzuhalten. Zur Gesundheitsförderung will Nordrhein-Westfalen künftig Krankheitstage von Lehrern zentral speichern. Die Berufsverbände sind skeptisch.",bildung,https://www.sueddeutsche.de/bildung/schule-nrw-will-krankheitstage-von-lehrern-zentral-erfassen-1.2161338,Schule: NRW will Krankheitstage von Lehrern erfassen,00/10/2014,Belastungen für Lehrer,Neue Krankenstandsregelung für Lehrer in Nordrhein-Westfalen. Krankheitstage sollen künftig erfasst werden.,"Lehrerbelastung, Gesundheitsförderung, Krankenstandsregelung, Schulleitungen, Fehlzeiten, Datenschutz, Burnout, Vertretungsreserve, Vor- und Nachbereitung, Aufgaben.",Neue Krankenstandsregelung für Lehrer in Nordrhein-Westfalen soll Gesundheitsförderung gewährleisten. Lehrerverbände sind skeptisch. #Lehrerbelastung #Krankenstandsregelung #Gesundheitsförderung 64,"Für die neunjährige Alisa ist das Wohnzimmer der Klassenraum. Es liegt in einem für Ausländer reservierten Wohngebiet am Rande der nigerianischen Millionenstadt Lagos. Da es dort keine deutsche Schule gibt und ihre Eltern sie nicht auf die amerikanische gehen lassen wollen, wird sie aus der Ferne unterrichtet. Ihre Mutter, Bücher und Lernmaterialien nach deutschen Lehrplänen und ein eisern eingehaltener Stundenplan helfen ihr dabei. Im kommenden Jahr wird der Vater, Manager bei einem deutschen Baukonzern, nach Deutschland zurückkehren. Dann soll Alisa ein Gymnasium besuchen - wenn der Betreuungslehrer das empfiehlt. Darauf arbeiten Alisa und ihre Mutter hin. Das sei kein Problem, glaubt die Mutter. Schwieriger werde für die Tochter der Übergang auf eine normale Schule. ""Lehrer kennt sie ja gar nicht"", begründet sie ihre Einschätzung, ""und wie man sich in eine Klasse eingliedert, wird sie noch lernen müssen."" Immerhin wird Alisa im Stoff nicht hinterherhinken. Denn für Kinder, die mit ihren Eltern im Ausland leben und keine deutsche oder internationale Schule in der Nähe haben, gibt es die sogenannte Fernschulstraße. Sie besteht aus drei staatlich anerkannten Organisationen, die Kinder im Ausland mit Lehrmitteln auf Deutsch, nach deutschem Lehrplan und mit der Hilfe deutscher Pädagogen unterrichten. Diese drei haben sich die Arbeit und den Markt aufgeteilt. Die Deutsche Fernschule im hessischen Wetzlar bietet Unterricht in den Klassen eins bis fünf. Das Fernlehrwerk des ILS Instituts für Lernsysteme in Hamburg betreut Schüler und Schülerinnen der fünften bis zehnten Klasse. Die gymnasiale Oberstufe deckt ein Fernkurs zum Abitur ab, der von einem anderen Teil des zum Klett-Konzern gehörenden Unternehmens angeboten wird. Und die Flex-Fernschule in Breisach-Oberrimsingen (Baden-Württemberg) bereitet Jugendliche zwischen 14 und 20 Jahren in Deutschland und im Ausland mit Fernunterricht auf den Hauptschulabschluss vor. Bei der Deutschen Fernschule buchen jedes Jahr etwa 200 Familien das ""Komplettpaket Grundschule"". Es besteht aus den Pflichtfächern Deutsch, Mathematik und Sachunterricht und den Wahlfächern Englisch und Kunst. ""Das Kind bekommt die Lernmaterialien per E-Mail"", erklärt Schulleiter Hartmut Bischoff. ""Mit dabei sind Handlungsanweisungen für den Lernhelfer, das sind meist Mutter oder Vater."" Wie in der Schule müssen die Kinder regelmäßig Tests schreiben. Jedes Kind hat einen Betreuungslehrer, der die Übungen schriftlich beurteilt und Hinweise zur Verbesserung gibt. Und wenn die Eltern statt des Kindes die Tests absolvieren? ""Das können wir nicht zu hundert Prozent ausschließen"", sagt der Schulleiter. ""Wir sagen den Eltern: Lasst es allein lernen, denn irgendwann kommt das Kind an eine Schule oder Hochschule und fällt auf die Nase.""",Auch außerhalb Deutschlands können Kinder digital Unterricht nach deutschen Lehrplänen erhalten. Dabei ist aber einiges zu beachten.,bildung,https://www.sueddeutsche.de/bildung/schule-im-ausland-so-lernen-kinder-auf-der-fernschulstrasse-1.3551366,"""Schule im Ausland - So lernen Kinder auf der ""Fernschulstraße""",00/07/2017,Fernunterricht für Auslandskinder,"Erfahren Sie, wie deutsche Fernschulen Kindern im Ausland unterrichten. Komplettpakete und Betreuung inklusive!","Fernunterricht, deutsche Schule im Ausland, Fernschule, Lehrpläne auf Deutsch, Betreuungslehrer, Fernkurs zum Abitur, Fernunterricht Hauptschulabschluss, Lernmaterialien per E-Mail, staatlich anerkannte Organisationen, internationale Schule",Keine deutsche Schule in der Nähe? Kein Problem! Deutsche Fernschulen bieten Kindern im Ausland Fernunterricht auf Deutsch mit Betreuung. Erfahren Sie mehr! #Fernunterricht #DeutscheFernschulen #Betreuungslehrer 65,"Ob am İstanbul Lisesi die türkische Schulleitung aus eigenem Antrieb oder auf Weisung aus dem Bildungsministerium die Beschäftigung mit Weihnachten im Unterricht verboten hat, ist ungewiss. Warum sie das Verbot nun wieder zurückgenommen hat, ebenso. Vielleicht war ja wirklich alles ein Missverständnis. Klar ist, dass die 35 deutschen Lehrer an der Schule mit deutschen Steuergeldern bezahlt werden. Dürfte sich die Türkei also in die Unterrichtsgestaltung einmischen? Wie funktionieren die Deutschen Auslandsschulen überhaupt? Die deutsche Sprache fördern, kulturellen Austausch mit dem Gastland betreiben und damit letztendlich den Wirtschaftsstandort Deutschland stärken: Das sind, etwas verknappt, die Aufgaben der deutschen Bildungspolitik im Ausland. Wahrgenommen werden sie unter anderem von derzeit 140 Deutschen Auslandsschulen rund um den Globus. Etwa 82 000 Kinder lernen dort, wobei nur etwas mehr als ein Viertel von ihnen tatsächlich einen deutschen Pass hat; der Rest sind Schüler mit anderer Nationalität. Finanziert werden die Schulen zwar teilweise, aber nicht hautpsächlich durch die Abgaben deutscher Steuerzahler. Etwa 70 Prozent ihres Haushaltes erwirtschaften die Auslandsschulen selbst, heißt es vom Weltverband Deutscher Auslandschulen (WDA). Der Großteil stammt aus dem Schulgeld, dass die Schüler entrichten müssen. Dazu kommen verschiedene Drittmittel, etwa Spenden örtlicher Unternehmen und privater Gönner. Die fehlenden etwa 30 Prozent des Schuletats bezahlt die Bundesrepublik Deutschland, 2015 entstanden dadurch Kosten von 225,75 Millionen Euro. Dazu gehören auch die Gehälter der Lehrkräfte. Die sind hauptsächlich unterteilt in Auslandsdienstlehrkräfte und Bundesprogrammlehrkräfte. Erstere sind deutsche Beamte, die bei ihrem zeitlich begrenzten Aufenthalt im Ausland das gleiche Gehalt bekommen wie ihre Kollegen in Deutschland. Zweitere werden nach im jeweiligen Land gängigen Lehrer-Salär honoriert, bekommen aber zusätzlich eine finanzielle Unterstützung aus Deutschland. Da Schüler an den Deutschen Auslandsschulen Abschlüsse erreichen können, die auch in Deutschland anerkannt sind, unterscheiden sich die Lehrpläne von denen in deutschen Regelschulen kaum. Wer das Abitur etwa in Südafrika macht, soll später ebenso an einer deutschen Uni studieren dürfen wie der Auslandsabiturient in Australien oder auf den Philippinen.",Wer bezahlt die Schulen? Wie viele Schüler lernen überhaupt im Ausland? Und dürfen sie an den Schulen in Saudi-Arabien oder Iran Weihnachten feiern? Ein Überblick.,bildung,https://www.sueddeutsche.de/bildung/schule-wie-deutsche-auslandsschulen-funktionieren-1.3300996,Schule - Wie Deutsche Auslandsschulen funktionieren,00/12/2016,Deutsch Auslandsschulen,Was sind deutsche Auslandsschulen? Wie werden sie finanziert? Hier sind die Fakten!,"deutsche Auslandsschulen, Bildungspolitik, Finanzierung, Auslandsdienstlehrkräfte, Abschlüsse, Studium, Schüler, Lehrpläne, kultureller Austausch, Wirtschaftsstandort",Deutsche Auslandsschulen - Eine Brücke für kulturellen Austausch und Stärkung des Wirtschaftsstandorts Deutschland. Erfahren Sie mehr über ihre Finanzierung und Lehrpläne. #DeutscheAuslandsschulen #Bildungspolitik #KulturellerAustausch #Wirtschaftsstandort 66,"Da sind die schönen Geschichten: Flüchtlingskinder, die zwischen Pinseln und Klebstofftuben in die Normalität finden, die ihren ersten deutschen Alltagswortschatz lernen, Verben wie essen, trinken, gehen, sitzen. Lehrer kümmern sich rührend um die Neuankömmlinge, die Mitschüler sind offen. Wenn ein neues Kind in die Klasse komme, werde auf dem Globus nachgeschaut, woher es stammt - und ""schwuppdiwupp ist es integriert"", erzählt eine Mannheimer Grundschulpädagogin. Auf der anderen Seite sind da täglich Hilferufe von Schulleitern, Kommunalpolitikern und Gewerkschaften: Viel mehr Lehrer seien nötig, Sozialpädagogen, Trauma-Experten und Dolmetscher, in vielen Schulen fehlten auch schon Räume. Und die pädagogische Herausforderung dürfe nicht vergessen werden: Etwa 300 000 schulpflichtige Flüchtlinge kommen 2015 an die Schulen, so die Schätzung, wenn man die bisherige Altersstruktur von Asylbewerbern zugrunde legt. ""Restlos überfordert"" seien die Schulen, sagt zum Beispiel der Chef des Deutschen Lehrerverbands, Josef Kraus. Doch wie denken Schüler und junge Erwachsene über die Herausforderung? Das zeigt nun eine repräsentative Forsa-Umfrage unter 14- bis 21-Jährigen im Auftrag des Stifterverbands für die Wissenschaft, der SOS Kinderdörfer und der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung. Die Studie, die an diesem Dienstag erscheinen soll, liegt der Süddeutschen Zeitung vor. Es fehlt an zusätzlichen Lehrern und individueller Förderung Demnach stehen die Zeichen auf Skepsis: So bezweifelt eine Mehrheit der Befragten, dass die Integration an den Schulen gelingen kann. Drei Viertel trauen es dem Bildungssystem nicht oder kaum zu, die wachsende Anzahl von Schülern mit Zuwanderungsgeschichte zu verkraften - gerade jeder Vierte glaubt, dass die Schulen gut vorbereitet sind. Noch weniger Zutrauen zur Integrationsleistung des Schulsystems haben Jugendliche in Ostdeutschland (88 Prozent) und die bereits Volljährigen unter den Befragten (81 Prozent). Woran es konkret fehlt? Genannt werden häufig: zusätzliche Lehrer und Betreuer, auch Pädagogen mit Fremdsprachenkompetenz sowie eine individuelle Förderung von Schülern als Grundprinzip - dazu müssten nach Ansicht vieler Befragten die Lehrer besser geschult werden. Interessant ist zudem, was Migranten sagen, die in Deutschland zur Schule gingen: Hier sehen 31 Prozent das Bildungssystem gut vorbereitet für Flüchtlingskinder, geringfügig mehr. Woher kommt der Pessimismus? Ergebnisse der Bildungsforschung und internationale Vergleichstests, unter anderem die Pisa-Studie, bescheinigen Deutschland, dass es keine Bildungsgerechtigkeit gibt. Auch wenn es seit dem Pisa-Schock Fortschritte gegeben hat; Kinder mit Migrationshintergrund hinken in Vergleichstests hinterher, die Schulabbrecher-Quote ist doppelt so hoch wie die unter Deutschstämmigen; und erst kürzlich hatte der Berufsbildungsbericht der Bertelsmann-Stiftung diese Gleichung aufgestellt: Ausländische Wurzeln plus Hauptschulabschluss bedeutet Chancenlosigkeit.",300 000 Flüchtlinge sollen bis Jahresende deutsche Schulen besuchen. Eine Umfrage zeigt: Ihre Mitschüler sind skeptisch - aber nicht wegen der Herkunft der Neuen.,bildung,https://www.sueddeutsche.de/bildung/integration-was-schueler-ueber-fluechtlinge-in-ihren-klassen-denken-1.2769854,Was Schüler über Flüchtlinge in ihren Klassen denken,00/12/2015,Flüchtlingskinder in Schulen,Integration in deutschen Schulen: Herausforderungen und Lösungsansätze.,"Flüchtlingskinder, Schulen, Integration, Bildungssystem, Lehrer, individuelle Förderung, Fremdsprachenkompetenz, Bildungsgerechtigkeit, Schulabbrecher, Chancenlosigkeit",Wie können Schulen die Herausforderungen der Integration von Flüchtlingskindern meistern? Neue Umfrage zeigt Skepsis und Bedarf an zusätzlichen Lehrern und individueller Förderung. #Flüchtlingskinder #Integration #Bildungssystem 67,"Wohnen Dresden gehört zu den Großstädten mit der höchsten Mietpreissteigerung. Die durchschnittliche Netto-Kaltmiete ist dem Mietpreisspiegel 2017 zufolge in den vergangenen zwei Jahren um 6,8 Prozent auf 6,09 Euro je Quadratmeter Wohnfläche gestiegen (Stand März 2017). WG-Zimmer mit 15 Quadratmetern kosten 170 Euro bis 360 Euro - vorausgesetzt man erwartet keinen Sichtkontakt zur Frauenkirche. Typische Wohnviertel für Studenten sind die Neustadt und das Hechtviertel, auch Löbtau wird immer beliebter und punktet mit Uninähe. Nah am Campus liegt auch die Südvorstadt. Medizinstudenten sollten sich aufgrund der Nähe zum eigenen Campus vor allem in Striesen und Johannstadt umsehen. Weniger studentisch, aber günstig ist die Friedrichstadt. Tipps für die Wohnungssuche Wer eine neue WG gründen will, sollte sich auf den Online-Marktplätzen der Sächsischen Zeitung und der Dresdner Neuesten Nachrichten (DNN) umsehen. WG-Zimmer findet man wie in fast jeder Uni-Stadt am unkompliziertesten über WG-gesucht.de. Auch auf Facebook-Seiten wie ""WG Zimmer frei in Dresden"" oder ""Wohnung & WG - suchen, anbieten, finden I Dresden"" werden fast täglich Angebote gepostet. In der Facebook-Gruppe ""TU Dresden WG Börse"", im Kleinanzeigen-Teil der Campuszeitungen CAZ oder ad.rem sowie an den Schwarzen Brettern in den Mensen werden ebenfalls Angebote geteilt. Studentenwohnheime Auf der Webseite des Studentenwerks findet man eine Übersicht über die insgesamt 35 Wohnheime in Dresden und am Campus in Tharandt. Das Projekt ""Womiko"" (Wohnen mit Kommilitonen) des Studentenwerks sorgt dafür, dass man in seinem Wohnheim viele Studenten aus ähnlichen Studiengängen um sich hat. Auf der Webseite des Studentenwerks kann man die meisten der Wohnheime mit einer virtuellen Tour besichtigen. Öffentliche Verkehrsmittel Dresden hat mit 13 Straßenbahnlinien und mehr als 20 Buslinien ein vernünftig ausgebautes öffentliches Verkehrsnetz. Die Verbindungsauskunft auf der Website der Dresdner Verkehrsbetriebe erklärt das Liniensystem. Wer nachts mit Bus und Bahn nach Hause will, muss sich an die ""GuteNachtLinien"" halten. Nachts treffen sich die Straßenbahnen auf dem Postplatz. Die wichtigsten Nachtlinien sind die Linien 11, 3, 4 und 13, die bis 22:45 Uhr alle 15 Minuten, bis 1:45 Uhr alle 30 Minuten und ab 2:25 Uhr alle 70 Minuten fahren. Das Semesterticket heißt in Dresden Studentenjahresticket. Das Ticket gilt für den Verkehrsverbund Oberelbe (VVO) in allen Bussen, Straßenbahnen und Personenfähren in und um Dresden und zusätzlich für den Schienenpersonennahverkehr (SPNV) in Sachsen. Je nachdem, in welchem Gültigkeitsbereich man sich aufhält, gelten verschiedene Regelungen. Diese sind auf der Webseite des StudentInnenrats zusammengefasst. Gut zu wissen: Nachts und am Wochenende darf auch das Fahrrad kostenlos mitfahren. Der Preis für das Studentenjahresticket (175,80 Euro pro Semester) ist im Semesterbeitrag inbegriffen. Der liegt für das Sommersemester 2017 bei 257,90 Euro. Fahrrad Mit dem Rad durch Dresden zu fahren ist nicht nur wahnsinnig schön, sondern auch wahnsinnig praktisch. Auf dem TU-Campus liegen zwischen den einzelnen Veranstaltungen manchmal längere Strecken und die inoffizielle Campus-Buslinie 61 ist meistens überfüllt. Länger als 20 Minuten ist man mit Rad vom TU-Campus zu den typischen Studenten-Wohnvierteln eigentlich nie unterwegs. Und wenn das Wetter nicht mitspielt, gibt es ja noch Straßenbahnen und Buslinien. Ein Wermutstropfen: Fahrradwege sind in manchen Teilen Dresdes rar. Außerdem ist ein massives Fahrradschloss empfehlenswert, auf dem Campus werden immer wieder Diebstähle gemeldet. Günstige Räder findet man Samstagfrüh auf dem Flohmarkt an der Albertbrücke. Auch ein Blick in die Unizeitungen CAZ und ad.rem lohnt sich. Taxi Das FunkTaxi Dresden erreicht man über die Nummer 211 211. Die Bestellung ist auch über die App ""Dein Taxi"" möglich. Die Dresdner Verkehrsbetriebe bieten zwischen 22 und vier Uhr für einige Stadtgebiete mit schwieriger Öffi-Anbindung auch sogenannte Anruflinientaxis (kurz: Alita), die man zu regulären Ticketpreisen bis 20 Minuten vor der gewünschten Abfahrt bestellen kann. Achtung: Die ""Alitas"" sind nicht im Semesterticket inbegriffen, bestellen kann man sich eines unter 0351 8571111 oder beim Fahrer der Linie, mit der man vorher unterwegs ist.","Viele verbinden Dresden mit Pegida. Doch Dresden ist mehr: bei Studenten sehr beliebt, zum Beispiel. Neulinge fragen sich: Welches Viertel ist hip? Was bedeutet Bibo? Und wo hat man die beste Aussicht auf die Altstadt? Der Ratgeber von SZ.de und jetzt.de liefert Antworten.",bildung,https://www.sueddeutsche.de/bildung/studium-so-lebt-es-sich-in-der-uni-stadt-dresden-1.2437894,Studium - So lebt es sich in der Uni-Stadt Dresden,00/03/2017,Wohnen in Dresden,Erfahren Sie alles über Wohnen und Leben in Dresden. Tipps für die Wohnungssuche und Verkehrsmittel in der Stadt.,"Wohnen, Dresden, Mietpreise, Studentenwohnheim, Verkehrsmittel, WG-Zimmer, Wohnungssuche, Campus, Fahrrad, Öffentliche Verkehrsmittel",Planen Sie in Dresden zu wohnen? Wir haben für Sie die besten Tipps zu Wohnungssuche und Verkehrsmitteln in der Stadt zusammengestellt! #WohnenInDresden #Studentenwohnung #WGZimmer #Verkehrsmittel #FahrradWege #Wohnungssuche 68,"Dem jungen Kollegen, so schreibt der Professor, sei ""eine ""vorzügliche Leistung geglückt"". Mancher Aspekt sei ""noch nie so profund dargestellt worden wie in dieser Arbeit"". Er könne feststellen, dass der Verfasser ""sein großes Thema in mustergültiger Weise bearbeitet hat und viel Lob verdient"". Das höchste Lob gar, die Bestnote: summa cum laude. Es war der CSU-Politiker Karl-Theodor zu Guttenberg, der diese Lobhudelei erfuhr. Fünf Jahre später wurde er als Betrüger enttarnt: ein dreistes Plagiat, Schande statt Lob. Das Gutachten aber lag im Trend. Professoren geizen immer seltener mit summa cum laude.",Sehr gute Bewertungen werden bei Deutschlands Doktoranden immer häufiger. Sind die Leistungen besser geworden - oder nur die Noten?,bildung,https://www.sueddeutsche.de/bildung/hochschulen-hervorragend-ausgezeichnet-1.2594856,Hochschulen - Hervorragend! Ausgezeichnet!,00/08/2015,Plagiat - Enthüllung,"Guttenberg's Plagiat-Skandal enthüllt, Professoren sind großzügiger mit Bestnoten. Lesen Sie mehr!","Guttenberg, Plagiat, Skandal, Betrug, Professoren, Bestnote, summa cum laude, Lob, Enthüllung, Trend",Guttenberg's Plagiat-Skandal enthüllt! Lesen Sie mehr über die großzügige Vergabe von Bestnoten in der akademischen Welt #Plagiat #Skandal #Professoren #Betrug 69,"Europa, die USA und Australien sind die beliebtesten Reiseländer für Auslandsaufenthalte. Wer aber lieber in eine ganz fremde Kultur eintauchen will oder schon seit Jahren von einer Reise in eine bestimmte Ecke der Welt träumt, kann sich nach länderunabhängigen oder regionenspezifischen Stipendien umschauen. Ähnlich dem Deutschen Akademischen Auslandsdienst (DAAD) und den Begabtenförderwerken, die auch Auslandsaufenthalte ihrer Stipendiaten bezuschussen, gibt es einige andere Stipendiengeber, die weniger bekannt sind, aber ebenso Auslandsaufenthalte unabhängig von der Zielregion unterstützen. Wie dem DAAD geht es ihnen um den internationalen Austausch oder um die Förderung einer bestimmten wissenschaftlichen Disziplin. Für das Baden-Württemberg Stipendium beispielsweise können sich Schüler, Studenten und Berufstätige aus Baden-Württemberg bewerben, die ins Ausland wollen. Die Haniel Stiftung fördert in Kooperation mit der Studienstiftung des Deutschen Volkes wirtschaftsbezogene Aufbaustudiengänge im Ausland. Außerdem gibt es Angebote über die Hochschulen selbst, die Kooperationen mit ausländischen Unis unterhalten oder Stipendien vergeben: Studenten der Uni Erlangen-Nürnberg unterstützt beispielsweise die Dr. Artur Grün-Stiftung für Auslandsförderung. Programme für Lateinamerika oder China Darüber hinaus gibt es einige Stipendienangebote, mit denen Kontakte in bestimmte Länder gestärkt werden sollen. Bei der Haniel Stiftung etwa gibt es weitere auf die USA oder China beschränkte Programmschienen. Auslandsaufenthalte in Lateinamerika, Afrika oder Asien fördert beispielsweise der Lutherische Weltbund. Die Gemeinschaft für studentischen Austausch in Mittel- und Osteuropa vergibt Stipendien für Studienaufenthalte in Polen und Tschechien. Forschungsstipendien in Japan für Nachwuchswissenschaftler bietet die Japan Society for the Promotion of Science. Gerade bei Ländern, die nicht - wie die USA, Australien oder EU-Länder - ganz oben auf der Bewerber-Wunschliste stehen, gibt es für die Auslandsstipendien oft nur wenige Bewerber, so dass die Chancen für ein Stipendium gut stehen. Es lohnt sich also, Datenbanken nach den - vielleicht auch weniger populären - Wunschländern zu durchforsten und sich an der eigenen Uni nach Kooperationen oder Förderprogrammen zu erkundigen. Ansprechpartner sind die Stipendienstellen, die International Offices, Auslandsämter oder die Fachschaften und Professoren. Auch Berufs- oder Wissenschaftsverbände können unter Umständen weiterhelfen.",Möglichst weit weg und mal was ganz anderes sehen: Auch für das Auslandsstudium in exotischen Ländern und Regionen gibt es Stipendien. Bewerber haben gute Chancen auf finanzielle Förderung.,bildung,https://www.sueddeutsche.de/bildung/studieren-im-ausland-wie-bekomme-ich-ein-stipendium-fuer-mein-traumland-1.1287500,Wie bekomme ich ein Stipendium für mein Traumland?,00/05/2017,Stipendien für Auslandsaufenthalte,Entdecke weniger bekannte Stipendiengeber für Reisen in fremde Kulturen oder gezielte Förderungen in wissenschaftlichen Disziplinen. Tipps und Chancen!,"Stipendien, Auslandsaufenthalte, Förderung, Wissenschaft, Kultur, USA, Australien, Europa, Haniel Stiftung, Baden-Württemberg Stipendium, Dr. Artur Grün-Stiftung, Lutherischer Weltbund, Gemeinschaft für studentischen Austausch, Japan Society for the Promotion of Science.",Entdecke neue Möglichkeiten für Auslandsaufenthalte: Stipendien für gezielte Förderungen in wissenschaftlichen Disziplinen oder zum Eintauchen in fremde Kulturen. Erfahre hier mehr über die besten Stipendien! #Stipendien #Auslandsaufenthalte #Förderung #Kultur #Wissenschaft 70,"Marco Maurer hat es geschafft - so sagt man das wohl. Er, Sohn eines Schornsteinfegers und einer Friseurin, Scheidungskind aus einer bayerischen Kleinstadt, hat die Heimat verlassen, studiert, ist Journalist geworden. Welche Hürden er überwinden musste, beschreibt er in einem Buch. ""Du bleibst, was du bist"" heißt es und macht in seinen stärksten Momenten deutlich: ""Es geschafft zu haben"" ist eine verkürzte und unzureichende Floskel für das, was Maurer erlebt hat und immer noch erlebt. In Deutschland studieren Kinder von Nicht-Akademikern viel seltener als Akademiker-Kinder. Und selbst für die, die den Weg an die Universität finden, bleibt ein Rest von dem Gefühl zurück, nicht dazuzugehören. Erst einmal Molkereifachmann ""Du bleibst, was du bist"" ist in Folge eines Artikels in der Zeit entstanden. In ""Ich Arbeiterkind"" erzählt Maurer ebenso wie im Buch von dem Grundschullehrer, der seiner Mutter mit den Worten ""Das hat doch keinen Wert bei ihm"" für den Sohn den Gang auf die Haupt- statt die Realschule empfahl. Ein Urteil, das seine Mutter, die Friseurin, von dem Akademiker, der vor ihr saß, hinnahm. Und hinterher sagte: ""Ich habe mich einfach machtlos gefühlt."" Marco selbst setzte durch, dass er die Aufnahmeprüfung für die Realschule machen durfte, schloss mit der Mittleren Reife ab, inklusive Ehrenrunde. Seinen Traumberuf - Sportjournalist - redete ihm ein Mann vom Arbeitsamt erst einmal aus und riet ihm stattdessen zu ""etwas Vernünftigem"". Maurer lernte Molkereifachmann, holte das Abitur nach und traf zum ersten Mal auf einen Menschen, der seine Träume nicht abgehoben fand. ""Sie würden einen ausgezeichneten Journalisten abgeben"", sagte ihm ausgerechnet die strenge Deutschlehrerin, die ihre Schüler mit anspruchsvoller Literatur herausforderte, die der Lehrplan gar nicht vorsah. Maurer ist heute tatsächlich ein ausgezeichneter Journalist im Wortsinn, insgesamt 13 Journalistenpreise listet er auf seiner Homepage auf, drei allein für ""Ich Arbeiterkind"". Was Maurer jedoch sonst so aus seinem Leben erzählt, macht deutlich, dass ""Du bleibst, was du bist"" nicht nur für Arbeiterkinder gilt, die in den vorgesehenen Bahnen bleiben. Sondern auch für Maurer selbst, der sich zuweilen in beiden Welten fremd fühlt: in seiner Familie, aber auch in seinem neuen akademischen Freundeskreis mit den reichen, behüteten Mädchen, von denen eine seine Freundin ist. Fremd in beiden Welten Er schreibt von schwierigen Gesprächen mit seinem Vater, der Schwule als ""warme Brüder"" bezeichnet und findet, heute noch Auschwitz-Wärter zu verfolgen, sei übertrieben. Und er schreibt mit leiser Verwunderung über das seltsame Gefühl, das ihn manchmal in Gegenwart der Eltern seiner Freundin befällt. Mit denen macht er zum Beispiel Weihnachtsurlaub in einem Chalet in der Schweiz, zu viert sitzen sie abends am Kaminfeuer, jeder von ihnen ein Buch oder eine Zeitung in der Hand. Bei seinen Eltern zuhause läuft stattdessen immer der Fernseher. Bücher hat er von ihnen nie bekommen. Seine Herkunft beeinflusst allerdings nicht nur sein Privatleben. Maurer fühlt sich persönlich angesprochen, wenn er als Journalist über Themen wie die gescheiterte Hamburger Schulreform schreibt. Über Eltern, die sich sorgen, was passiert, ""wenn unterqualifizierte Kinder von Nichtakademikern auf fortführende Schulen gehen und dort den Bildungsfortschritt der begabteren Schüler aus bildungsaffinen Haushalten aufhalten"", ärgert er sich sehr.","Der Sohn einer Friseurin soll Molkereifachmann werden - aber doch kein Akademiker: Journalist Marco Maurer beklagt ein Bildungssystem, das Arbeiterkindern wie ihm den Weg zum Traumberuf schwer macht.",bildung,https://www.sueddeutsche.de/bildung/chancengleichheit-aufstieg-eines-arbeiterkindes-1.2390254,Warum aus dem Arbeiterkind selten ein Akademiker wird,00/04/2015,Arbeiterkind hat es geschafft,Marco Maurer ist heute erfolgreichen Journalist. Lesen Sie hier von Hürden im Leben und seinem Weg dorthin.,"Arbeiterkind, Bildung, Universität, Journalismus, Gesellschaft, Bildungschancen, Bildungsgerechtigkeit, Vorurteile, soziale Herkunft, Chancengleichheit","Wie ein Arbeiterkind es zum erfolgreichen Journalisten geschafft hat. Marco Maurer erzählt von seinen Erfahrungen und den Hürden, die er überwinden musste. #Arbeiterkind #Journalismus #Bildungsgerechtigkeit" 71,"Die Digitalisierung wird oft als vierte industrielle Revolution bezeichnet, nach der Erfindung der Dampfmaschine, des Fließbandes und des Computers. Der Name klingt imposant, auch wenn er nie ein offizieller Titel war: ""Elite-Universität"". Die Auszeichnung für ganze Hochschulen galt stets als Attraktion der Exzellenzinitiative - viel präsenter als ihre beiden anderen Säulen, die Förderung von zuletzt jeweils gut 40 Doktorandenschulen und Forschungsbereichen, den ""Clustern"". Wohlgemerkt: galt. Über den Wettbewerb sind seit 2005 etwa fünf Milliarden Euro zusätzlich in Forschung geflossen, Ende 2017 läuft er aus. Und immer deutlicher zeichnet sich ab: Die Exzellenzuniversitäten - aktuell sind es elf - werden im künftigen Konzept wohl abgeschafft. ""Wozu brauchen wir den Elite-Stempel?"" ""Was bleiben muss, ist der Exzellenzgedanke, der offene Wettbewerb. Ich kann mir aber eine Exzellenzinitiative ohne den 'Elite-Titel' sehr gut vorstellen"", sagt der Präsident der Hochschulrektorenkonferenz, Horst Hippler, der Süddeutschen Zeitung. ""Wozu brauchen wir den Elite-Stempel? Ob die LMU in München, nur ein Beispiel, nun dieses Etikett hat oder nicht: Jeder weiß, dass das ein guter Laden ist. Das gleiche lässt sich über viele andere sagen."" Hippler war vor seinem Amt im Dachverband Chef des damaligen Exzellenz-Standorts Karlsruhe und als Befürworter des Elite-Konzepts bekannt. Auch aus Sicht des Bundesbildungsministeriums ""ist die bloße Fortschreibung von Förderlinien nicht zielführend"", wie es etwas nebulös im Haus von Johanna Wanka (CDU) heißt. Das klingt auch nach einer Abkehr von der Elite-Kür. Doch was kommt stattdessen? Schon in Kürze wollen sich Bund und Länder auf ein vorläufiges Konzept einigen Die Gewinner-Unis bisher, in allen drei Förderlinien, konnten herausragende Bedingungen für Forscher schaffen. Dass Deutschland hinter den USA und Großbritannien drittbeliebtestes Gastland für internationale Wissenschaftler ist, verdankt man auch dem Wettbewerb. Bund und Länder sowie die Berliner Koalitionsfraktionen von Union und SPD haben sich daher schon grundsätzlich geeinigt: Es geht weiter mit der Exzellenzinitiative, zehn Jahre mindestens, wieder mit vielen Milliarden Euro. Wie das neue Konzept aussieht - darauf hat man sich noch nicht verständigt. Während die SPD in Bund und Ländern dem Vernehmen nach die Förderung möglichst breit aufstellen will, denkt man in der Union an eine Art Super-Elite: ganz wenige Standorte mit weltweiter Strahlkraft. Das wären dann nicht elf Elite-Unis wie derzeit, und auch nicht nur Hochschulen - sondern womöglich drei Regionen, in denen Unis und Partner wie Max-Planck-Institute als Standort Geld erhalten. Man werde sicher ""nicht das Geld mit der Gießkanne ausschütten"", heißt es in Unionskreisen.",Fünf Milliarden Euro sind seit 2005 in die Forschung geflossen - im kommenden Jahr läuft der Förderwettbewerb der Exzellenz-Initiative aus. Doch was kommt dann?,bildung,https://www.sueddeutsche.de/bildung/hochschulfoerderung-bye-bye-elite-unis-1.2615031,"Hochschulförderung - Bye, bye Elite-Unis",00/08/2015,Exzellenz ohne Elite,Wie die Exzellenzinitiative ohne den Elite-Titel weitergehen wird und welche Veränderungen geplant sind.,"Digitalisierung, Exzellenzinitiative, Elite-Titel, Hochschulen, Wettbewerb, Förderung, Forschung, Deutschland, internationale Wissenschaftler, Konzept",Wie geht es weiter mit der Exzellenzinitiative ohne den Elite-Titel? Erfahre mehr über die geplanten Veränderungen und die Zukunft der Forschung in Deutschland. #Exzellenzinitiative #Forschung #Deutschland 72,"Zwei Wochen hat sie Zeit, um die wichtigsten Inhalte der Betriebswirtschaftslehre zu erlernen. Saskia Schneider ist Psychologin, bislang hat sie am Institut für Sexualmedizin der Berliner Charité gearbeitet. Jetzt soll sie für die Strategieberatung Boston Consulting Group (BCG) Unternehmen optimieren. Dafür absolviert sie das zweiwöchige BWL-Bootcamp der Beratung: Gemeinsam mit acht Ingenieuren, Philosophen und anderen Exoten lernt sie jene Grundprinzipien der BWL, die in ihrem neuen Job unverzichtbar sind. Doch wie kann es sein, dass sich das Wichtigste einer ganzen Disziplin in wenigen Wochen zusammenfassen lässt? Schneider ist als Psychologin in der Unternehmensberatung kein Einzelfall. ""Bei uns liegt der Anteil an BWLern und Nicht-BWLern bei ungefähr 50 zu 50"", sagt Philipp Jostarndt, Partner und Recruitingchef bei BCG. Die Exoten bringen Diversität ins Team und seien unverzichtbar für den Projekterfolg. Sein Lieblingsbeispiel: der Musikwissenschaftler, der als Projektleiter die Steuerung eines Hochofens in einem Stahlwerk optimiert. Und auch in anderen Sektoren machen sich die Fachfremden in BWL-Jobs breit. 2,2 Millionen Arbeitnehmer üben laut Bundesagentur für Arbeit in Deutschland betriebswirtschaftliche Tätigkeiten aus. Von ihnen haben aber nur 1,7 Millionen ein betriebswirtschaftliches Studium absolviert. Dem Ruf des BWL-Studiums tut das nicht gerade gut. Zwar kennen viele BWLer das Klischee, sie seien angepasst, unkreativ und langweilig. Doch gleichzeitig gelten sie eben auch als fleißig, clever und vor allem: kompetent in ihrem Feld. So ließen sich bislang schließlich ihre hohen Einstiegsgehälter rechtfertigen. Und so hat sich die BWL zum beliebtesten Studiengang Deutschlands gemausert. Doch wenn jetzt Geistes- und Naturwissenschaftler ins Herz des BWL-Territoriums vordringen, stellt das die Mär vom langweiligen, aber kompetenten BWLer infrage. Sind BWLer derart ersetzbar? ""Der Großteil meines Studiums war stumpfes Auswendiglernen"", sagt Andreas Fiege, der in Wirklichkeit anders heißt und Absolvent der privaten European Business School in Oestrich-Winkel ist. Fiege absolvierte während des Studiums Praktika bei Beratungen und Banken, später arbeitete er bei mehreren Start-ups, heute leitet er sein eigenes Unternehmen in Berlin. Inhaltlich gut vorbereitet habe ihn sein Studium auf diese Herausforderungen jedoch nicht, sagt er. Den Stoff hätten die Studierenden kurzfristig in sich reingestopft, um ihn in der Prüfung wieder auszuspucken. ""Bulimie-Lernen"" hieß das, angelehnt an die mit Hungerattacken einhergehende Essstörung. Das Gelernte konnte nach der Prüfung, musste gar, sofort wieder vergessen werden. Schließlich stand die nächste Prüfung unmittelbar bevor. Für Praktika ist genug Zeit, für kritisches Hinterfragen und nachhaltiges Lernen nicht Heute stellt Fiege für seine Firma selbst Mitarbeiter ein - auch BWLer. Von deren Universitäten wünscht er sich, dass sie weniger aufs Auswendiglernen setzen. Stattdessen sollten Gruppenarbeit und kritisches Hinterfragen in den Fokus rücken. ""Das ist doch der Unterschied zwischen BWL und Fächern wie Jura oder Medizin. Ein Arzt muss nun mal alle Krankheitsbilder kennen, da führt kein Weg am Auswendiglernen vorbei."" Ein BWLer dagegen müsse vor allem Kreativität, analytische Fähigkeiten und ""people skills"" mitbringen. Fähigkeiten also, die beim Auswendiglernen eher auf der Strecke bleiben. Auch Kornelia Huegli hat an einer Spitzenuniversität BWL studiert. Auch ihr Lebenslauf liest sich beeindruckend. Und auch sie hinterfragt den inhaltlichen Nutzen ihres Studiums. ""Irgendwelche Details des Steuerrechts, die ich vor drei Jahren einmal auswendig gelernt und danach nie mehr gesehen habe, bringen mir natürlich heute nicht mehr viel"", sagt die Absolventin der Universität St. Gallen.","BWL ist der beliebteste Studiengang an deutschen Hochschulen. Im Beruf konkurrieren die Absolventen jedoch oft mit fachfremden Kollegen, die das Wirtschaften eher nebenbei lernen. Ist die Disziplin überflüssig?",bildung,https://www.sueddeutsche.de/bildung/betriebswirtschaft-braucht-es-das-bwl-studium-1.4084896,Karriere - Braucht es das BWL-Studium?,00/08/2018,BWL-Bootcamp für Quereinsteiger,"Quereinstieg in die BWL mit einem 2-wöchigen Bootcamp. Erfahren Sie, was man wirklich braucht und wie man sich vorbereitet.","Quereinsteiger, BWL, Bootcamp, Unternehmensberatung, Kompetenzen, Auswendiglernen, Gruppenarbeit, Kreativität, Analyse, People Skills, Mitarbeiterauswahl","Wie man ohne BWL-Studium zum Unternehmensberater wird: Das 2-wöchige BWL-Bootcamp für Quereinsteiger erklärt es. Erfahren Sie mehr über die Fähigkeiten, die wirklich zählen und wie man sich vorbereitet. #Quereinstieg #BWL #Bootcamp #Unternehmensberatung #Kompetenzen." 73,"Zehn Mythen über die Schule - und was dran ist Kaum ein Thema beschäftigt Eltern so sehr wie das der ersten Schuljahre ihres Kindes, und fast immer geht es um die gleichen Vorwürfe. Es geht um Grundschüler, denen nach den Hausaufgaben kaum Freizeit bleibe bis hin zu Prüfungen, die doch viel schwerer seien als früher. Aber was ist wirklich dran? In der Titelgeschichte des Magazins ""Süddeutsche Zeitung Familie"" klopfen wir die zehn gängigsten Mythen zur Grundschule auf ihren Wahrheitsgehalt ab. Wir haben mit Bildungsforschern und Lehrern gesprochen, lassen Eltern zu Wort kommen. Am Ende ergibt sich das komplexe Bild einer Grundschule in einem föderalen Bildungssystem, die in vielen Punkten besser ist als vermutet. Sie steht aber unter verschärfter Beobachtung und auch größerem Druck, weil die heutigen Eltern genauer wissen wollen und genauer hinschauen, was in den Klassenräumen vorgeht und wie vor allem ihre Kinder bestehen. So hat eine aktuelle Umfrage herausgefunden, dass in 41 Prozent der Familien Noten für Stress sorgen - interessanterweise schrieben bei diesen 41 Prozent ein Drittel der Kinder nur Einser und Zweier. Auch ist die Schule nicht unbedingt schwerer geworden, aber eben anders. Statt um pures Auswendiglernen geht es heute oft mehr darum, Probleme in ihrem Zusammenhang lösen zu können. Statt den genauen Aufbau eines Thermometers wissen zu müssen, geht es eher um das Entstehen von Wetterphänomen. Und auch die skandinavischen Länder sind nicht in allen Punkten ein Bildungsparadies, so halten viele Experten die Chancengleichheit in Finnland inzwischen für einen Mythos. Und wie sieht es bei anderen Mythen in Deutschland aus? Sortieren deutsche Schulen wirklich zu früh? Sind Waldorfschulen eigentlich die besseren Schulen? Sind Lehrer faul? Schaut Schule nur auf die Schwächen statt auf die Stärken? Klappt Inklusion wirklich nicht?","Kinder sind heute viel gestresster. Inklusion funktioniert eh nicht. Lehrer sind faul. Das Magazin ""SZ Familie"" hat recherchiert, was wirklich stimmt.",bildung,https://www.sueddeutsche.de/bildung/kindererziehung-zehn-mythen-ueber-die-schule-und-was-wirklich-dran-ist-1.3631073,Zehn Mythen über die Schule - und was wirklich dran ist,00/08/2017,Grundschulmythen aufgedeckt,Was ist dran an den zehn gängigsten Mythen zur Grundschule? Wir klären auf!,"Grundschule, Mythen, Bildung, Eltern, Lehrer, Schulsystem, Stress, Chancengleichheit, Waldorfschulen, Inklusion",Mythen rund um die Grundschule gibt es viele. Aber was stimmt wirklich? Wir klären auf und decken die Wahrheit auf! #Grundschule #Mythen #Bildung #Eltern #Lehrer #Schulsystem #Stress #Chancengleichheit #Waldorfschulen #Inklusion 74,"An vielen Hochschulen gilt noch immer: Professoren und Studierende leben in verschiedenen Welten und haben zwar ein paar Vermutungen, was man voneinander erwartet, aber wenig Gewissheiten. Anhand dieser These ist eine Studie der Frage nachgegangen, welche Verhaltensweisen und Eigenschaften sich Studierende von ihren Professoren wünschen. Co-Autor Jens Nachtwei ist Personalpsychologe und forscht seit 2011 als Postdoc am Lehrstuhl für Sozial- und Organisationspsychologie der Humboldt-Universität zu Berlin. Zudem lehrt er seit 2012 als Professor für Wirtschaftspsychologie an der Hochschule für angewandtes Management in Ismaning bei München. SZ: Herr Nachtwei, die Lehre spielt an vielen Unis eine untergeordnete Rolle. Wollen Sie und Ihre Kollegen sich dem mit Ihrer Studie entgegenstellen? Jens Nachtwei: Das kann man so sagen. Mein Kollege Thorsten Gruber hat in einem Artikel gemeinsam mit anderen die Rolle von Studierenden als Kunden der Hochschulen diskutiert. Und bei einem Kunden fragt man sich als Unternehmen doch auch: Wie kann ich ihn zufriedenstellen und dafür sorgen, dass er gerne wiederkommt? Umso überraschender, dass an Unis recht selten thematisiert wird, wie man eine didaktisch gute Vorlesung hält. In Fakultätsmeetings und ähnlichen Veranstaltungen wird tatsächlich viel über Formales, über Forschung und auch mal über den Betriebsausflug gesprochen - aber auffallend wenig über die Lehre und die Beziehung zu den Studierenden. Da ich mich als Personalpsychologe sehr dafür interessiere, wie Menschen ihren Job machen wollen und dabei von anderen gesehen werden, lag die Forschungsfrage auf der Hand: Was macht in den Augen der Studierenden einen guten Professor aus? Eigentlich wäre es doch logisch, dass sich diese Frage jeder Hochschuldozent selbst stellt. Werden Lehrveranstaltungen immer noch zu wenig evaluiert? Eher nicht, aber die Bewertung durch die Studierenden hängt natürlich von vielen Faktoren ab. Da wird ein Dozent womöglich deshalb gut bewertet, weil er einfach ein sympathischer Typ oder in seinem Kurs leicht eine Eins zu bekommen ist. Über die Qualität der Lehrveranstaltung sagt die Evaluation nicht zwingend etwas aus. Dazu kommt: Die meisten Dozenten sprechen untereinander kaum über das Lehren. Das liegt meiner Meinung nach aber auch ein wenig im System Hochschule begründet. Inwiefern? Zum Professor wird man primär berufen aufgrund wissenschaftlicher Expertise - nachgewiesen durch Publikationen - und des Potenzials, Drittmittel einzuwerben. An Fachhochschulen zählt zudem die einschlägige Erfahrung in der Praxis. Ob man auch pädagogisch etwas drauf hat, ist meist eher zweitrangig und man wird in dem Bereich kaum geschult. Weil das so ist, haben viele Professoren womöglich auch ein wenig Angst davor, sich mit sich selbst und dem Berufsbild, das sie da im Hörsaal ausüben, auseinanderzusetzen. Nun ist es den in Ihrer Studie befragten Studierenden aber besonders wichtig, dass die Lehre logisch strukturiert ist. Was muss sich also ändern? Es wäre sehr sinnvoll, wenn man sich unter Kollegen einfach mal gegenseitig in die Vorlesungen setzen würde. So könnte man mit überschaubarem Aufwand die Kräfte bündeln und sich darüber austauschen, was gut läuft und woran man vielleicht arbeiten könnte. Grundsätzlich sollten die Hochschulen auch viel mehr darauf achten, dass Dozenten in den Bereichen Pädagogik und Didaktik regelmäßig geschult werden. Im Moment ist es theoretisch möglich, sich während einer jahrzehntelangen Uni-Karriere kein einziges Mal pädagogisch fortzubilden. Das darf eigentlich nicht sein, im Hörsaal wird schließlich die nächste Generation von Wissenschaftlern und Fach- und Führungskräften unterrichtet. Da dürfen keine längst veralteten Methoden zum Einsatz kommen.","Es genügt, wenn Professoren effizient lehren, zeigt eine Studie. Co-Autor Jens Nachtwei über fortbildungsfaule Dozenten und konservative Studierende.",bildung,https://www.sueddeutsche.de/bildung/studium-professoren-studenten-1.4186452,Studium - Studierende wollen nicht unterhalten werden,00/11/2018,Hochschuldozenten - Welche Eigenschaften zählen?,"Eine Studie untersucht, was Studierende von ihren Professoren erwarten. Lesen Sie, was einen guten Professor ausmacht.","Hochschuldozent, Studierende, Lehre, Vorlesung, Didaktik, Pädagogik, Evaluation, Hochschule, Wissenschaftler, Führungskräfte",Wie sieht der ideale Hochschuldozent aus? Eine Studie hat die Erwartungen von Studierenden an ihre Professoren untersucht und interessante Ergebnisse gefunden. Erfahren Sie mehr in unserem Artikel! #Hochschuldozenten #Studierende #Lehre #Hochschule #Wissenschaft 75,"Lara Luttmer ist in mehrfacher Hinsicht eine Ausnahme: Die Hamburgerin studiert einen dieser seltsam klingenden neuen Studiengänge, ""Mensch-Computer-Systeme"", eine Mischung aus Psychologie und Informatik. Sie zog extra dafür nach Würzburg um. Ihre Leistungen sind sehr gut, sie hat nebenbei noch Chinesisch gelernt und sich für ein Zweitstudium in Sinologie eingeschrieben, arbeitet als Hilfswissenschaftlerin und schafft es auch noch, sich in der Fachschaft zu engagieren. Für all das wurde sie mit dem sogenannten Deutschlandstipendium belohnt. ""Es ist ein wunderschönes Gefühl, meinen Eltern, die inzwischen Rentner sind, nicht mehr auf der Tasche liegen zu müssen. Mit Bafög, Hiwistelle und Stipendium bin ich endlich finanziell unabhängig"", freut sie sich. Lara Luttmer ist glücklich über ihr Deutschlandstipendium. Die 22-Jährige studiert ""Mensch-Computer-Systeme"" in Würzburg. Seit dem Sommersemester 2011 gibt es das Deutschlandstipendium: Auf 150 Euro monatlich, die ein privater Sponsor einem herausragenden Studierenden schenkt, legt der Bund noch einmal denselben Betrag drauf - unabhängig vom Einkommen der Eltern und vom Bafög. 300 Euro im Monat, das kann sich lohnen. Doch ihre Sponsoren müssen die Universitäten selbst finden - das ist in Deutschland, anders als in den USA, woher das Modell stammt, nicht überall so leicht. Zum Wintersemester hatten die bayerischen Hochschulen erst zwei Drittel ihrer möglichen 1200 Stipendien vergeben. Acht Prozent aller Studierenden sollen langfristig in den Genuss des Stipendiums kommen, jedes Jahr wird mehr Geld ausgeschüttet. In diesem Jahr bekommt Bayern theoretisch schon 2800 Stipendien zugeteilt. Um die alle vergeben zu können, müssen die Hochschulen noch kräftig die Werbetrommel rühren. Eine Technische Hochschule mit ihren traditionell guten Kontakten zur Industrie und den führenden DAX-Konzernen tut sich da leicht. So vermeldet die TU München, dass sie schon alle 260 Stipendien für 2012 vergeben hat. Fast 650.000 Euro kann sie auf diese Weise an die glücklichen Gewinner ausschütten. Die benachbarte Ludwig-Maximilians-Universität mit ihrer überwiegend geisteswissenschaftlichen Ausrichtung muss dagegen noch sammeln gehen und kann ihre Stipendien für 2012 erst ausschreiben, wenn sie genügend Sponsoren gefunden hat. Auch die anderen bayerischen Universitäten suchen noch weitere Unterstützer.","300 Euro, gezahlt von einem Sponsor und der Bundesregierung - das ist das Deutschlandstipendium. Eine gute Einrichtung, doch die Universitäten müssen ihre Unterstützer selbst finden. Und das gestaltet sich schwierig.",bildung,https://www.sueddeutsche.de/bildung/deutschlandstipendium-studieren-mit-sponsor-1.1262174,Studieren mit Sponsor,00/01/2012,Studieren mit Sponsor,Lara Luttmer erhält Deutschlandstipendium für Mensch-Computer-Studium in Würzburg. Bayern vergibt 2800 Stipendien.,"Deutschlandstipendium, Studium, Mensch-Computer-Systeme, Bayern, Hochschule, Stipendien, Sponsoren, Finanzierung, Würzburg, Psychologie","Lara Luttmer, Studentin für Mensch-Computer-Systeme, erhält Deutschlandstipendium für ihr außergewöhnliches Studium in Würzburg. Bayern vergibt 2800 Stipendien, um talentierte Studierende zu unterstützen. #Deutschlandstipendium #Studium #Bayern #Würzburg" 76,"Entlastet in allen Punkten: Die Universität Gießen hat die Plagiatsvorwürfe gegen die Dissertation von SPD-Fraktionschef Frank-Walter Steinmeier zurückgewiesen. Es liege weder eine Täuschungsabsicht noch ein wissenschaftliches Fehlverhalten vor, erklärte die Hochschule am Dienstag. Der zuständige Promotionsausschuss habe deshalb in einer Sitzung am Vortag beschlossen, Steinmeier den Doktorgrad nicht zu entziehen und das Prüfverfahren einzustellen. Der Dortmunder Wirtschaftswissenschaftler Uwe Kamenz hatte die Justus-Liebig-Universität Ende September in einer E-Mail darüber informiert, dass er ""Plagiatsindizien"" in der Dissertation des Politikers gefunden habe. Angehängt war ein mehrseitiger ""Prüfbericht"", der das Fehlverhalten Steinmeiers belegen sollte. Der Fall schlug auch deshalb hohe Wellen, weil es das erste Mal war, dass ein prominenter sozialdemokratischer Politiker des Plagiats bezichtigt wurde. Zuvor hatten mit Karl-Theodor zu Guttenberg und Annette Schavan zwei Minister von CSU und CDU ihren Doktortitel wegen Plagiats verloren und waren von ihren Ämtern zurückgetreten. Auch mehrere FDP-Politiker waren wegen Plagiatsvorwürfen in den Schlagzeilen. Frühe Zweifel Steinmeier bekam jedoch von Beginn an Schützenhilfe aus der Wissenschaft. So äußerten Plagiatsexperten Kritik an Kamenz' Vorgehensweise zur Feststellung von Plagiaten. Es sei fraglich, ob Steinmeiers Dissertation überhaupt genügend Mängel aufweise, um die Einleitung eines offiziellen Prüfverfahrens zu rechtfertigen. Auch auf Wunsch des Beschuldigten selbst - der die Anschuldigungen als ""absurd"" zurückwies - leitete die Uni Gießen dieses am 30. September ein. Die umfängliche Entlastung für Steinmeier kommt nun zu einem Zeitpunkt, da die öffentliche Stimmung sich zu seinen Ungunsten zu drehen schien. Zuletzt hatten mehrere Medien unter Berufung auf die Plattform VroniPlag berichtet, die Dissertation des SPD-Politikers weise tatsächlich eine beträchtliche Anzahl an Plagiatsstellen auf. Der Vorsitzende der Ständigen Kommission zur Sicherung guter wissenschaftlicher Praxis an der Uni Gießen, Wolf-Dietrich Walker, erklärte jetzt jedoch, man habe lediglich einige handwerkliche Schwächen bei der Zitierweise feststellen können. Steinmeier war 1991 mit seiner Arbeit zum Thema ""Tradition und Perspektiven staatlicher Intervention zur Verhinderung und Beseitigung von Obdachlosigkeit"" promoviert worden.",Von Beginn an hatten Plagiatsexperten Frank-Walter Steinmeier in Schutz genommen. Jetzt wird der SPD-Fraktionschef offiziell entlastet: Die Universität Gießen sieht bei seiner Doktorarbeit weder eine Täuschungsabsicht noch wissenschaftliches Fehlverhalten.,bildung,https://www.sueddeutsche.de/bildung/uni-giessen-weist-plagiatsvorwuerfe-zurueck-steinmeier-darf-doktortitel-behalten-1.1810862,Uni Gießen: Steinmeier darf Doktortitel behalten,00/11/2013,Steinmeier-Plagiatsvorwürfe: Entlastung in allen Punkten,Universität Gießen entlastet Frank-Walter Steinmeier von Plagiatsvorwürfen nach Prüfverfahren.,"Steinmeier, Plagiatsvorwürfe, Universität Gießen, Prüfverfahren, Entlastung, Doktorgrad, Dissertation, Täuschungsabsicht, wissenschaftliches Fehlverhalten, SPD",Plagiatsvorwürfe gegen Steinmeier entkräftet! Die Uni Gießen entlastet ihn von allen Anschuldigungen nach einem Prüfverfahren. #Steinmeier #Plagiatsvorwürfe #UniGießen 77,"Eigentlich ist der Valentinstag der Tag der Liebenden. Und tatsächlich spielten sich am vergangenen Freitag an meiner Schule herzzerreißende Szenen ab - allerdings waren sie überwiegend unerfreulicher Art. Wie an allen bayerischen Schulen wurden auch bei uns die Zwischenzeugnisse (anderswo auch ""Halbjahreszeugnisse"" genannt) verteilt. Die Reaktionen der Schüler waren durchaus unterschiedlich. Gemütszustand: aufgelöst bis aufgeregt. Eine Rückschau auf das postzensurale Gefühlsbarometer. Im Jammertal: Fünftkässler Markus weint seit Minuten bitterlich und lässt sich nicht beruhigen. Einige Mitschüler versuchen vergeblich, ihn zu trösten; andere schütteln nur den Kopf. Auch ich als Klassenlehrerin bin zunächst ratlos, weiß ich doch, dass er zu den fünf besten Schülern der Klasse gehört. Kein Grund zu weinen, sollte man meinen. Irgendwann ist Markus wieder in der Verfassung zu sprechen: ""Ich hab' in Reli nur eine Zwei!"" Das Verständnis der Mitschüler hält sich in Grenzen: ""Hallo, spinnst du? Ich hab' vier Fünfen - was meinst du, was bei mir daheim los ist, und du heulst wegen einer Zwei in Reli!"" So unterschiedlich kann die Wahrnehmung von Noten sein - wobei Markus kein Einzelfall ist. Es gibt schon seit einigen Jahren einen Trend zum Extremen. Auf der einen Seite machen sich sehr ehrgeizige Schüler wegen vermeintlich schlechter Noten wahnsinnig. Sie bauen sich selbst Druck auf, wo gar keiner nötig wäre - und wohl auch nicht gesund ist. Auf der anderen Seite scheinen diejenigen, die wirklich schlechte Noten haben, resigniert zu haben. Die schlechten Noten tangieren sie - zumindest nach außen - wenig, ja es wird sogar ein Wettbewerb ausgerufen, wer das schlechteste Zeugnis hat. In beiden Fällen kann ich oft nur raten, wie es zu Hause aussieht: Gibt es vielleicht tatsächlich Ärger wegen einer Zwei in Religion (was die wenigsten Mütter und Väter in der Elternsprechstunde zugeben würden)? Sind Noten in der Familie wirklich nur Nebensache - oder interessiert sich einfach keiner für das Kind und seine schulischen Belange? Angst vor der Höchststrafe: Kevin will nicht nach Hause, in Englisch hat es für die Vier nicht mehr gereicht. ""Jetzt kommt meine Playstation weg! Und ich bekomme voll Ärger ..."" Ob das die richtige Maßnahme ist? Verstehen Sie mich nicht falsch: Ich bin sehr für einen verantwortlichen Medienumgang, kein Kind sollte den ganzen Nachmittag vor einem Bildschirm verbringen, schon gar nicht unbeaufsichtigt. Aber erfahrungsgemäß haben solche Sanktionen keine Wirkung, außer dass sie das elterliche Gewissen beruhigen. Kevins Arbeitsmoral wird sich nicht verbessern, nur weil seine Playstation weg ist - er wird einfach eine andere Beschäftigung finden, die ihn davon abhält, etwas für die Schule zu tun. Seine Eltern täten besser daran, ihn positiv zu unterstützen: Indem sie ihren Sohn zum Beispiel bei den Hausaufgaben betreuen oder ihn Englisch-Vokabeln abfragen. So kommt es in der Regel gar nicht erst zu einem ""Mangelhaft"" im Zeugnis.",Gemütszustand: aufgelöst bis aufgeregt. An Catrin Kurtz' Schule werden Zwischenzeugnisse vergeben. Die Lehrerin muss Tränen trocknen - und sich über die Erziehungsmaßnahmen mancher Eltern wundern.,bildung,https://www.sueddeutsche.de/bildung/lehrer-blog-zum-zwischenzeugnis-jetzt-kommt-die-playstation-weg-1.1892866,Lehrer-Blog zum Zwischenzeugnis: Die Playstation kommt weg,00/02/2014,Schülernoten im Extrem,Unerfreuliche Szenen am Zeugnistag - Schülernoten im Extrem. Erfahren Sie mehr!,"Schülernoten, Zeugnistag, Extrem, ehrgeizige Schüler, schlechte Noten, Familienprobleme, verantwortlicher Medienumgang, Arbeitsmoral, Elternunterstützung, Mangelhaft","Unerfreuliche Szenen am Zeugnistag - Schülernoten im Extrem! Wie Eltern ihren Kindern helfen können, um bessere Noten zu bekommen? Erfahren Sie mehr! #Schülernoten #Zeugnistag #Elternunterstützung" 78,"Das Wort Ankündigungsministerin ist im wissenschaftspolitischen Vokabular mittlerweile gestrichen. Es war ja über Jahre eine wahre Freude für die Opposition im Parlament und für Lobby-verbände, der Bundesbildungsministerin Annette Schavan den Namen anzuheften. Allzu viele Vorstöße und Projekte waren am Föderalismus gescheitert, zogen sich ewig hin oder wurden mitunter von Berlin aus schlichtweg mies gemanagt. Seit drei Jahren heißt die Bundesministerin Johanna Wanka, und es ist erstaunlich, wie das nun läuft: Ein Projekt ums andere für Hochschulen und Wissenschaft arbeitet sie ab, im Akkord werden Beschlüsse verkündet, um mal Millionen, mal Milliarden ins System zu pressen. Wie kommt das? Macht Frau Wanka ihren Job so gut? Oder sind es die Rahmenbedingungen, die ihr ein glückliches Händchen bescheren? Allein in den vergangenen Wochen hat sie drei Großprojekte verkündet: die Exzellenzinitiative, der Förderwettbewerb für ""Elite""-Unis und Spitzenforschung, wird fortgesetzt - jährlich fließen 533 Millionen Euro, der Bund steigt finanziell stärker ein als die Länder. Zunächst gibt es keine zeitliche Befristung, Grundlage für diese dauerhafte Förderung ist die Lockerung des sogenannten Kooperationsverbots im Grundgesetz Ende 2014. Es gibt einen Nachwuchspakt, 1000 neue Jobs für angehende Professoren sollen bis 2032 kommen, Kosten: eine Milliarde Euro. Es gibt einen neuen Topf für kleine Unis und Fachhochschulen, den der Bund fast allein befüllt: eine halbe Milliarde Euro auf zehn Jahre. Dem Bafög hat Wanka eine Frischekur verpasst und es in die Hoheit des Bundes geholt, den Ländern wird gut eine Milliarde Euro abgenommen im Jahr. Geschacher im Bundesrat bei Erhöhungen entfällt fortan. Töpfe hier, Töpfe dort: etwa eine halbe Milliarde Euro für Lehrerausbildung an Unis. ""Die Frau hat einen Lauf, und was für einen"", sagt ein Kollege aus dem Wissenschaftsbetrieb Und beinahe täglich Neuigkeiten - und Erfolgsmeldungen - aus dem Bundesministerium: Rekordzahl an Studenten, weltweit drittbeliebtestes Gastland für ausländische Forscher. Auch Kennzahlen, für die Wankas Haus nur bedingt verantwortlich ist, heftet man sich ans Revers: die niedrigste Jugendarbeitslosigkeit in der EU zum Beispiel. Bei öffentlichen Auftritten merkt man der Bundesministerin die Lust am Verkaufen guter Nachrichten so richtig an. ""Die Frau hat einen Lauf, und was für einen"", sagt ein hochrangiger Wissenschaftsfunktionär, der regelmäßig mit der Ministerin zu tun hat. Und er sagt: ""Da ist ein unglaublicher Rückhalt im Kabinett, sie kann anscheinend alles gut durchdrücken bei der Kanzlerin."" Es hat sich aber auch etwas geändert in den Grundfesten des Systems. Viele Länder haben erkannt, dass sie es in der Wissenschaft allein nicht schaffen; zumal der Vergleichsmaßstab in der heutigen Forschungsrhetorik - und oft ist das lächerlich - Harvard heißt. Es gibt auch Länder, die den Bund am liebsten draußen halten wollen - es aber nicht hinnehmen könnten, dass die Kollegen alles einheimsen. Eine Frau mit CDU-Parteibuch und bester Kenntnis der Materie - Johanna Wanka ist eine sichere Bank für die Kanzlerin. Wanka kann investieren dank Etat, sie darf investieren seit der Grundgesetzänderung. Und nun tut sie es auch. ""Der Bund ist nicht der Ausputzer der Länder"", das hat sie in einem SZ-Interview kurz nach der Verfassungsnovelle aber klargestellt. ""Sie schaut penibel auf die Verwendung"", heißt es in Koalitionskreisen, auch weil es schon schlechte Erfahrungen gab, Länder Geld vom Bund nicht so einsetzten wie gedacht. Die Länder wiederum wollen eigentlich keinen Bund, der kontrolliert oder gar vorschreibt, nur einen, der zahlt. Letztlich scheint Wanka am längeren Hebel zu sitzen. Als es um die halbe Milliarde für die Lehrerbildung ging, hatte sie in den Verhandlungen wie aus dem Nichts eine Bedingung gestellt: Vergleichbarkeit bei den Lehrer-Abschlüssen. Sonst: Projekt ade, kein müder Euro vom Bund. Die 16 Kollegen schwenkten ein, ""Erpressung"" entfuhr es einer echauffierten SPD-Ressortchefin. Man muss sehen, wie sich nach der Machtverschiebung das System ausbalanciert, wie sich der Bund künftig tatsächlich einmischt. Erste Konflikte ziehen bereits auf (siehe Kasten). Die Länder haben in der Wissenschaft aber jetzt ein Stück Föderalismus aufgegeben, konzentrieren sich wiederum mit Verve auf Schule. Dort hält sich Wanka fein raus. Einmal hat sie sich auf das Feld gewagt und war mit Blessuren davongekommen, in der Debatte über das achtjährige Gymnasium (G 8). Da warnte sie die Länder vor der Rückkehr zum G 9: Es sei verkehrt, ""Politik nach Umfragen zu machen"" und sich dem Druck der Eltern zu beugen. Die Äußerungen fielen in eine Zeit, in der vielerorts das G 8 Thema Nummer eins war. Man werde das selbst zu regeln wissen, ""ohne Debattenbeiträge aus Berlin"", verlautete es angesäuert sogar aus unionsgeführten Ländern. Seitdem hält sich Wanka zurück, betreut Leseprojekte, steckt Geld in Forschungswettbewerbe für Schüler, meist Unverfängliches, ab und zu mal ein Ratschlag - wenn sie gefragt wird. Eine Bundesbildungsministerin ist ja generell nicht zu beneiden um ihren Job. Die Zuständigkeit reicht theoretisch vom Kita-Kind bis zum Professor und von Berchtesgaden bis an die Förde. Für alles, selbst das schier Unlösbare, soll eine Lösung aus Berlin her in den Augen der Öffentlichkeit. Wanka hat nun quasi ein reines Wissenschaftsministerium daraus gemacht. Das liegt an ihrer Biografie, an einem Lebenslauf in der und für die Wissenschaft. Die 65-jährige Mathematikerin stieg nach der Wende von der Professorin zur Rektorin auf, Hochschule Merseburg. 1998 gehörte sie einem CDU-Schattenkabinett in Magdeburg an. Zwei Jahre später wurde sie Wissenschaftsministerin in Brandenburg, zunächst parteilos, dann trat sie der CDU bei; 2010 derselbe Job in Niedersachsen. Sie weiß, wie die Minister ticken, wie Föderalismus funktioniert. Sie hat das alles selbst durchgemacht Dass sie in die Koalition kam, war den Umständen geschuldet. Sie war frei, als Vorgängerin Schavan über ihre Doktorarbeit stürzte, die Niedersachsen hatten Wankas schwarz-gelbe Koalition in Hannover gerade abgewählt. Eine Frau mit CDU-Parteibuch und bester Kenntnis der Materie - eine sichere Bank für die Kanzlerin. Wanka weiß, wie die Wissenschaft tickt, das wird ihr in der Szene angerechnet. Bei der Wahl zum ""Minister des Jahres"", die von der Professorengewerkschaft DHV mittels Mitgliederumfrage abgehalten wird, liegt sie stets auf vorderen Plätzen. Und sie weiß, wie der Föderalismus tickt, welche Kniffe bei den Landesministern im Kopf durchgespielt werden. Sie hat das ja genauso gemacht all die Jahre zuvor, als stramme Föderalistin. Da braut sich was zusammen Zwei Wochen vor der endgültigen Entscheidung über die Exzellenzinitiative verzeichnet eine Kritiker-Petition Zulauf. Sie sammelt Unterschriften gegen den milliardenschweren Wettbewerb. Nach den Plänen soll Spitzenforschung mit 500 Millionen Euro jedes Jahr gestärkt werden. Das Programm für acht bis elf ""Elite""-Universitäten sowie wohl gut 50 Cluster (herausragende Forschungsbereiche) wird künftig unbefristet laufen. Zu den mittlerweile ungefähr 2500 Unterzeichnern (exzellenzkritik.wordpress.com) gehören viele Professoren und Doktoranden. Ziel des Exzellenzprojekts, so argumentiert die Petition, sei es, die ""Ungleichheit zwischen Hochschulen auszubauen"". Mitte Juni wollen Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Ministerpräsidenten den Fahrplan beschließen. Dass die Gegenbewegung daran tatsächlich etwas ändern wird, ist unwahrscheinlich. Auch der Jenaer Professor Tilman Reitz, Mit-Initiator der Petition, spricht von geringen Chancen auf Korrekturen. Dieses Szenario skizzierte er im Deutschlandfunk: Dauerhaft wenige Hochschulen mit Forschung nach internationalem Maßstab, dann ein Mittelfeld mit nationaler Bedeutung und ""sehr viele Hochschulen"", die ""überhaupt nicht mehr als Forschungsstandort infrage kommen."" Die Pläne durchkreuzen könnte nun allerdings ein Bundesland: Hamburg. Der Stadtstaat hatte sich in der Sitzung der Gemeinsamen Wissenschaftskonferenz von Bund und Ländern, in der die Pläne auf den Weg gebracht wurden, schon enthalten. Und droht nun offenbar damit, den Beschluss mit der Kanzlerin platzen zu lassen. Hamburgs rot-grüne Regierung hat Angst, dass die örtliche Uni nicht im Elite-Kreis dabei ist - und wegen der dauerhaften Finanzierung auf lange Zeit ausgeschlossen bliebe. Einige Länder sowie das Bundesbildungsministerium reagierten auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur empört. Hamburg schade so ""allen Hochschulen"" und zeige ""wenig Vertrauen in die eigene Universität"", hieß es aus Berlin. Johann Osel Neulich in Berlin, Pressetermin, die Verkündigung der Professoren-Offensive und des Fachhochschulprogramms - zusammen 1,5 Milliarden Euro schwer - steht an. Johanna Wanka sitzt mit der Senatorin aus Bremen auf dem Podium, mit der sie der gemeinsamen Runde der Wissenschaftsminister von Bund und Ländern vorsteht. Ein Tag für tolle Presse. ""Kuck ma mal"", sagt die Ministerin auf die Frage eines Journalisten, ob denn die Pläne am Ende auch wirklich das Plazet der Finanzminister bekommen. Wanka ist in ihrem Element, sie mag den Auftritt, als gestrenge Grande Dame der deutschen Wissenschaft, zugleich ein bisschen schäkernd, so erlebt man sie häufig. Sie wechselt zwischen Fachlich- und Flapsigkeit, gerade geht es um das Wortungetüm ""Wissenschaftszeitvertragsgesetz"", im nächsten Moment heißen große Unis ""Riesenklopper"". Man habe ""selten so viel auf einen Schlag auf den Weg gebracht"", stellt Wanka klar, als ob das angesichts der immensen Summen nicht schon klar wäre. Und wer noch nicht wusste, dass sie gerade aus Japan zurückgekehrt ist, erfährt es in der Pressekonferenz, in der es gar nicht um Japan geht - gleich zwei Mal findet die Reise Erwähnung. Johanna Wanka stößt viele Dinge an, die medial gut vermarktbar sind. Dass das Bildungssystem immer noch kaum gerechte Chancen bietet, dass es trotz der Studentenrekordzahl vom Portemonnaie der Eltern abhängt, ob jemand an die Hochschule gelangt, dass es im Bachelor-System knirscht an allen Ecken und Enden, dass das Bafög trotz Reform immer nur der Preisentwicklung hinterherhinkt, dass in manchen Fächern fast die Hälfte der Hochschüler ihr Studium abbricht, dass sich Frust aufstaut gegen die Exzellenz-Fokussierung und den ganzen Zirkus um die Spitzenforschung - das wird gut übertüncht. Und da wäre noch die Sache mit den Schulen. Der Laie in der Bildungspolitik erwartet da von einer Bundesministerin sehr wohl Antworten. Das zeigt sich in Interviews mit der Boulevardpresse, da gibt es selten Fragen zur Forschung, vielmehr zu Noten, Rechnen und Schreibschrift. Und in der Flüchtlingsfrage wünschen sich viele eine übergreifende Koordinierung, es geht vor allem um die Schulen - da braucht es zumindest symbolisch eine Krisenmanagerin, kein Klein-Klein der Länder. Von Wanka kam da bisher eher wenig: Sie könne sich vorstellen, schlug sie vor, dass es zur Integration neue Sendungen im öffentlich-rechtlichen Fernsehen oder Hörfunk gibt, die sich speziell an Flüchtlinge richten.","Neue Macht, frisches Geld und guter Instinkt - Johanna Wanka lotet gerade die Möglichkeiten ihres Amtes aus, sie genießt die Rolle als oberste Investorin. Die Länder spielen dabei mit. Vorerst zumindest.",bildung,https://www.sueddeutsche.de/bildung/bilanz-der-bildungsministerin-wanka-will-s-wissen-1.3005103,Bilanz der Bildungsministerin - Wanka will's wissen,00/05/2016,Wanka will's wissen,"Bundesministerin Johanna Wanka und ihre Erfolge in der Bildungspolitik. Hier mehr lesen zu Exzellenzinitiative, Nachwuchspakt und Bafög-Reform.","Bundesministerin, Johanna Wanka, Exzellenzinitiative, Förderwettbewerb, Elite-Unis, Spitzenforschung, Nachwuchspakt, Bafög, Lehrerausbildung, Hochschulen, Wissenschaft, Förderung",Bundesministerin Johanna Wanka hat die deutsche Bildungspolitik im Griff. Erfahren Sie hier mehr über ihre Erfolge in der Förderung von Hochschulen und Forschung. #Wissenschaft #Hochschulen #Forschung #Bundesministerin #JohannaWanka 79,"Nun also auch Frank-Walter Steinmeier. Angeblich. Der SPD-Fraktionschef ist mit Plagiatsvorwürfen konfrontiert, erhoben von einem Fachhochschul-Professor. Die Universität Gießen will den Vorwürfen gegen Steinmeiers Dissertation aus dem Jahre 1991 jetzt nachgehen und am Montag das weitere Vorgehen klären. Ob Steinmeier aber wirklich um seinen Doktortitel bangen muss, ist längst nicht ausgemacht. Die Vorwürfe sind keineswegs so gravierend wie in anderen Fällen prominenter Abschreiber aus der Politik. Nach Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU), Silvana Koch-Mehrin (FDP) und Annette Schavan (CDU) ist Steinmeier nun der erste Spitzenpolitiker aus Reihen der SPD, der öffentlich beschuldigt wird, unsauber zitiert zu haben. Doch die Quelle des Verdachts ist selbst keineswegs unumstritten. Die Vorwürfe kommen von Uwe Kamenz, einem Wirtschaftsprofessor der Fachhochschule Dortmund, der in Münster ein ""Institut für Internet Marketing"" betreibt und dort reihenweise Plagiatsprüfungen vornimmt. In Kreisen anderer Plagiatsexperten ist das Vorgehen von Kamenz ebenso umstritten wie dessen Person. Kamenz benutzt eine eigene Software, deren Zuverlässigkeit sich nun erweisen wird. Als erstes Medium hat das Magazin Focus über Kamenz' Analyse zu Steinmeier berichtet. Laut Angaben des Professors ist der Focus übrigens auch Sponsor der Plagiatsanalysen, die Kamenz betreibt. Deswegen habe das Magazin ein ""Erstpublikations-Recht"" gehabt. Eine interessante Geschäftsbeziehung. Ein Sprecher des Burda-Verlags, in dem der Focus erscheint, erklärte auf Nachfrage, das Magazin habe Kamenz zwei Mal einen dreistelligen Euro-Betrag als Aufwandsentschädigung für das Digitalisieren von Büchern zukommen lassen. ""Dies geschah losgelöst von der Untersuchung bestimmter Dissertationen."" Steinmeier durfte die Vorwürfe im Focus dann immerhin als ""absurd"" zurückweisen und erklären, er sehe einer Überprüfung seiner Arbeit durch die Uni Gießen, an der er promoviert hatte, mit Gelassenheit entgegen. Seine Dissertation im Fach Jura trägt den Titel ""Bürger ohne Obdach: zwischen Pflicht zur Unterkunft und Recht auf Wohnraum; Tradition und Perspektiven staatlicher Intervention zur Verhinderung und Beseitigung von Obdachlosigkeit"". Sie wurde damals von juristischen Koryphäen begutachtet: Brun-Otto Bryde, der später gut ein Jahrzehnt lang Richter am Bundesverfassungsgericht war; sowie dem linksliberalen Verfassungsrechtler Helmut Ridder. ""Lässliche Sünden"" oder Plagiat? Bei Steinmeiers Text kommt die Software, die Kamenz auf Steinmeiers Text angesetzt hat, auf eine ""Gesamtplagiatswahrscheinlichkeit"" von 63 Prozent. Dies ist erstaunlich, betrachtet man den Prüfbericht im Einzelnen, da die meisten vermeintlichen Funde unterhalb der Schwelle eines Plagiatsverdachts liegen. Überwiegend geht es um Bagatellen oder offenkundige Nicht-Plagiate. Nur an sehr wenigen Stellen scheint Steinmeier aus einer Quelle länger zitiert zu haben, ohne Anführungszeichen zu setzen - eine Quellenangabe in den Fußnoten gibt es aber. Der Berliner Jura-Professor Gerhard Dannemann sprach dem Focus zufolge von überwiegend ""lässlichen Sünden"" in Steinmeiers Arbeit. Kamenz sagte dagegen auf Anfrage von Süddeutsche.de, er halte die Bagatellschwelle für überschritten. Allerdings sei er grundsätzlich dafür, eine ""Amnestie"" für Plagiatssünder zu erlassen, weil es zu viele Altfälle gebe. Würde man sie alle prüfen, könnte das die Universitäten lahmlegen. Kamenz glaubt, die Uni Gießen könnte Steinmeier den Doktortitel entziehen; ob sie dies tue und ob dies wünschenswert wäre, sei eine andere Frage, über die man diskutieren könne. In Kreisen anderer Plagiatsexperten ist man dagegen skeptisch, ob Steinmeiers Text überhaupt genügend Mängel aufweist, um ein ordentliches Verfahren wegen Verstößen gegen die Zitierregeln einzuleiten. Nun wollen sich alle den Text erst einmal genau ansehen, bevor sie womöglich voreilige Schlüsse ziehen - und wie Uwe Kamenz in die Öffentlichkeit vorpreschen. Die Berliner Professorin Debora Weber-Wulff, die sich seit Jahren mit Plagiatssoftware befasst und auch bei der Internet-Plattform ""VroniPlag"" mitgemacht hat, hält es für ""unverantwortlich"" von Kamenz, einen aus ihrer Sicht unsauberen Bericht veröffentlicht zu haben. Für Weber-Wulff ist schleierhaft, wie der Wert von insgesamt 63 Prozent zustande kommen soll. Im Bericht gebe es weitere Ungereimtheiten, beispielsweise Stellen, mit einer ""Einzelplagiatswahrscheinlichkeit"" von null Prozent, die dennoch ausgewiesen seien. Der Prüfbericht sei automatisch von einer Software erstellt worden, aber: ""Entscheiden kann nur ein Mensch, die Maschine kann nur Hinweise liefern.""","Unsauber zitiert, schamlos plagiiert - oder doch nur Bagatellen? Ein Fachhochschul-Professor aus Dortmund erhebt Vorwürfe gegen die Doktorarbeit von SPD-Fraktionschef Frank-Walter Steinmeier. Doch die Quelle des Verdachts ist selbst umstritten. Eine Berliner Plagiatsexpertin übt scharfe Kritik.",bildung,https://www.sueddeutsche.de/bildung/plagiatsverdacht-gegen-spd-politiker-steinmeier-vorwuerfe-aus-umstrittener-quelle-1.1783302,Plagiatsvorwürfe gegen SPD-Fraktionschef Steinmeier,00/09/2013,Steinmeiers Plagiatsvorwürfe,Frank-Walter Steinmeier ist mit Plagiatsvorwürfen konfrontiert. Die Vorwürfe gegen seine Dissertation werden untersucht. Hier sind die Details.,"Frank-Walter Steinmeier, Plagiatsvorwürfe, Dissertation, Untersuchung, Uni Gießen, Politik, Prominente, Zitieren, Karl-Theodor zu Guttenberg, Silvana Koch-Mehrin","Frank-Walter Steinmeier ist der erste Spitzenpolitiker aus Reihen der SPD, der öffentlich beschuldigt wird, unsauber zitiert zu haben. Die Uni Gießen untersucht nun seine Dissertation von 1991. Details hier! #Plagiatsvorwürfe #Steinmeier #UniGießen #Dissertation #Politik" 80,"Wenn man sagt, dass am 16. Oktober für Malte Tielsch ein Traum in Erfüllung gegangen ist, klingt das erst einmal kitschig. Doch er empfand es als Wunder, dass er sein Medizinstudium an der Universität des Saarlandes am Standort Homburg beginnen konnte. Mit einem Abiturdurchschnitt von 1,5 hatte er im Sommer 2015 das Mannheimer Lessing-Gymnasium verlassen. Schon da wusste er: ""Mit dieser Note wird es schwer für mich, in meiner Heimatstadt Medizin zu studieren."" In der Tat: Wer in der Mannheimer Universitätsmedizin der Uni Heidelberg einen Medizinstudienplatz ergattern möchte, muss eine 1,0 vorlegen. Also kein Studium nach der Schule für Malte Tielsch wie für viele seiner Freunde, sondern stattdessen: warten. Ähnlich wie Tielsch geht es Jahr für Jahr vielen Schulabgängern. Zum Wintersemester 2015/16 gab es an Deutschlands Universitäten ungefähr 9000 Studienplätze für mehr als 43 000 Bewerber. Bis zu 15 Semester beträgt die Wartezeit für den Einstieg in das Medizinstudium. Das ist mit ein Grund, warum das Bundesverfassungsgericht derzeit prüft, ob der Numerus clausus gegen das Grundgesetz verstößt."" Doch es gibt Möglichkeiten, wie auch ohne brillante Abiturnote der Einstieg ins Medizinstudium glücken kann. Denn jede Hochschule hat Freiräume, den Zugang zum Medizinstudium individuell zu regeln. Die Universität Rostock etwa hat die Aufnahme von Erstsemestern in das Medizinstudium in diesem Wintersemester neu organisiert. ""Unser Ziel war es, dass Studierende mit einer sehr hohen Motivation ihre Abiturzulassungsnote verbessern können"", sagt Attila Altiner, Studiendekan der Universitätsmedizin Rostock. Diesen jungen Menschen wolle man eine Chance geben. Künftig werden je 20 Prozent der Erstsemester über die Abiturnote und die Wartezeit bestimmt, doch für die restlichen 60 Prozent hat die Uni ein eigenes Verfahren beschlossen. Wer daran teilnimmt, muss eine Abinote von mindestens 2,3 vorlegen können. Diese kann sich um 0,3 Punkte verringern, wenn die Bewerber eine medizinnahe Berufsausbildung mit 1,0 abgeschlossen haben. Dazu zählt die Ausbildung zum Altenpfleger, zur Krankenschwester, zur Hebamme, zum Medizinisch-technischen Assistenten oder zum Rettungsassistenten. ""Wir wollen eine sehr gut abgeschlossene Berufsausbildung belohnen, denn die Wartezeit wurde sehr sinnvoll genutzt"", erklärt Altiner. Um 0,1 kann ein Interessent seine Abinote zudem verbessern, wenn er ein oder mehrere medizinische Module des Juniorstudiums - eine Art von Schnupperstudium für Oberstufenschüler an der Uni Rostock - belegt hat. Hinzu kommt als dritter Faktor der sogenannte Test für Medizinische Studiengänge (TMS). Er wird von der Medizinischen Fakultät der Uni Heidelberg koordiniert und in der Humanmedizin bundesweit an 22 Hochschulen eingesetzt. Für die Uni Rostock war die Anwendung in diesem Jahr die Premiere. Wer den Test mit der Note eins abschloss, dessen Abiturdurchschnitt verringerte sich um den Wert 0,3; bei der Testnote zwei um den Wert 0,2 und bei der Testnote drei um 0,1. ""Wer gut organisiert ist und sich über den TMS informiert, kann seine Chancen auf ein Studium erhöhen"", sagt Altiner. In diesem Wintersemester hätten mithilfe dieses Verfahrens einige Abiturienten mit Noten bis zu 1,7 noch einen Studienplatz erhalten. ""Ich glaube, wir bekommen dadurch sehr motivierte und talentierte Medizinstudierende"", sagt Altiner.",Manche Universitäten haben spezielle Zugangsregeln. Dank ihnen können Hochmotivierte auch ohne Spitzen-Abi Medizin studieren.,bildung,https://www.sueddeutsche.de/bildung/arztberuf-durch-die-seitentuer-1.3737743,Studium - Durch die Seitentür ins Medizinstudium,00/11/2017,"Medizinstudium ohne 1,0",Möglichkeiten für den Einstieg ins Medizinstudium ohne brillante Abiturnote. Erfahren Sie mehr!,"Medizinstudium, Abitur, Numerus Clausus, Hochschule, Wartezeit, Studienplatz, Motivation, Berufsausbildung, Juniorstudium, Test für Medizinische Studiengänge","Erfahren Sie, wie Sie auch ohne perfektes Abitur ins Medizinstudium kommen können! Entdecken Sie die Möglichkeiten für den Einstieg ohne 1,0. #Medizinstudium #Abitur #NumerusClausus #Hochschule #Wartezeit #Studienplatz #Motivation #Berufsausbildung #Juniorstudium #TMS" 81,"In der Debatte über die steigende Zahl der Studenten zu Lasten der Lehrstellennachfrage wird der Begriff immer wieder genannt: der ""Exportschlager"" duale Berufsausbildung. Nun gibt es eine Datenbasis dazu, wie das deutsche System der Ausbildung tatsächlich Interesse im Ausland weckt. Im ersten Quartal 2015 wurden Zugriffe aus 106 Staaten auf der Seite der Zentralstelle der Bundesregierung für internationale Berufsbildungskooperation verbucht. Die Länder Europas, Amerikas und Asiens seien dabei nahezu vollständig vertreten. Das größte Interesse komme aus Russland, den USA und Brasilien, innerhalb der EU aus Italien und den Niederlanden, teilten die Macher des Portals mit. Vor gut zwei Jahren hatte die Bundesregierung dieses ins Leben gerufen, um mit einer zentralen deutschen Anlaufstelle in mehreren Sprachen über die Berufsausbildung hierzulande zu informieren - beziehungsweise angesichts des Fachkräftebedarfs Kooperationen zu schließen. Neben Gesundheitsberufen beklagen Firmen vor allem für technische Tätigkeiten wie Mechatroniker ) Engpässe beim Nachwuchs. Die Daten der Zugriffsauswertung deckten sich zudem weitgehend mit den schriftlich gerichteten Anfragen zur Berufsbildung, hieß es.","Oft wird das deutsche System der Berufsausbildung als ""Exportschlager"" bezeichnet. Neue Daten belegen das.",bildung,https://www.sueddeutsche.de/bildung/ausbildungen-neugierde-weltweit-1.2428893,Ausbildungen - Neugierde weltweit,00/04/2015,Duale Berufsausbildung im Ausland,Daten zeigen großes Interesse an deutschem System der Ausbildung im Ausland.,"duale Berufsausbildung, Ausbildung im Ausland, Zentralstelle für Berufsbildungskooperation, Fachkräftebedarf, Mechatroniker, Gesundheitsberufe, internationale Zusammenarbeit, Ausbildungsangebote, Berufsbildung, Ausland","Deutsche duale Berufsausbildung weckt weltweit Interesse - große Nachfrage aus Russland, USA und Brasilien. Neue Daten belegen Trend. #Ausbildung #International" 82,"Im Rechtsstreit mit AOL Time Warner hat Microsoft dem klagenden Medienkonzern vorgeworfen, wichtige Dokumente zurückzuhalten. Darin sei aufgeführt, wie AOL die neun US-Bundesstaaten unterstützt habe, die auf schärfere kartellrechtliche Strafen gegen den weltweit größten Softwarehersteller drängen, teilte Microsoft am Donnerstag mit. In der am Dienstag eingereichten Klageschrift habe AOL es versäumt, seine Kontakte zu den neun Bundesstaaten offen zu legen. AOL kritisierte seinerseit Microsoft, Gespräche abgebrochen zu haben, in denen der Streit über Verfahrensfragen hätte beigelegt werden sollen. ""AOL kann nicht beides haben"", sagte Microsoft-Sprecher Jim Dresler. Das unkooperative Verhalten von AOL in Bezug auf die Herausgabe von Dokumenten stehe in krassem Widerspruch zu seinen Verbindungen hinter den Kulissen zu den Staaten, die den Streit mit Microsoft nicht beilegen wollten, sagte Dresler. AOL hinterlegte bei Gericht den Angaben zufolge bisher 851 Seiten an Dokumenten. Microsoft beantragte bei dem zuständigen Gericht, von AOL die Aushändigung weiterer Unterlagen zu verlangen. Darüber hinaus solle das Gericht alle von AOL benannten Zeugen von der Aussage ausschließen. In einer Stellungnahme teilte AOL mit, das Unternehmen befürworte einen zügigeren Zeitplan. AOL kritisierte Microsoft dafür, Gespräche über strittige Verfahrensfragen abgebrochen zu haben. Dies und das Einreichen der Klageschrift falle mit einer Klage zusammen, die die AOL-Tochter Netscape gegen Microsoft eingereicht habe. Auf entsprechende Fragen habe Microsoft eingeräumt, dass die Netscape-Klage Microsoft zu einer plötzlichen Änderung der Position bewogen habe, teilte AOL mit. Im Streit um den einst marktführenden Internet-Browser Netscape hatte AOL den Software-Riesen am Dienstag auf Schadenersatz verklagt. AOL wirft Microsoft vor, den Browser der 1999 von AOL gekauften Firma Netscape mit unfairen Mitteln verdrängt und dabei gegen das Kartellgesetz verstoßen zu haben. In seiner Klage verlangt AOL, Microsoft für die Zukunft wettbewerbswidriges Verhalten zu untersagen. Außerdem will AOL für entgangene Umsätze im Geschäft mit Browser-Lizenzen und verlorene Marktanteile Schadenersatz in einer vom Gericht zu bestimmenden Höhe. Im Kartellverfahren der US-Regierung gegen Microsoft hatte sich das Justizministerium mit dem Konzern auf einen Vergleich geeinigt. Dem hatten sich lediglich neun der 18 ebenfalls klagenden US-Bundesstaaten angeschlossen. Die restlichen neun Staaten verweigern sich bislang dem Kompromiss und fordern strengere Sanktionen gegen Microsoft. (sueddeutsche.de/Reuters)",Der Rechtsstreit zwischen dem klagenden Medienkonzern und dem weltgrößten Softwarehersteller nimmt an Schärfe deutlich zu.,digital,https://www.sueddeutsche.de/digital/browser-krieg-aol-gegen-microsoft-1.602906,Browser-Krieg - AOL gegen Microsoft,00/05/2010,AOL gegen Microsoft,"AOL wirft Microsoft Kartellverstöße vor, Microsoft fordert Herausgabe von Dokumenten.","AOL, Microsoft, Rechtsstreit, Kartellverstöße, Dokumente, Herausgabe, Klage, Netscape, Schadenersatz, Kartellgesetz",AOL verklagt Microsoft wegen unfairen Wettbewerbs und Verstoßes gegen Kartellgesetze im Netscape-Streit. Microsoft fordert Herausgabe von Dokumenten. #AOL #Microsoft #Kartellverstoß #Netscape #Rechtsstreit 83,"Mensch und Maschine verschmelzen. Während Wissenschaftler mit Cochlea-Implantaten die Hörleistung lediglich wiederherstellen wollen, erweitern selbsternannte Cyborgs ihr Gehör mit derselben Technik auf Frequenzen, die andere Menschen nicht hören können. Eine bunte Do-it-yourself-Szene aus sogenannten Transhumanisten und Body-Hackern experimentiert mit dem eigenen Körper. Sie implantieren sich Magneten, um Magnetfelder zu spüren, oder RFID-Chips, mit denen sich sogenannte intelligente Schlösser öffnen lassen. Der Künstler und Komponist Neil Harbisson ist zum Beispiel von Geburt an farbenblind - hört aber dank einer speziellen Kamera Farbtöne als Frequenzen und nimmt UV-Strahlung wahr. Journalist Alexander Krützfeldt hat sich der Szene für sein Buch ""Wir sind Cyborgs"" genähert (erschienen unter dem Blumenbar-Label des Aufbau Verlags). SZ: Was sind das für Menschen, die sich aufschneiden und ohne Zwang technische Geräte implantieren lassen? Krützfeldt: Mutige Menschen, vielleicht manchmal ein bisschen sehr mutig. Sie sind fasziniert von der Idee, Menschen und Maschinen zu verbinden und so die Gesellschaft radikal zu verändern; im Hinblick auf Rollenteilung, Emanzipation und erweiterte Sinne. Sie haben Implantierte und Experten getroffen. Wie weit ist die Cyborg-Technik? Am Anfang dachte ich, dass das Thema zwar für die Medien sexy wäre, aber eigentlich eine Luftnummer. Aber dann las ich die Meldung über diese Gehirn-Text-Schnittstelle, mit der man Hirnströme über Elektroden am Gehirn mit dem Computer auslesen, Lauten zuordnen und mit Spracherkennungssoftware in Text übersetzen kann. Da habe ich gedacht: Das schmeißt ja alles über den Haufen, das hat mir richtig Angst gemacht. Solche Coups dürften in den nächsten Jahren zunehmen, und wir werden erst noch begreifen, was alles schon entwickelt worden ist. Die sogenannten Bio-Hacker lösen starke Reaktionen aus - von Faszination bis Ekel. Sie sind den Menschen begegnet. Halten Sie die für Freaks? Die Unterstellung, dass manche an einer ""körperdysmorphen Störung"" leiden, kann ich nicht ganz von der Hand weisen. Eine iPhone-große Circadia-Platine zu implantieren, wie sie der Bio-Hacker Tim Cannon 90 Tage im Körper trug, ist mit heftigen Schmerzen verbunden, ein tiefgreifendes Trauma. Ich kenne Tim lange und weiß, dass es auch andere Einschnitte in seinem Leben gab. Die muss man vielleicht erlebt haben, um so krass gegen den eigenen Körper zu handeln. Aber Cyborgs sind keine Freaks. Sondern Pioniere? Das ist ein großes Wort, aber ich vergleiche sie schon mit den ersten Hackern, die das Computerzeitalter kritisch begleitet haben. Die galten als Nerds und Eigenbrötler. Heute sind wir ihnen dankbar. Ich glaube, das vollzieht sich gerade ähnlich mit den Cyborgs. Sie sind die ersten Hacker in ihrem Bereich - dem eigenen Körper. Aus dem Buch geht hervor, dass viele Implantate der Bio-Hacker bisher nicht gut funktionieren. Warum liest man immer wieder das Gegenteil? Viele Medienberichte werden auf Tagungen geschrieben. Da kommt Tim Cannon nach Deutschland, und die Journalisten schreiben, was er sagt. Natürlich haben die zu wenig Zeit, jede Kleinigkeit zu hinterfragen, und außerdem sind wir ja alle fasziniert: Auch Mitglieder der Cyborg-Szene übernehmen manchmal diese Euphorie. Da wird behauptet, Dinge funktionieren toll - zu Unrecht. Rich Lee kann mit seinem implantierten Magnetspulen-Kopfhörer nicht genauso gut Musik hören wie mit einem MP3-Player. Oder die Nachtsicht per Chlorophyll-Augentropfen, über die berichtet wurde - ein kompletter Fake für die Medien. Der Chip in der Hand und der Magnet im Finger sind eigentlich Piercing-Schmuck, nach dem Motto: Ich mache mir einen Magneten rein, dann gehöre ich zur Szene. Richtig viel kann man damit aber noch nicht machen. Ihr Buch heißt ""Wir sind Cyborgs"". Sind wir nicht alle schon welche, weil wir uns von Technik abhängig machen? Wenn Geräte eines Tages sehr günstig und risikolos werden, kommen sie im Mainstream an - so wie Smartphones. Dann werden wir auf den Zusatznutzen nicht mehr verzichten wollen. Übertragen auf Chips und Magnete heißt das aber auch: Noch gibt es da nichts, das wir so sexy finden, dass alle es haben wollen. Aber das wird sich ändern. Lifestyle-Konzerne und medizinische Anwendungen werden das trendy machen, und dann entsteht sozialer Druck: Du hast das noch nicht? Komm schon! Ich glaube aber nicht, dass wir uns auf absehbare Zeit den eigenen Arm für einen bionischen abnehmen lassen. Dafür ist uns der Körper zu heilig. Aber was, wenn wir einen Chip einsetzen könnten, der alle unsere Passworte sicher speichert? Können Sie selbst sich einen Eingriff am eigenen Körper vorstellen, oder hat die Begegnung mit Bio-Hackern eher abschreckend gewirkt? Abschreckend nicht. Aber ich habe bisher nichts gefunden, was ich unbedingt haben möchte. Ich war schon auf der Suche nach dem einen, praktischen Gerät, das ich gern hätte. Aber ich bin ein konservativer Knochen. Für mich als Journalist wären höchstens die Hirn-Text-Schnittstelle oder ein Hörgerät vorstellbar. Ein Hörgerät? Ja, eines mit Flüstermodus: Man kann es verstellen wie ein Mischpult. Am Ende habe ich einen Modus, der es mir erlaubt, in Kneipen Gespräche am Nebentisch genau zu hören. Oder mit einem lauter gestellten Hörgerät durch eine Tür zu lauschen. Natürlich ist das aus Gründen der Überwachung und der Privatsphäre problematisch. Aber sich die Möglichkeiten vorzustellen, hat schon seinen Reiz.","Man kann Computer hacken - oder den eigenen Körper. Autor Alexander Krützfeldt hat für sein Buch Menschen getroffen, die sich iPhone-große Platinen in den Arm implantieren lassen.",digital,https://www.sueddeutsche.de/digital/bio-hacker-cyborgs-sind-keine-freaks-1.2738989,"""Bio-Hacker - ""Cyborgs sind keine Freaks""",00/11/2015,Cyborgs erweitern Sinne,Do-it-yourself-Szene aus Body-Hackern und Transhumanisten experimentiert mit dem eigenen Körper. Einblicke in die Welt der Cyborgs.,"Cyborgs, Transhumanismus, Body-Hacker, Cochlea-Implantat, RFID-Chips, Neil Harbisson, Bio-Hacker, Gehirn-Text-Schnittstelle, Pioniere, Sinne.","""Wie weit geht die Verschmelzung von Mensch und Maschine? Unser Autor Alexander Krützfeldt erzählt, wie mutige Menschen als Cyborgs Sinne erweitern und die Gesellschaft verändern wollen. Ein faszinierender Einblick in eine bunte DIY-Szene. #Cyborgs #Transhumanismus #Biohacking""" 84,"Man soll nicht bei jeder Gelegenheit von einem Skandal reden. Aber das, was heute im Bundestag geschehen soll, ist eine derartige Dreistigkeit, dass einem die Spucke wegbleibt. Ein Gesetz mit gewaltigen Konsequenzen, ein Gesetz, das den umfassenden staatlichen Zugriff auf private Computer und Handys erlaubt, wird auf fast betrügerische Weise an der Öffentlichkeit vorbeigeschleust und abgestimmt. Heimlich, still und leise wurden Regeln über das staatliche Hacking, über die Einführung von Staatstrojanern und die Einführung der Online-Durchsuchung an ein schon laufendes harmlos klingendes Gesetzgebungsverfahren angehängt. Es handelt sich um ein Art von Schmuggelei: Ein äußerst weitreichendes Gesetz, das den Staat zum Hacker macht, wird klandestin und undercover in den Gesetzgebungsgang hineingemogelt. Eine solche Form des legislativen Quasi-Betrugs zum Zwecke der Umgehung von kritischer Diskussion muss auch all denen missfallen, die die Online-Durchsuchung für grundsätzlich notwendig oder gar für dringend geboten halten. Ein problematisches Gesetz wird gewiss nicht dadurch besser, dass man es mit Tricks beschließt. Das Bundesverfassungsgericht hat vor knapp zehn Jahren die Online-Durchsuchung nicht grundsätzlich verboten, sondern versucht, sie rechtsstaatlich zu regeln. So, wie das jetzt geschehen soll, haben sich die Richter das nicht vorgestellt.","Staatstrojaner: Was heute im Bundestag geschieht ist so dreist, dass einem die Spucke wegbleibt.",digital,https://www.sueddeutsche.de/digital/staatstrojaner-der-staat-als-hacker-und-schmuggler-1.3554704,Staatstrojaner - Der Staat als Hacker und Schmuggler,00/06/2017,Staatlicher Hackerangriff,Bundesregierung plant heimlichen Zugriff auf private Computer und Handys.,"Online-Durchsuchung, Staatstrojaner, staatliches Hacking, Gesetzgebung, Gesetzgebungsverfahren, kritische Diskussion, Bundesverfassungsgericht, rechtsstaatliche Regelung, legislative Schmuggelei, Quasi-Betrug","Bundesregierung plant heimlichen Zugriff auf PCs und Handys. Ein äußerst weitreichendes Gesetz, wird undercover durch das Gesetzgebungsverfahren gebracht. Ein problematisches Vorgehen, das kritisch diskutiert werden sollte. #Staatstrojaner #Datenschutz #Bundesregierung" 85,"Es ist eine kleine Wundertüte, die Jürgen Domian fünf Mal die Woche öffnet. In seiner nächtlichen Call-in-Sendung, die zeitgleich im WDR-Fernsehen und im Radiosender 1live ausgestrahlt wird, erzählen Menschen schon mal, dass sie gerne Sex mit 60 Kilogramm Hackfleisch haben. Aber es gibt auch ernste Geschichten. Einmal sprach Domian mit einem Mädchen, das von satanischen Eltern großgezogen wird. Regelmäßig geht es bei Domian um Liebe, Trennung, Krankheit und Tod - für die härteren Fälle sitzt ein Psychologenteam im Hintergrund, das die Anrufer nach dem Gespräch betreut. Im vergangenen Herbst rief ein Fan des 1. FC Köln an, der auf Facebook eine Hetz-Seite gegen den Spieler Kevin Pezzoni anlegte. Die Hass-Attacken führten so weit, dass der Spieler seinen Vertrag beim Zweitligisten auflöste. Domian ist überall. Er redet im Radio, spricht im Fernsehen, twittert und auf Facebook hat er mehr als 63.000 Anhänger. Und die sind gerade hautnah bei einem Kleinkrieg dabei, den der WDR-Talker mit dem sozialen Netzwerk ausficht. Denn Jürgen Domian wirft Facebook vor, einige seiner Einträge sowie die darunter stehenden Kommentare gelöscht zu haben. In Windeseile verbreiteten sich die Vorwürfe im Internet. Das Posting, veröffentlicht am Montagabend, wurde innerhalb von zwölf Stunden bereits mehr als 22.000 Mal geteilt. Konkret geht es laut dem Eintrag um einen Beitrag zum neuen Papst, der Domian zufolge folgende Passage enthielt: ""Manche Menschen wachsen mit und in ihrem Amt. Und so werden wir uns vielleicht noch über Franziskus wundern. Hoffen wir es! Geben wir ihm eine Chance! In einem halben, spätestens einem Jahr wissen wir mehr."" Für Facebook offenbar nicht tragbar. Das soziale Netzwerk teilte dem WDR-Talker mit, das Papst-Posting entspräche nicht den Richtlinien von Facebook. Domian mutmaßt: ""Stein des Anstoßes ist wohl mein kritischer Beitrag zu dem Auftritt des erzkonservativen Katholiken Martin Lohmann bei Günther Jauch. Diesen Beitrag haben immerhin 1,1 Millionen Menschen gelesen."" Lohmann, Chefredakteur des privaten katholischen Fernsehsenders K-TV, hatte in der ARD-Talkshow von Günther Jauch gesagt, Abtreibung sei eine schwere Sünde, auch wenn die Schwangerschaft durch eine Vergewaltigung entstand. Auch ein Auftritt des konservativen Katholiken in einer ZDF-Sendung von Markus Lanz erregte den Ärger von Domian. ""Was für ein Bullshit"", kommentiert Domian auf Facebook und warf Lohmann vor, ""missionarischen Durchfall"" zu verbreiten. Das Posting ist in seiner Timeline auf den ersten Blick in der Tat nicht zu sehen. Werden jedoch die Einstellungen von ""Höhepunkte anzeigen"" auf ""Beiträge von Seiten anzeigen"" geändert, lässt sich der Eintrag über Lohmann finden. Bliebe noch das Papst-Posting, das auch in dieser Ansicht verschwunden bleibt. Domian schreibt hierzu: ""Offensichtlich aber haben fanatische Kirchenanhänger bei Facebook so viel Wind gemacht, dass man dort eingeknickt ist. Das finde ich ausgesprochen erschreckend. Übrigens sind auch meine Posts zur Homo-Ehe verschwunden. Aber wen wundert das nun noch?"" Das soziale Netzwerk gibt sich kleinlaut. Wie genau es zum Löschen des Domian-Postings kam, ist nicht zu erfahren. Auf Anfrage von SZ.de spricht eine Facebook-Sprecherin lediglich von einem ""(menschlichen) Fehler"". Dieser sei ""ärgerlich und bedauernswert"", aber ""leider nicht rückgängig zu machen"". Es handele sich aber um ""keine Zensur"". Konkret schreibt Facebook: ""In dem Bemühen, die vielen Reports von Nutzern, die wir jeden Tag erhalten, schnell und effizient zu bearbeiten, schaut sich unser User Operations-Team Hunderte von Tausenden von Reports zu Inhalten jede Woche an, und wie man erwarten könnte, machen wir gelegentlich einen Fehler und blockieren einen Inhalt, den wir nicht hätten sollen. Unsere Reporting-Systeme sind dafür entwickelt, Menschen vor Missbrauch, Hass-Rede und Mobbing zu schützen und es ist bedauernswert, dass gelegentlich Fehler gemacht werden, wenn solche Reports bearbeitet werden. Und wir wissen, dass dies frustrierend sein kann, wenn wie in diesem Fall, solch ein Fehler passiert."" Am Ende der Nachricht, die auch auf der Facebook-Seite der Sprecherin zu finden ist, heißt es: ""Entschuldige bitte, https://www.facebook.com/Domian.Juergen!!!"" Facebook stand in der Vergangenheit schon mehrfach wegen gesperrter Inhalte in der Kritik. Das amerikanische Unternehmen geht auf seiner Seite strikt gegen Pornografie und Gewaltdarstellungen vor. Dabei kommt es immer wieder vor, dass auch Inhalte von der Plattform verschwinden, die dem Schutz der Presse- oder Kunstfreiheit unterliegen. Dass es zu solchen Kollateralschäden kommen kann, liegt offenbar am Sperrsystem: Facebook-Mitarbeiter müssen laut einem Bericht in dem amerikanischen Magazin The Atlantic innerhalb kürzester Zeit entscheiden, ob eine Nutzerbeschwerde zutreffend oder belanglos ist. Im Netz schimpfen die User auf Facebook: Die neuen Facebook-Richtlinien: Wir löschen Posts, wenn Sie Ärger machen. Ihr Kim Jong-IL Facebookteam #Domian — Batmanle (@randalekasper) 18. März 2013 Ein User empfiehlt: @domian Jürgen sollte ein Blog schreiben da kann Facebook nicht seine Postings löschen #domian — Lunalight (@Obsidianwing) 19. März 2013 Die Antwort von Domian: haben wir auch schon überlegt RT @obsidianwing: #domian Jürgen sollte ein Blog schreiben da kann Facebook nicht seine Postings löschen — Jürgen Domian (@domian) 19. März 2013 Domian, der zunächst ankündigte, erst einmal nichts mehr auf Facebook zu posten, um ""die Dinge zu klären, hat inzwischen die Entschuldigung von Facebook akzeptiert. Er schreibt auf seinem Profil: ""Ihr Lieben, Facebook hat sich entschuldigt. Ich nehme die Entschuldigung an. Und euch danke ich für die überwältigende Unterstützung. Das hat mich sehr beeindruckt. Gemeinsam also kann man viel bewirken. Eine gute Erfahrung. Immerhin haben mittlerweile 2,7 Millionen Menschen meinen Protest-Text gelesen. Ich hoffe, dass Facebook in Zukunft grundsätzlich und allen Usern gegenüber vorsichtiger, fairer und transparenter auftritt."" Angefügt hat er den papstkritischen Kommentar, den Facebook einst löschte. Um 7:25 Uhr, zehn Stunden nachdem das Posting online ging, war er noch zu lesen.","Facebook löscht kirchenkritische Einträge aus der Timeline von WDR-Talker Jürgen Domian. Das soziale Netzwerk spricht von einem ""(menschlichen) Fehler"" und entschuldigt sich. Domian akzeptiert - doch offenbar liegt der Fehler auch im Sperrsystem.",digital,https://www.sueddeutsche.de/digital/zensur-vorwuerfe-domian-akzeptiert-entschuldigung-von-facebook-1.1627989,Zensur-Ärger mit Facebook: Domian akzeptiert Entschuldigung,00/03/2013,"Domian - Liebe, Hass und der Papst",WDR-Talker im Clinch mit dem sozialen Netzwerk Facebook.,"Domian, WDR-Talker, Call-in-Sendung, Papst, Facebook, Kevin Pezzoni, soziales Netzwerk, Martin Lohmann, Markus Lanz, Homo-Ehe, Zensur","Domian – der WDR-Talker im Clinch mit Facebook wegen kritischem Posting zum Papst. Liebe, Hass und eine Hetz-Seite gegen den Fußballer Kevin Pezzoni. #Domian #Papst #Facebook #Hass #Liebe #KevinPezzoni #Talker #WDR #Zensur." 86,"Das ging schnell: Nach nicht einmal 24 Stunden hat Facebook seine neue Geo-Funktion ""Find Friends Nearby"" wieder abgeschaltet. In einer Stellungnahme sagte das Unternehmen, es habe sich dabei nicht um eine offizielle Veröffentlichung gehandelt, sondern um eine Produkt, das von einigen Entwicklern getestet wurde. ""Es gibt dazu zum jetzigen Zeitpunkt nicht mehr zu sagen"", hieß es in der kurzen Erklärung. Das mobile Internet rückt auch für Facebook immer mehr in den Vordergrund. Jetzt hat das Unternehmen die Geolokalisierungs-Funktion ""Find Friends Nearby"" gelauncht. ""Find Friends Nearby"" hatte am Montag ein Funktion freigeschaltet, die es ermöglichen sollte, Freunde in der unmittelbaren Umgebung zu finden. Facebook griff dazu auf GPS-Daten zurück. Um die Funktion zu nutzen, musste der User eine eigens dafür eingerichtete Seite aufrufen. Öffnete der Nutzer ""Find Friends Nearby"", zeigte ihm das Programm Personen in seiner Umgebung an, die zu diesem Zeitpunkt ebenfalls auf ""Find Friends Nearby"" zugriffen. Sie mussten dazu nicht mit dem User befreundet sein. Zum Einsatz kommen könnte eine solche Funktion beispielsweise auf Partys oder Konferenzen. Im Unterschied zu Diensten wie Highlight oder Google Latitude wurde der Aufenthaltsort der Nutzer nicht permanent aufgezeichnet, sondern nur dann, wenn ""Find Friends Nearby"" auch tatsächlich geöffnet war. Das Feature konnte sowohl über den Browser, als auch über die Smartphone-Apps für iOS und Android aktiviert werden. Seit mehreren Monaten versucht Facebook, Marktanteile im mobilen Internet zu erobern: Teil der Strategie war es bislang, neue Funktionen in eigens dafür programmierte Apps auzulagern. So hat Facebook eigene Smartphone-Programme für Nachrichten und Fotos vorgestellt. Facebook fehlt mobile Durchschlagskraft Zudem hat man sich Expertise ins Haus geholt: Die erfolgreiche Foto-App Instagram und die Geolocation-Apps Gowalla und Glancee wurden vor dem Börsengang im Mai aufgekauft. Die Programmierer arbeiten seitdem für Facebook. Sie sollen helfen, Facebook fit für die mobile Zukunft des Internets zu machen. Derzeit hinkt Facebook in diesem Bereich noch hinterher, was auch damit zusammenhängt, dass nur wenige funktionierende mobile Werbeformate existieren. Ob Facebook ""Find Friends Nearby"" in Zukunft wieder freischalten und weiter ausbauen wird, ist nicht bekannt. Derzeit scheint das Feature noch in einer sehr frühen Entwicklungsstufe zu sein. Es arbeitete sehr langsam und zeigte nicht immer Ergebnisse an. Als wahrscheinlich gilt, dass Geolocation-Dienste mit der zunehmenden Verbreitung des mobilen Internets an Bedeutung gewinnen werden. Bereits jetzt können Nutzer über Facebook ihren Aufenthaltsort bekannt geben. Ähnlich wie bei Foursquare muss sich der Nutzer dazu an Orten wie Restaurants oder Bürogebäuden ""einchecken"". Mitglieder, die sich dort gerade befinden und mit denen man nicht befreundet ist, kann man ohne ""Find Friends Nearby"" aber nicht anzeigen lassen.",Welche Menschen halten sich gerade in meiner Umgebung auf? Still und heimlich hatte Facebook am Montag eine Funktion zum Auffinden anderer Nutzer freigeschaltet. Keine 24 Stunden später ist das Tool wieder von der Seite verschwunden.,digital,https://www.sueddeutsche.de/digital/geo-funktion-find-friends-nearby-facebook-will-doch-keine-freunde-finden-1.1392967,"""Geo-Funktion ""Find Friends Nearby"" - Facebook will doch keine Freunde finden""",00/06/2012,"Facebook stoppt ""Find Friends Nearby""","Facebook hat nach weniger als 24 Stunden ""Find Friends Nearby"" abgeschaltet. Was steckt dahinter?","Facebook, Find Friends Nearby, Geolokalisierung, GPS-Daten, mobiles Internet, Smartphone-Apps, Geolocation-Dienste, mobile Zukunft, Social Media","Facebook schaltet ""Find Friends Nearby"" ab nach nur einem Tag. Was steckt dahinter? Erfahrt mehr über die Geolokalisierungsfunktion des Social Media Giganten. #Facebook #FindFriendsNearby #Geolokalisierung #SocialMedia" 87,"Google Street View taucht ab: Australische Forscher wollen mit HD-Kameras und Unterwasser-Robotern 50.000 Panorama-Fotos vom Great Barrier Reef schießen und sie in Zusammenarbeit mit Google im Internet veröffentlichen. Die 360-Grad-Aufnahmen vom größten Korallenriff der Erde sollen über die Foto-Plattform Panoramio bei Google Maps und Google Earth zu sehen sein. Die prachtvolle Unterwasserwelt des Great Barrier Reef ist eine Attraktion für Australien-Touristen. Die Unterwasser-Version von Googles Straßenbilder-Dienst Street View sei eine spannende Verquickung von Forschung und Alltagskultur, sagte Studienleiter Ove Hoegh-Guldberg von der University of Queensland. Dank raffinierter Digital-Technik könnten die Seaview-Nutzer ""im Grunde genommen ins Great Barrier Reef eintauchen und einen Tauchgang unternehmen, als ob sie mit uns mitkommen würden"", sagte Hoegh-Guldberg. Eigentlich wollen die Forscher mit den Unterwasser-Aufnahmen das vom Klimawandel bedrohte Korallenriff kartographieren, um Veränderungen durch die Erderwärmung zu beobachten. Außerdem sollen die Roboter Fotos in Meerestiefen schießen, die von Tauchern nicht erreicht werden können. So wollen die Wissenschaftler insbesondere herausfinden, ob die Korallen auch in großer Tiefe beim Laichen vom Mondlicht gesteuert werden. Ein zweites Team, das von dem Hai-Forscher und Kameramann Richard Fitzpatrick geleitet wird, soll die großen Bewohner des Korallenriffs mit der Kamera begleiten: Rochen, Schildkröten und Tigerhaie. Die Expedition, deren Arbeit über einen eigenen YouTube-Kanal auch in Echtzeit verfolgt werden kann, soll offiziell im September starten. Als Ende 2011 sechs Tage lang die Roboter getestet wurden, entdeckten die Forscher gleich vier in Australien bislang unbekannte Korallenarten und ein neues Zwerg-Seepferdchen. Das Great Barrier Reef erstreckt sich vor der Küste des Bundesstaates Queensland im Nordosten Australiens. Mit seiner bunten Unterwasserwelt zählt das Unesco-Weltnaturerbe zu den Hauptattraktionen der australischen Tourismusindustrie. Das Riff mit seinen 400 Korallen- und 1500 Fischarten ist aber durch die Erwärmung, Versauerung und die Verschmutzung der Meere bedroht.","Häuser, Straßen und Fußgänger sind nicht genug - bald kann man online auch unter dem Meer flanieren: Australische Forscher wollen mit HD-Kameras und Unterwasser-Robotern 50.000 Panorama-Fotos von der spektakulären Unterwasserwelt Great Barrier Reef schießen und sie bei Google Earth und Google Maps hochladen.",digital,https://www.sueddeutsche.de/digital/unterwasserwelt-im-netz-mit-google-durchs-great-barrier-reef-tauchen-1.1299301,Unterwasserwelt im Netz - Mit Google durchs Great Barrier Reef tauchen,00/03/2012,Great Barrier Reef Expedition,Australische Forscher fotografieren Unterwasserwelt mit HD-Kameras und Roboter. Entdecken Sie das größte Korallenriff der Erde auf Google Maps und Google Earth.,"Great Barrier Reef, Unterwasserwelt, HD-Kameras, Roboter, Korallenriff, Australien-Touristen, Street View, Forschung, Klimawandel, Meerestiefen",Entdecken Sie das größte Korallenriff der Erde mit der Great Barrier Reef Expedition! Erfahren Sie mehr über die Unterwasserwelt Australiens und die Auswirkungen des Klimawandels auf das Riff. #GreatBarrierReef #Korallenriff #Unterwasserwelt #Australien #Klimawandel 88,"Eigentlich ist Barcelona ein guter Ort, um eine Revolution zu verkünden. In den vergangenen Jahrhunderten war die spanische Metropole immer wieder Schauplatz revolutionärer Umtriebe. Allein in der jüngsten Vergangenheit hielten sich die Katalanen in ihrem Umstürzlertum etwas zurück. Die einzige Veranstaltung, die der Stadt am Mittelmeer noch regelmäßig revolutionäre Schlagzeilen beschert, scheint inzwischen die Mobilfunkmesse Ende Februar zu sein, wo zahlreiche Aussteller ständig irgendwelche Revolutionen herbeireden. In diesem Jahr wollte der Mobilfunkkonzern Telefónica Deutschland ein revolutionäres Vorhaben per Pressekonferenz und Pressemitteilung verkünden: eine neue Tarifstruktur für die Smartphone-Kunden ihrer Tochter O2. Anstatt wie bisher für Telefonate, SMS und Internetverkehr separat zu bezahlen, werde in Zukunft nur noch nach Datenvolumen abgerechnet, lautet die Versprechung. Telefonate und SMS gebe es kostenlos dazu. ""Die neuen Tarife revolutionieren den Mobilfunk"", heißt es vom Unternehmen. Los geht's bei einem 50-Megabyte-Einstiegstarif für rund 20 Euro. Den Spitzentarif mit fünf Gigabyte und LTE-Geschwindigkeit gibt's für 50 Euro. Mehr Reaktion als Revolution Tatsächlich aber reagiert Telefónica mit dem Strategiewechsel mehr, als dass es revolutioniert: Seit Jahren ist der Trend absehbar, dass durch die gestiegene Popularität von Smartphones und Tablets Telefonate seltener und schriftliche Kommunikation wichtiger wird. ""Nur 26 Prozent der Zeit, in der die Menschen ihr Smartphone benutzen, verbringen sie mit Telefonieren"", sagte Hans Vestberg, Chef des Netzausrüsters Ericsson in Barcelona. Auch die Provider haben diesen Trend erkannt. Telefonate und Kurznachrichten werden deshalb zu vermeintlich kostenlosen Dreingaben, während die Datentarife und ihre Ausgestaltung als Alleinstellungsmerkmal in den Vordergrund rücken. Manche Telefónica-Konkurrenten haben diesen Schritt bereits vollzogen. Andere werden folgen - auch weil internetbasiert Kommunikationssoftware stetig an Popularität gewinnt. Für Kunden besteht die Telefónica-Tarifreform im Wesentlichen darin, dass sie mit den neuen Verträgen keine andere Wahl haben, als eine Flatrate für Telefonate und SMS zu ihrem Datenvolumen hinzu zu buchen. Eine fundamentale Veränderung des Mobilfunkmarkts ist das schon deshalb nicht, weil das Unternehmen trotz großer Ankündigung zwei der alte Tarife beibehält, bei denen Telefonate und SMS nicht im Grundpreis eingerechnet sind. Und für Bestandskunden ändert sich damit - sofern sie es nicht wollen - sowieso nichts. Facebook bedroht die Netzneutralität Weitreichende Auswirkungen auf die Mobilfunktarife der Zukunft wird wohl eher eine Vereinbarung haben, die Facebook in dieser Woche bekannt gegeben hat. Mit 18 Providern in 14 Ländern hat das Unternehmen Exklusivverträge geschlossen. Kunden dieser Mobilfunkprovider sollen künftig über die Nachrichten-Software des sozialen Netzwerks kostenlose oder stark preisreduzierte Kurznachrichten verschicken können. Damit stellt sich das soziale Netzwerk erstmals offen gegen das Prinzip der Netzneutralität. Dieses besagt, dass alle Daten gleichberechtigt durch die Netze der Mobilfunkprovider geleitet werden sollen. Für Kunden könnte die Abschaffung dieses Prinzips im Extremfall bedeuten, dass nicht mehr eine Flatrate für alle Internetdienste gilt, sondern dass die Nutzung einzelner Internetdienste beim Provider abgerechnet wird. Das wäre dann eine echte Revolution.","Der Telekommunikationsanbieter O2 passt seine Tarife dem Boom von Smartphones an. Das Unternehmen nennt das eine ""Revolution"". Doch ist es das?",digital,https://www.sueddeutsche.de/digital/neue-handytarife-bei-o2-revolution-vertagt-1.1609915,Neue Datentarife bei O2: Tarifrevolution vorerst abgesagt,00/02/2013,Neuer O2 Mobilfunk-Tarif,"Telefónica stellt neue Tarifstruktur vor. Das Unternehmen nennt es eine ""Revolution"". Doch ist es das?","Telefónica, Mobilfunk, Tarifstruktur, Datenvolumen, Telefonate, SMS, Smartphone, Tablet, LTE, Netzneutralität.","Telefónica Deutschland kündigt neue Tarifstruktur als ""Revolution"" an. Doch ist es das wirklich? #Mobilfunk #Telefónica #Tarifstruktur #Datenvolumen" 89,"Er wolle ""das Internet vom Computer befreien"", hat Nokia-Chef Olli-Pekka Kallasvuo Anfang des Jahres auf der Mobilfunkmesse in Barcelona gesagt. Nun ist er diesem Ziel ein Stückchen nähergekommen. Der finnische Handykonzern stellte in Neu-Delhi seine neuen Billig-Telefone vor, die auch im Internet surfen können. 5130 XpressMusic: Billiges Musikhandy für knapp 100 Euro. Die Geräte sind speziell auf die Bedürfnisse von Menschen in ländlichen Gegenden der Schwellenländer zugeschnitten, sie sollen zwischen 25 und 90 Euro kosten. Mit der neuen Produktpalette wollen die Finnen ihre Position als Marktführer im Niedrigpreissektor behaupten. Sie trägt deutlich die Handschrift des Konzernchefs, der seit seinem Amtsantritt im Sommer 2006 begonnen hat, aus dem Handyhersteller Nokia eine Internetfirma zu machen. Das Unternehmen, das Kallasvuo von seinem Vorgänger und Lehrmeister Jorma Ollila übernommen hatte, war bereits Weltmarktführer bei den Mobiltelefonen. Etwa 40 Prozent aller weltweit verkauften Handys tragen das finnische Firmenlogo. Das ist schon seit Jahren so, und dass sich dieser Wert noch deutlich steigern lässt, ist eher unwahrscheinlich. Viele Beobachter hatten darum erwartet, dass der 55-jährige Jurist Kallasvuo nach seinem Aufstieg an die Spitze vor allem das Erbe verwalten, aber wenig verändern würde. Aber Kallasvuo überraschte. In seinen gut zwei Jahren als Vorstandschef hat er eine Menge bewegt. Vom Handygeschäft zur Dienstleistung Dabei traf der Finne auch harte Entscheidungen. Zum Beispiel schloss er Anfang des Jahres eine Handyfabrik in Bochum, was zu heftigen Protesten führte. Und erst am Dienstag verkündete Nokia wieder, dass in Europa Angestellte entlassen werden. Diesmal trifft es vor allem finnische Standorte, unter anderem wird die Niederlassung in Turku mit 200 Mitarbeitern geschlossen. Insgesamt will Kallasvuo weg vom reinen Handygeschäft hin zur Dienstleistung. Nokia soll nach dem Willen des Vorstandschefs künftig Firmen wie Google, Microsoft oder Apples Musikportal iTunes Konkurrenz machen. Um sich dafür zu rüsten, kaufte Kallasvuo viele Firmen, darunter Spezialisten für Internetmusik, Navigationssoftware und digitale Karten. Nutzer teurer Top-Telefone konnten schon länger über das Mobilfunknetz auf allerlei Dienste der Finnen zugreifen. Der Konzern hat ein eigenes Internet-Portal mit dem Namen Ovi eröffnet. Wer ein Nokia-Handy besitzt, kann dort Musik kaufen, Bilder hochladen oder sein Adressbuch und seine Termine speichern. Jetzt sollen die Angebote an die Kunden in den Schwellenländern angepasst werden. Unter anderem bekommt Ovi dafür einen E-Mail-Dienst. Dort können die Nutzer dann eine Mailadresse per Telefon einrichten, ein Computer wird nicht mehr benötigt. Das Nokia-Handy - so die Vision der Finnen - soll damit ein günstiges Tor zum Internet werden, das auch Menschen in den abgelegenen Provinzen Asiens, Afrikas oder Südamerikas offen steht. Bis dieses Ziel wirklich erreicht ist, wird es wohl noch dauern. Aber Olli-Pekka Kallasvuo ist dafür bekannt, dass er sehr hartnäckig sein kann, wenn er sich einmal etwas vorgenommen hat.",Nokia-Chef Kallasvuo verspricht Internet-Handys für arme Länder. Weniger als 100 Euro sollen die Geräte kosten und über einen Internetzugang verfügen.,digital,https://www.sueddeutsche.de/digital/handys-fuer-schwellenlaender-multimedia-auf-indisch-1.540315,Handys für Schwellenländer - Multimedia auf indisch,00/05/2010,Nokia auf dem Vormarsch,Neue Billig-Telefone mit Internetfunktion für Menschen in Schwellenländern.,"Nokia, Billig-Telefone, Internet, Schwellenländer, Musikhandy, Ovi, E-Mail-Dienst, Dienstleistung, Marktführer, Mobiltelefon",Mit neuen Billig-Telefonen und einem eigenen Internet-Portal will Nokia den Schwellenländern den Zugang zum Internet erleichtern. #Nokia #Billigtelefone #Internetfunktion #Schwellenländer #Ovi #E-MailDienst 90,"Der Cursor ist ein Skalpell, aber obwohl das Fett langsam abläuft und die Wangenknochen immer spitzer werden, fließt kein Blut. Mit Mausklicks und Tasteneingaben formt man bei dem Videospiel ""Die Sims 3"" die Gesichter und Körper der Figuren, modelliert die Nase, verschiebt die Haaransatzlinie, bestimmt den Körperfettgehalt, und wird so zu einem plastischen Pixel-Chirurgen. In klassischen Videospielen wie ""Pac-Man"" oder ""Super Mario Brothers"" stehen das Ziel des Spiels und das Vermögen der Figur im Vordergrund, ihre Superkräfte, Bewegungsradien und Nehmerqualitäten. Das Computerspiel ""Die Sims 3"" unterscheidet sich von anderen interaktiven Medienprodukten, weil es den Spieler nicht in fantastischen Räumen absetzt, sondern in einer Kleinstadt. In ""Die Sims 3"" aber ist der Look wichtiger als die Skills, beginnt das Spiel vor dem eigentlichen Spiel, im Creator Modus, wo man Physiognomie, Frisur und Modestil seiner Figur auswählt, und entscheidet, ob man nun Hausfrau, Nerd, Super-Model oder doch die nette Person von Nebenan spielen will. Vielleicht stutzt man ja kurz, weil man bemerkt, dass das menschliche Gesichter mit den gleichen Befehlen modelliert wird wie Möbel, Häuser und andere Kommoditäten, lässt es dann aber gut sein, und fügt der Game-Genesis das I-Tüpfelchen hinzu: einen Leberfleck auf der Wange. Gott als Babysitter Das Computerspiel ""Die Sims 3"" unterscheidet sich von anderen interaktiven Medienprodukten, weil es den Spieler nicht in fantastischen Räumen absetzt, sondern in einer Kleinstadt, und ihm die Aufgabe stelllt, einen selbst erschaffenen Miniatur-Menschen durch Alltag, Karriere und Sozialleben zu steuern. Sim ist eine Abkürzung für Simulated, der Mensch spielt das Mensch-Sein, und wer das irgendwie seltsam findet, sollte kurz mal jener Generationen gedenken, die mit den analogen Lebenssimulatoren Modelleisenbahn und Puppenhaus groß wurde. Die Sims sind ein Update dieses Prinzip, und kaum weniger erfolgreich als Barbie oder Playmobil - bislang wurden mehr als 100 Millionen Mal Einheiten verkauft. ""Die Sims"" gelten als die erfolgreichste Spiel-Serie aller Zeiten. Die dritte Folge der Software-Soap wurde vor Verkaufsstart bereits 200.000 Mal illegal im Internet heruntergeladen, entgegen der üblichen Praxis, schrie der Hersteller jedoch nicht gequält auf, sondern deutete die Piraterie als Manifestation des enormen Marktpotentials, und machte die Zahl inoffiziell zum Teil der Marketing-Kampagne: Das Volk will ein virtuelles Volk. Die Werbeanzeigen lesen sich wie eine Stellenanzeigen für den Beruf ""Gott"". ""Bestimme über das Schicksal der Sims"" und: ""Passe alles Deinen Wünschen an"".","Ein mustergültiges Exemplar räumlichen Erzählens: ""Die Sims 3"" perfektioniert die erfolgreichste Computerspiel-Serie der Welt",digital,https://www.sueddeutsche.de/digital/computerspiel-die-sims-3-ohne-krise-ohne-kollaps-1.465077,"Computerspiel: Die Sims 3 - Ohne Krise, ohne Kollaps",00/05/2010,Sims 3 - Plastische Pixel-Chirurgie,Sims 3 perfektioniert die erfolgreichste Computerspiel-Serie der Welt. Wir haben für Sie die Welt der Sims unter die Lupe genommen.,"Sims 3, Videospiel, Plastischer Chirurg, Gesichtsmodellierung, Körpermodellierung, Creator Modus, Alltagssimulation, Karriere, Sozialleben, Spielen","Werden Sie zum plastischen Chirurg bei Sims 3 und gestalten Sie Gesichter und Körper nach Ihren Wünschen. In der Welt der Sims erleben Sie Alltag, Karriere und Sozialleben auf Ihre eigene Art. #Sims3 #Videospiel #Alltagssimulation" 91,"Eines der wichtigsten Verfassungsorgane Deutschlands, der Bundestag, ist digital attackiert worden. Die Abgeordneten, ihre Mitarbeiter - jeder muss damit rechnen, dass gigabyteweise E-Mails und andere sensible Daten abgegriffen worden sind. In Hessen und Rheinland-Pfalz haben Hacker Kfz-Zulassungsstellen lahmgelegt. Im Nachbarland Polen konnten Flugzeuge stundenlang nicht abheben, weil die Computer angegriffen wurden, mit denen Flüge geplant werden. Alles Beispiele aus den vergangenen Tagen. So etwas passiert eben in der vernetzten Welt? Schicksal? Gibt es die totale Sicherheit nur mit gezogenem Stecker? Moment mal! Zugegeben: Niemand kann in Computernetzen hundertprozentige Sicherheit gewährleisten. Dafür bietet die Technik einfach zu viel Angriffsfläche. Aber richtig ist auch: Die weitaus meisten Attacken wären zu vermeiden gewesen oder hätten zumindest weniger Schaden verursacht, hätten die Betroffenen sich bloß an eine Reihe von Grundregeln der IT-Sicherheit gehalten. Weite Teile des Netzes infiltriert Jeder, der sich damit auch nur ein bisschen befasst, weiß, dass es heute nahezu unmöglich ist, einzelne Geräte vollständig zu schützen. Geben sich die Angreifer etwas Mühe beim social engineering, beim Anpassen von Angriffen auf die Opfer also, steigen ihre Chancen stark an, dass eines von ihnen einen gefährlichen E-Mail-Anhang öffnet oder einen Link auf eine verseuchte Webseite anklickt. Der Schutz muss also umfassender sein, keinesfalls darf es dazu kommen, dass von einem Schwachpunkt aus gleich weite Teile des Netzes infiltriert werden, so wie das im Bundestag geschehen ist. Nun ist es am Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI), sich einen Überblick in dem Schlamassel im Netz des Bundestages zu verschaffen, was bei einigen Tausend Rechnern dauern wird. Außerdem sollen auch externe Firmen, genannt wurde zum Beispiel die Telekom-Tochter T-Systems, daran mitarbeiten, das Netz neu aufzusetzen. Das ist in Ordnung, keine Frage, da das BSI mit seinen etwas mehr als 600 Mitarbeitern personell kaum in der Lage ist, solche Jobs zu übernehmen. Sogar die NSA, bei der mehr als 100 000 Menschen arbeiten, beschäftigt externe Mitarbeiter, dazu zählte auch einmal Edward Snowden.","Ein angemessen ausgestattetes Bundesamt könnte die Rolle einer ""guten"" NSA für Deutschland übernehmen.",digital,https://www.sueddeutsche.de/digital/digitale-spionage-warum-deutschland-eine-nsa-braucht-1.2533941,Cyber-Angriffe: Warum Deutschland eine NSA braucht,00/06/2015,Bundestag digital attackiert,Hackerangriffe auf Kfz-Zulassungsstellen und Flugpläne. IT-Sicherheit und Grundregeln.,"Cybersecurity, IT-Sicherheit, Hackerangriffe, Bundestag, Kfz-Zulassungsstellen, Flugpläne, Grundregeln, Technik, Schutz, Social Engineering","Bundestag, Kfz-Zulassungsstellen, Flugpläne - Hackerangriffe nehmen zu. Erfahren Sie, wie Sie sich schützen können. #Cybersecurity #IT-Sicherheit" 92,"Auch wenn viele sich von ihrer Liebe für gedruckte Bücher kaum abbringen lassen werden - elektronische Lesegeräte haben ihren Anteil am Markt erobert. Krimis etwa, die man zuvörderst wegen der Spannung und wegen des ""Wer war's"" liest, aber selten ein zweites Mal, bieten sich für sogenannte E-Book-Reader an. Das Buch wird digital - erste Angebote sollen nun auch die Deutschen zu E-Book-Lesern machen. Durchgesetzt haben sich aber weniger die reinen Lesegeräte mit ihren monochromen Bildschirmen, sondern Smartphones und Tablet-PCs. Es lohnt daher, einen Blick auf die Dienste zu werfen, mit denen sich Smartphones und Tablet-PCs zu Bibliotheken im Taschenformat machen lassen. Reine Lesegeräte für elektronische Bücher werden zwar mittlerweile von vielen Herstellern angeboten. Doch der Onlineshopping-Riese Amazon musste den Preis seines neuesten Kindle-Modells zuletzt massiv (rund 105 Euro plus Mehrwertsteuer, Versand und Zoll) senken und nennt gegenüber Medien und Analysten auch drei Jahre nach Markteinführung noch keine offiziellen Verkaufszahlen. Denn im Gegensatz zu den Lesegeräten mit ihrem Schwarzweiß-Bildschirm bieten Handys und Tablets eine bunte Anzeige; mit ihnen kann man auch Spiele spielen oder Videos gucken. Und sie kommen gegenüber den reinen Readern moderner daher, obwohl man über den praktischen Nutzen streiten kann. Denn bei Handys und Tablets wird man beim Lesen der Hintergrundbeleuchtung wegen schneller müde, die Monochrom-Anzeigen bei Lesegeräten dagegen lassen sich wie Papier lesen. Dennoch greifen mittlerweile viele lieber zu ihrem Smartphone. Das Display etwa eines iPhone4 oder eines Google NexusS ist dafür gut geeignet, hohe Auflösungen mit bis zu 300 Bildpunkten pro Zoll bilden auch kleine Schrift scharf ab. Hinzu kommt, dass die angebotenen Leseprogramme immer besser werden. Wir stellen im Folgenden vier interessante Apps für Handys und Tablets vor. Kindle: Amazon setzt nicht allein auf sein Schwarzweiß-Lesegerät - stattdessen versucht der Konzern, das Risiko mit dem Dienst Kindle zu streuen. Die Anwendung gibt es deshalb für Computer (PC, Mac), Smartphones (Android, iPhone, Windows Phone7) und Tablets (iPad). Hat man ein Buch erst einmal gekauft, kann man es sich auch auf die anderen Plattformen holen. Dabei wird praktischerweise die Leseposition synchronisiert; auch Notizen werden in der sogenannten Cloud, also auf Servern im Internet, abgelegt. Nach langen und schwierigen Vertragsverhandlungen mit den Verlegern deutschsprachiger Bücher brachte Amazon das Kindle-Konzept nun kurz vor Ostern nach Deutschland. Im aktuellen Programm finden sich 25000 Bücher sowie einige Zeitungen und Magazine. Das Lesegerät selbst kann so auch in Deutschland bestellt werden und kostet 139 Euro; soll ein UMTS-Modul dabei sein, werden 189 Euro in Rechnung gestellt.",Von Amazon bis Texttunes: Verschiedene Anbieter wollen die Deutschen zu fleißigen E-Book-Lesern machen - doch nicht alle können überzeugen.,digital,https://www.sueddeutsche.de/digital/digitale-buecher-qual-der-wahl-buecher-fuer-die-hosentasche-1.1089002,Digitale Bücher: Qual der Wahl - Bücher für die Hosentasche,00/04/2011,E-Book-Lesen leicht gemacht,"Entdecken Sie die besten Apps für Handys und Tablets, um Ihre Bibliothek im Taschenformat zu erstellen.","E-Book-Lesen, Bibliothek im Taschenformat, Smartphone-Apps, Tablet-Apps, Amazon Kindle, Lesegeräte, digitale Bücher, elektronische Lesegeräte, Schwarzweiß-Bildschirm, Hintergrundbeleuchtung.","Entdecken Sie die besten Apps für Handys und Tablets, um Ihre Bibliothek im Taschenformat zu erstellen und Ihre Lieblingsbücher immer dabei zu haben! #TaschenBibliothek #EBooks #Smartphone #Tablet #Apps" 93,"Die Polizei setzte vergangenen Donnerstag im Stuttgarter Schlossgarten Wasserwerfer gegen Demonstranten ein. Die Situation eskalierte. Unterdessen stellte der Leser Emil Pohl im Kommentarbereich von sueddeutsche.de die nüchterne Frage in die Runde: ""Richtig oder falsch?"" Es folgte eine sachliche Interpretation der Fakten - für und wider Stuttgart 21 - mit Begriffen wie Demokratieverständnis, Kostensteigerung und Denkmalschutz. Bewachter Bauzaun: Ein Blatt Papier mit der Aufschrift 'Wo rohe Kräfte sinnlos walten' hängt am Montag im Schlossgarten in Stuttgart an dem Bauzaun zum Baugelände für das umstrittene Bauprojekt Stuttgart 21. Beinahe resignierend endete seine Schilderung: ""Warum setzen die Regierenden in BW nur auf Wasserwerfer, Schlagstöcke, Augenverätzungen und nicht auf eine konstruktive Behandlung der Proteste durch ergebnisoffene Gespräche?"" Die Möglichkeit solcher Gespräche scheint nun immer unrealistischer. Seit Wochen tauschen User auf sueddeutsche.de zum Thema Stuttgart 21 friedlich Fakten aus oder vertreten lautstark ihre Meinungen. Sowohl Projektgegner als auch Befürworter bringen ihre Argumente in Stellung. Zeitgleich zu der Eskalation im Stuttgarter Schlossgarten entladen sich viele der aufgestauten Emotionen. Theoretische Modelle werden von aggressiven Anfeindungen abgelöst. Die Leser sind außer sich und versuchen, ihre Gefühle in Worte zu fassen. Im Netz, fernab vom Schlossgarten, ist man sich unsicher, was am Mittag des 30. September genau passiert war. So eindeutig, wie sich die Eskalation auf den Fotos und Fernsehbildern darstellt, ist die Situation für die Nutzer nicht. Erst sollen Steine geflogen sein, dann waren es nur Kastanien, die ein paar Schüler auf Polizisten warfen. Eine angemeldete Schülerdemonstration stand der Polizei im Weg. Die Wut der Betroffenen Der Leser Ya_Basta meint dazu: ""Selbst die Polizei spricht nur von Pfiffen, Buhrufen, Farbbeuteln und ein paar zerstochene Reifen an Polizeiautos ... Verhältnismäßigkeit der Mittel sieht anders aus."" Ob der Einsatz von Wasserwerfern verhältnismäßig war, sollte Innenminister Rech später selbst erläutern. Interessant ist hingegen, dass kurze Zeit später auch digital die ersten Kastanien fliegen: ""@Ya_Basta Ich würde mir von einem verblendeten Zukunftsverweigerer keinen Farbbeutel ins Gesicht werfen lassen ..."" schreibt Guhvieh. Ebenso wie die Stimmung im Schlossgarten entlädt sich auch unter den Artikeln auf sueddeutsche.de die Wut der Betroffenen. Während man auf der einen Seite unterstellt, ""Kinder als lebende Schutzschilde"" zu nutzen, dient die Kommentarfunktion anderen Usern als Austauschplattform, um die Kette der Information nicht abreißen zu lassen. Es werden Links zu Bildern, You Tube-Videos und live-streams ausgetauscht: ""@queenb61 Ich habe es nirgendwo gelesen, sondern diesem SWR-Beitrag von gestern Abend entnommen ..."" Die Antwort ließ nicht lange auf sich warten ""@Flywheel Danke für den Link!"". Das Gemeinschaftsgefühl der digitalen Demonstranten wächst. Je mehr neue Informationen aus Stuttgart durchsickern, desto lauter wird es im Kommentarbereich. Wie auch im Schlossgarten hört man im Internet häufig nur die Pro-Gröler und die Kontra-Krakeeler. Ganz leise vernimmt man allerdings auch besonnene Stimmen, die zur Räson aufrufen, nach Antworten suchen oder einfach nur interessierte Fragen stellen. Doch nur selten gelingt der digitale Austausch zwischen Pro und Contra. Leser Guennihd will von seinem Gegenüber Brado wissen: ""Warum sind Sie für Stuttgart 21? Ich würde gerne Ihre Meinung dazu hören oder besser gesagt lesen!"" Die Antwort lautet: ""Ich bin dafür, weil dies für die Zukunft unseres Landes wichtig ist. Wir werden ein zentrales Drehkreuz in Europa."" Plötzlich stehen sich zwei Menschen im virtuellen Raum gegenüber und hören sich zu, nur um im nächsten Moment von neuen Informationen überrollt zu werden. Gespannt lauscht man den Erläuterungsversuchen von Innenminister Rech. Obwohl Baden-Württembergs Innenminister nicht die Metapher der ""menschlichen Schutzschilde"" benutzt, liegen die S21-Befürworter im Netz mit ihm auf einer Linie. Der User ""Wir weisen den Weg"" kommentiert die Aussagen: ""Herr Rech benutzt genau dieselben Sprachregelungen, wie sie auch hier von Kommentatoren getätigt werden ..."" Die letzten Worte in Sachen Stuttgart 21 sind noch nicht gesprochen. Doch während man sich im realen Leben mit Schlagstöcken und Wasserwerfern gegenübersteht, bietet das Internet noch immer die Möglichkeit eines ergebnisoffenen Gesprächs. Das beweist nicht zuletzt Leser Svensk: ""Ich rate zur Mäßigung. Ich bin mir wirklich nicht sicher, ob es jetzt noch um ein konkretes Objekt geht oder nur noch um das Prinzip. Und zwar auf beiden Seiten. Ich kenne das Stuttgarter Projekt nicht. Ich kenne weder den Bahnhof, noch kenne ich die Verkehrspolitik. Aber von außen betrachtet erscheint es mir so, dass nun beide Seiten mit Gewalt ihre Forderungen durchsetzen wollen. Und dabei verlieren beide ihr Gesicht.""","Krieg um das Bahn-Projekt Stuttgart 21. Nach dem Schlagstockeinsatz der Polizei haben sich die Lager verhärtet - vor Ort, aber auch im Netz. Wie reagieren die Nutzer von sueddeutsche.de?",digital,https://www.sueddeutsche.de/digital/auseinandersetzung-um-stuttgart-21-digitale-menschenketten-und-verbale-wasserwerfer-1.1008027,Auseinandersetzung um Stuttgart 21 - Digitale Menschenketten und verbale Wasserwerfer,00/09/2012,Stuttgart 21: Eskalation im Schlossgarten,Aktuelle Ereignisse und Meinungen zu Stuttgart 21 im Fokus.,"Stuttgart 21, Proteste, Polizei, Wasserwerfer, Demonstranten, Eskalation, Schlossgarten, Kommentarbereich, Meinungen, Fakten","Die Lage in Stuttgart 21 eskaliert. Lesen Sie bei uns, was aktuell vor sich geht und welche Meinungen es dazu gibt. #Stuttgart21 #Eskalation #Demonstrationen" 94,"Es ist eine Taktik der kleinen Schritte: Vor einigen Wochen eröffnete Google einen webbasierten App-Markt für sein Smartphone-Betriebssystem Android, am Mittwoch stellte der Konzern ein Bezahlsystem für den Vertrieb von Medieninhalten vor und nun verdichten sich die Anzeichen, dass der Internetkonzern bald einen eigenen Musikdienst an den Start bringt. Der deutlichste Hinweis kommt von Sanjay Jha, dem Mobilchef des Hardware-Herstellers Motorola: Bei einer Präsentation im Rahmen des Mobile World Congress in Barcelona ließ er durchblicken, dass Android-Geräte bald mit einem integrierten Musik-Downloaddienst ausgestattet würden. Ein entscheidender Fortschritt von Honeycomb, der nächsten Version des Android-Betriebssystems, sei die ""Ergänzung von Musik- und Videodiensten"", sagte er. Motorola wird mit seinem Xoom den ersten Tablet-Computer mit Honeycomb veröffentlichen. Der Musikdienst, der Branchenkreisen zufolge Google Music heißen soll, wird bereits seit längerem erwartet, allerdings verliefen die Verhandlungen zwischen Google und der Musikindustrie offenbar zäh. Die zentrale Möglichkeit zum Download von MP3s oder dem Streamen von Videos direkt auf ein Android-Endgerät erinnert nicht zufällig an das Modell eines Konkurrenten: Apples iTunes bietet Videostreaming, MP3s und Apps auf einer einzigen Verkaufsplattform, die in die Geräte des Herstellers integriert ist. Inzwischen wurden über iTunes mehr als zehn Milliarden Songs und zehn Milliarden Apps heruntergeladen. Neben den Einnahmen aus dem Hardware-Geschäft gilt der Digitalverkauf als Apples Kerngeschäft: Der Konzern erhält in der Regel 30 Prozent des Verkaufspreises einer App oder eines Musikstücks. Musik aus der Wolke Gelingt es Google, wo man sich bislang zu den Gerüchten nicht geäußert hat, eine solche Plattform bei den weit verbreiteten Android-Geräten zu etablieren, könnte das Unternehmen endlich eine weitere Einnahmequelle jenseits des Verkaufs von Online-Werbung erschließen. Allerdings hat sich Googles Bezahlsystem Checkout bislang noch nicht etablieren können, Android blieb bislang weitestgehend eine Plattform für kostenlose Inhalte. Da es sich um ein offenes Betriebssystem handelt, können zudem auch andere Online-Verkäufer ihre eigene Download-Plattform anbieten. Im Laufe des Jahres will beispielsweise Amazon einen eigenen App-Store eröffnen. Google dürfte deshalb versuchen, bei seinem Musikangebot auf der einen Seite weniger Umsatzprovision als Apple und Co zu nehmen, gleichzeitig aber möglichst schnell eine Streaming-Option einzurichten: Dann müssten Nutzer ihre Musiksammlung nicht mehr auf einem Gerät speichern, sondern könnten die Songs über das Internet abspielen. Auch Apple arbeitet an einer solchen Möglichkeit, allerdings ist bislang das mobile Breitband-Netz noch nicht für eine flächendeckende Musikstreaming-Kultur ausgelegt. Googles Musikdienst könnte jedoch auch zahlreiche Kunden verärgern: Sollte er wirklich erst mit der neuesten, noch nicht verfügbaren Version des Android-Betriebssystems funktionieren, wären Millionen von Nutzern der alten Varianten außen vor. Bei inzwischen mehr als 70 Millionen Android-Geräten wäre dies keine kleine Randgruppe.",Googles langerwartetes Online-Musikkaufhaus steht offenbar vor dem Start. Doch Millionen Nutzer des Handy-Betriebssystems Android könnten dabei in die Röhre gucken.,digital,https://www.sueddeutsche.de/digital/internet-musikportal-bald-online-google-macht-itunes-konkurrenz-1.1061386,Internet-Musikportal bald online - Google macht iTunes Konkurrenz,00/02/2011,Google startet Musikdienst,Google plant eigenen Musik-Downloaddienst für Android-Geräte und erschließe damit neue Einnahmequelle.,"Google, Musikdienst, Android, Download, Streaming, Apple, iTunes, MP3, Medieninhalte, Bezahlsystem",Google bringt eigenen Musik-Downloaddienst für Android-Geräte an den Start. Eine weitere Einnahmequelle neben Online-Werbung! #Google #Musikdienst #Android #Bezahlsystem #Medieninhalte 95,"Die Europäische Kommission beklagt ""die unterschiedliche Handhabung des Datenschutzes in der Union"" und ""die öffentliche Meinung, dass speziell im Internet der Datenschutz nicht immer gewährleistet ist""; sie will, dass die ""Bürger Kontrolle über ihre eigenen Daten erhalten"". Deshalb hat Kommissarin Viviane Reding am Anfang dieses Jahres den Entwurf einer EU-Verordnung vorgelegt: Der Datenschutz soll direkt geltendes und detailliertes EU-Recht werden. EU-Kommissarin Vivane Reding: Bundesdatenschutzgesetze sollen entfallen. Das Bundesdatenschutzgesetz (Zivilrecht und öffentliche Stellen des Bundes) und die Landesdatenschutzgesetze (öffentliche Stellen in den Ländern) sollen ersatzlos entfallen. Was aus speziellem Datenschutzrecht, vom Archivrecht bis zur Zwangsvollstreckung, werden soll, darüber hat man sich wohl keine Gedanken gemacht. Dieses Großprojekt europäischer Gesetzgebung eröffnet eine neue Dimension im Kampf um die Regelungszuständigkeiten. Datenschutz ist ein viel weiteres Feld als viele denken. ""Daten"" sind alle Angaben über einzelne oder von einzelnen oder für einzelne Menschen, die in Zeichen verkörpert werden, um verstanden zu werden. Inhalt, Form und Vorgang der Einzelinformation können schwer voneinander getrennt werden. Das Wort ""User"" verschleiert mehr, als es erklärt Der Urheber der Information und deren Objekt, derjenige, der das Datum weiterleitet, und der Empfänger sind Beteiligte. Je nach Interessenlage will man wissen, von wem die Information stammt, auf wen sie sich bezieht, wer sie verbreitet, wer sie zur Kenntnis genommen, wer sie übermittelt, verändert, genutzt oder gelöscht hat. Im Internet gilt das verschärft: Dort sind alle Beteiligten datenschutzrechtlich Opfer und Täter zugleich. Das Wort ""User"" verschleiert da mehr, als es klärt. ""Person""-Sein heißt nichts anderes, als dass der so Bezeichnete mit Informationen umgeht oder von Information gemeint ist. Informationen sind das Fluidum unseres Zusammenlebens: Sie sind nicht nur wertvolle Ware in Auskunfteien, nicht nur Gegenstand aller Medien und der Wissenschaft. Alle Dienstleistungen werden von den ausgetauschten Informationen meist ganz persönlicher Art geprägt; jeder Vertrag, jeder Güteraustausch wird von Informationen mehr oder weniger bedeutsam begleitet. Alle Informationen über die Ware, ihren Schöpfer und seine Marktstellung, über seine Vertrauenswürdigkeit, seinen Charakter und seine Bonität sind, möglichst detailliert, von Belang. Die EU hat für viele Randbereiche keine Kompetenz Datenschutz ist deshalb kein Rechtsgebiet wie etwa die Agrarmarktregelung oder die Arbeitnehmerfreizügigkeit. Weil Informationen alle Rechtsgebiete, das materielle wie das Verfahrensrecht, prägen, würde eine europäische Datenschutzordnung unser gesamtes Dasein reglementieren und die nationalen Rechtsordnungen weitgehend überformen. Auch die Behörden gehen von morgens bis abends mit Daten um. Das bedeutet: Auch das öffentliche Recht ist insgesamt vom Datenschutz durchzogen und wäre von einer direkten europäischen Gesetzgebung insgesamt betroffen, etwa Steuerrecht und Sozialrecht, aber auch Polizei- und Baurecht, Verwaltungsverfahrensgesetze, Prozessordnungen und so weiter. Dazu hat die Europäische Union ersichtlich keine Kompetenz. Ein weiteres Problem: Die Unterscheidung zwischen einem Grundrecht als Abwehrgarantie gegen staatliche Bevormundung einerseits und als Maßstab für die zivilrechtliche Ordnung andererseits ist schon jetzt dem europäischen Recht nicht geläufig. Deshalb vermengt der Verordnungsentwurf die Gesetzesbindung aller staatlichen Datenverarbeitung und die grundlegende Freiheit der privaten Datenverarbeitung und stellt den freien Einzelnen (und sein Unternehmen) unter die gleiche Kuratel wie die öffentliche Gewalt. Damit werden nahezu alle Grundrechte mal mehr, mal weniger intensiv betroffen, wenn die Freiheit der Informationsverarbeitung eingeschränkt wird: Kunst und Wissenschaft, Meinungs-, Presse- und Medienfreiheit, Berufs- und Gewerbefreiheit, geistiges Eigentum. Es kann keine freie Gesellschaft bestehen, wenn die privatrechtliche Verarbeitung von Informationen grundsätzlich einer Befugnis bedarf. Vielmehr muss der Gesetzgeber sehr sorgfältig die zivilrechtlichen Grenzen definieren, jenseits deren das Persönlichkeitsrecht des Einzelnen schutzwürdig wird, und er muss die Rechte der dabei betroffenen Privaten gegeneinander abwägen. Das Recht auf informationelle Selbstbestimmung muss als ein Teilaspekt des allgemeinen Persönlichkeitsrechts begriffen und geregelt werden. Das kann nur in grundrechtsabwägungsgerechter Differenziertheit gelingen. Genau dazu fehlt der EU jedoch die Regelungszuständigkeit, die verfassungs- wie EU-vertragsgemäß (Art. 5 des EU-Vertrages) einer vertraglich begrenzten Einzelermächtigung bedarf. Gemäß dem Vertrag über die Arbeitsweise der Europäischen Union (Artikel 16) steht ihr nämlich nur zu, die Verarbeitung personenbezogener Daten durch die Mitgliedstaaten zu regeln, wenn die Verarbeitung im Rahmen der Ausübung von Tätigkeiten erfolgt, die in den Anwendungsbereich des Unionsrechts fallen. Ferner kann die EU Vorschriften über den freien Verkehr personenbezogener Daten erlassen. Es wäre ein übrigens nicht ganz neuer Taschenspielertrick, wollte man eine umfassende Regelungskompetenz für die gesamte Querschnittsmaterie des Datenschutzes aus dem vertraglichen Auftrag ableiten, für die barrierefreie Grenzüberschreitung beim Transport von Daten zu sorgen. Der für das Gemeinschaftsrecht konstitutive Grundsatz der begrenzten Einzelermächtigung liefe leer, wenn der nun einmal ubiquitäre Grenzüberschreitungsaspekt eines Lebensbereichs die Gemeinschaftszuständigkeit aus sich heraus zu begründen vermöchte. Die EU müsst sich um eine weltweite Ordnung kümmern Hinzu kommt, dass die weltweite Datenautobahn, das Internet, seiner Natur nach nicht von der Union allein geregelt werden kann und sie auch innerhalb ihrer Grenzen nicht den Mut hat, das Internet, wie alle Lebensbereiche, der Herrschaft des Rechts zu unterstellen. Das kann nur gelingen, indem der einzelne User zumindest als Informationsschöpfer (und im Falle von Rechtsverletzungen auch als Informationsrezipient) persönlich erkennbar und verantwortlich gemacht werden können muss. Im Zeitalter des Internets und namentlich des Cloud-Computing über ""Grenzen"" des Informationsverkehrs zu reden ist müßig. Bislang ist es jedenfalls nicht gelungen, Datenschutz im Netz zu garantieren. Die Anstrengungen der Union müssten deshalb einer weltweiten Ordnung gelten. Sie ist in allen Bereichen außerhalb der Spielerei nur mit einer personalen Kennung und einer personalen Verantwortlichkeit jedes Users zu erreichen. Die vorgesehene Datenschutzaufsicht über den Privatbereich entspricht nicht der europäischen Kompetenzordnung, weil das Verwaltungsverfahren und die nationale Umsetzung grundsätzlich Sache der Mitgliedstaaten sind, vom gemeinschaftsstiftenden Subsidiaritätsprinzip ganz abgesehen. Überdies verstößt auf nationaler Ebene die geforderte ""Unabhängigkeit"" der Datenschutzkontrolle über private Verarbeiter gegen das Demokratiegebot, denn die Datenschutzkontrolle wäre dann unabhängig von der für alle exekutive Staatstätigkeit geltenden ständigen Verantwortlichkeit gegenüber der jeweiligen Mehrheit des Parlaments. Der EuGH irrt gewaltig Hier irrt der Europäische Gerichtshof in seinem Urteil vom 9. März 2010 gegen Deutschland gewaltig. Die Datenschutzaufsicht über private Stellen ist nämlich normale Exekutive und nicht dritte Gewalt, weil ihr Tätigwerden keines Klägers bedarf. Warum soll sie unabhängiger und ferner von Regierungsverantwortung sein als die Atom- oder die Bankenaufsicht? Hier müssen die Regierenden in der üblichen Weise dem Parlament und dem Volk verantwortlich sein. Alles andere ist demokratiewidrig. Schließlich würde - darauf hat der Bundesverfassungsrichter Johannes Masing am 9. Januar 2012 hier im Feuilleton der Süddeutschen Zeitung hingewiesen - die Zuständigkeit des Bundesverfassungsgerichts für das Kernstück seiner Rechtsprechung wegbrechen, wenn die für die Rechtsordnung zentrale Regelungsmaterie des Datenschutzes von der EU direkt und zentral geregelt würde und die verbindliche Auslegung dieses Rechts nicht den nationalen Gerichten, sondern dem Europäischen Gerichtshof zustände. Wir können eine Vorahnung haben: Zwischen dem Bundesverfassungsgericht und der EU müsste es, wenn es zu der Verordnung käme, also ausgerechnet beim Datenschutz zum Knall kommen. Bevor es so weit kommt, sollten die Beteiligten zumindest wissen, was sie tun. Enthusiasmus verstellt den Blick, von Machtversessenheit gar nicht zu reden. Der Autor ist Rechtsanwalt und Vorstand des Instituts für Informationsordnung. Er war von 1991 bis 2003 Sächsischer Datenschutzbeauftragter.","Die Europäische Union will den Datenschutz im EU-Recht verankern. Doch die geplante Verordnung greift zu stark in nationale Belange ein und verhindert gleichzeitig einen dringend notwendigen weltweiten Ansatz. Das Resultat wäre ein Diktat, das unser gesamtes Dasein reglementieren würde.",digital,https://www.sueddeutsche.de/digital/digitale-buergerrechte-bruessels-griff-nach-dem-datenschutz-ist-demokratiewidrig-1.1360023,Digitale Bürgerrechte - Brüssels Griff nach dem Datenschutz ist demokratiewidrig,00/05/2012,Datenschutz-Verordnung schafft Bürgerkontrolle,"Die EU plant, den Datenschutz als direkt geltendes Recht zu etablieren und das Bundesdatenschutzgesetz und Landesdatenschutzgesetze zu ersetzen.","Datenschutz, EU-Verordnung, Bürgerkontrolle, Reding, Bundesdatenschutzgesetz, Landesdatenschutzgesetze, Grundrecht, Datenschutzordnung, Datenverarbeitung, Informationsverarbeitung","Neue Datenschutz-Verordnung der EU: Bürgerkontrolle über eigene Daten, aber auch Einschränkungen der Informationsverarbeitung. Erfahren Sie mehr über die Details! #Datenschutz #EU #Bürgerkontrolle" 96,"Woher kommt der moderne Mensch, wohin geht er? Es war nicht die philosophische Dimension dieser Frage, die eine Gruppe von Forschern aus den USA interessierte, sondern im wörtlichen Sinn die geografische. In der Tat weiß man bis heute sehr wenig darüber, welchen Bewegungsmustern Menschen folgen. Dabei könnten die daraus gewonnenen Statistiken durchaus helfen, Staus zu vermeiden oder vorherzusagen, wie sich ansteckende Krankheiten verbreiten. Wer bewegt sich wo - Handydaten geben Aufschluss. Forscher der Northeastern University in Boston, USA, haben Daten ausgewertet, die Mobilfunkbetreiber über Handynutzer sammeln. Während die Ergebnisse der im Fachblatt Nature (Bd. 453, S. 779, 2008) publizierten Studie nicht übermäßig überraschen, verwundert ein Randaspekt des Projektes dafür umso mehr: Von den 100.000 europäischen Handybesitzern, deren Daten in die Studie einflossen, wurde kein einziger um Erlaubnis gefragt. Schon seit längerem suchen Wissenschaftler nach statistischen Mustern, die beschreiben, wie sich Menschen bewegen und ob man voraussagen kann, wo sie sich zu bestimmten Zeitpunkten befinden. Am weitesten kam man bisher mit der Geldscheinmethode. Auf der Webseite wheresgeorge.com kann jeder die Nummer einer Dollarnote eintragen und wo er den Geldschein bekommen hat. Diese Daten haben wiederum Wissenschaftler statistisch ausgewertet. Das war dem Bostoner Team um den Netzwerkspezialisten Albert-Laszlo Barabasi aber zu wenig. Die Geldscheine würden von Person zu Person weitergegeben, erlaubten also keine genaue Aussage darüber, wie sich Individuen verhalten. Die Forscher griffen daher auf die Daten eines Mobilfunkbetreibers zurück. Um korrekt abrechnen zu können, müssen die Firmen speichern, wann mit welchem Telefon über welchen Funkmast telefoniert wurde. Da man weiß, wo die Masten stehen, erhält man so ein auf einige hundert Meter genaues Bild darüber, wo Menschen sich aufhielten, als sie telefonierten, eine SMS bekamen oder eine verschickten. Das Ergebnis ist dennoch nicht besonders spektakulär, sondern bestätigt frühere Untersuchungen. Menschen folgen meist den immer gleichen Wegen und bewegen sich mehrheitlich nur selten mehr als zehn Kilometer von zu Hause weg. Datenschützer sehen die Studie kritisch. Zwar wurden die Daten den Forschern zufolge nur in anonymisierter Form verwendet. Für wenig vertrauenerweckend aber halten es die Skeptiker, dass nicht bekanntgegeben wurde, von welchem Betreiber die Daten stammen und in welchem europäischen Land sie erhoben wurden. Experten erwarten, dass die Daten sogenannter Sensoren, kleiner Messfühler, die sich beispielsweise in Handys einbauen lassen, künftig vermehrt für statistische Zwecke eingesetzt werden.",Für eine Studie zum menschlichen Bewegungsverhalten nutzten US-Forscher die Daten europäischer Handy-Nutzer.,digital,https://www.sueddeutsche.de/digital/handy-ortung-bewegungs-melder-1.200592,Handy-Ortung - Bewegungs-Melder,00/05/2010,Bewegungsmuster des modernen Menschen,Handydaten geben Aufschluss über Bewegungsmuster und können Staus und Krankheitsausbreitung vorhersagen. Erfahren Sie mehr!,"Bewegungsmuster, Handydaten, Staus, Krankheitsausbreitung, statistische Muster, Geldscheinmethode, Mobilfunkbetreiber, Funkmasten, Sensoren, statistische Zwecke","Wie Handydaten helfen können, Staus und Krankheitsausbreitung vorherzusagen und mehr über unsere Bewegungsmuster zu erfahren - erfahren Sie mehr in unserem Artikel! #Handydaten #Staus #Krankheitsausbreitung #Bewegungsmuster" 97,"Die Aufforderung der Außenministerin war klar: ""Zensur sollte von keinem Unternehmen akzeptiert werden, nirgends"", mahnte Hillary Clinton 2010 bei ihrer ersten Rede zur Internetfreiheit, ""Und amerikanische Unternehmen müssen hier ganz klar Farbe bekennen."" Surfer in einem Internet Café: Der steigende Bedarf an Internet-Filtern verspricht westlichen Firmen neue Absatzmärkte. Eine neue Recherche des Wall Street Journals (WSJ) zeigt nun, dass Clintons Appell offenbar ungehört verhallt ist. Demnach profitieren viele IT-Firmen in den USA von den verstärkten Zensuranstrengungen vieler autoritärer Regierungen in aller Welt. Wie das WSJ berichtet, pflegen vor allem die Hersteller von Filter-Software gute Geschäftsbeziehungen zu Regierungen in Afrika und in der arabischen Welt. So verkaufte beispielsweise der US-Sicherheitssoftwarehersteller McAfee, inzwischen im Besitz von Intel, Filter-Software nach Bahrain, Saudi Arabien und Kuwait. Auch kleinere Unternehmen wie Netsweeper und Blue Coat Systems liefern solche Programme an die dortigen Regierungen. Der Markt für Internetsicherheit, zu dem auch Filterprogramme gehören, hatte der Marktforschungsfirma IDC zufolge 2010 einen Wert von 1,8 Milliarden Dollar. Der Anteil des Nahen Ostens und Afrikas liegt bei bislang bescheidenen 46 Millionen Dollar, wächst aber um 16 Prozent jährlich. Filtersoftware muss theoretisch nicht zur Zensur eingesetzt werden, in der Realität nutzen autoritäre Regierungen die Software häufig, um unliebsame Diskussionen und die Organisation regierungskritischer Proteste zu verhindern. Filter an kritischen Punkten Dies ist deshalb möglich, weil in vielen dieser Länder die Internet-Provider entweder in staatlichem Besitz sind oder Behörden direkt auf diese Einfluss nehmen können. Damit kann die Software ohne Probleme an kritischen Punkten des Netzwerks installiert werden. Nach den Protesten im arabischen Raum dürfte die Nachfrage nach solchen Filtern steigen - und die winkenden Geschäfte die Anti-Zensur-Rhetorik vieler Unternehmen ad absurdum führen. Die US-Firma Websense macht seiner Unternehmenspolitik zufolge keine Geschäfte mit ""Regierungen oder Internet-Providern, die sich an Regierungszensur beteiligen."" In der Praxis hat es Forschern der Internet-Bürgerrechtsorganisation OpenNet Initiative zufolge Software an den Jemen verkauft, die es Aktivisten unmöglich machen soll, ihre Identität online zu verschleiern. Die betroffenen Unternehmen äußerten sich nicht zu den Anschuldigungen, das Wall Street Journal gibt als Quelle seiner Recherchen unter anderem Mitarbeiter von Internet-Providern in den entsprechenden Ländern an. Westliche Filter-Programme in neun Ländern Vorwürfe dieser Art gegen internationale Unternehmen sind nicht neu: So hatte die Menschenrechtsorganisation Amnesty International beispielsweise bereits 2006 den Netzwerk-Ausstatter Cisco dafür kritisiert, der chinesischen Regierung die Technik für ihre ""große Firewall"" zu liefern, dem wahrscheinlich umfassendste Internet-Zensursystem der Welt. Einem noch unveröffentlichten Bericht der Open Net Initiative zufolge wird nach Angaben des WSJ in mindestens neun Ländern in Afrika und dem Nahen Osten westliche Software eingesetzt, um Internet-Inhalte zu zensieren. In der Regel berufen sich die IT-Firmen darauf, nicht genau zu wissen, wofür ihre Produkte eingesetzt werden. Dies sei aber nur eine Ausrede, argumentiert der renommierte Harvard-Rechtsprofessor Jonathan Zittrain im Gespräch mit dem Wall Street Journal: ""Sie könnten in die Software ein Signal einbauen, das genaue Informationen darüber weitergibt, was gefiltert wird. Das ist kein Hexenwerk, nur würden ihre Kunden das nicht wollen.""",Einem Medienbericht zufolge liefern US-Unternehmen wie McAfee Zensursoftware an autoritäre Regime in der arabischen Welt - und brüskieren damit ihre eigene Regierung.,digital,https://www.sueddeutsche.de/digital/internet-filter-us-firmen-zensurhelfer-der-despoten-1.1078464,Internet-Filter - US-Firmen: Zensurhelfer der Despoten,00/04/2011,Internet-Zensur und IT-Firmen.,"Neue Recherche zeigt, wie US-Firmen von verstärkter Zensur in autoritären Ländern profitieren.","Zensur, IT-Firmen, Internetfreiheit, Filter-Software, Autoritäre Regierungen, Internetsicherheit, Websense, Cisco, Internet-Zensur, OpenNet Initiative","Neue Recherche zeigt, wie US-IT-Firmen von verstärkter Zensur in autoritären Ländern profitieren, während sie gleichzeitig die Internetfreiheit verteidigen sollten. #Tech #Zensur #CyberSecurity" 98,"Schon mal was von Bittorrent gehört? Nein? Dann können Besitzer von Apple-Rechnern noch mal durchatmen. Denn mit Software, die eigentlich dazu dienen soll, das Herunterladen von Daten zu beschleunigen, ist es Kriminellen erstmals gelungen, auch auf Apple-Rechnern mit ihrer neuesten Masche zu landen: Ein schädliches Programm, das den Computerbesitzern sozusagen als blinder Passagier einer eigentlich unverdächtigen Software untergejubelt wird, verschlüsselt persönliche Dateien. Wiederherstellen lassen sie sich nur mit dem korrekten Schlüssel. Doch den kennen nur die Gangster, und die rücken ihn nur gegen Geld heraus - oft genug auch gar nicht. Bisher verrichteten die im Jargon Ransomware (Erpresser-Software) genannten Programme vor allem auf Windows-Rechnern ihr Werk. Das liegt hauptsächlich daran, dass Windows mit einem Marktanteil von etwa 90 Prozent nach wie vor das am weitesten verbreitete PC-Betriebssystem ist. Doch die Verkaufszahlen von Apple-Rechnern steigen, und so werden die PCs und Laptops mit dem Apfel-Logo ebenfalls zu einem lohnenden Ziel für die Angreifer aus dem digitalen Raum. Besonders tückisch an dem vorliegenden Fall ist, dass es den Kriminellen gelungen ist, die Installationsdatei eines an sich unverdächtigen Programms zu befallen. Betroffen ist eine Version des Programms ""Transmission"". Da handelt es sich um eine Software, die es ermöglicht, Daten schnell herunter zu laden. Das Besondere daran: Für jede Datei, die verteilt werden soll, wird ein Netz aus Computern aufgebaut. Jeder, der die Datei auf seinen Rechner lädt, gibt sie auch weiter an die Computer anderer Nutzer. Betroffen ist nach bisherigem Kenntnisstand nur eine Version der Software, und zwar die Version 2.90. Der Hersteller von Transmission warnt inzwischen vor dieser Version und bietet eine nicht verseuchte an, die Version 2.92. Wer diese auf seinen Apple-Computer lädt, löscht damit die schädliche Software. Erpressersoftware gibt es schon seit vielen Jahren. Erst in jüngerer Zeit aber häufen sich die Angriffe. Einiges Aufsehen erregten vor kurzem Attacken auf Kliniken. Im Neusser Lukaskrankenhaus etwa mussten Operationen verschoben werden, weil die Computer nach dem Befall durch die Erpressersoftware heruntergefahren wurden. Eine Klinik in Los Angeles bezahlte sogar rund 15 000 Euro, um wieder an die verschlüsselten Daten zu kommen. Und Tausende Rechner von Privatpersonen in Deutschland wurde von der Ransomware ""Locky"" befallen. Die Polizei rät Betroffenen, nicht zu zahlen, sondern Anzeige zu erstatten Die Polizei sowie das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) rät Betroffenen, nicht zu zahlen, sondern Anzeige zu erstatten. Zum einen sei nicht gewährleistet, dass die Erpresser den Schlüssel herausrücken. Zum anderen gibt es für manche Ransomware mittlerweile auch digitale Werkzeuge, mit denen sich die Daten wieder entschlüsseln lassen. Bei einer häufig verwendeten Ransomware haben die Entwickler beispielsweise geschlampt, so dass Experten eine Entsperr-Software programmieren konnten. Wurde die Verschlüsselung allerdings korrekt umgesetzt, können die verschlüsselten Dateien mit heutiger Technik und vertretbarem Aufwand nicht wieder lesbar gemacht werden. Etwa ein Drittel der Betroffenen entscheidet sich daher dafür zu zahlen. Die Erpresser fordern meist eine Bezahlung in der Kryptowährung Bitcoin. Dabei lässt sich nur sehr schwer nachvollziehen, wer letztendlich das Geld kassiert. Um gar nicht erst in diese Verlegenheit zu kommen, empfiehlt es sich, Vorsorge zu treffen. Computer sollen immer auf dem neuesten Software-Stand sein, auch wenn das etwas lästig ist. Also nicht Meldungen zu Updates schnell wegklicken, sondern sich die paar Minuten Zeit nehmen. Und es geht nicht nur um das Betriebssystem, sondern um alle Programme, vor allem um solche, die auf vielen Computern zu finden sind, wie zum Beispiel Browser (Firefox, Internet Explorer, Chrome) oder der Adobe Reader, eine Software zum Anzeigen von Dateien im Format PDF. Kostenlose Programme wie etwa der Secunia Personal Software Inspector oder der App-Manager FileHippo helfen dabei, den Überblick zu behalten. Sie überwachen im Hintergrund die installierten Programme und zeigen an, wann es dafür Updates gibt.",Erpresser verschlüsseln die Computer ihrer Opfer und sabotieren so selbst Krankenhäuser. Nun sind auch Macs nicht mehr sicher. Tipps gegen Ransomware.,digital,https://www.sueddeutsche.de/digital/ransomware-so-schuetzen-sie-sich-vor-erpresser-software-1.2895883,Ransomware - So schützen Sie sich vor Erpresser-Software,00/03/2016,Bittorrent für Apple-Rechner gefährlich,Kriminelle nutzen Bittorrent für Ransomware auf Apple-Rechnern.,"Bittorrent, Apple-Rechner, Ransomware, Erpresser-Software, Verschlüsselung, Daten, Kryptowährung, Bitcoin, Vorsorge, Software-Update","Sind Sie Apple-Rechner-Besitzer? Seien Sie vorsichtig, Bittorrent wird von Kriminellen genutzt, um Ransomware zu verbreiten. #Bittorrent #Ransomware #Apple #Cybersecurity" 99,"Automatische Wortvorschläge von Internet-Suchmaschinen beschäftigen seit längerem die Gerichte. Jetzt hat ein Unternehmer in einem Rechtsstreit gegen Google einen Teilerfolg erzielt. Bei der Eingabe seines Namens hatte Google die Suche um die Begriffe ""Scientology"" und ""Betrug"" ergänzt. Das Oberlandesgericht Köln verurteilte Google zur Unterlassung der Suchwortkombination des Namens mit dem Begriff ""Scientology"". Die weitergehende Klage auf Schadenersatz wies das Gericht aber ab (Aktenzeichen 15 U 199/11). Die Klage war ursprünglich von Kölner Gerichten abgewiesen worden. Der Bundesgerichtshof (BGH) hatte dann jedoch im Mai 2013 in einem Grundsatzurteil entschieden, dass auch rein technisch erzeugte Vorschläge in der Google-Suchmaske (Autocomplete) Persönlichkeitsrechte verletzen können. Der BGH verwies den Fall zurück an das Oberlandesgericht Köln, das nun erneut entschied. Demnach ist Google seiner Pflicht zur Überprüfung von konkreten Beanstandungen zunächst nicht nachgekommen. Denn 2010 habe der Konzern dem Kläger zunächst lediglich geantwortet, dass ""die betreffenden Suchanfragen automatisch erstellt"" würden und man daher ""dem Wunsch von Einzelpersonen, die derzeit angezeigten Links zu entfernen oder zu ändern, nicht nachkommen"" könne. Später habe Google den Eintrag aber doch gelöscht und damit den Rechtsverstoß beseitigt, ""wenn auch erst verspätet"", urteilte das Gericht. Deshalb lehnte es auch die Forderung des Klägers nach einer Geldentschädigung ab. Bei der beanstandeten Kombination des Namens mit dem Wort ""Betrug"" habe Google schnell genug reagiert. Die Suchmaschinen wollen Nutzern mit der automatischen Vervollständigung unnötige Tipparbeit ersparen. Google hat immer wieder darauf hingewiesen, dass die Funktion ohne jede Wertung nur Begriffe anzeige, die im Netz häufig aufgerufen würden.","""Scientology"" oder ""Betrug"" neben dem eigenen Firmennamen bei Google? Auch automatische Wortvorschläge von Suchmaschinen können Persönlichkeitsrechte verletzen. Mit seiner Forderung nach Schadenersatz ist ein Unternehmer jetzt trotzdem vor Gericht gescheitert.",digital,https://www.sueddeutsche.de/digital/automatische-suchvorschlaege-google-muss-nicht-fuer-scientology-autocomplete-zahlen-1.1932421,Urteil: Google zahlt nicht für Scientology-Autocomplete,00/04/2014,"""Google-Unternehmer-Rechtsstreit""","""Gericht verurteilt Google zur Unterlassung von Namenskombination mit Scientology. Keine Geldentschädigung für Kläger.""","Google, Rechtsstreit, Unternehmer, Gericht, Namenskombination, Scientology, Betrug, Autocomplete, Persönlichkeitsrechte, Geldentschädigung","""Gericht verurteilt Google zur Unterlassung von Namenskombination mit Scientology im Autocomplete. Keine Geldentschädigung für Kläger. #Google #Rechtsstreit #Persönlichkeitsrechte""" 100,"Das umstrittene Computerspiel ""Manhunt 2"" wird nicht wie geplant am 13. Juli auf den Markt kommen. Der US- Spiele-Verlag Take Two Interactive entschied dies nach Verboten in Großbritannien, Irland und Italien sowie einer Beschränkung des Verkaufs auf Erwachsene in den USA. Man stehe aber weiterhin hinter diesem ""außergewöhnlichen Spiel"", teilte das Unternehmen heute in Dallas (US-Bundesstaat Texas) mit. Die britische Kontrollbehörde BBFC hatte bereits am Dienstag dem brutalen Spiel eine Absage erteilt. Der Spieler schlüpft darin in die Rolle eines psychisch kranken Killers. ""Manhunt 2"" bestehe aus ununterbrochenem und sich steigerndem Sadismus ohne eigentliche Handlung, urteilte die britische Behörde. Man habe sich die Entscheidung keineswegs leicht gemacht, sagte BBFC-Direktor David Cooke. Normalerweise versuche man, durch Herausnehmen einzelner Szenen ein Spiel doch noch freigeben zu können. ""Im Fall von ""Manhunt 2"" war dies nicht möglich."" Auch in Irland und Italien wird das Spiel zunächst nicht erscheinen. Inzwischen haben sich auch die Hersteller der Spielekonsolen distanziert, für die das Spiel herauskommen sollte. Für Sonys Playstation 3 und Nintendos Wii werde das Spiel nicht wie geplant freigegeben, teilten die Unternehmen mit. Grund sei vor allem die US-Altersbeschränkung ""adults only"" (nur für Erwachsene). Mit dieser Beschränkung ist es fast unmöglich, für ein Spiel zu werben. In den USA nehmen große Warenhaus-Ketten wie Wal-Mart als ""adult only"" eingestufte Spiel in der Regel nicht ins Sortiment auf. Die erste Folge des Spiels, das 2003 veröffentlicht wurde, war von der BBFC noch mit der Altersfreigabe ab 18 Jahren eingestuft worden. Die zweite Folge sei aber selbst mit einer solchen Beschränkung ""für die Öffentlichkeit nicht akzeptabel"", so die Behörde. In Deutschland war die erste Version des von Rockstar Games Studio entwickelten Titels 2004 bereits indiziert und beschlagnahmt worden. Eine Veröffentlichung des zweiten Teils war in Deutschland nach Angaben von Olaf Wolters, Geschäftsführer des Bundesverbands Interaktiver Unterhaltung BIU, bislang nicht vorgesehen. Durch die hier zu Lande sehr starken Jugendschutzbestimmungen wäre das Spiel vermutlich mindestens indiziziert worden, so Wolters. In den USA ist es für Take Two bereits das zweite Spiel, das von der Behörde für die Einstufung derartiger Unterhaltungssoftware mit starken Einschränkungen belegt wurde. Bereits 2005 war die Firma gezwungen, ihr Spiel ""Grand Theft Auto: San Andreas"" zurückzuziehen. Damals beanstandeten die Amerikaner allerdings sexuelle Szenen. Take Two hat nun 30 Tage Zeit, gegen die US-Einstufung Einspruch zu erheben oder eine modifizierte Version der Software vorzulegen.","Wegen ""Sadismus ohne eigentliche Handlung"" ist das Spiel ""Manhunt 2"" schon vor Erscheinen in Irland, Großbritannien und Italien verboten worden. Jetzt hat der Hersteller den Start vorläufig abgesagt.",digital,https://www.sueddeutsche.de/digital/manhunt-2-vorerst-gestoppt-blutiges-ende-1.614499,"""Manhunt 2"" vorerst gestoppt - Blutiges Ende""",00/05/2010,"""Manhunt 2"" Verbot - Take Two reagiert","Brutales Spiel"" verboten in UK, Irland & Italien, US-Verkauf auf Erwachsene beschränkt. Take Two gibt Statement.","Computerspiel, Verbot, Take Two, Manhunt 2, BBFC, Altersbeschränkung, Jugendschutzbestimmungen, Rockstar Games Studio, Grand Theft Auto, US-Einstufung","Das umstrittene Computerspiel 'Manhunt 2' wird nicht wie geplant auf den Markt kommen. Take Two Interactive gibt Statement zum Verbot in UK, Irland & Italien und beschränktem US-Verkauf auf Erwachsene. #Manhunt2 #Computerspiel #Verbot" 101,"Computersicherheitsexperten sind sich einig: Um den eigenen Computer vor Viren zu schützen, sollten Virenscanner, Betriebssysteme und Browser stets auf dem neusten Stand sein. Doch fleißiges Updaten ist nur ein Teil einer umfassenden Schutzstrategie. Lädt man sich trotz Sicherheitsmaßnahmen schädliche Software auf seinen Rechner, hilft es, diese frühzeitg zu erkennen und dann passende Gegenmaßnahmen einzuleiten. Ein Überblick über die häufigsten Malware-Ausprägungen: Ein klassischer Virus infiziert Programme oder Dateien, kann diese verändern und sich weiterverbreiten. Er wird oft fälschlicherweise als Oberbegriff für sämtliche Schädlinge benutzt. ""Den klassischen Virus gibt es fast nicht mehr"", sagt Christian Funk, Anti-Viren-Spezialist beim Antivirensoftware-Hersteller Kaspersky. Dass sie heute kaum noch eine Rolle spielen, liegt daran, dass sie für Cyberkriminelle finanziell nicht mehr so lukrativ sind, sagt Roland Eikenberg von der Computerzeitschrift c't. Im Gegensatz zum Virus verbreitet sich ein Wurm weiter, ohne Dateien oder Systeme zu infizieren. Allerdings kann er deren Inhalt manipulieren. Die Weiterverbreitung findet etwa über Netzwerke oder E-Mails statt. ""Bei der Nutzung von E-Mail-Programmen ist es am sichersten, reine Text-E-Mails zu verwenden"", rät deshalb Julia Schaub vom Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI). ""Bereits eine Dokumentenvorschau kann die Ausnutzung von Schwachstellen in der lokalen Office-Anwendung ermöglichen"", sagt Schaub. Klassischerweise tarnt sich ein Trojaner als nützliches Programm, schadet dem Nutzer aber direkt oder indirekt durch die heimliche Installation weiterer Schadsoftware wie etwa einem Keylogger, der Tastatureingaben ausspäht. ""Aktuell werden Trojanische Pferde meist über infizierte Webseiten und Mail-Anhänge, Downloads und Links in E-Mails verbreitet"", erklärt Schaub. Trojaner oder ihre Helfer können etwa die Zugangsdaten für Online-Banking, Internetdienste oder andere sensible Informationen abfangen.","Von Computerviren, Internettrojaner und Netzwerkwürmern hat jeder schon einmal gehört. Doch was ist der Unterschied zwischen Scareware, Ransomware und Spyware? Und wie schützt sich man sich am besten vor der Malware? Ein kleines Lexikon der Schadsoftware.",digital,https://www.sueddeutsche.de/digital/schadsoftware-lexikon-kampf-den-computerschaedlingen-1.1538804,Schadsoftware-Lexikon - Kampf den Computerschädlingen,00/12/2012,Computersicherheit: Schutz vor Viren,Updaten allein reicht nicht - Erkennung und Gegenmaßnahmen bei Malware.,"Computersicherheit, Viren, Virenscanner, Betriebssysteme, Browser, Malware, Virus, Wurm, Trojaner, Schadsoftware.","Schützen Sie Ihren Computer vor Viren! Updaten ist wichtig, aber nicht alles. Erfahren Sie hier, wie Sie Malware erkennen und effektiv bekämpfen können. #Computersicherheit #Malware #Viren" 102,"Nach dem Schlag gegen das illegale Internet-Filmportal kino.to hat die Justiz erste Konten beschlagnahmt, auf denen die Millionen-Gewinne der Betreiber vermutet werden. Das erklärte am Wochenende die Generalstaatsanwaltschaft in Dresden auf Anfrage der Nachrichtenagentur dapd und bestätigte damit einen Vorabbericht des Nachrichtenmagazins Focus. Internet-Portal kino.to (Symbolbild): ""Der hat einen Riesenreibach gemacht."" Demnach stellten Ermittler auf Konten in Spanien, die dem Hauptbeschuldigten Dirk B. aus Leipzig zugeordnet werden, rund 2,5 Millionen Euro sicher. Zudem beschlagnahmten sie bei ihm hochwertige Computertechnik sowie drei Luxusautos in Deutschland und auf Mallorca. Laut Focus fanden die Ermittler auf dem deutschen Konto eines anderen führenden kino.to-Mitarbeiters 200.000 Euro. Die Ermittler seien überzeugt, dass B. der Kopf der Bande ist. Er soll das Modell des Gratis-Kinos entwickelt und im Laufe der Zeit perfektioniert haben. ""Der war kein Robin Hood, der Daten einfach im Netz verteilte"", zitiert das Wochenmagazin einen Fahnder. ""Der hat einen Riesenreibach gemacht."" B. schweige bislang zu den Vorwürfen. Andere Beschuldigte hätten sich zum Teil geständig gezeigt. Die Polizei war Anfang Juni bundesweit gegen die Betreiber der Internetseite kino.to vorgegangen. kino.to ist nach Angaben der Generalstaatsanwaltschaft Dresden das größte deutschsprachige Portal, über das Raubkopien von Spielfilmen und Serien illegal verbreitet werden. Die Seite hatte etwa vier Millionen Nutzer täglich. Der Schaden für die Filmwirtschaft und die Gewinne der Hauptbeschuldigten lägen im Millionen-Euro-Bereich.","""Der war kein Robin Hood"": Die Dresdner Staatsanwaltschaft hat erste Konten des mutmaßlichen kino.to-Betreibers beschlagnahmt. Offenbar hatte es der Mann mit der illegalen Filmseite zu einem beträchtlichen Vermögen gebracht.",digital,https://www.sueddeutsche.de/digital/illegales-filmportal-kino-to-staatsanwaltschaft-entdeckt-millionen-konten-1.1110172,Illegales Filmportal - Millionenkonten bei kino.to entdeckt,00/06/2011,Kino.to: Illegale Millionen-Gewinne.,Konten und Luxusgüter in Millionenhöhe beschlagnahmt: die illegale Filmseite kino.to ist gestoppt.,"Kino.to, illegale Filmseite, Raubkopien, Ermittlungen, Konten beschlagnahmt, Millionen-Gewinne, Generalstaatsanwaltschaft, Bande, Spielfilme, Serien.",Die größte deutschsprachige Raubkopie-Website ist Geschichte: Kino.to. Ermittler haben Konten & Luxusgüter der Hauptbeschuldigten beschlagnahmt. #Kino.to #Raubkopien #Ermittlungen 103,"Ein ""Stinkefinger"" im Straßenverkehr gilt als Beleidigung und kann je nach Einkommen bis zu 4000 Euro Bußgeld kosten. Auf den ersten Blick sieht das vielleicht wirklich nach einer guten Idee aus. Man kann heutzutage Ärzte bewerten, Lehrer, Professoren, Arbeitgeber - das Internet macht's möglich. Warum also nicht auch Autofahrer? Wo wäre soziale Kontrolle dringlicher als im Straßenverkehr, jenem zivilisatorischen Düsterland, wo der Mensch dem Menschen immer noch ein Wolf ist. Ein Pranger für Raser und Drängler - wäre das nicht eine gute Sache? Das Oberverwaltungsgericht Münster hat nun einen zweiten, sorgfältigen Blick auf die Angelegenheit geworfen. Es geht um ein Portal namens Fahrerbewertung.de, das so funktioniert: Wer einen Drängler oder Raser entdeckt hat, der kann unter Eingabe des Autokennzeichens dessen Fahrverhalten mit den Farben Rot, Gelb oder Grün bewerten - in diesem Fall würde die Wahl vermutlich auf Rot fallen. Das ist natürlich ein hübscher Zeitvertreib für die mobile Gesellschaft und verspricht den Betreibern der Seite viel Traffic und Werbeeinnahmen. Diese indes beteuern ihre hehren Absichten: Man wolle die Fahrer mittels schlechter Noten zur ""Selbstreflexion"" anhalten und dadurch zur Sicherheit im Straßenverkehr beitragen. Denn wer sich dafür interessiert, ob der freundliche Nachbar oder Kollege auch auf der Autobahn ein netter Mensch ist, der kann mal schnell die Autonummer eintippen. Also eine gute Idee? Die Datenschutzbeauftragte Nordrhein-Westfalens fand das nicht und machte dem Portal Auflagen, insbesondere sollte der allgemeine Zugang zu den Bewertungen untersagt sein. Es brauche keine ""Nebenjustiz"" in Form einer privaten Verkehrssünderkartei. Die Richter halten missbräuchliche Bewertungen für wahrscheinlich Vor Gericht ging es erst einmal darum, ob Autonummern überhaupt ""personenbezogene Daten"" sind. Das wäre fraglich, wenn der Normalautofahrer ohnehin kaum an den Namen hinter der Nummer gelangen könnte. Aus der Sicht des Verwaltungsgerichts Köln, das den Datenschützern in erster Instanz recht gegeben hatte, ist das Nummernregister indes ein erstaunlich offenes Buch: Letztlich müsse man dem Kraftfahrt-Bundesamt nur ein ""rechtlich relevantes Interesse"" (also eine Schramme im Blech) vorspiegeln, und schon bekomme man den gewünschten Namen. An diesem Donnerstag haben die Betreiber auch in zweiter Instanz eine Niederlage einstecken müssen. Das Oberverwaltungsgericht fand, das Portal greife tief in das Recht auf Datenschutz ein, weil ""eine vollständig anonyme Bewertung von in der Regel privat motiviertem Verhalten für eine unbegrenzte Öffentlichkeit einsehbar"" sei. Soll heißen: Die Richter halten missbräuchliche Bewertungen für wahrscheinlich. Und für die Betroffenen könnten die Fahrnoten negative Konsequenzen haben: Arbeitgeber könnten sich für die Bewertungen interessieren, oder Versicherungen. Und ob der Datenpranger die wahren Übeltäter wirklich dazu veranlasst, den Fuß vom Gaspedal zu nehmen? Dazu müssten sie ja erst einmal davon erfahren. Übrigens sind nach der Verfügung der Datenschutzbeauftragten Fahrer-Bewertungen durchaus zulässig. Allerdings ist der Fahrzeughalter nun der Einzige, der von seinen Noten erfahren darf. Das werde wohl genügen, um ihn zur ""Selbstreflexion"" anzuhalten, meinte das Gericht.",Eine Webseite stellte Raser und Drängler im Internet bloß. Doch die private Verkehrssünderkartei kann üble Folgen für die Betroffenen haben.,digital,https://www.sueddeutsche.de/digital/fahrerbewertung-de-richter-ruegen-online-pranger-fuer-autofahrer-1.3715359,Fahrerbewertung.de: Richter rügen Online-Pranger,00/10/2017,"""Stinkefinger"" im Verkehr",Ist Fahrerbewertung im Straßenverkehr eine gute Idee? Fahrerbewertung.de im Test.,"Verkehrssicherheit, Bußgeld, Datenschutz, Fahrerbewertung, Straßenverkehr, Kontrolle, Raser, Drängler, Pranger, Social Media",Ist Fahrerbewertung.de eine gute Idee für mehr Verkehrssicherheit oder ein Datenschutz-Albtraum? Lesen Sie hier mehr. #Verkehrssicherheit #Datenschutz #Fahrerbewertung #Straßenverkehr 104,"Die Generation der Dreißignochwas ist unpolitisch und harmoniesüchtig. Heißt es jedenfalls. Unsere Autorin widerspricht - zumindest, was die Diskussionskultur im Netz betrifft. Wer in den vergangenen Wochen den neuen Mega-Bestseller-Roman von Dave Eggers ""Der Circle"" gelesen hat, weiß ja, was auf uns zukommt, wenn wir mit dem Internet so weitermachen wie bisher: Der Roman schildert eine Zeit in der nahen Zukunft, in der alle Online-Aktivitäten - Messenger, Nachrichtendienste, Onlinebanking - von so ziemlich jedem Erdenbürger bei dem größten sozialen Netzwerk der Welt gebündelt sind. Und was heißt das für die Menschheit? Laut Eggers in erster Linie, dass wir alle zu seelen- und gewissenlosen Konformisten werden, die alles tun und vor allem alles online sagen, um zu gefallen, um möglichst viele Smiles und Re-Tweets zu ernten. Das passt zur Vorstellung von der Generation der Dreißignochwas, die in einer Studie nach der anderen als besonders unpolitisch und harmoniesüchtig bezeichnet wird: versessen auf Lifestyle und Konsum, mehr interessiert am neuesten Apple-Produkt als am eigenen Bundestagsabgeordneten, instagrammen wir lieber ein nostalgisch gefiltertes Foto vom Sundowner am Chiemsee als eine Kritik am Waffenexport der Bundesregierung. 68er-mäßig eskalierende Abendessendebatten über den Nahostkonflikt oder die Rolle der Peschmerga im Irak? Bloß nicht, viel zu ungemütlich, viel zu unharmonisch. Lieber Freundinnentratsch, Grillfleischdiskussionen und Kindererziehungsanekdoten zum gepflegten Gläschen Rosé. Als Teil dieser Generation möchte ich an dieser Stelle widersprechen. Womöglich aus meiner Filterbubble heraus, ganz sicher aus meinem eigenen akademisch-urbanen Umfeld heraus. Aber das sind im Prinzip natürlich genau die, denen allzu großer naiver Konformismus immerzu vorgeworfen wird. Wenn ich mich in meinem Freundeskreis online umsehe, stelle ich fest: im Gegenteil, es wird zur Zeit unglaublich viel debattiert. Und zwar interessanterweise gerade, ja beinahe ausschließlich, im Internet. Sexismus, Antisemitismus, Putin, Syrien, IS - es gibt kaum ein Thema, zu dem nicht permanent jemand etwas postet, kommentiert oder ausdrücklich zur Diskussion aufruft. Wer einen Meinungsartikel zum Thema Nationalsozialismus in Deutschland verlinkt, kann darunter sämtliche Positionen sortieren, die man zu diesem Thema einnehmen kann. Manche Freunde, die ich seit Jahren kenne, kann ich überhaupt erst seit diesem Sommer und der digitalen Lust am Diskurs politisch richtig einordnen. Der Medientheoretiker Steffen Burkhardt sagt, dass online gerade zwei Entwicklungen passieren, die sich widersprechen: Einerseits verbringen wir sehr viel Zeit in der erwähnten sogenannten Filterblase, die uns algorithmisch nur mit Inhalten konfrontiert, denen wir eher zustimmen. Andererseits, sagt Burkhardt: ""Die Deutschen, die im internationalen Vergleich nicht besonders streitfreudig sind, entwickeln eine neue Lust am Dissens."" Wir gewöhnen uns also daran, uns digital zu artikulieren. Gleichzeitig kommt die zeitliche Versetztheit, das Indirekte des Diskurses in sozialen Netzwerken der Scheu vor Streit und Dissens meiner Generation entgegen. Wir kommunizieren im Netz mittlerweile routiniert genug, um auch mal etwas zu posten, das andere verärgern könnte. Und zwar nicht nur auf anonymen Foren oder auf Facebook-Seiten unter Gleichgesinnten, sondern auch im privaten Umfeld. Denn dass im analogen Leben nicht mehr so viel gestritten wird, ist ja eben nicht Ausdruck einer grundsätzlichen Meinungs- und Haltungslosigkeit. Es ist zum einen die Komplexität der Inhalte, die Live-Diskussionen so mühsam macht. Es kann Argumenten durchaus guttun, wenn man vorher kurz Zeit zum Nachdenken hat und sie dann in 140 Zeichen, in jedem Fall in ein paar Sätzen, konkretisieren muss. Zum anderen haben wir ganz einfach keine Lust, die wertvolle Zeit mit Freunden, die sich zwischen Arbeit, Kindern, Sport und Beziehung irgendwie herausdrücken lässt, mit hitzigen analogen Diskussionen zu belasten, die im schlimmsten Fall in handfestem Streit enden. Zu dieser Harmoniesucht passt das Medium Internet sehr gut, in dem ich immer selbst bestimmen kann, wann ich mich ein- oder ausschalte. ""Wir debattieren schriftlich anders, als wenn wir uns gegenübersitzen"", sagt Florian Umscheid, der Präsident der Vereinigung der Debattenclubs der Hochschulen: ""Es geht härter zur Sache, wenn Mimik und Tonfall wegfallen und wir das Gegenüber nicht richtig einschätzen können."" Das kann verstörend sein, wenn sich ein langjähriger Freund als ziemlich rechtskonservativer Problembär entpuppt oder eine nette Bekannte als Bundeswehr- Fan. Gleichzeitig erfüllen Facebook und Co. vielleicht zum ersten Mal seit ihrem Bestehen - und ganz anders als in Eggers erfolgreicher Dystopie - dieses eine große Versprechen: dass sie uns wirklich dabei helfen werden, unsere Freunde besser kennenzulernen.","Die Generation der Dreißignochwas ist unpolitisch und harmoniesüchtig, sie mag keinen Streit. Heißt es jedenfalls. Unsere Autorin widerspricht - zumindest, wenn es um die Diskussionskultur im Internet geht.",digital,https://www.sueddeutsche.de/digital/kolumne-schoen-doof-teilt-euch-mit-1.2124827,"""Kolumne ""Schön doof"" - Teilt euch mit!""",00/09/2014,Generation Dreißignochwas widerspricht,Die Diskussionskultur im Netz wird von der Generation Dreißignochwas aktiv gestaltet. Lesen Sie hier mehr.,"Generation Dreißignochwas, Diskussionskultur, Online-Aktivitäten, Filterbubble, digitale Lust am Dissens, Meinungsartikel, Online-Diskussionen, Streit, Zeitvertreib, soziale Netzwerke, Live-Diskussionen","Die Generation Dreißignochwas ist politischer, als man denkt! Lesen Sie hier, wie sie die Diskussionskultur im Netz aktiv gestaltet. #GenerationDreißignochwas #Diskussionskultur #OnlineAktivitäten #digitaleLustAmDissens #OnlineDiskussionen" 105,"Als zum ersten Mal im deutschen Bundestag offiziell Counter Strike gespielt werden durfte, kamen rund 70 Abgeordnete und ballerten unter Aufsicht um die Wette. Das war im Februar 2011 und nannte sich ""1. Politiker-LAN"". Was nach Killerspiel-Party klingt, sollte nach Ansicht der Organisatoren eine Informationsveranstaltung für Politiker sein - und die Idee leuchtete auch erst mal ein: Wer über Sinn und Unsinn von Computerspielen und deren eventuelles Verbot abzustimmen hat, der sollte sie zumindest einmal selbst ausprobiert haben. Weiterbildung schadet ja in den seltensten Fällen. Doch die Neuauflage der Veranstaltung, die ""2. Politiker-LAN"", die am Mittwochabend im Bundestag über die Bühne ging, hatte weniger von einer LAN-Party als von einer Messe rund um Neuerungen und Errungenschaften, die aus der Spieleindustrie in andere Wirtschaftszweige ausstrahlen. Dementsprechend waren hier weniger Politiker zu finden als Anbieter, die auf ihre Produkte verwiesen - vom simplen Computerspiel mit neuen Spezialeffekten über fußballspielende Roboter bis zu Online-Plattformen für Bürger, die städtebauliche Veränderungen simulieren, oder Lern-Software für angehende Ärzte, die am Tablet virtuelle Patienten kurieren. ""Wir müssen uns nicht verstecken"", sagte Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler zur Eröffnung, und meinte damit sowohl sich selbst als ""Gamer der ersten Stunde"", der inzwischen aber ""nur noch Tower-Defense-Games"" auf dem Smartphone spiele. ""Doom"" spiele er als Politiker natürlich nicht. Vor allem aber meinte er die deutsche Spieleindustrie, die ""immense Effekte"" auf die Gesamtwirtschaft habe und ihre Möglichkeiten noch bei weitem nicht ausschöpfe. Auf der anschließenden Podiumsdiskussion beeilten sich die Diskutanten, diesen Eindruck zu mehren. Simone Kimpeler vom Fraunhofer-Institut schwärmte davon, dass hier im Gegensatz zum Rest der Kultur- und Kreativwirtschaft feste Anstellungen und ein aussichtsreiches Beschäftigungsfeld auf Anwärter warte, auch Unternehmerin Odile Limpach (Geschäftsführerin von Blue Byte und Ubisoft Deutschland) sprach von äußerst guten Chancen für Nachwuchs-Fachkräfte. Alexander Moutchnik von der Mediadesign Hochschule München verglich Computerspiele gar mit Schokolade - weil sie immer gespielt würden, egal, ob es den Leuten gut oder schlecht gehe, sie seien damit ""krisenfest"". Und nicht mal schädlich für die Zähne. Jubel, Trubel, Computerspiele Viel Jubel über die aufstrebende Computerspielindustrie also. Da betonte der Geschäftsführer des Bundesverbands Interaktive Unterhaltungssoftware (BIU), Maximilian Schenk, dass die Angst vor dem Computerspiel auch in der älteren Generation langsam weiche. Eltern und Großeltern, die vor ein paar Jahren den Nachwuchs noch am liebsten Medizin hätten studieren sehen, würden jetzt lernen, dass Spieleentwickler auch ein feiner Beruf sei.","Er sei ein Gamer der ersten Stunde, outet sich Wirtschaftsminister Rösler auf der Politiker-LAN-Party im Bundestag. Damit hat die FDP den Nerd in sich entdeckt. Der typische Gamer im ""coolsten Land der Welt"" ist eben nicht mehr nur jung und männlich.",digital,https://www.sueddeutsche.de/digital/computerspieleparty-im-bundestag-nerd-roesler-1.1674209,Computerspieleparty im Bundestag,00/05/2013,LAN-Party im Bundestag,Politiker spielen und testen neue Spiele-Errungenschaften. Deutsche Spieleindustrie auf dem Vormarsch.,"Politiker-LAN, Computerspiele, Spieleindustrie, Neuheiten, Informationsveranstaltung, Veranstaltung, Bürger, Lern-Software, Deutsche Spieleindustrie, Spieleentwickler","Deutsche Politiker testen neue Errungenschaften der Spieleindustrie bei der 2. Politiker-LAN. Lern-Software, fußballspielende Roboter und mehr im Fokus. #PolitikerLAN #Spieleindustrie #Neuheiten" 106,"(SZ vom 16.07.2003) - Was waren das für Zeiten, als es reichte, auf seinen Postkasten das Schildchen ""Bitte keine Werbung einwerfen"" zu kleben, um in den meisten Fällen von lästiger Propaganda verschont zu bleiben. Heute schreibt man sich keine Briefe mehr, sondern Mails. Und die enthalten immer mehr Werbemüll, ""Spam"" genannt. Spam aber lässt sich genauso schwer abwehren wie eine Ameisenplage im Ferienhaus. Mit jedem neuen Tag tummeln sie sich aufs Neue im elektronischen Posteingang: die Angebote für Potenzpillen, Weltreisen oder Kredite, die man nicht bestellt hat, aber trotzdem regelmäßig bekommt. Unerwünschte E-Mails sind zur größten ansteckenden Krankheit der globalen Informationsgesellschaft geworden. Laut EU-Kommission gehen Experten davon aus, dass inzwischen fast die Hälfte aller E-Mails, die international an Geschäftsleute oder Privatpersonen verschickt werden, eigentlich in den Mülleimer gehören. ""Wir vergeuden immer mehr Zeit und Geld damit, unsere elektronischen Briefkästen aufzuräumen"", klagt Informations-Kommissar Erkki Liikanen. Allein die Brüsseler Behörde müsse sich täglich mit 30 Prozent Spam in ihrer Internet-Post herumschlagen. ""An allen Fronten"" will die Kommission jetzt aufdringliche E-Mails, aber auch unerwünschte Mobilfunk-Kurzmitteilungen (SMS) bekämpfen. ""Produktivitätsverlust"" von jährlich 2,5 Milliarden Euro Der ""Produktivitätsverlust"" für Unternehmen wird in der EU bereits auf jährlich 2,5 Milliarden Euro geschätzt. Die vornehmste Waffe der Politik ist die Gesetzgebung. Doch die scheint gegen Spam ein eher stumpfes Instrument zu sein. Zwar gibt es seit vergangenem Jahr eine EU-Datenschutzrichtlinie, die unerwünschte E-Mails an Privatpersonen europaweit verbietet. Bis Oktober 2003 müssen die Mitgliedstaaten das Spam-Verbot in nationales Recht umsetzen und bei Verstößen ""wirkungsvolle Sanktionen und Rechtsmittel"" vorsehen. Doch das wird die Vertreiber von Spam - die Spammer - kaum beeindrucken. Laut ""Spamhouse"", einer britischen Anti-Spam-Initiative, werden 90 Prozent des ganzen Web-Mülls von etwa 200 Spammern produziert. Kein einziger Europäer sei darunter. Stattdessen hauptsächlich amerikanische Vertreiber, die von China und Süd-Korea aus über lokale Internet-Provider ins Netz gehen. World-Wide-Pest global bekämpfen Diese World-Wide-Pest kann nur global bekämpft werden. Doch da droht neuer Zwist zwischen Europa und den USA. Denn in der EU ist das E-Mail-Marketing nur mit vorheriger Einwilligung des Kunden erlaubt (opt-in). In den USA steuert man jedoch auf eine so genannte opt-out-Lösung zu: Unerwünschte Mails sollen solange verschickt werden dürfen, bis der Empfänger sie ausdrücklich verbietet. Doch wenn weltweit nicht einmal die Strategie gegen Spam stimmt, können sich die elektronischen Schmuddelkinder noch lange im rechtsfreien Cyber-Space austoben. So empfiehlt Erkki Liikanen auch realistisch als erste praktische Hilfe gegen Spam: ""Sofort löschen. Keinesfalls öffnen. Sonst kriegen Sie immer mehr"".","Die EU will Werbe-E-Mails ""an allen Fronten"" bekämpfen. Doch ein Verbot unerwünschter Werbemails wird gegen die weltweite ""Spam""-Flut wenig nützen.",digital,https://www.sueddeutsche.de/digital/spam-im-netzmuell-versunken-1.911123,Spam - Im Netzmüll versunken,00/05/2010,Spam-Plage besiegen,Unerwünschte E-Mails sind zur größten ansteckenden Krankheit der globalen Informationsgesellschaft geworden. Wie kann man sich schützen?,"Spam, E-Mail-Marketing, unerwünschte E-Mails, Datenschutzrichtlinie, opt-in, opt-out, Cyber-Space, Spam-Plage, Spam-Verbot, Spam-Bekämpfung","Unerwünschte E-Mails sind zur größten ansteckenden Krankheit der globalen Informationsgesellschaft geworden. Wie kann man sich schützen? Erfahren Sie hier, wie Sie die Spam-Plage besiegen können. #Spam #Cybersecurity #Datenschutz #OnlineSicherheit" 107,"Die Tage werden bereits kürzer, lange schien der August sich seiner Rolle als Sommermonat nicht mehr recht stellen zu wollen, und dann hob auch noch der Netzpessimismus sein graues Haupt. ""Null Blog"" herrsche bei Deutschlands Jugend, meinte vor kurzem erst der Spiegel erkannt zu haben. Die vermeintlich digitale Generation kenne und verstehe vom Netz viel weniger als vermutet und bedürfe dringend medienpädagogischer Anleitung. Und nun ist es dafür vielleicht auch schon zu spät, jedenfalls wenn man Wired glaubt, das immerhin als führendes Fachblatt für die Netzkultur in seiner nächsten Ausgabe das Ableben des World Wide Web verkündet. ""Das Web ist tot. Lang lebe das Internet"", ist die aus zwei Teilen bestehende Titelgeschichte von Chris Anderson und Michael Wolff überschrieben. Gemeint ist damit der bekannte Trend zu funktionalen Apps, den Anwendungsprogrammen für Geräte wie das iPhone oder den Mobiltelefonen und Netbooks, die mit Googles Betriebssystem Android arbeiten. Wer sie nutzt, bewegt sich zwar weiterhin im Internet, aber eben nicht mehr in der Freiheit des per Browser zu durchforstenden World Wide Web. Co-Autor Michael Wolff legt dar, mit welchem Nachdruck eine neue Generation von Medienunternehmern, von Apple-Chef Steve Jobs und Facebook-Gründer Marc Zuckerberg hin zu weniger bekannten russischen Großinvestoren, daran arbeiten das bislang weitgehend offene Netz durch einen lukrativen Marktplatz möglichst hermetischer Unterhaltungsangebote zu ersetzen. Diese Beobachtungen sind durchaus treffend. Doch Chris Anderson will jetzt schon das Ende der Geschichte kennen. Dafür trickst er unnötigerweise mit einer auf den ersten Blick beeindruckenden Grafik, die belegen soll, dass der Anteil der Web-Nutzung am Gesamt-Traffic des Internets in den vergangenen zehn Jahren bereits drastisch zurückgegangen sei, zugunsten etwa von Video-Streams. Aber erstens vergleicht die Abbildung Prozentanteile an Gesamtdatenmengen, nicht die Datenmengen selbst, die insgesamt, und so auch im Web, in den letzten Jahren weiter gewachsen sind. Web bei bester Gesundheit Zudem sagt das Datenaufkommen noch nichts über die von den Nutzern verbrachte Zeit aus. Bei einem einminütigen Video-Clip ist die Datenmenge jedoch weit höher als bei einer Textdatei, deren Lektüre eine Viertelstunde dauert. Und schließlich sind Seiten wie YouTube, die größten Anlaufstellen für den Konsum bewegter Bilder, ja zweifellos integrale Teile des World Wide Web. Bereinigt man die Grafik jedoch um derartige Schummeleien, kann man mit ihrer Hilfe dem Web schwerlich auch nur einen schwachen Puls diagnostizieren. Dennoch, Chris Anderson sieht das Internet der letzten Jahrzehnte an einem offenbar vorherbestimmten Ende angekommen. ""Das alles war unvermeidlich"", schreibt er. Es ist dieser technologische Determinismus, der an dem Wired-Artikel so besonders befremdet. Das World Wide Web hat, geht man nach Anderson, Triebe geschlagen, ist aufgeblüht, und nun welkt es, hinter einem vom Kapitalismus errichteten Zaun dahin, während in Nachbars Garten schon die Apps knospen. Anderson denkt in der unerbittlichen Logik von Erntezyklen. Derartige Zwangsläufigkeiten aber sind der Technikgeschichte fremd, dafür sind ihre Seiten- und Irrwege zu vielfältig. Alexis Madrigal hat für TheAtlantic.com eine sehr klare Replik verfasst, die ohne den schnippischen Tonfall auskommt, mit dem viele Online-Medien auf die Wired-Provokation reagiert haben. Lesen Sie auf der nächsten Seite, was Madrigal Wired-Chef Anderson entgegen hält.",Schon vor dem Herbst ist die Fachgemeinde mal wieder vom Netzpessimismus ergriffen. Dieser Fatalismus ist jedoch völlig fehl am Platz.,digital,https://www.sueddeutsche.de/digital/zukunft-des-internet-totgesagte-leben-laenger-1.991536,Zukunft des Internet - Totgesagte leben länger,00/08/2010,Web vor dem Ende?,Ist das Web tot? Neue Apps ersetzen das durchsuchbare Netz.,"Internet, Medienpädagogik, Apps, Android, Unterhaltungsangebote, YouTube, Technologischer Determinismus, Kapitalismus, Wired, Chris Anderson",Ist das Web tot? Wired verkündet das Ende des World Wide Web zugunsten von Apps und Unterhaltungsangeboten. Lesen Sie hier mehr! #Web #Apps #Unterhaltung 108,"Drei große Trends verändern gerade unseren digitalen Alltag: Smartphones haben Desktop-Rechner als bevorzugte Endgeräte abgelöst, die großen US-Firmen von Amazon bis Microsoft experimentieren mit Sprachsteuerung und lernende Software (oder auch ""AI""/""KI"", ""Künstliche Intelligenz"") erledigt kleine und größere Aufgaben für den Endnutzer. Was Google am Mittwoch während der jährlichen Entwicklerkonferenz I/O in Mountain View präsentierte, ist das Resultat dieser Veränderungen. Ein Überblick der wichtigsten Neuerungen. Google Lens - neuer Anlauf mit der Bildersuche Google hat schon mehrere Versuche unternommen, die visuelle Suche in den Mainstream zu überführen; Veteranen der Android-Frühzeiten erinnern sich vielleicht noch an die Bilderkennungs-App ""Google Goggles"". Nun gibt es mit ""Google Lens"", das in die Orga-Software Google Assistant und die Foto-App ""Photos"" integriert wird, einen weiteren Anlauf. ""Google Lens"" erkennt zum Beispiel Objekte im Suchfeld der Handykamera und schlägt Handlungen vor oder schreitet selbst zur Tat. Wer eine Blume fotografiert, bekommt nicht nur den Namen der Art angezeigt, sondern kann sich auch zum Floristen in der Nähe führen lassen. Das Scannen des WiFi-Codes am Boden des Routers sorgt dafür, dass das Smartphone sich gleich dort anmeldet. Zudem sollen Fotos mit der Google-Linse verschwommene Motive noch besser ""schönrechnen"" und bald sogar automatisch Foto-Hindernisse weg retuschieren - statt der Smartphone-Kamera rückt die Software in den Mittelpunkt. Wie weit entwickelt Googles trainierte Bilderkennung ist, zeigt auch das vorgestellte ""Virtual Positioning System"" (VPS), eine Kombination aus der Augmented-Reality-Plattform ""Tango"" und Google Maps. VPS soll in geschlossenen Räumen die Navigation ermöglichen, indem es dort die Objekte scannt und mit einer Datenbank abgleicht. So können Nutzer beispielsweise in Supermärkten bestimmte Produkte leichter finden, wenn sie beim Laufen durch ihr Smartphone gucken. Dem Trend zu schlauen Linsen folgt die ganze Branche, unter anderem will Facebook die Kamera stärker zur Identifikation, zur Veränderung von Bildern und zur Einblendung digitaler Objekte verwenden. Das ist auch eine Reaktion auf Snapchat. Android O - kleine Veränderungen geplant Zunächst in der Beta-Version erhältlich, ab Sommer für alle zugänglich, aber noch ohne Spitznamen: ""Android O"" ist die neueste Version des Smartphone-Betriebssystems, mit dem derzeit zwei Milliarden aktive Geräte ausgestattet sind. Die Veränderungen, die Google vorstellt, sind vor allem Details, die den Alltag erleichtern sollen. Eine Bild-in-Bild-Funktion erlaubt zum Beispiel künftig in Videochats, nebenbei Notizen zu machen oder im Kalender zu blättern. Android O ermöglicht dann auch das automatische Ausfüllen von Passwörtern bei Apps, die nicht von Google stammen. Die Benachrichtigungen bei Apps erhalten kleine Sprechblasen, so dass ein ständiges Aufrufen nicht mehr nötig sein wird. Im Play-Store verspricht Google mehr Sicherheit, bei Batterien mehr Laufzeit und mit der Light-Version ""Android Go"" eine Optimierung für rechenschwache Smartphones (Speicher von 512 Megabyte/ein Gigabyte). Wie immer lassen sich solche Versprechen erst seriös beantworten, sobald das ""O""-Update verfügbar ist. Und hier sind viele Nutzer weiterhin vom Zeitplan von Herstellern oder Providern abhängig. Google Assistant spricht deutsch und kommt für iOS Die Organisations- und Bedienungs-Software Google Assistant hat derzeit CEO Sundar Pichai zufolge 100 Millionen Nutzer. Damit es mehr werden, werden in den kommenden Monaten weitere Sprachen freigeschaltet, darunter auch deutsch. Außerdem ist die App nun auch für Apples iOS-Geräte erhältlich. Die Öffnung des Assistenten für Entwickler soll die Steuerung von weiteren Geräten und Programmen ermöglichen. Die Befehlszentrale im Smartphone- und Sprachsteuerungs-Zeitalter zu werden, ist ein großes Ziel von Firmen wie Microsoft (Cortana), Apple (Siri) oder Amazon (Alexa). Um die Bedienung in lauten Umgebungen zu vereinfachen, sind beim Google Assistant künftig allerdings auch getippte Befehle möglich. Google Home schickt visuelle Antworten Googles befehlsempfangender Lautsprecher Home, der Konkurrent von Amazons Echo, soll im Sommer auch in Deutschland auf den Markt kommen. Details zu Preisen gibt es noch nicht, in den USA kostet das Gerät 130 US-Dollar. Funktionale Updates gibt es mit einer Telefonfunktion (""Ruf Mama an"" leitet zum Beispiel einen Anruf bei der Mutter ein), die Integration von Spotify, Deezer und SoundCloud sowie der Anzeige von visuellen Antworten, falls ein Bildschirm in der Nähe ist - man denke an einen Kalender oder Google Maps. Zudem wird ""Home"" jetzt selbst aktiv, zum Beispiel, wenn das Gerät auf einen Termin hinweist oder auf der Strecke dorthin durch Stau Verzögerung droht. Hardware präsentierte Google, das sich weiterhin mit eigenen Geräten schwer tut, an diesem Mittwoch nicht. Die Virtual-Reality-Software Daydream wird auf dem Samsung Galaxy S8 und auf den nächsten Premium-Smartphones von LG laufen. Eigene Datenbrillen sollen gemeinsam mit Partnern produziert werden. Die Neuerungen überdecken wie immer, dass Google sein Geld weiterhin vor allem über die Textsuche verdient und damit die goldene Gans des Mutterkonzerns Alphabet bleibt. Im vergangenen Quartal konnte Alphabet 5,43 Milliarden US-Dollar Gewinn ausweisen, die Wachstumsraten lagen in Profit wie Umsatz bei mehr als 20 Prozent. Dieses Wachstum hängt wohl auch damit zusammen, dass die Firma die Zahl der Anzeigenplätze in den mobilen Suchergebnissen stark ausgebaut hat. Ein Erfolg der visuellen Suche auf Smartphones könnte weitere Möglichkeiten für Werbe-Anzeigen schaffen.","Auf der Entwicklerkonferenz I/O sucht der Internet-Konzern seinen Platz in einer Welt, in der wir nicht mehr in unser Smartphone tippen wollen.",digital,https://www.sueddeutsche.de/digital/entwicklerkonferenz-i-o-google-entdeckt-die-macht-der-kamera-1.3511000,Google I/O: Die wichtigsten Ankündigungen von Google,00/05/2017,"Googles Neuerungen - Smartphones, KI, Sprachsteuerung","Google präsentiert auf der Entwicklerkonferenz I/O in Mountain View die wichtigsten Neuerungen, u.a. Google Lens und Android O.","Google, Smartphones, KI, Sprachsteuerung, Entwicklerkonferenz, Mountain View, Google Lens, Android O, Bilderkennung, Virtual Positioning System","Google präsentiert auf der Entwicklerkonferenz I/O in Mountain View die wichtigsten Neuerungen, darunter Google Lens und Android O. #google #AI #smartphones #entwicklerkonferenz" 109,"Zeile um Zeile wird geschrieben, Zeichen um Zeichen gesetzt. Ein kleiner Fehler, und das gesamte Kunstwerk fällt in sich zusammen: Programmieren ist dem Schreiben von Texten nicht nur handwerklich ähnlich. Auch Schriftzeichen, die vom Computer und nicht vom Lektor gegengelesen werden, müssen sauber gesetzt und durchdacht sein. Wie in der Literatur können sie, zusammengesetzt und am Stück interpretiert, am Ende ein stimmiges Werk ergeben. Oder, und dies ist in beiden Welten weit häufiger der Fall, sie verbinden sich zu Trivialem oder Ärgerlichem: Wer mit Windows arbeitet oder schon mal in Frauenzeitschriften geblättert hat, weiß, wovon die Rede ist. Aber in ihren allerbesten Momenten ist Software viel mehr als der Programmcode, aus dem sie besteht. Dann ist sie nämlich - und auch hier bleibt die Analogie zu einem guten Text bestehen - Auslöser für gesellschaftliche Prozesse, für politische Maßnahmen oder breite Debatten. So geschehen im Fall des kleinen Programmes iPhone-Tracker, das die beiden Programmierer Alasdair Allan und Pete Warden entwickelt haben. Der iPhone-Tracker war der Auslöser einer großen Welle der Kritik, gegen die sich Apple in den letzten Wochen behaupten musste. Es ist eine schöne Software. Auf einer eleganten Weltkarte verzeichnet sie alle Orte, an denen ein iPhone-Besitzer in den letzten Wochen unterwegs war. Tel Aviv, Bukarest, Rom, Berlin und immer wieder zurück nach München. Mit der Veröffentlichung der Software war klar: Apple lässt Bewegungsdaten seiner Kunden speichern, nämlich in einer unverschlüsselten Datei auf dem Telefon selber und dem Computer des Besitzers, sobald dieser sein Telefon mit seinem Rechner verbindet. Diese Prozedur ist Standard, sofern man alle Funktionen des iPhones nutzen möchte. Das eigentlich Erstaunliche an der Geschichte ist jedoch nicht die Aufzeichnung der Bewegungsdaten. Nein, erstaunlich ist eher, dass Apple über Nacht vom Heilsbringer der digitalen Welt zum Buhmann wurde. Das ist bedenklich, bedeutet es doch, dass viele, die jetzt in den Chor der Datenschützer einstimmen, sich mit den Funktionen ihrer Telefone niemals befasst haben. Eine der Standardfunktionen jedes iPhones ist zum Beispiel, sich die Bilder, die man mit dem Gerät aufnimmt (es verfügt über zwei Kameras), nach den Orten der Aufnahme sortiert auf einer Weltkarte darstellen zu lassen. Diese Funktion, die jeder Besitzer eines iPhones mehr als einmal gesehen hat, ist nahezu identisch mit dem, was der iPhone-Tracker macht. Der Unterschied liegt, von der unverschlüsselten Speicherung der Daten in der Datei consolidated.db abgesehen, in der Wahrnehmung: Was als ortsbasierte Darstellungsform für Fotos gedacht ist, liefert eben gleichzeitig auch ein Bewegungsprofil des Nutzers. Das eine erleichtert das Leben, das andere bedroht die Privatsphäre. Der Pfad, auf dem man als Nutzer moderner Technologie zu wandeln gezwungen ist, ist schmal. Umso erstaunlicher, dass viele Menschen ihn mit einer Autobahn verwechseln. Denn mit all den Millionen Funktionsmöglichkeiten, die ein findiger und fantasievoller Programmierer aus den Gadgets des Alltags herauszaubern kann, ganz egal ob Handy, Kamera, GPS-System im Auto oder Notebook, ist es so: Die Hardware, also das, was man anfassen und auseinanderschrauben kann, gibt die Möglichkeiten der Verwendung vor, die Software, also die Programme, die auf das Handy geladen sind, kombiniert sie möglichst sinnvoll. Nicht grundlos ist ""Macht"" in der Arbeit von Programmierern eine wichtige Kategorie. Vereinfacht gesagt: Mit einem Notebook vom Aldi kann man ebenso gut Autorennen spielen wie eine Dissertation über den Einsatz ziviler Kräfte in den Beziehungen zwischen Europa und dem Nahen Osten schreiben. Oder man bricht damit in das zentrale Computersystem des US-Militärs ein und stiehlt Raketen-Codes. Entscheidend dafür sind das selbstgesteckte Ziel, technische Fähigkeiten und Fantasie. Ein richtiger Hacker versteht auch die erfolgreiche Verwendung eines Föns zum Zubereiten von Aufbackbrötchen als gelungenen Hack - es geht ausschließlich um Kreativität.","Dank des iPhone-Trackers hat es Apple über Nacht geschafft, vom Heilsbringer der digitalen Welt zum Buhmann zu werden. Doch was heißt da Privatsphäre? Wer sich in digitalen Netzen bewegt, liefert Daten aus.",digital,https://www.sueddeutsche.de/digital/apple-software-iphone-tracker-ein-leck-so-gross-wie-die-welt-1.1091837,Apple-Software: iPhone-Tracker - Ein Leck - groß wie die Welt,00/05/2011,Softwaregestaltung im Vergleich zur Literatur,"Lesen Sie hier, wie Programmieren und Schreiben miteinander verbunden sind und was es braucht, um sauberen und durchdachten Code zu erstellen.","Programmierung, Texte, Software, Apple, iPhone-Tracker, Datenschutz, Funktionen, Hardware, Software-Entwicklung, Technologie","Programmieren ist wie Schreiben. Lesen Sie hier, wie beide Welten miteinander verbunden sind und wie sich Software auf gesellschaftliche Prozesse auswirken kann. #Software #Schreiben #iPhoneTracker #Apple #Datenschutz" 110,"Die Computerbranche will grüner werden, zumindest propagiert sie das mit dem Label ""Green IT"". Auf der Cebit dürfen die Hersteller unter diesem Motto gar eine eigene Halle füllen. Doch wie sieht es hinter den Kulissen, sprich unterm Gehäuse von PC, Laptop und Handy aus? Gehen die Geräte, die derzeit auf dem Markt sind, sparsam mit Strom um und wie viel Gift steckt tatsächlich drin? Green-IT-Sonderausstellung auf der Cebit: Greenpeace klopft den Herstellern auf die Finger. Die Umweltschutzorganisation Greenpeace hat sich es zur Aufgabe gemacht, der IT-Industrie genauer auf die Finger zu klopfen. Neben der Energieeffizienz und der Verwendung giftiger Chemikalien ist der Elektronikschrott das Problem. Jedes Jahr fallen 50 Millionen Tonnen Elektronikschrott an, erklärte die Greenpeace-Aktivistin Zeina Al Hajj am Mittwoch auf der Cebit. Damit käme alle sieben Minuten ein kompletter Eiffelturm zusammen. Keine Lust auf Öko-Prüfung Wieweit die Hersteller tatsächlich sind auf ihrem Weg zu umweltfreundlichen Produkten, hat Greenpeace mit der Studie ""Searching for green electronics"" untersucht. Für das Panel forderte Greenpeace im August vergangenen Jahres alle großen Hersteller auf, die Daten von Laptops, Desktop PCs, Handys und PDAs herauszugeben. Die Umweltschützer wollten herausfinden, ob die Unternehmen giftige Chemikalien vermeiden, wie stromsparend ein Gerät läuft und ob es wieder recycelt werden kann. 14 Unternehmen haben Greenpeace geantwortet. Keine Lust auf die Öko-Prüfung hatten dagegen Acer, Apple, Asus, Creative, Microsoft, Nintendo, Palm und Sharp. Ein richtig ""grünes"" Produkt hat Greenpeace unter den eingereichten Geräten nicht entdeckt, aber immerhin, erklärten die Öko-Aktivisten, ""gibt es vielversprechende Ansätze"". Einigen Herstellern sei es gelungen, weniger gefährliche Chemikalien zu verbauen. So verzichtet beispielsweise Sony in seinem Laptop Vaio TZ!! auf bromierte Flammschutzmittel in den Platinen, auf PVC bei der internen Verkabelung und auf Quecksilber im Bildschirm. Bei den Handys sind Greenpeace zwei Geräte positiv aufgefallen: das SonyEricsson T650i und das Nokia N95. Beide verzichten auf PVC und Weichmacher. Die Geräte, die bei der Verarbeitung überzeugen, sind aber bei einer weiteren wichtigen Öko-Funktion nicht im grünen Bereich: Bei der Energieeffizienz fielen von Dell der Deskopt-PC Optiplex 755 und das Notebook Dell XPS M1330 positiv auf. Sie verbrauchen weniger Strom als die Konkurrenzprodukte. Keine Kaufempfehlung für den Konsumenten In einer Branche, in der neue Geräte bislang vor allem cool und funky sein sollen, gehört die Lebensdauer bislang eher nicht zu den Kriterien für eine Kaufentscheidung. Spätestens nach 18 Monaten mustern die meisten ihr Handy aus. Der Berg an Elektronikschrott wächst und wächst. Wer hier nachhaltige Produkte sucht, wird beispielsweise beim Panasonic-Laptop namens Toughbook W5 fündig. Immerhin sieben Jahre hält der Hersteller dafür Ersatzteile bereit. Gut bewertet in der Kategorie Lebensdauer wurden auch die PCs Fujitsu Siemens Esprimo E5720, Dell Optiplex 755 und das HP-Notebook Compac 2710p. Eine Kaufempfehlung für den Konsumenten soll die Studie laut Greenpeace aber nicht sein. Zum einen gebe es noch kein Produkt, das tatsächlich ein Ökosiegel verdient habe, zum anderen sei es auch nicht das Ziel der Studie, dass die Hersteller lediglich ein umweltfreundliches Gerät auf den Markt bringen. Alle Produkte müssten in allen Kriterien umweltfreundlich sein - und bis dahin sei es noch ein weiter Weg.",Green IT ist das Schlagwort der diesjährigen Cebit. Doch wie halten es die Hersteller tatsächlich mit der Umweltfreundlichkeit? Greenpeace hat sich die Geräte genauer angesehen.,digital,https://www.sueddeutsche.de/digital/green-it-mein-kleiner-gruener-laptop-1.267090,Green IT - Mein kleiner grüner Laptop?,00/05/2010,Green IT auf dem Prüfstand,"Greenpeace prüft die IT-Industrie auf Umweltfreundlichkeit. Elektronikschrott, Giftstoffe und Energieeffizienz im Fokus.","Green IT, Umweltfreundlichkeit, Elektronikschrott, Energieeffizienz, Giftstoffe, Hersteller, Greenpeace, Studie, Öko-Prüfung, Nachhaltigkeit","Die IT-Industrie wird grüner! Greenpeace hat die Hersteller auf ihre Umweltfreundlichkeit geprüft. Elektronikschrott, Giftstoffe und Energieeffizienz im Fokus. #GreenIT #Umweltschutz #Nachhaltigkeit" 111,"Handy-Hersteller und Mobilfunk-Anbieter haben sich wenige Tage nach einem Vorstoß der Europäischen Union auf ein einheitliches Ladegerät für Mobiltelefone geeinigt. ""Bis zum Jahr 2012 wird die Mehrzahl der Handys mit einem standardisierten Netzteil ausgeliefert"", kündigte Rob Conway, Chef des Mobilfunkverbandes GSM Association (GSMA), auf dem wichtigsten Treffen der Branche, dem Mobile World Congress in Barcelona, an. Schluss mit dem Wirrwarr: Bis zum Jahr 2012 soll die Mehrzahl der Handys mit einem standardisierten Netzteil ausgeliefert werden. Ende vergangener Woche erst hatte die EU-Kommission den Handy-Herstellern gedroht, Gesetze zu erlassen für den Fall, dass kein einheitlicher Standard geschaffen werde. Für Anfang März waren dazu Gespräche mit den Herstellern geplant. Die jetzt angekündigte Initiative wird getragen von 20 der bedeutendsten Hersteller, darunter Nokia, Samsung, Motorola, LG und Sony Ericsson, sowie von wichtigen Netzbetreibern. 50 Prozent weniger an Energie Das neue Standard-Ladegerät soll über Stecker auf der Basis des Standards MiniUSB an Handys angeschlossen werden können. Diese Stecker werden bereits jetzt für viele sogenannte Smartphones verwendet. Das sind Mobiltelefone, mit denen man unter anderem E-Mails senden und empfangen sowie im Internet surfen kann. Zurzeit belegen die Hersteller die Anschlüsse allerdings oft noch unterschiedlich. Im Vergleich zu den derzeit verkauften Netzteil-Generation sollen die neuen Ladegeräte auch mit 50 Prozent weniger an Energie auskommen. Bisher unterscheiden sich die Netzgeräte der meisten Mobiltelefone untereinander. Oft kann man nicht einmal verschiedene Modelle desselben Herstellers mit ein- und demselben Adapter aufladen. Der EU-Kommission zufolge gibt es allein in der EU etwa 500 Millionen Mobiltelefone und etwa 30 verschiedene Steckersysteme für die Netzgeräte.","Erfolg der EU: Nokia, Samsung, Motorola, LG und Sony Ericsson versprechen einen einheitlichen Standard für Handy-Ladegeräte. Die neuen Netzteile sollen noch einen weiteren Vorteil haben.",digital,https://www.sueddeutsche.de/digital/handy-ladegeraete-eines-fuer-alle-1.480519,Handy-Ladegeräte - Eines für alle,00/05/2010,Standardisiertes Ladegerät,Handy-Hersteller und Mobilfunk-Anbieter einigen sich auf einheitliches Ladegerät. 50% weniger Energie. Mehr dazu hier!,"Ladegerät, Standard, einheitlich, Energiesparen, Handy, Mobilfunk, EU, MiniUSB, Smartphones, Netzbetreiber",Endlich Einigung bei Ladegeräten für Handys! Standardisiertes Netzteil mit MiniUSB-Stecker & 50% weniger Energieverbrauch. Mehr dazu hier! #Ladegerät #Energiesparen #Standard 112,"Um aus dem Nichts einen Konzern von Weltruf zu schaffen, bedarf es eines bestimmten Typs Mensch: Man muss bereit sein, Grenzen zu überschreiten, Einwände vom Tisch zu wischen und Freunde über denselben zu ziehen. Travis Kalanick, Gründer des Taxidienstes Uber, war der Inbegriff dieser so erfolgreichen wie rüpelhaften Spezies. Rein vom Auftritt her ist Mark Zuckerberg die deutlich freundlichere Erscheinung. Doch das Eroberer-Gen trägt auch er in sich: Fragt man ehemalige Mitstudenten, deren Wissen der heute 33-Jährige bei der Gründung des sozialen Netzwerks Facebook schamlos abzapfte, wundert man sich nicht, dass Zuckerberg den Schutz geistigen Eigentums und der Privatsphäre gering schätzt. Schließlich wurde er durch dessen Missachtung groß. Der rapide Aufstieg von Facebook verdeckt den Blick auf die vielen Skandälchen, die den Konzern seit Jahren begleiten. Zuckerberg hielt sich stets schadlos, weil die Firma zugleich immer wertvoller wurde und die Verehrung des Silicon Valleys für Konzernschöpfer wie ihn grenzenlos ist. ""Amerikaner werden als Gläubige geboren"", heißt es im Buch des früheren Facebook-Managers Antonio Garcia Martinez. In der Tech-Branche allerdings habe der Glaube an das nächste Milliardending jenen an Gott längst verdrängt. Erst die Affäre um die dubiose Politikberatungsfirma Cambridge Analytica hat Facebook nun in eine wirklich bedrohliche Krise gestürzt. Tausende Mitglieder löschen ihre Konten, Politiker überbieten sich mit Regulierungsvorschlägen, mancher Experte will die Firma gar zerschlagen. Und selbst in den konzernfreundlichen USA wird gefordert: Schluss mit der ebenso grenzen- wie gedankenlosen Ausbeutung und Monetarisierung aller Nutzerdaten, die die Privatsphäre atomisiert. Die Ausbeutung von Daten ist kein Randeffekt Das Problem ist nur: Diese Ausbeutung ist kein Randeffekt, sondern Kern des Zuckerbergschen Geschäftsmodells. Die Daten sind die Währung, mit der die Mitglieder für die Nutzung von Facebook zahlen. Wer also, wie die EU, Informationen schützen oder Verwendungsmöglichkeiten drastisch beschränken will, entzieht dem Konzern die wirtschaftliche Basis. Kein Wunder, dass Zuckerberg bei seinem Auftritt im US-Senat das Thema zu umschiffen suchte und lieber neue technische ""Werkzeuge"" im Kampf gegen Hassbotschaften, Falschmeldungen und Wahlmanipulationen versprach. Es war ein billiger Punktsieg über eine Senatoren-Riege, die schon rein altersbedingt zu keiner Debatte auf Augenhöhe imstande war. Auf Dauer aber wird Zuckerberg mit seinen stereotypen Demutsgesten und dem Verweis auf die Verheißungen künftiger Algorithmen nicht durchkommen. Dass er das weiß, zeigt die Tatsache, dass er seit Jahren neue Geschäftsmodelle testet. Mal will er Facebook als universelle Plattform für soziale Netzwerke aller Art etablieren, mal als Spiele- oder Medienzentrum. Keiner dieser Versuche war erfolgreich, was auch daran liegt, dass der Chef ein Unternehmen mit 27 000 Mitarbeitern immer noch so führt wie einst das Start-up aus dem Studentenwohnheim. Facebook verbindet weltweit Menschen miteinander, das ist und bleibt das Verdienst des Mark Zuckerberg. Für die Entwicklung einer neuen Strategie, für die Zähmung und Demokratisierung des Konzerns jedoch ist er der falsche Mann. Wenn er seiner eigenen Schöpfung die Zukunft nicht verbauen will, sollte er den Weg für einen Neuanfang frei machen.","Facebook verbindet weltweit Menschen miteinander, das ist und bleibt sein Verdienst. Für die Entwicklung einer neuen Strategie, für die Zähmung und Demokratisierung des Konzerns ist er jedoch der Falsche.",digital,https://www.sueddeutsche.de/digital/facebook-zuckerberg-sollte-den-weg-fuer-einen-neuanfang-frei-machen-1.3940004,Facebook: Zuckerberg sollte den Weg frei machen,00/04/2018,Facebooks dunkle Seite,Neue Entwicklungen und Skandale bei Facebook enthüllt. Erfahren Sie mehr über das Geschäftsmodell und die Ausbeutung von Nutzerdaten.,"Facebook, Skandale, Datenschutz, Ausbeutung, Geschäftsmodell, Konzern, Nutzerdaten, Social Media, Technologie, Privatsphäre",Neue Enthüllungen über Facebooks dunkle Seite. Lesen Sie mehr über das umstrittene Geschäftsmodell und die Ausbeutung von Nutzerdaten. #Facebook #Datenschutz #SocialMedia #Technologie 113,"Smartphones sind ständig in Betrieb. Sie sind gespickt mit äußerst sensiblen Daten wie per Facebook mitgeteilten Vorlieben und per App verwaltetem Kontostand. Aber sie sind noch immer nur schwach geschützt. Deshalb werden die Dinger immer häufiger von Hackern ins Visier genommen. Die israelische Sicherheitsfirma Sky Cure schätzt, dass ein Viertel aller Smartphones mindestens alle 30 Tage von Datendieben angegriffen wird. Die Hacker haben sich vor allem auf Geräte mit dem mobilen Betriebssystem Android spezialisiert. Denn die sind deutlich verbreiteter als Apples iPhones. Teilweise werden Apps für Androide gezielt dafür entworfen, Bankdaten zu stehlen, warnt die Sicherheitsfirma Fire Eye. Sie hat sieben Millionen der kleinen Programme, die aus einem Telefon erst ein smartes Phone machen, untersucht. Nicht nur in dem zu Android passenden Play Store, sondern auch in Apples Universum. Schwachstellen fanden die Experten in jeder dritten App. Der typische Internetnutzer hat 26 Accounts, aber nur fünf Passwörter Die Sicherheitsexperten von Kaspersky haben kürzlich anschaulich beschrieben, wie eine Hackergruppe zwei Jahre lang Smartphones ausspionierte: Sie machten die Gäste asiatischer Luxushotels glauben, dass sie sich in das Wi-Fi des Hotels einloggen würden. Sobald die Geräte die Funkverbindung zu diesen falschen Netzen aufgenommen hatten, konnten die Hacker Passwörter und andere persönliche Informationen dort abgreifen. Und ein Passwort öffnet mitunter viele Türen: Der typische Internetnutzer, rechnete Telenor-Chef Jon Fredrik Baksaas in Barcelona vor, hat 26 Accounts bei Internetdiensten - aber nur fünf verschiedene Passwörter. Hacker nutzen vor allem gut besuchte Veranstaltungen wie Konzerte, Fußballspiele oder Messen, um solch ein trügerisches Netzwerk aufzubauen. Auch beim Wi-Fi in Kneipen und Hotels ist Vorsicht geboten. Geheimdienste greifen Chip-Hersteller an Mitunter aber hilft weder Achtsamkeit, noch ein guter Virenschutz fürs Smartphone: Erst kürzlich berichteten mehrere Medien, dass der US-Geheimdienst NSA und sein britischer Partner GCHQ Millionen Sim-Schlüssel des weltweit größten Herstellers Gemalto erbeutet hätten. Wer diese besitzt, könnte ohne großen Aufwand Telefongespräche abhören. Gemalto erklärte nach einer Prüfung, in seinen Systemen seien die Codes nicht abgegriffen worden. Die Mobilfunkanbieter setzen dennoch weiterhin auf Sim-Karten - und zwar auch für die Verwaltung einer digitalen Identität, die den Zugriff auf verschiedene Dienste wie etwa Online-Banking ohne zusätzliche Passwort-Eingabe ermöglicht. Die Passwörter werden dafür in einem Daten-Tresor in der Sim-Karte gelagert.","Die wenigsten Smartphones sind ausreichend geschützt. Sicherheitsfirmen schätzen, dass ein Viertel der Geräte von Datendieben angegriffen wird - einmal pro Monat.",digital,https://www.sueddeutsche.de/digital/it-sicherheit-goldene-zeiten-fuer-handy-hacker-1.2373954,Goldene Zeiten für Hacker,00/03/2015,Goldene Zeiten für Hacker,"Sicherheitsfirmen schätzen, ein Viertel aller Smartphones wird pro Monat angegriffen. Wie Sie Ihr Gerät vor Datendieben schützen können.","Smartphone-Sicherheit, Datendiebstahl, Virenschutz, Passwortsicherheit, Wi-Fi-Sicherheit, Hackerangriffe, Sim-Karten-Sicherheit, digitale Identität, Internetnutzer, Betriebssysteme.","Schützen Sie Ihre Smartphone-Daten vor Datendieben und Hackern! Erfahren Sie hier, wie Sie Ihre Sicherheit verbessern können. #SmartphoneSicherheit #Datendiebstahl #Virenschutz #Passwortsicherheit" 114,"Die Firma Rovio, besser bekannt als Entwickler einer der meistgekauften Apps ""Angry Birds"", hat in Kooperation mit der Universität Helsinki einen Lehrplan für Kindergärten erstellt. Dieser wurde entsprechend des finnischen Bildungsstandards konzipiert. Finnland schneidet in PISA-Studien regelmäßig besonders gut ab. Wie der Guardian berichtet, deckt der Lehrplan unter anderem die Bereiche Musik, Mathe, Naturwissenschaften. Sprache, Kunst, Sport, Werken und ""soziale Interaktion"" ab. Das Programm soll unter dem Namen ""Angry Birds Playground"" laufen. Es sei ausgerichtet auf Kinder im Kindergartenalter und als Lehrmittel sollen Poster zum Einsatz kommen, darüber hinaus Bücher, Spielekarten, ein eigens hergestelltes Musikinstrument und auch digitale Varianten wie Spiele, die auch kollaborativ auf einer ""interaktiven Tafel"" spielbar sein sollen. In einer Pressemitteilung auf der Unternehmens-Seite schreibt der Leiter des ""Cicero Learning Networks"" der Universität Helsinki, Jari Multisilta: ""Die optimalsten Bedingungen für das Lernen sind dann gegeben, wenn man dabei Spaß hat, motiviert wird und man das Gefühl hat, geschätzt zu werden für die Person, die man ist und es einem erlaubt wird, autonom und experimentell zu sein"". Das Lernen sei auf diese Art und Weise effektiv und dies stehe im Einklang mit der Philosophie, die hinter Angry Birds Playground stehe. Dem Guardian zufolge wird das Projekt in einer Pilotphase zuerst in der chinesischen Stadt Shanghai eingeführt. Bereits in der Vergangenheit haben die Entwickler von Angry Birds miti Forschungseinrichtungen kooperiert, zum Beispiel mit dem CERN, der Europäischen Organisation für Kernforschung. Über Spiele könne man Kindern auch kompliziertere Inhalte wie Anti-Materie und Quantenphysik nahebringen. Auch das Spiel Minecraft wird im Unterricht eingesetzt, wie die New York Times berichtet. In einer schwedischen Schule ist das Spiel nun Pflicht. Die Schüler lernen damit, wie Städtebau funktioniert.","Mehr als nur eine iPhone-App: Für ihre Spiele haben die ""Angry Birds""-Macher schon mit dem CERN-Institut kooperiert. Jetzt gehen sie einen Schritt weiter - und entwickeln einen Lehrplan für Kindergärten.",digital,https://www.sueddeutsche.de/digital/kooperation-mit-universitaet-helsinki-angry-birds-lehrplan-fuer-kindergaerten-1.1772825,Unterricht mit Angry Birds,00/09/2013,"""Angry Birds Playground"" für Kindergärten","Rovio und Uni Helsinki entwickeln Lehrplan für Musik, Mathe, Naturwissenschaften, Kunst und mehr.","Rovio, Angry Birds, Universität Helsinki, Kindergarten, Lehrplan, Musik, Mathe, Naturwissenschaften, Kunst, Spiele","Lerne mit ""Angry Birds Playground""! Rovio und Uni Helsinki haben einen Lehrplan für Kindergärten entwickelt, der Musik, Mathe, Naturwissenschaften, Kunst und mehr abdeckt. #AngryBirds #Kindergarten #Lernen #Musik #Mathe #Naturwissenschaften #Kunst #Spiele" 115,"Es ist die neueste Volte in der Diskussion um verschlüsselte Daten, Bürgerrechte und Sicherheit in den USA: Nach dem iPhone ist einem Zeitungsbericht zufolge die Verschlüsselung von Whatsapp ins Visier der Regierung geraten. In einem Ermittlungsfall seien von einem Richter angeordnete Überwachungsmaßnahmen an der Whatsapp-Verschlüsselung gescheitert, berichtet die New York Times. Im amerikanischen Justizministerium werde nun über das weitere Vorgehen beraten, hieß es unter Berufung auf informierte Personen. Whatsapp hat weltweit mehr als eine Milliarde Nutzer. Nach Apple könnte nun auch Whatsapp in einen offenen Konflikt mit der Regierung geraten. Die US-Regierung steckt bereits in einem Gerichtsstreit mit Apple über das Entsperren von iPhones. Die New York Times konnte keine näheren Details zu dem aktuellen Fall in Erfahrung bringen. Es gehe aber nicht um Ermittlungen wegen Terrorverdachts. Noch sei unklar, ob die Regierung sich auf einen Streit mit Whatsapp vor Gericht einlassen werde. Worum es bei dem Grundsatzstreit geht Whatsapp greift seit 2014 zur sogenannten Ende-zu-Ende-Verschlüsselung, bei der nur Absender und Empfänger die Nachrichten lesen können. Das gilt zumindest für Nachrichten, die zwischen zwei Android-Geräten verschickt werden (mehr dazu hier). Damit kann Whatsapp den Behörden ähnlich wie Apple sagen, man könne keine Daten herausrücken, weil man ja gar keinen Zugriff auf sie habe. In Brasilien war Whatsapp im Dezember für 14 Stunden landesweit blockiert worden, weil der Dienst in einem Kriminalfall keine Daten herausgeben wollte. Bei klassischer Telekom-Infrastruktur zum Beispiel für Telefonanrufe ist für Behörden gesetzlich ein Arsenal von Abhörmaßnahmen vorgesehen. In den USA sind Online-Dienste wie Whatsapp davon bisher ausgenommen. Im US-Senat wird über ein neues Gesetz nachgedacht. Das würde die von den Unternehmen als Verkaufsargument benutzte Verschlüsselung schwächen. Der Streit zwischen Apple und dem FBI könnte zum Präzedenzfall werden Apple wurde von einer Richterin aufgefordert, dem FBI beim Entsperren eines iPhones zu helfen. Es handelt sich um ein Smartphone, das bei dem Terroristen Syed Rizwan Farook gefunden wurde. Er und seine Ehefrau Tashfeen Malik hatten im Dezember im kalifornischen San Bernardino 14 Menschen getötet und 22 verletzt. Der Konzern kontert, die Verschlüsselung einmal auszuhebeln, würde weniger Sicherheit für alle bedeuten. Apple-Chef Tim Cook will den Streit notfalls bis zum Obersten Gerichtshof der USA durchfechten. Der Streit verstärkt die Spannungen zwischen Silicon Valley und US-Regierung. Tech-Schwergewichte wie Google, Facebook oder Microsoft stellten sich auf die Seite von Apple. Sie fürchten, Sicherheitsbehörden könnten das iPhone von San Bernardino als Präzendenzfall nutzen, die Sicherheit ihrer Produkte einzuschränken. Die neuen Informationen über den Konflikt mit Whatsapp lassen darauf schließen, dass genau das der Fall ist.",Ermittler kommen trotz eines Richterbeschlusses nicht an Nachrichten eines Whatsapp-Nutzers heran. Bald könnte Obamas Regierung die nächste Front im Verschlüsselungskampf eröffnen.,digital,https://www.sueddeutsche.de/digital/verschluesselung-nach-dem-iphone-nehmen-die-usa-whatsapp-ins-visier-1.2906255,Whatsapp gerät ins Visier der US-Regierung,00/03/2016,Whatsapp-Verschlüsselung in Gefahr,"US-Regierung nimmt Whatsapp ins Visier, nachdem Überwachungsmaßnahmen scheiterten.","Whatsapp, Verschlüsselung, USA, Bürgerrechte, Sicherheit, Apple, Gerichtsstreit, Ende-zu-Ende-Verschlüsselung, Abhörmaßnahmen, Online-Dienste","Neue Enthüllungen zeigen, dass die US-Regierung Whatsapp ins Visier genommen hat, nachdem Überwachungsmaßnahmen gescheitert sind. Könnte es zu einem ähnlichen Konflikt mit Apple führen? #Whatsapp #Verschlüsslung" 116,"Es war eine gigantische Aufgabe. Innerhalb von nur 24 Stunden sollten elf Millionen Artikel aus dem historischen Archiv der New York Times in ein Dateiformat umgewandelt werden, das auf nahezu allen Computern der Welt lesbar ist. Mit den Rechnern, die dem Zeitungsverlag zur Verfügung standen, wäre das in dieser Zeit niemals zu schaffen gewesen. Cloud-Computing: Anspruchsvolle Rechenaufgaben lassen sich ausslagern - nicht ohne Risiko. Aber es fand sich ein Ausweg, auch wenn der nicht ohne Risiko war. ""Ehrlich gesagt habe ich manchmal schon ein bisschen Panik bekommen"", erzählte Derek Gottfrid von der Times-Technikmannschaft hinterher auf seinem Blog, ""schließlich habe ich sehr neue und noch nicht völlig erprobte Techniken verwendet, und das bei einem sehr wichtigen Projekt mit festem Termin."" Doch Gottfrids Coup klappte. Er hatte nicht Rechner eingekauft, sondern Rechenleistung und so ein Verfahren angewendet, das im Jahr darauf zu dem Modewort der Branche werden sollte: ""Cloud computing"", auf Deutsch etwa Rechnen in der Wolke. Eine Wolke, dieses Bild benutzen Computerexperten, wenn sie Verbindungen aus dem eigenen Netzwerk, zum Beispiel das einer Firma, in die unendlichen Weiten des Internets meinen. Seine wertvollen Daten den diffusen Verästelungen des Cyberspace anzuvertrauen, das hatte aber nicht einmal der Techniker Gottfrid gewagt. Seine ""Wolke"", das waren einhundert Computer in einem Rechenzentrum des Online-Versandhändlers Amazon, die er zeitweise angemietet hatte. Das Geschäft mit der Rechenwolke Um für Zeiten gerüstet zu sein, in denen viele Kunden über das Internet gleichzeitig auf die Datenbanken zugriffen, standen im Rechenzentren von Amazon massenhaft Computer herum. Gebraucht wurden die teuren Geräte aber nur in Spitzenzeiten. Um solche Überkapazitäten zu nutzen wurde die ""Elastic Compute Cloud"" erfunden, ein Verbund von Rechnern, der sich flexibel anpassen lässt. In Zeiten, in denen Amazon die Rechner nicht selbst braucht, werden sie nun vermietet. Mittlerweile ist die hauseigene Rechenwolke ein ernstzunehmender Geschäftsbereich von Amazon, den man online buchen kann - eine Stunde Rechenzeit auf einem der Wolken-Rechner kostet weniger als sieben Cent. Während auch Privatnutzer damit beginnen, solche Angebote zu nutzen, zum Beispiel um Dateien auf Rechnern im Internet zu speichern, wetteifern Firmen wie Google oder IBM mit Programmen und Dienstleistungen im Internet um die besten Plätze in einem Rennen, das - darin sind sich Experten einig - einen Paradigmenwechsel auslösen wird. Manche sagen gar schon das Ende des PC vorher, und selbst Softwarehersteller Microsoft, der mit dem klassischen PC groß geworden ist, räumt ein: ""Wir befinden uns jetzt in einer neuen Ära"", sagt Microsofts Software-Chef Ray Ozzie, ""einer Ära, in der das Internet im Mittelpunkt steht."" Ein reines Eingabegerät Auch Ozzies Vorgänger, Firmengründer Bill Gates, hatte in einer berühmt gewordenen Mail schon 2005 leitende Mitarbeiter ermahnt, sich dieser Entwicklung zu stellen. Ein PC steht zwar, wie Gates es einst voraussagte, auf fast jedem Bürotisch der Welt. Aber seine Zeit als zunehmend rechenkräftige Maschine, die immer umfangreichere Software-Pakete stemmt, könnte bald vorbei sein. In manchen Szenarien entwickelt sich der PC zu einem reinen Eingabegerät. Unter welchem Betriebssystem er läuft oder seine Rechenleistung spielen dagegen keine große Rolle mehr. Software muss dann auch nicht mehr mühsam auf jedem Computer installiert werden, sie steckt in der Wolke. ""Wenn Sie sich in ein paar Jahren einen neuen PC kaufen wollen, dann tun Sie das einfach, hängen ihn ans Internet, melden sich an - und Sie haben alle Programme drauf, die Sie brauchen"", verspricht Ozzie. Auf der nächsten Seite: Millionen Anwender nutzen unbewusst Cloud-Computing.",Arbeiten in der Wolke: PCs werden zunehmend zu reinen Eingabegeräten degradiert - das Rechnen erledigt das Internet.,digital,https://www.sueddeutsche.de/digital/cloud-computing-schreibmaschinen-mit-datenleitung-1.526477,Cloud-Computing - Schreibmaschinen mit Datenleitung,00/05/2010,Cloud Computing revolutioniert die Branche,"Erfahren Sie hier, wie das Mieten von Rechenleistung die IT-Industrie verändert.","Cloud Computing, Rechenwolke, Amazon, Google, IBM, Paradigmenwechsel, PC-Ende, Software, Internet, Datenbanken","Cloud Computing hat die IT-Industrie revolutioniert! Erfahren Sie, wie das Mieten von Rechenleistung die Art und Weise verändert hat, wie wir IT nutzen. #CloudComputing #Revolution #ITIndustrie" 117,"Der Palast wäre eines Zaren würdig. Die Seite RuLeaks.net zeigt Kolonnaden und Springbrunnen, goldenen Stuck und ozeangroße Badewannen. ""Wir sagen nicht, wem dieser Palast gehört, wir veröffentlichen nur Fotos des Objektes"", heißt es auf RuLeaks.net. Über den Besitzer aber spekuliert Russland, seit der Unternehmer Sergej Kolesnikow im Internet folgende atemberaubende Behauptung aufgestellt hat: Das Anwesen, zu dem ein Hubschrauberlandeplatz und ein Weingut gehörten, koste eine Milliarde Dollar, liege an der russischen Schwarzmeerküste in der Nähe des künftigen Olympia-Ortes Sotschi - und werde seit 2006 für den heutigen Premier Wladimir Putin gebaut. Die Seite RuLeaks.net operiert seit Dezember, anfangs als Wikileaks-Übersetzung, inzwischen mit eigenem Anspruch. 80.000 Besucher pro Tag flanieren inzwischen pro Tag durch den angeblichen Putin-Palast auf RuLeaks.net, obwohl eine Hacker-Attacke die Seite kurz lahmlegte, und niemand weiß, woher die Fotos wirklich stammen. ""In einer Zeit absoluter Lüge kann ein wahres Wort die Welt erobern"", erklären die RuLeaks.net-Gründer pathetisch. Die Seite operiert seit Dezember, anfangs als Wikileaks-Übersetzung, inzwischen mit eigenem Anspruch. Gegründet haben sie anonyme Aktivisten, nach eigenen Angaben ""Arbeitslose und Studenten, Bürosklaven und Bauern"", vor allem wohl Copyright-Gegner aus der ""Piratenpartei Russlands"". Wladimir Putin hat alle Gerüchte über sein Vermögen, auch die jüngsten, stets dementieren lassen. In seiner Steuererklärung deklariert er knapp 100.000 Euro und zwei Oldtimer - was in Russland große Heiterkeit auslöste, schließlich kosten allein Putins Uhren ein Vermögen. Wo aber Augenschein und Behauptung so drastisch auseinanderklaffen, wo die meisten Medien gegängelt werden, da schlägt die Stunde von Enthüllerwebseiten wie RuLeaks.net oder von corruptionfreerussia.com, jener Seite, auf der Kolesnikow seine Behauptungen über den Putin-Palast am Schwarzen Meer veröffentlicht hatte. Als Strohmann für Putin trete der Ex-Siemens-Mitarbeiter Nikolaj Schamalow auf, so Kolesnikow. Gemeinsam hätten er, Kolesnikow, und Schamalow im Auftrag Putins über eine Firma medizinische Technik für russische Kliniken geliefert; Schamalow aber habe Palast und Weingut vorangetrieben und tue dies bis heute. Bewiesen sind diese Gerüchte so wenig wie frühere Spekulationen. Der Moskauer Politologe Stanislaw Belkowskij hatte vor Jahren behauptet, Putin kontrolliere Öl- und Gasaktien im Wert von 30 bis 40 Milliarden Dollar. Lange Zeit galt Putin als geheimnisvoller dritter Aktionär der Schweizer Ölhandelsfirma Gunvor. Erst jüngst hatte Gunvor erklärt, sein Minderheitenpaket gehöre einem Manager-Trust, nicht Putin - nachdem Wikileaks die Geschichte wieder aufgebracht hatte. Russland, das Reich der Verschwörungstheorien und gezielten Desinformationen, ist im Wikileaks-Fieber, ja, es könnte sogar zur Zuflucht für den Wikileaks-Gründer Julian Assange werden. Die Zeitschrift Russkij Reportjor, Kooperationspartner von Wikileaks, will demnächst die Stiftung ""Freunde von Wikileaks"" registrieren lassen, um Geld zu sammeln für Wikileaks, vielleicht für die Übersiedlung des in London festsitzenden Julian Assange nach Russland. Dabei ist nicht einmal klar, ob dieser von der Offerte weiß. Dmitrij Welikanowskij von Russkij Reportjor erklärt auf Anfrage: ""Im Moment darf er ja nicht ausreisen. Es ginge frühestens in einem Jahr, sagt uns sein Anwalt.""","Russland, das Reich der Verschwörungstheorien und gezielten Desinformationen, ist im Wikileaks-Fieber. Die derzeit heißeste Ware auf dem russischen Markt: Fotos eines gigantischen Palastes - samt Gerüchten, für wen er gebaut wurde.",digital,https://www.sueddeutsche.de/digital/wikileaks-in-russland-piraten-und-palastsurfer-1.1050064,Wikileaks in Russland - Wenn Piraten in Putins Palast surfen,00/01/2011,Putin-Palast am Schwarzen Meer,Angeblicher Palast von Putin am Schwarzen Meer enthüllt. Was steckt dahinter?,"Putin, Palast, Schwarzes Meer, Enthüllung, RuLeaks, Russland, Spekulation, Vermögen, Wikileaks, Korruption.",Angeblicher Milliarden-Palast von Putin am Schwarzen Meer enthüllt auf RuLeaks.net. Was steckt dahinter? #Putin #Palast #RuLeaks #Enthüllung #Korruption #Russland 118,"Der Apple-Konzern geht gerichtlich gegen eine US-Firma vor, die unter dem Namen OpenMac einen Nachbau seiner Mac-Computer verkauft. Mit dem Original-Mac haben die Clone von Psystar optisch keine Ähnlichkeit. Das Betriebssystem hat die US-Firma jedoch von Apple geklaut. Die Psystar Corp. bietet seit April ein Gerät mit Intel-Prozessor und Apples Betriebssystem an. In einer 16-seitigen Klageschrift wirft Apple dem Unternehmen aus Miami nun vor, damit Urheberrechte zu verletzen und bei dem Einsatz der Software gegen Lizenz-Vereinbarungen zu verstoßen. Bei den auf Psystars Website angebotenen Updates für das Betriebssystem Leopard handele es sich zudem entweder um direkte Kopien oder um ""nicht autorisierte modifizierte Versionen"" der Software. Psystar bietet seine Mac-Clone für rund 600 Dollar an. Die Psystar-Geräte haben optisch keine Ähnlichkeit mit den Apple-Computern. Zunächst war Psystar auf großes Käuferinteresse gestoßen, die Geräte fielen allerdings vielfach unter anderem durch laute Lüftergeräusche negativ auf. Mit der Nutzung des Mac-OS-Betriebssystems verstoße Psystar gegen die Lizenz-Bedingungen, die nur einen Einsatz auf Mac-Computern vorsähen, lautet der Vorwurf von Apple. Der Computer- und iPod-Hersteller hatte in den 90er Jahren nur knapp zweieinhalb Jahre lang sein Betriebssystem auch zur Nutzung auf anderen Rechnern lizenziert, war nach dem Wiedereintritt des Firmenmitbegründers und heutigen Chefs Steve Jobs in das Unternehmen aber wieder von dieser Praxis abgerückt. Die Klage war bereits am 3. Juli bei einem Bezirksgericht in Kalifornien eingereicht worden, eine erste Anhörung ist für den 22.Oktober angesetzt. Die Klage war bereits am 3. Juli bei einem Bezirksgericht in Kalifornien eingereicht worden, eine erste Anhörung ist für den 22.Oktober angesetzt.",Vor einigen Monaten sorgte ein Mac-Kopie für Aufregung. Jetzt klagt Apple gegen die Nachahmer.,digital,https://www.sueddeutsche.de/digital/apple-mac-klon-vor-gericht-1.358757,Apple - Mac-Klon vor Gericht,00/05/2010,Apple verklagt Psystar,"Apple geht gerichtlich gegen Psystar vor, die Mac-Clone mit geklautem Betriebssystem anbieten.","Apple, Psystar, Klage, Mac-Clone, Betriebssystem, Urheberrechte, Lizenz-Verstoß, Updates, Leopard, Intel-Prozessor, Miami",Apple verklagt Psystar wegen Verletzung von Urheberrechten und Lizenz-Verstoß. Mehr dazu hier: [Link zum Artikel] #Apple #Psystar #Klage 119,"Das ewige Gesetz der Schwerkraft lautet: Was man oft in der Hand hat, fällt irgendwann mal runter. Es gilt besonders für Smartphones, die ja ständig herumgetragen werden wollen, die von Hosentaschen in Autotürfächer, über Schreibtische, Konferenztische und Kantinentabletts wandern und zwischendurch eben mal entgleiten - pardauz, kaputt! Dass etwas so Digitales wie ein Smartphone so analog zersplittern kann wie eine Kristallvase, gehört unbedingt zu den Seltsamkeiten der jüngeren Moderne. Irgendwann jedenfalls hat das Fenster zur Netzwelt einen Sprung, und man schneidet sich beim Touchen. Leider ist die gesplitterte Scheibe beim Telefon, anders als beim Auto, meist kein Versicherungsfall. Nein, man muss damit kostenpflichtig zum Phone-Doctor, Handy-Chirurgie ist ja mittlerweile ein eigener Geschäftszweig. Überall an den nicht ganz so feinen Ecken der Stadt sind Notambulanzen entstanden, in denen junge Herren das wichtige Altglas ins Hinterzimmer mitnehmen, um es zehn Minuten später neu verglast und mit einer Rechnung über 80 Euro zurückzubringen. Trotz dieser halbwegs funktionierenden Infrastruktur scheint die Heilung des Gerätes in letzter Zeit aber gar nicht mehr so dringend zu sein. Wenn heute an einem Kneipentisch sechs Smartphones herumliegen, haben mindestens zwei davon dauerhafte Schäden und Löcher, die ihre Besitzer nicht weiter genieren - solange freilich die Funktionalität noch irgendwie gewährleistet ist. Exakt acht Jahre nach der Vorstellung des iPhones kann man aus diesem nonchalanten Umgang mit kaputten Smartphones einiges herauslesen. Erstens ist aus dem Vorzeige-Maschinchen offenbar wirklich ein schnödes Alltagsding geworden, das nicht unbedingt in Schuss gehalten werden muss. Einfach, weil sich damit keinerlei Distinktionsgewinn mehr erzielen lässt, jeder hat eines. Aus dem Riss eine Tugend machen Im Gegenteil: Ein kaputtes Smartphone ist viel individueller kaputt, als ein heiles Smartphone individuell heil ist. Sauber ist es langweilig, halbzerstört verleiht es seinem Besitzer immerhin einen belebten Anstrich und deutet etwas an in der Art: Der war hart feiern, wild klettern, verrückt verreist. Und ist außerdem, zweiter Pluspunkt, lässig genug, sich an dem zerkratzen Display oder dem demolierten Kotflügel nicht weiter zu stören. Man weiß seit Hank Moody, dem Lässigkeit-Extremisten der US-Serie ""Californication"", dass auch ein wunderbarer 911er-Porsche noch mal neuen Charme bekommt, wenn man ihn betont staubig und vermüllt mit sich führt. Sobald man dem Handy-Besitzer also zutraut, dass er sein kaputtes Smartphone zwar reparieren lassen könnte, aber schlicht keinen Wert darauf legt, weil es eben nur ein verdammtes Netz-Nutzteil ist, hat es doch wieder Distinktionspotenzial. Außerdem: In der Keramik gelten Risse in der Glasur, sogenannte Craquelés, durchaus als ästhetischer Zugewinn. Sie verleihen jedem Stück schließlich authentischen und einzigartigen Charakter. Das darf beim Handy heute genauso gelten, zumal es nun mal das Lieblingswerkzeug der Superindividualisten ist. Findige Kreative haben die Schäden ihres iPhones dann auch gleich geheiligt, indem sie Lebensmittelfarbe oder Nagellack in die Craquelés tröpfelten. Diese ""Sharpie"" genannte Technik adelt die Risse zu spannenden Farb-Topografien, und das Phone ist damit, was sonst nur seine Inhalte sind: personalisiert. Denn kein Schaden, kein Farbverlauf ist gleich. In Galerien auf Pinterest werden die derart künstlerisch aufgewertetem Glasschäden stolz präsentiert. Auch wer nicht so weit gehen möchte, aus dem Riss eine Tugend zu machen, wird feststellen, dass das zersplitterte Handy der beste Gesprächseinstieg und Flirtstart ist, seit die Zigarette verbannt wurde. Schließlich verbirgt sich immer eine gute Geschichte dahinter. Welche spiegelglatte Oberfläche kann das schon von sich behaupten?","Das Smartphone-Display ist gesplittert? Einfach offensiv damit umgehen. Immerhin sind die Risse im iPhone der beste Gesprächseinstieg und Flirtstart, seit die Zigarette verbannt wurde.",digital,https://www.sueddeutsche.de/digital/kaputtes-iphone-display-laessige-splitter-1.2294592,Kaputtes iPhone-Display - Lässige Splitter,00/01/2015,Smartphone-Bruch als Statussymbol,Kaputte Smartphones sind das neue cool - Warum ein Riss im Display das Handy individuell und personalisiert macht.,"Smartphone, Bruch, kaputtes Display, Reparatur, Distinktionsgewinn, Statussymbol, Individualität, Personalisierung, Craquelés, Sharpie","Kaputte Smartphones sind das neue cool. Ein Riss im Display ist jetzt ein Distinktionsgewinn. Erfahren Sie mehr darüber, wie ein kaputtes Smartphone individuell und personalisiert werden kann. #Smartphone #Distinktionsgewinn #Craquelés #Sharpie" 120,"Das Kind wollte da nicht hin. Wollte sich bloß ein Poster seines Lieblingsstars zum Ausdrucken herunterladen. Aber das Mädchen hat sich bei der Adresse vertippt. Und nun blickt es auf eine Seite mit verstörenden Bildern nackter Menschen. So etwas kann leicht passieren; wer im Internet arglos herumsurft, landet schnell auf Seiten mit zweifelhaftem Inhalt. Um solche Fälle kümmert sich Friedemann Schindler. Er ist Leiter von jugendschutz.net, der Zentralstelle für Jugendschutz im Internet der Bundesländer. Seine Mitarbeiter reagieren nicht nur auf Hinweise und Beschwerden, sie surfen auch selbst im Internet auf der Suche nach entsprechenden Inhalten. Und wenn sie fündig werden? ""Wir melden uns bei den Seitenbetreibern und fordern sie auf, die jugendgefährdenden Inhalte so schnell wie möglich zu beseitigen"", sagt Schindler, ""in 70 Prozent aller Fälle läuft das gut."" Falls der Anbieter nicht reagiert, schaltet jugendschutz.net die Medienaufsicht ein. Viele Seiten liegen im Ausland Die Kommission für Jugendmedienschutz (KJM) prüft den Fall ein weiteres Mal. Sie kann im Ernstfall Angebote dichtmachen lassen oder empfindliche Ordnungsgelder von bis zu 500.000 Euro verhängen. Natürlich ist auch Jugendschützern wie Schindler klar, dass sie in mehrerlei Hinsicht gegen Windmühlen kämpfen. ""Die durchschnittliche Lebensdauer von Webseiten liegt bei 44 Tagen"", weiß er, und bei Chats oder Angeboten wie der Video-Plattform YouTube, auf die Nutzer täglich Zehntausende neue Videos hochladen, seien die Inhalte überhaupt nicht mehr zu kontrollieren. Viele Seiten, die sich wenig oder gar nicht um Jugendschutz scheren, liegen außerdem auf Rechnern im Ausland - gegen deren Betreiber sind die deutschen Jugendschützer in vielen Fällen machtlos. Wenn sich das Netz schon so schwer kontrollieren lässt, ist es dann nicht besser, den Zugang zu kontrollieren? Eine ganze Reihe von Firmen bietet verschiedene Filtertechniken oder Programme an, um unerwünschte Inhalte zu blockieren. Filter sind nicht gut für die Demokratie Aber ""Jugendschutz per Knopfdruck funktioniert nicht"", sagt Stefan R. Müller, Geschäftsführer von Blinde Kuh e.V., dem Trägerverein der gleichnamigen Suchmaschine für Kinder. Auch die KJM hat laut Friedhelm Schindler bisher noch keinen Filter gefunden, der die Anforderungen erfüllen würde, die aus dem Jugendmedienschutz-Staatsvertrag resultieren. Verlangt wird dabei unter anderem eine Zugangskontrolle, bei der nach Alter unterschieden wird. Müller plädiert aber auch aus anderen Gründen gegen die technische Lösung des Problems. Filter seien letztlich nicht gut für die Demokratie, sagt er, ""nicht einmal die chinesische Regierung schafft es, alles zu blockieren."" Wie problematisch die Filter sein können, erläutert er an einem Beispiel: Als das Bundesinnenministerium voller Stolz einen neuen Internetfilter präsentierte, wurden ausgerechnet die speziell für Kinder angelegten Seiten der Bundeszentrale für politische Bildung ausgesperrt.","Es ist fast unmöglich, Kinder vor gefährlichen Internet-Seiten zu bewahren. Auch Webfilter sind keine Lösung. Stattdessen ist vor allem ist die Initiative der Eltern gefordert.",digital,https://www.sueddeutsche.de/digital/online-kriminalitaet-vor-dem-boesen-schuetzt-kein-filter-1.835530,Online-Kriminalität - Vor dem Bösen schützt kein Filter,00/05/2010,Jugendschutz im Internet,Wie Jugendschützer gegen jugendgefährdende Inhalte im Netz vorgehen.,"Jugendschutz, Internet, Jugendschützer, Jugendschutz im Netz, Kinder, Jugendliche, Filtertechniken, unerwünschte Inhalte, Zugangskontrolle, Webseiten","Jugendschutz im Internet ist wichtig, aber wie kann man den Zugang zu unerwünschten Inhalten blockieren? Jugendschützer kämpfen gegen Windmühlen und haben oft wenig Macht gegen ausländische Betreiber. Erfahre mehr über ihre Arbeit: #Jugendschutz #Internet #Zugangskontrolle" 121,"Als im September 1982 der spätere Informatikprofessor Scott E. Fahlman als erster Mensch einem fröhlichen Lachen auf neue Weise Ausdruck verlieh, dachte noch niemand an die Entstehung eines neuen Digitaldialekts, sondern an: Doppelpunkt, Bindestrich, Klammer zu. ""Ich schlage diese Zeichenfolge als Ausdruck für Witzemacher vor"", schrieb der heute 67-Jährige in einer Diskussionsgruppe seiner Universität und erklärte dann: ""Man muss es seitwärts lesen :-) Aber vielleicht brauchen wir eher ein Zeichen, das Dinge benennt, die NICHT lustig sind: :-( "". Dieser Eintrag aus den frühen Achtzigerjahren gilt als Geburtsstunde des Smileys, des vermutlich bekanntesten Vertreters der sogenannten Emoticons. Mit dieser Wortkombination aus ""Emotion"" und ""Icon"" werden Zeichenfolgen beschrieben, die ursprünglich mal erfunden wurden, um das Defizit des geschriebenen gegenüber dem gesprochenen Wort auszugleichen. Dialekt der Grinsegesichter Dank Emoticons und den in den Neunzigerjahren ergänzten Emojis (kleine farbige Bilder) ist dieser Nachteil mittlerweile ausgeglichen. Jüngstes Beispiel für die wachsende Bedeutung dieser Bildschriftzeichen-Kommunikation ist die Ankündigung von Facebook, neben dem Daumen als Zeichen der Zustimmung (""Gefällt mir"") sechs weitere Gefühlsregungen zu testen, mit deren Hilfe Nutzer auf Beiträge im Netzwerk etwa mit Erstaunen, Trauer oder Lachen reagieren können. Wie bei jedem Dialekt gilt auch bei den Grinsegesichtern aus der digitalen Kommunikation: Menschen, die ihn nicht verstehen, lachen über jene, die den Dialekt um so selbstbewusster benutzen - und sich auch dadurch ihrer Gemeinschaft versichern. Dialekte sind Trennungs- und Bindemittel, das ist bei Sächsisch und Schwäbisch nicht anders als bei Smileys und Emoticons. Man muss beides ernst nehmen, um zu verstehen, welche Dynamik dadurch ausgelöst werden kann. Eine besonders anschauliche Entsprechung zum Mundart-Selbstbewusstsein ist eine japanische Version des Emoticons (Kaomoji), das sich aus elf Zeichen zusammensetzt und eben nur im Internet funktioniert: der Shruggie. Diese Zeichen-Figur hat das Verhältnis von gesprochenem und geschriebenem Wort umgedreht. Man kann sie nicht aussprechen, sondern nur tippen. Ein grinsender Kopf, der rechts und links die Schultern hochzieht und halb rat-, halb teilnahmslos die angedeuteten Hände von sich streckt. Aus dem Englischen (""to shrug"") leitet sich der Begriff ab, aus dem japanischen Katakana-Alphabet hat er die Schriftzeichen, aus dem Digitalen die Haltung, und überall auf der Welt wird er verstanden. Wo früher feste Wahrheiten und Regeln standen, zuckt der Shruggie nur fröhlich mit den Schultern. Er ist eine in elf Zeichen gegossene Frage, vor der die gesamte (digitale) Gesellschaft steht: Wie geht's weiter?","Die Kommunikation mit Emoticons wird immer bedeutsamer. Der ""Shruggie"" hat sich als Zeichen einer digitalen Haltung etabliert, mit der Nutzer mit fröhlichem Schulterzucken auf Unbill reagieren.",digital,https://www.sueddeutsche.de/digital/digitale-zeichensprache-grosses-schulterzucken-1.2712560,Digitale Zeichensprache - Großes Schulterzucken,00/11/2015,"Smiley-Geschichte: Geburt, Bedeutung, Zukunft.",Wie der Smiley entstanden ist und was die Zukunft für Emoticons und Co. bringt.,"Smiley, Emoticon, digitale Kommunikation, Zukunft, Bedeutung, Entstehung, Dialekt, Smileys, Grinsegesichter, Emojis.","Emoticons und Smileys haben die digitale Kommunikation revolutioniert - aber was bringt die Zukunft? Erfahre mehr über die Geburt, Bedeutung und Dynamik des Smiley-Dialekts! #Smiley #Emoticon #digitaleKommunikation #Zukunft" 122,"(SZ vom 25.06.2002) - Auf den Internetseiten einer Selbsthilfegruppe für Drogen, Aids oder Spielsucht wären Besucher vermutlich froh, anonym surfen zu können. Ohne besondere Vorkehrungen ist das jedoch eine Illusion: Der besuchte Rechner kennt die gerade gültige Internet-Adresse seines Gastes und sein Internet-Provider weiß, welche Person sich dahinter verbirgt. Wer Zugang zu solchen Verbindungsdaten bekommt, kann das Surfverhalten eines Web-Nutzers lückenlos nachvollziehen, ohne dass der Ausgespähte jemals davon erfährt. Wissenschaftler versuchen schon eine Weile, diese Gefahr einzudämmen. ""Wir können Systeme so bauen, dass solche Daten nicht zu erfassen sind"", erläutert Andreas Pfitzmann vom Lehrstuhl für Datenschutz und Datensicherheit der Technischen Universität Dresden. Ein ""Mix"" wirbelt die übertragenen Daten so durcheinander, dass kein Beobachter Sender und Empfänger zuordnen kann. So taucht der Internetreisende quasi in einer großen Gruppe von Nutzern unter. ""Wenn ein Surfer einen Mix nutzt, könnten wir nur noch feststellen, dass er mit diesem Mix kommuniziert, aber nicht mehr, wohin er surft"" beschreibt Martin Seeger, Mitbegründer des Kieler Providers Netuse den Effekt der Technik. Wer die Dresdner Software JAP herunter lädt, kann seine Web-Aufrufe über eine Mixkaskade, also eine ganze Serie von Mixen leiten (SZ, 23.1.2001). Solche Mixe sollte der Staat seinen Bürgern als ""Grundversorgung"" zur Verfügung stellen, fordert Pfitzmann. Aber ebenso könnten Internet-Provider, Banken, Kirchen, Parteien oder andere Organisationen ihren Kunden oder Mitgliedern einen Einstiegspunkt ihres Vertrauens anbieten. Wenn einige dieser Verschleierungsstellen unzuverlässig arbeiten, beeinträchtigt das die anderen Datenquirls nicht. ""Im Gegensatz zu allen Versuchen, erhobene Daten zu schützen, setzen Mixe nicht auf Perfektion"", so Andreas Pfitzmann. ""Selbst wenn es möglich ist, einige Knoten auszuforschen, können die anderen noch für Anonymität sorgen"". Für die Ermittlungsbehörden sind gemixte Internetzugriffe daher eine harte Nuss. Das Bundeskriminalamt lehnte auf Anfrage der Süddeutschen Zeitung eine Stellungnahme zu dieser Anonymisierungstechnik ""aus ermittlungstaktischen Gründen"" ab. ""Will man eine Verbindung zurückverfolgen, müssten alle Mix-Betreiber ihre Daten heraus geben"", sagt Pfitzmann. Derzeit sind sie aber nicht einmal verpflichtet, die Verbindungsdaten und die zum Offenlegen nötigen Schlüssel aufzuzeichnen. Wenn sich diese Technik durchsetzt, könnten sich die Ermittler ihre Arbeit nach den Vorstellungen des Dresdner Informatikers nur erleichtern, wenn sie selbst einen Mix anbieten. Bürger, die sich gegen Werbetreibende, organisierte Kriminalität oder fehlerhafte Datenverarbeitung schützen wollen, wären mit einem von der Polizei betriebenen Mix ausreichend versorgt und geschützt: Er würde nur auf eine richterliche Anordnung hin Verbindungsdaten offenlegen. Kriminelle würden andere oder zusätzliche Anonymisierungsdienste in Anspruch nehmen, die Ermittlungen ließen sich damit eingrenzen: Wer den Polizeimix benutzt, wäre eher unverdächtig, aber umgekehrt nicht jeder verdächtig, der nicht bei der Polizei mixen lässt. ""Das ist keine perfekte Strategie, aber das Beste, was Polizei oder Geheimdienste erreichen können"", so Pfitzmann, ""denn die intelligenteren Kriminellen nutzen Anonymisierungsdienste auf jeden Fall."" Die Überwachung der Kommunikation wird so im Einzelfall schwieriger und teurer als durch die von einigen Politikern favorisierte Vorratsspeicherung von Daten. Pfitzmann sieht das als willkommenen Nebeneffekt: ""Überwachung muss in jedem Einzelfall teuer sein, damit sie nur dann erfolgt, wenn sie wirklich notwendig ist."" Unter dem Strich entstünden nicht unbedingt mehr Kosten, denn ""die derzeit diskutierte Vorratsspeicherung erfordert eine teure Infrastruktur deren Nutzung dann vergleichsweise billig ist."" Nur: Die Ausgaben könnten dann nicht mehr so leicht den Kunden aufgebürdet werden. ""Auf jeder Telefonrechnung fallen bis zu 15 Prozent der Gebühren für die Bereitstellung der Daten zur Überwachung an"", schätzt Martin Seeger vom Provider Netuse. ""Im Online-Bereich könnten die Kosten bei dem jetzt diskutierten Umfang der Überwachung eher noch höher liegen."" Gratis ist jedoch auch die Anonymität nicht. Derzeit bezahlen die Surfer zwar nur mit einer etwas verringerten Übertragungsrate. Nach Ende der Förderung des Dresdener Anonymisierungsprojekts wird aber auch dieser Service kostenpflichtig werden.","Wer anonym surfen will, lässt in Zukunft seine Daten zu Brei verarbeiten.",digital,https://www.sueddeutsche.de/digital/datenschutz-die-polizei-dein-freund-und-mixer-1.623469,"Datenschutz - Die Polizei, dein Freund und Mixer",00/05/2010,Anonym im Netz,Wie Sie anonym surfen und Ihr Online-Verhalten schützen können!,"Anonym surfen, Datenschutz, Online-Verhalten, Verbindungsdaten, Internetanonymität, Anonymisierungstechnik, Mixe, JAP, Polizeimix, Vorratsspeicherung von Daten, Überwachung","Schützen Sie Ihre Online-Privatsphäre! Erfahren Sie, wie Sie anonym surfen und Ihr Online-Verhalten vor Datenspionage schützen können! #Datenschutz #Anonymität #OnlineSicherheit" 123,"Investmentbanken waren schon einmal so gut wie tot. Im Herbst 2008 war Lehman Brothers pleite, Merrill Lynch und Bear Stearns wurden von Großbanken übernommen, Morgan Stanley und Goldman Sachs bekamen Staatsgeld, um ihr Überleben zu sichern. Das Modell einer Bank ohne Einlagen, die allein davon lebt, bei Kapitalmarktgeschäften zu beraten und selbst zu spekulieren, schien erledigt zu sein. Gut so, fanden jene, die in Investmentbanken nichts als Zockerbuden sahen, eine Gefahr für die Welt. Die Spitze des Goldman-Sachs-Hauptgebäudes in New York: Die Bank muss ihre Rolle neu definieren - wie die Konkurrenz auch. Gut zwei Jahre später ist die Zukunft der Investmentbanken wieder ungewiss. Zwar haben Goldman Sachs und Morgan Stanley überlebt und auch Universalbanken wie J. P. Morgan, Credit Suisse oder die Deutsche Bank verdienen noch immer das meiste Geld mit Kapitalmarktgeschäften. Dennoch stecken sie in einer Identitätskrise. Neue Regulierung wirft die Frage auf, womit Investmentbanken künftig ihr Geld verdienen sollen. Zugleich verfolgen Politiker und Medien argwöhnisch, ob sich Banker wieder auf Kosten anderer die Taschen füllen und neue Risiken in die Finanzwelt tragen. Wie schwer sich Investmentbanken tun, ihre neue Rolle zu finden, zeigt sich bei Goldman Sachs. Mit ihrem Gespür für Wachstumschancen pirschte sich die traditionsreiche Bank an den jungen Internetkonzern Facebook heran, beteiligte sich und lud vertraute Kunden ein, dies ebenfalls zu tun. Alle gemeinsam sollten gewinnen, wenn Facebook einst an die Börse geht. Nach diesem Muster haben Investmentbanken seit Jahrzehnten Geschäfte gemacht. Doch diesmal endete der Plan in einem PR-Debakel. Die Finanzaufsicht vermutete einen Verstoß gegen Börsengesetze, die Öffentlichkeit ein irgendwie unsittliches Geschäft. Goldman machte einen Teilrückzieher, um den Ruf nicht weiter zu gefährden. Der Fall hat Symbolcharakter. Die alte, klandestine Welt der Investmentbanken prallt auf das neue Internet-Universum, in dem alles öffentlich ist - und scheitert. Zwar sind die Probleme von Goldman und Co. nicht darin begründet, dass sie die Internetwelt nicht verstünden. Aber mit der Transparenz, die Aufsichtsbehörden und Öffentlichkeit zu Recht fordern, tun sie sich schwer. Zocken wird unattraktiv Viel Geld ist für Investmentbanken da zu verdienen, wo sie einen Informationsvorsprung haben. Der Spielraum für solche Geschäfte schrumpft, je offener sie agieren müssen. Der zweite Gewinnhebel waren hohe Risiken: Goldman und andere spekulierten viel mit eigenem Geld. Doch die Aufseher haben den Eigenhandel beschnitten und verlangen für jedes riskante Geschäft mehr Kapital. Das macht das Zocken unattraktiver und ist zu begrüßen. Die Risiken, die von Investmentbanken ausgehen, sind heute geringer als zu Lehman-Zeiten. Weil sie weniger verdienen werden, dürften auch die Boni auf ein angemesseneres Niveau sinken. Je nachdem wie die Branche auf das rauere Umfeld reagiert, können aber neue Risiken entstehen. Gut wäre es, wenn sich die Investmentbanken auf das konzentrieren, wofür man sie braucht: Berater und Vermittler zu sein für Staaten, Investoren und Firmen, die über den Kapitalmarkt miteinander handeln. In dieser Rolle waren Häuser wie die Deutsche Bank Krisengewinner. Weil der Kreditfluss zeitweise zu versiegen drohte, suchten viele Firmen Geld am Kapitalmarkt statt bei den Banken. Die Globalisierung trägt dazu bei, dass Investmentbanken als Vermittler an den Märkten gefragter sind denn je. Gefahr droht, wenn Investmentbanken auf der Suche nach hohen Gewinnen wieder versuchen, Märkte auszuhebeln, etwa indem sie Marktmacht anhäufen. Der Hang zur Größe ist ungebrochen. Umso größer ist die Gefahr für die Finanzwelt, wenn ein Finanzkonzern ins Wanken gerät. Zudem ist die Versuchung für Banker groß, die Aktien- oder Rohstoffmärkte zu einer neuen Spekulationsblase hochzupeitschen. Sie können damit viel Geld verdienen. Doch was Finanzexzesse die Welt kosten können, lehrt die letzte Krise noch heute.",Das Internet-Universum verändert auch die Bankenbranche. Zocken ist nicht mehr so attraktiv wie früher. Doch Investmenthäuser in aller Welt müssen ihre Rolle neu definieren - und dabei können neue Risiken entstehen.,geld,https://www.sueddeutsche.de/geld/finanzindustrie-die-gezaehmte-bank-1.1049263,Die gezähmte Bank,00/01/2011,Investmentbanken vor Identitätskrise,"Investmentbanken suchen ihre Rolle in der neuen Finanzwelt. Lesen Sie, wie sich der Wandel auf ihr Geschäft auswirkt.","Investmentbanken, Identitätskrise, Kapitalmarktgeschäfte, Regulierung, Risiken, Beratung, Vermittlung, Globalisierung, Spekulation","Wie wirkt sich der Wandel auf das Geschäft der Investmentbanken aus? Erfahren Sie, wie sie ihre Rolle in der neuen Finanzwelt finden und welche Risiken drohen. #Investmentbanken #Identitätskrise #Regulierung #Risiken #Globalisierung #Beratung #Vermittlung #Spekulation" 124,"""Money makes the world go round"" singt Liza Minnelli und bringt die Sache auf den Punkt. Abbas ""Money, Money, Money"" klingelt bereits mehreren Generationen in den Ohren. Schlager erzählen nicht nur von Herz, Schmerz und heiler Welt. Unter dem Stichwort ""Geld"" findet man genauso Analysen und Kommentare der wirtschaftlichen und sozialen Entwicklungen. Sie bewerten moralisch und beschreiben individuelle Lebenssituationen - Ängste, Vorurteile, Träume und Hoffnungen. Der Schlager erreicht damit ein Massenpublikum, indem er in den Texten Wunschträume anspricht, die er als Botschaft in Kehrreimen stetig wiederholt. Geld-Noten werden erst durch Texte schön. Das funktioniert in allen Sprachen der Welt. Aber wenn es um Geld geht, müssen wir nicht ins Ausland. Der deutsche Schlager liefert den Wattebausch mit genau der Menge wohlduftenden Chloroforms, die Otto Normalverbraucher benötigt, um mit wenig Geld in einer Schein- und Plastikkarten-Gesellschaft zu überleben. Die heutigen Schlagertexte greifen das Geld-Thema in genau der Tonalität auf, die bereits die Volkslieder des späten Mittelalters und der frühen Neuzeit vorgeben: Geld regiert die Welt; wer Geld hat, hat Freunde; Geld ist das Maß aller Dinge; Geld entscheidet über Zuwendung und Liebe. Diese Inhalte sind keine Erfindung des 20. Jahrhunderts. Schon im Jahr 1494 hat Sebastian Brant, ein hochgebildeter Humanist, heute vergleichbar mit einem Universitätsprofessor, einen Liedtext verfasst: ""O pfening / man düt dir die ere / Du schaffst / daß vil dir günstig sint / Wer pfening hat / der hat vil fründ"" stammt aus dem Narrenschiff. In Basel gedruckt, brachte es die spätmittelalterliche Moralsatire sogar zum erfolgreichsten Buch vor der Reformation. In den Liedern der frühen Neuzeit kommt Geld nur insofern vor, dass es fehlt. Es gibt praktisch kein Lied, das sich mit dem Haben beschäftigt, sondern nur mit dem Fehlen von Geld. Die Thematik blieb, als die Operette kam. Aus der Operettenseligkeit des ausgehenden 19. Jahrhunderts entstanden Gassenhauer, Lieder, die ""einschlugen"", Schlager eben, oft mit der vertrauten Thematik, etwa dem Titel Wenn man Geld hat, ist man fein aus Carl Michael Ziehrers großem Bühnenerfolg Liebeswalzer. Erst im Schlager und übrigens auch im amerikanischen Protestsong werden die Hintergründe von Geld, Macht und Ausbeutung klar thematisiert. ""Wir versaufen unser Oma ihr klein Häuschen"" Der Schlager im heutigen Sinne entstand in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Die Erfindung des Grammophons sowie die aufkommende Filmindustrie trugen schnell zu seiner Verbreitung bei. Er ist somit ein Produkt der Industriegesellschaft. Im Schlager des 20. und 21. Jahrhunderts lassen sich das Thema ""Geld"" und die damit verbundenen Begleiterscheinungen wie Reichtum, Macht, Einfluss und Anerkennung kategorisieren. Das Lied der Wirtschaftskrise der zwanziger Jahre ist bis heute unvergessen. Robert Steidls Schlager ""Wir versaufen unser Oma ihr klein Häuschen"" entstand 1922. Und angesichts der Wirtschaftslage werden die erste und zweite Hypothek gleich mit versoffen. Vielleicht ist der Text deshalb unvergessen, weil er den Zeitgeist immer noch trifft. Angesichts der zig Milliarden aus der Staatskasse für die Banken stimmt der letzte Satz auch heute noch, denn das kostet schließlich alles unsre Steuern, die wir zahlen in das bodenlose Fass. Den Geld-Noten-Titel der Währungsreform lieferte der Kölner Jupp Schmitz 1949 angesichts dünner Lohntüten und unerfüllbarer Konsumwünsche. ""Wer soll das bezahlen, wer hat das bestellt, wer hat so viel Pinke-Pinke, wer hat so viel Geld?"" Dann kam das Wirtschaftswunder, und einige konnten, wie sie wollten - das Dritte Reich aus dem Gedächtnis streichen und sich ein Stück vom Wirtschaftswunderkuchen abschneiden. Das Hazy-Osterwald-Sextett kreierte 1960 den Konjunktur-Cha-Cha. Hazy Osterwald sang mit riesigem Erfolg von der großen Wende, von der guten neuen Zeit und appellierte: ""Geh'n Sie mit der Konjunktur, geh'n Sie mit auf diese Tour. Nehm'n Sie sich Ihr Teil, sonst schäm' Sie sich und später geh'n Sie nicht zum großen Festbankett. Man ist, was man ist, nicht durch den inneren Wert. Den kriegt man gratis, wenn man Straßenkreuzer fährt. Holen Sie sich Ihre Kohlen wie der Krupp von Bohlen aus dem großen Wettgeschäft. Schöpfen Sie Ihr Teil und schröpfen Sie, die anderen köpfen Sie sonst später ohnehin. Laufen Sie, wenn's sein muss, raufen Sie, und dann verkaufen Sie mit Konjunkturgewinn. Geld, das ist auf dieser Welt der einz'ge Kitt, der hält, wenn man davon genügend hat."" Es blieb sportlich, in der Welt der Schlager-Noten. Nach 1982 kam der Aufschwung. Ärmel hochkrempeln, anpacken. Man kann ja nie genug haben. Geier Sturzflug half 1983 Helmut Kohl, das Bruttosozialprodukt steigern. ""Ja jetzt wird wieder in die Hände gespuckt. Wir steigern das Bruttosozialprodukt."" Es waren die Jahre des mehr, mehr, mehr. 15 Jahre später verabschiedete sich die D-Mark, der Euro kam, und mit ihm die Skepsis. Barbara Thalheim präsentierte ihr Lied Wir machen Sie fit für den Euro, indem sie sang: ""Jetzt redet mein Bankmensch mir ein: Wir machen Sie fit für den Euro. Ich finde das ungeheuro, denn fit wollt' ich immer schon sein. Bist du fit, machst du mit, jedem Euro seinen Schnitt."" Und Reiner Wahnsinn ergänzte 2001: ""D-Mark adé, scheiden tut weh. Jetzt kommt der Euro und alles wird teuro."" Zeitgeistlyrik nach Noten auf der Höhe der Wirtschaftsentwicklung. Angesichts der sich anbahnenden Wirtschafts- und Finanzkrise 2006 machte die Gruppe Seitz - sie besteht aus Mitgliedern der Schwarzwaldfamilie Seitz - einen Vorschlag zur Ankurbelung der Wirtschaft und zur Sanierung der öffentlichen Haushalte. Sie stellten fest: ""Wir brauchen Geld. Nicht nur Bund, Länder und Kommunen brauchen Geld. Der kleine Mann und auch sein Boss, wir alle wissen, ohne Moos, da ist nichts los. Die Zinsen fressen sich in uns're heile Welt. Der Ingenieur, der Werksmonteur, wir alle wissen, ohne Kohle geht nichts mehr. Ein Vorschlag wär', wir drucken noch mehr Euroscheine, verteilen sie gerecht an alle, auch an Kleine. Dann hätte jeder Geld, sich irgendwas zu kaufen, und uns're Wirtschaft würde wieder super laufen."" Utopie? Immerhin hat sich die Bundesrepublik inzwischen die Möglichkeit geschaffen, Banken zu verstaatlichen.","Money, money, money: Schlager und Popsongs erzählen nicht nur von Herz, Schmerz und heiler Welt. Oft geht es ums Geld. Ein Ritt durch die Finanzgeschichte der Musik - von Udo Lindenberg bis Wolfgang Petry.",geld,https://www.sueddeutsche.de/geld/geld-in-musiktexten-melodien-ueber-millionen-1.1002669,"Musiktexte - Geld macht sexy, auch die Hässlichen",00/10/2010,Schlager und Geld,Eine Kategorisierung der Schlager des 20. und 21. Jahrhunderts zum Thema Geld.,"Schlager, Geld, Macht, Einfluss, Anerkennung, Reichtum, Wirtschaftskrise, Hypothek, Steuern, Banken","Der deutsche Schlager liefert den Wattebausch mit genau der Menge wohlduftenden Chloroforms, die Otto Normalverbraucher benötigt, um mit wenig Geld in einer Schein- und Plastikkarten-Gesellschaft zu überleben. #Schlager #Geld #Deutschland" 125,"Krise in der Ostukraine, Ebola-Epidemie in Westafrika, Kriege in Syrien und Israel: Viele Teile der Welt sind derzeit von politischen Unruhen geprägt. Doch während der Ölpreis früher infolge von Konflikten in die Höhe schoss, zeigt er sich nun unbeeindruckt vom Weltgeschehen. Im Gegenteil: Fünf Wochen in Folge ist der Preis des Nordsee-Öls Brent schon gesunken, auf zuletzt 102 Dollar pro Barrel. Woran liegt das? Zunächst einmal betreffen die Krisen insbesondere Länder, die auf dem Ölmarkt keine große Rolle spielen. In Israel wird kein Öl gefördert, und auch die Ölproduktion Syriens ist kaum der Rede wert. Das Land produzierte vor Beginn des Bürgerkriegs gerade einmal 380 000 Barrel pro Tag*, was 0,4 Prozent des weltweiten Bedarfs entspricht. Auch die Ebola-Epidemie in Afrika betrifft außer Nigeria kaum Öl exportierende Staaten - und in Nigeria sind bislang nur wenige Menschen von der Krankheit betroffen. Krisenherd Irak In die Ukraine-Krise ist dagegen mit Russland einer der weltweit größten Rohölproduzenten involviert. EU und USA haben weitreichende Sanktionen gegen Moskau ausgesprochen. Doch den Ölexport werden die wohl eher nicht treffen, sagt Axel Herlinghaus, Energieexperte der DZ Bank: ""Die Sanktionen werden höchstens langfristig Probleme verursachen."" Russland werde sich nicht den Ast absägen, auf dem es sitzt. Ein anderer aktueller Krisenherd ist der Irak. Die Befürchtung, die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) könnte das gesamte Land einnehmen und so auch die Ölvorkommen unter seine Kontrolle bringen, hatte zuletzt im Juni für einen Anstieg des Ölpreises gesorgt. Doch bislang konnte die Terrorgruppe überwiegend Gebiete im Norden des Landes erobern, der Großteil der Ölvorkommen liegt jedoch im Süden rund um die Stadt Basra. Viele andere Öl exportierende Staaten, die in den vergangenen Jahren unter Krisen gelitten haben, erholen sich hingegen langsam wieder. Libyen beispielsweise begann in den vergangenen Monaten wieder mehr Öl zu produzieren, und auch der Iran gewinnt auf dem Ölmarkt wieder an Bedeutung. In den USA, weltweit größter Nachfrager nach dem schwarzen Gold, erfährt die Ölförderung seit Jahren einen neuen Boom. 2013 produzierte das Land 13,5 Prozent mehr Öl als noch im Vorjahr. Grund dafür ist die umstrittene Ölförderung mit Hilfe von Fracking. ""Die Zusammenführung von Horizontalbohrung und Fracking war die Geburtsstunde des Booms"", sagt Herlinghaus. Durch die neuen Fördermethoden werden die USA unabhängiger von Ölimporten, beispielsweise aus Westafrika. Deshalb drängen auch diese Staaten auf den europäischen Markt.","Trotz der vielen Krisenherde sinkt der Ölpreis seit Wochen. Das Angebot ist groß, die Nachfrage schwächelt und die Reserven reichen. Dennoch warnen Experten: Das kann sich rasch ändern.",geld,https://www.sueddeutsche.de/geld/sinkender-oelpreis-unbeeindruckt-vom-weltgeschehen-1.2099517,Sinkender Ölpreis - Unbeeindruckt vom Weltgeschehen,00/11/2014,Ölpreis von Krise unbeeindruckt,Warum der Ölpreis trotz politischer Krisen sinkt.,"Ölpreis, Krise, politische Unruhen, Fracking, USA, Russland, Irak, Libyen, Iran, Europa.","Trotz politischer Krisen sinkt der Ölpreis - Warum das so ist, erfahrt ihr in unserem aktuellen Artikel! #Ölpreis #Krise #politischeUnruhen" 126,"Berlin - Die schwarz-gelbe Koalition will das Defizit der Krankenkassen vor allem durch höhere Beiträge stopfen. Die Vorsitzenden von Parteien und Fraktion verständigten sich am Freitag im Grundsatz darauf, die Beiträge von derzeit 14,9 auf 15,5 Prozent des Bruttolohns anzuheben. Dadurch werden zusätzliche Einnahmen von mehr als sechs Milliarden Euro erwartet. Außerdem soll den Kassen erlaubt werden, von ihren Mitgliedern einen höheren Zusatzbeitrag fordern zu können. Statt bislang acht Euro können sie künftig 12 Euro verlangen und zwar unabhängig vom Einkommen. Die Kassen können den Zusatzbeitrag aber auch deutlich höher veranschlagen. Für die Bezieher niedriger Einkommen ist in diesem Fall ein Sozialausgleich vorgesehen. Sie müssen dann einen niedrigeren allgemeinen Beitragssatz zahlen. Statt 8,3 Prozent Arbeitnehmeranteil würden dann beispielsweise nur noch 6 Prozent fällig. Der Arbeitgeberanteil bliebe bei dann 7,3 Prozent Nicht nur die Krankenkassenbeiträge werden steigen - die Versicherten müssen damit rechnen, dass die Zusatzbeiträge ebenfalls deutlich anziehen. Treffen wird das vor allem die Mittelschicht. Die Spitzen von Partei und Fraktionen wollen am Dienstag kommender Woche erneut zu Beratungen zusammenkommen, um die Vereinbarungen endgültig unter Dach und Fach zu bringen. ""Bis dahin gelte der Grundsatz, nichts ist beschlossen, bevor nicht alles beschlossen ist"", hieß es in Kreisen der Koalition. Die CSU-Führung traf sich gleich im Anschluss zu einer Präsidiumssitzung in Berlin, um ihre Haltung zu den Vorschlägen abzustimmen. Durch die Pläne von Union und FDP würden vor allem die mittleren Einkommensschichten belastet. So muss ein Arbeitnehmer mit einem durchschnittlichen Bruttoeinkommen von 3000 Euro künftig im Monat 246 Euro statt bislang 237 Euro zahlen. Auf das Jahr gerechnet sind das etwa 108 Euro. Für gut verdienende Arbeitnehmer, die freiwillig bei AOK, Barmer/GEK, Techniker und Co versichert sind, betragen die jährlichen Mehrkosten 135 Euro. Schöpft die Kasse den vollen Spielraum bei den Zusatzbeiträgen aus, sind weitere 144 Euro fällig. Das könnte ein Grund für sie sein, in einen günstigen Tarif einer privaten Krankenversicherung zu wechseln. Auch für die 20 Millionen Rentner, die in den kommenden Jahren ohnehin mit Nullrunden rechnen müssen, wird die Krankenversicherung teurer. Erhalten sie beispielsweise neben ihrer gesetzlichen Rente auch noch eine Betriebsrente, müssen sie besonders viel zahlen. Denn hier wird der volle Beitragssatz erhoben, also künftig 15,5 Prozent. Der Beitragssatz würde durch die Vereinbarung wieder auf dem Niveau von Anfang 2009 liegen als der umstrittene Gesundheitsfonds seine Arbeit aufnahm. Im Kampf gegen die Wirtschaftskrise hatte die Koalition die Beiträge auf 14,9 Prozent gesenkt und die dadurch entstehende Einnahmeloch ausgeglichen, indem sie weiteres Steuergeld ins System pumpte. Durch die Krise und politisch gewollte Ausgabensteigerungen steigt das Defizit der Kassen aber kontinuierlich an. Im kommenden Jahr wird ein Minus von bis zu elf Milliarden Euro erwartet. Einige Kassen müssen dadurch um ihre Zahlungsfähigkeit fürchten. Mit den Beschlüssen der Koalition kommen auch für die Akteure des Gesundheitssystems härtere Zeiten zu. Insgesamt verständigten sich die Partei- und Fraktionschefs auf Einsparungen in Höhe von drei Milliarden Euro, hieß es. So müssten niedergelassene Ärzte und Krankenhäuser mit weniger zusätzlichen Mitteln rechnen als bislang veranschlagt. Zusammen mit den Einsparungen im Pharmabereich kommt die von der Koalition angepeilte Einsparsumme von vier Milliarden Euro zusammen. Die freitägliche Besprechung im Bundeskanzleramt, an der auch Gesundheitsminister Philipp Rösler (FDP) teilnahm, sei sehr konzentriert und ergebnisorientiert gewesen und habe sich damit deutlich von der Sitzung am Donnerstag unterschieden, hieß es. So habe Rösler am Vortag erneut den Einstieg einer Kopfpauschale ins Spiel gebracht, was CSU-Chef Horst Seehofer erneut abgelehnt habe. Nach dem Debakel bei der Wahl von Christian Wulff zum Bundespräsidenten habe man aber ein Zeichen der Handlungsfähigkeit setzen wollen, weshalb die Gespräche am Freitag wesentlich konstruktiver verlaufen seien. Die Opposition und der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) kritisierten die Vereinbarungen. ""Das ist ein schlechter Tag für die Versicherten"", sagte die Vorsitzende des Gesundheitsausschusses, Carola Reimann (SPD). Mit Beitragserhöhung und steigenden Zusatzbeiträgen würden sie doppelt zur Kasse gebeten. Der DGB forderte, für eine gerechte Verteilung der Lasten zu sorgen.",Den gesetzlichen Krankenkassen fehlen viele Milliarden Euro. Jetzt hat sich die Regierungskoalition für die einfachste Lösung entschieden: Die Beiträge werden deutlich nach oben geschraubt.,geld,https://www.sueddeutsche.de/geld/krankenkassen-hoehere-beitraege-schlechter-tag-fuer-die-versicherten-1.969095,"""Krankenkassen: Höhere Beiträge - ""Schlechter Tag für die Versicherten""",00/07/2010,Krankenkassenbeiträge steigen,Union und FDP wollen das Defizit der Krankenkassen durch höhere Beiträge und Zusatzbeiträge stopfen. Was bedeutet das für Versicherte?,"Krankenkassenbeiträge, Zusatzbeitrag, Mittelschicht, Union, FDP, Beitragssatz, Beiträge, Versicherte, Gesundheitssystem, Einnahmen",Union und FDP wollen das Defizit der Krankenkassen durch höhere Beiträge und Zusatzbeiträge stopfen. Vor allem die Mittelschicht ist betroffen. Was bedeutet das für Versicherte? #Krankenkassenbeiträge #Gesundheitssystem #Union #FDP 127,"Erst waren es wenige Menschen, die einen Park nahe der Wall Street besetzten. Leicht, sie als Spinner abzutun, die das Milliardengeschäft nicht aufhalten werden, mit dem die Börsianer jeden Tag die Welt dominieren. Nun aber werden es immer mehr, Gewerkschafter schließen sich an und auch Europäer planen Proteste. ""Wir kriegen nichts, die Banker alles"" - mit diesem Ruf identifizieren sich sicher auch viele Deutsche. Im Jahr vier der Finanzkrise beginnt der Protest gegen den real existierenden Kapitalismus. Es ist höchste Zeit, dass die Bürger aufstehen gegen den Irrsinn, der sie umgibt. Wütende US-Amerikaner in der Nähe der Wall Street in New York - auch in Deutschland ist es höchste Zeit für die Bürger, auf die Straßen zu gehen. Selten seit dem Zweiten Weltkrieg dürften sich die Bewohner des Westens so fremdbestimmt gefühlt haben wie heute. Der Bürger in der Finanzkrise ist ein hilfloses Wesen, das täglich schneidige Imperative der ""Märkte"" vernimmt. Da werden Italien herabgestuft und die USA, britische und portugiesische Banken, da werden riesige neue Rettungspakete kalkuliert, bevor die riesigen alten ausgeführt, geschweige denn bezahlt sind. Keinen überrascht es mehr, dass die Kanzlerin ihren Sonntag drangeben muss, um mit Frankreichs Präsidenten beim x-ten Krisentreffen die Banken zu retten. Schon wieder die Banken? Genau, jene Finanzbranche, in die Steuerzahler in Europa und den USA schon vor drei Jahren Milliarden gepumpt haben. Diese Wiederholung zeigt, dass gerade die zweite gigantische Umverteilung zu Lasten der Bürger läuft - und wie nötig entschiedener Protest ist. Jahrelang verdienten die Banken an ihren riskanten Geschäften, doch als sie 2007/2008 strauchelten, fingen die Staaten ihre Verluste auf und machten hierfür Schulden. Dieser Umverteilung folgt nun die zweite. Denn all die Schulden aus der Finanzkrise überforderten die unsolideren Euro-Staaten wie Griechenland. Retten müssten diese Länder nach dem Lehrbuch des Marktes vor allem ihre Schuldner, also Banken und andere Anleihen-Besitzer. Doch es zahlt: erneut der Steuerzahler. Wer gegen diese nackte Umverteilung des Finanzkapitalismus protestieren will, ist bei deutschen Parteien schlecht aufgehoben. Die Volksparteien wirken wie Getriebene der Märkte. Was sich bei ihnen regt, beispielsweise die Kritik der Gauweilers und Schäfflers, läuft auf den falschen Abschied vom Euro heraus. Die Linke wiederum hatte in Oskar Lafontaine einen Vordenker gegen ausufernde Märkte, doch ihre Gesten erschöpfen sich im Neinsagen ohne Lösung. Da wird es Zeit, dass auch in Deutschland Bürger auf die Straße gehen und so die Parteien zum Umdenken zwingen. Nicht, um den Kapitalismus abzuschaffen, sondern um ihn zu reformieren: weniger Einfluss der Finanzmärkte. Schranken für Banken, damit sich die Geldhäuser mehr um Kredite kümmern als um Derivate. Und: eine gerechte Verteilung der Krisenkosten. Dass die Deutsche Bank bis vor kurzem einen Rekordgewinn für dieses Jahr plante, während die Regierung neue Milliardenlasten schultern musste, sagt viel aus.","Der massive Aufruhr in den USA zeigt: Im vierten Jahr der Finanzkrise geht es erneut darum, die Banken zu retten - zu Lasten des Steuerzahlers. Wer hierzulande gegen diese Umverteilung des Finanzkapitalismus protestieren will, ist bei deutschen Parteien schlecht aufgehoben. Doch es wird höchste Zeit, dass sich die Bürger gegen den Irrsinn erheben.",geld,https://www.sueddeutsche.de/geld/buerger-gegen-finanzindustrie-steht-endlich-auf-und-empoert-euch-1.1158036,Bürger gegen Finanzindustrie - Steht endlich auf und empört euch!,00/10/2011,Protest gegen Finanzkapitalismus,Bürger kämpfen gegen Umverteilung zugunsten der Banken. Proteste in den USA und Europa.,"Finanzkrise, Banken, Kapitalismus, Protest, Umverteilung, Bürger, Reform, Märkte, Geldhäuser, Krisenkosten",Bürger kämpfen gegen die Umverteilung zugunsten der Banken! Proteste in den USA und Europa. #Finanzkrise #Banken #Kapitalismus #Protest #Reform 128,"Die Bundesbürger zahlen weniger Steuern - Bundeskanzlerin Merkel haben sie das nur bedingt zu verdanken. Die Arbeitnehmer in Deutschland werden im neuen Jahr bis zu 240 Euro weniger an Steuern und Abgaben zahlen müssen als noch 2012. Das ergeben Berechnungen des Finanzexperten Frank Hechtner von der Freien Universität Berlin für die Süddeutsche Zeitung. Bei Berücksichtigung aller relevanten Änderungen im Steuer- und Abgabenrecht kommt ein unverheirateter Durchschnittsverdiener mit einem Bruttomonatslohn von 3400 Euro demnach auf eine Ersparnis von 185 Euro im Jahr. Bei einem Ehepaar mit zwei Kindern sind es knapp 200 Euro. Da einige der Reformen nicht rechtzeitig zum Jahreswechsel verabschiedet wurden, wird der volle Effekt aber wohl frühestens auf der Gehaltsabrechnung für April sichtbar werden. Hinter dem Nettolohnplus steht ein ganzes Bündel aus Be- und Entlastungen, die weniger das Ergebnis eines politisches Gesamtkonzept der christlich-liberalen Koalition sind - sondern eher auf übliche Veränderungen zum Beginn eines Jahres zurückgehen. Das gilt für die bessere steuerliche Berücksichtigung von Altersvorsorgeaufwendungen ebenso wie für die Anhebung des sogenannten Grundfreibetrags, der sicherstellt, dass jedem Bürger ein gewisser Betrag als Existenzminimum bleibt. 2013 sind das 8130 Euro, 126 Euro mehr als 2012. Die deutliche Senkung des Rentenbeitragssatzes von 19,6 auf 18,9 Prozent des Bruttolohns basiert dagegen auf einem Beschluss der Koalition. Sie ist jedoch nur möglich, weil die gute Wirtschaftsentwicklung die Reserven der Rentenversicherung vorübergehend kräftig aufgepolstert hat.","Mehr Netto vom Brutto: Arbeitnehmer mit mittleren Einkommen werden 2013 um bis zu 20 Euro pro Monat entlastet. Dazu kommt es, weil sich Steuern und Abgaben ändern - vielfach ohne Zutun der Bundesregierung.",geld,https://www.sueddeutsche.de/geld/steuern-und-abgaben-2013-deutsche-muessen-weniger-steuern-zahlen-1.1564608,Steuern und Abgaben 2013 - Deutsche müssen weniger Steuern zahlen,00/01/2013,Weniger Steuern für Bürger.,Die Bundesbürger zahlen weniger Steuern - bis zu 240 Euro Ersparnis im Jahr für Durchschnittsverdiener. Erfahren Sie mehr!,"Steuern, Ersparnis, Durchschnittsverdiener, Reformen, Rentenbeitragssatz, Wirtschaftsentwicklung, Koalition, Abgabenrecht, existenzminimum, Altersvorsorgeaufwendungen","Bundesbürger zahlen weniger Steuern! Durchschnittsverdiener sparen bis zu 240 Euro im Jahr. Erfahren Sie, wie es dazu kommt und wer davon profitiert. #Steuern #Ersparnis #Durchschnittsverdiener #Koalition #Abgabenrecht #Existenzminimum #Altersvorsorge" 129,"Die Finanzkrise hat deutlich gemacht, dass Banken Risiken dramatisch unterschätzen. Darum gehen britische Behörden nun einen ungewöhnlichen Weg. Sie wollen die Kreditinstitute dazu zwingen, sich über weniger wahrscheinliche, gleichwohl deaströse Ereignisse Gedanken zu machen, berichtet das Wall Street Journal (WSJ). Aufregung in London: Großbritanniens Banken sollen sich besser auf Risiken vorbereiten. Fern von den herkömmlichen Katastrophen-Szenarien wie Blasen an den Finanzmärkten sollen Banken im Rahmen neuartiger Stresstests gezwungen werden, potentiell gefährliche Schocks für die Branche wie etwa eine Grippe-Pandemie oder eine Verknappung von Nahrungsmitteln in Großbritannien zu identifizieren. Anschließend soll überprüft werden, wie das Geschäft geordnet werden muss, um notfalls gegen solche Vorkommnisse gewappnet zu sein. Den Bankern gefällt das gar nicht. Das WSJ zitiert den Chef einer britischen Großbank mit den Worten, dass ""es da um das Zusammenspiel absurder Szenarios"" ginge, bei denen die Banker tatenlos zusähen, wie sich die Dinge entwickelten und selbst kaum eingriffen, um die Situation zu stabilisieren. Vor allem aber befürchteten die Banken eines: Dass sie nun nochmehr Kapital für ihre Geschäfte bevorraten sollen.",Was passiert mit Banken bei einer verheerenden Grippe-Pandemie? Oder wenn Handelskriege die Nahrungsmittelversorgung unterbrechen? Großbritannien stresst Banken auf ganz neue Art. Dies und mehr im Finanzen kompakt.,geld,https://www.sueddeutsche.de/geld/finanzen-kompakt-denkt-das-undenkbare-1.1058620,Finanzen kompakt - Denkt das Undenkbare!,00/02/2011,Banken im Stresstest,Britische Banken müssen sich auf ungewöhnliche Risiken wie Grippe-Pandemien vorbereiten.,"Banken, Stresstest, Risiken, Katastrophen-Szenarien, Grippe-Pandemie, Nahrungsmittelverknappung, Geschäft, Kapital, Vorbereitung, britische Behörden",Britische Banken im Stresstest: Vorbereitung auf ungewöhnliche Risiken wie Grippe-Pandemien und Nahrungsmittelverknappung. #Banken #Stresstest #Risiken #Grippe #Nahrungsmittel #Vorbereitung 130,"Die Hängepartie um Griechenland geht weiter, die Euro-Finanzminister lassen den strauchelnden Partner zappeln. Eine Entscheidung über die Auszahlung der nächsten Kredittranche an das pleitebedrohte Land wird verschoben. ""Ich habe das für den 13. Oktober geplante Ministertreffen abgesagt"", verkündete Jean-Claude Juncker. Der Grund dafür sei, dass die Expertengruppe ihren Bericht über die Sparfortschritte Athens bis dahin nicht fertig haben werde, sagte der Vorsitzende der Eurogruppe. Einige Minister hatten zudem Zweifel am Sparwillen Athens durchblicken lassen. Die nächste Tranche soll nun nicht Mitte des Monats, sondern laut Juncker erst ""im Laufe des Oktobers"" ausgezahlt werden. Derzeit ist die sogenannte Troika aus EU, Europäischer Zentralbank (EZB) und Internationalem Währungsfonds (IWF) in Athen. Von ihrer Einschätzung der Lage machen die Euro-Länder die Freigabe der acht Milliarden Euro schweren Rate abhängig. Athen muss strikte Auflagen für die Hilfsgelder erfüllen, kann aber das vereinbarte Sparziel beim Haushaltsdefizit in diesem Jahr nicht einhalten. Der Aufschub der nächsten Tranche kommt überraschend. Bislang hatte es geheißen, ohne neue Hilfsgelder sei das hochverschuldete Land bereits Mitte Oktober pleite. Griechenland benötige aber erst im November frisches Geld, hieß es nun. Juncker betonte unterdessen, im Kreis der Minister habe sich niemand dafür ausgesprochen, Griechenland kein Geld mehr zu leihen und das Land pleitegehen zu lassen. ""Wir werden alles tun, um das zu verhindern"", sagte der Eurogruppen-Chef. ""Niemand hat sich für einen Ausschluss Griechenlands aus der Euro-Zone ausgesprochen. Ich kann alle solche Gerüchte verneinen."" Eine Einigung erzielten die Finanzminister unterdessen bei einer anderen Streitfrage: Die Euro-Länder können für neue Hilfskredite an Griechenland künftig ein Sicherheitspfand verlangen. Besonders Finnland hatte darauf gedrängt. Der Chef des Euro-Krisenfonds EFSF, Klaus Regling, sagte, diese Möglichkeit stehe allen Geldgebern offen. ""Aber es muss ein Preis dafür gezahlt werden"", betonte er. Staaten, die ein Pfand erhielten, bekämen scharfe Auflagen, um das Sicherheitspfand möglichst unattraktiv zu machen. EU-Währungskommissar Olli Rehn sprach von einer ""fairen und ausgewogenen Lösung"". Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler (FDP) dringt einem Zeitungsbericht zufolge derweil auf klare Regeln für eine geordnete Insolvenz hochverschuldeter Staaten der Euro-Zone. Rösler habe bereits Eckpunkte für ein Verfahren erarbeiten lassen, die in den Vertragsentwurf über den permanenten Krisenmechanismus ESM einfließen sollen, berichtet die Frankfurter Allgemeine Zeitung unter Berufung auf einen Brief von Röslers Staatssekretär Stefan Kapferer an Finanzstaatssekretär Jörg Asmussen. ""Das Ziel eines solchen Restrukturierungsverfahrens muss es sein, dass ein angeschlagenes Land, das sich aus eigener Kraft nicht mehr helfen kann, seine wirtschaftliche Wettbewerbsfähigkeit zurückerlangt und gestärkt aus dem Restrukturierungsprozess herauskommt"", zitiert die Zeitung aus dem Brief. ""Mit Blick auf die angestrebte Resolvenz des betroffenen Landes kann deshalb auch von einem Resolvenzverfahren gesprochen werden."" Dies solle nicht dazu führen, dass ein Land pleitegehe, sondern dass es wirtschaftlich wieder ""fit"" werde. Wenn ein Land seine Schulden nicht mehr tragen könne, müsse ein festgelegtes Verfahren beginnen, heißt es in dem Papier nach Angaben der Zeitung weiter. Gegebenenfalls müsse es dabei eine partielle Einschränkung von Souveränitätsrechten in Kauf nehmen. Das Verfahren müsse ein unabhängiges Gremium führen, das die Verhandlungen zwischen Schuldnerstaat und Gläubigern organisiert und überwacht.","Athen muss weiter zittern: Die Euro-Partner wollen Griechenland nach den Worten von Eurogruppen-Chef Juncker nicht fallenlassen, verzögern jedoch die nächste geplante Kredittranche. Der Aufschub kommt überraschend, denn bislang hieß es, ohne neue Hilfsgelder sei das Land Mitte Oktober pleite.",geld,https://www.sueddeutsche.de/geld/schuldenkrise-in-europa-euro-finanzminister-verschieben-hilfen-fuer-griechenland-1.1154516,Euro-Finanzminister verschieben Hilfen für Griechenland,00/10/2011,Griechenland-Krise geht weiter,Eurogruppe verschiebt Entscheidung über Kredittranche für Griechenland. Eine Expertengruppe soll die Sparfortschritte bewerten.,"Griechenland, Eurogruppe, Kredittranche, Sparfortschritte, Insolvenzverfahren, Euro-Staaten, Finanzminister, Troika, Schuldenkrise, Haushaltsdefizit","Die Hängepartie um #Griechenland geht weiter: Eurogruppe verschiebt Entscheidung über Kredittranche, Expertengruppe soll Sparfortschritte bewerten. Rösler will geordnete Insolvenzverfahren für hochverschuldete Euro-Staaten. #Eurozone #Schuldenkrise" 131,"Spielplätze können eine recht bürokratische Angelegenheit sein. Für Wohnanlagen gelten zum Beispiel in vielen Bundesländern exakte Vorschriften, was und wie gebaut werden muss. Bauordnungen und auch kommunale Richtlinien stecken den Rahmen ab. Die bayerische Bauordnung zum Beispiel verpflichtet Bauherren von Mehrfamilienhäusern mit mehr als drei Wohnungen, eine mindestens 60 Quadratmeter große Spielfläche anzulegen - sofern nicht schon ein Spielplatz in der Nähe ist. Pro 25 Quadratmeter Wohnfläche müssen mindestens 1,5 Quadratmeter Spielfläche ausgewiesen werden. Was ein guter Spielplatz ist, lässt sich dagegen nicht so genau beantworten. Zur obligatorischen Grundausstattung gehören Sand, Sitzbänke und Spielgeräte. Ob Schaukel, Rutsche oder Klettergarten - das können die Planer entscheiden. ""Ein guter Spielplatz ist spannend, bietet verschiedene Spielmöglichkeiten, Nischen und Atmosphäre"", erklärt Landschaftsarchitekt Markus Schäf vom Münchner Büro Stautner + Schäf. Doch oft sind Kinder von ganz anderen Dingen begeistert als Architekten oder Eigentümer. Schäf kennt diese Widersprüche aus der eigenen Berufspraxis. Beispielsweise lieben Kinder Weidentunnel, in denen sie sich verstecken können, Eltern befürchten dagegen, dass sich die Kleinen verletzen. Und ein Wasseranschluss mit Steinen und Sandflächen begeistert die Kleinen - Bauherren scheuen aber oft die Kosten, die durch eine regelmäßige Wartung entstehen. Moderne Spielplätze wie hier im Candispark Regensburg bieten mehr als nur eine Sandkiste mit Schaukel. Geplant werden die Flächen oft von Landschaftsarchitekten, die auch die Außenanlagen von Wohnanlagen gestalten. ""Größenangaben sind wichtig, denn Bauherren wollen Geld sparen"", sagt Schäf. Der Münchner Landschaftsarchitekt versucht, in größeren Anlagen zwei Bereiche für unterschiedliche Altersgruppen zu gestalten, damit sich dort kleinere und größere Besucher wohlfühlen. ""Mischen ist schwierig"", sagt der Familienvater. Auch Wolfgang Telöken beschäftigt sich mit der Frage, wie ein guter Spielplatz aussehen soll. ""Ein Erdhügel mit Baumaterial gefällt Kindern besser als ein steriler Spielplatz""‟, sagt der Landschaftsarchitekt. Als Bereichsleiter Außenanlagen der Allbau in Essen ist er auch für die Spielplätze der Wohnungsbaugesellschaft verantwortlich. Doch weil das Verletzungsrisiko zu groß wäre, müssen Kinder auf solche Attraktionen verzichten. Ängstliche Eltern, DIN-Normen und Gerichte beeinflussen stark, wie gestaltete Freiflächen für Kinder aussehen. Selten erfüllt eine einmal gestaltete Spielfläche über Jahrzehnte hinweg ihren Zweck. In einem Neubaugebiet nutzen meistens Eltern mit Kleinkindern Schaukel und Sandkasten, was für Schulkinder allerdings oft nicht mehr sehr interessant ist. Jugendliche kommen höchstens abends zum Abhängen dorthin. Schließlich ziehen sie irgendwann ganz weg, und wenn sich Jahre später nur noch Senioren dort treffen, reichen ihnen oft die Sitzbänke. Die Sandkisten verkommen schon mal zum Hundeklo. Deshalb überarbeiten engagierte Eigentümer regelmäßig das Wohnumfeld ihrer Mieter. Aufgrund des demografischen Wandels rücken Senioren stärker in den Fokus. Guter Spielplatz Günter Beltzig, Jahrgang 1941, beschäftigt sich seit Jahrzehnten mit der Gestaltung von Spielplätzen und Spielgeräten. 1987 schrieb der Designer ""Spielplätze sind Krücken für fehlende Menschlichkeit"". Seine Empfehlungen sind auch heute noch aktuell. Demnach soll ein Spielplatz Atmosphäre bieten und ein Wohlgefühl vermitteln. Ebenso wichtig für einen gelungen Spielplatz seien Entdeckungsmöglichkeiten, die sich dem Suchenden erst nach und nach erschließen. Außerdem sollten Spielplätze ein beherrschbares Risiko zulassen und für unterschiedliche Stimmungen, Interessen und Bedürfnisse der Kinder vielfältige Möglichkeiten bieten. Ein Spielplatz sollte vor Wind, Lärm und neugierigen Blicken geschützt sein. Ingrid Weidner Vor einigen Jahren kamen sogenannte ""Seniorenspielplätze""‟ in Mode. Sportgeräte im Freien sollten ältere Menschen zum Training motivieren. Im Prinzip keine schlechte Idee, doch Wolfgang Telöken überzeugen solche Senioren-Parcours nicht. ""Fitnessgeräte sind nicht die Antwort""‟, meint er. Auch die Erfahrungen von Kollegen aus anderen Bundesländern waren bescheiden, oftmals nutzen die Geräte fast nur Jugendliche. Schließlich plagen manchen agilen Älteren Versagensängste, wenn er vor der Nachbarschaft Klimmzüge vorführen soll. ""Wir brauchen andere Lösungen""‟, meint Telöken. In Essen lockt Allbau seine Mieter mit anderen Angeboten an die frische Luft. ""Bei den Senioren sind Themen wie Natur und Gesundheit gefragt"", sagt Telöken. Kräuterwanderungen durch die eigene Wohnsiedlung, bequeme Sitzgelegenheiten, breitere Schaukeln sind einige der Angebote. In einer Wohnanlage des Unternehmens ist ein Imker samt Bauwagen und Bienenvolk zu Gast. Kinder und Erwachsene sind gleichermaßen eingeladen, dort vorbeizuschauen. Auch in die Planungen bezieht Allbau immer wieder die Mieter ein. Zwar klingt Bürgerbeteiligung modern, doch oftmals fehlen die Ideen bei diesen Treffen. Ohne gute Moderation und Motivation der Bewohner geht es nicht. ""Wir laden die Generationen getrennt ein"", sagt Telöken, damit Kinder, Eltern und Senioren unabhängig voneinander ihre Wünsche äußern können. Allbau ist mit etwa 18 000 Wohneinheiten der größte Vermieter in Essen. Doch Vandalismus auf Spielplätzen sei trotzdem selten. Auch über Spielplatzlärm beschweren sich die Anwohner kaum. Vermutlich helfen Instrumente wie Mieterbeteiligung und Spielplatzpaten, die als Ansprechpartner an Ort und Stelle ein Auge auf die Anlagen haben. Lediglich bei den Bolzplätzen zeigen sich die Nachbarn weniger tolerant. Da gebe es schon mal Beschwerden. Gerade in dicht bebauten Wohngebieten sind attraktive Spielflächen knapp. Eröffnet eine neue Anlage, spricht sich das schnell rum und zieht auch die Kinder aus der Nachbarschaft an. ""Sind Spielplätze zu attraktiv und gut besucht, gibt es schon mal Ärger mit den Nachbarn"", sagt Markus Schäf. Wie sieht der Spielplatz der Zukunft aus? Interessieren sich Tablet-begeisterte Kids noch fürs Schaukeln? Wolfgang Telöken und sein Team denken intensiv über attraktive Angebote für Kinder und Jugendliche nach. ""Ein Generationswandel ist spürbar"", sagt der Landschaftsarchitekt. Computerspiele, Tablets und soziale Netzwerke verleiten viele, nur noch im eigenen Kinderzimmer zu hocken. Interaktive Spielgeräte, die sich über ein Display steuern lassen, könnten eine Antwort sein. Solche Geräte gibt es mittlerweile auch in einer wetterfesten Variante für draußen.","Größere Wohnanlagen müssen auch einen Spielplatz haben. Eigentümer und Architekten entwerfen die Konzepte, die oft auch Senioren berücksichtigen.",geld,https://www.sueddeutsche.de/geld/aussenanlagen-auf-sand-gebaut-1.2457980,Außenanlagen - Auf Sand gebaut,00/05/2015,Die ideale Gestaltung von Spielplätzen,"Wie Spielplätze richtig gebaut werden, um Kinder glücklich zu machen. Erfahren Sie mehr über Vorschriften und Kinderwünsche.","Spielplatz, Vorschriften, Kinderwünsche, Gestaltung, Bauordnung, kommunale Richtlinien, Mehrfamilienhäuser, Spielfläche, Sand, Sitzbänke, Spielgeräte, Weidentunnel, Wasseranschluss, Kosten, Wartung, Landschaftsarchitekten, Freiflächen, Senioren, Günter Beltzig","So sehen Spielplätze aus, die Kinder lieben! Erfahren Sie mehr über Vorschriften und Kinderwünsche in unserem neuesten Artikel. #Spielplatz #Kinder #Gestaltung #Vorschriften #Kinderwünsche" 132,"Die Euro-Angst an den Weltfinanzmärkten hat schlagartig wieder zugenommen. Die Ankündigung des griechischen Ministerpräsidenten Giorgios Papandreou, die Vereinbarungen mit EU und Internationalem Währungsfonds (IWF) einem Referendum zu unterwerfen, löste einen Kursrutsch an den Weltbörsen aus. Besonders Bankaktien brachen regelrecht ein. In Frankfurt sackte der Deutsche Aktienindex (Dax) um fünf Prozent auf 5835 Punkte ab, das war der viertgrößte Absturz in diesem Jahr. Im Verlauf hatten die Verluste zeitweise mehr als sechs Prozent erreicht. Der Euro gab zeitweise über drei Cent auf 1,36 Euro nach. MF-Global-Chef und Demokrat Jon Corzine mit US-Präsident Barack Obama im November 2009. Die Nähe zur Politik hat Corzine in der Schuldenkrise auch nicht helfen können: sein Rohstoff- und Derivatehändler MF Global ist pleite. Die Entscheidung Papandreous hat weltweit das gerade gewachsene Vertrauen in die Fähigkeit Europas erschüttert, die Schuldenkrise einzudämmen. Die Finanzmärkte stellen sich jetzt auf eine längere Phase extremer Unsicherheit ein. Damit hat sich an den Börsen die zuversichtliche Stimmung der vergangenen Woche in ihr Gegenteil gedreht. ""Der größte Fehler, den die Anleger im Oktober begangen haben, war es, die Illusion zuzulassen, dass irgendeine Lösung schnell und effizient sein würde"", sagte Jeffrey Sica, Chef einer Vermögensverwaltung in New York. ""Dies ist ein langwieriges, schmerzhaftes Problem. Es gibt keine schnellen Lösungen."" Der Dax hat den größten Teil seines Gewinns von 11,6 Prozent im Oktober wieder abgegeben. Die Aktien der Commerzbank verloren 9,4 Prozent, die der Allianz und der Deutschen Bank jeweils acht Prozent. In New York gab der Dow Jones zur Handelsmitte um 2,5 Prozent nach. Gleichzeitig flohen die Investoren in als sicher geltende amerikanische und deutsche Staatsanleihen. Wie die Euro-Krise die Weltfinanzmärkte im Griff hat, lässt sich an der Investmentbank Morgan Stanley ablesen. Deren Aktien standen am Dienstag mit einem Minus von 9,3 Prozent ganz oben auf der Verliererliste. Seit Wochenbeginn hat das Geldhaus damit über 15 Prozent verloren. Nach Marktgerüchten ist Morgan Stanley mit netto 2,1 Milliarden Dollar in den Peripherie-Staaten der Euro-Zone engagiert. Vorige Woche, als in Sachen Europa noch Euphorie herrschte, hatte die Aktie 27 Prozent gewonnen. Europas Schuldenkrise hat indes an der Wall Street ihr erstes prominentes Opfer gefordert. Nach einer Reihe fehlgeschlagener Wetten auf Staatsanleihen mehrerer Euro-Staaten musste die Investmentfirma MF Global am Montag Gläubigerschutz beantragen. Mit einer Bilanzsumme von 41 Milliarden Dollar ist MF Global die achtgrößte Pleite der US-Geschichte und die größte Bankpleite seit dem Zusammenbruch von Lehman Brothers 2008. Der Chef der Investmentfirma, Jon Corzine, hatte vorige Woche verzweifelt versucht, MF Global zu verkaufen. Der Versuch kam jedoch zu spät, Kunden und Geschäftspartner hatten bereits begonnen, wegen des hohen Engagements in Europa zu fliehen. MF Global hielt zuletzt Anleihen aus Italien, Spanien, Portugal, Belgien und Irland von 6,3 Milliarden Dollar bei einem Eigenkapital von 1,2 Milliarden.","Papandreous Referendum würgt die Euphorie nach dem EU-Gipfel wieder ab. An den Weltbörsen kommt es zum Kursrutsch, an der Wall Street wird MF Global zum ersten prominenten Opfer der Krise. Es ist die achtgrößte Pleite in der US-Geschichte. Die Firma hatte auf Staatsanleihen von Eurostaaten gewettet - und verloren.",geld,https://www.sueddeutsche.de/geld/brokerfirma-mf-global-ist-pleite-vom-mini-goldman-sachs-zum-mini-lehman-1.1178307,Brokerfirma MF Global ist pleite - Vom Mini-Goldman-Sachs zum Mini-Lehman,00/11/2011,Euro-Krise verschärft sich,Griechenlands Referendum bringt Weltbörsen zum Absturz. Euro-Kurs verliert an Wert.,"Euro-Krise, Griechenland, Weltbörsen, Bankaktien, Referendum, Schuldenkrise, Investoren, Staatsanleihen, MF Global, Pleite",Die Euro-Krise verschärft sich! Griechenlands Referendum bringt Weltbörsen zum Absturz und der Euro verliert an Wert. Was kommt als nächstes? #EuroKrise #Griechenland #Weltbörsen #Referendum #Schuldenkrise 133,"(SZ vom 24.05.2002) Die Messestadt Riem wächst und gedeiht. ""Wir sind im wesentlichen im Plan und in den Kosten"", erklärt Franz Aichele, Geschäftsführer der Maßnahmeträger München Riem GmbH (MRG) zum aktuellen Stand der Dinge bei einem der europaweit größten städtebaulichen Projekte. Dem Trend angepasst: Lange Bar, winzige Tische, großer Lichteinfall sollen Gäste zum Trinken verführen. Ausmaße Auf 556 Hektar Fläche werden auf dem Gelände des ehemaligen Flughafens München-Riem Wohnraum für 16.000 Menschen und 13.000 Arbeitsplätze geschaffen. Ein 200 Hektar großer Landschaftspark gehört zum Gebiet, der 2005 Schauplatz der Bundesgartenschau sein wird. Die Neue Messe München grenzt unmittelbar an die Messestadt, die immer mehr Form annimmt. Stand der Dinge 820 Wohnungen im ersten Bauabschnitt sind mittlerweile fertig gestellt. Auf rund 2000 ist die Zahl der Einwohner des neuen Stadtquartiers inzwischen gewachsen. Besonders froh ist Aichele darüber, dass die konjunkturelle Krise sich bislang beim Fortschreiten des Projektes im Hinblick auf Gewerbeansiedelungen nicht bemerkbar gemacht hat: im Gewerbegebiet Nordost - ein klassisches Gewerbegebiet für kleinere produzierende Unternehmen - konnten nach aktuellem Stand 90 Prozent der Flächen verkauft werden. Zahlreiche Firmen haben dort bereits ihren Betrieb aufgenommen. Auch für das zweite Gewerbegebiet Nordwest, Standort für High-Tech-Unternehmen, sehen die Zahlen gut aus. Hier liege die Verwertung bei 80 Prozent, ""und es tut sich einiges"", sagt Aichele. Gesicherte Bildung Gleiches gilt für die Infrastruktur. Der Wettbewerb für das große Schulzentrum Ost ist abgeschlossen, die Planungen haben begonnen. Dort entstehen eine zweite Grundschule, ein sozialpädagogisches Förderzentrum, Berufsschulen sowie eine Schul- und Breitensportanlage. Baubeginn wird im kommenden Frühjahr sein. Grüne Schau Bereits begonnen haben die Arbeiten zur Vorbereitung der Bundesgartenschau in der Messestadt. Einige Teile wie beispielsweise die geplanten Senkgärten und der Kinderspielplatz haben ""bleibenden Charakter"", erklärt Aichele, und müssten daher frühzeitig geplant und errichtet werden. Lästige Bauarbeiten Es geht also kräftig voran mit den Arbeiten. Doch ein Hauptproblem - die weitgehend fehlenden Einkaufsmöglichkeiten - besteht noch immer. Noch bis zum Herbst 2003 müssen sich die Messestädter mit diesem unbefriedigenden Zustand abfinden. Arcaden bringen Ablenkung Dann werden die Riem-Arcaden am Willy-Brandt-Platz als zentrales Herzstück des Viertels fertig gebaut sein. Auf insgesamt 119.000 Quadratmetern Fläche entstehen hier 160 Geschäfte, verschiedene Freizeit- und Fitnessangebote, Restaurants, Discotheken und Cafes, ein Multiplex- Kino und ein Hotel sowie 60 Wohnungen. Das Investitionsvolumen liegt bei 335 Millionen Euro. ""Die Bewohner warten sehnlichst darauf"", sagt Aichele. Wenn die Arcaden erst einmal eröffnet sind, ""wird das der Entwicklung der Messestadt einen Push geben"". Immerhin kommen auch hier die Bauarbeiten gut voran. Die 380 Meter lange und 140 Meter breite Bodenplatte ist betoniert, so dass die geplanten Bauten jetzt errichtet werden können. Ohne Trubel Zwar fehlt in der Messestadt noch der geschäftige Trubel eines Zentrums. Dafür aber ist die von Anfang an angestrebte Verbindung von Wohnen und Natur bereits gegeben. ""Die Verzahnung zwischen dem Landschaftspark und den Grünzügen ist herausragend gut gelungen"", findet Aichele. Baden und erholen Der große Park reiche direkt in die Wohnbebauung herein. Er bietet den Bewohnern der Messestadt ausgezeichnete Erholungs- und Freizeitmöglichkeiten in unmittelbarer Nähe. Auch Bademöglichkeiten wird es im Park einmal geben. Doch erst nach der Bundesgartenschau können sich die Menschen im großen Badesee tummeln, der im Park angelegt wird. Besucherstrom kommt Große Gelegenheiten, die Attraktivität des neuen Stadtviertels zu testen, bieten sich in der Messestadt Riem zukünftig gleich zwei Mal: Jede Menge Besucher wird es zur Bundesgartenschau 2005 geben, und ein Jahr später ist die Messe München Standort für das Medienzentrum zur Fußballweltmeisterschaft - und die rund 20.000 erwarteten Journalisten werden sich nach getaner Arbeit auch in der Messestadt tummeln.","Es geht voran. Über 800 Wohnungen sind fertig, rund 2000 Menschen eingezogen, die ersten Betriebe geschäftstüchtig.",geld,https://www.sueddeutsche.de/geld/messstadt-riem-eine-zwischenbilanz-1.567728,Messstadt Riem - Eine Zwischenbilanz,00/05/2010,Messestadt Riem wächst und gedeiht.,"Großes städtebauliches Projekt in München-Riem schafft Wohnraum und Arbeitsplätze, die Bundesgartenschau 2005 wird hier stattfinden.","Messestadt Riem, München-Riem, städtebauliches Projekt, Bundesgartenschau, Wohnraum, Arbeitsplätze, Gewerbegebiete, Schulzentrum Ost, Riem-Arcaden, Erholungsmöglichkeiten.","Die Messestadt Riem in #München wächst schnell und bietet neue Wohnräume und Arbeitsplätze. Ein großes städtebauliches Projekt, das 2005 Schauplatz der Bundesgartenschau sein wird. #Riem #Bundesgartenschau #Wohnraum #Arbeitsplätze #Erholung" 134,"Schätzungsweise 5000 Aktienclubs gibt es in Deutschland. Dort sammeln sich die eifrigsten der neun Millionen privaten Aktienanleger im Land. Doch nun drohen viele Clubs, die das Deutsche Aktieninstitut gerne als ""eines der wichtigsten Elemente zur Förderung der Aktienkultur"" bezeichnet, im Papierkrieg zu versinken. Oder sie geben auf. Grund ist die nahende Steuererklärung für 2009, bei denen erstmals die zum 1. Januar vergangenen Jahres eingeführte Abgeltungsteuer eine Rolle spielt. Das Bundesfinanzministerium (BMF) hat beschlossen, die Clubs, die rechtlich als Gesellschaft bürgerlichen Rechts (GbR) firmieren, anders zu behandeln als Fondsgesellschaften. Während Anleger ihre Anteile an Publikumsfonds jederzeit an die Gesellschaft zurückgeben können, ohne dass der Fonds im Falle eines aufgelaufenen Kursgewinns Steuern abführen muss, werden Veränderungen im Gesellschafterkreis von Aktienclubs ""als Veräußerung der Beteiligung an der Personengesellschaft"" gewertet, so das BMF. Clubs droht Doppelbesteuerung Mit komplizierten Folgen: Denn jedes Mal, wenn ein Anleger, der in einem Aktienclub automatisch auch Gesellschafter ist, ausscheidet oder seine Anteile reduziert, werden die Anteile den anderen Gesellschaftern zugeschlagen. Die Finanzämter sollen das nun jedes Mal so werten, als ob entsprechende Ver- beziehungsweise Zukäufe stattgefunden hätten. Das scheidende Clubmitglied ist abgeltungsteuerpflichtig, sofern die Anteile nach dem 1. Januar 2009 erworben wurden. Davor galt ein anderes Recht. Verkauft nun der Club tatsächlich später Wertpapiere, fällt die 25-prozentige Abgeltungsteuer plus Solidaritätszuschlag noch einmal auf Clubebene an und es ist nach geltender Rechtslage Sache des Clubs, nachzuweisen, dass womöglich einzelne Gesellschafter bereits für denselben Kursgewinn Steuer abgeführt haben. ""Es besteht die Gefahr einer Doppelbesteuerung, immer dann, wenn zwischen An- und Verkauf eines Wertpapiers Gesellschafter einen Club verlassen oder ihre Mitgliedsanteile reduziert haben"", erläutert Florian Haagen vom Institut für Kapitalmarktforschung an der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU). Investmentclubs verzweifeln an Papierkrieg Ein Zustand, den nicht nur der Wissenschaftler für unzumutbar hält. ""Die komplizierte Besteuerung der GbR-Strukturen wird vermutlich zu einem Sterben vieler kleiner Aktienclubs in Deutschland führen"", sagt Rüdiger von Rosen, der Chef des Deutschen Aktieninstituts. ""Für die mühsam aufgebaute Aktienkultur wäre das ein herber Rückschlag."" Mit dieser Steuerregelung werde die Grundidee von Investmentclubs, nämlich mit einfachen Mitteln interessierten Laien einen Zugang und Know-how zur Aktienanlage zu verschaffen, ""ad absurdum geführt"", findet auch Andreas Grünewald, Gründer des Münchner Investmentclubs (MIC), mit 2500 Gesellschaftern und 30 Millionen Euro Aktienvermögen einer der größten im Land. Grünewald hatte den Club 1989 mit Schulfreunden gegründet und die ersten sieben Jahre lang ehrenamtlich geführt. ""Inzwischen ist der damit verbundene Papierkrieg so umfangreich geworden, dass man die Gründung neuer Clubs als GbR nicht mehr empfehlen kann"", meint Grünewald.",Aktienclubs laufen Sturm gegen die neuen Regeln zur Abgeltungsteuer. Vielen droht im komplizierten Steuerdschungel das Aus.,geld,https://www.sueddeutsche.de/geld/aktienclubs-verloren-im-steuer-irrgarten-1.3416,Aktienclubs - Verloren im Steuer-Irrgarten,00/03/2010,Aktienclubs vor dem Aus,Doppelbesteuerung bedroht die Existenz vieler Aktienclubs in Deutschland. Lesen Sie hier mehr!,"Aktienclubs, Doppelbesteuerung, Steuerregelung, Investmentclubs, Abgeltungsteuer, Steuererklärung, Gesellschaft bürgerlichen Rechts, Fonds, Wertpapiere, Anteile",Drohende Doppelbesteuerung bedroht Existenz von Deutschlands Aktienclubs. Mehr dazu in unserem Artikel. #Aktienclubs #Investmentclubs #Doppelbesteuerung 135,"Die Menschen in Deutschland geben einen immer größeren Teil ihres Geldes fürs Wohnen aus. 2012 floss fast ein Viertel der privaten Konsumausgaben in Wohn- und Wohnnebenkosten, wie das Statistische Bundesamt anlässlich des Weltverbrauchertages mitteilte. Die Ausgaben in diesem Bereich seien seit dem Jahr 2000 um 9,4 Prozent gestiegen - deutlich stärker als die privaten Konsumausgaben in Deutschland insgesamt. Sie nahmen in diesem Zeitraum preisbereinigt nur um 7,2 Prozent zu. Insgesamt beliefen sich die privaten Konsumausgaben in Deutschland 2012 in jeweiligen Preisen auf 1,5 Billionen Euro. Etwa ein Viertel davon wurde für die eigenen vier Wände ausgegeben. Große Kostenblöcke waren außer dem Wohnen: Verkehr mit einem Anteil von 14 Prozent sowie Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke mit 11,6 Prozent. Noch kräftiger als fürs Wohnen erhöhten die Menschen in Deutschland seit der Jahrtausendwende ihre Ausgaben für Freizeit, Unterhaltung und Kultur: Dieser Bereich war ihnen im vergangenen Jahr 19,2 Prozent mehr wert als zwölf Jahre zuvor. Deutlich gekürzt haben die Verbraucher hingegen ihre Ausgaben für Tabakwaren (minus 34 Prozent), Zeitungen, Bücher und Schreibwaren (minus 16 Prozent) und Schuhe (minus zehn Prozent). Nach den Angaben stecken die Verbraucher in Deutschland aktuell mit 91,3 Prozent den größten Anteil ihres verfügbaren Einkommens in den Konsum. Der Rest wird gespart oder investiert.",Die Deutschen zahlen deutlich mehr fürs Wohnen als zur Jahrtausendwende - das geht auf Kosten der Ausgaben für Tabak und Schuhe. Noch mehr wert geworden ist ihnen laut Statistischem Bundesamt aber das Vergnügen.,geld,https://www.sueddeutsche.de/geld/konsumausgaben-zum-weltverbrauchertag-deutsche-zahlen-immer-mehr-fuers-wohnen-1.1625145,Konsum: Deutsche geben mehr Geld fürs Wohnen aus,00/03/2013,Wohnkosten in Deutschland,"Immer mehr Geld fürs Wohnen: Kostensteigerung seit 2000 um 9,4%","Wohnkosten, private Konsumausgaben, Deutschland, Statistisches Bundesamt, Verkehr, Nahrungsmittel, Freizeit, Tabakwaren, Einkommen, Sparen","In Deutschland steigt der Anteil des Einkommens, der für Wohnkosten aufgewendet wird, seit 2000 um 9,4%. Weitere Fakten zum Konsumverhalten hier! #Wohnkosten #Konsum #Deutschland" 136,"Unabhängig bleiben Anleger sollten nur Geld in Aktien investieren, über das sie nicht kurzfristig verfügen müssen und das sie auch nicht zu einem bestimmten Zeitpunkt benötigen. Man sollte den Kauf- und Verkaufszeitpunkt also selbst bestimmen können. Notverkäufe enden oft mit Verlusten. Nicht alles auf eine Karte setzen Der Neue Markt war für viele private Anleger eine grausame Erfahrung. Manche hatten ihr Geld in die Aktien eines einzelnen Unternehmens investiert. Die Kursabstürze trafen sie also sehr hart. Das Vermögen sollte auf Wertpapiere verschiedener Anlageklassen gestreut und. Experten raten: Nicht nur Aktien kaufen, sondern auch festverzinsliche Wertpapiere, Immobilien oder Rohstoffe. International denken Anleger neigen offenbar dazu, Aktien aus ihrem Heimatland überzugewichten. Die Devise: Kaufe, was du kennst, tut der Rendite aber nicht immer gut. Tendenziell ist es besser, nicht nur Aktien aus einem einzigen Land zu haben. Nicht zu viele verschiedene Aktien Wer Aktien im Depot hat, muss sich regelmäßig über die Unternehmen informieren. Medien, Geschäftsberichte, Analysen und Bank- sowie Anlageberater können dabei helfen. Logisch, dass so etwas bei 20 und mehr Titeln schwierig wird. Experten raten darum: Nicht mehr als 15, aber auch nicht weniger als fünf verschiedene Aktien zu halten. Verluste begrenzen Ohne Disziplin geht es einfach nicht: Wer Aktien kauft, sollte sich vorher genau überlegen, zu welchem Kurs er die Titel wieder verkauft. Man setzt damit ein Stopplimit fest. Das Papier wird automatisch verkauft, wenn der Kurs unter die Grenze fällt. Steigt die Aktie, lässt sich das Stopplimit natürlich nachträglich erhöhen. Geduld haben Viele Deutsche sind zyklische Anleger: Sie steigen aus Aktienfonds aus, wenn die Kurse fallen. Und sie steigen ein, wenn die Kurse stark gestiegen sind. Geduld gehört aber dazu, selbst wenn es einige Zeit abwärts gegangen ist. Und: Hat man mit einer Aktie einen schönen Kursgewinn erzielt, sollte man sich ruhig einmal von einem Papier trennen. Denn nur realisierte Gewinne sind echte Gewinne. Immer an die Kosten denken Viele Finanzinstitute verlangen für den Kauf und den Verkauf von Aktien am Schalter Mindestgebühren. Das drückt die Rendite, vor allem wenn kleine Beträge investiert werden. Das Deutsche Aktieninstitut rät: Bei einem einzelnen Aktienkauf sollten mindestens 1000 Euro bis 2500 Euro investiert werden, damit die Bankgebühren nicht mehr als ein Prozent des Kaufpreises der Aktien betragen. Sich nicht selbst überschätzen Das ist leicht gesagt, aber in der Realität schwierig. Viele Anleger schreiben sich selbst die Kursgewinne bei ihren Aktien zu. Verlieren die Papiere dagegen an Wert, tragen andere die Verantwortung. Eine Möglichkeit zur Selbsterkenntnis: Der Anleger soll aufschreiben, welche Wertsteigerungen er sich von den Anteilsscheinen verspricht, raten die Experten der Direktbank ING Diba. Das ist später einfach nachzulesen und kann gegen Selbstüberschätzung helfen.",Anleger sollten die Kosten genau berechnen und sich nicht selbst überschätzen.,geld,https://www.sueddeutsche.de/geld/abc-der-finanzen-tipps-fuer-den-umgang-mit-aktien-1.878501,ABC der Finanzen - Tipps für den Umgang mit Aktien,00/05/2010,Aktienanlage-Tipps,"Erfahren Sie, wie Sie Ihre Aktienanlage optimieren und Verluste minimieren.","Aktien, Investition, Portfolio, Anlageklassen, Diversifikation, Stopplimit, Kursgewinn, Bankgebühren, Geduld, Selbsterkenntnis.","Vermeiden Sie Verluste bei Aktienanlagen mit diesen 8 Tipps: Diversifikation, Stopplimit, Geduld und mehr. Erfahren Sie mehr! #Aktien #Investition #Anlagestrategie" 137,"Der Bundesfinanzhof (BFH) hat an diesem Mittwoch gleich zwei Entscheidungen zum deutschen Erbschaftssteuergesetz getroffen. Die fast vollständige steuerliche Freistellung beim Vererben von Betriebsvermögen ist nach Ansicht der Richter verfassungswidrig. Sie urteilten, dass die Steuerbefreiung eine ungerechtfertigte und damit ""verfassungswidrige Überprivilegierung"" darstelle. Der BFH legt das Gesetz daher dem Bundesverfassungsgericht erneut zur Prüfung vor. Obwohl es sich dabei für den Staat in der Regel um große Einnahmequellen handelt, verschont der Fiskus bisher Unternehmenserben. Wer einen vererbten Betrieb mindestens sieben Jahre fortführt, muss darauf keine Erbschaftssteuer zahlen. Einzige Voraussetzung ist, dass das Lohnniveau im Unternehmen in dieser Zeit ungefähr gleich bleibt. Das Argument der Finanzbehörden: Man wolle den Betrieb nicht in den Ruin treiben. Nun entschieden die Richter jedoch, dass nicht unterstellt werden könne, dass die Erbschaftsteuer typischerweise die Betriebsfortführung gefährde. Das Bundesverfassungsgericht hatte 2006 die Gemeinwohlverpflichtung von Betriebsvermögen betont - und dem Gesetzgeber damit die Möglichkeit offengelassen, dieses von der Steuer zu verschonen. Die derzeit gültigen Regeln ermöglichen einen Steuertrick, der auch Cash-GmbH gennant wird. Dabei wird Bargeld in einer neu gegründeten GmbH angelegt und die Geschäftsanteile dann anschließend an die Kinder verschenkt. Geschwister, Nichten und Neffen müssen Steuern zahlen In einer zweiten Entscheidung erklärten die Richter die Gleichstellung von Geschwistern, Nichten und Neffen mit familienfremden Dritten bei der Erbschaftsteuer für rechtens. Der im Grundgesetz verankerte Schutz von Ehe und Familie beziehe sich nur auf die Gemeinschaft von Eltern und Kindern. Geklagt hatte ein Mann, der seinen kinderlosen Onkel gepflegt hatte und nach dessen Tod für eine Erbschaft von 51.000 Euro den selben Steuersatz wie nicht verwandte Dritte bezahlen musste. Die Klage des Mannes wurde allerdings trotzdem nicht abgewiesen. Denn das seit 2009 geltende Erbschafssteuer- und Schenkungsgesetz ist nach Ansicht des Bundesfinanzhof wegen der Betriebsbegünstigung ohnehin ""im Kern verfassungswidrig"".","Wer in Deutschland ein Unternehmen erbt, muss auf das Vermögen bislang keine Erbschaftsteuer zahlen. Das ist verfassungswidrig, erklärten die obersten Steuerrichter nun. Jetzt muss sich das Bundesverfassungsgericht erneut mit der Regelung auseinandersetzen.",geld,https://www.sueddeutsche.de/geld/steuerbefreiung-fuer-betriebsvermoegen-finanzhof-haelt-erbschaftsteuergesetz-fuer-verfassungswidrig-1.1492074,Steuerbefreiung für Betriebsvermögen - Finanzhof hält Erbschaftsteuergesetz für verfassungswidrig,00/10/2012,Erbschaftssteuer verfassungswidrig,BFH erklärt Betriebsvermögenssteuer für ungerechtfertigt. Damit ist die Gleichstellung von Geschwistern bei der Erbschaftssteuer bestätigt.,"Erbschaftssteuer, Betriebsvermögen, Bundesfinanzhof, Bundesverfassungsgericht, Steuerbefreiung, Betriebsfortführung, Cash-GmbH, Gleichstellung, Geschwister, Nichten und Neffen, Schutz von Ehe und Familie",Bundesfinanzhof fordert Überprüfung des Erbschaftssteuerrechts durch Bundesverfassungsgericht. Geschwister bei Erbschaftssteuer gleichgestellt. #Erbschaftssteuer #Betriebsvermögen #Geschwister #Bundesfinanzhof #Bundesverfassungsgericht 138,"So sieht sie wohl aus, die Lizenz zum Gelddrucken: Man besorge sich zu einem Zinssatz von einem Prozent Geld und verleihe es weiter, sagen wir zu 13 Prozent. Genau so verdienen viele deutsche Banken derzeit eine Menge Geld. Von der Europäischen Zentralbank (EZB) werden sie unbegrenzt mit billigen Krediten versorgt, gleichzeitig kassieren sie von Kunden, die ihr Girokonto überziehen, hohe Dispozinsen. Während die EZB den Leitzins seit Ausbruch der Finanzkrise im Herbst 2008 in mehreren raschen Schritten von vier auf nur noch ein Prozent senkte, tat sich bei den Dispozinsen vergleichsweise wenig: Verlangten die Banken im Herbst 2008 im Durchschnitt etwas mehr als 12 Prozent, liegt der Schnitt heute noch immer bei 10,2 Prozent. Wiederholt haben Verbraucherschützer die hohen Zinsen kritisiert. Bei Zinsen über 13 Prozent sprechen sie von Abzocke. Zuletzt forderte der Chef der Verbraucherzentralen, Gerd Billen, die Bundesregierung auf, die Zinsen gesetzlich zu beschränken. ""Alles über zehn Prozent ist Wucher"", tönte Billen in der Bild-Zeitung. Verbraucherministerin Ilse Aigner (CSU) hat schon im Februar eine Untersuchung angekündigt, Ergebnisse sollen im Laufe des Jahres vorliegen. Aber man müsse doch die Risiken bedenken, wenden die Banken ein, nicht jeder Kunde zahle schließlich seinen Dispokredit zurück. Außerdem müssten sie jede Kreditlinie mit Eigenkapital unterlegen, lautet eine weitere übliche Begründung. Im europäischen Vergleich der Dispozinsen rangiert jedoch ausgerechnet Deutschland, das bislang gut durch die Krise gekommen ist, weit oben. Sogar die angeschlagenen griechischen Geldinstitute verlangen im Schnitt mit 10,9 Prozent kaum mehr als die deutschen. In Österreich kosten Dispokredite hingegen gerade einmal halb so viel wie hierzulande. Niederländische Banken verlangen im Schnitt 6,7 Prozent. Am höchsten sind die Zinsen in den Krisenländern Irland (12,8 Prozent) und Portugal (13,2 Prozent). Im gesamten Euroraum liegt der Durchschnitt bei 8,8 Prozent. Die Zahlen gehen aus einer Antwort des Bundesfinanzministeriums auf eine Anfrage des SPD-Abgeordneten Carsten Sieling hervor. Die deutschen Banken setzten offenbar ""weiter auf das Geschäftsmodell Dispozinsen-Abzocke"", sagt Sieling. Ratenkredite oder Bankwechsel als Lösung Ob Abzocke oder nicht, in jedem Fall ist es ein lukratives Geschäftsfeld. Immerhin hat fast jeder sechste Deutsche sein Bankkonto überzogen. Verbraucherschützer raten, die teuren Dispokredite wann immer möglich durch günstigere Ratenkredite zu ersetzen. Doch auch wer auf die bequeme Kontoüberziehung nicht verzichten will, kann auf Dauer viel Geld sparen - durch einen Bankwechsel. Denn die Unterschiede zwischen den Instituten sind enorm. Eine aktuelle Erhebung der Frankfurter Finanzberatung FMH zeigt, dass es vor allem die großen Filialbanken sind, die hohe Zinsen berechnen. An der Spitze liegt derzeit die Targobank, die für Überziehungen bis zu 13,8 Prozent Zinsen verlangt. Dahinter rangieren die Commerzbank (13,2 Prozent), die Deutsche Bank und die Postbank (jeweils 12,7 Prozent). Am anderen Ende der Skala stehen vor allem Direktbanken wie die Deutsche Skatbank (5,5 Prozent), die DAB Bank (6,9 Prozent), die DKB (7,9 Prozent) oder verschiedene Ableger der PSD-Bankengruppe (um 8 Prozent).","Deutschland steht in der europäischen Krise vergleichsweise gesund da. Dennoch gehören die Dispozinsen hierzulande zu den höchsten. Ein lukratives Geschäft für die Banken. Allerdings gibt es Möglichkeiten für die Kunden, Kosten zu senken.",geld,https://www.sueddeutsche.de/geld/hohe-dispozinsen-bei-banken-geschaeftsmodell-abzocke-1.1352143,Hohe Dispozinsen bei Banken - Geschäftsmodell Abzocke,00/05/2012,Dispozinsen-Abzocke,Deutsche Banken verdienen an Dispozinsen viel Geld. Warum sie so hoch sind und was Verbraucher tun können.,"Dispozinsen, Abzocke, Banken, Kontoüberziehung, Ratenkredite, Bankwechsel, Verbraucherschutz, Finanzkrise, EZB, Bundesregierung","Hohe Dispozinsen sind ein lukratives Geschäft für deutsche Banken, aber Verbraucher können etwas tun! Erfahren Sie mehr über Dispozinsen und wie man sparen kann. #Dispozinsen #Verbraucherschutz #Banken" 139,"Die Regierungen der Benelux-Staaten haben den angeschlagenen niederländisch-belgischen Finanzkonzerns Fortis mit einer Finanzspritze in Höhe von 11,2 Milliarden Euro gerettet. Fortis in Not - und die Benelux-Länder springen ein. Belgien übernimmt für 4,7 Milliarden Euro 49 Prozent der Anteile an dem Unternehmen, teilte Ministerpräsident Yves Leterme am Sonntagabend mit. Zudem übernimmt Luxemburg für 2,5 Milliarden Euro 49 Prozent der Fortis Bank Luxemburg. Etwas weniger - 4,0 Milliarden Euro - inverstieren die Niederlande und erhalten dafür 49 Prozent der Fortis Holding Niederlanden. Fortis wird Letermes zufolge die erst im vergangenen Jahr für 24 Milliarden Euro erworbenen Anteile am ehemaligen Rivalen ABM Amro abstoßen. Fortis-Verwaltungsratschef Maurice Lippens tritt zurück. Kreisen zufolge ist nun auch die französische Großbank BNP Paribas an einer Übernahme von Fortis interessiert. BNP Paribas wolle jedoch nicht die von Fortis vor kurzem gekauften ABN-Amro-Sparten kaufen, hieß es am Montag in informierten Kreisen. Der Gewinn schrumpft Die Kapitalbasis von Fortis ist durch die Finanzkrise und Zukäufe angegriffen. Das Institut kämpft mit Gewinnrückgängen wegen hoher Abschreibungen. Vergangene Woche war der Aktienkurs stark unter Druck geraten. Am Freitag stürzte die Aktie mehr als 20 Prozent auf 5,20 Euro ab. Vor Jahresfrist wurden die Papiere noch für knapp 24 Euro gehandelt. Die Fortis-Gruppe hat Zentralen in Brüssel und Utrecht. Die Konzernführung bestritt Liquiditätsprobleme. Im vergangenen Jahr hatte die Royal Bank of Scotland gemeinsam mit einem Konsortium, zu dem auch Fortis gehörte, nach einer heftigen Bieterschlacht die Bank ABN Amro übernommen. Der Preis von 70 Milliarden Euro war der höchste, der je für die Übernahme einer Bank gezahlt worden ist. Skeptische Investoren Im Juli hatte Fortis mitgeteilt, man müsse bis 2010 fünf Milliarden Euro aus Verkäufen einnehmen. Investoren äußerten aber Zweifel daran, ob dies mit dem Verkauf von Vermögenswerten oder Schuldverschreibungen möglich sei. Wegen der Krise war EZB-Direktor Jean-Claude Trichet am Sonntagabend in Brüssel mit EU-Wettbewerbskommissarin Neelie Kroes und den belgischen und niederländischen Finanzministern sowie den Notenbankchefs beider Länder zusammengetroffen. Marianne Thyssen, Chefin der an der Regierung beteiligten belgischen Christdemokraten, hatte zuvor erklärt, der Staat garantiere sämtliche Spareinlagen bei dem Finanzkonzern. Laut Gesetz sind lediglich die ersten 20.000 Euro versichert.","Finanzieller Kraftakt: Belgien, die Niederlande und Luxemburg wollen gemeinsam Milliarden investieren, um die in Schieflage geratene Fortis-Bank vor dem Crash zu bewahren.",geld,https://www.sueddeutsche.de/geld/benelux-laender-stuetzen-fortis-rettung-in-letzter-sekunde-1.706822,Benelux-Länder stützen Fortis - Rettung in letzter Sekunde,00/05/2010,Benelux-Staaten retten Fortis,"Die Regierungen von Belgien, Luxemburg und den Niederlanden investieren 11,2 Milliarden Euro in Fortis, um es zu retten.","Fortis, Benelux-Staaten, Rettung, Finanzkrise, Investoren, Bankenübernahme, Vermögenswerte, EZB, Spareinlagen, Liquiditätsprobleme","Benelux-Staaten retten Finanzkonzern Fortis mit einer 11,2 Milliarden Euro Finanzspritze. Ein Schritt gegen die Krise! #Fortis #Finanzkrise #Rettung #Benelux" 140,"Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) will bei den Steuerreformplänen der Regierung offenbar auf Kritiker zugehen. Der Minister wolle unter anderem den Vorschlag seines bayerischen Kollegen Georg Fahrenschon (CSU) aufgreifen, die Gewerbesteuer künftig nicht mehr auf Pachten, Zinsen, Leasingraten und Mieten zu erheben, berichtete am Donnerstag das Handelsblatt. Finanzminister Wolfgang Schäuble ändert wohl seine Gewerbsteuer-Pläne. ""Die Ausweitung der Gewerbesteuer auf Pachten, Zinsen und Mieten soll wieder rückgängig gemacht werden"", zitierte die Zeitung einen Regierungsvertreter. Das würde die Wirtschaft nach Zahlen des Bundesfinanzministeriums um rund 1,2 Milliarden Euro entlasten. Allerdings erwäge Schäuble als Ausgleich dafür eine höhere Körperschaftssteuer. Dennoch würde für die Wirtschaft unter dem Strich eine hohe Bürokratie-Entlastung bleiben. Die Gewerbesteuerreform steht im Zusammenhang mit dem kürzlich aufgekommenen Vorschlag einer kommunalen Einkommensteuer. Die FDP lehnt das aber ab. Bei der Steuervereinfachung wolle Schäuble Vorschläge, die über das bislang geplante hinausgingen, ""wohlwollend"" prüfen, hieß es im Handelsblatt weiter. Damit könnte der bislang genannte Entlastungsbetrag von 500 Millionen Euro überschritten werden. Allerdings soll dann auch nicht mehr das Angebot gelten, dass der Bund diese Summe alleine finanziert. Vielmehr sollen die Länder dem Bericht zufolge beteiligt werden. Die Pläne zur Steuervereinfachung wie auch zur Gemeindefinanzreform beschäftigen am Abend die Koalitionspartner in Berlin bei einer Sitzung des Koalitionsausschusses.",War's das mit der kommunalen Einkommensteuer? Finanzminister Wolfgang Schäuble nähert sich in einigen Aspekten der Steuerreform seinen Kritikern an.,geld,https://www.sueddeutsche.de/geld/steuern-reform-der-reform-der-getriebene-schaeuble-1.1025512,Steuern: Reform der Reform - Der getriebene Schäuble,00/11/2010,Schäubles Gewerbesteuerpläne,Bundesfinanzminister Schäuble ändert seine Gewerbesteuer-Pläne. Kritiker werden berücksichtigt.,"Gewerbesteuer, Steuerreform, Schäuble, Entlastung, Körperschaftssteuer, Bürokratieabbau, Finanzen, Wirtschaft, Koalition, Regierung",Bundesfinanzminister Schäuble berücksichtigt Kritiker und ändert seine Gewerbesteuer-Pläne. Die Wirtschaft wird entlastet und Bürokratie abgebaut. #Gewerbesteuer #Steuerreform #Schäuble #Entlastung #Bürokratieabbau 141,"Kein Grundsatz-Urteil für Lehman-Geschädigte: Zwei Verfahren vor dem Bundesgerichtshof (BGH) zum Umgang mit wertlos gewordenen Zertifikaten der amerikanischen Pleite-Bank Lehman Brothers sind geplatzt. Die beklagte Frankfurter Sparkasse nahm ihre Revision gegen die Klage zweier Kundinnen zurück. Die Verhandlung fällt deshalb aus. Die Frankfurter Sparkasse hatte Kunden Zertifikate von Lehman Brothers verkauft. Diese verloren ihr Geld, als die US-Bank pleite ging. Ob eine deutsche Banken die Zertifikate als vermeintlich sichere Anlage verkauft hat, hätte am Donnerstag eigentlich vom obersten deutschen Berufungsgericht verhandelt werden sollen. Die Käufer hatten hohe Verluste hinnehmen müssen, als die Bank in der Finanzkrise pleiteging. In den beiden vorliegenden Fällen willigte die Frankfurter Sparkasse nun ein, die Anleger für ihre Verluste zu entschädigen - offenbar, weil sie nun doch Fehler ihrer Berater feststellte. ""Wir haben uns die beiden individuellen Beratungssituationen noch einmal näher angesehen und sind zu dem Schluss gekommen, dass wir die Verfahren nicht weiter verfolgen möchten"", sagte ein Sprecher der Sparkasse. In den zwei zur Verhandlung anstehenden Parallelverfahren wollten beide Kläger einen Schadenersatz von der Frankfurter Sparkasse, weil diese sie beim Kauf der Zertifikate falsch beraten habe. Im einen Fall hatte die Kundin der Sparkasse den Auftrag erteilt, 25 der empfohlenen Zertifikate zum Nennwert von jeweils 1.000 Euro für sie zu erwerben. Die Anlegerin verlangte nun die Rückzahlung von 25.000 Euro nebst Zinsen. Im zweiten Fall ging es um sieben Lehman-Zertifikate à 1.000 Euro. Die Klagen waren jeweils vor dem Landgericht Frankfurt am Main und dem Oberlandesgericht Frankfurt erfolgreich. Durch die Rücknahme der Revision bekommen die Kläger nun ihr Geld zurück. Die Frankfurter Sparkasse ist mit weiteren etwa 125 Klagen von ehemaligen Lehman-Anlegern konfrontiert. Mit den meisten Anlegern - etwa 95 Prozent - hat sich das Institut aber geeinigt und sie entschädigt. Etwa 250 Kunden hätten das freiwillige Rückzahlungsangebot der Sparkasse jedoch nicht angenommen, sagte der Sprecher. Dem BGH liegen nach eigenen Angaben mindestens 20 weitere Klagen von Anlegern wegen des Verkaufs von Lehman-Zertfikaten vor. Der nächste dieser Fälle steht im September zur Verhandlung an. Jeder Fall sei jedoch anders gelagert und werfe daher andere Rechtsprobleme auf, hieß es beim BGH.",Der BGH braucht nicht über die Entschädigung zweier Lehman-Opfern entscheiden: Die Bank gesteht ihre Niederlage ein und lässt den Termin vor Gericht platzen. Die Kläger können sich freuen.,geld,https://www.sueddeutsche.de/geld/frankfurter-sparkasse-entschaedigt-anleger-lehman-zertifikate-doch-nicht-so-super-1.1082607,Sparkasse entschädigt Lehman-Anleger - Doch schlecht beraten,00/04/2011,Lehman-Zertifikate: Kein Grundsatz-Urteil,Frankfurter Sparkasse entschädigt Anleger für Verluste. BGH platzt zwei Verfahren.,"Lehman-Zertifikate, Grundsatz-Urteil, Bundesgerichtshof, Frankfurter Sparkasse, Verluste, Schadenersatz, Anleger, Klagen, Finanzkrise, Rückzahlung",Frankfurter Sparkasse entschädigt Lehman-Anleger für Verluste. Kein Grundsatz-Urteil vom Bundesgerichtshof. Weitere Fälle stehen an. #LehmanZertifikate #FrankfurterSparkasse #BGH #Verluste #Finanzkrise 142,"In München wird wieder deutlich mehr gebaut. Wo entstehen Eigentumswohnungen? Wie teuer und wie groß sind sie? Diese und weitere Fragen zum aktuellen Baugeschehen beleuchtet die Immobilienberatung Bulwiengesa mit ihrer aktuellen Neubau-ETW-Studie. Die Autoren haben in zentralen Stadtteilen insgesamt 101 Projekte ausgewertet, die konkret in Planung sind oder 2016 fertiggestellt wurden. Die untersuchten Bauvorhaben umfassen 5960 Eigentumswohnungen mit einer Wohnfläche von knapp 509 000 Quadratmetern. Mit 303 neuen Wohnungen in Sendling ist ""Luisengrün"" der Entwickler Terrafinanz und Hi Wohnbau das größte Projekt. Die meisten Bauvorhaben sind mit maximal 40 Wohnungen wesentlich kleiner. Deutlich höher als in den vergangenen Jahren sind die Preise der neuen Eigentumswohnungen. Ein Grund dafür sind auch die extrem teuren Baugrundstücke. Vor allem in den zentralen Lagen entstehen einige Luxuswohnungen mit Durchschnittspreisen von 15 000 oder 16 000 Euro pro Quadratmeter. Aber es gibt auch (für Münchner Verhältnisse) günstige Angebote mit Durchschnittspreisen von 4800 bis 5300 Euro pro Quadratmeter. Allerdings heißt das nicht, dass Käufer noch zuschlagen können - die meisten Wohnungen werden in München nämlich verkauft, längst bevor sie fertig sind. Der Durchschnittspreis der untersuchten Wohnungen liegt bei 7464 Euro pro Quadratmeter. Die Studie zeigt noch weitere Entwicklungen des Münchner Immobilienmarktes. So werden die Wohnungen zum Beispiel im Mittel immer kleiner. Bei zwei Drittel der Projekte beträgt die durchschnittliche Wohnungsgröße weniger als 90 Quadratmeter. Das kleinste Apartment ist sogar nur 17 Quadratmeter ""groß"". Familien haben es besonders schwer. Erstens gibt es nur wenige große Wohnungen, und zweitens befinden sich diese oft im Luxus-Segment. Wohnungen mit mehr als 150 Quadratmetern Fläche kosten im Durchschnitt 13 500 Euro pro Quadratmeter.","Die Immobilienberatung hat untersucht, wo und wie in der bayerischen Landeshauptstadt derzeit gebaut wird. Große Wohnungen gibt es oft nur noch im Luxusbereich - Familien haben es deshalb besonders schwer, eine geeignete Unterkunft zu finden.",geld,https://www.sueddeutsche.de/geld/bulwiengesa-studie-mehr-kleiner-teurer-1.3313487,"Bulwiengesa-Studie - Mehr, kleiner, teurer",00/12/2016,Neubau-ETW-Studie München,"Preise, Größe und Entwicklungen auf dem Münchner Immobilienmarkt. Die aktuelle Neubau-ETW-Studie von Bulwiengesa gibt Antworten.","München, Immobilienmarkt, Neubau, Eigentumswohnungen, Preise, Größe, Luxuswohnungen, Wohnungsgröße, Baugrundstücke, Familien","Mehr Bauen in München! Die Neubau-ETW-Studie von Bulwiengesa beleuchtet Preise, Größe und Entwicklungen auf dem Immobilienmarkt. #München #Immobilienmarkt #Neubau #Eigentumswohnungen #Preise #Größe #Luxuswohnungen #Wohnungsgröße #Familien" 143,"Die Wut ist groß - und in die Worte mischen sich Hilflosigkeit und Verzweiflung. Die Not in den deutschen Krankenhäusern, so sagen die Demonstranten, ist spürbar. Sie sind bedroht von einer schlechten Finanzlage und von einem weiteren Stellenabbau. Deshalb sind sie nach Berlin gekommen. Alarmstimmung bei den Kliniken: Die deutschen Krankenhäuser brauchen dringend mehr Geld. Mehr als 85.000 Menschen haben vor dem Brandenburger Tor gegen die derzeitige Situation demonstriert. Ärzte, Pfleger, Klinikpersonal und Arbeitgeber sind aus der ganzen Republik angereist. Auf ihren Transparenten hieß es: ""Ullas Politik sorgt für kranke Häuser"" und ""Der Wahnsinn allein ist eure Politik"". Ein Drittel der Kliniken vor der Insolvenz Mit ""Ulla"" ist Ulla Schmidt gemeint. Die sozialdemokratische Gesundheitsministerin gesteht den Kliniken ein mit 3,2 Milliarden Euro gefülltes Notpaket zu. Mehr Geld sei jedoch nicht drin. Die Zusage führe bereits dazu, dass die Krankenversicherungsbeiträge im kommenden Jahr steigen müssten. Rechnerisch ergeben sich daraus bis zu 0,3 Prozentpunkte Aufschlag beim Beitragssatz. Für Donnerstagnachmittag hatte sie eine Delegation der Demonstranten kurzfristig ins Ministerium eingeladen. Die Organisatoren sagten aus terminlichen Gründen ab. Den Krankenhäusern reicht das Schmidt-Paket jedoch nicht aus. Der Präsident der Deutschen Krankenhausgesellschaft, Rudolf Kösters, forderte von Bund und Ländern 6,7 Milliarden Euro mehr für die Kliniken. ""Wir können das nicht mehr allein packen"", sagte Kösters. Die Krankenhäuser befänden sich in einem ""ökonomischen Würgegriff"". Das Hilfspaket nannte Kösters eine ""Mogelpackung"". Die Politik habe die Achtung vor der Leistung der Kliniken verloren. Mehr als ein Drittel der rund 2100 Krankenhäuser in Deutschland sei akut insolvenzgefährdet. ""Unser Zorn bleibt"" Sollte den Kliniken nicht mehr Geld zur Verfügung gestellt werden, drohten eine Wartelistenmedizin und schlimme Folgen für Patienten, mahnte Kösters. Mehr als ein Drittel der Häuser stehe vor der Pleite. Auch der Hauptgeschäftsführer der Ärztegewerkschaft Marburger Bund, Armin Ehl, rief den Demonstranten zu: ""Unser Zorn bleibt. Der Kampf ist nicht zu Ende."" Unterstützung bekamen die Protestierenden auch von Städtetagspräsident Christian Ude. Der Münchner Oberbürgermeister sagte, wenn es so weitergehe, sei die Grundversorgung der Bevölkerung in Gefahr. ""Es ist keine Panikmache, sondern eine nüchterne Wahrheit: Die Kliniken stehen vor dem Kollaps. Sie sind selber ein Fall für die Intensivstation."" Kritik kam von den Krankenkassen. Sie wiesen die Forderungen der Kliniken erneut zurück. ""Es wäre gut, wenn die Krankenhausgesellschaft den Strukturwandel mit dem Mut zur Veränderung aktiv gestalten würde, statt ihn nur zu beklagen und mehr Geld zu fordern"", erklärte Johann Magnus von Stackelberg, Vizechef des GKV-Spitzenverbands. ""Wir haben in Deutschland immer noch deutlich mehr Krankenhäuser pro Einwohner als vergleichbare Länder."" AOK-Vizevorstandschef Herbert Reichelt warf den Kliniken Panikmache vor.",Düstere Prognosen: Händeringend fordern 85.000 Demonstranten in Berlin mehr Geld für die Kliniken - sonst drohe ihnen der Kollaps. Doch die Politik bleibt hart.,geld,https://www.sueddeutsche.de/geld/kliniken-kranke-haeuser-1.697647,Kliniken - Kranke Häuser,00/05/2010,Kliniken in Gefahr,Über 85.000 demonstrieren für mehr Geld in deutschen Krankenhäusern. Ein Drittel der Kliniken ist insolvenzgefährdet.,"Krankenhäuser, Demonstration, Finanzlage, Stellenabbau, Gesundheitsministerin, Notpaket, Krankenversicherungsbeiträge, Insolvenzgefährdet, Wartelistenmedizin, Grundversorgung",Mehr als 85.000 Menschen demonstrieren in Berlin für bessere Bedingungen in deutschen Krankenhäusern. Ein Drittel der Kliniken steht vor der Insolvenz. #KlinikenInGefahr #Gesundheitspolitik #Demonstration 144,"Josef Ackermann sagte bei einer Finanzmarkt-Tagung der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, es sei absolut richtig gewesen, dass die Gruppe der großen Industrie- und Schwellenländer (G20) nach der globalen Finanzkrise des Jahres 2008 die Anforderungen an die Geldhäuser deutlich verschärft habe. Statt jedoch europaweit und in der G20 geordnet vorzugehen, habe sich gerade die Bundesregierung mehrere nationale Alleingänge geleistet. Dies schade dem Standort Deutschland und belaste das Kreditgeschäft der Institute. Leidtragende seien am Ende die Unternehmen aus Industrie, Handel und Dienstleistungssektor, die Schwierigkeiten hätten, an notwendige Darlehen zu kommen. ""Deutschland ist mit einer Reihe von Reformen einseitig vorgeprescht und schwächt damit meines Erachtens nicht nur den eigenen Finanzplatz und die heimische Finanzbranche weiter, es bremst damit auch die Dynamik seiner eigenen Industrie"", kritisierte Ackermann. Strukturelle Ertragsschwäche Ackermann nannte als Beispiele unter anderem die Einführung der Bankenabgabe, die nicht mit den übrigen EU-Mitgliedsländern koordiniert worden sei, das Verbot von Leerverkäufen an der Börse, den vergleichsweise hohen verpflichtenden Selbstbehalt deutscher Kreditinstitute bei Verbriefungen, die scharfen Regeln für die Offenlegung von Managergehältern und den Einsatz der Bundesregierung für eine Steuer auf Finanzmarktumsätze. ""Deutschland ist mit einer Reihe von Reformen einseitig vorgeprescht und schwächt damit meines Erachtens nicht nur den eigenen Finanzplatz und die heimische Finanzbranche weiter, es bremst damit auch die Dynamik seiner eigenen Industrie"", sagte der Top-Banker. Zwar gebe es für jede einzelne Sonderregel Gründe. In der Summe aber verstärkten sie die ohnehin bestehende strukturelle Ertragsschwäche der hiesigen Banken. Allein sein Institut werde durch neue politische Auflagen pro Jahr mit mehr als einer Milliarde Euro belastet. Bundeskanzlerin Angela Merkel und Finanzminister Wolfgang Schäuble (beide CDU) wiesen die Kritik zurück. Merkel erklärte, in der sozialen Marktwirtschaft müssten nicht nur die Regierungen und Parlamente, sondern alle Beteiligten ihren Beitrag zu Wachstum und Wohlstand leisten. Die jüngsten Krisen - die Finanz-, die Wirtschafts- und die Staatsschuldenkrise - dürften sich in dieser Form nicht wiederholen, weil sonst die politische Stabilität in Gefahr gerate. ""Wenn Sie weiter in einem politisch stabilen Land wirtschaften wollen, dann reichen Sie uns die Hand"", sagte die Kanzlerin an Ackermann gerichtet. Auch Schäuble verteidigte das Vorgehen der Bundesregierung. In manchen Bereichen, etwa beim Verbot von Leerverkäufen, sei Deutschland bewusst vorangegangen, weil man ein Signal habe setzen wollen. Das sei vor allem dann nötig, wenn die internationalen Verhandlungen nicht vorankämen. ""Wenn wir alles immer erst einführen würden, wenn die letzte Insel im Pazifik zugestimmt hat, dann ist garantiert: Da kommt nichts"", sagte der Minister. Es dürfe nicht ""der Langsamste das Tempo des Geleitzugs bestimmen"", weil sonst die nächste Krise unausweichlich sei. Schäuble und Ackermann betonten übereinstimmend, dass sie sich mit Blick auf die künftige Ordnung an den Finanzmärkten im Ziel einig seien, aber möglicherweise nicht in den Methoden. ""Wenn ich Herrn Bundesminister Schäuble zugehört habe, dann könnte ich jedes Wort unterschreiben"", sagte Ackermann. Das gelte allerdings nur so lange, wie die Diskussion im Allgemeinen bleibe. ""Das ist die Gefahr"", erklärte der Deutsche-Bank-Chef. Der Präsident der Bundesanstalt für Finanzaufsicht Bafin, Jochen Sanio, warnte eindringlich vor riesigen Lücken in der Finanzmarktregulierung. Es gebe eine Reihe ""dunkler Flecken"", etwa den Derivatemarkt mit einem Volumen, das zehn Mal so hoch sei wie die jährliche Weltwirtschaftsleistung. ""Das ist ein unhaltbarer Zustand"", sagte er. Ein weiteres Risiko seien Kreditausfallversicherungen, von denen niemand wisse, ob die zugehörigen Risiken breit gestreut seien oder sich irgendwo ballten. Gerade mit Blick auf die Schuldenkrise in Griechenland mache ihm dieser Punkt ""die meisten Sorgen"". Scharfe Kritik übte Sanio zudem am stark ausufernden ""Schattenbankensektor"". Es könne nicht sein, dass einerseits die Regulierung im Bankenbereich verstärkt werde, sich andererseits aber die ""Pappenheimer"" in den unregulierten Schattenmarkt absetzten. ""Es ist weltweit momentan kein Konsens darüber herstellbar, diesen Bereich richtig so anzugehen wie den regulierten"", wetterte Sanio. Er verwies zudem auf hoch spekulative Hedgefonds, um die sich niemand richtig kümmere.","Deutsche-Bank-Chef Ackermann beklagt die starke Gängelung der hiesigen Kreditwirtschaft. Statt gemeinsam mit anderen Ländern Wege zu suchen, habe sich die Bundesregierung nationale Alleingänge geleistet.",geld,https://www.sueddeutsche.de/geld/streit-um-sonderweg-der-bundesregierung-ackermann-sucht-die-konfrontation-mit-merkel-1.1114017,Streit um Sonderweg der Bundesregierung - Ackermann sucht die Konfrontation mit Merkel,00/06/2011,Ackermann kritisiert deutsche Finanzpolitik.,Ackermann kritisiert Reformen in Deutschland nach Finanzkrise und ihre Auswirkungen auf Unternehmen und Banken.,"Finanzmarkt-Tagung, CDU/CSU-Bundestagsfraktion, G20, Finanzkrise, Bankenabgabe, Leerverkäufe, Verbriefungen, Managergehälter, Steuer auf Finanzmarktumsätze, politische Auflagen, soziale Marktwirtschaft, Wirtschaftswachstum.","""Deutschland schwächt damit meines Erachtens nicht nur den eigenen Finanzplatz und die heimische Finanzbranche weiter, es bremst damit auch die Dynamik seiner eigenen Industrie"", so Josef Ackermann. #Finanzkrise #Deutschland #Wirtschaftswachstum" 145,"Erstmals seit vier Jahren ist der Euro in der vergangenen Woche unter die Marke von 1,20 Dollar gefallen. Und in der neuen Woche ging es gleich weiter. Am Montag war die Gemeinschaftswährung zeitweise nur noch 1,18 Dollar wert. Allerdings stand der Euro kurz nach der Einführung noch weit unter diesem Niveau. Experten wie Kornelius Purps von der Unicredit beunruhigt darum auch eher das Tempo, mit dem sich der Kursrückgang vollzieht. Kornelius Purps sueddeutsche.de: Der Euro hat gerade die Marke von 1,20 Dollar durchbrochen, steht aber insgesamt immer noch gut da. Warum? Kornelius Purps: Weil das Ausgangsniveau so extrem hoch war - Anfang Dezember wurde der Euro noch mit 1,50 Dollar gehandelt. Doch der Kursrückgang vollzieht sich mit ungeheurer Geschwindigkeit. Der Euro hat binnen eines halben Jahres rund zwanzig Prozent verloren. Hätte das Ausgangsniveau tiefer gelegen, würde der Euro jetzt wahrscheinlich schon in etwa auf gleicher Höhe zum Dollar gehandelt werden. sueddeutsche.de: Ist die hohe Dynamik des Eurokurses gefährlich? Purps: Sie ist vielleicht nicht gefährlich, aber unangenehm. Vor allem für Unternehmen, die Waren aus Ländern einführen oder exportieren, die nicht zur Eurozone gehören. Es ist schwer, sich gegen derartig starke Wechselkursveränderungen zu schützen, weil die Wechselkurssicherung nur für bestimmte Zeiträume möglich ist. sueddeutsche.de: Eine schwache Währung kann wie ein mächtiges Konjunkturprogramm wirken. Profitiert Europa von dem Eurosturz? Purps: Er hilft den Unternehmen, die viel in andere Kontinente exportieren. Gleichzeitig werden aber die Einfuhren teurer, vor allem auch Rohstoffe. Zudem werden die geplanten Sparmaßnahmen der Konjunktur zusetzen - die Exporte in die europäischen Ländern werden also zurückgehen. Das heißt, die positiven Effekte einer schwachen Währung werden an anderen Stellen teilweise egalisiert. sueddeutsche.de: Was hat die Anleger in der vergangenen Woche so verunsichert, dass der Euro besonders steil abrutschte? Purps: Es kamen mehrere Faktoren zusammen. Mit Ungarn tat sich erneut ein Brand auf, der eigentlich unter Kontrolle zu sein schien. Hinzu kamen die Äußerungen des französischen Premierministers François Fillon, der sich überaus zufrieden mit der Wechselkursentwicklung zeigte. Der Durchbruch unter die Marke von 1,20 Dollar war dann aber vor allem Folge des enttäuschenden Arbeitsmarktsberichts aus den Vereinigten Staaten.","1,22 Dollar, 1,20 Dollar, 1,18 Dollar - der Euro kennt keinen Halt. Auffällig ist das Tempo, mit dem die Währung abstürzt, sagt Finanzexperte Purps von der Unicredit.",geld,https://www.sueddeutsche.de/geld/interview-mit-finanzexperte-purps-euro-faellt-mit-ungeheurer-geschwindigkeit-1.954837,"""Finanzexperte Purps - ""Euro fällt mit ungeheurer Geschwindigkeit""",00/06/2010,Eurokurs im Sinkflug,Der Euro fällt weiter und erreicht den tiefsten Stand seit vier Jahren. Experten warnen vor den Folgen für Unternehmen und Konjunktur.,"Eurokurs, Währungskurse, Wechselkurs, Devisenmarkt, Export, Import, Konjunktur, Unternehmen, Wechselkurssicherung, Währungsrisiken",Der Eurokurs im Sinkflug: Experten warnen vor Folgen für Unternehmen und Konjunktur. Was bedeutet das für den Devisenmarkt? #Eurokurs #Währungskurse #Wechselkurs #Export #Import #Konjunktur #Unternehmen #Währungsrisiken 146,"Etwas mehr als zwei Millionen Haushalte in Deutschland beziehen Schätzungen zufolge bereits Ökostrom. Nach dem Unglück in Fukushima wollen nun aber immer mehr Deutsche auf Atomstrom verzichten. Doch nicht jeder der angeblichen grünen Tarife hält, was er verspricht. Die günstigsten Ökostromanbieter Die Verbraucherzentrale Bremen warnt daher, dass viele Ökostrom-Angebote mit klingenden Namen wie ""100 Prozent Erneuerbare"" doch einige Prozent umetikettierten Kohle- oder Atomstrom enthalten. Die sogenannten RECS-Zertifikate ermöglichen es den Betreibern, Strommengen aus fossilen und nuklearen Quellen gegen die gleiche Menge an umweltfreundlich erzeugtem Strom einzutauschen. Auf diese Weise bleiben die Strommengen dieselben, was bedeutet, dass eben nicht weniger Atomstrom verbraucht wird. Rechtlich nicht geschützt Bisher haben die Verbraucher keine Möglichkeit, sich gegen diesen Etikettenschwindel zu wehren, denn der Begriff ""Ökostrom"" ist rechtlich nicht geschützt. Wer mit seinem Stromtarif wirklich Einfluss auf die Stromerzeugung nehmen will, sollte daher beim Wechsel genau hinschauen. Deutschlandweit gibt es nur vier Anbieter, die von Verbraucherschutz und Institutionen wie der Umweltbank, einem Kreditunternehmen mit ökologischem Schwerpunkt, empfohlen werden. Naturstrom, Greenpeace Energy, LichtBlick und die Elektrizitätswerke Schönau (EWS) sind unabhängige Ökostromunternehmen, die in den Ausbau von erneuerbaren Energien investieren und keinen Strom aus Kohle- oder Atomkraftwerken verwenden. Zudem findet bei diesen vier Anbietern kein Handel mit Strom aus den umstrittenen Energiequellen statt. Seit etwa 12 Jahren sind die vier Firmen auf dem Markt. Sie entspringen Umweltverbänden und Bürgerinitiativen, die der Macht der Atom-Konzerne etwas entgegensetzen wollten. Inzwischen beliefern sie über 800.000 Kunden in Deutschland. Darüber hinaus bieten regionale Stromversorger Tarife an, die zu hundert Prozent aus erneuerbaren Energien bestehen. Das Online-Vergleichsportal Check24 hat für die 25 größten deutschen Städte den jeweils günstigsten Ökostromtarif aufgelistet. Hier garantieren die Anbieter, dass man durch den Wechsel tatsächlich zum Ausbau regenerativer Energien beiträgt. Besonders gut für die Verbraucher: Wer von der Grundversorgung zu einem Öko-Anbieter wechselt, spart bis zu 198 Euro im Jahr. Ein Großteil der Deutschen hat sein Stromunternehmen noch nicht gewechselt und bezieht nach wie vor die verhältnismäßig teure Grundversorgung, auf die sich die Ersparnis in der Tabelle bezieht. Obwohl die Ökostromtarife einen Aufpreis für die Förderung umweltfreundlicher Energiequellen verlangen müssen, sind sie immer noch billiger als das Nicht-Wechseln. Die Ersparnis variiert von Stadt zu Stadt. Im Durchschnitt sind nach den Berechnungen von Check24 bis zu 130 Euro weniger im Jahr möglich. Wer nicht in einer der hier angegebenen Städte wohnt, ist mit den vier unabhängigen, bundesweit verfügbaren Versorgern Naturstrom, LichtBlick, Greenpeace Energy und EWS auf jeden Fall auf der sicheren, sprich Atom- und Kohlestrom freien Seite.","Auch Anbieter von Ökostrom liefern Kernenergie. Darum: Wer ohne Atomstrom leben will, muss genau hinschauen. Die grünen Tarife im Überblick.",geld,https://www.sueddeutsche.de/geld/oekostrom-vorsicht-mogelpackung-1.1079473,Vorsicht Mogelpackung,00/03/2011,Ökostrom in Deutschland,Ökostrom in Deutschland: Vor- und Nachteile von RECS-Zertifikaten und die besten Anbieter.,"Ökostrom, Deutschland, RECS-Zertifikate, Anbieter, Verbraucherschutz, erneuerbare Energien, Atomstrom, Kohlestrom, Stromtarif, Wechsel","Immer mehr Deutsche beziehen Ökostrom, aber nicht jeder Tarif hält, was er verspricht. Erfahren Sie mehr über Vor- und Nachteile von RECS-Zertifikaten und die besten Anbieter in Deutschland. #Ökostrom #erneuerbareEnergien #Verbraucherschutz" 147,"Der Zusammenhang scheint simpel, die Botschaft klar: Investmentbanken wie die Deutsche Bank und Goldman Sachs tragen eine Hauptschuld an den Hungersnöten in den ärmsten Ländern der Welt - das jedenfall schreibt die Organisation Foodwatch in ihrem neuen Bericht ""Die Hungermacher"". Banken, Versicherungen und Pensionsfonds spekulierten mit Mais, Weizen und anderen Nahrungsmitteln. So trieben sie die Preise in die Höhe, schreibt der Wissenschaftsjournalist Harald Schumann in dem 88-seitigen Report. Die Verbraucherorganisation Foodwatch wirft Investmentbanken Mitschuld am Hunger in der Welt vor. Nach Ansicht von Foodwatch ist die Folge klar: Die Banken profitierten von den Geschäften, während Verbraucher unter höheren Preisen litten. Die Folgen: Millionen Menschen müssten hungern, Millionen in absoluter Armut leben. Von Politik und Wirtschaft fordert Foodwatch ein Umdenken, möglichst erzwungen durch entsprechende Verbote. So spricht sich die Verbraucherorganisation für ein generelles Verbot von Rohstofffonds und Zertifikaten auf Rohstoffe sowie Limits für spekulative Warenterminverträge aus. Außerdem sollten sich institutionelle Anleger wie Versicherungen und Stiftungen nach dem Wunsch von Foodwatch nicht mehr am Handel mit Rohstoffderivaten beteiligen. Zentrale Zielfigur des Foodwatch-Protestes ist der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Bank, Josef Ackermann. Unter dem Motto ""Hände weg vom Acker, Mann!"" startete die Verbraucherorganisation eine Aktion, mit der Verbraucher persönlich beim Chef der Deutschen Bank protestieren können. Die Deutsche Bank wies die Vorwürfe zurück. Preissteigerungen und Schwankungen bei Agrarrohstoffen seien vorrangig auf Wetterereignisse, die steigende Nachfrage aus den Schwellenländern, das veränderte Ernährungsverhalten sowie den wachsenden Bedarf an Biodiesel und Wechselkursschwankungen zurückzuführen.","Harte Worte, die aufrütteln sollen: Unter dem Motto ""Hände weg vom Acker, Mann!"" ruft Foodwatch zum Protest gegen den Chef der Deutschen Bank auf. Banken seien mitverantwortlich für den Hunger in der Welt, kritisieren die Verbraucherschützer. Das Geldinstitut weist die Vorwürfe zurück - und schiebt die Schuld aufs Wetter.",geld,https://www.sueddeutsche.de/geld/foodwatch-kritisiert-spekulation-mit-nahrungsmitteln-der-hunger-der-banken-1.1167705,Kritik an Spekulation mit Nahrungsmitteln - Foodwatch gibt Banken Mitschuld an Hungersnöten,00/10/2011,Hunger durch Investmentbanken,"Neue Foodwatch Studie beschuldigt Banken, Versicherungen und Pensionsfonds der Spekulation mit Nahrungsmitteln.","Investmentbanken, Hunger, Spekulation, Nahrungsmittel, Banken, Versicherungen, Pensionsfonds, Foodwatch, Deutsche Bank, Josef Ackermann","Investmentbanken wie die Deutsche Bank und Goldman Sachs spekulieren mit Nahrungsmitteln und verschlimmern damit den Hunger in der Welt, so eine neue Studie von Foodwatch. #Investmentbanken #Hunger #Spekulation #Foodwatch""" 148,"Mitte der neunziger Jahre hat Alberto Vilar Reichtum angehäuft, doch seinen Namen kennt die Welt nicht. Der Fondsmanager mit dem Jungsgesicht und den abstehenden Ohren beginnt Orchestern, Universitäten und Opernhäusern überall auf dem Erdball Spenden zu versprechen, auf dass sie seinen Namen verbreiten. Insgesamt sagt er 300 Millionen Dollar zu. So viel Geld hat der Musik niemand versprochen, seit dem Bayernkönig Ludwig II. vor 125 Jahren die Leidenschaft für Richard Wagner übers royale Haupt wuchs. ""Vilar spendet Geld, als sei es Wasser. Er hat einen ernsten Schaden."" Dies ist Donald Trumps Fazit. Wegen Postbetrugs verhaftet Ludwig II. ertrank im Starnberger See, im Clinch mit einem Arzt, unzurechnungsfähig. Alberto Vilar, 67 Jahre, wird in Kürze der Prozess gemacht. 2005 fingen ihn zwei Zivilpolizisten am New Yorker Flughafen Newark ab. ""Wir verhaften sie wegen Postbetrugs"", sagten sie. ""Was ist das?"", fragte er. Sie steckten ihn in eine Zelle ohne Fenster, Waschbecken oder Klo, in der 24 Stunden Licht brannte. In Freiheit hatte er der Opernwelt ein Spektakel geboten, wie sie es seit Ludwig II. nicht mehr erlebt hatte. Wer immer es hören musste, dem erzählte Vilar die Geschichte eines wilden Lebens. Der Vater Zuckerbaron in Kuba, die ganze Familie durch Castros Revolution aus dem Land getrieben: ""Wir verloren alles"". Wer wollte das nachprüfen, Opernintendanten interessierten sich ohnehin mehr für die harte Währung, die dieser kubanische Aufsteiger anbot. Nach Jobs an der Wall Street hatte er sich, 39 Jahre alt, mit einer Vermögensverwaltung selbständig gemacht. Er hatte Mathematik und Physik studiert und erkannte früh die technologischen Trends Computer und Internet. Er setzte alles auf Aktien wie Microsoft, E-Bay oder Amazon und surfte auf der Bugwelle ihres Booms. ""Die Risiken seiner Strategie sind enorm"", sagte der Silicon-Valley-Investor Roger McNamee. ""Seine guten Perioden sind sensationell, seine schlechten furchterregend"". Konzertsaal im Apartment Zunächst geht alles gut. Laut dem Magazin Fortune wirft seine Vermögensverwaltung Amerindo von 1989 bis 1999 jährlich 28 Prozent Rendite ab. Der Technologie-Boom Ende der neunziger Jahre macht ihn endgültig zum König, er verwaltet bis zu acht Milliarden Dollar. Seinen Namen wissen aber nur ein paar Finanzinteressierte. Jetzt wird es Zeit, dass die Welt ihn kennenlernt, ein sorgfältig modelliertes Wesen, den Opernliebhaber Alberto Vilar. Der in seinem Apartment bei der New Yorker UN-Zentrale einen Konzertsaal errichten will. Der Arbeiter zwei Jahre lang damit beschäftigt, eine Innenwand dem Salzburger Mozarteum nachzuempfinden. Der Kronleuchter aufhängen lässt, die aussehen müssen wie in New Yorks erstem Opernhaus Met. Lesen Sie auf der nächsten Seite: ""Vilar spendet Geld, als sei es Wasser. Er hat einen ernsten Schaden.""",In den großen Konzerthäusern der Welt wollte Alberto Vilar seinen Namen eingraviert sehen und Applaus empfangen - jetzt steht er vor Gericht.,geld,https://www.sueddeutsche.de/geld/sz-serie-die-grossen-spekulanten-32-der-maezen-der-sich-liebte-1.691474,"SZ-Serie: Die großen Spekulanten (32) - Der Mäzen, der sich liebte",00/05/2010,"Alberto Vilar - Reichtum, Spenden und Postbetrug",Ein Mann mit einem wilden Leben und einem ernsten Schaden. Was hat er versprochen?,"Alberto Vilar, Reichtum, Spenden, Postbetrug, Vermögensverwaltung, Opernliebhaber, Konzertsaal, Finanzinteressierte, Ludwig II, Castros Revolution","Erfahren Sie, warum Alberto Vilar als der König der Vermögensverwaltung galt, wie er Spenden in Millionenhöhe versprach und wegen Postbetrugs angeklagt wurde. #AlbertoVilar #Vermögensverwaltung #Postbetrug #Spenden #Orchestern #Opernhäusern #LudwigII #CastrosRevolution" 149,"Karl Michael Betzl wird vorerst nicht als oberster bayerischer Datenschützer arbeiten. Landtagspräsident Alois Glück (CSU) teilte bei einer Pressekonferenz mit, Betzl werde nach seiner Krankheit die Amtsgeschäfte zunächst nicht aufnehmen. Der Jurist kann momentan aus gesundheitlichen Gründen seiner Arbeit nicht nachgehen. Das Türschild von Betzls Büro Betzl selber nahm keine Stellung: ""Ich kann zur Sache nichts sagen"", sagte er Mittwoch der Süddeutschen Zeitung und bestätigte lediglich, dass am Vortag Steuerfahnder eine Hausdurchsuchung bei ihm daheim in München sowie in seinen Amtsräumen in der Münchner Wagmüllerstraße durchgeführt hätten. Landtagspräsident Glück sagte: ""Wie für jeden Staatsbürger gilt auch für ihn in dieser Situation die Unschuldsvermutung."" Er äußerte Verständnis dafür, dass der Beschuldigte derzeit nicht an die Öffentlichkeit trete. Ihm gegenüber habe Betzl aber betont, dass er keine Grundlage für die Vorwürfe sehe. Das aber müsse nun rechtsstaatlich geklärt werden, sagte der Landtagspräsident - und zwar zweifelsfrei, um eine Beschädigung des Amtes des Datenschutzbeauftragten zu vermeiden. Glück gab an, dass Betzl selbst ihn am Dienstag von den Durchsuchungen unterrichtet habe und sie übereinstimmend beschlossen hätten, dass dieser fortan sein Amt ruhen lässt. ""Ich war verblüfft"", sagte der Landtagspräsident auf die Frage, wie er auf die Nachricht reagiert habe. Die Abendzeitung hatte berichtet, dass Steuerfahnder am Dienstag dessen Haus und Diensträume durchsucht hatten. Demnach soll Betzls Name auf der DVD aus Liechtenstein auftauchen, die Grundlage der Ermittlungen gegen deutsche Steuersünder ist und für die der Bundesnachrichtendienst (BND) 4,2 Millionen Euro bezahlt haben soll. Ebenfalls pikant: Betzls Frau soll Informationen der Abendzeitung zufolge ebendort, beim BND, unter dem Decknamen Melanie Rengstorf arbeiten. Glück sagte, er sei sich mit Betzl einig, dass das Amt des Datenschützers nicht beschädigt werden dürfe. Auf Nachfrage versicherte Glück, dass das Amt voll arbeitsfähig sei, Vertretungsregeln für den Krankheits- und Urlaubsfalls seien wirksam. Auf die Frage, ob er mit weiteren Verdachtsfällen im Landtag rechne, sagte Glück: ""Dies ist kein Fall des Landtags, sondern der Fall einer bayerischen Behörde."" Er habe keinen Grund zu vermuten, dass noch mehr Fälle auftauchen. Die Ermittlungen in der Steueraffäre werden sämtlich von der Staatsanwaltschaft Bochum geführt. Die Behörde gab auf Anfrage keine Stellungnahme ab. Somit ist unklar, um welche Summen es geht, und ob ein formelles Ermittlungsverfahren gegen Betzl eingeleitet wurde. Die Opposition im bayerischen Landtag äußerte sich besorgt über die Ermittlungen gegen Betzl. ""Für uns ist es eine beunruhigende Information, dass höchste bayerische Beamte in die Affäre um Steuerhinterziehung in Liechtenstein verwickelt sein sollen"", sagte Christine Stahl, die rechtspolitische Sprecherin der Grünen. Sie halte es für richtig, dass Herr Betzl bei so schweren Vorwürfen sein Amt ruhen lässt und fügte hinzu: ""Endgültig können wir den Fall aber erst beurteilen, wenn die Ermittlungen abgeschlossen sind."" Auch Florian Ritter, Mitglied der SPD-Landtagsfraktion und des Verfassungsausschusses, nannte es ""eine korrekte Entscheidung"", das Amt ruhen zu lassen. Er betonte aber, dass man nun warten müsse, was an den Vorwürfen dran sei. Seit knapp zwei Jahren im Amt Im Februar 2006 wählte der Bayerische Landtag Karl Michael Betzl mit 108 von 147 Stimmen zum Bayerischen Landesbeauftragten für den Datenschutz. Als solcher genoss der promovierte Jurist und Diplomkaufmann einen ausgezeichneten Ruf, galt als patent und intelligent. ""Einen langen Atem und viel Fingerspitzengefühl"" attestierte ihm die Bayerische Staatszeitung zu seinem Amtsantritt. Er selbst sagte damals: ""Mit dem neuen Job kann man sich nicht sehr viele Freunde machen, aber vielleicht Respekt verschaffen."" Als Datenschützer legte er sich immer wieder mit der CSU-Staatsregierung an - etwa bei der Frage der Videoüberwachung in der Öffentlichkeit oder auch was deren Pläne betraf, die Daten der Lkw-Maut zu Fahndungszwecken zu nutzen, die er als ""Einstiege in die generelle Überwachung"" geißelte. Mit seiner Kritik wolle er der Gesellschaft den Spiegel vorhalten und sie fragen, welchen Preis sie zu zahlen bereit ist, um Kriminalität zu bekämpfen. Wenn man diese wirklich auslöschen wolte, ""müsste man gegen ins Unendliche gehende Freiheitseinschränkungen hinnehmen"". Auch zum Steuerrecht äußerte sich der Datenschützer einmal: Vor einem Jahr hat er in einem Bericht eine Vereinfachung des deutschen Steuerrechts gefordert: ""Je stärker auf die Einzelfallgerechtigkeit ausgerichtet das Rechtssystem ist, desto komplizierter wird es und desto mehr Kontrollen sind beispielsweise in den Bereichen Steuern, Abgaben und staatliche Leistungen erforderlich"", schrieb er in einem Tätigkeitsbericht. Hier könnten mit Pauschalierung sehr viele Gängeleien verhindert werden, schrieb Betzl der Abendzeitung zufolge.","Der bayerische Datenschutzbeauftragte Karl Michael Betzl lässt sein Amt ruhen: Grund ist der Verdacht auf Steuerhinterziehung. Landtagspräsident Glück: ""Ich war verblüfft.""",geld,https://www.sueddeutsche.de/geld/datenschuetzer-im-visier-der-steuerfahnder-betzl-meldet-sich-ab-1.589689,Datenschützer im Visier der Steuerfahnder - Betzl meldet sich ab,00/05/2010,Datenschutz-Beauftragter krank und unter Verdacht,"Steuerfahnder haben Wohnung und Büros von Karl Michael Betzl durchsucht, der derzeit nicht als bayerischer Datenschutzbeauftragter arbeitet. ","Datenschutz, Bayern, Steuerfahnder, Karl Michael Betzl, Liechtenstein, Ermittlungen, Vorwürfe, Durchsuchung, Amtsgeschäfte, Vertretungsregeln",Datenschutzbeauftragter Bayerns erkrankt und unter Verdacht: Steuerfahnder durchsuchen Karl Michael Betzls Wohnung und Büros. #Datenschutz #Bayern #Steuerhinterziehung 150,"Seine neueste Errungenschaft steht auf dem Regal in seinem Büro: Stolz zeigt Alessandro Profumo, 53, das kleine Modell eines BMW-Motorrads. Mit der schweren Maschine unternimmt er am Wochenende Touren ins Umland von Mailand, seine Frau ist manchmal auch dabei, fährt aber eine rote Ducati. Profumo ist einer der dienstältesten Bankchefs. Unicredit zählt mit 10.000 Filialen in 22 Ländern zu den zehn größten Banken Europas und ist bisher relativ glimpflich durch die Krise gekommen. Vor fünf Jahren hatte Profumo die HypoVereinsbank gekauft, eine der größten Bankübernahmen überhaupt. Alessandro Profumo ist Chef der Bankengruppe Unicredit. 2005 hat er die HypoVereinsbank übernommen. SZ: Herr Profumo, vor fünf Jahren haben Sie im SZ-Interview angekündigt, die HVB werde Deutschlands beste Bank werden. Das ist ja schief gegangen, oder? Alessandro Profumo: Warum? Man muss sich immer ehrgeizige Ziele setzen. Wir haben in den vergangenen Jahren eine Menge erreicht. Die HypoVereinsbank steht gut da, und zählt heute gemessen an der Ertragsstärke zu den besten Banken in Deutschland. Auch bei der Kundenzufriedenheit haben wir erhebliche Fortschritte gemacht. Wir müssen uns vor niemandem verstecken. Wenn die HVB nicht Teil einer starken Gruppe geworden wäre, würde das heute - im dritten Jahr der Krise - möglicherweise anders aussehen. SZ: Vorne liegt hierzulande immer noch klar die Deutsche Bank. Vergleichen Sie sich mit Josef Ackermann? Der ist doch ein anderer Typ als Sie. Profumo: Ich kenne Joe Ackermann gut, wir begegnen uns häufig und tauschen uns oft aus. Aber es gibt natürlich Unterschiede: Ackermann wurde stark durch das Investment-Banking geprägt. Ich komme aus dem klassischen Bankgeschäft. SZ: Können Sie Ackermann einen Tipp geben, wie er sein Image verbessern könnte? Profumo: Wieso? Ist sein Image in Deutschland nicht gut? International ist sein Ansehen sehr hoch, ich lese aber auch nicht jeden Tag die deutschen Zeitungen. SZ: Wie gut ist denn Ihr Deutsch? Profumo: Ich habe an der Uni ein wenig Deutsch studiert. Nach der Übernahme der HVB wollte ich das auffrischen. Es ist immer etwas anderes, wenn Sie Menschen in ihrer eigenen Sprache begegnen können. Dann kam aber die Krise und es fehlte die Zeit. Vielleicht habe ich später noch Gelegenheit dazu. SZ: Haben Sie den Kauf der HVB je bereut? Profumo: Nein. Ich habe überhaupt keinen Grund, den Kauf der HypoVereinsbank zu bereuen. Natürlich gibt es immer Dinge, die besser laufen als erwartet, und Dinge, die schlechter laufen. Aber wir haben heute ein hervorragendes Management-Team, im Geschäft mit Firmenkunden und im Investmentbanking haben wir die Stärken der HypoVereinsbank ausgespielt. Und selbst das Privatkundengeschäft liefert heute Gewinn ab. Das war nicht immer so. SZ: Was haben Sie von Deutschland in den letzten fünf Jahren gelernt? Profumo: Ganz klar, die Entscheidungsprozesse werden in Deutschland einfach besser gemanaged. Wir Italiener bringen dagegen mehr Leidenschaft ein. SZ: Sie meinen, Italiener sind chaotischer. Profumo: Sagen wir mal, wir sind etwas weniger organisiert. Für uns Italiener ist das Endergebnis wichtiger als der Weg dorthin. Wir versuchen jetzt bei Unicredit, beide Elemente miteinander zu verbinden und zu einer gemeinsamen deutsch-italienischen Führungskultur zu verschmelzen, die auch in anderen Ländern der Gruppe erfolgreich funktionieren kann, beispielsweise in Osteuropa.","Motorradfahrer und Unicredit-Chef: Alessandro Profumo über seinen Kollegen Ackermann, die Krise des Euro - und warum er seine Deutschkenntnisse nicht auffrischen konnte.",geld,https://www.sueddeutsche.de/geld/interview-mit-unicredit-chef-profumo-sehe-ich-veraengstigt-aus-1.969942,"""Interview mit Unicredit-Chef Profumo - ""Sehe ich verängstigt aus?""",00/07/2010,Bankchef Profumo im Interview,Unicredit Chef Alessandro Profumo im Interview zur HVB Übernahme und aktuellen Lage.,"Unicredit, Bank, Alessandro Profumo, HVB Übernahme, Bankenkrise, Ertragsstärke, Kundenzufriedenheit, Investment-Banking, Firmenkunden, Privatkundengeschäft","Lesen Sie das exklusive Interview mit Alessandro Profumo, dem Chef der Bankengruppe Unicredit, über die HVB Übernahme und die aktuelle Lage im Bankensektor. #Unicredit #Bankenkrise #HVBÜbernahme #Interview #Banking." 151,"Es ist noch nicht lange her, dass viele gesetzlich Krankenversicherte ärgerliche Post bekamen: Zusatzbeiträge wurden fällig. Nun kommen wieder Nachrichten von den Kassen, diesmal der angenehmeren Art: Millionen Kassenpatienten kriegen erstmals in großem Stil Geld zurück - einfach so, als Belohnung fürs Dabeisein: In diesen Tagen flattern ihnen Schecks im Wert von insgesamt weit mehr als einer Milliarde Euro ins Haus. Wer 2013 zu bestimmten Stichtagen zahlendes Mitglied war, bekommt bis zu 125 Euro Treueprämie - ein bislang einmaliger Geldregen für die Mitglieder von 17 bundesweit offenen Krankenkassen. Der knallharte Wettbewerb unter den gesetzlichen Versicherern macht es möglich. Und die Jagd nach Neukunden geht weiter. In diesem Jahr zeigen sich sieben solvente Kassen erneut spendabel. Dicke Prämien von bis zu 120 Euro und mehr sollen 2014 wieder für jede Menge Zulauf sorgen. Schüttet eine Krankenkasse Boni aus, haben nur ihre selbst zahlenden Mitglieder Anspruch auf das Geld. Mitversicherte Ehepartner oder Kinder bekommen keine Gutschrift. Sie gelten lediglich als Versicherte. Wer mit seinen Beiträgen in Verzug ist, kriegt ebenfalls keine Erstattung. Gleiches gilt, wenn Dritte die Zahlung übernehmen, wie es beispielsweise bei Lohnersatzleistungen wie dem Arbeitslosengeld I und II, bei Reha-Leistungen für Behinderte oder beim Wehrdienst der Fall ist. Dass sich die Geld-zurück-Werbeaktion auszahlt, zeigt das Beispiel der Techniker Krankenkasse (TK). Der Versicherer hat der Barmer GEK zum Jahreswechsel den Rang als größte gesetzliche Kasse abgelaufen. Der neue Marktführer konnte im vergangenen Jahr 420 000 Neukunden dazugewinnen und liegt jetzt bei 8,68 Millionen Versicherten. ""Das bislang stärkste Wachstum innerhalb eines Jahres"", wie ein TK-Sprecher sagt. Das liegt nicht zuletzt daran, dass die TK für 2013 eine Dividende von 80 Euro auslobte. Für das Geldgeschenk mussten die 6,3 Millionen selbst zahlenden Mitglieder nichts weiter tun, als zum Stichtag dort versichert zu sein. Für 2014 soll es noch einmal 80 Euro von der TK geben. Von Februar an gehen die Dankeschön-Schecks als Massensendung raus: 500 Millionen für 2013 und die gleiche Summe schon im Voraus für dieses Jahr. ""Gibt es zwei selbst zahlende Mitglieder in einer Familie, haben sie 320 Euro auf einen Schlag in der Post"", begeistert sich die TK. Wer es sich im Lauf des Jahres anders überlegt und der TK den Rücken kehrt, muss keinen Cent zurückzahlen. Die Erstattungen müssen allerdings in der Steuererklärung auftauchen. Momentan sei die Situation in den Sozialsystemen offensichtlich sehr komfortabel, heißt es beim GKV-Spitzenverband in Berlin. Erwirtschaften gesetzliche Versicherer ein Plus aus den Zuweisungen des Gesundheitsfonds und haben sie ihre Pflicht zur Auffüllung der gesetzlichen Rücklagen erfüllt, ist der Weg frei für werbewirksame Prämienaktionen. ""Jetzt herrscht wieder Wettbewerb"" Davon profitierten 2013 unter anderen die Mitglieder von BKK Firmus, hkk, HEK, Atlas BKK Ahlmann, Big direkt gesund, BKK Akzo Nobel-Bayern oder IKK gesund plus. Ihnen gehen gerade jeweils Schecks über 75 oder 120 Euro zu, manchmal auch über 30 oder 60 Euro, je nach Anbieter und Stichtagsregelung. ""Jetzt herrscht wieder Wettbewerb, der war zwischenzeitlich durch den Einheitsbeitrag von 15,5 Prozent total eingeschlafen"", sagt Stefan Nuding von der Verbraucherzentrale Bayern. Für 2014 fallen die Boni der Krankenkassen etwas bescheidener aus. Neben der TK wollen nur noch die BKK ATU (30 Euro Prämie), die BKK firmus (120 Euro), die BKK Akzo Nobel (90 Euro), die hkk (100 Euro), die BIG direkt (100 Euro) sowie die BKK Mobil Oil* (120 Euro) ihren Mitgliedern Schecks ausstellen - das gilt auch für zukünftige Mitglieder: Das Geld erhalten sogar oft noch Versicherte, die erst zum 1. Dezember Mitglied werden. ""Prämien sind ein starkes Argument für den Krankenkassenwechsel, aber nicht alles"", sagt eine Sprecherin des GDV. Beim Umstieg sollten Bürger auf das gesamte Leistungspaket achten, rät auch Nuding. Viele Kassen bieten neuerdings spürbar mehr für den gleichen Beitrag. Angefangen bei Zuschüssen für Brillen, Zahnreinigung, Osteopathie, alternative Medikamente über Gratis-Abnehmkurse und Impfungen bis zu schnelleren Arztterminen. Wer zu einer der spendablen Kassen wechseln will, kann seine bisherige gesetzliche Absicherung jederzeit kündigen - wenn er mindestens 18 Monate lang dort Mitglied war. Die Frist beträgt dann zwei Monate zum Monatsende. Die Kündigung muss immer schriftlich erfolgen. Die alte Kasse ist verpflichtet, die Bestätigung spätestens 14 Tage nach Erhalt der Kündigung zu verschicken. Für die Wahl der neuen Kasse bleibt dann jede Menge Zeit. Wichtig: Keine Kasse darf Versicherte ablehnen. Auch dann nicht, wenn sie krank sind oder betagt. *Anmerkung der Redaktion: In einer früheren Version hieß es, die BKK Mobil Oil habe auch 2013 eine Prämie ausgeschüttet. Das ist nicht der Fall. Wir bitten, den Fehler zu entschuldigungen.","Prämie rückwärts: Mehr als eine Milliarde Euro schütten Krankenkassen derzeit an Mitglieder aus - einfach so, nur fürs Dabeisein. Um vom Konkurrenzkampf der Versicherer zu profitieren, müssen Verbraucher ein paar Dinge beachten.",geld,https://www.sueddeutsche.de/geld/ausschuettung-der-kassen-krankenversicherte-koennen-treuepraemie-kassieren-1.1881071,Wie Krankenversicherte Treueprämie kassieren,00/02/2014,Milliardenregen für Kassenpatienten,Geldregen für Millionen Kassenpatienten - bis zu 125 Euro Treueprämie. Die besten Krankenkassenboni 2014.,"Krankenkassen, Zusatzbeiträge, Treueprämie, Gesetzliche Versicherung, Gesundheitsfonds, Kassenpatienten, Mitglieder, Wettbewerb, Dividende, Neukunden","Millionen Kassenpatienten bekommen Treueprämien im Wert von über einer Milliarde Euro. Erfahren Sie hier, welche Krankenkassen die besten Boni für 2014 anbieten!"" #Krankenkassen #Treueprämien #GesetzlicheVersicherung #Gesundheitsfonds #Wettbewerb." 152,"Der Mann kennt sich aus mit Schuldenkrisen und Finanzpolitik. Sein Geldinstitut hatte ein paar Verbindlichkeiten zu viel angehäuft, der deutsche Staat musste helfen. Noch heute ist er mit 25 Prozent an der Commerzbank beteiligt. Umso erstaunlicher, was Vorstandschef Martin Blessing jetzt zu den Problemen Griechenlands herauslässt: Der Mittelmeer-Staat brauche ""eine Umschuldung bis zur teilweisen Entschuldung"". Starke Worte. Blessing will vorangehen, das sei sein persönliche Interesse. Konkret fordert der Chef der zweitgrößten Bank Deutschlands, dass Griechenlands Gläubiger ihre alten Anleihen in neue, 30 Jahre laufende Papiere tauschen - und dabei einen Abschlag von 30 Prozent hinnehmen. Er ist für einen ""Haircut"", einen Schuldenschnitt. Das Land stehe ohne Unterstützung der Partnerländer ""praktisch vor dem Zusammenbruch"", schreibt er kühl und korrekt in der Frankfurter Allgemeinen. Auch für den Investor George Soros ist klar: Griechenland bewege sich auf einen Zahlungsausfall zu. Die führenden Politiker der EU sollten sich einen Plan B zurechtlegen, um eine Ansteckung auf andere Länder zu verhindern. Für Plan B könnte man auch Plan P schreiben - ""P"" wie Pleite. Die Realität ist in den Top-Etagen der Finanzwirtschaft angekommen, und von da wird sie vermutlich bald die Politik erreichen: Griechenland wird wohl, wenn alles so bleibt, seine Schulden nie zurückzahlen können, auch nicht bei immer neuen Krediten. Seit dem Frühjahr 2010 hatte die EU, im Zusammenspiel mit dem Internationalen Währungsfonds (IWF), mit ihren Ausleihungen den Crash verhindern wollen. Doch die Schuldenquote von Hellas stieg weiter. Das Land habe viel getan, um das Defizit zu senken, erkennt IWF-Chefin Christine Lagarde: ""Wir alle wissen aber, dass das nicht ausreicht."" Nun muss eine Zäsur her: Die Gläubiger verzichten dabei teilweise auf ihr Geld, damit Griechenland erstarkt. Blessings Bitten wirken wie ein Fanal. Es geht ums Ganze in Europa. Die Euro-Krise schwappt auf Belgien, Italien und Spanien über, Kernländer der Währungsgemeinschaft. An den Börsen sind die Händler in heller Panik, weil eine Zahlungsunfähigkeit Griechenlands zum Greifen nahe ist. Der Schuldenerlass für Athen - und damit ein drohender ""Default"", die Pleite eines Euro-Mitglieds - wird nicht mehr nur in Kreisen von Professoren debattiert. Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble mahnt zwar an, ""dass in einer so nervösen Lage nicht Ansteckungsgefahren verstärkt"" werden dürfen. Doch zugleich beharrt er darauf, dass ""die privaten Gläubiger beteiligt werden"" an einer Rettung Griechenlands. Dass die Radikalkur mit einem teilweisen Zahlungsausfall griechischer Schuldtitel verbunden ist, wird nun in Kauf genommen. ""Es könnte der Fall eintreten, dass es in einer sehr kurzen Phase zu einem zeitweisen Zahlungsausfall kommt"", gesteht der niederländische Finanzminister Jan Kees de Jager ein. Das alles kommt einer 180-Grad-Wende in Europa gleich. Galt es bislang doch, den ""Default"", den Zahlungsausfall, um jeden Preis zu verhindern. Es ist ein gewagtes Manöver. Nicht alle sind damit einverstanden, was sich da anbahnt, was da in Deutschland und anderswo angedeutet wird. Diese Debatte sei ""weder korrekt eröffnet noch abgeschlossen"" worden, sagt Spaniens Ministerpräsident José Luis Rodríguez Zapatero. Wer einen solch großen Stein ins Rollen bringe, müsse sich vorher der Auswirkungen bewusst sein. Seine Regierung, so Zapatero, halte diesen Weg nicht für ""adäquat"". Die bittere Bilanz nach gut einem Jahr Griechenland-Drama: Weiter Konfusion trotz großer internationaler Milliarden-Hilfen. Die Euro-Gruppe hat zwar auf ihrem Krisentreffen am Montag die Tür aufgestoßen zu üppigen Rettungsmaßnahmen für Pleitekandidaten. Auch sollen die Laufzeiten für die Notkredite verlängert und die Zinsen gesenkt werden. Doch die Nerven der Börsianer liegen blank. ""Europa erlebt den gefährlichsten Moment seit Beginn der Schuldenkrise"", konstatiert der sonst so nüchterne Chefökonom der Berenberg Bank, Holger Schmieding. In den Banken und Versicherungskonzernen dürften die Risikokontroller bang auf ihre Bilanzen schauen - und sich fragen, wie hoch der Abschreibungsbedarf im Ernstfall ist. Schon heute ist klar: Die Kapitaldecke ist in vielen Fällen zu knapp, wenn nach Griechenland, Portugal und Irland noch weitere Staaten kippen und die privaten Gläubiger zur Verantwortung gezogen werden. Am Freitag kommt die Stunde der Wahrheit: Dann publiziert die Europäische Bankenaufsicht EBA die Ergebnisse ihres jüngsten Stresstests. Es ist gewagt, dass in dieser aufgeheizten Stimmung Commerzbank-Chef Blessing vorprescht. ""Kein demokratisch durchsetzbares Sparpaket wird es dem Land ermöglichen, in absehbarer Zeit an den Kapitalmarkt zurückzukehren und seine Schulden mit Zinsen zurückzuzahlen"", analysiert er. In Portugal und Irland sehe es nicht viel besser aus. Und Spanien sowie Italien seien in Gefahr, sich zu infizieren.","Die Wirklichkeit erreicht die Wirtschaft: Commerzbanker Blessing sieht die Pleite auf Griechenland zukommen und plädiert für einen Schuldenerlass. Es könnte die einzige Rettung für das marode Land sein, auch wenn es einen zeitweisen Zahlungsausfall bedeuten dürfte. Aber Politik und Europäische Zentralbank haben Angst - für sie ist ein Zahlungsausfall auch der Sündenfall.",geld,https://www.sueddeutsche.de/geld/banker-fuer-schuldenerlass-plan-p-fuer-griechenland-1.1119486,Banker für Schuldenerlass - Plan P für Griechenland,00/07/2011,"Blessing fordert ""Haircut"" für Griechenland","Martin Blessing, der Chef der Commerzbank, fordert für Griechenland eine Umschuldung mit einem Abschlag von 30 Prozent. Lesen Sie mehr.","Schuldenkrise, Finanzpolitik, Commerzbank, Umschuldung, Griechenland, Gläubiger, Anleihen, Schuldenschnitt, Europa, Zahlungsausfall","Martin Blessing, CEO der Commerzbank, fordert für Griechenland eine Umschuldung mit einem 30%igen Schuldenschnitt. Lesen Sie mehr über die Schuldenkrise und Finanzpolitik in Europa. #Schuldenkrise #Griechenland #Finanzpolitik #Commerzbank #Umschuldung" 153,"Kein Bankenchef in Deutschland hat in der Finanzkrise einen größeren Scherbenhaufen hinterlassen als Georg Funke mit der Hypo Real Estate (HRE). Rund 100 Milliarden Euro an Kapital und Bürgschaften kostete den Staat die Rettung des maroden Instituts. Um so viel zu verdienen, müssen drei Millionen Menschen in Deutschland ein ganzes Jahr arbeiten. Das Debakel könnte für Funke und die Finanzbranche weitreichende Folgen haben. Der Münchner Staatsanwaltschaft liegen zahlreiche Erkenntnisse vor, die den früheren HRE-Chef schwer belasten. Seit bald zwei Jahren ermitteln die Strafverfolger gegen den gesamten ehemaligen HRE-Vorstand sowie gegen Ex-Aufsichtsratschef Kurt Viermetz. Nun werden die Anschuldigungen sehr konkret, wie Recherchen der Süddeutschen Zeitung ergaben. Zeugenaussagen sowie Protokolle und E-Mails aus der HRE wie auch Dokumente der Bankenaufsicht haben den Verdacht der Staatsanwaltschaft erhärtet, dass der ehemalige Vorstandschef Bankvermögen veruntreut, nicht wie ein gewissenhafter Kaufmann agiert und die Aktionäre getäuscht habe. Die schwersten Vorwürfe kommen von einem früheren Vorstandsmitglied und einem Ex-Manager der Deutschen Bank sowie von einem Wirtschaftsprüfer der KPMG: Sie berichteten den Ermittlern von fachlichen Mängeln in der HRE, von riskanten Geschäften, wildem Wachstum und einer unvollständigen und undurchsichtigen Mitteilung an die Aktionäre. ""Das wird ein Musterprozess, der bis zum Bundesgerichtshof führt"", glaubt ein Finanzexperte, der die HRE und das Ermittlungsverfahren gut kennt. Vom Bundesgerichtshof (BGH) in Karlsruhe gibt es neuerdings erste Hinweise, dass bei den Banken nach den Exzessen der vergangenen Jahre künftig ein strengerer Maßstab angelegt werden soll. Bekommt Funke das nun als Erster zu spüren, stellvertretend für seine Branche, die mit waghalsigen Spekulationsgeschäften beinahe die Weltwirtschaft in den Abgrund gerissen hätte? Wird er als erster ehemaliger Bankchef wegen Verlusten in Milliardenhöhe angeklagt?",Massive Vorwürfe gegen Georg Funke: Seit zwei Jahren ermittelt die Staatsanwaltschaft München gegen den früheren Chef der Hypo Real Estate. Nun werden die Anschuldigungen konkret.,geld,https://www.sueddeutsche.de/geld/hypo-real-estate-ermittlungen-die-akte-funke-1.17689,Hypo Real Estate: Ermittlungen - Die Akte Funke,00/02/2010,"Bankenkrise: Funke veruntreut, getäuscht, versagt?",Der Fall Georg Funke und die Hypo Real Estate: ein Musterprozess für die Finanzbranche?,"Bankenkrise, Georg Funke, Hypo Real Estate, Veruntreuung, Finanzbranche, Musterprozess, Exzesse, Banken, Spekulationsgeschäfte, Bundesgerichtshof","Ist Georg Funke der erste ehemalige Bankchef, der wegen Milliardenverlusten angeklagt wird? Der Fall Hypo Real Estate könnte ein Musterprozess für die Finanzbranche werden. #Bankenkrise #GeorgFunke #HypoRealEstate" 154,"""Naschgärten"" - da ist die Assoziation zum Wiener Naschmarkt nicht weit. Ganz so viel an süßer Kost hat das Grundstück für das Neubauprojekt ""Perlacher Grün"" an der Münchner Hochäckerstraße nicht zu bieten. Aber die Beeren und Sträucher, die die Gartenanlagen des knapp 9000 Quadratmeter großen Areals in Altperlach einmal zieren sollen, werden den Bewohnern zumindest Fruchtiges bieten. Nach den Worten von Christian Grabinger, dem Verkaufsleiter der Demos, werden diese Gärten, die zwischen den beiden Gebäuderiegeln des neuen Wohnensembles geplant sind, auch über Sitzgelegenheiten und einen Spielplatz verfügen. 133 Eigentumswohnungen errichten die Demos Wohnbau und ihr Schwesterunternehmen Induwo von Herbst an auf dem Grundstück, auf dem sich vorher eine Großgärtnerei befand. Die Häuser 1 bis 6 im Gebäude auf dem hinteren Grundstücksteil (67 Wohnungen) realisiert die Demos, die Häuser 7 bis 12 im vorderen, zur Hochäckerstraße hin gelegenen Gebäude (66 Wohnungen) die Induwo. Laut dem architektonischen Konzept (verantwortlich: Honigmann Will & Partner Architekten, München) soll hier eine Wohnanlage entstehen, die sich ""optimal in die weitläufigen Park- und Grünflächen an der Hochäckerstraße einfügt"". Die Flächen der Ein- bis Fünfzimmerwohnungen in den beiden Gebäuden reichen von 35 bis zu gut 120 Quadratmetern. Die künftigen Wohnungseigentümer sollten dem Verkaufsleiter zufolge eine ruhige Lage im Grünen bevorzugen, die hier schon durch den nahe gelegenen Perlacher Forst gewährleistet sei. Viel Glas, hohe Räume: 133 Wohnungen errichten die Demos Wohnbau und Iduna Wohnbau. Charakteristisch für die Architektur der Wohnanlage seien auf der Südseite die sich über die gesamte Wohnungsbreite erstreckenden, zwei Meter tiefen Balkone sowie die Loggien und Terrassen. Es gebe auch einige Wohnungen mit großzügiger Dachterrasse und Dachgarten. Auf der Nordseite des Ensembles soll jedes Haus durch farbig gestaltete Eingänge einen ""hohen Wiedererkennungswert bekommen"", wie es im Exposé heißt. Die Fassaden würden hier durch einzeln versetzte Balkone aufgelockert. Für architektonische Abwechslung sollen auch die verschiedenen Höhen der Gebäudeteile sorgen, die über zwei bis vier Obergeschosse verfügen werden. Zu den Vorzügen ihrer weitgehend gleichartig geplanten Wohnungen am neuen Standort in der Gartenstadt Perlach zählen Demos und Induwo Raumhöhen von 2,55 Metern, große Glasfensterfronten auf der Südseite, ""durchdachte Grundrisse"" und eine ""hochwertige Ausstattung"". Zu Letzterer werden unter anderem Fußbodenheizung, Parkett in allen Aufenthaltsräumen sowie Rollläden an allen Fenstern gehören. Gebaut wird die Wohnanlage entsprechend der Energieeinsparverordnung (EnEV) 2014. Mit der nur etwa 600 Meter entfernten A8 und dem einen guten Kilometer entfernten Mittleren Ring verfüge die künftige Wohnanlage über eine gute Autoanbindung, gut erreichbar seien auch U- und S-Bahnen. Neubau Tausende Wohnungen und Häuser werden jedes Jahr in München und Umgebung gebaut. Das Angebot ist vielfältig. Unter der Rubrik Neubau stellen wir vor, was wo entsteht. Die durchschnittlichen Quadratmeterpreise für die Wohnungen liegen nach Angaben von Grabinger bei 6250 Euro, die Spanne reiche von 5800 bis 6900 Euro. Die obligatorischen Tiefgaragenstellplätze kosten je nach Kategorie 18 900 bis 27 900 Euro. Bezugsfertig sollen die Objekte im Sommer 2017 sein. Die meisten Käufer sind laut Demos nicht Kapitalanleger, sondern Selbstnutzer. Neben der Demos und der Induwo realisieren auch die HI Wohnbau, die WoWoBau und die Terrafinanz Wohnungsbauprojekte an der Hochäckerstraße. Erworben und entwickelt hat das Areal die Bayerische Hausbau.",Im Perlacher Grün in München entstehen 133 Eigentumswohnungen. Sie sollen 2017 fertig sein. Gebaut wird auf dem Grundstück einer ehemaligen Großgärtnerei.,geld,https://www.sueddeutsche.de/geld/neubau-serie-ruhe-im-stadtgebiet-1.2605111,Neubau-Serie - Ruhe im Stadtgebiet,00/08/2015,"Wohnprojekt ""Perlacher Grün""","Neues Wohnprojekt in Altperlach: 133 Eigentumswohnungen mit großer Terrasse und Dachgarten. Ruhige Lage im Grünen, gute Anbindung. Preis: ab 5800 Euro/m².","Neubauprojekt München, Eigentumswohnungen, Perlacher Grün, Dachgarten, Terrasse, ruhige Lage, gute Anbindung, Preis, 5800 Euro/m², Demos Wohnbau","Neues Wohnprojekt ""Perlacher Grün"" in München-Altperlach: 133 Eigentumswohnungen mit Dachgarten und Terrasse, ruhige Lage, gute Anbindung. Preis: ab 5800 €/m². #Neubauprojekt #München #Eigentumswohnungen #PerlacherGrün" 155,"Wer eine Wohnung sucht, braucht viel Geduld. Vor allem in Großstädten ist der Markt eng. Viele hoffen da auf Hilfe von neuen Anbietern. Name, Adresse, Geburtsdatum. Diese drei Angaben reichen in manchen deutschen Städten, um Briefwahlunterlagen zu beantragen. Sie reichten lange aber auch, um an finanzielle Daten von 7,8 Millionen Menschen zu gelangen, die sich in Zahlungsschwierigkeiten befinden. Einzige Voraussetzung: Man weiß, wie die betreffende Person heißt, wo sie wohnt und wann sie geboren wurde. Schuld daran war eine Sicherheitslücke bei einer der größten Auskunfteien Deutschlands. Die Bertelsmann-Tochter Infoscore Consumer Data hat sensible Finanzdaten offenbar leichtfertig herausgegeben. Nach Recherchen des Radiosenders NDR Info erhält man die Informationen über ein Portal für Mieter-Selbstauskünfte, das eigentlich für Verbraucher gedacht ist, die einem künftigen Vermieter die eigene finanzielle Bonität nachweisen wollen. Wer jedoch Name, Adresse und Geburtsdatum einer beliebigen Person kennt, über die Informationen in der Auskunftei vorliegen, bekam für knapp 20 Euro die gewünschten Informationen - ohne weitere Überprüfung der Identität. Infoscore verzichtete dabei auf die Identifizierung durch einen Personalausweis, wie es beispielsweise Deutschlands bekannteste Auskunftei Schufa verlangt. Nach eigenen Angaben verfügt Infoscore über ""ca. 40 Millionen aktuelle Informationen zum negativen Zahlungsverhalten von über 7,8 Millionen Konsumenten"". Die Bonitätsauskünfte umfassen Daten aus Schuldnerverzeichnissen oder gerichtlichen Mahnverfahren, Angaben über Zahlungsrückstände, erfolglose Pfändungen und beinhalten laut NDR Info sogar Haftbefehle für hartnäckige Schuldner. Zwar verlangt Infoscore für die Auskunft eine gültige Handynummer, um eine Kontroll-SMS zu verschicken - dabei muss es sich aber nicht um die Nummer der betreffenden Person handeln. Walter Krämer von der zuständigen Landesdatenschutzbehörde Baden-Württemberg bezeichnete das Vorgehen von Infoscore bei NDR Info als ""gravierenden Datenschutzverstoß"", der ""jedes Mal einen Ordnungswidrigkeitentatbestand"" darstelle. Auch der Bundesverband der Verbraucherzentralen kritisiert Infoscore und sieht eine Schutzlücke. Unbefugte könnten ohne größeren Aufwand Informationen über finanzielle Probleme bekommen. In Zeiten von sozialen Netzwerken und Online-Telefonbüchern lassen sich Name, Adresse und Geburtsdatum leicht recherchieren - etwa von potentiellen Arbeitgebern, die ihre Bewerber durchleuchten wollen. Der Anbieter argumentiert: Wer sich nicht an Gesetze hält, ist selber schuld Infoscore rechtfertigt sich mit dem Argument, das Unternehmen weise explizit darauf hin, ""dass die Einholung einer Mieterselbstauskunft ausschließlich für die eigene Person zulässig ist."" Wer sich nicht daran halte und die vorgesehenen Sicherungen mit krimineller Energie umgehe, mache sich strafbar. Außerdem habe die Datenschutzaufsicht die Identifizierung per Personalausweis in einem anderen Fall für unzulässig erklärt, dazu läge Infoscore eine schriftliche Erklärung der Auskunftsbehörde vor - eine Darstellung, die das Landesamt für Datenschutz in Baden-Württemberg als ""schlicht falsch"" zurückweist. Auf Anfrage der Süddeutschen Zeitung erklärte Infoscore, dass ""Registrierungs-, Bestell-, Bezahl- und Auslieferungsprozess intensiv überprüft"" würden. Man gehe davon aus, ""dass Personen nun versuchen werden, sich widerrechtlich Datenzugriff zu verschaffen"". Deshalb habe sich Infoscore entschlossen, ""die Mieterselbstauskunft bis auf weiteres vom Netz zu nehmen"". Derzeit seien keine Abfragen mehr möglich, und es würden auch keine weiteren Finanzdaten herausgegeben. Bislang sei Infoscore ""kein einziger Missbrauchsfall bekannt"".","Sicherheitslücke bei einer der größten deutschen Auskunfteien: Praktisch ohne Überprüfung waren sensible Finanzdaten von Millionen Deutschen einsehbar - schnell, einfach und für gerade einmal 20 Euro.",geld,https://www.sueddeutsche.de/geld/datenschutz-intimes-im-angebot-1.2406180,Intimes im Angebot,00/03/2015,Wohnungssuche in Großstädten,Neue Anbieter für Wohnungssuche helfen in engem Markt. Aber Vorsicht vor sensiblen Finanzdaten!,"Wohnungssuche, neue Anbieter, enges Markt, Finanzdaten, Sicherheitslücke, Auskunftei, Bonität, Datenschutz, Schufa, Verbraucherzentralen","Wohnungssuche in Großstädten? Neue Anbieter versprechen Hilfe, aber Vorsicht bei sensiblen Finanzdaten! Eine Sicherheitslücke bei einer Auskunftei wurde enthüllt. Lesen Sie mehr in unserem Artikel. #Wohnungssuche #Finanzdaten #Sicherheitslücke" 156,"Wer das Dilemma der Lebensversicherer verstehen will, muss nur an den deutschen Rentenmarkt schauen. Dort zahlen die Anleger bereitwillig dafür, dass der Staat ihr Geld nimmt. Deutschland gilt noch immer als einer der zuverlässigsten Schuldner der Welt. Entsprechend gering sind die Renditen auf Bundesanleihen: Wer dem Staat für zehn Jahre Geld leiht, bekommt dafür nur noch knapp 1,9 Prozent Rendite - bei 2,5 Prozent Inflation ein Verlustgeschäft. Lebensversicherungen in der Zwickmühle: der Mini-Zins ist Schuld. Die Versicherer stecken deshalb in der Zwickmühle: Legen sie die Ersparnisse ihrer Kunden sicher an, verdienen sie nichts; wollen sie auch nur ein bisschen Rendite sehen, müssen sie erhebliche Risiken eingehen - genau das versuchen Aufsichts- und Eigenkapitalregeln für die Branche aber zu verhindern. Lange Zeit haben die Versicherungsmanager den Anlagenotstand verharmlost. Jetzt spricht der Präsident des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) Klartext: Rolf-Peter Hoenen beunruhigt weniger eine mögliche Staatspleite Griechenlands als der anhaltende Minizins. ""Es ist weit schlimmer als jede Abschreibung auf griechische Staatsanleihen"", sagte der Lobbyist der deutschen Assekuranz auf der Jahrestagung seines Verbandes. Hoenen weiß, es herrscht Krise total: Die Europäische Zentralbank sieht sich gezwungen, die Zinsen tief zu halten und Anleihen angeschlagener Euro-Mitglieder aufzukaufen. Den Preis für das Krisenmanagement zahlen die Anleger: Mit sicheren Geldanlagen verdienen sie nichts. ""Wir brauchen ein Exit-Szenario aus der aktuellen Zinspolitik"", fordert daher der GDV-Chef. Dem Verband gehören unter anderem die beiden Dax-Konzerne Allianz und Munich Re an. Noch kommen die Versicherer mit der Null-Zins-Politik einigermaßen zurecht. Noch profitieren sie von langfristigen Kapitalanlagen, die sie in besseren Zeiten abgeschlossen haben. Doch der Trend weist nach unten: 1990 brachten zehnjährige Bundesanleihen noch mehr als sieben Prozent Ertrag, und die Kapitalanlagen der Versicherer warfen stattliche 6,8 Prozent ab. Für dieses Jahr hofft die Branche nur noch auf eine Nettoverzinsung von rund vier Prozent. Doch selbst das ist bei dauerhaft niedrigen Zinsen nicht zu halten. Die Ratingagentur Standard & Poor's geht deshalb davon aus, dass viele deutsche Lebensversicherer in Zukunft ihre Gewinnbeteiligung senken müssen. Die unsicheren Kapitalmärkte treffen finanzschwache Unternehmen besonders hart. Einige Assekuranzen bieten ihren Kunden schon heute nur noch eine Gewinnbeteiligung, die dem durchschnittlichen Garantiezins von 3,4 Prozent entspricht - weniger geht nicht. Auch stille Reserven gehen irgendwann zu Ende Ein schlechtes Kapitalanlageergebnis kann zwar vorübergehend durch die Auflösung stiller Reserven aufgebessert werden. Doch auf Dauer kann kein Unternehmen mehr ausschütten, als es einnimmt. Egal wie schön die Hochrechnungen in den Angeboten der Lebensversicherer aussehen: Wie üppig die Ablaufleistung am Ende tatsächlich ausfällt, hängt vor allem von der Rendite der Kapitalanlagen ab. Weil es darum schlecht bestellt ist, dürfen mit Beginn des Jahres 2012 die Lebensversicherer ihren Kunden in neuen Verträgen höchstens noch 1,75 Prozent Garantiezins versprechen. EU-Binnenmarktkommissar Michel Barnier zweifelt trotz der offenkundigen Risiken nicht an der Stabilität der Versicherer. Bislang habe sich die Branche als ""äußerst widerstandsfähig"" gegen die Schuldenkrise gezeigt. In Anleihen der sogenannten PIIGS-Länder (Portugal, Irland, Italien, Griechenland und Spanien) hatten die Versicherer zuletzt 30 Milliarden Euro und damit nur drei Prozent ihrer Kapitalanlagen investiert, davon rund 2,8 Milliarden Euro in Athen. ""Damit hätte ein eventueller Zahlungsausfall Griechenlands kaum Auswirkungen auf die Unternehmen und ihre Kunden"", glaubt GDV-Präsident Hoenen. Wie sehr dieses bisschen reinhaut, war in der vergangenen Woche bei Allianz und Munich Re zu beobachten. Abschreibungen auf griechische Staatsanleihen und Aktien summierten sich beim Branchenprimus Allianz im dritten Quartal auf fast eine Milliarde Euro. Nun müssen die Versicherer darauf vertrauen, dass Italien unter der neuen Regierung von Mario Monti die Wende gelingt - schließlich hat allein die Allianz italienische Staatsanleihen im Wert von mehr als 25 Milliarden Euro im Depot. Sollte Rom das gleiche Schicksal drohen wie Athen, kämen auf die Versicherer extreme Belastungen zu. Doch einen möglichen Dominoeffekt schließen die Konzernlenker kategorisch aus. GDV-Präsident Hoenen räumt jetzt aber ein: ""Wenn der Himmel einstürzt, dann sind alle Spatzen tot.""",Der Minizins bringt Versicherer in die Bredouille: Entweder legen sie die Ersparnisse der Kunden sicher an und verdienen wenig - oder sie gehen Risiken ein und erzielen so gegebenenfalls eine höhere Rendite.,geld,https://www.sueddeutsche.de/geld/lebensversicherungen-gefaehrlicher-als-griechenland-1.1192647,Lebensversicherungen - Gefährlicher als Griechenland,00/11/2011,Lebensversicherer in Zwickmühle,Warum der deutsche Lebensversicherungsmarkt in Schwierigkeiten steckt.,"Lebensversicherer, Zinspolitik, Anlagestrategie, Garantiezins, Gewinnbeteiligung, Kapitalanlagen, PIIGS, Schuldenkrise, Stabilität, Rendite","Warum haben Lebensversicherer in Deutschland Probleme? Die Zinspolitik und Anlagestrategie sind schuld. Erfahren Sie mehr über die Garantiezinsen, Gewinnbeteiligungen und Kapitalanlagen." 157,"An diesem Donnerstag werden die Straßen Berlins aussehen wie überdimensionale Krankenhausflure. Zehntausende Klinikärzte, Schwestern, Pfleger und Verwaltungsangestellte werden von drei Standorten in Demonstrationszügen durch die Stadt ziehen, in Dienstkleidung und mit Transparenten und Trillerpfeifen in den Händen. Die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) rechnet mit 72.000 Teilnehmern an der Kundgebung vor dem Brandenburger Tor. ""Lichter aus im Krankenhaus?"" , lautet das Motto des Protests. Noch nie war die Lage in den Krankenhäusern so schlecht, schimpft das Personal. Noch nie sei die Lage der Kliniken so schlecht gewesen, heißt es im Aufruf der Organisatoren. ""Es wird die größte Krankenhaus-Demonstration in der Geschichte der Bundesrepublik sein"", verkündet die DKG. Und um die als verzweifelt empfundene Lage auch dem letzten einzuimpfen, spielt zwischendurch die Medizinerband ""Die toten Ärzte"". Es ist ein mächtiges Bündnis, das da gegen die Politik, gegen die Regierungen in Bund und Ländern trommeln will. Neben der Krankenhausgesellschaft beteiligen sich die Bundesärztekammer, die Gewerkschaften Marburger Bund und Verdi, der Städtetag, die Universitätskliniken, die kommunalen Arbeitgeberverbände und der Deutsche Beamtenbund. Um mehr Leute auf die Straße zu bekommen, wollen die Krankenhäuser ihren Angestellten sogar den Lohn für den Demo-Tag zahlen. Existentielle Not Die Stimmung ist gereizt. Seit Jahren sind die 2100 Kliniken in Deutschland einem harten Sparkurs unterworfen. Es ging der Politik darum, die massiven Kostensteigerungen in den Kliniken im Zaum zu halten. So stecken die Gesetzlichen Krankenkassen jeden dritten Euro ihres Budgets in die Kliniken, 2007 waren das mehr als 51 Milliarden Euro. Die Pauschalen, mit denen die Krankenhäuser ihre Leistungen abrechnen, steigen deshalb nur so stark wie auch die Grundlohnsumme, und dieser Anstieg war in den vergangenen Jahren bescheiden. Zuletzt wurden Kliniken sogar zu einer Art Sonderopfer an die Kassen verpflichtet, um diesen über die Runden zu helfen. Für existentielle Not sorgen aber nach Aussagen der DKG vor allem die jüngsten Tarifabschlüsse und die massiv gestiegenen Kosten für Öl und Strom. Georg Baum, DKG-Hauptgeschäftsführer, beziffert die Summe, die den Kliniken fehlt, auf insgesamt 6,7 Milliarden Euro. 700 Krankenhäuser schrieben rote Zahlen. Die milliardenschwere Kostenlawine bedrohe im kommenden Jahr mehr als 20.000 Arbeitsplätze. Das am Mittwoch von der Bundesregierung beschlossene Hilfspaket, aus dem die Krankenhäuser insgesamt rund drei Milliarden Euro zusätzlich erhalten sollen, gilt als Tropfen auf den heißen Stein, zumal die Hälfte der Gelder bereits zugesagt worden sei. Nach Berechnungen der DKG kämen 2009 nur 1,79 Milliarden Euro zusätzlich bei den Krankenhäusern an. Mehr Geld für die Kliniken gefordert Der Präsident des Städtetags, Münchens Oberbürgermeister Christian Ude, sagte der Süddeutschen Zeitung, das Gesetzesvorhaben dürfe nicht das letzte Wort der Regierung sein. ""So lassen sich die Krankenhäuser nicht retten."" Bund und Länder müssten vielmehr endlich ihr seit Jahren bestehendes Spardiktat beenden. ""Die Kliniken dürfen nicht kaputtgespart werden, denn sie sind das Rückgrat unseres Gesundheitssystems."" Auch Rüdiger Strehl, Generalsekretär des Verbands der Universitätsklinika Deutschlands, forderte die Regierung auf, das Finanzpaket kräftig aufzustocken. Ansonsten seien die Kliniken gezwungen, immer mehr Dienstleistungen an Unternehmen auszulagern, die tariflich nicht gebunden seien. Um die Lage der Krankenhäuser jedoch grundlegend zu verbessern, sei eine grundlegende Reform vonnöten. So müsse man daran denken, ob die in Deutschland bestehende Trennung von niedergelassenen Fachärzten und Krankenhäusern sinnvoll sei. Gesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD) verteidigte die Reform. Mit drei Milliarden Euro aus den Beitragsgeldern verbessere die Regierung die finanzielle Lage der Kliniken und sichere eine gute Versorgung der Patienten. Sie warnte die Krankenhäuser davor, in ihren Forderungen zu überziehen. Die Menschen müssten hart arbeiten, um die Beiträge zu erwirtschaften, und auch sie müssten hohe Energiepreise zahlen. ""Es gibt nicht mehr Geld"", betonte Schmidt.","Krankenhäuser am Tropf der Regierung: Das Geld reicht hinten und vorne nicht, schimpft das Personal. Die Regierung will Milliarden zuschießen - doch den Kliniken ist das nicht genug.",geld,https://www.sueddeutsche.de/geld/krankenhaeuser-erste-hilfe-1.704350,Krankenhäuser - Erste Hilfe,00/05/2010,Größte Krankenhaus-Demo in der Geschichte der BRD,"Über 70.000 Klinikärzte, Schwestern, Pfleger und Verwaltungsangestellte ziehen unter der Organisation der Deutschen Krankenhausgesellschaft durch Berlin.","Krankenhaus-Protest, Berlin, Klinikärzte, Schwestern, Pfleger, Verwaltungsangestellte, Deutsche Krankenhausgesellschaft, Kundgebung, Krankenhaus-Demonstration, Protest, Politik","Die größte Krankenhaus-Demonstration in der Geschichte Deutschlands - Über 70.000 Klinikärzte, Schwestern, Pfleger und Verwaltungsangestellte ziehen durch Berlin. #KrankenhausProtest #Berlin #Politik" 158,"Vom Sparerfreibetrag bleibt immer weniger übrig: Einst konnte jeder Bürger umgerechnet mehr als 3100 Euro (Verheiratete: gut 6200 Euro) steuerfrei an Kapitaleinkünften beziehen. Derzeit sind es nur 1370 (2740) Euro plus 51 Euro Werbungskostenpauschale. Und vom nächsten Jahr an sinkt der Sparerfreibetrag sogar auf 750 beziehungsweise 1500 Euro plus Werbungskosten. Die Haushaltspolitiker erhoffen sich dadurch allein 2007 Mehreinnahmen von 630 Millionen Euro. Für die Anleger heißt das: Je nach Vermögen und persönlichem Steuersatz kann sie die Fast-Halbierung des Freibetrags eine Menge Geld kosten. Dies zeigt eine Beispielrechnung der Verbraucherzentrale Bremen: Bislang konnte ein Anleger bei 4,0 Prozent Zinsen 35.525 Euro investieren, ohne auf seine Kapitaleinkünfte einen Cent Steuern herausrücken zu müssen. 2007 geht dies nur noch bis zu einer Summe von 20.025 Euro. Das heißt: Bei einem Steuersatz von 35 Prozent müsste dieser Anleger inklusive Solidaritätszuschlag fast 200 Euro mehr an Steuern zahlen. Es kann sich deshalb lohnen, die eigenen Konten und Depots kritisch zu prüfen, damit nicht nur der Finanzminister als Gewinner dasteht: Mit 4000 Euro in der Falle Kapitaleinkünfte hochrechnen: Arno Gottschalk, Finanzexperte der Verbraucherzentrale Bremen, rät, die Laufzeit von Investments auch im Hinblick auf die Steuern zu wählen. Liegen zum Beispiel die errechneten Zinsen 2007 knapp unterhalb des neuen Sparerfreibetrags und ist 2008 oder 2009 noch genügend Luft beim Freibetrag, kann es sinnvoll sein, in eine Sparanlage mit Zinsansammlung und zwei oder drei Jahren Laufzeit zu investieren. Langläufer mit Zinsansammlung notfalls verkaufen: Andererseits müssen Bankkunden bei Anlagen besonders aufpassen, bei denen die Zinsen über mehrere Jahre angesammelt und erst zum Laufzeitende auf einen Schlag ausgeschüttet werden. ,,Diese Anlagen können regelrechte Steuerfallen sein'', warnt der Bundesverband deutscher Banken (BdB). So könne schon ein Anlagebetrag von 4000 Euro dazu führen, dass der Käufer eines Bundesschatzbriefs vom Typ B Einkommensteuer zahlen muss, ,,selbst wenn es seine einzigen Ersparnisse sind''. Der BdB rät deshalb, Anlagen mit jährlicher Zinszahlung vorzuziehen. Die Informationsstelle für Bundeswertpapiere ergänzt: Schatzbriefe vom Typ B lassen sich nach einem Jahr vorzeitig zurückgeben oder in Schatzbriefe vom Typ A (mit jährlicher Zinszahlung) tauschen. Kursgewinne nutzen: Wer vor Jahren Bundesanleihen gekauft und damit Kursgewinne erzielt hat und 2007 mit seinen Kapitaleinkünften den Sparerfreibetrag überschreiten wird, sollte einen Verkauf prüfen. ,,Der Anleger kann so Kursgewinne steuerfrei kassieren, statt mehr Steuern auf die Zinsen im nächsten Jahr zu zahlen'', sagt Experte Gottschalk. Bank nach Anleihen mit vorgezogener Zinszahlung fragen: Viele Geldinstitute bieten jetzt Stufenzins-Produkte an. Der Clou dabei: Zinserträge werden auf 2006 vorgezogen, in den Folgejahren verzichtet der Kunde dafür auf Rendite. Davon profitieren sowohl Kleinsparer, die 2006 ihren Freibetrag noch nicht ausgeschöpft haben, aber auch Wohlhabende, die vom 2007 an die Reichensteuer zahlen müssen. (Produkttest: Kapitalkonto mit Sofortzins-Option der Dresdner Bank) Bei Fonds Alternativen prüfen: Verbraucherschützer Gottschalk denkt dabei an Aktienfonds, bei denen nach Ablauf der einjährigen Spekulationsfrist Kursgewinne nicht zu versteuern sind. Für auf Sicherheit bedachte Anleger kämen dagegen steueroptimierte Rentenfonds in Frage. Die stecken das Geld der Kunden vor allem in Anleihen mit hohem Kurspotenzial, um steuerpflichtige Gewinne aus Zinsen möglichst niedrig zu halten. (Tabelle) Als Alternative können risikoscheue Anleger außerdem in offene Immobilienfonds investieren. Für Steuersparer sind dabei vor allem Fonds interessant, die einen Großteil der Ausschüttungen im Ausland kassieren. Dort sind Mieten und Gewinne aus dem Verkauf von Objekten oft niedriger zu versteuern, in Deutschland fällt dann keine Steuer mehr an. Für Anleger bedeutet dies, dass sie von der jährlichen Ausschüttung des Fonds nur einen Teil versteuern müssen. Um herauszufinden, welche offenen Immobilienfonds besonders auf Auslandsobjekte setzen, sei allerdings ein Blick in die Rechenschaftsberichte nötig, sagt Andreas Fink vom Bundesverband Investment und Asset Management. Er vergleicht dies mit dem Kauf eines Autos: ,,Da schauen Sie ja auch, was drin steckt.'' Fink warnt aber davor, nur ans Finanzamt zu denken: ,,Steuerliche Aspekte sollten nie allein der Grund für eine Anlageentscheidung sein.''","Ab 2007 müssen Anleger einen größeren Teil ihrer Zinsen besteuern als bislang. Doch es gibt durchaus Möglichkeiten, die Steuerlast zu senken - auch für Sparer, die kein großes Vermögen haben.",geld,https://www.sueddeutsche.de/geld/halbierung-des-sparerfreibetrags-dem-fiskus-ein-schnippchen-schlagen-1.772104,Halbierung des Sparerfreibetrags - Dem Fiskus ein Schnippchen schlagen,00/05/2010,Sparerfreibetrag sinkt drastisch,"Wie Anleger mit dem Sparerfreibetrag umgehen sollten, da er drastisch sinkt. Steuern sparen durch Kursgewinne und vorgezogene Zinszahlungen.","Sparerfreibetrag, Kapitaleinkünfte, Steuern sparen, Anleger, Kursgewinne, Zinszahlungen, Verbraucherzentrale Bremen, Bundeswertpapiere, Steuerfallen, Bundesanleihen, Stufenzins-Produkte","Anleger aufgepasst! Der Sparerfreibetrag sinkt drastisch. Wie man Steuern sparen kann und was man beim Kauf von Bundesanleihen beachten sollte, erfährst du hier. #Sparerfreibetrag #Steuernsparen #Bundesanleihen" 159,"""Garantiert 3,5 Prozent Zinsen im ersten Jahr und die Chance auf mehr!"" So wirbt die Deutsche Bank derzeit für ihr neues Produkt ""db ZinsHoch"". Anleger müssen dabei mindestens 5000 Euro investieren - und zwar Geld, das bisher nicht auf einem Deutsche-Bank-Konto lag, worauf in Anzeigen, Infobroschüren und Kundenanschreiben des Instituts aber nicht hingewiesen wird. ""db ZinsHoch"" ist ein Koppelprodukt: Die Hälfte des Betrages wird in das Festzins-Sparen der Bank gesteckt, die andere fließt in eine Stufenzinsanleihe mit einer Laufzeit von fünf Jahren. Beide Anlagen werden im ersten Jahr mit 3,5 Prozent verzinst. Was gut klingt, ist aber womöglich nur Makulatur Was die kombinierte Zinslösung danach bringt, ist offen. Laut Prospekt können beim Festzins-Sparen ""die Zinsen in der Folgezeit unter Umständen sogar steigen"" - ein Zinssatz, eine Spanne oder eine Untergrenze werden aber nicht genannt. Anders bei der Anleihe: Nach dem ersten Jahr ""steigen die Zinsen stetig an"" - auf 3,55 Prozent im zweiten und 3,85 Prozent im fünften Jahr. Das ergibt eine Endrendite von 3,68 Prozent. Was gut klingt, ist aber womöglich nur Makulatur. Denn im Werbeflyer steht versteckt in Klammern: ""Der Emittent hat nach 12 Monaten ein Sonderkündigungsrecht."" Und dies kann dem Kunden, zusammen mit der möglichen Senkung des Anschlusszinssatzes beim Festzins-Sparen, teuer zu stehen kommen. Sollte die Bank bei der Stufenzinsanleihe nach einem Jahr von ihrem halbjährlichen Kündigungsrecht Gebrauch machen, kassiert der Anleger anschließend weniger Zinsen. Schließlich wird das Institut nur kündigen, wenn die Zinsen gefallen sind und es sich Geld auf anderem Wege günstiger beschaffen kann. Für die Sparer heißt das: Sie erhalten bei einer Wiederanlage eine niedrigere Verzinsung als aus der Anleihe.","Mit ""garantierten 3,5 Prozent Zinsen und der Chance auf mehr"" wirbt die Deutsche Bank für ihr neues Produkt. Doch wer - wie viele Experten am Kapitalmarkt - mit weiter steigenden Zinsen rechnet, sollte ""db ZinsHoch"" meiden.",geld,https://www.sueddeutsche.de/geld/produkttest-db-zinshoch-der-deutschen-bank-1.769228,Produkttest - db ZinsHoch der Deutschen Bank,00/05/2010,"Deutsche Bank ""db ZinsHoch"" im Produkttest","Garantierte 3,5% Zinsen im ersten Jahr & Chance auf mehr! Anlagebedingungen und Risiken. Wir machen den Test.","Deutsche Bank, ZinsHoch, Koppelprodukt, Festzins-Sparen, Stufenzinsanleihe, Anlage, Sonderkündigungsrecht, Verzinsung, Sparer, Risiken","Mit ""db ZinsHoch"" bietet die Deutsche Bank 3,5% Zinsen im 1. Jahr. Aber Vorsicht: Es gibt Risiken und Anlagebedingungen zu beachten. #DeutscheBank #dbZinsHoch" 160,"Es ist schon verwunderlich: Die Finanzkrise dreht sich im Kreis. Drei Jahre nach dem Zusammenbruch der US-Investmentbank Lehman Brothers wird erneut eine Bankenkrise diagnostiziert, dieses Mal in Europa. Als erste ging die französisch-belgische Dexia-Bank in die Knie. Nun wollen die Regierungen in Europa die Geldhäuser schnell fit machen, damit keine weiteren Institute kippen. Die wichtigsten Fragen und Antworten im Überblick. Warum benötigen die Banken in Europa neues Kapital? Die Geldhäuser haben die Schulden der europäischen Staaten finanziert. Wenn Länder zahlungsunfähig werden, müssen sich die Banken gegen Kreditausfälle in Milliardenhöhe wappnen. Erwartet wird, dass Griechenland über die Hälfte seiner Schulden schuldig bleibt. Schlimmer wären Zahlungsausfälle bei großen Ländern wie Italien oder Spanien. Wie viel Kapital brauchen die Institute? Die Schätzungen über die gesamte Summe schwanken von 50 Milliarden Euro bis 300 Milliarden Euro. Die Kredithäuser sollen doppelt so viel Kapital für ihre Risiken vorhalten wie bisher und haben dafür sechs Monate Zeit. Bisher galten die Staatsfinanzierungen als risikolos. Deshalb müssen sich die Banken total umstellen. Wie viele Kredithäuser haben in Europa neuen Kapitalbedarf? Über 90 Banken gelten in Europa als tonangebend, weil sie die Wirtschaft und die Regierungen ihrer Länder finanzieren. Ob sie alle neues Kapital brauchen, hängt davon ab, wie dick ihre Kapitaldecke ist und in welchem Umfang sie Kredite an die am meisten verschuldeten Länder vergeben haben. Diese Länder firmieren unter dem Kürzel PIIGS (Portugal, Irland, Italien, Griechenland und Spanien). Als besonders klamm gelten die Banken in Griechenland, weil die ihren Staat finanzieren, aber auch französische, spanische und italienische Häuser. Welche deutschen Banken sind betroffen? 13 Geldhäuser nahmen am Stresstest im Sommer teil, dazu gehören die Deutsche Bank und die Commerzbank, alle Landesbanken sowie die Zentralbanken der Volksbanken. Die Deutsche Bank muss sich nach Schätzungen zwischen neun und zwölf Milliarden Euro neu beschaffen, bei der Commerzbank sollen es fünf bis neun Milliarden Euro sein.",Europas Geldhäuser haben hochverschuldeten Staaten viel Kapital geliehen. Dummerweise haben sie dafür keine Rücklagen gebildet. Das rächt sich nun bitter - erneut stürzen viele Institute in die Krise. Welche Banken sind nun betroffen? Fragen und Antworten rund um das Chaos in der Finanzbranche.,geld,https://www.sueddeutsche.de/geld/krise-in-euroland-banken-in-not-reloaded-1.1162444,Krise in Euroland - Banken in Not - reloaded,00/10/2011,Bankenkrise Europa,Neue Kapitalbedarfe von europäischen Banken aufgrund von Schuldenkrise in PIIGS-Ländern.,"Bankenkrise, Europa, Kapitalbedarf, Schuldenkrise, PIIGS-Länder, Risiken, Kredithäuser, Stresstest, Deutsche Bank, Commerzbank",Europäische Banken kämpfen mit Kapitalbedarf aufgrund von Schuldenkrise in PIIGS-Ländern. Erfahre mehr über die Hintergründe und welche Banken betroffen sind. #Bankenkrise #Europa #PIIGS #Kapitalbedarf 161,"Wenn es stimmt, was britische Zeitungen schreiben, ist die Finanzkrise um eine absurde Volte reicher. Einige Hedgefonds wollen angeblich die Londoner Börsenaufsicht verklagen, weil sie nicht mehr auf den Untergang angeschlagener Banken wetten dürfen. Sie fordern Schadenersatz dafür, dass ihnen die weitere Destabilisierung des internationalen Finanzsystems verboten wird. Während die USA gerade mit einer Billion Staats-Dollar den Super-GAU abwenden will, den die Geldhäuser provoziert haben, denken die Herren in den Nadelstreifen unbeirrt an den eigenen Vorteil. Der einzig wahre Held in Strumpfhosen: Robin Hood. Skrupelfreie und verantwortungslose Akteure Wahrscheinlich wird diese Episode gar nicht mehr viele Bürger überraschen. Zu viele Akteure der Finanzbranche haben sich in der Krise bereits als skrupelfrei und verantwortungslos erwiesen. Mit waghalsigen Spekulationen setzten sie das Wohl der ganzen Welt aufs Spiel, ohne die eigenen Geschäfte zu verstehen oder sich um ihre Konsequenzen zu kümmern. Beides ist gleich schlimm. Und deshalb war es ein schwerer Fehler, der Finanzbranche diese zerstörerische Macht überhaupt einzuräumen. Mangelnde Kontrolle und fehlende Regeln vor allem in den Vereinigten Staaten haben die Krise erst ermöglicht - in Zukunft bedarf es mehr Staatsgewalt auf den Märkten. Zweifel an der Rolle der Politiker Bundeskanzlerin Angela Merkel hat deshalb recht, wenn sie nach neuen Regeln ruft und die amerikanische Regierung für ihre langjährige Blockade schwer kritisiert. Doch es beschleichen einen gewisse Zweifel, ob Politiker und Aufsichtsbeamte die messianische Rolle übernehmen können, die mancher von ihnen erhofft. Das fängt schon beim Spitzenpersonal an. US-Finanzminister Hank Paulson hat als Chef der weltweit größten Investmentbank Goldman Sachs von 1999 bis 2006 jene Entwicklung angetrieben, die die Welt in den Abgrund blicken lässt. Charlie McCreevy, als EU-Kommissar für die Finanzmärkte zuständig, hat jeden Vorstoß torpediert, Banken, Hedgefonds oder Ratingagenturen zu überwachen. Und wie die staatlich kontrollierten Banken IKB und KfW arbeiten (falls dieses Wort passt), musste der deutsche Steuerzahler unter hohen Kosten lernen. Lesen Sie auf der nächsten Seite, warum die Bundesregierung jedes Recht zur Kritik hat.","Sie sollen die Finanzmärkte bändigen, doch sie versagten selbst: Die Politiker - vor allem in den USA - tragen eine gehörige Portion Mitschuld an der Krise.",geld,https://www.sueddeutsche.de/geld/politiker-und-die-finanzkrise-helden-ohne-hosen-1.693885,Politiker und die Finanzkrise - Helden ohne Hosen,00/05/2010,Hedgefonds verklagen Börsenaufsicht.,Skrupelfreie Akteure fordern Schadenersatz wegen Wettverbots auf Bankenzusammenbrüche.,"Finanzkrise, Hedgefonds, Börsenaufsicht, Schadenersatz, Skrupellosigkeit, Bankenzusammenbrüche, Wettverbot, Staatsgewalt, Regeln, Politiker","Hedgefonds wollen Börsenaufsicht verklagen, weil sie nicht mehr auf Bankenzusammenbrüche wetten dürfen. Die Skrupellosigkeit einiger Akteure in der Finanzkrise kennt keine Grenzen. #Finanzkrise #Hedgefonds #Börsenaufsicht #Skrupellosigkeit #Bankenzusammenbrüche" 162,"Opfer häuslicher Gewalt, in erster Linie Frauen, sind seit Anfang des Jahres dank des Gewaltschutzgesetzes besser geschützt. Das neue Gesetz soll unter anderem dafür sorgen, dass nicht das Opfer, sondern der Täter die gemeinsame Wohnung verlassen muss. Über erste Erfahrungen berichtet Maren Leisner, Opferschutzbeauftragte der Kölner Polizei. SZ: Das Gewaltschutzgesetz gilt seit einem Dreiviertel Jahr. Kennen die Opfer ihre neuen Rechte überhaupt? Leisner: Das ist unterschiedlich. Da das Medienecho in den letzten Monaten eher nachgelassen hat, würde ich sagen: Längst nicht jedes Opfer kennt das neue Gewaltschutzgesetz. SZ: Was hat sich seit Einführung des Gesetzes an den Einsätzen geändert? Leisner: Die Einsätze sind sehr viel aufwändiger geworden. Wir brauchen jetzt im Schnitt mit zwei Beamten zwei Stunden und 15 Minuten für einen Einsatz, weil wir eine Vielzahl von Formularen ausfüllen müssen. Kommt der Fall später vor das Amtsgericht, haben die Richter nun eine Fülle von polizeilichen Informationen, die sie früher nicht hatten. SZ: Die Polizisten können seit Jahresbeginn selbstständig darüber entscheiden, ob sie den Täter der Wohnung verweisen. Nach welchen Kriterien erfolgt der Rausschmiss? Leisner: Die Beamten führen dazu eine Gefahrenprognose durch: Sie stellen am Einsatzort die Art und Intensität der Gewaltanwendung, die Gewaltbereitschaft des Täters sowie den physischen und psychischen Zustand möglicher anwesender Kinder fest. Auch Zeugenaussagen, Aussagen des Opfers, eventuell zurückliegende Taten und der Zustand der Tatwohnung entscheiden darüber, ob der Gewalttäter der Wohnung verwiesen wird. SZ: Angenommen, der Mann muss gehen. Was passiert mit dem Wohnungsschlüssel? Leisner: Die Polizei stellt den Wohnungsschlüssel sicher. SZ: Und wer überwacht das Rückkehrverbot? Und wie oft? Leisner: Wir überprüfen das zehntägige Rückkehrverbot mindestens einmal. Die Kontrolle erfolgt durch die Bezirksdienstbeamten. Die gehen zur Wohnung. SZ: Ist das Gesetz erfolgreich? Schützt es die Opfer häuslicher Gewalt tatsächlich so, dass sie in ihrer gewohnten Umgebung bleiben können? Leisner: Für Köln können wir das bestätigen. Wir hatten seit Jahresanfang 624 bekannt gewordene Fälle von häuslicher Gewalt in der Stadt. 192 Mal haben wir einen Wohnungsverweis mit Rückkehrverbot ausgesprochen. Ohne das neue Gesetz hätten diese 192 Opfer in ein Frauenhaus oder zu einer Freundin gehen müssen. Einen hundertprozentigen Schutz bietet das Gesetz allerdings trotzdem nicht. Immer noch gehen viele Frauen ins Frauenhaus, weil sie ihren Partner ganz genau kennen und wissen: Der hält sich nicht an einen Wohnungsverweis.",Das neue Gesetz will Opfer häuslicher Gewalt besser schützen. Erste Erfahrungen einer Opferschutzbeauftragten.,geld,https://www.sueddeutsche.de/geld/gewalt-zu-hause-hilft-das-neue-gewaltschutzgesetz-1.570497,Gewalt zu Hause - Hilft das neue Gewaltschutzgesetz?,00/05/2010,Gewaltschutzgesetz: Opferschutzbeauftragte berichtet,Was hat sich seit Einführung des Gesetzes geändert? Erfahrungen und Einsätze im Fokus.,"Gewaltschutzgesetz, Opferschutz, häusliche Gewalt, Polizeieinsätze, Rückkehrverbot, Opferrechte, Frauenhaus, Täter",Seit Einführung des Gewaltschutzgesetzes hat sich viel verändert. Erfahrungen und Einsätze stehen im Fokus - Opferschutzbeauftragte berichtet. #Gewaltschutzgesetz #Opferschutz #häuslicheGewalt 163,"Als heimlicher Preistreiber entpuppen sich beim Grundstückskauf häufig die Erschließungskosten. Wer also ein Grundstück kauft, um dort sein Haus zu bauen, muss nicht nur mit den Baukosten, sondern auch mit den Baunebenkosten rechnen. Zu diesen gehören - neben der Grunderwerbssteuer und Kosten für Baugenehmigung - die Aufwendungen für Vermessung, Bauwasser und Baustrom. Erschließung bedeutet, dass das Grundstück an die Grundversorgung, also an das örtliche Verkehrs-, Versorgungs- und Entsorgungssystem angeschlossen wird. Für diese Leistungen können Erschließungskosten anfallen: Anschlüsse an das öffentliche Wasser- und Abwassernetz, ans Stromnetz, an die Gasversorgung, ans Kabel- und Telefonnetz sowie an das öffentliche Verkehrsnetz. Wie die Lasten verteilt werden, muss in der Gemeindesatzung festgelegt werden. Die anteiligen Kosten richten sich nach dem Vorteil, den das Grundstück davon hat. Häufig werden sie entweder abhängig von der Länge der Straßenfront des Grundstücks ermittelt oder anhand seiner Fläche. ""Auch der Grad der Bebauung wird berücksichtigt: Wer ein Grundstück mehr bebauen darf, muss unter Umständen auch höhere Kostenanteile tragen"", sagt Holger Freitag, Vertrauensanwalt des Verbands Privater Bauherren (VPB). Auch Eigentümer von gewerblich genutzten Grundstücken müssten mit einem höheren Kostenanteil rechnen. Solange die Erschließung des Grundstücks nicht gesichert ist, darf das Grundstück nicht bebaut werden. Wie hoch die Kosten im Einzelfall sind, hängt auch davon ab, wie weit das Grundstück von der nächsten Hauptanschlussstelle entfernt liegt. ""Bei unerschlossenen Grundstücken sollte man mit deutlich fünfstelligen Beträgen rechnen und die Finanzierung entsprechend großzügig planen"", rät Freitag. Auskünfte darüber, ob und in welcher Höhe man Erschließungsbeiträge bezahlen muss, erhält man beim Planungsamt der Stadt, des Kreises oder beim Bauamt. Beitragspflichtig ist grundsätzlich derjenige, der im Zeitpunkt der Bekanntgabe des Beitragsbescheids Eigentümer des Grundstücks, also im Grundbuch eingetragen ist, sonst Erbbau- oder zu sonstiger Bodennutzung grundbuchlich Berechtigte. Gibt es mehrere Eigentümer, müssen diese gemeinsam die Erschließungsbeiträge bezahlen. Bei Wohnungs- und Teileigentum müssen die Eigentümer die Kosten anteilig meist entsprechend ihrem Miteigentumsanteil tragen. Das Gesetz sieht beim Kauf aber den Vertragsschluss als maßgeblichen Zeitpunkt für die Kostentragungslast an. Damit es hier kein böses Erwachen für den Erwerber gibt, sollte schon vor dem Verkauf geklärt und in den Kaufvertrag aufgenommen werden, wer die Erschließungsbeiträge zahlt.","Die Aufwendungen für den Anschluss an das Verkehrs- und Versorgungssystem entpuppen sich oft als heimlicher Preistreiber beim Grundstückskauf. Wie hoch diese sind, hängt von vielen Faktoren ab.",geld,https://www.sueddeutsche.de/geld/stichwort-erschliessungskosten-1.4004786,Stichwort - Erschließungskosten,00/06/2018,Kostenüberblick zum Grundstückskauf,"Stichwort Erschließungskosten: Entdecken Sie versteckte Kosten beim Grundstückskauf! Erfahren Sie, was Sie beachten müssen.","Grundstückskauf, Baunebenkosten, Erschließungskosten, Baustrom, Baugenehmigung, Vermessung, Grunderwerbssteuer, Wasseranschluss, Abwasseranschluss, Gasversorgung","Planen Sie einen Grundstückskauf? Vermeiden Sie böse Überraschungen und erfahren Sie hier alles, was Sie zu versteckten Kosten beim Grundstückskauf wissen müssen. #Grundstückskauf #Erschließungskosten #Baunebenkosten" 164,"""Schön, dass sich Frauen heutzutage mehr für ihre Zukunft erträumen, als Babys zu bekommen und die häusliche Ordnung zu erhalten. Sie betreuen eine Großbaustelle in Dubai, peilen die Vorstandsetage bei DaimlerChrysler an, gründen mit drei Kolleginnen ein eigenes Ingenieurbüro und versorgen eine Familie"" - so und ähnlich wird bei jungen Frauen seit einiger Zeit für ein technisches Studium geworben. Neben gleichstellungspolitischen Motiven steht auch der Nachwuchsmangel in einigen technischen Fächern dahinter. Bei Fachkräftemangel greift man auf Experten aus dem Ausland zurück - und die Frauen rücken ins Gesichtsfeld So rosig wie in den Werbekampagnen ist die berufliche Realität der Ingenieurinnen und Informatikerinnen aber nicht. Gegenüber ihren männlichen Ex-Kommilitonen sind sie immer noch benachteiligt: Doppelt so viele Frauen als Männer arbeiten auf einfachen und mittleren betrieblichen Positionen. ""Oben"" wird die Luft für Frauen dünn. Ingenieurinnen und Informatikerinnen arbeiten öfter auf Basis befristeter Verträge und sind etwa doppelt so häufig arbeitslos wie Ingenieure und Informatiker. Und die Vereinbarung von Familien- und Erwerbsarbeit - bei uns immer noch einseitig den Frauen abverlangt - ist sehr wohl noch ein Problem. Beispielsweise ist Teilzeit im Ingenieurbereich fast noch ein Fremdwort. Positive Signale Dennoch sollten sich technikinteressierte Frauen keineswegs von einem einschlägigen Studium abhalten lassen - übrigens gibt es seit einigen Jahren auch eigene Frauenstudiengänge (siehe Linkliste, Anmerkung der Redaktion). Es ist einfach an der Zeit, dass Frauen nicht mehr nur in den technischen Assistenzberufen, sondern gleichberechtigt auch in der hochqualifizierten Technikarbeit vertreten sind. Und es gibt auch viele positive Signale vom Arbeitsmarkt: Der Bedarf an Hochqualifizierten generell wird weiter steigen. Unterschiede in der Arbeitslosigkeit von Männern und Frauen aus technischen Fächern haben sich im Zeitverlauf zumindest abgeschwächt. Verglichen nicht mit ihren männlichen Ex-Kommilitonen, sondern mit allen Akademikerinnen sind Frauen aus technischen Fächern zumindest manchmal im Vorteil. So haben sie häufiger unbefristete Verträge und verdienen zum Teil mehr als ihre Geschlechtsgenossinnen. Und ihr Einzelkämpfertum können Technik-Frauen überwinden, indem sie sich den einschlägigen Netzwerken anschließen. Franziska Schreyer ist Soziologin und arbeitet beim Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) der Bundesanstalt für Arbeit in Nürnberg.",Frauen aus technischen Fächern haben es auf dem Arbeitsmarkt schwerer als ihre männlichen Fachkollegen.,karriere,https://www.sueddeutsche.de/karriere/gastbeitrag-der-kleine-unterschied-1.562182,Gastbeitrag - Der kleine Unterschied,00/05/2010,Frauen in Technik,Frauen erobern technische Berufe - Herausforderungen und Chancen für Ingenieurinnen und Informatikerinnen.,"Frauen, Technik, Ingenieurinnen, Informatikerinnen, Gleichberechtigung, Arbeitsmarkt, Hochqualifizierte, Netzwerke, Nachwuchsmangel, Frauenstudiengänge",Frauen erobern die technische Welt! Erfahre mehr über Herausforderungen und Chancen für Ingenieurinnen und Informatikerinnen. #FrauenInTechnik #Gleichberechtigung 165,"SZ-Leser Vincent K. fragt: Ich bin 19 Jahre alt und fast fertig mit der Schule. Was meine Zukunft angeht, schwanke ich momentan zwischen einem dualen BWL-Studium und einem BWL-Studium an der Universität. Dual zu studieren hat den Vorteil, dass man dann schon Berufserfahrung gesammelt und außerdem einen Job sicher hat. (Grundsätzlich würde ich mich nur bei großen Dax-Unternehmen bewerben.) Für die Uni spricht, dass man sich dann auf das Studium konzentrieren kann und der Abschluss ein höheres Ansehen hat. Wie soll ich mich entscheiden? Christine Demmer antwortet: Lieber Herr K., Ihre Überlegungen gehen in die richtige Richtung. Aber warum enden Ihre Projektionen mit dem Tag des Studienabschlusses? Um die Entscheidungsmatrix zu vervollständigen, rate ich Ihnen, noch ein paar Jahre weiter in die Zukunft zu denken. Gewiss ist Praxiserfahrung während des dualen Studiums ein Pluspunkt. Auch Arbeitgeber bevorzugen Bewerber, deren Lernfortschritte sie vom ersten Tag an haben beobachten können. Doch was macht Sie so sicher, dass Sie nach einem dualen Studium einen Job ""sicher haben""? Insbesondere bei Großunternehmen dreht sich der Einstellungswind recht schnell. Im Zuge eines wirtschaftlichen Einbruchs kann er den im eigenen Haus ausgebildeten Akademikern auch mal ganz frontal entgegenwehen. Nach der Finanzkrise 2009 haben einige Unternehmen (und das waren keine Mittelständler!) auch soeben abgeschlossene Einstellungsverträge mit Hochschulabsolventen sang- und klanglos gekündigt. Wer aus Sparsamkeit komplett auf den Nachwuchs verzichtet, macht bei Hausgewächsen keine Ausnahme. Dieses Argument für das duale Studium würde ich an Ihrer Stelle also nur mit halbem Gewicht in die Waagschale werfen. Dafür können Sie ein anderes dazulegen: Nach dem dualen Studium wissen Sie ziemlich gut, wo der Hase in den Betrieben so läuft. Zum Beispiel: Im welchen Bereichen man am schnellsten vorankommt, welche das höhere Ansehen genießen, wo die Personalnot am größten ist und auf welchem Stockwerk man am besten verdient. Dieses Wissen ist gerade beim Berufseinstieg unglaublich wertvoll. Diesen Punkt können Sie ruhig doppelt gewichten. Auch die Gedanken, die Sie für ein Uni-Studium ins Feld führen, sind grundsätzlich richtig. Jedenfalls dann, um Ihr erstes Pro-Argument aufzugreifen, wenn Sie während des Studiums nicht jobben müssen. Wenn Sie aber noch zehn oder zwanzig Stunden in der Woche ihre Brötchen verdienen müssen, sollten Sie sich beim Unistudium ebenso ranhalten wie bei der dualen Variante. Passen Sie die Gewichtung dieses Aspekts also Ihrer persönlichen Situation an. Das ist beim zweiten von Ihnen genannten Vorzug - das höhere Ansehen des Universitätsstudiums - nicht nötig. Es ist einfach so. Und jetzt kommt's: Wenn die Nachfrage nach dualen Studienplätzen weiter wächst wie bisher, werden die Uni-Betriebswirte in nicht ferner Zukunft in der deutlichen Minderheit sein. Und was besagt das Gesetz von Angebot und Nachfrage? Eben. Schon jetzt lässt sich seine Wirksamkeit daran erkennen, dass Berufseinsteiger mit Uni-Bachelor ein paar Tausend Euro mehr Jahresgehalt bekommen als ihre Kollegen mit einem dualen Bachelor - ganz zu schweigen von den Konsumaufschiebern, die auf den Bachelor einen Master gesetzt haben. Das addiert sich über die nächsten Jahre zu einem netten Sümmchen. Wenn das zukünftige Gehalt für Sie keine Rolle spielt, können Sie das natürlich vergessen. Falls aber nicht, dürfen Sie den Planungszeitraum bei Ihrer Entscheidungsfindung nicht zu kurz ansetzen. Christine Demmer arbeitet als Wirtschaftsjournalistin und Coach in Deutschland und Schweden.","Vincent K. zieht beide Optionen in Betracht und möchte nun wissen, welche ihm bessere Jobchancen bringt.",karriere,https://www.sueddeutsche.de/karriere/frage-an-den-sz-jobcoach-soll-ich-dual-studieren-oder-an-der-uni-1.4041625,Jobcoach: Soll ich dual studieren oder an der Uni?,00/07/2018,BWL-Studium: Uni oder dual?,Duales Studium an der Hochschule oder doch an die Uni? Vor- und Nachteile von BWL-Studiengängen.,"BWL, Studium, Uni, dual, Berufserfahrung, Job, Abschluss, Praxiserfahrung, Einstellung, Nachwuchs, Ansehen, Gehalt","BWL Studium dual oder an der Uni absolvieren? Erfahren Sie in unserem Artikel, welche Vor- und Nachteile es bei BWL-Studiengängen gibt und wie Sie die richtige Entscheidung treffen. #BWL #Studium #Uni #dual #Entscheidung" 166,"Deutschland bekommt endlich seinen Sommer, wenn auch spät. Bis zu 34 Grad soll das Thermometer in den kommenden Tagen in weiten Teilen des Landes anzeigen, der Deutsche Wetterdienst spricht von einer ""gefühlten Hitze über 40 Grad"". Da können Büros schnell zu Saunen werden, dem Sachbearbeiter am Aktenberg steht der Schweiß auf der Stirn wie sonst dem Stahlarbeiter am Hochofen. Ab 30 Grad im Büro wird es kritisch: Dann muss der Chef etwas gegen die Hitze unternehmen. Aber auch davor kann er seinen Beschäftigten das Arbeiten leichter machen - zum Beispiel indem er Kühlgeräte aufstellt oder die Kleidervorschrift lockert. Kein Wunder, dass alljährlich wieder dieselben Gerüchte in Büros, Kaffeeküchen und Kantinen aufkommen: Gibt es für Arbeitnehmer denn nicht eine Hitzefrei-Regel? Man kennt das schließlich noch aus der Schulzeit - wird's zu heiß, fällt Mathe in der sechsten Stunde aus. Oder zumindest so in der Art. Die Rechtslage ist deutlich komplizierter als die Gefühlslagen, zumal die Außentemperatur für den Job im Gebäude keine Rolle spielt. Hitzefrei gibt es offiziell im Arbeitsleben nicht. ""Beschäftigte haben keinen direkten Rechtsanspruch auf klimatisierte Räume oder Hitzefrei"", sagt Kersten Bux, Experte der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) in Dortmund. Das bedeutet aber nicht, dass Angestellte selbst bei Backofentemperaturen weiterarbeiten müssen (außer natürlich Bäcker). Die Vorschriften des Arbeitsschutzrechts - zu nennen sind das Arbeitsschutzgesetz (ArbSchG) und die Arbeitsstättenverordnung (ArbStättV) - umreißen allgemein, dass der Arbeitgeber ""eine gesundheitlich zuträgliche Raumtemperatur"" zu gewährleisten hat. Dies wird durch die Technischen Regeln für Arbeitsstätten (ASR) konkretisiert, sie werden von Fachleuten erarbeitet und vom Bundesarbeitsministerium veröffentlicht. Freiluft-Arbeit fällt nicht darunter. Temperatur in Arbeitsräumen soll 26 Grad nicht überschreiten Die 2010 aktualisierte Passage nennt konkrete Obergrenzen für Temperaturen, die Arbeitnehmern zuzumuten sind. Danach ""soll"" die Lufttemperatur in Arbeitsräumen 26 Grad nicht überschreiten, ansonsten sind Maßnahmen zu ergreifen - so könnte der Chef die Jalousien schließen, Abwärme strahlende Geräte verbannen, mobile Kühlgeräte anschaffen oder die Bekleidungsregeln lockern. Was aber nicht gleich Bermuda-Shorts statt Frack bedeuten muss. Wohlgemerkt handelt es sich um Empfehlungen. Überschreitet die Temperatur die Grenze von 30 Grad, wird das Gegensteuern zur Pflicht - der Chef ""muss"" lindernde Maßnahmen starten. Dann kann etwa auch die tägliche Arbeitszeit in die kühleren Morgenstunden verlegt oder insgesamt verkürzt werden. ""Schwere körperliche Arbeit in den heißen Stunden sollte man vermeiden oder verringern und mit kurzen Ruhephasen unterbrechen"", rät Bux. Schmerzgrenze ist schließlich eine Temperatur von mehr als 35 Grad. Wird diese Grenze überschritten, so ist der Raum nicht als Arbeitsraum geeignet. Allerdings gilt die Klausel nur für die Zeit der Überschreitung: Wenn also mittags für eine Stunde die Marke geknackt wird, ist der Raum nicht den ganzen Tag ungeeignet. Unternimmt der Arbeitgeber nichts, darf der Angestellte mit Recht die Arbeit verweigern. Auch Schüler haben keinen Anspruch auf Hitzefrei Für bayerische Schüler gibt es übrigens keinen Anspruch auf Hitzefrei. Steigt die Temperatur stark, kann man sich zwar begründete Hoffnung machen. Letztlich liegt die Sache aber im Ermessen des Schulleiters, er muss unter anderem den Bustransport bei früherem Schulschluss planen oder kann andere Gründe vorbringen. Bayerische Eltern hatten im Sommer 2010 gemunkelt, es gebe immer seltener hitzefrei - damit die Kinder im verkürzten Gymnasium nicht zu viel Zeit verlieren.","Angestellte haben ""keinen direkten Rechtsanspruch auf klimatisierte Räume"". Das heißt aber nicht, dass es keinen rechtlichen Rahmen für die Arbeit bei hohen Temperaturen gibt. Spätestens bei 30 Grad im Büro muss der Chef handeln - und das kann auch mal einen früheren Feierabend bedeuten.",karriere,https://www.sueddeutsche.de/karriere/hochsommer-in-deutschland-hitzefrei-vom-chef-1.1133760,Hochsommer in Deutschland - Hitzefrei vom Chef?,00/08/2011,Sommerhitze in Deutschland,"Der Deutsche Wetterdienst spricht von einer ""gefühlten Hitze über 40 Grad"". Was sind die Auswirkungen auf Arbeitnehmer?","Sommerhitze, Deutschland, Arbeitsbedingungen, Arbeitsschutz, Hitze, Beschäftigte, Arbeitsräume, Arbeitgeber, Arbeitszeit, Temperaturen","Deutschland bekommt endlich seinen Sommer - doch was bedeutet das für die Arbeitsbedingungen? Unser Artikel klärt auf, welche Rechte Arbeitnehmer bei Hitze am Arbeitsplatz haben. #Sommerhitze #Arbeitsschutz #Deutschland" 167,"Richard Münch war von 1976 bis 1995 Soziologieprofessor in Düsseldorf. Seit 1995 lehrt er an der Otto-Friedrich-Universität Bamberg. Aufsehen erregte 2007 seine fundamentale Kritik der jüngsten Bildungsreformen in dem Buch ""Die akademische Elite"". Zuletzt erschien 2009 ""Das Regime des liberalen Kapitalismus. Inklusion und Exklusion im neuen Wohlfahrtsstaat"". SZ: Das Zitat ohne Anführungszeichen ist ein Problem, das Ihnen als Universitätslehrer nicht unbekannt sein dürfte. In einem der bekanntesten Handbücher für Studenten widmet Umberto Eco der Sache sogar ein ganzes Kapitel. Es heißt darin sehr nüchtern: ""Diese Form des Plagiats kommt in der Abschlussarbeit häufig vor."" Münch: Vor etwa zehn Jahren wurden Plagiatsfälle in kleineren Arbeiten von Studenten - also Hausarbeiten, und kürzeren Seminar-Essays - tatsächlich zum Problem. Da hatten sich die Möglichkeiten, die das Internet bietet, herumgesprochen. Meine Beobachtung ist allerdings, dass die Lage heute viel besser ist als noch vor fünf Jahren. Nicht zuletzt sind mit dem Netz ja auch die Kontrollmöglichkeiten besser geworden. SZ: Wie wichtig ist bei einer Promotion deren Originalität wirklich? Münch: Grundsätzlich wird gefordert, dass eine Arbeit den Stand der Forschung zu einem Thema in Zitaten und Fußnoten dokumentiert und dann noch etwas Neues hinzufügt. Ist das der Fall, ist es mindestens eine akzeptable Leistung. Von einer Arbeit, die wie die Guttenbergs die höchste Note erhalten hat, erwartet man entsprechend mehr. SZ: Sind geistes- und sozialwissenschaftliche Promotionen heute viel zu umfangreich und deshalb auch besonders anfällig für Schummeleien? Münch: Grundsätzlich ja. Es gibt natürlich fachspezifische Unterschiede. Historische Arbeiten werden immer etwas mehr Platz brauchen. In der Soziologie liegt der Durchschnitt derzeit bei etwa 300 Seiten. 200 Seiten wären völlig ausreichend. SZ: Wie kommt es eigentlich zur Note? Münch: Es gibt meist eine Promotionskommission aus drei Professoren. Zwei schreiben je ein Gutachten, der dritte ist bei der mündlichen Verteidigung der Arbeit dabei. Der Doktorvater ist Erstgutachter. Die beiden anderen verhindern, dass zu viel Wohlwollen im Spiel ist. SZ: Und wann schöpfen Sie Verdacht? Münch: Wir überprüfen nicht jede Arbeit. Aber insbesondere studentische Hausarbeiten, die sehr flüssig geschrieben sind, sind verdächtig. Studenten können meistens doch noch nicht allzu flüssig wissenschaftlich schreiben. Bei Dissertationen hatte ich bislang noch keine Probleme dieser Art. Ich halte Plagiate grundsätzlich auch für ein Problem externer Dissertationen, die übrigens gehäuft in der Rechtswissenschaft vorkommen. SZ: Wie erklären Sie sich das? Münch: Doktoranden, die voll im Beruf stehen und den Titel nur für ihre Karriere brauchen, haben meist nicht genug Zeit und Ansporn, um sich mit ihrem Thema wirklich zu beschäftigen. Außerdem stehen sie meist nicht in so engem Kontakt zu ihrem Doktorvater wie das bei internen Doktoranden wie wissenschaftlichen Mitarbeitern, Promotionsstudenten oder Stipendiaten der Fall ist. Da fühlt man sich weniger verpflichtet. Ein Doktorand, mit dem ich ständig im Gespräch bin, kommt nicht auf dumme Gedanken. SZ: Müsste die Konsequenz daraus nicht sein, externe Dissertationen abzuschaffen? Münch: Ich bin auf jeden Fall dafür, die externen Promotionen massiv zurückzufahren. Wir haben in Deutschland etwa dreimal so viele externe Promotionen wie in den USA. Das hängt auch damit zusammen, dass der Titel hierzulande so ein effektives Karrierevehikel ist. SZ: Sehen Sie die Promotion in Zukunft einzig als Teil der Ausbildung des wissenschaftlichen Nachwuchses? Münch: Das ist der genuine Sinn der Sache. Ich sehe keinen Zusammenhang zwischen einer Promotion und einem außerakademischen Beruf. SZ: Sind die im Rahmen der Exzellenzinitiativen zuletzt entstandenen Graduiertenkollegs eine gute Entwicklung oder ein Irrweg? Münch: Die neuen Strukturen sind auch ein Problem. Noch bis vor etwa 15 Jahren war tatsächlich die Einzelbetreuung üblich von meist nur zwei oder drei am Lehrstuhl angestellten und an einer Dissertation arbeitenden wissenschaftlichen Mitarbeitern und Assistenten. Heute gibt es die Graduiertenkollegs und zudem viel mehr Promotions-Stipendien von Stiftungen. SZ: Es gibt in den Geistes- und Sozialwissenschaften für diesen Nachwuchs doch nicht annähernd genug Stellen. Münch: An der Balance müssen wir arbeiten. Der Wettbewerb um die wenigen Lehrstühle ist sehr hart und verlangt viel Geduld. SZ: Ist das zwangläufig zum Wohle der Universität. Bleiben die Besten übrig? Münch: Es bleiben auch die übrig, die am längsten durchhalten. Die Frauen sind in der Professorenschaft deshalb leider auch unterrepräsentiert. SZ: Warum wird der Zugang zur Promotion nicht rigoros beschränkt? Dissertationen etwa nur über Graduiertenkollegs abgewickelt? Münch: Man sollte nicht vergessen, dass Promotionen für Professoren auch Statussymbole sind. Es gibt längst einen heftigen Kampf um die Individualpromotion. Wenn, wie in den USA, in Zukunft nur noch an Graduiertenschulen promoviert werden würde, stünden viele Professoren ohne Promotionen da. Die Statusunterschiede innerhalb der Professorenschaft wären plötzlich gewaltig. An der Promotion hängt viel mehr dran als der gute Ruf eines einzelnen Ministers.","Doktortitel als Karrierebeschleuniger - auch für Leute, die nicht an der Uni bleiben: Der Exzellenzforscher Richard Münch über Sinn und Unsinn akademischer Laufbahnschriften.",karriere,https://www.sueddeutsche.de/karriere/plagiatsvorwurf-gegen-guttenberg-an-der-promotion-haengt-mehr-als-ein-guter-ruf-1.1062258,Plagiatsvorwurf - An der Promotion hängt mehr als ein guter Ruf,00/02/2011,Münch kritisiert Bildungsreformen,Der Soziologieprofessor Richard Münch kritisiert Bildungsreformen und das Regime des liberalen Kapitalismus.,"Richard Münch, Soziologie, Bildungsreformen, Regime des liberalen Kapitalismus, Plagiatsfälle, geisteswissenschaftliche Promotionen, externe Dissertationen, Exzellenzinitiativen, Karriere, wissenschaftlicher Nachwuchs",Der Soziologieprofessor Richard Münch kritisiert Bildungsreformen und das Regime des liberalen Kapitalismus. Seine Meinung zu Plagiatsfällen und externen Dissertationen gibt es hier zu lesen! #Bildungsreformen #Plagiatsfälle #Dissertationen 168,"Wegen der desolaten Stadtfinanzen in Hildesheim sollen Schüler ihre Klassenräume künftig selber putzen. Mit Besen und Wischmopp: Wegen der desolaten Stadtfinanzen in Hildesheim sollen Schüler ihre Klassenräume künftig selber putzen. Die regulären Putzkräfte kämen von April an nur noch zweimal in der Woche zum Reinigen der Räume, erklärte Stadtsprecher Horst Richter am Mittwoch. Wischmopps und Besen würden den Schulen in ausreichender Zahl zur Verfügung gestellt, wobei von Grundschülern der Putzdienst noch nicht verlangt werde. Trotz großer Proteste der Schulen habe die Stadt keine andere Wahl. ""Es gibt keine Tabus, wir müssen alles auf den Prüfstand stellen, es wird vor keiner Sache haltgemacht"", meinte Richter. Auch die Mülleimer sollen die Schüler künftig selber leeren. Nur leichte Tätigkeiten Die erhoffte Mithilfe der Schüler beim Reinigen ihre Schule beschränke sich auf einige leichte Tätigkeiten, heißt es in dem Schreiben, das vom Rathaus an alle Schuldirektoren verschickt wurde. Sanitäranlagen etwa würden weiterhin täglich von den Reinigungsfirmen geputzt, so Richter. Weil der Sparbeschluss kurzfristig fiel, ist noch unklar, ob die Verträge mit allen Reinigungsfirmen so kurzfristig verändert werden können. Viele Schulleiter reagierten nach einem Bericht der Hildesheimer Zeitung empört auf den Putzdienst für Schüler. Gerade im Winter würden die Räume schnell verdrecken, außerdem müssten die Lehrer die Schüler beim Putzen beaufsichtigen. ""Sollen denn die Rathausmitarbeiter ihre Arbeitsumgebung in gleicher Weise selber reinigen?"", fragte ein Schulleiter per Fax bei der Stadt an.",Wischmopp und Besen statt Mathebuch und Geodreieck: Hildesheimer Schüler müssen wegen der desolaten Stadtfinanzen künftig selber putzen.,karriere,https://www.sueddeutsche.de/karriere/sparzwang-an-schulen-schueler-sollen-klassen-selber-putzen-1.468901,Sparzwang an Schulen - Schüler sollen Klassen selber putzen,00/05/2010,Schüler putzen selbst,Die Stadt Hildesheim spart. Schüler müssen Klassenräume selbst putzen. Die Schulen protestieren.,"Hildesheim, Stadtfinanzen, Schüler, Klassenräume, Putzdienst, Proteste, Reinigungsfirmen, Sanitäranlagen, Sparbeschluss, Lehrer","In Hildesheim sollen Schüler ihre Klassenräume selber putzen. Die Stadt spart, die Schulen protestieren. #Hildesheim #Schüler #Putzdienst #Proteste" 169,"Forschung und Entwicklung stehen ganz oben auf der Agenda der Energieversorger. ""Da sind alle Unternehmen am Ball"", sagt Ernst-Günter Hencke vom Verein Deutscher Ingenieure (VDI). Gut für die VDI-Mitglieder: ""Bei den Energieversorgern sind Ingenieure derzeit stark gefragt."" Doch bekanntlich sind sie rar, und wo das Arbeitskräfteangebot gering ist und die Nachfrage hoch, steigt der Lohn: Werden für Akademiker in technischen Fachgebieten ohnehin gute Gehälter gezahlt, verdienen Ingenieure bei den Energieversorgern in der Regel im Durchschnitt noch einmal mehr als ihre ehemaligen Studienkollegen. Dies geht aus der jüngsten Gehaltsumfrage des VDI-Portals Ingenieurkarriere.de hervor, an dem insgesamt etwa 15.000 Ingenieure teilnahmen. Als Sachbearbeiter verdienen Absolventen der technischen Studiengänge bei Energieerzeugern und -versorgern durchschnittlich 44.500 Euro brutto im Jahr, während der Schnitt in allen Branchen bei 43.600 Euro liegt. Projektingenieure bei Energieunternehmen bekommen mit 43.900 zwar 1800 Euro weniger Gehalt als ihre früheren Kommilitonen in anderen Wirtschaftsbereichen, doch legen sie im Verhältnis weitaus stärker zu, wenn sie zum Projekt-Manager aufsteigen: 64.400 Euro beträgt dann der Durchschnittslohn, während er für alle Branchen bei 59.500 Euro liegt. Doppelte Herausforderung für Energieversorger Forschung und Entwicklung sind für die Energieunternehmen deshalb so wichtig, weil sich die Bundesregierung ehrgeizige Klimaschutzziele gesetzt hat. Der CO2-Ausstoß soll bis zum Jahr 2020 um 40 Prozent gesenkt werden, und dafür will die Politik auch die Energiewirtschaft in die Pflicht nehmen - beispielsweise über einen Ausbau des Emissionshandels. Gleichzeitig haben die Gegner der emissionsarmen Atomenergie durch die Pannen in den deutschen Meilern Krümmel und Brunsbüttel im vergangenen Juni und durch den Störfall im schwedischen Forsmark im letzten Jahr neue Argumente erhalten - ein Ausstieg aus dem Atomausstieg scheint derzeit nicht denkbar zu sein. Die Energieversorger stehen damit vor der doppelten Herausforderung, die Kapazitäten der Atommeiler schrittweise zu ersetzen und den CO2-Ausstoß ihrer Kraftwerke zu verringern. Erreichen wollen sie dies mit einer doppelten Strategie: der Entwicklung schadstoffärmerer Technologien und dem Ausbau erneuerbarer Energien. Hencke zufolge setzen Energieversorger aber nicht nur in der Forschung Ingenieure ein. Im Kraftwerksbetrieb seien sie für die Instandhaltung von Komponenten und für die Optimierung der Energieerzeugung verantwortlich. ""Seit der Liberalisierung des Strommarktes spielt das eine immer größere Rolle"", sagt Hencke. Auf der nächstenSeite: Wo Akademiker mit technischem Hintergrund gesucht werden.",Ein aktueller Gehaltstest zeigt: Bei den Energieerzeugern und -versorgern verdienen Ingenieure überdurchschnittlich.,karriere,https://www.sueddeutsche.de/karriere/gehalt-fuer-ingenieure-lukrative-lieblingsjobs-1.787863,Gehalt für Ingenieure - Lukrative Lieblingsjobs,00/05/2010,Energieversorger und Ingenieure: Karrierechancen,"Erfahren Sie, wie Ingenieure bei Energieversorgern gefragt sind und welche Karrierechancen sich bieten.","Energieversorger, Ingenieure, Karriere, Gehalt, Forschung, Entwicklung, CO2-Reduktion, erneuerbare Energien, Atomenergie, Strommarkt, technischer Hintergrund","Karrierechancen für Ingenieure bei Energieversorgern! Erfahren Sie mehr über Gehälter, Forschung, CO2-Reduktion und erneuerbare Energien. #Energieversorger #Karriere #Ingenieure #CO2Reduktion #ErneuerbareEnergien" 170,"Ein Arbeitnehmertraum: Teilzeit, Vollzeit, Jobsharing - alles möglich. Wer will, arbeitet zu Hause. Die Sonne scheint, also setzt man sich zwei Stunden aufs Rad und kehrt mit frischen Ideen zurück ins Büro. Vertrauensarbeitszeit heißt das und wird bei der Bremer Werbeagentur Moskito schon seit Jahren praktiziert. ""Wer sich Arbeitszeit und Arbeitsort frei einteilt, ist effizienter"", sagt Agentur-Chefin Sabine Szabó. Sie will ihre Angestellten entlasten. Zum Beispiel so: Einmal in der Woche ist Bügeltag. Für acht Euro pro Stunde können die Mitarbeiter ihre Wäsche plätten lassen. Schon wieder Zeit gespart, für die Familie oder für den nächsten kreativen Einfall. Viele junge Familien wünschen sich eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Ist das Verhältnis von Job, Freizeit und Familie gut ausbalanciert, stimmt das nicht nur den Arbeitnehmer zufriedener, sondern steigert auch seine Leistung. Das hat das Bundesfamilienministerium erkannt und einen Unternehmenswettbewerb ausgelobt. ""Erfolgsfaktor Familie"" nennt der sich, 530 Firmen haben sich beworben, 42 gehörten zu den Finalisten, unter ihnen das Dax-notierte Traditionsunternehmen Henkel in Düsseldorf. ""Es war schon immer unser Anliegen, ein familienfreundliches Umfeld für die Mitarbeiter zu schaffen"", sagt Regina Neumann-Busies, Managerin Social Services bei Henkel. Zu Anfang des 20. Jahrhunderts gaben Werksschwestern den Mitarbeiterinnen und Ehefrauen der Angestellten Mütterkurse oder kümmerten sich um kinderreiche Familien. Heute will die Firma mit flexiblen Arbeitszeiten, Betriebskindergärten und Seminaren die Vereinbarkeit von Arbeit und Familie erleichtern. ""Für Frauen ist es inzwischen selbstverständlich, Beruf und Familie zu verbinden. Die Frage ist nicht mehr die nach dem Ob, sondern nach dem Wie"", sagt Neumann-Busies. Bei Henkel legt man den Fokus auf das Wohl der großen Firmen-Familie: Azubis können in Schuldenpräventions-Seminaren lernen, wie sie das erste Gehalt nicht gleich verballern. Schichtarbeiter dürfen alle drei Jahre mit ihrer Familie gratis eine Woche Urlaub am Meer oder in den Bergen machen - Gesundheitsprogramm inklusive. Wer Angehörige pflegt, kann in sogenannten Care-Support-Gruppen seine Sorgen loswerden und bekommt Pflege-Tipps. Und Henkel-Ehemalige organisieren sich im Pensionärsverein. Solche Initiativen zahlen sich in barer Münze aus. ""Seit wir die Kinderbetreuung verbessert haben, kommen die Mütter und Väter nach der Elternzeit wesentlich früher zurück"", sagt Barbara David, Diversity-Managerin bei der Commerzbank. Während Mütter und Väter im Jahr 2004 im Schnitt noch 30 Monate zu Hause blieben, kehren sie inzwischen nach 20 Monaten zurück. Dadurch sinken die Fortbildungskosten. Zu den Finalisten beim Wettbewerb des Ministeriums zählt das Bauunternehmen Krüger und Schramm im thüringischen Eichsfeld. Hier hat die Firmenleitung ein eigenes Motivationswerkzeug für ihr Personal ersonnen: das sogenannte Mitarbeiterbegeisterungsprogramm. Nach fünf Jahren im Betrieb bekommt jeder eine Urkunde und einen Scheck. Auch Gesundbleiben lohnt sich: Wer ein Jahr ohne Fehltage hingelegt hat, den lobt der Firmenchef persönlich auf der Weihnachtsfeier. Alle vier Wochen wird die Baustelle des Monats gekürt. Der Betrieb lädt zu Festen, veranstaltet Fußballturniere und macht es seinen 70 Mitarbeitern mit frischem Obst und kostenlosen Getränken so nett wie möglich. Betriebs-Sprecherin Verena Raacke: ""Das ist unser Dank für die gute tägliche Arbeit.""","Die Bedürfnisse von Vätern, Müttern und Kindern passen oft nicht zu den Arbeitsabläufen in den Unternehmen. Doch einiges ist in Bewegung auf dem Arbeitsmarkt - nicht zuletzt weil die Firmen festgestellt haben, dass sie von zufriedenen Eltern profitieren.",karriere,https://www.sueddeutsche.de/karriere/flexible-arbeitszeiten-in-unternehmen-familienfreundlichkeit-zahlt-sich-aus-1.1332078,Flexible Arbeitszeiten in Unternehmen - Familienfreundlichkeit zahlt sich aus,00/04/2012,"Arbeitnehmertraum: Teilzeit, Vollzeit, Jobsharing",Wie flexible Arbeitsmodelle die Vereinbarkeit von Beruf und Familie erleichtern,"Arbeitnehmertraum, Teilzeit, Vollzeit, Jobsharing, flexible Arbeitsmodelle, Vereinbarkeit von Beruf und Familie, Familie und Beruf, Vertrauensarbeitszeit, Betriebskindergarten, Pflege-Tipps",Wie eine bessere Work-Life-Balance gelingen kann: Flexible Arbeitsmodelle erleichtern die Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Mehr dazu im Artikel! #Arbeitnehmertraum #VereinbarkeitvonBerufundFamilie #flexibleArbeitsmodelle 171,"Wird in Deutschland über Schulen und Hochschulen gesprochen, geschieht dies mit gequälter Stimme. Das Selbstbild der Nation hat sich gewandelt: vom Land der Dichter und Denker zur Heimat der Dussel. Das beschämt, kommt aber auch einer Neigung entgegen, schwarz zu malen und sich in selbstquälerischem Jammer zu ergehen. So etwas schlägt irgendwann um, dann mag es keiner mehr hören, wie mies alles ist. An diesem gefährlichen Punkt steht Deutschland in der Bildungsdebatte. Pisa - puh, muss denn dauernd an die schlechten Leistungen der Schüler erinnert werden? Vorbild Harvard - ja doch, längst ist klar, dass deutsche Unis mit der US-Elite nicht mithalten können. Und jetzt hat die OECD auch noch gewarnt, Deutschland verliere bei der bloßen Zahl seiner Akademiker den Anschluss. Gibt es denn nirgends Trost? Doch, den gibt es. Trost setzt aber voraus, erst einmal den Schmerz zu spüren. Die Deutschen müssen die internationalen Vergleiche aushalten, sie dürfen sie nicht selbstgefällig oder überdrüssig beiseite schieben. Der berüchtigte Pisa-Schock war nötig, und er war heilsam. ""Wer sich selbst als Narr eracht't, der ist zum Weisen bald gemacht"", heißt es in Sebastian Brants ""Narrenschiff"". Niemand darf sich damit abfinden, dass fast jeder vierte 15-Jährige an einfachen Lese- und Rechenaufgaben scheitert und die Kinder von Einwanderern kaum eine Chance haben, Karriere zu machen. Niemand kann es gleichgültig hinnehmen, dass an deutschen Hochschulen auf einen Professor 60 Studenten kommen, an guten ausländischen Unis dagegen nur zehn. Nicht nur Bildungsverlierer Nun aber zum Trost. Trotz aller Probleme spenden die Bildungsstätten, etwas pathetisch gesagt, Stunde um Stunde großes Glück. Es gibt ja nicht nur Bildungsverlierer. Jeden Tag sehen Millionen Eltern in Deutschland, wie ihre Kinder mit Schwung und Zuversicht in die Schule gehen. Sie feiern die Einschulung, sie freuen sich über kluge Fragen und wachsendes Wissen. Es gibt Stress und Sorgen, es gibt polemische Tiraden auf faule und ungerechte Lehrer - aber jeder Schultag liefert wunderbare Beispiele für ein lebendiges, friedliches Schulleben und für eifrige, von ihrem Beruf beseelte Pädagogen. Die Leistungen an den Grundschulen sind, dies wird oft übersehen, gar nicht so schlecht. Beim Lesen liegen Grundschüler in Deutschland international im oberen Leistungsdrittel. Gerade an den Grundschulen gibt es eine große Offenheit der Pädagogen für neue Lehrformen und die Bereitschaft, jedem Schüler gerecht zu werden. Würden die Kinder bereits in den Kindergärten besser gefördert und gäbe es an den Schulen mehr Pädagogen (und Lehrerteams), die die Zeit haben, sich intensiv um die Schwächeren zu kümmern, wären rascher Fortschritt und mehr Gerechtigkeit möglich.","Deutschland, Heimat der Dussel? Nein: Trotz Pisa-Schock und Akademikermangel gibt es keinen Grund zur Panik.",karriere,https://www.sueddeutsche.de/karriere/oecd-studie-trost-im-bildungsjammer-1.829079,OECD-Studie - Trost im Bildungsjammer,00/05/2010,OECD-Studie: Bildung in Deutschland,Neue Entwicklungen in der Bildungsdebatte und Hoffnung für die Zukunft.,"Bildung, Deutschland, Schulen, Hochschulen, Pisa, Akademiker, Lehrer, Schüler, Karriere, Grundschulen","Deutsche Bildungsstätten spenden Stunde um Stunde großes Glück, trotz aller Probleme. Erfahren Sie hier mehr über die neuesten Entwicklungen in der Bildungsdebatte und die Hoffnung für die Zukunft. #Bildung #Deutschland" 172,"Die Inflation macht sich wieder bemerkbar. Vom Anstieg der nominalen Löhne blieben im vergangenen Jahr laut Statistischem Bundesamt dank 1,8 Prozent Preissteigerung real nur 0,8 Prozent übrig - deutlich weniger als 2016. Bei solchen Entwicklungen ist es für den einzelnen Arbeitnehmer umso wichtiger, was und wo er arbeitet. In welcher Branche und mit welchem Studium kann man wie viel verdienen? Um das herauszufinden, hat die Job-Plattform Stepstone erneut 50 000 Fach- und Führungskräfte befragt. Das Durchschnittsgehalt von Fach- und Führungskräften in Deutschland liegt demnach bei 56 000 Euro brutto im Jahr. Aber: Es ist sehr viel mehr drin. Die höchsten Durchschnittsgehälter beziehen Ärzte, nämlich 84 000 Euro. Das waren 1000 Euro mehr als im Jahr zuvor. Mit großem Abstand folgen Spezialisten aus dem Finanzwesen mit 71 000 Euro und Ingenieure mit 67 000 Euro. Während die Gehälter der Banker zuletzt stagniert hatten, legten diesmal beide Gruppen deutlich stärker zu als die Mediziner. Die gesuchten IT-Spezialisten liegen auf Platz vier der bestbezahlten Berufsgruppen, auch hier war das Plus größer als bei den Ärzten. Erstmals liefert die Umfrage Erkenntnisse, wie sich am ehesten Gehälter von mehr als 100 000 Euro erzielen lassen. Jeder dritte Arzt ist hier dabei, aber nur jeder siebte Banker und jeder zehnte aus dem Vertrieb. Und: Elf Prozent der befragten Männer gehören zu der Gruppe, aber nur drei Prozent der Frauen. Wenig überraschend steigt die Wahrscheinlichkeit zu einem Topgehalt mit der Führungsverantwortung. Jeder Dritte in der obersten Managementebene wie Direktor oder Vorstand verdient mehr als 100 000 Euro. Und jeder Fünfte aus dem mittleren Management, also Bereichs- und Abteilungsleiter. Personalverantwortung zahlt sich aber auch ganz allgemein auf dem Gehaltscheck aus, zeigt die Umfrage: Im Schnitt bringt sie den Führungskräften ein Plus von mehr als 13 000 Euro gegenüber allen anderen Fachkräften. Solche Unterschiede werden auch dieses Jahr wieder wichtig sein, weil die Löhne voraussichtlich erneut nicht sehr stark steigen werden. So hat die IG Metall für die knapp vier Millionen Beschäftigten der Branche zwar 4,3 Prozent mehr Gehalt plus Pauschalen herausgeholt. Die Laufzeit des Tarifvertrags beträgt aber mehr als zwei Jahre. Und die Abschlüsse in anderen Branchen fallen traditionell eher etwas geringer aus. Weil die Inflation sich nach Schätzungen von Fachleuten ähnlich entwickeln dürfte wie 2017, bleibt das Potenzial für reale Lohnsteigerungen begrenzt. Wer sein Einkommenspotenzial voll ausschöpfen will, muss also einen bestimmten Beruf wählen und Karriere machen. Er (oder sie) kann aber auch einen Ortswechsel in Betracht ziehen. Und sich zum Beispiel in Hessen bewerben. Dort verdienen Fach- und Führungskräfte am meisten (63 000 Euro). Gut bezahlt wird auch in Baden-Württemberg und Bayern mit gut beziehungsweise knapp 62 000 Euro. In Brandenburg, Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern verdienen Fachkräfte mit 43- bis 44 000 Euro im Schnitt dagegen mit Abstand am wenigsten.","Eine Gehaltsumfrage zeigt große Unterschiede zwischen Berufen, Branchen - und Regionen. Wer sein Einkommen verbessern will, muss flexibel sein.",karriere,https://www.sueddeutsche.de/karriere/berufe-branchen-regionen-so-steigern-sie-ihre-chancen-auf-ein-top-gehalt-1.3883292,Gehalt in Deutschland: Banker und Ingenieure holen auf,00/02/2018,Top-Gehälter 2023,Wie viel verdienen Fach- und Führungskräfte in Deutschland? Neue Umfrage liefert Antworten!,"Gehalt, Fachkräfte, Führungskräfte, Umfrage, Verdienst, Branchen, Studium, Karriere, Top-Gehälter, Einkommenspotenzial","Die neue Umfrage zeigt, welche Berufe in Deutschland am besten bezahlt werden! Hier erfahren Sie mehr dazu. #Gehalt #TopGehälter #Karriere #Umfrage" 173,"Ob Prügel davon leichter werden, dass sie eine theoretische Rechtfertigung mit sich führen, bleibt dahingestellt. In jener Zeit, von der hier kursorisch die Rede sein soll (es waren die fünfziger Jahre, und die biblische Ausleihe ""In jener Zeit"" mag andeuten, wie unendlich weit das alles zurückliegt) - in jener Zeit also wurde man, auf dem Gymnasium jedenfalls, auf eine durchaus gebildete Art geprügelt. Das Gymnasium betrieben die Patres eines niederbayerischen Benediktinerklosters, und die hatten für körperliche Erziehungsmaßnahmen eine doppelte Begründung auf Lager. Den Vorrang hatte verständlicherweise die religiöse Variante. Bei jeder Gelegenheit - und der Gelegenheiten waren viele - wurde vor der Abstrafung darauf verwiesen, dass der Herr den straft, den er liebt, was wahlweise dem Buch der Sprüche oder dem Brief Pauli an die Hebräer zu entnehmen ist. Das konnte so vonstatten gehen, dass der Mönch, in aller Regel der Präfekt oder einer aus dem Lehrkörper, den unbotmäßigen Buben an den Schläfenhaaren alias ""Schmalzfedern"" peu à peu in die Höhe zog und bei jeder Stufe einen Teil des Bibelworts zitierte: ""Wen - der Herr - liebet - den - das merkst dir - züchtiget - er."" Uns imponierten zwar die alten Endungen in ""liebet"" und ""züchtiget"", aber wir hätten es doch vorgezogen, wenn der Herr uns etwas weniger geliebet hätte. Der Blitz schlug öfter bei ihm ein In Griechisch hatten wir den Direktor des Seminars, einen Mann von ebensolcher Grimmigkeit wie Ungerechtigkeit. Seine Lieblinge hatten es gut, besonders wenn sie über Eltern verfügten, die dann und wann mit einer Cremetorte anrückten. Wer arm war oder gar auf einem der wenigen Freiplätze saß, musste auf der Hut sein. Der Blitz schlug öfter bei ihm ein, als dies nach der Strafstatistik hätte geschehen dürfen, selten ohne den iambischen Trimeter, wonach ein Mensch, der nicht geschunden wird, auch nicht erzogen wird. Den gab es auf Altgriechisch zur ""Kopfnuss"" oder zum Schlag mit der flachen Hand auf den Hinterkopf, und was man davon ins Leben mitnahm, war das Wissen, dass der fatale Sinnspruch aus Menanders ""Monostichen"" war und dass dérein, das griechische Wort für schinden, irgendwie unregelmäßig konjugiert wird. War es das wert? Um nochmal biblisch zu raunen: Da in jener Zeit der Nutzen des Schindens für die Erziehung von kaum jemandem angezweifelt wurde, am wenigsten von den eigenen Eltern, hatten in diesem System sogar die Exzesse ihren möglicherweise dubiosen, aber letztlich doch legitimen Platz. In der Volksschule bei uns auf dem Dorf, einer im Übrigen sehr effektiven Zwergschule, gab es einen Lehrer, der im Krieg einen Kopfschuss abbekommen hatte. Es ging die Rede, dass er unter dem Bürstenhaar eine Silberplatte trage, die ihm, wenn die Sonne draufbrenne, große Pein mache, ja die ihn schier in den Wahnsinn treibe. Wie immer sich das verhalten haben mochte, der Mann war tatsächlich oft wie ausgewechselt, und wer ihm da in die Quere kam, der konnte, wie man auf dem Land sagte, ""Reue und Leid erwecken"". Dazu war aber in der Regel keine Zeit, denn Lehrer H. drosch die Kinder, nach einer anderen Redensart, ""durch Sonne und Mond"", eine Raserei, von der er später nichts mehr zu wissen schien. Dass wir Kinder den Mann sehr mochten, sei dabei auch noch zu Protokoll gegeben. Gegen die Prügelstrafe, speziell gegen die allgegenwärtigen Tatzen, gab es eine Art Naturheilmittel, nämlich die uralte und durch Karl-May-Lektüre immer erneuerte These, dass der Indianer keinen Schmerz kennt, das heißt: ihn sich nicht anmerken lässt. Den Schmerz vertrieb dieses völkerkundliche Aperçu zwar in keiner Weise, aber man stand, wenn man es beherzigte, im Kreis der Kameraden besser da als einer, der zusammenzuckte oder womöglich sogar heulte. Wogegen kein Kraut gewachsen war, das waren Torturen seelischer Art, die unstrittig gut gemeint waren, die aber dessen ungeachtet eine gewaltige Verwüstung anrichteten. Im Franziskushaus Altötting, einer von Mallersdorfer Schwestern betreuten und unter Buben seinerzeit sehr gefürchteten Einrichtung des Seraphischen Liebeswerks, wurde dem Verfasser dieses kleinen Abrisses einmal eine bedrückende Belehrung zuteil. Da er es mit dem Schneuzen nicht sonderlich genau nahm, bekam er vom Nikolaus einen riesigen Latz umgehängt, auf dem ein Bub zu sehen war, der die Rotzglocke mit der Zunge auffing. Darunter stand ""Mir schmeckt's!"", und mit diesem Ding musste der Siebenjährige ein paar Tage Spießruten laufen. Er vergrub es schließlich eines nebeligen Abends im Misthaufen der hauseigenen Ökonomie und kassierte für die Ausflucht, der Latz sei ihm wohl gestohlen worden, von der Nonne noch ein paar saftige Watschen.","Wie war das eigentlich damals, in den fünfziger Jahren, als Kindern der Teufel aus dem Leib geprügelt wurde und niemand - auch nicht die Patres eines Benediktinerklosters - den Nutzen des Schindens in Zweifel zog?",karriere,https://www.sueddeutsche.de/karriere/erziehungsmethoden-der-herr-straft-wen-er-liebt-1.22503,"Erziehungsmethoden - Der Herr straft, wen er liebt",00/04/2010,Prügel in der Klosterschule,In den 50ern waren Prügel in der Schule gängige Erziehungspraxis. Wie die Gewalt in der Erziehung damals gerechtfertigt wurde.,"Prügel in Schulen, Gewalt in der Erziehung, körperliche Erziehungsmaßnahmen, Strafstatistik, Prügelstrafe, Gymnasium, Patres, Benediktinerklosters, Schindens, Indianer, Naturheilmittel ",Die Geschichte der Prügelstrafe in Schulen und wie Gewalt in der Erziehung früher gerechtfertigt wurde. #Prügelstrafe #GewaltinderErziehung #Erziehung #Schulen 174,"Nach dem Fachabitur wusste Alexa Rosenbaum nur, dass sie künstlerisch und handwerklich arbeiten wollte. Und auch mit Psychologie sollte ihre Arbeit zu tun haben. Heute macht die 28-Jährige ein Jahrespraktikum als Kunsttherapeutin in einer Klinik in Herdecke bei Dortmund. Kunsttherapeuten beim Malen ""Kunsttherapeuten benutzen die Künste, um Menschen mit ihren Schwierigkeiten zu helfen"", erklärt Professor Walther Zifreund, der die Sektion Kunsttherapie beim Berufsverband für Kunst-, Musik und Tanztherapie (BKMT) in Münster leitet. Arbeitstechniken Malen, Bildhauen und das Gestalten mit Ton sind die Techniken, die jeder Kunsttherapeut beherrschen muss. Die Betätigungsfelder in dem Heilberuf sind vielseitig. Mögliche Arbeitgeber für Kunsttherapeuten sind Kliniken. Die Therapeuten sind aber auch in Kinderheimen, Alten- und Behindertenwohnheimen beschäftigt. Alexa Rosenbaum würde später gern in der Jugendpsychiatrie arbeiten. Auch Aufgaben an Schulen würden sie reizen. Dort können Kunsttherapeuten helfen, soziale Probleme durch kreatives Arbeiten in der Gruppe zu vermindern. Die Ausbildung zum Kunsttherapeuten findet an den Fachhochschulen in Ottersberg bei Bremen und in Nürtingen (Baden-Württemberg) statt. Das Studium dauert vier Jahre und schließt mit einem Diplom ab. Zur Hälfte widmet sich die Ausbildung dem Erlernen künstlerischer Techniken. Die übrige Zeit verbringen angehende Kunsttherapeuten in wissenschaftlichen Vorlesungen. Wichtige Lehrinhalte sind Medizin, Pädagogik, Philosophie, Psychologie und Kunstgeschichte. Auch zwei Praktika in therapeutischen Institutionen sind vorgeschrieben. Voraussetzungen ""Wir wollen, dass die Leute wissen, auf welches Arbeitsfeld sie sich einlassen"", sagt Albrecht Lampe, Kurator der FH in Ottersberg. Sechs Monate Arbeitserfahrung in einer sozialen Einrichtung werden daher bei der Zulassung verlangt. ""Bewerber müssen eine Mappe mit eigenen Zeichnungen einreichen"", erklärt Lampe. Trotz der staatlichen Anerkennung werden die Fachhochschulen für Kunsttherapie privat getragen. Daher fallen monatliche Studiengebühren von 375 Mark an. Auch Einrichtungen ohne staatliche Anerkennung bilden Kunsttherapeuten aus. Hier belaufen sich die Kosten etwa auf 600 bis 700 Mark, so Lampe. Einer Studie der FH Ottersberg zufolge verdienen Berufseinsteiger in der Regel monatlich 3500 bis 4000 Mark brutto. Den Beruf des Kunsttherapeuten gibt es in Deutschland erst seit rund 20 Jahren. ""Deshalb ist das Berufsbild bei vielen Institutionen noch nicht so bekannt"", sagt Christian Hamberger, Geschäftsführer beim Deutschen Fachverband für Kunst- und Gestaltungstherapie (DFKGT) in Nürtingen. Viele Absolventen arbeiten auf Stellen, die für Sozialpädagogen oder Ergotherapeuten ausgeschrieben waren. ""Man muss Initiative zeigen und sich als Kunsttherapeut verkaufen können"", weiß Alexa Rosenbaum. Quelle: dpa",Kunsttherapeuten lösen Probleme durch kreatives Gestalten. Den Beruf gibt es in Deutschland erst seit 20 Jahren.,karriere,https://www.sueddeutsche.de/karriere/ausbildung-therapeuten-am-farbtopf-1.553158,Ausbildung - Therapeuten am Farbtopf,00/05/2010,Kunsttherapie als Beruf,Entdecke Kunsttherapie als vielseitigen Heilberuf und wie man Kunsttherapeut wird!,"Kunsttherapie, Beruf, Heilberuf, Therapie, Psychologie, Kreativität, Bildhauen, Malen, Jugendpsychiatrie, Ausbildung","Entdecke Kunsttherapie als vielseitigen Heilberuf und wie man Kunsttherapeut wird! Erfahre mehr über die Arbeitstechniken, Betätigungsfelder und die Ausbildung zum Kunsttherapeuten. #Kunsttherapie #Heilberuf #Ausbildung #Psychologie #Kreativität" 175,"Acht Uhr morgens, die perfekte Show beginnt. Die Lufthansa hat zum großen Casting geladen. Und gleich landen die künftigen Flugbegleiter in der ersten (Duft-)Wolke. Parfüm, Deodorant und Haarspray wabern durch den Raum. Eine Prise Rasierwasser ist auch dabei. Mehrere Hundert Bewerberinnen (und ein paar Bewerber) warten teilweise seit sechs Uhr früh vor dem Bamberger Kongress-Hotel. Quer durchs Treppenhaus zieht sich die Schlange der Herausgeputzten. Schon als Bewerber sehen sie wie Flugbegleiter aus. Weiße Bluse, schwarzer Blazer, dazu Rock oder Hose, ebenfalls in Schwarz. Ein Paar rote Sneakers blitzt aus der Masse hervor, ansonsten dominieren High Heels und Lackschuhe. Was man nicht sieht: Tattoos oder Piercings. Dass diese nicht gewollt sind, stellt die Airline schon auf ihrer Homepage klar. Kira, 21, gehörte an diesem Märzmorgen zu den Ersten: ""Ich wollte auf keinen Fall zu spät kommen"", sagt die gelernte Industriekauffrau aus Nürnberg. Ihre Motivation? ""Etwas Neues ausprobieren, unterwegs sein. Das fehlt mir im Büro."" Die Welt sehen, unterwegs sein, Abenteuer erleben: Fast alle Bewerber vereint der Drang, dem Schreibtisch zu entkommen. Die Fluggesellschaften wissen diese Wünsche zu nutzen. ""Die Welt ist mein Büro"" lautet der Name der Website, mit der die Lufthansa wirbt. Bejubelt wird in dem professionellen Hochglanzportal das Jetset-Leben zwischen New York, Rio und Tokio. Dass die Realität nicht ganz so glamourös aussieht, beweisen Flugbegleiter-Streiks, die auch bei deutschen Airlines regelmäßig vorkommen. Gewerkschafter beklagen seit Langem schlechte Arbeitsbedingungen und Personalmangel. ""Das veränderte Reiseverhalten erzeugt einen enormen Preisdruck"", sagt Nicoley Baublies, Tarifvorstand bei der Unabhängigen Flugbegleiter Organisation (UFO). ""Heute erwartet jeder, für 50 Euro nach Mailand zu fliegen."" Deshalb werde beim Personal gespart. ""Viele Fluggesellschaften nehmen ihre Mitarbeiter in den Ländern unter Vertrag, in denen die Arbeitsschutzgesetze am schwächsten sind"", sagt Baublies. ""Ryanair bietet nicht einmal Lohnfortzahlung im Krankheitsfall."" Der Traum von Abenteuer und Reisen? ""In der Realität sind wir als Flugbegleiter zu 80 Prozent auf kurzen Flügen unterwegs"", sagt Baublies. ""Da geht man abends ins Hotel und fliegt morgens gleich weiter."" Während man bei Billigfliegern so gut wie keinen Einfluss auf die Flugpläne habe, könnten Flugbegleiter bei großen Airlines ""zumindest teilweise"" mitreden. Doch auch da dauere es lange, bis man einen der beliebten Langstreckenflüge zugewiesen bekomme. ""Nach Martinique fliegt die Lufthansa zum Beispiel nur einmal pro Woche. Wer gerade im Job anfängt, muss sich da erst mal hinten anstellen.""","Beim Flugbegleiter-Casting treten Hunderte Kandidaten gegeneinander an. Das Teflon-Lächeln, an dem alles abperlt, zählt dabei mehr als Zeugnisse.",karriere,https://www.sueddeutsche.de/karriere/flugbegleiter-deutschland-sucht-die-super-stewardess-1.3438796,Deutschland sucht die Super-Stewardess,00/04/2017,Casting für Flugbegleiter.,Hunderte Bewerber warten auf ihren Traumjob.,"Flugbegleiter, Lufthansa, Casting, Bewerbung, Airline, Reisen, Arbeitsschutzgesetze, Streiks, Jetset-Leben, Langstreckenflüge.",Hunderte Bewerber bei Flugbegleiter-Casting der Lufthansa - Ein Traumjob mit Herausforderungen und Abenteuern in der Luft! #Flugbegleiter #Lufthansa #Casting 176,"Es sind Geschichten, wie man sie kennt. Geschichten von Menschen, deren Namen verändert oder zumindest abgekürzt sind, damit Kollegen und Chefs sie nicht identifizieren. Männer und Frauen, die eines Morgens nicht mehr aufstehen können, in der Sitzung zusammenbrechen, nächtelang wach liegen, verzweifeln an Herzrasen, Schweißausbrüchen, Übelkeit, Angstzuständen. Die plötzlich verschwinden aus dem Büroalltag, krankgeschrieben. ""Burn-out"", murmeln sich dann Kollegen zu, erschrocken, weil es oft die besonders Fleißigen, die besonders Fröhlichen trifft. Aber manchmal auch ein bisschen siegesgewiss wie der Läufer beim Marathon, der nicht allzu viel Mitleid haben darf mit denen, die auf der Strecke bleiben. Nicht nur der Job kann einen Burn-out auslösen - auch das Privatleben spielt eine Rolle. Und es sind Studien, wie man sie kennt, zum Beispiel von der Krankenkasse AOK: Jeder zehnte Fehltag am Arbeitsplatz sei 2010 mit akuter Erschöpfung und Depression begründet gewesen, meldete kürzlich deren Wissenschaftliches Institut. Im Vergleich zu 1999 sei dies ein Anstieg um 80 Prozent. Das AOK-Institut rechnet hoch, dass damit im vergangenen Jahr knapp 100.000 der 34 Millionen gesetzlich krankenversicherten Beschäftigten insgesamt mehr als 1,8 Millionen Fehltage wegen der Diagnose Burn-out krankgeschrieben waren. Aber wie kann das sein? Objektiv betrachtet ist das Arbeiten heute sicherer, menschengerechter und verschlingt weniger Zeit als noch vor Jahrzehnten. Bis Mitte der 50er Jahre war in Deutschland die Sechs-Tage-Woche die Regel. Auch danach noch quälten in vielen Fabriken Hitze, Lärm und monotone Handgriffe die Arbeiter. Körperliche Schwerarbeit war verbreitet, Unfälle waren häufig. Bestimmungen zum Arbeitsschutz und zur Ergonomie, bedürfnisgerecht optimierte Prozesse und ausgereiftere Maschinen haben den Arbeitsplatz seitdem - Ausnahmen gibt es - zu einem angenehmeren Ort werden lassen. Gleichzeitig sank die dort verbrachte Zeit: Nach einer Auswertung der Bundeszentrale für Politische Bildung haben sich Arbeitsstunden und Arbeitsvolumen in Deutschland seit 1970 fast jedes Jahr verringert. Leistete damals noch jeder Erwerbstätige in Westdeutschland durchschnittlich 1966 Arbeitsstunden, waren es 1991 nur noch 1559 Stunden. Im Jahr 2007 lag der Wert in Gesamtdeutschland bei 1433 Stunden. Und nachdem Bundeskanzlerin Angela Merkel den rettungsbedürftigen Griechen, Spaniern und Portugiesen kürzlich nahegelegt hatte, sie sollten weniger Urlaub machen und später in Rente gehen, wurde sie belehrt: Die Deutschen arbeiten weniger als die Südländer, schaffen dabei aber mehr. So verbesserte sich die Produktivität pro Arbeitsstunde zwischen 1991 und 2007 um etwa ein Drittel.",Eigentlich ist Arbeiten heute sicherer und menschengerechter als je zuvor - trotzdem brechen immer mehr Beschäftigte unter der Last des Alltags zusammen. In einer Welt der scheinbar unbegrenzten Möglichkeiten stoßen sie an ihre eigenen Grenzen - auch im Privatleben.,karriere,https://www.sueddeutsche.de/karriere/zukunft-der-arbeit-burn-out-der-naechste-zusammenbruch-kommt-bestimmt-1.1121927,Burn-out: Der Zusammenbruch ist vorprogrammiert,00/12/2011,Burn-out auf dem Vormarsch,Warum immer mehr Menschen unter Erschöpfung und Depression leiden.,"Burn-out, Erschöpfung, Depression, Arbeitsschutz, Ergonomie, Arbeitsplatz, Produktivität, Zeitmanagement, Gesundheit, Arbeitsstunden","Immer mehr Menschen leiden unter Burn-out - aber warum? Unsere Analyse zeigt, welche Faktoren eine Rolle spielen und wie man sich schützen kann. #Burnout #Gesundheit #Arbeitsplatz" 177,"Ob Gemälde, Teppiche, Instrumente, Stoffe oder Möbel: Für den fachgerechten Erhalt und die Pflege alter Kunst- und Kulturgegenstände ist der Restaurator zuständig. Der Beruf ist im Wandel: Neue Materialien, etwa in der modernen Kunst, stellen die Restauratoren vor neue Aufgaben. ""In den vergangenen Jahrzehnten hat sich der Kunstbegriff wesentlich verändert. Eine Folge ist die Verarbeitung alltäglicher Materialien und Industrieprodukte in modernen Kunstwerken"", erklärt Christian Scheidemann, der als freiberuflicher Restaurator in Hamburg arbeitet. Ein Restaurator in seiner Werkstatt Die völlige Stabilität von Materialien wie Lebensmittel, Haare oder Kunststoffe sei nicht möglich. Daher komme dem Restaurator moderner Kunst oft auch die Aufgabe eines ""Konservators"" zu, der ""Präventivmaßnahmen ergreift, damit das Material nicht leidet"". Dabei ist auch die Aussage eines Werkes zu berücksichtigen: ""Schokolade kann verwendet werden, um Fettränder zu produzieren, um etwas Essbares darzustellen oder auf Grund der besonderen Konsistenz und Farbe"", sagt Scheidemann. Routine? Gibt's nicht. Nicht nur in der modernen Kunst ist bei der Restaurierung Fingerspitzengefühl und Fachwissen nötig. ""Sowohl künstlerisch-handwerkliche Fähigkeiten und kunsthistorische Kenntnisse als auch technologisches und naturwissenschaftliches Wissen sind nötig, wenn man nach dem geeigneten Mittel sucht, um einen Schaden zu beheben"", erzählt Elisabeth Jägers, Dekanin des Fachbereichs Restaurierung an der Fachhochschule Köln. Geduld ist gefragt, die mit Vielseitigkeit belohnt wird: ""Es ist immer ein bisschen Forschung dabei. Jedes Projekt ist anders, es gibt keine Routine"", schwärmt Jägers. Erst das Praktikum, dann das Studium Das achtsemestrige Studium zum Diplom-Restaurator hat einen hohen Praxisanteil: ""Rund die Hälfte des Studiums ist man in den Werkstätten der Hochschule. Außerdem gibt es in Köln ein Praxissemester, das die meisten Studenten im Ausland verbringen."" Trotzdem steht auch viel Theorie auf dem Stundenplan. Grundlagenfächer wie Zeichnen, Kunstgeschichte, Materialkunde, Denkmalpflege oder Ikonographie belegen Studenten aller Fachbereiche zusammen. Bevor Interessenten eine der heiß begehrten Studienplätze ergattern, müssen sie ein zweijähriges Vorpraktikum machen. Das gilt für alle acht Hochschulen in Deutschland von Köln, Hildesheim, Berlin, Erfurt und Potsdam bis Dresden, Stuttgart und München. Allerdings variieren die Bedingungen: Ob das Praktikum bereits vor der Aufnahmeprüfung abgelegt werden muss, oder erst mit bestandener Aufnahmeprüfung angetreten wird, sollte man an der jeweiligen Hochschule erfragen, empfiehlt Sabina Fleitmann, Geschäftsführerin des Verbandes der Restauratoren (VDR) in Bonn. Kritisch ist bei einem Praktikum vor der Studienplatzvergabe, dass Bewerber unter Umständen abgelehnt werden, nachdem sie zwei Jahre lang ein Praktikum bei mitunter schlechter Bezahlung gemacht haben. Aktion gegen schwarze Schafe Problematisch für akademische Restauratoren im späteren Berufsleben ist außerdem, dass der Titel ""Restaurator"" nicht geschützt ist. Daher besteht die Gefahr, ""dass selbst ernannte Restauratoren, die oft nicht genügend qualifiziert sind, unter Umständen Kunstwerke beschädigen oder gar zerstören"", sagt Fleitmann. Um schwarze Schafe dauerhaft auszusortieren, haben sich sieben Berufsverbände zusammengeschlossen, die erreichen wollen, dass ihr Beruf geschützt wird. Sie kooperieren zu diesem Zweck auch mit den ""Restauratoren im Handwerk"", deren Fachverband in Berlin im Haus des Handwerks seinen Sitz hat. Hier finden sich Handwerker, die sich nach ihrem Meistertitel noch weiter qualifiziert haben: ""Nach ungefähr 700 Stunden Weiterbildung wird eine Prüfung abgelegt. Danach hat man das Recht, sich Restaurator im jeweiligen Handwerk zu nennen"", erläutert Ulf Schreyögg vom Zentralverband des deutschen Handwerks (ZDH) in Berlin. Während die Handwerker in der Rekonstruktion arbeiten, sind Diplom-Restauratoren für die Restaurierung und Erhaltung zuständig. Viele der Diplom-Restauratoren kommen im Angestelltenverhältnis in Museen oder Denkmalämtern unter, wo zunächst ein Gehalt der Stufe BAT IV erwartet werden kann. ""Die Tendenz geht aber zur Freiberuflichkeit"", sagt Fleitmann. Dabei sei ein Stundenlohn zwischen 50 und 100 Mark die Regel. (sueddeutsche.de/dpa)","Das Studium zum Restaurator hat einen hohen Praxisanteil. Nach dem Diplom arbeiten die Absolventen in Museen, Denkmalämtern oder machen sich selbstständig.",karriere,https://www.sueddeutsche.de/karriere/restauratoren-hueter-alter-schaetze-1.557129,Restauratoren - Hüter alter Schätze,00/05/2010,Restaurator – Erhaltung von Kulturgut,Restauratoren erhalten und pflegen Kunst- und Kulturgegenstände. Erfahren Sie mehr über ihre neuen Herausforderungen bei der Restaurierung moderner Kunstwerke.,"Restaurator, Kulturgut, Kunstwerke, Restaurierung, modern, Materialien, Konservierung, Kunstgeschichte, Werkstatt, Fachwissen",Wie Restauratoren Kunstwerke vor Zerfall schützen und gleichzeitig neue Herausforderungen meistern – erfahren Sie hier mehr über den Beruf des Restaurators und seine Bedeutung für den Erhalt unseres Kulturguts. #Restaurator #Kulturgut #Kunstwerke #Restaurierung #Fachwissen 178,"Es gibt zwei Stichworte, die ein Unternehmen heutzutage braucht, um in der Öffentlichkeit gut dazustehen. Das eine lautet ""Nachhaltigkeit"", das andere ""Diversity"", also Vielfalt in der Belegschaft. Für einen positiven Anstrich müssen Firmen also zum einen grüner werden, zum anderen bunter. ""Teams mit unterschiedlicher Nationalität, Erfahrung und unterschiedlichem Geschlecht sind entscheidende Erfolgsfaktoren für ein Unternehmen"", findet der Däne Kasper Rorsted, Vorstandsvorsitzender des Düsseldorfer Henkel-Konzerns. Daher sitzen neben ihm zwei Deutsche, ein Franzose und ein Belgier im Vorstand. In deutschen Chefetagen wird es bunter: Auf dem internationalen Markt arbeiten Führungskräfte aus unterschiedlichen Kulturen miteinander. Henkel ist ein Vorreiter in Sachen Diversity. 2007 hat der Wasch- und Pflegemittelkonzern die Abteilung ""Diversity & Inclusion"" gegründet - ein Zugeständnis an die notwendige Internationalisierung des Unternehmens. Denn Henkel beschäftigt 48.000 Mitarbeiter und ist in 125 Nationen aktiv. Die Führungskräfte des Konzerns müssen im Laufe ihrer Karriere Erfahrungen in mindestens zwei Funktionen sammeln, außerdem zwei Länder und zwei Unternehmensbereiche kennenlernen. Bei Henkel heißt das ""Triple-Two-Konzept"". Zudem soll ein Netzwerk aus ""Paten"" die Integration des Managers aus dem Ausland erleichtern. Diversity Management lautet das Stichwort, also soziale Vielfalt in der Führungsriege möglichst konstruktiv zu nutzen. In Deutschlands Beletagen sitzen immer mehr Männer, manchmal auch Frauen, aus unterschiedlichen Kulturkreisen. Die Internationalisierung in den obersten Ebenen sei ein natürlicher Prozess, ""weil Firmen zunehmend länderübergreifend agieren"", sagt Markus Dinslacken, Leiter der Abteilung Diversity & Inclusion. Auch er hat das Programm durchlaufen und berichtet von kulturell bedingten Verständigungsschwierigkeiten: ""In den USA schrieb mir ein Vorgesetzter, dass ich eine Aufgabe erledigen könne, wenn ich Zeit übrig hätte. Ich hatte aber keine Zeit."" Dinslaken musste feststellen, dass er falsch reagiert hatte: ""Es stellte sich heraus, dass das kein Vorschlag war, sondern ein Auftrag."" Noch vor einigen Jahren steckte der Globalisierungs-Teufel im Detail, in den kleinen Missverständnissen des Alltags. Inzwischen haben Auslandserfahrungen und interkulturelle Lehrgänge damit weitgehend aufgeräumt. ""Die Zeiten, in denen Geschäftsabschlüsse dadurch gefährdet wurden, dass ein Deutscher die Visitenkarte eines Chinesen nicht beidhändig mit Verbeugung entgegennahm, sind vorbei"", sagt Manuel Vermeer, Trainer für interkulturelles Management und Dozent am Ostasieninstitut der Hochschule für Wirtschaft in Ludwigshafen. Der Asien-Experte weiß, weshalb in Indien halbstündige Verspätungen als pünktlich gelten und dass Chinesen während eines Gesprächs plötzlich zum Telefonhörer greifen, um scheinbar wichtigere Gespräche zu beginnen. Vermeer lehrt Verständnis für solche kulturellen Eigenheiten. Häufige Fragen, die dem Trainer von Firmen gestellt werden, sind: Wie arbeiten Führungskräfte aus unterschiedlichen Kulturen effektiv zusammen? Lassen sich fremde Führungsstile oder Konzepte erfolgreich auf die deutsche Wirtschaft übertragen? Von welchem kulturellen Know-how können wir in der Geschäftsleitung am besten profitieren? In den Vorständen großer Dax-Unternehmen, beispielsweise bei Fresenius Medical Care, Adidas und SAP, wird auf multikulturelle Führung gesetzt. ""In den vergangenen zehn Jahren war dort die Internationalisierung ein Trend"", sagt Christoph Lesch von der Unternehmensberatung Simon-Kucher & Partner. Laut einer Erhebung der Consultingfirma zur Belegung von Top-Positionen ist der Anteil ausländischer Vorstände 2010 auf ein Allzeithoch von 28 Prozent gestiegen. Auch die Beiersdorf-Führungsetage ist ""multikulti"" besetzt: Im sechsköpfigen Vorstand des Nivea-Unternehmens sorgen James C. Wei aus China und Ümit Subasi aus der Türkei für kulturelle Vielfalt. Die Führungscrew trifft sich wöchentlich. Wei schätzt die deutsche Disziplin: ""Alles ist gut geplant, die Meetings fangen pünktlich an und hören pünktlich auf."" Eine gute Balance entstehe aus deutschem Prozessdenken und asiatischem ""entrepreneur spirit"". Sein türkischer Manager-Kollege Subasi konstatiert, dass es bei interkultureller Zusammenarbeit durchaus auch zu Differenzen komme, ""doch in unserem Job ist eine internationale Denkweise notwendig"".","Firmen sind immer mehr vom globalen Markt abhängig. Das verändert die Chefetagen: Sie werden internationaler. Da hilft es, wenn man weiß, warum Chinesen mitten im Gespräch zum Telefon greifen oder Inder nie pünktlich auf die Minute sind.",karriere,https://www.sueddeutsche.de/karriere/kulturelle-unterschiede-unter-kollegen-alles-so-schoen-bunt-hier-1.1109898,Kulturelle Unterschiede unter Kollegen - Alles so schön bunt hier,00/06/2011,Nachhaltigkeit und Diversity,Warum Unternehmen auf soziale Vielfalt und grüne Praktiken setzen müssen.,"Nachhaltigkeit, Diversity, Unternehmen, Erfolg, Führungskräfte, Globalisierung, Kultur, internationale Zusammenarbeit, Dax-Unternehmen, Beiersdorf","Erfahren Sie, wie Nachhaltigkeit und Diversity Unternehmen zum Erfolg verhelfen können. Lesen Sie mehr über die Bedeutung sozialer Vielfalt und grüner Praktiken für Unternehmen. #Nachhaltigkeit #Diversity #Unternehmenskultur" 179,"Worunter leiden deutsche Arbeitnehmer? Welche Beschwerden haben berufstätige Frauen im Gegensatz zu Männern? Und entwickelt sich Burn-out tatsächlich zur neuen Volkskrankheit? Der ""DAK-Gesundheitsreport 2013"" versucht Antworten auf diese Fragen zu geben - ein Überblick. Erkrankungen nach Geschlecht Ob nun die Kaufhausmitarbeiterin, die stundenlang hinter der Kasse steht, oder der Bauarbeiter, der einen Zementsack nach dem anderen über die Schulter wuchtet: Am Ende des Arbeitstages und mit zunehmenden Arbeitsjahren werden beide nicht selten von Rückenschmerzen geplagt. Aufgeschlüsselt nach Art der Diagnose liegen Rückenschmerzen auf Platz eins der Beschwerden. Insgesamt sind Erkrankungen des Muskel-Skelett-Systems dem DAK-Gesundheitsreport zufolge der häufigste Grund für Krankschreibungen sowohl bei Frauen (21,2 Prozent) als auch bei Männern (25,2 Prozent). Unterschiede gibt es hingegen auf Rang zwei: Während bei Männern Verletzungen die zweithäufigste Erkrankungsursache sind (15,8 Prozent), kommen bei Frauen an dieser Stelle bereits psychische Erkrankungen (17,3 Prozent). Ein Grund für diesen Unterschied könnte sein, dass Männer ungleich häufiger schwere körperliche Arbeit verrichten - zum Beispiel auf dem Bau - und insofern ein höheres Verletzungsrisiko haben. Auf Platz drei folgen dann bei Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern Erkrankungen des Atmungssystems wie Bronchitis.","Rückenschmerzen, Verletzungen, Depressionen: Unter diesen Erkrankungen leiden deutsche Arbeitnehmer am häufigsten. Während die Zahl der Fehltage leicht zurückgeht, setzt sich der Negativ-Trend bei einer bestimmten Erkrankungsart weiter fort.",karriere,https://www.sueddeutsche.de/karriere/krankenkassen-studie-so-krank-sind-deutsche-arbeitnehmer-1.1610150,Krankenkassen-Studie - So krank sind deutsche Arbeitnehmer,00/02/2013,"Rückenschmerzen, Psychische Erkrankungen, Bronchitis",DAK-Gesundheitsreport 2013: So krank sind deutsche Arbeitnehmer. Welche Erkrankungen sind am häufigsten?,"DAK-Gesundheitsreport, Krankschreibungen, Rückenschmerzen, psychische Erkrankungen, Bronchitis, Muskel-Skelett-System, Verletzungen, Atmungssystem, Frauen, Männer","Rückenschmerzen, psychische Erkrankungen und Bronchitis sind die häufigsten Gründe für Krankschreibungen bei deutschen Arbeitnehmern, laut DAK-Gesundheitsreport 2013. Weitere Einzelheiten hier. #DAKGesundheitsreport #Gesundheit #Arbeitnehmer" 180,"Die Friseurin, die eine Allergie gegen Pflegeprodukte bekommt, der Handwerker, den chronische Rückenprobleme plagen: Es gibt viele Gründe für eine Neuorientierung in der Berufswelt. Zum Glück sind viele Branchen offen für Quereinsteiger. Auf diese fünf Punkte sollten Bewerber achten, wenn sie einen neuen Anfang machen müssen: Zuerst ein Praktikum machen. Unterrichten, künstlerisch tätig sein oder etwas mit Menschen machen - in der Theorie klingen viele Jobs interessant. Doch die Realität sieht oft anders aus. Vor einem Quereinstieg sollten Berufstätige unbedingt ein Praktikum absolvieren, sagt Karriereberaterin Christina Panhoff aus Berlin. Das ist eine gute Möglichkeit, falsche Vorstellungen zu korrigieren. Und vor allem erfährt man so am ehesten, welche Kompetenzen man in dem Job braucht. Im Idealfall ist die Hospitanz bereits in dem Betrieb, in dem Berufstätige sich anschließend bewerben möchten. Auf jeden Fall sollte man die Kollegen befragen, rät die Bonner Personalberaterin Viktoria Balensiefen: Welche Fähigkeiten braucht es in dem Beruf? Welche Vorteile hat der Job und welche Nachteile? Wer kein Praktikum machen kann, sollte sich im Bekanntenkreis umhören, ob es jemanden mit entsprechender Berufserfahrung gibt. Anforderungen des Berufs kennen. Damit es mit dem Einstieg klappt, müssen Berufstätige bereits in ihren Bewerbungsunterlagen zeigen: Ich kann die Anforderungen in dem Job erfüllen. Braucht es für den neuen Job viel Teamfähigkeit? Dann machen Sie in der Bewerbung deutlich, dass Sie diese Kompetenz mitbringen, rät Balensiefen. Bewerber müssen nicht unbedingt mit ihrer Arbeitserfahrung argumentieren. ""Man kann auch auf Hobbys verweisen."" Wer viel Berufserfahrung hat, kann auch das als Begründung anführen. Leidenschaft erklären. Der Quereinstieg wirft für viele Personaler die Frage auf: Wieso nun der Wechsel? Bewerber können punkten, wenn sie darlegen, dass sie für den Beruf brennen. Ihnen mögen zwar einzelne Kompetenzen fehlen. Doch dafür sind sie häufig ungeheuer motiviert. Ein Beispiel: Jemand war lange Bäcker, möchte nun aber in die Kfz-Werkstatt wechseln. Bewerber können dann schreiben: ""Ich repariere schon seit meiner Jugendzeit Autos"" oder ""Ich bin leidenschaftlicher Schrauber und möchte endlich beruflich das tun, was mir schon immer großen Spaß macht."" Gut ist auch, bereits im Anschreiben das Angebot zu machen, ein paar Tage unbezahlte Probearbeit zu machen. Das beweist Einsatz. Außerdem sollten Jobsuchende für die im Anschreiben geschilderten Fähigkeiten Belege haben. Wer etwa schon immer eine Leidenschaft für Autos hatte, kann Bilder von Fahrzeugen beilegen, die er bereits repariert hat. Weiterbildungsbereitschaft zeigen. Für den Arbeitgeber bringen Quereinsteiger immer ein gewisses Risiko mit. Beweist der Bewerber sich wirklich in seinem neuen Posten? Panhoff empfiehlt, in der Bewerbung deutlich zu machen, dass man sich weiterbilden möchte. ""Schreiben Sie, dass Sie sich auf die neuen Herausforderungen freuen, sich einarbeiten und lernen wollen."" Perfekt sei, wenn Bewerber ihren Unterlagen Zeugnisse von absolvierten Kursen beilegen können. ""Wer noch keine Weiterbildung gemacht hat, kann auf eine konkret geplante verweisen, um zu zeigen, dass er am Ball ist."" Authentisch sein. Die Bewerbungsmappe kann noch so überzeugend sein, im Vorstellungsgespräch müssen Bewerber sich trotzdem kritische Nachfragen gefallen lassen, etwa: Glauben Sie, dass Sie das schaffen? ""Ich rate dazu, möglichst authentisch zu bleiben"", sagt Panhoff. ""Erzählen Sie ehrlich, warum der neue Job Sie reizt."" Auch über Lücken im Lebenslauf reden Jobsuchende am besten möglichst offen. Und sie sollten eine plausible Erklärung dafür haben, wie es dazu kam. Bei Zweifeln an der Eignung gilt es, nicht einzuknicken, sondern deutlich zu machen: ""Ich traue mir den Quereinstieg zu und weiß, was ich leisten kann und wo ich hinwill.""","Bewerben als Quereinsteiger: Worauf Branchenfremde achten müssen, wenn sie die berufliche Neuorientierung planen.",karriere,https://www.sueddeutsche.de/karriere/karriereplanung-noch-mal-von-vorne-1.2733700,Noch mal von vorne,00/11/2015,Fünf Tipps für den Quereinstieg,"Erfahren Sie, wie Sie als Quereinsteiger erfolgreich werden. Beherzigen Sie diese fünf Punkte und überzeugen Sie Personaler.","Quereinstieg, Berufswechsel, Karriere, Berufstätige, Bewerbungsunterlagen, Weiterbildung, Authentizität, Motivation, Herausforderungen, Personalberatung","Du möchtest als Quereinsteiger beruflich neu durchstarten? Erfahre hier, wie du Personaler von deinem Können überzeugen kannst: #Quereinstieg #Karriere #Weiterbildung" 181,"Sage mir, wo du arbeitest und ich sage dir, was du verdienst: Die Gehälter in Deutschland schwanken stark nach Region. Egal ob Sekretärin oder Ingenieur: In der Regel macht es einen Unterschied, wo der Arbeitnehmer sein Gehalt bezieht. Wo sich das Arbeiten lohnt: Städte im Gehälter-Vergleich. Die höchsten Gehälter gibt es in Frankfurt, München und Wiesbaden. Am schlechtesten wird in Zwickau, Cottbus und Schwerin gezahlt. Das zeigt eine Auswertung des Hamburger Beratungsunternehmens personalmarkt von mehr als 135.000 Gehaltsdaten. Eine Sekretärin kommt in Frankfurt demnach auf 35.585 Euro brutto im Jahr. In Schwerin, das den letzten Platz auf dem Städte-Ranking einnimmt, liegt das Durchschnittsgehalt dagegen bei 22.617 Euro. Damit verdient die Sekretärin in Frankfurt mehr als ein Software-Entwickler in Schwerin, der laut personalmarkt mit 34.290 Euro rechnen kann. In Frankfurt verdient er dafür 53.949 Euro. Noch höher liegen die Durchschnittsgehälter für Ingenieure: In Frankfurt bei 62.159 Euro, in München bei 61.632 Euro, in Schwerin bei 39.507 Euro. Aber natürlich ist der Ort nur einer von vielen Faktoren, die das Gehalt beeinflussen. Je nach Berufserfahrung, Position und Unternehmen kann der individuelle Verdienst deutlich vom Durchschnittswert abweichen. Regionale Unterschiede zeigen auch die Tabellen des Statistischen Bundesamtes. So sind die Bruttomonatsverdienste der Arbeitnehmer am höchsten in Hamburg: Im Schnitt gibt es monatlich 3643 Euro. Es folgen Hessen, Baden-Württemberg, Bremen, Berlin-West und Bayern, wo der Durchschnittsverdienst bei 3166 Euro liegt. Erhoben wurden die Durchschnittsverdienste der vollbeschäftigten Arbeitnehmer in Industrie, Handel, bei Banken und Versicherungen. Die Unterschiede erklären die Statistiker mit den Wirtschaftsstrukturen der Bundesländer und den unterschiedlichen Unternehmensgrößen. In der Regel werden in größeren Betrieben auch höheren Gehälter gezahlt. Der Süden liegt vorn Auch Tarifverträge unterscheiden häufig nach Region. In vielen Branchen gibt es je nach Bundesland unterschiedliche Tarife. Hohe Löhne gibt es traditionell in Baden-Württemberg, während Saarland und Rheinland-Pfalz beim Lohn-Ranking auf den hinteren Plätzen liegen. Nach wie vor gibt es bei den Gehältern ein Ost-West-Gefälle. So verdienen etwa Beschäftigte im Hotel- und Gaststättengewerbe in Sachsen nur 1296 Euro monatlich, in Bayern gibt es dagegen 1682 Euro. Im Transport- und Verkehrsgewerbe ist der Unterschied noch größer: In Thüringen gibt es 1152 Euro, Angestellte in Bayern kommen auf 2059 Euro. In manchen Branchen gleichen sich die Gehälter jedoch an, so in der Metall- und Elektro-Industrie: Das Monatsentgelt für Berufseinsteiger mit abgeschlossener Ausbildung liegt in Baden-Württemberg bei 2295 Euro, in Bayern bei 2221 Euro, in Berlin bei 2176 Euro und in Hessen bei 2036 Euro. Es gibt jedoch auch Branchen, die bundesweit einheitlich zahlen, darunter etwa die Banken und Versicherungen. Eine Ballungsraumzulage, so wie sie ein Münchner Polizist vergeblich vorm Bundesverfassungsgericht einklagen wollte, gibt es in Tarifverträgen nicht. In den 50er und 60er Jahren gab es unterschiedliche Ortsklassen für ländliche und großstädtische Regionen. Inzwischen sind diese Zulagen jedoch passé. Die regional unterschiedlichen Verdienstmöglichkeiten in Deutschland bekommen auch die Berufseinsteiger zu spüren. Wie eine Umfrage des Personaldienstleisters alma mater zeigt, liegt das jährliche Einstiegsgehalt von Hochschulabsolventen im Münchner Raum bei 38.478 Euro, im Osten liegt es ein paar Tausender niedriger, nämlich bei 36.410 Euro. Auch Freiberufler spüren die regionalen Unterschiede. IT-Experten können in Frankfurt die höchsten Honorare verlangen: Ihr durchschnittlicher Stundensatz liegt bei 71 Euro. Das zeigt eine Auswertung von Gulp, einem Portal für IT-Projekte. Die Münchner stellen 69 Euro in Rechnung. Die niedrigsten Honorare gibt es im Raum Halle, Leipzig, Dresden. Hier kann ein IT-Experte 62 Euro die Stunde verlangen.","Stadt oder Land, Finanzmetropole oder Uni-Ort: Wo in Deutschland gut und wo weniger gut gezahlt wird - und wieso IT-Experten mitunter weniger verdienen als Sekretärinnen.",karriere,https://www.sueddeutsche.de/karriere/gehaelter-ueberall-anders-1.574616,Überall anders,00/05/2010,Gehälter sind überall anders,Wo in Deutschland verdient man am meisten? Hier sind die Städte mit den höchsten Gehältern.,"Gehälter, Region, Deutschland, Städte, Durchschnittsgehalt, Industrie, Tarifverträge, Ost-West-Gefälle, Branchen, Berufseinsteiger","Erfahren Sie, wo in Deutschland die höchsten Gehälter gezahlt werden und welche Branchen die besten Verdienstmöglichkeiten bieten. Lesen Sie jetzt unseren Artikel! #Gehälter #Deutschland #Branchen #Karriere" 182,"Seit geraumer Zeit führen deutsche Hochschulen Bachelor- und Masterstudiengänge (BA/MA) ein. Die Wissenschaftsministerien versprechen sich davon nicht nur eine Harmonisierung europäischer Hochschuldiplome, sondern auch eine Entlastung der Hochschulen von Langzeitstudenten. Doch es ist zu bezweifeln, ob sich diese Hoffnungen erfüllen werden. Darüberhinaus ist die Einführung von BA- und MA-Studiengängen vor allem in den Geistes- und Sozialwissenschaften fragwürdig. Kein Weg in den höheren Dienst Noch immer ist der öffentliche Dienst für Absolventen dieser Fächer einer der wichtigsten Arbeitgeber. Doch für BA-Absolventen dürfte dieses Berufsfeld ausfallen. Sie konkurrieren dort nicht nur mit den Absolventen der Fachhochschulen für öffentliche Verwaltung, die ihnen weit überlegen sind. Sie werden auch kaum in den höheren Dienst gelangen. Dies haben schon seit mehr als 30 Jahren die Ingenieure von Fachhochschulen ohne Erfolg gefordert. Auch außerhalb des öffentlichen Dienstes dürfte es nicht besser sein. Bildungseinrichtungen und Verbände orientieren sich weitgehend an den Besoldungs- und Karrierestrukturen der öffentlichen Verwaltung. Zwar gibt es immer wieder Firmen, die betonen, dass einzig Leistung und Persönlichkeitsmerkmale zählen. Doch dürfte sich nach einigen Jahren zeigen, dass Absolventen wissenschaftlicher, das heißt mindestens acht-semestriger Studiengänge, leichter in höhere Positionen vorrücken als ihre Kollegen aus sechs-semestrigen BA-Studiengängen. Es hat Jahre gedauert, bis sich die Absolventen geistes- und sozialwissenschaftlicher Fächer einen nennenswerten Arbeitsmarkt außerhalb der Bereiche Wissenschaft und Hochschule erobert haben. Inzwischen ist jedoch der Magisterabschluss neben dem Staatsexamen auch in außeruniversitären Berufsfeldern bekannt und akzeptiert. Es wird wieder Jahre dauern, bis die Personalabteilungen einen Überblick über die neuen Studiengänge gewinnen. Im Zweifel dürfte man eher auf die bekannten Abschlüsse zurückgreifen. Die BA-Absolventen müssen erst den Beweis antreten, was sich hinter ihrem Abschluss tatsächlich an Kompetenzen verbirgt. Es mag vereinzelt BA-Studiengänge geben, die nicht nur eine Light-Version bisheriger Studiengänge sind, sondern konzeptionell konkrete Berufsfelder im Blick haben. Das gilt etwa für den sozialwissenschaftlichen BA-Studiengang an der Uni Düsseldorf. Doch es bleibt abzuwarten, was aus den demnächst auf den Arbeitsmarkt drängenden Absolventen wird: Werden sie sich nahtlos in die Berufswelt einordnen oder hängen sie noch vier Semester bis zum Master dran? Letzteres würde bedeuten, dass sich die Studienzeiten bis zum wissenschaftlichen Abschluss gegenüber dem bisherigen Magister um zwei Jahre verlängern. Ein Fach, viele Abschlüsse Für die betroffenen Fächer hat die Einführung dieser Studiengänge auch eher nachteilige Folgen. Anstatt ein breites Fundament mit spezifischer Methodenkenntnis zu vermitteln, müssen Dozenten der Geistes- und Sozialwissenschaften Module entwickeln, um das Studium praktisch verwertbar zu machen. Dass dies in Fächern, die sich mit einer Kanonisierung von Studieninhalten ohnehin schwer tun, nicht leicht fällt, braucht nicht betont zu werden. Im Gegensatz etwa zu technischen oder betriebswirtschaftlichen Studiengängen fehlt in den sozial- und geisteswissenschaftlichen Fächern eine Rückkopplung über die Anforderungen einzelner Berufsfelder durch Standesorganisationen. Gerade die Einheit der Sozialwissenschaften (und erst recht die der Geisteswissenschaften) wird durch die Vielzahl, um nicht zu sagen Beliebigkeit, von Bachelor-und Master-Abschlüssen zerstört, die sich zudem immer weiter spezialisieren: BA für International-Affairs, für Public Administration, für Public Relations etc. Früher konnte dies alles ein einziges Diplom in Soziologie oder Politikwissenschaft abdecken, weil sich der Wert eines akademischen Berufes vor allem in einem breiten Fundament, in der Methodenkompetenz und auch in einer gewissen Interdisziplinarität zeigt. Wenn zudem aufgrund der stringenten Studienstruktur in BA-Studiengängen kein Raum für wissenschaftliche Reflexionen bleibt, wird den Geistes- und Sozialwissenschaften ihr Alleinstellungsmerkmal genommen. Manfred Mai vertritt zurzeit den Lehrstuhl Politikwissenschaft an der Universität Essen und war mehrere Jahre in der öffentlichen Verwaltung tätig.",Der Wert eines akademischen Berufes bemisst sich nicht in praktischer Verwertbarkeit.,karriere,https://www.sueddeutsche.de/karriere/gastbeitrag-eine-kritik-an-bachelor-studiengaengen-1.556249,Gastbeitrag - Eine Kritik an Bachelor-Studiengängen,00/05/2010,BA/MA in Deutschland - Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt,"Erfahren Sie, wie sich die Einführung von BA- und MA-Studiengängen in Deutschland auf den Arbeitsmarkt auswirkt.","BA-Studiengänge, MA-Studiengänge, Arbeitsmarkt, Geisteswissenschaften, Sozialwissenschaften, Hochschuldiplome, Bachelor, Master, Langzeitstudenten, höherer Dienst, öffentlicher Dienst, Fachhochschulen, Magisterabschluss, Staatsexamen","Die Einführung von BA/MA-Studiengängen in Deutschland hat Auswirkungen auf den #Arbeitsmarkt. Erfahren Sie hier mehr über die Herausforderungen, mit denen Absolventen in den Geistes- und Sozialwissenschaften konfrontiert sind. #Bologna" 183,"Bei der in Hannover und Stuttgart ansässigen Managementberatung V&S legt jeder Beschäftigte sein Gehalt selbst fest. Auch wann und wie lange sie in den Urlaub gehen, bestimmen die 25 Mitarbeiter in eigener Verantwortung. Allerdings müssen sie ihre Entscheidungen vor ihren Kollegen rechtfertigen können: Jeder darf alle Bücher einsehen und weiß immer, wie es um die Firma steht. Kann das gutgehen? V&S-Geschäftsführer Benno Löffler im Interview. Benno Löffler, Managing Partner der Vollmer & Scheffczyk GmbH, verrät im Interview, warum seine Mitarbeiter ihr Gehalt selbst bestimmen dürfen. sueddeutsche.de: Herr Löffler, warum haben Sie dieses Gehaltsmodell eingeführt? Benno Löffler: Wir hatten davor ein klassisches Bonusmodell. Aber uns ist aufgefallen: Das führt zu falschem Verhalten der Mitarbeiter. Sie haben angefangen, nur noch Dinge zu tun, die gut für ihre Boni sind. So haben sie sich etwa nicht mehr darum gekümmert, irgendwo einen Vortrag zu platzieren und zu halten, was gut für die Firma wäre. Denn dafür gab es keine Boni. Ich glaube außerdem, dass es richtig ist, den Mitarbeitern möglichst viel Freiheit und Verantwortung zu geben. sueddeutsche.de: Wie lief die Einführung des neuen Modells konkret ab? Löffler: In unserem Unternehmen kommen wir alle regelmäßig einmal im Jahr zusammen und überlegen uns: Wo wollen wir hin? Im vergangenen Herbst haben wir über das Bonusmodell gesprochen und einstimmig beschlossen, es abzuschaffen. Im Dezember waren alle Mitarbeiter aufgefordert zu sagen, wie viel Lohn sie wollen - immer mit der Option, dass sie ihr Gehalt jederzeit rauf- oder runterfahren können. sueddeutsche.de: Und das hat geklappt? Löffler: Es gab tatsächlich einen Fall, bei dem ich dachte, das sprengt den Rahmen, wenn man das mit den anderen Forderungen vergleicht. Dann hat der Mitarbeiter aber einen zweiten Vorschlag gemacht. Bei dem haben alle gesagt: das ist okay. sueddeutsche.de: Was verdienen Ihre Mitarbeiter? Löffler: Sie bekommen zwischen 27.000 und 150.000 Euro im Jahr. Wir haben natürlich Berater, aber wir haben auch Mitarbeiter, die sich um Reisebuchungen oder um PR kümmern. In der freien Wirtschaft hätten die unterschiedliche Gehälter, und die haben sie bei uns im Unternehmen auch. Das ist eine Riesenspanne, die auch mal zu Diskussionen führt. Aber wir haben seit der Gründung des Unternehmens 1999/2000 über alles immer relativ offen geredet und diese Kultur beibehalten. So hat zum Beispiel kürzlich einer der Mitgründer sein Gehalt hochgesetzt. Es gab auch Gründe, die dagegen sprachen - und da hat es sogar eine relativ neue Mitarbeiterin gewagt zu sagen: ""Wir bitten dich, dir das noch mal zu überlegen."" Die Diskussion ist ergebnisoffen. sueddeutsche.de: Mussten Sie schon mal einschreiten? Löffler: Ich müsste natürlich eingreifen, wenn eine Forderung eine Bedrohung für die Firma wäre. Aber ansonsten regelt sich das von selbst. Bei zu hohen Forderungen wird es eine Rebellion geben im Unternehmen, die Organisation wird solche Fälle ""ausschwitzen"". Man kommt zu der Frage: Ist derjenige ersetzbar, bekommt man jemanden, der günstiger ist? Die entsprechende Person wird früher oder später sagen, ""Okay, ihr habt recht"", oder sie wird freiwillig gehen. sueddeutsche.de: Wie kommt man auf eine vernünftige Summe? Löffler: Ich sage immer, jeder soll sich einige Fragen beantworten. Erstens: ""Was ist mein Beitrag zu V&S, eventuell eben auch im Vergleich zu anderen Kollegen?"" Zweitens: ""Was würde ich am freien Markt verdienen?"" Und drittens: ""Kann sich V&S das, was ich möchte, leisten?"" Letzteres kann jeder entscheiden, weil jeder alle Bücher einsehen kann und immer weiß, wie es der Firma geht. sueddeutsche.de: Besteht nicht die Gefahr, dass manche ihr Licht unter den Scheffel stellen und andere sich zu viel nehmen? Löffler: Diese Gefahr ist tatsächlich da, weil wir eine sehr heterogene Mitarbeitschaft haben. Gerade die Backoffice-Leute haben zum Beispiel nicht so eine laute Stimme wie jene, die beim Kunden sind. Deswegen ist es wichtig, dass die Organisation sieht, wer welche Leistung bringt. Wir haben dafür ein internes soziales Netzwerk, so ähnlich wie Facebook. Jeder, der irgendetwas erreicht hat, etwa einen Kundenworkshop mit ordentlichem Ergebnis, der bloggt das Ganze. So sieht jeder, wer gerade was macht - und man kann voneinander lernen. sueddeutsche.de: Wie läuft das mit dem Urlaub? Löffler: Auch den Urlaub nimmt sich jeder selbst. Wer selbst sein Gehalt bestimmt, weiß auch, wann und wie viel Urlaub gut für ihn und für die Firma ist. Damit gab es auch noch nie Probleme. Der Großteil der Mitarbeiter ist zwischen 27 und 30 Tagen im Urlaub, manche nehmen auch ein paar Tage weniger. Auch ein Sabbatical für zwei bis drei Monate ist durchaus drin. Das Gehalt wird dann halt runtergefahren. Wir schreiten in aller Regel nicht ein, denn unsere Mitarbeiter kennen ja ihre Kunden und wissen, was notwendig ist - den Kunden und der Firma gegenüber. Und natürlich haben wir auch keine Überstundenregelung. sueddeutsche.de: Was hat diese Umstrukturierung Ihrem Unternehmen gebracht? Löffler: Es gibt keinen Repressalien-Apparat mehr. Wir als Berater wollen auch bewusst eine Vorreiterrolle haben und zeigen: Die Leute verhalten sich nicht seltsam, wenn man ihnen Freiheit und Verantwortung überträgt. Eine abschließende Bilanz kann ich vermutlich erst in drei Jahren ziehen, aber es entwickelt sich alles in die richtige Richtung. Und unsere Lohnkosten sind übrigens jetzt auch nicht höher als früher.","Jeder Beschäftigte entscheidet selbst über die Höhe seines Lohns. Auch wie lange sie in den Urlaub gehen, bestimmen die Mitarbeiter in Benno Löfflers Firma eigenverantwortlich. Einzige Bedingung: Sie müssen ihre Entscheidungen vor allen Kollegen rechtfertigen können. Jeder darf alle Bücher einsehen und weiß immer, wie es um die Firma steht. Und das soll funktionieren?",karriere,https://www.sueddeutsche.de/karriere/ungewoehnliche-unternehmensphilosophie-mein-gehalt-bestimme-ich-selbst-1.1155180,Ungewöhnliche Unternehmensphilosophie - Mein Gehalt bestimme ich selbst!,00/11/2011,Selbstbestimmtes Gehalt bei V&S,"In Hannover und Stuttgart legen Mitarbeiter von V&S ihr Gehalt selbst fest. Lest hier, warum Geschäftsführer Benno Löffler auf dieses Modell setzt.","Selbstbestimmtes Gehalt, Mitarbeiterverantwortung, Vollmer & Scheffczyk GmbH, Managementberatung, Gehaltsmodell, Benno Löffler, Bonusmodell, Mitarbeiterbeteiligung, Entscheidungsprozess, Unternehmenskultur.",V&S Mitarbeiter bestimmen ihr eigenes Gehalt und Urlaub. Doch wie funktioniert das in der Praxis? Geschäftsführer Benno Löffler gibt im Interview Antworten. #Selbstbestimmung #Mitarbeiterbeteiligung #Gehaltsmodell #Unternehmenskultur 184,"Die Zahl der Studienanfänger in Deutschland steigt, vor allem in den Ingenieurwissenschaften verzeichnen die Hochschulen Zulauf. Wie das Statistische Bundesamt am Montag mitteilte, gab es im vergangenen Wintersemester 313.500 Studienanfänger, sechs Prozent mehr als im Jahr zuvor. In den Ingenieurwissenschaften lag der Zugewinn bei neun Prozent, die Fächer Maschinenbau, Raumplanung und Bauingenieurwesen erreichten sogar Zuwachsraten zwischen elf und 16 Prozent. Bundesbildungsministerin Annette Schavan zeigte sich erfreut über die Entwicklung. ""Wir sind auf dem richtigen Weg"", sagte die CDU-Politikerin. An deutschen Hochschulen, wie hier an der TU München, werden wieder mehr Ingenieure ausgebildet. Vertreter der Industrie klagen seit Jahren über einen Mangel an Fachkräften. Das Institut der deutschen Wirtschaft schätzt, dass bundesweit mehr als 90.000 Ingenieure fehlen. In der vorigen Woche zeigte eine Studie der OECD, dass in Deutschland weniger Akademiker ausgebildet werden als in anderen Industriestaaten. Die große Koalition hat sich das Ziel gesetzt, den Anteil der Studienanfänger in einem Jahrgang auf 40 Prozent zu bringen. Derzeit liegt dieser Wert nur bei 37 Prozent, während er vor fünf Jahren schon einmal 39 Prozent betrug. Viele Abiturienten sind (zunächst) gegen ein Studium Trotz der Zugewinne an den Hochschulen hat sich im vergangenen Jahr die Schere zwischen der Zahl der Abiturienten und der Zahl der Studienanfänger weiter geöffnet. Offenbar entscheiden sich viele Abiturienten (zunächst) gegen ein Studium, oder sie bekommen keinen Studienplatz. Die Kultusminister erwarten, dass die Zahl der Studienbewerber in den kommenden Jahren schon aus demographischen Gründen stark steigen wird. Sie rechnen mit jährlich bis zu 450.000 Studienanfängern. Nach dem Jahr 2020 soll die Zahl der Studenten wegen der immer weniger werdenden Schüler wieder zurückgehen. Die Bundesregierung und die Länder wollen in den kommenden Wochen über milliardenschwere Investitionen verhandeln, um den Ansturm der kommenden Jahre zu bewältigen. Entsprechende Pläne sind auch Thema auf dem Bildungsgipfel mit Kanzlerin Angela Merkel im Oktober. Dort wollen Bund und Länder sich verpflichten, Anreize für zusätzliche Studienanfänger in den technischen und naturwissenschaftlichen Fächern zu setzen. Die Aufmerksamkeit richtet sich dabei zunehmend bereits auf Kindergärten und Schulen. Am Montag eröffnete der nordrhein-westfälische Wissenschaftsminister Andreas Pinkwart (FDP) in Gladbeck eines von insgesamt 25 geplanten Zentren, die für eine Region oder Stadt modernen Technikunterricht anbieten sollen. In Gladbeck sollen Jugendliche verschiedener Schulen beispielsweise selbständig Sicherheits- und Alarmsysteme entwickeln.",Hochschulen verzeichnen wieder mehr Zulauf - vor allem die Ingenieurwissenschaften. In einigen Fächern ist die Zahl der Studienanfänger sogar um 16 Prozent gestiegen.,karriere,https://www.sueddeutsche.de/karriere/zahl-der-studienanfaenger-steigt-die-rueckkehr-der-ingenieure-1.694276,Zahl der Studienanfänger steigt - Die Rückkehr der Ingenieure,00/05/2010,Hochschulen verzeichen wieder mehr Zulauf,"Die Zahl der Studienanfänger in Deutschland steigt, vor allem in den Ingenieurwissenschaften","Studienanfänger, Deutschland, Ingenieurwissenschaften, Hochschulen, Statistisches Bundesamt, Maschinenbau, Raumplanung, Bauingenieurwesen, Fachkräfte, OECD-Studie","Immer mehr Studienanfänger in Deutschland, besonders in Ingenieurwissenschaften. Die Zahl steigt um 6%, Ingenieurwissenschaften sogar um 9%. Mehr dazu in unserem Artikel. #Studienanfänger #Ingenieurwissenschaften #Hochschulen #Deutschland" 185,"Die Türme stehen, die meisten der gewaltigen Flügel drehen sich schon, ein Surren liegt über der Landschaft. Falko Büsing weiß, dass es bald geschafft ist. ""Wir halten den Termin: Ende des Jahres können wir die Anlage übergeben."" Dann läuft hier im Hunsrück auf dem Gebiet der Verbandsgemeinde Kirchberg der leistungsstärkste Windpark im Südwesten Deutschlands: 125 Millionen Kilowattstunden Strom soll der Windpark erwirtschaften - genug, um 35.000 Drei-Personen-Haushalte zu versorgen. So viele Einwohner hat die Gemeinde gar nicht, sodass sie den Überschuss verkaufen kann. Das bringt Geld und ist gut für den Ruf. Falko Büsing lächelt: Alle sind zufrieden. Er hat seinen Job gemacht. Immer mehr Firmen arbeiten heute projektorientiert. Der Projektmanager führt die Teams und ist dabei zugleich Schlichter und Gestalter. Der 28 Jahre alte Diplom-Umwelttechniker ist Projektmanager bei Juwi, einem Entwickler für Projekte zur Gewinnung erneuerbarer Energien. Das Unternehmen aus Wörrstadt bei Mainz plant und baut Wind- und Solarkraftwerke - und es wächst rasch. Im Jahr 2000 arbeiteten weniger als 75 Leute für die Firma, 2011 sind es weltweit 1400, derzeit werden es jeden Monat 50 mehr. Damit Juwi das schnelle Wachstum verkraftet, hat das Unternehmen Anfang 2011 seine Struktur geändert: An den Schalthebeln sitzen jetzt 30 Projektmanager, die Projekte wie den Windpark eigenverantwortlich betreuen - von der ersten Standortanalyse bis zur finalen Übergabe. ""Wir haben tatsächlich den Hut auf"", sagt Büsing. ""Wir stellen das Projektteam mit bis zu acht Leuten zusammen, steuern und koordinieren es."" Der Auftrag: Jedes Projekt möglichst schnell und effizient abwickeln. Kommt es zu größeren Verzögerungen oder steigen die Kosten unverhältnismäßig, steht der Projektmanager dafür gerade. Das Jobprofil ist daher kaum mit dem vergleichbar, was Ingenieure und Techniker in vielen anderen Unternehmen zu leisten haben. Eigenbrötler, die isoliert an technischen Superlativen tüfteln, jedoch kaum in der Lage sind, einem Normalsterblichen den Sinn und Zweck ihrer Entwicklung zu erklären, sind hier fehl am Platz. ""Kommunikation ist das A und O meines Jobs"", sagt Büsing. Er steht nicht nur im ständigen Austausch mit den Experten in seinem Team, sondern schaut ihnen auch kritisch auf die Finger: ""Es gehört dazu, ihre Analysen und Einschätzungen zu hinterfragen, sobald ich denke, dass an dieser oder jenen Stelle Verbesserungen möglich sind."" Die Experten - oft erfahrene Leute - nehmen es in der Regel sportlich: ""Die meisten fühlen sich nicht in ihrer Eitelkeit verletzt, sondern betrachten meine Nachfragen als zusätzlichen Ansporn."" Dennoch: Ein Projektmanager muss sich trauen, auch mal unbequem und fordernd aufzutreten. ""Mir hilft es in solchen Momenten, immer an das große Ganze und meine Eigenverantwortung zu denken"", sagt Büsing. Ein funktionierendes Team ist jedoch nur die halbe Miete. Juwi plant seine Anlagen nicht im Niemandsland, und wer Windparks errichtet, bekommt es mit vorsichtigen Banken, skeptischen Bürgern und zwiegespaltenen Kommunalpolitikern zu tun. Der Projektmanager muss mit allen Parteien ins Gespräch kommen. Er muss begeistern und überzeugen, kritische Stimmen ernstnehmen und Kompromisse erarbeiten. In Kirchberg etwa ging es darum, ein Modell zu erarbeiten, mit dem die Gewinne des Windparks fair unter den Ortsteilen der Verbandsgemeinde zu verteilen sind"", sagt er. So ist der 28-Jährige oft auch Moderator und Schlichter, und da er in der Regel drei Projekte gleichzeitig betreut, besteht an Herausforderungen und Abwechslung kein Mangel.","Abteilungen waren früher, heute arbeiten immer mehr Firmen projektorientiert. Der Projektmanager führt die Teams und ist dabei zugleich Schlichter und Gestalter. Gesicherte Karrierepfade haben viele Unternehmen für diese Menschen aber noch nicht zu bieten.",karriere,https://www.sueddeutsche.de/karriere/unternehmen-im-wandel-projektteams-sind-die-neuen-abteilungen-1.1225415,Unternehmen im Wandel - Projektteams sind die neuen Abteilungen,00/12/2011,Windkraftanlage im Hunsrück,Der leistungsstärkste Windpark im Südwesten Deutschlands entsteht im Hunsrück.,"Windpark, Juwi, erneuerbare Energie, Projektmanager, Kirchberg, Strom, Solarkraftwerk, Umwelttechniker, Hunsrück, Windkraft.","Erneuerbare Energie gewinnt an Bedeutung. Erfahren Sie, wie Juwi im Hunsrück den leistungsstärksten Windpark im Südwesten Deutschlands baut. #Windkraft #Juwi #erneuerbareEnergie #Hunsrück" 186,"Über Gefühle spricht man nicht - schon gar nicht im Beruf. Da geht es um Bilanzen und Verkaufszahlen, nicht um solche ""weichen"" Themen. Dabei hängt das eine oft mit dem anderen zusammen. Gefühle sind keine Störfaktoren, sie gehören zum Berufsleben, vielleicht sogar noch viel mehr als das: Sie sind dort ausgesprochen wichtig. Und auch Karriere geht nur mit Gefühl. Emotionen im Job: Gefühle geben Hinweise darauf, wie Erfolgschancen stehen und welche Strategie vielversprechend ist. Oft wird das verdrängt: ""Man hat Angst vor dem Thema Emotionen am Arbeitsplatz"", sagt Tanja Wranik. ""Emotionen gelten als irrational und unkontrollierbar"", erläutert die Psychologin von der Universität Genf. Bis in die 80er Jahre sei es üblich gewesen, dass Gefühle im Berufsleben nichts zu suchen haben. Dabei seien Emotionen am Arbeitsplatz alltäglich: Stolz, Wut, Ärger, Aufregung zum Beispiel. Emotionen als Signale Bei jeder Entscheidung, die getroffen wird, spielten auch emotionale Aspekte eine Rolle. In vielen Situationen sei es ausgesprochen wichtig, Gefühle zu erkennen und mit ihnen umgehen zu können. ""Emotionen sind wie Signale"", sagt Tania Wranik. Sie geben zum Beispiel in Verhandlungssituationen Hinweise darauf, wie die Erfolgschancen stehen, welche Strategie vielversprechend ist oder ob eine Taktik besser geändert werden sollte. Viele wollen die Bedeutung von Emotionen allerdings nicht wahrhaben. Diese Erfahrung macht Ingo Vogel immer wieder. ""Im Berufsalltag wird über das Thema nicht öffentlich geredet."" Dabei hat sich längst herumgesprochen, dass zum Erfolg mehr gehört als fachliche Qualifikation: ""Ich treffe regelmäßig Menschen, die hochkompetent sind, aber wenn sie Emotionen und Leidenschaft zeigen sollen, dann sind sie ratlos"", sagt der Trainer aus Esslingen bei Stuttgart. ""Die wissen dann wirklich nicht, wie das geht."" Rational und austauschbar Nun klingt die Forderung nach mehr Leidenschaft eher nach einem Beziehungsratgeber. Aber nach Vogels Überzeugung kann es davon auch im Beruf nicht genug geben: ""Wenn wir Emotionen zeigen, wirken wir authentisch - und wer authentisch rüberkommt, überzeugt auch mehr."" In Geschäftsgesprächen oder Verkaufssituationen kann genau dies das entscheidende Detail sein. ""Je rationaler wir sind, umso austauschbarer und weniger unverwechselbar sind wir"", sagt Vogel.""Das gilt über alle Branchen hinweg."" Gefühle sind allerdings oft peinlich: ""Es gilt als unprofessionell, sie zu zeigen"", sagt Christine Öttl, die als Coach in München arbeitet. Das kann auch seine Berechtigung haben. ""Unkontrollierte Gefühlsausbrüche haben im Beruf nichts zu suchen"", sagt Öttl. Seiner Wut freien Lauf zu lassen, komme beim Gegenüber genauso merkwürdig an wie hemmungslose Tränen. Auf der nächsten Seite: Was passiert, wenn Gefühle auch da unterdrückt werden, wo sie normal sind.","Im Job geht es Bilanzen, Verkaufszahlen und Statistiken. Für Leidenschaft ist oft kein Platz. Doch eigentlich kann es genau davon nie genug geben.",karriere,https://www.sueddeutsche.de/karriere/emotionen-im-beruf-und-noch-einmal-mit-gefuehl-1.707845,Emotionen im Beruf - Und noch einmal mit Gefühl,00/05/2010,Emotionen im Job,Warum Gefühle am Arbeitsplatz wichtig sind und wie man mit ihnen umgeht.,"Emotionen, Job, Arbeitsplatz, Erfolg, Strategie, Leidenschaft, Authentizität, Rationalität, Kompetenz, Verkauf","Emotionen im Job sind keine Störfaktoren, sondern wichtige Signale. Erfahren Sie, warum sie zum Erfolg beitragen und wie man mit ihnen umgeht. #EmotionenImJob #Erfolg #Authentizität" 187,"Reformpädagogik ist ,,in''. Spätestens seit die Pisa-Studien die Misere an Deutschlands herkömmlichen Schulen vor aller Augen geführt haben, erfreuen sich Alternativangebote immer größeren Zulaufs. Den Altersgenossen voraus? Eine Schülerin der St. Suitbertus Montessori Grundschule in Heiligenhaus nahe Düsseldorf. Davon profitieren auch die nicht ausschließlich, aber überwiegend privaten Einrichtungen, die nach dem Konzept der italienischen Ärztin und Reformpädagogin Maria Montessori (1870-1952) unterrichten und erziehen. Knapp 1000 von ihnen gibt es bundesweit inzwischen, etwa 600 davon als Kinderhäuser und Kindertagesstätten im Elementarbereich, über 300 als Grund-, Sonder- und Förderschulen im Primarbereich und 90 als Haupt-, Real-und Gesamtschulen oder Gymnasien im Sekundarbereich. Gutes Schulklima, individuelle Betreuung Wie alle reformpädagogischen Einrichtungen werben auch die Montessori-Schulen mit einem speziellen Profil, einem guten Schulklima und vor allem mit einer individuellen Betreuung der Schüler. Ob und wie sich diese Vorzüge, sofern tatsächlich vorhanden, auch auf die Schüler niederschlagen, ist jedoch noch nicht sonderlich erforscht. Für die USA ist das nun anders. Hier stellen Psychologen in einer umfangreichen Untersuchung der Montessori-Pädagogik jetzt ein gutes Zeugnis aus. Demnach erhielten Montessori-Schüler am Ende ihrer Kindergartenzeit in standardisierten Prüfungen bessere Noten beim ersten Lesen und Rechnen. Fairer im Umgang mit den Altersgenossen Außerdem zeigten sie sich überlegen im sozialen Umgang mit Gleichaltrigen und reagierten positiver in kritischen Situationen im Vergleich zu Kindern, die keine Montessori-Erziehung genossen hatten. Und schließlich legten sie mehr Wert auf Fairness und Gerechtigkeit. Die Autorinnen der Studie, Angeline Lillard von der Universität von Virginia in Charlottesville und Nicole Else-Quest von der Universität von Wisconsin in Madison, stellen ihre Ergebnisse nun im Fachjournal Science (Bd. 313, S. 1893) vor. In Sachen Rechtschreibung auf einem Niveau In einem zweiten Teil ihrer Studie widmeten sich die beiden Psychologinnen Zwölfjährigen. Eine Gruppe hatte bis dahin eine städtische Montessori-Schule besucht. Die Kontrollgruppe setzte sich aus Jungen und Mädchen zusammen, die aus Platzgründen nicht aufgenommen worden waren und deshalb andere Schulen ohne Montessori-Methode besucht hatten. Die Montessori-Schüler lieferten hierbei kreativere Aufsätze mit vergleichsweise fortgeschrittenen Satzkonstruktionen ab. In der Rechtschreibung und Zeichensetzung unterschieden sie sich nicht von den Kontrollschülern. Ihre schriftlichen Aussagen ließen aber erkennen, dass sie einen ausgeprägteren Gemeinschaftssinn entwickelt hatten und ihre Schule als kleine Gemeinde empfanden, in der sie ihren festen Platz hatten. Lernbedürfniss fordern statt Lernprogramm aufzwingen Die Autoren sehen die Ergebnisse ihrer Studie als Bestätigung für den Ansatz, bei den Schülern die Entwicklung des eigenen Willens zu fördern und die individuellen Wünsche der Kinder stärker zu berücksichtigen, damit sie ihrem eigenen Lernbedürfnis folgen können und nicht ein starr vorgegebenes Lernprogramm absolvieren müssen. Konsequent umgesetzt, erziele der Montessori-Ansatz bei den Lernleistungen und beim sozialen Verhalten zumindest ebenbürtige, oft aber bessere Ergebnisse als die übliche Bildung. Das Lob kommt zur rechten Zeit: In wenigen Wochen feiert die weltweite Montessori-Gemeinde die Gründung des ersten reformpädagogischen Kinderhauses vor 100 Jahren.","""Zumindest ebenbürtig, oft besser"": Eine Studie bescheinigt Montessori-Schulen und -Kindergärten gute Arbeit.",karriere,https://www.sueddeutsche.de/karriere/montessori-schulen-forscher-loben-alternative-paedagogik-1.909894,Montessori-Schulen - Forscher loben alternative Pädagogik,00/05/2012,Montessori: Besser lernen und sozial interagieren,Neue Studie bestätigt Montessori-Methode für bessere Noten und Gemeinschaftsgefühl. Schüler entwickeln eigenen Willen und folgen ihrem Lernbedürfnis!,"Montessori, Reformpädagogik, Lernbedürfnis, individuelle Betreuung, soziales Verhalten, bessere Noten, Gemeinschaftsgefühl, Kindergarten, Schüler, Pisa-Studien","Neue Studie bestätigt: Montessori-Schüler erzielen bessere Noten beim Lesen und Rechnen, zeigen besseres soziales Verhalten und entwickeln Gemeinschaftsgefühl. Die Methode fördert das Lernbedürfnis und den eigenen Willen der Schüler! #Montessori #Reformpädagogik" 188,"Knapp acht Liter Eis pro Kopf verzehren die Deutschen im Jahr - besonders gern in einer der vielen Eisdielen. Seit einigen Jahren existiert sogar ein eigener Ausbildungsberuf für alle, die ihre Leidenschaft für Frostiges zum Beruf machen wollen: die Fachkraft für Speiseeis. Seit 2008 gibt es die Ausbildung, jedes Jahr beginnen etwa 20 Menschen mit der dreijährigen Lehre. Die Fachkräfte stellen Eis her, richten Eisbecher an und bedienen Kunden im Eiscafé. Sie lernen aber auch, Kuchen und Gebäck zuzubereiten, sowie kleinere Speisen wie Suppen oder Pasta-Gerichte zu kochen. Manuel Rütter ist einer der Eiscreme-Azubis im ersten Lehrjahr an der Berufsschule Münster. Gerade jetzt in den warmen Monaten steht für ihn eine besonders arbeitsintensive Zeit an: ""Da muss man den ganzen Sommer auf Achse sein."" Manchmal ist der 26-Jährige an sieben Tagen in der Woche in der Eisdiele. ""Dafür hat man in den Wintermonaten dann mehr Freizeit als andere."" Geberationswechsel in Deutschlands Eisdielen Früher waren es vor allem italienische Familien, die in Deutschland während der Sommerzeit Eisdielen betrieben, sagt Markus Bretschneider vom Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB). ""Gerade gibt es aber einen Generationswechsel"", sagt er. Der Bedarf nach qualifiziertem Nachwuchs steige. Der typische Arbeitsplatz bleibe aber in kleinen, meist familiengeführten Eisdielen und Eiscafés. In der Industrie gebe es kaum Bedarf an Eiskonditoren. Dort sei eher der Beruf des Süßwarentechnologen gefragt. Bevor sich die Auszubildenden an exotische Sorten wie Ingwer-Hollunder oder Thymian-Prosecco machen, lernen sie zunächst die Grundlagen. Am Anfang werde mit einem einfachen Grundmix aus Eiern, Milch und Zucker experimentiert, erinnert sich Manuel Rütter. ""Es ist eine Kunst, die richtige Konsistenz hinzukriegen."" Da der Beruf relativ neu ist, haben viele Berufsschulen noch keine eigenen Klassen für den Beruf des Eiskonditors. ""Da gibt es ein Nord-Süd-Gefälle"", sagt Elsbeth Ruiner, Leiterin der Justus-von-Liebig-Schule in Mannheim. Ihre Berufsschule bietet spezielle Kurse für Eiskonditoren in Ausbildung an. In den nördlichen Bundesländern besuchen Azubis oft viele verschiedene Klassen und werden beispielsweise eine Zeit lang mit anderen Berufszweigen wie Koch oder Konditor ausgebildet. In der Mannheimer Berufsschule lernen Azubis im ersten und zweiten Jahr gemeinsam mit den Azubis im Gastgewerbe. Lebensmitteltechnik spiele eine Rolle, aber auch der Umgang mit Kunden. ""Vor allem bei der Eisherstellung spielt die chemische Zusammensetzung der Zutaten eine wichtige Rolle"", sagt die Leiterin. Im dritten Jahr werden die Azubis im Eislabor ausgebildet. Dort geht es ganz konkret darum, verschiedene Eissorten herzustellen und sie richtig zu kühlen. Guter Geschmack und Experimentierfreude Unerlässlich für einen guten Eiskonditor sei ein guter Geschmackssinn, sagt Berufsschul-Leiterin Ruiter. ""Und natürlich muss ein Eishersteller auch Eis lieben."" Dann bleibe auch die Begeisterung für das Produkt - ""auch, wenn man es jeden Tag selber herstellt"". Wie die gesamte Lebensmittelbranche verändere sich auch die Eisbranche. Immer gefragter seien beispielsweise laktosefreie Sorten oder veganes Eis. Deswegen sollten Eiskonditoren experimentierfreudig sein. Im ersten Ausbildungsjahr könnten Jugendliche mit etwa 475 Euro brutto rechnen, sagt Bretschneider. Die Weiterbildungsmöglichkeiten nach der Ausbildung sind gut. Es kann sowohl der Konditormeister als auch der Restaurantmeister folgen. Ein Technik-Genie muss ein Eiskonditor übrigens nicht sein, sagt Azubi Rütter. Die Maschinen in der Eisküche seien heute so modern, dass sie einfach zu bedienen seien. Ihm stehen noch gute zwei Jahre Ausbildung bevor. Währenddessen freut er sich vor allem auf eins: ""Ganz viel Eis.""",Drei Jahre dauert die Ausbildung zur Fachkraft für Speiseeis. Die wichtigste Voraussetzung: Liebe zum Eis.,karriere,https://www.sueddeutsche.de/karriere/fachkraft-fuer-speiseeis-von-beruf-eismacher-1.3066538,Fachkraft für Speiseeis - Ausbildung an der Waffel,00/07/2016,Frostige Leidenschaft: Speiseeis-Ausbildung,Erfahren Sie alles über die Fachkraft für Speiseeis und das Handwerk der Eiskonditorei. Ein Gespräch mit Azubis im Eishandwerk.,"Speiseeis, Ausbildung, Eiskonditor, Eisdielen, Eisherstellung, Eisbranche, Nachwuchs, Experimentierfreude, Eiskonditorei, Berufsschule.",Eisliebhaber aufgepasst! Als Fachkraft für Speiseeis kann man seine frostige Leidenschaft zum Beruf machen. Ab und an darf man auch mal naschen. Azubis berichten über die Ausbildung und die Zukunft des Handwerks 🍦🍨 #Eisherstellung #Ausbildung #Leidenschaft 189,"Was tun, wenn das Change Management der Firma zuschlägt und wieder alles anders wird - neue Abteilung, neues Büro, neue Aufgaben, obwohl man sich im Bisherigen doch gut eingerichtet hat? Wenn jede Veränderung einer Strafversetzung gleichkommt, wenn gar der Jobverlust droht? Gert Kaluza hat immer wieder mit solchen Fällen zu tun. Seit 2002 leitet der Psychotherapeut das GKM-Institut für Gesundheitspsychologie in Marburg. Kaluza ist außerdem Buchautor und Coach in der betrieblichen Gesundheitsförderung. SZ: Herr Kaluza, laut einer Studie des Helmholtz-Zentrums hat arbeitsbedingter Stress zugenommen. Stellen Sie das in Ihrer Praxis auch fest? Gert Kaluza: Ja, es gibt inzwischen viele Menschen, für die das Unsicherheitsgefühl zugenommen hat. Das hat aber auch damit zu tun, dass andere Haltgeber an Bedeutung verlieren - die Familie, die Kirche, Vereine. Sie alle verlieren ihre Bindungskraft, ihre Funktion, und so bleibt für viele Menschen die Arbeit als Sinn- und Identitätsstifter, als einziger Kristallisationspunkt für die eigene Stabilität. Aber wie vermeiden Berufstätige, dass die Einschnitte am Arbeitsplatz den Rest des Lebens belasten? Heutzutage muss man lernen, mit Unsicherheit zu leben. Und wenn die äußeren, die Arbeitsverhältnisse unsicher sind, muss man Stabilität in sich selbst entwickeln. Man sollte neben der Arbeit andere Pfeiler in seinem Leben haben, an denen man sich festhalten kann. Wenn man sich nur mit Arbeit identifiziert, kann der Verlust der Arbeit die totale Katastrophe bedeuten. Was raten Sie Klienten, die mit solchen Problemen zu Ihnen kommen? In vielen Fällen hilft es erst mal, eine innere Haltung zu entwickeln, sich der neuen Situation mit einer annehmenden Grundhaltung zu nähern. Das heißt nicht, sie schönzureden oder sie passiv hinzunehmen. Sondern die Realität anzunehmen und seine Energie nicht mit Hadern und Ärgern zu vergeuden. So kann man sich der neuen Situation stellen und Chancen ergreifen. Heißt das, dass sich einschneidenden Veränderungen am Arbeitsplatz auch Positives abgewinnen lässt? Jede Veränderung hat zwei Gesichtspunkte: den der Belastung, der Bedrohung und den der Chance, der Herausforderung. Es liegt natürlich auch an einem selbst, welchen Gesichtspunkt man in den Vordergrund stellt. Und es kommt darauf an, wie eine Veränderung kommuniziert wird. Also wie Vorgesetzte schlechte Nachrichten übermitteln. Was kann man da falsch, was richtig machen? Zunächst mal ist das auch für eine Führungskraft eine unangenehme und belastende Situation. Viele versuchen daher, ihrer Verantwortung auszuweichen, sie kommunizieren hintenherum, per E-Mail zum Beispiel. Das ist natürlich der falsche Weg. Man muss das direkte Gespräch suchen, und man muss auch die Reaktionen des Mitarbeiters aushalten, das erfordert der Respekt.","Neue Abteilung, neues Büro, neue Aufgaben: Ständige Wechsel werden vor allem dann zur Bedrohung, wenn die Arbeit der einzige Sinnstifter ist.",karriere,https://www.sueddeutsche.de/karriere/change-management-ohne-halt-1.3319581,Change Management,00/01/2017,Change Management: Krisen und Chancen,Arbeitsbedingter Stress nimmt zu. Wie man Krisen als Chance nutzen kann.,"Change Management, Krisen, Chancen, Arbeitsbedingter Stress, Psychotherapie, Gesundheitspsychologie, Betriebliche Gesundheitsförderung, Haltgeber, Identitätsstifter, Innere Haltung","Krisen können sich belastend auf die Psyche auswirken, aber sie bieten auch Chancen! Wie man Krisen als Chance nutzen kann, um im Beruf und Leben voranzukommen. #Changemanagement #Krisenbewältigung #Karriere" 190,"Es ist nicht so lange her, da wäre der Ruf nach gerechteren Arbeitszeiten für Lehrer gleichgesetzt worden mit der Forderung, den Pädagogen weniger Ferien und Freizeit zu gestatten. Wer den vermeintlichen ""Halbtagsjobbern"" Beine machen wollte, brachte zwar die Lehrerlobby gegen sich auf, konnte aber mit dem Einverständnis vieler Bürger rechnen, die sich abends vom Büro nach Hause schleppen und dann ihrem Studienrats-Nachbarn begegnen, der im Freizeitdress die Hecke schneidet. Gäbe es eine Hitliste der meistzitierten Politikersätze läge Gerhard Schröders auf Lehrer gemünzter ""Faule Säcke""-Ausrutscher sicher auf einem guten Platz. Der Spruch hat Schröder Mitte der neunziger Jahre nicht nur geschadet. Manch einer bewunderte den Mut für klare Worte. Lastesel der Schule: Im Schnitt arbeiten Lehrer mehr als 50 Stunden die Woche. Besonders hart trifft es Lehrer in Korrektur-Fächern wie Deutsch und Mathematik. Pauschale Lehrerschelte ist heute nur noch selten zu hören. Wie hart die Arbeit im Klassenzimmer sein kann, hat die Öffentlichkeit in all den Pisa- und Rütlischul-Debatten gelernt. Außerdem räumen mittlerweile mehrere Studien mit dem Vorurteil auf, Lehrer arbeiteten zu wenig. Der Potsdamer Psychologe Uwe Schaarschmidt zeigte in seinem Buch ""Halbtagsjobber?"", wie belastend der Beruf ist. Im nun veröffentlichten Folgeband ""Gerüstet für den Schulalltag"" (Beltz Verlag) präsentiert sein Team einen ""Belastung-Check"" für Lehrer und beziffert deren durchschnittliche Wochenarbeitszeit auf 52,9 Stunden. Würden die Ferien abgezogen, arbeiteten die Pädagogen immer noch länger als im öffentlichen Dienst nötig. Und nicht einmal Teilzeitkräfte hätten einen echten Halbtagsjob, heißt es in der Studie. Schaarschmidts Team ließ 527 Lehrer Tagebuch führen. Dass es auf Selbstauskünfte vertraute und zudem vom Beamtenbund unterstützt wurde, sollte erwähnt werden. Doch kommen andere zu ähnlichen Ergebnissen. Der Freiburger Mediziner Joachim Bauer befragte 950 Pädagogen: Sie kamen im Schnitt auf eine 51-Stunden-Woche. Flexibles Zeitkonto Eine Studie der Unternehmensberatung Mummert und Partner, erstellt im Auftrag der nordrhein-westfälischen Landesregierung, zeigte bereits 1999 den hohen Einsatz vieler Lehrer. 6500 Pädagogen wurden untersucht, die durchschnittlichen Jahresarbeitszeiten lagen je nach Schulform zwischen 1750 und 1980 Stunden. Auffällig war die große Streuung der Werte: Einige Gymnasiallehrer kamen auf 3500, manche ihrer Vollzeit-Kollegen auf weniger als 1000 Stunden. Die Arbeit in der Schule ist offenbar alles andere als gleich verteilt. ""Wie lange noch wollen Sie der Lastesel der Schule sein?"", fragt provokativ die Vereinigung der Korrekturfachlehrer. Abseits der etablierten Lehrerverbände haben sich Lehrer korrekturintensiver Kernfächer wie Deutsch, Englisch oder Mathematik verbündet. Sie argumentieren, wer Sport unterrichte, brauche viel weniger Vor- und Nachbereitungszeit. Die Bezahlung sei aber die gleiche, und das herkömmliche Pflichtstunden-Modell schaffe auch keinen zeitlichen Ausgleich. Wer mit seinen Fächern wenig zu tun hat, könne selbst entscheiden, ob er sich anderweitig für die Schule einsetze. ""Wie er sich entscheidet? Schauen Sie sich in Ihrem Kollegium um"", sagen die Korrekturfachlehrer, und bei solchen Appellen muss man nun doch wieder an den Gartenliebhaber aus der Nachbarschaft denken. Die CDU-FDP-Koalition in Nordrhein-Westfalen hat einen Antrag für ""gerechtere und flexiblere Lehrerarbeitszeiten"" in den Landtag eingebracht. Es müsse Vergleichbarkeit und Transparenz hergestellt werden, Aufgaben außerhalb des Unterrichts sollen besser berücksichtigt werden. ""Wir müssen die Lehrerarbeitszeit endlich als Ganzes betrachten"", sagt Schulministerin Barbara Sommer (CDU). Und der Landesrechnungshof empfiehlt Jahreszeitkonten, um dem Unterrichtsausfall zu begegnen. Ein Vorbild aus Sicht der Landesregierung ist das ""Mindener Modell"". Am Freiherr-vom-Stein-Berufskolleg in Minden gibt es bereits Zeitkonten; die Unterrichtsstunden zählen je nach veranschlagtem Aufwand unterschiedlich viel. Die Schule orientiert sich dabei an Hamburg, wo die flexibleren Berechnungen bereits vor vier Jahren eingeführt wurden. Für eine Deutsch-Stunde im gymnasialen Leistungskurs beispielsweise werden den Lehrern 108 Minuten gutgeschrieben, für eine Sportstunde nur 75 Minuten. Gesondert erfasst werden Organisationsarbeiten, zum Beispiel für Klassenfahrten oder Elterngespräche. In Hamburg ist das Modell trotz zunächst starker Widerstände mittlerweile etabliert, in Nordrhein-Westfalen sind viele Schulleiter aufgeschlossen, die Lehrerverbände jedoch reagierten bei einer Anhörung in der vergangenen Woche gereizt. Ständig würden den Schulen neue Aufgaben zugewiesen, das Hauptproblem sei die Überlastung der Lehrerschaft, klagte die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft. Der Philologenverband verlangte eine insgesamt geringere Zahl an Pflichtstunden, die bloße Umverteilung der Arbeit greife zu kurz. Jeder Versuch, Lasten zu messen und gerechter zu verteilen, wirft auch neue Fragen und Probleme auf. Erschöpft der Lärm in der Turnhalle den Sportlehrer stärker als der Chor den Musiklehrer? Warum braucht Kollege Schmidt eigentlich so viel länger für die Korrektur als Kollege Meier? Ist die Pausenaufsicht genauso viel wert wie die Planung eines Wandertages? Und je präziser die Lehrer ihre Tätigkeiten erfassen wollen, desto mehr Zeit verbringen sie mit der Dokumentation.",Viele Lehrer können von 40-Stunden-Wochen nur träumen - und von einer gerechteren Arbeitsteilung im Kollegium.,karriere,https://www.sueddeutsche.de/karriere/lehrer-faul-von-wegen-1.591612,Lehrer - Faul? Von wegen!,00/05/2010,Lehrerarbeit in Zahlen,Wie viele Stunden arbeiten Lehrer wirklich? Eine neue Studie gibt Einblicke in die Arbeitszeiten von Lehrern.,"Lehrer, Arbeitszeiten, Studie, Belastung, Korrektur, Vor- und Nachbereitung, Flexibilität, Vergleichbarkeit, Transparenz, gerechte Arbeitszeiten, Pädagogen","Wie viele Stunden arbeiten Lehrer wirklich? Eine neue Studie gibt Einblicke in die Arbeitszeiten von Lehrern und zeigt, dass sie mehr als 50 Stunden pro Woche arbeiten. #Lehrer #Arbeitszeiten #Studie #Belastung" 191,"Ein Mitarbeiter des Bundesministeriums für Bildung und Forschung in Berlin. Die Ministerien sind beim Thema sachgrundlose Befristungen kein Vorbild für die Wirtschaft. Es war der SPD im Wahlkampf so wichtig. Sie wollte unbedingt die befristeten Verträge reduzieren, damit weniger Arbeitnehmer in Unsicherheit leben müssen. Mehrere Sozialdemokraten erhoben diesen Plan zur Bedingung dafür, noch mal eine ungeliebte Koalition mit der Union einzugehen. Die SPD bekam ihren Willen, doch nun stellt sich auf Anfrage der FDP heraus: Die Bundesregierung, die Befristungen in der Wirtschaft einschränken will, nutzt diese Verträge selbst gerne. Die Regierung befristet Tausende Mitarbeiter ohne sachlichen Grund, also ohne jemanden etwa deshalb auf Zeit einzustellen, weil er eine Mutter in Elternzeit vertritt. Diese Befristungen ohne Grund sind genau der Typ Verträge, den die Regierung künftig auf 2,5 Prozent der Belegschaft reduzieren will. Besonders viele Fälle meldet ausgerechnet Innenminister Horst Seehofer, der schon durch eine Führungsriege mit null weiblichen Staatssekretären auffiel. Der Fauxpas ist kein Zufall: Als die FDP vor Monaten schon einmal anfragte, meldete ausgerechnet das SPD-geführte Familienministerium besonders viele Befristungen. Die Regierung macht sich damit unglaubwürdig: Wer die Firmen drängt, Mitarbeiter besser zu behandeln, sollte dies auch selbst tun. Er muss ein Vorbild sein, kein abschreckendes Beispiel. Es sei der FDP gedankt, dass sie die Praktiken der Regierung abermals offenlegt. Den Schlussfolgerungen der Liberalen muss man deshalb nicht folgen. Die FDP findet es ja vernünftig, dass die Regierung so viele Mitarbeiter befristet. Arbeitgeber sollen möglichst viel Flexibilität genießen. Genau deshalb lehnt sie neue Vorschriften für die Firmen ab. Das aber lässt sich ganz anders sehen: Befristungen sind kein Grund zum Jubeln; sie machen den Betroffenen das Leben schwerer, als es in einer boomenden Wirtschaft sein müsste. Einen Mitarbeiter auf Zeit einzustellen, ist nur in wenigen Fällen angemessen. Etwa wenn die Firma jemanden absehbar nur für kurze Zeit benötigt oder einen Arbeitnehmer ersetzen muss, der wegen seiner Kinder pausiert. Unangemessen ist es dagegen, einer großen Zahl von Beschäftigten dauerhafte Jobs zu verweigern. An wessen Arbeitsvertrag ein Datum klebt, der lebt in Unsicherheit. Eine Familie gründen? Eine ausreichend große Wohnung mieten? So etwas traut sich keiner, der nicht weiß, ob er im nächsten Jahr noch Gehalt überwiesen bekommt. Staatliche Arbeitgeber befristen öfter als private Befristungen waren nicht immer ein Massenphänomen. Sie gehören wie Niedriglöhne und Minijobs zu jener Sorte Arbeit, die in Deutschland erst seit der Globalisierung und den damit verbundenen gesetzlichen Lockerungen boomt. Inzwischen wird fast jeder zweite Mitarbeiter erst einmal befristet eingestellt. Arbeitnehmer bis Mitte 30, in jenem Alter also, da sie über Kinder nachdenken, sind sogar mehrheitlich nur auf Zeit beschäftigt. Deshalb ist es legitim, dass die Regierung die Flexibilität der Firmen wieder etwas einschränken will. Begründete Befristungen bleiben möglich. Grundlose Befristungen aber sollen zumindest bei größeren Firmen erschwert werden; es geht um eine Million Jobs. Die Wirtschaftsverbände wehren sich. Um diese Kritik überzeugend zurückzuweisen, muss die Koalition jetzt Vorbild sein und selbst handeln. Staatliche Arbeitgeber befristen insgesamt öfter als private. Damit muss jetzt Schluss sein.","Kein Mensch soll grundlos nur auf Zeit eingestellt werden? Wer die Firmen drängt, Mitarbeiter besser zu behandeln, sollte ein Vorbild sein - kein abschreckendes Beispiel.",karriere,https://www.sueddeutsche.de/karriere/befristete-jobs-die-bundesregierung-macht-sich-unglaubwuerdig-1.4001072,Sachgrundlose Befristung - Regierung schlechtes Vorbild,00/06/2018,Regierung befristet ohne Grund,Bundesregierung als Vorbild? Befristungen ohne sachlichen Grund trotz Koalitionsversprechen.,"Befristungen, sachgrundlos, Arbeitsvertrag, Koalition, Flexibilität, Globalisierung, Wirtschaftsverbände, Jobs, Regierung, Unsicherheit",Trotz Koalitionsversprechen befristet die Bundesregierung Tausende Mitarbeiter ohne sachlichen Grund. Wie glaubwürdig ist das? Lesen Sie mehr dazu in unserem Artikel. #Befristungen #Koalition #Flexibilität 192,"Wo ist eigentlich der James-Bond-Ausrüster Q geblieben? Der geniale Erfinder solch nützlicher Dinge wie des Unterwassermotorrads oder der Armbanduhr mit integrierter Kreissäge ist vor acht Jahren spurlos von der Leinwand verschwunden. Vielleicht hat er ja nach Stirb an einem anderen Tag sein Dasein als mutmaßlich schlechtbezahlter Beamter gegen eine freiberufliche Tätigkeit in der Industrie eingetauscht. Denn eines ist klar: Mit seinem Tüfteltalent und seiner Kreativität wäre er ein gefragter Mann in Unternehmen, und er könnte sich als Selbständiger seine Aufträge sicher nach Lust und Laune aussuchen. Wenn bei James Bond alles glattläuft, hatte der Tüftler Q wieder sein Hände im Spiel. Und wenn Q schlau ist, hat er seine schlechtbezahlte Beamtenstelle gegen einen freiberuflichen Job in der Industrie eingetauscht. Genauso wie Peter Gerster. Der Schweißfachingenieur aus dem schwäbischen Ehingen stand zwar noch nie in den Diensten Ihrer Majestät, war aber lange Jahre als Angestellter unter anderem bei Porsche und Liebherr beschäftigt. Heute arbeitet er freiberuflich für Schienenfahrzeug-Hersteller wie Siemens oder Bombardier, für Tunnel- und Brückenbauer oder auch mal für eine Spezialfirma, die Achterbahnen konstruiert. Gerster wird immer dann gerufen, wenn Metallteile zu schweißen sind, die Sonderbelastungen standhalten müssen. So bei der Sanierung der 700 Meter langen Gschnitztalbrücke am Brennerpass. Gerster greift nicht selber zum Schweißgerät, sondern berät seine Auftraggeber, wie sie die Lebensdauer der Schweißnähte verlängern können. ""Ich bin viel unterwegs, denn ich habe in ganz Europa einen Namen"", sagt der Ingenieur. Der 65-Jährige hat sich vor acht Jahren selbständig gemacht, allerdings nicht ganz freiwillig: ""Mein letzter Arbeitgeber hatte finanzielle Probleme, sodass ich eigentlich gezwungen wurde, freiberuflich zu arbeiten"", erinnert sich Gerster. ""Heute denke ich, dass ich diesen Schritt schon viel früher hätte gehen sollen. Auch wenn selbständig sein heißt: Man arbeitet selbst und ständig."" Er schätzt zum einen die große Abwechslung, die der dauernde Wechsel seiner Projekte mit sich bringt. Zum anderen genießt er seine persönliche Freiheit, die er gewonnen hat: ""Ich kann tagsüber einfach auch mal etwas mit meiner Frau unternehmen, dann hocke ich mich eben erst abends vor den Computer. Ich kann tun und lassen, was ich will."" Gerster liegt mit seiner Selbständigkeit im langfristigen Trend, denn die Zahl der freiberuflichen Ingenieure ist in den vergangenen Jahren stark gewachsen: Laut Statistischem Bundesamt arbeiteten 2008 insgesamt 161.000 Ingenieure auf eigene Rechnung, vor 15 Jahren waren es erst 117.000. Im vergangen Jahr sank die Zahl zwar wegen der Wirtschaftskrise auf 149.000, weil viele Ingenieure die Sicherheit einer Festanstellung vorzogen. Doch mit dem Anziehen der Konjunktur dürfte die Zahl der Freiberufler in diesem Jahr wieder steigen, denn die Industrie sucht zurzeit händeringend qualifizierte Ingenieure. Das sind beste Voraussetzungen für den Sprung in die Selbständigkeit.",Genug vom Angestelltendasein: Immer mehr Ingenieure arbeiten freiberuflich. Sie ziehen die Abwechslung einem sicheren Job vor - doch ein Risiko für Tüftler bleibt.,karriere,https://www.sueddeutsche.de/karriere/selbstaendige-ingenieure-auf-eigene-faust-1.1009789,Selbständige Ingenieure - Auf eigene Faust,00/10/2010,James Bond's Q: Geheime Karriere als Ingenieur?,Wo ist Q geblieben? Vielleicht arbeitet er wie Peter Gerster als erfolgreicher freiberuflicher Ingenieur. Lesen Sie mehr!,"James Bond, Q, Ingenieur, Freiberufler, Karriere, Metall, Schweißen, Selbständigkeit, Industrie, Qualifikationen",Hat James Bond's Q seine Karriere als Ingenieur fortgesetzt? Erfahren Sie mehr über die wachsende Zahl von freiberuflichen Ingenieuren und wie sie ihre Qualifikationen in der Industrie nutzen! #JamesBond #Q #Ingenieur #Freiberufler #Karriere 193,"Kind oder Karriere - oder doch beides? Wer in jedem Lebensbereich erfolgreich sein will, braucht meist einen starken Partner, der einem den Rücken freihält. Es ist schwer genug, die eigene Karriere zu planen - im Team als Paar über den beruflichen Aufstieg nachzudenken, scheint nahezu unmöglich. Nur gemeinsam geht es vorwärts: Paare, die Familie und Beruf gleichermaßen vereinen wollen, müssen gemeinsam planen. Der Dual Career Service hilft dabei. Ist es aber nicht, bestätigt eine Studie der TU München und des Deutschen Jugendinstituts. Waltraud Cornelißen vom Deutschen Jugendinstitut untersuchte zusammen Nina Bathmann und Dagmar Müller im Projekt Karriereverläufe von Frauen - Paardynamiken und institutionelle Rahmungen in der Rush Hour des Lebens die Karrieren von Frauen. Befragt wurden Paare, die ursprünglich die gleiche Ausgangsposition beim Start ins Berufsleben hatten: gute Ausbildung, Praktika, oft Auslandserfahrung. Danach entwickelten sich ihre Lebensläufe in unterschiedliche Richtungen. In der Studie kristallisierten sich drei Karriere-Typen heraus, die ungefähr gleich stark in der Stichprobe vertreten waren: ""Ein Teil der Paare entschied sich für die Priorisierung der männlichen Karriere, obwohl die Frauen genauso viel in ihre Ausbildung investiert hatten. Der Knackpunkt war oft die Geburt eines Kindes"", sagt Cornelißen. Bei Paaren, denen es gelang, sowohl Kind und Karriere zu haben, lag es laut der Erhebung oftmals daran, dass die Frauen ebenfalls das männliche Karrierekonzept verfolgten: Sie nahmen nur eine sehr kurze Elternzeit in Anspruch, kehrten kurz nach der Geburt zurück ins Berufsleben und ließen ihre Kinder in Krippen oder von Tagesmüttern betreuen. ""Diese Gruppe verfügt oftmals über genug Geld, um sich über die Kinderbetreuung keine Gedanken machen zu müssen"", sagt Cornelißen. Ungefähr ein Drittel der Befragten lebt der Studie zufolge nach einem ""modernen Muster"" und verfolgt das Prinzip Dual Care -Dual Career. ""Hier wird die Sorgearbeit geteilt, aber keiner gibt seine Karriere auf. Mal steckt der eine Partner beruflich zurück, weil bei dem anderen eine neue Karrierestufe ansteht, mal ist es umgekehrt"", analysiert Cornelißen. Sie glaubt, dass diese drei Karrieremuster in Paarbeziehungen kein Zufall sind, sondern das Ergebnis oft wenig reflektierter Paar- , Geschlechter- und Elternschaftskonzepte. Wer sich für die Dual Career entscheidet, muss auch gemeinsam planen. Das sei vielen Paaren nicht bewusst. ""Über viele Aspekte wird gar nicht gesprochen, sie geschehen einfach gewohnheitsbedingt. Dass die Frau Elternzeit nimmt, ist meistens selbstverständlich"", erklärt Cornelißen. Dabei seien genau jene Paare am erfolgreichsten, die versuchen, Win-win-Situationen zu gestalten: Wenn der Mann beruflich ins Ausland geht, überlegt seine Frau, wie sie die Zeit dort für ihre persönliches berufliches Weiterkommen nutzen kann - und umgekehrt.","Wer Spitzenkräfte anlocken will, muss auch an deren Partner denken. Die wollen ihre eigene berufliche Laufbahn nicht aufgeben. Unternehmen und Hochschulen fördern deshalb inzwischen Paare im Doppelpack.",karriere,https://www.sueddeutsche.de/karriere/dual-career-service-karriere-nicht-ohne-meinen-partner-1.1019157,Dual Career Service - Karriere nicht ohne meinen Partner,00/12/2010,Karriere und Familie,Wie man Kind und Karriere vereint - Drei Karrieremuster in Paarbeziehungen.,"Karriere, Familie, Dual Career, Paarbeziehungen, Elternzeit, Win-win-Situationen, Frauenkarrieren, Kinderbetreuung, männliches Karrierekonzept, Rush Hour des Lebens","Wie man Karriere und Familie vereint: Diese Studie zeigt drei Karrieremuster in Paarbeziehungen. Lesen Sie mehr, um zu erfahren, wie Sie Win-win-Situationen schaffen können! #Karriere #Familie #DualCareer #Paarbeziehungen" 194,"Zukunft der Medien. Die Digitalisierung verändert die Branche, die sozialen Netzwerke fordern Medienschaffende heraus. Beim ""Mediendialog"" der IHK München und Oberbayern geht es am 10. Mai in München um diese Fragen: Was bedeutet Qualität heute, da Inhalte immer schneller produziert und überall zugänglich sind? Wie gelingt es bei dieser Datenflut, anspruchsvolle Themen zu transportieren? Wie viel Qualität will der Medienkonsument überhaupt? Und wie vermarktet man Qualität erfolgreich? Tel. 089 / 51 16 12 77, www.ihk-muenchen.de (""Mediendialog"" ins Suchfenster eingeben). Seminar zu Industrie 4.0. Roboter-Anwendungen sind heute Standard in der Produktion: Sie kosten nicht mehr die Welt, ihr Platzbedarf ist gering und die Störungsbeseitigung bei Maschinen ist unkompliziert. Viele Unternehmen stehen vor der Frage, ob Roboter bei ihnen sinnvoll eingesetzt werden können und wie sie geeignete Applikationen finden. Auf dem Seminar ""Industrielle Roboteranwendungen"" am 27./28. Juni in Sindelfingen können sie die aktuellen Entwicklungen kennenlernen. Tel. 08151 / 271 90, www.management-forum.de/roboter Master in Logistik. Die Hochschule für Technik Stuttgart startet zum Wintersemester den Master Umweltorientierte Logistik. Studenten beschäftigen sich vier Semester lang mit der Frage, wie die Logistik in Unternehmen nachhaltig organisiert werden kann. Es geht um Themen wie Materialbestellung, Lagerung und alternative Energieversorgungskonzepte. Im dritten Semester machen sie ein Auslands- oder Praxissemester. Absolventen sollen in der Logistikabteilung von Unternehmen arbeiten können. Tel. 0711 / 89 26 29 70, www.hft-stuttgart.de","Eine Diskussion zur Zukunft der Medienschaffenden, ein Seminar zur Industrie 4.0, ein Master in Logistik. Veranstaltungen rund um Bildung und Beruf.",karriere,https://www.sueddeutsche.de/karriere/terminkalender-weiterkommen-1.3490137,Terminkalender,00/05/2017,"Medienwandel, Qualität, Vermarktung","Die Digitalisierung verändert die Medienbranche. Wie gelingt es, Qualität erfolgreich zu vermarkten?","Medienwandel, Digitalisierung, Mediendialog, Qualität, Datenflut, Medienkonsument, Vermarktung, Roboter, Industrie 4.0, Logistik","Die Digitalisierung stellt die Medienbranche vor neue Herausforderungen. Wie gelingt es, Qualität erfolgreich zu vermarkten? Diskutiert mit beim ""Mediendialog"" der IHK München und Oberbayern am 10. Mai! #Medienwandel #Qualität #Vermarktung" 195,"Es ist einer dieser Hilferufe, wie er in diesen Tagen in mehreren Städten ausgesandt wird. ""Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger"", schreiben der Konstanzer Oberbürgermeister und die Rektoren der örtlichen Universität und Fachhochschule in einem offenen Brief an die Bevölkerung - und kommen rasch zur Sache. Notschlafstelle im Partyraum: In Regensburg campieren wohnungslose Studenten derzeit im Keller eines Studentenwohnheims. Vielleicht hat der eine oder andere Bürger nicht doch noch ein Zimmer frei oder eine Ferienwohnung zu vergeben, zumindest übergangsweise? Oder vielleicht jemand im Bekanntenkreis, gerne auch in der Umgebung statt in der Stadt? ""Bedauerlich"" wäre es doch, wenn die vielen auswärtigen Studenten keine passende Unterkunft am Bodensee fänden und trotz Zulassung am Ende nicht nach Konstanz kämen. Der Präsident der Uni Frankfurt, Werner Müller-Esterl, drückt es in einem ähnlichen Appell an die Bürger drastisch aus: Es ""drohen unserer Stadt kluge Köpfe verlorenzugehen, da sie sich gezwungen sehen, sich für Regionen zu entscheiden, in denen studentischer Wohnraum eher verfügbar ist"". Kurzum: Quer durch die Republik herrscht derzeit blanke Wohnungsnot. Dass es mit den gut 500.000 Erstsemestern, die wegen doppelter Abiturjahrgänge und der Aussetzung der Wehrpflicht zum Wintersemester in die Hochschulen drängen, in den Hörsälen eng werden würde, war klar. Die Unis haben sich gerüstet und verwalten den Ansturm, mancherorts mehr schlecht als recht. Auch die Wohnheimkapazitäten wurden vielerorts aufgestockt - doch offenbar unzureichend. Und die vielen Studenten fegen den privaten Wohnungsmarkt in den Hochschulstädten leer. Zehntausende dürften bundesweit in diesen Tagen noch auf der Suche nach einer Bleibe sein. In Altenheimen und Kinderzimmern Trotz pfiffiger Lösungen: In Erlangen etwa sollen sich nach dem Willen der Kommune Studenten bei Senioren einquartieren - und im Gegenzug den Rasen mähen oder einkaufen. Andernorts schaut man gleich, ob nicht in Altenheimen Plätze frei sind; oder man schreibt gezielt Eltern an, von denen man weiß, dass der Nachwuchs ausgezogen ist, und bei denen das Kinderzimmer nun ungenutzt sein könnte. In Städten wie Heidelberg wurden Notquartiere errichtet, dort schlafen bis zu fünf Studenten auf Klappbetten in einem Raum, Gemeinschaftsdusche inklusive. Das Deutsche Studentenwerk (DSW) berichtet von Horden von Bewerbern und langen Wartelisten für einen Platz im Wohnheim. Nötig seien aktuell mindestens 25.000 zusätzliche Plätze. DSW-Generalsekretär Achim Meyer auf der Heyde sagt, man habe Bund und Länder mehrmals auf das drohende Problem hingewiesen. Studenten bräuchten eben ""nicht nur einen Studienplatz, sondern auch ein Dach über dem Kopf"".",Ist nicht doch irgendwo ein Zimmer frei? Der Ansturm auf die Hochschulen fegt den Wohnungsmarkt leer. In vielen Universitätsstädten campieren die Erstsemester auf Matratzenlagern in Notquartieren. Auf der Suche nach Unterkünften kommt alles in Frage - vom Altenheim bis zum Kinderzimmer.,karriere,https://www.sueddeutsche.de/karriere/blanke-wohnungsnot-zehntausende-studenten-suchen-quartier-1.1171697,Blanke Wohnungsnot - Zehntausende Studenten suchen Quartier,00/10/2011,Wohnungsnot bei Studierenden,In deutschen Hochschulstädten herrscht derzeit blanke Wohnungsnot für zehntausende Studierende. Was tun?,"Wohnungsnot, Studierende, Hochschulstädte, Bleibe, Wohnheim, Wohnungsnotlösungen, Platzmangel, Privater Wohnungsmarkt, Deutsche Studentenwerk, Zusätzliche Plätze",Zehntausende Studenten suchen verzweifelt nach einer Bleibe in deutschen Hochschulstädten. Was tun? Hier erfahren Sie mehr über den Platzmangel und Wohnungsnotlösungen für Studierende. #Wohnungsnot #Studenten #Hochschulen 196,"Die Anzahl der Studienabbrecher senken, den Wechsel zwischen Hochschulen erleichtern, Aufenthalte im Ausland fördern - das waren einige der Ziele bei der Umstellung der Magister- und Diplomstudiengänge auf Bachelor- und Masterabschlüsse. Auch im Fach Architektur. An der Technischen Universität Braunschweig haben Lehrende deutscher Architekturstudiengänge vor Kurzem darüber diskutiert, wie sich diese Umstellung auf die Ausbildung ausgewirkt hat. Ihre Bilanz fällt ernüchternd aus. ""Bei uns ist die durchschnittliche Studienzeit von 11,5 auf neun Semester gesunken. Bestimmte Inhalte bleiben auf der Strecke, weil einfach die Zeit fehlt"", sagt Jan Krause, Leiter des Masterstudiengangs Architektur Media Management an der Hochschule Bochum, und fährt fort: ""Seit dem Bachelor gehen weniger Studierende ins Ausland, weil viele Angst haben, dass sie an der ausländischen Uni nicht genügend Credit Points erwerben können, und sich ihr Studium dadurch verlängert."" Viele junge Leute fühlen sich vom Studium eingeengt. Allzeit geht es um die Credit Points Bochum hat 2003 den Bachelor für Architekten eingeführt, der nach acht und nicht wie üblich sechs Semestern vergeben wird, da die Architektenkammern ein achtsemestriges Studium für die Vergabe des Architektentitels voraussetzen. Die unterschiedliche Länge des Bachelor-Studiums macht so den Wechsel im Fach Architektur selbst innerhalb Deutschlands kompliziert. ""Wer mit einem sechssemestrigen Bachelor zu uns kommt, der muss erst in zwei Semestern seine Lücken schließen, bevor er richtig in unseren Masterstudiengang einsteigen kann. Studierende brauchen aber einen Masterabschluss, um als Architekten anerkannt zu werden. Hören sie vorher auf, haben sie darauf keine Chance"", sagt Krause. In Bochum schließt sich an den Bachelor ein zweisemestriges Masterstudium an. ""In meinem Studiengang bilden wir Kommunikationsprofis aus. Außerdem gibt es einen Master Projektentwicklung, der auf die praktische Tätigkeit in diesem Bereich vorbereitet"", sagt Krause. Er beurteilt die Entwicklung dieser Profile positiv: ""Media Management für Architekten gab es vorher nicht in Deutschland, das ist eine interessante Nische."" Für Bernhard Ax, Studienkoordinator am Department Architektur der TU Braunschweig, hat sich nicht nur die Struktur des Studiums verändert, sondern auch die Mentalität der Studierenden. ""Die meisten haben heute verinnerlicht, dass sie in sechs Semestern ihren Bachelor haben müssen. Die fragen sich, warum sie noch ins Ausland gehen sollen, wenn sie doch bald bei uns fertig sind"", erläutert Ax. Durch Kooperationen mit Partneruniversitäten und internationale Förderprogramme könnten 30 zukünftige Architekten aus Braunschweig an eine ausländische Hochschule wechseln - 18 nutzen diese Möglichkeit. ""Das ist bereits viel, in den letzten Jahren war die Zahl noch niedriger"", berichtet Ax. Alexander von Kienlin, Professor am Braunschweiger Institut für Baugeschichte, ergänzt: ""Das enge Korsett des Studiums geht auf Kosten der Kreativität. Den meisten geht es darum, ihre Punkte abzuhaken, die sie benötigen."" Das enge Korsett: Damit ist gemeint, dass die Braunschweiger Studierenden bis zum vierten Semester ausschließlich Pflichtveranstaltungen der Architektur besuchen müssen. Nach dem Bachelor ist an der TU ein halbes Jahr Praktikum vorgeschrieben, bevor das viersemestrige Masterstudium beginnt. Dort steht die Projektarbeit im Vordergrund, die Lösung praktischer Probleme im Team wird geprobt und dabei ein Schwerpunkt auf das Entwerfen gelegt. ""Wir dürfen nur die Hälfte der Bachelorabsolventen in den Master aufnehmen. Es bleiben viele auf der Strecke"", sagt Studienkoordinator Ax von der TU Braunschweig. ""In sechs Semestern kann man nicht die Basics vermitteln"", sagt Annegret Droste, Professorin für Entwerfen und Gebäudelehre an der Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst in Hildesheim. Genau das ist aber ihre Aufgabe und die ihrer Kollegen. Im ersten Semester wird in einem Vorprojekt Teamfähigkeit und die Zusammenarbeit mit anderen Disziplinen geschult, danach ist bis zum Bachelor-Abschluss alles inhaltlich vorgegeben. Die Professorin bemängelt die häufig fehlende Motivation der jungen Leute. Angesichts dieser Einschätzung bekommt sie Unterstützung von Tjark Gall, Bachelor-Student an der TU Braunschweig und in der Fachschaft Architektur aktiv. Er spricht von 40 Prozent Abbrechern in seiner Studienrichtung. ""Viele schreiben sich einfach ein, ohne größeres Interesse am Fach zu haben."" Die starke Bedeutung des Entwurfs im Architekturstudium kritisiert Kirsten Schemel, Professorin an der Münster School of Architecture: ""Im Arbeitsalltag geht es viel häufiger um Ausführungsplanung und Bauüberwachung."" Ihr Fazit des Bologna-Prozesses klingt positiv: ""Es studieren nicht mehr junge Leute im Ausland, aber das Studium ist zumindest in Münster internationaler geworden, weil wir uns Dozenten aus verschiedenen Ländern holen. Die Studenten lernen so mehr architektonische Positionen kennen."" Gleichzeitig sieht Schemel die aktuelle Situation skeptisch: ""Die Anzahl der ausgebildeten Architekten ist unglaublich hoch und steigt von Jahr zu Jahr. Wir müssen uns fragen, für welchen Markt wir eigentlich ausbilden."" Für Franz-Josef Höing, Baudezernent von Köln, ist der Bedarf an guten Absolventen groß - nur gebe es zu wenige davon. ""Den Verkehrsplanern ist der Raum egal, den Ingenieuren ist die Ästhetik nicht wichtig, die Stadtplaner haben zu wenig Ahnung von Feinmotorik, Architekten kennen nicht Verfahren und Prozesse. Entwickler blicken nur auf ihre Excel-Tabellen, und der Städtebau ist für sie kein Thema"", sagte Höing kürzlich auf einer Tagung der TU Dortmund. Er ergänzt: ""Köln wächst in den nächsten 15 Jahren um circa 100 000 Menschen. Dafür suchen wir Fachleute, die eine Idee von der Gestaltung des Stadtraums haben und entwerfen können. Hochschulen unterrichten das nicht genug. Sie bilden zu wenig interdisziplinär aus - die Absolventen brauchen mehr Verständnis für verwandte Fachdisziplinen.""","Lehrende kritisieren das Ausbildungssystem für Baumeister. Es ähnele einem Korsett, das die Kreativität behindere, sagen manche.",karriere,https://www.sueddeutsche.de/karriere/architekturstudium-jagd-nach-credit-points-1.2730155,Architekturstudium - Jagd nach Credit Points,00/11/2015,Architekturstudium im Wandel,Wie wirken sich die Umstellungen auf die Ausbildung aus? Erfahren Sie mehr.,"Architektur, Studium, Umstellung, Ausbildung, Bachelor, Master, Credit Points, Praktikum, Projektarbeit, Ausland, Wechsel, Hochschulen","Das Architekturstudium hat sich in den letzten Jahren stark verändert. Erfahren Sie mehr über die Umstellung auf Bachelor- und Masterabschlüsse, Credit Points, Praktika, Projektarbeit und den Wechsel zwischen Hochschulen im In- und Ausland. #Architektur #Studium" 197,"Im Assessment-Center kommt es vor allem darauf an, mit Sorgfalt und Augenmaß zu arbeiten. Bewerber sollten sich schnell einen Überblick über das verschaffen, was von ihnen verlangt wird und zeigen, dass sie die Aufgabenstellung verstanden haben. ""Inhaltlich befasst sich eine Fallstudie oft mit etwas Betriebswirtschaftlichem, da sollten sich die Kandidaten auskennen"", sagt Karriereberater Jügen Hesse aus Berlin. Zeigen sollen die Bewerber schließlich, wie strukturiert sie ein Problem angehen und ""aus welchem Holz sie geschnitzt"" sind. Die Themen einer Fallstudie sind vielfältig - aber sie haben immer mit der Stelle zu tun. Es kann um Personalplanung und -entwicklung gehen, um Marketing und Vertrieb, um Restrukturierung oder Unternehmensstrategien. Das Beispiel einer konkreten Aufgabenstellung finden Sie hier. Die Rahmenbedingungen sind dabei meist alles andere als gemütlich, sagt Karrierecoach Johannes Stärk aus München: Es gibt schriftliche Unterlagen zur Fallstudie, die häufig sehr umfangreich sind. Nach einer eher knapp bemessenen Zeit ist meist eine Ergebnispräsentation erforderlich. Er rät Bewerbern, möglichst schnell die konkrete Fragestellung zu erkennen, ""denn die befindet sich nicht zwangsläufig auf der ersten Seite"". Zudem sollte sich niemand von der Fülle des Materials erschlagen lassen, ""bei umfangreichen Aufgaben ist es weder notwendig noch sinnvoll, jede Information oder Zahl zu verarbeiten."" Bei der Sichtung des Materials sollte man selektiv vorgehen, den Text querlesen und dabei nach relevanten Informationen Ausschau halten. ""Kalkulieren Sie zudem genügend Zeit für die Vorbereitung der Präsentationsunterlagen ein"", rät er. Und: Eine Musterlösung gibt es in den seltensten Fällen, so Stärk: ""Plausibilität und gesunder Menschenverstand zählen."" Beurteilt werden mit der Fallstudie analytische und konzeptionelle Fähigkeiten, Problemlösungskompetenz, strategisches Denken, Ergebnisorientierung und nicht zuletzt auch die Kreativität, mit der Bewerber an die Aufgabe herangehen.",Im Assessment-Center geht es überwiegend um die Präsentation und die Soft Skills der Bewerber. Doch die Kandidaten müssen auch fachlich relevante Aufgaben lösen. dazu gehört die Fallstudie. Was Kandidaten darüber wissen müssen.,karriere,https://www.sueddeutsche.de/karriere/aufgaben-im-assessment-center-wie-bearbeite-ich-eine-fallstudie-1.1341733,Aufgaben im Assessment-Center - Wie bearbeite ich eine Fallstudie?,00/04/2012,Assessment-Center richtig meistern,Tipps zur Bewältigung von Fallstudien im Assessment-Center.,"Assessment-Center, Fallstudie, Bewerbung, Karriere, Betriebswirtschaft, Personalplanung, Marketing, Vertrieb, Restrukturierung, Unternehmensstrategien.",Erfolgreich im Assessment-Center: So meisterst du Fallstudien! Die besten Tipps und Tricks zur Bewältigung von betriebswirtschaftlichen Aufgabenstellungen. #AssessmentCenter #Karriere #Bewerbung 198,"Der Arbeitsmarkt für Physiker bietet inzwischen wieder Chancen. ""Hochschulabsolventen werden derzeit direkt von Industrie und Wirtschaft ins Berufsleben übernommen - die meisten Bewerber können sogar zwischen mehreren Angeboten wählen"", sagt Helmut Krauth, vom Vorstand der Deutschen Physikalischen Gesellschaft (DPG) in Bad Honnef. Arbeitsplatz in der Chipfertigung. In der Halbleiterindustrie sind Physiker gefragte Spezialisten. ""Nach unserer Einschätzung wird es in den kommenden Jahren sogar schwierig werden, den Bedarf an Physikern in Deutschland mit dem eigenen Nachwuchs zu decken."" Vor zehn Jahren etwa sah das noch anders aus. Viele Arbeitgeber signalisierten: ""kein Bedarf mehr"". Diese inzwischen überholte Botschaft scheint in vielen Köpfen noch fest zu sitzen, denn die Gesamtzahl der Physik-Studenten sinkt seit den Anfang der neunziger Jahre beständig. Auch die Anfängerzahlen bewegen sich nur zögerlich wieder nach oben. ""Physiker werden nicht nur auf Grund ihres Fachwissens gesucht, sondern auch wegen der während des Studiums erworbenen Fähigkeiten"", sagt Helmut Krauth, ""dazu gehören analytisches Denkvermögen und die Fähigkeit, neuartige Aufgabenstellungen systematisch anzugehen."" Sie profitieren auch vom Nachwuchsmangel in anderen Fachgebieten, vor allem in den Informationstechnologien. Duchhalteparolen Eine aktuelle Umfrage der DPG ergab, dass die meisten Mitglieder im Bereich IT/Softwareherstellung tätig sind, gefolgt von der Elektronik-/Elektroindustrie. Für den Halbleiterbereich oder die Autoindustrie interessiert sich auch Michael Müller-Wiegand. Der frisch gebackene Diplom-Physiker arbeitet am Institut für Mikrostrukturtechnologie und Analytik der Universität Kassel an seiner Promotion: ""Ich kann mir sehr gut vorstellen, später für einige Zeit in Asien zu arbeiten."" Müller-Wiegand hat die Entscheidung für ein Physik-Studium nie bereut; er hat aber auch beobachtet, dass viele seiner Kommilitonen nach vier Semestern das Handtuch geworfen haben: ""Das Studium ist besonders am Anfang sehr theoretisch - da heißt es durchhalten."" ""In der Physik sind heute Persönlichkeiten gefragt, die selbstständig arbeiten können und doch teamfähig sind"", sagt Professor Rainer Kassing vom Institut für Technische Physik der Universität Kassel. ""Das einsame Genie im Labor ist nur noch ein Klischee."" Die durchschnittliche Studiendauer bis zum Diplom beträgt zur Zeit etwa zwölf Semester. Das Grundstudium beinhaltet unter anderem auch die Einführung in Mathematik und Chemie. Im Hauptstudium bleibt Zeit für Randgebiete der Physik und vertiefende Mathematik. Die Themen der Diplom-Hauptprüfung umfassen zum Beispiel Experimentalphysik und Theoretische Physik. Der spätere Verdienst hängt stark vom Arbeitsplatz ab. Er liegt im Durchschnitt für diplomierte Physiker um 5000 bis 6000 Mark (2556 bis 3068 Euro) brutto im Monat. Promovierte Physiker werden mit etwa 7000 bis 8000 Mark (3580 bis 4090 Euro) eingestuft. (sueddeutsche.de/dpa) Kommentare von Lesern","Physiker arbeiten heute in den verschiedensten Branchen von Industrie und Wirtschaft, sowie in Forschung und Lehre.",karriere,https://www.sueddeutsche.de/karriere/physik-studium-gute-aussichten-fuer-einsteins-erben-1.557964,Physik-Studium - Gute Aussichten für Einsteins Erben,00/05/2010,Physik-Jobmarkt boomt,Physiker sind gefragte Spezialisten in der Industrie. Der Bedarf wächst. Neue Chancen für Absolventen.,"Physik-Jobmarkt, Industrie, Spezialisten, Bedarf, Chancen, Absolventen, Halbleiterindustrie, Informationstechnologien, Teamfähigkeit, selbstständig","""Physiker aufgepasst! Der Jobmarkt boomt - die Industrie sucht nach Spezialisten. Neue Chancen für Absolventen und tolle Verdienstmöglichkeiten. #Physik #Jobmarkt #Industrie #Karriere""" 199,"Auch Politiker sind Eltern. Und als Eltern haben sie unter dem zu leiden, was in Deutschland vor mehr als 100 Jahren eingeführt wurde und seitdem Bestand hat: Die Kinder müssen spätestens um 8 Uhr in der Schulklasse sitzen, manche - vor allem in den neuen Bundesländern - sogar noch früher, in der ""nullten Stunde"" um 7 oder 7.30 Uhr. ""Unsere Tochter soll um 7.35 Uhr in der Schule sein"", sagt die CDU-Familienpolitikerin Katherina Reiche, Mutter zweier kleiner Töchter. Das bedeutet: Die Familie muss zeitig von zu Hause aufbrechen. Das Mädchen steht um sechs auf, die Mutter schon um fünf. Um acht Uhr morgens so leistungsfähig wie um Mitternacht: Der Biorhythmus der Kinder passt nicht zum frühen Schulbeginn, sagt der Schlafforscher Jürgen Zulley. Je weiter die Kinder von der Schule entfernt wohnen, desto früher beginnt ihr Tag. Und je mehr Schulen auf dem Land geschlossen werden, desto länger wird der Schulweg der Kinder - angesichts schwindender Schülerzahlen eine Entwicklung, die in den nächsten Jahren nicht nur ein Land wie Brandenburg erfassen wird, in dem Katherina Reiche wohnt. Deshalb unterstützt sie den Vorstoß des baden-württembergischen Ministerpräsidenten Günther Oettinger. Der CDU-Politiker will die Schule später beginnen lassen, um Eltern und Kindern mehr Zeit miteinander zu gönnen - etwa für ein gemeinsames Frühstück. ""Das entlastet die Kinder, das entlastet die Eltern, und wenn es eine Frühbetreuung an der Schule gibt, entzerrt das auch diese hektischen Stunden am Morgen"", sagt Reiche. Für sie ist der Vorschlag ein Beitrag zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Warum Oettinger seinen Plan nicht gleich umsetzt, versteht SPD-Generalsekretär Hubertus Heil allerdings nicht recht. Auch die SPD sei offen für alles, womit sich die Familie mit dem Beruf besser verbinden lasse. ""Man kann den Verdacht haben, Oettinger gehe es nur darum, sich in seinem Landtagswahlkampf bemerkbar zu machen"", sagt Heil. Doch der Vorschlag schlägt Wellen: Ende Januar wollen sich Bayern und Baden-Württemberg in einer gemeinsamen Kabinettssitzung des Themas annehmen. Lehrer stehen lieber früh auf Die Bildungsminister müssen allerdings mit Widerstand rechnen, etwa vom Deutschen Lehrerverband. Verbandschef Josef Kraus, Leiter eines Gymnasiums im bayerischen Vilsbiburg, hält Oettingers Vorschlag für ""wenig durchdacht"". Der Unterricht würde noch weiter in den Nachmittag rücken, wofür die meisten Schulen gar nicht eingerichtet seien. Viele Eltern hätten gleitende Arbeitszeiten und könnten mit dem frühen Unterricht deshalb gut leben. Und die müden Kinder? Kraus hält es für eine Mär, dass Schüler erst mittags fit seien: ""Aber wenn Elfjährige noch um 22 Uhr vor dem Computer hocken, braucht sich niemand zu wundern, wenn sie morgens nicht aus dem Bett kommen."" Lernpsychologen und Mediziner werben jedoch schon lange dafür, später am Tag mit dem Unterricht zu beginnen, weil dies dem Biorhythmus der Kinder besser entspreche. Die Leistungsfähigkeit der Schüler sei um 8 Uhr so schlecht wie zu Mitternacht, berichtet der Regensburger Schlafforscher Jürgen Zulley. Da helfe es auch wenig, die Kinder früher ins Bett zu stecken. Ihre ""innere Uhr"" lasse sich nun einmal nicht beliebig verstellen. Zulley ist sich sicher: Für viele wäre es schon ein großer Gewinn, künftig erst um halb neun statt um acht Uhr die Schulhefte aufzuschlagen.","7 Uhr, 7 Uhr 30, 8 Uhr: An deutschen Schulen fängt der Tag früh an. Der baden-württembergische Ministerpräsident Oettinger will jetzt den Unterrichtsbeginn verschieben.",karriere,https://www.sueddeutsche.de/karriere/schueler-spaeter-aus-dem-bett-1.561581,Schüler - Später aus dem Bett,00/05/2010,Schulbeginn zu früh?,Politiker diskutieren über den frühen Schulbeginn in Deutschland. Schlafforscher empfehlen späteren Unterrichtsbeginn.,"Schulbeginn, Deutschland, Politiker, Schlafforscher, späterer Unterrichtsbeginn, Biorhythmus, Kinder, Eltern, Vereinbarkeit von Familie und Beruf, Lehrer","Ist der Schulbeginn in Deutschland zu früh? Politiker diskutieren über späteren Unterrichtsbeginn, um Kindern und Eltern mehr Zeit miteinander zu geben. Schlafforscher empfehlen den Wandel. #Schulbeginn #Biorhythmus #VereinbarkeitvonFamilieundBeruf""" 200,"Sven Hagels bekommt 900 Euro monatlich, Hannah Wieland bekommt nichts. Beide sind Studenten, beide machen ein Praktikum in Brüssel, beide wollen ihren richtigen Namen lieber nicht in der Zeitung lesen. Sven geht es besser als Hannah, nicht nur wegen des Geldes. Dass sie leer ausgehen sollte, war der 22-Jährigen von Anfang an klar. Aber nicht, dass die vereinbarten Arbeitszeiten nur auf dem Papier stehen. ""Bei mir hieß es von neun bis sechs Uhr, meistens bin ich aber viel länger da"", sagt Hannah. An manchen Tagen arbeitet sie bis zehn Uhr abends in ihrer Landesvertretung. Dass Praktikanten ohne Gehalt, aber mit vielen Überstunden arbeiten müssen, damit soll künftig Schluss ein. Die EU-Kommission will europaweit Mindeststandards durchsetzen. Ein Gehalt sichern diese Vorgaben zwar nicht. Aber die Arbeitgeber sollen zumindest die Bedingungen, unter denen Praktikanten arbeiten, schon in ihren Jobanzeigen klarstellen. Um zu beweisen, dass mehr Transparenz nötig ist, hat die Kommission Anfang dieses Jahres eine Studie des Eurobarometers in Auftrag gegeben. Hierzu wurden fast 13.000 Europäer zwischen 18 und 35 Jahren befragt. Fast die Hälfte der Praktikanten wusste anhand der Jobausschreibung vorab nicht, wie viel Geld sie später bekommen würden. Das Elternhaus entscheidet Sven, 22, arbeitet bei einem Abgeordneten im Parlament, er gehört zu den 40 Prozent der Praktikanten, die bezahlt werden, und wusste das auch vorher. Ohne Gehalt hätte er das Praktikum ablehnen müssen, denn seine Eltern können ihn finanziell nicht unterstützen. Das stützt den Vorwurf, dass Kindern aus einkommensschwachen Familien der Zugang zu guter Bildung und Berufserfahrung erschwert wird. Hannah war von vornherein bewusst, dass die Landesvertretung sie nicht bezahlen würde. ""Ich finde es zwar ungerecht, aber sie können es sich eben nicht leisten, mich zu bezahlen"", hat sie Verständnis. ""Es ist nur schade, weil ich so meinen Eltern auf der Tasche liege."" László Andor, EU-Kommissar für Arbeit und Soziales, kritisiert seit Langem unfaire Bedingungen für junge Arbeitnehmer. ""Es ist inakzeptabel, dass manche Praktikanten als billige Arbeitskraft benutzt werden"", sagt Andor und wirbt für Mindestanforderungen. Verpflichtende Informationen über mögliche Bezahlung, Arbeitszeiten und ob die Praktikanten im Fall von Krankheit versichert sind, könnten bald Pflicht sein. ""Alle Praktika sollten bezahlt werden"" Das Rahmenprogramm für Praktika ist eine Initiative der EU aus deren Paket zur Jugendbeschäftigung. Das Vorhaben haben die Staaten vergangenes Jahr auf den Weg gebracht. Der Qualitätsrahmen für Praktika ist nur ein Projekt von vielen, an deren Umsetzung die Gemeinschaft seit einem Jahr arbeitet. Die Studie beantwortet auch die Frage, warum junge Menschen Praktika absolvieren. Nicht überraschend: Drei Viertel aller Befragten gaben an, sich später bessere Chancen auf einen Job zu erhoffen. Ob in Zukunft mehr Gerechtigkeit in der Praktikantenwelt herrscht, bleibt offen. Der Vorschlag der EU ist nicht verpflichtend. Dabei wären die Mindeststandards ein guter Anfang, finden Hannah und Sven. ""Ich finde den Vorschlag wichtig, aber es ist nicht genug. Alle Praktika sollten bezahlt werden"", sagt Sven. Hannah sieht das anders. Für sie ist die Bezahlung nichts, worüber diskutiert werden muss. Nicht, weil für sie Geld keine Rolle spiele, sondern: ""Ich hätte mich um ein Stipendium beworben, hätte ich nicht die finanzielle Unterstützung meiner Eltern."" Linktipp: Welche Rechte die ""Generation Praktikum"" hat.","Kein Gehalt, dafür reichlich Überstunden. So sieht der Alltag vieler Praktikanten aus. Das will die EU-Kommission jetzt ändern - sie plant europaweit die Einführung von Mindeststandards für Praktika.",karriere,https://www.sueddeutsche.de/karriere/eu-kommission-zu-praktika-schluss-mit-arbeit-zweiter-klasse-1.1840849,Praktikum: EU-Kommission will Mindeststandards einführen,00/12/2013,Praktikum ohne Gehalt?,"EU-Kommission will Mindeststandards durchsetzen, um Praktikanten zu schützen.","Praktikum, Praktikanten, Mindeststandards, EU-Kommission, Arbeitsbedingungen, Gehalt, Überstunden, Transparenz, Jugendbeschäftigung, Bildung","EU-Kommission will Mindeststandards für Praktikanten durchsetzen, um unfaire Arbeitsbedingungen zu verhindern. Mehr dazu in unserem Artikel. #Praktikum #Arbeitsbedingungen #EU-Kommission" 201,"Grundschulen sind wie überdimensionale Schatzkistchen voller Erinnerungen. An den Fenstern kleben selbst gebastelte Sterne, in den Glaskästen werden mühsam zu Papier gebrachte Geschichten ausgestellt. Vor den Wandschränken türmen sich blaue, grüne und rote Anoraks, das Mobiliar in den Klassenzimmern erscheint winzig.- Auf dem Schulhof Morgen für Morgen nimmt Jessica Heckes den Kampf mit den kleinen Monstern auf, die das Schatzkistchen bewohnen. ""Es ist ziemlich schwierig, da Ruhe reinzubekommen"", sagt sie. Die 24-Jährige ist Referendarin an der Klara-Grundschule in Dinslaken, nachdem sie ihr erstes Staatsexamen nach nur neun Semestern - inklusive Prüfungszeit - im letzten Jahr ablegte. Ein rasantes Tempo, um möglichst bald im Traumberuf zu arbeiten? Geistesblitz So ähnlich. Nachdem Jessica die Idee mit dem Jura-Studium verworfen hatte und in der Oberstufe des Gymnasiums beschloss, Hotelfachfrau zu werden, kam der Gedanke ans Lehramt auf einmal ""wie ein Geistesblitz"". Er hielt sie im letzten Moment davon ab, die Ausbildung im Hotel anzutreten. ""Von Anfang an kam für mich nur die Primarstufe in Frage"", sagt Jessica. ""Man kann Kindern in diesem Alter noch etwas mit auf den Weg geben. Das macht die Pädagogik für mich schon zu einem Traumberuf."" Die Studienordnung an der Essener Gesamthochschule versprach einen erfreulich engen Praxisbezug. Gleich zu Beginn musste Jessica ein zweimonatiges Praktikum in einer Grundschule machen und im darauf folgenden Semester einen Tag pro Woche dort unterrichten. ""Natürlich bekam man sofort einen Einblick in die Praxis"", sagt sie, ""ich hatte ja noch keine Vorstellung davon, wie man was vermittelt."" Ein Sprung ins kalte Wasser also - allerdings ein sehr unsinniger, so die Referendarin. ""Nach drei oder vier Semestern hätten wir mehr davon gehabt."" Auch sonst habe sie das Studium nicht allzu gut auf den Job vorbereitet: ""Der Stoff in den einzelnen Fächern ging völlig an der Praxis vorbei, besonders in Germanistik und Mathe"", sagt Jessica. ""Ich musste mir immer wieder sagen, dass ich an der Uni wissenschaftliches Arbeiten lerne und das Wesentliche erst im Job mitbekomme."" Und tatsächlich: Während die Stoffvermittlung kein Problem ist, ringt die Referendarin heute ""mit dem ganzen Rest"", vor allem damit, den Sack Flöhe zu bändigen, der viel lieber über Tische und Bänke turnen würde, als das Einmaleins zu lernen. ""Es ist schon sehr anstrengend"", sagt Jessica Heckes über die Umstellung von der Studienzeit auf den Berufsalltag. Abschalten ist in ihrem Job nun mal nicht drin - sie trägt Verantwortung für die Kinder. Und wenn sie von der ersten bis zur fünften Stunde einem Haufen kleiner Monster das schriftliche Addieren beigebracht und Bibelgeschichten vorgelesen hat, fängt die Auseinandersetzung mit der Erwachsenenwelt an. ""Lange Ferien, kurze Arbeitszeiten, zu gute Bezahlung - man wird ständig mit Vorurteilen konfrontiert"", sagt Jessica. ""Dabei ist es nun wirklich nicht damit getan, sich vor die Klasse zu stellen und den Unterricht abzuspulen."" Seit ihrer eigenen Schulzeit hat sich in pädagogischer Hinsicht einiges getan. Es gibt kaum noch Frontalunterricht, die Lehrer sind um Differenzierung bemüht. ""Man hat erkannt, dass jedes Kind anders lernt und deshalb auch individuell gefördert werden muss"", erklärt Jessica. ""Wir wollen für jeden einzelnen einen guten Weg finden."" Ob das funktioniert hat, werden die Erstklässler von einst in ein paar Jahren selbst feststellen können - am warmen Gefühl beim Anblick eines bunt dekorierten Grundschulfensters.",Jessica Heckes ist Referendarin an einer Grundschule - und probt täglich den Spagat zwischen Wissensvermittlung und Erziehung.,karriere,https://www.sueddeutsche.de/karriere/der-erste-job-rechnen-fuer-kleine-moster-1.552179,Der erste Job - Rechnen für kleine Moster,00/05/2010,Grundschullehrerin im Kampf gegen kleine Monster,"Erfahre, wie Jessica Heckes ihren Traumberuf als Referendarin meistert.","Grundschule, Referendarin, Lehrer, Unterricht, Pädagogik, Kinder, Monster, Schatzkistchen, Praktikum, Ausbildung","Erfahre in unserem Artikel, wie Jessica Heckes ihren Traum als Grundschullehrerin verwirklicht hat und jeden Tag aufs Neue gegen kleine Monster kämpft. #Grundschule #Lehrer #Referendarin #Pädagogik #Kinder #Traumberuf" 202,"Wie kommt man durchs Studium? Studienanfänger und Absolventen In der Regel schließt das Philosophiestudium mit dem Magister ab. Nur an der Technischen Universität Dresden kann man nach sechs Semestern einen Bachelor in Philosophie erwerben. In den 90er Jahren waren kontinuierlich mehr als 20.000 Studenten für das Fach Philosophie eingeschrieben. Erst im Jahr 1998 sank die Zahl erstmals auf 19.900. Die Zahl der Abschlüsse liegt auf einem sehr niedrigen Niveau von weniger als 500 Absolventen im Jahr. Die statistische Wahrscheinlichkeit, im Hauptfach Philosophie bis zum Magister-Abschluss zu kommen, beträgt also weniger als zehn Prozent. Eine Gegenüberstellung der Studienanfängerzahlen von 1993 mit den Absolventenzahlen von 1998 belegt das extreme Schwundniveau. Dabei ist die Situation von Hochschule zu Hochschule unterschiedlich. Da es Ausreißer nach unten gibt, sollte man vor der Festlegung auf den Studienort auf den Internet-Seiten der Universitäten die Daten über Anfänger und Absolventen der letzten zehn Jahre einsehen oder aber vom zuständigen Dekanat oder von der statistischen Abteilung der Hochschule anfordern. Wie findet man einen Job? Außerhalb von Schule (Lehramt) und Hochschule finden sich für Philosophen nur sehr eingeschränkt Berufsmöglichkeiten im Rahmen ihrer fachlichen Ausbildung. Wegen der fehlenden Berufsbezogenheit sollten Philosophie-Studenten noch ein weiteres Fach mit stärkerer Berufsbezogenheit belegen und ein mediengeprägtes Zusatzprofil erwerben, um in Unternehmen oder bei Verbänden bessere Chancen zu haben. Die Entwicklung der Arbeitslosenzahlen zeigt seit 1997 einen Rückgang, der im Verhältnis zu den geringen Absolventenzahlen als erheblich zu bewerten ist.",Das Fach mit der höchsten Abbrecherquote - und fast ohne Arbeitsmarkt,karriere,https://www.sueddeutsche.de/karriere/sz-studie-hochschule-beruf-vom-13-april-2000-philosophie-1.545990,SZ-Studie (Hochschule & Beruf vom 13. April 2000) - Philosophie,00/05/2010,Philosophie-Studium: Chancen und Herausforderungen,Wie man im Philosophie-Studium erfolgreich ist und welche Berufsperspektiven es gibt.,"Philosophie-Studium, Studienanfänger, Absolventen, Berufsperspektiven, Hochschule, Magister-Abschluss, Arbeitslosenzahlen, Berufsbezogenheit, Zusatzprofil, Unternehmen, Verbände","Das Philosophie-Studium bietet spannende Einblicke in die Philosophiegeschichte, aber welche Berufsperspektiven gibt es? Erfahren Sie mehr über Chancen und Herausforderungen im Studium. #Philosophie #Studium #Berufsperspektiven" 203,"Ausgebrannt, krank, früh im Ruhestand: Viele Lehrer leiden unter Gesundheitsproblemen. Diesen Eindruck haben in den vergangenen Jahren mehrere Studien vermittelt. Vor kurzem erst wies der Bundesverband der Psychologen auf eine ""alarmierend hohe"" Zahl von Frühpensionierungen hin. Fitter als ihr Ruf: Bournout ist laut der Studie keine typische Lehrerkrankheit. Während in anderen Berufen des öffentlichen Dienstes im Schnitt nur 17 Prozent der Mitarbeiter vorzeitig ausscheiden, ist es bei den Lehrern fast jeder vierte. Allerdings lag dieser Wert früher noch viel höher. Und eine neue Studie von Arbeitsmedizinern der TU Dresden zeigt: Die meisten Lehrer sind überraschend gesund und munter. ""Es gibt einen kleinen Teil von Lehrern mit Burnout-Symptomen, für die Mehrheit trifft dies aber nicht zu"", sagt der Dresdner Wissenschaftler Udo Rehm. Burnout sei keine typische Lehrerkrankheit. Die Werte seien nicht höher als bei Managern oder Pflegekräften. Rehm und sein Team haben für den ""Gesundheitsbericht 2008"" der sächsischen Schulbehörden mehr als 1500 Lehrer in Sachsen untersucht und Daten der Krankenkasse AOK sowie anderer Studien ausgewertet. Demnach sind die Lehrer in Sachsen sportlich recht aktiv und nur selten krank. Sie konsumieren weniger Alkohol und leiden im Vergleich zum Durchschnitt der Bevölkerung auch seltener unter Übergewicht. Dies entspricht dem generellen Befund, dass Akademiker vergleichsweise gesundheitsbewusst leben, sagen die Dresdner Experten. Allerdings sind Lehrer offenbar anfällig für Atemwegserkrankungen und Bluthochdruck. Ob der Schulstress daran Schuld ist, können die Mediziner nicht sagen.","Ausgebrannt, krank, früh im Ruhestand: Das ist das Image der Pädagogen. Doch laut einer neuen Studie sind Lehrer gar nicht so schlapp wie bisher angenommen.",karriere,https://www.sueddeutsche.de/karriere/lehrer-und-burnout-gesund-und-munter-1.596558,Lehrer und Burnout - Gesund und munter,00/05/2010,Gesunde Lehrer in Sachsen,"Neue Studie zeigt, dass Lehrer in Sachsen überraschend fit sind. Wenig krank und sportlich aktiv.","Lehrer, Gesundheit, Burnout, Sachsen, Studie, Sport, Krankheit, Atemwegserkrankungen, Bluthochdruck, Gesundheitsbewusstsein","Überraschend fit und gesund: Eine neue Studie zeigt, dass Lehrer in Sachsen im Vergleich zur Bevölkerung wenig krank sind und sportlich aktiv leben. #Gesundheit #Lehrer #Sachsen #Studie" 204,"SZ-Leser Mario F. fragt: Ich arbeite in einem jungen Hightech-Unternehmen als Gruppenleiter und hätte gerne ein Arbeitszwischenzeugnis, weil eine Firmenübernahme ansteht. Mein Vorgesetzter bat mich, ich solle ""mal was schreiben"", wie das offenbar üblich ist. Finden Sie es sinnvoll, in meiner Situation selbst ein Arbeitszeugnis zu basteln? Oder sollte ich besser auf professionelle Hilfe von Dienstleistern zurückgreifen? Solche Dienstleistungen findet man häufig im Internet, doch ich bin unsicher, ob dies nur Abzocke ist oder einen wirklichen Mehrwert liefert. Vincent Zeylmans antwortet: Lieber Herr F., Zeugnisse sind gerade in deutschsprachigen Ländern von nicht zu unterschätzender Bedeutung. Im angelsächsischen Raum werden persönliche Referenzen vorgezogen. Doch bei uns gelten Zeugnisse als wichtiger Nachweis für Arbeitsleistungen. Man sollte dieses Thema daher nicht leichtfertig abhandeln. Ein Zeugnis ist eine Urkunde, die Sie ein ganzes Berufsleben begleitet und die nur in seltenen Fällen im Nachhinein abgeändert werden kann. Gleichwohl hat die Bedeutung von Zeugnissen etwas nachgelassen. Das hängt damit zusammen, dass die Erstellung aussagefähiger Dokumente sehr aufwendig ist. Immer mehr Arbeitgeber greifen mittlerweile dankbar auf Zeugniserstellungsprogramme zurück. So ist die paradoxe Situation entstanden, dass die Bewertungen zwar häufig - nach Noten - besser wurden, die Qualität der Zeugnisse an sich jedoch gelitten hat. Zu groß ist die Versuchung für die Personalabteilungen, einfach Noten in das Programm einzugeben und automatisch generierte Vorschläge für Textbausteine zu übernehmen. Die Aussagen treffen nun genauso auf den Marketingleiter wie auf die Personalreferentin oder den Teamleiter Arbeitsvorbereitung zu. Es ist nur noch von ""schneller Auffassungsgabe"", ""großer Einsatzbereitschaft"" oder anderen Allgemeinplätzen die Rede. Mittlerweile zeichnen sich gute Zeugnisse - neben den erforderlichen Standardsätzen - durch ihre Individualität aus, natürlich verbunden mit einer exzellenten Bewertung. Arbeitszeugnisse sollten persönliche Leistungen, Ergebnisse und Erfolge erwähnen und diese hervorheben. Es ist nicht ungewöhnlich, dass der Arbeitgeber Sie bittet, Erfolgsbeispiele zusammen mit Ihren Aufgabenschwerpunkten als Vorlage für das Zeugnis einzureichen. Doch wenn Sie Ihr Zeugnis komplett selbst erstellen, gehen Sie ein hohes Risiko ein. Sie sind Experte auf Ihrem Gebiet - von Zeugnissprache haben Sie wenig Ahnung. Und ein künftiger Arbeitgeber wird sofort feststellen, ob ein Zeugnis selbst verfasst wurde. Er wird das unterschiedlich interpretieren. Hat der Bewerber bei einem kleinen Mittelständler gearbeitet, der keine Routine im Verfassen von Zeugnissen hat, wird über eine fehlende oder gar disqualifizierende Aussage hinweggesehen. Ganz anders, wenn Sie für ein Unternehmen gearbeitet haben, das in der Lage sein müsste, qualifizierte Zeugnisse zu erstellen, diesen Job aber seinen Mitarbeitern überlässt. Wer hier negativ auffällt, kann mit wenig Verständnis rechnen. In diesem Fall bieten sich die Dienstleister an. Für kleines Geld kaufen Sie sich die Sicherheit, nicht in ein Fettnäpfchen zu treten. Achten Sie darauf, dass Beispiele Ihrer persönlichen Erfolge als individuelle Bausteine eingebaut werden. Auch wenn das Zeugnis lediglich ein Element im Bewerbungsprozess darstellt, sollten Sie also kein unnötiges Risiko eingehen und Ihr Zeugnis nicht ohne Hilfestellung selbst verfassen. Vincent Zeylmans war jahrelang Abteilungsleiter in internationalen Konzernen. Deren Rekrutierungspolitik kennt er daher aus der Praxis. Heute lebt er als Buchautor, Führungskräftecoach und Managementtrainer in Emmerich am Rhein. Haben Sie auch eine Frage zu Bewerbung, Berufswahl, Etikette, Arbeitsrecht, Karriereplanung oder Führungsstil? Schreiben Sie ein paar Zeilen an coaching@sueddeutsche.de. Unsere sechs Experten wählen einzelne Fragen aus und beantworten sie im Wechsel. Ihr Brief wird selbstverständlich vollständig anonymisiert.","Mario F. hat seinen Chef um ein Arbeitszwischenzeugnis gebeten. Dieser hat ihn jedoch angewiesen, selbst etwas aufzuschreiben. Ist das ein Freifahrtschein? Welche Risiken gibt es dabei?",karriere,https://www.sueddeutsche.de/karriere/frage-an-den-sz-jobcoach-soll-ich-mein-zeugnis-selbst-schreiben-1.1966631,SZ-Jobcoach: Soll ich mein Zeugnis selbst schreiben?,00/05/2014,Arbeitszeugnis: Tipps & Tricks,"Was gibt es Neues zu Arbeitszeugnissen? Erfahren Sie, wie Sie professionelle Zeugnisse erhalten können. Expertentipps und mehr!","Arbeitszeugnis, professionell, Zeugniserstellung, Referenzen, Karriere, Bewerbung, Personalwesen, Arbeitsleistungen, Arbeitszeugnis Formulierungen, Vorlage","Wie wichtig ist ein professionelles Arbeitszeugnis? Erfahren Sie, wie Sie es in wenigen Schritten erhalten können. #Arbeitszeugnis #Karriereplanung #Bewerbungstipps" 205,"Eine geballte Faust beim ersten Tor. Abklatschen mit den Spielern auf der Bank beim zweiten und beim dritten. Und zum Abpfiff dreimal in die Hände klatschen - das waren die Reaktionen von Miroslav Klose auf seinen ersten Erfolg als Cheftrainer, einem 3:1 (1:0)-Erfolg über den SV Wehen Wiesbaden. Der 40-jährige Weltmeister hat einerseits genug erlebt, um sich von einem U-17-Bundesligaspiel nicht aus der Ruhe bringen zu lassen. Vor allem aber ist er per se ein ziemlich ruhiger Typ, was an der Seitenlinie noch deutlich mehr auffällt als zu seiner aktiven Zeit, als er in gegnerischen Strafräumen Unruhe verbreitete. Seit sechs Wochen ist Klose B-Jugendtrainer beim FC Bayern. In den ersten zwei Wochen, erzählt er, sei die Ehrfurcht seiner Spieler vor ihm noch recht groß gewesen. Dann aber habe er viele Einzelgespräche geführt, ""sie haben mich schon kennengelernt"", sagt er. Er sei ja ein ganz normaler Typ, meint er. Der Rummel am Samstag hält sich in Grenzen: acht Journalisten, zwei Kamerateams, das kennt Klose auch ganz anders. Auf der einen Seite erzählt Klose, dass zu seiner Zeit als junger Spieler vieles anstrengender war. ""Ich habe noch auf roter Erde gespielt. Da wurde gegrätscht. Und nachts auf dem Weg zur Toilette hast du dein Laken mit reingeschleppt, weil alles auf war"", erzählt der Veteran von alten Wunden. Heute hätten die Spieler ""fünf Co-Trainer"". Doch sie wüssten, dass sie beim FC Bayern selbst anpacken müssten. Andererseits ist Klose so gelassen, dass die Spieler unter ihm kaum unter der Knute stehen dürften. In den ersten Spielminuten dieser neuen Bundesliga-Saison agiert seine Mannschaft nervös, Gegner Wehen Wiesbaden hat die erste Chance, die Bayern-Abwehr bringt sich durch fahriges Aufbauspiel selbst in Not. ""Man merkt, der Druck ist da. Eltern und Geschwister sind da, die wollen sie auch ein Stück weit stolz machen"", sagt Klose. Das war auch bei ihm schon so. Klose brüllt nicht, er ruft nur selten ins Feld, kurze Anweisungen, ohne Hektik. Meistens steht er einfach ruhig da, mit leicht geneigtem Kopf und den Fingern am Kinn. Nach einer Viertelstunde dringen die jungen Bayern zum ersten Mal gefährlich in den gegnerischen Strafraum ein. Bei der Hereingabe von Malik Tillman, dem herausragenden Spieler der Bayern, fehlt noch die Genauigkeit. Aber der Plan von Klose und seinem Co-Trainer Slaven Skeledzic wird aufgehen: ""Wir haben den Gegner mit Ballbesitzfußball in der ersten Halbzeit müde gespielt"", sagt Klose später. Noch vor dem Seitenwechsel gelingt Torben Rhein nach einem Solo von Tillman die Führung (40.). Dann bekommt Letzterer für sein Tempospiel noch tatkräftige Unterstützung: Der eingewechselte Lasse Günther wirbelt auf der linken Seite die Abwehr mehrmals durcheinander und leitet die beiden weiteren Tore durch Tillman (61.) und Marcel Sieghart (65.) ein. ""Klasse, Lasse!"", ruft Klose mehrmals aufs Feld. Als Titelfavorit gilt Bayerns U17, die in der vergangenen Saison das Finale erreichte, diesmal nicht; Klose schätzt, dass der VfB Stuttgart und die TSG Hoffenheim vorne mitspielen werden. Er selbst wird die Mannschaft wohl erst einmal für zwei Jahre anleiten, so lange läuft sein Vertrag. Im zweiten Jahr dann, nach weiterer körperlicher und fußballerischer Entwicklung, dürfe man von seinem Kader mehr erwarten. An diesem Mittwoch, beim Auswärts-Derby gegen die SpVgg Unterhaching (19.30 Uhr), wird sein Team aber erst noch einmal als Favorit antreten.",Die B-Junioren des Rekordmeisters bescheren Weltmeister Miroslav Klose beim 3:1 gegen den SV Wehen Wiesbaden ein erfolgreiches Debüt als Cheftrainer in der U-17-Bundesliga.,muenchen,https://www.sueddeutsche.de/muenchen/sport/fc-bayern-muenchen-klasse-lasse-1.4090367,Sport in der Region,00/08/2018,Klose als Trainer,Weltmeister Miroslav Klose debütiert als Cheftrainer beim FC Bayern. Wie hat er sich geschlagen?,"Miroslav Klose, Cheftrainer, FC Bayern, Bundesliga, Jugend, Erfolg, U17, Fußball, Spiel, Training",Der Weltmeister wird Trainer! Miroslav Klose debütiert erfolgreich als Cheftrainer beim FC Bayern. Lesen Sie mehr über seine Erfahrungen und Pläne für die Zukunft #MiroslavKlose #FCBayern #Bundesliga #TrainerDebüt 206,"Nenn es dann, wie du willst, Nenn's Glück! Herz! Liebe! Gott Ich habe keinen Namen Dafür! Gefühl ist alles; Name ist Schall und Rauch, Umnebelnd Himmelsglut. Namen sind unbedeutend? Vergänglich? Schall und Rauch? - wie Johann Wolfgang von Goethe den Doktor Faustus in seiner Tragödie anno 1808 sinnieren ließ. Nun ja. Wissenschaftlich bewiesen ist jedenfalls, dass der Vorname bei der Partnersuche eine wichtige Rolle spielt, was anhand des Verhaltens von Online-Flirtern untersucht wurde. Ob die Hoeneß-Brüder Dieter und Uli im Netz geflirtet haben, war bislang nicht Gegenstand einer akademischen Aufarbeitung. Der Uli aber, das ist der etwas kleinere und ältere, hat kürzlich am Rande einer Gesprächsrunde seiner Basketballer kund getan, dass man sehr wohl gedenke, zusammen mit der Eishockey-Abteilung eines milliardenschweren österreichischen Getränkeherstellers eine gemeinsame Heimstatt zu beziehen. Alles bekannt, auch, dass selbige für 100 Millionen im Olympiapark entstehen soll. Neu ist aber, dass die Hoeneß-Basketballer planen, die Namensrechte am neuen Sporttempel zu erwerben. Was wiederum die Olympiapark-Denkmalschützer ein bisschen beruhigen dürfte, stünde dann nicht zu befürchten, dass ein riesiger, roter Bulle weithin sichtbar auf dem Hallendach residiert. Wobei: Der Gedanke an die Fußball-Arena der Bayern könnte die Architekten-Gruppe, die sich den Erhalt des Ensembles im Ursprung zum Ziel gesetzt hat, doch ein paar Angstschweißperlen auf die Stirn treiben. Denn dann könnte ein Geldgeber zum Zuge kommen, was nicht immer schön enden muss. Kann das Fürther Playmobil-Stadion wenigstens bei infantilen Fans punkten, ging der Schuss beim österreichischen Fußball-Erstligisten Ried komplett nach hinten los: Selbiger spielt in der Keine Sorgen Arena - und dümpelt im Tabellenkeller herum. So schlimm wird es mit den Basketballern schon nicht kommen, bei der Namensgebung sollte indes Weitsicht walten. War es nicht leichtfertig von den Freisinger Volleyballerinnen, sich den Namen ""Geile Uschis"" zu verpassen? Sonderlich durchdacht klingt auch der Beiname ""Elephants"" nicht, den sich die Estinger Kolleginnen verpassten. Was auch immer den FCB-Basketballern einfallen mag, nicht mit jedem sollten sie einen Pakt eingehen. Doktor Faustus kann als warnendes Beispiel dienen.","Namen sind Schall und Rauch? Da sollte man mal Uli Hoeneß fragen, dessen Bayern-Basketballer sich die Namensrechte für ihre neue Halle angeln wollen",muenchen,https://www.sueddeutsche.de/muenchen/sport/linksaussen-im-namen-des-dr-faustus-1.3375520,Linksaußen - Im Namen des Dr. Faustus,00/02/2017,Namen sind Schall und Rauch?,Über die Bedeutung des Namens und die Pläne der Hoeneß-Basketballer für einen neuen Sporttempel.,"Partnersuche, Vornamen, Hoeneß-Brüder, Basketball, Eishockey, Olympiapark, Namensrechte, Denkmalschutz, Architekten, Playmobil-Stadion.",Die Hoeneß-Basketballer planen die Namensrechte für einen neuen Sporttempel zu erwerben. Erfahre mehr über die Bedeutung von Vornamen bei der Partnersuche und warum Architekten um den Denkmalschutz fürchten. #Basketball #Namensrechte #Partnersuche #Denkmalschutz 207,"Größer denken? Martin Wild zögert. Schwer zu sagen, findet der Trainer der Fürstenfeldbrucker Handballer. Sicher, seine Mannschaft hat eine unglaubliche Saison hingelegt, Platz zwei in der dritten Liga, als vermeintlicher Abstiegskandidat, damit verbunden das Recht zur Aufstiegsrelegation mit durchaus realistischen Erfolgsaussichten. Die Halle fast immer voll. Der TuS hat im Münchner Westen eine Handball-Euphorie entfacht. So wurde dieser Sport in Südbayern schon lange nicht mehr wahrgenommen, auch wenn die Brucker auf den finalen Schritt aus Vernunftsgründen noch verzichtet und keine Lizenz für die zweite Liga beantragt haben. Also, warum nicht in einer neuen Dimension denken? Aber Wild lässt sich nicht locken, er bleibt bescheiden. In der nächsten Saison spielt Fürstenfeldbruck wieder in der Süd-Gruppe, erläutert er, dort war man vor einem Jahr dem Abstieg erst in der Relegation entgangen. Die Gegner in der Ost-Gruppe seien dem Spiel seiner Mannschaft entgegen gekommen. Nun wird der TuS auf viele unbekannte Kontrahenten treffen, Wild hält die Süd-Gruppe zudem spielerisch für ""einen Tick besser"". Ziele zu formulieren, sei derzeit unseriös, also sagt er: ""Zwischen dem dritten und dem 15. Platz ist alles drin, alle Mannschaften haben ein ähnliches Niveau."" Vielleicht ist das Understatement, vielleicht will der Trainer keine allzu hohen Erwartungen wecken. Sicher ist, dass ihre herausragende Saison den Bruckern schon bald ein herausragendes Ereignis bescheren wird: die Ausrichtung eines Final-4-Turniers in der ersten Runde des DHB-Pokals. Ein bisschen Glück war dabei, denn der Modus sieht die teilnehmenden Zweitligisten als Gastgeber vor, doch die TSG Ludwigsburg-Friesenheim verzichtete. Und weil die Brucker Zweiter der dritten Liga waren, waren sie erster Nachrücker vor dem Drittligisten Longericher SC, Siebter der Gruppe West. Auch der Deutsche Handballbund ist dem TuS entgegengekommen, denn eigentlich muss der Ausrichter eine Halle mit einer Mindestkapazität von 1000 Zuschauern haben. In die Wittelsbacher Halle passen aber offiziell nur 950 Menschen. ""Die haben ein Auge zugedrückt"", sagt Wild erfreut. Somit kommt es am 27. und 28. August in Fürstenfeldbruck zu einem historischen Pflichtspiel: Der TuS trifft in seinem Halbfinale auf den Traditionsverein VfL Gummersbach, das zweite Halbfinale bestreiten Friesenheim und der Longericher SC. Nur der jeweilige Sieger der insgesamt 16 Turniere zieht in das Achtelfinale des Pokal-Wettbewerbs ein. Wiedersehen: 2014 spielte der TuS schon einmal im DHB-Pokal gegen Friesenheim - und verlor. Johannes Stumpf (re.) wird dieses Mal wieder dabei sein. Nun muss man TuS-Trainer Martin Wild erst gar nicht nach einer Prognose gegen den Bundesligisten fragen, es ist auch so schon nahezu unmöglich, dass die Brucker dem fünfmaligen Pokalsieger ein Bein stellen können. Aber: ""Ich kann mich nicht erinnern, dass wir jemals so ein Pflichtspiel hatten"", ordnet der Trainer die Aufgabe ein. Wild sieht derlei angesichts des Geleisteten als ""verdiente Belohnung für Spieler und Verein"". Eine ähnliche Anerkennung erfährt die Mannschaft schon einen Monat vorher, wenn der TuS in der Vorbereitung gegen Bundesligist Berlin seine Form testet. Vor drei Monaten hatte sich Wild mit DHB-Sportdirektor Bob Hanning getroffen, dem Erfinder der Füchse Berlin. Die dümpelten einst in der Landeshauptstadt zwischen zweiter Liga und Regionalliga vor sich hin, bis sie von dem kleinen Handball-Visionär zu einer international anerkannten Marke geformt wurden. Ein informeller Austausch, so Wild, bei dem Hanning durchaus Sympathien für die Brucker offenbarte. Zumal er als DHB-Funktionär das dauerhafte Schwächeln der Region mit Sorge sieht und sich eine handballerische Wiederauferstehung des südlichen Freistaats wünschen würde. Immerhin zeitigte dieses Treffen schon mal ein für die Region schönes Ergebnis: Der Pokalsieger von 2014 wird am 24. Juli (16 Uhr) in Fürstenfeldbruck vorspielen, drei Tage vorher (21. Juli, 19 Uhr) tritt der Vorjahresfünfte der weltbesten Liga in Eichenau an. Die Brucker veranstalten ein richtiges Handballfest, vor dem Test werden sich die Drittliga-Frauen des HCD Gröbenzell (13.30 Uhr) mit dem schwäbischen Zweitligisten TSV Haunstetten messen. Mehr hochklassigen Handball hat Südbayern derzeit nicht zu bieten. Ob Wild der Meinung ist, dass sich das auf absehbare Zeit ändern lässt, etwa mit einem Zweitligisten Fürstenfeldbruck? Dieses Mal muss Wild nicht lange überlegen. Wenn es um Visionen geht, kommt der TuS-Trainer sofort in Fahrt. In dem ehemaligen Unterhachinger Bayernliga-Coach Marco Müller wird Wild erstmals einen Co-Trainer haben, Bastian Wöller wird Teammanager. Alexander Raff kann die Umfänge der Aufgabe zeitlich nicht mehr erfüllen, bleibt aber dem Team erhalten, das Sponsoren akquirieren und damit die wichtigste Voraussetzung schaffen soll: den wirtschaftlichen Rahmen. Zwar habe diese so tolle Saison durchaus ein paar positive Ergebnis gebracht, ""wir haben schon zwei, drei neue Partner"", wie Wild es ausdrückt. Aber: ""Die Sponsoren rennen uns nicht gerade die Bude ein."" Nah an der Wunschvorstellung: Martin Wild. Sportlich dagegen sind die Voraussetzungen so gut wie nie. Die Mannschaft bleibt komplett zusammen, in Rückkehrer Johannes Stumpf kommt ein Wunschspieler von Wild dazu. Markus Winkler vom TSV Ismaning gilt nicht nur wegen seiner Vergangenheit im Jugendleistungszentrum Großwallstadt als Torhüter-Talent. Im Vorjahr hatte Wild zu dieser Zeit gerade mal acht Spieler um sich geschart, nun sind es mehr als doppelt so viele Akteure, die seit drei Wochen viermal pro Woche trainieren. Von Juli an wird täglich geübt, es gibt Trainingslager, hochkarätig besetzte Vorbereitungsturniere, Wild sagt: ""Das kommt meiner Wunschvorstellung schon sehr nahe."" Also, größer denken? Wild zögert wieder, dann sagt er: ""Wir wollen nichts mit dem Abstieg zu tun haben.""","Der TuS Fürstenfeldbruck empfängt in der ersten DHB-Pokalrunde den zwölfmaligen deutschen Meister. Trainer Wild sieht die Aufgabe als Belohnung, der Verband drückt ein Auge zu",muenchen,https://www.sueddeutsche.de/muenchen/sport/handball-gluecksfall-gummersbach-1.3050351,Glücksfall Gummersbach,00/06/2016,Handball: TuS Fürstenfeldbruck - Erfolgsserie und Aufstieg?,Der Handballclub aus Fürstenfeldbruck hat eine unglaubliche Saison hinter sich und steht vor einem Aufstieg. Erfahren Sie mehr über die bevorstehenden Spiele.,"TuS Fürstenfeldbruck, Handball, Aufstieg, Erfolgsserie, Relegation, Final-4-Turniers, DHB-Pokal, VfL Gummersbach, Bundesliga, Bob Hanning",Der TuS Fürstenfeldbruck hat eine unglaubliche Saison hinter sich und steht vor einem möglichen Aufstieg. Erfahren Sie hier mehr über ihre Leistung und die bevorstehenden Spiele im DHB-Pokal. #TuSFFB #Handball #DHBPokal #Aufstieg 208,"Es gibt Canapés im Konferenzraum eines Hotels im Münchner Südosten, große Frauen sind gekommen, ein kleines Kind ist auch da. Es sitzt auf dem Schoß von Simone Carstensen, die eine Art Mutterrolle beim Volleyball-Zweitligisten DJK Sportbund München-Ost übernommen hat - allerdings ist die langjährige DJK-Spielerin nicht die Mutter des Babys, sondern eher Mentorin für die neuen, jungen Mannschaftsmitglieder. Die Mutter des Babys heißt Rebecca Seifert und sitzt vorne auf dem Podium, jedoch nicht als Mama, sondern als Geschäftsführerin der Volley Vision München UG, jener Gesellschaft, in die die Münchner Bundesliga-Frauen kürzlich ausgelagert wurden. Neben Seifert: DJK-Trainer Bastian Henning, ihr Freund, der Vater des Kindes. Der Titel ""Familienunternehmen"" passt also wortwörtlich zu diesem Klub, übrigens dem ersten Münchner Verein überhaupt, dessen Volleyballfrauen in der zweiten Liga spielen. Es ist aber eine Familie, die sich noch finden muss. Nicht nur, weil diese Saisoneröffnungs-Pressekonferenz in Neuperlach am Mittwochabend erst zehn Tage nach Saisonstart anberaumt wurde, in einer Stimmungslage, die schon nicht mehr ganz so euphorisch war wie noch vor der Zweitligapremiere. Die ersten beiden Partien verlor die DJK jeweils zu Hause gegen Lohhof (0:3) und Engelsdorf (1:3), nach dem Lohhof-Spiel wurde Henning wegen Schiedsrichter-Beleidigung auch noch für eine Partie gesperrt - Herrschings Erstliga-Trainer Max Hauser vertrat ihn gegen Engelsdorf, was die DJK-Spielerinnen aber auch nicht gerade beflügelte. Immerhin qualifizierten sie sich zwischenzeitlich für die bayerische Pokalendrunde am 11. Oktober, wo es zum Duell mit Zweitliga-Konkurrent Sonthofen kommen dürfte. ""Wir müssen noch zusammenwachsen, ein Team werden, dann kommt auch die Leistung auf dem Spielfeld"", sagt Trainer Henning. Schon im Auswärtsspiel gegen Offenburg am Sonntag wollen die DJK-Frauen ein anderes Gesicht zeigen, sie wollen besser spielen als es ihr derzeitiger Tabellenplatz zwölf aussagt (auf dem sie am Ende der Saison absteigen würden). Doch das wird schwer, denn Offenburg ist hinter Tabellenführer Erfurt und Lohhof Dritter. ""Es war ein holpriger Start, wir sind noch nicht da, wo wir hinwollen. Aber das war uns auch bewusst"", sagt Henning, der nun die Aufgabe hat, aus den vielen neuen - und durchaus starken - Einzelspielerinnen wie Loraine Henkel, Verena Wutzler oder Sabrina Karnbaum eine Einheit zu formen. ""Es ist eben noch alles neu, größer, professioneller für die Mädels"", sagt die ehemalige Erstligaspielerin Henkel. Zusammenwachsen also, aber wie? Bald mit einem Chili-con-Carne-Essen - bei Teammutter Carstensen.",Die Zweitliga-Frauen von München-Ost suchen nach dem Aufstieg noch den nötigen Zusammenhalt,muenchen,https://www.sueddeutsche.de/muenchen/sport/volleyball-zwischen-chili-und-canapes-1.2673691,Zwischen Chili und Canapés,00/10/2015,Familienunternehmen Volleyball,"DJK Sportbund München-Ost - Ein Team, das noch zusammenwachsen muss.","Volleyball, DJK Sportbund, München-Ost, zweite Liga, Familie, Zusammenwachsen, Team, Loraine Henkel, Verena Wutzler, Sabrina Karnbaum","DJK Sportbund München-Ost: Ein Volleyball-Familienunternehmen, das noch zusammenwachsen muss. Die neuen Mädels müssen eine Einheit werden, um ihre Leistung auf dem Spielfeld zu bringen. #Volleyball #DJKSportbund #MünchenOst #Teamwork" 209,"Fürstenfeldbruck - Ein bisschen kam das neueste Sieger-Selfie, das Fürstenfeldbrucks Handballer gleich über die sozialen Medien verbreiteten, daher wie eines dieser Wimmelbilder für kleine Kinder. Auf den ersten Blick nämlich ist der prominente Besucher gar nicht zu erkennen, der sich da unter die Brucker Drittliga-Handballer gemischt hatte. Dominik Klein, 1,90 Meter groß und für einen Vertreter seiner Sportart ein körperlich eher moderates Geschöpf, machte den Bruckern in der Kabine seine Aufwartung. Zuvor hatte sich der 31-jährige Nationalspieler vom THW Kiel, der in seiner Laufbahn alle möglichen Titel, auch den des Weltmeisters, gewonnen hat, das siebte Saisonspiel des TuS Fürstenfeldbruck angeschaut, das dieser gegen Halle ungefährdet mit 39:26 gewann. Die Partie lief schon wenige Minuten, als Klein, der noch immer verletzt und gerade zu Besuch in der Heimat seiner aus Ismaning stammenden Ehefrau ist, zur Hallentür herein kam und zunächst nur von den Kassierern bemerkt wurde. Später stand er dann für unzählige Fotos bereit, ließ sich in der Pause vom Hallensprecher befragen und verfolgte die Partie sodann auf einer dieser Heizkörperabdeckungen oberhalb der Tribüne. Er habe Fürstenfeldbruck nun häufiger auf dem Schirm, weil es in einer Liga mit dem TV Großwallstadt spiele, sagte Klein. Dort hatte der gebürtige Unterfranke einst seine Handballkarriere gestartet. Und so kriege er auch die Brucker Ergebnisse mit und dass es ""hier einen Aufschwung und Euphorie gibt"". Dafür, wie die 800 Zuschauer in der Wittelsbacher Halle die Gastgeber anfeuerten, bedankte sich hinterher auch deren Trainer Martin Wild: ""Unglaublich, was bei uns hier los ist."" Seine Mannschaft beantwortete die von der Tribüne ausgesandten Begeisterungssignale mit bedingungslosem Einsatz, überfallartigem Angriffsspiel und einer extrem offensiven Abwehr. Die körperlich massiven Hallenser waren dem jugendlichen Überschwang der Brucker in keiner Phase des Spiels gewachsen, ihre Rückraumschützen taten sich schwer, sich gegen eine weit vorrückende Brucker Verteidigung, die ohne Tobias Prestele operierte (Hochzeitsreise), in Position zu bringen. Schnell wuchs der Vorsprung der Gastgeber an, mehrmals im Spiel hatten sie doppelt so viele Tore wie der Gegner erzielt: beim 6:3 (6.), 10:5 (14.), 14:7 (20.) oder beim 24:12 (32.). Waren die ersten Begegnungen in der Ost-Staffel der dritten Liga für die Brucker noch eine umkämpfte Angelegenheit gewesen, so wuchs sich die Partie gegen das Schlusslicht aus Sachsen-Anhalt zu einem kleinen Schützenfest aus. Ausgerechnet der elfmalige Torschütze, Rechtsaußen Marcus Hoffmann, verpasste am Ende die magische Marke. ""Wir haben alle auf das 40. Tor gewartet"", grinste sein Trainer Martin Wild hinterher, wohl wissend, dass der Schütze des 40. Tores einem ungeschriebenen Gesetz zufolge einen Kasten Bier spendieren muss. Hoffmann, der nach einer Verletzung seit Saisonbeginn wieder dabei und umtriebig wie eh und je auf der rechten Außenbahn unterwegs ist, gab sich aber auch angesichts von 12:2 Punkten und Tabellenplatz drei bescheiden: ""Jeder Punkt, den wir holen, ist einer gegen den Abstieg."" Man habe sich ""ein gutes Polster erarbeitet"", befand Trainer Wild, die starken Gegner aber kämen noch. Deshalb war nun die Zeit reif, dem Nachwuchs eine Chance zu geben, und so durfte Fabian Allmendinger, der dritte Torhüter, in der Schlussviertelstunde zwischen die Pfosten. Er glänzte sogleich mit einem Traumpass auf den weit entrückten Marcus Hoffmann, der zum 35:20 führte, und später mit diversen Paraden. Die verzückten Brucker Fans spendeten Szenenapplaus und der 18 Jahre alte Novize gab die Begeisterung zurück: ""Es ist schon geil, vor so einem Publikum so eine Chance zu bekommen.""",Die Handballer des TuS Fürstenfeldbruck dominieren den Tabellenletzten Halle nach Belieben und bekommen sogar Anerkennung vom Weltmeister,muenchen,https://www.sueddeutsche.de/muenchen/sport/handball-kleins-lob-1.2686864,Sport in der Region,00/10/2015,Sieger-Selfie und prominenter Besucher,"Siebter Saisonsieg und Promi-Besuch von Nationalspieler Dominik Klein, der verletzungsbedingt bei seiner aus Ismaning stammenden Ehefrau ist.","Fürstenfeldbruck, Handballer, Sieger-Selfie, Dominik Klein, Nationalspieler, THW Kiel, TuS Fürstenfeldbruck, TV Großwallstadt, Wittelsbacher Halle, Marcus Hoffmann","Sieben Siege in Folge, Besuch von Nationalspieler Dominik Klein, und ein Sieger-Selfie! Das sind die Neuigkeiten von den Handballern aus Fürstenfeldbruck. #Fürstenfeldbruck #Handball #DominikKlein #SiegerSelfie #TuSFürstenfeldbruck #MarcusHoffmann" 210,"Ribéry verlässt die Bayern. Dieser kleine Satz hat das Potenzial, den FCB-Kosmos gewaltig durcheinanderzubringen. Normalerweise. Allerdings nicht, wenn es sich bei Herrn Ribéry um Steeven, den jüngeren Bruder von Franck handelt. Der 20-Jährige hat sich in dieser Woche dem französischen Drittligisten US Boulogne angeschlossen. Eine Nachricht, die nicht einmal den Kosmos der zweiten Mannschaft des Rekordmeisters durcheinanderwirbelte. Es ist das Münchner Regionalliga-Stadtduell am Sonntag im Grünwalderstadion (15 Uhr), das die Aufmerksamkeit auf sich zieht. Ein Derby sei immer etwas Besonderes, betonen Löwen-Trainer Daniel Bierofka und Bayern-Coach Heiko Vogel unisono. Vorfreude und Anspannung sind wie immer vor dem brisanten Duell: riesig. Doch diesmal ist das kleine Münchner Derby mit einer weiteren Zutat gewürzt, denn es ist auch ein Spitzenspiel. Die Blauen liegen mit 16 Punkten auf Rang zwei der Tabelle, drei Zähler vor den Bayern, die allerdings zwei Spiele weniger als der Stadtrivale bestritten haben. Nicht nur deshalb schiebt Bierofka die Favoritenrolle dem FCB zu. ""Der Druck liegt eher bei den Bayern"", betont er, schließlich habe der Rivale von der Säbener Straße ""immer mehr zu verlieren"". Das Amateurderby ist aufgrund der stark rivalisierenden Fanlager traditionell auch für die Polizei eine höchst sensible Partie. Erstmals sind sämtliche Trinkgefäße im Stadion verboten, auch PET-Flaschen. Gleiches gilt für Rucksäcke und große Taschen sowie große Schwenkfahnen und Banner. Die Stadiontore öffnen um 13.30 Uhr, die Polizei rät allen Besuchern, rechtzeitig zu kommen. Erwartet werden 10 000 Zuschauer, für einen reibungslosen Ablauf sind anstatt der 1000 Beamten vom Vorjahr dieses Mal 400 im Einsatz. Auch für Bierofka gibt es eine Premiere, erstmals geht er als ""vollwertiger"" Trainer in ein Regionalliga-Spiel. Bisher hatte er sein Team nur mit einer Sondergenehmigung trainieren können, da er nicht im Besitz der A-Trainerlizenz des DFB war - bis zum vergangenem Mittwoch. Kollege Vogel hat sich derweil auf ein ""sehr intensives"" Spiel eingestellt und warnt explizit vor der fußballerischen Aggressivität des TSV: ""Die Löwen werden voll attackieren und draufgehen, so wie sie es immer machen."" Vogel ist davon überzeugt, dass sich die ""bessere Mentalität"" durchsetzen wird. Bierofka glaubt, ""dass es ein anderes Spiel wie letztes Jahr wird. Damals standen wir im unteren Tabellenmittelfeld, gingen als Außenseiter in die Partie. Diesmal sind wir auf Augenhöhe."" Das wolle man im Derby bestätigen. Der Sechzig-Coach muss auf die langzeitverletzten Christoph Daferner, Ugur Türk und Florian Pieper verzichten. Auch Ex-Bayern-Spieler Kodjovi Koussou wird fehlen und Innenverteidiger-Talent Felix Uduokhai wird mit den Profis zum Spiel nach Karlsruhe reisen. Dafür kann Bierofka auf die jungen Profis Florian Neuhaus, Nicholas Helmbrecht und Moritz Heinrich setzen. Bei den Bayern-Amateuren ist der zuletzt gesperrte Torhüter Leo Weinkauf wieder spielberechtigt, Tim Häußler und Bernard Mwarome sind nach ihren Verletzungen zumindest wieder ins Mannschaftstraining eingestiegen, ein Einsatz kommt wohl noch zu früh. Der FCB II hat trotz der dreiwöchigen Spielpause, die er zu Saisonbeginn einlegen musste, da zahlreiche Spieler aus Vogels Kaders mit den Profis bei der USA-Tour waren, seinen Rhythmus beibehalten - zuletzt gab es zwei Siege in Serie. ""Ich hätte es mir nicht besser ausmalen können"", sagte Vogel zum Saisonstart. Am Sonntag könnte sich zeigen, wie gut dieser wirklich war: So wie für die Junglöwen ist das Derby auch für die kleinen Bayern der erste echte Prüfstein, die Gegner beider Teams waren bisher weniger hoch eingestuft. Auch dies dürfte der Brisanz nicht schaden",Im kleinen Derby steht am Sonntag für die Münchner Regionalliga-Teams der Löwen und des FCB viel auf dem Spiel,muenchen,https://www.sueddeutsche.de/muenchen/sport/fussball-stadtderby-kopfsache-1.3137755,Fußball-Stadtderby - Kopfsache,00/08/2016,Ribéry-Bruder wechselt zu französischem Drittligisten,"Steeven Ribéry, Bruder von Franck, wechselt zu US Boulogne. Bayern II trifft im Münchner Derby auf Löwen.","Ribéry, Bayern, US Boulogne, Derby, Löwen, Münchner Regionalliga, Spitzenspiel, Fußball, Trainer, Polizei","Ribéry-Bruder wechselt zu französischem Drittligisten. Bayern II gegen Löwen im Münchner Derby, ein Spitzenspiel! Alle Infos hier #Ribéry #Bayern #US Boulogne #Derby #Löwen #Münchner Regionalliga #Spitzenspiel #Fußball #Trainer #Polizei""" 211,"Zum Skifahren oder Snowboarden mal eben in die Berge fahren? ""Für viele von uns Münchnern ist das eine Selbstverständlichkeit"", sagt Bianca Macht, selbst passionierte Snowboarderin. Doch so manchem bleibt dieses Vergnügen verwehrt, ist es doch nicht gerade ein günstiges Hobby. Dass auch sozial und finanziell schwächer Gestellte auf einem Brett durch den alpinen Pulverschnee kurven können, hat sich Macht zum Ziel gesetzt. Gemeinsam mit sechs anderen Snowboard-Begeisterten hat sie den Verein ""High Five"" gegründet. Hier können Jugendliche mit Migrationshintergrund kostenlos snowboarden lernen. Am Dienstagabend wurde Machts Engagement im Alten Rathaus in München mit einem Integrationspreis gewürdigt. Verena Dietl, sportpolitische Sprecherin der SPD-Stadtratsfraktion, überreichte den Preis beim feierlichen Steh-Empfang für die Funktionäre der etwa 700 Sportvereine der Stadt. ""Sport verbindet, er hat eine gewaltige Integrationskraft"", sagte Dietl in ihrer Laudatio. Noch immer könnten viele Menschen auch in München nicht so am gesellschaftlichen Leben teilnehmen, wie sie es sich wünschen würden. Darum sei es immens wichtig, dass es Sportvereine gibt, die diesen Menschen eine Möglichkeit geben, sich zu integrieren. Dietl ehrte vier Projekte, die sich in besonderer Weise um die Integration von Migranten oder die Inklusion von behinderten Menschen kümmern. So erhielt der Verein Achilles International, der gemeinsame Wettläufe für Menschen mit und ohne Behinderungen organisiert, den Inklusionspreis. Damit wurde auch die IG Klettern München & Südbayern geehrt, in deren Projekt ""Rock 'n' Roll"" Frauen mit geistiger Behinderung klettern lernen können. Ebenfalls kraxelnd engagiert sich der Social Outdoor Club, der Jugendlichen mit Migrationshintergrund das Klettern beibringt und sie so in das Vereinsleben integrieren will. Die vierte Ehrung für besonderes soziales Engagement ging im Festsaal des Alten Rathauses an High Five. Vor fünf Jahren haben Bianca Macht und ihre Mitstreiter den Verein gegründet. Alle sieben lernten sich durch ihre Arbeit bei einer Marketingagentur kennen, die Snow- und Skateboard-Marken berät. Macht erzählt: ""Wir dachten uns: Warum sollen wir unsere Leidenschaft nicht an Jugendliche weitergeben, die sonst keine Chance hätten, snowboarden zu lernen?"" Seither bietet das Team von High Five Skate- und Snowboard-Workshops an, auch BMX-Fahren kann man hier lernen. Das Angebot richtet sich an jugendliche Migranten im Alter von acht bis 16 Jahren. ""In letzter Zeit kommen auch immer mehr junge Flüchtlinge zu uns"", sagt Macht. Um diesen Jugendlichen einen Ausflug in die Berge zu ermöglichen, organisieren die Trainer auch Fahrten in das Skigebiet Spitzingsee. ""Alle Angebote sind kostenlos"", sagt Snowboard-Lehrerin Macht. Finanziert wird das gemeinnützige Engagement von Sponsoren und Stiftungen wie der Laureus-Sporthilfe. Auch die Stadt München leistet einen Beitrag, zuletzt bezuschusste sie die Arbeit von High Five mit 2500 Euro. Einen festen Standort für die Workshops gibt es bisher noch nicht. ""Aber wir sind optimistisch, dass wir uns von den Fördergeldern bald eine eigene Halle leisten können"", sagt Macht. Dann will High Five die Kurse auch für andere Altersgruppen öffnen - auch für Deutsche, ""damit sich die Gruppen besser mischen"", so Macht. Denn nur so könne Integration wirklich gelingen. Trendsportvereine und Integrationsprojekte wie High Five sollen künftig mehr von den fast 40 Millionen Euro profitieren, mit denen die Stadt jährlich den Sport fördert. Für mehr Transparenz und Unmittelbarkeit bei der Sportförderung sollen die Förderrichtlinien daher 2017 neu aufgelegt werden, sagte SPD-Stadträtin Dietl bei dem Empfang. Noch am 23. November will der Sportausschuss des Stadtrats eine entsprechende Vorlage beschließen, verkündete Dietl unter großem Applaus der Sportfunktionäre. Dietl hält es für eine wichtige Aufgabe der Stadt, den Breitensport zu unterstützen. Denn: ""Integrationsarbeit leistet jeder Sportverein. Man steht zusammen auf dem Platz, da interessiert die Herkunft nicht.""","München ehrt vier Integrationsprojekte, darunter High Five, das Migranten Skate- und Snowboard-Kurse ermöglicht",muenchen,https://www.sueddeutsche.de/muenchen/sport/ehrung-freie-fahrt-1.3223646,Ehrung - Freie Fahrt,00/10/2016,Snowboarden für Jugendliche,High Five ermöglicht Jugendlichen mit Migrationshintergrund und Flüchtlingen kostenloses Snowboarden und mehr.,"Snowboarden, Jugendliche, Migrationshintergrund, Flüchtlinge, High Five, kostenlos, Sponsoren, Stiftungen, Laureus-Sporthilfe, München, Trendsportvereine",High Five ermöglicht Jugendlichen mit Migrationshintergrund und Flüchtlingen kostenloses Snowboarden und mehr. Ein toller Ansatz für Integration und Sportförderung in München! #Snowboarden #Jugendliche #Integration #München #Sportförderung 212,"Devin Booker erholt sich derzeit von einer zweifellos anstrengenden Basketball-Saison und urlaubt mit seiner Familie in der Dominikanischen Republik. Sonne, Strand und Meer - und eine gute Nachricht nach München: Der wuchtige Center mit den kreativen Frisur-Variationen hat beim FC Bayern für eine weitere Spielzeit unterschrieben. Damit bekommt der Kader der Münchner immer schärfere Konturen. Das Gros der Spieler hat ohnehin noch gültige Verträge, in Vladimir Lucic, Alex King und Karim Jallow haben bereits drei der Akteure, deren Verträge ausgelaufen waren, verlängert. Nun also auch Booker, von dem Geschäftsführer Marko Pesic bereits angekündigt hatte, dass man ihn gerne in München halten wolle. Dem Vernehmen nach hat der 26-jährige Center auf lukrativere Angebote aus Griechenland und Russland verzichtet, denn so kann seine große Tochter in München weiterhin zur Schule gehen, seine Zwillinge sind im Vorschulalter. Von der zweiten Saison Bookers beim FCB versprechen sich Pesic und Trainer Aleksandar Djordjevic einiges, obwohl sich die Werte des 2,05 Meter großen Kraftpakets aus der abgelaufenen Saison sehen lassen können: In 40 Bundesligaspielen kam er in knapp 20 Minuten durchschnittlicher Einsatzzeit auf 9,8 Punkte und 4,7 Rebounds, im Eurocup überzeugte er in 17 Einsätzen (21:21 Minuten Spielzeit) mit 12,1 Punkten und 5,9 Rebounds pro Spiel. Dennoch hinterließ er bisweilen den Eindruck, dass er unter seinen Möglichkeiten blieb. Booker war vor einem Jahr als MVP der französischen Liga aus Chalon nach München gewechselt und bereitete den Zuschauern mit seiner spektakulären Spielweise und den für ihn typischen krachenden Dunks viel Spaß. Auch er freue sich, nach München zurückzukehren, ließ er aus dem Urlaub mitteilen, zumal er sich in der Bundesliga nun akklimatisiert hat. ""Devin war schon in seinem ersten Jahr mit seinem Einsatz und spektakulären Aktionen eine wichtige Stütze unserer Mannschaft. Er wird jetzt im zweiten Jahr von seiner Erfahrung aus der ersten BBL-Saison profitieren. Wir freuen uns sehr, dass er sich trotz anderer Angebote erneut für den FC Bayern entschieden hat"", lässt sich Pesic zitieren. In rund fünf Wochen wird Chefcoach Djordjevic erstmals zum Üben bitten, bis dahin dürfte sich noch einiges im Kader bewegen. Auch auf der großen Position, wo die Bayern mit Nachdruck versuchen, in Nationalspieler Maik Zirbes auch den zweiten Teil des Center-Duos zu halten. Auch das Pärchen auf der Spielmacher-Position ist noch nicht vollständig, nach SZ-Informationen wird dieses durch den serbischen Nationalspieler Stefan Jovic noch diese Woche vervollständigt. Was auch für Maxi Kleber gilt, eine Entscheidung ist in de nächsten Tagen zu erwarten. Allerdings verdichten sich beim Münchner Sympathieträger die Zeichen, dass er vom NBA-Klub Dallas Mavericks ein Angebot bekommen wird. Und Offerten aus der US-amerikanischen Profiliga werden äußerst selten abgelehnt.","Der 26-jährige Center unterschreibt für ein weiteres Jahr beim FC Bayern, die Zuschauer können sich auf spektakuläre Aktionen freuen.",muenchen,https://www.sueddeutsche.de/muenchen/sport/basketball-booker-bleibt-1.3585564,Sport in der Region,00/07/2017,Booker verlängert beim FCB,Devin Booker unterschreibt für eine weitere Saison beim FC Bayern Basketball. Die Münchner setzen weiter auf ihr schlagkräftiges Team.,"Devin Booker, FC Bayern, Basketball, Vertragsverlängerung, Center, München, Bundesliga, Eurocup, MVP, spektakulär",Große Neuigkeiten für den FC Bayern Basketball! Devin Booker hat für eine weitere Saison unterschrieben und wird das Team mit seinen spektakulären Aktionen und Dunks weiter verstärken. #FCBayernBasketball #DevinBooker #Vertragsverlängerung #München #Basketball 213,"Derbys gegen vermeintlich Kleine sind für den Großen oft die gefährlichsten. Der Kleine wächst in solch emotionalen Situationen besonders gerne über sich hinaus und macht nichts lieber, als den Großen zu Fall zu bringen. Zwischen München, gut 1,5 Millionen Einwohner, und dem 45 000-Seelen-Städtchen Straubing herrscht genau dieses Kräfteverhältnis: Auf der einen Seite die üppig ausgestatteten Eishockey-Hauptstädter, auf der anderen das gallisch-niederbayerische Dorf der Deutschen Eishockey Liga (DEL). Allerdings ist der EHC Red Bull München seit knapp zwei Jahren gegen diese Gefahr immun. Am Sonntagnachmittag gewann der deutsche Meister sein Heimspiel gegen die Straubing Tigers 4:3 (2:1, 1:0, 1:2) und feierte so den siebten Erfolg in Serie über die Tigers. Das Team von Don Jackson verteidigte damit Platz zwei in der DEL-Tabelle. Jackson musste auch am Sonntag auf sein verletztes Stammstürmer-Quintett bestehend aus Kapitän Michael Wolf, Mads Christensen, Patrick Hager, Trevor Parkes und Jason Jaffray verzichten. Er vertraute denselben Feldspielern, die am Donnerstag überraschend 3:4 nach Verlängerung beim Tabellenletzten Schwenningen verloren hatten. Im Tor gab es allerdings eine Änderung: Nationaltorhüter Danny aus den Birken und nicht Kevin Reich hütete den Münchner Kasten. Der EHC hätte schon früh in Führung gehen können, doch Yasin Ehliz schoss in seinem ersten Heimspiel für München knapp neben das Tor von Jeffrey Zatkoff (2.), zwei Minuten später traf John Mitchell nur den Pfosten. Da der Meister seine frühen Chancen nicht nutzte und Straubing mutig mitspielte, lag er plötzlich zurück. Marcel Brandt hatte an der Blauen Linie viel Platz und Zeit, näherte sich deshalb noch einige Meter dem Münchner Tor an und bezwang aus den Birken mit einem satten Schuss (12.). Die Reaktion des EHC: Powerplay-Tore. Am längeren Hebel: Matt Stajan, links, und der EHC München stoppen Straubings Michael Connolly. Topscorer Maximilian Kastner fand Mark Voakes mit einem Querpass in der Mitte, und der Kanadier überwand Zatkoff mit einer Direktabnahme (17.). Zwei Minuten später waren die Münchner zum zweiten Mal in Überzahl - und jubelten zum zweiten Mal: Diesmal dank des Hammers von Derek Joslin von der Blauen Linie, der die Scheibe wie zuvor schon Voakes knapp unter die Querlatte beförderte. Damit nutzten die Münchner effektiv aus, was ihnen das vor der Partie statistisch zweitschlechteste Unterzahlspiel der Liga anbot. ""Die Strafen waren ein bisschen unnötig"", sagte Straubings Stürmer Thomas Brandl nach dem Startdrittel, ehe er auf die Frage, was sein Team in Unterzahl besser machen könne, pragmatisch antwortete: ""Das einfachste ist, von der Strafbox wegzubleiben."" Das gelang den Gästen im Olympia-Eisstadion allerdings auch im Mitteldrittel nicht, freilich nutzte der EHC seine nächsten zwei Überzahlspiele nicht, wodurch Straubing im Spiel blieb. Kurz vor der zweiten Drittelpause traf der Meister aber bei Fünf gegen Fünf: Verteidiger Ryan Button schlenzte die Scheibe Richtung Zatkoff und Maximilian Daubner fälschte zum 3:1 ab (39.). ""Es war wichtig, uns noch mal vor dem letzten Drittel zu belohnen, weil wir alle wissen, wie Eishockey ist: Ein Tor ist nichts"", sagte Verteidiger Konrad Abeltshauser. An der Marschroute für das Schlussdrittel sollte sich deshalb laut dem Nationalspieler nichts ändern. Angriff, betonte er, ""ist die beste Verteidigung."" Kastner füllte diesen Satz mit Leben, als er nach Steven Seigos Treffer zum 2:3 (49.) in Überzahl das 4:2 für den EHC markierte (52.), das der Meister aufgrund des späten Tores von Antoine Laganière (60.) auch brauchte. Die Nordkurve begrüßt den via NHL aus Nürnberg gekommenen Nationalstürmer Yasin Ehliz vor seinem ersten Heimspiel im Münchner Olympia-Eissportzentrum. Am Dienstag steht der EHC beim EV Zug schon wieder auf dem Eis. Nach der 2:3-Hinspiel-Heimniederlage müssen die Münchner im Achtelfinal-Rückspiel der Champions Hockey League (CHL) in der regulären Spielzeit gewinnen, um die Chance auf den ersten Viertelfinaleinzug zu wahren. In der Zentralschweiz bekommt es der EHC im Unterschied zum Hinspiel mit einem altbekannten und einem klingenden Namen zu tun. Garrett Roe, der in der Saison 2014/15 Münchens Topscorer gewesen war, feierte am vergangenen Samstag nach sechswöchiger Verletzungspause sein Comeback und harmonierte dabei schon sehr gut mit Dennis Everberg. Der Stürmer, der in diesem und dem vorangegangenen Jahr Teil der schwedischen Weltmeister-Auswahl war, ist seit wenigen Tagen neu in Zug. Kleine Gegner sehen anders aus.","München nutzt konsequent, was Straubing ihm anbietet. Das 4:3 ist der siebte Sieg nacheinander gegen die Niederbayern - dank der Treffer der Maximilians Daubner und Kastner.",muenchen,https://www.sueddeutsche.de/muenchen/sport/ehc-red-bull-muenchen-maximale-effizienz-1.4216039,EHC Red Bull München - Maximale Effizienz,00/11/2018,München siegt gegen Straubing,Erfahren Sie mehr über den siebten Sieg des EHC Red Bull München über die Straubing Tigers und wie es dazu kam.,"EHC Red Bull München, Straubing Tigers, deutsches Eishockey, DEL-Tabelle, Don Jackson, Michael Wolf, Nationaltorhüter Danny aus den Birken, Maximilian Kastner, Olympia-Eisstadion, Konrad Abeltshauser",EHC Red Bull München gewinnt gegen die Straubing Tigers mit 4:3. Erfahren Sie mehr über das Spiel und die aktuellen Entwicklungen im deutschen Eishockey bei uns. #Eishockey #DEL #München #Straubing 214,"Die komplizierten Dinge lässt sie gerne einfach aussehen. Die Wurfuhr lief herunter im Gruppenspiel der deutschen Rollstuhlbasketballerinnen gegen China. Noch drei Sekunden, noch zwei, Johanna Welin hielt den Ball in der rechten Hand, rollte rückwärts in Richtung der linken Spielfeldecke, weg von ihrer Gegenspielerin. Noch eine Sekunde, da schloss sie den Angriff mit einem Hakenwurf ab, dieser einst in der NBA vom legendären Kareem Abdul-Jabbar perfektionierten Technik, bloß dass Welin dabei natürlich saß. Die Sirene dröhnte, Welin traf. Sie sagt: ""Die shot clock ist halt runtergelaufen."" Es klingt aus ihrem Mund so selbstverständlich wie: Ich habe mir heute Morgen die Zähne geputzt. Immerhin verewigte sie die gar nicht so alltägliche Szene mit einem Beitrag als Video in den sozialen Netzwerken: #buzzer. Kompliziertes, das manchmal einfach aussieht: Johanna Welin, 34, hat am Wochenende bei den Rollstuhlbasketball-Weltmeisterschaften Bronze gewonnen, als eine von zwei Nationalspielerinnen aus München, wie Laura Fürst spielt sie in der Bundesliga bei den RBB Iguanas. Welin genoss am Samstag nach dem Sieg im Spiel um Platz drei, noch mal ging es gegen China, die Ovationen in der Halle. Was die Zuschauer nicht sahen: Welin ist die einzige Mutter im Team. Sie hatte mit einer Schulterverletzung zu kämpfen. Sie ist in den letzten Zügen ihres Medizinstudiums. ""War ein hartes Jahr"", sagt Welin, Sportler denken Jahre in Spielzeiten. Im März beendete sie die Bundesligasaison mit München auf Rang sechs, im April begann die Vorbereitung mit der Nationalmannschaft, Ende September beginnt die neue Saison. Im nächsten Jahr schreibt sie ihr Examen. ""Man muss viel opfern"", sagt sie, das könnten sich die meisten Zuschauer gar nicht vorstellen. Andererseits, und darum geht es in diesen für die Randsportart euphorischen Tagen, ist es vielleicht so wahrscheinlich wie nie, dass sich die Zuschauer das alles bald ein bisschen besser vorstellen können. Die gebürtige Schwedin Welin, seit einem Snowboard-Unfall 2004 querschnittgelähmt, seit 2011 deutsche Staatsbürgerin und Rollstuhlbasketball-Nationalspielerin, 2012 Paralympics-Siegerin, 2016 Silbermedaillengewinnerin in Rio de Janeiro, hat viel erlebt in ihrem Sportlerleben. Nicht viel war dabei so besonders wie die vergangenen zwei Wochen. Die WM im Hamburger Stadtteil Wilhelmsburg mit im Schnitt rund Tausend Zuschauern pro Spiel vergleicht sie mit den Paralympics, nur dass diesmal alles im eigenen Land stattfand; dass sie sich diesmal mit deutschen Fans fotografieren ließ und Autogrammkarten schrieb. ""Es war ganz anders als alles, was wir bisher erlebt haben."" Das Halbfinale gegen Großbritannien übertrug das ZDF in voller Länge, die deutschen Frauen verloren da das erste Mal im ganzen Turnier. ""Man fragt sich natürlich, ob noch mehr gegangen wäre"", sagt Welin, und hadert ein bisschen mit ihrer eigenen Leistung: ""Ich hätte mir mehr von mir gewünscht."" Doch ihr Ziel, eine Medaille, haben die deutschen Frauen auch wegen ihr erreicht, obwohl sie nur im ersten Spiel gegen China für die wichtigen Punkte verantwortlich war. Viele Leistungsträgerinnen hatten nach den Spielen 2016 aufgehört, Bundestrainer Martin Otto musste einen Umbruch moderieren. Welins Rolle, sagt er, sei eine ""ganz wichtige"", als erfahrene Aufbauspielerin, als ""eine der besten Zwei-Punkte-Spielerinnen der Welt"". Zwei Punkte, das ist Welins Klassifizierung als Spielerin ohne Bein-, aber mit Rumpfkontrolle. Welin hofft nun auf mehr Zuschauer für ihre Sportart, auf einen nachhaltigen Effekt der WM. Das erste Bundesligaspiel findet gleich in Hamburg statt, bei den BG Baskets, in der WM-Arena. Während des Turniers beschloss die Liga ein neues Konzept fürs Marketing, es soll vor allem mehr davon geben. Als erste Neuerung wird der Ergebnisdienst der Liga ins System des Basketball-Verbands integriert. Worauf Welin gar nicht erst hofft, ist Ruhe. Ihr Mann Benjamin Ryklin, Trainer der Iguanas, gehört zum neuen Liga-Vorstand. ""Ein Titel, der nicht viel Arbeit bedeutet"", habe er gesagt, sie lacht, ""ich hoffe, dass das stimmt"". Wahrscheinlich wird aber alles komplizierter, als es aussieht.",Als eine von zwei Spielerinnen der München Iguanas hat Johanna Welin bei der Rollstuhlbasketball-WM Bronze gewonnen. Die Paralympics-Siegerin hofft nun auf einen Popularitätsschub für ihren Sport.,muenchen,https://www.sueddeutsche.de/muenchen/sport/rollstuhlbasketball-wuerfe-mit-haken-1.4106749,Würfe mit Haken,00/08/2018,Bronze bei Rollstuhlbasketball-WM,Johanna Welin gewinnt mit deutschem Team Bronze bei Rollstuhlbasketball-WM. Erfahren Sie mehr über die einzige Mutter im Team und ihr hartes Jahr.,"Rollstuhlbasketball, Weltmeisterschaft, Johanna Welin, deutsche Nationalmannschaft, Bronze, RBB Iguanas, Paralympics, Sportlerleben, Hamburg, Bundesliga","Johanna Welin, die einzige Mutter im Team, gewinnt Bronze bei der Rollstuhlbasketball-WM mit der deutschen Nationalmannschaft. Erfahren Sie mehr über ihre Geschichte und ihr hartes Jahr. #buzzer #RBBIguanas #Paralympics" 215,"Es hat in Bayern immer wieder zweifelhafte Versuche gegeben, mit staatlichem Geld privaten Unternehmen zu helfen: Quelle, Kirch, Maxhütte. Auch ein Profi-Fußballklub wie der TSV 1860 ist ein Unternehmen. Ausgerechnet der Staat soll ihn nun retten, und zwar mit Hilfe jener Bank, die wegen ihrer waghalsigen Geschäfte selbst in Not ist: Die BayernLB soll, so der Wunsch der Klubführung, dem Verein einen Millionenkredit gewähren und eine andere Staatsbank, die LfA-Förderbank, dafür bürgen. Die BayernLB soll, so ein Wunsch der Klubführung, dem Verein einen Millionenkredit gewähren. Eine abenteuerliche Idee. Dies ist, alle 1860-Fans mögen es verzeihen, eine abenteuerliche Idee. Haben wir nicht gerade erst erlebt, dass staatliche Banken ins Taumeln geraten sind, weil sie zu riskante Geschäfte getätigt haben? Es ist daher richtig, dass Freistaat und Stadt es ablehnen, ihre Geldhäuser zu einer Kreditvergabe an 1860 zu nötigen. Der Verein wird sich das Geld privat besorgen müssen oder eben, so bitter das ist, in der Bayernliga neu anfangen müssen. Allerdings: Etliche Politiker aus Stadt und Freistaat werden sich fragen lassen müssen, warum sie nicht viel früher verhindert haben, dass der Verein in eine so prekäre Situation gerät. Sie alle hatten oder haben bei den Löwen Ämter inne. Ex-Kultusminister Hans Zehetmair (CSU) führte den Verein einst als stellvertretender Präsident, nun tut dies Franz Maget (SPD). OB Christian Ude (SPD) gehörte bis 2009 dem Aufsichtsrat an. Derzeit sitzen Maget, Münchens Dritter Bürgermeister Hep Monatzeder (Grüne) und der bisherige Staatskanzlei-Chef Siegfried Schneider (CSU) in dem Kontrollgremium. Besonders für diese drei gilt: Konnten sie die Notlage nicht verhindern? Haben sie diese nicht kommen sehen? Es sind Fragen, wie sie auch den Aufsehern der BayernLB gestellt wurden.",Dem TSV 1860 München droht die Insolvenz. Aber staatliche Hilfe für den Verein? Das ist keine Lösung.,muenchen,https://www.sueddeutsche.de/muenchen/sport/drohende-insolvenz-millionenkredit-fuer-1860-eine-abenteuerliche-idee-1.1074857,Drohende Insolvenz - Millionenkredit für 1860? Eine abenteuerliche Idee!,00/03/2011,TSV 1860 in Not,Staatliche Bank soll Profiklub retten - aber ist das die Lösung?,"TSV 1860, BayernLB, LfA-Förderbank, staatliche Banken, Kreditvergabe, prekäre Situation, Politiker, Aufsichtsrat, Bayernliga, finanzielle Hilfe","TSV 1860 in finanzieller Notlage: Sollte der Staat dem Profiklub mit einem Millionenkredit helfen? Die BayernLB steht bereit, aber ist das die richtige Lösung? Diskussionen um staatliche Hilfe für den Fußballverein nehmen Fahrt auf. #TSV1860 #BayernLB #Finanzkrise" 216,"Die Namen Matthias Hild oder Alexander Horner sind im europäischen Handball-Kosmos eher weniger bekannt. Wenn man sich aber ein bisschen Mühe gibt, kann man die beiden Spieler in den Weiten des Internets entdecken, immer in Zusammenhang mit dem TuS Fürstenfeldbruck allerdings. Dorst spielen Hild und Horner in der dritten Liga, die man getrost als Schwelle zum Profi-Handball bezeichnen darf. In der zweiten Bundesliga nämlich kann man ohne Berufsspieler, spätestens seit diese eingleisig ist, nicht bestehen. Auch so mancher Drittligist weiß diese Spezies in seinen Reihen, beim jüngsten Gegner der Brucker, der VTZ Saarpfalz, jedenfalls tut man sich zumindest mit der Namenssuche im Netz nicht sonderlich schwer. Der Slowake Martin Mokris etwa hat für Presov im Europapokal gespielt, wie der Litauer Tomas Kraucevicius für Kaunas oder später Innsbruck - nur zwei von mehreren Legionären. Zudem hat der Aufsteiger seinen Kader mit dem litauischen Juniorennationalspieler Laurynas Petrusis verstärkt. Dass internationale Erfahrung keine Gewähr für Punkte in der dritten deutschen Liga sind, wurde den Zweibrückern von den Bruckern vorgeführt, die souverän 28:25 gewannen. Was VTZ-Linkshänder Petrusis nicht gelang, schien für Matthias Hild kein Problem: Beide sind Linkshänder, Hild ist mit 19 sogar ein Jahr jünger als sein litauisches Gegenüber - doch der Brucker spielte sich in den Vordergrund. Sieben Treffer gelangen dem wuchtigen Werfer, der in seinem zweiten Jahr beim TuS mit beständig guten Leistungen bestätigt, dass er sich auch auf dieser exponierten Ebene akklimatisiert hat. Nicht einmal vom auffälligsten Saarpfälzer Akteur ließ sich der unbekümmert aufspielende TuS-Teenager beeindrucken - das war zweifellos Sven Mevissen im gegnerischen Tor. Der hat in der A-Jugendbundesliga für Magdeburg gespielt, ist 2,17 groß und von äußerst massiger Erscheinung. ""Da hat der ein oder andere schon ein bisschen zu denken angefangen"", erklärte Trainer Martin Wild hernach, allein vier Siebenmeter wurden von dem hünenhaften Keeper entschärft. Womit man beim einzigen Kritikpunkt des Fürstenfeldbrucker Übungsleiters wäre: ""Wir hatten keine konstant konsequente Chancenverwertung."" Was sich nicht folgenreich niederschlug, im Nachgang konnte Wild die ""vielen vergebenen Großchancen"" als unnötiges Versäumnis abhaken. Klar ist dem Trainer natürlich, dass man sich derlei Versäumnisse gegen Teams aus dem oberen Tabellenbereich, zu denen die Saarpfälzer trotz ihrer großen individuellen Qualität nicht zählen, sparen sollte. Am Sonntagabend ""konnten wir einen Schippe drauflegen, wenn es nötig war, erklärte Wild. Was ihm zudem ein gutes Gefühl gab, er habe nie ""Angst gehabt"", dass diese Auswärtspartie noch nach hinten losgeht. Sein Team habe über die gesamte Spieldauer ""sehr souverän"" agiert: Die Brucker zogen schnell davon, führten zur Pause mit 14:11 und wussten gegnerische Läufe stets zu kontern. Als Zweibrücken auf 15:16 herankam, erzielte der TuS vier Treffer in Serie und raubte dem Gastgeber zur rechten Zeit den Glauben an eine Wende. Die Brucker hielten so den Vorsprung immer stabil, führten teils mit fünf Treffern und gestatteten den Saarpfälzern in den Schlussminuten lediglich etwas Ergebniskosmetik. Selbst VTZ-Trainer Danijel Grgic, zu aktiven Zeiten kroatischer Nationalspieler und hierzulande jahrelang in der Bundesliga notiert, gab das zu: ""Der Sieg ist auf jeden Fall verdient. Ich glaube, sie können noch viel besser spielen, wenn sie komplett sind."" Damit bewies Grgic Detailwissen, denn nach wie vor fehlen den Bruckern eine Handvoll Stammkräfte. An diesem Abend fiel das nicht ins Gewicht, auch weil Alexander Horner seine beste Saisonleistung bot. Der Spielmacher quälte sich zu Saisonbeginn mit Rückenproblemen, die ihn nun nicht länger bremsen. Horner war nicht nur mit neun Treffern bester Schütze des Abends, er steuerte das Spiel des Tabellenvierten ideenreich und mit viel Übersicht. ""Er ist angekommen"", adelte Trainer Wild die Leistung des Zugangs und beendete ganz nebenbei ein anderes Thema: 6:4 Punkte habe sein Team nun in fremder Halle geholt, ""da kann man nicht mehr von Auswärtsschwäche sprechen"".",Nach dem souveränen 28:25 bei der VTZ Saarpfalz ist bei Drittligist Fürstenfeldbruck von Auswärtsschwäche keine Rede mehr.,muenchen,https://www.sueddeutsche.de/muenchen/sport/handball-ein-thema-weniger-1.4197848,Ein Thema weniger,00/11/2018,Hild und Horner - Top-Handball in der dritten Liga,Top-Handball mit Hild und Horner - Zwei Talente erobern die dritte Liga.,"Handball, Matthias Hild, Alexander Horner, dritte Liga, Top-Handball, Talent, TuS Fürstenfeldbruck, europäischer Handball-Kosmos, Profi-Handball, Legionäre.",Matthias Hild und Alexander Horner beweisen ihr Talent im Top-Handball der dritten Liga - ein vielversprechendes Duo für TuS Fürstenfeldbruck! #Handball #dritteLiga #Talent #TopHandball 217,"Das letzte Saisonspiel an diesem Samstag (18 Uhr, Sporthalle an der Säbener Straße) gegen den TSV Breitengüßbach ist für Tobias Korndörfer auch eine Begegnung mit seiner Vergangenheit. Der Regionalliga-Basketballer des FC Bayern II lief zwischen 2011 und 2013 zwei Jahre für die Oberfranken in der ProB auf. Dieser dritthöchsten Profiliga nach der Bundesliga und der ProA werden auch die Münchner in der neuen Spielzeit angehören, sie stehen als Meister und Aufsteiger schon vor dem abschließenden Auftritt fest. ""Das ist der Lohn für unsere harte und akribische Arbeit in den vergangenen drei Jahren"", findet Korndörfer. Obwohl er gerade erst seinen 26. Geburtstag gefeiert hat, ist der Flügelspieler der älteste Akteur im Kader und so etwas wie der große Bruder der Münchner Rasselbande, die im Schnitt auf 20 Jahre kommt. Korndörfer hat den jungen begabten Spielern voraus, was vor allem in der ProB gefragt sein wird: Erfahrung, Ruhe und Abgeklärtheit. ""Ich habe bei meinen Mitspielern schon manchmal den Fokus für den Sport schärfen müssen"", sagt Korndörfer. Er meint das gar nicht so streng, wie es sich anhört. Er weiß selbst am besten, dass Heranwachsende Flausen im Kopf haben, und nicht immer mit jener professionellen Hingabe bei der Sache sind, die sich der strenge und ehrgeizige Cheftrainer Oliver Kostic wünscht. ""Viele gehen ja auch noch zur Schule oder machen eine Ausbildung und haben deshalb noch anderes im Kopf als Basketball"", erzählt Korndörfer. Seine vielseitigen Interessen waren auch ein Grund dafür, dass er die Karriere als Berufsbasketballer nicht mit der inneren und äußeren Zielstrebigkeit verfolgt hat, die vielleicht nötig gewesen wäre, um im Profisport zu reüssieren. Korndörfer war einer der auffälligsten Bayern-Spieler und zweitbester Punktesammler der gesamten Nachwuchs-Bundesliga NBBL, als er vor sieben Jahren den Klub verließ, um sich Urspring/Ehingen in der ProB anzuschließen. Damals träumte er noch den Traum vieler Hochbegabter, es lief zunächst auch so gut, dass er sich nach seinem Wechsel zum Nachwuchspartner des deutschen Meisters Bamberg nach Breitengüßbach 2012 für den NBA-Draft anmeldete, der großen Spielerbörse der nordamerikanischen Profiliga. Nachdem sich kein Klub die Transferrechte an ihm gesichert hatte, merkte er rasch, dass ihm andere Dinge im Leben wichtiger wurden. ""Ich war für Profibasketball nicht kompromisslos genug"", sagt Korndörfer im Rückblick. Er wollte unbedingt studieren und schrieb sich deshalb nach seiner Rückkehr zum FC Bayern 2013 für ein Fernstudium an der Hochschule in Ansbach im Fach Internationales Management ein. Er fühlt sich wohl mit Kommilitonen wie dem WM-Zweiten im Slalom, Fritz Dopfer, oder Biathlon-Olympiasieger Michael Greis. ""Das Studium war die richtige Entscheidung für mich"", sagt Korndörfer. Obwohl er beim FC Bayern fast wie im Hauptberuf zweimal am Tag trainiert, lässt er es sich in diesen Wochen nicht nehmen, bei BMW in den Arbeitsalltag hineinzuschnuppern, bevor im nächsten Jahr der Bachelor-Abschluss folgen soll. In der neuen Saison wird der Basketball zunächst wieder einen größeren Raum in seinem Leben einnehmen. ""In der ProB ist alles professioneller"", blickt Korndörfer voraus, ""die Hallen sind größer und die Kader mit amerikanischen Spielern deutlich besser."" Dass die Bayern-Verantwortlichen um Geschäftsführer Volker Stix auch nach dem Aufstieg nicht von ihrer Philosophie abrücken wollen, junge einheimische Spieler für den Berufsbasketball ausbilden zu wollen, findet Korndörfer richtig. ""Wir haben in den vergangenen Jahren alle basketballerisch große Fortschritte gemacht und können alle noch besser werden."" Sich schließt er da mit ein. Er verteidige härter und besser als zuvor, fügt der 2,02 Meter große Flügelspieler hinzu. Bayern-Trainer Kostic ist jedenfalls froh, dass seine juvenilen Spieler einen großen Bruder neben sich haben: ""An ihm können sich die Jüngeren aufrichten und lernen, hart an sich zu arbeiten."" Tobias Korndörfer sehnt die ProB schon herbei. Aber gleichzeitig weiß er, was auf ihn zukommen wird. Er muss seinen Mitspielern eindringlich erklären, dass sie nun jede Woche gefordert werden, nicht nur in ausgewählten Partien wie bisher in der Regionalliga. ""Deshalb müssen wir über den Sommer gut arbeiten, damit wir bestens vorbereitet sind und eine gute Rolle spielen können."" Was er nach dem Studium macht, weiß Korndörfer noch nicht. Vielleicht findet er doch noch über Umwege ein spätes Glück im Profibasketball.",Tobias Korndörfer ist der älteste Spieler des FC Bayern II. Auch in der ProB soll der 26-Jährige die Talente führen,muenchen,https://www.sueddeutsche.de/muenchen/sport/basketball-kompromissloser-grosser-bruder-1.2960636,Großer Bruder ohne Kompromisse,00/04/2016,Bayern II schließt die Saison mit Heimsieg ab,"Bayern II schließt die Saison mit einem Sieg gegen Breitengüßbach ab. Erfahren Sie mehr über den ältesten Kader-Spieler, Tobias Korndörfer.","Bayern II, Heimsieg, Breitengüßbach, ProB, Basketball, Korndörfer, Erfahrung, Aufstieg, junge Spieler, professionell","Ein großer Heimsieg für Bayern II gegen Breitengüßbach, um die Saison abzuschließen und als Meister aufzusteigen. Hier erfahren Sie mehr über den ältesten Spieler im Kader, Tobias Korndörfer, und seine Erfahrungen in der ProB. #BayernII #Heimsieg #Breitengüßbach #ProB #Basketball" 218,"Der Tabellenzweite spielt beim Zwölften unentscheiden und der Trainer ist ""überaus zufrieden mit der Leistung und dem Punkt""? Martin Wild hat das gesagt, nach dem Spiel der Fürstenfeldbrucker Drittliga-Handballer beim SV Auerbach. Der Trainer der ranghöchsten Mannschaft weit und breit gibt selten Unüberlegtes von sich, so auch nach diesem 25:25. Denn diese Einschätzung war der Situation geschuldet: Zum länger absenten Frederik Hartz (Meniskus) hatten sich in Maximilian Lentner (Muskelfaserriss) und Sebastian Meinzer (Wirbel-Entzündung) zwei weitere verletzte Leistungsträger gesellt. Zudem hatte Kapitän Tobias Prestele schon nach fünf Minuten die rote Karte gesehen, er war dem Kollegen Korbinian Lex, der arg ruppig angegangen wurde, zur Seite gesprungen. Jedenfalls musste er für den Check, mit dem er den Gegner auf das Parkett beförderte, früh vom Feld. Positiv war immerhin, dass es keinen Bericht der Schiedsrichter gab, Prestele also im nächsten Spiel wieder mitwirken darf. Für Sebastian Meinzer schließt sich das wohl aus, der mit Abstand beste Brucker Torschütze hat eine Entzündung in einem Wirbel, sein Trainer hofft nun, dass diese nicht von einem Einriss herrührt, der die Saison für den Rückraumspieler wohl beenden würde. Es ist eine lange und fordernde Runde, der die Brucker nun zunehmend Tribut zollen. Meinzer hat eine Spielweise, die weder sich selbst noch die Gegner schont, Wild spricht nicht nur bei ihm von ""Verschleißerscheinungen"". Trotz aller Probleme zeigten die TuS-Spieler vor allem in der ersten Halbzeit erneut eine sehenswerte Leistung, schienen von all dem Ungemach völlig unberührt. Die Abwehr stand, die Chancen wurden genutzt und Korbinian Lex wollte sich offenbar für die Fürsorge seines ausgeschlossenen Kapitäns erkenntlich zeigen, er war mit zehn Treffern erfolgreichster Brucker Werfer. ""Wir haben in der ersten Halbzeit dominiert"", fasste Wild das Geschehen bündig zusammen, die begleitenden Zahlen lauteten 15:10. Nach dem Wechsel änderte sich das Spiel grundlegend, wie schon im ersten Aufeinandertreffen kippte Auerbach die Partie. 17:12 führte der TuS noch, vergab zwei gute Möglichkeiten und geriet danach völlig aus dem Rhythmus. Auerbachs Publikum war zur Stelle, der SV bedankte sich mit sieben Treffern in Serie. Der entscheidende Mann hierfür stand allerdings im Tor: Andreas Bayerschmidt. Nicht nur dessen imposante Größe von 1,96 Meter, vor allem sein Ruf schien die Brucker zu lähmen. Vor einem Jahr stand der 39-Jährige noch im Tor des Erstligisten HC Erlangen, ""das war in den Köpfen der Spieler drin"", erklärte Wild. Schon im Hinspiel lieferte Auerbachs Routinier die Impulse für den späteren 31:30-Sieg, die Partie schien sich nach dem selben Muster zu entwickeln. 90 Sekunden vor dem Ende führten die Oberpfälzer noch mit 25:23, doch der TuS habe ""kühlen Kopf bewahrt"", wie Wild zu Protokoll gab. Tizian Maier erzielte den Anschluss, dann spielte er Marcus Hofmann auf Außen frei und der traf über den kahlen Schädel des Auerbacher Keepers hinweg zum Ausgleich. Der Punkt sichert dem TuS den zweiten Platz mit 35:13 Zählern, vor Groß-Bieberau (34:12). Das Spiel am kommenden Samstag (19.30 Uhr) gegen Zweitligaabsteiger TV Hüttenberg bleibt also das absolute Gipfeltreffen: Der Tabellenführer gastiert beim ärgsten Verfolger. An der Favoritenrolle der Hessen ist freilich nicht zu rütteln, der Traditionsklub stand vor fünf Jahren noch in der ersten Bundesliga, die Rückkehr in den Profi-Handball wird anhand von neun Punkten Vorsprung (44:4) bei sechs ausstehenden Spielen von niemandem zu verhindern sein. Wild wird nicht seine Bestbesetzung aufbieten können, gewinnt diesem Umstand aber etwas Positives ab: ""Jetzt bekommen die Jungen mehr Spielanteile und können wachsen."" Er meint das durchaus ernst.",Nach Remis in Auerbach freuen sich die Fürstenfeldbrucker Handballer auf Tabellenführer Hüttenberg,muenchen,https://www.sueddeutsche.de/muenchen/sport/handball-wachsen-bis-zum-gipfeltreffen-1.2907476,Wachsen bis zum Gipfeltreffen,00/03/2016,TuS-Führung reicht nicht für Sieg,"TuS Fürstenfeldbruck gegen SV Auerbach - Zweiter gegen Zwölfter. Der Tabellenzweite spielt unentschieden gegen den SV Auerbach, trotz guter Leistung.","Handball, TuS Fürstenfeldbruck, SV Auerbach, Drittliga, Spiel, Tabellenzweite, Unentschieden, Leistung, Punkte, Verletzungen","TuS Fürstenfeldbruck zeigt tolle Leistung gegen SV Auerbach, aber unentschieden reicht nicht zum Sieg. Lesen Sie mehr in unserem Artikel! #Handball #Drittliga #TuS #SVAuerbach" 219,"Dominik Kahun hat am vergangenen Freitag ""sehr viel Spaß"" gehabt, er sprach in den Katakomben des Münchner Olympia-Eisstadions von einem ""sehr geilen"" Spiel. Das Problem: Der EHC Red Bull München hatte die Partie gegen die Adler Mannheim 3:5 verloren. ""Was soll's?"", sagte Kahun, ""wir sind immer noch Erster."" Seit Sonntag ist der EHC München nicht mehr Tabellenführer der Deutschen Eishockey Liga (DEL). Der Meister verlor bei den Iserlohn Roosters 2:5 (1:2, 1:1, 0:2) und rutschte auf Rang zwei, einen Punkt hinter Mannheim, das Wolfsburg nach eines 1:3-Rückstand noch 4:3 schlug. In Iserlohn sprach Kahun von einem ""schlechten Start mit sehr vielen Fehlern"", woran er seinen Anteil hatte. Sein Scheibenverlust an der gegnerischen Blauen Linie brachte die Roosters auf die Siegerstraße: Louie Caporusso traf per Konter zum 2:1. Dabei hatte der EHC gegen die dezimierten Gastgeber, die in ihrem letzten Heimspiel der Hauptrunde versuchten, ihre kleine Chance auf Platz zehn am Leben zu halten, sehr konzentriert und druckvoll begonnen. Jon Matsumoto traf schon in Minute vier zum 1:0. Kurz darauf überstand der EHC eine knapp zweiminütige doppelte Unterzahlsituation und hatte bei einem Schuss an den Innenpfosten von Dylan Wruck Glück (9.). Dann ging es allerdings dahin: Innerhalb von rund drei Minuten drehte Caporusso die Partie mit einem Doppelpack, beim zweiten Tor hatte er vor seinem Alleingang Kahun die Scheibe stibitzt. Ab und zu habe die Zuordnung nicht gestimmt, sagte Konrad Abeltshauser nach dem Startdrittel, ""sie haben ihre Konterchancen eiskalt ausgenutzt."" Die Lautstärke in der Halle erschwere die Kommunikation auf dem Eis, sagte der Verteidiger. Noch lauter wurde es in Minute 23, als Leggio einen Schuss von Denis Shevyrin zum 3:1 für Iserlohn durch seine Schoner rutschen ließ. Der EHC (rechts im Bild Brooks Macek gegen Troy Milam) erholte sich schnell von diesem Rückstand und kam durch Kahun in Überzahl auf 2:3 heran (28.). Und spektakulär ging es weiter: David Dziurzynski scheiterte bei einem Alleingang an Münchens Goalie David Leggio (31.), Greg Rallo traf den Pfosten (37.) und auch Keith Aucoin vergab (40.). ""Wir haben uns gesagt, dass wir zehnmal so gut spielen können wie im ersten Drittel"", sagte Kahun nach dem Mitteldrittel und gab die Richtung für das dritte Drittel vor: ""Wir müssen viel laufen, vorne rotieren, alle zum Tor ziehen und die Scheibe reinklopfen."" Das taten allerdings die Roosters. Rallo erhöhte nach nur 29 Sekunden im Schlussdrittel auf 4:2. Münchens Frust entlud sich in Minute 52, als Steve Pinizzotto mit seinem Schläger vor der Maske von Roosters-Torhüter Chet Pickard herumstocherte und Aucoin eine Rauferei anzettelte. Mehr kam von den Gästen nicht mehr. Dziurzynski machte mit seinem Treffer ins leere Tor alles klar (60.). Vor den drei abschließenden Partien der Hauptrunde zu Hause gegen Augsburg (Mittwoch) und Köln (Freitag) sowie in Bremerhaven (Sonntag) haben die Münchner den ersten Platz nicht mehr in den eigenen Händen. ""Wir müssen jetzt die richtige Reaktion zeigen"", forderte EHC-Trainer Don Jackson.",Der EHC München verliert nach dem 3:5 gegen Mannheim auch in Iserlohn und muss Platz eins an die Adler abgeben,muenchen,https://www.sueddeutsche.de/muenchen/sport/eishockey-null-punkte-null-spass-1.3385664,"Null Punkte, null Spaß",00/02/2017,München verliert Tabellenführung.,Der EHC München rutscht auf Rang zwei in der DEL-Tabelle. Was ist passiert?,"EHC Red Bull München, Adler Mannheim, Iserlohn Roosters, deutsche Eishockey Liga, Tabellenführer, Konrad Abeltshauser, David Leggio, Steve Pinizzotto, Don Jackson, DEL-Tabelle",EHC München verliert Tabellenführung in der DEL nach 2:5-Niederlage gegen Iserlohn Roosters. Was ist passiert? Alle Infos hier. #Eishockey #DEL #Tabellenführer 220,"Ein kleiner Kellerraum, gerade groß genug, dass ein Boxring, ein gut gefüllter Trophäenschrank und ein Schreibtisch hineinpassen. Die weißen Wände sind zugekleistert mit bunten Plakaten von früheren Boxveranstaltungen. Direkt neben der Tür hängen braune Handschuhe - die Boxer haben sie dort zum Trocknen aufgehängt. Es riecht nach Schweiß. Wolfgang Schwamberger ist trotzdem froh, wieder hier zu sein. Die lange Sommerpause ist vorbei, endlich wird in seinem kleinen Reich wieder geboxt. Die Rede ist vom Schulzentrum Nord in Fürstenfeldbruck. Immer noch viermal die Woche kommt der 85-jährige Cheftrainer des Boxclubs Piccolo Fürstenfeldbruck hierher. Sein Alter sieht man ihm nicht an. Der Mann mit der schwarzen Trainingshose, dem akkurat hineingesteckten blauen T-Shirt und dem grau melierten Haar, der nun ganz lässig auf dem Schreibtisch sitzt, könnte genauso gut als Anfang 60 durchgehen. Seit 1958 leitet Schwamberger das Training der Brucker Boxer. 26 deutsche Meister hat er in dieser Zeit in diesem Keller geformt. Alle trugen sie seine boxerische Handschrift. Hinzu kommen diverse WM- und EM-Teilnahmen und weit mehr als 100 Meistertitel auf bayerischer und süddeutscher Ebene. Den Verein machte er so zu einem der erfolgreichsten im süddeutschen Raum. ""Ich habe hier viele kommen und gehen sehen"", gesteht Schwamberger und lächelt. Aus den meisten ist etwas geworden. Der Verein, 1946 während der Besatzungszeit von amerikanischen Soldaten gegründet, legt seinen Schwerpunkt heute wie damals auf die Jugendarbeit. Das Angebot an die Talente umfasst mehr als nur Training. Piccolo kümmert sich auch um Schule oder Lehrstelle, gibt Hilfestellungen bei der Bewältigung des Alltags. ""Wer kein gutes Zeugnis bringt, darf nicht boxen - ganz einfach"", sagt Schwamberger. So hart das klingt, in all den Jahren sind die Brucker damit gut gefahren. Nur so könne der Boxsport den Menschen prägen und erziehen, glaubt Schwamberger. Der mehrfache Weltmeister Arthur Abraham gratuliert seinem ersten Trainer noch heute zum Geburtstag und lädt ihn zu Kämpfen ein. Gleichzeitig bietet das Boxen eine ideale Möglichkeit zur Integration. Viele Nachwuchsboxer bringen einen Migrationshintergrund mit, wurden von Schwamberger teilweise direkt auf der Straße angesprochen und brauchen eine starke Hand. ""Dank harter Schule kann man auch erfolgreich sein"", ist Schwamberger überzeugt. Vereinspräsident Manfred Kaltenhäuser geht sogar noch weiter: ""Der Wolfgang hat mehr bewegt als jeder Sozialarbeiter."" Für seine Art wird er von den Jugendlichen, aber auch von den übrigen Boxern des Klubs geschätzt. Auch an diesem Sommertag trudeln die Boxer wieder in der Trainingshalle ein - jung und alt, männlich und weiblich, verschiedenste Nationalitäten. Eins jedoch eint sie: der Respekt vor Schwamberger. Vor allem wenn die Jüngsten den Raum betreten, wird dieser greifbar. Der Trainer wird gesiezt, er ist für alle ""Herr Schwamberger"". Das Verhältnis ist dennoch herzlich, alles andere als distanziert. Jeder bekommt einen liebgemeinten Schulterklopfer und wird mit Namen begrüßt. Auch nach fast 60 Jahren Trainerdasein freut sich Schwamberger über jeden einzelnen Teilnehmer. Auch wenn die Gruppe dieses Mal mit 20 Leuten überschaubar bleibt. Schwamberger weiß genau, in den nächsten Wochen werden es wieder mehr. Normalerweise kommen bis zu 40 Trainingsgäste. Draußen wird es lauter. In der kleinen Schulturnhalle nebenan läuft das Aufwärmprogramm. Die 22 Jahre alte Katinka Semrau - eine langjährige Schülerin Schwambergers, die bereits als 16-Jährige deutsche Meisterin wurde - leitet das Aufwärmprogramm. Sie gilt als mögliche Nachfolgerin Schwambergers. Semrau macht schon jetzt die Jugendarbeit des Vereins und wird derzeit von ihrem Mentor als Trainerin ausgebildet. Dieser übernimmt rechtzeitig zu Beginn des eigentlichen Trainings dann aber doch wieder selbst das Kommando. ""Eins, zwei, päm"", ruft er und macht die Schlagreihenfolge in die Luft vor. Alles läuft höchst diszipliniert: Erst wenn er fertig erklärt hat, sind die anderen dran. Die Boxer vertrauen ihm und schlagen nur, wenn er es so will. Wolfgang Schwamberger war der erste Trainer von Boxer Arthur Abraham. Schwamberger steht mit der Stoppuhr in der Hand in der Hallenmitte und behält alles im Blick. Selbst die kleinsten technischen Fehler werden sofort korrigiert. ""Hallo, grad hab ich's erklärt"", nimmt er einen der Kämpfer zur Seite und macht erneut vor, wie er sich die Übung vorstellt. Bleibt dabei aber ruhig und sachlich. Muss wohl an der Erfahrung liegen. Neben seiner Tätigkeit in Fürstenfeldbruck betreute Schwamberger die deutsche Junioren-Nationalmannschaft und war 20 Jahre lang bayerischer Verbandstrainer. Als Letzterer hat er weitere 83 deutsche Meister geformt. Auch ein gewisser Awetik Abrahamjan, heute bekannt unter dem Künstlernamen Arthur Abraham, gewann unter Schwambergers Anleitung seinen ersten nationalen Titel. ""Der war ganz gerade raus und hat einfach etwas Führung gebraucht"", beschreibt der Trainer den jungen Armenier, der 1989 als Neunjähriger mit seinem Bruder in ein Auffanglager nach Deutschland gekommen war. Acht Jahre später holte Abraham mit Schwamberger in der Ringecke seinen ersten deutschen Meistertitel. Abraham, mehrfacher Weltmeister im Mittel- und Supermittelgewicht, legte danach eine der spektakulärsten Karrieren im deutschen Profiboxen hin. ""Er ruft mich heute noch manchmal an und gratuliert zum Geburtstag"", sagt Schwamberger. Abraham lade ihn auch regelmäßig zu seinen Kämpfen ein, ihm sei das aber zu viel Show: ""Zu Hause am Fernseher sehe ich doch genauso viel."" 1945 - Schwamberger war 14 Jahre alt und hatte gerade eine Lehre zum Bäcker- und Konditormeister angefangen - fragten ihn Freunde, ob er nicht mal zu einem Boxwettkampf mitfahren wolle. Er wollte. Noch am selben Tag bestritt er seinen ersten Kampf. Und obwohl dieser unentschieden endete, ließ ihn der Sport nicht mehr los. 15 Jahre lang kletterte Schwamberger selbst in den Ring. Zunächst bis 1949 in Murnau, später dann für Piccolo Fürstenfeldbruck. Sein größter Erfolg: der Goldene Handschuh, den er 1947 und 1948 in Garmisch-Partenkirchen gewann. Heute spricht er von einem ""Riesen-erlebnis"", wenn er an die Wettkämpfe im Olympia-Eisstadion zurückdenkt. Zu der Zeit seien Kämpfer vieler verschiedener Nationen in die Stadt am Fuße der Alpen gekommen, obwohl diese damals noch amerikanisches Besatzungsgebiet war. ""Die Amis haben das natürlich hervorragend aufgezogen"", erzählt Schwamberger, der sich über Ausscheidungskämpfe qualifiziert hatte. Dass er am Ende als Sieger den Ring verließ, freute ihn umso mehr. ""Als Gewinner erhielt man einen Einkaufsgutschein für das amerikanische Einkaufszentrum auf dem Militärstützpunkt"", sagt Schwamberger, ""dort habe ich mir einen guten Stoff für einen Anzug ausgesucht. Das war schon etwas Besonderes."" An die Arbeit als Trainer reicht all das dennoch nicht heran. Das eigene Wissen weiterzugeben sei das, was ihn täglich aufs Neue motiviere. Und obwohl er sich bereits um mögliche Nachfolger bemüht, kann Schwamberger nicht sagen, wie lange es noch weitergeht: ""Solange es geht eben. Oder sagen wir: Solange ich merke, dass die Leute mich noch wollen."" Schwer vorstellbar, dass die Brucker Boxer jemanden wie Schwamberger, dem sie so viel zu verdanken haben, irgendwann nicht mehr wollen könnten. Bisher erschienen: Helmut Stahl (22.9.), Monika Gawenus (15.9.), Horst Schwanke (10.9.), Daniel Brode (7.9.), Sebastian Gimbel (3.9.), Karl-Heinz Schulz (31.8.), Norbert Wagner (27.8.), Gerd Coldewey (25.8.), Norbert Demmel (19.8.), Gerd Biendl (18.8.), Carlo Thränhardt (9.8.), Rudi Vogt (6.8.), Michael Hahn (4.8.), Monika Schäfer (30.7.), Kurt Szilier (28.7.), Andrea Eisenhut (23.7.)",Als Boxer hatte Wolfgang Schwamberger Erfolg. Als Trainer ist er noch viel besser. Mehr als 100 deutsche Meister hat der 85-Jährige geformt - darunter einen gewissen Arthur Abraham,muenchen,https://www.sueddeutsche.de/muenchen/sport/serie-alte-meister-der-koenigsmacher-1.3176091,"""Serie ""Alte Meister"" - Der Königsmacher""",00/09/2016,Erfolg durch harte Schule,"Boxclub Piccolo Fürstenfeldbruck: Seit 1958 leitet Wolfgang Schwamberger dort das Training. Lesen sie hier die Geschichte des 85-jährigen ""Königsmachers"".","Boxclub, Fürstenfeldbruck, Boxen, Wolfgang Schwamberger, Jugendarbeit, Integration, deutsche Meister, Training, erfolgreicher Verein, Brucker Boxer","Lesen Sie die inspirierende Geschichte von Wolfgang Schwamberger, dem 85-jährigen Cheftrainer des Boxclubs Piccolo Fürstenfeldbruck, der in 60 Jahren das Training von 26 deutschen Meistern geleitet hat. #Boxen #Jugendarbeit #Integration" 221,"In diesen Tagen haben Herrschings Erstliga-Volleyballer ihre Kaderplanungen für die kommende Saison abgeschlossen. Ein Mittelblocker hat noch unterschrieben, ein Außenangreifer und ein zweiter Zuspieler, zwei Deutsche sind darunter, keine Nationalspieler allerdings. Wer genau sich hinter diesem Trio verbirgt, das möchten die Klub-Verantwortlichen erst in den nächsten ein, zwei Wochen verkünden, dafür nennen sie den Namen eines weiteren Zuganges: Slawomir Zemlik, Außenangreifer aus der polnischen Profiliga, 24, zwei Meter groß und, wie man hört, mit einer enormen Sprungkraft und Angriffswucht gesegnet.",Nach dem Zuspieler kommt auch Herrschings neuer Außenmann Slawomir Zemlik aus der polnischen Liga.,muenchen,https://www.sueddeutsche.de/muenchen/sport/volleyball-wuchtiger-nachbar-1.3538567,Sport in der Region,00/06/2017,Perfekter Volleyballkader,Neue Spieler für Herrschings Erstliga-Volleyball-Team. Keine Nationalspieler dabei.,"Volleyball, Herrsching, Erstliga, Kaderplanungen, neue Spieler, Nationalspieler, Mittelblocker, Außenangreifer, zweiter Zuspieler, Slawomir Zemlik",Herrschings Volleyball-Team ist bereit für die nächste Saison! Neue Spieler sind im Kader und bringen frischen Wind ins Team. #Volleyball #Herrsching #Erstliga #NeueSpieler #FreshBlood 222,"Alte Liebe im neuen Gewand: Hachings rote Springdeiferl sind Geschichte, auch wenn es sie informell noch gibt. Wer dieser Tage versucht, den einstigen Fanklub von Hachings Volleyballern im Internet anzusteuern, der landet bei einer - offenbar auch noch gefälschten - Seite eines Online-Handels für Damen- und Herrenmode. Schon interessant, wo Domains hinwandern, wenn sie nicht mehr gebraucht werden. Die ""Springdeiferl"", Hachings erster und bislang einziger Fanklub, löste sich im Sommer 2014 auf, nachdem die Volleyballer sich mangels Hauptsponsor aus der ersten Liga verabschiedet hatten. Vier Jahre nach seiner Gründung. Auch ein verzweifelter offener Brief der Springdeiferl zwei Wochen vor dem endgültigen Aus hatte nichts mehr bewirkt. Mit den Profis verschwanden auch sie von der Bildfläche. Nun sind die Hachinger wie Phönix aus der Asche emporgestiegen. Sie spielen kommende Saison als sportlicher Aufsteiger nicht nur in der zweiten Liga, sondern zudem per Wildcard als Kooperationspartner von Hypo Tirol Innsbruck - dem es in Österreich zu langweilig geworden war - sogar wieder im deutschen Oberhaus. Und inzwischen gibt es auch wieder einen Fanklub. Der Springdeiferl-Nachfolger heißt ""Hachinga Hammerblock"". Am 3. August war die Gründungsversammlung, im Stüberl des Wirtshauses Althaching. Dort also, wo auch die Springdeiferl früher ihre Stammtische abgehalten haben. Und genau dort, wo die TSV-Volleyballer vor 17 Jahren ihren ersten Bundesliga-Aufstieg gefeiert haben, wie Mihai Paduretu feststellt. Der Klub-Geschäftsführer hat es sich nicht nehmen lassen, auch vorbeizukommen zur Taufe. ""Er hat deutlich gemacht, dass Generali Haching Geschichte ist und nun ein neues Projekt angestoßen wird. Und er freut sich, dass so viel neue Dynamik hineinkommt"", sagt Bernhard Eiter, der neue Vorsitzende des Hachinga Hammerblocks. Am 17. September wollen sie erstmals auf der Tribüne sitzen, zum Zweitliga-Saisonauftakt, der die Hachinger ausgerechnet zum Derby nach Grafing führt. Der Hammerblock ist noch vor dem Aufstieg von Hachings Volleyballern in die zweite Liga entstanden, beim Auswärtsspiel in Deggendorf im vergangenen Frühjahr. Es war ein dramatisches Fünfsatz-Match, vielleicht hätten sie es nicht gewonnen ohne ihre paar Unterstützer. Eiter erinnert sich, ""dass einer von uns immer diesen riesigen Plastikhammer geschwungen hat"". So entstand der Name Hachinga Hammerblock. Im letzten Spiel der Saison stand die kleine Fangemeinde schon in einheitlichen grünen Trikots, samt Schriftzug - auf der Tribüne. Anfang August ließ Eiter nun im Althaching mit 20 Gleichgesinnten den Hammerblock erblühen, sie verabschiedeten eine Satzung, ernannten neben dem Vorsitzenden Eiter einen Schriftführer und eine Kassierin, beschlossen einen Jahresbeitrag von 20 Euro, ermäßigt 10. Wobei sie mit der Eintragung des Vereins warten wollen. ""Noch sind wir zu klein, da geht es auch ohne e.V."", sagt Eiter. Der Hachinga Hammerblock hat sich in Alpengrün formiert. Ob seine Unterstützung wirklich bis nach Innsbruck trägt, muss sich zeigen. Eiter kümmert sich selbst um den Facebook-Auftritt, Instagram-Twitter-Offensiven soll es nicht geben. Sie wollen auch nicht die Herrschinger kopieren mit ihren Spaßvideos im Internet. Sie sind gerade vor allem ganz analog dabei, Flyer zu drucken, einen Spielplan in Visitenkarten-Format zu entwickeln, ein zwei mal ein Meter großes Banner zu kreieren. Vier der Trommeln, die früher die Springdeiferl benutzten, haben sie in einem Abstellraum der Sporthalle am Utzweg gefunden, sie werden gerade auf Vordermann gebracht. Sie suchen Kontakt zu Fanklubs in Berlin, in Friedrichshafen - und natürlich auch in Innsbruck Und sie suchen Kontakt zu anderen Fanklubs, dem 12. Mann von Meister Berlin, den Bluebears aus Friedrichshafen, auch mit den Innsbruckern wollen sie sich vernetzen - wenn sie schon sportlich verschmelzen. Und natürlich später zu den Heimspielen auch nach Österreich reisen. Doch da wird es ziemlich kompliziert. Denn während so ziemlich alle Volleyballfreunde in Unterhaching den TSV in der zweiten Liga unterstützen wollen, betrachten manche das deutsch-österreichische Erstligaprojekt durchaus mit Skepsis. Dass die Unterhachinger in Zuspieler Georgi Topalov und Außenangreifer Jonas Sagstetter gerade einmal zwei Spieler im grenzüberschreitenden Profiteam stellen, ist ihnen etwas zu wenig. Sie fragen sich, wie sie ein Team bei Heimspielen - die großteils in Innsbruck ausgetragen werden - anfeuern sollen, das nicht nur geografisch sehr weit entfernt von ihnen ist. Sondern auch von ihren Herzen. Immerhin soll in Innsbruck trainiert werden, 100 Prozent der Sponsoren kommen von dort, die Österreicher halten 74 Prozent der Anteile, stellen Manager, Sportdirektor, Trainer. ""Diese Mannschaft hat für mich nichts mehr mit Unterhaching zu tun"", sagt zum Beispiel Monika Artmann, die einstige Fanklub-Vorsitzende der Springdeiferl. Früher hat sie Stammtische, die Trommeln und eine riesige Fahne für Heimspiele und Auswärtsfahrten organisiert, viel Zeit in den rund 40 Mitglieder starken Fanklub investiert. Noch heute trifft sie sich jeden Monat mit einem Dutzend der Volleyballfans. Den Gründern ist völlig klar, dass noch die Identifikation fehlt, dass da was zusammenwachsen muss ""Die Springdeiferl gibt es also noch"", sagt Artmann, zumindest informell. Sie findet es schade, dass sich bisher niemand aus dem neuen Fanklub mit ihr ausgetauscht hat. Denn Sympathisantin des TSV ist sie ja noch immer, Artmann kann sich auch durchaus vorstellen, zum einen oder anderen Heimspiel nach Innsbruck zu fahren. ""Wenn denn ein Bus organisiert wird, in dem auch Nicht-Fanklub-Mitglieder willkommen sind"", sagt sie. Der Neustart ist eben auch für den TSV Unterhaching eine Reise ins Ungewisse. Zugleich soll es ja Kooperationen im Nachwuchsbereich geben, am Ende des auf drei Jahre angelegten Projekts könnten die Hachinger, so der Plan, wieder ein deutsches Spitzenteam sein - in welcher Form auch immer. Das Projekt ist also auch eine gewaltige Chance für den viermaligen Pokalsieger, der einst eine große Nummer war im deutschen Volleyball. Den Gründern des Hammerblocks ist völlig klar, dass noch Identifikation fehlt, dass da etwas zusammenwachsen muss zwischen Unterhaching und Innsbruck. ""Es kann schiefgehen, aber langfristig Volleyball in Unterhaching auch viel Gutes bringen"", sagt Bernhard Eiter, der Vorsitzende. Er findet: ""Man sollte dem Projekt eine Chance geben. Und ich hoffe, dass es am Ende eine Erfolgsstory wird."" SZ-Serie, Folge 4. Bisher erschienen: Pooligans, BC Dachau (19.8.), Bigreds, FCB-Basketball (10. August), Queerpass, schwul-lesbischer Fanklub des FC Bayern (16. August)",Zwischen Unterhaching und Innsbruck: Um den Erstliga-Neuling Alpenvolleys hat sich der neue Fanklub Hachinga Hammerblock gebildet. Dessen Herz schlägt freilich auch für das heimische Zweitligateam.,muenchen,https://www.sueddeutsche.de/muenchen/sport/sz-serie-fanbeziehung-vorgebirgstrommler-1.3636326,"""SZ-Serie: ""Fanbeziehung"" - Vorgebirgstrommler""",00/08/2017,Hachinga Hammerblock - Neuer Fanclub im alten Gewand,Der Hammerblock ist der Nachfolger des ehemaligen Springdeiferl Fanklubs des TSV Hachings und begleitet die Volleyballer bei ihrem sportlichen Aufstieg.,"TSV Haching, Volleyball, Fanklub, Springdeiferl, Hachinga Hammerblock, Aufstieg, Tribüne, Trommeln, Althaching, Grafing",Der neue Fanklub Hachinga Hammerblock ist bereit für den sportlichen Aufstieg der Volleyballer des TSV Haching! Wir begleiteten ihn auf der Tribüne und erlebt die Trommeln und alten Gewänder in Aktion! #TSVHaching #Volleyball #Fanklub #HachingaHammerblock #Aufstieg 223,"Keine zwei Jahre ist es her, da spielten sich in Kirchheim beinahe surreale Szenen ab: Der TSV Gilching-Argelsried hatte soeben durch einen 2:0-Sieg im Relegationsspiel gegen den gastgebenden KSC die Qualifikation für die Landesliga geschafft, es goss wie aus Eimern und Trainer Wolfgang Krebs versuchte ganz alleine, immer und immer wieder aus 30 Metern Torentfernung die Querlatte zu treffen. Seine Art, mit dem unerwarteten Erfolg umzugehen. Nun ist es durchaus im Bereich des Möglichen, dass die ""Guichinger"" auch die Landesliga bald hinter sich lassen. An diesem Samstag (14 Uhr) treten sie zu einem direkten Endspiel an, als Dritter beim Zweiten, dem FV Illertissen II. Wenn sie gewinnen, gehen sie in der Südwest-Staffel als Zweiter durchs Ziel. Damit wäre die Mannschaft von Wolfgang Krebs schon wieder in der Relegation - mit der Möglichkeit, erstmals in der Klubgeschichte in die Bayernliga aufzusteigen. Dass sich diese Perspektive überhaupt eröffnet, ist für den Coach eine Sensation: ""Ich hätte vor der Saison nie damit gerechnet, dass wir über 50 Punkte holen"", sagt der 51-Jährige. Das Endspiel um Rang zwei hinter dem souveränen Meister Nördlingen werde man genießen. Die Tatsache, auf jeden Fall unter den ersten Vier in der Tabelle zu landen, mache ihn zufrieden, versichert Krebs. Die Planungen des Vereins seien jedenfalls auf die Landesliga und nicht auf die Bayernliga ausgerichtet. Christian Wörns ist mit der zweiten Mannschaft der Löwen fast gerettet. Heiß her geht es an diesem letzten Spieltag auch in der Landesliga Südost. Weniger oben, da steht der SV Türkgücü-Ataspor als Meister und Aufsteiger fest; der SC Eintracht Freising geht als Zweiter definitiv in die Relegation. Aber unten kämpfen noch zwei Teams aus der Region München um den Klassenerhalt: Aktuell liegt der TSV Moosach (37 Zähler) einen Punkt über dem Strich, allerdings ist bei den Kickern aus dem Landkreis Ebersberg zuletzt das Chaos ausgebrochen. Nachdem durchgesickert war, dass das Trainerduo Florian und Markus De Prato wohl nach der Saison entgegen bisheriger Verlautbarungen ersetzt werden sollte, waren beide zurückgetreten - und die Mannschaft weigerte sich anzutreten. Seit Tagen schweigen die Vorstände dazu, offenbar lassen sie ihre Ämter vorübergehend ruhen, eine angekündigte Presseerklärung ging nie raus. Um den Klub nicht kampflos in den Untergang gehen zu lassen, beschlossen Spieler wie Trainer vor Wochenfrist, die Saison nun doch regulär zu Ende bringen, im Idealfall ohne Relegation. Um diese ganz sicher zu vermeiden, ist ein Sieg beim Tabellensechzehnten ESV Freilassing (35 Punkte) nötig, der frühere Verein von Paul Breitner wird aber seinerseits alles tun, um den Abstieg zu vermeiden. Direkt runtergehen können die Moosacher übrigens nicht mehr, sie liegen zwar nur drei Zähler vor dem Tabellen-17. Manching (34 Punkte), haben jedoch den direkten Vergleich mit dem SVM für sich entschieden (4:1/3:3). Geretsried verliert Quartett Der Landesligist TuS Geretsried verliert zur kommenden Saison vier Stammspieler. Benedikt Buchner wechselt zum Bezirksligisten 1. FC Penzberg, Markus Baki steigt eine Spielklasse auf und geht zum künftigen Bayernligisten SV Türkgücü-Ataspor München. Besonders bitter sind für den TuS, aktuell Fünfter der Landesliga-Staffel Südost, die Weggänge von Marinus Poschenrieder und Michael Bachhuber, die zum Ligakonkurrenten FC Deisenhofen wechseln. Gerade Eigengewächs Bachhuber dürfte schwer zu ersetzen sein: In 96 Landesliga-Spielen kam der Offensivakteur auf 25 Tore. SZ Das Schicksal des Direktabstiegs bleibt auch dem TSV Neuried (36 Punkte) erspart, der wie Moosach erst in der vergangenen Saison in die Landesliga geklettert war und vor dem letzten Spieltag auf dem ersten Relegationsrang 14 liegt. Der langjährige Trainer Davide Taurino, 41, hat bekanntgegeben, dass er seinen Posten nach der Saison an den 27-jährigen Marco Gühl abgibt. Taurino wird aber als Sportlicher Leiter und A-Jugendtrainer in Neuried weitermachen. Und er will mit Sicherheit die Trainerbank nicht als Absteiger verlassen: Ihre famose Aufholjagd mit zuletzt sechs Partien ohne Niederlage (davon fünf Siege) soll nun mit einem Sieg gegen den Siebten Pfarrkirchen und womöglich dem Verlassen der Relegationsplätze gekrönt werden. Doch nicht nur in der Landesliga ist das Hauen und Stechen um den Klassenerhalt in vollem Gange, in der Bayernliga stellen sich bereits an diesem Freitagabend (alle Spiele 18.30 Uhr) die letzten Weichen. Wobei für den BCF Wolfratshausen die Teilnahme an der Relegation feststeht. Die Farcheter können den direkten Ligaverbleib nicht mehr schaffen: Sie liegen vor dem abschließenden Heimspiel gegen den SV Kirchanschöring drei Punkte hinter dem Tabellen-14. TSV 1860 II, haben aber den direkten Vergleich verloren (1:3/2:1). Andererseits beträgt der Vorsprung auf den ersten direkten Abstiegsplatz drei Zähler, gegenüber dem dort rangierenden TSV Landsberg hat der BCF den Direktvergleich für sich entschieden. Bleibt also die Relegation und wie im Vorjahr eine unfreiwillige Verlängerung der Spielzeit. ""Das Hauptziel haben wir erreicht"", sagte Wolfratshausens Assistenztrainer Michael Rödl nach dem 3:0-Erfolg gegen Vilzing vor einer Woche. Nun gehe es darum, sich mit einem Sieg gegen Kirchanschöring in eine möglichst gute Ausgangsposition zu bringen, um auch dem scheidenden Trainer Marco Stier und Weggängen wie Torjäger Marian Knecht und wohl auch dessen Angriffspartner Angelo Hauk einen guten Abschied zu ermöglichen. Nur noch theoretischer Natur sind die Abstiegssorgen des TSV 1860 München II: Vom aktuell 14. Tabellenplatz der Süd-Staffel sind Christian Wörns' Löwen nicht mehr zu verdrängen. Bleibt die Frage, ob der Vierzehnte der Bayernliga Nord am Ende einen besseren Punktequotienten hat als der aus dem Süden. Im Norden liegt die SpVgg Weiden derzeit bei einem Quotienten von 1,12 Punkten pro Spiel; die Sechziger haben 1,20 Zähler pro Partie. Ein Unentschieden in Holzkirchen würde der Löwen-U21 also in jedem Fall reichen.",In der Bayernliga geht es für die Münchner Löwen um den Ligaverbleib. Noch spannender ist das Saisonfinale allerdings in den Landesligen.,muenchen,https://www.sueddeutsche.de/muenchen/sport/amateurfussball-auf-den-letzten-metern-1.3984200,Amateurfußball - Auf den letzten Metern,00/05/2018,Guichinger auf Bayernliga-Kurs,TSV Gilching-Argelsried könnte in die Bayernliga aufsteigen. Lesen Sie hier mehr über das Endspiel gegen FV Illertissen II.,"TSV Gilching-Argelsried, Bayernliga, Endspiel, FV Illertissen II, Wolfgang Krebs, Relegation, Landesliga, Meister, Nördlingen, Südost, ESV Freilassing, Abstiegskampf, TuS Geretsried, Marinus Poschenrieder, Michael Bachhuber, FC Deisenhofen",Mit einem Sieg gegen FV Illertissen II könnte TSV Gilching-Argelsried zum ersten Mal in der Klubgeschichte in die Bayernliga aufsteigen. Lesen Sie hier mehr über das Endspiel. #TSVGilchingArgelsried #Bayernliga #Endspiel #FVIllertissenII #Aufstieg #Relegation 224,"Die Vorgeschichte dieses Duells war schon brisant genug: Vor einem halben Jahr hatte sich der FC Pipinsried in der Relegation gegen die SpVgg Greuther Fürth II den Aufstieg in die Regionalliga gesichert. Dort wiederum hatte man den ersten Dreier ebenfalls gegen Fürth eingefahren - am grünen Tisch, weil die Kleeblätter nach einer Gewitterpause nicht mehr auf dem Rasen erschienen waren. Am vergangenen Samstag nun wurde die noch junge, aber intensive Rivalität zwischen den beiden Teams um ein weiteres Kapitel bereichert: Pipinsried drehte in der Nachspielzeit die Partie und gewann 2:1. In einem lange ausgeglichenen Spiel war Fürth ""aus dem Nichts"", so der sportliche Leiter Roman Plesche, in Führung gegangen, ein abgefälschter Schuss von Marco Wiedmann blieb für Pipinsrieds Torwart Thomas Reichlmayr unhaltbar (44.). Die neu organisierte Abwehr - der FC spielte erst zum dritten Mal mit einer Dreierkette - geriet nach der Pause in Bedrängnis, Fürth hatte mehrere Chancen zum 2:0. ""Da haben wir Glück gehabt"", sagte Plesche. Der FC hatte abwartend gespielt, so reichten diesmal die Kräfte, um gegen Ende nochmals zuzulegen. Im wahrsten Sinne: Insgesamt kassierte Pipinsried neun gelbe Karten. ""So etwas habe ich noch nie erlebt, bei jedem Foul zog er eine raus"", erzählte Plesche. Fälschlicherweise habe der Unparteiische kurzzeitig auch noch Arbnor Segashi Gelb-Rot gezeigt, sich dann aber dafür entschuldigt. ""Er hatte komplett den Überblick verloren"", fand Plesche. Einen korrekten Platzverweis gab es auch noch: für einen Fürther. Stefan Maderer trat gegen Markus Achatz nach und musste in der 89. Minute vom Platz. So gab es für Pipinsried mehr Räume, auch bei Standards. Christoph Burkhard schlug in der 90. Minute eine Freistoßflanke, der Ball landete bei Kasim Rabihic. Mit einer Körpertäuschung und einem platzierten Schuss traf er zum 1:1. Für Rabihic war es der dritte Treffer im dritten Spiel. ""Wir wären mit dem Unentschieden schon zufrieden gewesen"", sagte Plesche, doch es kam noch besser. 94. Minute, Eckball von Burkhard, die Kopfballabwehr landete beim eingewechselten Ünal Tosun, und der traf aus 20 Metern. ""Das ist wie ein Traum"", freute sich Präsident Konrad Höß über den zweiten Sieg in Serie und Tabellenplatz zwölf. Ein fitter Rabihic habe daran ebenso seinen Anteil wie seine eigenen Warnungen, endlich defensiver zu spielen. Doch nun warnt der Chef erneut: Die Partie am Samstag gegen den Letzten Unterföhring werde sehr schwer. Spielertrainer Fabian Hürzeler könnte wieder in der Startelf stehen, er habe nach einer anstrengenden Trainerlehrgangswoche erschöpft gewirkt, sagte Plesche. In Fürth hatten sie seinen Job mit erledigt, auch in Sachen Karten: Hürzeler ist insgesamt schon vier Mal gesperrt gewesen. Am Samstag könnte er aber für den nun gesperrten Philip Grahammer spielen.",Die Hürzeler-Elf holt in einer verrückten Schlussphase in Fürth nach 0:1-Rückstand durch Tore von Kasim Rabihic und Ünal Tosun doch noch drei Punkte.,muenchen,https://www.sueddeutsche.de/muenchen/sport/fc-pipinsried-neun-gelbe-ein-dreier-1.3736458,"Neun Gelbe, ein Dreier",00/11/2017,"Duell, Dreier, Sieg - Pipinsried triumphiert",Pipinsried dreht das Spiel gegen Fürth in der Nachspielzeit und gewinnt 2:1. Lesen Sie mehr über das brisante Duell und den aufregenden Sieg.,"FC Pipinsried, SpVgg Greuther Fürth II, Regionalliga, Rivalität, Nachspielzeit, gelbe Karten, Platzverweis, Kasim Rabihic, Ünal Tosun, Trainerlehrgang","Ein spannendes Spiel, eine brisante Rivalität, und am Ende triumphiert Pipinsried! Lesen Sie hier mehr über den dramatischen Sieg: #Pipinsried #Fürth #Regionalliga" 225,"Das zurückliegende Wochenende wird in der DEL-Historie des EHC München kein allzu umfängliches Kapitel bekommen. Das Team von Trainer Don Jackson gewann einmal knapp, 3:2 nach Verlängerung gegen Hamburg, und verlor einmal knapp, 2:3 am Sonntag in Ingolstadt - nicht außergewöhnlich, eher business as usual. Wenn etwas bemerkenswert war, dann die Tatsache, dass der EHC in Ingolstadt erstmals nach sechs Spielen ohne Punkte blieb. Und doch war das vergangene Wochenende für einen Münchner ein besonderes. Es war so etwas wie der Start in eine neue Saison - und das am 41. von 52 Spieltagen der Deutschen Eishockey-Liga. Vier Spiele hatte Jeremy Dehner im September nach seinem Wechsel von Jokerit Helsinki via Salzburg nach München gerade erst gemacht, als ein Adduktorenriss im rechten Bein ihn für Monate außer Gefecht setzte. Gegen Hamburg feierte der amerikanische Verteidiger sein Comeback und freute sich danach über einen ""guten Anfang"". Diesen Eindruck bestätigte er auch in Ingolstadt. Dehner war in vielen entscheidenden Situationen auf dem Eis, etwa in Überzahl oder in der letzten Minute, als Jackson Torhüter Niklas Treutle für einen weiteren Feldspieler vom Eis nahm, um die Verlängerung zu erzwingen. Sogar seinen ersten Scorerpunkt nach seinem Comeback verbuchte Dehner: Zum 2:3 von Dominik Kahun (57.), das den EHC noch einmal ins Spiel zurückbrachte, lieferte er eine Vorlage. Jackson hatte zuletzt mehrmals betont, dass Dehner bereits seit Wochen im Training sei und seine Rückkehr bevorstehe. Nun, da er wieder auf ihn zählen kann, hob er Dehner gleich hervor. Der 27-Jährige sei ""ein großes Plus für unser Team"", sagte der EHC-Coach und lobte Dehners Pass-Qualitäten: ""Jeremy ist ein Spieler, der sehr gut weiß, wie man die Scheibe bewegt."" Die Gedanken kreisen um Schwenningen: Helmut de Raaf winkt nach zehn Jahren als Nachwuchs- und Co-Trainer wieder ein Chefposten in der DEL. Der mit 1,76 Meter eher klein gewachsene Verteidiger zeigte in beiden Spielen seine läuferische Klasse. Viel laufen, ""smart"" spielen und sich aus ""Schwierigkeiten"" heraushalten: Das ist Dehners Maxime, ""denn viele Spieler sind größer als ich"". Mit feiner Schlittschuhtechnik ist der Abwehrspieler indes prädestiniert dafür, die Scheibe mit Tempo aus dem eigenen Drittel zu führen. Das Wichtigste für Dehner ist aber, dass er endlich wieder im Spiel ist. Die vier Monate seien ""hart"" gewesen, sagt er, nach der Operation durfte er sechs Wochen lang nichts machen, dann startete die lange Rehabilitationsphase. Die Zeit ohne Eis war so lang, dass er nicht mehr genau weiß, wann er erstmals wieder auf dem Eis stand. Dehner durchlief einen ""sehr langsamen Prozess"", in dessen Verlauf seine Familie ihn stützte. ""Sie hat mir geholfen, den Fokus auf die positiven Dinge zu richten, und meine Gedanken von den negativen Aspekten ferngehalten"", erzählt er. Während Dehner gewissermaßen durch die Drehtür wieder hereinkommt, scheint Co-Trainer Helmut de Raaf den Weg in die andere Richtung zu gehen: Der 53-Jährige wird von den Schwenninger Wild Wings umworben. Am Neckar könnte der neunmalige Nachwuchs-Meister mit den Mannheimer Jungadlern erstmals nach einem Intermezzo 2004/05 in Mannheim wieder einen DEL-Cheftrainerposten übernehmen. Die Verhandlungen seien ""schon ziemlich weit"", sagte Wild-Wings-Geschäftsführer Michael Werner dem Schwarzwälder Boten, ""aber wir sind uns noch nicht ganz in allen Punkten einig"". De Raaf, der in Ingolstadt krankheitsbedingt nicht an der Bande stand, bezeichnet den Tabellenletzten als ""sehr interessante Station"" und bestätigte ""Interesse von beiden Seiten"" sowie Gespräche mit Jürgen Rumrich, der am 1. Februar seinen Job als Sportmanager bei den Wild Wings antreten wird. Rumrich und de Raaf kennen sich aus gemeinsamen Nationalmannschaftszeiten. Jackson erklärte, dass er den ehemaligen Top-Torhüter auch kommendes Jahr ""liebend gerne"" an seiner Seite hätte, sagte aber auch, dass er ihm die Chance auf eine ""bessere Position"" nicht verbauen würde. De Raaf ließ durchklingen, dass die Entscheidung noch in dieser Woche fallen könnte. ""Guter Anfang"": Jeremy Dehner, 27, hat nach verletzungsbedingter Pause seine DEL-Spiele Nummer fünf und sechs unbeschadet überstanden. Schon am Dienstag wird sich zeigen, wie gut der EHC die Niederlage vom Sonntag verkraftet hat. Dann gastieren die Münchner in Düsseldorf (19.30 Uhr) - mit Dehner, aber voraussichtlich ohne Garrett Roe (Oberkörperverletzung) und Richie Regehr (Krankheit), die bereits in Ingolstadt fehlten, sowie Matt Smaby, der nach einem Check in der Kabine verschwand.",Kurz vor der entscheidenden Phase der Saison begrüßt der EHC München den monatelang verletzten Jeremy Dehner wie einen Zugang - dafür steht Co-Trainer Helmut de Raaf vor dem Wechsel nach Schwenningen,muenchen,https://www.sueddeutsche.de/muenchen/sport/deutsche-eishockey-liga-rueckkehr-durch-die-drehtuer-1.2321997,Rückkehr durch die Drehtür,00/01/2015,EHC München - Comeback von Jeremy Dehner beflügelt Team,Nach viermonatiger Verletzungspause feiert Jeremy Dehner ein erfolgreiches Comeback und hilft dem EHC München gegen Ingolstadt. Erfahren Sie hier mehr.,"EHC München, Jeremy Dehner, Comeback, Verletzungspause, DEL, Ingolstadt, Verteidiger, Schlittschuhtechnik, Rückkehr, Rehabilitationsphase",Nach vier Monaten Pause kehrt Jeremy Dehner erfolgreich ins Spiel zurück und bringt den EHC München zurück auf die Erfolgsspur! #EHC #DEL #Comeback #JeremyDehner #Schlittschuhtechnik 226,"Es ist zweieinhalb Jahre her, dass Stefan Mienack sie entdeckte. Sonderlich schwer dürfte das dem Trainer der deutschen U-16-Basketballerinnen nicht gefallen sein: Emily Bessoir ragte damals aus der U-15-Bayernauswahl heraus, in jeder Hinsicht: Mit 13 Jahren war sie knapp 1,90 Meter groß. Aber da war mehr. Mienack sah eine ""selbstbewusste, technisch und koordinativ starke"" Flügelspielerin mit ""einem guten Distanzschuss"" und einer für ihre Körpergröße ungewöhnlich guten Ballbehandlung. Inzwischen ist die Münchnerin 15 Jahre alt, 1,92 Meter groß und hat sich im Zweitliga-Frauenteam der TS Jahn München durchgesetzt. In Mienacks U16 ist sie als Jüngste eine der Leistungsträgerinnen. Ende 2015 hat der Bundestrainer sie in seinen Kader berufen, auf dass die Münchnerin schon mal hineinschnuppern könnte in sein Team. Doch schon während der Europameisterschaft im Sommer 2016 war sie mehr als eine Ergänzungsspielerin. Sie gewann mit Deutschland Silber. In diesem Jahr, in dem Bessoir in der U-17-Bundesliga Topscorerin war und zur wertvollsten Spielerin gewählt wurde, steht wieder eine EM an, in Bourges (Frankreich). Auf dem Plakat zum Turnier ist sie als eine von vier Spielerinnen groß abgebildet. ""Klar ist der EM-Titel das größte Ziel"", sagt sie. Die Jüngste, aber schon eine der Besten bei der TS Jahn und in der deutschen U16: Emily Bessoir, 15 Jahre alt, 1,92 Meter groß. In den vergangenen Wochen war Bessoir gehandicapt, wegen einer Fußfehlstellung hatte sie Schmerzen, konnte wenig trainieren. Doch pünktlich zum nächsten Großereignis ist sie fit. Vergangene Woche stand das European Youth Olympic Festival (EYOF) in Györ/Ungarn auf dem Plan, ehe es am Freitag mit der EM in Bourges mit dem ersten Vorrundenspiel gegen die Niederlande weitergeht. Dort hofft Bessoir zunächst ""auf den Gruppensieg und die Qualifikation für die U-17-WM"". Platz fünf würde reichen, um sich für das Turnier im kommenden Sommer in Rosario/ Argentinien zu qualifizieren. Beim EYOF war Bessoir gut drauf. In diesem olympischen Jugendturnier messen sich 14- bis 18-Jährige aus 50 Nationen unter anderem in Leichtathletik, Schwimmen, Radfahren, Judo, Tennis, Handball und Volleyball. Die Basketballerinnen erwischten einen holperigen Auftakt mit einer Vorrundenniederlage gegen Gastgeber Ungarn (40:60), bei der sich auch Bessoirs Trainingsrückstand zeigte. Doch nach deutlichen Siegen gegen Litauen (75:50) und Tschechien (90:37) erreichte das Team das Halbfinale gegen Europameister Spanien - wo es allerdings 39:44 unterlag. Nach einer weiteren Niederlage gegen die Türkei im Spiel um Platz drei beendeten die deutschen Basketball-Mädchen das EYOF auf dem vierten Platz. Bessoir wurde in drei Partien Topscorerin. Von Geyr pausiert Das Basketball-Frauenteam der TS Jahn München ist ohne Magdalena von Geyr kaum vorstellbar. Doch im September, wenn die neue Saison beginnt, muss der Zweitligist auf seine Spielführerin und Topscorerin verzichten. Die ehemalige Nationalspielerin ist schwanger, Ende November erwartet sie ihr Baby. Ganz aufhören mit dem Sport will die 33-Jährige nicht. ""Zunächst ist nur eine Pause angedacht"", sagt sie. Dass Basketball ihre große Leidenschaft ist, bewies von Geyr noch Anfang Juli: ""Da sind wir mit Deutschland Ü-30-Weltmeister geworden."" Die mehr oder weniger privat organisierte WM fand in der Toskana statt. Von Geyr spielte mit Caroline Sterner im deutschen Team zusammen, das Chile im Finale besiegte. Mit Sterner war sie einst in der Bundesliga für den MTSV Schwabing aktiv. Von Geyrs Ausfall ist eine enorme Schwächung für Jahn München, zumal Jezabel Ohanian ihre Karriere beendet hat und Nachwuchshoffnung Leonie Fiebich wegen eines Kreuzbandrisses nicht einsetzbar ist. Verstärkung aus dem Ausland kann und will sich der Vorjahressiebte nicht leisten. ""Die jungen Spielerinnen müssen jetzt Farbe bekennen"", fordert Jahn-Manager Armin Sperber. Einige Talente aus der Nachwuchsbundesliga sollen Verantwortung übernehmen, etwa Emily Bessoir, 15, oder Johanna Häckel und Lea Pfeifer, beide 16. Kontinuität herrscht beim Jahn auf der Trainerbank. Rüdiger Wichote, 47, seit 2011 im Amt, hat seinen Vertrag verlängert. Karl-Wilhelm Götte Das EYOF war mehr als nur ein Vorbereitungsturnier. ""Jedes Mal, wenn ich das Deutschland-Trikot tragen darf, ist das eine Riesenehre für mich"", sagt Bessoir. Auch Bundestrainer Mienack hatte zuvor gesagt: ""Wir sind stolz, dabei zu sein."" Dennoch habe die anstehende WM natürlich den noch größeren Stellenwert. Dort kann der Nationalcoach vor allem auf seine Verteidigung bauen, eine der Kernkompetenzen der Rebound-starken, groß gewachsenen deutschen Mannschaft. Aber eben auch auf Bessoirs Vielseitigkeit. ""Ob auf dem Flügel, direkt am Korb, oder auch mal als Stütze für die Aufbauspielerinnen: Emmy kann der Mannschaft auf fast allen Positionen helfen"", sagt Mienack.","Emily Bessoir, 15, von der TS Jahn München bereitet sich mit der deutschen U16 auf die Europameisterschaft in Bourges vor. Die Jüngste im Team ist auch die Beste.",muenchen,https://www.sueddeutsche.de/muenchen/sport/basketball-grosse-hilfe-1.3613520,Sport in der Region,00/08/2017,Emily Bessoir - Talente im Basketball,Die Münchnerin gehört zu den größten Talenten im deutschen Basketball. Hier gibt es die neuesten Infos zu ihrem Weg an die Spitze!,"Emily Bessoir, Basketball, Talent, U-17-Bundesliga, EM, EYOF, TS Jahn München, Deutschland, Topscorerin, Silber, Fußfehlstellung",Mit 15 Jahren ist Emily Bessoir schon eine der Besten im deutschen Basketball. Bei der EM gewann sie bereits Silber. Jetzt will sie auch beim EYOF und der U-17-Bundesliga durchstarten! #EmilyBessoir #Basketball #Talent #Deutschland 227,"Mit ein wenig Sarkasmus in der Stimme bedankte sich Thomas Seethaler hernach bei Daniel Bierofka, dafür, dass er Nico Karger schon nach einer guten Stunde ausgewechselt hatte. Die Niederlage im Toto-Pokal-Achtelfinale wäre für den FC Unterföhring womöglich sogar noch höher ausgefallen als 0:4, verdient gewesen wäre es allemal nach dem total verkorksten Auftritt beim TSV 1860 München. Karger blieb der einzige Torschütze an einem stimmungsvollen Abend, der mit einem ""Berlin, Berlin, wir fahren nach Berlin"" aus der Westkurve endete, in Anspielung daran, dass der Sieger des Toto-Pokals für den DFB-Pokal qualifiziert ist. Bis Berlin müssten allerdings trotzdem erst noch acht weitere Spiele gewonnen werden. ""Ab jetzt geht's rund"", sagte Karger nach dem Spiel. Für die Auslosung am Freitag habe er keinen Wunschgegner, Lichtenfels nahe seiner Heimat sei ja gegen Würzburg ausgeschieden. Abseits der Pokal-Träumereien der Fans brachte der Dienstagabend für den Löwencoach schon einmal eine für die Gegenwart wichtige Erkenntnis: Daniel Bierofka hatte gesehen, dass seine jungen Spieler auch ohne die Leitlöwen Timo Gebhart (verletzt) und Sascha Mölders (geschont) selbstbewusst aufspielen können. Auch den verletzten Abwehrchef Felix Weber kann man schon zu den Routiniers zählen, er wurde durch Aaron Berzel ersetzt. Dass dabei ausgerechnet Nico Karger, auf dem Feld einer der dienstältesten Sechziger, einen besonders schönen Abend verlebte, dürfte Bierofka besonders gefreut haben. Schon deshalb, weil die Mannschaft, Karger inklusive, zuletzt eine schlechte Chancenauswertung gezeigt hatte. ""Er hat einiges drauf"", findet der Trainer. Als ehemaliger U-21-Coach kennt er den 24-jährigen Stürmer schon recht lange. Doch Karger hatte es nicht immer leicht. 100 Regionalliga-Spiele hat der Flügelstürmer schon bestritten, gemessen an seiner Zeit bei 1860 (seit 2009) ist das gar nicht einmal viel. Dass der vom früheren 1860-Nachwuchsleiter Ernst Tanner entdeckte Oberfranke noch kein gestandener Profispieler ist, liegt zum einen daran, dass er in seinen wenigen Zweitliga-Einsätzen noch kein Tor erzielt hat. Vor allem aber daran, dass er viel Verletzungspech hatte. Zu allem Überfluss traf es ihn oft zum Saisonstart, wenn es darum geht, sich in die Stammelf zu spielen. 2015 lief es dann mal richtig gut, von Oktober an schoss Karger plötzlich sieben Tore in acht Spielen, eines davon beim Derbysieg gegen den FC Bayern II. So erhielt er im März 2016 einen Profivertrag - und fehlte beim darauffolgenden Saisonstart wieder wegen eines Kapselrisses. Und weil Karger eher zu den ruhigeren Typen seiner Branche gehört, wurde es immer wieder aufs Neue recht still um ihn, wenn er mal eine Weile fehlte. Diesmal war er von Anfang an dabei und hat in Liga und Pokal schon neun Tore erzielt. ""Außen war's einfach, sie hatten großen Lücken zum Innenverteidiger"" sagte Karger über seine Treffer gegen Unterföhring. Er tobte sich aus und schoss unterschiedliche Tore: ein Schlenzer zum 1:0, platzierte Schüsse zum 2:0 und 3:0, ein Abstauber zum 4:0. Er tobte sich aus. Ein paar Tage davor hatte er, positiv formuliert, noch viel dazugelernt. Und erfahren, was er nicht so gut kann: ""Ich bin kein Spielmacher"", sagt er jetzt mit einem Lächeln. Beim 0:0 am vergangenen Freitag gegen den FC Ingolstadt II wurde Karger früh für den verletzten Gebhart eingewechselt und musste zentral hinter den Spitzen ran. Das gefiel ihm gar nicht, auf dem Flügel fühlt er sich wohl. ""In diesem System weiß jeder, was er zu tun hat"", sagt er über das offensive 4-3-3, in dem sich die vielen jungen Spieler nun austoben können. Bei Karger ist es eben so: Er muss sich wohlfühlen, um zu treffen. Aber wenn es dann mal so weit ist, dann geht's rund.","""Ich bin kein Spielmacher"", weiß Nico Karger, der im Totopokal Unterföhring mit seinen vier Treffern quasi alleine bezwang. Doch auch als 1860-Flügelstürmer war er nicht immer so auffällig wie heute.",muenchen,https://www.sueddeutsche.de/muenchen/sport/fussball-zurueck-in-der-wohlfuehlzone-1.3655257,Zurück in der Wohlfühlzone,00/09/2017,Karger schießt 4 Tore im Toto-Pokal-Achtelfinale,Wie Nico Karger beim Toto-Pokal-Achtelfinale den FC Unterföhring zum Sieg führte!,"Toto-Pokal-Achtelfinale, Nico Karger, FC Unterföhring, TSV 1860 München, Fußball, Pokal, Sieg, Oberfranke, Stürmer, Ernst Tanner",Was für eine Leistung! Nico Karger schießt den FC Unterföhring mit vier Toren ins Viertelfinale des Toto-Pokals. Lesen Sie hier mehr über das Spiel und Kargers Erfolg. #TotoPokal #NicoKarger #FCUnterföhring #Fußball #Erfolg 228,"Nur noch ein letztes Hindernis liegt zwischen Arrivederci und einer Portion Hafer. Ein letztes Mal muss der Hengst die Stangen in 1,45 Meter Höhe überspringen. Lawrence Greene sitzt angespannt und fokussiert im Sattel. Er forciert das Tempo, Arrivederci stößt sich kraftvoll von den Hinterbeinen ab und - geschafft! Als Greene und sein Pferd fehlerfrei den Parcours der Zwei-Phasen-Springprüfung hinter sich haben, wird es zum ersten Mal so richtig laut in der Olympiahalle. Keiner erhält an diesem Freitagabend so viel Applaus wie das Paar aus München. ""Die Munich Indoors sind für mich immer ein Highlight"", sagt Greene über sein Heimturnier. Der 27-Jährige ist in Dachau aufgewachsen. Er ist ein waschechter Bayer, auch wenn es sein Name nicht vermuten lässt. Ähnliches gilt übrigens für Arrivederci, den 15 Jahre alten bayrischen Staatshengst. ""Wir sind also ein rein bayrisches Paar"", erklärt Greene die Begeisterung auf der Tribüne. Am Ende reicht seine Vorstellung für den elften Platz im Preis von J.J. Darboven. ""Das lief super, ich bin sehr zufrieden"", sagt Greene. Generell ist er mit seinen Auftritten bei der viertägigen Pferdesportveranstaltung in der Landeshauptstadt ganz glücklich. Am Samstag landete er im Gold Cup mit DSP Askoto auf einem für ihn starken neunten Rang. Nach einem fehlerfreien Ritt - und unter dem großen Jubel der Zuschauer - verließ ihn im Stechen allerdings das Glück. Der zehnjährige Wallach verweigerte gleich am ersten Hindernis, Greene schied aus. Bei den Munich Indoors konnte er also nicht ganz an den Erfolg von vor knapp zwei Wochen in Nürnberg anknüpfen. Damals gewann er erstmals in seiner Karriere das Bayernchampionat. ""Dort messen sich die besten Reiter Bayerns. Das war schon richtig gut"", erzählt Greene mit einem Lächeln. An den besten Moment in seiner Karriere reicht das allerdings nicht ganz heran. Vor gut einem Jahr gewann er mit der deutschen Mannschaft den Nationenpreis in Bratislava. Der Höhepunkt seiner Karriere, wie Greene selbst sagt. ""Dann kommt das Bayernchampionat."" Marcus Ehning, (r.), ""Rider of the Year"", bespritzt den Zweiten Philip Rüping mit Champagner. Für die Abreise aus München hat er nun ein paar PS mehr. Angefangen hat für ihn alles mit der Leidenschaft seiner Mutter. Über die begeisterte Amateurreiterin bekam er Zugang zum Pferdestall, landete eines Tages auf dem Rücken eines Ponys und fand Gefallen am Reiten. Als ein neues Pony in den Stall kam, lief es nicht mehr so gut. ""Mit dem hatte ich kein Glück"", erzählt der Dachauer. ""Das hat mich immer runtergeworfen."" Greene legte eine Pause von der Reiterei ein. Erst nach langer Zeit traute er sich wieder auf ein Pferd. Doch dann hatte er ""richtig Spaß"". Mit der Ausbildung zum Profireiter machte Greene sein Hobby zum Beruf. Im August 2015 eröffnete er gemeinsam mit seiner Mutter eine eigene Reitanlage in Ampermoching im Landkreis Dachau. ""Viele haben mir gesagt: ,Nee, bau keinen Stall. Da hast du nur Ärger, Ärger, Ärger'."" Greene baute trotzdem und bereut nichts: ""Es ist viel Arbeit, aber ich habe auf jeden Fall richtig Spaß."" In dem Pensions- und Ausbildungsbetrieb ist Platz für 42 Pferde, einige davon trainiert Greene. ""Was mich so unheimlich fasziniert, ist die Ausbildung der jungen Pferde, zu sehen, wie sie wachsen, und ihr Potenzial zu fördern - und wenn man mit ihnen dann auch Erfolg hat."" Damit meint er unter anderem den Gewinn des Bayernchampionats mit Arrivederci, den Greene ebenfalls schon seit Jahren selbst trainiert. Und viele weitere Erfolge sollen noch folgen. Greenes Traum ist es, in die Weltspitze des Springreitens vorzustoßen. ""Mal ist man ein Stück näher dran, mal wieder ein Stück weiter Weg"", beschreibt er den schwierigen Weg nach oben. Ein Erfolg wie der in Nürnberg gebe aber natürlich Rückenwind. Den kann er gut gebrauchen, wenn er sich wie in München mit der internationalen Springreiterelite messen möchte. ""Dieses Jahr ist hier ein sehr gutes Starterfeld um Marcus Ehning und Ludger Beerbaum dabei"", sagte Greene. Das sei auch dem Parcoursbauer bewusst, der diesen entsprechend anspruchsvoll gestalte. ""Man muss sein Pferd sehr gut kennen, man muss wissen, wie es reagiert. Nur dann ist es möglich, fehlerfrei durchzukommen."" Greene gelang das an diesem Wochenende mehrmals, die Stars der Szene um Olympiasieger Beerbaum und Ehning gaben sich aber keine Blöße. Letzterer avancierte am Wochenende zum Gewinner der Munich Indoors, der von den insgesamt 30 000 Zuschauern nach jedem seiner zahlreichen Siege frenetisch gefeiert wurde. In gleich drei Serien holte sich der 42-Jährige den Gesamtsieg, der bedeutendste war der Gewinn der Riders Tour. Nach zuvor fünf zweiten Plätzen bei einem der bedeutendsten Spring-Wettbewerbe Deutschlands darf sich Ehning nun endlich Rider of the Year nennen - und dafür mit einem neuen Maserati nach Hause fahren. ""Wir haben tollen Sport gesehen, und auch die Stimmung war toll"", sagte Veranstaltungschef Volker Wulff. Lawrence Greene ist mit seinen Auftritten bei den Munich Indoors ""sehr zufrieden"". Auf Lawrence Greene wartete kein Luxussportwagen. Mit der Elite konnte er bei den Munich Indoors 2016 noch nicht mithalten. Doch er ist zuversichtlich, dass ""diese Leute"" in Zukunft ärgern kann. Das Münchner Publikum würde ihm zujubeln.",Lawrence Greene hat in diesem Jahr zum ersten Mal das Bayern-Championat gewonnen. Bei den Munich Indoors muss er der Weltelite den Vortritt lassen,muenchen,https://www.sueddeutsche.de/muenchen/sport/pferdesport-auf-dem-sprung-1.3247351,Pferdesport - Auf dem Sprung,00/11/2016,Arrivederci's letztes Hindernis,Lawrence Greene gewinnt in München und erzählt von seiner Leidenschaft für das Reiten und den Sport. Erfahre mehr darüber!,"Springreiten, München, Lawrence Greene, Pferde, Reiten, Training, Bayernchampionat, Weltspitze, Arrivederci, Pferdesport",Lawrence Greene gewinnt in München und erzählt von seiner Leidenschaft für das Reiten und den Sport. Erfahre mehr über seinen Weg zum Sieg und seine Zukunftsträume! #Springreiten #Pferdesport #München #Bayernchampionat 229,"So eine Serie hatte es lange nicht mehr gegeben für den SV Pullach: Drei Partien hatte der Titelverteidiger der Bayernliga Süd zuletzt nicht gewonnen, den beiden Remis gegen Kirchanschöring und Rain folgte zuletzt eine 0:3-Schlappe im Spitzenspiel gegen den neuen Spitzenreiter Heimstetten am Dienstag. Dass diese Resultate Spuren hinterlassen hatten bei den Isartalern merkte man in der Anfangsphase des Spiels bei Abstiegskandidat TSV Landsberg: Frühzeitig lag die Elf von Trainer Frank Schmöller 0:1 zurück, doch am Ende hieß es 2:1 für den Sportverein von der Gistlstraße. ""Trotz der schwierigen Woche und des frühen Dämpfers haben wir eine ganz starke Reaktion gezeigt. Ein hochverdienter Sieg"", resümierte Schmöller. Dass sein Team schon in der fünften Minute in Rückstand geriet, führte der Pullacher Übungsleiter auf einen dreifachen Fehler zurück: ""Zuerst schätzen wir einen Diagonalball falsch ein, dann machen wir auf Strafraumhöhe ein Foul und schließlich verlieren wir den Torschützen beim Freistoß total aus den Augen"", kritisierte der Coach. Sebastian Bonfert konnte ungehindert zum 1:0 für Landsberg einköpfeln. Es folgte eine ganz starke Drangphase der Pullacher, die aber einen Haken hatte: Der Ball wollte nicht ins Tor. Ludwig Reischls abgefälschter Versuch landete auf der Latte, Lukas Dotzler scheiterte an Torwart Philipp Beigl, Niklas Mooshofer köpfelte aus fünf Metern vorbei, Alexander Benede knapp übers Tor und Reischls Schuss aus fünf Metern klärten die Landsberger auf der Linie. ""Da habe ich mich schon gefragt, ob das heute noch was wird mit einem Tor"", sagte Schmöller. Doch seine Elf blieb fokussiert - und wurde in der 65. Minute belohnt: Michael Hutterer schlenzte die Kugel aus 20 Metern in den Winkel (65.). ""Ein wunderschönes Tor, Mike ist mit seiner Erfahrung vorangegangen"", lobte Schmöller. Es sollte der Türöffner für die Pullacher sein, fünf Minuten später drehte Dotzler die Partie endgültig, einen Konter schloss er mit einem satten Flachschuss aus 18 Metern ab, mit seinem 17. Saisontor übernahm er wieder die Spitze in der Bayernliga-Torschützenliste. Es war das Siegtor für die Raben, die nun in Lauerstellung auf Rang zwei hinter dem SV Heimstetten liegen. Schmöller stapelt erst einmal tief: ""Heimstetten hat eine massive Mannschaft, die Offensive ist kaum zu kontrollieren."" Dennoch sei sein Team keineswegs aus dem Meisterrennen: ""Wir sind Titelverteidiger und unser Rückstand beträgt nur zwei Punkte, nicht zwölf.""",Der ehemalige Spitzenreiter dreht einen frühen Rückstand gegen Landsberg und gewinnt nach drei sieglosen Spielen wieder.,muenchen,https://www.sueddeutsche.de/muenchen/sport/sv-pullach-serie-beendet-1.3736472,SV Pullach - Serie beendet,00/11/2017,Pullacher Aufholjagd,Pullach besiegt Landsberg nach frühem Rückstand und hält Anschluss an Spitzenreiter Heimstetten.,"Pullach, Bayernliga Süd, Titelverteidiger, Heimstetten, Raben, Torschützenliste, Konter, Spitzenreiter, Mannschaft, Meisterrennen",Pullacher Aufholjagd! Trotz früher Rückstand gewinnt der Titelverteidiger gegen Landsberg und hält Anschluss an Spitzenreiter Heimstetten. #Bayernliga #Pullach #Heimstetten #Torschützenliste 230,"Eine 2:0-Führung gegen den deutschen Meister verspielt, Abwehrroutinier Nikolai Duda auf dem Weg ins Krankenhaus und der direkte Wiederabstieg zwei Spieltage vor Saisonende: Die Hockey-Männer des Münchner Sportclubs hatten am vergangenen Sonntag alle Zutaten zusammengetragen, die für Frustration und düstere Zukunftsprognosen nötig sind. Unmittelbar nach dem Abpfiff des 2:3 (2:0) gegen den Mannheimer HC war die Ernüchterung auch überall auf dem Klubgelände zu spüren und zu hören. Ausgehebelt: Sten Brandenstein (li.) und seine Kollegen wehrten sich gegen den deutschen Meister Mannheimer HC nach Kräften, verloren aber nach einer 2:0-Führung das Spiel - und damit den Kampf um den Klassenerhalt. ""Super unnötig"" kommentierten Zuschauer wie Beteiligte, und meinten damit sowohl das Spiel als auch den Abstieg. Torhüter Frederik Gürtler lehnte derweil einsam am Fangzaun hinter seinem Kasten, seine Mitspieler lagen auf dem Kunstrasen verteilt. ""Wir haben eigentlich gedacht, dass Mentalität Qualität schlagen kann, und das auch eine Halbzeit lang gezeigt - wie bitter, dass wir jetzt trotzdem mit leeren Händen dastehen"", sagte Trainer Patrick Fritsche angemessen enttäuscht. Doch sein Gesichtsausdruck sagte etwas ganz anderes: Fritsche lächelte. Nicht gequält wie jemand, der die Sache professionell hinter sich bringen will, sondern wie einer, der noch nicht fertig ist und sich darüber freut. Das Spiel war bezeichnend für die Saison"", sagte Kapitän Felix Greffenius, der wohl aufhört Fritsche steht nach seinem ersten Jahr außerhalb jeder Diskussion, Klub und Spieler sind hoch zufrieden mit ihm. Dass er so kurz nach der schmerzhaften Niederlage aber schon Sinn für die Zukunft hatte, mochte auch daran liegen, dass der Abstieg den MSC nicht unerwartet erwischte. ""Das Spiel war bezeichnend für die Saison"", sagte Kapitän Felix Greffenius, ""man hatte in jedem Spiel das Gefühl, dass wir eine Chance haben, wenn wir am Maximum spielen - aber oft hat das Spielglück oder auch der letzte Biss gefehlt."" Keeper Gürtler ergänzte: ""Dass die drüben individuell einen Ticken besser sind, ist in der Liga halt so; wir haben es nicht geschafft, über 60 Minuten dagegenzuhalten."" Obwohl der MSC oft unglücklich verlor, war es in der Summe nicht knapp. Bereits am dritten Spielwochenende war der Aufsteiger in die Abstiegszone gerutscht und hatte sie nicht wieder verlassen. In der Rückrunde hatte sich das junge Team an das Niveau gewöhnt und insbesondere gegen stärkere Gegner ansehnliche Vorstellungen abgeliefert. Gegen direkte Konkurrenten blieben Punkte dagegen Mangelware. Auch am vergangenen Wochenende hatte der MSC das wichtigere Samstagsspiel gegen Tabellennachbar TSV Mannheim mit 1:3 (1:1) verloren. Für einen optimistischen Blick nach vorn spricht jedoch, dass der MSC im männlichen Bereich, über dem der unvermeidliche Umbruch jahrelang wie ein Damoklesschwert schwebte, wieder eine Perspektive hat. Der Aufstieg platzte mitten in den Verjüngungsprozess und kam für die Jüngsten im Kader damit womöglich ein Jahr zu früh. ""Zumindest, um gleich in der Liga zu bleiben"", schränkte Greffenius ein. Auf Sicht hätten seine Mitspieler, von denen einige halb so alt sind wie der 34-Jährige, dagegen ""brutal viel gelernt"". Er betrachtet das Team deshalb für die kommende Saison gleich wieder als Aufstiegskandidaten. Greffenius allerdings geht wohl gemeinsam mit Duda, der am Sonntag einen Ball ans Knie bekam und eine Platzwunde davontrug, Maximilian Stephan und Florentin Burkhardt als einer der letzten verbliebenen Routiniers in Hockey-Rente, auch wenn Trainer Fritsche die Hoffnung auf einen Aufschub noch nicht aufgegeben hat. ""Mit denen werde ich auf jeden Fall noch ein Kaltgetränk nehmen, und dann schauen wir mal"", sagte er, ""denn sie sind einfach prägende Gesichter für diesen Klub."" Der Trend beim Rest der Mannschaft geht laut Greffenius in Richtung MSC. ""Die Jungen werden weitestgehend zusammen bleiben, die sind alle eng befreundet. Es sollte sich jeder genau überlegen, ob er aus dieser Mannschaft weggeht"", sagte er. Der Verein plant den sofortigen Wiederaufstieg. Und ein zweites, so wichtiges Kunstrasenfeld Um zu gewährleisten, dass es auch weiterhin ausreichend Talente aus der eigenen Jugend in die Bundesliga-Teams schaffen, will der MSC im kommenden Jahr einen zweiten Kunstrasen bauen. ""Wir bewegen uns absolut an der Kapazitätsgrenze"", sagte Abteilungsleiter Frank Ommert, der den zweiten Platz ""unser derzeit wichtigstes Projekt im Hockey-Bereich"" nannte. Der Spendenstand für die Eigenbeteiligung erreichte am vergangenen Wochenende 260 000 Euro, 300 000 hat der Klub als Ziel ausgegeben. Vorbehaltlich der letzten Genehmigungen soll der neue Kunstrasenplatz im Frühjahr 2019 gebaut und außerdem die Matte des aktuellen Platzes ausgetauscht werden, so dass zur Saison 2019/20 zwei Plätze zur Verfügung stehen. Befreiungsschlag für MSC-Frauen München - Die Hockey-Frauen des Münchner Sportclubs haben sich beim 1:0 (0:0)-Erfolg gegen den Vorletzten TSV Mannheim am vergangenen Samstag drei wichtige Zähler im Abstiegskampf der ersten Bundesliga gesichert. Bei noch zwei ausstehenden Spielen hat das Team von Trainer André Schriever nun vier Punkte Vorsprung auf den TSV und damit auch auf die Abstiegsplätze. Dass die Partie gegen den drittplatzierten Mannheimer HC am Sonntag mit 0:3 (0:0) verloren ging, konnte Schriever deshalb aus tabellarischer Sicht verschmerzen. ""Hätte ich mir einen Sieg aussuchen müssen, hätte ich den am Samstag genommen. Wir haben es jetzt in der eigenen Hand - also alles in Ordnung"", sagte er. Das entscheidende Tor gegen den TSV hatte Jacqueline Dorner erzielt (40.). Angesichts des Spielverlaufs hätte Schriever aber auch am Sonntag gegen den Mannheimer HC gerne mindestens einen Punkt in München behalten, weil er sein Team eine Halbzeit lang als ""die klar bessere Mannschaft"" gesehen hatte. ""Überhaupt waren wir abgesehen von der Frage, wie man Konter ausspielt, auf Augenhöhe"", sagte er. ""Die waren einfach effektiver als wir"", befand auch Kapitänin Michelle Strobel, ""aber wir waren gestern auf den Punkt da und haben heute gezeigt, was wir spielerisch können, das war unglaublich wichtig."" Nach der bislang durchwachsenen Rückrunde mit bis zum vergangenen Wochenende lediglich einem Sieg aus sieben Spielen habe sich das Team sein Selbstvertrauen zurückerobert, sagte Strobel weiter. Vor den letzten beiden Saison-Partien sei ihr deshalb nicht bange. KF Geht es nach Fritsche, weihen seine Spieler ihn mit Erstliga-Hockey ein. Er hoffe, ""dass es hier nächstes Jahr eine gute Aufstiegsparty gibt"". Für die anstehende Zweitligasaison stellte er seinem Team neben Erfolgserlebnissen vor allem offensiv größere Entfaltungsmöglichkeiten in Aussicht. ""Wir haben im ersten gemeinsamen Jahr geschafft, unseren Charakter zu finden"", sagte er bezogen auf die gegen individuell überlegene Gegner sehr defensiv geprägte Spielweise, und fügte hinzu: ""Im zweiten Jahr dürfen wir jetzt unsere spielerische Klasse finden."" Gewissermaßen eine Art Zirkeltraining mit sehr langen Stationen. Auch emotional.",Schwarzes Wochenende für die Hockey-Männer des Münchner SC: Sie verspielen eine 2:0-Führung gegen Meister Mannheim und steigen in die 2. Liga ab.,muenchen,https://www.sueddeutsche.de/muenchen/sport/hockey-der-letzte-biss-fehlt-1.3977827,Der letzte Biss fehlt,00/05/2018,Hockey-Männer verspielen Führung.,Der Münchner Sportclub kämpft gegen den Abstieg.,"Hockey, Münchner Sportclub, Abstieg, deutsche Meister, Nikolai Duda, Saisonende, Kampf um den Klassenerhalt, Mentalität Qualität, Felix Greffenius, Aufstiegskandidaten",Die Hockey-Männer des Münchner SC haben trotz einer 2:0-Führung gegen den deutschen Meister verloren und kämpfen nun um den Klassenerhalt. #Hockey #MünchnerSportclub #Abstiegskampf #deutscherMeister #Klassenerhalt #FelixGreffenius #Aufstiegskandidaten 231,"Es hätte so schön sein können, so passend in diese besinnliche Zeit, eine regelrechte Weihnachtsschnulze: Der Trainer quengelt, das Präsidium bremst, ein bisschen Gepolter, Nachdenken, Einsicht, Aufeinanderzugehen, und: Bo McCalebb liegt unter dem Weihnachtsbaum. Hätte. Denn der schnöde Mammon macht aus dem Weihnachtsmärchen der Bayern-Basketballer eine Weihnachts-Hängepartie. Ob Bo McCalebb in München bleibt, ist weiterhin ungewiss. Jeden Moment könnte sich eine Entscheidung ergeben, oder auch nicht, es wird ständig verhandelt. Der deutsche Meister würde den Amerikaner mit mazedonischem Pass zu gern behalten, Trainer Svetislav Pesic habe mehrmals mit ihm gesprochen und erkannt, dass sich der amerikanische Spielmacher nicht nur ein paar schöne und gut dotierte Wochen in der Landeshauptstadt machen möchte. ""Er will bleiben, er ist sehr interessiert, er ist sehr motiviert"", teilte Pesic am Dienstagnachmittag mit. Seine Einstellung habe er zudem in der Partie in Braunschweig offenbart, findet Pesic, als McCalebb erneut zu den Besten im Team gehörte. Und: ""Weil er ohne Vertrag in Braunschweig gespielt hat"", so Pesic, ""das habe ich noch nie bei einem Spieler erlebt."" Auch McCalebb hat mitgeteilt, dass er gerne bleiben würde. Aber wohl nicht unter Wert. Jetzt muss Bayerns Geschäftsführer Marko Pesic erst mit Eric Fleisher eine Einigung finden, was sich nicht nur räumlich recht schwierig zu gestalten scheint. Fleisher ist McCalebbs Agent, lebt in Chappaqua im Bundesstaat New York und genießt den Ruf eines ausgebufften Vertreters seiner Zunft mit besten Kontakten in die NBA. Man kann in einem dieser kleinen Youtube-Filmchen sogar an Fleishers Verhandlungen mit dem damaligen italienischen Meister Montepaschi Siena teilhaben. Der Agent hat darin für seinen Klienten mehr als zwei Millionen Dollar Jahresgehalt herausgekitzelt, in einem ähnlichen Bereich hat sich dem Vernehmen nach das Salär des Amerikaners auch bei seinem letzten Klub Fenerbahce Istanbul bewegt. McCalebb führte die Mazedonier 2011 völlig überraschend zum vierten Platz bei der EM, wurde zum besten Spielmacher des Turniers gewählt. Bei allen seinen bisherigen Vereine in Europa wurde er mit Ehrungen überhäuft, gewann die serbische, italienische und türkische Meisterschaft, führte Belgrad und Siena in das Euroleague-Final-Four, man darf den Spieler in Europa zu den Schwergewichten im Basketball zählen. Ob und wie lange er beim FCB bleibt, wird sich in Kürze zeigen. Denkbar ist auch eine Vertragsverlängerung, bis Point Guard Vasilije Micic wieder fit ist. Der Serbe wird noch vier Wochen fehlen. McCalebb wird jedenfalls in der Teamaufstellung für die beiden nächsten Heimspiele am Freitag (17 Uhr) gegen die Artland Dragons und am kommenden Dienstag gegen Ulm (20.30 Uhr) geführt. Sein Bleiben wäre zweifellos eine enorme Verstärkung für die Bayern im Kampf um die Meisterschaft, wie auch im Eurocup, der mit dem Heimspiel gegen das französische Team JDA Dijon am 7. Januar (20.15 Uhr) beginnt. Ob mit oder ohne den amerikanisch-mazedonischen Point Guard, die kommenden Wochen werden für die Münchner richtungsweisenden Charakter haben. Nach Artland und Ulm folgt das Auswärtsspiel in Bamberg, allesamt ernste Konkurrenten im Ringen um einen möglichst guten Playoff-Platz. Da haben nach wie vor die ungeschlagenen Berliner die Nase vorn, die Bayern und Bamberg folgen mit je drei Niederlagen. Diese Teams wähnt auch FCB-Coach Pesic am Ende vorne, der keinen Hehl daraus macht, wie wichtig der erste Platz nach der regulären Saison ist. Er will bleiben, er ist sehr interessiert, er ist sehr motiviert"", sagt Bayern-Trainer Svetislav Pesic über seinen Spielmacher Bo McCalebb. Seine Mannschaft wird einiges dafür tun müssen, geruhsam werden für die Spieler weder die Weihnachtstage noch der Jahreswechsel. Immerhin: Am 24. Dezember bittet Pesic nicht zum Training, und an Silvester müssen seine Profis nur vormittags üben. Denn auch ohne Euroleague bleibt das Programm für den deutschen Meister sehr fordernd, auch wenn die Strapazen im zweitklassigen Eurocup nicht ganz so groß sind. ""Für uns ist der Eurocup sehr wichtig"", erinnert Pesic an die Bedeutung des internationalen Geschäfts für seine Basketballer, was sie von der kickenden Edelsparte unterscheide. Dann sendet der Trainer noch eine Weihnachtsbotschaft an alle Konkurrenten, die den Meister in einem kleinen Tief wähnen: ""Wir werden kämpfen bis zum Umfallen."" Mit oder ohne Bo McCalebb.","Keine Zeit zum Durchatmen: Dem FC Bayern steht über die Feiertage mit den Spielen gegen Artland und Ulm ein anstrengendes Programm bevor. Ob der amerikanische Spielmacher Bo McCalebb den Münchnern dabei hilft, ist noch nicht entscheiden",muenchen,https://www.sueddeutsche.de/muenchen/sport/basketball-weihnachts-haengepartie-1.2280831,Weihnachts-Hängepartie,00/12/2014,Weihnachts-Hängepartie bei Bayern-Basketballern,"Bo McCalebb, der amerikanische Spielmacher, könnte den Verein verlassen.","Bayern-Basketballer, Bo McCalebb, Weihnachts-Hängepartie, amerikanischer Spielmacher, Vertragsverlängerung, Euroleague-Final-Four, Kampf um die Meisterschaft, JDA Dijon, Playoff-Platz, Berliner","Bo McCalebb könnte den Bayern-Basketballern den Rücken kehren, aber der Kampf um die Meisterschaft geht weiter. #BayernBasketball #BoMcCalebb #WeihnachtsHängepartie #Meisterschaft." 232,"Den 19. März 2005 vergessen Dachaus Volleyballer nicht so schnell. An jenem Samstag trug der ASV sein letztes Heimspiel in der ersten Liga aus, das 0:3 gegen Eltmann passte zur damaligen Untergangsstimmung. Zu dritt standen sie am Schalter und machten das Licht aus, erinnert sich der heutige ASV-Geschäftsführer Andreas Wilhelm. Der symbolische Akt war zugleich die letzte Pointe des Niedergangs eines Traditionsvereins, der unter Trainer Stelian Moculescu in den Neunzigern zweimal deutscher Meister, Pokalsieger und 1996 Champions-League-Finalist war. Und kurz nach dem Spiel gegen Eltmann in die Insolvenz schlitterte. An diesem Dienstag, fast 13 Jahre später, kehrt zumindest für einen Abend wieder Erstliga-Flair in die alte Georg-Scherer-Halle zurück: Lüneburg, Pokalfinalist von 2015 und aktuell Tabellenfünfter, stattet dem Drittligisten Dachau einen kurzen Pokalbesuch ab. ""Die Aufregung steigt"", sagt ASV-Trainer Dominic von Känel. Es ist schon alleine eine kleine Sensation, dass sich Dachau mit seinen nun acht unter 18-Jährigen ins Pokal-Achtelfinale gespielt hat, wo der ASV neben Kiel der einzige Drittligist ist. Zustande kam diese Konstellation durch einen so überraschenden wie furios herausgespielten Dachauer 2:0-Erfolg im bayerischen Pokalfinale gegen - Achtung, Pointe - den Zweitliga-Spitzenklub Eltmann. Die Unterfranken waren vergangene Saison sogar Meister geworden, hatten aber aus finanziellen Gründen auf die Erstliga-Rückkehr verzichtet. Den Ruf, ein Pokalschreck zu sein, haben sich Vincent Graven, 17, Benedikt Sagstetter, 16, Simon Pfretzschner, 15, und all die anderen Protagonisten des neuen Dachauer Jugendstils also schon erarbeitet. Und in der dritten Liga haben sie in ihren bisherigen drei Heimspielen keinen einzigen Satz abgegeben. ""Es ist psychologisch schwer, gegen uns zu spielen, weil wir Kinder sind"", sagt von Känel, der mit 23 Jahren selbst noch nicht so lange erwachsen ist: ""Aber unsere weiße Heimweste wird nach dem Spiel wohl nicht mehr so weiß sein. Die sind uns athletisch mega überlegen. Es muss jedem bewusst sein, dass wir wahrscheinlich keinen Blumentopf gewinnen."" Die Vorfreude auf das Spiel des Jahres ist trotzdem spürbar im Klub. Seit Wochen schon gebe es kein anderes Thema mehr, berichtet von Känel, selbst die Schiedsrichter hätten am vergangenen Samstag vor dem Ligaheimspiel gegen Deggendorf nur vom Pokal-Highlight gesprochen. Seine Bedenken, dass die bevorstehende Lüneburg-Partie den Blick seiner Junioren für den Alltag trüben könnte, zerstreuten sich aber schnell. Der Tabellendritte Dachau fegte Verfolger Deggendorf mit 3:0 vom Feld - den zweiten Satz entschied Graven mit zehn mächtigen Aufschlägen in Serie fast im Alleingang. Nach der Partie wurde Graven zum wertvollsten Spieler gewählt und sagte im Hinblick auf das Pokal-Achtelfinale: ""Das Haus wird beben."" Für ein Volleyball-Fest ist jedenfalls alles angerichtet. Von Känel hat extra den Termin von Mittwoch auf Dienstag verlegen lassen, um ein Parallelspiel zum Pokalkracher Alpenvolleys gegen Herrsching zu vermeiden, das nur 40 Kilometer südlich in Unterhaching stattfindet. Anders als in der dritten Liga wird es neben den beiden Schiedsrichtern auch zwei Linienrichter geben. Außerdem ist ein E-Score-System Pflicht, um das Spiel auch online im Liveticker verfolgen zu können. Aber das dürfte für die technisch versierten Dachauer unproblematisch sein. Immerhin haben sie ja seit kurzem auch ihre eigene App. Von Känel wird vor der Partie noch Dinge üben, die ein Drittligist gegen einen Erstligisten gut gebrauchen kann. Risiko-Aufschläge zum Beispiel. Oder den Passivblock, bei dem es das Ziel ist, den Ball im Spiel zu halten - und nicht direkt auf des Gegners Boden zu blocken. Bei der übermächtigen Abschlaghöhe Lüneburgs sind viele direkte ASV-Blocks auch illusorisch. Dachaus Junioren müssen übrigens am Dienstag nur bis 11 Uhr zur Schule, um sich möglichst optimal auf das Spiel vorbereiten zu können. ""Nerven bewahren und uns nicht anzicken"", gibt Coach von Känel dann fürs Spiel vor: ""Und wir feiern jeden Punkt so, als hätten wir gerade die Champions League gewonnen."" Fast wie damals, im Jahr 1996.",Dachaus junge Drittliga-Volleyballer fiebern ihrem Spiel des Jahres entgegen - dem Achtelfinale gegen Erstligist Lüneburg.,muenchen,https://www.sueddeutsche.de/muenchen/sport/volleyball-schule-pokal-1.3737273,Sport in der Region,00/11/2017,Sensationelles Pokal-Achtelfinale gegen Lüneburg,"Der ASV Dachau empfängt Lüneburg zum Pokal-Achtelfinale. Lesen Sie hier alle Infos zu diesem sensationellen Spiel und erfahren Sie, wer als Sieger hervorgeht!","ASV Dachau, Pokal-Achtelfinale, Lüneburg, Volleyball, Sensation, Jugendstil, Protagonisten, Junioren, Drittligist, Erstligist",Das Volleyball-Fest des Jahres steht bevor! Der Drittligist ASV Dachau empfängt im Pokal-Achtelfinale den Erstligisten Lüneburg. Wer gewinnt das Duell der Sensationen? #ASVDachau #Lüneburg #PokalAchtelfinale #Volleyball 233,"Es ist anzunehmen, dass Heiko Vogel bei den Ansprachen an seine Mannschaft nicht mit den Worten des bedeutenden deutschen Dichters und Dramatikers Friedrich von Schiller spricht. Um ehrlich zu sein, will man das gar nicht so genau wissen, denn im Fußball sind die Aphorismen gröberer Natur, da geht es etwa um Gras, das man zu fressen habe. Außerdem sind die Umkleiden einer Sport-Gemeinschaft zu den klandestinen Orten dieser Republik zu zählen. Vogels Worte aber wollen wohl gewählt sein, nicht nur weil er als lahme Ente zum Personal spricht - sein Abschied ist bereits beschlossene Sache. Und sportlich ist die Spielzeit für den FC Bayern II redundant. In solch einer Situation bleibt einem sportlich Verantwortlichen meist nur das eine: an den Charakter der (Noch-)Schutzbefohlenen zu appellieren. Doch vielleicht naht Vogel Unterstützung von gänzlich unerwarteter Seite: den Hormonen. Nein, das ist kein kriegerischer Volksstamm aus Vogels Pfälzer Heimat, der mit Saumagen und Flääschknepp zu Hilfe eilt. Es geht um den Einfluss von Jahreszeiten auf das Gemüt - was wissenschaftlich belegt ist. Passender Weise steht der Lenz vor der Tür. Der Frühling wirkt bekanntlich positiv auf den menschlichen Organismus, wie nicht nur der Endokrinologe weiß. Mittels einfacher Formel: Mehr Licht ist gleich weniger Schlaf- und mehr Glückshormon. Das Ganze hat mit der Zirbeldrüse zu tun, dem so genannten dritten Auge, mit Reizen, Botenstoffen, Verdauung und dem Tag-Nacht-Rhythmus. Im konkreten Fall soll der Frühling also die FCB-II-Kicker beflügeln, das ging am Sonntag beim 0:2 im kleinen Derby schon mal ordentlich daneben. Bei den FCB-Profis scheinen die hormonellen Helferlein dagegen ganz gut zu wirken. Auch wenn böse Zungen behaupten, das liege am Trainer, denn in den vergangenen Jahren war dieser Effekt eher nicht zu beobachten. Seit der Gemütsmensch Carlo Ancelotti aber den Perfektionisten Guardiola ersetzt hat, flutscht es mit den Frühlingsgefühlen bei den Bayern-Kickern. Wäre das nicht auch eine Idee für die Münchner Reserve, sich ein bisschen in Richtung Dolce Vita zu orientieren? Und ganz nebenbei: Resveratrol ist gut für Herz, Gehirn und Immunsystem. Das ist zwar kein Hormon, aber ein Bestandteil von Rotwein.",Beim FC Bayern II regiert eine lahme Ente - die vergeblich auf etwas Hilfe vom Frühling hofft.,muenchen,https://www.sueddeutsche.de/muenchen/sport/linksaussen-rotwein-fuer-die-zirbeldruese-1.3416793,Linksaussen - Rotwein für die Zirbeldrüse,00/03/2017,Frühlingsgefühle im Fußball,Hormone beeinflussen die Leistung von Fußballern im Frühling.,"Fußball, Hormone, Frühling, Resveratrol, Rotwein, FC Bayern II, Spielzeit, Trainer, Carlo Ancelotti, Gemütsmensch","Frühlingsgefühle im Fußball: Hormone beeinflussen die Leistung von Spielern. Und wie Resveratrol im Rotwein die Gesundheit unterstützt, das erfährst du hier! #FCBayernII #Hormone #Frühling #Resveratrol #Rotwein #Gesundheit #Fußball" 234,"Dass die Hitze auch Nicole Gadient zu schaffen machte, konnte man erkennen, als sie bei einem Seitenwechsel ihr Handtuch vergaß. Sie war schon auf der Bank angekommen, als sie feststellte, dass es noch auf dem Abziehbesen lag, wo sie es zwei Spiele davor platziert hatte. Der Schweiß rann ihr in Bächen über das Gesicht. Also ging sie zurück, um das Handtuch zu holen. Dabei wollte sie eigentlich jeden Meter sparen an diesem Tag, an dem die Temperatur in Ismaning weit über 30 Grad kletterte. Vor allem auf dem Tennisplatz, wo Gadient am Freitag ihren Dienst verrichten musste. ""Chum jetzt"", rief sich die Schweizerin immer wieder zu. Die Partie gegen die Qualifikantin Emily Richter hatte sich die 16-Jährige aus Adliswil bei Zürich einfacher vorgestellt. Gadient hatte am Vortag bei den bayerischen Tennismeisterschaften Aufsehen erregt, als sie die an Position vier gesetzte Sophia Mejerovits vom MTTC Iphitos 6:2, 6:0 besiegte. Wie Richter musste sich auch Gadient erst durch die Qualifikation einen Platz im Hauptfeld erspielen. Es kommt selten vor, dass eine Qualifikantin eine der Turnierfavoritinnen so überlegen schlägt, wie Gadient es getan hat. Mejerovits, eine der besten deutschen Spielerinnen ihres Jahrgangs, wusste aber gleich, dass ihr da keine gewöhnliche Qualifikantin gegenüberstand, sondern eine, der kraft ihrer Spielstärke eigentlich ein Platz im Hauptfeld hätte zustehen müssen. Die beiden waren sich vorher schon bei hochrangigen europäischen Jugendturnieren begegnet. ""Das Doppel gegen sie habe ich damals aber verloren"", erinnerte sich Gadient. Duell mit Zukunft: Nicole Gadient (GW Luitpoldpark) setzte sich in der ersten Runde gegen Sophia Mejerovits (MTTC Iphitos) 6:2, 6:0 durch. Seit diesem Jahr spielt sie in der deutschen Regionalliga für Grün-Weiß Luitpoldpark München. Da sie als Schweizerin in keiner deutschen Rangliste geführt wird, musste sie in Ismaning erst einmal zwei zusätzliche Spiele bestreiten, ehe sie im Hauptwettbewerb gegen die ein Jahr jüngere Mejerovits antreten durfte. ""Ich hätte nie und nimmer geglaubt, dass ich so klar gegen sie gewinnen würde"", sagte Gadient: ""Sophia spielt so schnell und flach. Aber vielleicht war es ja gut, dass ich schon im Turnier drin war."" Gegen Richter war es dann ein komplett anderes Match. Die Spielerin vom SV Lohhof spielte langsam und hoch übers Netz. Gadient brauchte einen ganzen Satz, um sich auf das unorthodoxe Tennis einzustellen. Als sie diesen 6:4 gewann, applaudierte auch ein Mann hinter dem Zaun, der ihre Partie schon die ganze Zeit über intensiv verfolgt hatte. Er hatte ihr immer wieder aufmunternde Worte zugerufen: ""sehr gut gespielt"" oder ""mehr Spin"". Der Mann war Michael Karbacher, Bruder des früheren deutschen Davis-Cup-Spielers Bernd Karbacher. Er und Gadient hatten in der Woche miteinander auf der Luitpold-Anlage trainiert. Karbacher arbeitet bei der Schlägerfirma, die auch Gadient ausstattet und in ihr Förderprogramm aufgenommen hat. ""Für ihr Alter ist sie sehr reif und weiß genau, was sie will"", sagt Karbacher. Sophia Mejerovits. Gadient hat die Schule nach der Mittleren Reife verlassen und widmet sich nun ausschließlich dem Sport. Im Moment, fügt sie hinzu. ""Denn man braucht auch einen Plan B in der Hosentasche"", sagt sie. Sich nur auf Tennis zu verlassen, findet sie riskant, sie will deshalb in den nächsten Jahren ihr Abitur nachholen. Deshalb sind sie und ihre Eltern gerade auf der Suche nach einem Alternativprogramm, weil das Schweizer Schulsystem so eine Pause eigentlich nicht vorsieht. Im Tennis hat die Familie dafür schon eine Lösung gefunden. Den Schritt nach Deutschland hat Nicole Gadient bewusst gewählt. Die Schweiz ist ihr zu klein geworden, um so gefördert zu werden, dass es später für die Top 100 reicht. ""In meiner Heimat kenne ich jede Gegnerin"", sagt sie. Im großen Nachbarland ist sie dagegen eine Unbekannte, ein Niemand. Aber sie wird sich schnell einen Namen machen, wenn ihre Entwicklung weiter so rasant verläuft. ""Sie ist ein richtiges Juwel"", sagt Jochen Laaß. Der Präsident von Grün-Weiß Luitpoldpark ist glücklich, dass es ihm gelang, Gadient nach München zu holen. Und sie ist glücklich, dass sie in München einen Verein gefunden hat, ""der mich so herzlich aufgenommen hat"", wie sie sagt. Das hatte sie nicht unbedingt erwartet. Sie hatte sogar mit dem einen oder anderen Konflikt gerechnet. ""Bei Mädchen ist das ja immer etwas komplizierter"", sagt sie. Das klingt ein wenig altklug. Aber Gadient ist im Kopf schon weiter als manche ihrer männlichen Kollegen in diesem Alter. Sagt Karbacher. Das könne er auf dem Platz erkennen. ""Gegen Richter hat sie schlau gespielt"", meint der Experte. Mit 6:4, 6:0 gelangte sie ins Viertel-, mit einem weiteren Erfolg gegen Jessica Regehr (Erlangen) ins Halbfinale. Weltranglistenpunkte bekommt sie dafür nicht, in Ismaning werden keine vergeben. Doch zumindest einen will sie in diesem Jahr noch gewinnen. Gadient sagt: ""Ich nehme von hier viel Selbstvertrauen mit.""",Mit Köpfchen und Plan B in der Hosentasche: Die 16-jährige Schweizerin Nicole Gadient steht im Viertelfinale,muenchen,https://www.sueddeutsche.de/muenchen/sport/bayerische-tennismeisterschaften-die-ueber-qualifikantin-1.2507315,Bayerische Tennismeisterschaften - Die Über-Qualifikantin,00/06/2015,"Nicole Gadient, Aufstieg einer jungen Schweizerin","Lesen Sie, wie Nicole Gadient die deutsche Regionalliga erobert und Favoriten besiegt! ","Nicole Gadient, Tennis, Schweizerin, Regionalliga, Deutschland, Qualifikation, Sieg, Favoritin, Aufstieg, Jugendturnier","Lesen Sie die inspirierende Geschichte von Nicole Gadient, der 16-jährigen Schweizerin, die die deutsche Regionalliga erobert und Favoriten besiegt hat! #NicoleGadient #Tennis #Regionalliga #Deutschland #Aufstieg" 235,"Freude? Klar - aber nur kurz. Kapitän Felix Greffenius leitet mit dem Treffer zum 2:0 den wichtigen Sieg seines MSC gegen Blau-Weiss Berlin ein, erinnert dann aber gleich an die nächsten schwierigen Aufgaben. Frank Ommert stand der Schweiß auf der Stirn, in der linken Hand hielt er ein rostiges, frisch ausgegrabenes Hufeisen. ""Das haben wir eben in der Baugrube für die neue Anzeigentafel gefunden"", sagte er; wenn das kein gutes Zeichen sei. Der Hockey-Abteilungsleiter des Münchner Sportclubs nimmt gute Zeichen gerne an, der Klub hat in diesem Frühling einiges vor. Am ersten Juni-Wochenende spielen die Erstliga-Frauen vor heimischer Kulisse zum ersten Mal um einen europäischen Titel, und die Männer haben seit vergangenem Wochenende beste Aussichten auf den Wiederaufstieg ins Oberhaus. In puncto Infrastruktur ist der MSC in Vorleistung gegangen. Die neue Anzeigentafel stellt eine erhebliche Investition dar, für die eigens ein Sponsor gefunden wurde, die neuen Trainerbänke sind montiert und die Heimspiele beider Bundesliga-Teams im Internetstream abrufbar. Für die Euro-Club-Trophy werde von Verbandsseite eine Übertragung ""empfohlen"", sagt Ommert, der es schade fände, ""wenn das nicht im Internet zu sehen wäre"", und froh ist, ""dass wir das schon seit ein paar Wochen üben"". Im Stream nicht zu hören war am Doppelspieltag der MSC-Teams das sehr ausdauernde sonore Brummen, mit dem sich ein Bagger um die Neugestaltung der Klubhausterrasse verdient machte. Der Vorsprung auf die Berliner beträgt fünf Partien vor dem Saisonende bereits acht Punkte Nicht nur optisch sah es nach Aufbruch aus, auch sportlich schufen zumindest die Männer klare Verhältnisse, indem sie ihre Tabellenführung deutlich ausbauten. Am Samstag empfingen sie den zum damaligen Zeitpunkt mit drei Punkten Rückstand Tabellenzweiten Blau-Weiss Berlin. Sebastian Kirschbaum gelang der einzige Treffer der ersten Hälfte (23.), die der MSC auch spielerisch bestimmte. Zu Beginn der zweiten Halbzeit taten sich die Münchner schwer und schafften es kaum, sich aus dem eigenen Kreis zu befreien. ""Da kann das Spiel kippen, weil wir keine Entlastungsangriffe hinbekommen haben"", sagte Kapitän Felix Greffenius. Umso schöner sei es, ""dass wir es in dieser Phase schaffen, kein Gegentor zu kassieren"". Im Gegenteil: In der 40. Minute traf Greffenius per Siebenmeter; erneut Kirschbaum (57.) und Michael Hummel (63.) erhöhten auf 4:0. Obwohl Blau-Weiss in der Schlussphase (65., 68., 70.) bis auf 4:3 herankam, war der Erfolg nicht mehr in Gefahr. Auf große Euphorie warteten die Zuschauer allerdings vergeblich, Greffenius und seine Mitstreiter klatschten lediglich ein paar Freunde ab. Er lachte befreit dazu, doch dann verschwand er wieder auf dem Rasen. ""Ich muss erst mal auslaufen, ich hab ja morgen noch was vor"", sagte er. Sein ehemaliger Coach und jetziger Bundestrainer Stefan Kermas beobachtete diese Einstellung mit Wohlwollen. ""Die freuen sich nicht übermäßig, das ist immer ein gutes Zeichen dafür, dass sie fokussiert sind"", sagte er. Der Sonntagsgegner Mariendorf bekam die Münchner Fokussierung schmerzhaft zu spüren. 10:2 fertigte der MSC den neuen Tabellenletzten ab. Weil Blau-Weiss in Limburg kurz darauf nur remis spielte, beträgt der Vorsprung auf die Berliner fünf Spiele vor Saisonende acht Punkte. ""Wir haben noch fünf schwierige Aufgaben vor uns"", sagte Greffenius, ""aber das war ein Riesenschritt, die Ausgangssituation ist jetzt sehr komfortabel."" Nicht nur der Tabellenstand ist für die MSC-Männer erfreulich, sondern auch die Entwicklung der Jüngsten. Sollte der Aufstieg zum Saisonende gelingen, hätte der Kader nach Greffenius' Einschätzung ""eine ideale Altersstruktur"". Auch die Frauen integrieren derzeit viele Junge ins Team, haben sich für den Europapokal aber auch die Erfahrung von Nina Hasselmann gesichert, die im Sommer zurückgetreten war, am Wochenende aber auf dem Feld stand und ihr ehemaliges Team im Juni unterstützen soll. Mit den vier Punkten gegen den Club an der Alster (2:2) und Harvestehude (2:1) festigte der MSC seinen Mittelfeldplatz. Vor allem aber tat das Team, was derzeit alle im Klub tun: den nächsten Schritt vorbereiten.",Die Hockey-Männer des Münchner SC liegen nach zwei Erfolgen an diesem Wochenende klar auf Erstliga-Kurs. Die Frauen proben vor allem für ihren Auftritt als Gastgeber der Euro-Club-Trophy.,muenchen,https://www.sueddeutsche.de/muenchen/sport/hockey-sie-haben-da-mal-was-vorbereitet-1.3494324,Sie haben da mal was vorbereitet,00/05/2017,MSC schlägt Berlin,MSC besiegt Blau-Weiss Berlin und baut Tabellenführung aus. Lesen Sie mehr über das Spiel und die nächsten Herausforderungen.,"MSC, Blau-Weiss Berlin, Hockey, Bundesliga, Tabellenführung, Sieg, Aufstieg, Spiel, Herausforderungen, Euphorie","MSC baut Tabellenführung aus und besiegt Blau-Weiss Berlin! Erfahren Sie mehr über das Spiel und die Herausforderungen, die bevorstehen. #MSC #BlauWeissBerlin #Hockey #Bundesliga #Sieger #Aufstieg" 236,"Ödeme im Fuß und ein unentdeckter Muskelfaserriss: Tobias Giehl hat als Sportler schwere Zeiten hinter sich. Zwei Jahre lang plagten den 400-Meter-Hürdenläufer der LG Stadtwerke München allerlei Verletzungen und Rückschläge, seine Bestzeit von 49,75 Sekunden ist bereits knapp vier Jahre alt. Doch beim 24-Jährigen geht es wieder aufwärts - das bewies der Leichtathlet am vergangenen Samstag beim 31. Ludwig-Jall-Sportfest im Münchner Dantestadion. Der Lokalmatador schlug die stärker eingeschätzten Paul Byrne aus Irland und Georg Fleischhauer (Eintracht Frankfurt) und stellte mit der Siegerzeit von 50,28 Sekunden eine neue deutsche Jahresbestleistung auf. Zur EM-Norm für Amsterdam (6. bis 10. Juli) fehlten ihm nur 28 Hundertstel. ""Nach fast zwei Jahren mit Verletzungen und ohne Wettkämpfe sehen die Zeiten schon fast wieder so aus, wie ich es mir vorstelle"", erklärte der U20-Europameister von 2009, der zuletzt im Juli 2014 so schnell gelaufen war, und kündigte an: ""In den nächsten Wochen ist die 50 dann fällig."" Das ""sah endlich mal wieder so richtig nach 400-Meter-Hürdenlauf aus"", jubelte auch Giehls Trainer Peter Rabenseifner, der mit der Vorstellung von Giehls Trainingspartner Johannes Trefz ebenfalls zufrieden sein konnte. Nur einen Tag nach seinem dritten Platz über 400 Meter beim Meeting in Herzogenaurach - mit der Zeit von 46,63 Sekunden erklomm er dort die Spitze der deutschen Bestenliste - sicherte er sich in München in 21,62 Sekunden den Gesamtsieg über die 200 Meter. Platz zwei ging mit 21,81 Sekunden an Laurin Walter, der ebenfalls gemeinsam mit Trefz trainiert. Direkt im Anschluss an das Meeting reiste Giehls Trainingsgruppe ins Trainingslager nach Sterzing (Südtirol). Das Wetter war für Athleten und Veranstaltern deutlich weniger schlimm als befürchtet. Während einige der 400 Teilnehmer um die Mittagszeit noch mit dem Regenschirm auf das Siegerpodest kletterten, zeigte sich am frühen Nachmittag sogar die Sonne. Erst gegen Ende des Meetings setzte der angekündigte Regen wieder ein. Christian Gadenne, der als Geschäftsführer für die LG Stadtwerke München zuständig ist, hatte aufgrund der schlechten Wetterprognose kurzfristig noch einen Satz Regenjacken besorgt, konnte sich am Ende aber über einen ""schönen Tag und eine gute Atmosphäre"" im Dantestadion freuen. Für Gadenne war die vom PSV München veranstaltete 31. Ausgabe des Ludwig-Jall-Sportfestes keine einfache gewesen, da parallel dazu in Herzogenaurach ein prominent besetztes internationales Top-Meeting stattfand. Ob es dieses auch im kommenden Jahr geben wird, ist laut Gadenne offen - sein Fokus liegt sowieso auf der Münchner Veranstaltung. ""Wir versuchen uns weiterzuentwickeln"", sagte er, im Mittelpunkt stehe dabei ein ""noch kompakteres Elite-Programm"" und die Frage, wie man zusätzliche Zuschauer ins Stadion bringen kann. Obwohl die Freiluft-Saison gerade erst begonnen hat, waren die Top-Athleten in diesem Jahr in ihrem Leistungsvermögen weiter als sonst, da der Terminkalender aufgrund der bevorstehenden Großereignisse - EM in Amsterdam, Olympische Spiele in Rio - noch dichter ist. Das Sportfest war also ein guter Einstiegstest, auch für die deutschen Meisterschaften, die bereits Mitte Juni in Kassel stattfinden. Lokalmatadorin Christina Hering nutzte diesen zu einem ungefährdeten Sieg über 400 Meter. Die 21-Jährige war eigentlich auf einen Dreikampf mit ihrer Trainingspartnerin Fabienne Kohlmann und der Britin Kelly Massey eingestellt gewesen, doch Kohlmann musste mit Achillessehnenprobleme passen, und zwei Tage vor dem Meeting hatte auch die Britin abgesagt. So stand Herings Sieg in 54,10 Sekunden nie infrage. Heftiger Gegenwind auf der Gegengerade verhinderte eine bessere Zeit, ""es hat sich aber trotzdem richtig gut angefühlt"", erklärte Hering. Das bestätigte sich am Montag, wenngleich sie über ""ihre"" 800-Meter-Distanz beim Pfingstsportfest in Rehlingen in 2:02,13 Minuten die Olympia-Norm für Rio um 63 Hundertstelsekunden verpasste. Die Speerwerfer - ein weiterer Höhepunkt - mussten sich nach der Hälfte ihres Wettkampfes mit starkem Regen auseinandersetzen, der bessere Weiten verhinderte. Lars Hamann schleuderte den Speer schon im ersten Versuch auf 80,37 Meter und sicherte sich so den Sieg. Ganz reibungslos lief es für den Athleten des Dresdner SC auch diesmal nicht: Nachdem er sich im vergangenen Jahr im Dantestadion eine Rippe gebrochen hatte, hielt diesmal sein Schuhwerk nicht stand. Notdürftig reparierte er es mit einem Kabelbinder - an seine Weite kam trotzdem keiner heran. Der estnische Meister Magnus Kirt (77,19 Meter) und Bernhard Seifert aus Potsdam (72,64) landeten auf den Plätzen zwei und drei, Lokalmatador Jonas Bonewit belegte mit 72,43 Meter den vierten Rang.","Ein bisschen muss beim Internationalen Pfingstmeeting in München improvisiert werden, doch die Niederschläge verlaufen glimpflich. 400-Meter-Hürdenläufer Tobias Giehl beeindruckt sogar mit neuer deutscher Jahresbestzeit",muenchen,https://www.sueddeutsche.de/muenchen/sport/leichtathletik-mit-regenjacken-und-kabelbindern-1.2995207,Mit Regenjacken und Kabelbindern,00/05/2016,Comeback des Leichtathleten Tobias Giehl,Nach Verletzungen und Rückschlägen feiert Tobias Giehl ein Comeback mit neuer Bestzeit und Jahresbestleistung. Erfahren Sie hier mehr!,"Leichtathletik, Tobias Giehl, Comeback, Verletzungen, Bestzeit, Jahresbestleistung, Wettkampf, Trainingslager, München, Deutschland",Nach Verletzungen und Rückschlägen ist Tobias Giehl zurück! Mit neuer Bestzeit und Jahresbestleistung im 400-Meter-Hürdenlauf zeigt der Leichtathlet ein großartiges Comeback. #TobiasGiehl #Leichtathletik #Comeback #Bestzeit #Jahresbestleistung 237,"Weißes T-Shirt, schwarze Sporthose und über dem Knie ein 20 Zentimeter langes und vier Zentimeter breites blaues Pflaster. So sitzt Alexander Strehmel auf seinem Bett in der Wolfart-Klinik in Gräfelfing. Am Tag zuvor ist er operiert worden, ihm wurde eine fast zehn Zentimeter lange Schraube aus dem Bein geholt. ""Ich konnte nicht mehr Fußball spielen"", erzählt der 46 Jahre alte frühere Bundesligaprofi. Die Ärzte hatten ihn vor die Wahl gestellt: Entweder müsse er sich wegen fortgeschrittener Arthrose und einem irreparablen Knorpelschaden ein neues Kniegelenk einsetzen oder eine radikale Operation über sich ergehen lassen: ""Sie haben mir das Schienbein unterhalb des Knies durchgesägt und dann mit der Schraube fixiert"", erzählt Strehmel. Nach ein paar Wochen Reha will er wieder fit sein. Dann soll sich auch entscheiden, wo die berufliche Zukunft des Deutsch-Amerikaners liegt. Denn Strehmel hat einen Traum: Er will den Fußball-Boom im Heimatland seiner Eltern nutzen und in die USA gehen; eventuell als Ausbilder an einer Soccer Academy. ""Ich war im Sommer drüben und habe gute Gespräche geführt"", sagt der ehemalige Defensivspieler, der in seiner Karriere 214 Bundesliga- und 169 Zweitligaspiele bestritten hat. 1992 war er deutscher Meister mit dem VfB Stuttgart, 1999 war er dabei, als die SpVgg Unterhaching in die Bundesliga aufstieg. Seit seiner Zeit in Stuttgart kennt er Jürgen Klinsmann gut, beim Urlaub in den USA traf er den US-Nationaltrainer sowie dessen Helfer Berti Vogts in Jacksonville/Florida und erhielt Einblicke in die Strukturen des ""American Soccer Systems"", wie er es in breitestem Kaugummi-Englisch ausdrückt. ""Es ist gar nicht so einfach, in diese Strukturen reinzukommen."" Das Problem seien die Colleges, erklärt der Sohn eines in den Sechzigern in Deutschland stationierten amerikanischen Soldaten. ""Die Eltern wollen ihre Kinder nur deswegen zu Fußballern machen, damit diese Stipendien erhalten und die Studienkosten erstattet bekommen."" Es gehe den Leuten beim Soccer im Gegensatz zu den großen vier US-Sportarten American Football, Baseball, Basketball und Eishockey nicht darum, die Kinder auf eine Profilaufbahn vorzubereiten. ""Das geht schon deshalb nicht, weil die Strukturen so wenig professionell sind"", findet Strehmel. Es mangele an guten Trainern, zudem dauere die College-Saison nur vier Monate. ""Den Rest des Jahres machen die Kids, worauf sie Lust haben. Und das hat meist wenig zu tun mit Leistungssport."" Jürgen Klinsmann sei auf dem besten Weg, diese Strukturen aufzubrechen. Und Strehmel hätte viel Lust, ihn dabei zu unterstützen: ""Es ist definitiv ein Boom entstanden durch die WM in Brasilien, bei der die Amerikaner richtig gut gespielt haben."" Er habe es selbst erlebt, als er in einer Strandbar in South Carolina mittags etwas zu trinken ordern wollte und eine halbe Stunde auf seine Bestellung wartete. ""Da lief im Fernsehen irgendein Algerien-Spiel und die Bar war rammelvoll."" Seine Eltern, die im Bundesstaat Washington leben, hätten zuletzt für Spiele der Major League in Portland oder Seattle keine Karten mehr bekommen. ""Da ist neuerdings jedes Spiel ausverkauft. Das war früher undenkbar."" Mit Tochter Jamie auf den Schultern: Alexander Strehmel bejubelt im April 2000 den 3:2-Erstligasieg der SpVgg Unterhaching gegen Sechzig. Wenn Alexander Strehmel so redet über die Faszination Fußball in den USA, dann wähnt man ihn bereits auf dem Sprung. Seine Frau und die zehnjährige Tochter seien wild entschlossen, in die neue Welt aufzubrechen, sagt er. Die 18 Jahre alte Jamie dagegen wolle ihre Ausbildung zur Kosmetikerin in Deutschland abschließen. ""Aber sie könnte jederzeit nachkommen."" Er selbst hat in seiner Jugend ein Vagabundenleben führen müssen. Geboren in Hannoversch Münden, einer Kleinstadt in der Nähe von Kassel, ""weil die dort ein amerikanisches Krankenhaus hatten"", verbrachte er seine Kindheit in Bonn, Heidelberg, Schwetzingen und Stuttgart. ""Alleine dort sind wir viermal umgezogen"", sagt er. Als der kleine Alex gerade mal zwei Jahre alt war, lebte die Soldatenfamilie gerade im Fasangarten am Münchner Stadtrand, fast vis-à-vis zum Ortsschild der Gemeinde Unterhaching, wo Strehmel später, zwischen 1996 und 2004, Fußball spielte. Damals musste sein Vater in den Vietnam-Krieg. Die Unterstützung der US-Regierung für seine Mutter war nicht erwähnenswert, bald konnte sie ihre damals drei Kinder nicht mehr ernähren. ""Dann hat sie mich in ihrer Not ins Kloster Hohenschäftlarn gebracht, ich habe ein halbes Jahr bei den Nonnen gelebt"", erzählt Strehmel. Als der Vater verwundet aus dem Krieg heimkehrte und die Versorgung der Familie wieder sichergestellt war, holte die Mutter den Buben sofort zurück. ""Die Nonnen wollten mich gar nicht mehr hergeben."" Aus Vietnam hatte der Vater seinem Sohn einen Fußball mitgebracht, seinen ersten. Die Leidenschaft war geweckt. Bis zu seinem 14. Lebensjahr kickte Strehmel nur in Kasernen-Teams, als sein Vater in Heidelberg stationiert war, trat der Heranwachsende in die C-Jugend des VfB Stuttgart ein. Neun Jahre lang blieb er dem Klub treu, dort traf er auch erstmals auf Lorenz-Günther Köstner, der eine Zeit lang als Co-Trainer von Christoph Daum bei den Schwaben arbeitete. Später in Unterhaching war Köstner dann Strehmels Chefcoach, es entwickelte sich eine Bindung, die bis heute hält. Denn nach seiner aktiven Laufbahn wurde Strehmel zum Assistenten des knorrigen Franken, arbeitete mit ihm bei Rot-Weiß Essen und der U23 des VfL Wolfsburg. Als Köstner im Vorjahr in Düsseldorf dazu beitrug, den freien Fall der Fortuna nach dem Bundesligaabstieg zu stoppen, konnte ihn Strehmel wegen seiner Knieprobleme nicht unterstützen. Dann erkrankte Köstner nach einem Zeckenbiss schwer und musste in Düsseldorf aufhören. Mittlerweile geht es dem 62-Jährigen wieder besser. ""Er ist topfit und will wieder arbeiten. Genau wie ich"", sagt Strehmel. Vielleicht schließt er sich dann doch dem Fußball-Ziehvater an und verwirft kurzfristig seine USA-Pläne. ""Wir sind ein super Team. Ich habe viel von ihm gelernt, auch menschlich. Er ist nämlich kein Speichellecker, sondern immer geradeheraus"", sagt Strehmel. Solche Typen gebe es in der Branche kaum mehr.",Der ehemaliga Profi Alexander Strehmel träumt von einer Karriere in den USA,muenchen,https://www.sueddeutsche.de/muenchen/sport/fussball-auf-klinsis-spuren-1.2169165,Auf Klinsis Spuren,00/10/2014,Strehmels US-Fußball-Traum,Ex-Bundesligaprofi will US-Fußball-Boom nutzen.,"Alexander Strehmel, USA, Fußball, Soccer Academy, Jürgen Klinsmann, American Soccer Systems, Profilaufbahn, Leistungssport, Boom, Major League",Der ehemalige Bundesligaprofi Alexander Strehmel will den US-Fußball-Boom nutzen und eine Soccer Academy eröffnen. Mehr dazu hier! #USA #Fußball #SoccerAcademy #Boom 238,"Nicole Schmidt traf ihren Dreier, auch Magdalena von Geyr verwandelte ihre beiden Freiwürfe ganz sicher. Und wenige Sekunden später ertönte dann die Schlusssirene, jenes Zeichen, das die Basketballerinnen von Jahn München nutzten, um sich jubelnd in die Arme zu fallen. Nach drei Zweitliga-Pleiten in Serie war den Jahn-Frauen gegen den SG Weiterstadt endlich wieder ein Sieg gelungen. Nicht einmal besonders knapp war er, 80:72 lautete das Endergebnis. Die Münchnerinnen rangieren nun weiterhin auf Platz acht im hinteren Tabellenmittelfeld. Nach oben geht nicht mehr viel, genauso wenig besteht noch Abstiegsgefahr. ""Wir wollen vier der letzten fünf Spiele gewinnen"", formulierte Jahn-Trainer Rüdiger Wichote als Ziel für das Saisonfinale. Weiterstadt gehörte bereits in diese Reihe. Gegen die Südhesseinnen, denen man im Hinspiel unterlag, hatte er ""ein Spiel auf Augenhöhe"" gesehen. So war es auch lange Zeit, Jahn konnte sich aber trotz mehrmaliger Führung nicht absetzen. ""Da fehlte uns die Souveränität"", bemängelte Wichote. Er lobte dagegen den Kampfgeist der Mannschaft, die sich auch nach einem 69:70-Rückstand im finalen Viertel nicht beirren ließ. Doch der Erfolg basierte vor allem auf der Leistung von Leonie Fiebich. Die gerade erst 17 Jahre alt gewordene Schülerin war mit 26 Punkten und vor allem elf Rebounds die überragende Akteurin auf dem Parkett. ""Sie hat eine enorme Präsenz auf dem Feld"", lobte der Jahn-Coach: ""Sie macht sehr wichtige Dinge unter den Körben."" Die Jugendnationalspielerin war tatsächlich überall zu finden. Vor der Pause warf Fiebich unter den Augen ihrer Eltern, die aus Landsberg angereist kamen, zweimal von der Dreierlinie auf den Korb und traf zweimal ins Netz. Eine Trefferquote von einhundert Prozent bei den Distanzwürfen stand nur bei ihr in der Statistik, ohnehin war sie extrem effizient in fast allen Bereichen. Fiebich selbst gab sich aber bescheiden. ""Das war ein gutes Comeback"", sagte sie hinterher. Comeback deshalb, weil sie sich nach einer Sprunggelenksverletzung am linken Fuß im vergangenen November erst wieder an ihr Leistungsniveau heranpirscht. Fiebich schränkte jedenfalls ein: ""Meine Fitness ist noch nicht so gut."" Noch immer sei das Sprunggelenk nicht stabil genug. ""Da fühle ich mich noch unsicher."" Ob jedoch elf Rebounds noch zu steigern sind? So wie sich Fiebich bewegt, ist das wahrscheinlich. ""Das Timing ist entscheidend"", ergänzte die junge Basketballerin. ""Dazu kommt der Wille, sich auf den Ball zu werfen."" Wohl wahr: Fiebich hat mit 1,90 Meter Körpergröße einen Vorteil beim Rebound, aber sie geht auch dahin, wo es weh tut. Mehrmals ging sie zu Boden und eroberte so unter dem eigenen Korb den abspringenden zweiten Ball. Jahn-Coach Wichote setzte Fiebich eher dosiert ein. Sie spielte 27 der 40 Minuten Spielzeit mit. Am längsten stand wie so häufig Magdalena von Geyr auf dem Feld - nämlich 34 Minuten. Auch die Jahn-Spielführerin ist in wichtigen Momenten meist hellwach und nervenstark. So war es auch gegen Weiterstadt, als es an der Freiwurflinie darauf ankam. ""Wir sind endlich mal cool geblieben, als es eng wurde"", kommentierte von Geyr den Sieg. Auch sie lobte den Auftritt von Leonie Fiebich. ""Sie macht kaum Fehler"", so von Geyr, ""es macht total Spaß, mit ihr zu spielen."" Von Geyr ist überzeugt, dass Fiebich früher oder später in der ersten Bundesliga spielen oder sogar als Profi ins Ausland gehen wird. Von Geyr selbst, die 32-jährige Allrounderin, ist kaum aus der Mannschaft wegzudenken. Und sie hat ebenfalls noch Spaß am Sport, ein Karriereende ist jedenfalls noch nicht absehbar. ""Mit tut nichts weh"", sagte von Geyr und schmunzelte. Entschieden habe sie sich aber noch nicht, ob sie eine weitere Saison spielt - oder zum Tennis abwandert, das sie sehr passabel spielt. ""Tennis spiele ich aber nur im Sommer"", sagt von Geyr. Es klang nach einer leichten Entwarnung.","Leonie Fiebich, 17, führt Jahn Münchens Basketballerinnen zum Erfolg gegen Weiterstadt",muenchen,https://www.sueddeutsche.de/muenchen/sport/basketball-perfekte-quote-1.3375535,Sport in der Region,00/02/2017,Leonie Fiebich führt Basketballerinnen zum Sieg,Jahn München besiegt SG Weiterstadt mit einer überragenden Leistung von Leonie Fiebich. Lesen Sie mehr über das Spiel hier.,"Jahn München, SG Weiterstadt, Basketball, Leonie Fiebich, Spiel, Sieg, Zweitliga, Bundesliga, Frauen, Mannschaft",Jahn München feiert 80:72-Sieg gegen SG Weiterstadt in der 2. Basketball-Bundesliga der Frauen mit überragender Leistung von Leonie Fiebich #Basketball #Zweitliga #Frauen 239,"American Football GFL: Marburg Mercenaries - Munich Cowboys (So. 16 Uhr) Regionalliga: Neu-Ulm Spartans - Fursty Razorbacks (Sa. 16 Uhr) Beachvolleyball BVV Beach Masters (Männer und Frauen, Sa./So. jeweils ab 9 Uhr, Finals So. ab circa 14 Uhr; ASV Dachau, Gröbenrieder Straße) Fußball Bayernliga Süd: TuS Holzkirchen - 1860 München II, BCF Wolfratshausen - SV Kirchanschöring, TSV Rain/Lech - SV Pullach, FC Ismaning - Schwaben Augsburg, 1865 Dachau - TSV Kottern (alle Fr. 18.30 Uhr) Landesliga Südost: TSV Grünwald - Landshut, ESV Freilassing - TSV Moosach/Grafing, SV Türkgücü-Ataspor München - TuS Geretsried, VfB Hallbergmoos - SE Freising, ASV Dachau - SV Erlbach, TSV Neuried - TuS Pfarrkirchen, FC Töging - FC Deisenhofen (alle Sa. 14 Uhr) Landesliga Südwest: SV Mering - SC Olching, SpVgg Kaufbeuren - SC Oberweikertshofen, FV Illertissen II - TSV Gilching/Argelsried (alle Sa. 14 Uhr) Bezirksliga Nord: TSV Rohrbach - SpVgg Feldmoching, FC Schwabing München - FC Moosburg, SV Lohhof - FC Moosinning, TSV Eching - Eintracht Karlsfeld, TSV Erding - SpVgg Kammerberg, Grüne Heide Ismaning - SV Sulzemoos (alle Sa. 14 Uhr) Bezirksliga Ost: TSV Dorfen - TSV Ebersberg, SV Reichertsheim - SpVgg Haidhausen, TSV Ottobrunn - Kirchheimer SC, VfB Forstinning - SC Baldham-Vaterstetten (alle Sa. 14 Uhr) Bezirksliga Süd: Lenggrieser SC - SV Untermenzing, SV Aubing - FC Hertha München, Herakles SV München - FC Penzing, TSV Oberalting - 1. FC Penzberg, SC Fürstenfeldbruck - FC Anadolu Bayern, 1. FC Garmisch-Partenkirchen - MTV Berg, FC Phönix München - SV Planegg-Krailling (alle Sa. 14 Uhr) Leichtathletik 33. Ludwig-Jall-Sportfest: Internationales Pfingstmeeting, Veranstalter PSV München (LG Stadtwerke), Dantestadion München, Sa. 10.30 Uhr Pferdesport Galopp: Riem, Allianz Familien- und Oldtimer-Renntag (Mo. 13.30 Uhr) Tennis 2. Bundesliga Frauen: Iphitos München - TSC Mainz, TC Bad Vilbel - Luitpoldpark München (beide Fr. 13 Uhr), TC BW Vaihingen/Rohr - Iphitos München, TC Großhesselohe - BW DD Blasewitz (beide So. 11 Uhr) Wrestling World Wrestling Entertainment Live (So. 19.30 Uhr, Olympiahalle; Tickets: www.muenchenticket.de)","Beim 33. Ludwig-Jall-Sportfest messen sich am Samstag Werfer und Läufer, auf der Galopp-Rennbahn Riem ist Familientag, und in der Münchner Olympiahalle machen die Wrestler ihre ganz eigene Show.",muenchen,https://www.sueddeutsche.de/muenchen/sport/sporttermine-wrestler-pferde-leichtathleten-1.3984204,"Sporttermine - Wrestler, Pferde, Leichtathleten",00/05/2018,Wochenende - Sportevents in München,"Überblick über die Top-Sportevents am Wochenende in München. American Football, Beachvolleyball, Fußball, Leichtathletik, Pferdesport, Tennis und Wrestling.","München, Sport, American Football, Beachvolleyball, Fußball, Leichtathletik, Pferdesport, Tennis, Wrestling, Wochenende","Aufregendes Wochenende in München! Von American Football bis Wrestling - hier ist eine Liste der Top-Sportevents, die Sie nicht verpassen sollten! #München #Sport #Wochenende #AmericanFootball #Beachvolleyball #Fußball #Leichtathletik #Pferdesport #Tennis #Wrestling" 240,"Im Königreich Bahrain war es vergangene Woche erst zu einer Partie gekommen, die auch bei den Klubmeisterschaften des MTTC Iphitos denkbar gewesen wäre. Tobias Simon und Alexander Braun standen sich bei dem mit 10 000 Dollar dotierten Weltranglistenturnier des Internationalen Tennisverbandes ITF im Achtelfinale gegenüber. Die beiden werden in der im Juli beginnenden Sommerrunde gemeinsam in der Zweitligamannschaft des Münchner Tennis- und Turnierclubs antreten. ""Das ist eine tolle Sache, dass sie sich bei einem internationalen Wettbewerb begegnet sind"", sagt der Iphitos-Cheftrainer Uli Sprenglewski. Die deutschen Jungprofis Simon und Braun verkörpern die Philosophie des Klubs, die sich in der zweithöchsten deutschen Klasse vom Rest der Konkurrenten abhebt, sie ist sogar ein krasser Gegenentwurf. ""Wir treten mit einem Kern von deutschen Spielern an, die schon viele Jahre bei uns spielen"", sagt Sprenglewski, während bei den meisten anderen Klubs ausländische Akteure in der Überzahl seien. Der 23-jährige Simon setzte sich am Persischen Golf gegen Braun in zwei Sätzen durch - und sicherte sich nach dem Finalsieg gegen den 500 Ränge vor ihm platzierten Niederländer Scott Griekspoor seinen ersten Profititel. Simon und Braun werden sich schon bald wieder auf dem Trainingsplatz in München begegnen, sie treffen dann auch auf ihre Kollegen Lukas Ollert, Stefan Hoiss und Richard Malobicky. Sie alle trainieren seit Juniorenzeiten auf der heimischen MTTC-Anlage, nehmen am Klubleben teil, sind greifbar für die Mitglieder. Sie sind keine Fremden, die nur für die Zweitligamatches einfliegen. ""Uns ist es wichtig, dass sich die Spieler mit dem Klub identifizieren können und die Mitglieder mit den Spielern"", sagt Sprenglewski. Vor sieben Jahren hatte er die Trainingsarbeit am Aumeisterweg im Münchner Norden übernommen. Er hat die Männermannschaft seitdem ohne große Geldzuwendungen von der Bayernliga in die zweite Liga geführt. ""Bei uns hat es keine Überlegung gegeben, den Aufstieg nicht wahrzunehmen"", sagt Sprenglewski, nachdem festgestanden hat, dass der Regionalligameister Landshut auf die Bundesliga verzichtet und Iphitos als Zweiter nachrückt. ""Die Spieler und der ganze Klub sind heiß und freuen sich auf die Begegnungen"", bekennt der Tennislehrer. Mit einem Heimspiel am 12. Juli gegen den Stadtrivalen TC Großhesselohe, der sich unter anderem mit dem Schweizer Davis-Cup-Sieger Marco Chiudinelli und dem ehemaligen deutschen Davis-Cup-Spieler Christopher Kas verstärkt hat, beginnt das Zweitligaabenteuer, das aber keine Episode bleiben soll. Das Niveau der Spieler hält Sprenglewski für ausreichend, damit der Klassenverbleib gelingen kann. Er sieht seine langjährige mühevolle Aufbauarbeit mit jungen Spielern noch lange nicht am Ende, im Gegenteil. Braun zum Beispiel ist gerade 20 Jahre alt geworden, sein Spiel ist noch lange nicht ausgereift. Auch Simon traut er zu, sich in der Weltrangliste weiter nach oben zu katapultieren. ""Meine Spieler entwickeln sich von Jahr zu Jahr weiter und werden immer besser"", sagt Sprenglewski. Helfen sollen ihnen dabei Fachkräfte aus dem Ausland. Ohne spielstarke Spitzenspieler können ihre Ziele nicht verwirklicht werden in einer Liga, der sich immer häufiger auch prominente Profis aus den Top 100 wie der Luxemburger Gilles Muller (TC Bruckmühl-Feldkichen) anschließen. So werden bei Iphitos der Kroate Franko Skugor und der Bosnier Aldin Setic aufschlagen, der Inder Sriram Balaji hat den Klub dagegen verlassen. Der 25-Jährige spielt künftig für einen unterklassigen Verein in Berlin und widmet sich sonst seinem Ziel, in der Weltrangliste bester Inder zu werden. Skugor lief schon in der vergangenen Saison für Iphitos auf und gewann all seine vier Einzel. ""Von ihm erhoffen wir uns eine gute Runde"", sagt Sprenglewski. Kontinuität ist eines seiner Lieblingsworte, Sprenglewski verweist in diesem Zusammenhang daher auch gerne auf den neuen Davis-Cup-Kapitän Michael Kohlmann und dessen früheren Doppelpartner Alexander Waske, die nicht weggingen, nachdem sie ihre sportlichen Karrieren beendet hatten. Wenn es ihre Zeit zulässt, schlagen sie noch immer bei den Herren 30 des MTTC in der Bundesliga auf. Ob es Tobias Simon und Alexander Braun wie Kohlmann und Waske mal unter die besten 100 Spieler schaffen, kann Uli Sprenglewski natürlich nicht seriös beantworten. Eine Profikarriere ist voller Unwägbarkeiten. Er will aber dafür sorgen, dass sie beim MTTC Iphitos die besten Voraussetzungen finden - und interne Klubduelle auch weiter in Bahrain oder sonst wo auf dem Planeten ausgetragen können.",Mit vielen eigenen Talenten wie Tobias Simon oder Alexander Braun startet der MTTC Iphitos in die Saison. Der Philosophie des Traditionsvereins folgen in der zweiten Liga nicht viele.,muenchen,https://www.sueddeutsche.de/muenchen/sport/tennis-gegen-den-strom-1.2417328,MTTC Iphitos - Gegen den Strom,00/03/2015,Simon und Braun triumphieren im Tennis-Duell in Bahrain,Zwei deutsche Jungprofis treffen in Bahrain aufeinander. Simon gewinnt im Achtelfinale gegen Braun und sichert sich seinen ersten Titel.,"Tennis, Deutschland, Internationales Wettbewerb, Jungprofis, Bahrain, ITF, Zweitligamannschaft, Münchner Tennis- und Turnierclub, Tobias Simon, Alexander Braun.",Deutsche Jungprofis triumphieren bei internationalem Tennis-Wettbewerb in Bahrain! Simon holt sich den Sieg im Achtelfinale gegen Braun. #Tennis #Deutschland #Bahrain #Jungprofis 241,"In sämtlichen Klassen von der dritten Liga bis hinunter zur Kreisliga hat Orhan Akkurt schon gespielt und selbstredend auch in jeder Etage seine Duftmarken in Form von Toren hinterlassen. Bislang fehlte ihm einzig die Regionalliga in seiner Sammlung. Doch auch hinter diesem Punkt auf seiner fußballerischen To-do-Liste kann der 33 Jahre alte Stürmer nun einen Haken machen, und zwar einen schwungvollen: In seinem ersten Spiel in der vierthöchsten Liga gelang dem Mittelstürmer des SV Heimstetten am Freitag gleich ein Treffer - es war der entscheidende zum 1:0 (0:0)-Erfolg bei der SpVgg Bayreuth. Ein Einstand nach Maß also nicht nur für Akkurt, sondern auch für den Verein, der nach dreijähriger Abstinenz wieder in die Regionalliga zurückgekehrt ist. Dabei hatte Trainer Christoph Schmitt vor der Partie noch tiefgestapelt. Bayreuth sei ""von den Strukturen und den Zielen her ganz anders aufgestellt als wir"", hatte der Coach betont. Außerdem habe seine Mannschaft sportlich unter der kurzfristigen Absage der Partie am ersten Spieltag gegen Schalding-Heining wegen eines Todesfalls bei den Niederbayern gelitten, der Rhythmus sei weggewesen, die Trainingsplanung musste neu gestaltet werden. Doch all das steckten die Heimstettener weg, obwohl die 230-Kilometer-Anreise nach Oberfranken an einem Freitag auch nicht gerade vorteilhaft ist. Doch kaum war die Partie angepfiffen, wirkten die weit gereisten Gäste wacher als die ausgeruhten Bayreuther. Schon in der zwölften Minute vergab Lukas Riglewski eine dicke Chance, seinen Flachschuss kratzte ein Gegner von der Linie. Auch Benedict Laverty ließ zwei Gelegenheiten liegen, dazu kamen vor der Pause eine Möglichkeit für den früheren Unterföhringer Fabio Sabbagh und zwei Abseitstore von Akkurt, von denen zumindest eines umstritten war. ""Eigentlich hätten wir da schon deutlich führen müssen"", sagte Trainer Christoph Schmitt später. Der dritte Jubel des Torjägers wurde dann nicht zurückgepfiffen. Nach einem perfekten Zuspiel von Laverty drückte der Routinier den Ball über die Linie (49.). ""Danach hatten wir die härteste Drangphase zu überstehen"", erzählte Schmitt. Vor allem eine Eckballserie der Bayreuther habe die Abwehr in Schwierigkeiten gestürzt: ""Die haben alle Ecken kurz gespielt, da sind wir einige Mal ins Schwimmen geraten."" Die letzte Chance machte schließlich Torwart Maximilian Riedmüller mit einem sehenswerten Reflex zunichte, dann war der Heimstettener Erfolg gesichert. ""Wir wissen jetzt, was uns in dieser Liga erwartet, das Tempo ist schon deutlich anders als in der Bayernliga"", sagte Schmitt. ""Aber wir haben auch gesehen, dass wir unseren Fußball spielen können."" Wettkampfpraxis in der neuen Spielklasse kann der Neuling in den nächsten Tagen reichlich sammeln: Schon am Dienstag steht im heimischen Sportpark das Derby gegen Garching auf dem Plan. Und am Freitag geht es wieder auf große Fahrt: 350 Kilometer, nach Aschaffenburg.",Aufsteiger gewinnt sein erstes Regionalligaspiel in Bayreuth dank eines Akkurt-Treffers mit 1:0.,muenchen,https://www.sueddeutsche.de/muenchen/sport/sv-heimstetten-die-schmitt-elf-kommt-in-fahrt-1.4064856,Die Schmitt-Elf kommt in Fahrt,00/07/2018,Akkurts erstes Regionalliga-Tor,Orhan Akkurt feiert sein Regionalliga-Debüt mit einem entscheidenden Tor für den SV Heimstetten. Lesen Sie mehr.,"Regionalliga, Orhan Akkurt, SV Heimstetten, Fußball, Tore, Aufstieg, Bundesliga, Bayernliga, Stürmer, Christoph Schmitt.",Orhan Akkurts Traum-Debüt in der Regionalliga! Ein entscheidendes Tor für den SV Heimstetten im Spiel gegen Bayreuth. Mehr dazu im Artikel. #Regionalliga #Fußball #Heimstetten 242,"Man stelle sich vor, der FC Bayern müsste zum Bundesligastart auf Manuel Neuer und Bastian Schweinsteiger verzichten, weil Bundestrainer Joachim Löw zur gleichen Zeit ein Trainingslager der Nationalmannschaft angesetzt hat. Undenkbar? Nicht im Judo. Dort ist das nicht einmal außergewöhnlich. Höchstens, dass der FC Bayern am Ligabetrieb erst gar nicht teilnimmt. Wenn am Wochenende die neue Saison in der Judo-Bundesliga beginnt, ist die Ausgangslage noch prekärer als sonst. Die besten deutschen Kämpfer sind noch am Bundesstützpunkt in Kienbaum nahe Berlin. Das beste deutsche Team, der 19-malige Meister TSV Abensberg, hat seine Mannschaft kurz vor Meldeschluss zurückgezogen. In beiden Fällen lautet die Begründung: Olympische Sommerspiele. Rio 2016 wirft seine Schatten voraus, das Rennen um die raren Startplätze hat im Judo gerade erst richtig begonnen. Zwischen all den internationalen Wettkämpfen und Terminen gerät so der Kampf um die deutsche Meisterschaft schnell zur Nebensache. Nicht so beim TSV Großhadern. Vor dem Auftaktkampf beim KSV Esslingen (Samstag, 18 Uhr) sind Trainer Ralf Matusche und Teamleiter Gerhard Dempf darum bemüht, das Beste aus den gegebenen Umständen zu machen. Und: Sie sind heiß auf die Meisterschaft. Was die Kaderplanung angeht, haben die Münchner ganze Arbeit geleistet. Die Mannschaft ist durch die Neuverpflichtung von 100-Kilo-Mann Karl-Richard Frey noch einmal stärker als im Vorjahr, die Problemposition im Schwergewicht damit endlich fest besetzt. ""Er ist genau der Mann, der uns in den vergangenen Jahren gefehlt hat"", findet Matusche. Frey, 24, macht derzeit Bronzemedaillengewinner Dimitri Peters die Position als deutsche Nummer eins streitig. ""Eine echte Granate"", sagt Matusche. Dazu stehen nun auch die Nationalkämpfer Igor Wandtke (-73 kg) und Aaron Hildebrand (-90 kg), die fast die komplette Saison 2014 verletzt waren, fit zur Verfügung. ""Auch sie sind quasi Neuzugänge"", sagt Matusche über die im vergangenen Jahr verpflichteten Kämpfer. Mit Tobias Englmaier (-60 kg) und Alexander Wieczerzak (-81 kg) stehen zudem zwei weitere Athleten aus dem Kreis der Nationalmannschaft im Team. Wenn alle an Bord sind, kann Großhadern damit fast in jeder Gewichtsklasse einen deutschen Spitzenjudoka aufbieten. ""Aber das wird in der Vorrunde nicht vorkommen"", schränkt Matusche sofort ein. ""Zwei aus fünf"" lautet die Formel für das erste Wettkampfwochenende. Soll heißen: Hildebrand und Wandtke sind dabei, Englmaier, Frey und Wieczerzak fehlen. So will es Großhadern über die gesamte Vorrunde hinweg handhaben. Wer wann zum Einsatz kommt, soll je nach Terminlage und körperlicher Fitness individuell abgesprochen werden. Denn auch der TSV möchte im vorolympischen Jahr seine Athleten nicht überfordern. Anders als Abensberg halten die Klubverantwortlichen dafür aber keinen Ligarückzug für erforderlich. Dass Matusche die Entscheidung des ewigen Konkurrenten Abensberg, an dem sich der TSV zuletzt mehr als eine Dekade erfolglos die Zähne ausgebissen hat, nicht nachvollziehen kann, ja mehr noch für falsch hält, ist kein Geheimnis. Nach dem Rückzug Abensbergs ist jedenfalls Großhadern nun der Favorit auf den Titel. ""Wir wollen endlich Meister werden"", bekräftigt der Trainer. Der letzte Titel datiert aus dem Jahr 2001, Großhadern hat zumindest auf dem Papier nun die stärkste und ausgeglichenste Mannschaft. Ähnlich gut aufgestellt ist nur Auftaktgegner Esslingen. Die Schwaben haben gleich mehrere georgische Spitzenkämpfer in ihren Reihen. Aber auch bei ihnen werden in der Vorrunde viele Hochkaräter aus terminlichen Gründen ausfallen. ""Ziel muss es erst einmal sein, die Finalrunde zu erreichen"", erklärt Matusche. Dort sollte es dann an drei verbleibenden Terminen möglich sein, die Besten zusammenzubekommen. Bis dahin wird Matusche verstärkt auf junge Kämpfer zurückgreifen müssen. Im Leicht- und Mittelgewicht hat Großhadern starken Nachwuchs aufgebaut. Timo Cavelius (-73 kg, Gold), Tim Güther (-81kg, Silber) und David Karle (-66 kg, Silber) holten bei der deutschen Junioren-Meisterschaft Medaillen. Die Bundesliga ist für sie eine gute Chance, auf hohem Niveau Erfahrung zu sammeln. Auch Lukas Vennekold (-60 kg) oder Niklas Blöchl (-73 kg) sind schon bundesligaerprobt. Wie viel ein Titel 2015 dann in Abwesenheit von Abensberg überhaupt wert wäre? Matusche überlegt kurz, dann sagt er: ""Ich erinnere mich an dieses Shorttrack-Rennen bei den Olympische Spielen, als ein Australier gewann."" 2002 in Salt Lake City stürzten vier von fünf Startern im Endlauf. Der Australier Steven Bradbury holte völlig überraschend Gold. ""Hinterher fragt keiner, wie man gewonnen hat"", sagt Matusche. ""Es zählt nur, dass man gewonnen hat."" Die Sehnsucht ist groß.","Ein Jahr vor den Olympischen Spielen ist die Bundesliga für viele Judoka zweitrangig, Rekordmeister Abensberg hat erst gar keine Mannschaft gemeldet. Der TSV Großhadern wittert seine Chance.",muenchen,https://www.sueddeutsche.de/muenchen/sport/judo-nicht-das-wie-zaehlt-1.2451428,Nicht das Wie zählt,00/04/2015,Großhadern heiß auf Meisterschaft,TSV Großhaderns Kaderplanung für Judo-Bundesliga und ihre Chancen auf den Titel.,"Judo-Bundesliga, Meisterschaft, TSV Großhadern, Kaderplanung, Deutsche Nummer eins, Olympische Sommerspiele, Wettkampfwochenende, Athleten, Favorit auf den Titel, Mannschaft, georgische Spitzenkämpfer.","Großhadern ist bereit für die Judo-Bundesliga. Kann das Team den Titel holen? Hier erfährst du, wie TSV sich aufstellt und wer in der Mannschaft ist. #JudoBundesliga #TSVGroßhadern #Meisterschaft" 243,"Manchmal ist ein Händedruck viel mehr als das bloße Ineinandergreifen zweier Extremitäten. Manchmal ist er ein Symbol, das Schließen eines Kreises - so wie am Samstag im Münchner Boxwerk. Dort trafen jene zwei Boxer aufeinander, die sich 1996 bei den Olympischen Spielen in Atlanta im Finalkampf um die Goldmedaille im Halbweltergewicht gegenübergestanden waren: Sieger Héctor Vinent aus Kuba und der Deutsche Oktay Urkal. Nun, 20 Jahre später, reichten sie sich erstmals die Hand. ""Vor 20 Jahren hat er mir nicht einmal den Finger gegeben"", erzählte Urkal, 46, schmunzelnd, Gespräche zwischen den beiden hatte es schon gar nicht gegeben. Die kubanischen Trainer verwehrten ihren Boxern, sich mit den Konkurrenten zu unterhalten, außerdem hatte Vinent seine ganz eigene Philosophie, wie er bei der Gesprächsrunde verriet: ""Alle anderen Boxer meiner Gewichtsklasse waren meine Feinde."" Der Kontakt beschränkte sich einzig und allein auf den Ring. Jetzt aber war die Zeit für eine menschliche Annäherung gekommen. ""20 Jahre später können wir wahre Freunde werden"", sagte der 43-jährige Vinent lächelnd. Seine Goldmedaille von 1996 hatte Vinent nicht mit dabei - das Museum auf Kuba, in dem sie liegt, war abgeschlossen, als er sie mitnehmen wollte - doch alleine seine Anwesenheit reichte aus, um den von Nick Trachte organisierten Abend im Boxwerk zu einem besonderen zu machen. Héctor Vinent ist eine lebende Boxlegende. Als 19-Jähriger gewann er 1992 in Barcelona bei seinem ersten Start im Erwachsenenbereich Olympia-Gold, 1996 wiederholte er den Triumph. 1993 und 1995 kürte er sich zum Weltmeister. Sieben Jahre lang blieb ""der Mann mit den sehr schnellen Händen"" (Urkal) ungeschlagen, The Ring platzierte Vinent im Jahr 2012 in einer Rangliste der zehn besten Olympia-Boxer aller Zeiten auf Rang fünf. Aufgrund einer Augenverletzung musste er seine Karriere allerdings schon in jungen Jahren beenden, wodurch ihm ein mögliches drittes Olympia-Gold verwehrt blieb. Vinent und Urkal sprachen im Boxwerk über die alten Zeiten, aber auch über die aktuelle Situation im Boxgeschehen. Beim Kubaner, der heute so wie Urkal als Nachwuchstrainer tätig ist, klang dabei die Nostalgie nach der vergangenen Boxwelt, jener der kubanischen Legenden Teófilo Stevenson und Félix Savón, deutlich durch. ""Mein Leben als Trainer ist viel leichter als jenes, das ich als Sportler hatte"", berichtete der Kubaner, der dem heutigen Box-Geschäft kritisch gegenübersteht. Es werde ""von Leuten regiert, die keine Boxer waren"", und diese würden sich ""ihre eigenen Regeln"" machen. Er selbst, sagte er, arbeite noch nach der ""alten Methode"". Die traditionelle kubanische Herangehensweise an den Box-Sport genießt noch heute weltweites Ansehen. ""Nicht normal"" sei das Training der Kubaner, sagte Urkal voller Respekt, ""die waren schon im Training zu gut"". Von Zauberei wollte Vinent aber nichts wissen: ""Tägliches Training und ein präzises Videostudium der Gegner"" seien die Grundlage des Erfolges auf der Karibikinsel. Nicht mehr. Urkal und Vinent waren am Samstagmorgen noch einmal in den Ring gestiegen und über ein paar Runden gegangen - schließlich galt es noch alte Rechnungen zu begleichen. Viermal waren sie sich in ihrer aktiven Zeit gegenübergestanden, dreimal hieß der Sieger Vinent. ""Wir sind nie voneinander losgekommen"", sagte Urkal, was verwundert: Vinent war damals die Nummer eins der Halbwelter-Weltrangliste, Urkal die Nummer zwei. Nach seiner Amateurkarriere war der Deutsche zu den Profis gewechselt, ""es hat mir keinen Spaß mehr gemacht, immer gegen Héctor zu verlieren"", erzählte Urkal lächelnd. Bei den anstehenden Olympischen Sommerspielen in Rio de Janeiro sind erstmals auch Profiboxer zugelassen - eine Entwicklung, die Vinent und Urkal nicht gutheißen. ""Das Amateurboxen wird darunter leiden und in Zukunft vielleicht sogar verschwinden"", prophezeite der Kubaner. Auch Urkal findet es ""nicht schön"", er hätte die Trennung lieber beibehalten. Viel besser gefällt Héctor Vinent da schon die letzte Etappe seines München-Aufenthaltes: Einen Tag vor seiner Rückreise gibt er am Mittwoch im Museum Fünf Kontinente ein Training für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge.",Die Boxer Vinent und Urkal treffen sich nach 20 Jahren wieder,muenchen,https://www.sueddeutsche.de/muenchen/sport/boxen-im-ring-mit-einem-zauberer-1.2995224,Im Ring mit einem Zauberer,00/05/2016,Olympia-Boxlegenden vereint!,Ein emotionales Wiedersehen von Héctor Vinent und Oktay Urkal 20 Jahre nach ihrem Kampf bei den Olympischen Spielen.,"Héctor Vinent, Oktay Urkal, Boxer, Boxen, Olympische Spiele, Boxsport, Kubaner, Deutscher, Halbweltergewicht, Trainer, Olympia-Boxlegende",Emotionales Wiedersehen von Héctor Vinent und Oktay Urkal 20 Jahre nach ihrem Kampf bei Olympia #Boxlegenden #Boxen #Olympia 244,"Die rote Laterne sind sie schon mal losgeworden, weshalb bei den Farcheter Fußballern selbstverständlich prächtige Stimmung herrschte. ""Die Heimfahrt im Bus war sensationell, das Selbstvertrauen ist zurück"", sagte Trainer Marco Stier, unter dessen Regie der BCF Wolfratshausen Fahrt aufnimmt. Das 2:1 (0:1) beim favorisierten 1. FC Sonthofen war bereits der dritte Sieg im sechsten Spiel unter dem ehemaligen Profi, der zuletzt den Bezirksligisten Aying coachte. Dabei sah es beim Gastspiel im Allgäu zunächst nicht nach einem Erfolgserlebnis für den BCF aus: Mario Klauser bediente Jannick Keller ideal, und der Sonthofener Angreifer überwand Torwart Kevin Pradl zum 1:0 (27.). Vor der Pause verpassten es die Gastgeber, das Spiel zu entscheiden. ""Da waren wir wirklich schlecht, dafür gab es in der Kabine auch ein kleines Feuerwerk von mir"", sagte Stier. Prompt fiel nach Wiederanpfiff der Ausgleich, als Sonthofen in der Vorwärtsbewegung den Ball verlor, Wolfratshausen schnell umschaltete und Gilbert Diep nach Pass von Jona Lehr abschloss (47.). Der BCF konterte munter weiter, diesmal legte Alpay Özgül den Ball quer und Diep grätschte ihn über die Linie - 1:2 (57.). Eng wurde es nach der vermeidbaren gelb-roten Karte gegen Christopher Korkor (67.), doch Wolfratshausen überstand die Schlussphase unbeschadet. ""Ich bin stolz, dass wir das gerockt haben"", bilanzierte Stier.",Farcheter Feuerwerk: BCF gibt in Sonthofen die rote Laterne ab,muenchen,https://www.sueddeutsche.de/muenchen/sport/fussball-bayernliga-diep-trifft-doppelt-1.3188520,Diep trifft doppelt,00/10/2016,BCF gewinnt in Sonthofen,BCF Wolfratshausen triumphiert mit 2:1 gegen 1. FC Sonthofen. Lesen Sie mehr!,"BCF Wolfratshausen, 1. FC Sonthofen, Fußball, Trainer Marco Stier, Erfolg, Sieg, Allgäu, Gilbert Diep, Alpay Özgül, Christopher Korkor",BCF Wolfratshausen siegt 2:1 gegen 1. FC Sonthofen dank Gilbert Diep und Alpay Özgül. Trainer Marco Stier ist stolz auf sein Team! #Fußball #Erfolg #BCFWolfratshausen 245,"Es ärgert Holger Seitz noch immer, dass seine Mannschaft im vergangenen Herbst in der Vorrunde der Youth League scheiterte. Diesmal war die U19 des FC Bayern München nämlich wirklich nah dran gewesen, sich in der Champions League der Jugendlichen endlich einmal für die Playoffs zu qualifizieren, am Ende fehlte ein einziger Punkt. Doch gleichzeitig sagt der Trainer der Fußball-A-Junioren: ""Das war eine Doppelbelastung. Deshalb hatten wir in der Phase auch eine kleine Delle."" Sichtbar wurde diese in der Bundesliga. Als für die jungen Bayern die englischen Wochen begannen, verloren sie nacheinander gegen Mainz, Kaiserslautern und Karlsruhe. Doch dann begann die Aufholjagd. Am Ende wurde die Mannschaft sogar schon am vorletzten Spieltag Meister der Süd-/Südweststaffel. Und nun trifft sie an diesem Mittwoch (16 Uhr, Grünwalder Stadion) im Halbfinale auf den Zweiten aus dem Westen, den FC Schalke 04. Das Rückspiel findet sechs Tage später in Gelsenkirchen statt. Auch wenn das alles ein bisschen viel war im vergangenen Herbst, die Youth League habe sich trotzdem gelohnt, findet Seitz. ""Für die individuelle Entwicklung ist das klasse"", sagt er, davon habe man in der Rückrunde dann auch profitiert. Zuletzt habe man sogar konstant gespielt, obwohl immer wieder wichtige Spieler gefehlt hätten. Gegen Schalke werden aber alle wichtigen Akteure dabei sein, Felix Götze zum Beispiel, der zuletzt rotgesperrt war. Der Verteidiger und Bruder des ehemaligen FCB-Stürmers Mario Götze ist nur einer von mehreren Akteuren aus allen Mannschaftsteilen, die sich im Laufe der Saison in den Vordergrund spielen konnten. Und die dazu beigetragen haben, dass das Nachwuchs-Leistungszentrum nach langer Zeit endlich wieder positive Schlagzeilen schreibt: Die U19 steht erstmals seit vier Jahren wieder unter den letzten Vier (die U17 übrigens erstmals seit 2009, das Halbfinale beginnt am 7. Juni). Im vergangenen Jahr war das noch der Konkurrenz von 1860 München gelungen, deren Team heuer überraschend abgestiegen ist. Gegen den Gruppenzweiten Schalke sind die Bayern nicht unbedingt Favorit, der ""spielerisch wie physisch starke Gegner"" (Seitz) ist gespickt mit Nationalspielern. Was aber nicht heißt, dass die jetzt schon als erfolgreich zu bezeichnende Saison im Halbfinale enden muss.",Die U19 des FC Bayern empfängt Schalke 04 zum Halbfinale um die Meisterschaft.,muenchen,https://www.sueddeutsche.de/muenchen/sport/fussball-rueckkehr-nach-vier-jahren-1.3497585,Rückkehr nach vier Jahren,00/05/2017,Bayern U19 im Halbfinale,FC Bayern U19 steht erstmals seit 4 Jahren im Youth League Halbfinale. Schalke als Gegner.,"FC Bayern, U19, Youth League, Halbfinale, Schalke 04, Felix Götze, Nachwuchs-Leistungszentrum, Nationalspieler, Playoffs, Meister",Die Bayern U19 steht erstmals seit 4 Jahren im Youth League Halbfinale gegen Schalke 04! Kann die erfolgreiche Saison fortgesetzt werden? #FCBayern #U19 #YouthLeague #Halbfinale #Schalke04 246,"Streifen Schlangen durch den Vatikan? Wollen sie dem Papst Böses? Oder ist am Ende alles ganz anders? Der Vatikan bot über Jahrhunderte hinweg oftmals eine barocke Bühne für Intrigen und Skandale, echte und herbeigeredete. ""Enthüllungen"" aus dem Vatikan, wie sie den Kirchenstaat nun wieder bewegen, versprechen stets spannenden Stoff. Er bedient im Publikum draußen, im zugeneigten wie im fernen, immer auch einen gewissen Voyeurismus. Vor allem dann, wenn dieser Stoff von weltlichen Trieben handelt wie jetzt wieder: vom sorglosen oder prasserischen Umgang von hohen Kirchenmännern mit dem anvertrauten Geld. Franziskus, der mutige Kämpfer Heimliche Gesprächsmitschnitte nähren die Fortsetzung der ""Vatileaks"". Der Vatikan sagt, die Enthüllungen schadeten dem Papst. Aber tun sie das wirklich? Seinem Ansehen sind sie eher zuträglich. In beiden Büchern, die nun mit viel Trommelwirbel auf den Markt kommen, steht Franziskus nämlich wie ein mutiger Kämpfer da. Wie ein Reformer wider alle Konservativismen, der die Kurie aufräumen, ihr Disziplin und Transparenz verordnen möchte. Die römische Kurie wiederum, die Regierung der Kirche also, erscheint darin wie eine trotzige Pfründenverwalterin, die lieber im Trüben und mit dubioser Buchführung weiterwirtschaften möchte.",Die neuesten Vatileaks-Enthüllungen lassen den Papst besser dastehen als seine internen Gegner. Seinen Reformplänen schaden sie trotzdem.,panorama,https://www.sueddeutsche.de/panorama/vatikan-franziskus-und-die-woelfe-1.2721954,Was das neue Vatileaks für den Papst bedeutet,00/11/2015,"Vatileaks, Korruption, Franziskus",Enthüllungen über Korruption im Vatikan: Franziskus als mutiger Kämpfer gegen Konservativismus und für Transparenz.,"Vatileaks, Korruption, Franziskus, Enthüllungen, Kirchenmänner, Geld, Reformer, Konservativismus, Transparenz, Kurie",Korruptionsenthüllungen im Vatikan: Franziskus als mutiger Kämpfer gegen Konservativismus und für Transparenz. Lesen Sie mehr über die Vatileaks-Affäre #Vatileaks #Korruption #Franziskus #Transparenz 247,"Die Aussichtsplattform ""5 Fingers"" auf dem Krippenstein ist laut Eigenwerbung ""nichts für schwache Nerven"". Wie eine ausgestreckte Hand ragt sie über einen 400-Meter-Abgrund. Normalerweise gelangen Besucher per Seilbahn zu der Plattform über dem Hallstätter See, aber zurzeit ist die Bahn wegen Revision geschlossen. Ein Wiener Urlauberpaar steuerte den 2000 Meter hohen Gipfel dieser Tage also mit dem Auto an. Das war auch nichts für schwache Nerven. Auf digitalen Karten sieht es so aus, als würde die Straße ""Winkl"" von Obertraun zu den Fingern aus Stahl führen - im Winter ist diese Strecke allerdings die Talabfahrt des örtlichen Skigebiets. Die beiden Wiener lenkten ihren Wagen trotzdem auf den Forstweg, auf dem in regelmäßigen Abständen Kunstschnee-Haufen lagen. In so einem blieb das Fahrzeug bald stecken. Die Feuerwehr kam und befreite das Auto mit Hilfe einer Seilwinde. Schon einmal musste die Obertrauner Feuerwehr zu einem ähnlichen Einsatz ausrücken: Ein Navi hatte deutsche Urlauber auf eine Langlaufloipe gelotst. ""Viele schauen nur auf Google Maps, lassen sich von ihrem Navi in die Irre leiten und landen dann im Nirgendwo"", sagt Hans Strick, Einsatzleiter der Feuerwehr. Einziger Vorteil bei Umwegen durch eine falsche Routenführung im Navigationssystem: Man kommt oft an Orte, die man vorher nicht kannte. Illustration: Marc Herold Reflexartig kommt da die These auf: Navi macht blöd. Die Ansagerinnen mit der sirenenhaften Stimme scheinen mündige Autofahrer in willenlose Zombies zu verwandeln. Wenn man sich blind auf die elektronische Führung verlässt, verliert man dann nach und nach seine natürliche Orientierungsfähigkeit? Und wenn man alles bei Google nachschaut, statt kurz nachzudenken, ersetzt man dann sein Hirn durch eine digitale Krücke? Menschen sind eigentlich mithilfe ihrer natürlichen Sinne in der Lage, sich eine Route anhand von auffälligen Wegpunkten zu merken und sich darüber hinaus einen skizzenartigen Überblick über eine Landschaft oder ein Stadtviertel anzueignen. Wissenschaftler nennen das ""kognitive Karte"". Frauen schneiden beim Orientierungssinn in Studien weniger gut ab, wenn sie eine Richtung einschätzen sollen, dafür können sie sich besser Details merken. Männer kennen sich im Schnitt besser aus mit Himmelsrichtungen oder Entfernungen. Bevor es Navigationssysteme gab, kam es öfter zu Ehestreits über Richtungsfragen, denn der Beifahrer war gezwungen, Straßenkarten zu lesen. Deren Referenzrahmen sind die Himmelsrichtungen, wer also wissen will, wo es langgeht, muss erst seine Position mit der nach Norden ausgerichteten Karte abgleichen. Das ist kompliziert, trainiert aber das kognitive Kartensystem im Kopf. Wer sich auf die Elektronik verlässt, braucht solche Hirndrehungen nicht, die digitale Karte ist fast immer egozentrisch ausgerichtet. Schadet dieser Egotrip dem Orientierungssinn? Der Mannheimer Psychologe Stefan Münzer ist dieser Frage in mehreren Studien nachgegangen. Er wollte herausfinden, wie häufig die Befragten gedruckte Karten und Navigationsgeräte nutzen und wie gut sie sich ohne diese zurechtfinden. Ergebnis: Wer immer gesagt bekommt, wo es langgeht, erwirbt kaum noch Wissen über seine Umgebung und verlernt leicht, Koordinaten im Kopf zu speichern. Zu einem Revival der Landkarte aus Papier wird es deshalb aber wohl nicht kommen, die digitalen Helfer sind fest in unserem Leben implantiert. An der Uni Münster versuchen Geografen, Informatiker und Psychologen deshalb, ein deppensicheres GPS-Gerät zu entwickeln. Es soll nicht mehr befehlen: ""Dem Routenverlauf 750 Meter folgen!"", sondern reden wie jemand, den man am Straßenrand nach dem Weg fragt. ""Bei der nächsten Ampel rechts und dann weiter bis zur Kirche."" Das klingt menschlicher, aber ob es hilft? Ein Fehler ist schließlich schnell passiert: Schon das Eintippen des Ortes oder der Postleitzahl kann zu Problemen führen, ein Zahlen- oder Buchstabendreher hat weitreichende Folgen. Wer dem Straßenverlauf folgt, ohne mitzudenken, kann schon mal enden wie ein Auto im Landkreis Lüneburg: Das mit vier Personen besetzte Fahrzeug versank vergangenen Februar in der Elbe, nachdem der Fahrer sich von seinem Navigationsgerät direkt ins Wasser leiten ließ. Bei der vermeintlichen Straße handelte es sich um eine Fährverbindung. Die vier Insassen kamen mit dem Schrecken davon - allerdings komplett nass und unterkühlt. Möglicher Ansagetext eines Navigationsgeräts, das Forscher in Münster derzeit entwickeln ""Bei der nächsten Ampel rechts und dann weiter bis zur Kirche."" Nicht nur Autofahrer werden Opfer von Navi-Pannen: In den Alpen müssen immer öfter Fahrradfahrer aus lebensgefährlichen Situationen gerettet werden, weil sie einer GPS-Route auf einen Klettersteig gefolgt sind. Ein Teilnehmer des Goldsteig-Ultramarathons in der Oberpfalz verfehlte 2015 das Ziel um mehr als 50 Kilometer - sein GPS-Gerät führte ihn zu einem Bauernhof nach Niederbayern.","Früher lag der Straßenatlas unterm Fahrersitz: Heute lassen sich Autofahrer von Navigationsgeräten auf Skipisten, in Flüsse oder unbeabsichtigt quer durch Europa lotsen. Macht die GPS-gesteuerte Routenführung dumm?",panorama,https://www.sueddeutsche.de/panorama/navigationsgeraete-sie-haben-ihr-ziel-verpasst-1.3288235,Navigationsgeräte - Sie haben Ihr Ziel verpasst,00/12/2016,5 Fingers - Aussichtsplattform mit Abenteuergarantie,"Atemberaubende Aussicht auf den Hallstätter See. Abenteuerlicher Weg über die Winklstraße. Doch ein Navi-Fehler können gefährlich sein.""","Aussichtsplattform, 5 Fingers, Hallstätter See, Abenteuer, Winklstraße, Navi, Fehler, Gefahr, Wiener, Auto","Atemberaubende Aussicht, aufregende Fahrt und ein Navi-Fehler, der gefährlich werden kann. Erfahren Sie mehr über die 5 Fingers Aussichtsplattform auf dem Krippenstein! #5Fingers #Aussichtsplattform #Abenteuer #Winklstraße #NaviFehler" 248,"Es gibt Etablissements, die sollte ein Polizist nur dienstlich und nicht privat aufsuchen - zumal, wenn er eine herausgehobene Position bekleidet. Eine solche Lokalität ist auch die Sansibar, im Hannoveraner Rotlichtbezirk Steintor gelegen. In eben jener Bar hat nun aber im vergangenen August niemand Geringeres als der Chef der Zentralen Polizeidirektion (ZPD) des Landes Niedersachsen, Christian Grahl, ausgelassen gefeiert. In Erklärungsnot: Christian Grahl, Chef der Zentralen Polizeidirektion des Landes Niedersachsen, hat im vergangenen August mit anderen Beamten eine berüchtigte Hannoveraner Rotlicht-Bar besucht. Der Norddeutsche Rundfunk (NDR) hatte über den pikanten Ausflug des Spitzenbeamten berichtet - mittlerweile hat Grahl den Bar-Besuch bestätigt und zeigt sich einsichtig. Er spricht von einer ""spontanen, aber unüberlegten und entbehrlichen Aktion"". Nach einem Bier habe er die Kneipe, die dem NDR zufolge früher dem Hells-Angels-Chef Frank Hanebuth gehörte, wieder verlassen. ""Es war mein erster und letzer Besuch"", wird der 55-Jährige zitiert. ""Er ist seiner Vorbildfunktion nicht gerecht geworden"" In dem Bericht heißt es weiter, mit Grahl seien weitere Polizeibeamte in der Sansibar eingekehrt: Dabei soll es sich um Teilnehmer beziehungsweise Besucher der Deutschen Polizeimeisterschaft der Leichtathletik gehandelt haben, die am 18. August dieses Jahres in Hannover stattfand. Der Fehltritt des ZPD-Chefs ist umso peinlicher, als dass der frühere Polizeipräsident von Niedersachsen, Uwe Binias, seine Beamten noch im vergangenen Jahr vor Besuchen auf dem Kiez gewarnt haben soll. Dem NDR zufolge schrieb Binias in einem Artikel in einer internen Mitarbeiterzeitschrift, es sei ein ein Widerspruch der Interessen, ""wenn man in seiner dienstlichen Funktion damit rechnen muss, im Steintorviertel tätig zu werden, aber vorher an gleicher Stelle fröhlich feiert und Kontakte knüpft."" Die SPD fordert nun die Versetzung des Polizeichefs. ""Herr Grahl hat mit seiner privaten Feier in einer Bar im hannoverschen Steintorviertel der Glaubwürdigkeit der Polizei in Niedersachsen schweren Schaden zugefügt"", sagte der innenpolitische Sprecher der Landtagsfraktion, Klaus-Peter Bachmann. Grahl könne nach einer ""schlanken Bitte um Entschuldigung"" nicht einfach zur Tagesordnung übergehen. ""Die Glaubwürdigkeit der Polizei verlangt, dass Konsequenzen gezogen werden."" Scharfe Kritik äußerte auch Grahls Vorgesetzter, Innenminister Uwe Schünemann (CDU). ""Herr Grahl hat nach seinem Besuch den Innenminister darüber informiert"", sagte ein Ministeriumssprecher. Darauf sei ein Personalgespräch gefolgt. ""Der Innenminister teilt die Selbsteinschätzung des Besuchs durch Herrn Grahl"", sagte der Sprecher. ""Er ist seiner Vorbildfunktion nicht gerecht geworden.""","Lediglich ein Bier will Christian Grahl in der Sansibar getrunken haben - in Erklärungsnot ist der Polizeichef dennoch: Denn die Kneipe befindet sich nicht nur im Hannoveraner Rotlichtviertel, sondern gehörte früher auch einem berüchtigten Mitglied der Hells Angels. Die SPD sieht die Glaubwürdigkeit der Polizei beschädigt - und fordert Konsequenzen.",panorama,https://www.sueddeutsche.de/panorama/skandal-in-hannover-polizeipraesident-feierte-im-rotlichtviertel-1.1186400,Skandal in Hannover - Polizeipräsident feierte im Rotlichtviertel,00/11/2011,Polizeichef feiert im Rotlichtbezirk,Polizeichef in Erklärungsnot nach Bar-Besuch im Rotlichtbezirk. SPD fordert Versetzung.,"Polizei, Niedersachsen, Rotlichtbezirk, Bar-Besuch, Sansibar, Feier, Christian Grahl, Versetzung, Klaus-Peter Bachmann, Uwe Schünemann",Peinlicher Bar-Besuch im Rotlichtbezirk! Polizeichef in Niedersachsen in Erklärungsnot und unter Kritik der SPD. Lesen Sie mehr. #Polizei #Niedersachsen #Sansibar #ChristianGrahl #Versetzung #Rotlichtbezirk 249,"Ein schweres Erdbeben der Stärke 6,8 hat am Mittwochabend den Norden Japans erschüttert. Die Behörden gaben für einige Regionen eine Tsunamiwarnung aus. Die Anwohner wurden aufgefordert, sich von der Küste fernzuhalten. Das Zentrum des Bebens lag vor der Küste der Präfektur Aomori in etwa zehn Kilometern Tiefe, hieß es laut dpa und dem japanischen TV-Sender NHK vom Meteorologischen Dienst. Die Nachrichtenagentur dapd meldete dagegen, das Epizentrum habe in einer Tiefe von 26 Kilometern gelegen. Schäden oder Verletzte wurden zunächst nicht gemeldet. Zunächst wurde eine Tsunamiwelle von etwa einem halben Meter in den Präfekturen Aomori und Iwate erwartet. Die Flutwelle fiel jedoch offenbar flacher aus, als zunächst befürchtet: Die erste Welle erreichte laut NHK die Insel Hokkaido um 18:44 Uhr. Etwa eine Stunde nach dem Beben, um 19:05 Uhr, habe eine zehn Zentimeter hohe Flutwelle die Präfektur Iwate auf der Hauptinsel Honshu erreicht. Eineinhalb Stunden nach dem Beben hoben die Behörden alle Warnungen auf. Das Pazifische Tsunamiwarnzentrum in Hawaii hatte schon zuvor erklärt, im pazifischen Raum bestehe keine Gefahr eines Tsunamis. Iwate war bei den verheerenden Naturkatastrophen vor gut einem Jahr verwüstet worden. Vor einem Jahr, am 11. März 2011, wurde Japan von einem gewaltigen Erdbeben der Stärke 9,0 erschüttert. Ein dadurch ausgelöster Jahrhundert-Tsunami riss mehr als 15.800 Menschen in den Tod, mehr als 3000 Menschen werden noch immer vermisst. Im Kernkraftwerk Fukushima-Daiichi kam es zum Super-GAU. Weite Gebiete nahe der Atomruine sind noch immer so verstrahlt, dass eine Rückkehr der Bewohner als höchst ungewiss gilt.",Ein schweres Erdbeben hat den Meeresgrund vor der Nordküste Japans erschüttert. Die Behörden gaben für einige Regionen eine Tsunamiwarnung heraus. Die Flutwelle fiel allerdings geringer aus als befürchtet.,panorama,https://www.sueddeutsche.de/panorama/japan-tsunamiwarnung-nach-seebeben-wohl-nur-flache-flutwelle-1.1308458,Schweres Erdbeben vor Japan - Tsunamiwarnung,00/03/2012,Erdbeben erschüttert Japan,"Schweres Erdbeben der Stärke 6,8 erschüttert Norden Japans. Tsunamiwarnung aufgehoben, keine Schäden oder Verletzte gemeldet.","Erdbeben, Tsunami, Japan, Naturkatastrophe, Fukushima, Präfektur, NHK, Beben, Küste, Warnung","Schweres Erdbeben erschüttert Norden Japans. Tsunamiwarnung aufgehoben, keine Schäden oder Verletzte gemeldet. #Erdbeben #Japan #Naturkatastrophe" 250,"Nach einem Feuer in einer psychiatrischen Klinik in Russland war zunächst von zahlreichen Vermissten die Rede. Jetzt ist klar, dass mindestens 37 Personen in den Flammen ums Leben gekommen sind. Darunter viele Patienten und eine Krankenschwester, die versucht hatte, die größtenteils bettlägrigen Menschen aus dem brennenden Gebäude zu retten. Mindestens 23 Menschen überlebten. Der Brand in dem Heim bei Malaja Wischera, etwa 500 Kilometer nordwestlich von Moskau, brach aus, als die meisten Patienten und Angestellten schliefen. ""Möglicherweise hat ein Patient im Bett geraucht und das Feuer damit ausgelöst"", sagte Gebietsgouverneur Sergej Mitin. Zum Zeitpunkt des Brandes hätten sich knapp 60 Patienten und ein Pfleger in dem flachen Holzgebäude aufgehalten. Feuerwehr und Rettungskräfte seien innerhalb weniger Minuten mit einem Großaufgebot vor Ort gewesen. ""Das Heim beherbergt Schwerkranke, das hat die Evakuierung des Hauses kompliziert"", sagte Mitin am Morgen und sprach die Hoffnung aus, einige Patienten könnten durch unvergitterte Fenster geflüchtet sein und sich noch in einem nahen Wald versteckt halten. Alexander Starostin von der Feuerwehrzentrale sagte, das Gebäude sei nur unzureichend gegen einen Brand gesichert gewesen. Die Behörden hätten mehrfach Mängel beklagt und einen Umzug in eine moderne Klinik empfohlen. Regierungschef Dmitri Medwedew entsandte einen Experten zum Unglücksort. Verstöße gegen Sicherheitsvorschriften sind eine der häufigsten Ursachen für Brände in Russland. Erst im April sind bei einem Feuer in einer Klinik bei Moskau 38 Menschen ums Leben gekommen. Medienberichten zufolge starben damals auch deshalb so viele Menschen, weil die Patienten unter dem Einfluss starker Beruhigungsmittel standen, ihre Fenster vergittert waren und die Feuerwehr erst nach einer Stunde eintraf.","Patienten und Personal schliefen, als das Feuer ausbrach: Bei einem Brand in einer Klinik 500 Kilometer nordwestlich von Moskau sind mindestens 37 Menschen ums Leben gekommen. Angaben der Feuerwehr zufolge war das Gebäude nur unzureichend gegen Brände gesichert.",panorama,https://www.sueddeutsche.de/panorama/unglueck-in-russland-mehr-als-30-tote-nach-brand-in-psychiatrischer-klinik-1.1769710,Russland - 30 Vermisste nach Brand in psychiatrischer Klinik,00/09/2013,Feuer in psychiatrischer Klinik,"Mindestens 37 Tote und 23 Überlebende bei Brand in Malaja Wischera, Russland.","Feuer, psychiatrische Klinik, Russland, Malaja Wischera, Brand, Evakuierung, Patienten, Sicherheitsvorschriften, Feuerwehr, Regierungschef",Schweres Feuer in einer psychiatrischen Klinik in Russland fordert 37 Todesopfer. Unzureichende Brandsicherheit und Evakuierung erschwerten die Rettung der Patienten. 251,"Eine 62-jährige Betreuerin ist bei einem Wanderausflug mit einer Kindergruppe in den Tod gestürzt. Sie selbst wollte einen Elfjährigen vor dem Absturz retten. Die Kinder werden Zeugen des Unfalls. Absturz vor den Augen der Kinder Eine Betreuerin ist beim Wandern in Lichtenstein in Baden-Württemberg abgestürzt und ums Leben gekommen. Die Kinder, die auf dem Ausflug dabei waren, haben den Unfall mitangesehen. Die 62 Jahre alte Frau habe am Mittwoch einem Elfjährigen helfen wollen, der abgerutscht war, sagte ein Sprecher der Polizei. Der Junge erlitt schwerste Verletzungen. Die Gruppe mit vier Erwachsenen und 16 Kindern war bei sonnigem Wetter im Rahmen des Kinderferienprogramms eines Reutlinger Jugendhauses beim Schloss Lichtenstein unterwegs gewesen. Unfallursache zunächst unklar Wie es genau zu dem Unfall während des Aufstiegs zum Schloss kam, blieb zunächst unklar. Die Frau sei in jeden Fall mehrere Meter gestürzt, zwei Mountainbiker seien an der Gruppe vorbeigeradelt und hätten die Rettungskräfte alarmiert, sagte der Polizeisprecher. Da das Gelände dicht mit Bäumen bewachsen sei, habe ein Hubschrauber trotz Wärmebildkamera nicht bei der Suche nach der Frau helfen können. Zwischen dem ersten Hinweis über den Unfall und der Meldung, dass die 62-Jährige tot ist, seien fast 25 Minuten vergangen. Zur Bergung der Frau waren ein Großaufgebot an Rettungskräften sowie die Bergwacht vor Ort. Der schwer verletzte Elfjährige sei per Helikopter in eine Spezialklinik geflogen worden. Mitarbeiter des Deutschen Roten Kreuzes und Notfallseelsorger hätten sich um die unverletzten Begleiter sowie die Kinder im Alter zwischen sieben und zwölf Jahren gekümmert. Dem Polizeisprecher zufolge sollten die Kinder am Mittwochabend wieder zu ihren Eltern gebracht werden. Weiterer Absturz im Albtal Etwa 15 Meter abgestürzt ist am Mittwoch auch ein Sportkletterer im Albtal. Der Schwerverletzte musste nach Angaben der Bergwacht Schwarzwald in einen speziellen Bergesack gelegt und per Notarzt an einer Winde hängend mit einem Hubschrauber aus dem Gelände geflogen werden. Der Mann kam in eine Klinik.",Sie stürzte vor den Augen der Kinder ab: Bei einem Wanderausflug in Lichtenstein kommt eine Betreuerin einer Kindergruppe ums Leben. Eigentlich wollte sie selbst einem Elfjährigen helfen.,panorama,https://www.sueddeutsche.de/panorama/baden-wuerttemberg-betreuerin-will-kind-retten-und-stirbt-1.2124742,Betreuerin will Kind retten und stirbt,00/09/2014,Betreuerin stirbt bei Rettungsversuch,Kindergruppe erlebt tödlichen Unfall beim Wandern. Elfjähriger schwer verletzt.,"Wanderausflug, Betreuerin, Kindergruppe, Unfall, Absturz, Rettungsversuch, Lichtenstein, Baden-Württemberg, Bergwacht, Notarzt","Tödlicher Unfall bei Wanderausflug: Betreuerin stürzt ab, während sie Elfjährigen retten wollte. Kindergruppe schockiert. #Wanderausflug #Unfall #Betreuerin #Kindergruppe #Lichtenstein" 252,"Somalische Piraten haben nach Angaben des US-Militärs vier amerikanische Geiseln an Bord der gekaperten Jacht Quest erschossen. Wie das in Tampa ansässige US-Zentralkommando am Dienstag mitteilte, waren gerade Verhandlungen um die Freilassung der Geiseln im Gange, als die Streitkräfte der US-Marine plötzlich Schüsse hörten. Daraufhin hätten sie die Quest geentert, die verwundeten Amerikaner trotz sofort geleisteter erster Hilfe aber nicht mehr retten können. Phyllis Macay and Bob Riggle (auf dem Foto) gehören zu den Opfern der Piraten. Es handelt sich um die ersten US-Bürger, die im Indischen Ozean von Piraten getötet wurden. Bei dem anschließenden Kampf seien zwei Piraten getötet und 13 weitere festgenommen worden, hieß es weiter. Dabei seien die Leichen zweier weiterer Piraten entdeckt worden, die bereits vor geraumer Zeit gestorben waren. Deren Todesursache wurde zunächst nicht bekannt. Die Quest gehört einer Website zufolge einem Ehepaar, das seit Dezember rund um die Welt segelte. Geplant sei eine acht bis zehn Jahre dauernde Reise, heißt es auf der Website. Bei dem Paar handelte es sich der Website zufolge um Prediger, die Bibeln an Schulen und Kirchen in abgelegenen Orten auf den Fidschi-Inseln, in Alaska, Neuseeland, Mittelamerika und Französisch Polynesien verteilten. Somalia hat seit 1991 keine funktionierende Regierung mehr. Seit einigen Jahren nimmt die Piraterie stetig zu. Die Piraten fordern Lösegeld für die Schiffe und ihre Besatzungen. Sie haben zur Zeit mindestens 29 Schiffe und 660 Geiseln in ihrer Gewalt.",Erstmals haben Piraten im Indischen Ozean US-Bürger getötet. Wenige Tage nach Entführung einer Segelyacht brachten sie die Besatzung um.,panorama,https://www.sueddeutsche.de/panorama/indischer-ozean-piraten-toeten-vier-us-geiseln-1.1063703,Indischer Ozean - Piraten töten vier US-Geiseln,00/02/2011,US-Geiseln erschossen,"Piraten töten vier US-Bürger bei Geiselbefreiungsversuch. Zwei Piraten tot, 13 festgenommen.","Somalia, Piraterie, US-Bürger, Geiselnahme, Indischer Ozean, US-Marine, Geiselbefreiung, Lösegeld, Piraten, Entführung.",Schreckliche Nachrichten aus Somalia: Bei einer Geiselbefreiung durch die US-Marine wurden 4 US-Bürger getötet. Unsere Gedanken sind bei den Familien und Freunden der Opfer. #Somalia #Piraterie #Geiselnahme #USMarine 253,"Wenn Kevin den falschen Flieger erwischt und allein in New York landet, mag es im Film ganz unterhaltsam sein - im wahren Leben möchte aber wahrscheinlich niemand sein Kind im falschen Flugzeug wissen. Genau das ist jetzt aber einer Mutter am New Yorker John F. Kennedy Flughafen passiert, als sie auf ihren fünfjährigen Sohn wartete - der nicht in New York, sondern in Boston gelandet war. Maribel Martinez war der Washington Post zufolge im Juli mit ihrem Sohn Andy zu Verwandten in die Dominikanische Republik geflogen. Während der Junge noch länger blieb, flog sie bereits nach einer Woche zurück nach New York. Für einen Aufpreis von 100 Dollar sollte sich die Fluggesellschaft Jet Blue darum kümmern, dass ihr Sohn ein paar Wochen später, am 17. August, wohlbehalten wieder zu Hause ankommt. ""Ich dachte, er sei entführt worden"" Nach längerer Wartezeit am Flughafen brachten Mitarbeiter der Fluggesellschaft Martinez dann schließlich Andys Gepäck, seinen Pass und ein Kind. Nur - es war nicht Andy. ""Ich war verzweifelt. Ich saß neben einem Jungen, der nicht meiner war"", sagte die Mutter. ""Ich dachte, er wurde entführt und dass ich ihn nie wieder sehe"", so die 38-Jährige zur New York Daily News. Erst nach Stunden wurde klar: Die Fluglinie hatte zwei Kinder verwechselt und Andy in einen Flieger nach Boston gesetzt. Jet Blue bestätigte den Vorfall in US-Medien. Der andere Junge sei wieder nach Boston gebracht worden, sagte eine Sprecherin der Tageszeitung New York Daily News. Man sei sich im Klaren darüber, dass die Situation für die Familien belastend gewesen sei. Darüber wie es der anderen Familie erging, ist nichts bekannt. Martinez plant, JetBlue zu verklagen - obwohl die Fluglinie der Familie bereits Fluggutscheine im Wert von 2100 Dollar angeboten und die Flugkosten erstattet hatte.",Eine Mutter wartet in New York auf ihren Sohn - mit seinem Gepäck und Pass kommt aber ein anderer Junge an.,panorama,https://www.sueddeutsche.de/panorama/jet-blue-fluggesellschaft-vertauscht-kinder-1.3145860,Fluggesellschaft Jet Blue vertauscht Kinder,00/09/2016,"Kind verwechselt, Mutter verzweifelt","Fluggesellschaft verwechselt Kinder, Mutter wartet vergebens. Klage gegen JetBlue.","Fluggesellschaft, Verwechslung, Kinder, Mutter, Klage, JetBlue, New York, Boston, JFK Flughafen, entführt","Eine Mutter am JFK-Flughafen in New York wartet auf ihren Sohn, doch JetBlue verwechselt Kinder und schickt ihn nach Boston. Jetzt plant sie Klage gegen die Fluggesellschaft #JetBlue #Klage" 254,"Der Flugzeugabsturz in Russland mit 88 Toten ist den Behörden zufolge auf ein defektes Triebwerk zurückzuführen. 88 Menschen kamen bei dem Absturz der Boeing-737 ums Leben. Ein Vertreter der russischen Generalstaatsanwaltschaft sagte am Sonntag der Agentur RIA Novosti, aufgrund der Erkenntnisse am Unglücksort werde von einem technischen Defekt des rechten Triebwerks ausgegangen. Der russische Transportminister Igor Lewitin sagte zudem, man habe keine Erkenntnisse darüber, dass die Maschine in der Luft explodiert sei. Augenzeugen hatten zuvor in russischen Medien erklärt, das Flugzeug sei noch am Himmel auseinandergerissen. Die Maschine vom Typ Boeing-737-500 kam aus Moskau und stürzte am Sonntag kurz vor der Landung in der nahe dem Ural gelegenen Stadt Perm auf unbewohntem Gebiet ab. Dabei starben alle 88 Menschen an Bord. Unter den Toten ist nach Angaben der Fluggesellschaft Aeroflot auch ein Deutscher. Zunächst war nicht ausgeschlossen worden, dass ein Terror-Anschlag Ursache für den Absturz war.",Das kurz vor der Landung im russischen Perm verunglückte Flugzeug soll aufgrund eines brennenden Triebwerks abgestürzt sein.,panorama,https://www.sueddeutsche.de/panorama/aeroflot-absturz-das-triebwerk-explodierte-1.701242,Aeroflot-Absturz - Das Triebwerk explodierte,00/05/2010,Flugzeugabsturz in Russland,Defektes Triebwerk verursacht Absturz mit 88 Toten. Keine Anzeichen für Explosion.,"Flugzeugabsturz, Russland, Boeing-737, Triebwerk, technischer Defekt, Unglück, Landung, Perm, Terror-Anschlag, Aeroflot",Flugzeugabsturz in Russland fordert 88 Menschenleben durch technischen Defekt. Keine Anzeichen für Explosion oder Terror-Anschlag. #Flugzeugabsturz #Russland #Boeing737 255,"Er geht, nach 25 Jahren als Erzbischof von Köln. Am ersten Weihnachtsfeiertag wird Kardinal Joachim Meisner 80 Jahre alt, und dann hat selbst ein Kardinal der katholischen Kirche die Altersgrenze erreicht. Meisner wird vielleicht noch eine seiner berühmten Predigten halten und bildstark den Vertretern des Zeitgeistes vors Schienbein treten. Im Februar aber, wenn sich sein von heftigen Konflikten begleiteter Amtsantritt jährt, ist Schluss, so hat er es angekündigt. Die katholische Kirche in Deutschland wird 2014 den konservativsten ihrer Hirten verlieren - aber nicht nur ihn. Sie steht vor einem Generationenwechsel. Einen Monat später werden Deutschlands Bischöfe auch einen neuen Konferenzvorsitzenden wählen müssen - Robert Zollitsch, der bisherige Sprecher des Kollegiums, ist im August 75 geworden und hat die Pensionsgrenze für Bischöfe erreicht; er amtiert derzeit in Freiburg auf Abruf. Auch Hamburgs Erzbischof Werner Thissen hat am 3. Dezember die 75-Jahr-Grenze erreicht, bei seinem Aachener Amtsbruder Heinrich Mussinghoff ist es in zwei Jahren so weit. Und wie lang der 76 Jahre alte Mainzer Kardinal Karl Lehmann sein Amt noch ausüben kann, ist auch ungewiss. Hinzu kommen in Passau und Erfurt zwei unbesetzte Bischofsstühle - jeder vierte der 27 deutschen Bischofssitze ist neu zu besetzen. Auf den Priestermangel folgt das Bischofsproblem Es geht die Generation der Kirchenmänner, die vom Zweiten Vatikanischen Konzil und der anschließenden Zeit der innerkirchlichen Reformen geprägt wurden. Wer ihr folgt, ist ungewiss: Die katholische Kirche hat zunehmend Schwierigkeiten, ihre Spitzenposten zu besetzen; dem Priestermangel folgt das Bischofsproblem. In Passau sucht man schon seit dreieinhalb Jahren einen Nachfolger für Wilhelm Schraml, auch der Erfurter Bischofssitz ist seit mehr als einem Jahr unbesetzt. Bischöfe sollen, so die Vorgaben des Vatikans, mindestens 35 Jahre alt sein und promoviert, väterlich im Auftreten, sozial eingestellt und natürlich glaubensfest, was die kirchlichen Positionen angeht. Doch promovierte Priester, die bislang keinen Verdacht in Rom geweckt haben und denen man dennoch zutrauen kann, ein Bistum zu führen, ohne es zu spalten, sind selten geworden. Viele von denen, die infrage kommen, winken mittlerweile ab, wie es auch in Passau geschehen sein soll. Warum sich im Knochenjob zerreiben lassen? Und weckt einmal einer Hoffnungen, werden sie enttäuscht. So war es mit Franz-Peter Tebartz-van Elst, der nun im Kloster Metten wartet, was Papst Franziskus entscheidet. Kommt er nicht nach Limburg zurück, ist ein weiterer schwieriger Posten zu besetzen. Kehrt er zurück, hat seine Kirche noch ganz andere Probleme. Ansonsten darf spekuliert werden: Geht Berlins Kardinal Rainer Maria Woelki nach Köln, wo er Weihbischof war? Kommt Georg Gänswein, der so charmante wie konservative Sekretär von Papst Benedikt, nach Freiburg? Startet Stefan Ackermann durch, der Trierer Bischof, der sich als Beauftragter für Missbrauchsfälle profiliert hat? Tauchen neue Namen auf? Es werden die ersten wichtigen Personalentscheidungen von Papst Franziskus in Deutschland sein - sie werden zeigen, wohin die katholische Kirche gehen soll.","Kölns Kardinal Meisner und der Chef der deutschen Bischofskonferenz gehen in Rente. Mainz und Aachen müssen 2014 neu besetzt werden, Passau und Erfurt sind vakant. Doch wer wird die Posten übernehmen? Die katholische Kirche hat ein Nachwuchsproblem.",panorama,https://www.sueddeutsche.de/panorama/generationswechsel-in-der-katholischen-kirche-bischoefe-dringend-gesucht-1.1849929,Bischöfe dringend gesucht,00/12/2013,"Kirchenmänner weichen, Generationswechsel naht",Konservativster Hirte tritt ab. Wer folgt auf die Bischöfe?,"Kirchenmänner, Generationswechsel, katholische Kirche, Bischofsproblem, Personalentscheidungen, Kardinal Joachim Meisner, Priestermangel, Bischöfe, Papst Franziskus, Missbrauchsfälle",Der konservativste Hirte tritt ab und die katholische Kirche in Deutschland steht vor einem Generationswechsel. Wer wird folgen? #Kirchenmänner #Bischofsproblem #Personalentscheidungen 256,"Mindestens zwei Menschen sterben beim Einsturz einer Brücke im brasilianischen WM-Spielort Belo Horizonte. Nahe der Unglücksstelle wird ein WM-Halbfinale ausgetragen. Die Brücke wurde erst kurz vor der Fußball-WM errichtet. Tote bei Brückeneinsturz in Belo Horizonte Beim Einsturz einer Straßenbrücke im Halbfinalort Belo Horizonte sind mehrere Menschen ums Leben gekommen. Bürgermeister Márcio Lacerda bestätigte am Donnerstagabend, dass bei dem Unglück mindestens zwei Personen starben. Die Zahl der Verletzten beläuft sich auf etwa 20. Die tonnenschweren Betonbauteile hatten zwei Lkw, ein Auto und teilweise einen Bus unter sich begraben. Bei einem der Todesopfer handelt es sich höchstwahrscheinlich um die Busfahrerin. Auch Stunden nach dem Unglück war unklar, ob es in dem unter den Trümmern liegenden Auto weitere Tote gibt. Dies sei möglich, sagte Feuerwehrhauptmann Edgar Estevo. Es gebe aber noch keinen Zugang zu dem Fahrzeug. ""Es ist auch nicht auszuschließen, dass möglicherweise ein lebendes Opfer gefunden wird."" Nahe der Unglücksstelle findet ein WM-Halbfinale statt An der betroffenen Straßenkreuzung bot sich ein Bild der Zerstörung. Das Entsetzen stand den Menschen, die vor der Brücke noch rechtzeitig zum Halten kamen oder weit genug weg waren, ins Gesicht geschrieben. In den Bussen vor der Brücke schrien die Menschen aus Panik. Viele stiegen fassungslos aus den Autos und öffentlichen Verkehrsmitteln, hielten sich die Hände vors Gesicht und schüttelten den Kopf. Mehrere Hubschrauber kreisten über dem Unglücksort, der keine zehn Kilometer vom WM-Stadion Mineirão in Belo Horizonte entfernt ist. Dort würde die deutsche Nationalmannschaft im Falle eines Sieges gegen Frankreich am kommenden Dienstag ihr WM-Halbfinale austragen. Brücke war Teil der Ausbauarbeiten für die WM Die Brücke war Teil der milliardenteuren Ausbauarbeiten für den öffentlichen Nahverkehr und sollte das Netz der Schnellbusspuren der Millionenmetropole erweitern. Die Unglücksursache war Bürgermeister Lacerda zufolge am Donnerstag noch unklar. Er kündigte genaue Untersuchungen an. Die Arbeiten seien von einem renommierten Unternehmen ausgeführt worden. Die Stadt ordnete eine dreitägige offizielle Trauer an. Staatspräsidentin Dilma Rousseff bekundete den Angehörigen der Opfer ihre Anteilnahme. ""In diesem Moment des Schmerzes gilt meine Solidarität den Familien der Opfer"", schrieb sie auf Twitter.","Ein schweres Unglück schockiert den WM-Spielort Belo Horizonte in Brasilien. Zwei Menschen sterben, als Teile einer Brücke mehrere Fahrzeuge unter sich begraben. Die Brücke war im Zuge der Fußball-WM gebaut worden.",panorama,https://www.sueddeutsche.de/panorama/wm-spielort-in-brasilien-tote-bei-brueckeneinsturz-in-belo-horizonte-1.2030783,WM Brasilien: Tote bei Brückenkollaps in Belo Horizonte,00/07/2014,Brückeneinsturz in Belo Horizonte,Tödlicher Brückeneinsturz nahe WM-Spielort. Mehrere Tote und Verletzte.,"Brückeneinsturz, Belo Horizonte, WM-Spielort, Tote, Verletzte, Schnellbusspuren, Unglücksursache, milliardenteure Ausbauarbeiten, öffentlicher Nahverkehr, Untersuchungen",Tragischer Brückeneinsturz nahe WM-Spielort Belo Horizonte mit mehreren Toten und Verletzten. Details dazu in unserem Artikel. #BeloHorizonte #Brückeneinsturz #WM #Unglück 257,"Winnie Puuh, der Bär, sitzt da, und gleich neben ihm lugt Bugs Bunny, der Hase, aus der Hecke hervor. Puuhs Freunde Eeyore und Tigger haben sich dazugesellt, sowie Tweety, der freche Kanarienvogel, und zahllose Stofflämmchen, Plüschkaninchen, Puppen und bergeweise Teddybären in allen Pastellfarben eines Regenbogens. Gerry McCann, der Vater der vermissten Maddie, betrachtet Briefe und Geschenke für seine Tochter in Rothley. Ein Kindertraum ist es, der hier auf dem Marktplatz des mittelenglischen Dorfes Rothley vor dem Kriegerdenkmal aufgetürmt wurde: Hunderte Stofftiere, Geburtstagskarten, Gedichte, Zeichnungen und Fotos. Aber es ist kein Traum, hier versucht man eher einen Albtraum zu bannen - mit Mitteln, die anrührend wirken in ihrer Hilflosigkeit. Denn es ist der wohl dunkelste und furchtbarste Albtraum, in dem ein Mensch versinken kann - wenn das eigene Kind von Fremden geraubt wird. Die Geschenke, die Karten und die gelben Bändchen, die um Zaunpfosten, Laternenmasten, Zweige und Parkbänke gewunden sind, erinnern daran, dass ein Dorf die Hoffnung nicht aufgegeben hat, ein kleines Mädchen doch noch wohlbehalten und unversehrt zusammen mit seinen Eltern und seinen Geschwistern zu Hause wiederzusehen. Mit dem Rücken zur Wand Fast einen Monat ist es her, seit die vierjährige Madeleine McCann aus dem 3500 Einwohner zählenden Ort Rothley unweit der Kleinstadt Leicester von Unbekannten aus ihrem Bettchen in einem Ferienclub im portugiesischen Küstenort Praia da Luz verschleppt wurde. Fast ein Monat, in dem sich die Polizei wortkarg von Pressekonferenz zu Pressekonferenz quälte, ein Monat, in dem sich keine Hinweise und keine neuen Spuren erschlossen haben, und in dem gegen den einzigen bislang benannten Verdächtigen keine wirklich handfesten Beweise zusammengetragen werden konnten. Maddie bleibt wie vom Erdboden verschluckt - so wie unzählige andere Kinder und Jugendliche auf der ganzen Welt. In Deutschland gelten 1653 Kinder als verschollen, 7000 sind es in Großbritannien, in den USA werden die Akten von 450.000 Kindern geführt, die verschleppt wurden, von zu Hause weggelaufen sind oder von einem Elternteil versteckt werden. Als sie verschwanden, standen auch ihre Namen in der Zeitung, da ermittelte auch in ihren Fällen die Polizei. Doch über kurz oder lang schlief zuerst das öffentliche Interesse ein, dann erlahmten die Fahndungsanstrengungen der Polizei. Niemandem, nicht wahr, kann man wirklich einen Vorwurf machen. Spuren erkalten, und jeden Tag nehmen Polizeibeamte neue Fälle auf. Das Leben, wie man so schön sagt, geht weiter - im Guten wie im Bösen. Nein, geschlossen werden die Akten nicht. Sie rutschen nur immer weiter nach hinten, bis sie aus dem Blick verschwunden sind. Zurück bleiben Eltern, Großeltern, Freunde und Geschwister - alleine mit ihrem Schmerz, mit ihrer Ratlosigkeit und vor allem mit einer die Seele zerfressenden Ungewissheit über das Schicksal der Verschwundenen, die vielleicht grausamer ist, als es der Tod der Tochter oder des Sohnes wären. Gerry und Kate McCann wollen dieses Schicksal nicht akzeptieren. Sie wollen nicht zuerst auf den hinteren Zeitungsseiten und dann in der Vergessenheit verschwinden, sie wollen nicht, dass das Bild ihrer Tochter zu einem von Tausenden Fotos wird, die auf einer der zahlreichen Fahndungs-Websites vor den Augen zu einem bunten Mosaik verschwimmen. Die Eltern von Maddie wehren sich, und in ihrem Kampf für ihre Tochter sind sie zu Sprechern Tausender Eltern geworden, die in derselben Lage sind. ""Wir sind total entschlossen, sie zurückzubekommen"", sagte Gerry McCann auf einer seiner Pressekonferenzen in Praia da Luz, und sein harter Glasgower Akzent klang dabei, als ob in einer Gesteinsmühle Kiesel kleingerieben würden. ""Für uns ist das ein bisschen so, als ob wir einen Krieg führen würden"", hatte er hinzugefügt, ohne die Stimme auch nur ein wenig anzuheben. ""Das ist so eine Mit-dem-Rücken-zur-Wand-Sache."" Sie mögen mit dem Rücken zur Wand stehen, aber alleine sind die McCanns schon lange nicht mehr. Mehr als 130 Millionen Menschen haben ihre Website findmadeleine.com besucht, Zehntausende haben Fotos des blonden Mädchens heruntergeladen und als Plakate ausgedruckt; beim FA Cup-Finale im neuen Londoner Wembley-Stadion wurde in der Halbzeit ein Video von Maddie gezeigt, ein neuer Kurzfilm über sie soll demnächst in allen britischen Kinos vor jeder Vorstellung laufen. Sogar eine eigene Kennmelodie hat die Kampagne inzwischen: den Hit ""Don't You Forget About Me"". Die Gruppe Simple Minds will ihn erneut herausbringen und den Verkaufserlös der Madeleine-Kampagne stiften. In diesen sogenannten Kampffonds sind bereits knapp 600.000 Euro geflossen. Das Geld soll es dem 38-jährigen Kardiologen aus Leicester und seiner gleichaltrigen Frau bis auf Weiteres erlauben, ihre Zeit ausschließlich der Suche nach Madeleine zu widmen. ""Es ist undenkbar, dass wir ohne Madeleine nach Hause fahren"", hat Gerry McCann mehr als einmal gelobt. Und seine Frau Kate hat bekräftigt: ""Wir werden sie nicht im Stich lassen; wenn wir nach Hause fahren, dann als Familie von fünf"" - Vater, Mutter, Tochter und die beiden zwei Jahre alten Zwillinge Sean und Amelie. Zudem ist es Kate und Gerry McCann gelungen, Mächtige und Prominente für ihren Kampf zu gewinnen: Fußballspieler wie David Beckham und Cristiano Ronaldo veröffentlichten Hilfsappelle, Britanniens designierter Premierminister Gordon Brown intervenierte mehrmals im Namen der McCanns bei den portugiesischen Behörden, Prinz Charles und Gemahlin Camilla versicherten die Eltern ihrer ""Gedanken und Gebete"", und am Mittwochvormittag hat auch Papst Benedikt die beiden britischen Katholiken empfangen. Nächste Woche wollen die McCanns ihre Kampagne auf andere Staaten ausweiten: Zunächst sind Reisen nach Madrid und Sevilla geplant, dann nach Berlin, in die Niederlande und nach Marokko. Wenn es nach ihnen geht, soll jeder Erdenbürger das Gesicht ihrer Tochter kennen - und gegebenenfalls erkennen.","In Rothley zeigt sich, welche Emotionen das Schicksal der Vierjährigen in Bewegung setzt.",panorama,https://www.sueddeutsche.de/panorama/besuch-im-heimatort-der-verschwundenen-madeleine-mccann-alle-macht-fuer-maddie-1.924880,Besuch im Heimatort der verschwundenen Madeleine McCann - Alle Macht für Maddie,00/05/2010,Madeleine McCann - Vermisst,"Wie man im Leben zurechtkommt, wenn ein Kind verschwindet. Informationen über das Verschwinden von Madeleine McCann.","Madeleine McCann, Vermisst, Verschwinden, Kindesentführung, Eltern, Suche, Portugal, Polizei, Pressekonferenz, Familie","Das Leben geht weiter, aber für die Familie von Madeleine McCann steht die Welt still. Eine Geschichte über das schlimmste Albtraum eines jeden Elternteils. #MadeleineMcCann #Vermisst #Kindesentführung #Familie #Portugal" 258,"Staatsanwaltschaft vermutet Beziehungstat unter Alkoholeinfluss Acht Monate ist es her, dass Polizisten in zwei Koffern im Stuttgarter Schlossgarten die Leichen zweier Obdachloser entdeckten. Jetzt steht ein 48 Jahre alter Mann vor Gericht. Die Anklage wirft ihm zweifachen Mord vor und geht von einer Beziehungstat aus. Unter Alkoholeinfluss soll der Mann in der Nacht zum 30. Mai 2014 in seiner Stuttgarter Wohnung einen 50 Jahre alten Mann erschlagen und später eine 47-jährige Frau erstochen haben. Er habe die beiden vergleichsweise kleinen Leichen in die zwei Koffer gepackt und diese im Schlossgarten von Stuttgart abgestellt. Angeklagter sieht sich als Opfer eines Komplotts Beim Prozessauftakt stritt der Angeklagte die Taten ab. Die Leichen seien manipuliert und ihre Verwesung beschleunigt worden, um die wahre Todesursache zu verschleiern, behauptete der gelernte Maurer vor dem Landgericht Stuttgart. So seien den Leichen im Nachhinein Stichverletzungen hinzugefügt worden. In Wahrheit seien beide Opfer stranguliert worden, aber nicht von ihm. Er sei Opfer eines abgekarteten Spiels geworden. ""Die Karten sind gezinkt"", sagte der Angeklagte. Er habe schon mehrfach vor Gericht Unrecht erfahren. Bei seiner Aussage verlor sich der 48-Jährige immer mehr in Monologen, berichtet SZ-Redakteur Josef Kelnberger aus dem Gerichtssaal. Der Angeklagte ärgerte sich außerdem über die Behandlung, die ihm zuteil wurde: ""Die Fußfesseln, die ich tragen muss, sind völliger Quatsch. Wo will ich denn hin. Ich habe keine Zukunft."" Großes Interesse am Prozessauftakt Dem Mann droht lebenslange Haft. Das Landgericht hat zunächst 16 Verhandlungstermine bis Ende März eingeplant. Wegen des großen Publikumsinteresses musste der Prozess kurzfristig in einen größeren Saal verlegt werden. Rund 50 Zuschauer verfolgten den Prozessauftakt.","In zwei großen Reisekoffern im Stuttgarter Schlossgarten entdeckte die Polizei im vergangenen Sommer zwei Leichen. Jetzt hat der Prozess gegen einen 48-Jährigen begonnen. Der Angeklagte sagt: ""Die Karten sind gezinkt.""",panorama,https://www.sueddeutsche.de/panorama/landgericht-stuttgart-angeklagter-im-koffermord-prozess-bestreitet-vorwuerfe-1.2332102,"""Prozess - Angeklagter bestreitet ""Koffermorde""",00/02/2015,Obdachlose ermordet,Verdächtiger vor Gericht wegen zweifachen Mordes an Obdachlosen in Stuttgart.,"Mord, Obdachlose, Stuttgart, Beziehungstat, Alkoholeinfluss, Manipulation, Todesursache, Prozess, Angeklagter, Gericht",Verdächtiger vor Gericht wegen zweifachen Mordes an Obdachlosen in Stuttgart. Angeklagter behauptet Unschuld. #Mord #Stuttgart #Prozess 259,"Es gibt einen Satz in diesem Buch, den man nicht ungelesen machen kann. Samantha Geimer schreibt ihn in ihrem Buch ""The Girl - A Life in the Shadow of Roman Polanski"", er lautet: ""Wenn ich heute entscheiden könnte, ob ich lieber aussagen oder vergewaltigt werden würde: Ich würde mich für die Vergewaltigung entscheiden."" Warum diese Bitternis? Der Missbrauch, so erscheint es ihr, ging nach der Vergewaltigung durch Polanski weiter. Oder er ging erst so richtig los. Denn Geimer musste ihre Geschichte erzählen, immer und immer wieder. Ein hartes, ein überraschendes Buch hat Samantha Geimer geschrieben - es ist nicht die ""Ich war in der Hölle""-Geschichte, die sich natürlich wahnsinnig gut verkaufen ließe. Vielmehr möchte sich Geimer gegen diese Opfer-Industrie zur Wehr setzen. ""Man sollte das, was mir passiert ist, nicht schlimmer machen, damit es interessanter wird"", sagt sie. ""Daran gibt es keinen Zweifel"" Es war der 10. März 1977. Geimer hieß damals noch Gailey, ein 13 Jahre altes California Girl. Ihre Mutter, eine erfolglose Schauspielerin, hatte Roman Polanski kennengelernt. Der war ein Großer in Hollywood, einer, der anderer Menschen Träume wahr machen konnte. Und der wollte Fotos von Samantha schießen für die französische Ausgabe des Modemagazins Vogue. Was für eine Chance! Es schien, als könnte die Tochter den Traum der Mutter leben. Was folgte, beschreibt Geimer in der Sprache eines naiven Teenagers. ""Ich wollte das nicht und habe immer wieder Nein gesagt"", schreibt Geimer. ""Es war eindeutig eine Vergewaltigung. Daran gibt es keinen Zweifel."" Die Mutter erfuhr davon und zeigte Polanski an. Der wurde festgenommen, saß 42 Tage lang in Untersuchungshaft. Weil ein Deal mit dem Gericht platzte, flüchtete er nach Frankreich. 2009 kam der Fall wieder in die Schlagzeilen, weil Polanski in der Schweiz festgenommen, dann aber nicht an die USA ausgeliefert wurde. E-Mails von Roman Polanski Vom Moment der Anzeige an ändert sich der Ton in dem Buch, nun berichtet eine erwachsene Frau über die schrecklichen Jahre danach. Geimer klagt nicht an. Sie verurteilt nicht Polanski, der die Vergewaltigung heute noch leugnet, Geimer jedoch nach einer Zivilklage im Jahr 1988 etwa 500 000 US-Dollar gezahlt haben soll und ihr gelegentlich E-Mails schreibt. Geimer verurteilt auch nicht den mittlerweile gestorbenen Richter Laurence Rittenband, der im Prozess Journalisten gefragt haben soll, wie er entscheiden solle. Sie verurteilt auch nicht ihre Mutter, die eine 13-Jährige ins Auto eines Mannes steigen ließ, den sie auf einer Party getroffen hatte. Es ist ein nüchterner Bericht über das Hollywood der Siebzigerjahre, über den kalifornischen Lifestyle, die Beziehung von mächtigen Männern und hübschen jungen Frauen, über das amerikanische Rechtssystem, über den Umgang von Journalisten mit Skandalen, über die Sensationsgier jener, die diese Journalisten-Berichte lesen. Natürlich wird Samantha Geimer, die mittlerweile verheiratet ist, zwei Kinder hat und zwischen ihren Wohnsitzen auf Hawaii und in Nevada pendelt, einen Haufen Geld verdienen mit diesem Buch. Sie ist in den Schlagzeilen, es gibt Berichte und Fernsehsendungen. Aber das mache ihr nichts aus, sagt sie: ""Es kommt eine Zeit im Leben, da muss man loslassen."" Geimer erzählt ihre eigene Version einer scheinbar bekannten Geschichte vor allem aus einem Grund: damit sie es von nun an nie wieder tun muss.","Der Vergewaltigungsvorwurf gegen Roman Polanski ist nach wie vor ungeklärt. Jetzt hat das mutmaßliche Opfer Samantha Geimer ein Buch veröffentlicht. ""Wenn ich heute entscheiden könnte, ob ich lieber aussagen oder vergewaltigt werden würde: Ich würde mich für die Vergewaltigung entscheiden"", schreibt sie.",panorama,https://www.sueddeutsche.de/panorama/vergewaltigungsfall-um-regisseur-ein-albtraum-namens-polanski-1.1778712,Ein Albtraum namens Polanski,00/09/2013,Geimer's Vergewaltigung: Ein Bericht,Ein Überraschender Bericht über Geimer's Vergewaltigung und ihr Leben danach,"Vergewaltigung, Roman Polanski, Hollywood, Opfer-Industrie, Kalifornien, Lifestyle, amerikanisches Rechtssystem, Sensationsgier, Bericht, Buch","Samantha Geimer erzählt ihre eigene Version einer scheinbar bekannten Geschichte über ihre Vergewaltigung und das Leben danach. Ein ehrlicher und überraschender Bericht, den man gelesen haben sollte. #RomanPolanski #Vergewaltigung #Hollywood #Bericht" 260,"Bei einem Erdbeben der Stärke 6,5 sind am Montagabend im Südosten Irans mindestens sieben Menschen getötet worden. Hunderte seien verletzt worden, hieß es von Regierungsseite. Da es Verschüttete gebe, könne die Zahl der Todesopfer noch steigen. Provinzgouverneur Esmail Nadschdschar sagte der Nachrichtenagentur Mehr, es seien vor allem drei Orte betroffen. Die Dörfer in der betroffenen Bergregion seien nur schwer zugänglich. Rettungsmannschaften versuchten die unter den Trümmern Liegenden auszugraben. Die Schäden an Gebäuden in dem Gebiet in der Provinz Kerman und in der benachbarten Provinz Sistan und Belutschistan seien erheblich. Nach dem ersten Erdstoß waren die Menschen in Panik auf die Straßen gelaufen, berichteten Staatsmedien. Es habe mehrere Nachbeben gegeben, hieß es weiter. Das Epizentrum lag in einem Ort in der Nähe der Stadt Hossein Abad. Die Region war bereits 2003 von einem sehr heftigen Beben erschüttert worden, bei dem über 30.000 Menschen starben. Iran liegt auf mehreren Erdplatten und wird deshalb regelmäßig von Erdstößen erschüttert.","Bei einem Erdbeben der Stärke 6,5, sind in Iran mindestens sieben Menschen ums Leben gekommen, Dutzende wurden verletzt. Unter den Trümmern werden weitere Opfer befürchtet.",panorama,https://www.sueddeutsche.de/panorama/iran-hunderte-verletzte-nach-erdbeben-1.1038683,Hunderte Verletzte nach Erdbeben,00/12/2010,Erdbeben erschüttert Südosten Irans,"Bei einem Stärke 6,5 Erdbeben sterben sieben Menschen und hunderte verletzt. Rettungsmannschaften graben Verschüttete aus.","Erdbeben, Iran, Südosten, Todesopfer, Rettungsmannschaften, Verschüttete, Gebäudeschäden, Nachbeben, Erdstöße, Epizentrum","Erdbeben der Stärke 6,5 erschüttert Südosten Irans. Sieben Todesopfer und hunderte Verletzte. Rettungsmannschaften versuchen die Verschütteten auszugraben. #Erdbeben #Iran #Südosten""" 261,"Die Queen ist pünktlich, wie immer. Um 14 Uhr kommt sie mit einer Kutschenprozession an der Rennstrecke an, begleitet unter anderem von Prinz Harry und Herzogin Meghan. Der Weg von Schloss Windsor zur Pferderennbahn Ascot ist nicht weit, und während Royal Ascot, der wichtigsten Rennwoche des Königreichs, möchte Elizabeth II., 92, auch diesmal keinen Tag verpassen. Das letzte Mal ist ihr das 1953 passiert. Aber in diesem Jahr ist manches ein bisschen anders: Noch bevor die fünftägige Rennveranstaltung am Dienstag losgeht, führen Polizisten Drogenspürhunde an Tribünen, Bars und Toiletten vorbei. Bierverkäufer, die früher den Alkohol in Tanks auf dem Rücken zu durstigen Zuschauern trugen, sind keine mehr zu sehen. Dafür stehen an den Eingängen zum Gelände Sicherheitsleute mit Alkoholmessgeräten, die derangiert wirkende Besucher pusten lassen und ihnen - wenn nötig - den Einlass verwehren. So viel Nüchternheit war nie in Ascot. Doch an der traditionsreichen Rennstrecke, 1711 gegründet, macht man sich Sorgen um die Sicherheit der Gäste. Und um den guten Ruf. In den vergangenen Wochen war es bei Pferderennen in Ascot und zwei anderen englischen Rennbahnen, Goodwood und Hexham, zu Massenschlägereien gekommen. Männer in schicken Anzügen, wie man sie an der Rennbahn gerne trägt, gingen aufeinander los. Befeuert von Alkohol oder anderen Rauschmitteln. Einige Besucherinnen wetteifern um die exzentrischsten Kopfbedeckungen Um derartige Szenen beim feinen Royal-Ascot-Wettbewerb zu verhindern, hat der Betreiber, die Ascot Authority, nun die Kontrollen verschärft. ""Wir möchten, dass sich alle Gäste behaglich und sicher fühlen"", sagt Firmenchef Guy Henderson. Royal Ascot ist die berühmteste und vornehmste Serie von Pferderennen im Königreich. Das hohe Preisgeld, in diesem Jahr umgerechnet 8,2 Millionen Euro, zieht die besten Jockeys und Rennställe an; insgesamt galoppieren mehr als 500 Pferde. 300 000 Besucher werden an fünf Tagen erwartet - in etwa so viele, wie bei allen anderen Rennen in Ascot zusammen. Auf den teuersten Plätzen müssen Männer Zylinder tragen, auch für Frauen gilt die Hut-Pflicht. Viele weibliche Besucher wetteifern um die ausladendsten und exzentrischsten Kopfbedeckungen. In den mehr als hundert Bars, Imbissbuden und Restaurants werden unter anderem 3500 Hummer, fünf Tonnen Lachs und 56 000 Flaschen Champagner verkauft, zudem 44 000 Flaschen Wein und 21 000 Krüge mit Pimm's-Likör-Longdrinks, so schätzt der Veranstalter. Die Gäste dürfen also ruhig weiter Alkohol trinken, doch eben nicht so viel, dass sie aggressiv werden. Und sie sollen keine anderen Drogen nehmen. Die Polizei setzt mindestens 20 Drogenspürhunde ein, und vor den Eingängen stehen Boxen, in denen Besucher ihre illegalen Rauschmittel entsorgen können, ohne Strafen befürchten zu müssen. Auf Bierverkäufer mit Tanks auf dem Rücken zu verzichten, ist allerdings durchaus umstritten bei den Besuchern. Die Ascot Authority räumt ein, dass dies zu längeren Warteschlangen an den Bars führen könnte - was wiederum Streits und Rangeleien provozieren kann. Aber dass diese mobilen Verkäufer überall Bier ausschenkten, habe eine falsche Botschaft gesandt, sagt ein Firmensprecher. Ob die neue Botschaft in ihrer Nüchternheit von der pferdenärrischen britischen Oberschicht verstanden wird, das wird sich in den kommenden Tagen zeigen.",Das berühmteste Pferderennen der Welt macht gegen Alkohol mobil. Beim Debüt von Herzogin Meghan und vor den Augen der Queen sollten sich alle Besucher standesgemäß benehmen.,panorama,https://www.sueddeutsche.de/panorama/pferderennbahn-ascot-so-viel-nuechternheit-war-noch-nie-1.4023014,Pferderennwoche in Ascot,00/06/2018,"Royal Ascot, Tradition und Sicherheit","Polizei, Kontrollen und Veränderungen bei Royal Ascot, dem berühmtesten Pferderennen im Königreich.","Royal Ascot, Pferderennen, Tradition, Sicherheit, Kontrollen, Polizei, Veränderungen, Alkohol, Drogenspürhunde, Besucher","Royal Ascot, das berühmte Pferderennen im Königreich, setzt auf Sicherheit: Polizeikontrollen und Drogenspürhunde sollen für einen friedlichen Verlauf sorgen. #RoyalAscot #Pferderennen #Sicherheit" 262,"Drei Jahre nach der tödlichen Gruppenvergewaltigung einer Studentin in Indien ist einer der Täter aus der Haft entlassen worden. Der junge Mann, der zur Tatzeit 17 Jahre alt war, sei einer Nichtregierungsorganisation übergeben worden und nicht länger in Obhut der Polizei, sagte ein Sprecher der Polizei von Delhi. Aus Kreisen der Sicherheitskräfte verlautete, er habe eine neue Identität erhalten. Die Behörden sollen nach einer Anordnung des Gerichts in den kommenden zwei Jahren überwachen, ob er sich wieder in die Gesellschaft eingliedere. Kritik an Freilassung Die Eltern des Opfers kritisierten die Entlassung des Mannes scharf. ""Wir wollen Gerechtigkeit für unsere Tochter"", sagte die Mutter von Jyoti Singh. Die Eltern des Opfers hatten wiederholt gefordert, der junge Mann müsse wie die anderen Täter bestraft werden, er sei eine Gefahr für die Gesellschaft. Die Freilassung erfolgte kurz vor einer für Montag angesetzten Anhörung vor dem Obersten Gericht, bei der eine Frauenrechtsgruppe eine Petition gegen die Freilassung einreichen wollte. Zahlreiche Inder protestierten in Delhi gegen seine Freilassung. Ein Gericht in der Hauptstadt hatte am Freitag erklärt, die geplante Freilassung könne nicht gestoppt werden, weil der Verurteilte die im Jugendrecht geltende Höchststrafe von drei Jahren abgesessen habe. Hintergrund: tödliche Vergewaltigung 2012 Eine 23-jährige Studentin war am 16. Dezember 2012 vor den Augen ihres Freundes von einer Gruppe Männer in einem Bus in Delhi vergewaltigt und so schwer misshandelt worden, dass sie knapp zwei Wochen später ihren Verletzungen erlag. Ihr Fall sorgte weltweit für einen Aufschrei und löste eine nie dagewesene Protestwelle aus. Tausende junge Inder demonstrierten gegen sexuelle Übergriffe. Insgesamt sechs Männer wurden angeklagt. Einer von ihnen starb in Haft - offenbar in Folge eines Suizids. Die vier anderen wurden zum Tode verurteilt, legten aber Berufung ein.","Vor fast genau drei Jahren schockierte die tödliche Tat die Welt. Einer der sechs Männer, die damals in Delhi eine Studentin vergewaltigten, ist wieder ein freier Mann.",panorama,https://www.sueddeutsche.de/panorama/indien-vergewaltiger-von-delhi-nach-drei-jahren-haft-freigelassen-1.2791701,Gruppenvergewaltigung in Delhi: Täter freigelassen,00/12/2015,Vergewaltigungstäter frei!,Einer der Täter der tödlichen Gruppenvergewaltigung in Indien wurde aus der Haft entlassen. Proteste in Delhi.,"Vergewaltigung, Täter, Indien, Haftentlassung, Proteste, Frauenrechte, Gericht, Jugendrecht, Höchststrafe, Gruppenvergewaltigung",Tödliche Gruppenvergewaltigung in Indien: Einer der Täter wurde freigelassen. Die Eltern des Opfers fordern Gerechtigkeit. Proteste in Delhi #Vergewaltigung #Frauenrechte #Indien 263,"Zu seinem 85. Geburtstag gönnt sich Papst Benedikt XVI. ein eigenes Parfüm - dessen genaue Bestandteile geheim bleiben sollen und das nicht weiterverkauft werden darf. Einige Zutaten hat Herstellerin Silvana Casoli aber verraten. Der Berliner Parfümeur Lutz Lehmann erklärt nun, was sie über den Papst aussagen. Lehmann enstammt einer Parfümeursfamilie, die bereits seit drei Generationen das Handwerk der Düfte ausübt. Linde, Eisenkraut und grünes Gras: Papst Benedikt XVI. hat sich ein eigenes Parfüm kreieren lassen. Süddeutsche.de: Herr Lehmann, wenn Sie Linde, Eisenkraut und Gras riechen - was für eine Person stellen Sie sich dann vor? Lutz Lehmann: Das erste Problem ist, dass Linde ein sehr süßer Duft ist. Den würde ich eigentlich eher einer Dame empfehlen und nicht einem Herrn. Eisenkraut ist gar nicht erlaubt in einem Parfüm, das wäre das zweite Problem. Gras ist in Ordnung. Süddeutsche.de: Eisenkraut ist verboten? Lehmann: Ja, denn es enthält Giftstoffe. Zwar nur minimal, aber zu viele, als dass wir es verwenden dürften. Süddeutsche.de: Vielleicht macht man ja für den Papst eine Ausnahme ... Lehmann: Möglicherweise ist das auch im Vatikanstaat anders. Der gehört ja nicht zur EU und es kann natürlich sein, dass das dort erlaubt ist. Süddeutsche.de: Was sagen diese Duftstoffe über den Papst aus? Lehmann: Die würden sicherlich die Persönlichkeit des Papstes unterstreichen, wenn tatsächlich dieser grüne Grasstoff dominiert. Dann würde der Papst irgendwie einen jüngeren Eindruck machen durch diese Frische des grünen Grases. Süddeutsche.de: Sollte der Papst nicht eigentlich ein Parfüm tragen, das nach Weihrauch und Myrrhe duftet? Ein katholisches Parfüm sozusagen? Lehmann: Das ist natürlich in der Kirche zu riechen und für den Wiedererkennungswert wäre es natürlich gut, einen solchen Duft zu haben. Aber ob der Papst das jetzt auch noch benutzen muss, weiß ich nicht. Süddeutsche.de: Hätten Sie sich denn gefreut über den Auftrag, ein Parfüm für den Papst zu kreieren? Lehmann: Ja, natürlich! Das wäre eine große Ehre, ohne Frage. Süddeutsche.de: Welche Duftstoffe hätten Sie gewählt? Lehmann: Ich hätte eher einen Holzduft gewählt. Zum Alter des Papstes würde ein gedeckter Duft besser passen. Ein Holzduft ist warm, weich und ausgleichend, während das Grüne ein bisschen aggressiver ist. Das passt eigentlich nicht so sehr zu einem Papst, da hat man andere Vorstellungen. Süddeutsche.de: Und als Flakon nimmt man dann eine Marienfigur. Lehmann: Das fände ich extrem unpassend. Ich würde da einen ganz schlichten, quadratischen oder hochkantigen Flakon nehmen, aber keine Marienfigur. Süddeutsche.de: Handgelenk oder Hals - wo sollte Benedikt XVI. das Parfüm aufsprühen? Lehmann: Bei einem starken Parfüm würde es ausreichen, am Handgelenk einmal links und einmal rechts zu sprühen. Wenn es sich um eine schwächere Version handelt, dann sollte man ein bisschen mehr auftragen. Dann kann man bis zu sechsmal sprühen auf die Handgelenke und Kniegelenke und hinter die Ohren. Süddeutsche.de: Wäre so ein Papst-Parfüm ein kommerzieller Erfolg? Wollen die Leute riechen wie der Papst? Lehmann: Ja, ganz sicher. Das würde ein Renner werden.","Der Papst duftet bald nicht nur nach Weihrauch, sondern unter anderem nach frischem Gras: Benedikt XVI. hat sich ein eigenes Parfum kreieren lassen. Lutz Lehmann, Parfumeur aus Berlin, erklärt, was diese Duftmischung über das Kirchenoberhaupt verrät - und welchen Duft er empfohlen hätte.",panorama,https://www.sueddeutsche.de/panorama/parfumeur-ueber-den-neuen-papst-duft-ein-holzduft-waere-passender-1.1310291,"""Parfümeur über den neuen Papst-Duft - ""Ein Holzduft wäre passender""",00/03/2012,Geheimnis um Papst Parfüm,"Neues Parfüm zum 85. Geburtstag des Papstes: Linde, Eisenkraut und Gras.","Papst Benedikt XVI, Parfüm, Duftstoffe, Weihrauch, Myrrhe, Kirche, Flakon, kommerziell, Renner","Zum 85. Geburtstag des Papstes gibt es ein neues Parfüm mit geheimen Zutaten! Was sagen Linde, Eisenkraut und Gras über den Papst aus? Ein Holzduft hätte besser gepasst, sagt ein Berliner Parfümeur. #PapstParfüm #85Geburtstag #Geheimnis" 264,"Nach Tagen des Grauens und des Graus scheint an diesem Sonntag zum ersten Mal wieder die Sonne, Paris ist strahlend schön. Viele Pariser machen sich schon früh auf zur Place de la République, um 13 Uhr, also zwei Stunden, bevor es eigentlich losgeht, ist der Platz voll. Die Leute kommen aus ganz Frankreich, ja Europa, zwei junge Männer mit Rucksack sind mit dem Zug aus Polen angereist, in Frankreich hat die Bahn alle Tickets nach Paris auf 50 Prozent des regulären Preises gesenkt, eine Art republikanischer Rabatt, jeder soll hierherkommen können, schließlich geht es um die Einheit des Landes. Dabei wird diese Einheit innenpolitisch demontiert: Marine Le Pen, die Vorsitzende des rechtsextremen Front National, rief ihre Anhänger dazu auf, überall in Frankreich zu demonstrieren, nur nicht in Paris: Die Demonstration sei leider ""von Parteien gekapert worden, die das repräsentieren, was die Franzosen hassen: den Kleingeist, die Manipulation und die schamlose Polemik"". Diese so kleingeistige wie schamlos manipulative Rhetorik deutet darauf hin, dass es mit der von Staatspräsident François Hollande und Premierminister Manuel Valls immer wieder beschworenen Einheit der Nation nicht weit her sein dürfte in den Wochen, die dem Land bevorstehen. Abbas nur Meter von Netanjahu entfernt An diesem Sonntag aber scheint dann doch ganz Frankreich, ganz Europa erstmal hier zusammengeströmt zu sein. 50 Staats- und Regierungschefs sind gekommen, der Palästinenserpräsident Mahmud Abbas genauso wie der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu; die beiden gemeinsam in einer Demonstration, nur durch vier andere Politiker, alle untergehakt, voneinander getrennt - noch vor einer Woche: ein unvorstellbares Bild. Dazu kommen Matteo Renzi aus Rom, David Cameron aus London, Mariano Rajoy aus Madrid, EU-Ratspräsident Donald Tusk, die ganze EU ist da, und man kann über Symbolpolitik lästern, soviel man will: dass die Regierungschefs Europas zusammen mit dem Präsidenten des Europäischen Rats gemeinsam von der République in Richtung Nation laufen, wie die Pariser die beiden Plätze nennen - das ist ein starkes Zeichen für Europa. ""Hauptstadt der Welt"" Aus Deutschland reiste die gesamte Regierungsspitze an, neben der Bundeskanzlerin und ihrem Vize Sigmar Gabriel sind auch Außenminister Frank-Walter Steinmeier und Innenminister Thomas de Maizière da. Der hatte sich bereits vormittags auf Einladung seines französischen Kollegen Bernard Cazeneuve zusammen mit anderen Innenministern der EU und dem amerikanischen Justizminister zu einem ""Austausch über die Herausforderung, die die Terroristen für uns alle bedeuten"" getroffen. Sprich: Die Sicherheitspolitik soll besser aufeinander abgestimmt werden. Die zentrale Frage wird sein, ob Europa sich jetzt ähnlich mit Stahl gürtet wie die Amerikaner nach dem 11. September 2001. Das noch wichtigere, beeindruckendere Bild aber gibt am Ende die französische Bevölkerung ab. So viele Menschen haben sich noch nie in Paris versammelt, und François Hollandes großer Satz, Paris sei an diesem Sonntag ""die Hauptstadt der Welt"", fühlt sich gegen drei Uhr tatsächlich richtig an. Über die Place de la République schwappt immer wieder die Marseillaise, wer dort steht, sieht nicht, wohin man sich noch fortbewegen könnte, die Menge staut sich kilometerweit in die Stadt hinein. Eine Verbrüderungsfeierlichkeit ergreift den Platz. Die Stimmung ist bewegt, keine Hassgesänge, keine Abrechnungen. Viele Menschen weinen, nach den einsamen Tagen in Schockstarre vor dem Fernseher will man sich hier auch vergewissern, dass es so etwas wie eine Gemeinschaft in dem ohnehin vor sich hin erodierenden Land überhaupt noch gibt. Tausende ""Je suis Charlie""-Zettel und Rotwein Aus einem Fenster flattern Tausende Zettel: ""Je suis Charlie"", ich bin Charlie, der Satz, der in der Welt bleiben und wohl nie mehr vergessen wird, auch von Menschen, die kein Französisch sprechen. Irgendwann werden es fast zu viele Charlies, so eng stehen die Leute beieinander, und diejenigen, die an diesem Tag für die Sicherheit zuständig sind, werden noch in vielen Jahren heimlich dankbar Kerzen anzünden für den Schutzpatron der Stadt, dafür dass hier alles gut gegangen ist. Eine Frau aus Rouen verteilt Rotwein in kleinen Gläsern, sie hat zehn Flaschen dabei und wünscht allen: ""Bon Courage!"", viel Mut. Neben ihr muss ein schiitischer Imam aus London in alle Kameras schwören, dass er Terrorismus nicht toll findet; er macht das immer wieder gerne. Einige Muslime klopfen ihm im Vorbeigehen auf die Schulter, sie sind froh, dass er für sie diesen Bekenntnismarathon übernimmt. Wenn all diese Salafisten, die da draußen noch rumrennen, nicht gerade beim Schießen im Wald waren oder sonstigen Schwachsinn gemacht, sondern gesehen haben, wie viele Muslime sich hier gegen ihre destruktiven Taten ausgesprochen haben - möge Allah ihnen wenigstens ein Quentchen Verstand schenken. Gegen halb vier setzt sich der Zug in Bewegung Richtung Place de la Nation, zwei Blocks am Gebäude der Redaktion von Charlie Hebdo vorbei. Am Morgen hatte Elsa Wolinski, die Tochter des ermordeten Karikaturisten Georges Wolinski, gesagt, sie sei sicher, die vier Zeichner hätten großen Spaß da oben im Himmel. Wenn die vier tatsächlich von da oben gesehen haben sollten, wie viele Menschen in ihrem Namen auf die Straße gegangen sind, haben sie sicher eine Flasche Grand Cru du Paradis aufgemacht. Und dann haben sie hoffentlich weiter den Himmel mit ihren Schriften vollgekritzelt.","1,5 Millionen Menschen sollen auf den Straßen in Paris gewesen sein: Keiner kann sich erinnern, jemals so viele Demonstranten in der französischen Hauptstadt gesehen zu haben - eine Verbrüderungsfeierlichkeit ergreift die Menschen. Doch es zeigen sich auch Risse.",panorama,https://www.sueddeutsche.de/panorama/schweigemarsch-in-paris-hier-ist-das-volk-1.2298807,Schweigemarsch in Paris: Hier ist das Volk,00/01/2015,Paris: Einheit nach Tragödie,"Frankreich und Europa versammeln sich auf dem Place de la République, um der Opfer des Terroranschlags zu gedenken.","Paris, Einheit, Trauer, Terroranschlag, Frankreich, Europa, Place de la République, Hauptstadt der Welt, Gedenken, Opfer","Paris versammelt sich auf der Place de la République, um der Opfer des Terroranschlags zu gedenken. Einheit und Trauer in der ""Hauptstadt der Welt"". #Paris #Einheit #Trauer #Terroranschlag #Gedenken" 265,"Acht Schwangerschaften und Geburten, acht Kinder getötet - und niemand hat etwas bemerkt. Frankreich ist entsetzt über den Fall einer 45 Jahre alten Mutter, die gestanden hat, acht ihrer Neugeborenen umgebracht zu haben. Die Polizei fand die Babyleichen in zwei verschiedenen Gärten vergraben in dem 650-Einwohner Dorf Villers-au-Tertre. Ermittler haben die Garagentür eines Hauses versiegelt, auf dessen Grund Babyleichen gefunden worden waren. Nun hat die Mutter nach Angaben aus Ermittlerkreisen ein Geständnis abgelegt. Demnach sagte die Frau aus, sie habe die Kinder nach der Geburt getötet. Ihr Mann habe nichts von den Schwangerschaften und den Kindstötungen gewusst. Der Vater versicherte ebenfalls, er habe die Schwangerschaften nicht bemerkt. Gegen die Frau wurde Haftbefehl erlassen. Ihr Mann blieb zunächst auf freiem Fuß. Wie ein Justizsprecher in der Stadt Douai bei Lille mitteilte, wird sich der Vater wegen Vertuschung von Verbrechen zu verantworten haben. In dem kleinen Ort in Nordfrankreich herrscht Entsetzen. ""Es waren ganz normale Leute"", erzählen Nachbarn. Eine Nachbarin beschreibt die Frau als ""sehr nett, immer lächelnd"". Sie können nicht glauben, was sich nahezu unter ihren Augen abgespielt hat. Wenn sich die Aussagen bewahrheiten, wäre das der schlimmste Fall von Kindstötungen in Frankreich seit drei Jahrzehnten. Erzählungen der Dorfbewohner zufolge seien die Frau so übergewichtig, dass die Schwangerschaften nicht aufgefallen seien. Die Frau arbeite als Krankenpflegerin, ihr Mann als Zimmermann. Er gilt im Dorf als hilfsbereiter Handwerker. Zudem sind beide im Dorfleben sehr engagiert. Sie haben zwei erwachsene Töchter und bereits zwei Enkelkinder. Bislang fanden die Ermittler insgesamt acht Babyleichen, zwei im Garten der Eltern und die übrigen sechs im Garten des neuen Hauses. Als die neuen Besitzer dieses Hauses im Garten eine Grube aushoben, machten sie den grausigen Fund: Plastiktüten mit winzigen Knochen. Experten fanden heraus, dass sie von Neugeborenen stammten, die vor etwa zehn Jahren zur Welt gekommen waren.","Der Fall entsetzt Frankreich: Ermittler haben in einem Dorf acht Babyleichen entdeckt. Nun hat die Mutter zugegeben, die Säuglinge getötet zu haben.",panorama,https://www.sueddeutsche.de/panorama/nordfrankreich-mutter-gesteht-toetung-von-acht-babys-1.981471,Nordfrankreich - Mutter gesteht Tötung von acht Babys,00/07/2010,Mutter tötet acht Babys,Frankreichs schlimmster Fall von Kindstötungen seit 30 Jahren.,"Kindstötungen, Neugeborene, Mutter, Frankreich, Ermittlungen, Villers-au-Tertre, Verbrechen, Geständnis, Haftbefehl, Dorfleben","Entsetzen in Frankreich: Eine Krankenpflegerin tötet acht Babys, ihr Mann wusste von nichts. Der schlimmste Fall von Kindstötungen seit drei Jahrzehnten. #Kindstötungen #Frankreich #Villers-au-Tertre" 266,"Xythia beruhigt sich. Nachdem das Orkantief am Sonntag über Europa gewütet hatte, beginnt sich die Lage nun wieder zu normalisieren. In Deutschland nahm die Bahn am Montagmorgen in Nordrhein-Westfalen den Betrieb auf allen Hauptstrecken wieder auf. Es sei gelungen, die Strecken von den Folgen des Orkantiefs Xynthia zu befreien, sagte ein Bahnsprecher. Auch der Flughafenbahnhof Frankfurt/Main werde wieder angefahren. Am Sonntagabend waren zahlreiche Strecken komplett gesperrt worden, an Bahnhöfen in Nordrhein-Westfahlen, Hessen und Rheinland-Pfalz strandeten Tausende Menschen. Alle Nachtzüge fielen aus. Auch die Thalys-Verbindung von Köln über Brüssel nach Paris wurde vorübergehend stillgelegt. Trotz des wieder anlaufenden Bahnverkehrs gibt es dem Sprecher zufolge es vor allem im Regionalbahnverkehr noch erhebliche Beeinträchtigungen. Diese beträfen weiterhin Nordrhein-Westfalen, wo der Schienenverkehr am Sonntag zum Erliegen gekommen war. Es gebe Einschränkungen beispielsweise im Grenzlandverkehr bei Aachen, in der Region Köln, bei Duisburg oder Kaltenkirchen. Auch bei der Rhein-Ruhr-S-Bahn werde es Verspätungen geben. ""Wir sind gewappnet"" Auf Verspätungen müssen sich Bahnreisende im Fern- und Regionalbahnverkehr auch in anderen Regionen, die nicht so stark vom Sturm betroffen waren, einrichten. Die Züge hätten sich gestaut, das müsse sich erst auflösen. ""Damit entsteht eine Art Kettenreaktion."" Deshalb komme es zu Verspätungen, weil sich die Züge nicht wie sonst an ihren normalen Abfahrpunkten befinden. Auch im Saarland und in Rheinland-Pfalz kontrollierte die Bahn nach Angaben eines Sprechers in der Nacht zum Montag, auf welchen Strecken ein problemloser Betrieb möglich ist. Der regionale Verkehr war in beiden Ländern aus Sicherheitsgründen eingestellt worden. Während die Einsatzkräfte der Polizei, der Feuerwehren und der Technischen Hilfswerke im südwestlichen Teil Deutschlands bereits die Sturmschäden aufräumten, bereitete sich Brandenburg in den frühen Morgenstunden auf den Orkan vor. ""Wir sind gewappnet"", sagte ein Sprecher der Polizei in Brandenburg. In den anderen Bundesländern hat Xynthia mittlerweile deutlich an Kraft verloren. Nach Mitternacht gingen bei den Polizeistationen keine größeren Schadensmeldungen oder Notrufe mehr ein, sagten die Sprecher übereinstimmend. In der Nacht hatten die Einsatzkräfte lediglich mit herabstürzenden Dachziegeln, umgestürzten Bäumen und regionalen Stromausfällen zu kämpfen. Weitere schwere Schäden oder verletzte Menschen meldeten die Polizeidienststellen nicht. Der Deutsche Wetterdienst hob die Unwetterwarnung für Mitteldeutschland am frühen Montagmorgen wieder auf. Ein Sprecher des Lagezentrums beim rheinland-pfälzischen Innenministerium in Mainz sagte: ""Die Aufräumarbeiten sind im Gange, beziehungsweise sie sind in der Dunkelheit unterbrochen worden."" Sie würden am Montag und wohl auch in den kommenden Tagen weitergehen. ""Hier ist mittlerweile alles in Ordnung"", sagte ein Sprecher des Lagezentrums in Saarbrücken am Montagmorgen. Die Sperrung der Autobahn 3 bei Frankfurt/Main ist mittlerweile wieder aufgehoben. Die A 3 wurde aufgrund des extrem starken Windes am Sonntagnachmittag aus Sicherheitsgründen abgeriegelt. Im gesamten Bundesgebiet sind Polizeiangaben zufolge mittlerweile nur noch kleinere Straßen gesperrt, Autobahnen und Bundesstraßen sind in fast allen Regionen geräumt und freigegeben. Im Westerwald sind jedoch bis auf weiteres die B 54 und die B 414 gesperrt. Überschwemmungen, umstürzende Bäume Das Orkantief Xynthia hatte am Sonntag mindestens 57 Menschen in den Tod gerissen. In Frankreich kamen 47 Menschen vor allem bei Überschwemmungen an der Atlantikküste ums Leben, wie Innenminister Brice Hortefeux am Montagmorgen mitteilte. In Deutschland starben mindestens sechs Menschen, meist durch umstürzende Bäume. Hier wüteten die bis zu 166 Kilometer schnellen Böen am heftigsten in Hessen, Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen. Im südhessischen Biblis wurde ein Zweijähriger in einen Fluss geweht und konnte nur noch tot geborgen werden. Im Schwarzwald kam ein 74-jähriger Autofahrer ums Leben, bei Wiesbaden ein 69 Jahre alter Wanderer. In Nordrhein-Westfalen starben eine Joggerin und eine Autofahrerin. In Niedersachsen wurde ein 46 Jahre alter Autofahrer tödlich verletzt. Weitere vier Menschen kamen in Spanien und Portugal ums Leben. Der Sturm richtete Millionenschäden an. Xynthia sei ein Sturmtief, ""wie man es nicht jedes Jahr hat"", sagte Meteorologe Peter Hartmann vom Deutschen Wetterdienst (DWD) in Offenbach. Die höchste Windgeschwindigkeit in Deutschland wurde nach DWD-Angaben mit 166 Kilometern pro Stunde am 557 Meter hohen Weinbiet bei Neustadt/Weinstraße (Rheinland-Pfalz) gemessen. Die Europäische Union ist zur Hilfe für die Opfer des schweren Sturms Xynthia bereit. Die EU-Kommission werde Hilfe für die am meisten betroffenen Länder prüfen, erklärte EU-Kommissionspräsident José Manuel Barroso am Sonntagabend in Brüssel. Er bekundete seine Anteilnahme und seine Solidarität mit den Opfern. EU-Parlamentspräsident Jerzy Buzek erklärte, es seien Zahlungen aus dem EU-Solidaritätsfonds möglich, mit denen ein Teil der Wiederaufbaumaßnahmen finanziert werden könnte. Das Parlament werde über derartige Anträge auf Hilfe rasch entscheiden. Sein Solidarität gelte allen Opfern, vor allem aber jenen in den besonders schwer getroffenen Teilen Frankreichs. Im Video: Am Wochenende ist das Sturmtief ""Xynthia"" über Westeuropa hinweggefegt. Dutzende Menschen kamen ums Leben. Weitere Videos finden Sie hier",Sturmtief Xynthia hat in Mittel- und Westeuropa eine Schneise der Verwüstung hinterlassen. Mindestens 57 Menschen starben. Inzwischen beruhigt sich die Lage. In Deutschland ist der Bahnverkehr wieder angerollt.,panorama,https://www.sueddeutsche.de/panorama/orkantief-ueber-europa-xynthia-flaut-ab-1.14491,"""Orkantief über Europa - ""Xynthia"" flaut ab""",00/03/2010,Orkan Xynthia legt Bahnverkehr lahm,"Orkan Xynthia beeinträchtigt den Verkehr in Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und Hessen. Erfahren Sie hier mehr über die aktuellen Entwicklungen.","Orkan Xynthia, Bahnverkehr, Sturmschäden, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Hessen, Schienenverkehr, Verkehrsbeeinträchtigungen, Fernverkehr, Regionalverkehr, Kettenreaktion","Orkan Xynthia verursacht massive Störungen im Bahnverkehr. Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und Hessen besonders betroffen. Mehr dazu hier." 267,"Acht Tage lang dauerte ihre Flucht, die einer romantischen Teenager-Fantasie entsprungen sein könnte: Ein 15 Jahre altes Mädchen und ihr doppelt so alter Mathelehrer. Aus dem britischen Eastbourne waren sie nach Frankreich geflohen. Dort, in Bordeaux, hat man die beiden nun gefunden. Die Britin und ihr Mathematiklehrer, die von der Polizei per europaweiter Fahndung gesucht worden waren, seien von Passanten im Stadtzentrum von Bordeaux entdeckt worden, berichtete die französische Nachrichtenagentur AFP unter Berufung auf die Polizei. Auch die Polizei in der Grafschaft Sussex teilte auf ihrer Webseite mit: ""Megan und Jeremy sicher und wohlauf gefunden"". Der 30 Jahre alte Lehrer wurde festgenommen. Die britische Polizei hatte zuvor einen EU-weiten Haftbefehl wegen Kindesentführung erwirkt. Die 15-Jährige sei in polizeiliche Obhut genommen worden. Zuvor hatten sich sowohl die Eltern des Lehrers als auch des Mädchens in emotionalen Fernseh-Aufrufen an die Öffentlichkeit gewandt und beide zur Rückkehr aufgefordert. Die Schülerin und ihr Mathelehrer, die offenbar seit Monaten eine Beziehung führen, waren am 20. September geflüchtet und noch am selben Tag von einer Überwachungskamera auf einer Kanalfähre von Dover nach Calais aufgenommen worden. Die Schülerin hatte sich unter einem Vorwand von zu Hause verabschiedet und war am nächsten Tag nicht in der Schule erschienen. Nach britischen Medienberichten stand der Lehrer wegen des Verhältnisses zu der Schülerin kurz vor dem Rauswurf.","Nach acht Tagen stellt die Polizei die flüchtige britische Teenagerin und ihren Mathelehrer in Bordeaux. In der Innenstadt entdeckten Passanten das Paar, der Pädagoge wurde festgenommen. Nach ihm war wegen Kindesentführung EU-weit gefahndet worden.",panorama,https://www.sueddeutsche.de/panorama/flucht-mit-mathelehrer-maedchen-in-bordeaux-entdeckt-1.1481890,Schülerin mit Lehrer in Bordeaux - Ende einer romantischen Flucht,00/09/2012,Teenager und Lehrer flüchten,15-jähriges Mädchen und 30-jähriger Mathematiklehrer nach Flucht in Frankreich gefunden.,"Flucht, Kindesentführung, Mathematiklehrer, Teenager, Beziehung, Überwachungskamera, Polizei, Haftbefehl, Europa, Medienberichte",15-jähriges Mädchen und 30-jähriger Lehrer nach 8-tägiger Flucht in Frankreich gefunden. Lehrer festgenommen. #Flucht #Kindesentführung #Frankreich 268,"Mit bis zu 50 Meter langen Tentakeln schwebt sie durch die Weltmeere, und wen sie auf ihrem Weg streift, dem drohen heftige Schmerzen. Die Portugiesische Galeere (Physalia physalis) mit ihrem irisierenden Körper ist eine der giftigsten Nesseltierarten der Welt. Jetzt, kurz vor Beginn der Sommersaison, wurde auf Mallorca ein totes Exemplar an der Küste der Inselhauptstadt Palma entdeckt. Kurz darauf berichteten lokale Medien auch von mindestens zwei lebenden Tieren, die im Meer gesichtet worden seien. Schon der Fund der toten Galeere am beliebten Strand Ciudat Jardi - zwischen ""Ballermann"" und Stadtzentrum - löste einigen Wirbel aus. Die Stadtverwaltung von Palma veranlasste eine Suchaktion per Schiff, die in den kommenden Tagen fortgeführt werden soll. Die Tiere sind recht gut sichtbar, da sie über eine Gasblase verfügen, die aus dem Wasser ragt. Auch die Regionalregierung der Balearen soll helfen. Sie hat Erfahrung, nachdem in den vergangenen Jahren mehrere der Nesseltiere auf Ibiza und Formentera angespült wurden. Immerhin: Das zunächst verhängte Badeverbot vor Palma wurde am Donnerstag wieder aufgehoben.",An der Küste von Mallorca wurde eine Portugiesische Galeere gefunden. Das Tier gehört zu den giftigsten Nesseltierarten der Welt. Auf der Ferieninsel löste der Fund kurz vor der Sommersaison einigen Wirbel aus.,panorama,https://www.sueddeutsche.de/panorama/mallorca-achtung-giftige-galeere-1.3991660,"Achtung, giftige Galeere!",00/05/2018,Giftige Portugiesische Galeere,Tote und lebende Tiere vor Palma entdeckt. Badeverbot auf Mallorca?,"Portugiesische Galeere, Nesseltier, Gift, Mallorca, Palma, Sommersaison, Badeverbot, Meer, Strand, Suchaktion",Tote und lebende Portugiesische Galeeren sorgen für Aufregung auf Mallorca. Badeverbot ist aber bereits wieder aufgehoben. #Nesseltier #Sommer #Strand #Badeverbot 269,"Luka Magnotta soll einen Mann getötet und Pakete mit abgetrennten Gliedmaßen unter anderem an das Büro von Premierminister Stephen Harper sowie an Schulen im Raum Vancouver geschickt haben. Anschließend tauchte er in Berlin unter, wo Magnotta in einem Neuköllner Internetcafé erkannt und von der Polizei festgenommen wurde. In Montréal muss sich der 32-Jährige nun unter anderem wegen Mordes verantworten. Nach einer komplizierten Jury-Auswahl verzögert sich die Verhandlung aber um eine Woche. Paket mit Leichenteilen an Premierminister adressiert Luka Rocco Magnotta zeigte sich gerne mit nacktem Oberkörper, in engen Jeans, mit rosa geschminkten Lippen, die er zum Schmollmund formte. Auf seinen zahlreichen Facebook-Accounts, seinem Twitter-Profil und seiner eigenen Website fanden sich unzählige Fotos von ihm - in Paris, New York, Moskau, Rom, gerne in aufreizenden Posen. Im Juni 2012 hatten seine Reisen ein Ende. Seither sitzt er in Montréal in Haft. Am 29. Mai 2012 war in der Zentrale der Konservativen Partei von Premier Stephen Harper in Ottawa ein Paket eingetroffen. ""Es war so ein schrecklicher Geruch. Viele von uns werden ihn wohl nie vergessen"", sagte damals ein Parteisprecher. Das Paket enthielt einen menschlichen Fuß. Wenige Stunden später machten Mitarbeiter im Postamt von Ottawa eine ähnlich grausige Entdeckung: Ein an die Liberale Partei adressiertes Paket enthielt eine menschliche Hand. Etwa zweihundert Kilometer entfernt, in Montréal, wurde noch am gleichen Tag ein männlicher Torso in einem Koffer entdeckt, der unter Müllsäcken versteckt lag. Den dazugehörigen Kopf fanden Polizisten Wochen später in einem Park in Montréal. Magnotta geriet früh auf die schiefe Bahn Die Ermittler stießen schnell auf einen Tatverdächtigen: Luka Rocco Magnotta, geboren am 24. Juli 1982 als Eric Clinton Kirk Newman in Scarborough, Ontario, aufgewachsen in zerrütteten Verhältnissen. Bereits im Jugendalter wurde bei ihm paranoide Schizophrenie diagnostiziert. Im Juli 2006 soll er seinen Namen in Luka Rocco Magnotta geändert haben. Daneben verwendete er weitere Pseudonyme wie Vladimir Romanov, Jimmy, Justin oder Angel. Der Kanadier geriet früh auf die schiefe Bahn: Drogenkonsum bereits als Jugendlicher; mit 18 Jahren arbeitete er als Prostituierter. Später verdiente Magnotta sein Geld als Model und Pornodarsteller. Seine Neigung zum eigenen Geschlecht verbarg er nie: Häufig ließ er sich für einschlägige homosexuelle Lifestyle-Magazine ablichten und trat in Frauenkleidern auf. Magnotta lebte in einer Wohnung in einem zweistöckigen Backsteinhaus, das sich direkt hinter dem Müllhaufen befand, in dem der Torso gefunden wurde. Im Appartement des Verdächtigen fand die Polizei eine blutdurchtränkte Matratze mit einem rosa Laken - von Mieter Magnotta fehlte jede Spur.","Vor laufender Kamera soll Luka Rocco Magnotta einen chinesischen Studenten getötet und zerteilt haben, die Körperteile schickte er an Schulen und Parteizentralen. Am Montag sollte der Prozess in Montréal beginnen - nun wurde er verschoben.",panorama,https://www.sueddeutsche.de/panorama/luka-magnotta-prozess-gegen-kanadischen-kannibalen-verzoegert-sich-1.2125262,"""Mordprozess um ""Kanadischen Kannibalen"" verschoben""",00/09/2014,Mörder Magnotta vor Gericht,"Die grausamen Taten von Luka Magnotta vor Gericht: Leichenteile verschickt, festgenommen in Berlin, jetzt vor Gericht in Montréal. Erfahre mehr!","Luka Magnotta, Mordprozess, Leichenteile, Berlin, Montréal, Schizophrenie, Drogenkonsum, Pornodarsteller, Homosexualität, Gerichtsverfahren","Mörder Luka Magnotta steht vor Gericht in Montréal für seine grausamen Taten. Der Prozessbeginn wurde nun verschoben. #LukaMagnotta #Mordprozess #Gerichtsverfahren""" 270,"Kränze liegen an dem Ort, an dem der Polizist Wenjian Liu und sein Kollege erschossen wurden. Der New Yorker Polizist Wenjian Liu lag schwer verletzt in einem Krankenhaus in Brooklyn. Seine Überlebenschancen waren gering. Als die Ärzte seine Frau fragten, ob sie das Sperma ihres Mannes aufbewahren möchte, um eines Tages ein Kind von ihm zu bekommen, sagte sie ja. Fast drei Jahre nach Lius Tod ist nun seine Tochter geboren. Am Dienstag hat Lius Witwe Pei Xia Chen in einem Krankenhaus in Manhattan ein Kind zur Welt gebracht. ""Ich wurde durch die künstliche Befruchtung schwanger"", wird Chen auf der Internetseite der New Yorker Polizei zitiert. Ein Foto zeigt sie, wie sie ihr Baby im Arm hält, das eine Polizeimütze trägt. Chen und ihr Mann waren erst drei Monate verheiratet, sie versuchten ein Kind zu bekommen. Doch dann wurde er ermordet. Wenjian Liu und sein Partner Rafael Ramos saßen in ihrem Polizeiauto, als der 28-jährige Ismaaiyl Brinsley an den Wagen herantrat und durch das Seitenfenster mehrfach auf die beiden Männer feuerte. Die beiden Polizisten wurden tödlich verletzt - die Chance sich zu wehren, hatten sie nicht. Der Täter floh zu einer nahe gelegenen U-Bahnstation und erschoss sich selbst. Zuvor hatte Brinsley in den Sozialen Medien seine Tat angekündigt. Er werde heute ""ein paar Schweinen Flügel anlegen"", postete er auf Instagram. ""Sie nehmen einen der unseren..lasst uns zwei von ihnen nehmen."" Die Behörden in Baltimore, die Brinsleys Drohnungen kannten, versuchten die New Yorker Kollegen noch zu warnen. Als die Nachricht ankam, da hatte Brinsley schon geschossen.",Wenjian Liu wurde in New York im Dienst aus einem Hinterhalt erschossen. Seine Witwe hat nun sein Kind zur Welt gebracht.,panorama,https://www.sueddeutsche.de/panorama/new-york-drei-jahre-nach-seinem-tod-wird-ein-polizist-vater-1.3605163,Drei Jahre nach seinem Tod wird ein Polizist Vater,00/07/2017,Drei Jahre nach seinem Tod wird Polizist Vater,Wunder des Lebens: Durch künstliche Befruchtung bringt Witwe ein Kind zur Welt drei Jahre nach dem tragischen Tod ihres Mannes.,"künstliche Befruchtung, Tod, Polizei, New York, Baby, Familie, Verbrechen, Mord, Soziale Medien, Instagram.","Ein Leben endet, aber ein neues beginnt - Die bewegende Geschichte einer Witwe, die durch künstliche Befruchtung das Baby ihres verstorbenen Ehemannes zur Welt bringt. #künstlicheBefruchtung #Familie #NewYork #Verbrechen #Emotionen" 271,"Taylor Swift hat die Woche genutzt, um die Welt auf das Erscheinen ihrer neuen Single vorzubereiten. Nachdem sie sämtliche Inhalte ihrer Profile in den sozialen Netzwerken gelöscht hatte, erschienen nun mehrere mysteriöse Videoclips, in denen Teile einer Schlange zu sehen sind. Außerdem zeigte Swift das Cover ihres voraussichtlich im November erscheinenden neuen Albums. Das Ergebnis war ein Fest für Swift-Fans und Verschwörungstheoretiker. In jedem noch so kleinen Detail - der Schriftart, dem feuchten Haar der Sängerin - wird ein potenzieller Hinweis auf ihre medienwirksamen Fehden gewittert, die sie unter anderem mit Kanye West und Katie Perry pflegt. An diesem Freitag nun ist keine Detektivarbeit mehr nötig. Die neue Single heißt ""Look What You Made Me Do"". Zu Beginn verkündet Swift, die alte Taylor könne leider nicht ans Telefon gehen. Warum? Weil sie tot sei. Dann folgt eine Referenz der nächsten. Neben Perry (Immer dieses Drama) und West (dessen schräge Bühne sie blöd findet) bekommen auch Kim Kardashian und Swifts Ex-Freund Calvin Harris Unnettigkeiten zu hören. Fans warten nun gespannt, was bei den MTV Video Music Awards am Sonntag passiert - dann muss Perry als Moderatorin voraussichtlich Swifts neues Musikvideo vorstellen. Es lebe die Show.","Die Sängerin inszeniert ihre neue Single, Prinz Frederik von Dänemark wird nicht in die Bar gelassen und Angela Merkel verrät ihr Kartoffelsuppen-Rezept: die Promis der Woche.",panorama,https://www.sueddeutsche.de/panorama/promis-der-woche-taylor-swift-rechnet-mit-der-konkurrenz-ab-1.3640781,"Taylor Swifts Single, Angela Merkels Kartoffelsuppe",00/08/2017,Taylor Swifts neue Single,"Nach mysteriösen Andeutungen ist ""Look What You Made Me Do"" endlich da! Taylors Rache an Ex-Freunden und Feinden.","Taylor Swift, neue Single, Look What You Made Me Do, Katy Perry, Kanye West, Kim Kardashian, Calvin Harris, Musikvideo, MTV Video Music Awards, Rache","Endlich ist es da! Taylor Swifts neueste Single ""Look What You Made Me Do"" ist eine Abrechnung mit Ex-Freunden und Feinden. #taylorswift #lookwhatyoumademedo #newmusic" 272,"Das verheerende Feuer im Londoner Grenfell Tower ist durch einen defekten Kühlschrank ausgelöst worden. Das haben die Ermittler nun offiziell bestätigt. Schon am Tag nach dem Brand hatte ein Bewohner des Hauses berichtet, das Feuer sei in seiner Küche ausgebrochen. Britische Boulevardmedien hatten die Geschichte aufgegriffen. Der Mann sagte, er habe bemerkt, dass sein Kühlschrank brenne, habe das Feuer aber nicht löschen können. Er sei deshalb zu den Nachbarn in seiner Etage und der Etage darüber gelaufen, um sie zu wecken. Mehrere Bewohner hatten sich öffentlich bei dem Mann bedankt. Da es in dem Gebäude keinen Feueralarm gab, hätten sie ohne sein beherztes Handeln wohl nicht früh genug von dem Brand erfahren. Bei dem Feuer am 14. Juni hatten sich die Flammen innerhalb weniger Minuten über die gesamte Fassade aus leicht entzündlichem Material ausgebreitet. Wie viele Menschen sich in jener Nacht in dem Hochhaus befanden, ist unklar. Fest steht, dass mindestens 79 Menschen ums Leben gekommen sind. Die Staatsanwaltschaft erwägt nun eine Anklage wegen fahrlässiger Tötung gegen die an der Sanierung des Hochhauses beteiligten Unternehmen. Die Ermittler hätten Unterlagen von mehreren Organisationen beschlagnahmt, hieß es von Scotland Yard. Die Behörde untersuche allgemeine Sicherheitsverstöße und Verstöße gegen den Brandschutz. Unter anderem hätten die Gebäudeverkleidung und die Isolierung Sicherheitstests nicht bestanden, hieß es.","Ein Bewohner berichtete schon am Tag nach dem verheerenden Brand, das Feuer sei in seiner Küche ausgebrochen. Er soll zahlreiche Nachbarn gerettet haben.",panorama,https://www.sueddeutsche.de/panorama/london-polizei-bestaetigt-defekter-kuehlschrank-loeste-brand-in-grenfell-tower-aus-1.3557853,Defekter Kühlschrank löste Brand in Grenfell Tower aus,00/06/2017,Brand im Grenfell Tower,Offiziell bestätigt: Feuer durch defekten Kühlschrank im Grenfell Tower. Anklage wegen fahrlässiger Tötung möglich. Was ist passiert?,"Brand, Grenfell Tower, Feuer, London, Fahrlässigkeit, Tote, Sanierung, Brandschutz, Sicherheitsverstöße, Ermittlung",Offiziell bestätigt: Defekter Kühlschrank löste das verheerende Feuer im #GrenfellTower aus. Anklage wegen fahrlässiger Tötung möglich. Was sind die Konsequenzen? #Brand #London 273,"Zwei zum Tode verurteilte Australier in Hochsicherheitsgefängnis gebracht Nach Wochen des Wartens steht die Hinrichtung der beiden in Indonesien zum Tode verurteilten Australier nun offenbar bevor. Andrew Chan und Myuran Sukumaran wurden aus dem Gefängnis in Bali abgeholt und auf die Insel Nusakambangan gebracht, wo sich ein Hochsicherheitsgefängnis befindet. Zwar setzten die Behörden noch kein Datum für die Hinrichtung der beiden Männer fest, die 2008 wegen Heroinschmuggels verurteilt worden waren. Der Transfer auf die Insel legt aber nahe, dass die Exekution in Kürze bevorsteht. Die Verurteilten müssen mindestens 72 Stunden vor ihrer Hinrichtung über den Zeitpunkt informiert werden. Hinrichtung von insgesamt zehn Häftlingen erwartet Chan und Sukumaran wurden nach Angaben der örtlichen Justiz in den frühen Morgenstunden geweckt und kurz darauf aus dem Gefängnis gebracht. Ihnen seien Handschellen angelegt worden und sie seien beide ""ruhig"" gewesen, sagte ein Justizvertreter. Demnach wollte Michael Chan seinen Bruder Andrew noch einmal sehen, das sei ihm aber verwehrt worden, ""weil heute kein Besuchstag ist"". Wie AFP-Reporter vor Ort berichteten, wurden die Männer in zwei gepanzerten Fahrzeugen und eskortiert von der Polizei weggebracht und zunächst nach Cilacap auf der Insel Java geflogen. Von da aus brachte sie ein Boot nach Nusakambangan, wo indonesische Erschießungskommandos die Todesstrafe vollstrecken. Es wird davon ausgegangen, dass insgesamt zehn wegen Drogendelikten verurteilte Todeskandidaten bei der nächsten Hinrichtung exekutiert werden. Die Behörden machten keine Angaben zu den anderen Häftlingen, allerdings scheiterten jüngst neben den Australiern auch Gefangene unter anderem aus Frankreich, Nigeria und Ghana mit Anträgen auf eine Begnadigung. Australische Regierung zeigt sich ""empört"" Australiens Premierminister Tony Abbott sagte, Australien sei ""schlicht empört"" angesichts der drohenden Hinrichtungen. Millionen Landsleute fühlten mit Chan und Sukumaran. Er hoffe noch immer inständig auf einen ""Sinneswandel in Indonesien"", sagte der Premierminister, fügte sogleich aber hinzu: ""Ich möchte niemandem falsche Hoffnungen machen."" Die Regierung in Australien hatte in den vergangenen Wochen mehrfach versucht, die Hinrichtung von Chan und Sukumaran zu verhindern. Die Männer scheiterten ihrerseits wiederholt mit Anträgen auf Begnadigung. Indonesiens Präsident Joko Widodo ist ein erklärter Befürworter der Todesstrafe für Drogenhändler.","Am frühen Morgen werden Andrew Chan und Myuran Sukumaran geweckt und in ein Hochsicherheitsgefängnis gebracht. Es ist ein Zeichen, dass die Exekution der beiden in Indonesien zum Tode verurteilten Australier bevorsteht.",panorama,https://www.sueddeutsche.de/panorama/indonesien-australiern-droht-in-kuerze-hinrichtung-1.2376836,Indonesien - Australiern droht baldige Hinrichtung,00/03/2015,Australier vor Hinrichtung,Einem Australier steht in Indonesien die Hinrichtung bevor. Premierminister ist empört.,"Australier, Hinrichtung, Indonesien, Drogen, Todesstrafe, Begnadigung, Premierminister, Empörung, Hochsicherheitsgefängnis, Heroinschmuggel",Australier vor Hinrichtung in Indonesien. Premierminister ist empört über die Todesstrafe für Drogenhändler. #Hinrichtung #Australien #Indonesien #Todesstrafe #Drogen 274,"""Er kam in der Nacht und zwang mich, mitzukommen"": Der Prozess gegen den Lehrer aus Karaman in Zentralanatolien soll noch diesen Monat beginnen. Aus Kindererzählungen werden Zeugenaussagen: ""Er kam in der Nacht und zwang mich, mitzukommen"", berichtet ein Junge. ""Ich habe mich gewehrt. Aber er ließ nicht nach."" Der Schüler musste demnach mit aufs Zimmer und sei dort von dem Mann, der sein Lehrer war, missbraucht worden. Als er endlich gehen durfte, habe Muharrem B. zu ihm gesagt: ""Das bleibt unter uns."" Von zehn Opfern ist offiziell die Rede, aber es gibt Dutzende Verdachtsfälle Das soll der 54-Jährige auch zu anderen Jungen gesagt haben, die er ebenfalls in der Nachhilfe-Schule zu sich geholt haben soll. Von zehn Opfern ist offiziell die Rede, aber es gibt Dutzende Verdachtsfälle. Viele der Jungen zwischen 14 und 16 Jahren wussten nach eigenen Angaben, dass auch Mitschüler betroffen waren. ""Wir konnten aus Scham und Angst nur nicht darüber reden"", sagt einer. Bis jetzt. Mittlerweile spricht die ganze Türkei über den Missbrauchsskandal aus der zentralanatolischen Stadt Karaman. Es geht nicht um irgendeine soziale Einrichtung, die darin verwickelt sein soll, sondern um die islamisch ausgerichtete Ensar-Stiftung. Sie steht der türkischen Regierung nahe. Das macht aus diesem Fall ein Politikum, weil plötzlich schwerwiegende Fragen im Raum stehen: Wird die Ensar-Stiftung bei der Aufarbeitung des Verbrechens von den Behörden womöglich geschont? Haben die Behörden bei der Aufsicht weggeschaut? Und: Wer erzieht in der Türkei überhaupt die Kinder? Und in welchem Sinne? Die AKP lenkte ein, weil der Druck zu groß wurde Muharrem B. ist geständig. Noch in diesem Monat soll der Prozess gegen ihn wegen Kindesmissbrauchs in mehreren Fällen beginnen, berichten türkische Medien. Politisch wird der Fall längst verhandelt. Familienministerin Sema Ramazanoğlu etwa hat die Stiftung verteidigt. Ein einziger Vorfall könne nicht rechtfertigen, das Image einer Einrichtung zu beschmutzen, die gute Arbeit gemacht habe. Im Parlament zögerten die Abgeordneten der AKP, eine Untersuchungskommission einzurichten. Es kam sogar zum Streit im Parlament. Eine Abgeordnete der Opposition sagte: ""Ich war so traurig, als ich die Akten las. Ich habe mich erst mal hingesetzt und geweint."" Der Druck wurde schließlich so groß, dass die AKP einlenkte. Von Einigkeit ist trotzdem nichts zu spüren. ""Was machen wir mit diesen politisch Perversen?"", fragt Erdoğan Oppositionsführer Kemal Kılıcdaroğlu hatte der Familienministerin vorgeworfen, sich schützend vor die Stiftung zu stellen. Er wählte aber eine Formulierung, die AKP-Politiker als sexistisch auslegten: Sie gebe sich der Stiftung hin. Jetzt schaltete sich sogar Staatspräsident Recep Tayyip Erdoğan in die Debatte ein. Der ""Perverse aus Karaman"" sei im Gefängnis, sagte er und fügte türkischen Medien zufolge die Frage an: ""Was machen wir mit diesen politisch Perversen?"" Aus dem Schmutzkampagnen-Vorwurf ist längst eine schmutzige Debatte geworden. Dabei ist die Auseinandersetzung jenseits der Missbrauchsvorwürfe über den Einfluss solcher Bildungsstiftungen auf die türkische Gesellschaft überfällig. Für die islamisch-konservative Regierung sind sie ein Machtinstrument. Erdoğans einstiger Verbündeter und heutiger Erzrivale, der Prediger Fethullah Gülen, hat vorgelebt, wie man mit einem Netzwerk aus Schulen und Universitäten die eigene Anhängerschaft in Schlüsselstellen der Gesellschaft bringt. Seitdem es zum Zerwürfnis kam, fürchtet Erdoğan dieses Netzwerk - und er bekämpft es. Der Präsident will eine eigene ""religiöse Generation"" ausbilden. Erdoğan ist selbst auf eine der Imam-Hatip-Schulen gegangen, die früher die Aufgabe hatten, den Predigernachwuchs auszubilden, sich dann aber immer mehr zu allgemeinbildenden Schulen entwickelten. Die Ensar-Stiftung arbeitet ihnen zu. Die aktuellen Missbrauchsvorwürfe weist sie von sich. Der mutmaßliche Kinderschänder habe lediglich im Jahr 2013 fünf Monate lang für die Stiftung gearbeitet, heißt es. Damals seien keine Beschwerden bekannt geworden. Die Ermittlungen deuten darauf hin, dass sich der 54-Jährige Schülern jahrelang als Nachhilfelehrer andiente und sie dann missbrauchte. Unklar ist derzeit auch noch, ob die Stiftung in Karaman überhaupt ein solches Schülerheim betreiben durfte. Es hatte ""inoffiziellen"" Charakter, heißt es bei Beteiligten in der Stadt. Aus Sicht der Rechtsexpertin Seda Akço Bilen ist genau dies das Problem: Niemand schaue genau hin. ""Wir brauchen Kontrollen"", sagte sie der Zeitung Hürriyet Daily News. Die Familien, die ihre Kinder zu solchen religiösen Stiftungen schicken, seien oft arm und vertrauten darauf, dass sie dort gut aufgehoben seien. Aber die Realität sehe manchmal anders aus.",Ein Nachhilfelehrer soll zehn Jungen missbraucht haben. Sogar innerhalb der Regierung ist darüber eine schmutzige Debatte entbrannt.,panorama,https://www.sueddeutsche.de/panorama/tuerkei-das-bleibt-unter-uns-1.2938946,"""Der Missbrauchsskandal vom ""Perversen aus Karaman""",00/04/2016,Türkei: Missbrauchsskandal um islamische Bildungsstiftung,Türkei diskutiert über den Missbrauchsskandal bei der islamisch ausgerichteten Ensar-Stiftung. Der Prozess gegen den Lehrer soll diesen Monat beginnen.,"Missbrauchsskandal, Türkei, islamische Bildungsstiftung, Ensar-Stiftung, Prozess, Lehrer, Kindesmissbrauch, Aufsichtsversagen, AKP, Politikum, Debatten, Bildungsstiftungen.",Die islamische Bildungsstiftung Ensar ist in den Missbrauchsskandal in der Türkei verwickelt. Der Prozess gegen den Lehrer soll diesen Monat beginnen. Die Debatte ist längst überfällig. #Türkei #Missbrauchsskandal #Bildungsstiftungen 275,"Auf den Prozessfotos, die in diesen Tagen oft in der schwedischen Presse zu sehen sind, wirkt Safa Kadhum wie ein netter Junge. Spitzbübisch kaut er da auf einem Zahnstocher, lächelt. So einem traut man einen Streich zu, aber bestimmt kein Schwerverbrechen. Der 31-Jährige räumte vorige Woche ein: ""Ich war dabei."" Es tue ihm auch leid, er sei da ""irgendwie 'reingerutscht"". Er sei jedenfalls der Mann mit den weißen Turnschuhen, der in den Sicherheitsvideos aus dem Gelddepot in Väsberga zu sehen ist, gestand Kadhum. Ein Raub wie im Kino: Der Helikopter-Überfall auf ein Gelddepot war wohl der spektakulärste Raub in der schwedischen Kriminalgeschichte. Nur ein Verdächtiger ist inzwischen geständig. Dieser Mann mit den weißen Turnschuhen wirkt nun überhaupt nicht nett. Auf den unscharfen Überwachungsbildern trägt er eine Sturmhaube vor dem Gesicht, in der einen Hand hält er ein Maschinengewehr. Mit der anderen schleppt er einen Geldsack nach dem anderen durch den Raum. 4,27 Millionen Euro sollen die Räuber erbeutet haben, die im vergangenen September mit einem Hubschrauber auf einem Gelddepot im Stockholmer Vorort Västberga landeten. Sie drangen über das Dach ein, räumten den Tresor leer und flogen davon. Es war wohl der spektakulärste Raub in der schwedischen Kriminalgeschichte. Die Diebe hatten die Ordnungsmacht außer Gefecht gesetzt, indem sie im Hangar mit den Polizeihubschraubern einen Koffer mit der Aufschrift ""Bombe"" platzierten. Die Attrappe verzögerte den Einsatz, die Räuber entkamen. Die Polizei konnte nur noch den Hubschrauber sicherstellen, der einsam auf einem Acker zurückblieb. In den folgenden Wochen fanden die Ermittler schnell Verdächtige. Schließlich gibt es in einem kleinen Land wie Schweden nur eine Handvoll Verbrecher, die überhaupt in der Lage sind, so einen Coup zu planen. Doch in dem Fall sind noch eine Menge Fragen offen. Klarheit soll der Prozess bringen, der seit Anfang August in Stockholm stattfindet und bei dem neben Kadhum neun weitere Männer auf der Anklagebank sitzen. Die Polizei vermutet, dass insgesamt etwa doppelt so viele Täter beteiligt waren. Einige ließen sich bislang nicht identifizieren, andere sind untergetaucht. Außer dem geständigen Kadhum bestreiten bislang alle Angeklagten die Vorwürfe. Da ist zum Beispiel ein 35-jähriger Fernsehproduzent. Er soll laut Polizei den Helikopter geflogen haben. Unmöglich, sagt der 35-Jährige. Er habe nämlich just am Tag des Geldraubs einen Rückfall in seine Drogensucht erlitten und sei berauscht durch Stockholm geirrt. Wo genau er war, wisse er nicht mehr. Wer ihm die Drogen verkauft hat, will er auch nicht sagen, aus Angst vor Racheaktionen der Dealer. Dass seine DNS-Spuren im Helikopter waren, sei nicht ungewöhnlich, sagte der 35-Jährige. Er nehme in der Flugschule, aus der der Hubschrauber gestohlen wurde, seit Jahren Stunden. ""Ist heute der Tag an dem ich sterbe?"" Es sieht ganz danach aus, als würde es für den Staatsanwalt schwierig werden, alle Verdächtigen zu überführen. Selbst das Geständnis Kadhums kann nur eingeschränkt als Erfolg gelten. Denn Kadhum gab zwar seine eigene Schuld zu, wollte sich aber an keinen einzigen Komplizen erinnern. Prozessbeobachter sehen in dem Geständnis kein Zeichen von Reue, sondern einen kalkulierten Schachzug, um ein mildes Urteil zu erwirken. ""Kadhum machte das Beste aus einer hoffnungslosen Situation"", urteilte die Gerichtsreporterin der Zeitung Aftonbladet. Der Räuber hatte sich beim Überfall verletzt und seine Blutspuren im ganzen Depot verteilt, an seiner Schuld gibt es ohnehin keine Zweifel. Ob der geständige Kadhum wirklich auf Milde hoffen darf, ist ungewiss. In der schwedischen Öffentlichkeit jedenfalls hat sich das Bild der Bande seit Prozessbeginn gewandelt. Galten die tollkühnen Männer mit dem Hubschrauber anfangs noch als clevere Ganoven, so sind sie heute in den Augen der meisten gewöhnliche Gewaltverbrecher. Zu diesem Imageverlust haben vor allem die Aussagen der Gelddepot-Mitarbeiter beigetragen. Sie berichteten von den bangen Stunden, die sie durchlitten hatten, während sich die Räuber mit Sprengladungen zu den Geldsäcken vorarbeiteten. ""Ich habe mich gefragt: Ist heute der Tag an dem ich sterbe?"", berichtete ein Angestellter. Eine andere Zeugin erlebte, wie 14 ihrer Kollegen beim Versuch, sich zu retten, in einer Sicherheitsschleuse stecken blieben. Von außen habe sie sehen können, wie der Sauerstoff in der engen Schleuse knapper wurde. Viele weinten, manche zogen in Todesangst Fotos ihrer Kinder hervor. Die Räuber aber kümmerte das nicht weiter. Den Zeugen zufolge bargen die maskierten Männer mitten im Chaos unbeirrt ihre Beute. Von dem Geld fehlt bislang jede Spur. Der Prozess dauert bis zum 9. September.","Nach dem filmreifen Helikopter-Überfall auf ein Gelddepot in Schweden stehen zehn Verdächtige vor Gericht. Es geht um 4,27 Millionen Euro. Von dem Geld fehlt bislang jede Spur.",panorama,https://www.sueddeutsche.de/panorama/helikopter-ueberfall-in-schweden-die-luft-nummer-1.988432,Helikopter-Überfall in Schweden - Die Luft-Nummer,00/08/2010,Helikopter-Überfall in Schweden,"Der spektakulärste Raub in der schwedischen Kriminalgeschichte - 4,27 Millionen Euro erbeutet! Hier sind die neuesten Details zum Prozess.","Helikopter-Überfall, Schweden, Raub, Kriminalgeschichte, Prozess, Geständnis, Verdächtige, Spektakulär, Gelddepot, Hubschrauber","Spektakulärster Raub in der schwedischen Geschichte! 4,27 Millionen Euro Beute. Aktuelle Details zum Prozess gegen die Verdächtigen. #HelikopterÜberfall #Schweden #Raub" 276,"Gerade im Norden sollten sich Fußballfans, die draußen schauen, etwas wärmer anziehen. Es gibt da ja zahlreiche Optionen. Beim Anpfiff des WM-Spiels Deutschland gegen Ghana morgen um 21 Uhr dürften die Temperaturen in vielen südlichen Städten Deutschlands noch bei über 18 Grad liegen. Die Menschen im Nordenwesten Deutschlands werden sich das Spiel aber vermutlich eher drinnen anschauen müssen, denn bei ihnen soll es deutlich kühler werden. Im Nordwesten werden die Temperaturen nicht über 16 Grad steigen, sagte Meteorologe Adrian Leyser vom Deutschen Wetterdienst (DWD) in Offenbach am Freitag. Polarluft strömt zwischen Hoch ""Xerxes"" im Westen und Tief ""Gisela"" nach Deutschland. Richtung Süden erwärmt sich die kalte Luft allmählich, so dass am Oberrhein schon am Samstag 26 Grad möglich sind, am Sonntag sogar 27 Grad. ""Die Großwetterlage ist typisch für Schafskälte"", sagte Leyser. Sehr häufig beobachten Meteorologen im Juni einen solchen Kaltlufteinbruch von Norden. Allerdings falle er diesmal abgeschwächt aus, denn das Meerwasser sei wegen des milden Winters und des sonnig-warmen Frühjahrs nicht so kalt wie sonst. Wie es mit dem Sommer weitergeht, können die Meteorologen nur einige Tage sicher voraussagen. Laut Leyer könnte es aber ab Mitte kommender Woche auch in Norddeutschland deutlich wärmer werden.",Der kalendarische Sommeranfang beschert zunächst nur der Südhälfte Deutschlands Sonnenschein. Die Schafskälte macht dem Norden zu schaffen.,panorama,https://www.sueddeutsche.de/panorama/wetter-zum-wochenende-mit-pulli-zum-public-viewing-1.2009525,Wetter am Wochenende,00/06/2014,Das Wetter am WM-Wochenede,Die Temperaturen werden kalt im Norden für das WM-Spiel Deutschland gegen Ghana. Schafskälte verursacht Kaltlufteinbruch im Juni.,"Fußball, Wetter, WM, Deutschland, Ghana, Temperatur, Kaltlufteinbruch, Schafskälte, Norden, Sommer",Fußballfans im Norden aufgepasst! Deutschland spielt gegen Ghana bei kalten Temperaturen. Schafskälte verursacht Kaltlufteinbruch im Juni. #WM #Wetter #Fußball 277,"Fünf Jahre nach dem Amoklauf von Winnenden hat die Stadt eine Gedenkstätte eröffnet. Der acht Tonnen schwere ""Gebrochene Ring"" des Bildhauers Martin Schöneich aus Rheinland-Pfalz liegt in Sichtweite der Albertville-Realschule, an der der ehemalige Schüler Tim K. am 11. März 2009 um sich schoss. Der 17-Jährige ermordete dort und auf seiner Flucht ins nahegelegene Wendlingen 15 Menschen und tötete sich anschließend selbst. Der Ring wurde von einer Schiffswerft in Speyer gefertigt. Er hat einen Durchmesser von sieben Metern, durch einen engen Spalt ist er begehbar. Dort sind die Namen der Opfer und ein Gedicht zu lesen. ""Der Ring steckt voller Leben"", betonte Schöneich bei der Eröffnung. Er symbolisiere den Gleichlauf vor der Tat, der Spalt stehe dafür, wie diese Ruhe plötzlich unterbrochen wurde. In Richtung Schule ragt die Skulptur in die Luft. Winnendens Oberbürgermeister Hartmut Holzwarth zufolge hat die Stadt 120 000 Euro für die Gedenkstätte zur Verfügung gestellt. Schöneichs Ring sei aus 273 Arbeiten ausgewählt worden. Am Eingang der Albertville-Realschule erinnern bereits seit 2012 Steinplatten an die ermordeten Schüler und Lehrerinnen. Einer der Tatorte von damals ist als Gedenkraum eingerichtet worden, der laut Schulleiter Sven Kubick regelmäßig von der Schulgemeinschaft genutzt wird und auch den Angehörigen der Opfer offensteht. Noch etwa 100 Schüler der jetzigen Jahrgangsstufe 10 hätten den Amoklauf 2009 miterlebt, alle anderen Kinder und Jugendlichen kamen erst später an die Realschule. Noch etwa 20 Lehrer von damals sind Teil des Kollegiums.","15 Menschen starben, als Tim K. 2009 an der Albertville-Realschule in Winnenden um sich schoss. Jetzt ist in Sichtweite des Schulgebäudes eine Gedenkstätte eröffnet worden.",panorama,https://www.sueddeutsche.de/panorama/amoklauf-an-schule-gebrochener-ring-erinnert-an-opfer-von-winnenden-1.1906961,"""Amoklauf an Schule - ""Gebrochener Ring"" erinnert an Opfer von Winnenden""",00/03/2014,Gedenkstätte für Winnenden,"Neue Skulptur und Gedenkraum eröffnet, um an Opfer des Amoklaufs von 2009 zu erinnern.","Amoklauf, Gedenkstätte, Skulptur, Opfer, Winnenden, Schule, Tim K., Bildhauer, Albertville-Realschule, Erinnerung","Neue Gedenkstätte in Winnenden eröffnet, um an die Opfer des Amoklaufs von 2009 zu erinnern. Eine Skulptur und ein Gedenkraum sind Teil des Ortes. #Amoklauf #Gedenkstätte #Erinnerung #Winnenden" 278,"US-Popstar Michael Jackson will seinem Anwalt zufolge mit harten rechtlichen Mitteln auf mögliche Verleumdungen reagieren. Der Sänger werde sich nicht missbrauchen lassen und auch ""nicht für jeden herhalten, der finanzielle Beweggründe hat"", kündigte Mark Geragos an. ""Das hier ist keine Lotterie"", sagte der Analt. ""Es ist das Leben eines Mannes und seiner Familie, und es sind skurrile Anschuldigungen."" Michael Jackson Wer nach den bisherigen Vorwürfen gegen Jackson noch glaube, dass es dabei nicht um Geld und eine mögliche Bereicherung gehe, lebe im Reich der Fantasie. ""Wir werden wie eine Tonne Ziegel bei Euch einschlagen, wir werden wie ein Hammer bei Euch aufschlagen, wenn Ihr irgendetwas unternehmt, um den Ruf dieses Mannes zu beschmutzen"", drohte Geragos. Wer ""auf strafbare Weise"" in die Privatsphäre des Musikers eindringe, werde damit ""eine Flut"" rechtlicher Folgen auslösen, ""wie Ihr sie noch nie gesehen habt"". Einen ersten Adressaten dieser Klagen gibt es bereits: Geragos, hat am Dienstag hat eine Charterfluggesellschaft wegen heimlicher Videoaufnahmen verklagt. Dem Anwalt zufolge hat das Unternehmen XtraJet am vergangenen Donnerstag auf einem Flug von Las Vegas nach Santa Barbara Gespräche zwischen ihm und Jackson ohne ihr Wissen aufgezeichnet. Wie der Fernsehsender CNN berichtete, hat ein Gericht in Los Angeles auf Antrag des Anwalts eine Verfügung erlassen, die der Chartergesellschaft die Veröffentlichung und den Verkauf des Videos untersagt. Über den Ausgang des Verfahrens gegen Jackson äußerte sich Geragos optimistisch. Es gebe begründete Zweifel an der Glaubwürdigkeit der Zeugen, die die Ermittlungen in Gang gebracht hätten, sagte er. ""Das klinkt wie Musik in den Ohren eines Verteidigers"", sagt Geragos unter Hinweis auf Informationen, wonach die Zeugen schon in anderen Fällen ähnliche Vorwürfe erhoben haben sollen. Auch an einer anderen Front scheint sich Entlastung für Jackson anzudeuten. Ein kalifornischer Scheidungsanwalt soll überrascht auf die Vorwürfe des Kindesmissbrauchs gegen Popstar Michael Jackson reagiert haben. Anwalt Michael Manning vertritt die Mutter des zwölfjährigen Jungen, der ""Jacko"" beschuldigt hat, in einem Scheidungsverfahren. Dabei habe sie bis zuletzt nur Positives über die Besuche auf Jacksons Neverland Ranch geäußert, erinnert sich der Anwalt. Auch habe sie den Sänger sehr gelobt und noch im Mai erwähnt, ""wie gut er (Jackson) zu uns war"". Allerdings habe er seine Klientin im letzten halben Jahr nicht mehr gesprochen, räumte der Anwalt ein. Jacksons Sprecher Stuart Backerman wollte auf Anfrage nicht sagen, wo das Popidol sich aufhielt. Ein Polizeibeamter aus Santa Barbara sagte, Jackson solle in den ersten Dezemberwochen formell angeklagt werden. Sein erster Gerichtstermin ist für 9. Januar anberaumt. Der Popstar war nach Vorwürfen des Kindesmissbrauchs festgenommen, kurz darauf aber gegen eine Kaution in Millionenhöhe wieder freigelassen worden. Jackson weist die Vorwürfe gegen sich zurück. Die Staatsanwaltschaft wirft Jackson vor, ""unzüchtige und laszive Handlungen"" mit einem Kind unter 14 Jahren begangen zu haben. Gegen eine Kaution von drei Millionen Dollar wurde er auf freien Fuß gesetzt. Unterdessen treibt die Aufregung um die neuerlichen Vorwürfe gegen Jackson weiter seltsame Blüten. Die frühere Grundschule des Musikidols hat erste Sanktionen eingeleitet und den Namenszug Jacksons am Eingang der nach ihm benannten Aula abgedeckt. Das Schild sei mit Sperrholz vernagelt und überstrichen worden, teilte die Officials Gardner Street Grundschule mit. Die örtliche Schulverwaltung habe sich auf Drängen wütender Eltern zu diesem Schritt entschlossen. ""Sie sagten, sie würden sich dann wohler fühlen"", sagte Behördensprecherin Olga Quinonis. Der Schriftzug könne aber jederzeit wieder sichtbar gemacht werden. Die Aula war 1989 im Beisein des prominenten Ex-Schülers auf ""Michael Jackson Auditorium"" getauft worden. (sueddeutsche.de/AFP/dpa/AP)","Die neuerlichen Kindesmissbrauchs-Vorwürfe gegen Michael Jackson sind auch Tage nach Bekanntwerden der Nachricht ein großes Thema in den US-Medien. Den Hype um den King of Pop haben dessen Anwälte nun in ihre Strategie eingebaut. Sie drohen allen Medien, die Jackson vorverurteilen, mit Klagen.",panorama,https://www.sueddeutsche.de/panorama/jackson-anwalt-wir-werden-wie-eine-tonne-ziegel-bei-euch-einschlagen-1.672793,"""Jackson-Anwalt - ""Wir werden wie eine Tonne Ziegel bei Euch einschlagen""",00/05/2010,Michael Jackson verteidigt sich gegen Verleumdungen,Der Anwalt von US-Popstar Michael Jackson kündigt rechtliche Schritte gegen Verleumdungen an und fordert Gerechtigkeit für den Sänger und seine Familie.,"Michael Jackson, Verleumdungen, Anwalt, rechtliche Schritte, Gerechtigkeit, Familie, Vorwürfe, Kindesmissbrauch, Ermittlungen, Neverland Ranch",US-Popstar Michael Jackson setzt sich gegen Verleumdungen zur Wehr. Sein Anwalt fordert Gerechtigkeit für den Sänger und seine Familie. Erfahren Sie mehr über den Fall! #MichaelJackson #Verleumdungen #Ermittlungen 279,"Die Zahl der Todesopfer bei dem heftigen Erdbeben um kurz nach 5 Uhr am Mittwochmorgen (Ortszeit) in der indonesischen Provinz Aceh steigt rasant: ""Bisher wurden 97 Todesopfer gemeldet und die Zahl wird noch weiter steigen"", sagte Acehs Militärchef Tatang Sulaiman. Der Katastrophenschutzbehörde zufolge seien 600 Menschen verletzt worden, davon mindestens 26 schwer. Es wird befürchtet, dass noch Menschen unter den Trümmern eingeschlossen sind. Der Bezirk Pidie Jaya liegt rund 18 Kilometer vom Epizentrum des Bebens entfernt. Es hatte eine Stärke von 6,5, wie die amerikanische Erdbebenwarte USGS angab. Für die Region ist das ein vergleichsweise schwaches Beben. Doch der Erdbebenherd lag USGS zufolge nur acht Kilometer unter der Erdoberfläche. Bei solchen Beben sind die Schäden oft erheblich. Dutzende Häuser stürzten ein. ""Wir haben drei Bagger in die zerstörten Bezirke geschickt, die Betonwände heben können"", sagte Suyitno, der Chef der Katastrophenschutzbehörde. Fernsehsender zeigten zahlreiche eingestürzte Häuser und meterhohe Trümmerberge. Vor den Krankenhäusern leisteten Ärzte auf der Straße erste Hilfe, wie der stellvertretende Distriktchef Said Muyadi sagte. Die Menschen hätten Angst vor Nachbeben und trauten sich deshalb nicht in Gebäude. Die indonesische Umweltbehörde teilte mit, es bestehe keine Tsunamigefahr. Indonesiens Präsident Joko Widodo ordnete alle staatlichen Organisationen an, sich an den Rettungs- und Aufräumarbeiten zu beteiligen. Das Rote Kreuz in Indonesien schickte Erste-Hilfe-Teams in die Provinz und richtete Konten für Spenden ein. Indonesien hat regelmäßig mit Erdbeben zu kämpfen. Der Inselstaat liegt auf dem sogenannten Pazifischen Feuerring mit äußerst vielen Vulkanen. Im Dezember 2004 hatte ein Beben der Stärke 9,2 einen verheerenden Tsunami im Indischen Ozean ausgelöst, bei dem allein in Aceh mehr als 120.000 Menschen ums Leben kamen.","Am frühen Morgen reißt ein Erdbeben der Stärke 6,5 viele Indonesier aus dem Schlaf. Noch immer sind einige Menschen verschüttet.",panorama,https://www.sueddeutsche.de/panorama/naturkatastrophe-fast-hundert-tote-nach-erdbeben-in-indonesien-1.3283622,Mindestens 25 Tote nach Erdbeben in Indonesien,00/12/2016,Erdbeben erschüttert Aceh,"Erdbeben in Aceh: 97 Todesopfer, 600 Verletzte. Viele befinden sich noch unter Trümmern.","Erdbeben, Aceh, Todesopfer, Verletzte, Trümmern, Katastrophenschutz, Rettungsarbeiten, Tsunami, Indonesien, Pazifischer Feuerring",Schweres Erdbeben erschüttert Aceh. Bisher sind 97 Todesopfer und 600 Verletzte gemeldet. Die Rettungsarbeiten laufen auf Hochtouren. #Erdbeben #Aceh #Indonesien 280,"Töchterchen Sarah Maria lässt Ullrich nach seinen Worten auf Wolke sieben schweben. ""Ich bin der glücklichste Mensch der Welt"", erklärte der 29 Jahre alte Tour-de-France-Sieger von 1997. Seine Tochter war am Dienstagnachmittag um 15.08 Uhr zur Welt gekommen. ""Ich bin so happy, dass ich bei der Geburt noch dabei sein durfte. Ich könnte auf Wolken tanzen. Ich werde diese Stunden nie vergessen"", schrieb Ullrich auf seiner Internet-Homepage. Jan Ullrich und Gaby Weis. Lebenspartnerin Gaby Weis brachte das Kind nach einem Kaiserschnitt in der Freiburger Universitätsklinik zur Welt. Mutter und Kind hätten die Geburt gut überstanden und seien wohlauf, erklärte Ullrich. ""Zur Sicherheit werden Gaby und Sarah noch sieben Tage im Krankenhaus bleiben."" Dass sein erstes Kind unehelich zur Welt kam, nahm der einzige deutsche Sieger der Tour de France nicht tragisch. ""Wir sehen das beide nicht so eng. So katholisch sind wir nicht"", sagte Ullrich der Illustrierten ""Bunte"". Einen Termin für eine Hochzeit mit der langjährigen Partnerin gebe es nicht. Der Radprofi wollte noch am Mittwoch nach Paris fliegen, wo am Samstag der Prolog der Tour de France auf dem Programm steht. (sueddeutsche.de/ dpa)","Seine Lebensgefährtin Gabi Weis hat ein gesundes Baby zur Welt gebracht. ""Ich bin der glücklichste Mensch der Welt"", freut sich der Radprofi, aber geheiratet wird immer noch nicht.",panorama,https://www.sueddeutsche.de/panorama/nachwuchs-jan-ullrich-ist-vater-geworden-1.681554,Nachwuchs - Jan Ullrich ist Vater geworden,00/05/2010,Jan Ullrichs Töchterchen,"Jan Ullrich ist der glücklichste Mensch der Welt! Sein erstes Kind, Töchterchen Sarah Maria, ist geboren.","Jan Ullrich, Tour-de-France-Sieger, Sarah Maria, Geburt, Glück, Familie, Radprofi, Partnerin, Kaiserschnitt, Krankenhaus",Herzlichen Glückwunsch Jan Ullrich! Der Tour-de-France-Sieger von 1997 ist jetzt stolzer Vater einer Tochter. Sarah Maria und Mama Gaby sind wohlauf! 🎉👶🏼🚴🏼‍♂️ #JanUllrich #Familienzuwachs #TourDeFrance 281,"NORDRHEIN-WESTFALEN Laut dem Verbraucherschutzministerium in Düsseldorf handelt es sich um zwei Legehennen-Betrieben in den Kreisen Soest und Steinfurt, von denen nachweislich Eier mit überhöhten Dioxinwerten in den regionalen Handel gebracht wurden - nach Ministeriumsangaben vermutlich in sechsstelliger Zahl. Diese Eier wurden bis zum 23. Dezember verkauft. Es handelt sich um XL-Eier mit der Stempelnummer 2-DE-0513912 (MHD bis spätestens 20.01.2011) und um Eier mit der Stempelnummer 3-DE-0514411 (MHD bis spätestens 20.01.2011). Bei Eiern mit dieser Kennung sind allerdings nur solche mit brauner Färbung betroffen. Weiße Eier mit dieser Stempelnummer sind nicht mit Dioxin belastet. Mindestens 139 weitere landwirtschaftliche Betriebe wurden vorsorglich gesperrt, teilte das Verbraucherschutzministerium mit. Sie seien von zwei Mischfutterherstellern mit möglicherweise belastetem Futter beliefert worden. Am Montag waren bereits 8000 Legehennen getötet worden, die mit Dioxin verseuchtes Futter gefressen hatten. Die Tiere einer Hühnerfarm im Kreis Soest sollten nach Auskunft des Kreisveterinärs Wilfried Hopp verbrannt werden. Er rechnet damit, dass etwa 120.000 dioxinbelastete Eier des Betriebes in den Verkauf gelangt sind. HAMBURG Bei Eiern mit den aufgestempelten Codes 2-DE-0350121 und 2-DE-0350372 liege der Dioxin- über dem zugelassenen Grenzwert, sagte Silke Schwartau von der Verbraucherzentrale Hamburg. Die Expertin verwies dabei auf Erkenntnisse des Vereins für kontrollierte alternative Tierhaltungsformen (KAT) aus Bonn. Die Eier stammen nach dessen Angaben von zwei Betrieben in Niedersachsen. Wahrscheinlich würden in Kürze weitere betroffene Höfe und deren Erzeugercodes bekannt, sagte Schwartau. NIEDERSACHSEN Das Land mit vielen Agrar-Betrieben ist am meisten von dem Skandal betroffen. Etwa 1000 Betriebe, die belastetes Futter bezogen haben sollen, wurden vorsorglich gesperrt. Betroffen sind nicht nur Farmen mit Legehennen, sondern auch Schweine- und Putenzüchter. Eier und Fleisch dürfen die Höfe nicht verlassen bis Tests belegen, dass die Produkte unbedenklich sind. Die Betriebstätte der Biodiesel-Firma Petrotec im niedersächsischen Emden hatte die möglicherweise dioxinhaltige Mischfettsäure geliefert, die anschließend zu Futtermittel verarbeitet worden war. Ein Tanklager und eine Rührstation für Futterfett in Bösel bei Cloppenburg gehören zu einer anderen belasteten Lieferantenfirma in Uetersen in Schleswig-Holstein. Inzwischen liegen erste Testergebnisse vor: Bei 15 von 18 untersuchten Höfen, die Eier produzieren, lag die Dioxin-Menge in den Eiern unterhalb der erlaubten Höchstgrenze. Das teilte das Agrarministerium am Dienstag in Hannover mit. In einem Betrieb sei bei Eiern der Grenzwert überschritten, in zwei anderen Beständen seien kritische Werte ermittelt worden. Die Eier aus dem betroffenen Bestand in Niedersachsen sind mit dem Erzeugercode 2-DE-0355461 versehen. SCHLESWIG-HOLSTEIN",Mehr als 1000 Höfe in mehreren Bundesländern sind wegen des Skandals um Dioxinfunde in Eiern und Tierfutter gesperrt. Als Konsequenz haben mehrere Umweltministerien der Länder die Stempelnummern möglicherweise belasteter Eier veröffentlicht. Hier der Überblick.,panorama,https://www.sueddeutsche.de/panorama/stempelnummern-veroeffentlicht-dioxin-eier-in-den-laendern-1.1042853,Stempelnummern veröffentlicht - Dioxin-Eier in den Ländern,00/01/2011,Dioxin-Skandal erschüttert Agrarbetriebe,"Überhöhte Dioxinwerte in Eiern aus NRW, Niedersachsen und Schleswig-Holstein führen zu Betriebssperrungen und Tierverlusten.","Dioxin, Verbraucherschutz, Agrarbetriebe, Eierskandal, Futtermittel, Tierverluste, Betriebssperrungen, Niedersachsen, NRW, Schleswig-Holstein","Dioxin-Skandal erschüttert Agrarbetriebe in NRW, Niedersachsen und Schleswig-Holstein. Überhöhte Dioxinwerte in Eiern führen zu Betriebssperrungen und Tierverlusten. #Dioxin #Verbraucherschutz #Agrarbetriebe #Eierskandal #Futtermittel #Tierverluste #Betriebssperrungen" 282,"Sucht ist ein großes, ein böses Wort, zumal es gar nicht in diese überbetont gesunde Gemüsekisten-Yogalehrer-Zeit passt. Was bleibt dem nach Ablenkung Strebenden also übrig? Eine Antwort wäre Bier, eine andere der abendliche Einkaufsbummel durch die Klickfenster von Zalando. Eine Sucht aber, auf die sich alle mehr oder weniger bewusst einigen können, ist die nach dem Smartphone. Siehe Bahnhofshalle oder Firmenmeeting, abgeschirmte Gesichter überall. Oder Wohnzimmer und Küchentisch. Dort scheint manch ein Elterngesicht so abgeschirmt zu sein, dass der einstige Aufmerksamkeitsfresser Kind an den Aufmerksamkeitsfresser Smartphone kaum noch heranreicht.","Sie sitzen auf dem Spielplatz und starren aufs Display, anstatt Sandkuchen zu backen: Wie Handy-süchtig sind Eltern?",panorama,https://www.sueddeutsche.de/panorama/medienkonsum-kind-oder-smartphone-1.3215279,Medienkonsum - Kind oder Smartphone,00/10/2016,Smartphone-Sucht besiegen,Wie man sich vom Smartphone löst und mehr Zeit für das Wesentliche hat.,"Smartphone-Sucht, Abhängigkeit, digitale Entgiftung, Achtsamkeit, Gesundheit, Bildschirmzeit, Selbstkontrolle, Zeitmanagement, Entspannung, Produktivität",Mehr Zeit für das Leben und weniger für das Smartphone? Wie man die #Smartphone-Sucht besiegt und ein ausgeglicheneres Leben führt! #digitaleEntgiftung #Selbstkontrolle #Zeitmanagement 283,"Meistens sitzt die ältere Dame auf einer der Holzbänke im hinteren Teil des Saals. Sie trägt ein geblümtes Kostüm, neben ihr sitzt ein Mann mit kariertem Hemd, die beiden haben sich am ersten Prozesstag kennen gelernt. Sie haben kleine Wasserflaschen dabei. Nach dem Tod erfährt Jessica die Anteilnahme, welche ihr im Leben verwehrt geblieben war. Eine Plexiglasscheibe trennt sie und die anderen Zuhörer von dem geschnitzten Holzgestühl, in dem Richter, Staatsanwalt, Verteidiger und Angeklagte ihre Plätze einnehmen. Es riecht nach altem Holz und Staub, während über den Hungertod der siebenjährigen Jessica aus Hamburg-Jenfeld verhandelt wird. Die ältere Dame ist fast jeden Tag da, sie hört all die grausamen Details. Warum? ""Ich möchte wissen"", sagt sie, ""warum so etwas wie mit Jessica passieren kann."" Seit August stehen Jessicas Eltern, die 36-jährige Marlies Sch. und Burkhard M., 50, vor dem Hamburger Landgericht. Zwischen Wut und Tränen Im März war ihre Tochter tot aufgefunden worden. Die Staatsanwaltschaft wirft ihnen die Misshandlung einer Schutzbefohlenen und Mord durch Unterlassen vor (Mordmerkmal: besondere Grausamkeit). Er wolle nicht um Verständnis für etwas werben, für das es kein Verständnis geben könne, hat der Anwalt von Marlies Sch., der vierfache Vater Manfred Getzmann, zu Beginn gesagt. ""Ich will nur versuchen zu verstehen. Um anderen Kindern vielleicht rechtzeitig helfen zu können."" In Hamburger Boulevardblättern wird Marlies Sch. ""die Horror-Mutter"" genannt. Im Gerichtssaal fallen Einordnungen schwerer. An den bislang elf Verhandlungstagen haben die Angeklagte, Experten und Zeugen ausgesagt, darunter Marlies Sch.s Tante, ihr Ex-Mann und Jessicas Patenonkel. Vieles, was zu hören war, verfestigte das Bild der katastrophalen Kindheit von Jessicas Mutter. Zwischen Wut und Tränen erzählt sie von der Lieblosigkeit ihrer eigenen Mutter, erzählt von Vernachlässigung, Demütigung, sogar Missbrauch. Als sie 13 war, zog Marlies Sch. von zu Hause aus. Sie hat ihre Mutter nie wieder gesehen. Der Berliner Psychiatrie-Professor Hans-Ludwig Kröber hat die Angeklagte fünf Mal in der Untersuchungshaft besucht. Er beschreibt Marlies Sch. als konzentriert und kooperativ. Ihr Intelligenzquotient liegt im oberen Bereich des Durchschnitts. Rätselraten über die Ursachen Wenn sie von Burkhard M. spreche, strahle Frau Sch., sagt Kröber. M. sei ihr ""persönliches kleines Glück"", der einzige Mensch, über den sie gut rede. Der Charité-Forensiker konnte keine krankhaften Veränderungen in Marlies Sch.s Emotionalität feststellen, keine seelische Abartigkeit, keine hirnorganische Störung. Sie sei unter ""miserablen Bedingungen aufgewachsen"" - aber sie habe es verstanden, ""auf der Spur"" zu bleiben. ""Es ist ein gewisses Rätsel, was Marlies Sch. dahin gebracht hat, wo sie jetzt steht."" ""Der Prozess versetzt sie in Angst"", sagt ihr Anwalt. Sie betritt den Gerichtssaal gesenkten Kopfes - und verlässt ihn auch so wieder. Marlies Sch. sitzt an einem kleinen Tisch schräg vor dem Richterpult, da hat sie die Zuschauer im Rücken. Niemand außer dem Richter und dem Staatsanwalt kann ihr ins Gesicht sehen. Kindheit unter der Bettdecke Nie wechselt sie einen Blick mit Burkhard M. Mit ihrer durchscheinend blassen Hand zupft sie ständig an ihrem Ohr, um das Gesicht abzuschirmen. Sobald ein Zeuge schräg vor ihr sitzt oder ein Sachverständiger aussagt, dreht sie den Kopf möglichst weit in die andere Richtung. Eine angeheiratete Tante, die 1975 für zwei Wochen in der Ein-Zimmer-Wohnung schlief, in der Marlies Sch. mit ihrer Mutter und deren wechselnden Männern lebte, schildert vor Gericht gewalttätige Szenen. Die damals sechsjährige Marlies habe stundenlang unter ihrer Bettdecke liegen müssen. Essen habe es nicht gegeben, nur Kaffee, Alkohol und Zigaretten. Marlies' Mutter war damals mit ihrem eigenen Onkel zusammen - er soll Marlies' Kopf auf den Boden geschlagen haben, als sie einmal unter ihrer Decke hervorlugte. Während er mit ihrer Mutter Sex hatte, erinnert sich Marlies Sch., habe der Großonkel ihr zugerufen: ""Du bist als Nächste dran!"" Zwischen den Beinen und an der Brust sei sie von ihm angefasst worden. Ihre ganze Kindheit sei ""sicher herzhaft unangenehm"" verlaufen, sagt Psychiatrie-Professor Kröber und sorgt mit seinen unangemessenen Äußerungen nicht nur an dieser Stelle für Irritation. An die Theorie eines ""großen Traumas"" glaube er nicht.","Es gibt Fragen, die keiner zu Ende denken mag: Kaum je zuvor hatte ein Gericht solche Mühe, das Unvorstellbare einer Tat zu verstehen.",panorama,https://www.sueddeutsche.de/panorama/jessica-prozess-spuren-eines-unsichtbaren-lebens-1.924178,Jessica-Prozess - Spuren eines unsichtbaren Lebens,00/05/2010,Verhandlungen im Fall Jessica,"Prozess vor dem Hamburger Landgericht: Misshandlung, Vernachlässigung und Mordvorwurf im Fall des Hungertods der der 7-jährigen Jessica.","Prozess, Hamburger Landgericht, Jessica, Misshandlung, Vernachlässigung, Mord, Eltern, Angeklagte, Hungertod, Gericht, Kindheit","Verhandlung im Fall Jessica: Prozess am Hamburger Landgericht wegen Misshandlung, Vernachlässigung und Mordvorwurf. Details über eine tragische Kindheit und den Hungertod der 7-jährigen Jessica. #Prozess #Jessica #LandgerichtHamburg " 284,"Ehen brechen auseinander, die Ex-Partner gehen neue Beziehungen ein - in der heutigen Zeit ist das nichts Ungewöhnliches. Doch in Polen darf ein Mann seine Ehe nicht auflösen. Mit seinem Wunsch nach einer Scheidung ist er jetzt sogar vor dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte gescheitert. Die Straßburger Richter entschieden, dass die Menschenrechtskonvention keine Grundlage für das Recht auf Scheidung gewähre. Der Mann wollte die Ehe mit seiner Frau auflösen, um seine neue langjährige Partnerin zu heiraten. In Polen hatte ein Gericht die Scheidung verweigert, obwohl es die Zerrüttung der Ehe festgestellt hatte. Der Grund: Die Ehefrau wollte sich überhaupt nicht trennen. Für das Scheitern der Ehe sei allein der Mann verantwortlich, da er seine Frau betrogen habe. Um die ungeliebte Angetraute doch noch loswerden zu können, hatte der Mann Beschwerde beim Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte eingelegt. Die Mehrheit der Richter sah aber weder den Schutz des Familienlebens noch das Recht auf Eheschließung verletzt. Die Menschenrechtskonvention verpflichte die polnischen Behörden nicht, die Scheidung zu akzeptieren, hieß es in dem Urteil. Eine Genugtuung für die betrogene Ehefrau dürfte die Begründung der Straßburger Richter sein: Das polnische Scheidungsrecht könne als Schutz des schwächeren Partners gegen die ""Machenschaften und Arglist der anderen Partei"" betrachtet werden. In Deutschland kann die Ehe nach dreijähriger Trennung auch gegen den Willen des anderen Partners geschieden werden.","Auch der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte hilft einem Polen nicht dabei, seine Ehefrau los zu werden. Der Mann hatte sie jahrelang betrogen.",panorama,https://www.sueddeutsche.de/panorama/menschenrechtsgerichtshof-urteil-pole-darf-sich-nicht-scheiden-lassen-1.3326928,Urteil: Pole darf sich nicht scheiden lassen,00/01/2017,Scheidung in Polen,Mann scheitert vor Europäischem Gerichtshof für Menschenrechte in Scheidungswunsch. Polnisches Recht schützt schwächeren Partner.,"Scheidung, Polen, Europäischer Gerichtshof für Menschenrechte, Familienleben, Eheschließung, betrogene Ehefrau, Trennung, polnisches Scheidungsrecht, schwächerer Partner, Scheidungswunsch",Polnisches Recht schützt den schwächeren Partner in Scheidungsfällen - Europäischer Gerichtshof für Menschenrechte weist Scheidungswunsch eines Mannes zurück. #Scheidung #Polen #Menschenrechte 285,"Ausstellen darf Steinmetz Josef Kurz die Statuen ehemaliger Despoten nicht. Nun sucht er Käufer. Illustration: Marc Herold Beim Potsdamer Online-Auktionshaus ""Auktionspunkt"" kann man derzeit Bio-Sport-Unterwäsche (10 000 Stück) ersteigern - oder osteuropäische Diktatoren. Im Angebot ab kommendem Samstag: Wladimir Iljitsch Lenin (Granit, zwölf Meter hoch), Josef Stalin (Sandstein), Klement Gottwald (Bronze) und andere Statuen ehemaliger sozialistischer Machthaber. Noch stehen die monumentalen Figuren aus der Zeit vor dem Zusammenbruch des Ostblocks zwischen Grabsteinen auf dem Hof von Steinmetz Josef Kurz in Gundelfingen. SZ: Herr Kurz, wie kamen Sie zu dieser Diktatoren-Sammlung? Kurz: Das habe ich meinem Vater zu verdanken, Josef Kurz senior. Er war 1990 in der damaligen Tschechoslowakei unterwegs, auf der Suche nach einem bestimmten Granit. In Rýmařov bot der Bürgermeister ihm eine Stalin-Statue an, die in einer Scheune herumlag. Kaufen wollte mein Vater sie nicht, aber gegen Sachspenden an das dortige Krankenhaus bekam er sie. Viele Zeitungen berichteten darüber, und danach kamen Anfragen aus ganz Osteuropa, ob mein Vater nicht noch mehr Statuen von Stalin, Lenin und anderen Leuten haben wollte, die politisch aus der Mode gekommen waren. Und, wollte er? Ja, er gab vielen von denen Asyl, ob Stalin, Gottwald oder Lenin. So sammelten sich immer mehr Diktatoren bei uns an. Wie fand man das in Gundelfingen? Von dem Anblick war keiner so richtig begeistert. Mein Vater wollte einen Skulpturenpark schaffen, aber das wäre nie genehmigt worden. Unser Nachbar war der damalige SPD-Bürgermeister, er war strikt dagegen. Mein Vater stand immer der CSU nahe und war Unternehmer, aber man hat ihm wegen der Statuen ernsthaft unterstellt, er sympathisiere mit den Kommunisten. Er sammelte die Figuren aber bestimmt nicht aus politischen Gründen. Warum sammelte er sie dann? Er wollte, dass sie nicht zerstört werden. Wäre ja auch schade drum gewesen. Die meisten sind handwerklich gut gemacht. Da haben Leute jahrelang dran rumgehämmert! Nun wollen Sie die Statuen aber trotzdem los werden. Mein Vater ist schon vor einigen Jahren gestorben, und die Statuen stehen seit 25 Jahren bei uns rum. Eine haben wir an das Haus der Geschichte in Bonn verkauft. Aber alle Versuche, die restlichen irgendwo auszustellen, schlugen fehl. Wer hat heutzutage noch Interesse an solchen Monumenten? Museen? Für Museen sind viele der Objekte nicht geeignet, denn sie sind zu groß. Vielleicht gibt es reiche Asiaten oder Russen, die diese Art von Kunst sammeln. Oder man hat einen persönlichen Bezug dazu. Welchen persönlichen Bezug? Einmal hat uns ein alter Mann aus Tschechien in Gundelfingen besucht, der Stalin wiedersehen wollte. Sie müssen wissen, dem Stalin fehlt ein Stück von der Nase. Der Mann erzählte uns, er habe vor vielen Jahren Stalin die Nase abgeschlagen, aus einer Sauflaune heraus. Dafür saß er dann angeblich zwei Jahre im Knast. Er stieg auf der Leiter hoch und sagte Stalin ins Gesicht: ,Jetzt hab' ich dich also doch noch besiegt.'","Beim Potsdamer Online-Auktionshaus Auktionspunkt kann man derzeit osteuropäische Diktatoren-Statuen ersteigern. Nachfrage bei dem Mann, der Lenin, Stalin und andere loswerden will.",panorama,https://www.sueddeutsche.de/panorama/ein-anruf-bei-josef-kurz-diktatoren-verkaeufer-1.3543301,"Josef Kurz, Diktatoren-Verkäufer",00/06/2017,Diktatoren-Statuen zu verkaufen,Steinmetz Josef Kurz verkauft monumentale Statuen ehemaliger sozialistischer Machthaber. Interesse?,"Diktatoren, Statuen, Josef Kurz, Verkauf, Kunst, Skulpturen, Osteuropa, Monumente, Asiaten, Russen",Monumentale Diktatoren-Statuen zu verkaufen! Steinmetz Josef Kurz gibt seine einzigartige Sammlung ab. Interesse? #Diktatoren #Statuen #Kunst #Verkauf 286,"Schießerei in Hamburg, das 29-jährige Opfer überlebt nur knapp. Blutend gelingt es ihm, mit dem Auto zu fliehen und zur Polizei zu fahren. Das Opfer und der 35-jährige mutmaßliche Schütze hatten sich um eine Prostituierte gestritten, die für die Männer anschaffen ging, die Auseinandersetzung eskalierte, das war im März 2015. In dieser Woche nun wollte das Landgericht Hamburg ein Urteil verkünden. Doch dann erreichte ein Fax das Gericht, und der Prozess geriet ein wenig durcheinander: Der Zwillingsbruder des Angeklagten hatte geschrieben. Und die Schuld seines Bruders zurückgewiesen. Der eineiige Zwilling als kriminalistische Ausrede und Alibi klingt auf der einen Seite schon sehr nach ""Hanni und Nanni"", nach Regionalkrimi und platten Verwechslungskomödien - und wird doch erstaunlich oft eingesetzt. Im Zweifel für den Angeklagten? Im Zweifel für den Zwilling bietet bessere Chancen. Und wenn die Doppelgänger-Nummern in die Hose gehen, produzieren sie immerhin noch kuriose Geschichten. Zeit für eine kriminalistische Familienaufstellung. Plötzlich meldet sich der Zwillingsbruder per Fax beim Gericht Beim Prozess im Hamburg kam der Zwillingsbruder spät ins Spiel. Erst am 29. Verhandlungstag habe der Angeklagte erklärt, nicht er, sondern sein Bruder habe geschossen, sagt Gerichtssprecher Kai Wantzen. Er selbst, so der Angeklagte, sei zwar am Tatort gewesen, habe aber nicht gefeuert. Und der auf diese Weise beschuldigte Zwilling? Wollte nicht aussagen und war nicht auffindbar. Nun das Fax: Darin schreibt er, dass sein angeklagter Bruder die Tat nicht begangen habe, und er selbst bereit sei, auszusagen. Zur eigenen Rolle äußert er sich im Fax nicht. ""Das Gericht muss dem nun nachgehen"", sagt Wantzen. Mit eineiigen Geschwistern ist es für die Justiz oft komplizierter als mit zwillingslosen Verdächtigen. Das berühmteste eineiige Verbrecher-Duo waren wohl die ebenso berüchtigten wie schillernden Kray-Zwillinge Reggie und Ronnie, Spitzname ""double trouble"", die in den 1960er-Jahren die Londoner Unterwelt beherrschten und gleichzeitig als Nachtklubbesitzer beste Kontakte zu Politikern und Prominenten wie Frank Sinatra oder Judy Garland unterhielten. Raubüberfälle, Schutzgelderpressungen und mindestens zwei Morde gingen auf ihr Konto, mehrmals verschafften sie sich gegenseitig Alibis. Scotland Yard konnte sie dank der akribischen Arbeit eines Ermittlers schlussendlich doch überführen, sie erhielten lebenslange Haftstrafen. In der Erinnerung wurden sie zu Helden verklärt, zu den Beerdigungen der Brüder in den Jahren 1995 und 2000 kamen Zehntausende Schaulustige. Oftmals kommen Zwillingsganoven aber ungeschoren davon. Vor sieben Jahren zum Beispiel, da stahlen Unbekannte Schmuck von Millionenwert aus dem Kadewe in Berlin. Bei der Tat verloren die Diebe einen Handschuh, an dem Gerichtsmediziner DNA-Spuren entdeckten. Dummerweise passten diese zu einem Zwillingspaar: Hassan und Abbas O., mindestens einer war also am Tatort gewesen. Aber welcher? Weil sich das nicht zweifelsfrei feststellen ließ, hieß es: Im Zweifel für den Angeklagten. Die Brüder kamen frei, die Beute blieb verschollen. Eineiige Zwillinge sind genetisch nahezu identisch. Doch sind sie keine absolut exakten Kopien voneinander. Seit wenigen Jahren ist es möglich, DNA-Spuren einem Zwilling zuzuordnen. Doch dieser Test ist um ein Vielfaches teurer als ein gewöhnlicher Gentest. Hätte es damals diese Technik schon gegeben, beim Juwelendiebstahl im Kadewe wären die Kosten zu rechtfertigen gewesen. Genauso etwa bei einer Serie von sechs Vergewaltigungen in Südfrankreich, bei der DNA-Spuren auf ein eineiiges Bruderpaar als Täter hinwiesen. Bei weniger schweren Delikten wiegt das öffentliche Interesse an Aufklärung gegenüber den Kosten eben geringer.","Für Verbrecher ist es praktisch, einen Doppelgänger zu haben. Aktuell kämpft ein Gericht in Hamburg mit einem Fall genetischer Verwirrung.",panorama,https://www.sueddeutsche.de/panorama/findige-verbrecher-ronald-begeht-die-verbrechen-donald-geht-dafuer-in-den-knast-1.3146012,Eineiige Zwillinge machen es Gerichten schwer,00/09/2016,Schießerei in Hamburg,"Für Verbrecher ist es praktisch, einen Doppelgänger zu haben. Zwillingsbruder als Alibi im Prozess.","Hamburg, Schießerei, Zwillingsbruder, Prozess, Angeklagte, Urteil, Gericht, Justiz, Tatort, DNA",Eine Schießerei in Hamburg und ein mysteriöser Zwillingsbruder: Lesen Sie den neuesten Bericht über den Prozess #Hamburg #Zwillingsbruder #Prozess #Justiz #Schießerei 287,"Vor den gläsernen Türen zum großen Saal der Bundespressekonferenz stapeln sich neben einem Tisch die Kisten mit dem offenbar noch geheimen Inhalt: der Verfassungsschutzbericht 2011. Und als wollten die Mitarbeiter des Bundesamtes für Verfassungsschutz etwas beweisen, wachen sie darüber, dass die Kisten ja nicht eine Minute vor der Zeit geöffnet werden. Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) und Verfassungsschutz-Präsident Heinz Fromm (rechts) bei der Vorstellung des Verfassungsschutzberichts 2011. Fromm will das Amt nicht mit dem Eindruck hinterlassen, dort hätten nur Stümper und Dilettanten gesessen. Friedrich assistiert ihm bei diesem Versuch der Ehrenrettung. Die Situation entbehrt nicht einer gewissen Ironie. Da werden im Amt unkontrolliert Akten geschreddert, die vielleicht zur Aufklärung der NSU-Morde hätten beitragen können. Da laufen gegen drei Mitarbeiter des Amtes Disziplinarverfahren. Da zeigt sich das Amt über Jahre hinweg nicht in der Lage, die neun Morde des Terror-Trios als rechtsradikale Taten zu identifizieren. Und hier wird penibel darauf geachtet, dass ein Bericht, der in Teilen längst in den Medien gelandet ist, nicht zu früh verteilt wird. Es ist der letzte Jahresbericht, den der scheidende Verfassungsschutzpräsident Heinz Fromm vorstellen ""darf"", wie er sagt. Wofür er ""froh und dankbar"" sei. Mehr Gefühle will er sich, was diesen Tag angeht, nicht zubilligen. Nach knapp zwölf Jahren an der Spitze des Amtes hat er sich in den vorzeitigen Ruhestand versetzen lassen, weil Mitarbeiter versucht haben, besagte Aktenschredderung am 11. November 2011 zu vertuschen. An seiner Seite sitzt Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich, der Fromm pflichtschuldig seinen Dank ausspricht. ""Sie haben mir nie Grund zu Misstrauen gegeben"", sagt Friedrich. Es gehört schon eine gewisse Abgebrühtheit dazu, so einen Satz als Kompliment zu verstehen. Dem CSU-Mann fehlt es da zuweilen an Sensibilität. Als Beleg dafür darf wohl auch gelten, dass er ausgerechnet an diesem Tag Fromms Nachfolger Hans-Georg Maaßen vom Bundeskabinett hat bestellen lassen. Auf die Frage, ob das der gebotenen Fairness gegenüber Fromm entspreche, antwortet Friedrich lapidar, es sei schließlich Fromm gewesen, der um Versetzung in den vorzeitigen Ruhestand gebeten habe. Da sei es doch klar, dass ein Nachfolger bestellt werde. Damit habe Fromm ""auch gerechnet"". Fromm lächelt gequält. Er hat an diesem Tag nur eine Mission: Er will das Amt nicht mit dem Eindruck hinterlassen, dort hätten unter seiner Führung nur Stümper und Dilettanten gesessen. Friedrich assistiert ihm bei diesem Versuch der Ehrenrettung immerhin, zählt Erfolge auf. Es seien seit 2001 mit Hilfe des Verfassungsschutzes sieben islamistische Anschlagsversuche vereitelt und acht islamistische Vereinigungen verboten worden. Gegen Salafisten sei genauso erfolgreich vorgegangen worden wie gegen rechtsextreme Gruppen. Neun Neonazi-Vereine seien seit 1989 verboten worden, weil das BfV die nötigen Informationen geliefert habe. Nur die neun Morde der NSU, die hatten die Verfassungsschützer nicht auf dem Schirm. Vor einem Jahr noch hat das Amt ausdrücklich betont, es gebe keinen Hinweis auf rechtsterroristische Aktivitäten. Ein halbes Jahr später wurden die NSU-Morde bekannt. Misserfolg oder Amtsversagen? Friedrich nennt dies mehrfach einen den wenigen ""Misserfolge"" des Amtes. Ein Wort, in dem - anders als im wohl zutreffenden Begriff Amtsversagen - das Wort ""Erfolg"" breiten Raum einnimmt. Fromm arbeitet sich durch die Kernpunkte des 368 Seiten starken Berichtes, als wäre es ein Bericht wie jeder andere in seiner langen Amtszeit. Zuerst beschreibt er ausführlich die Gefahren durch den islamistischen Terror. Dann noch ein Exkurs zu den Salafisten, genauer zu den gewaltbereiten, dschihadistischen Salafisten. Zuletzt der Rechtsextremismus (eher rückläufig) und der Linksextremismus (eher zunehmend). Über die NSU verliert er nur wenige Worte. Im Bericht wird auf fünf Seiten der aktuelle Stand der Erkenntnisse zusammengefasst. Neue Informationen finden sich nicht. Fromm beschränkt sich auf eine allgemeine Formel für die Gefahr von rechts: Es könne ""nicht ausgeschlossen"" werden, dass ""Einzelne sich diese Taten zum Vorbild nehmen"". Auf diese Passage im Bericht wolle er ""besonders"" hinweisen. Das klingt und liest sich wie die Allergie-Hinweise auf Lebensmittelverpackungen: Es könnten Spuren von Nüssen enthalten sein. Einziges Ziel: sich nur nicht angreifbar machen. Eine Frage an Minister Friedrich regt Fromm nachhaltig auf. Ob der denn sicher sei, das alle Zahlen und Fakten im Bericht verlässlich seien. Friedrich wehrt die Frage ab; er habe keinen Grund daran zu zweifeln. Fromm lässt erkennen, dass er die Frage einigermaßen unverschämt findet. ""Warum sollten solche Zahlen nicht belastbar sein?"", fragt er. Der Generalverdacht, unter dem sein Haus seit Bekanntwerden der NSU-Morde stehe, passt ihm ganz und gar nicht. ""Ich bin nicht bereit, all das, was an Positivem geleistet worden ist, zu ignorieren!"" Das wäre gegenüber den Mitarbeitern geradezu ""unfair"".","Innenminister Friedrich will das Bundesamt für Verfassungsschutz erhalten, dessen Präsident Fromm seinen eigenen guten Ruf. Darum kein Wort zu den Opfern, kein Wort zu den Hinterbliebenen. Das Versagen des Amtes, die Morde der NSU, das nennen sie ""unglückselige Angelegenheit"" oder ""Misserfolg"". Schafft man so neues Vertrauen?",politik,https://www.sueddeutsche.de/politik/fromm-stellt-verfassungsschutzbericht-2011-vor-versuchte-ehrenrettung-1.1415869,Fromm stellt Verfassungsschutzbericht 2011 vor - Versuchte Ehrenrettung,00/07/2012,Verfassungsschutzbericht 2011 - Kritik und Erfolge,Der Verfassungsschutzbericht 2011 und das Versagen im NSU-Skandal: Erfolge bei der Bekämpfung von Terrorismus und Extremismus?,"Verfassungsschutzbericht, NSU-Skandal, Terrorismus, Extremismus, Rechtsextremismus, Salafismus, Neonazis, Amtsversagen, Erfolge, Kritik","Der Verfassungsschutzbericht 2011 beleuchtet Erfolge und Kritik, auch im NSU-Skandal. Lesen Sie, was sonst noch darin steckt. #Verfassungsschutz #NSUSkandal #Rechtsextremismus #Amtsversagen" 288,"Manchmal ist es ein Märchen, das einen auf andere Gedanken bringt. Alexander Van der Bellen zögert zunächst etwas, dann erzählt er die Geschichte von Hans im Glück. Jener Hans besitzt einen Goldklumpen, den tauscht er gegen ein Pferd, das Pferd gegen eine Kuh, die Kuh gegen ein Schwein und so weiter, bis er am Ende einen Stein in der Hand hält. ""Er lässt sich einreden, es sei ein gutes Geschäft"", sagt Van der Bellen. Aber wenn sich die Mitgliedsstaaten der Europäischen Union wie der Hans benehmen würden und sich überzeugen ließen, ihre gemeinsame Macht gegen nationale Souveränität einzutauschen, wäre dies ein Verlust für alle. ""Was könnte der Einzelstaat besser lösen?"", fragt Van der Bellen am Dienstag im EU-Parlament in Straßburg.","Als Österreichs Präsident Alexander Van der Bellen erklärt, warum man die Europäische Union lieben kann, greift er auf ein Märchen zurück.",politik,https://www.sueddeutsche.de/politik/oesterreich-es-ist-ihm-sehr-ernst-1.3379114,Es ist ihm sehr ernst,00/02/2017,Hans im Glück,Alexander Van der Bellen warnt vor Souveränitätsverlust in der EU.,"Alexander Van der Bellen, Hans im Glück, EU-Parlament, Souveränität, Mitgliedsstaaten, Europäische Union, nationale Souveränität, Verlust, gemeinsame Macht, Einzelstaat",Hans im Glück oder Souveränitätsverlust? Alexander Van der Bellen warnt im EU-Parlament vor den Folgen eines gemeinsamen Machtverzichts. #EU #Souveränität #HansimGlück 289,"Nemzows Lebensgefährtin hat Russland verlassen Die ukrainische Lebensgefährtin des ermordeten russischen Oppositionellen Boris Nemzow ist wieder zurück in ihrem Heimatland. Die 23-jährige Ganna Durizka, die nach eigenen Angaben tagelang in Moskau gegen ihren Willen festgehalten worden war, traf am späten Montagabend am Flughafen in Kiew ein. Sie ist die Hauptaugenzeugin des Mordes an Nemzow. Durizka war mit Nemzow unterwegs, als dieser auf einer Brücke unweit des Kreml mit mehreren Schüssen in den Rücken getötet wurde. Nach eigenen Angaben wurde der 23-Jährigen seit dem Verbrechen die Ausreise aus Moskau verweigert. Sie sagte dem russischen Oppositionssender Doschd am Montag, sie sei nicht verdächtig und habe deshalb ""das Recht, Russland zu verlassen"". Sie habe der Polizei bereits alles gesagt, was sie wisse. Zahlreiche Trauergäste zur Beerdigung in Moskau erwartet Freunde und Weggefährten Nemzows nehmen am Dienstag in Moskau Abschied von dem bekannten Oppositionspolitiker. In den Räumen der Menschenrechtler vom Sacharow-Zentrum ist zunächst eine Trauerfeier geplant. Am Nachmittag soll der 55-jährige Nemzow dann auf dem Prominentenfriedhof Trojekurowo beigesetzt werden. Zu der Beerdigung werden auch der litauische Außenminister Linas Linkevicius sowie die FDP-Politiker Wolfgang Gerhardt und Sabine Leutheusser-Schnarrenberger erwartet. Russland verweigert polnischem Senatspräsidenten Einreise Der polnische Senatspräsident und ehemalige Bürgerrechtler Bogdan Boruszewicz kann dagegen nicht wie geplant am Begräbnis Nemzows teilnehmen. ""Ich habe erfahren, dass die russischen Behörden mich nicht zu dem Begräbnis zulassen"", sagte Boruszewicz vor Journalisten in Warschau. Er sei ""überrascht"", dass ihm das Visum für die Einreise nach Russland verweigert worden sei. ""Ich wollte den ermordeten Boris Nemzow ehren, und alle Russen, die so denken wie er."" Der ehemalige Bürgerrechtler hatte im August 1980 den Streik auf der Danziger Leninwerft mit vorbereitet. Dieser sorgte weltweit für Aufsehen. Der polnische Staatspräsident Bronislaw Komorowski sprach von einer ""unverständlichen Entscheidung"" der russischen Behörden. Boruszewicz habe den polnischen Staat bei der Beisetzung repräsentieren sollen, betonte er. Zudem sei er eine Ikone der polnischen Demokratie und des Kampfes um Freiheit. Die Verweigerung eines Visums müsse zu der Überzeugung führen, ""dass die russischen Behörden einfach nicht wollen, dass die demokratische Welt an dieser Trauerfeier teilnimmt."" Eine Sprecherin des polnischen Parlaments sagte, nach der Einreiseverweigerung für Borusewicz werde es keinerlei offizielle Delegation der beiden Kammern des polnischen Parlaments bei der Trauerfeier in Moskau geben. Lettische EU-Abgeordnete verliert bei Einreise Diplomaten-Pass Auch die ehemalige lettische Außenministerin und heutige EU-Abgeordnete Sandra Kalniete wird wohl nicht an der Trauerfeier in Moskau teilnehmen. Laut einer Nachricht auf ihrer Facebook-Seite wurde sie am Flughafen Moskau-Scheremetjewo drei Stunden festgehalten. Dann wurde ihr die Einreise verweigert. Man habe ihr auch ihren Diplomaten-Pass weggenommen. Kalniete sei aufgrund von Artikel 27.1 des Gesetzes zur Regelung der Einreise in und Ausreise aus der Russischen Föderation aus Sicherheitsgründen die Einreise verweigert worden. Kalniete muss nach eigenen Worten nun wohl in einem Hotel in der Flughafen-Transitzone übernachten. Ihren Reisepass habe sie noch immer nicht wiederbekommen. Obama bemängelt Menschenrechtslage in Russland Nach den Worten von US-Präsident Barack Obama hat sich die Menschenrechtslage in Russland immer mehr verschlechtert. ""Die Tat spiegelt ein Klima innerhalb Russlands wider, in dem die Zivilgesellschaft, kritische Journalisten und Internet-Nutzer sich zunehmend bedroht und eingeschränkt fühlen"", sagte Obama der Nachrichtenagentur Reuters. ""Es ist zunehmend so, dass die russische Öffentlichkeit sich Informationen nur durch staatlich kontrollierte Medien verschaffen kann"". Was genau in Moskau geschehen sei, könne er derzeit nicht sagen, erklärte Obama. ""Aber ich weiß, dass die Pressefreiheit, die Versammlungsfreiheit, die Informationsfreiheit und grundlegende Bürgerrechte in Russland heute einen weit schlechteren Stand haben als noch vor fünf oder zehn Jahren"".","Die Freundin des ermordeten russischen Oppositionellen Nemzow, Anna Durizkaja, ist zurück in Kiew. Zur Beisetzung des Kremlkritikers werden in Moskau zahlreiche Trauergäste erwartet. US-Präsident Obama bemängelt die Menschenrechtslage in Russland.",politik,https://www.sueddeutsche.de/politik/russland-nemzows-lebensgefaehrtin-wieder-in-der-ukraine-1.2375125,Nemzows Lebensgefährtin wieder in der Ukraine,00/03/2015,Nemzows Lebensgefährtin verlässt Russland,"Boris Nemzows Lebensgefährtin, Hauptaugenzeugin seines Mordes, verlässt Russland. Zahlreiche Trauergäste bei Beerdigung in Moskau erwartet.","Russland, Opposition, Mord, Nemzow, Lebensgefährtin, Moskau, Trauerfeier, Beerdigung, Menschenrechte, Einreiseverweigerung","Boris Nemzows Lebensgefährtin, Hauptaugenzeugin seines Mordes, verlässt Russland. Zahlreiche Trauergäste sind zur Beerdigung in Moskau erwartet. #Russland #Opposition #Mord #Nemzow" 290,"Zur Flüchtlingspolitik hat Joachim Gauck Ende 2015 das Maßgebliche gesagt: ""Unser Herz ist weit, aber unsere Möglichkeiten sind endlich."" Auch im erbitterten Streit um den Familiennachzug sollte die kluge Leitlinie des damaligen Bundespräsidenten gelten. Denn die Sachlage ist relativ klar: Es geht nur um diejenigen Flüchtlinge aus Syrien und dem Irak, die unter subsidiärem Schutz stehen. Das heißt, sie sollen nicht dauerhaft bleiben, sondern nach einem Frieden zurück in ihr Heimatland, um es aufzubauen. Integration im Gastland steht beim subsidiären Schutz also erkennbar nicht im Vordergrund. Wenn ein subsidiär geschützter Syrer oder Iraker enge Angehörige nachholen darf, kann das also bestenfalls eine Geste der Menschlichkeit sein. Mitgefühl ist geboten, aber eben auch Realismus. Obwohl es beim Familiennachzug wahrscheinlich um eine überschaubare Zahl an Menschen geht, irritiert doch die Willkür einer meist moralisch verbrämten Argumentation auf Seiten der Befürworter. Ein Beispiel: Angeblich wird sich ein in Deutschland strauchelnder Flüchtling besser integrieren, wenn er Eltern, Ehepartner oder Kinder nachholen darf. Ist das, vom menschlich anrührenden Einzelfall abgesehen, wirklich so? Integration bedeutet nicht, sich im Gastland ein Abbild der alten Heimat aufzubauen. Es bedeutet, sich in der neuen Gesellschaft zurechtzufinden, indem die Sprache erlernt, die Kultur und die Verhaltensweisen verstanden und respektiert werden: Integration ist eine mühsame, eine individuelle Anpassungsleistung. Wenn nun die Ehefrau und zwei Kinder oder die Eltern folgen, lernen diese nicht automatisch alle Deutsch, gehen zur Schule, finden Arbeit, nehmen am Leben der Gesellschaft teil. Im Gegenteil: Im schlimmsten Fall - und leider mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit - sind am Ende sogar bis zu vier Menschen mangelhaft integriert statt nur einer. Wenn also Familiennachzug, dann als Folge bereits erreichter Integration. Wer die Sprache erlernt und eine Lehre gemacht hat, der kann seine Familie holen. Das wäre als Anreiz halbwegs sinnvoll. Härten des Rechtsstaats müssen akzeptiert werden Ebenso fragwürdig ist der Hinweis, dass das Grundgesetz Ehe und Familie schützt, der Staat Flüchtling und Familie zusammenführen müsse. Beim Schutz von Ehe und Familie geht es in erster Linie nicht um das bedauernswerte Schicksal von Menschen, die ein Krieg getrennt hat, sondern um die Rolle der Familie als kleinster gesellschaftlicher Einheit im Land. Die Flüchtlings- und Verfolgungsfrage wird an anderem Ort geregelt: durch das Recht auf Asyl, durch die Genfer Flüchtlingskonvention und EU-Bestimmungen. Menschlichkeit ist ein entscheidendes Element von Politik. Sie kann aber nicht einziger Fixpunkt politischen Handelns sein. Der Rechtsstaat gibt den Rahmen vor, der den Bedürfnissen Einzelner leider nicht immer vollständig Rechnung tragen kann - anders lässt sich das gesellschaftliche Zusammenleben nicht organisieren. Auch Härten des Rechtsstaats zu akzeptieren, ist daher Teil des demokratischen Grundverständnisses. Genau dies zu bestreiten, führt zu einer Glaubwürdigkeitslücke im Umgang mit dem Flüchtlingsproblem. So wird jener üble Rechtsruck befördert, der dieses Land weit stärker verändert als die Flüchtlinge selbst.","Integration bedeutet nicht, sich im Gastland ein Abbild der Heimat aufzubauen. Beim Familiennachzug sind im schlimmsten Fall am Ende mehrere Menschen mangelhaft integriert. Nicht nur einer.",politik,https://www.sueddeutsche.de/politik/kontra-familiennachzug-der-integration-hilft-es-kaum-1.3783954,Kontra Familiennachzug: Der Integration hilft es kaum,00/12/2017,Familiennachzug bei subsidiärem Schutz,Realismus statt Willkür: Beim Familiennachzug sind im schlimmsten Fall am Ende mehrere Menschen mangelhaft integriert.,"Flüchtlingspolitik, Joachim Gauck, Familiennachzug, subsidiärer Schutz, Integration, Spracherwerb, Lehre, Rechtsstaat, Asyl, Gesellschaftliches Zusammenleben",Familiennachzug bei subsidiärem Schutz: Der Integration hilft es kaum. Realismus statt Willkür. #Flüchtlingspolitik #Integration #Rechtsstaat 291,"Der Tag kompakt 4,2 Millionen Franzosen wählen ungültig. Auch die Nichtwählerquote in der Stichwahl zum Präsidentenamt ist hoch. Viele bekunden so ihren Unmut über Le Pen und Macron, zeigen Thomas Hummel und Katharina Brunner (Grafiken). 10,6 Millionen Franzosen haben für Le Pen gestimmt. Für die Rechtspopulistin beginnt nun der wahre Kampf, analysiert Leila Al-Serori. Macron und Hollande gedenken des Weltkriegsendes. Bei seinem ersten offiziellen Auftritt nach der Wahl erinnert der künftige französische Präsident gemeinsam mit dem Amtsinhaber an die deutsche Kapitulation vor 72 Jahren. Zu den Bildern Schulz will mehr Investitionen. Der SPD-Kanzlerkandidat hat bei der Wirtschaft um Vertrauen geworben und vor unbezahlbaren Wahlversprechen gewarnt. Im Wahlkampf gebe es zwei Gefahren, ""unerfüllbare Sozialversprechen und unerfüllbare Steuersenkungsversprechen"", sagt er in Berlin. Mehr dazu Zahl der Drogentoten in Deutschland steigt. Im vergangenen Jahr sind hierzulande 1333 Menschen an ihrem Drogenkonsum gestorben. Das waren neun Prozent mehr als im Vorjahr. Vor allem Substanzen, die als harmlose Badesalze oder Kräutermischungen verkauft werden, bereiten den Experten Sorgen. Von Kerstin Lottritz und Anna Fischhaber 3 aus 24 - Meistempfohlen heute Das Fliegen hat seinen Charme verloren. Zum Shopping nach New York, zum Ausspannen auf die Malediven: Fliegen ist längst nichts Elitäres mehr, Tickets sind für fast jeden erschwinglich. Den Preis dafür zahlt jedoch der Passagier. Kommentar von Caspar Busse Dortmund driftet auseinander. Beim BVB lodern Debatten um die Moderation des Attentats auf den Teambus. Es wird immer deutlicher, wie sehr Trainer Tuchel und die Klubführung sich entfernt haben. Von Freddie Röckenhaus Glutenfrei ist kein Allheilmittel. Im Gegenteil: Voreiliger Verzicht auf Vollkornprodukte könne sogar Nachteile für Herz und Kreislauf haben, warnen Fachärzte. Doch die Unverträglichkeit ist zu einer Modeerscheinung geworden. Von Patrick Illinger SZ-Leser diskutieren Macron gewinnt Stichwahl gegen Le Pen: Kann Europa aufatmen? Nein, glaubt M.Steuer. ""Das ist die letzte Chance. Möglicherweise die allerletzte."" Ähnlich ist Thebonepeople ""zunächst erleichtert"", glaubt aber, ""dass die freiheitliche Demokratie in Frankreich und Europa nur eine Galgenfrist erhalten hat."" Nenntmichishmael sieht es positiv: ""Deutschland und Frankreich haben ab Herbst vier Jahre Zeit, die EU zu stabilisieren und voranzubringen. Ich bin überzeugt, dass sich der wirtschaftliche Aufschwung verstetigt, sich damit auch die soziale Lage entspannt und sich politische Stabilität und Positionen der Mitte durchsetzen werden."" Diskutieren Sie mit uns.",Was heute wichtig war - und was Sie auf SZ.de am meisten interessiert hat.,politik,https://www.sueddeutsche.de/politik/sz-espresso-der-tag-kompakt-hohe-nichtwaehlerquote-in-frankreich-schulz-fuer-investitionen-drogentote-in-deutschland-1.3496712,SZ Espresso: Der Tag kompakt,00/05/2017,Unmut nach Frankreichwahl,"4,2 Millionen Franzosen wählten ungültig. Was es Neues zur Stichwahl gibt.","Frankreich, Wahl, Unmut, Le Pen, Macron, Stichwahl, Rechtspopulistin, Drogenkonsum, Fliegen, glutenfrei",Die Stichwahl in Frankreich führte zu Unmut und vielen ungültigen Stimmen. Erfahren Sie hier mehr über die Wahl von Le Pen und Macron. #Frankreichwahl #LePen #Macron 292,"Pakistan verstärkt seine nukleare Aufrüstung weiter, obwohl das Atomwaffenarsenal des Landes bereits schneller wächst als jedes andere. Das unabhängige Institute for Science and International Security in Washington veröffentlichte am Donnerstag Satellitenbilder, die zeigen, dass Pakistan begonnen hat, in seinem Atomzentrum Khushab einen vierten Reaktor zur Plutoniumproduktion zu errichten. Experten gehen davon aus, dass das Land in weniger als einem Jahrzehnt zur viertstärksten Atommacht nach den USA, Russland und China aufsteigen könnte. Test einer atomwaffenfähigen Rakete in Pakistan Damit dürfte sich das atomare Wettrüsten in Südasien deutlich verschärfen, auch wenn Pakistan und Indien sich jüngst darauf verständigt haben, wieder Friedensgespräche zu führen. Diese waren nach dem Anschlag in Mumbai 2008 abgebrochen worden. Die Fotos zeigen einen Grundriss, der jenem des zweiten und dritten Reaktors gleicht. Pakistan hatte den ersten Reaktor in Khushab nach eigenen Angaben 1998 in Betrieb genommen und zwei bis vier Jahre später mit dem Bau des zweiten, wesentlich größeren Kraftwerks begonnen. Anzeichen für den Bau eines dritten Reaktors gab es in Satellitenbildern von Anfang 2007. Im Februar vergangenen Jahres hatte Premier Jusuf Raza Gilani Khushab besucht, kurz nachdem der zweite Reaktor in Betrieb gegangen war. Auf den neuen Aufnahmen ist Dampf über dessen Kühltürmen zu erkennen, ein Zeichen, dass die Anlage in Betrieb ist. Die Reaktorhalle und Gebäude des benachbarten dritten Reaktors sind zumindest äußerlich fertiggestellt. Indien eingeholt oder bereits überrundet Pakistan hat laut übereinstimmenden Schätzungen von Experten sein Arsenal inzwischen auf etwa 100 bis 110 Sprengköpfe aufgestockt und damit seinen Rivalen Indien eingeholt oder sogar hinter sich gelassen. Dessen Streitkräfte sollen über 60 bis 100 Nuklearwaffen verfügen. Zudem soll Pakistan genug spaltbares Material - Plutonium und hochangereichertes Uran - für 40 bis 100 weitere Waffen produziert haben. Bei Amtsantritt von US-Präsident Barack Obama Anfang 2009 hatte die US-Regierung das pakistanische Arsenal auf 70 bis 80 Waffen geschätzt. Dass Islamabad verstärkt auf Plutonium setzt, spricht dafür, dass es sein Arsenal grundlegend modernisieren will, denn mit diesem Material lassen sich kleinere Sprengköpfe mit größerer Sprengkraft bauen als mit Uran. Pakistan begründet den Ausbau seines militärischen Nuklearprogramms damit, Indien abschrecken zu müssen. Auch will es seine Unterlegenheit bei den konventionellen Streitkräften ausgleichen. Die Notwendigkeit dafür hat sich aus Pakistans Sicht dadurch verschärft, dass die USA unter Präsident George W. Bush eine strategische Partnerschaft mit Delhi eingegangen waren. Washington hat durchgesetzt, dass Indien auf dem Weltmarkt Atomtechnologie und Uran für zivile Zwecke einkaufen kann, obwohl es wie Pakistan nicht den Atomwaffensperrvertrag akzeptiert hat. Indien unterstellte dafür zwar einige seiner Atomanlagen der Kontrolle der Internationalen Atomenergiebehörde IAEA. Allerdings befürchtet Pakistan, dass Indien die verbliebenen, nicht kontrollierten Anlagen und seine eigenen, begrenzten Uranreserven nun verstärkt zur Waffenproduktion nutzen kann. ""Pakistan ist total darauf konzentriert, mit seinem Atomprogramm ein Gegengewicht zu dem diplomatischen Erfolg Indiens zu schaffen"", sagt Nuklear-Experte Mark Hibbs von der Carnegie-Stiftung. Präsident Obama hält an der Politik seines Vorgängers fest, obwohl er es zu einem seiner wichtigsten außenpolitischen Ziele gemacht hat, die Weiterverbreitung von Atomwaffen einzuschränken. Das Abkommen zwischen Indien und den USA sei in dieser Hinsicht ""ein klarer Rückschlag"" gewesen, bemängelt Hibbs. Es signalisiere Ländern wie Iran, dass sich der Besitz von Nuklearwaffen auszahle, um eine bessere Verhandlungsposition zu erlangen. Zudem verstärke es bei vielen Mitgliedstaaten des Sperrvertrags die Auffassung, dass der Westen den Pakt ignoriert, wenn es seinen politischen Interessen nutzt. Den USA geht es auch darum, Indien als Gegengewicht zum Aufsteiger China zu stärken. Peking beabsichtigt nun, Pakistan zwei Atomkraftwerke zu liefern, obwohl Islamabad mit seiner Forderung gescheitert ist, ebenfalls eine Ausnahme von Lieferbeschränkungen zu erhalten. Zudem blockiert Pakistan Bemühungen der USA, bei der an das Konsensprinzip gebundenen Abrüstungskonferenz in Genf Verhandlungen über einen Vertrag in Gang zu bringen, der die Produktion von spaltbarem Material für Atomwaffen verbieten soll - ein Kernstück der Abrüstungsinitiative von Präsident Obama.",Nirgendwo wächst das Atomwaffenarsenal schneller als in Pakistan. In weniger als einem Jahrzehnt könnte das chronisch instabile Land zur viertstärksten Atommacht der Welt aufsteigen.,politik,https://www.sueddeutsche.de/politik/aufruestung-in-islamabad-pakistan-bald-viertgroesste-atommacht-1.1059130,Aufrüstung in Islamabad - Pakistan - bald viertgrößte Atommacht,00/02/2011,Pakistans nukleare Aufrüstung,"Pakistan baut seinen vierten Reaktor und strebt an, die viertstärkste Atommacht zu werden. Erfahren Sie mehr über das nukleare Wettrüsten in Südasien.","Pakistan, Nuklearwaffen, Atommacht, Atomprogramm, Atomwaffensperrvertrag, Khushab, Plutonium, Uran, Wettrüsten, USA",Pakistan treibt das nukleare Wettrüsten in Südasien weiter voran und will viertstärkste Atommacht werden. Erfahren Sie mehr über den Bau des vierten Reaktors zur Plutoniumproduktion in Khushab und das umstrittene Atomprogramm des Landes. #Pakistan #Atomwaffen #Wettrüsten #Khushab 293,"Gut 800 000 Schulabgänger gibt es in Deutschland jedes Jahr. Mehr als jeden Zehnten von ihnen zieht es nicht gleich an die Uni, in die Lehrwerkstatt oder mit dem Rucksack nach Australien. Etwa 80 000 Jugendliche entscheiden sich stattdessen für ein Jahr soziales, ökologisches oder kulturelles Engagement. Das ist großartig, und natürlich wäre es noch großartiger, wenn noch mehr junge Leute ein Jahr ihres Lebens der Gesellschaft widmen und in unbekannte Welten vordringen würden, die eben nicht am anderen Ende der Erde, sondern an der nächsten Ecke auf sie warten. Sollte man also die Jugendlichen mit einem Pflichtjahr zu ihrem Glück zwingen? Nein! Denn erzwungenes Engagement ist keines mehr. Den Charme des Freiwilligendienstes macht die Begeisterung der Jugendlichen aus. Ein Zwangsdienst dagegen würde jene frustrieren, die andere Pläne hatten. Der Staat aber sollte auch deren Lebensplanung respektieren. Und es ist auch keineswegs ausgemacht, dass die Gesellschaft von einem zwangsverpflichteten Jugendlichen mehr profitieren würde als von einem engagierten Azubi oder Studenten. Überstrapazieren darf man aber den Idealismus der Freiwilligen nicht. Die Rahmenbedingungen zu verbessern, auch die finanziellen, ist deshalb nicht nur legitim, sondern geboten.","Natürlich ist es gut, wenn Jugendliche sich für ein Jahr sozial, kulturell oder ökologisch engagieren. Aber erzwingen sollte man ihr Engagement nicht.",politik,https://www.sueddeutsche.de/politik/freiwilligendienst-lust-statt-frust-1.4237251,Lust statt Frust,00/12/2018,Freiwilliges Engagement lohnt sich!,"Erfahren Sie, warum jedes Jahr 80.000 Jugendliche ein Jahr ihrer Zeit für soziales, ökologisches oder kulturelles Engagement widmen.","Schulabgänger, Uni, Lehrwerkstatt, Freiwilligendienst, Jugendliche, Gesellschaft, Idealismus, Rahmenbedingungen, finanzielle Unterstützung, Azubi","Erfahren Sie, warum sich ein Jahr freiwilliges Engagement für Jugendliche lohnt! Lesen Sie mehr über die Vorteile und Herausforderungen. #Freiwilligendienst #Jugendliche #Gesellschaft" 294,"Sitzblockade für mehr demokratische Freiheiten: Polizisten tragen einen Demonstranten in Hongkong weg, der an einer nächtlichen Aktion teilgenommen hat. Nun sind die Organisatoren der Proteste angeblich festgenommen worden. Hunderttausende haben in Hongkong vor wenigen Tagen für mehr Freiheit demonstriert. Nun soll die Polizei fünf Organisatoren der Demonstration festgenommen haben. Den Aktivisten wird Behinderung von Polizeiarbeit vorgeworfen. Die Organisation Civil Human Rights Front spricht hingegen von ""politischer Verfolgung"". Polizei nimmt Organisatoren der Massenproteste in Hongkong fest Die chinesische Führung dürfte die Massenproteste als Kampfansage gewertet haben: So viele Menschen wie seit zehn Jahren nicht mehr gingen in Hongkong am 1. Juli auf die Straße. Sie demonstrierten gegen den Einfluss von Peking, für mehr Demokratie, für freie Wahlen. Nun soll die Polizei fünf Organisatoren der Demonstration festgenommen haben. Den Aktivisten werde Behinderung von Polizeiarbeit vorgeworfen. Dies teilte die Organisation Civil Human Rights Front mit. Die Polizei wollte sich zunächst nicht dazu äußern. Anlässlich des Jahrestages der Rückgabe der früheren britischen Kronkolonie an China 1997 hatten am Dienstag nach Angaben der Organisatoren mehr als 500 000 Menschen das Recht auf freie und direkte Wahlen in der autonom regierten chinesischen Sonderverwaltungsregion gefordert. Der Hongkonger Polizeiinspektor Leung Sai-kau hatte daraufhin angekündigt, gegen die Organisatoren der Demonstration könnten rechtliche Schritte eingeleitet werden. Der Protestzug habe sich ""sehr langsam"" bewegt, kritisierte Leung. Die Polizei hatte die Zahl der Protestteilnehmer auf 92 000 geschätzt, die Organisatoren sprachen hingegen von 510 000 Menschen. Organisatoren sprechen von ""politischer Verfolgung"" ""Wir sind sauer. Die Regierung hat nicht auf den Ruf nach freien Wahlen von 510 000 Menschen geantwortet, die sich dem Protestmarsch angeschlossen hatten"", hieß es in der Mitteilung der Organisation Civil Human Rights Front. ""Stattdessen wurde offensichtlich politische Verfolgung gewählt."" Im Anschluss an den Massenprotest hatten Aktivisten einige Straßen im Finanzdistrikt von Hongkong über Nacht blockiert. Mehr als fünf Stunden lang hatten Polizisten Demonstranten von den Straßen weggetragen. 511 Teilnehmer wurden festgenommen. Hintergrund der Proteste Nach dem Grundsatz ""ein Land, zwei Systeme"" wird Hongkong als eigenes Territorium autonom regiert und genießt - anders als der Rest Chinas - auch Rede- und Versammlungsfreiheit. Hintergrund der Proteste ist ein Streit um die Wahl des nächsten Regierungschefs 2017. Die kommunistische Führung in Peking will zwar erstmals eine Direktwahl zulassen, aber weiter die Auswahl der Kandidaten kontrollieren, um ihre Loyalität gegenüber Peking sicherzustellen.",Es war einer der größten Protestmärsche für mehr Demokratie: In Hongkong gingen Hunderttausende gegen den Einfluss Pekings auf die Straße. Jetzt sollen die Organisatoren der Demonstration festgesetzt worden sein.,politik,https://www.sueddeutsche.de/politik/hongkong-polizei-nimmt-organisatoren-der-massenproteste-fest-1.2030833,Hongkong: Polizei nimmt Demokratie-Aktivisten fest,00/09/2014,Festnahmen bei Prostesten in Hongkong,Polizei nimmt fünf Organisatoren der Massenproteste in Hongkong fest. Aktivisten sprechen von politischer Verfolgung.,"Hongkong, Proteste, Festnahmen, Massenproteste, politische Verfolgung, China, Demokratie, Peking, Menschenrechte, Autonomie",Polizei nimmt fünf Organisatoren der Massenproteste in Hongkong fest. Aktivisten sprechen von politischer Verfolgung und Verletzung der Menschenrechte. #HongkongProteste #Demokratie #China 295,"Die bislang letzte große Krise in Korea ist erst ein paar Monate alt. Am 26. März dieses Jahres sank ein südkoreanisches Patrouillenboot nahe der umstrittenen Seegrenze zu Nordkorea. 46 Marinesoldaten kamen dabei ums Leben. Der Untergang der Cheonan löste ein monatelanges diplomatisches Scharmützel aus, bei dem immer wieder das Wort ""Krieg"" fiel. Eine internationale Ermittlergruppe kam zu dem Ergebnis, dass das Kriegsschiff durch einen nordkoreanischen Torpedo versenkt worden war. Nordkorea bestritt eine Beteiligung, Diktator Kim Jong Il versetzte seine Truppen in Kampfbereitschaft. Rauch über Yeonpyeong: Offenbar hat Nordkorea die südkoreanische Insel mit Artilleriegranaten beschossen. Das kleine, arme Land im Fernen Osten stand wieder einmal für Monate ganz oben auf der Agenda der Weltmächte. Die USA, Japan, die Vereinten Nationen und natürlich Südkorea protestierten, drohten - und am Ende passierte nichts. Wieder einmal war die Welt machtlos gegenüber den Provokationen des Diktators Kim Jong Il . Nach dem Ende der Cheonan-Krise folgten weitere Zwischenfälle: Im August feuerte Pjöngjang mehr als hundert Artilleriegeschosse ins Gelbe Meer vor der Küste Südkoreas. Ende Oktober kam es zu einem Schusswechsel an der innerkoreanischen Grenze. Und erst am vergangenen Wochenende sorgte der Bericht eines US-Experten von einer neuen, hochmodernen Anlage zur Urananreicherung für Schlagzeilen. Dringlichkeitssitzung im Bunker Nun zeichnet sich wieder eine Provokation von größerem Ausmaß ab. Am Morgen feuerte Nordkorea offenbar mit Artilleriegranaten auf die südkoreanische Insel Yeonpyeong. Seoul sprach von mehr als hundert solcher Geschosse, etwa 50 davon hätten die Insel getroffen. Nach Militärangaben wurden zwei Soldaten getötet, 16 zum Teil schwer verletzt. Das Fernsehen zeigte Bilder von beschädigten Häusern. Auch Zivilisten seien verletzt worden. Das südkoreanische Militär habe das Feuer erwidert, Kampfjets nahmen Kurs auf die Insel im Gelben Meer, wie der Generalstab der südkoreanischen Streitkräfte mitteilte. Südkoreas Präsident Lee Myung Bak traf mit seinen Sekretären in einem unterirdischen Bunker zu einer Dringlichkeitssitzung zusammen. Nach Angaben eines Sprechers wies er in einer ersten Reaktion Maßnahmen an, die eine weitere Eskalation verhindern sollen. Eine andere Wahl hat der Präsident auch kaum. So willkürlich die Provokationen des Regimes in Pjönyang erscheinen: Bislang ist Kim Jong Il mit seiner Strategie erfolgreich gewesen.","Nach dem Angriff auf ein südkoreanisches Kriegsschiff provoziert Nordkoreas Machthaber Kim Jong Il die Welt schon wieder mit Gewalt. So gefährlich die Aktionen des Diktators sind - sie sind nicht das Werk eines Irren, sondern folgen einer Logik.",politik,https://www.sueddeutsche.de/politik/nordkorea-beschiesst-den-sueden-der-gefaehrliche-poker-des-diktators-1.1027214,Nordkorea beschießt den Süden - Das gefährliche Pokern des Diktators,00/11/2010,Nordkorea provoziert erneut,"Feuergefecht auf Yeonpyeong: 2 Soldaten tot, 16 Verletzte. Konflikt verschärft sich weiter.","Nordkorea, Südkorea, Konflikt, Yeonpyeong, Kim Jong Il, Artilleriegranaten, Krieg, Provokation, Cheonan, Streitkräfte.","Nordkorea feuert auf südkoreanische Insel. 2 Soldaten tot, 16 Verletze. Konflikt verschärft sich weiter. #Nordkorea #Südkorea #Konflikt #Yeonpyeong #KimJongIl" 296,"Es sind die kleinen Gesten, die das Anderssein verraten. Bevor der Katholik in die Kirchenbank rutscht, beugt er das Knie vor dem Altar. Das ist eine fließende Bewegung, als Kind gelernt und beim halbwegs regelmäßigen Kirchgänger tausendmal geübt, in Fleisch und Blut übergegangen. Es gibt die unterschiedlichsten Motive, in die Kirche zu gehen. Die einen machen es, weil sie glauben; die anderen, weil sie es schon immer gemacht haben. Der Nicht-Katholik in der katholischen Kirche aber stutzt. Soll man das Knie überhaupt beugen? Reicht es nicht völlig aus, wenn man, bevor man sich hinsetzt, kurz stehen bleibt und den Kopf hin zum Altar senkt? Oder soll man, allein weil es alle tun, den Kniefall ebenfalls andeuten, nach dem Motto: When in Rome do as the Romans do? Es gibt die unterschiedlichsten Motive, in die Kirche zu gehen. Die einen machen es, weil sie glauben; die anderen, weil sie es schon immer gemacht haben, und die dritten, weil sie nicht so genau sagen können, ob und was sie glauben, aber ein besseres Gewissen dabei haben, wenn sie gerade wegen ihrer Unsicherheit ab und an den Gottesdienst besuchen. Eine weitere Kategorie sind diejenigen, die den Kirchgang als eine seltene, aber bei bestimmten Anlässen gebotene Veranstaltung sehen, die als eine Mischung aus besinnlichem Event und Brauchtum verstanden wird. Der Gottesdienst als Service für das irgendwie Unfleischliche wird gerne zu Weihnachten oder Ostern wahrgenommen und natürlich bei Beerdigungen und Hochzeiten. Es ist seltsam, dass selbst viele Menschen, die keinerlei Beziehung zur Religion haben, sich von einem Pfarrer trauen oder von dieser Welt verabschieden lassen wollen. Es könnte ja sein, dass es da doch irgendetwas gibt...? Bei mir, um persönlich zu werden, ist es weniger dieses Versicherungsdenken als vielmehr die Tatsache, dass der gerade 13-jährige Sohn, Kind einer überzeugt katholischen Mutter, Ministrant ist. Ich selbst bin in einem tendenziell unreligiösen Haushalt aufgewachsen, aber dennoch als Lutheraner konfirmiert worden. Der Kirche stand ich eher fern, auch wenn sie mich als bedeutende Institution sehr interessiert. Religiöse Neocons Ihre Geschichte, ihre zentrale Rolle bei der Entwicklung des Abendlandes und Europas, ihre Kunst und Architektur sind außerordentlich faszinierend. Die Höhle des Apokalyptikers Johannes auf Patmos, der grandiose Dom zu Speyer, die Gottesburg von Mont Saint Michel - dies alles sind Monumente, die auch den Heiden oder den Weiß-nicht-so-genau-Gläubigen in ihren Bann ziehen können. Sie sind ohne die Kenntnis der Religion nicht zu verstehen, aber man muss nicht gläubig sein, um sie zu bewundern. Diese Art des tiefst empfundenen Interesses gewissermaßen am äußeren Körper der Kirche ist weder verwerflich noch hat sie etwas mit einer bestimmten Spielart des modischen Traditionalismus zu tun, dem sich seit einiger Zeit gerade manche Intellektuelle gerne ergeben. Selbst auf Berliner Partys ist hin und wieder die Rede davon, dass einen der Ritus zum Glauben zurückführen könnte. Besonders gelobt wird in diesen Kreisen die katholische Kirche, die mit der immer wieder mal gelesenen lateinischen Messe, mit Weihrauchfass und liturgischen Gesängen offenbar die Innerlichkeitsgelüste einer tendenziell gelangweilten Schwafelkaste erfüllen kann. Diese religiösen Neocons sind zwar nicht zahlreich, aber dennoch vernehmbar.",Der Kirchentag hat ein junges Gesicht - der katholischen Gemeinde auf dem Dorf ist das oft abhanden gekommen. Eine sehr persönliche Betrachtung über die Kirche in Zeiten der Krise.,politik,https://www.sueddeutsche.de/politik/kirche-in-der-krise-vom-zauber-des-glaubens-1.944722,Kirche in der Krise - Vom Zauber des Glaubens,00/05/2010,Kirchenbesuch - Motive und Beweggründe,"Warum besuchen Menschen Kirchen, selbst in Zeiten der Krise? Finden Sie es heraus.","Kirche, Gottesdienst, Religion, Beziehung, Motive, Beweggründe, Neocons, Institution, Kunst, Architektur","Erfahren Sie, warum Menschen Kirchen besuchen und was es mit der faszinierenden Geschichte, Kunst und Architektur auf sich hat. #Kirchenbesuch #Religion #Gottesdienst" 297,"Der Name Fujimori steht in Peru für eine der gewalttätigsten Epochen des Landes. In den 1990er-Jahren setzte Alberto Fujimori als Präsident demokratische Regeln außer Kraft, um die Terrororganisation Leuchtender Pfad zu besiegen. Der schmutzige Krieg entvölkerte Landstriche und hinterließ bei den Überlebenden schwere Traumata. 2009 wurde Fujimori wegen Menschenrechtsverletzungen und Korruption zu 25 Jahren Haft verurteilt. Doch er kann sich berechtigte Hoffnungen machen, dass der Name Fujimori bei der Wahl am Sonntag an die Spitze der Politik zurückkehrt - über seine Tochter Keiko Fujimori, die in den Umfragen führt. Allerdings verläuft der Wahlkampf chaotisch. Auch Enthüllungen im Zusammenhang mit den Panama Papers könnten die 41-Jährige auf den letzten Metern den Triumph kosten. In den Daten taucht laut der Internet-Plattform Ojo Público ein wichtiger Wahlkampf-Financier von ihr als Kunde der panamaischen Kanzlei Mossack Fonseca auf, die reichen Peruanern beim Gründen von Offshore-Firmen half. Viele ihrer Anhänger haben nichts einzuwenden gegen eine Halbdiktatur Bisher hat die Hauptrolle im Wahlkampf allerdings die Oberste Wahlbehörde gespielt. Diese legte ein neues Transparenzgesetz so unbarmherzig aus, dass zwei der aussichtsreichsten Rivalen Fujimoris die Kandidatur untersagt wurde. Einer soll Wahlgeschenke verteilt haben, was Fujimori auch nachgesagt wird, trotzdem hat sie bisher die Klippen der Wahlgesetzgebung umschifft. Für ihre Gegner ist das das Signal, dass die Behörde parteiisch ist. Am Mittwoch demonstrierten in Lima Zehntausende, für die der Name Fujimori noch immer für eine Halbdiktatur steht. Keiko Fujimoris Anhänger sind häufig die, die gegen eine Halbdiktatur nicht zwingend etwas einzuwenden hätten: Menschen also, die von den Reformen des Vaters in den 1990er-Jahren profitierten, oder solche, die ihm den blutigen Feldzug gegen die maoistische Guerilla als Verdienst anrechnen. Keiko Fujimori wurde von ihrem Vater damals zur Primera Dama befördert. Sie fordert härtere Sicherheitsgesetze und Deregulierung, ansonsten fällt sie im Wahlkampf weniger durch programmatische Arbeit auf als durch Events und Konzerte, wie Astrid Becker, Leiterin der Friedrich-Ebert-Stiftung in Peru meint. Durch die Panama Papers könnten die Karten neu gemischt werden Trotzdem hat Keiko Aussichten, nach 2011 im zweiten Anlauf zu siegen. Damals verlor sie die Stichwahl gegen den Linksnationalisten Ollanta Humala. Peru hat drei Prozent Wachstum, mit das höchste in Lateinamerika. Der Boom gründet sich auf den Verkauf von Rohstoffen wie Erz, Blei und Gold. Die ständige Vergrößerung der Abbauflächen führt zu Dauerkonflikten mit Ureinwohnern und Umweltschützern, die die Verseuchung ganzer Landesteile anprangern. Die Einzige, die das im Wahlkampf thematisiert, ist die linke Kandidatin Verónica Mendoza, die nach dem Ausscheiden der beiden wichtigsten Gegenkandidaten plötzlich als Alternative zu Fujimori erscheint. Mendoza allerdings steht in Verdacht der Kungelei mit der einflussreichen bisherigen Ersten Dame, Nadine Heredia. Das wiederum könnte den greisen Ex-Minister und Kandidaten Pedro Pablo Kuczynski in die Stichwahl hieven. Durch die Panama Papers könnten die Karten neu gemischt werden. Ojo Público berichtet, dass Mossack Fonseca Teilen der peruanischen Oberschicht beim Geldanlegen behilflich gewesen sei, darunter Jorge Yoshiyama Sasaki, Financier Fujimoris. Er bestreitet Verbindungen zu Mossack Fonseca. Sein Onkel Jaime Yoshiyama Tanaka war schon Minister unter Vater Alberto. Der versucht gerade, aus Gesundheitsgründen in den Hausarrest verlegt zu werden. Sollte seine Tochter die Wahl gewinnen, werden die Chancen des 77-Jährigen dafür wohl nicht sinken.","Alberto Fujimori stürzte das Land in einen blutigen und schmutzigen Krieg. Nun hat seine Tochter Keiko beste Chancen, Präsidentin zu werden - wären da nicht die Panama Papers.",politik,https://www.sueddeutsche.de/politik/peru-stoerender-wind-aus-panama-1.2939111,Wahlen in Peru: Keiko Fujimori liegt in Umfragen vorn,00/04/2016,Wahlen in Peru,"Keiko Fujimori, Tochter des ehemaligen Präsidenten, führt bei den Präsidentschaftswahlen in Peru und sieht sich mit dem Erbe einer Halbdiktatur konfrontiert.","Präsidentschaftswahlen, Peru, Keiko Fujimori, Alberto Fujimori, Halbdiktatur, Panama Papers, Mossack Fonseca, Kungelei, Pedro Pablo Kuczynski, Verónica Mendoza, Jorge Yoshiyama Sasaki, Jaime Yoshiyama Tanaka, Dauerkonflikte, Umweltschutz","Die Präsidentschaftswahlen in Peru werfen ein Schlaglicht auf die umstrittene Figur von Keiko Fujimori, Tochter des ehemaligen Präsidenten Alberto Fujimori. Werden die Panama Papers ihre Chancen schmälern? #Peru #Wahlen #Fujimori" 298,"Als die norwegische Justiz darüber entscheiden musste, ob die Ermordung von 77 jungen Menschen auf der Insel Utøya und in Oslo politisches Kalkül oder nur Wahnsinn war, da bot sie die besten Psychiater des Landes auf. Zwei Teams aus hoch angesehenen Ärzten erklärten vor Gericht, wie sie den Angeklagten Anders Breivik einschätzten: das erste Team hielt ihn für geistig gestört, das zweite für zurechnungsfähig. Am Ende entschied sich das Gericht gegen die These, die Morde seien die Tat eines Verrückten gewesen - und die Entwicklung gab dem Gericht recht. Breivik nutzt selbst im Gefängnis kühl kalkuliert seine geringen Spielräume für politische Botschaften. Von Wahnsinn keine Spur. Die Frage, was krankhafter Wahn ist und was klarer Hass, das bewegt die Gerichte in ganz Europa. Vergangene Woche tötete ein Mann die englische Brexit-Gegnerin Jo Cox und rief dabei ""Britain first"", den Schlachtruf der britischen Rechtsradikalen. Nur weil dieser Mann mal psychische Probleme gehabt haben soll, sagt das noch nichts über seine Schuldfähigkeit: Selbst Menschen mit Persönlichkeitsstörungen können erkennen, dass man einen Menschen nicht töten darf, nur um eine politische Meinung kundzutun. Diese Leute haben nichts mit einem Kranken zu tun, der sich vom Teufel gehetzt sieht und deswegen das Messer zückt. Die Täter, die einst auf Wolfgang Schäuble und Oskar Lafontaine einstachen, waren wirklich verrückt. Der Angreifer von Henriette Reker wusste ziemlich genau, was er tat Die Menschen aber, die derzeit jegliche Hemmung verlieren, sind nicht von wahnhafter Natur. Am Mittwoch hatte der Mann, der die Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker mit einem Rambo-Messer in den Hals stach, sein letztes Wort vor Gericht. Es waren - wie schon die Tage davor - Vorwürfe gegen Polizei und Justiz. Die Beweisaufnahme sei auf ""stümperhaft manipulierten"" Akten aufgebaut und er selbst ein politisch Verfolgter. Das passt zu seinem Weltbild, in dem er sich als ""Rebell"" sieht, der gegen ein ""Terrorregime"" kämpft. So hatte sich auch Breivik gesehen: als Ritter einer weißen Bruderschaft, die Europa vor Überfremdung rettet. Aber wie Breivik ist auch Rekers Angreifer voll schuldfähig. Diese Leute sind nicht so wahnsinnig, wie man es sich gern einreden würde, um den eigenen Schrecken in Grenzen zu halten. Die Täter leben in ihren Hasswelten auch nicht allein. Viele Wütende zimmern sich ihr Weltbild aus Versatzstücken aus dem Internet zusammen, aus übler Nachrede, Lügen und vermeintlichen Verschwörungen. Sie bestärken sich darin, dass sie unterdrückt werden, von wem auch immer. Wenn sie dann zum Messer greifen, fühlen sie sich im Recht - wie der Angreifer von Henriette Reker. Doch auf diese Sicht dürfen sich weder Justiz noch Gesellschaft einlassen - sonst erkennen sie die Hasswelt der Täter auch noch als Maßstab für deren Taten an. Wer einen Politiker angreift, dem geht es nicht um Werte. So ein Attentäter setzt nur das Faustrecht ein für ein Gut, das ihm wichtiger ist als alles andere: für seine Meinung und sein Ego.",Die Attentäter von Jo Cox oder Henriette Reker werden leicht als verrückt abgetan. Doch zwischen krankhaftem Wahn und klarem Hass besteht ein wesentlicher Unterschied.,politik,https://www.sueddeutsche.de/politik/attentaeter-fatale-egotrips-1.3045858,Attentäter - Vom Hass zerfressen – aber nicht krank,00/06/2016,"Hass, Wahn, Schuldfähigkeit",Eine Analyse von politisch motivierten Verbrechen und der Frage der Schuldfähigkeit.,"Schuldfähigkeit, politisch motivierte Verbrechen, Hass, Wahn, Attentäter, Gericht, Psychiater, Justiz, Europa, Brexit",Wie unterscheidet man Hass von Wahn? Eine Analyse von politisch motivierten Verbrechen und der Frage der Schuldfähigkeit. #Schuldfähigkeit #PolitischeVerbrechen #Hass #Wahn #Justiz #Europa #Brexit 299,"Wir Syrer wissen: Die Deutschen mögen uns! Deshalb ist Deutschland mein Ziel. Ich habe Freunde, die schon dort sind, die haben mir viel erzählt. Bevor man sich auf den Weg macht, erkundigt man sich. Über Skandinavien habe ich auch nachgedacht, aber es kostet unglaublich viel, nach Norwegen zu kommen, und die Schweden mögen uns Syrer nicht so. Ich hoffe sehr, dass es klappt mit Deutschland. Dort würde ich erst einmal die Sprache lernen. Man hat mir gesagt, dass das in acht oder neun Monaten zu schaffen ist. Bisher kann ich auf deutsch nur zählen: eins, zwei, drei, vier, fünf, sechs ... und irgendwie so weiter. In Syrien habe ich drei Jahre lang Business Administration studiert. Dann kamen die Flugzeuge und bombardierten meine Uni. Meine Noten können hoffentlich online übertragen werden - dann könnte ich bald meinen Abschluss machen. Sie haben gesagt, dass es in Deutschland relativ schnell geht mit einem Asylantrag. Das wäre super. Anderswo soll es mehr als ein Jahr dauern, und was mach ich denn da, soll ich in der Zeit etwa nur rumsitzen? Ich will was tun, ich will Sprachen lernen, ich will was erreichen. In der Türkei, wo ich ein Jahr lang war, durfte ich nicht arbeiten. Aber ich sollte viel Geld zahlen, um eine Aufenthaltsgenehmigung zu bekommen. Wie soll das denn gehen, wenn ich nicht arbeiten darf? Es ist ein Teufelskreis. Also bin ich weiter, über Griechenland. Jetzt bin ich mit einer Gruppe von neun Leuten unterwegs, die ich in Mazedonien kennengelernt habe. Jeder findet Freunde auf dem Weg. Gerade haben wir uns in Serbien registriert, gleich geht es weiter nach Kroatien. Entschuldigung, ich muss los, hier kommt mein Bus. Nizar, 25, aus Rakka, Syrien","Sie haben es von ihrer Heimat bis nach Serbien geschafft und ziehen weiter: Was Menschen auf der Flucht erlebt haben, wohin sie wollen und wovon sie träumen.",politik,https://www.sueddeutsche.de/politik/fluechtlinge-auf-der-balkanroute-es-ist-hart-aber-ich-schaffe-das-1.2725261,Was Flüchtlinge auf der Balkanroute hoffen,00/11/2015,"""Deutschland, mein Ziel""","Ein Syrer erzählt von seinen Hoffnungen und Herausforderungen, um in Deutschland Fuß zu fassen.","Syrien, Deutschland, Asylantrag, Sprachen lernen, Studium, Aufenthaltsgenehmigung, Teufelskreis, Flucht, Integration, Herausforderungen","Von Syrien nach Deutschland - ein junger Mann erzählt von seinen Hoffnungen, Herausforderungen und Zielen. Lesen Sie jetzt seine inspirierende Geschichte! #Flucht #Integration #Deutschland" 300,"Partei der sozialen Marktwirtschaft - so präsentiert sich die CDU gerne. In ihrem Präsidiumszimmer haben die Christdemokraten demonstrativ eine Büste von Ludwig Erhard aufgestellt. Doch im Alltag wird die CDU diesem Anspruch kaum noch gerecht. Im elften Jahr der Kanzlerschaft von Angela Merkel gibt es keine grundsätzlichen Debatten über den richtigen Kurs in der Sozial- und Wirtschaftspolitik mehr. Die CDU verliert sich lieber im Kleinklein. Das zeigt sich besonders deutlich in der Renten-, Steuer- und Gesundheitspolitik. Die Einnahmen der Sozialkassen und Finanzämter sind so hoch wie lange nicht. Eine bessere Gelegenheit, grundsätzliche Probleme zu beheben, wird es so schnell nicht mehr geben. Und doch ist die CDU ängstlich zurückhaltend. In der Steuerpolitik ist von der CDU außer dem Veto gegen Steuererhöhungen kaum etwas zu hören. Und die Rentenpolitik will die Parteispitze sogar ganz aus dem Wahlkampf heraushalten. Umso erstaunlicher ist der Vorstoß des Wirtschaftsflügels der Union für eine große Steuerreform. Endlich geht in der CDU mal wieder jemand ins Risiko. Man muss die Vorschläge nicht teilen, gegen einige gibt es starke Argumente. Aber man sollte dem Wirtschaftsflügel dankbar dafür sein, dass er die durch ständige Risiko-Vermeidung programmatisch erlahmte CDU zu einer Grundsatzdebatte darüber zwingt, welches Steuersystem gerecht ist.",Der Wirtschaftsflügel der Union fordert eine große Steuerreform - und rebelliert damit auch gegen die verordnete Ruhe in der Partei.,politik,https://www.sueddeutsche.de/politik/cdu-endlich-risiko-1.3111180,Endlich setzt mal wieder jemand auf Risiko in der CDU,00/08/2016,CDU im Wirtschaftsdilemma,Keine Debatte über den richtigen Kurs - Wirtschaftsflügel mit Vorstoß für Steuerreform.,"CDU, Sozialpolitik, Wirtschaftspolitik, Rentenpolitik, Steuerpolitik, Steuerreform, Wirtschaftsflügel, Grundsatzdebatte, Ludwig Erhard, Sozialkassen",CDU im Wirtschaftsdilemma: Keine Debatte über den richtigen Kurs in Sozial- und Wirtschaftspolitik. Wirtschaftsflügel bringt Steuerreform ins Spiel. #CDU #Wirtschaftspolitik #Steuerreform 301,"Scholz will Olympia Eine Stadt, 26 Sportarten, 35 Disziplinen, 200 Nationen, 14 000 Sportler, 24 000 Journalisten: So wirbt der Senat derzeit für Olympische Spiele in Hamburg. Olaf Scholz will die Spiele, so viel ist klar. Die Grünen, sein möglicher Koalitionspartner, sind da skeptischer, wenn auch nicht dagegen. Beide Parteien wollen ein Referendum, die Grünen warnen jedoch vor einer Kostenexplosion und verlangen konkrete Zahlen zur Bewerbung. Sie mahnen außerdem eine ökologisch schonende Umsetzung und Nachhaltigkeit der Pläne an. Hamburg hat allerdings ohnehin Konkurrenz, die nicht ganz einfach zu schlagen ist. Berlin will sich ebenfalls um die Olympischen Spiele bewerben und ist als Europas Partyhauptstadt im internationalen Vergleich auf jeden Fall cooler als das gediegene Hamburg. Auch der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) tendiert zu Berlin als Austragungsort. Allerdings machen bisher die Berliner nicht mit, in einer Umfrage sprachen sich nur 48 Prozent der Bevölkerung für Olympische Spiele in der deutschen Hauptstadt aus. Das ist Verbänden und Politikern nach der gescheiterten Münchner Olympiabewerbung zu riskant. In Hamburg waren in einer Befragung des NDR zuletzt 63 Prozent für eine Olympiabewerbung. Ende Februar soll es abermals eine Umfrage in Berlin und Hamburg geben, im März will der DOSB sich dann für eine Stadt entscheiden. Wohin mit den Flüchtlingen? Nach Hamburg kommen derzeit so viele Flüchtlinge wie seit dem Bosnien-Krieg nicht mehr. Bereits im vergangenen Jahr errichtete die Stadt zahlreiche neue Unterkünfte, brachte sogar eine Gesetzesänderung im Bundestag ein, die den Bau von Flüchtlingsheimen zum Beispiel in Gewerbegebieten erleichtern soll. Doch nicht alle Hamburger machen da mit. Zuletzt erreichten Anwohner der Sophienterrasse im noblen Stadtteil Harvestehude einen Baustopp. Dort sollte ein Flüchtlingsheim im ehemaligen Kreiswehrersatzamt entstehen, doch die potenziellen Nachbarn klagten gegen die Unterkunft. Das zuständige Bezirksamt zieht nun vor das Oberverwaltungsgericht. Ein weiteres Problem: Immer häufiger kommen unbegleitete minderjährige Flüchtlinge nach Hamburg. Viele von ihnen sind schwer traumatisiert, einige kriminell. In der Nähe der Heime für die Jugendlichen klagen Anwohner über Einbrüche und Überfälle, auch der Senat gibt zu, dass der Umgang mit den MUFs, wie die Flüchtlinge im Behördendeutsch genannt werden, schwierig ist. Die SPD will die Minderjährigen auch in anderen Bundesländern unterbringen und hat schon eine entsprechende Initiative in den Bundesrat eingebracht. Die Grünen fordern stattdessen eine bessere Betreuung der Kinder und Jugendlichen in Hamburg. Es muss was passieren auf Hamburgs Straßen Es muss etwas passieren auf Hamburgs Straßen. Da sind sich alle Parteien einig, denn die Stadt hat ein Verkehrsproblem. Zu viele Menschen, zu viele Autos, zu wenig Platz in Bussen und Bahnen. Die SPD hat deswegen schon in der vergangenen Legislaturperiode ein umstrittenes Busbeschleunigungsprogramm auf den Weg gebracht, das die Busse effizienter durch die Stadt leiten und damit eine höhere Auslastung ermöglichen soll. Die Grünen sind allerdings dagegen, sie wollen lieber eine Stadtbahn bauen. Ein Projekt, das sie schon mit dem ehemaligen Koalitionspartner CDU vergeblich versuchten umzusetzen. Das wiederum gefällt der SPD nicht, die langfristig eine neue U-Bahn-Linie plant und einige S-Bahn-Linien verlängern will. Und zwischendrin protestieren auch noch empörte Bürger gegen Baustellen und Parkplatznot, für die sie die Busbeschleunigung verantwortlich machen. Der Bau einer Stadtbahn würde zumindestens dieses Problem nicht lösen, denn Baustellen gäbe es dann in Massen. Die CDU hat vor der Wahl einen Verkehrsfrieden für Hamburg vorgeschlagen. Vielleicht keine schlechte Idee. Denn sonst passiert am Ende nichts. Wohnen in Hamburg ist zu teuer Aber nicht nur herumfahren und -laufen wollen die Hamburger, sondern auch irgendwo wohnen. Die Stadt ist relativ zugebaut, der Wohnraum knapp, Wohnungen zu mieten oder gar zu kaufen, teuer. Seit Jahren steigen die Preise, die SPD hat deswegen schon 2011 versprochen, jedes Jahr 6000 Wohnungen bauen zu lassen. Ein Tropfen auf den heißen Stein, mokieren ihre Kritiker, die sich vor allem mehr Sozialwohnungen wünschen. Dazu gehören auch die Grünen, die im Wahlkampf vorgeschlagen haben, eine Stiftung für gemeinwohlorientierten Wohnungsbau einzurichten. Kinderbetreuung in der Kritik Die SPD hat in der vergangenen Legislaturperiode die Kita-Gebühren für Halbtagesplätze abgeschafft. Das brachte ihr nicht nur Lob ein. Eltern und Erzieher beklagen die Zustände in den Kindertagesstätten, der Betreuungsschlüssel ist der schlechteste in ganz Westdeutschland. Zwar hat Olaf Scholz kurz vor der Wahl ein Papier mit den Trägern ausgehandelt, das Verbesserungen vorsieht. Doch die greifen stufenweise, also teilweise erst in ein paar Jahren und mehr Personal soll es erst einmal nicht geben. Die Grünen hingegen wollen in den nächsten Jahren 700 neue Stellen schaffen - ohne jedoch die Kita-Gebühren wieder einzuführen. Was geschieht mit dem Hamburger Hafen? Die Elbvertiefung, wie sie der SPD-Senat vorhatte, wurde 2012 vom Bundesverwaltungsgericht in Leipzig gestoppt. Es hatten mehrere Umweltverbände gegen das Vorhaben geklagt. Das war ein Rückschlag für den wirtschaftsnahen Olaf Scholz. Er will die Ausbaggerung weiterhin, die Grünen sehen sie skeptisch. Klar, es geht immerhin um ihr Kernthema Umweltschutz. Das Bundesverwaltungsgericht will nun ohnehin erst einmal eine Entscheidung des Europäischen Gerichtshofs zu einem ähnlichen Fall abwarten, mit der im April oder Mai gerechnet wird, danach geht es dann weiter mit der Elbvertiefung. ""Die Elbvertiefung liegt vor Gericht - da gibt es momentan politisch gar nichts zu entscheiden"", sagte denn auch die grüne Spitzenkandidatin Katharina Fegebank auf die Frage nach möglichen Konflikten mit der SPD. Klar ist aber: Die SPD ist eher für einen Ausbau des Hafens, die Grünen führen immer wieder ökologische Bedenken ins Feld. Diese Haltung wiederum gefällt der Wirtschaft nicht, die sich deswegen eine rot-gelbe Koalition anstelle von Rot-Grün wünscht.","Elbvertiefung, Flüchtlinge, die Zustände in den Kitas und die umstrittene Busbeschleunigung: Um diese und andere Themen geht es in den rot-grünen Koalitionsverhandlungen. Und nicht überall sind SPD und Grüne einer Meinung.",politik,https://www.sueddeutsche.de/politik/hamburg-nach-der-buergerschaftswahl-zu-viel-verkehr-zu-wenige-wohnungen-vielleicht-olympia-1.2350104,Welche Themen ein rot-grüner Senat angehen müsste,00/02/2015,Scholz will Olympia,"Hamburgs Bewerbung um Olympische Spiele: Konkurrenz, Kostenexplosion und ökologische Bedenken. Wie wird die Entscheidung lauten im März?","Olympia, Hamburg, Bewerbung, Konkurrenz, Kostenexplosion, Nachhaltigkeit, DOSB, Referendum, Berlin, Münchner Olympiabewerbung","Hamburg und Berlin kämpfen um Olympia: Kostenexplosion, Konkurrenz und ökologische Bedenken machen die Entscheidung schwer. Mehr dazu im Artikel! #Olympia #Hamburg #Berlin" 302,"Mutmaßliche Terroristen haben während des Abendgebets eine Moschee in der kanadischen Ostküstenmetropole Québec gestürmt und auf die Gläubigen geschossen. Sechs Menschen seien dabei getötet und acht weitere verletzt worden, sagte Polizeisprecherin Christine Coulombe in der Nacht zum Montag. Zwei Menschen seien festgenommen worden. Zum Zeitpunkt des Angriffs sollen sich 60 bis 100 Personen in dem Islamischen Kulturzentrum aufgehalten haben. Kanadas Premierminister Justin Trudeau sprach am frühen Montagmorgen von einem ""terroristischen Anschlag gegen Muslime"". Er versprach, die Täter zur Rechenschaft zu ziehen. Philippe Couillard, Premierminister der Provinz Québec, wandte sich über die Twitter an die Bevölkerung: Die Regierung sei alarmiert, um die Sicherheit der Bevölkerung zu gewährleisten. Québec lehne solche ""barbarische Gewalt"" kategorisch ab. Den Angehörigen der Opfer und den Verletzten und ihren Familien richtete der Politiker seine Anteilnahme aus. Der Präsident des Kulturzentrums, Mohammed Yangui, berichtete, dass seine Moschee bereits vor dem tödlichen Anschlag Ziel von Anfeindungen gewesen sei. So sei ein Schweinekopf vor dem Gotteshaus deponiert und die Wände seien mit Grafitti besprüht worden. Das Schwein wird im Koran als unheiliges Tier beschrieben. Kanada hatte sich im Zuge des von US-Präsident Donald Trump ausgesprochenen Banns für Menschen aus sieben islamisch geprägten Ländern klar positioniert: Premierminister Justin Trudeau ließ ausrichten, dass jene, die vor Verfolgung, Terror und Krieg Schutz suchten, in Kanada willkommen seien - unabhängig von ihrer Religion.","Zwei Verdächtige wurden der kanadischen Polizei zufolge festgenommen. Premier Trudeau spricht von einem ""terroristischen Anschlag gegen Muslime"".",politik,https://www.sueddeutsche.de/politik/kanada-schuesse-in-moschee-in-quebec-mehrere-tote-1.3355668,Kanada: Tote bei Schüssen in Moschee in Québec,00/01/2017,Terroranschlag in Québec,Mutmaßliche Terroristen stürmen Moschee und erschießen sechs Gläubige in Kanada.,"Terroranschlag, Muslime, Québec, Kanada, Terrorismus, Islam, Justin Trudeau, Sicherheit, Anschlag, Gewalt",Schrecklicher Terroranschlag in Québec: Mutmaßliche Terroristen haben eine Moschee gestürmt und sechs unschuldige Gläubige erschossen #Terrorismus #Québec #Solidarität 303,"Baschar Al-Assad (rechts) im Interview: ""Wenn das Schiff in einen Sturm gerät, flieht der Kapitän nicht."" Der Botschaft des Präsidenten folgte der Angriff seiner Armee: Nur wenige Stunden nachdem sich Syriens Machthaber Baschar al-Assad in einem Interview zu Wort gemeldet hatte rückten syrische Regierungstruppen auf die Rebellenhochburg Qusayr vor. ""Die heroischen Kräfte"" hätten die ""Terroristen"" umzingelt und würde deren Stellungen von verschiedenen Seiten angreifen, hieß es im Staatsfernsehen. Nach Angaben der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte* kamen durch Luftangriffe und Artilleriefeuer mehr als 50 Menschen ums Leben. Qusayr ist der einer der strategisch wichtigsten Orte im syrischen Bürgerkrieg: Die Stadt in der umkämpften westlichen Provinz Homs liegt nahe der libanesischen Grenze, sie verbindet zudem die Hauptstadt Damaskus mit der syrischen Mittelmeerküste. Seit mehr als einem Jahr befindet sie sich in der Hand der Rebellen, doch in den vergangenen Wochen hatte die Armee - Berichten zufolge unter tatkräftiger Mithilfe der libanesischen Schiitenmiliz Hisbollah - Ortschaft um Ortschaft rund um die Stadt eingenommen. Konzentration auf das Kernland Während in Qusayr offenbar die Entscheidungsschlacht begonnen hat, flimmern weltweit die Bilder eines selbstbewussten, ruhigen Baschar al-Assad über die Fernsehschirme. ""Rücktritt wäre Flucht"", stellte der im Interview mit der argentinischen Zeitung Clarin fest. Das Land stecke in einer Krise, ""aber wenn das Schiff in einen Sturm gerät, flieht der Kapitän nicht."" In der Realität mag das Schiff schon zerbrochen sein, doch mit einem schnellen Untergang Assads rechnet niemand mehr. Das Regime konzentriert seine Bemühungen inzwischen auf das Kernland von Deraa über Homs bis zur Mittelmeerküste. Dort, rund um die Hafenstadt Latakia, lebt auch ein Großteil der Alawiten, jener schiitischen Minderheit, der auch Assad angehört. Darüber hinaus, so signalisieren die Kämpfe der letzten Wochen, will die Regierung vor allem die Versorgungswege der Rebellen abschneiden. Wie ein Präsident, der große Teile seines Gebiets für immer verloren hat, agierte Assad bei seinem Auftritt allerdings nicht. Weiterhin hängt jegliche diplomatische Lösung von seiner Regierung ab, die offensichtlich mit einem blutigen Stillstand leben kann. Die von den USA und dem Syrien-Verbündeten Russland vereinbarte internationale Konferenz kanzelte Assad erwartungsgemäß als chancenlos ab, da ""viele westliche Länder keine echte Lösung für Syrien wollen"" und sich auf eine Intervention vorbereiteten. Ohnehin könne man nicht mit den zahlreichen Oppositionsgruppen (von Assad traditionell als ""Terroristen"" bezeichnet) verhandeln, da diese ""Verbindungen zur anderen Ländern haben und nicht selbständig entscheiden können"" - eine Anspielung auf die Unterstützung der Rebellen durch die Sunniten-Länder Katar und Saudi Arabien. Wie solle beispielsweise eine Entwaffnung von statten gehen, wenn man ""nicht von Dutzenden, sondern Hunderten"" verschiedener Gruppen rede, so die rhetorische Frage des Machthabers.","Kurz nachdem Syriens Machthaber Assad in einem Interview die Hoffnung auf eine diplomatische Lösung zerstört, greifen seine Truppen die strategisch wichtige Rebellenhochburg Qusayr an. Die Regierung macht damit deutlich: Strategisch geht es ihr um das Kernland, politisch spielt sie auf Zeit. Die internationale Gemeinschaft kann nur machtlos zusehen.",politik,https://www.sueddeutsche.de/politik/buergerkrieg-in-syrien-assad-macht-den-westen-muerbe-1.1676074,Assad macht den Westen mürbe,00/05/2013,Internationale Gemeinschaft ist machtlos,"Syriens Armee greift Rebellenhochburg Qusayr an. Assad im Interview: ""Rücktritt wäre Flucht"". Die neusten Entwicklungen im syrischen Bürgerkrieg.","Syrien, Bürgerkrieg, Baschar al-Assad, Rebellen, Qusayr, Homs, Latakia, Alawiten, Versorgungswege, Diplomatie","Syriens Armee greift Rebellenhochburg Qusayr an. Assad im Interview: ""Rücktritt wäre Flucht"". Die neusten Entwicklungen im syrischen Bürgerkrieg. #Syrien #Bürgerkrieg #Assad #Rebellen #Qusayr" 304,"Die Führung in Peking hat dem aus dem Hausarrest geflohenen Bürgerrechtler Chen Guangcheng freigestellt, einen Antrag für ein Studium im Ausland zu stellen. Wenn Chen im Ausland studieren wolle, könne er ""wie die anderen chinesischen Bürger"" einen Antrag bei den zuständigen Behörden stellen, hieß es in einer am Freitag im Internet veröffentlichten Erklärung des chinesischen Außenministeriums. Zuvor war US-Außenministerin Hillary Clinton in Peking mit der chinesischen Führung zusammengetroffen. Einzelheiten ihrer Gespräche mit Staats- und Parteichef Hu Jintao und Ministerpräsident Wen Jiabao wurden zunächst nicht bekannt. An den Treffen im Rahmen des laufenden strategischen und wirtschaftlichen Dialogs nahm auch Finanzminister Timothy Geithner teil. Chen hatte zuvor in einer US-Kongressanhörung seinen Wunsch bekräftigt, in die USA reisen zu wollen. ""Ich möchte in die USA kommen, um mich ausruhen zu können"", sagte er in einem live im Fernsehen übertragenen Telefonat. Der 40-Jährige wurde per Handy aus einem Pekinger Krankenhaus, wo der Bürgerrechtler derzeit behandelt wird, in die Sitzung im Washingtoner Kapitol zugeschaltet. Er wolle Clinton in Peking treffen, sagte Chen. ""Ich hoffe, von ihr mehr Hilfe zu bekommen. Ich möchte ihr zudem persönlich danken."" Chinas Regierung habe ihm für das Verlassen der US-Botschaft zugesagt, dass seine Bürgerrechte und Freiheit geschützt würden, sagte Chen. Dazu gehöre auch das Recht, ins Ausland zu reisen. Der Aktivist äußerte auch seine Sorge über das Schicksal von Familienangehörigen in seinem Heimatdorf. ""Ich bin in ernster Gefahr"", sagte Chen der Nachrichtenagentur dpa. Seit er die US-Botschaft in Peking vor zwei Tagen verlassen habe, versuchten amerikanische Diplomaten vergeblich, persönlich mit ihm in Kontakt zu treten. Der Bürgerrechtler hatte seinen Sinneswandel, doch aus China ausreisen zu wollen, mit Sorgen um seine Sicherheit begründet. Seine Frau sei massiven Drohungen ausgesetzt und seine Familie als Druckmittel benutzt worden, damit er die US-Botschaft verlasse. Der Bürgerrechtler hatte sich in die US-Vertretung in Peking geflüchtet, nachdem er einem 19 Monate langen Hausarrest entkommen war. Asyl für Chen in den USA nicht möglich Die USA haben weitere Hilfe in Aussicht gestellt. ""Wir werden ihn auf jedem Schritt seines Weges unterstützen"", sagte der US-Botschafter Gary Locke in einem Interview mit dem TV-Sender CNN. Die USA wollten aber keine Versprechen machen, die sie nicht halten können. Asyl sei nicht möglich, weil Chen dafür auf US-Territorium sein müsse. Aber zu den Vorschlägen, die ihm schon in der Botschaft gemacht worden seien, habe die Option gehört, ihm einen Besuch an einer amerikanischen Hochschule zu ermöglichen. In einer separaten, über Freunde verbreiteten Erklärung hatte Chen betont, nicht Asyl beantragen, sondern in den USA studieren zu wollen. Unterdessen wächst im US-Wahlkampf der Druck auf Präsident Barack Obama, die Sicherheit und Freiheit des blinden Dissidenten zu gewährleisten. Der voraussichtliche republikanische Herausforderer von Obama bei der Präsidentenwahl im November kritisierte das Vorgehen der Regierung. Wenn sich Berichte bewahrheiteten, dass US-Regierungsbeamte Chen gedrängt hätten, die US-Botschaft zu verlassen, dann sei dies ""ein schwarzer Tag für die Freiheit"", sagte Mitt Romney bei einem Wahlkampfauftritt. ""Und es ist ein Tag der Schande für die Obama-Regierung."" Kritik von Menschenrechtsgruppen an Washington Menschenrechtsgruppen äußerten Kritik an der US-Regierung, sich angesichts des laufenden strategischen und wirtschaftlichen Dialogs unter Zeitdruck auf einen Handel eingelassen zu haben. Dadurch sei es nicht möglich gewesen, die Einhaltung der gemachten Versprechen sicherstellen zu können. Auch ein führender chinesischer Dissident warf den USA schwere Fehler im Umgang mit Chen vor. Die US-Regierung hätte den blinden Bürgerrechtler niemals aus ihrer Botschaft lassen dürfen, sagt der im US-Exil lebende Wei Jingsheng der Nachrichtenagentur AFP. Die Situation sei deutlich schwieriger geworden, weil Chen nicht mehr unter dem Schutz der USA stehe. ""Es gibt keine Chance, dass die chinesische Regierung ihm die Ausreise erlauben wird"", sagte Wei. Die USA hätten sich ""konkrete Garantien"" schriftlich zusichern lassen müssen.","""Ich hoffe, von Hillary Clinton mehr Hilfe zu bekommen"": In einem Handytelefonat mit dem US-Kongress setzt der Regimekritiker Chen Guangcheng ganz auf die US-Außenministerin. Inzwischen bahnt sich eine Lösung an, bei der Peking sein Gesicht wahren würde: Chen dürfe ""genau wie jeder andere Bürger Chinas auch"" ein Auslandsstudium beantragen.",politik,https://www.sueddeutsche.de/politik/chen-guangcheng-telefoniert-mit-us-kongress-chinesischer-dissident-fleht-clinton-um-hilfe-an-1.1348188,Chen Guangcheng - China stellt Bürgerrechtler Chen Ausreise in Aussicht,00/05/2012,Chen Guangchengs Studienantrag,"Chen Guangchengs Freiheit, ins Ausland zu studieren, steht zur Diskussion. Lesen Sie hier, wie er das erreichte.","Chen Guangcheng, Bürgerrechtler, Hausarrest, USA, Studium, Freiheit, China, Diplomatie, Menschenrechte, Asyl","Die Freiheit von #ChenGuangcheng steht zur Diskussion. Lesen Sie hier, wie der #Bürgerrechtler die Erlaubnis erhalten hat, ins Ausland zu studieren. #China #USA #Menschenrechte" 305,"Der Bundesgerichtshof hat die ""Darlehensgebühr"" der Bausparkassen für unwirksam erklärt. Eine gesonderte Gebühr allein für die Auszahlung des im Bausparvertrag vereinbarten Darlehens benachteilige Sparer unangemessen - und zwar deshalb, weil damit allgemeine Kosten auf die Kunden abgewälzt würden, die üblicherweise mit den Zinsen abgegolten würden, entschied der BGH am Dienstag. Für Verbraucherkredite hatte der BGH dies schon vor zwei Jahren festgelegt. Bei Bausparverträgen gelte nichts anderes, zumal die Gebühr nicht der Gesamtheit der Bausparer zugutekomme. Sofern die Forderung noch nicht verjährt ist, können Kunden die Gebühr zurückverlangen. Dabei können stattliche Beträge zusammenkommen. Im BGH-Fall betrug die Gebühr zwei Prozent; bei einem Darlehen von 100 000 Euro wären das 2000 Euro. Geklagt hatte die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen, es ging um eine Klausel aus den Geschäftsbedingungen des Marktführers Schwäbisch Hall. Inzwischen ist die Gebühr offenbar branchenübergreifend gestrichen worden, bei Schwäbisch Hall bereits vor anderthalb Jahrzehnten, beim Konkurrenten Wüstenrot im Jahr 2013. Weil sie aber noch in zahlreichen Altverträgen steht, könnte das Urteil zu beträchtlichen Rückforderungen führen. (Az: XI ZR 552/15) Wer von den bundesweit rund 30 Millionen Bausparern von dem Urteil profitieren wird, hängt davon ab, wann die Forderungen verjähren. Normalerweise gilt eine Dreijahresfrist; in diesem Fall blieben die Konsequenzen überschaubar, weil zuletzt wegen der niedrigen Zinsen vergleichsweise wenige Bauspardarlehen abgerufen wurden. Es spricht aber einiges dafür, dass sich die Frist hier auf zehn Jahre verlängert, und zwar deshalb, weil das sparerfreundliche Urteil des BGH überraschend kam. Bisher ging die Rechtsprechung nahezu einhellig von der Zulässigkeit der Darlehensgebühr aus - der Bausparkunde hatte also keinen Anlass, dagegen vor Gericht zu ziehen. Bei einem plötzlichen Schwenk in einer derart klaren Rechtsprechung hat der BGH vor zwei Jahren eine zehnjährige Verjährungsfrist angenommen, als es um Verbraucherkredite ging. Sollte dies auch für Bauspardarlehen gelten, könnten Kunden, die bis ins Jahr 2006 zurück Darlehen abgerufen haben, die Gebühr zurückfordern. Das Thema Verjährung stand eigentlich ebenfalls am Dienstag auf dem BGH-Terminplan, doch die Bausparkasse Wüstenrot hatte sich kurz zuvor mit dem Kläger geeinigt - vermutlich, um ein sparerfreundliches Grundsatzurteil abzuwenden. Nach wie vor zulässig bleiben dagegen ""Abschlussgebühren"". Der BGH hat sie 2010 gebilligt, weil damit - im Interesse aller Sparer - der Vertrieb angekurbelt würde. 2017 steht den Bausparkassen aber das weitaus brisantere BGH-Verfahren zur Zulässigkeit der Kündigung hochverzinster Altverträge bevor. Just an diesem Dienstag hat sich in dieser Frage, nach dem Oberlandesgericht Stuttgart im Frühjahr, auch das OLG Karlsruhe auf die Seite der Sparer geschlagen.",Laut BGH benachteiligt eine gesonderte Gebühr für die Auszahlung des vereinbarten Darlehens die Sparer unangemessen. Millionen Kunden können nun auf Erstattungen hoffen.,politik,https://www.sueddeutsche.de/politik/bauspar-darlehen-bundesrichter-kippen-gebuehr-1.3240188,Bauspar-Darlehen - Bundesrichter kippen Gebühr,00/11/2016,Bausparkassen-Gebühren unwirksam,BGH-Urteil ermöglicht Rückforderung von Darlehensgebühr. Millionen Kunden können nun auf Erstattungen hoffen.,"Bausparvertrag, Darlehensgebühr, Rückforderung, BGH-Urteil, Verbraucherzentrale, Bauspardarlehen, Kosten, Verjährung, Sparer, Klausel",BGH-Urteil: Bausparkassen-Gebühren für Darlehen unwirksam. Kunden können Gebühr zurückfordern. Alle Infos dazu hier #Bausparvertrag #Darlehensgebühr #BGHUrteil 306,"Wer unterstützt die ""Occupy-Wall-Street-Bewegung""? Was am 17. September 2011 im New Yorker Zuccotti-Park begann, hat sich mittlerweile auf Dutzende US-amerikanische Städte ausgeweitet. Egal ob Washington D.C., Bloomington, Boston, Atlanta, San Francisco oder Philadelphia: Überall protestieren US-Amerikaner mit Slogans wie ""We are the 99 percent"" gegen die Gier der Superreichen. Die Unterstützer der Occupy-Wall-Street-Bewegung (OWS) beschweren sich lautstark darüber, dass sich der Graben zwischen Arm und Reich verschärft und lediglich das oberste eine Prozent der Bevölkerung von der Politik der US-Regierungen profitiert. Die inzwischen seit drei Jahren existierende Wirtschafts- und Finanzkrise treffe nicht nur die Armen hart, sondern auch wachsende Teile der Mittelschicht, die ihre Arbeit verlieren und Kredite nicht mehr zurückzahlen können. Die Wut der OWS-Sympathisanten ist keine gefühlte, sondern lässt sich mit Zahlen belegen (detailliert in diesem SZ-Artikel): Das Einkommen des bestverdienenden Tausendstels der US-Gesellschaft stieg von 1970 bis 2008 um 385 Prozent auf 5,6 Millionen Dollar pro Jahr, während jene 137 Millionen Amerikaner, die die nachfolgenden 90 Prozent in der Einkommenspyramide ausmachen, im gleichen Zeitraum keinen Cent dazugewonnen haben und durchschnittlich lediglich über 31.244 Dollar Jahreseinkommen verfügen. Wer die Fotos der Teilnehmer auf den Blogs und Websites der Bewegung oder auf Nachrichtenwebsites (besonders eindrucksvolle Bilder bei ""The Big Picture"") betrachtet, der sieht einen Querschnitt der amerikanischen Gesellschaft: Studenten stehen neben Rentnern, Afroamerikaner neben Weißen und Latinos. Manche Demonstranten tragen T-Shirts, andere Anzug oder Business-Kostüm. In New York protestiert vor allem ""wir, der Mittelstand"" (so der Titel der Reportage des SZ-Feuilletonchefs Andrian Kreye). Wie vielschichtig die Probleme der Amerikaner sind, zeigt auch der viel beachtete Tumblr-Blog ""We are the 99 per cent"", auf dem Männer und Frauen Porträtfotos hochladen und auf Schildern ihre Lebenssituation beschreiben. Der Ökonom Mike Konczal hat analysiert, wie alt die OWS-Sympathisanten sind und welche Themen sie beschäftigen. Die meisten Beiträge kommen aus der Gruppe der 20- bis 27-Jährigen, insgesamt liegt der Altersdurchschnitt bei 29 Jahren. Die Betroffenen machen sich Sorgen darüber, dass sie keinen Job finden und ihre Studienkredite wohl niemals werden zurückzahlen können - viele können sich keine Krankenversicherung leisten. Auch die Angst, ihren Kindern später keine guten Zukunftschancen bieten zu können, treibt viele um. Was auf den Schildern im Tumblr jedoch völlig fehlt: Kaum jemand wünscht sich Luxusgegenstände oder fordert neue Gesellschaftsmodelle wie kostenloses Grundeinkommen oder kürzere Arbeitszeiten. Die Botschaft lautet für Konczal: ""Befreit uns von den Fesseln der Schulden und gebt uns einfach die Möglichkeit zu überleben."" John Cassidy vom New Yorker steuert zwei wichtige Gedanken bei: Er lobt Konczals Ansatz, aber dennoch dürften die Posts beim ""We are the 99 per cent""-Tumblr nicht stellvertretend für die OWS-Bewegung gesehen werden: Arbeitslose Uni-Absolventen und Studenten hätten schlicht mehr Zeit und die technischen Fertigkeiten, um sich und ihre Biographie im Web darzustellen. Cassidy findet es bemerkenswert, dass Begriffe wie ""Wall Street"", ""Bonus"" oder ""Bailout"" nicht unter den 25-Top-Begriffen auftauchen. Ein politisches Programm kann er nicht ableiten.","Sie kommen aus allen Ecken der USA. ""Occupy Wall Street"" ist ihr Motto. Was die Demonstranten treibt, ist ihre Wut auf eine superreiche Elite und entfesselte Finanzmärkte - sowie die Sorge um die eigene Zukunft. In New York droht der Bewegung jetzt ein Zusammenstoß mit den Behörden. Doch auch in Europa formieren sich Nachahmer. Ist das eine Tea Party von links? Was sagt Obama dazu? Und wie lässt sich ohne Programm die Zukunft gestalten? Antworten auf die wichtigsten Fragen.",politik,https://www.sueddeutsche.de/politik/occupy-wall-street-ursprung-und-zukunft-einer-bewegung-ihr-seid-reich-wir-die-mehrheit-1.1161905,Occupy Wall Street - Ursprung und Zukunft einer Bewegung - Ihr seid reich - wir die Mehrheit,00/10/2011,Occupy Wall Street - Ursprung und Zukunft der Bewegung,Proteste gegen die Gier der Superreichen in den USA. Einkommensungleichheit und Schulden belasten die Mittel- und Unterschicht.,"Occupy Wall Street, Proteste, Einkommensungleichheit, Schulden, Superreiche, USA, Mittelklasse, Arbeitslosigkeit, Schuldenkrise, soziale Gerechtigkeit",Die Occupy Wall Street Bewegung protestiert gegen die Einkommensungleichheit und Schuldenbelastung der Mittel- und Unterschicht in den USA. Mehr zu Ursprung und Zukunft der Bewegung. #OccupyWallStreet #Protest #USA #Einkommensungleichheit #Schuldenkrise 307,"Der Name ist kompliziert, die Mission gewaltig: Die ""Regierungskommission zur nachhaltigen und sozial ausgewogenen Finanzierung des Gesundheitswesens"" soll das deutsche Gesundheitssystem komplett umbauen oder - so hieß es offiziell - die im Koalitionsvertrag getroffenen Festlegungen umsetzen. Am Mittwoch ist das Gremium eingesetzt worden, an diesem Donnerstag erklärte die Kanzlerin in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, dass sie es ernst meint mit dem Umbau. ""Unser Ziel ist, dass wir eine bessere Entkopplung der Arbeitskosten von den Gesundheitskosten und ein weiterhin solidarisches System wollen, verbunden mit einem neu zu definierenden Solidarausgleich"", sagte Merkel. Um dies umzusetzen, sei keine Kostensteigerung notwendig. ""Unterm Strich kostet das nicht unbedingt mehr Geld als heute schon im System vorhanden ist"", sagte Merkel. Diese Bemerkung der Kanzlerin galt sicher den besorgten Beitragszahlern in Deutschland, vor allem aber dem sehr besorgten Beitragszahler und CSU-Chef Horst Seehofer. Der hat unterstützt von seinem Gesundheitsminister Markus Söder in der Vergangenheit keine Gelegenheit ausgelassen, Philipp Rösler, den zuständigen Bundesminister von der FDP, in seinen Ambitionen zu bremsen. Merkel wusste, dass die nächste Volte aus München nicht lange auf sich warten lassen würde. Just am Tag nach der Einsetzung der Kommission präsentierte Seehofer neue Berechnungen der CSU zu den Kosten der von Rösler angestrebten Kopfpauschale. Eine solche Prämie würde pro Kassenmitglied 145 Euro betragen und mache einen Sozialausgleich aus Steuermitteln im Umfang von 21 Milliarden Euro nötig, erklärte der CSU-Chef. Entsprechende Berechnungen habe er bereits beim Spitzentreffen mit Merkel und FDP-Chef Guido Westerwelle am Vorabend im Kanzleramt vorgelegt. Die Zahlen seien ""verifiziert und belastbar"", sagte Seehofer. Sie belegten, dass die Pauschale nicht nur ungerecht, sondern auch sehr teuer sei. Ihre Einführung könne er sich deshalb ""beim besten Willen nicht vorstellen"". Der CSU-Chef verwies darauf, dass die Koalition auch die Steuern senken, mehr für Bildung ausgeben und in Wachstum und Arbeitsplätze investieren wolle. ""Nichts ist so überzeugend wie die Realität"", sagte Seehofer. Ein Sprecher von Bundesgesundheitsminister Philipp Rösler wies Seehofers Berechnungen zurück: ""Diese Zahlenzauberei dient nur dazu, die Menschen zu verunsichern."" Die Kommission werde zeigen, dass der schrittweise Einstieg in ein faireres System möglich sei. Seehofer forderte, das am Mittwoch vom Kabinett beschlossene Gremium müsse jetzt zügig Vorschläge vorlegen. An Rösler appellierte er, rasch gegen den rasanten Ausgabenanstieg bei den gesetzlichen Krankenkassen vorzugehen. ""Da muss aufs Tempo gedrückt werden."" Ansonsten drohe im Herbst oder Winter ein Beitragsschub, der nicht allein durch Zusatzbeiträge aufgefangen werden könne. In der Spitzenrunde habe Konsens geherrscht, dass die Ausgaben ein Problem darstellten. Seehofer kritisierte vor allem auch die wachsenden Aufwendungen für Arzneimittel. Die Zuwächse in diesem Bereich seien medizinisch nicht mehr zu begründen.","""Nichts ist so überzeugend wie die Realität"": Während Kanzlerin Merkel mühsam versucht, die Koalition zu beruhigen und Gesundheitsminister Rösler den Rücken zu stärken, setzt CSU-Chef Seehofer das Dauerfeuer gegen die FDP und ihre Kopfpauschale fort.",politik,https://www.sueddeutsche.de/politik/streit-um-die-gesundheitsreform-horst-seehofer-zahlenzauber-gegen-die-fdp-1.16411,Streit um die Gesundheitsreform - Horst Seehofer - Zahlenzauber gegen die FDP,00/02/2010,Kompletter Umbau des Gesundheitssystems?,Streit um Gesundheitsreform: Merkel plant bessere Entkopplung von Arbeits- und Gesundheitskosten.,"Gesundheitssystem, Umbau, Arbeitskosten, Gesundheitskosten, Solidarausgleich, Kostensteigerung, Beitragszahler, Kopfpauschale, Steuermittel, Ausgabenanstieg",Kanzlerin Merkel plant Umbau des Gesundheitssystems für bessere Entkopplung von Arbeits- und Gesundheitskosten ohne Kostensteigerung. CSU-Chef Seehofer skeptisch. #Gesundheitssystem #Umbau #Merkel #Seehofer #Kopfpauschale. 308,"Das Auswärtige Amt (AA) in Berlin rät auf seiner Homepage am Donnerstag zu erhöhter Vorsicht in Istanbul, Ankara und anderen Großstädten der Türkei. Menschenansammlungen, auch auf öffentlichen Plätzen und vor touristischen Attraktionen sowie der Aufenthalt nahe Regierungs- und Militäreinrichtungen sollten gemieden werden. Die deutsche Botschaft hatte Bundesbürger bereits am Dienstag vor neuen Anschlägen in der türkischen Hauptstadt gewarnt und nun seine Pforten geschlossen. Hintergrund für die Botschaftsschließung sei ein nicht abschließend überprüfbarer Hinweis, hieß es nun aus dem AA. Es habe ""sehr konkrete Hinweise"" gegeben, dass ""terroristische Attentate"" gegen deutsche Vertretungen in der Türkei ""vorbereitet seien"", sagte Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD). Daraufhin habe er angeordnet, die deutschen Vertretungen zu schließen, da der Schutz der deutschen Bürger ""jetzt Vorrang haben muss"". In Istanbul wurden wegen einer Terrorwarnung das deutsche Generalkonsulat und die deutsche Schule ""vorsorglich"" geschlossen. Das Generalkonsulat teilte in einer E-Mail an Bundesbürger mit, es handele sich um einen ""nicht abschließend überprüfbaren Warnhinweis"". In der Mitteilung hieß es außerdem: ""Bitte meiden Sie die Umgebung des Generalkonsulats."" In Istanbul hatte im Januar ein Selbstmordattentäter zwölf deutsche Touristen mit in den Tod gerissen. Die Tat wurde der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) zugerechnet. Freiheitsfalken Kurdistans (TAK) bekennen sich erneut zu Anschlag Eine kurdische Extremistengruppe hat sich zu dem Anschlag am Sonntag in Ankara mit 37 Toten bekannt. Die Freiheitsfalken Kurdistans (TAK) erklären auf ihrer Internetseite, der Anschlag sei ein Vergeltungsakt für das Vorgehen der Sicherheitskräfte im überwiegend kurdisch besiedelten Südosten der Türkei. Es sei nicht das Ziel gewesen, Zivilisten zu töten. Allerdings seien Opfer in der Zivilbevölkerung bei Angriffen unvermeidlich, hieß es. Die Autobombe detonierte an einer Bushaltestelle am Kızılay-Platz, einem der belebtesten Orte der türkischen Hauptstadt. Die türkische Regierung machte bereits kurz nach dem Anschlag die PKK dafür verantwortlich und bombardierte nur wenige Stunden später Stellungen der Aufständischen im Nordirak. Die TAK haben sich nach eigenen Angaben von der verbotenen Arbeiterpartei PKK abgespalten. Experten gehen jedoch davon aus, dass es noch Verbindungen zwischen beiden Gruppen gibt. Die Extremisten haben auch die Verantwortung für einen Anschlag in Ankara auf einen Militärkonvoi im vergangenen Monat übernommen.",Erst am Sonntag hatte es in Ankara einen Terroranschlag mit 37 Toten gegeben.,politik,https://www.sueddeutsche.de/politik/tuerkei-steinmeier-vertretungen-in-tuerkei-wegen-sehr-konkreter-terrorgefahr-geschlossen-1.2911469,"""Konkrete"" Anschlagsgefahr für deutsche Vertretungen""",00/03/2016,Terrorwarnung in der Türkei.,"Auswärtiges Amt rät zu erhöhter Vorsicht in Istanbul, Ankara und anderen Großstädten. Die deutsche Botschaft warnt vor neuen Anschlägen.","Terrorwarnung, Türkei, erhöhte Vorsicht, deutsche Botschaft, Anschläge, Schließung, Terrorgefahr, Auswärtiges Amt, Istanbul, Ankara","Terrorwarnung in der Türkei: Deutsche Botschaft schließt ihre Pforten. Auswärtiges Amt rät zu erhöhter Vorsicht in Istanbul, Ankara und anderen Großstädten. #Terrorwarnung #Türkei #Sicherheit" 309,"Ein wenig erinnert das alles an Günther Schabowski, der im Wendeherbst 1989 versehentlich die Mauer für offen erklärte. Eine kleine Kommunikationspanne war es, die gravierende Folgen hatte: Sie besiegelte letztlich das Ende der DDR. In Nordrhein-Westfalen hat jetzt eine juristische Einschätzungspanne das Ende der rot-grünen Minderheitsregierung besiegelt. Alle dachten, es wäre noch bis März Zeit, um über den Landes-Haushalt zu verhandeln. Die Landtagsjuristen aber klärten auf: Nein, wenn an diesem Mittwoch der Haushalt in zweiter Lesung keine Mehrheit bekäme, dann könnten sich die Parlamentarier die dritte Lesung gleich sparen. Dumm nur, dass sich FDP und Linke schon zuvor auf ein Nein festgelegt hatten, in der Hoffnung, später noch etwas rausholen zu können - und dann zuzustimmen. Ein Später wird es nun wohl nicht geben. Neuwahlen stehen an im bevölkerungsreichsten Bundesland. Und das ist auch gut so. Es kommt, was kommen musste. Die Minderheitsregierung war zwar ein wohltuendes Experiment. Es hat bewiesen, dass Demokratie auch mit wechselnden Mehrheiten funktionieren kann. In NRW hat es immerhin zwei Jahre lang gut geklappt. Und man hat wichtige Errungenschaften vorzuweisen. Der Bildungskonsens etwa konnte nur in dieser Konstellation gelingen, in der die alten Gräben im Streit über die Bildungspolitik endlich zugeschüttet wurden. Schön auch: Das Ende war nicht geplant. Noch gestern Mittag hat daran niemand ernsthaft gedacht. Für FDP und Linke kommen die Neuwahlen definitiv zu früh. Sie können sich kaum Chancen ausrechnen, in den Landtag zu kommen. Klar ist aber auch: Sobald die beiden kleinen Parteien eine Chance gewittert hätten, sicher in den Landtag zu kommen oder sogar mit Gewinnen aus Neuwahlen hervorzugehen - sie hätten sie ergriffen. Diese Neuwahlen zu dem jetzigen Zeitpunkt wollten sie sicher nicht. Aber manchmal schlägt das Leben auch der Politik ein Schnippchen. Keine Taktiererei hat die Neuwahlen erzwungen, sondern ein schnöder Fauxpas. Er wird wohl für klare Verhältnisse in NRW sorgen. In den Umfragen hat Rot-Grün eine satte Mehrheit von 52 Prozent. Ministerpräsidentin Hannelore Kraft und ihre grüne Vize Sylvia Löhrmann können gut miteinander. Sie werden beweisen müssen, dass sie es alleine besser können als mit allen anderen zusammen. Spannend wird es allerdings, wenn sich zeigt, dass das Minderheitsmodell das bessere war. Ausgeschlossen ist das nicht.","Plötzlich steht in NRW eine Neuwahl an. Das ist gut so, denn sie wird ziemlich sicher klare Verhältnisse schaffen. Außerdem zeigt sie, dass Politik manchmal unplanbar ist. Und das ist doch irgendwie beruhigend - auch wenn der Zeitpunkt für zwei Parteien denkbar schlecht ist.",politik,https://www.sueddeutsche.de/politik/nrw-landtag-vor-aufloesung-schoene-neuwahlen-allerseits-1.1308918,NRW-Landtag vor Auflösung - Schöne Neuwahlen allerseits!,00/03/2012,Juristische Einschätzungspanne,Das Ende der rot-grünen Minderheitsregierung in NRW und was es bedeutet.,"NRW, Minderheitsregierung, Neuwahlen, Landtag, Hannelore Kraft, Sylvia Löhrmann, Demokratie, Bildungskonsens, Taktiererei, Mehrheiten ",Das Ende der rot-grünen Minderheitsregierung in NRW - eine juristische Einschätzungspanne führt zu Neuwahlen im bevölkerungsreichsten Bundesland. Was bedeutet das für die Demokratie und den Bildungskonsens? #NRW #Minderheitsregierung #Neuwahlen 310,"Der Gefängnisdirektor hat sich seinen gesunden Menschenverstand bewahrt, er empfand den Zustand als unmöglich. Länger als einen Monat saß das Mädchen Alice K. aus Nigeria bereits bei ihm in Abschiebehaft, laut Haftbefehl war sie 14 Jahre alt. Und nun musste sie ihre Tage gemeinsam mit Frauen verbringen, die hier wegen Mordes, Mordversuchs und Totschlags sitzen. Arno Bellion, Direktor der Justizvollzugsanstalt im saarländischen Ottweiler, schrieb ans Amtsgericht und ans Justizministerium in Saarbrücken: ""Je länger die Jugendliche den schädlichen Einflüssen der Straf- und Untersuchungshäftlinge ausgesetzt wird, was wir leider nicht verhindern können, umso bedenklicher erscheint der weitere Vollzug der Abschiebehaft."" Für Bellion war es das erste Mal, dass eine Minderjährige zu ihm in Abschiebehaft kam. In der Bundesrepublik jedoch kommt dergleichen regelmäßig vor. Deutschland gehört zu den Ländern, die von Flüchtlingsdiensten immer wieder dafür kritisiert werden, dass sie Menschen abschieben, die jünger als 18 Jahre sind - und dass der Vollzug der Abschiebehaft gesetzlich nicht geregelt ist. Fluchtgrund Beschneidung Rheinland-Pfalz zum Beispiel hat zwei Einrichtungen geschaffen, in denen ausschließlich Abschiebehäftlinge untergebracht sind. Aber wenn diese belegt sind, kommen die Flüchtlinge auch dort in ein reguläres Gefängnis. Das Mädchen Alice K. wurde am 29. August 2003 von französischen Grenzbeamten mit gefälschten spanischen Papieren aufgegriffen. Weil sie in einem Zug aus Deutschland saß, wurde sie nach Saarbrücken gebracht und den deutschen Behörden übergeben. Wie Alice nach Europa kam, ob allein oder in Begleitung, ist ebenso unbekannt wie ihr Alter. Im Dezember stellte sie einen Asylantrag, darin gab sie als Geburtstag plötzlich den 27. Januar 1987 an. Und sie erklärte erstmals, warum sie in Deutschland bleiben will, warum sie bei einem Abschiebeversuch im November auf dem Frankfurter Flughafen so randalierte, dass die Beamten vom Bundesgrenzschutz sie wieder zurück ins Saarland brachten: Sie habe Angst, in der Heimat beschnitten zu werden. Verantwortlich für die Abschiebehaft sind die Innenminister. Wenn man nun die saarländische Ressortchefin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) fragt, ob sie es nicht auch für ein Unding halte, minderjährige Flüchtlinge zusammen mit Totschlägerinnen einzusperren, antwortet sie: ""Das ist eine schwierige Frage."" Aber wer illegal einreise, müsse sich gefallen lassen, ""dass er entsprechend behandelt wird"". Haftentlassung nach fünf Monaten Im Fall Alice habe die Haft erstens wegen des gescheiterten Abschiebeversuchs so lange gedauert und zweitens, weil ein Asylantrag erst im Dezember gestellt worden sei. Theoretisch wäre ein geschlossenes Jugendheim eine Alternative. Aber ein solches gibt es im Saarland nicht, auch in zahlreichen anderen Bundesländern nicht. Am vergangenen Montag wurde der Asylantrag von Alice K. abgelehnt. Frauen aus Nigeria, die glaubhaft ihre Angst vor Beschneidung äußern, erhalten jedoch Duldungs-Status. Noch in dieser Woche wird die 14- oder 16-Jährige aus der Haft entlassen, nach fünf Monaten.Wie aber in Deutschland mit Minderjährigen umgegangen wird, die nichts anderes verbrochen haben, als hier leben zu wollen - an dieser Praxis ändert sich nichts.",Eine minderjährige Nigerianerin sitzt seit August in Abschiebehaft - neben Frauen die wegen Mord und Totschlag im Gefängnis sind. Doch ihr Schicksal ist kein Einzelfall in Deutschland.,politik,https://www.sueddeutsche.de/politik/justiz-unter-moerderinnen-1.886832,Justiz - Unter Mörderinnen,00/05/2010,Abschiebehaft für Minderjährige,Ein schockierender Bericht über die unmenschliche Behandlung junger Flüchtlinge in deutschen Gefängnissen.,"Abschiebehaft, Minderjährige, Flüchtlinge, Behandlung, Gefängnis, Deutschland, Innenminister, Haftentlassung, Duldungs-Status, Asylantrag",Unmenschliche Behandlung junger Flüchtlinge in deutschen Gefängnissen - ein schockierender Bericht #Abschiebehaft #Minderjährige #Flüchtlinge #Deutschland #Asylantrag 311,"Wie man's macht, macht man's verkehrt. FDP-Generalsekretär Christian Lindner wollte dem - von Unionspolitikern genüsslich beförderten - Eindruck entgegenwirken, die FDP habe sich bei den Verhandlungen zum Atomausstieg über den Tisch ziehen lassen. Also ging er öffentlich auf Distanz zu dem gemeinsam mit der Union gefassten Beschluss und wies die Verantwortung für etwaige Schadenersatzklagen der Stromerzeuger der Kanzlerin und dem CSU-Chef zu. FDP-Praesidium Der Generalsekretaer der FDP, Christian Lindner (l.) und Bundeswirtschaftsminister Philipp Roesler (FDP) unterhalten sich am Montag (30.05.11) in Berlin in der FDP-Zentrale auf der Praesidiumssitzung miteinander.. Foto: Patrick Sinkel/dapd Doch der Versuch, das eigene Profil der FDP zu schärfen, ging nach hinten los. Prompt fing sich der junge Generalsekretär auch aus den eigenen Reihen den Vorwurf ein, er habe unprofessionell gehandelt. Statt den vereinbarten Kompromiss zu verteidigen und die dabei erzielten Pluspunkte der FDP herauszustellen, habe er das Erreichte schlechtgeredet. Fraktionschef Rainer Brüderle scheute sich sogar nicht, Lindner öffentlich als Propagandisten erscheinen zu lassen, der aus Parteiräson schon mal die Wahrheit verbiegen darf - wie weit Brüderle selbst die Wahrheit sagte, blieb offen. Der bizarre Vorgang verdeutlicht das Dilemma der FDP. Wäre sie nur braver Mehrheitsbeschaffer für die Union, würde sie sich quasi selbst abschaffen. Versucht sie aber gegenüber CDU und CSU Profil zu zeigen, wird sie als Störenfried oder schlicht als unprofessionell abgestempelt. Siehe Lindner. Eine klare Pro-Kernkraft-Position: politischer Selbstmord Schlimmer noch: Der FDP fehlt ein Thema, mit dem sie sich profilieren kann. Verspricht sie Steuerentlastung, erntet sie nur müdes Lächeln. In der Energiepolitik kann sie gegen die überwältigende Grundstimmung in der Bevölkerung nichts gewinnen. Profilieren könnte sie sich nur mit einer klaren Pro-Kernkraft-Position. Das aber wäre politischer Selbstmord. Und in der Euro-Krise kann die FDP noch so sehr versuchen, sich als Hüter der deutschen Steuer-Cents und der Parlamentshoheit aufzuspielen; am Ende wird sie auch hier dem Mainstream folgen müssen. Bei der Inneren Sicherheit kann man ebenfalls kaum Wählermassen um sich scharen, auch nicht, wenn man - wie neuerdings Lindner - von Pro-Geheimdienst- statt von Anti-Terror-Gesetzen spricht, die es zu verhindern gelte. Bleibt die Bildungspolitik, welche die FDP wieder einmal für sich entdeckt hat. Aber auch hier zündet der Funke nicht. Eigentlich sollte man meinen, dass die vielen tausend Familien, die bei jedem Umzug unter dem bildungspolitischen Flickenteppich dieser Republik zu leiden haben, ein dankbares Publikum für die von der FDP propagierte größere Einheitlichkeit wären. Aber Fehlanzeige. Ohne wahre Alternative zur Union Das größte Problem der Partei jedoch ist, dass zumindest große Teile der Union ihr möglichst wenig Spielraum lassen wollen. Die CSU betrachtet ihr Regierungsbündnis mit der FDP in München ohnehin als Betriebsunfall und nutzt jede Gelegenheit, die Liberalen zu piesacken, auch außerhalb Bayerns. Aber auch der Kanzlerin unterstellen immer mehr Liberale, sie habe es in Wahrheit auf eine Neuauflage der Koalition mit der SPD oder auf ein Bündnis mit den Grünen abgesehen. Pech für die FDP, dass Angela Merkel genau diese Optionen hat - die FDP aber ohne wahre Alternative zur Union dasteht. Der neue Parteichef Philipp Rösler hat, teils selbst verschuldet, teils von anderen bewirkt, seinen Start verpatzt. Wer ihm und der FDP einen sicheren Weg aus ihrem tiefen Tal weisen könnte, dürfte mit einem hohen Erfolgshonorar rechnen. Bislang gibt es niemanden, der sich eine solche Prämie verdient hätte. Die Misere, dass alles misslingt, gleichgültig, was man anpackt, kennt die FDP aus den ersten anderthalb Jahren ihrer Regierungszeit unter ihrem damaligen Vorsitzenden Guido Westerwelle. Dessen Ära ist vorbei. Möglich, dass man dies bald auch von der FDP feststellen muss. Gewiss: Totgesagte leben länger. Aber auch Überlebenskünstler leben nicht ewig.","Von der CSU permanent gepiesackt, von der Kanzlerin gegängelt und ohne ein zündendes Thema, mit dem sie sich bei den Wählern profilieren könnte. Die FDP sucht verzweifelt nach einem Weg aus der Krise. So wollte Generalsekretär Christian Lindner der Union die alleinige Verantwortung für etwaige Schadensersatzklagen der Atomkonzerne zuschieben. Doch der Versuch ging nach hinten los.",politik,https://www.sueddeutsche.de/politik/fdp-krise-generalsekretaer-lindner-und-seine-profilierungsversuche-alles-geht-schief-1.1106731,FDP-Krise - Alles geht schief,00/06/2011,Lindner attackiert Merkel und Seehofer,FDP-Generalsekretär Christian Lindner distanziert sich und macht Merkel sowie Seehofer für etwaige Schadenersatzklagen der Stromerzeuger verantwortlich.,"FDP, Generalsekretär, Christian Lindner, Atomausstieg, Union, Kompromiss, Schadenersatzklagen, Merkel, Seehofer, Stromerzeuger",FDP-Generalsekretär Christian Lindner attackiert Merkel und Seehofer für den Atomausstiegskompromiss und weist Schuld für etwaige Schadenersatzklagen der Stromerzeuger der Kanzlerin und dem CSU-Chef zu. #FDP #Atomausstieg #Lindner #Merkel #Seehofer #Schadenersatzklagen 312,"Als Preston Wells Griffith den ersten Lacher erntet, ist er gerade bei den Ärmsten der Armen angelangt. Eine ganze Weile schon hat Griffith, Sonderberater von US-Präsident Donald Trump, über den Segen fossiler Energie gesprochen, über den ""Alarmismus"" der Klimadebatte, der ""allzu oft realistische und pragmatische Positionen"" ersetze. Pragmatischer müsse man auch in der Entwicklungshilfe vorgehen. ""Wenn es uns ernst ist mit dem Kampf gegen die Armut, dann wird das nur mit fossiler Energie gehen"", sagt Griffith. Da ist das Maß voll - und das Gelächter beginnt. Es sind vor allem Jugendliche und junge Erwachsende, die diese Veranstaltung der amerikanischen Delegation unterwandert haben. Das Gelächter ist der Auftakt zu einer Guerrilla-Aktion, mit der aus der Pro-Kohle-Veranstaltung eine Pro-Klima-Veranstaltung wird, in der nacheinander junge Umweltschützer das Wort ergreifen. ""Die US-Regierung riskiert meine Zukunft"", ruft der 19-jährige Vic Barrett, selbst Amerikaner. ""Wir werden nicht zurückstecken. Wir werden kämpfen."" Auch Aneesa Khan kommt zu Wort, eine 23-jährige Amerikanerin mit indischen Wurzeln. ""Die amerikanische Elite hat über Jahrzehnte Profite mit fossiler Energie gemacht"", ruft sie. ""Jetzt ist es für sie an der Zeit, zurückzuzahlen."" Griffith steht derweil am Rednerpult und bemüht sich, möglichst ungezwungen zu lächeln. Hätte er sich ja denken können, dass es so kommt. Denn schon vor einem Jahr, bei der Klimakonferenz in Bonn, hatten Umweltgruppen eine ähnliche US-Veranstaltung unterbrochen. Reihenweise erhoben sich die Aktivisten, drehten dem Podium den Rücken zu, und begannen minutenlang zu singen. Auch diesmal dauert die Aktion gut zehn Minuten, dann verlassen die Umweltschützer den Saal. ""Schämt euch!"", skandieren sie im Rausgehen. So illustriert auch diese Runde die seltsame Rolle der USA auf der Klimakonferenz. Die Delegation ist weitgehend abgetaucht, es gibt kaum öffentliche Veranstaltungen. Einen eigenen amerikanischen Pavillon gibt es nicht, jedenfalls nicht von der Regierung - den hat stattdessen die Umweltstiftung WWF errichtet, zusammen mit Städten und Bundesstaaten, die sich weiter dem Klimaschutz verpflichtet fühlen. In den Verhandlungen haben sich die US-Diplomaten bisher vor allem damit hervorgetan, dass sie eine Würdigung des jüngsten Berichts des Weltklimarates vereitelten. Gemeinsam mit Saudi-Arabien, Russland und Kuwait verhinderten sie, dass die Staaten den Bericht ""willkommen heißen"". Amerikanische Firmen sind der Meinung, die Zukunft gehöre der Wind- und Solarenergie Als die jungen Demonstranten abgezogen sind, wird auch Griffith nach dem Bericht gefragt. Der gebe der Welt schließlich nur noch wenige Jahre, um die Erderwärmung bei 1,5 Grad Celsius zu stabilisieren, wirft eine ältere Dame ein. ""Glauben Sie, wir können uns so viel Zeit lassen, wenn wir den Planeten erhalten wollen, wie wir ihn kennen?"" Trumps Sonderberater antwortet knapp, aber freundlich: ""Lassen Sie uns bitte jetzt über Innovationen reden."" Zwar möchte Washington vom Pariser Klimaabkommen nicht viel wissen, vom damit verbundenen Geschäft aber umso mehr. Rich Powell sitzt auch auf dem Podium, vom konservativen Thinktank Clearpath. ""Wir erwarten ein robustes, stabiles Wachstum bei fossiler Energie"", sagt er. Künftig werde aber die unterirdische Speicherung von Kohlendioxid eine größere Rolle spielen. Und auch die Atomenergie werde eine wachsende Rolle spielen, ihrer geringen klimaschädlichen Emissionen wegen. Das sieht auch Steve Winberg so, ehemaliger Energiemanager und nun im US-Energieministerium für Forschung zuständig. ""Unser Ziel ist eine Flotte von Kraftwerken mit hoher Effizienz und niedrigen Emissionen"", sagt er. Unwidersprochen bleibt aber auch das nicht. Nach der offiziellen US-Präsentation trommeln amerikanische Firmen zur improvisierten Pressekonferenz - darunter Konzerne wie Microsoft, die Bank of America und Mars. Die Zukunft, sagen sie unisono, gehöre Wind- und Solarenergie. Über derlei Innovation hatte vorher keiner gesprochen.",Trumps Sonderberater wirbt beim Klimagipfel in Kattowitz für Kohle. Das geht daneben.,politik,https://www.sueddeutsche.de/politik/klimapolitik-haette-er-sich-ja-denken-koennen-1.4247300,Hätte er sich ja denken können,00/12/2018,Jugendliche stoppen Trumps Klimaleugnung,Junge Demonstranten setzen sich bei Trump-Veranstaltung für Klimaschutz ein. Lesen Sie mehr über die Aktion und die Rolle der USA auf der Klimakonferenz.,"Klimakonferenz, Klimaschutz, USA, Jugendliche, Trump, Klimaleugnung, Umweltschützer, Energiewende, Innovationen, CO2-Reduktion.","Junge Umweltschützer setzen Zeichen gegen Trumps Klimapolitik. Lesen Sie mehr über die Aktion und die seltsame Rolle der USA auf der Klimakonferenz. #Klimaschutz #Umwelt #Jugendliche""" 313,"""Die Bedrohung ist ernst und sie ist aktuell."" Jeder Brite erinnert sich noch an die Worte, mit denen Premierminister Tony Blair im Frühjahr 2003 zum Feldzug gegen Saddam Hussein geblasen hatte. Inzwischen weiß man, dass Saddam mit seinem Folterregime zwar die eigene Bevölkerung drangsaliert hatte. Für Großbritannien und den Westen dagegen war der Irak keineswegs eine direkte Bedrohung. Die Massenvernichtungswaffen, die laut Blair innerhalb von 45 Minuten abschussbereit gewesen seien, wurden nie gefunden. Und der nun von Lord Robin Butler und seiner Kommission vorgelegte Untersuchungsbericht kommt - wenig überraschend - zu dem Ergebnis, dass es sie in Wirklichkeit wohl gar nicht gegeben hat. Kein schärferes Urteil zu erwarten Dennoch spricht der Butler-Report Blair von dem Vorwurf frei, das Volk absichtlich getäuscht zu haben. Zur falschen Darstellung der Sicherheitslage sei es unter anderem auf Grund von Schwächen des Auslands-Geheimdienstes und wegen kollektiver Fehleinschätzungen gekommen, heißt es. Angesichts der Stützen des Establishments, aus denen sich die Butler-Kommission zusammensetzt, und angesichts des weichen Untersuchungsauftrages war kein schärferes Urteil zu erwarten. Aber nicht nur deshalb wird der Freispruch die Briten nicht überzeugen. Stück für Stück verfällt Blairs Ansehen Was ist beispielsweise an dem Vorwurf dran, dass die Regierung kurz vor Kriegsbeginn angefallene Geheimdienst-Informationen zurückgehalten hat, die Saddam entlastet hätten? Der Butler-Report nimmt dazu keine Stellung. Ehrliche und offene Informationen wie nie zuvor hatte Blair den Briten versprochen, als die Töne gegenüber dem Irak im Jahr 2002 schärfer wurden. Doch diesem Maßstab genügte die Regierung selbst bei freundlichster Betrachtung nicht. Es ist freilich nicht das erste Mal, dass bei Blair Versprechen und Wirklichkeit weit auseinander klaffen. Stück für Stück verfällt damit sein Ansehen. Spagat des Premiers Es ist in der Geschichte schon häufig vorgekommen, dass Politiker am Schluss auf ihre eigene Rhetorik hereinfielen. Vielleicht war es auch bei Blair so, dass seine Worte über die irakische Gefahr bei ihm selbst am stärksten wirkten. Dann jedoch stellt sich die Frage nach seiner Kompetenz - auch wenn der Butler-Bericht diesen Punkt weitgehend ausklammert. Wer ein Land regiert, muss die Eigeninteressen von Geheimdiensten kennen und ihre Informationen abwägen können. Blair konnte - oder wollte - dies nicht. Wer die Redlichkeit des Premiers nicht in Frage stellen will, wird also zumindest über seine Fähigkeit zur Führung eines Landes nachdenken müssen. Doch auch hinter der Redlichkeit steht manches Fragezeichen. So behauptet Blair noch heute, der Irak-Krieg habe die Welt sicherer gemacht. Gleichzeitig allerdings hält er es für notwendig, die Ausgaben für die nationale Sicherheit zu erhöhen. Bei einem solchen Spagat braucht er sich über den Vertrauensverlust nicht zu wundern.","Der Butler-Bericht zum Irak entlastet Premier Tony Blair, doch er stoppt den Verfall seines Ansehens nicht.",politik,https://www.sueddeutsche.de/politik/kommentar-freispruch-mit-fragezeichen-1.928749,Kommentar - Freispruch mit Fragezeichen,00/05/2010,Irak-Krieg ohne Massenvernichtungswaffen,"Der Butler-Report belegt: Es gibt keine Beweise für Blairs Vorwürfe. Wie die Regierung die Sicherheitslage darstellte, wird untersucht.","Irak-Krieg, Massenvernichtungswaffen, Tony Blair, Untersuchungsbericht, Sicherheitslage, Geheimdienst, Führung, Vertrauensverlust, Regierung, Freispruch","Der Butler-Report belegt: Es gibt keine Beweise für Blairs Vorwürfe. Wie die Regierung die Sicherheitslage darstellte, wird untersucht. #IrakKrieg #Blair #Untersuchungsbericht #Sicherheitslage #Geheimdienst #Führung #Vertrauensverlust #Regierung #Freispruch" 314,"Wem steht es zu, die Gedanken eines Menschen zu bewerten, gar seinen Glauben? Das ist die zentrale Frage, die über das Schicksal eines iranischen Asylbewerbers entscheiden könnte. Der Mann, Mitte 30, ist zum Christentum konvertiert. 2015 kam er in Deutschland an, im Juni vergangenen Jahres ließ er sich in Soest taufen. Die Konversion ist ein klassischer ""Nachfluchtgrund"", denn in Iran stehen darauf Gefängnis oder sogar die Todesstrafe. Allein, das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (Bamf) glaubt dem Flüchtling nicht: Sein Asylantrag wurde jetzt abgelehnt, weil er nicht dargelegt habe, ""den christlichen Glauben aus tiefer innerer Überzeugung angenommen zu haben"". Der Iraner wirke ""eher intellektuell informiert als persönlich berührt"". Der negative Bescheid empört Pfarrer Stefan Weyer, der den Iraner aus vielen Gesprächen kennt: ""Ich kann die Entscheidung nicht nachvollziehen."" Weyer hat den Mann getauft, ihm ein ""pfarramtliches Zeugnis"" ausgestellt und attestiert ihm ""eine große Ernsthaftigkeit, mit der er versucht, seinen Glauben zu leben"". Nur die Kirche könne die religiöse Ernsthaftigkeit beurteilen, kritisiert der Grüne Volker Beck Der Iraner aus Soest ist kein Einzelfall. Es gilt als sicher, dass Hunderte, womöglich Tausende Flüchtlinge in den vergangenen Jahren in Deutschland vom Islam zum Christentum konvertiert sind. Und in Iran gilt die Beschäftigung mit dem Christentum, oft in heimlichen Hauskreisen, als Form des Protests für all jene, welche die islamische Religionsauslegung in ihrer Heimat als freiheitsberaubend erleben. Bernd Mesovic von Pro Asyl kennt die Gefahren in der Islamischen Republik Iran: ""Konversion ist gefährlich."" Superintendent Dieter Tometten weiß von mehr als hundert Konvertiten allein im Kirchenkreis Soest, die meisten stammten aus Iran oder Afghanistan. Gerade hat er von einem weiteren abgelehnten Asylantrag eines iranischen Neu-Christen in seinem Kreis erfahren. ""Die Prüfung und Beurteilung des Glaubens durch weltliche Behörden zum Zwecke der Abschiebung ist in höchstem Maße fragwürdig"", kritisiert er. ""Es steht dem Staat nicht zu, die Ernsthaftigkeit des Glaubensbekenntnisses infrage zu stellen."" Über den Umgang der Behörden mit Konvertiten gibt es innerhalb der evangelischen Kirche offenbar Diskussionen. Die Zentrale der EKD räumt dem Staat durchaus das Recht ein, ""im Asylverfahren Glaubensüberzeugungen zu prüfen"", solange dies nicht zu einem ""Glaubensexamen"" ausarte. Im Bamf wiederum geht man grundsätzlich davon aus, dass seitens der Gemeinde eine ""sorgfältige Taufbegleitung"" erfolge, so ein Sprecher. Dennoch müsse der Asylbewerber seine christliche Überzeugung in der Anhörung nachvollziehbar darlegen und erklären, wie er seinen Glauben in der Heimat leben würde. Der grüne Bundestagsabgeordnete Volker Beck kritisiert dieses Vorgehen. Das Bamf dürfe Konvertiten nicht einfach unterstellen, den christlichen Glauben nur auf dem Papier angenommen zu haben: ""Ob jemand es mit der Kirchenmitgliedschaft ernst meint oder nicht, dürfen allenfalls die Kirchen selbst beurteilen."" Es müsse auf jeden Fall verhindert werden, dass Konvertiten nach Iran abgeschoben werden. Superintendent Tometten ruft die evangelische Kirche dazu auf, dem Staat Grenzen aufzuzeigen: Abschiebungen von Christen in Länder, in denen ihnen Verfolgung drohe, müsse ""mit klarem kirchlichen Widerstand"" begegnet werden.","Wenn Flüchtlinge zum Christentum konvertieren, prüft das Bamf ganz genau. Evangelische Kirche und Grüne kritisieren die Behörde für ihr Vorgehen.",politik,https://www.sueddeutsche.de/politik/asyl-unglaeubige-behoerde-1.3416151,Ungläubige Behörde,00/03/2017,"Konversion, Glaubensbekenntnis, Asyl",Iranischer Asylbewerber konvertiert zum Christentum. Doch sein Glaube steht in Frage. Diskussionen über Abschiebung von Konvertiten.,"Konversion, Glaubensbekenntnis, Asyl, Iran, Christentum, Konvertiten, Abschiebung, Verfolgung, Kirche, Bamf",Die Konversion zum Christentum kann für Flüchtlinge aus dem Iran gefährlich sein. Darf der Staat den Glauben beurteilen? Erfahre mehr in unserem Artikel. #Konversion #Flüchtlinge #Iran #Christentum 315,"Nach den drohenden Tönen vom Vortag hat US-Verteidigungsminister James Mattis ein beruhigendes Signal an die europäischen Nato-Alliierten gesendet. Sein Land stehe ""felsenfest"" zur kollektiven Verteidigung gemäß Artikel 5 des Nato-Vertrags, sagte Mattis am Donnerstag zum Abschluss eines Verteidigungsministertreffens in Brüssel. Der Artikel verpflichtet die Mitgliedstaaten zum Beistand im Fall eines bewaffneten Angriffs auf einen Bündnispartner. Er wurde bisher einmal ausgelöst: nach den Terrorangriffen gegen die USA vom 11. September 2001. Der Amerikaner wiederholte allerdings seine Aufforderung an jene Länder, die noch nicht zwei Prozent ihrer Wirtschaftsleistung für Verteidigung ausgäben, sie sollten bis Ende des Jahres einen klaren Plan vorlegen, wie sie dieses von allen gemeinsam vereinbarte Ziel erreichen wollten. Er sei optimistisch, dass dies gelingen werde. Die Bande zwischen den Verbündeten seien erstaunlich stark. Von der Leyen zeigt Verständnis für Mattis' Drohung - Grüne und SPD nennen sie ""abenteuerlich"" Mattis hatte gedroht, die USA könnten, falls die versprochenen Ausgabensteigerungen ausblieben, ihr ""Bekenntnis zur Allianz abschwächen"". Er wollte dies am Donnerstag nicht näher erläutern. Stattdessen lobte er ausdrücklich Großbritannien, Estland, Polen und Griechenland, die das Zwei-Prozent-Ziel schon erreicht haben. Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg versuchte sich am Donnerstag an einer Interpretation der US-Drohung. ""Unser gemeinsamer Verteidigungskurs - Artikel 5 - ist bedingungslos, ist absolut, und es ist der Kern unseres Bündnisses"", sagte er. Es sei nun nicht wichtig, ""darüber zu spekulieren, was passieren würde, wenn die Nato es nicht schafft, mehr für die Verteidigung auszugeben. Vielmehr sollten wir uns darauf konzentrieren, wie wir das schaffen."" Es gehe nicht nur darum, wie viel Geld man ausgebe für Verteidigung, sondern auch, wie gut man es investiere. Während Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen Verständnis für Mattis' Forderungen gezeigt hatte, stießen sie bei SPD und Grünen in Berlin auf Widerstand. Eine derart drastische Erhöhung der Ausgaben halte er für ""abenteuerlich"", sagte der verteidigungspolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, Rainer Arnold, der Neuen Osnabrücker Zeitung. ""Wo sollen wir denn hin mit dem ganzen Geld?"" Deutschland gibt 1,19 Prozent seines Bruttoinlandsprodukts für Verteidigung aus. ""Die USA sollten nicht so tun, als wäre ihr Verteidigungsetat wegen der Nato-Erfordernisse so hoch"", sagte Arnold. Die Zwei-Prozent-Regel sei eher für schwächere Volkswirtschaften geeignet. Tobias Lindner, Verteidigungsexperte der Grünen, wies im NDR darauf hin, dass beispielsweise Griechenland zwar hohe Militärausgaben habe, sich aber nicht wie Deutschland an mehreren Auslandseinsätzen beteilige. ""Man kann Deutschland wirklich nicht den Vorwurf machen, dass es sich nicht engagiert"", so Lindner. Die Nato kündigte eine Verstärkung ihrer Präsenz im Schwarzen Meer an. Künftig sollten dort mehr Manöver stattfinden, sagte Generalsekretär Stoltenberg. Ein Anrainer des Schwarzen Meeres ist Russland, ebenso wie die Nato-Mitglieder Türkei, Bulgarien und Rumänien sowie die Nato-Partner Ukraine und Georgien, die ihrerseits direkte Grenzkonflikte mit Moskau haben.",Auch wenn Ursula von der Leyen Verständnis für die Drohungen von US-Außenminister Mattis geäußert hat: Die Forderung nach mehr Geld für die Nato stößt bei Grünen und SPD auf Kritik. In Brüssel erinnert Generalsekretär Stoltenberg an die Prioritäten des Bündnisses.,politik,https://www.sueddeutsche.de/politik/verteidigungsministertreffen-beistand-bedingungslos-1.3382478,"Verteidigungsministertreffen - Beistand, bedingungslos",00/02/2017,Nato-Streit: USA fordern höhere Ausgaben,"USA drohen mit Abschwächung des Bekenntnisses zur Nato-Allianz, wenn Länder nicht mehr für Verteidigung ausgeben.","Nato-Streit, Verteidigungsausgaben, USA, Bündnispartner, Artikel 5, James Mattis, Europäische Nato-Alliierten, Zwei-Prozent-Ziel, Bundesverteidigungsministerin, Ursula von der Leyen, SPD, Grünen, Militärausgaben, Schwarzes Meer, Russland","USA drohen mit Abschwächung des Bekenntnisses zur Nato-Allianz, wenn Länder nicht mehr für Verteidigung ausgeben. Deutschland gibt 1,19 Prozent seines BIP für Verteidigung aus. #NatoStreit #Verteidigungsausgaben #JamesMattis" 316,"Flüchtlinge sollen einem Vorschlag der EU-Kommission zufolge von Mitte März 2017 an wieder nach Griechenland zurückgebracht werden dürfen, wenn sie dort erstmals den Boden der Europäischen Union betreten haben. Ziel sei es, zum sogenannten Dublin-Verfahren zurückzukehren, erklärte der zuständige EU-Kommissar Dimitris Avramopoulos. Man rechne damit, dass sich die Lage in Griechenland bis Mitte März so sehr verbessert habe, dass Rücküberstellungen nichts mehr entgegenstehe. Mit der Rückkehr zum Dublin-Verfahren will die EU-Kommission mehr Menschen von der irregulären Einreise nach Europa abhalten. Die Regel soll für Schutzsuchende gelten, die ab dem 15. März in Griechenland ankommen und sich von dort auf den Weg in einen anderen EU-Staat machen. Unbegleitete Minderjährige sollen vorerst nicht nach Griechenland zurückgebracht werden. Die griechischen Behörden müssten gewährleisten, dass jeder Abgeschobene in angemessenen Aufnahmezentren untergebracht werde, fordert die EU-Kommission. Warum das Dublin-Verfahren ausgesetzt wurde Das Dublin-System war im Sommer 2015 unter dem Zustrom von einer Million Flüchtlingen zusammengebrochen, von denen die meisten über Griechenland Richtung Deutschland und Nordeuropa reisten. Die Regel, dass ein Asylbewerber in jenes EU-Land abgeschoben wird, das er zuerst betreten hat, wurde im Falle Griechenlands allerdings schon seit 2011 ausgesetzt. Damals hatten der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte und der Gerichtshof der EU (EuGH) entschieden, dass das griechische Asylsystem vor allem bei der Unterbringung den internationalen Standards nicht genügt und Flüchtlinge nicht mehr dorthin abgeschoben werden dürfen. Die EU-Kommission hat den griechischen Behörden eigenen Angaben zufolge mehr als eine Milliarde Euro bereitgestellt, um die Situation zu verbessern und die Flüchtlingskrise in den Griff zu bekommen.",Wegen mangelnder Standards bei der Unterbringung wurde das sogenannte Dublin-Verfahren für Griechenland schon vor ein paar Jahren ausgesetzt. Nun hat Brüssel offenbar keine Bedenken mehr.,politik,https://www.sueddeutsche.de/politik/dublin-verfahren-eu-kommission-will-fluechtlinge-wieder-nach-griechenland-abschieben-1.3285701,EU-Kommission: Flüchtlinge zurück nach Griechenland,00/12/2016,Flüchtlinge zurück nach Griechenland,Dublin-Verfahren wird wieder angewendet: EU-Kommission erlaubt Rückkehr von Flüchtlingen nach Griechenland.,"Flüchtlinge, EU-Kommission, Dublin-Verfahren, Griechenland, Rückkehr, Asylbewerber, Schutzsuchende, Flüchtlingskrise, Unterbringung, Abgeschobene",EU-Kommission ermöglicht Rückkehr von Flüchtlingen nach Griechenland ab Mitte März. Mehr dazu im Artikel. #Flüchtlinge #Griechenland #DublinVerfahren 317,"Die Allgäuerin Hannelore Illchmann, 71, engagiert sich seit Jahren in der Kirche und hat auch eine Ausbildung zur Diakonin gemacht. Nur ausüben darf sie das Amt bislang noch nicht. Viel Zeit hat Hannelore Illchmann nicht. Sie muss gleich los, zu ihrer selbstgewählten Freizeitbeschäftigung: Menschen zur Seite stehen, die sterben. Illchmann wird wieder Todkranken zuhören, sie in den Arm nehmen, ein Bein oder einen Arm massieren, wenn die Patienten es wollen. Eine liebevolle, körperliche Berührung kann wohltun in all dem Schmerz. Nur eines wird Hannelore Illchmann im Hospiz am Engelberg in Wangen im Allgäu nicht tun, selbst wenn jemand sie darum bitten würde: die Krankensalbung spenden. Sie darf es nicht. Noch nicht. Papst Franziskus hat das Diakonat der Frau vor einigen Tagen zumindest für denkbar erklärt. Er hat damit eine Debatte zurückgeholt, die Johannes Paul II. 1994 für beendet erklärt hatte. Und jetzt diese mögliche Wende. Hannelore Illchmann hat im Fernsehen davon erfahren. ""Schön so was"", sagt sie. Illchman ist, wenn man so will, Diakonin in Wartestellung. Sie tut Dinge, die auch ein männlicher Diakon tun würde - sie hält Wortgottesdienste, bei denen die Kommunion ausgeteilt wird. Sie organisiert Pilgerfahrten, kümmert sich um die Kranken. Nur hat sie kein Weihamt inne. Und weil das Kirchenrecht ist, wie es ist, bedeutet das, dass sie oft die letzten Schritte nicht mitgehen darf. Sie darf nicht den Menschen beerdigen, den sie im Hospiz umsorgt hat. Sie darf auch keine Ehe schließen. Und das, findet Hannelore Illchmann, dürfe nicht sein. Es gebe manchmal Situationen, in denen eine Frau einer Frau beistehen müsse, im Hospiz, im Frauenhaus. ""Es gibt nun mal Frauen, die sich in dieser Lebenslage nicht von einem Mann berühren oder beraten lassen wollen."" Wobei es ihr nicht nur um sich und ihre Arbeit geht - Ilchmann ist auch in Sorge um ihre Kirche. ""Eine Kirche, die sich jahrhundertelang so abweisend Frauen gegenüber verhält, ist in unserem Kulturkreis nicht mehr glaubwürdig."" Seit ihrer Studienzeit in den späten Sechzigerjahren verspüre sie, sagt Illchmann, ""die Berufung"" zu diesem kirchlichen Amt, das es nicht geben soll. Ein Umstand, der feministische Theologinnen seit Jahrzehnten empört. Schließlich hatten auch Phöbe, Lydia und andere Frauen der Urkirche nachweislich nicht nur karitative Aufgaben übernommen, sondern waren auch in der Verkündigung tätig. Deshalb hat Illchmann sich mit dem auf theologisch so wackeligen Beinen stehenden ""Nein"" ihrer Kirche nie abgefunden. Schon als sie noch als Grundschullehrerin arbeitete, begann sie, in einem Fernkurs Theologie und Liturgie zu studieren. Als 1997 das Netzwerk ""Diakonat der Frau"" gegründet wurde, war sie eines der ersten Mitglieder. Das Netzwerk entwickelte bald einen dreijährigen Ausbildungskurs, die Ausbildung zur Diakonin. Hannelore Illchmann nahm daran teil. Eine Ausbildung zu einem verbotenen Beruf - das kommt in der katholischen Kirche dem Akt der Rebellion ziemlich nahe. 23 Frauen haben sich bislang bundesweit in Liturgie, Verkündigung, Diakonie unterrichten lassen. Sie stehen als Diakoninnen bereit - und warten nur darauf, gerufen zu werden. 71 Jahre alt ist Hannelore Illchmann mittlerweile. So lange durchhalten kann nur jemand, der wirklich überzeugt ist von dem, was ihn antreibt. Die Gemeinden, in denen sie gearbeitet hat, hätten ihr Kraft gegeben, sagt Illchmann. Ein Pfarrgemeinderat schrieb vor zehn Jahren dem zuständigen Ortsbischof Gebhard Fürst in Rottenburg und bat, Illchmann zu erlauben, dass sie Menschen, die sie beim Sterben begleitet hat, auch beerdigen darf. Fürst habe damals abgelehnt - mit der Begründung, das könne er nicht im Alleingang entscheiden. Mittlerweile aber gebe es eine Frau aus ihrem Kurs, die eine solche Beauftragung habe, sagt Illchmann. Manchmal geht in dieser Kirche doch mehr, als man denkt.",Katholische Frauen setzen ihre Hoffnung auf Papst Franziskus. Zu ihnen gehört auch Hannelore Illchmann aus dem Allgäu.,politik,https://www.sueddeutsche.de/politik/kirche-diakonin-in-wartestellung-1.2996468,Diakonin in Wartestellung,00/05/2016,Diakonin in Wartestellung,"Die Geschichte von Hannelore Illchmann, die Diakonin werden will, aber es aufgrund von kirchlichen Regeln nicht darf.","Diakonin, Kirche, Frauen, Ausbildung, Theologie, Verkündigung, Liturgie, Krankenhaus, Hospiz, Engelberg","Die Geschichte von Hannelore Illchmann - eine Frau, die Diakonin werden will, aber aufgrund von kirchlichen Regeln nicht darf. Einblick in eine kontroverse Debatte über Frauen und Kirche. #Diakonin #Frauen #Kirche #Kontroverse" 318,"Als Abdalaziz Alhamza an diesem Abend auf die Bühne im großen Ballsaal des Waldorf-Astoria in New York steigt, erlebt er das wie einen kleinen Sieg. Zumindest an einer Front. ""Der Preis schenkt uns Aufmerksamkeit"", sagt er hinterher. Aufmerksamkeit, die er und seine Leute dringend brauchen. Auf Alhamza sind in diesem Moment mehrere Kameras sowie die Augen aller Medienmacher und Journalisten im Saal gerichtet, die stehend Beifall klatschen, als er mit einer syrischen Flagge über den Schultern ans Rednerpult tritt, um den Preis für Pressefreiheit des Committee to Protect Journalists (CPJ) entgegenzunehmen. Raqqa Die Stadt im Norden Syriens gilt als Zentrale des IS. Ursprünglich hatte Raqqa eine halbe Million Einwohner. Heute sind es etwa 400 000, von denen viele kaum noch wagen, das Haus zu verlassen. Nach den Anschlägen von Paris fliegen Frankreich und Russland Angriffe auf Ziele in und um Raqqa. Auch Assad bombardiert die Stadt, während die Straßen vom IS kontrolliert werden. Der 24-jährige Alhamza gehört zu der syrischen Aktivistengruppe ""Raqqa is being slaughtered silently"" (RBSS), die in diesem Jahr vom CPJ ausgezeichnet wird. Übersetzen lässt sich der Name mit ""Raqqa wird gerade leise abgeschlachtet"" - die englische Formulierung betont die Gegenwärtigkeit des Mordens. Auch an diesem Abend in New York, an dem Vertreter von Nachrichtenagenturen, Fernsehsendern, Zeitungen und Online-Medien Alhamza und seinen Kollegen applaudieren, geht das Schlachten in Syrien weiter. Und das ist die andere Front, an der Alhamza streitet, in der Hoffnung auf Frieden für sein Land: ""Wir werden Waffen mit Gedanken besiegen."" Seit Gründung der Kampagne im April 2014 setzt sich RBSS nicht nur dafür ein, dass westliche Medien Informationen aus Raqqa erhalten, sondern auch für die Aufklärung der dortigen Bevölkerung. Zwei Fronten, eine nach innen, die andere nach außen, in diesem ohnehin frontenreichen Krieg, der Raqqa zum Ziel der jüngsten Bombenangriffe aus Russland und Paris gemacht hat. RBSS will das Ausland ebenso erreichen wie die Menschen in Raqqa, doch die Bedingungen für ihre Arbeit sind mehr als schwierig. ""Es gibt keine Zuflucht für diese Menschen"" Die rund zwei Dutzend Mitglieder von RBSS sind keine ausgebildeten Journalisten, sondern engagierte Bewohner von Raqqa. Sie sind die letzten, die aus jener Stadt berichten, die der sogenannte Islamische Staat (IS) zu seiner Hauptstadt ernannt hat. Die RBSS-Informanten in der Stadt liefern anonym Nachrichten und Bilder, die auch große Medienhäuser weltweit als Quelle für ihre Berichterstattung nutzen. Die New York Times zitiert RBSS als eine der wenigen verlässlichen Quellen aus IS-Gebiet. Überprüfbar sind Informationen aus Syrien längst nicht mehr. Auch der IS verbreitet Propaganda über das Internet. Neben RBSS hat zudem die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte, die von Großbritannien aus arbeitet, ein Netz aus Informanten in Syrien. Westliche Journalisten waren schon lange nicht mehr in Raqqa. Zu gefährlich wäre der Einsatz in der IS-Hochburg. Insgesamt wurden in Syrien seit 2011 nach CPJ-Informationen bislang 86 Journalisten getötet, 48 davon offenbar durch Assads Regierungstruppen. Die Aktivisten von RBSS arbeiten unter Lebensgefahr, betont auch Laudator David Remnick, bevor er Alhamza den Preis überreicht: ""Es gibt keine Zuflucht für diese Menschen, ihr Zuhause ist die absolute Hölle."" Abdalaziz Alhamza hat RBSS mitgegründet, inzwischen lebt er in Deutschland. Er ist eines von vier Mitgliedern der Gruppe, die außerhalb Syriens operieren, sie erhalten von den anderen via Internet Informationen und Bilder aus der Stadt. Auch am Abend der Preisverleihung hat Alhamza ständig das Handy in der Hand, immer wieder leuchten auf dem Display eingehende Benachrichtigungen auf. Das Smartphone ist für die RBSS-Aktivisten das wichtigste Instrument, um die Verbrechen in Syrien zu dokumentieren - in der Hoffnung, dass die Medien im Westen die Menschen dort nicht vergessen. ""Wir lieben unser Zuhause und haben Ziele und träumen davon, eine Familie zu haben und glücklich zu leben. Erst die Situation in unserem Heimatland zwang uns, zu Berichterstattern zu werden"", sagt Alhamza in seiner Dankesrede. Er befürchte, dass seine Stadt zermalmt werde zwischen dem verbrecherischen Assad-Regime und den Grausamkeiten des IS. Aktivisten getötet, Sympathisanten verhaftet RBSS gründete sich ursprünglich, um gegen Machthaber Baschar al-Assad zu protestieren. Als der IS immer stärker wurde, richtete sich der Kampf auch gegen die Propaganda der Dschihadis - und die Arbeit wurde sehr viel gefährlicher. Der IS betrachtet die Aktivisten als seine direkten Feinde und hat ein Kopfgeld auf sie ausgelobt. Alhamza berichtet, dass täglich Hackerangriffe auf die RBSS-Webseite stattfinden, zwei ihrer Mitglieder wurden in den vergangenen Monaten von IS-Kämpfern gefangen genommen und getötet, weil bei ihnen Videomaterial mit dem RBSS-Logo gefunden wurde. Mehrere Zivilisten wurden verhaftet, bloß weil sie bei einem Beitrag von RBSS auf ""Gefällt mir"" geklickt hatten.",Eine Gruppe syrischer Aktivisten dokumentiert das Leben in der IS-Zentrale - obwohl Kopfgeld auf sie ausgesetzt ist. Der Westen soll die Menschen in ihrer Heimatstadt nicht vergessen.,politik,https://www.sueddeutsche.de/politik/cpj-preis-fuer-pressefreiheit-die-letzten-berichterstatter-aus-raqqa-1.2755866,RBSS - Die letzten Berichterstatter aus Raqqa,00/11/2015,Syrien: Die Arbeit der Aktivistengruppe RBSS,RBSS-Aktivisten setzen sich für Pressefreiheit und Aufklärung in Raqqa ein. Hier mehr über die Arbeit der Gruppe erfahren.,"Syrien, Aktivistengruppe, RBSS, Pressefreiheit, Aufklärung, Raqqa, IS, Journalismus, CPJ, Menschenrechte, Assad",Pressefreiheit und Aufklärung in Raqqa – Wie die Aktivistengruppe RBSS den Journalismus in Syrien aufrecht erhält #Syrien #RBSS #Pressefreiheit #Journalismus 319,"Der Grünen-Politiker Jürgen Trittin ist bei einem Theaterprojekt zur Anti-Atom-Bewegung am Mittwochabend in Hannover mit einer Torte beworfen worden. Trittin blieb unverletzt, teilte die Polizei mit. Wurde während einer Podiumsdiskussion von einem maskierten Unbekannten mit weißer Farbe überschüttet: Jürgen Trittin. Nach dem ganz in weiß gekleideten und maskierten Täter werde gefahndet. Der maskierte Unbekannte schleuderte eine mit heller Farbe gefüllten Torte auf Trittin. Ob es sich um einen Mann oder eine Frau handelt, war zunächst nicht klar. Trittin hatte sich an einer ansonsten friedlichen Podiumsdiskussion beteiligt, als es gegen 19.20 Uhr zu dem Vorfall kam. Mit dem zehntägigen Projekt ""Freie Republik Wendland"" will das Schauspiel Hannover an die gleichnamige Protestaktion aus dem Jahr 1980 bei Gorleben erinnern. Dazu wurde ein Hüttendorf aus Holz, Pappe und Stroh errichtet. Dabei soll vor allem der Austausch zwischen der Jugend und der Generation der Gorleben-Gegner im Vordergrund stehen. Die Polizei Hannover ermittelt nach dem Vorfall wegen versuchter Körperverletzung und sucht Zeugen, die Hinweise zu dem mit einem weißen Overall bekleideten Täter im Alter zwischen 17 und 25 Jahren geben können. Nach dem Anschlag hatte Trittins Diskussionspartnerin, die selbst ernannte Vollzeitaktivistin Hanna Poddig, es abgelehnt, sich von der Attacke zu distanzieren. Der Grünen-Politiker brach die Diskussion daraufhin ab und verließ unverletzt, aber beschmiert die Bühne. ""Körperliche Gewalt kann keine Basis einer Diskussion sein und ich kann mit niemandem diskutieren, der körperliche Gewalt gegen mich gut findet"", sagte Trittin vor seinem Abgang.",Die Polizei fahndet nach einer ganz in Weiß gekleideten Person - sie hat den Grünen-Fraktionschef Jürgen Trittin mit einer farbgefüllten Torte beworfen.,politik,https://www.sueddeutsche.de/politik/attacke-auf-gruenen-politiker-torte-trifft-trittin-1.1003702,Attacke auf Grünen-Politiker - Torte trifft Trittin,00/09/2010,Trittin von Torte getroffen,Grünen-Politiker Jürgen Trittin bei Theaterprojekt mit Torte beworfen. Hintergrundinfos zum Vorfall.,"Torte, Jürgen Trittin, Theaterprojekt, Anti-Atom-Bewegung, Podiumsdiskussion, Polizei Hannover, Gorleben, Vollzeitaktivistin, körperliche Gewalt, Schauspiel Hannover",Grünen-Politiker Jürgen Trittin wirs bei Theaterprojekt zur Anti-Atom-Bewegung von Torte getroffen. Die Polizei fahndet nach dem Werfer. Mehr Hintergrundinfos hier. #JürgenTrittin #Theaterprojekt #AntiAtomBewegung #Torte #Diskussionsabbruch 320,"Für die Sicherheitsbehörden lag die Sensation in der Luft, ein politischer Coup zeichnete sich ab: Der abgesetzte katalanische Regionalpräsident Carles Puigdemont ist auf geheimem Wege aus dem Brüsseler Exil in einen Madrider Vorort gekommen und gibt einem Fernsehsender ein Interview. Dies hatte ein Spaziergänger aufgeregt einer Polizeistation gemeldet. Sofort rückten sechs Polizisten - zwei Frauen und vier Männer - aus, um den steckbrieflich gesuchten ""Rebellen"", der gegen die spanische Verfassung verstoßen hat, dingfest zu machen. Als die Polizisten im Vergnügungspark der Gemeinde Torrejón De Ardoz zehn Kilometer östlich von Madrid eintrafen, erblickten sie rasch Puigdemont. Er schwenkte provokativ eine Estelada, die Fahne der katalanischen Unabhängigkeitsbewegung, während er gefilmt wurde. Attraktionen des Parks sind Nachbildungen von Sehenswürdigkeiten, darunter der Eiffelturm und die Tower Bridge. Puigdemont stand vor dem Brüsseler Atomium und machte keine Anstalten, vor den Polizisten zu fliehen, die die Handschellen bereits ausgepackt hatten. Doch dann merkten diese sehr rasch, dass es gar nicht der echte Puigdemont war. Vielmehr wies sich der Mann als der bekannte Fernsehsatiriker Joaquín Reyes aus, der immer wieder in die Rollen von Politikern schlüpft. Zuletzt hatte er sich den Regierungschef Mariano Rajoy, Puigdemonts schärfsten Widersacher, vorgenommen. Über Puigdemonts Haus in Waterloo gab es schon reichlich satirische Kommentare Der Privatsender La Sexta drehte einen satirischen Sketch mit Puigdemont alias Reyes, in dem dieser auch rhythmisch zur katalanischen Hymne herumhüpft. Die Sendung wird am Montag ausgestrahlt. Der echte Puigdemont hingegen residiert weiterhin gemeinsam mit vier anderen Verfechtern der Abspaltung Kataloniens in einem angemieteten Haus im Brüsseler Vorwort Waterloo, was bereits der Anlass vieler satirischer Kommentare war. Nach wie vor hält er an dem Anspruch fest, sein eigener Nachfolger zu werden. Seine Absetzung als Regionalpräsident durch die Zentralregierung unter Rajoy Ende Oktober sei ein Rechtsbruch gewesen. Sein Anspruch blockiert indes die Regierungsbildung in Barcelona nach den vorgezogenen Regionalwahlen im Dezember, bei denen die Sezessionisten ihre knappe Mehrheit der Sitze verteidigt, allerdings nur 47 Prozent der Stimmen bekommen hatten. Das liberalkonservative Bündnis ""Gemeinsam für Katalonien"" (JxCat) hält an Puigdemont fest, während die zweite große Fraktion der Sezessionisten, die Linksrepublikaner, eine andere Lösung suchen. Gelingt in den nächsten drei Wochen keine Regierungsbildung, stehen erneut Wahlen in Katalonien an. Puigdemont ist für einen Großteil der spanischen Öffentlichkeit eine Hassfigur geworden, die Emotionen über ihn wurden auch im Karneval aufgespießt. So löste in der andalusischen Hafenstadt Cádiz ein Sketch mit Gesang eine Debatte über die Grenzen der Satire aus, die bis heute anhält. In dem Sketch werden mehrere Todeskandidaten, die als Puigdemont geschminkt sind, von furchterregenden Henkern in den Pranger gesteckt. Doch vor der Exekution bekommen die Delinquenten nicht die Augen verbunden, vielmehr wird die spanische Nationalfahne über sie ausgebreitet. Dies veranlasste konservative Regionalpolitiker, den Karnevalisten die Herabsetzung eines Staatssymbols vorzuwerfen.",Spaziergänger sichten den Ex-Präsidenten Kataloniens. Doch der vermeintliche Puigdemont entpuppt sich als Satiriker.,politik,https://www.sueddeutsche.de/politik/spanien-grosseinsatz-im-vergnuegungspark-1.3880164,Großeinsatz im Vergnügungspark,00/02/2018,Puigdemont-Satire: Skandalöser Fernseh-Interview-Coup!,Satiriker Joaquín Reyes gibt sich als Puigdemont aus - während Kataloniens Regierungsbildung stockt. Karnevals-Sketch sorgt für Empörung.,"Puigdemont, Katalonien, Satire, Regierungsbildung, Karneval, Fernsehinterview, Joaquín Reyes, Regionalpräsident, Sezessionisten, politischer Coup",Skandalöser Coup! Satiriker Joaquín Reyes gibt sich als Puigdemont aus - während Kataloniens Regierungsbildung stockt. Karnevals-Sketch sorgt für Empörung. #Puigdemont #Katalonien #Satire #Regierungsbildung #Karneval 321,"Die Kippa ist bekannt als Kopfbedeckung des frommen jüdischen Mannes, doch bisweilen dient sie zugleich für Bekenntnisse ganz anderer Art. Es gibt Modelle mit allen erdenklichen Verzierungen von Fußballrauten bis zum militärischen Tarnmuster, und neuerdings gibt es auch welche, auf denen ""Hillary"" steht oder ""Donald Trump 2016"". Denn wenn Wahlkampf herrscht beim großen Verbündeten in den USA, dann lässt das auch in Israel keinen kalt. Und ebenso gilt umgekehrt, dass niemand Israel aus den Augen verlieren darf, der in den USA gewinnen will. Die stets betonte besondere Beziehung zwischen den beiden Ländern spiegelt sich also auch in diesem Präsidentschaftswahlkampf deutlich - auf verschiedenen Ebenen, und stets mit großer Intensität. In Israel werden US-Wahlen vor allem unter der üblichen Frage betrachtet, wer wohl von den beiden Präsidentschaftskandidaten eher den Interessen des jüdischen Staates dienen wird. In Meinungsumfragen liegt dabei Trump stets vorn. Der hatte zwar zunächst einen Fehlstart hingelegt und die Israelis mit der Ankündigung irritiert, dass die amerikanischen Verbündeten künftig mit erheblich weniger Militärhilfe auskommen müssten. Doch dann hat er das Blatt schnell gewendet und unter anderem versprochen, dass er als Präsident die US-Botschaft von Tel Aviv nach Jerusalem verlegen würde. Eine solche Ankündigung wärmt vielen in Israel das Herz, denn bislang ist der Anspruch auf Jerusalem als ""ungeteilte Hauptstadt"" international nicht anerkannt, weshalb die Botschaften in Tel Aviv ansässig sind. Vor allem aber hat Trump durch Hetztiraden gegen das Atomabkommen mit Iran gepunktet. Verstiegen hat er sich dabei zu der Aussage, dass Israel die Zerstörung drohe, falls er nicht zum Präsidenten gewählt werde. Als Retter des jüdischen Staats will er das Iran-Abkommen sogleich wieder einkassieren. Clinton hat es als Befürworterin des in Israel höchst unpopulären Atomabkommens dagegen nicht leicht. Von ihr wird überdies auch in Sachen Friedensprozess eine Fortsetzung der Politik von Amtsinhaber Barack Obama erwartet - und der hat sich vor allem in rechten Kreisen unbeliebt gemacht, indem er Israel immer wieder wegen der Siedlungspolitik attackierte. Für Clinton spricht in Israel allein, dass sie die Berechenbarere von beiden ist. In den Jerusalemer Regierungsbüros jedenfalls wird man derzeit mit großem Wohlgefallen beobachten, wie sich die US-Kandidaten mit Solidaritätsadressen in Richtung Israel zu überbieten versuchen. Clinton und Trump haben dabei jedoch weniger Jerusalem, sondern mehr die jüdischen Spender und die jüdischen Wähler in den USA im Blick. Die machen zwar nur zwei Prozent des gesamten Wahlvolkes aus, sind aber besonders in einigen Schlüsselstaaten wie Florida, Ohio oder Pennsylvania überproportional vertreten. Traditionell neigen die amerikanischen Juden eher den Demokraten zu. Trump aber baut darauf, dass die alte Verbundenheit bröckelt. Schließlich konnte Obama noch bei seinem ersten Wahlsieg 2008 überzeugende 78 Prozent der jüdischen Stimmen gewinnen. 2012 waren es nur noch 69 Prozent. Kräftig Wahlkampf machen Trumps Leute in diesem Sinne sogar in Israel selbst. Hier geht es zwar nur um die Stimmen von schätzungsweise 200 000 Wählern mit doppelter Staatsbürgerschaft. Aber die werden heftig umworben von den ""Republicans Abroad"", die mittlerweile mehrere Wahlkampfbüros in Israel eröffnet haben. Insgesamt rechnet sich das Trump-Lager in Israel einen Stimmenanteil von mehr als 70 Prozent aus. Speziell im Blick haben die Anhänger des Milliardärs dabei die jüdischen Siedlungen im Westjordanland, wo sich Zehntausende US-Bürger niedergelassen haben. Auffällig zurückhaltend ist einer, der sonst nicht zu den Leisetretern zählt: Israel Premier Netanjahu Das Auffälligste in diesem ganzen Wahlkampfgetöse ist allerdings, dass einer ganz still ist, der sonst gewiss nicht zu den Leisetretern zählt: Benjamin Netanjahu, der israelische Premierminister, hat allein kurz zu Protokoll gegeben, dass sowohl Clinton als auch Trump gut wären für Israel. ""Es ist egal, wer von beiden gewählt wird"", sagte er, ""die Unterstützung für Israel wird stark sein."" Ganz anders als noch im Wahlkampf 2012, als er eindeutig seine Präferenz für den Republikaner-Kandidaten Mitt Romney erkennen ließ, bemüht er sich nun demonstrativ um Äquidistanz. Als er unlängst zur UN-Generalversammlung in New York weilte, stimmte er einem Treffen mit Trump erst zu, als auch eine Verabredung mit Clinton sicher war. Insgeheim dürfte er zwar trotzdem dem Republikaner zuneigen, zumal Trump genau wie Israels Regierungschef selbst durch die Geldtöpfe des Kasino-Magnaten Sheldon Adelson gefördert wird. Doch diesmal will sich Netanjahu offenbar hüten, auf den falschen Kandidaten zu setzen. Schließlich soll die Zusammenarbeit in den nächsten Jahren auf jeden Fall besser werden als mit Obama.","Berechenbare Clinton, eisenharter Trump: Der US-Wahlkampf ist in Israel großes Thema - beide Kandidaten wollen auch hier Stimmen holen.",politik,https://www.sueddeutsche.de/politik/israel-dieses-jahr-in-jerusalem-1.3224903,Dieses Jahr in Jerusalem,00/10/2016,Kippa als modisches Statement,Kippa als Wahlkampfaccessoire bei US-Präsidentschaftskandidaten. US-Wahlkampf in Israel.,"Kippa, Wahlkampf, US-Präsidentschaftskandidaten, Israel, Jerusalem, Atomabkommen, Clinton, Trump, Demokraten, Republikaner",Kippa als modisches Statement und Wahlkampfaccessoire bei US-Präsidentschaftskandidaten. Trump vs. Clinton in in Sachen Israel und Atomabkommen. #Kippa #Wahlkampf #USWahlen #Israel #Clinton #Trump 322,"Es genügen die Nachrichten der vergangenen fünf oder sechs Tage. Rund um die Provinzstadt Bunia im Nordosten der Demokratischen Republik Kongo haben Armeeangehörige eine Meuterei angezettelt und greifen nicht nur ihre Vorgesetzten, sondern auch Blauhelm-Soldaten der Vereinten Nationen an. Weitere 800 bis 1500 EU-Soldaten sollen die Wahlen im Kongo absichern. Im selben Landstrich hält eine Miliz 8000 Zivilisten als Geiseln, um sie als lebende Schutzschilde gegen Angreifer einzusetzen. In der Katanga-Provinz wüten so genannte Mai-Mai-Rebellen und zerstören ungehindert eine Ortschaft nach der anderen. Und im Kahuzi-Biega-Nationalpark, einem der letzten Refugien der Tieflandgorillas, kämpfen kongolesische Soldaten gegen Hutu-Völkermörder aus Ruanda, die sich dort seit einigen Jahren verschanzt halten. Ganz zu schweigen von all den anderen Rebellengruppen und Mörderbanden, die in den vergangenen fünf, sechs Tagen nicht von sich reden machten und trotzdem marodieren, und ganz zu schweigen von der alltäglichen Gewalt. Dutzende Frauen und Kinder werden täglich vergewaltigt und teilweise schwer verstümmelt, allein im Ostkongo gibt es jetzt schon mehr als 40000 Opfer. Von Frieden im Kongo, wie er seit dem Jahr 2002 zumindest auf dem Papier steht, kann also keine Rede sein, ja nicht einmal von einem Friedensprozess. Dennoch soll dieser nun nach dem Willen der Internationalen Gemeinschaft abgeschlossen werden, und zwar durch Wahlen. Der erste freie und demokratische Urnengang seit 46 Jahren Am 18. Juni, so sieht es der aktuelle Zeitplan vor, sollen die Kongolesen über den Präsidenten und das Parlament abstimmen dürfen. Das wäre der erste freie und demokratische Urnengang seit 46 Jahren, genauer gesagt seit dem 25.Mai 1960. Natürlich sehnen sich die Menschen nach einer solchen Wahl, zumindest diejenigen, die seit Jahren unter dem verheerendsten Krieg der Gegenwart leiden. Egal, ob man sich in der Hauptstadt Kinshasa mit Leuten unterhält, in der Dschungelmetropole Kisangani oder in den Grenzstädten Goma oder Bukavu - überall fordern die Menschen eine Abstimmung. Lasst uns endlich wählen, heißt es allenthalben, dann wird alles gut, dann ist der Krieg vorbei, dann werden wir nicht mehr von diesen Verbrechern gequält. So als ob man mit dem Fetisch Wahl all die bösen Geister aus dem zentralafrikanischen Riesenreich vertreiben könnte. Das Fatale aber ist, dass diese Abstimmung die Situation im Kongo höchstwahrscheinlich verschlimmern wird. Derzeit ist durch den Friedensvertrag von 2002 nämlich ein ziemlich gewaltbereites Horrorkabinett an der Macht.","17.000 UN-Soldaten sind bereits im Kongo stationiert, doch gegen die täglichen Gewaltausbrüche sind sie machtlos.",politik,https://www.sueddeutsche.de/politik/militaereinsatz-im-kongo-willkommen-im-land-der-moerderbanden-1.918416,Militäreinsatz im Kongo - Willkommen im Land der Mörderbanden,00/05/2010,Kongo-Wahlen: Hoffnung oder Gefahr?,Kongo wählt zum ersten Mal seit 46 Jahren. Wird die Wahl Frieden bringen oder die Gewalt verschlimmern?,"Kongo, Wahlen, Gewalt, Rebellen, Miliz, Mai-Mai, Tieflandgorillas, Frieden, Demokratie, International",#Kongo-Wahlen: Wird die erste freie Abstimmung seit 46 Jahren Frieden bringen oder die Gewalt verschlimmern? #Kongo #Wahlen #Gewalt #Demokratie #International 323,"Türkisches Gericht erlässt Haftbefehl gegen Erdoğan-Gegner Ein türkisches Gericht hat Haftbefehl gegen den politischen Widersacher von Staatspräsident Recep Tayyip Erdoğan, Fethullah Gülen, erlassen. Das Gericht in Istanbul habe einem entsprechenden Antrag der Staatsanwaltschaft am Freitagabend stattgegeben, meldete die staatsnahe Nachrichtenagentur Anadolu. Die Anklage beschuldige die ""Hismet""-Bewegung des in den USA lebenden regierungskritischen islamischen Predigers Gülen, eine ""kriminelle Vereinigung"" zu sein. Erdoğan wirft seinem einstigen Verbündeten Gülen vor, parallele Staatsstrukturen besonders bei der Polizei und Justiz in der Türkei geschaffen zu haben, um ihn zu stürzen. Erdoğan geht außerdem davon aus, dass Gülen Korruptionsvorwürfe gegen sein Umfeld lanciert hat, die die Regierung vor einem Jahr in schwere Bedrängnis brachten. Damals war Erdoğan Ministerpräsident. Festgenommener Chefredakteur kommt frei Sechs Tage nach der Festnahme des Chefredakteurs der mit Gülen verbundenen Zeitung Zaman, Ekrem Dumanli, verfügte ein Gericht in Istanbul nun über dessen Freilassung. Dumanli gehöre zu acht Verdächtigen, die am Freitag freigelassen worden seien, berichtete der staatliche Sender TRT. Sie dürften aber das Land nicht verlassen und blieben unter Beobachtung. Gegen vier Festgenommene habe das Gericht Haftbefehl erlassen. Darunter sei der Chef des Gülen-nahen Medienkonzerns Samanyolu, Hidayet Karaca. Am Sonntag waren insgesamt 28 Journalisten und andere angebliche Regierungsgegner festgenommen worden. Nach Angaben der Nachrichtenagentur Dogan wirft die Staatsanwaltschaft Dumanli Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung vor. Erdoğan hat sich gegen die EU-Kritik an den Festnahmen verwahrt.","Ein Gericht in Istanbul hat Haftbefehl gegen Fethullah Gülen, Widersacher von Präsident Erdoğan, erlassen. Der Vorwurf: Der regierungskritische islamische Prediger soll parallele Staatsstrukturen geschaffen haben.",politik,https://www.sueddeutsche.de/politik/erdogan-gegner-tuerkisches-gericht-erlaesst-haftbefehl-gegen-guelen-1.2276355,Gericht erlässt Haftbefehl gegen Erdoğan-Gegner,00/12/2014,Erdoğan-Gegner verhaftet,Türkisches Gericht erlässt Haftbefehl gegen politischen Widersacher Gülen.,"Türkei, Erdoğan, Gülen, Haftbefehl, politischer Widersacher, Kriminelle Vereinigung, Chefredakteur, Festnahme, Regierungsgegner, Terrorismus",Haftbefehl gegen politischen Widersacher Gülen erlassen - Türkei setzt Kampf gegen Regierungsgegner fort #Erdoğan #Türkei #Gülen 324,"Nun hat Donald Trump seine ersten Dekrete zur Handelspolitik unterschrieben, garniert mit starken Worten gegen jene ausländischen Unternehmen und Staaten, die für das amerikanische Handelsdefizit von einer halben Billion Dollar jährlich verantwortlich sein sollen. Die dazu beitrügen, dass Amerika viel mehr importiert als exportiert. Natürlich ist keine Rede davon, dass das Problem vorrangig in den USA zu suchen ist und viel mit der mangelnden Wettbewerbsfähigkeit alter Industrien zu tun hat. Stattdessen gefällt sich der Präsident in Halbwahrheiten, Beschuldigungen und Drohungen. Noch ist alles unverbindlich, zunächst soll nur geprüft werden, wer und was Amerika wie sehr schadet. Dennoch haben insbesondere die deutsche und die chinesische Regierung sofort reagiert. Es gibt Kritiker vor allem aus der Unternehmenswelt, die das für unklug halten. Man sollte den ungestümen Mann im Weißen Haus nicht unnötig provozieren, sagen sie, und lieber geschmeidig agieren, ihn womöglich bewusst umschmeicheln. Aber das wäre die genau falsche Reaktion. Analysiert man die Äußerungen Trumps und seiner Berater über viele Monate, erkennt man ein klares Muster: Diese Menschen glauben nicht an eine offene Welt, an Wirtschaftsaustausch und Arbeitsteilung. Sie wollen Amerika wieder ""great"" machen nicht in Eigenarbeit, sondern durch brachiale Diskriminierung anderer. Wenn jetzt von einer ""neuen Weltordnung"" die Rede ist, dann wären Kampfmaßnahmen im Handelsbereich die Stahlstreben dieser neuen Ordnung. Hier tastet sich einer nicht vorsichtig vor, hier setzt einer einen Plan um, Schritt für Schritt. Am Ende verlieren nicht nur die USA, es verlieren alle Es hilft deshalb auch nichts, jetzt darauf zu vertrauen, dass dieser Unsinn sich bald selbst entlarvt. Wer wie Trump beim Schutz der Umwelt soeben gegen jede Rationalität und den Rat vieler Experten, ja selbst gegen Empfehlungen der Wirtschaft unbeirrt die Rolle rückwärts eingeleitet hat, der wird sich auch beim Welthandel nicht von den Studien der anerkanntesten Experten beeindrucken lassen. Auch wenn man erwarten darf, dass ein protektionistisches Amerika sich selbst am meisten schadet, wäre es falsch, jetzt stillzuhalten. Am Ende verlieren nicht nur die USA, es verlieren alle. Wer das verhindern will, muss den Aggressor mit Abschreckungsszenarien konfrontieren. Nur dann besteht überhaupt die Chance, ihn vielleicht noch von seinem Vorhaben abzubringen. Trump muss wissen: Wenn Amerika protektionistische Maßnahmen ergreift, werden Deutschland, die EU, China und andere Gegenmaßnahmen ergreifen, sofort, knallhart und kompromisslos. Dabei geht es dann um direkte Konsequenzen, Gegenzölle, Strafmaßnahmen, aber auch um öffentlichkeitswirksame Klagen vor der Welthandelsorganisation WTO. Zumal Europa und China das Privileg haben, stark genug zu sein für einen solchen Kurs. Das gilt übrigens auch für Deutschland, das sich politisch gerne klein macht, wirtschaftlich aber eine Großmacht ist, die sich Selbstbewusstsein leisten kann.","Der US-Präsident will die Handelspartner in die Knie zwingen, damit Amerikas Wirtschaft wächst. Deutschland, die EU und China dürfen sich das nicht gefallen lassen. Sonst verlieren nicht nur die USA.",politik,https://www.sueddeutsche.de/politik/us-handelspolitik-trump-muss-konsequenzen-spueren-sofort-knallhart-und-kompromisslos-1.3446895,US-Handelspolitik - Trump muss Konsequenzen spüren,00/04/2017,Trump's Handelspolitik: Gefahr für alle?,Trump unterzeichnete erste Handelsdekrete. Wie gefährlich wird es für den Welthandel? Lesen Sie mehr.,"Handelspolitik, Trump, USA, Protektionismus, Welthandel, Experten, WTO, EU, China, Gegenmaßnahmen",Die Handelspolitik von Trump könnte für den Welthandel gefährlich werden. Was bedeutet das für uns alle? #Handelspolitik #Trump #Welthandel 325,"In der Bettencourt-Affäre geht es unter anderem um den Verdacht, dass der ehemalige französische Staatspräsident Nicolas Sarkozy seinen erfolgreichen Wahlkampf 2007 mit illegalen Bargeldspenden aus dem Milliardenvermögen der Bettencourt-Familie finanziert haben könnte. Gegen den ehemaligen französischen Präsidenten Nicolas Sarkozy wird kein Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts der illegalen Wahlkampffinanzierung eingeleitet. Sarkozy sei als Zeuge mit Rechtsbeistand eingestuft worden, teilten sein Anwalt Thierry Herzog und die Staatsanwaltschaft in Bordeaux mit. Zuvor war der Ex-Präsident rund zwölf Stunden lang von einem Untersuchungsrichter im Justizpalast der südwestfranzösischen Stadt vernommen worden. Der Zeuge im Rechtsbeistand entspricht in Frankreich einem ""verdächtigen Zeugen"" - einem Zwischenstatus zwischen Beschuldigtem und Zeugen. Es liegen zwar Indizien für die Beteiligung an einer Straftat vor, sie reichen aber nicht für ein Anklageverfahren aus. Die Ermittler in Bordeaux untersuchen seit Monaten die dubiosen Finanzströme im Imperium der 90-jährigen L'Oréal-Milliardärin Liliane Bettencourt, die seit 2006 an fortschreitender Demenz leidet und im Oktober 2011 deshalb entmündigt wurde. Konkret geht es um den Vorwurf, dass Bettencourt den Präsidentschaftswahlkampf Sarkozys im Jahr 2007 mit illegalen Spenden unterstützt haben soll. Geprüft werden entsprechende Zeugenaussagen sowie unter anderem zwei Bar-Abhebungen von Bettencourts Konten in Höhe von je 400.000 Euro im Februar und April 2007. Es besteht zudem der Verdacht, dass auch nach der Wahl weiteres Geld in Millionenhöhe an die französischen Konservativen floss. In Frankreich sind Parteispenden von Privatpersonen nur bis zu einer Höhe von 7500 Euro im Jahr erlaubt. Sarkozy wies bereits mehrfach alle Vorwürfe zurück. Im Zuge der Affäre waren im Juli bereits die Wohnung sowie Büros des ehemaligen Staatschefs durchsucht worden. Er ist nach Jacques Chirac erst der zweite Präsident Frankreichs, der seit 1958 von einem Untersuchungsrichter vorgeladen wurde.","Lange Zeit schützte ihn die Immunität als französischer Präsident, nun muss sich Nicolas Sarkozy doch vor einem Untersuchungsrichter zur Bettencourt-Affäre äußern. Es geht um Briefe mit Bargeld und einen womöglich illegal finanzierten Wahlkampf. Er selbst entkommt einem Anklageverfahren - vorerst.",politik,https://www.sueddeutsche.de/politik/bettencourt-spendenffaere-sarkozy-entkommt-anklageverfahren-1.1530926,Bettencourt-Spendenffäre - Sarkozy entkommt Anklageverfahren,00/11/2012,Sarkozy: Bettencourt-Spendenffäre,Kein Ermittlungsverfahren gegen Sarkozy wegen illegaler Wahlkampffinanzierung in der Bettencourt-Affäre. Erfahren Sie mehr!,"Bettencourt-Affäre, Nicolas Sarkozy, illegal, Wahlkampffinanzierung, Frankreich, Indizien, Liliane Bettencourt, Spenden, Konservative, Parteispenden",Kein Ermittlungsverfahren gegen Sarkozy in der Bettencourt-Affäre wegen illegaler Wahlkampffinanzierung. Was bedeutet das für Frankreichs Politik? #Sarkozy #BettencourtAffäre #Frankreich 326,"Ein Flugblatt mit antisemitischem Inhalt und einem Symbol, das Hakenkreuz und Davidstern verbindet, sorgt für Wirbel. Es ist auf der Homepage der Partei ""Die Linke"" in Duisburg aufgetaucht. Ein Parteisprecher sagte, die Seite sei entfernt worden und man forsche nach dem Urheber. Der Duisburger Kreisverband und die Fraktionsvorsitzenden der Linken in NRW distanzierten sich am Abend in einer Pressemitteilung von dem ""fälschlich veröffentlichten Papier"". Ein von der Duisburger Linkspartei im Internet verlinktes Logo hat in Nordrhein-Westfalen Empörung ausgelöst. Das Flugblatt mit dem Schriftzug ""Nie wieder Krieg für Israel"" zeigt ein Symbol, in dem Hakenkreuz und Davidstern miteinander verbunden sind. Wie das Flugblatt, in dem auch der Holocaust geleugnet wird, auf die Homepage gekommen sei, werde untersucht. ""Tretet der moralischen Erpressung durch den sogenannten Holocaust entgegen"", heißt es darin wörtlich. Über dem Appell prangen der Slogan ""Nie wieder Krieg für Israel!""Die Partei behalte sich auch eine Anzeige gegen unbekannt vor. Linke-Sprecher Hans-Werner Rook hält es für möglich, dass sich ein Rechter in die Partei eingeschmuggelt und das Flugblatt eingestellt hat. ""Wir sind total empört. Das ist alles rechtsradikaler Unsinn"", betonte Rook. In einer Pressemitteilung der Linken hieß es am späten Nachmittag, das Flugblatt sei ""auf der Unterseite des parteiunabhängigen Jugendverbandes 'solid' unter einem weitergehenden Link zu finden"" gewesen. Das Dokument sei vor Monaten auf dem Server der Duisburger Linken aufgetaucht. Auf die Seite, auf der unter anderem zum Boykott israelischer Produkte aufgerufen worden war, hätten mehrere Genossen Zugriff gehabt, teilte der Kreisverband Duisburg mit. Nach Angaben des Journalistenblogs Ruhrbarone ist am Mittwoch bereits eine Strafanzeige über die Polizei Bochum erstattet worden. Die Staatsanwaltschaft Duisburg hat den Eingang noch nicht bestätigen können. Der Generalsekretär der FDP-NRW, Joachim Stamp sagte: ""Die Linkspartei in Duisburg liefert selbst den besten Beweis, warum die Überwachung dieser Partei durch den Verfassungsschutz nach wie vor dringend geboten ist."" Sven Volmering von der Jungen Union NRW betonte, es sei kein Platz für dieses Gedankengut. Hier müsse eingegriffen werden. ""Antisemitismus hat keinen Platz in der Linken"", erklärte hingegen Linke-Landessprecherin Katharina Schwabedissen.","Brisantes Flugblatt im Internetangebot der Linkspartei: Der Holocaust wird geleugnet, außerdem ist ein Symbol zu sehen, auf dem Hakenkreuz und Davidstern miteinander verbunden sind. Die Partei behauptet, das Papier sei ""fälschlich veröffentlicht worden"".",politik,https://www.sueddeutsche.de/politik/linkspartei-in-duisburg-antisemitisches-flugblatt-auf-der-homepage-1.1090155,Linkspartei in Duisburg - Antisemitisches Flugblatt auf der Homepage,00/04/2011,Antisemitisches Flugblatt auf Linken-Homepage.,Duisburger Linke distanziert sich von Hakenkreuz-Davidstern-Symbol auf Flugblatt.,"Antisemitismus, Flugblatt, Linke, Duisburg, Hakenkreuz, Davidstern, Holocaust, Solidarität, Boykott, Israel.",Antisemitisches Flugblatt auf Linken-Homepage in Duisburg sorgt für Aufregung. Die Partei distanziert sich von Hakenkreuz-Davidstern-Symbol und untersucht den Urheber. #Antisemitismus #Duisburg #Linke 327,"Dafür, dass sie und ihre Einsätze streng geheim sind, machen sie erstaunlich viel Werbung. ""Folgt uns bei Twitter"", heißt ein Link auf der Website der Navy Seals. ""Findet uns bei Facebook"", heißt ein anderer. Im großen Online-Netzwerk hat die rund 2500 Mann starke Elitetruppe der US-Marine, deren ""Team Six"" (es gibt neun aktive Teams und zwei in Reserve) in der Nacht zu Montag den Al-Qaida-Führer Osama bin Laden getötet hat, mehr als 100.000 Fans. Ein Mitglied der amerikanischen Navy-Seals auf einem Archivfoto. Den tödlichen Schlag gegen Terroristenchef Osama bin Laden führte das Team Six der Navy-Seals aus. ""Ich weiß nicht, wer ihr seid, und ich weiß, dass ihr es nicht sagen dürft"", beginnt einer von vielen Einträgen, die Anhänger der Truppe seit dem erfolgreichen Zugriff in Pakistan auf ihrer digitalen Pinnwand hinterlassen haben: ""Aber wenn ihr das hier lest, dann wisst, dass meine Familie und ich euch von ganzem Herzen danken."" Während Länder wie Deutschland ein eher gespaltenes Verhältnis zu ihrem Militär haben, vor allem zu deren Eliteeinheiten, sind die Navy Seals in den USA Helden. ""Sea, Air and Land"": Das Akronym ""SEAL"", das für die umfassende Einsatzfähigkeit der 1962 im Auftrag von Präsident John F. Kennedy gebildeten Truppe steht, ist dort der Inbegriff kriegerischer Stärke. Es gibt andere Einheiten - die Ranger des Heeres oder die Anti-Terrorkämpfer der Delta Force -, aber keine hat einen solchen Ruf. Das liegt zum einen am Auswahlverfahren, das neben dem des britischen Special Air Service als eines der brutalsten der Welt gilt. Schon in der ersten Phase des eineinhalbjährigen Trainings müssen Bewerber die ""Höllenwoche"" überstehen; eine fünfeinhalbtägige Tortur, während der sie am Strand auf und ab rennen, Holzstämme durch die Gegend wuchten und stundenlang in der Brandung sitzen - bei insgesamt vier Stunden Schlaf. Zudem gibt es nur wenige Einheiten, die so beliebt sind in Hollywood. Die letzte filmische Liebeserklärung an die Seals war Die Akte Jane. In dem Film gelingt Demi Moore, was im wirklichen Leben wohl nie möglich sein wird: Sie wird ein weiblicher Seal. Auch der aktuelle Einsatz der Truppe wird eher früher als später ins Kino kommen. Als Regisseurin wird bereits Kathryn Bigelow gehandelt, die für ihr Irakkriegsdrama The Hurt Locker 2010 als erste Frau den Regie-Oscar gewann. Der Bewerberzahl der Seals dürfte das kaum schaden, Höllenwoche hin oder her.","Nicht erst seit ihre Mitglieder Al-Qaida-Führer Bin Laden töteten, gelten die Navy Seals in den USA als Helden. Das positive Image verdankt die Elitetruppe ihrem brutalen Auswahlverfahren - und Hollywood.",politik,https://www.sueddeutsche.de/politik/us-elitetruppe-navy-seals-gestaehlt-durch-hoellenwochen-1.1092822,US-Elitetruppe Navy Seals - Gestählt durch Höllenwochen,00/05/2011,Navy Seals töteten Bin Laden,Die Helden der USA: Navy Seals töten Al-Qaida Führer Bin Laden. Mehr über die Eliteeinheit und ihren Ruf.,"Navy Seals, Eliteeinheit, Bin Laden, Terrorbekämpfung, USA, Special Forces, Team Six, Militär, Auswahlverfahren, Hollywood",Die Navy Seals - Amerikas Eliteeinheit - haben Al-Qaida Führer Bin Laden getötet. Erfahre mehr über ihre brutale Ausbildung und Hollywood's Liebe zu ihnen. #NavySeals #Eliteeinheit #BinLaden #Terrorbekämpfung #USA 328,"Tauchen, Golf, Wellness - Ägyptens Badeort Sharm El-Sheikh gilt vielen Ferienreisenden als erste Adresse für entspannte Ferien. Doch für ein Münchner Paar waren die Tage in einem Vier-Sterne-Hotel keineswegs die schönste Zeit des Jahres: Zum ""All Inclusive""-Paket gehörten Bauchschmerzen, Ekel und eine Kopfwunde. Vom ihrem Münchner Reiseveranstalter wollten die beiden deshalb alle Kosten erstattet haben und verlangten auch Schmerzensgeld. Am Strand von Sharm El-Sheikh Die Schilderung, wie es in dem Vier-Sterne-Hotel zugegangen sein soll, klingt drastisch: Da ist die Rede von schmuddeligen Verhältnissen und von Schimmel, dessen Sporen durch die Klimaanlage im Zimmer verteilt worden seien. Das Essen sei teilweise verdorben gewesen, das habe zu einer Magen-Darm-Infektion geführt. Zudem sei der Mann morgens im Bad durch eine plötzlich herabfallende Deckenplatte am Kopf verletzt worden. Er habe ein Schädeltrauma erlitten und sei sieben Wochen krankgeschrieben gewesen. Die Forderung des Paars belief sich auf gut 6000 Euro. Jens Rasmussen, Anwalt des beklagten Reiseveranstalters, fragte jedoch in der Verhandlung vor dem Landgericht MünchenI, warum sich jemand mit solch einer Kopfverletzung lediglich vom Hotelarzt ambulant behandeln lasse und dann eine Woche weiter Urlaub machen könne. Es gebe auch keine anderweitigen Beschwerden aus diesem Hotel, und die Reiseleitung sei angewiesen, regelmäßig alles zu kontrollieren. Der Anwalt der unzufriedenen Urlauber legte dem Gericht nun ein knapp gehaltenes Attest vor, dass der Mann gar einen Riss in der Schädeldecke erlitten habe. Als Polizeibeamter in einer Einsatzhundertschaft sei er glaubwürdig. Keine deutschen Maßstäbe anlegen Der Einzelrichter machte deutlich, dass zur Aufklärung des Sachverhalts die behandelnden Ärzte, Mitreisende und die Reiseleiter aus Ägypten als Zeugen angehört werden müssten. Das sei nicht nur zeitaufwändig, sondern auch teuer. Der Richter machte aber auch klar, dass Ägypten-Urlauber bei den hygienischen Verhältnissen keine deutschen Maßstäbe anlegen dürften: ""Etwa eine gewisse Schimmelbildung im Bad muss man in solchen Breitengraden hinnehmen - aber natürlich gibt es Grenzen."" Und auch ein ""gewisses Magengrummeln"" sei bei solchen Ferien einzukalkulieren, aber natürlich keine verdorbenen Lebensmittel. Um den Prozess abzukürzen, einigten sich die Anwälte: Der Veranstalter bezahlt freiwillig 350 Euro an die Frau und 450 Euro an ihren Partner, sowie 100 Euro für die außergerichtlichen Kosten. Im Gegenzug müssen die Kläger 87 Prozent der Gerichtskosten bezahlen - doch das übernimmt ihre Rechtsschutzversicherung (Aktenzeichen:34O11519/08).",Schimmel im Bad und eine Kopfwunde: Wegen ihres verpatzten Traumurlaubs in einem Vier-Sterne-Hotel in Ägypten zog ein Münchner Ehepaar vor Gericht.,reise,https://www.sueddeutsche.de/reise/reise-urteil-wenig-wellness-in-aegypten-1.374251,Reise-Urteil - Wenig Wellness in Ägypten,00/05/2010,Sharm El-Sheikh Horror,"Ägypten Badeort mit Schimmel, verdorbenem Essen und Verletzung. Kläger bekommen Schmerzensgeld.","Ägypten, Badeurlaub, Schimmel, Hygiene, Verletzung, Schmerzensgeld, Reiseveranstalter, Klage, Ferien, Urlaub","Unschöne Überraschungen im Ägypten Badeurlaub: Schimmel, verdorbenes Essen und Verletzung. Kläger erhalten Schmerzensgeld. #Ägypten #Badeurlaub #Schmerzensgeld #Reiseveranstalter" 329,"Angesichts andauernd hoher Temperaturen haben die Behörden in weiten Teilen Spaniens erneut Hitzealarm ausgerufen. Die Warnung gilt für den Süden und den Nordwesten des Landes ebenso wie für die Kanarischen Inseln. In den südlichen Provinzen Andalusien und Extremadura sollen die Temperaturen auf 41 Grad klettern. In nordwestlichen Städten wie León und Valladolid ist mit Spitzentemperaturen um 35 Grad zu rechnen. Auf den Kanaren soll das Thermometer rund 33 Grad anzeigen. Ein wenig erträglicher ist es dagegen auf der Ferieninsel Mallorca mit Temperaturen bis 31 Grad. Die Menschen wurden aufgerufen, direkte Sonneneinstrahlung zu meiden, viel Wasser zu trinken und leichte, helle Kleidung zu tragen. Außerdem haben die Behörden für die Atlantikküste bei Cádiz Sturmwarnung gegeben. Es müsse mit Böen mit Windgeschwindigkeiten um die 80 Stundenkilometer und rauer See gerechnet werden.","Während die Temperaturen in Deutschland langsam sinken, kommen die Spanier wieder ins Schwitzen.",reise,https://www.sueddeutsche.de/reise/temperaturen-ueber-40-grad-erneut-hitzealarm-in-spanien-1.247873,Temperaturen über 40 Grad - Erneut Hitzealarm in Spanien,00/05/2010,Türkei: Missbrauchsskandal um islamische Bildungsstiftung,Türkei diskutiert über den Missbrauchsskandal bei der islamisch ausgerichteten Ensar-Stiftung. Der Prozess gegen den Lehrer soll diesen Monat beginnen.,"Missbrauchsskandal, Türkei, islamische Bildungsstiftung, Ensar-Stiftung, Prozess, Lehrer, Kindesmissbrauch, Aufsichtsversagen, AKP, Politikum, Debatten, Bildungsstiftungen.",Die islamische Bildungsstiftung Ensar ist in den Missbrauchsskandal in der Türkei verwickelt. Der Prozess gegen den Lehrer soll diesen Monat beginnen. Die Debatte ist längst überfällig. #Türkei #Missbrauchsskandal #Bildungsstiftungen 330,"Dieser Text ist erschienen am 25. August 2011. Wir haben die Übernachtungskosten aktualisiert. Alle weiteren Angaben sind unverändert. Alu-Schachtel mit Bullauge: Per Hubschrauber wurde der knallige Unterstand auf den schmalen Jubiläumsgrat geflogen. Die neue Jubiläumsgrathütte war noch nicht einmal an ihrem Platz auf 2684 Metern Höhe angekommen, da war sie schon eine kleine Berühmtheit. Sie war, anders als die meisten ihrer Art, sogar ganz schön herumgekommen im Lande, denn ihre Stifter hatten sich für sie eine Werbetour durch Deutschland ausgedacht. Die Reise führte also samt einer Ausstellung nach Hamburg, Frankfurt, Berlin und auf den Rindermarkt in München. Am 12. August 2011 wurde sie schließlich mit einem Transporthubschrauber mitten auf den Jubiläumsgrat geflogen. Dort steht sie nun den Alpinisten als Biwakschachtel im felsigen Gelände zur Verfügung, rot leuchtend und weithin sichtbar wie ein englischer Postkasten. Oder eine Coca-Cola-Dose. Die meisten Großstädter werden sie nie wiedersehen, zu steil und ausgesetzt ist der schmale Grat zwischen Zug- und Alpspitze (siehe Informationen). Zwölf Personen bietet das sechs mal zweieinhalb Meter breite Gebilde aus Aluminium Platz. Für eine Biwakschachtel, die eigentlich nur als Schutzhütte in Notfällen dienen soll, ist das eine ganze Menge. Innen fehlt noch der Geruch verschwitzter Socken und feuchter Kleidung. Auf den ebenfalls knallroten Matratzen liegen Kissen und, ordentlich gefaltet, Wolldecken mit dem Edelweiß-Logo des Deutschen Alpenvereins. Dazu wurde ein genauer Hinweis angebracht, mit welcher Seite der Decken die Füße zu bedecken sind - und zwar in fünf verschiedenen Sprachen. Man muss schließlich davon ausgehen, dass die Decken nicht täglich gewaschen werden. Um später die Übernachtungsgebühr von drei Euro zu überweisen, zieht man einen Zettel mit Kontodaten aus einem Holzkästchen. Auf der Fußmatte darunter findet sich der Hinweis auf einen viel wichtigeren Geldgeber. Dort prangt der Name des Bergschuhherstellers Hanwag. Er schenkte die Hütte der Alpenvereinssektion München, die mit sicherem Gespür für die Zeitenwende meldete: ""Alu-Dose ersetzt altes Wellblech-Grathütterl.""",Zwischen Zugspitze und Alpspitze steht ein neues Biwak. Der Weg dorthin wird dadurch aber nicht leichter - auf dem Jubiläumsgrat könnte jede kleinste Unachtsamkeit das Leben kosten.,reise,https://www.sueddeutsche.de/reise/uebernachten-auf-dem-jubilaeumsgrat-schlaf-in-kleinen-dosen-1.1134899,Übernachten auf dem Jubiläumsgrat - Schlaf in kleinen Dosen,00/08/2011,Jubiläumshütte auf Grat,Neue Biwakschachtel auf Jubiläumsgrat bietet Schutz für Alpinisten. Erfahren Sie mehr!,"Jubiläumshütte, Grat, Biwakschachtel, Alpinisten, Schutzhütte, Übernachtungsgebühr, Hanwag, Bergschuhhersteller, München, Aluminium",Entdecken Sie die neue Jubiläumshütte auf dem Grat! Die Biwakschachtel bietet Alpinisten Schutz und ist ein echter Hingucker! #Alpen #Bergsteigen #Jubiläumshütte 331,"Die Reisewarnung! Das werden sie dem ORF nicht so schnell verzeihen. Dass er vor Reisen nach Osttirol gewarnt hat. ""Normal macht das nur das Außenministerium"", sagt Klaus Hofstätter. Sondersendungen im Fernsehen. Ein ORF-Reporter live vor dem Bahnhof in Lienz. ""Das hat sich angehört, als stünden die Russen vor der Tür"", sagt Hofstätter. ""Dabei hat es halt mal einen Meter geschneit. Punkt."" Hofstätter ist Geschäftsführer der Lienzer Bergbahnen, die mit dem griffigen Slogan ""Ski 'n' the City"" werben, weil die Lifte vom Stadtrand direkt ins Skigebiet führen. Nun ist er ein bisschen verärgert, weil durch die ""Katastrophenberichterstattung"" manch sensibler Gast später oder gar nicht gekommen ist. Doch allzu viel klagen will er auch nicht. Schließlich könne die Meldung ""Schneechaos in Osttirol"" im deutschen Fernsehen auch eine gute Werbung sein. Speziell in Jahren wie diesem, wo an der Alpennordseite nur Kunstschneebänder braune Bergwiesen säumen, während Osttirol und die ganze Alpensüdseite fast im Schnee erstickt. Zehn Prozent mehr Umsatz als im vergangenen Jahr kann Hofstätter schon jetzt verbuchen, Schneehungrige kämen kurz entschlossen her. Einziges Problem: das Wetter. Denn es schneit. Und schneit weiter. ""Guck mal, die Sonne!"", ruft ein Familienvater oben am Hochstein über Lienz freudig aus, als diese sich kurz zwischen den Wolken zeigt. Dann sind Sonne und skifahrender Vater auch schon wieder weg. Wenigstens kann Letzterer auf griffigem Naturschnee bis in die tief verschneite, nur 670 Meter über dem Meer gelegene Stadt abfahren. Wer in diesen Tagen durch Osttirol reist, was wegen der gut geräumten Straßen kein Problem ist, erlebt das Land in einer besonderen Stimmung. Der Schnee deckt vieles zu, er bringt aber auch manches zum Vorschein, vor allem interessante Geschichten. So soll etwa das österreichische Bundesheer seine Black-Hawk-Hubschrauber dazu genutzt haben, verschneite Bahnlinien und vom Umsturz bedrohte Bäume an den Straßen von der Schneelast freizublasen. Endlich mal eine sinnvolle Verwendung, wird nun im Land gespottet. Ende Januar am Bahnhof Lienz in Osttirol. Und während man auf freigefräster Straße zwischen zwei Meter hohen Schneewänden wie in einer Bobbahn Richtung Obertilliach fährt, bringt Radio Osttirol folgende Story mit Happy End: Ein Rudel Hirsche war unweit von Untertilliach wegen der Schneemassen in einem Bachbett eingeschlossen und in Panik geraten. Der Tierarzt, praktischerweise auch gleich Jäger, betäubte jedes einzelne Tier per Gewehr, woraufhin das Rudel in einem Transportnetz per Hubschrauber (Black Hawk?) in der Nähe einer Futterkrippe ausgesetzt wurde. Es sei eher unwahrscheinlich, ließ sich der Tierarzt zitieren, dass er im Sommer eines dieser Tiere mal vor die richtige Flinte bekomme. Obertilliach, ein uriges Dorf mit eng aneinander gebauten Holzhäusern, vielen Misthaufen und guten Gasthöfen, liegt auf 1450 Metern im Lesachtal. Dieses führt bis nach Kärnten hinunter und ist so etwas wie das Epizentrum der Schneefälle in diesem von zahlreichen Adriatiefs gespeisten Winter. Hier geht Hansjörg Schneider jeden Morgen kurz vor sieben um sein Haus herum, hin zu einer Stelle mit Wetterhäuschen und rot-weiß-rot markierten Messlatten. Er liest die Schneehöhen ab, um sie an den hydrografischen Dienst des Landes Tirol zu melden. ""Zurzeit ist es schon spannend"", sagt Schneider, ein Mann Ende 40 mit Glatze und Designerbrille. ""Wie viel wird es diesmal wieder sein? Man schätzt ja eher mehr."" An diesem Morgen sind es 195 Zentimeter absolute Schneehöhe, davon 18 Zentimeter Neuschnee. ""Von November bis jetzt habe er fünf Meter und 92 Zentimeter Neuschnee gemessen. Im auch sehr schneereichen Winter 2008/2009 seien es insgesamt 7,42 Meter gewesen. ""Wenn das so weiter geht mit den Tiefs, dann knacken wir das"", sagt Schneider. Die Meteorologen sprechen angesichts der Neuschneemengen von einem Wetterereignis, das nur alle 75 bis 100 Jahre einmal vorkomme. Kein Wunder also, dass bei Schneider, der im Hauptberuf Tourismuschef des kleinen Wintersportortes ist, derzeit ständig das Telefon läutet. ""Kommt man hinauf zu euch?"" - ""Braucht man Ketten?"" - "" Ist das Skigebiet offen?"", das sind die häufigsten Fragen, die Schneider immer gleich beantworten kann: Ja. Nein. Ja.","Die einen haben keinen, die anderen zu viel davon: In Osttirol liegt der Schnee meterhoch. Das freut die Gäste - und fordert die Einheimischen heraus.",reise,https://www.sueddeutsche.de/reise/osttirol-hier-liegt-der-schnee-1.1890824,Hier liegt der Schnee,00/02/2014,Schneechaos in Osttirol,Katastrophale Schneefälle sorgen für skurrile Geschichten und eine einzigartige Stimmung in Osttirol. Erfahren Sie mehr!,"Schneechaos, Osttirol, skurrile Geschichten, einzigartige Stimmung, Schneefälle, Kunstschnee, Naturschnee, Skigebiet, Bergbahnen, Hubschrauber",Schneechaos in Osttirol sorgt für skurrile Geschichten und eine einzigartige Stimmung. Erfahren Sie mehr über den Schnee in den Skigebieten und wie das Bundesheer mit Hubschraubern hilft! 332,"Während Angehörige der Vermissten am Sonntagmorgen die Treppen des Gotteshauses Chiesa dei Santi Lorenzo e Mamiliano hinabsteigen, legt einen Steinwurf entfernt die nächste Fähre an. Sie bringt Schaulustige auf die Insel. In dieser Woche kamen bereits Tausende. Schon an Bord werden Kameras und Handys gezückt, für Schnappschüsse von der gekenterten ""Costa Concordia"". Euphorisiert strömen die Leute auf den Felsen, der dem Wrack am nächsten liegt. Erinnerungsfotos werden gemacht, ein Vater posiert mit seinem Kind. Pietätlos? Fotografen bei der Messe unerwünscht Wenige Meter entfernt, vor der Kirche, liegt zeitgleich eine weinende Frau in den Armen eines Feuerwehrmanns. Für viele ist das, was derzeit in Giglio passiert, ein Spektakel und keine Tragödie. Zwei Familien aus Frankreich, die am Sonntag den Gottesdienst von Don Lorenzo besuchen, trauern um ihre Angehörigen. ""Auch wenn wir sie verloren haben, Gott hat sie nicht verloren. Der Mensch ist nicht allmächtig"", sagt der Priester in der Kirche, in der auf einem Altar eine Rettungsweste, ein Helm und ein Seil des Unglücksschiffes liegen. Aus Respekt vor den Trauernden sind Kameras und Fotografen bei der Messe nicht erwünscht. ""Es geht hier um Menschen, und nicht um Zahlen"", mahnt Franco Gabrielli, der Einsatzleiter der Rettungskräfte. Auf einer Pressekonferenz entbrennt eine hitzige Diskussion, warum seit Tagen unterschiedliche Statistiken und Listen zu den Vermissten kursieren. Am Ende muss Gabrielli einschreiten: 24 Frauen, Männer und Kinder sind noch immer seit dem Unfall am Freitag, dem 13. Januar, verschollen. Faszination, Unverständnis und Wut Für die Einheimischen, die dem wilden Treiben von Rettungskräften, Journalisten und Tagestouristen an der Hafenpromenade seit Tagen mit einer Mischung aus Faszination, Unverständnis und Wut zusehen, ist das Drama vermutlich noch lange nicht vorbei. Sollte es nicht gelingen, die riesige Menge an Schweröl aus dem leckgeschlagenen Kreuzfahrtschiff zu pumpen, droht der Insel eine Umweltkatastrophe. Es ist also vielleicht verständlich, dass Krisenstabschef Gabrielli im Gespräch mit den Medien für mehr als zehn Minuten von den diversen Möglichkeiten spricht, die Insel und das Meer drumherum vor dem Öl zu schützen, ehe er auf die Toten und Verschollenen eingeht. Es ist ein schwieriger Spagat zwischen Pragmatismus und dem Mitgefühl für jene, die um einen Menschen trauern. An diesem Sonntag sind neben den Franzosen auch Angehörige von Opfern und Vermissten aus Indien, Peru und Italien auf der Insel. Der Chef der Chef der Reederei spricht mit ihnen in einem Restaurant, auch der französische Botschafter aus Rom ist dabei. Den Menschen wird Hilfe angeboten, schon seit Tagen bemühen sich die Psychologen aus Italien und dem Ausland um die Trauernden. 13 Tote wurden bis zum neunten Tag nach dem Unfall geborgen, acht identifiziert, auch ein Deutscher ist dabei. Der deutsche Botschafter Michael H. Gerdts sprach auf Giglio von den Bemühungen der Mitarbeiter des Auswärtigen Amtes und der heimischen Behörden bei der Unterstützung der betroffenen Deutschen. ""Irgendwann werden womöglich auch sie nach Giglio kommen wollen, um Abschied zu nehmen"", sagte Gerdts. Es ist ihnen zu wünschen, dass sie die Schaulustigen und Touristen nicht zu sehen bekommen.","Seit die Costa Concordia in Schräglage vor Giglio liegt, sind Tausende Schaulustige auf die Insel gekommen. Sie ergötzen sich an der Havarie, während die Angehörigen der Getöten und Vermissten versuchen, mit der Tragödie fertig zu werden.",reise,https://www.sueddeutsche.de/reise/katastrophentourismus-auf-giglio-ui-da-liegt-ein-schiff-1.1264662,"Katastrophentourismus auf Giglio - Ui, da liegt ein Schiff!",00/01/2012,Costa Concordia Unglück - Spektakel oder Tragödie?,Tausende Schaulustige besuchen das Wrack. Doch was ist mit den Vermissten?,"Costa Concordia, Giglio, Schiffsunglück, Vermisste, Tragödie, Schaulustige, Rettungskräfte, Umweltkatastrophe, Schiffswrack, Italien.","Das Costa Concordia Unglück - ein Spektakel oder eine Tragödie? Tausende besuchen das Wrack auf Giglio, aber was ist mit den Vermissten? #CostaConcordia #Unglück #Giglio #Tragödie" 333,"Die erste Bluttat des jüngsten Wochenendes in Neapel ereignete sich am Freitag: Ein junger Mann überfiel einen Zigarettenhändler, ließ dessen Sohn niederknien und schob ihm einen Sieben-Millimeter-Revolver in den Mund. Da gab der Tabakhändler den tödlichen Schuss auf den Eindringling ab: ""Ich musste doch meinen Jungen schützen!"" Ein paar Stunden später starb eine 45-jährige Frau, die Gangster streckten sie in einem Sportgeschäft nieder, im Juni waren ihre beiden Söhne getötet worden. ""Abrechnung der Clans"", heißt so etwas in Neapel. Das dritte Verbrechen wird in Neapel ""Mord aus Leidenschaft"" genannt, es ereignete sich ausgerechnet in der Vorstadt Pozzuoli, wo Sophia Loren aufwuchs, und natürlich ging es um eine schöne Frau - eigenartig war diesmal allerdings, dass der Mörder erst 16 Jahre alt war. Eigentlich ist die Mordwelle nicht wirklich ungewöhnlich, ein ""blutiges Wochenende in Neapel"" eben, wie das die italienischen Medien ansonsten lakonisch nennen. Doch diesmal geht ein Aufschrei durch das Land. ""Inferno Neapel"", titelt die Zeitung La Stampa aus dem fernen Turin, ""tödliches Krebsgeschwür der Gewalt"", meinen Kommentatoren. ""Die Stadt ist wie der Irak"", heizt ein Politiker der populistischen Lega Nord die aufgeheizte Stimmung an. ""Statt dass wir die Demokratie exportieren, schaffen wir doch den Rechtsstaat bei uns zu Hause!"" Wieder einmal geht der Ruf nach der Armee um - können Soldaten die Stadt aus den Fängen der Gewalt und der Camorra retten? Noch sind die Wunden des letzten ""Mafiakrieges"" nicht verheilt, erst gut ein Jahr ist es her, dass das große Morden endete. Über 100 Menschen starben damals, von Profi-Killern mitten auf den Straßen der Stadt umgebracht - und das nur, weil sich die Mafiaclans gegenseitig ins Gehege gekommen waren. Bereits damals wurde die Polizei verstärkt, über 13.000 Polizisten, Carabinieri, Streifenbeamte und zivile Fahnder sind derzeit im Einsatz. Das sind drei Mal mehr als der harte Kern der Mafia-Gangster, wie Experten schätzen - doch genutzt hat diese ""Überzahl"" bisher auch nichts. ""Die Armee kann vielleicht ein paar Spaziergängern und Touristen ein Gefühl der Sicherheit geben"", meint Staatsanwalt Giandomenico Lepore. Gegen die Allmacht des Verbrechens aber sei sie machtlos: Auf sage und schreibe 16 Milliarden Euro wird der ""Jahresumsatz"" der neapolitanischen Camorra geschätzt, was könnten da ein paar Hundert Soldaten schon ausmachen? Bereits vier Mal seien Soldaten in den vergangenen zehn Jahren in Neapel eingerückt, durchgreifende Verbesserung hätten sie nicht gebracht. ""Nur ein Dummkopf kann annehmen, dass die Armee solche Verbrechen wie in Pozzuoli verhindern könnte"", meint auch der Präsident der Region Kampanien, Antonio Bassolino. Erst kürzlich hatte der junge Italiener Roberto Saviano das ganze Ausmaß der Mafia in Neapel in aller Offenheit beschrieben. ""Gomorra"" heißt das Buch, eine Anspielung auf den biblischen Sündenpfuhl Sodom und Gomorrah, in dem der junge Mann beschreibt, wie sehr die ""Paten"" bereits zum Teil der Gesellschaft geworden sind, wie sehr sie ""integriert"" sind in Neapel. ""90 Prozent ihres Alltags verbringen sie wie ganz normale Firmenchefs. Sie geben sich nach außen wie Gewinner. Manche legen sich ein Image zu wie das ihrer Vorbilder im Fernsehen."" Über die Hälfte der jungen Leute zwischen 25 und 29 Jahren in der Region sind arbeitslos, die Mafia gilt als der größte Arbeitgeber, da werden die Bosse selbst zu Vorbildern, meint Saviano. Für seine mutigen Worte muss der junge Mann jetzt bitter bezahlen: Er erhält Morddrohungen der Mafia, der Staat stellt ihm Bodyguards - ""Sodom und Camorra"" eben. Welche Erfahrungen haben Sie in Neapel gemacht? Schreiben Sie uns!",Verstärkt patroullieren Polizisten zum Schutz von Einwohnern und Touristen. Doch angesichts der jüngsten Mordtaten wird in der süditalienischen Mafiahochburg wieder einmal der Ruf nach der Armee laut.,reise,https://www.sueddeutsche.de/reise/krise-in-neapel-soldaten-zum-schutz-vor-der-mafia-1.240822,Krise in Neapel - Soldaten zum Schutz vor der Mafia,00/05/2010,Inferno Neapel: Gewaltwelle erschüttert die Stadt,Was kann gegen die Mafia und die Camorra getan werden?,"Neapel, Gewaltwelle, Mafia, Camorra, Mord, Verbrechen, Roberto Saviano, Gomorra, Armee, Sicherheit, Clans","Inferno Neapel: Eine Gewaltwelle erschüttert die Stadt, während die Mafia und die Camorra weiterhin eine Bedrohung darstellen. Wie kann die Armee helfen, die Stadt sicherer zu machen? #Neapel #Gewaltwelle #Mafia #Camorra #Armee #Sicherheit" 334,"Während auf den Gletschern bereits der Bär tobt und die Skifahrer und Snowboarder über die Pisten carven, ist abseits dieser wenigen mit Liften und anderer Infrastruktur überzogenen HighTech-Stationen Ruhe eingekehrt. Die Bergsteiger und Bergwanderer haben sich mangels offener Hütten und schneefreier Pfade und Steige ins Tal zurückgezogen und warten dort aufs nächste Frühjahr. Nur ein paar unentwegte Schnee-, Berg- und Ruhesüchtige haben bereits jetzt die Felle unter die Ski geklebt und machen sich auf den Weg in die Einsamkeit der weniger erschlossenen Gletscherregionen. Eine Skitour in dieser Jahreszeit zu unternehmen bedarf allerdings einiger Erfahrung - auch und gerade weil zumeist noch wenig Neuschnee gefallen ist, lauern Gefahren sowohl beim Aufstieg als auch während der Abfahrt. Offene oder kaum überschneite Gletscherspalten, nicht sichtbare Felsen unter wenig Neuschnee oder große offene Eisflächen, die es zu queren gilt. Deshalb sollte man eine Skitour eigentlich nie ohne ortskundigen und ausgebildeten Bergführer unternehmen. Nur er kann Situationen richtig einschätzen, hat ein Auge für Gefahren und kennt die schönsten Stellen. Die Tour im Pitztal-Gebiet (siehe Bildergalerie) wurde gleich von zwei Bergführern geleitet. Vor dem Aufstieg zum Linken Fernerkogel (3278 m) im Gebiet der Ötztaler Alpen, gab es noch eine kurze Unterweisung im richtigen Umgang mit dem Verschüttetensuchgerät LVS - im Ernstfall lebensnotwendig. Kleidung nach dem Zwiebelprinzip Sehr wichtig ist auch die richtige Ausrüstung, angefangen von der Funktionskleidung (nach dem Zwiebelprinzip) über die Sicherheitsausrüstung bis hin zum geeigneten Skimaterial. Im November/Dezember wird es sehr schnell eiskalt, es ist windig und oft schlägt das Wetter abrupt um. Am Gipfel muß man sich gelegentlich umziehen - also sollte ein Rucksack mit Kleidung zum Wechseln dabe sein. Auch Proviant,Trinkflasche und Erste-Hilfe-Set, Schaufel und Sonde sind ein Muss für jeden Tourengeher. Selbst das Handy sollte man nicht zu Hause lassen, es kann im Notfall wertvolle Dienste leisten. Je nach Tourenplanung und immer, wenn es über vergletscherte Gebiete gehen soll, müssen Klettergurt und Seil zur Ausrüstung gehören. Damit die Skitour nicht zur Tortur wird, sollte man auch die passende Hardware dabei zu haben. Angefangen von den bequemen Touren-Schuhen, über einen speziellen Ski (sollte relativ leicht, aber trotzdem einigermaßen breit und nicht zu stark tailliert sein) mit einer modernen Tourenbindung bis hin zu passenden Steigfellen und Backcountry-Stöcken (haben größere Teller und einen langen Griffbereich) reicht die Palette der wichtigen ""Kleinigkeiten"", die eine Skitour sowohl beim Aufstieg als auch bei der Abfahrt im frischen Pulversschnee zum Genuss werden lassen.",Die erste Skitour im Frühwinter hat wegen der dünnen Schneelage gerade auf dem Gletscher ihre Tücken. So kommt man gut rauf - und wieder runter.,reise,https://www.sueddeutsche.de/reise/pitztaler-gletscher-wie-die-zwiebel-auf-den-berg-1.565659,Pitztaler Gletscher - Wie die Zwiebel auf den Berg,00/11/2010,Skitouren im Winter,Skitour in den weniger erschlossenen Gletscherregionen: So sichern Sie sich!,"Skitour, Winter, Gletscher, Bergführer, Sicherheitsausrüstung, Skimaterial, Klettergurt, Touren-Schuhe, Steigfellen, Backcountry-Stöcken","Die Schönheit des Winters auf einer Skitour abseits der ausgetretenen Pfade entdecken? Erfahren Sie, wie Sie sicher und gut ausgerüstet unterwegs sein können. #Skitour #Winter #Bergsport" 335,"Um ihre ewige Treue zur Schau zu stellen, greifen Hunderte Liebespaare in Rom zu einem skurrilen Ritual: Sie ketten Vorhängeschlösser an die Laternenmasten auf einer antiken Brücke und werfen die Schlüssel in den Tiber. Vorhängeschlösser an der Ponte Milvio in Rom Die Stadtbehörden sorgen sich inzwischen schon, ob die Milvische Brücke dem Ansturm gewachsen ist. ""Der Ritus hat ein problematisches Ausmaß erreicht"", sagte Stadtvertreter Marco Perina. ""Wir müssen die Würde der Brücke und zugleich diese schöne Praxis bewahren."" Einige Masten auf der nördlichen Tiber-Brücke sind schon schwer wie Weihnachtsbäume behängt. Viele Paare haben ihre Namen oder kurze Botschaften auf den Vorhängeschlössern verewigt. Sie werfen die Schlüssel über die Schulter in den Fluss, um nicht zu sehen, wo diese landen. Neu ist das Ritual zwar nicht in Italien. Doch die Milvische Brücke ist dabei neuerdings besonders angesagt, seitdem sie Schauplatz zweier Bestseller-Liebesromane war. Gebaut wurde die Brücke im zweiten Jahrhundert vor Christi. 312 nach Christi entschied sich auf ihr die Schlacht zwischen Kaiser Konstantin und seinem Mitkaiser Maxentius. Heute dient die 136 Meter lange und knapp neun Meter breite Ponte Milvio als Fußgängerbrücke in der Nähe des Olympiastadions nördlich des historischen Stadtzentrums. Dank ihrer neuen Popularität war die Brücke inzwischen sogar schon in einem Musikvideo zu sehen, das das neue Ritual aufgriff. Außerdem wird in Rom mittlerweile das ""Goldene Vorhängeschloss"" verliehen: ein Preis für die beste Liebesbotschaft zum Valentinstag. Und nicht zuletzt werden jetzt wieder deutlich mehr Touristen in das etwas abseits gelegene Gebiet gelockt als noch vor wenigen Jahren. Schlösser gestohlen Allerdings hat der Hype auch negative Folgen: In der vergangenen Woche wurden mehrere Hundert der Vorhängeschlösser gestohlen. Sie tauchten jedoch am nächsten Tag wieder auf und sollen demnächst feierlich zurückgehängt werden; an der Zeremonie wird vermutlich sogar der Bürgermeister teilnehmen. Für die Stabilität der Laternenmasten bedeuten die Schlösser keine Gefahr, wie eine Untersuchung im Auftrag der Stadt ergab. Aus Furcht vor möglichen Schäden an der Brücke selbst suchen die Behörden derzeit dennoch nach einem alternativen Platz für die gewichtigen Liebesbeweise. Als eine Möglichkeit wird erwogen, auf einem Platz in der Nähe der Brücke eine ""Liebes-Laterne"" aufzustellen. ""Wir wollen diese Tradition erhalten"", sagte Perina. ""Es wird sein, wie eine Münze in den Trevi-Brunnen zu werfen.""","Um ihre ewige Treue zu symbolisieren, übersähen Liebespaare eine antike Brücke in Rom mit Vorhängeschlössern. Der Ritus hat inzwischen problematische Ausmaße erreicht.",reise,https://www.sueddeutsche.de/reise/denkmalschutz-in-rom-schloesser-der-liebe-gefaehrden-bruecke-1.585960,Denkmalschutz in Rom - Schlösser der Liebe gefährden Brücke,00/05/2010,Romantischer Liebesschwur,Auf der Ponte Milvio ketten hunderte Liebespaare Vorhängeschlösser an die Laternenmasten der antiken Brücke und werfen die Schlüssel in den Tiber.,"Rom, Liebespaare, Vorhängeschlösser, Ponte Milvio, Romantik, Liebesschwur, Brücke, Tradition, Tiber, Ritual",Hunderte Liebespaare in Rom ketten Vorhängeschlösser an antiken Laternenmasten und werfen die Schlüssel in den Tiber. Entdecke das skurrile Ritual auf der Ponte Milvio! #Rom #Liebespaare #Tradition #Vorhängeschlösser #PonteMilvio 336,"In Dan Browns Thriller ""Illuminati"" werden mehrere Kardinäle an verschiedenen historischen Stätten Roms bestialisch ermordet. Einer der Kirchenfürsten segnet dabei in Gian Lorenzo Berninis Vier-Ströme-Brunnen auf der Piazza Navona das Zeitliche. Am späten Freitagnachmittag sah es nun so aus, als seien die Killer an der Fontana di Trevi angelangt. Während die Touristen wie üblich dicht an dicht das barocke Wunderwerk bestaunten, in dessen Fluten einst Anita Ekberg planschte, verfärbte sich das Wasser blutig rot. Binnen Minuten sah das Brunnenbecken aus, als habe darin gerade ein Schlachtfest stattgefunden. Die Polizei riegelte den Trevi-Brunnen vorsichtshalber ab. Dann arbeitete die Stadtreinigung bis in die Nacht daran, das Monument von dem offenbar harmlosen Farbstoff zu säubern. Rom rätselte, wer hinter diesem Anschlag steckt. Aufklärung brachte jetzt die Auswertung der Überwachungskameras. Deren Filme zeigen einen Mann in Jeans, dunkler Jacke und mit Baseball-Kappe, der zwischen den Touristen hindurch an den Rand des Brunnens geht, einen Kanister mit roter Farbe ins Wasser schüttet und sich dann in Richtung Via del Corso davonmacht. Die Fahnder ermitteln nun gegen einen 54 Jahre alten Mann, der der extremen Rechten angehören soll. Die Polizei setzt eine Sondereinheit ein. Die Tat könnte programmatisch sein. Am Rande der Fontana di Trevi wurden etliche Flugblätter sichergestellt. Darauf bekennt sich eine ""Futuristische Aktion 2007"" zu der Farbattacke. ""Mit uns wird heute ein neues, gewalttätiges Konzept des Lebens und der Geschichte geboren"", heißt es da unter Anspielung auf die avantgardistische Kunstbewegung des Futurismus, die 1909 von dem Italiener Filippo Tommaso Marinetti begründet wurde und teilweise den Faschismus unterstützte. Auf den Flugblättern wird vor allem das glamouröse Filmfestival angegriffen, das gerade zum zweiten Mal in Rom abläuft. ""Ihr wolltet nur einen roten Teppich, wir wollen eine Stadt, die ganz in Zinnoberrot getaucht ist"", heißt es. Wenn es um das Filmfest geht, versteht dessen Initiator, der römische Bürgermeister Walter Veltroni, keinen Spaß. ""Was da passiert ist, ist sehr schlimm"", meinte das Stadtoberhaupt. Diese Aktion ""der Wut und des Hasses"" sei bezeichnend für das Klima im Land. Der grüne Umweltminister Alfonso Pecoraro Scanio, ein Vertreter der radikalen Linken, forderte gar, mit ""maximaler Härte"" gegen den Mann mit der roten Farbe vorzugehen. Gelassener betrachtet der Mailänder Kulturreferent Vittorio Sgarbi die Tat. ""Das ist doch eine gute Geste"", findet er, ""ein bisschen Farbe in einer verschlafenen Stadt.""","Plötzlich färbte sich das Brunnenbecken der Fontana di Trevi in Rom blutig rot. Nun rätselt die ganze Stadt, wer hinter dem Farbanschlag steckt.",reise,https://www.sueddeutsche.de/reise/italien-in-roetlicher-mission-1.333216,Italien - In rötlicher Mission,00/05/2010,Trevi-Brunnen blutrot!,Rom rätselt über Farbattacke. Ist rechter Aktivist verwickelt?,"Trevi-Brunnen, Rom, Farbattacke, Rechter Aktivist, Filmfestival, Futuristische Aktion 2007, Überwachungskameras, Polizei, Kunstbewegung, Stadt.",Farbattacke auf Trevi-Brunnen in Rom! Ist rechter Aktivist verwickelt? Die Polizei ermittelt. #TreviBrunnen #Farbattacke #Rom #Polizei #Ermittlung 337,"Es sieht aus wie eine bizarr verformte Schraube, nur etwas dicker. 77 Tonnen ist diese Aluminium-Skulptur schwer, 78 Meter lang, sie hängt 18 Meter hoch in der Luft. Und sie wird das erste sein, was Lufthansa-Passagiere demnächst sehen, wenn sie an Europas größtem Flughafen London-Heathrow landen und das Terminal verlassen. Denn diese überdimensionale Kunst am Bau schmückt die Vorhalle neben dem neuen Terminal 2. Jenem Gebäude, das der Flughafen abgerissen hat, um es hübscher und moderner wieder zu errichten und im Juni zu eröffnen. Es wird dann die Heimat sein für alle 23 Gesellschaften des Flugbündnisses Star Alliance, in dem Lufthansa Mitglied ist. Am Mittwoch weihte das Heathrow-Management die Skulptur des britischen Künstlers Richard Wilson ein - und gab einen Ausblick auf die neue Abfertigungshalle, deren Bau drei Milliarden Euro kostete. Viel Geld, aber das dringendste Problem des drittgrößten Flughafens der Welt lösen keine schicken lichtdurchfluteten Hallen und riesigen Alu-Schrauben: Heathrow arbeitet mit zuletzt 470 000 Flügen im Jahr an der Kapazitätsgrenze, weswegen selbst kleine Störungen schnell zu Chaos führen. Ohne eine dritte Startbahn kann der Standort nicht weiter wachsen und würde seinen Vorsprung zu anderen Drehkreuzen wie Amsterdam oder Frankfurt einbüßen. Das dringendste Problem des Flughafens löst das Kunstwerk nicht: Ohne eine dritte Startbahn kann der Standort nicht weiter wachsen. Doch eine solche Erweiterung ist im dicht besiedelten London viel schwieriger umzusetzen als die kunstsinnige Renovierung bestehender Hallen. Zumal auch der Lokalrivale Gatwick im Süden gerne eine zweite Piste bauen würde. Und dann gibt es ja noch Londons exzentrischen Bürgermeister Boris Johnson. Der Politiker von den konservativen Tories lehnt eine dritte Piste am Drehkreuz Heathrow rundheraus ab, der zusätzliche Fluglärm sei ""politisches Gift"". Er will Heathrow, wo im vergangenen Jahr die Rekordzahl von 72 Millionen Passagieren starteten oder landeten, am liebsten abreißen, mitsamt fliegender Schraube und frisch gebautem Terminal. Stattdessen sollen dort im Westen der Metropole Wohnungen, Hochschul-Campi und Gewerbegebiete entstehen. Abheben sollen die Reisenden an einem neuen Riesen-Flughafen, den er in der Themse-Mündung im Osten errichten will, weit weg von der Innenstadt. ""Boris Island"" nennen Spötter deswegen das Projekt, das mindestens 58 Milliarden Euro kosten würde. Auch Gatwick will eine weitere Piste bauen - das würde weniger Anwohner belasten Der Plan klingt radikal, aber Heathrow ist nicht einmal der einzige der fünf Londoner Flughäfen, für den ernstzunehmende Menschen eine Schließung ins Spiel bringen. So veröffentlichte ein Wirtschaftsforschungs-Institut kurz vor Ostern eine Studie, derzufolge der kleine City-Airport neben dem Finanzdistrikt Canary Wharf durch Wohnungen und Büros ersetzt werden sollte. Weil Platz für Häuser in Innenstadtnähe knapp ist, brächte eine solche Nutzung der großen Fläche der Volkswirtschaft viel mehr als der Flughafen, rechnen die Ökonomen vor. Die Betreiber halten jedoch gar nichts von diesem Osterei. Das Management von Heathrow setzt ebenfalls unverdrossen auf Expansion, trotz Johnsons Abriss-Phantasien. Im Mai wird das Betreiber-Unternehmen, das Staats- und Pensionsfonds und dem spanischen Baukonzern Ferrovial gehört, bei der zuständigen Regierungs-Kommission überarbeitete Pläne für eine dritte Startbahn einreichen. Und es wird weiter in die Renovierung der Terminals investieren. John Holland-Kaye, der für neue Projekte zuständige Vorstand, sagte, im kommenden Jahr werde Terminal 1 geschlossen, abgerissen und neu gebaut - ganz wie die Schwester-Abfertigungshalle. Zum Abschluss soll dann Terminal 3 neu errichtet werden. Die verbleibenden Terminals 4 und 5 sind bereits auf dem neuesten Stand. ""Nicht alles wird perfekt funktionieren"", bereitet Manager Holland-Kaye die Öffentlichkeit auf den ersten Flug vom aufgehübschten Terminal 2 vor. Insgesamt will Heathrow in das 2003 aufgelegte Modernisierungs-Programm 13 Milliarden Euro stecken. Der erste Flug vom aufgehübschten Terminal 2 wird am 4. Juni abheben - und Manager Holland-Kaye, der als möglicher Nachfolger des ausscheidenden Heathrow-Chefs Colin Matthews gilt, bereitet die Öffentlichkeit schon einmal auf einen holprigen Start vor: ""Eine Terminal-Eröffnung ist die größte Herausforderung für Flughäfen"", sagte er. ""Nicht alles wird perfekt funktionieren."" Das bekamen Passagiere 2008 zu spüren, beim Start von Terminal 5. Überfordertes Personal verursachte ein tagelanges Chaos. Viel wichtiger für die Zukunft von Heathrow wird aber ein Tag im Sommer 2015 sein. Da wird die von der Regierung eingesetzte Kommission zur Zukunft von Londons Flughäfen ihre Empfehlungen präsentieren, praktischerweise erst nach den Parlamentswahlen. In einem Zwischenbericht verwarfen die Fachleute jedoch bereits die Idee eines Flughafens in der Themse-Mündung, das sei zu teuer, hieß es. Bürgermeister Johnson lässt allerdings nichts unversucht, das Gremium umzustimmen. Kommissions-Vorsitzender Sir Howard Davies verkündete, der Großraum London brauche von 2030 an eine weitere Startbahn, ab 2050 eine zweite. Beste Standorte dafür seien Heathrow und Gatwick. Beide Betreiber-Gesellschaften wollen als erste zum Zuge kommen, das Gatwick-Management verbreitete sogar, würde Heathrow 2030 eine dritte Bahn bauen dürfen, hätte eine zusätzliche Piste in Gatwick - wann auch immer - keinerlei Wert mehr. Gatwick hat schon eine Werbe-Kampagne gestartet; in der U-Bahn erklären Poster den Londonern, wieso die nächste neue Startbahn unbedingt nach Gatwick vergeben werden muss. Weil Gatwicks Nachbarschaft dünner besiedelt ist, wäre ein Ausbau tatsächlich billiger und würde weniger Menschen zusätzlichem Fluglärm aussetzen. Aber dafür ist Gatwick eben kein internationales Drehkreuz mit U-Bahn-Anschluss, dort wurden 2013 nur halb so viele Passagiere abgefertigt wie in Heathrow. Und Gatwick hat keine schicke 78 Meter lange Alu-Skulptur.",Europas größter Flughafen eröffnet ein komplett renoviertes Terminal für die Lufthansa und ihre Partner-Gesellschaften - mit einzigartiger Schraube. Wichtiger für London-Heathrow wäre allerdings eine dritte Startbahn.,reise,https://www.sueddeutsche.de/reise/flughafen-london-heathrow-turbulenzen-am-boden-1.1942177,Flughafen London-Heathrow - Turbulenzen am Boden,00/04/2014,Schrauben-Kunst am Heathrow,Richard Wilsons Schrauben-Skulptur am Heathrow Flughafen feierlich eingeweiht.,"Heathrow, Flughafen, Kunst, Schraube, Skulptur, Renovierung, Terminal, Startbahn, Expansion, Boris Johnson",Die Schrauben-Kunst am Heathrow Flughafen ist eingeweiht! Richard Wilsons überdimensionale Skulptur zieht alle Blicke auf sich. #Heathrow #Flughafen #Kunst #Renovierung #Terminal #Expansion #BorisJohnson 338,"Sirenen heulen durch die kalte Nacht, Scheinwerfer suchen das Gelände ab. Eine Gruppe Mexikaner geht in Deckung, kauert sich ins Gras. ""Schnell, lauft, bleibt nicht stehen!"", befiehlt der Schlepper im Flüsterton und treibt die ihm Anvertrauten eine felsige Böschung hinunter, auf der Flucht vor der Grenzpolizei. ""Nicht bewegen!"", brüllt eine Männerstimme auf Englisch durch die Dunkelheit, Schüsse sind zu hören. Kein Spiel, sondern Realität: Zwei Männer überqueren von Mexiko aus den Rio Grande Richtung USA Die Szene wirkt bedrohlich, doch Angst muss hier niemand haben. Die Grenze zu den USA ist weit, rund 1600 Kilometer entfernt. Die Grenzschützer in ihren Jeeps sind auch keine US-Beamten, sondern mexikanische Dorfbewohner. Und die Flüchtlinge sind Landsleute, die für das nächtliche Abenteuer bezahlen. Vor vier Jahren entstand in der Gemeinde El Alberto im mexikanischen Bundesstaat Hidalgo die Idee zu der ungewöhnlichen Nachtwanderung, die den illegalen Grenzübertritt simuliert. 90 Prozent der 1100 Einwohner von El Alberto haben schon in den USA gelebt und gearbeitet, viele von ihnen gelangten illegal in das reiche Nachbarland. ""Die Idee der Nachtwanderung entstand, weil wir das selbst erlebt und durchlitten haben. Wir machen das, weil wir wissen, wie das funktioniert"", erklärt Luis García Bravo. Der 42-Jährige überquerte die Grenze 1987 zum ersten Mal. Jetzt spielt er für die Touristen den Schlepper. Die ""Caminata Nocturna"" findet fast jedes Wochenende statt. Ausgangsort ist die kleine Ferienanlage, die die Gemeinde zwischen ihren Mais- und Bohnenfeldern betreibt. Die simulierte Flucht ist eine weitere Einnahmequelle neben den angebotenen Schlauchbootfahrten und Campingausflügen. Für die Erfahrung, sich einmal als Flüchtling zu fühlen, zahlen die Touristen zwischen 100 und 250 Pesos (zwischen sechs und 15 Euro). Hunderte kommen inzwischen jedes Jahr aus ganz Mexiko und selbst aus dem Ausland, um sich eine Nacht lang durch die Wildnis zu schlagen. Illegale Einwanderung lohnt sich nicht mehr ""Am Anfang warfen uns die Behörden vor, wir würden die Einwanderung fördern und verlangten, dass wir damit aufhören"", erinnert sich einer der Veranstalter, der eine Sturmhaube trägt und sich Pancho nennt. Die Menschen in El Alberto wollen die Nachtwanderung aber keinesfalls als Training für künftige Flüchtlinge verstanden wissen, im Gegenteil. ""Wir hoffen, dass die Teilnehmer sich fürchten und deshalb nicht mehr 'rübergehen wollen"", versichert Bravo. Seit die USA in der Finanzkrise steckten, lohne sich die Flucht ohnehin nicht mehr. ""Früher gab es dort für uns gute Arbeit für guten Lohn, aber jetzt ist das viel härter wegen der Krise"", sagt Bravo. Eindrucksvoller Schulausflug Nach einem Nachmittag am sonnigen Pool der Ferienanlage macht sich eine Gruppe von 60 mexikanischen Oberschülern auf in die Wildnis. Stundenlang schleppen sie sich im Dunkeln durch das unwegsame Gelände, in dem sich Ratten und Schlangen tummeln. Einige Schüler schreien vor Angst, als sie Tiere im Wald hören, ein Mädchen verstaucht sich den Knöchel. Als sie wieder nach El Alberto zurückkehren, haben die falschen Flüchtlinge erst einmal genug vom Auswandern. ""Ich denke, das wird sicher Eindruck hinterlassen"", sagt die Englischlehrerin der Schüler. ""Das Schlimmste war die Unsicherheit - nicht zu wissen, wohin man geht"", erzählt die 18-jährige María Isabel Golec nach der Nachtwanderung. ""Ich hatte keine Angst, aber es ist seltsam, in die Haut eines anderen zu schlüpfen und sich zu fühlen wie die, die über die Grenze wollen"", sagt der 19-jährige Sergio Salinas. ""Ich wusste, dass diese Leute viel leiden, aber mir war nicht klar, wie sehr.""",Bizarre Freizeitattraktion: In Mexiko simuliert ein Dorf für Touristen die Flucht in die USA. Die Veranstalter kennen alle Tricks - aus eigener Erfahrung.,reise,https://www.sueddeutsche.de/reise/mexiko-eine-nacht-als-fluechtling-1.539155,Mexiko - Eine Nacht als Flüchtling,00/05/2010,Ungewöhnliche Nachtwanderung in Mexico,In Mexiko simuliert ein Dorf für Touristen die Flucht in die USA. Die Veranstalter kennen alle Tricks - aus eigener Erfahrung.,"Nachtwanderung, illegaler Grenzübertritt, Mexiko, USA, Flucht, Schlepper, Touristen, Einwanderung, Finanzkrise, Simulation.","Mexikos 'Caminata Nocturna' - eine simulierte Flucht über die Grenze in die USA: Hier fühlst du dich wie ein Flüchtling, ohne das Land illegal zu betreten. Erfahre mehr über diese ungewöhnliche Nachtwanderung. #Mexiko #Flucht #Simulation #USA" 339,"Städtereisende wollen vieles erleben, am besten aber Orte entdecken, die nicht in jedem Reiseführer oder jeder App zu finden sind. Wer könnte besser durch die Stadt führen als jemand, der dort wohnt oder zumindest eine ganze Weile gelebt hat? Süddeutsche.de hat SZ-Korrespondenten in fernen Metropolen gebeten, ""ihre"" Stadt anhand eines Fragebogens zu präsentieren. Diesmal verrät Christian Wernicke in welchem Stadtviertel von Washington das meiste los ist, wo es die besten Shopping-Möglichkeiten gibt und welche geschichtsträchtigen Orte bei einem Besuch unverzichtbar sind. Veteranen und Angehörige gedenken der Gefallenen des Vietnamkriegs an der Vietnam Memorial Wall. Was macht Washington DC aus? Washington ist eine Stadt, die in sich ruht. So jedenfalls fühlt sich die Kapitale an für Menschen, die hier nicht arbeiten. Denn der Polit-Betrieb, um den herum diese Metropole vor über 200 Jahren errichtet wurde, genügt ganz und gar sich selbst: Kein Tourist kommt mit der Hektik im Kongress, dem Eifer der Regierungs-Bürokraten oder dem Geifer der Lobbyisten von der gesichtslosen K-Street je in Berührung. Stattdessen: Gelassenheit, Gravität, Geschichte. Mitten auf der langen, breiten Prachtstraße The Mall scheint es, als verhalle aller Lärm. Man blickt auf die strahlend weiße Kuppel des Kapitols oder auf das ehrwürdige Lincoln-Memorial. Der Besucher erlebt die mächtigste Stadt der Welt als lebendiges Museum amerikanischer Historie. Grandiose Museen verlangen nur Zeit, aber kein Eintrittsgeld. Jenseits dieser gut drei Kilometer langen Allee der Macht und Memorials ist Washington eine erstaunlich grüne und bunte Stadt: Am DuPont-Circle, in Adams Morgan oder entlang der U-Street locken Boutiquen, Restaurants, Bars. Allerdings, gut die Hälfte des Districts of Columbia bleibt für die meisten Besucher Tabu: Der Nordosten ist vor allem langweilig, und der Südosten zu aufregend - weil verelendet und kriminell gefährlich. Welche Sehenswürdigkeit dürfen Sie nicht verpassen? Ein Gang über die Marmorflure des Kongresses ist absolut zu empfehlen, sichern Sie sich in der Hochsaison bereits morgens Tickets im Besucherzentrum! Ebenso lohnt sich eine Tagestour über die Nationalpromenade The Mall. Planen Sie dabei je nach Jahreszeit Besuchszeiten zum Aufwärmen oder Abkühlen in den Museen ein. Auf alle Fälle sehenswert ist die National Gallery (mindestens East Wing!), mit Kindern unbedingt das Air- and Space Museum anschauen. Auch die Skulpturen-Parks vor dem Hirshhorn-Museum und gegenüber (westlich der National Gallery) sind einen Abstecher wert, genauso wie die kühle, würdige Strenge des Vietnamkrieg-Denkmals unmittelbar neben dem imposanten Lincoln-Memorial. Machen Sie einen Tagesausflug nach Mount Vernon, dem Familiensitz des ersten US-Präsidenten George Washington - liebevoll restauriert, grandiose Aussicht. Oder spazieren Sie durch die Gassen von Georgetown. Am Ufer des Potomac angelangt, können Sie mit einem gemieteten Kajak bis zur Memorial Bridge paddeln. Was ist noch sehenswerter - doch nur wenige Urlauber wissen davon? Ein Besuch von Cedar Hill, dem letzten Wohnsitz von Frederick Douglass. Dieser afroamerikanische Politiker war Zeitgenosse, Kritiker und Freund von Präsident Abraham Lincoln. Als Sklavenkind geboren, wurde Douglass zum geistigen Ur-Vater der Bürgerrechtsbewegung und U.S. Marshall. Der Besuch seiner Villa ist eine bewegende Reise ins vorletzte Jahrhundert. Welches Viertel sollten Sie unbedingt besuchen? Washingtons ""Black Broadway"", die wiederauferstandene U-Street, vor allem zwischen 15. Straße und Vermont Avenue. Buntes Publikum, internationale Küchen, gute Stimmung. Hier ist auch das Kriegsdenkmal für afroamerikanische Veteranen zu finden, die im US-Bürgerkrieg für die Sklavenbefreiung kämpften. Stärken Sie sich im legendären ""Ben's Chili Bowl"", ein Edel-Imbiss mit viel Atmosphäre und (für deutsche Gaumen) mittelmäßigen Würstchen (hier noch am besten: die Hausmarke ""Half Smoke""!). Und etwas abseits: das renovierte Howard-Theatre. Den schönsten Blick auf Washington haben Sie ... ... nein, nicht vom Washington Monument! Der Obelisk mitten auf der Mall ist seit dem kurzen Erdbeben im August 2011 geschlossen - wegen Schäden im Inneren. Und der Blick durch die schmalen, meist verschmierten Schießscharten-Fenster lohnte noch nie das lange Anstehen. Viel besser und idyllischer obendrein: Blick vom Hügel des Nationalfriedhofs auf der anderen Flussseite, genauer: vom Arlington House, wo einst General Robert E. Lee wohnte, der Südstaaten-Held im Bürgerkrieg. Beim Fußmarsch hinauf zur Villa passiert man unter anderem die Grabstellen der drei Kennedy-Brüder: JFK, Bobby und Ted. Das können Sie sich in Washington sparen: Siehe schöne Aussicht. Nur noch von begrenztem Wert ist außerdem der Besuch der M-Street in Georgetown, inzwischen eine Konsummeile mit Billigtextilien und zu vielen Sportschuhläden. Löbliche Ausnahme: das trotzig überlebende, allzeit qualmende Raucher-Paradies von ""Georgetown Tobacco"". Zum Shoppen viel besser: Buchläden und Boutiquen nahe DuPont Circle. Oder das lebendige Penn Quarter in der Innenstadt, nahe Verizon Center und China-Town.","Besucher erleben Washington als ein lebendiges Museum amerikanischer Historie und sind mitunter überrascht, wie bunt und grün die US-Hauptstadt ist. Wo es die besten Kneipen gibt und mit welchem Trick man sich einen nicht ganz legalen unvergesslichen Abend zu Füßen von Abraham Lincoln beschert:",reise,https://www.sueddeutsche.de/reise/staedtereise-tipps-fuer-washington-lincoln-drueckt-ein-auge-zu-1.1477259,Städtereise-Tipps für Washington - Lincoln drückt ein Auge zu,00/09/2012,Washington entdecken,"Das sind die besten Orte, die nur wenige Touristen kennen. Insider-Tipps zum Entdecken des echte Washington.","Washington, Städtereise, Geheimtipps, Insider-Tipps, Denkmäler, Museen, Geschichte, U-Street, Cedar Hill, Mount Vernon","Entdecken Sie das echte Washington mit unseren Insider-Tipps. Erfahren Sie die besten Geheimtipps für Ihre nächste Städtereise. #Washington #InsiderTipps #Denkmäler #Museen""" 340,"Während Gartenzwerge in Deutschland nur in Vorgärten herumstehen, hat eine amerikanische Spielzeugfirma kleine Plastikzwerge entworfen, die auf Reisen geschickt werden. Seit eineinhalb Jahren gibt es den ""gnomad"" in den USA zu kaufen, von denen jeder eine Internetseite für seine Urlaubsfotos hat. Die Bezeichnung ""gnomad"" ist eine Wortschöpfung aus ""Gnom"" und ""Nomade"". Die Spielzeugfirma Big Boing verkauft pro Jahr etwa 250 000 gnomads. Matthew Brown ist einer der beiden Geschäftsführer. SZ: Ihr gnomad erinnert an den reisenden Gartenzwerg im Film ""Die fabelhafte Welt der Amélie"". Ist die Idee etwa geklaut? Brown: Das nicht, aber ""Amélie"" hat sicherlich eine Rolle gespielt. Wir wollten ein Produkt entwickeln, das man in die Welt hinausschickt, und dann sieht, was damit passiert. Im Gegensatz zu etwas, das einfach verschwindet wie eine Flaschenpost. Da sind wir sehr schnell bei der Idee von einer Art Wichtel gelandet. Außer dem Film ""Die fabelhafte Welt der Amélie"" hat uns die ""Gartenzwerg-Befreiungsfront"" inspiriert, die es schon vor dem Film in mehreren europäischen Ländern und in den USA gab. Das ist eine Gruppe von Menschen, die Gartenzwerge aus Vorgärten stehlen und mit auf Tour nehmen. Dann senden sie den Besitzern Fotos von ihnen, und bringen ihnen am Ende die Zwerge wieder zurück. SZ: Wie benutzt man einen gnomad? Brown: Jeder gnomad hat eine Identifikationsnummer, mit der man ihn auf unserer Internetseite www.gnomads.net registrieren kann. Dadurch bekommt er sein eigenes Internet-Tagebuch. Beim allerersten Einloggen gibt man dem gnomad einen Namen, trägt ein, was er mag und was er nicht mag und man legt ein Abenteuer für den gnomad fest. Etwa zehn Prozent der Menschen, die einen gnomad besitzen, registrieren ihn dort und veröffentlichen Fotos und Geschichten von Reisen mit dem gnomad. Viele machen das, um Kontakt mit ihrer Familie und ihren Freunden zu halten, die sich das Internet-Tagebuch ansehen. SZ: Und manche geben ihren gnomad an andere Menschen weiter? Brown: Ja, diese Leute nennen wir Wächter. Sie nehmen den gnomad mit auf eine Reise, dokumentieren das im Internet-Tagebuch und geben ihn später vielleicht an einen anderen weiter. SZ: Was hat der Besitzer des gnomads davon, wenn er gar nicht mit auf die Reise geht? Brown: Viele Menschen schaffen sich den gnomad ja gerade an, um über sein Internet-Tagebuch Dinge mitzuerleben, die sie nicht selbst machen können. Menschen, die zum Beispiel einen Bürojob haben oder niemals die Chance haben werden, nach Europa zu reisen. SZ: Eigentlich stellt Ihre Firma Spielzeug her. War der gnomad ursprünglich für Kinder gedacht? Brown: Ja, aber es hat sich herausgestellt, dass mehr als 80 Prozent der aktiven Nutzer Erwachsene sind. Es gibt auch Schulen, die gnomads für Projekte im Unterricht verwenden. Aber das Gros der Nutzer sind Menschen zwischen 16 und 35 Jahren. SZ: Was waren die spektakulärsten Orte, an denen gnomads fotografiert wurden? Brown: Einer war am Südpol, und am Great Barrier Reef in Australien gibt es sogar Unterwasser-Fotos mit gnomads. SZ: Wussten Sie, dass der Gartenzwerg eine deutsche Erfindung ist? Brown: Ich wusste es nicht, aber ich habe mir schon so etwas gedacht. Bei unseren Recherchen hat es immer so ausgesehen, als sei Deutschland das Zentrum des Gartenzwerg-Universums.","Ursprünglich als Kinderspielzeug erdacht, machen sogenannte Gnomads heute Karriere als Reisebegleiter im Internet.",reise,https://www.sueddeutsche.de/reise/zwerge-auf-reisen-schneewittchen-ist-nicht-genug-1.244137,Zwerge auf Reisen - Schneewittchen ist nicht genug,00/05/2010,Gnomad Abenteuer: Zwerge auf Reisen,"Ursprünglich als Kinderspielzeug gedacht, dienen sie heute als Reisbegleider: Das steckt hinter den Gnomad. Erfahre hier mehr!","Gartenzwerge, Reisen, Spielzeug, Identifikationsnummer, Internetseite, Wächter, Abenteuer, Fotos, Geschichten, Internet-Tagebuch.",Der Gnomad: Ein Gartenzwerg auf Reisen? Das steckt dahinter. #gnomad #reisen #Abenteuer 341,"Bei männlichen Geschäftsreisenden handelt es sich um arme Würstchen, die permanent um die Welt jetten müssen. Dabei fürchten sie nichts mehr, als dass ihnen irgendwann (womöglich: weibliche) Vorgesetzte ihre goldenen Meilenkarten samt der mühsam gesammelten Bonuspunkte wieder abnehmen. Männliche Geschäftsreisende wissen: Frauenquote und Gleichberechtigung haben schon manch einem ihrer erfolgreichen Kollegen das Genick gebrochen. Beruflich wie privat. Deshalb schätzen diese Männer Frauen vor allem als Check-in-Personal, Fotomodels oder Ausgehpartnerinnen. Erschreckend. Die amerikanische Fluglinie Southwest Airlines wird derzeit zu Recht dafür gerügt, dieses völlig überholte Frauenbild durch die rumpfgroße Beklebung einer nur mit einem Bikini bedeckten Blondine neu zu beleben. Auf einer Boeing 737 der Flotte wirbt die schöne Israelin Bar Refaeli, Lebensgefährtin von Leonardo DiCaprio, als übermenschlich großes Abziehbildchen für eine Sport-Illustrierte. Nur die eingestanzten Flugzeugfenster beeinträchtigen den Blick auf ihren sonst makellosen, liegenden Körper. Aus den winzigen Bullaugen schauen viele, meist männliche Geschäftsreisende - ratlos wie Jonas im Walfischbauch. Was sollen sie davon halten, in einer so schönen Frau eingeschlossen zu sein? Womöglich mit ihr in Turbulenzen zu geraten, gar abzustürzen? Eine Herausforderung, ja. Andererseits: Für das durch Jetlag und Konferenzen bereits stark strapazierte Ego dieser Männer wäre es keineswegs angenehmer, in einem A380 zu fliegen, auf dem außen ein fetter, halbnackter Leonardo DiCaprio prangt. Genau wie der sehen die Geschäftsreisenden ja mittlerweile selber aus. Komisch, dass ihnen in diesem Zusammenhang Orson Welles einfällt: ""Männer brauchen Frauen um sich"", sagte der einmal, ""sonst verfallen sie der Barbarei."" Ach ja.",Großformatig räkelt sich die hübsche Blondine auf der Außenseite eines US-Flugzeugs. Warum das bei männlichen Passagieren zur Beklemmung führen muss - eine Stilkritik.,reise,https://www.sueddeutsche.de/reise/umstrittene-werbung-das-modelflugzeug-1.394573,Umstrittene Werbung - Das Modelflugzeug,00/05/2010,"Geschäftsreisen, Frauen und Vorurteile",Wie männliche Geschäftsreisende Frauen sehen und warum Southwest Airlines dafür kritisiert wird.,"Geschäftsreisen, Frauen, Vorurteile, Southwest Airlines, Bar Refaeli, Leonardo DiCaprio, Frauenbild, Fluglinie, Bikini, Werbung",Wie sexistisch ist die Werbung auf Flugzeugen? Eine neue Kampagne von Southwest Airlines wirft Fragen auf. Lesen Sie mehr in unserem Artikel. #Geschäftsreisen #Frauen #Vorurteile #SouthwestAirlines #BarRefaeli #LeonardoDiCaprio 342,"NEU: Am Grubigstein wurde ein Einersessel durch die leistungsstarke 10er-Gondelbahn ""Grubig 2"" ersetzt. Die Ehrwalder Alm ist ein angenehmes Familienskigebiet. Der breite Talkessel von Ehrwald und Lermoos wird von den Felswänden des Zugspitzmassivs dominiert, hinter denen sich das Zugspitzplatt mit seinen Liften verbirgt. Die Pisten dort oben sind sogar von hier aus zu erreichen: Von Ehrwald führt die Tiroler Zugspitzbahn auf den Gipfel und eine weitere Seilbahn hinein in die sonnige Schneeschüssel. Ehrwald hat aber auch zwei eigene Skigebiete: Zum einen die Sonnenlifte und zum anderen die Ehrwalder Alm. Direkt am Ortsrand von Ehrwald beginnen die Wetterstein- und Sonnenlifte, die Abfahrten führen durch schöne, ideal geneigte Waldschneisen. Problemlose Abfahrten Eine Gondelbahn bringt die Skifahrer auf die Hochfläche der Ehrwalder Alm, zwei Sessel- und zwei Schlepplifte sorgen hier oben für den weiteren Transport bergauf bis kurz unter die Felswände - höher geht`s hier für Skifahrer nicht mehr. Die Pisten sind ideal für Familien, auch die Abfahrt vom höchsten Punkt, dem Hochissentalkopf, bereitet keine Probleme. Auf der anderen Seite des Talbodens, durch den landschaftlich sehr schöne Loipen führen, liegt Lermoos mit dem ""Höhenskigebiet Grubigstein"". Eine moderne Gondelbahn bringt die Skifahrer zur Mittelstation, ein Einersessellift und eine kuppelbare Vierersesselbahn führen weiter Richtung Gipfel. Zwei Doppelsesselbahnen erschließen zusätzlich die obere Etage mit ihren weiten, schön kupierten Schneehänge, den mittelschweren bis schweren Abfahrten, wie dem ""Kanonenrohr"", und vielen Abfahrtsvarianten abseits der Piste. ZURÜCK zur Übersichtskarte der Skigebiete in Österreich","Das mächtige Zugspitzmassiv bildet die grandiose Kulisse der eher beschaulichen Orte Ehrwald, Biberwier, Lermoos, Berwang und Bichlbach mit ihren abwechslungsreichen Pistenrevieren.",reise,https://www.sueddeutsche.de/reise/skifahren-in-oesterreich-skigebiet-in-ehrwald-lermoos-1.528658,Skifahren in Österreich - Skigebiet in Ehrwald - Lermoos,00/12/2012,Grubigstein ersetzt Einersessel,"Grubig 2, die neue leistungsstarke Gondelbahn am Ehrwalder Alm Skigebiet.","Grubigstein, Ehrwalder Alm, Skifahren, Gondelbahn, Tirol, Zugspitzmassiv, Schneeschüssel, Skigebiet, Piste, Familienskigebiet","Neue leistungsstarke Gondelbahn ""Grubig 2"" am Ehrwalder Alm Skigebiet. Ideal für Familien und Skifahrer jeden Levels. Erleben Sie unvergessliche Skitage im Herzen Tirols! #Skifahren #EhrwalderAlm #Tirol #Gondelbahn " 343,"Archäologen dürften ihn verfluchen. Für andere aber ist Adan de Jesus Bedolla eine Legende in der Sierra Nevada de Santa Marta, dem höchsten Küstengebirge der Welt. Er hat Koka angebaut und Gräber ausgeraubt. ""30 Jahre lang war ich Grabräuber. Ich habe nur damit aufgehört, weil ich kaum noch laufen kann"", sagt er mit knarzender, kaum verständlicher Stimme. Er greift zu einer Kette um seinen Hals, gefertigt aus Jade, Quarz und anderen Mineralien und sagt: ""Eine Grabbeute, bestimmt 1000 Jahre alt."" Dann wendet sich der 70-Jährige, der einen Schlapphut trägt, seinen legalen Geschäften zu. Heute betreibt er eines der größten Camps auf dem Weg nach Ciudad Perdida, in die Verlorene Stadt. Eine neue Gruppe von Wanderern ist im Camp eingetroffen. Adan de Jesus Bedolla muss ihnen ihre Betten zuweisen. Vor sechs Stunden saßen sich die elf Wanderer noch in einer Gaststube in einem Dorf namens Mamey gegenüber, dem Ausgangspunkt der Tour. Ein Jeep hatte sie die zwei Stunden von der Küstenstadt Santa Marta hierher gebracht: Spanier, Franzosen, Deutsche und einen Schweizer, Kolumbianer sind keine dabei. Die meisten sind typische Backpacker, zwischen 20 und 30 Jahre alt. Alle sind noch etwas schüchtern, doch der Führer Wilson Montero übernimmt ohnehin das Reden. Die Verlorene Stadt, so erklärt er, wurde ab 700 nach Christus von dem mysteriösen Tayrona-Volk erbaut, auf einem Bergplateau in der Sierra Nevada, 80 Kilometer von der Karibikküste entfernt. Als die Spanier im heutigen Kolumbien einfielen, verschwanden die Tayrona in den Bergen. Erst 1975 entdeckte ein Grabräuber die Ruinenstadt. Um 13 Uhr ist Abmarsch. Bald bilden Sand und Vegetation links und rechts einen mannshohen Wall, der aber kaum Schatten bietet. Es hat 35 Grad. Zum Glück mildern kurze Regenschauer die Hitze. Irgendwo hinter der grünen Bergkette am Horizont verstecken sich die höchsten Gipfel Kolumbiens, der Pico Cristobal Colón und der Pico Bolivar. Während des Aufstiegs fallen Flächen ins Auge, auf denen die Bäume deutlich niedriger stehen. Ehemalige Koka-Felder, sagt Wilson. Für die Bauern war der Koka-Anbau ein lukratives Geschäft. Reich wurden damit aber die Paramilitärs, an die die Bauern ihre Koka-Ernte verkaufen mussten. Bis 2005 hatten die rechten Todesschwadronen die Gegend unter Kontrolle, dann gaben sie die Waffen ab. Zu dieser Zeit war es für Touristen normal, an illegalen Kontrollpunkten von Bewaffneten angehalten zu werden. Probleme habe es nie gegeben, behauptet Wilson. Der Chef der Paramilitärs habe angeordnet, dass man den Wanderern kein Haar krümmen dürfe. Der Guerillagruppe ELN war das egal. Sie entführte 2003 eine Gruppe ausländischer Reisender, darunter auch eine Deutsche. Alle kamen nach drei Monaten wieder frei. Schon seit Jahren sei der Weg sicher, sagt Wilson. Der bewaffnete Konflikt zwischen linken Rebellen und Armee spiele sich in anderen Ecken des Landes ab. Auch das Auswärtige Amt in Berlin hält geführte Wandertouren zur Ciudad Perdida ausdrücklich für vertretbar. Als unsere Gruppe am späten Nachmittag über eine knarrende Hängebrücke im Camp 1 eintrifft, liegen gerade mal sieben Kilometer hinter uns. Es ist nicht so sehr die Entfernung, sondern das ständige Auf und Ab durch Sand und Felsgrund, das in die Knochen geht. Unter einem Holzdach befinden sich acht Doppelstockbetten, rechts daneben ist eine offene Küche mit einer Feuerstelle in der Mitte. Die Köchinnen des Lagers haben Huhn und Salat zubereitet. Der Proviant wird, genau wie die Ausrüstung, auf Maultieren von Santa Marta in die Berge gebracht. Auch Wilson schleppt mit seinen gerade mal 1,60 Metern Material für zwei. Aber er ist geübt darin: Der 44-Jährige führt seit 22 Jahren Wandergruppen durch die Sierra Nevada. Er ist damit einer der dienstältesten Tourguides. Wilson bringt uns noch zu einem großen Bassin, das der Buticara-Fluss in den Fels gegraben hat. Die Mutigen springen aus drei Metern Höhe in das warme Wasser. Abends, nach dem Essen, sinniert der Campbetreiber Adan de Jesus Bedolla über seine Vergangenheit als Schatzsucher. Die Sierra Nevada sei zu den Zeiten der Tayrona dicht besiedelt gewesen, kein Vergleich mit heute, sagt er: ""Alle halbe Stunde stand ein Dorf, mit 20, 30 Terrassen."" Es waren diese Terrassen, die Grabräuber magnetisch anzogen, denn dort hatten die Tayrona Gold und Keramiken vergraben, Gaben an die Toten und die Götter. Viele Nächte zog Adan mit Schaufel und Hacke aus, um in den Ruinen zu graben. Etwa 20 Mal hatte er Glück, fand Steine, Keramiken, auch etwas Gold. Reich geworden ist er davon nicht. Vom Tourismus kann Adan heute besser leben. Guaqueros, so nennen die Kolumbianer die Grabräuber. Bis zu 3000 soll es in den siebziger Jahren, zu ihrer Hochzeit, in der Sierra Nevada gegeben haben. Sogar eine Gewerkschaft gründeten sie in Santa Marta. Ihre Ware verkauften sie an Hehler in der Karibikstadt, welche die Kostbarkeiten an reiche Sammler im Ausland weitergaben. Nur ein Bruchteil des Tayrona-Goldes landete in den Museen von Bogotá und Santa Marta. Erst als die Regierung Anfang der neunziger Jahre die Kulturschätze zu Gemeingut erklärte und den Handel damit verbot, ging die Grabräuberei zurück. Während unsere Gruppe am nächsten Vormittag durch das kalte Wasser des Buticara-Flusses watet, zeigt Wilson auf einen Felsen am Ufer: ""Dort ist vor vier Monaten ein Jaguar gesehen worden."" Auch Pumas und Ozelote sind in den Bergen heimisch. Die nachtaktiven Großkatzen bekommt man kaum zu sehen, im Gegensatz zu den vielen bunten Kolibris, die überall herumschwirren.",Erst seit Kurzem sind die Ruinen in Kolumbien wieder zugänglich. Die Wanderung dorthin führt zu alten Grabräubern und durch Indianerdörfer.,reise,https://www.sueddeutsche.de/reise/kolumbien-auferstanden-1.2718455,Wandern zur Ciudad Perdida in Kolumbien,00/11/2015,Adan de Jesus Bedolla: Legende der Sierra Nevada,Ein Grabräuber wird zur Legende in der Sierra Nevada de Santa Marta. Entdecke seine Geheimnisse und folge den Wanderern zur Verlorenen Stadt.,"Adan de Jesus Bedolla, Sierra Nevada, Grabräuber, Verlorene Stadt, Wanderung, Tayrona, Kolumbien, Backpacker, Camp, Trekking","Entdecke die Legende der Sierra Nevada de Santa Marta, Adan de Jesus Bedolla: Grabräuber, Geschäftsmann und Legende. Folge uns auf einer Wanderung zur Verlorenen Stadt! #SierraNevada #VerloreneStadt #Wanderung #Trekking #Kolumbien" 344,"Die Vergeltungsschläge USA auf die Terroranschläge vom 11. September könnten Konsequenzen auf die Situation im Nahen und Mittleren Osten nach sich ziehen und damit die Sicherheit der Reisenden beeinträchtigen. Das geht aus den Internet-Seiten des Auswärtigen Amtes hervor. Reisende sollten Kontak zur Botschaft halten Reisende, die aus unabwendbaren Gründen dennoch fahren müssen, sollten die aktuelle Entwicklung in den Medien verfolgen und engen Kontakt mit der deutschen Botschaft in Bagdad halten, so das Amt. Kontakt:(Tel. 00964-1-7192037/38/39, alternativ mit der deutschen Botschaft in Amman, Tel. 00962-6-5930351/5930367/5931379). Bei Einreise über Syrien empfiehlt es sich, zusätzlich die deutsche Botschaft in Damaskus schriftlich zu informieren. (Fax: 0096-3-11-3323812). Risiko bestand schon vor dem 11. September Neben der erhöhten Gefährdung aufgrund der aktuellen Lage weist das Auswärtige Amt ausdrücklich auch auf das schon vor dem 11. September bestehende Risiko bei Reisen im Irak hin. So seien Reisende im Irak aufgrund des unzureichenden Rettungswesens und militärischer Handlungen innerhalb der Flugverbotszonen im Norden und Süden des Landes einem erhöhten Risiko ausgesetzt. Bewaffnete Zwischenfälle in Nordirak: Die nördlichen Provinzen Dohuk, Erbil und Sulaimaniya, sowie Teile der Provinz Ninawa, die von der Demokratischen Partei Kurdistans (DPK) und der Patriotischen Union Kudistans (PUK) verwaltet werden, sollten aufgrund der immer wieder vorkommenden bewaffneten Zwischenfällen in diesem Gebiet gemieden werden. Eine Einreise über die Türkei oder Syrien in dieses Gebiet wird von der Regierung in Bagdad als illegales Eindringen in irakisches Hoheitsgebiet angesehen.","Das Auswärtige Amt rät, nicht dringend erforderliche Reisen in den Irak bis auf weiteres zurückzustellen.",reise,https://www.sueddeutsche.de/reise/reisewarnung-irak-1.249264,Reisewarnung - Irak,00/05/2010,Terrorgefahr im Nahen Osten,Aktuelle Sicherheitslage im Nahen Osten beeinträchtigt Reisen. Kontakt zur Botschaft halten.,"Terrorgefahr, Naher Osten, Sicherheitslage, Reisende, Botschaft, Kontakthalten, Irak, Rettungswesen, bewaffnete Zwischenfälle, illegale Einreise",Reisen in den Nahen Osten beeinträchtigt durch aktuelle Sicherheitslage. Bleiben Sie sicher und halten Sie Kontakt zur Botschaft. #Terrorgefahr #Reisesicherheit 345,"Es ist ein Kraftakt. 11.25 Uhr: In Oberwald wird die Elektrolok abgekoppelt. Die alte Diesellok rollt herüber vom Nebengleis, klinkt sich ein in die Waggons und zieht an. Ein Ächzen geht durch die antiken Aufbauten des Salonwagens, Holzgestühl zittert, Gussräder grollen. Der Zug rumpelt an der Tunneleinfahrt vorbei steil bergan. Gleich in der ersten Kurve kreischen die Bremsen auf, die Passagiere suchen Halt. Sie hätten auch durch den Furka-Basistunnel fahren können, bequem, klimatisiert, Snacks und Limo auf den Tischen. In einer Viertelstunde wären sie bei Realp am anderen Ende der Passstraße wieder ans Tageslicht gekommen. Stattdessen liegen 1400 Höhenmeter auf 17 Kilometern Bahnstrecke vor ihnen, in einer uralten Eisenbahn. Drei Stunden Schlingern durchs Gebirge. Nicht einmal billig ist es. Wer macht so etwas Blödes? Der alte Zug fährt die Furka-Bergstrecke und rückt den Rhônegletscher in den Blick Rolf Becker lächelt fein. Er kennt die Frage. ""Echte Zugfans können nicht anders"", sagt der leise Pfälzer, ""und die Strecke Zermatt-St. Moritz ist nun mal die schönste und berühmteste in der Schweiz."" Erstmals im Jahr 1930 verband ein lückenloser, gut 290 Kilometer langer Gleisstrang die beiden exklusiven Kurorte miteinander. Mehr als 90 Tunnel hatte man dafür in die Alpen gesprengt, etwa 300 Brücken über Abgründe und Felsspalten gespannt - Zahlen, die noch heute nicht nur Statistiker ehrfürchtig machen. In waghalsigen Kehren und Kreisen hatte man Schienen verlegt, auf denen sich eine Lokomotive auf engstem Raum wie ein Raubvogel am und im Berg in die Höhe schrauben konnte, festgekrallt in eigens verlegten Zahnstangen. Bahnfahren war das Nonplusultra kultivierten Reisens. Glacier Express hieß der neue Zug im Französisch der feinen Leute; denn im Salonwagen ging es direkt am mächtigen Gletscher der Rhône vorbei, fast 2200 Meter hoch gelegen. Und die Damen, das Tässchen Tee in der Hand, mussten nicht einmal ihre Glockenhüte gegen Pelzmützen tauschen. ""Es war eine Ingenieursleistung der Sonderklasse"", sagt Becker, ""und die erste Strecke, die aus rein touristischen Gründen eröffnet wurde. Man wollte den verwöhnten Kurgästen etwas Außergewöhnliches bieten."" Zurück zu den Anfängen Das ist geblieben. Der heutige Glacier Express lebt noch immer von seinem großen Namen und dem Charisma der Gründerjahre. Statt der damals 2500 Gäste im Jahr karrt er nun allerdings 250 000 aus aller Welt zwischen den beiden Orten hin und her. Der inzwischen hochmoderne Urlaubermagnet tut dies mit dem Charme eines ICE. Und mit dem Zug von damals hat er nur den Namen gemein - kaum jemand weiß das. ""Seit 1982, als der Furkatunnel fertig wurde, kann man auch im Winter fahren, wenn am Pass drei Meter Schnee liegen"", erklärt Becker. Das ist gut fürs Geschäft. Doch auch der Rhônegletscher ist damit weg vom Abteilfenster, dem Glacier Express fehlt praktisch die Geschäftsgrundlage. ""Das wurmte mich"", so Becker, ""deshalb haben wir in jahrelanger Arbeit den alten Zug wieder auf die Schienen gestellt."" Swiss Alps Classic Express, kurz SACE, nennt sich Beckers Zug, den der Zugreisenexperte exklusiv betreibt. Den Originalnamen rückten die Schweizer Bahnen nicht heraus. Das schmälert das Erlebnis auf der historischen Route aber von Beginn an in keiner Weise.","Auf der historischen Route des Glacier Express von Zermatt nach St. Moritz fährt wieder ein Zug. In den Waggons sind die Bänke mit Samt bezogen, das Holzgestühl zittert beim Anfahren. Bequem ist das nicht - aber für echte Zugfans ein Muss.",reise,https://www.sueddeutsche.de/reise/historische-zugfahrt-in-der-schweiz-schoener-rumpeln-1.1951098,Mit dem Glacier Express von Zermatt nach St. Moritz,00/05/2014,Glacier Express - Schwindelerregendes Abenteuer,Eine atemberaubende Fahrt auf der berühmtesten Bahnstrecke der Schweiz.,"Bahnfahren, Schweizer Alpen, Glacier Express, Furka-Bergstrecke, Zermatt-St. Moritz, Urlaubsmagnet, historische Bahnstrecke, Zugreisen, SACE, Rhônegletscher","Entdecken Sie die Schweizer Alpen auf einer unvergesslichen Zugfahrt mit dem Glacier Express. Eine Reise durch die Geschichte, die atemberaubende Ausblicke und unvergessliche Erinnerungen bietet. #GlacierExpress #Schweiz #Zugreisen #SACE" 346,"Bei der Lufthansa hat der womöglich größte Streik in der Geschichte des Konzerns begonnen. Die Piloten seien wie angekündigt um Mitternacht in den Ausstand getreten und damit gelte der Sonderflugplan, sagt eine Unternehmenssprecherin. Annulliert - auf diese Anzeige werden Lufthansa-Reisende heute häufiger stoßen. Wegen des Streiks bei der Lufthansa und ihrer Tochter Germanwings sind bereits an die hundert Flüge gestrichen worden. An den größten deutschen Flughäfen in Frankfurt, Düsseldorf, München und Hamburg werden schon am Montagmorgen und -vormittag zahlreiche Flüge ausfallen. Allein die Anzeigentafel am Frankfurter Flughafen zeigte Dutzende Flüge als gestrichen an. Betroffen waren am Morgen vor allem Strecken innerhalb Deutschlands sowie einige internationale Verbindungen. Am Flughafen Hamburg wurden mehr als 50 Abflüge gestrichen. In Düsseldorf und München sah es ähnlich aus. Auch der Flugverkehr von und nach Berlin wurde erheblich beeinträchtigt. Laut Notflugplan werden nur 28 von sonst 70 Lufthansa-Flügen von Tegel starten. In Schönefeld starten zwölf von sonst 21 Germanwings-Flügen. Nach Einschätzung eines Lufthansa-Sprechers vom Montagmorgen kann es in Berlin sogar sein, dass auch der Notflugplan nicht eingehalten werden kann. Befürchteter Schaden: 100 Millionen Euro Der Streik, zu dem die Vereinigung Cockpit (VC) die etwa 4500 Lufthansa-Piloten aufgerufen hat, könnte der größte in der Geschichte der deutschen Luftfahrt werden. Etwa 800 Flüge werden nach Einschätzung der Lufthansa an diesem Montag ausfallen. Das wären etwa zwei Drittel der Flüge, die von der Gewerkschaft bestreikt werden können. Beim restlichen Drittel der Flüge sollen die Passagiere zum Zug kommen. Die Lufthansa hat für jeden der vier Streiktage einen Sonderflugplan erstellt. Dieser umfasst nach Angaben einer Firmensprecherin etwa 1000 Flüge am Tag, ""die wir hoffen durchführen zu können"". Das seien 50 bis 60 Prozent des regulären Flugplans. Die Lufthansa befürchtet einen Schaden in Höhe von etwa 100 Millionen Euro durch den Ausstand. Den Piloten geht es vor allem um die Sicherung ihrer Arbeitsplätze im Lufthansa-Konzern. Nach Darstellung der Vereinigung Cockpit werden diese zunehmend in billigere Fluggesellschaften verlagert. Die Lufthansa wies dies zurück. Sie bot den Piloten eine Arbeitsplatzgarantie bis 2012 an, die möglicherweise bis 2014 verlängert werden könnte. Wenige Stunden vor Beginn des Streiks hatte die Vereinigung Cockpit ihre Bereitschaft bekräftigt, ohne Vorbedingungen zu verhandeln. Die Lufthansa habe hingegen weiterhin den Verzicht auf bestehende Tarifverträge zur Voraussetzung von Gesprächen gemacht, teilte Cockpit mit. ""Wir hatten bis zum Schluss Hoffnung, den Streik abzuwenden"", erklärt eine Lufthansa-Sprecherin: ""Wir sind selbstverständlich dialogbereit."" Die Deutsche Bahn setzt wegen des Pilotenstreiks zusätzliche Züge ein. Ein Zugpaar fährt zwischen Köln und Berlin, ein weiteres zwischen Hamburg und Berlin und zurück, teilte die Bahn mit. Zusätzliche Kapazitäten würden zwischen München-Hannover/Hamburg und Hamburg/Hannover-München angeboten. Flugreisende können ein Bahnticket für die identische Strecke und Reiseklasse bei der Bahn kaufen und später gemeinsam mit einem Beleg über das Flugticket von der Lufthansa erstatten lassen. Im Video: Wie angekündigt sind die Piloten der Lufthansa am Montag um 0.00 Uhr in den Ausstand getreten. Passagiere müssen sich in den kommenden Tagen auf massive Beeinträchtigungen einstellen müssen. Weitere Videos finden Sie hier","Großstreik bei Lufthansa: ""Cancelled"" steht oft auf der Anzeigetafel, oder ""annulliert"". Schon ist der Notfallflugplan bedroht.",reise,https://www.sueddeutsche.de/reise/lufthansa-nullloesung-am-airport-hunderte-fluege-fallen-weg-1.73771,Nulllösung am Airport - Hunderte Flüge fallen weg,00/05/2010,Lufthansa-Streik: Ausfälle und Beeinträchtigungen,Der womöglich größte Streik bei Lufthansa hat begonnen. Hunderte Flüge sind bereits gestrichen worden. Lesen Sie hier mehr!,"Lufthansa, Streik, Flugausfall, Gewerkschaft, Piloten, Arbeitsplatzsicherheit, Tarifverträge, Sonderflugplan, Passagiere, Ausstand",Der größte Streik bei Lufthansa hat begonnen und hunderte Flüge wurden bereits gestrichen. Lesen Sie hier mehr über die Auswirkungen auf Passagiere und die Maßnahmen der Bahn. #Lufthansa #Streik #Flugausfälle #DB 347,"Beim Urlaub in Europa sind die Nebenkosten in der Türkei derzeit am niedrigsten. Das geht aus einem aktuellen Preisvergleich des ADAC hervor. Urlaubsnebenkosten 2006 im Vergleich Deutsche Badeorte belegten dabei den zweiten Platz. Als ""sehr teuer"" gelten dagegen die Ferien in Frankreich, auch der Urlaub in Italien wurde als ""teuer"" eingeschätzt, teilt der Automobilclub mit. Belastungen für den Geldbeutel Tester des ADAC hatten an 40 beliebten Badeorten in acht europäischen Ländern einen touristischen Warenkorb eingekauft. Darin enthalten waren 50 für Urlauber typische Produkte und Aktivitäten, die außerhalb von Hotel und Anreise den Geldbeutel belasten - zum Beispiel Essen und Trinken, Sonnencreme, eine Fahrt mit dem Banana- Boot oder ein Sonnenstuhl am Strand. Im teuersten Reiseland Frankreich müssen Urlauber den Angaben zufolge 34 Prozent mehr bezahlen als im günstigsten Land Türkei. Beim direkten Ortsvergleich fällt der Preisunterschied demnach noch deutlicher aus: So lagen nach ADAC-Angaben zwischen Biarritz an der französischen Atlantikküste und dem günstigsten Ort Fethiye an der türkischen Riviera nahezu 62 Prozent Preisdifferenz. Auf nach St. Peter-Ording! Auch bei den einzelnen Produkten wurden die Unterschiede deutlich: So kostete eine Tasse Cappucino am Strand in Kroatien laut ADAC im Schnitt 89 Cent, in Frankreich dagegen 3,15 Euro. Die Leihgebühr für eine Strandliege betrug in Frankreich im Schnitt 12,25 Euro - das sind laut ADAC gut 10 Euro mehr als am Bosporus. In Deutschland schnitten von fünf getesteten Badeorten St. Peter-Ording am günstigsten ab, gefolgt von Boltenhagen und Heringsdorf auf Usedom. Einige Dinge waren an deutschen Stränden sogar so günstig wie sonst nirgendwo: etwa die Sonnencreme für durchschnittlich 8,34 Euro oder der Film für den Fotoapparat für im Schnitt 3,13 Euro.","Gerade die Nebenkosten gehen in der Deutschen liebsten Ferienländer ganz schön ins Geld. Einer Studie zufolge kann der Capuccino am Strand zwischen 89 Cent oder 3,15 Euro kosten.",reise,https://www.sueddeutsche.de/reise/reisekosten-wo-der-urlaub-am-guenstigsten-ist-1.241793,Reisekosten - Wo der Urlaub am günstigsten ist,00/05/2010,Günstig Urlaub machen in Europa,Türkei am billigsten. Frankreich teuerstes Reiseland. Doch die größten Kosten sind unerwartet.,"Urlaub, Europa, Nebenkosten, Türkei, Preisvergleich, ADAC, Badeorte, Frankreich, Italien, touristischer Warenkorb, Preisdifferenz, Strandliege, Sonnencreme.","Planen Sie einen günstigen Urlaub in Europa? Der ADAC Preisvergleich zeigt, welche Länder günstig sind und wo versteckte Kosten lauern. #Urlaub #Europa #ADAC #Preisvergleich" 348,"Auf dem Klettersteig ""Rosina"" bei Ramsau am Dachstein geht es senkrecht nach oben. Fast überall in den Alpen werden neue Klettersteige eingerichtet. Die mit Stahldraht und Tritten gesicherten Wege durch Felswände und auf Gipfel erfreuen sich steigender Beliebtheit, vor allem bei Familien. Allein am Dachsteinmassiv gibt es mittlerweile 20 Klettersteige, darunter den bereits 1843 eingerichteten Randkluftsteig zum Gipfel des Hohen Dachsteins, der als erster Klettersteig der Welt gilt. Der Bergführer Hans Prugger ist für deren Einrichtung und Wartung zuständig. Er erklärt, was die Faszination ausmacht und weshalb manche Gefahren oft unterschätzt werden. SZ: Warum wurde am Dachstein bereits 1843 ein Klettersteig eingerichtet? Hans Prugger: Der Alpenforscher Friedrich Simony ließ Eisenzapfen einschlagen und Hanfseile montieren, ganz einfach, weil mit der damaligen Ausrüstung und Klettertechnik der Dachsteingipfel nur von ganz wenigen erreicht werden konnte. Simony wollte es bequemer und sicherer machen. Ist von dem ersten Steig noch irgendetwas übrig? Nein, es sieht nicht danach aus, dazu ist der Randkluftsteig schon zu oft wieder erneuert worden. Heute ist dort ein durchgehendes Stahlseil montiert und u-förmige Bügeltritte erleichtern den Aufstieg. Der nur 130 Höhenmeter umfassende Steig weist keine großen Schwierigkeiten auf. An einem schönen Tag sind sicherlich oft mehr als 100 Bergsteiger auf dem Gipfel. Wie oft muss so ein Klettersteig repariert werden? Wir gehen in jedem Frühling alle Klettersteige ab und schauen, was der Schneedruck kaputt gemacht hat. Das ersetzen wir. Im Sommer ist Blitzeinschlag die häufigste Wartungsursache. Das Stahlseil zieht natürlich Blitze an, und wenn so hohe Energie durchschießt, haut es oft die gebohrten Haken aus dem Felsen. Bergführer Hans Prugger Welches sind die größten Gefahren beim Klettersteiggehen? Es passiert zum Glück wenig. Erschöpfung ist manchmal der Grund, weshalb wir Menschen aus der Wand holen müssen, meist unverletzt. Die haben einfach ihre Kräfte überschätzt. Unterschätzt wird hingegen oft die Blitzschlaggefahr. Im Sommer sollte man immer sehr früh losgehen und mittags schon wieder unten sein, denn Gewitter gibt es meistens nachmittags. Das wird allerdings nicht so beachtet. Wenn wir Bergführer mittags absteigen, steigen unten oft noch viele Leute ein in den Klettersteig. Zum Glück ist in den letzten Jahren trotzdem kein Blitzunfall passiert. 20 Klettersteige allein am Dachstein, ist das nicht ein bisschen viel? Das hört sich nach viel an, man muss aber bedenken, dass die auf ein ganzes Bergmassiv verteilt sind. Im hochalpinen Bereich sind relativ wenig neue Klettersteige entstanden, die meisten eher in Tallagen und mittleren Höhen. Aber klar, es wird überall im Alpenraum aufgerüstet. Der Trend zum Klettersteiggehen wächst immer noch weiter an. Vor allem bei Familien ist es sehr beliebt. Hat sich das Klettersteiggehen verändert in den letzten Jahren? Auf jeden Fall. Früher baute man einen Klettersteig, um auf einen schönen Gipfel zu kommen. Heute ist der Gipfel nicht unbedingt das Wichtigste. Es geht mehr um die sportliche Herausforderung, eine Wand zu durchklettern, ähnlich wie beim Sport- oder Hallenklettern. Deshalb gibt es auch viele Klettersteige in Tallagen, wo man keine langen Zustiege hat und trotzdem ein schönes, sportliches Erlebnis. Ich sehe jedenfalls immer sehr viele glückliche Gesichter. Bei Ihnen gibt es neu einen Klettersteig für Kinder ab sieben Jahren, weshalb? Für die meisten Kinder ist es ein Traum zu klettern. Sie tun es einfach gern, weil es eine natürliche Bewegung mit etwas Herausforderung ist. Deshalb gibt es jetzt am Sattelberg einen ganz leichten Steig, sogar mit einer kleinen Gipfelmöglichkeit. Kann jeder einen Klettersteig machen? Schwindelfrei sollte man sein und seine körperliche Verfassung richtig einschätzen. Zur richtigen Anwendung der Klettersteigsets bieten wir einen etwa zweistündigen Kurs an. Jüngere Kinder sollte man noch einmal mit einem Bergseil sichern. Denn die dämpfende Wirkung der Klettersteigsets wird erst ab 45 Kilogramm ausgelöst.","Klettersteige boomen. Bergführer Hans Prugger betreut die Eisenwege am Dachsteinmassiv und erklärt, warum der Gipfel gar nicht mehr so wichtig ist und weshalb Frühaufsteher sicherer klettern.",reise,https://www.sueddeutsche.de/reise/klettersteige-nervenkitzel-fuer-alle-1.4077469,Klettersteige: Was Bergsteiger wissen müssen,00/08/2018,Beliebt bei Familien: Klettersteige in den Alpen,Neue Klettersteige im Alpenraum erfreuen sich steigender Beliebtheit. Was Bergsteiger wissen sollten.,"Klettersteige, Alpen, Familien, Entstehung, Wartung, Beliebtheit, Herausforderung, Sicherheit, Gipfel, Trend",Faszination Klettersteiggehens in den Alpen! Was Bergsteiger wissen sollten. #Klettersteige #Alpen #Sport #Sicherheit 349,"Menschen, die im Rollstuhl sitzen, stoßen auf Reisen oft auf Hindernisse - selbst dort, wo sie wirklich nicht damit rechnen. So ist in Frankreich eine querschnittsgelähmte Passagierin von einem Flug der Billiglinie Easyjet ausgeschlossen worden, weil sie keinen Helfer dabei hatte. Sie habe ganz normal für den Flug Paris-Nizza eingecheckt, sagte die 19-Jährige. Anschließend sei sie bis zum Flugzeug von einem Helfer begleitet worden. Im Flugzeug selbst habe dann ein Steward erklärt, sie könne nicht mitfliegen, weil sie an Bord keinen Begleiter habe. Die junge Frau sei dann wieder aus dem Flugzeug befördert worden und habe am Easyjet-Schalter ein Gratis-Ticket für den nächsten Flug bekommen. Ein Passagier sei gebeten worden, sie zu begleiten. Die 19-Jährige hatte ihren Flug wie sonst auch im Internet gebucht. Bisher habe sie nie Probleme gehabt, sagte sie. Die Frau wandte sich nach eigenen Angaben an mehrere Behindertenverbände, bekam bislang aber keine Antwort.","Eine querschnittsgelähmte 19-Jährige war schon an Bord des Flugzeugs, da weigerte sich ein Steward, die Frau mitzunehmen.",reise,https://www.sueddeutsche.de/reise/billigflieger-easyjet-wirft-rollstuhlfahrerin-raus-1.16707,Billigflieger - Easyjet wirft Rollstuhlfahrerin raus,00/03/2010,Rollstuhlhindernisse in Frankreich,Querschnittsgelähmte Frau von Easyjet-Flug ausgeschlossen. Probleme für Rollstuhlfahrer auf Reisen.,"Rollstuhlhindernisse, Reisen mit Behinderung, Barrierefreiheit, Flugreisen, Behindertenverbände, Easyjet, Frankreich, Querschnittslähmung, Passagier, Begleiter","Eine querschnittsgelähmte Frau wurde von einem Easyjet-Flug ausgeschlossen, weil sie keinen Begleiter hatte. Warum Reisen für Menschen mit Behinderungen noch schwieriger wird. #Barrierefreiheit #ReisenmitBehinderung #Easyjet " 350,"Im vergangenen Jahr fragte die Deutsche Zentrale für Tourismus erstmals ausländische Gäste, was sie in Deutschland sehenswert finden. Nun stimmten auf der Seite germany.travel wieder tatsächliche und potentielle Touristen aus dem Ausland über die Top 100 Sehenswürdigkeiten hierzulande ab. In diesem Jahr machten knapp 15.000 Nutzer mit - und wirbelten das Ranking des vergangenen Jahres durcheinander. Doch eines blieb gleich: Während die Deutschen selbst in den meisten Umfragen den Kölner Dom auf Platz eins wählen, war den Touristen aus anderen Ländern eine andere Attraktion wichtiger. Folgende Sehenswürdigkeiten schafften es in die Top Ten, die gesamte Liste finden Sie hier. Platz zehn (wie auch 2012): Museumsinsel in Berlin Seit 1999 gehört die Insel in Berlin zum Unesco-Welterbe: Fünf Architekten ließen binnen hundert Jahren das Gebäude-Ensemble errichten. Nun steht auf der Insel das Alte Museum von Karl Friedrich Schinkel, im Neuen Museum mit dem Ägyptischen Museum drängen sich Besucher um die Büste der Nofretete. Neben dem Neuen Museum hat Architekt Friedrich August Stüler auch die Alte Nationalgalerie entworfen. Die Nordspitze der Insel ziert das Bode-Museum, in dem Skulpturen und Gemälde von der Antike bis zum 18. Jahrhundert ausgestellt sind. Das größte Gedränge ist jedoch im Pergamonmuseum. Informationen und Öffnungszeiten finden Sie unter smb.museum.","Der Kölner Dom mag die beliebteste Sehenswürdigkeit der Deutschen sein. Doch fragt man ausländische Urlauber, was sie hierzulande besonders sehenswert finden, nennen sie eine andere Attraktion.",reise,https://www.sueddeutsche.de/reise/beliebteste-sehenswuerdigkeiten-in-deutschland-oh-wie-schoen-ist-heidelberg-1.1668239,Top 10: Die beliebtesten Sehenswürdigkeiten in Deutschland,00/05/2013,Top 10 Sehenswürdigkeiten in Deutschland,Entdecken Sie die Lieblingsorte von Touristen in Deutschland. Hier ist für jeden etwas dabei!,"Tourismus, Sehenswürdigkeiten, Deutschland, Kultur, Berlin, Museen, Pergamonmuseum, Nofretete, Nationalgalerie, Architektur","Entdecken Sie die Top 10 Sehenswürdigkeiten in Deutschland, gewählt von ausländischen Touristen! Von Berliner Museen bis hin zum Kölner Dom - hier ist für jeden etwas dabei. #tourismus #deutschland #sehenswürdigkeiten" 351,"Als die Bundesregierung Anfang dieses Jahres ihre Luftverkehrsabgabe einführte, da war der Aufschrei unter den Fluggesellschaften groß. Die Abgabe sei äußerst schädlich, weil die Nachfrage darunter leide. Deswegen müsse sie so schnell wie möglich abgeschafft werden, polterten sie. Wenn es allerdings um die eigenen Gebühren geht, dann sind die Airlines nicht so zimperlich. Immer mehr von ihnen führen nun zusätzliche Gebühren für Kreditkartennutzer ein. Lufthansa hat in diesem Monat den Anfang gemacht, gefolgt von Finnair, auch Air France-KLM zieht nun nach. ""Wir fürchten, dass sich dies allgemein durchsetzt"", sagt Hans-Ingo Biehl, Hauptgeschäftsführer des Verbandes Deutsches Reisemanagement (VDR). Bei Lufthansa heißt die neue Gebühr schön ""Optional Payment Charge"" (OPC). Schon bisher verlangte Deutschlands größte Fluggesellschaft pauschal fünf Euro, doch nun sollen es für Europaverbindungen acht Euro und für Langstrecken sogar 18 Euro werden, also drei oder 13 Euro mehr. Ob die Gebühr so ""optional"" ist, da scheiden sich die Geister. Zwar lassen sich die Kosten umgehen, wenn man mit seiner EC-Karte, per Bankeinzug oder Lastschriftverfahren bezahlt. Dann aber kann man nicht die Vorzüge nutzen, die etwa die firmeneigenen Kreditkarten der Lufthansa bieten. In diesem Fall gibt es für den Umsatz keine zusätzliche Meilengutschrift. Und bei kurzfristigen Buchungen bleibt sowieso oft nur der Griff zur Kreditkarte. Firmenkunden argumentieren, dass sie ihre Prozesse aufwendig ändern müssten. Lufthansa begründet den Schritt damit, dass sie nicht mehr alleine die Kosten der Kreditkartenbuchungen, die bei ihr einen dreistelligen Millionenbetrag ausmachen, tragen will. Die Kreditkartenfirmen verlangen einen - natürlich streng geheimen - Prozentsatz des Preises, sodass nicht klar ist, welcher Anteil der Kosten künftig an den Kunden hängenbleibt. ""Für uns ist das einfach eine Preiserhöhung"", sagt Biehl. Vor allem bei Billigfluglinien sind zusätzliche Gebühren für Kreditkarten bereits üblich. Germanwings etwa verlangt pauschal acht Euro pro Buchung, Air Berlin sieben Euro und Ryanair sechs Euro. Die klassischen Fluggesellschaften haben sich bisher eher zurückgehalten. Sie haben dafür Instrumente wie die ""Ticket Service Charge"" erfunden, ein pauschal erhobener Betrag von zehn Euro, der die Vertriebskosten abdecken soll und der auf den Flugpreis draufgesattelt wird. Überhaupt sind die Airlines in den vergangenen Jahren sehr kreativ geworden, was neue Gebühren angeht. Wahrscheinlich die cleverste Idee ist der Treibstoffzuschlag gewesen, der die zusätzlichen Kerosinkosten abdecken soll. Das hätte man zwar auch über höhere Ticketpreise erledigen können, aber so ein Zuschlag schaut besser aus, zumal die Kunden an der Tankstelle selbst gut nachvollziehen können, wie teuer Benzin geworden ist. Die Billigfluggesellschaften haben eine richtige Geschäftsidee daraus gemacht. Wenn an Bord schon fest vergebene Sitzplätze fehlen, warum nicht von den Passagieren, die als erste einsteigen wollen, fünf Euro extra verlangen? Oder 20 Euro für einen Sitz am Notausgang, wo der Abstand zum Vordermann besonders groß ist (es aber während des Fluges manchmal unangenehm durch die Ritzen zieht). Besonders aufschlussreich ist die Liste der Gebühren bei Ryanair: Dort gibt es sogar eine ""Verwaltungsgebühr für die Rückerstattung staatlicher Steuern"" (17 Euro) und eine Kleinkindgebühr (20 Euro).","Mehr oder weniger unverhohlen verlangen Airlines von ihren Passagieren zusätzliche Gebühren bei der Flugbuchung. Sie haben kreative Namen wie ""Ticket Service Charge"", ""Optional Payment Charge"" oder ""Kleinkindgebühr"". Nun soll es Kreditkartennutzer treffen.",reise,https://www.sueddeutsche.de/reise/neue-gebuehren-der-fluggesellschaften-abheben-bis-es-weh-tut-1.1195977,"Neue Gebühren der Fluggesellschaften - Abheben, bis es weh tut",00/11/2011,Neue Fluggebühren,Lufthansa und andere Airlines führen zusätzliche Gebühren für Kreditkartennutzer ein. Was das für Reisende bedeutet.,"Fluggebühren, Kreditkartengebühren, Lufthansa, Airline-Gebühren, Vertriebskosten, Treibstoffzuschlag, Sitzplatzgebühren, Billigfluglinien, Bundesregierung, Luftverkehrsabgabe, Reisemanagement","Airlines verlangen immer mehr Gebühren von Passagieren - Lufthansa und Co. jetzt auch für Kreditkartenzahlungen. Was das bedeutet, erfahrt ihr hier! #Fluggebühren #Lufthansa #Kreditkarten #AirlineGebühren" 352,"Dieser Stahlträger, der aus den Trümmern der eingestürzten Zwillingstürme geborgen wurde, ist Teil der Ausstellung im siebenstöckigen National September 11 Memorial Museum an Ground Zero Ist ein Museum eine würdige Ruhestätte für Opfer des 11. September? Nein, finden zahlreiche Angehörige und protestierten, als Überreste von 1115 unidentifizierten Toten vom New Yorker Institut der Gerichtsmedizin in das Untergeschoss des neuen 9/11 Memorial Museums an Ground Zero gebracht wurden. Zwar ist die Gruft nicht für die Öffentlichkeit zugänglich, aber dennoch nahe am Rundgang, der zu zerstörten Feuerwehrwagen, Flugzeugfenstern und Eheringen als letzte Spuren geliebter Angehöriger führt. Dennoch wäre den Familien ein Grab auf Ground Zero lieber gewesen, aus Respekt vor den Toten. Da wussten die Familien noch nichts von dem Museumsshop. Dieser ist vielleicht gut gemeint, aber wahrlich nicht gut gemacht. Selbst abgehärteten Souvenirkäufern könnte der Gedanke kommen: Schon ein bisschen pietätlos, die neun Kühlschrankmagnete mit den Twin Towers ($8.95). Oder der Schal mit dem Fotomotiv ""Die Skyline, wie sie früher einmal war"" ($95). Und erst der süße Plüschrettungshund mit der orangenen Search&Rescue-Weste für die Kleinen, wahlweise ein schwarzer oder blonder Labrador, auch ein Deutscher Schäferhund ist im Angebot ($19.95). Damit können die Kinder die Suche nach Überlebenden und nach den 2753 Toten der Katastrophe daheim nachspielen. Sollten Patrioten und andere Besucher in nächster Zeit nicht nach Ground Zero kommen, der Museumsladen bietet seine Waren auch online feil. Die Absicht ist wohl eine gute, soll der Erlös doch dem Museum zugutekommen. Der Eintritt kostet übrigens 24 Dollar für Erwachsene und 15 Dollar für Kinder. Aber nicht nur das Angebot, auch der Eröffnungszeitpunkt des Shops erscheint nicht besonders durchdacht. Der Souvenirladen machte zeitgleich mit der Einweihung des Memorial Museums auf. In der ersten Woche bis zum 21. Mai ist die Ausstellung aber Angehörigen, Überlebenden und Rettern vorbehalten. Hat die Museumsleitung wirklich gedacht, diese Menschen könnten sich für Ohrringe erwärmen, die den Blüten am ""Survivor Tree"" nachempfunden sind ($29) - einem Baum, der den Terroranschlag überstand? Dass ein wenig Stöbern genau die richtige Ablenkung sei, nachdem die Angehörigen in den Räumen unter den Wasserbecken an Ground Zero verbogene Stahlträger, verschmorte Schuhe und die Überreste eines Aufzugsmotors gesehen haben? Weil nicht nur der Lift ausfiel, sondern auch das Treppenhaus unpassierbar war, hatten die Menschen im Nordturm über der 93. Etage keine Überlebenschance. Eine Tatsache, an die Diane Horning keine bedruckte Tasse ($10.95-12.99) erinnern muss: Ihr 26-jähriger Sohn Matthew schaffte es nicht aus dem World Trade Center. ""Für mich ist der Laden an dem Ort, an dem mein Sohn starb, absolut krass und taktlos"", sagte sie der New York Post. Horning konnte die Überreste ihres Kindes niemals beerdigen, ""also ist hier sein Grab. Dort Mitbringsel zu verkaufen, finde ich schockierend und abstoßend.""","Das neue Memorial Museum an Ground Zero in New York soll an die Toten von 9/11 erinnern, die erste Woche bleibt es Angehörigen vorbehalten. Diese könnten sich im Souvenirshop mit Magnetbildern, Mousepads oder Plüschtieren eindecken - finden das aber überraschenderweise etwas unpassend.",reise,https://www.sueddeutsche.de/reise/memorial-museum-in-new-york-taktlose-souvenirs-1.1969592,Memorial Museum in New York: Pietätloser Souvenirladen,00/05/2014,9/11 Museum in der Kritik,Kontroverse um Würde der Opfer. Angehörige kritisieren den Souvenir-Shop und den Umgang mit den sterblichen Überresten.,"9/11, Museum, Ground Zero, Opfer, Angehörige, Kontroverse, Würde, Souvenir, Gedenkstätte, Kritik",Das 9/11 Museum am Ground Zero sorgt für Kontroversen: Opferangehörige kritisieren den Souvenir-Shop und den Umgang mit den sterblichen Überresten. #911museum #GroundZero 353,"Gerade noch war man im Hundeschlitten in den Wäldern Nordschwedens, schon liegt man am Strand: Virtuelle Realität macht's möglich. Plötzlich ist der Boden weg. Wo ein Teppich sein müsste, flimmern weit unten die Lichter von Las Vegas. Ein Blick über die Schulter: Am Horizont erstrecken sich Berge und Wüste Nevadas. Langsam fliegt der Helikopter den Strip entlang. Oder vielmehr, es fühlt sich so an. Virtuelle Realität ist das Boom-Thema der Reiseindustrie. Bei der ITB standen an vielen Ständen Menschen mit taucherbrillenähnlichen Headsets und verrenkten den Kopf beim Entdecken von Umgebungen, die für Umstehende unsichtbar bleiben, in der Simulation aber zum Greifen nah wirken. Die Firma Interactive CMS etwa bietet mit ""VTL 360 Virtual Travel Lounge"" eine wachsende Datenbank von Ausflügen in alle Welt. Sie versetzt den Nutzer auf einen Hundeschlitten, der durch die verschneiten Wälder Nordschwedens gleitet, mitten in die Gletscherlandschaft Patagoniens oder an einen Strand Apuliens. Die Möglichkeiten, von denen die Branche schwärmt, sind offensichtlich: Wer möchte keine Reise buchen, nachdem er an perfekt gefilmte Orte katapultiert wurde? Tui Cruises und Aida, Thomas Cook oder British Airways experimentieren seit einiger Zeit mit den Brillen, immer mehr Reisebüros springen auf. Hersteller wollen gerade Letztere überzeugen, dass Kataloge und Fotos überholt sind, dass hier eine bessere Chance wartet, Kunden zu begeistern. Für VTL 360 wurde extra eine Verknüpfung entwickelt, dank der Reiseberater auf einem zweiten Bildschirm beobachten können, was der Kunde über sein Headset erlebt. So soll der ideale Verkaufsdialog entstehen. Andreas Weigel von Diginetmedia - die Firma produziert 360-Grad-Videos für Hotels und Reedereien - hat bei der ITB einen Vergleich mit der Gründerphase der Mobiltelefone gezogen, als alles mit Plastikknochen in den Händen einiger Technikfreaks und Millionäre begann. Folgt man dieser Analogie, wird die virtuelle Realität bald selbstverständlich sein. Allein die vergangenen Monate haben enorme Fortschritte gebracht, es werden Milliarden investiert. Neben der Unterhaltungsbranche mit Filmen und Games gilt der Tourismus als prädestiniert für die Umsetzung. Allerdings: Nicht allen bekommt der Blick in die neue Welt, manchen wird schlicht schwindelig. Ein zweiter Haken könnte größere Folgen haben. Wer im Rundumblick die Sehenswürdigkeiten seines Ziels vorab besichtigen kann, minimiert zwar die Gefahr von Enttäuschungen, verliert womöglich aber die Wow-Momente während der Reise. Das Déjà-vu als Dauerzustand, auch darauf könnte diese faszinierende Technik im Tourismus hinauslaufen.","Virtuelle Realität ist das Boom-Thema der Reiseindustrie. Der perfekt gefilmte Ort, erlebbar über Headset, soll zur Buchung animieren. Zwei Haken gibt es aber doch.",reise,https://www.sueddeutsche.de/reise/brillenkunst-deja-vu-1.2907533,Virtuelle Realität im Tourismus - Déjà-vu,00/03/2016,Virtuelle Realität boomt,Reisebranche setzt auf 360°-Videos und VR-Brillen. Entdecke die Welt neu!,"Virtuelle Realität, Reisebranche, 360°-Videos, VR-Brillen, Tourismus, Entdecke die Welt neu, ITB, Technikfreaks, Diginetmedia, VTL 360",Erlebe die Welt neu - mit 360°-Videos und VR-Brillen! Die Reisebranche setzt auf virtuelle Realität. Entdecke jetzt die Möglichkeiten! #VirtualReality #Reisebranche #360Grad #Tourismus #ITB 354,"Champagner, eine geräumige Kabine mit Doppelbett und ein luxuriöses Menü für Genießer sind im neuen Großraumflieger A380 zu haben - nur Sex bleibt zwischen Singapur und Sydney trotz geräumiger Doppelkabinen tabu. Singapore Airlines, die vergangene Woche als erste Fluggesellschaft die neue Airbus-Maschine im Linienverkehr in Dienst stellte, erteilte amourösen Abenteuern seiner Fluggäste an Bord eine klare Absage. Von den Passagieren werde - egal ob in der Economy Class oder den privaten Kabinen - erwartet, sich so zu verhalten, dass andere Reisende oder Besatzungsmitglieder keinen Anstoß nähmen, teilte das Unternehmen mit. Ohnehin schaffen die zwölf Doppelkabinen im Airbus A380 zwar Privatsphäre, sind aber nicht schalldicht oder komplett vom Rest des Flugzeuginneren abgetrennt. Reisende zeigten sich von den Einschränkungen dennoch enttäuscht. Die britische Zeitung Times zitierte einen Passagier des ersten A380-Flugs von Singapore Airlines. ""Sie verkaufen Dir ein Doppelbett, geben Dir Privatsphäre und so viel Champagner ohne Ende - und dann verbieten sie Dir das, was sich ganz selbstverständlich ergibt?"" sagte ein Passagier.",Der neue A380 bietet zwar zwölf Kabinen mit Doppelbett und Champagner - sexuelle Höhenflüge will Singapore Airlines jedoch nicht dulden. Damit verärgern sie ihre Luxus-Kunden.,reise,https://www.sueddeutsche.de/reise/riesenflieger-a380-sex-verbot-ueber-den-wolken-1.334855,Riesenflieger A380 - Sex-Verbot über den Wolken,00/05/2010,Luxuriöser A380 Flug,"Champagner, Doppelbett, Menü - aber keine Liebe auf dem ersten Flug.","A380, Singapore Airlines, Fluggesellschaft, Privatsphäre, Champagner, Doppelkabinen, Linienverkehr, Airbus, Menü, Reisende","Erlebe Luxus auf dem neuen A380-Flug von Singapore Airlines mit Champagner, Doppelbett und einem exquisiten Menü - aber ohne amouröse Abenteuer. #SingaporeAirlines #A380 #Luxus #Flugreise" 355,"Französisch-Polynesien gilt zwar als eines der teuersten Reiseziele der Welt, das heißt aber nicht, dass das Archipel nur Menschen mit riesigem Geldbeutel vorbehalten bleiben muss. Entgegen der in Reisebüros oft wieder gegebenen Darstellung gibt es auf fast jeder Insel Campingplätze, zumindest auf den Gesellschaftsinseln. Und die sind paradiesisch. Diese Insel kann nicht besucht werden: Das Eiland Tetiaroa gehört Marlon Brando. Komplett. Reisebüros Wer sich in Reisebüros informieren will, sollte am besten gleich nach speziellen Pazifik-Büros suchen. In anderen vergeudet man leicht viel Zeit, ohne an die Informationen zu kommen, die man braucht. Beispiel: Pacific Travel House, Bayerstraße 95, 80335 München. Das Büro verkauft zwar ebenfalls nur Pakete, also Flüge in Zusammenhang mit einem Hotel-/Pensionsaufenthalt, hat aber auch einigermaßen günstige Pensionen im Angebot. Zudem ist zumindest auf Tahiti ohnehin der Aufenthalt in einem Hotel anzuraten. Beim Flug lohnt sich ein früher Blick in die Preislisten und Flexibiöität bei den Flugdaten: Mit ein bisschen Glück lassen sich ein paar Monate vor dem gewünschten Termin bei der Air France Flüge ab 612 Euro hin und zurück finden - ansonsten gehen die Preise auch auf 2500 Euro hinauf. Fortbewegung Von Insel zu Insel: Flüge können im heimischen Reisebüro gebucht werden. Entgegen der Beschreibungen in manchen Reiseführern gibt es das zwischen allen Inseln verkehrende Ono Ono nicht mehr! Wer also per Schiff reisen möchte, hat folgende Möglichkeiten, sollte sich kurz vor der Reise aber nochmal rückversichern, ob alles wirklich noch so ist, denn das kann sich auf den Inseln schnell ändern... - Maupiti Express Zwischen Bora Bora, Maupiti, Tahaa und Raiatea verkehrt das kleine Schnellboot Maupiti Express zu moderaten Preisen. Das Boot ist mit Sitzen versehen und ähnelt einer gelben Tauchglocke: Wegen des starken Seegangs ist das Boot rundum verschließbar. Wird die See allerdings zu bewegt, fährt der Maupiti Express oft nicht. - Vaenu Das Fährschiff verlässt jeweils diesntags, donnerstags und sonntags Bora Bora, und fährt dann Tahaa, Raiatea, Huahine und Tahiti an. Es hält nicht in Moorea. 90 Passagiere passen auf das Deck (ein großer, überdachter Raum, in dem auf Holzplanken gereist wird. Für alle Passagiere gibt es eine einzige Toilette. Die Doppelkabinen, die wenig Komfort bieten, haben eigene Toiletten. - Aremiti Ferry / Moorea Ferry Zwischen Tahiti (Papeete) und Moorea (Vaiare) verkehren Fähren, die mit dem Vaenu nicht vergleichbar sind. Sie sind sauber, klimatisiert und bieten sogar Imbisse. Auf den Inseln: Es gibt zwar le truck, zum Bus umfunktionierte Lastwägen, doch die verkehren nicht auf allen Inseln, und nicht regelmäßig. Taxis sind aufgrund der absurden Preise keine Option. Deshalb ist es ratsam, sich zu erkundigen, ob Hotels/Campingplätze den Transfer von Flughafen/Hafen oder andere Fahrten anbieten. Ansonsten kann man an vielen Campingplätzen und Hotels Fahrräder und Autos mieten. Gesundheit Spezielle Impfungen sind für Französisch-Polynesien nicht vorgeschrieben. Anzuraten ist aber eine Hepatitis-Impfung. Es gibt allerdings einige unangenehme Tiere: Skorpione und Tausendfüßler, deren Stich schmerzhafte Infektionen nach sich ziehen und unbedingt einen Arztbesuch erforderlich machen. Die größte Gefahr auf den Inseln stellt die Sonne dar. Reflektiert vom kristallklaren Wasser und weißen Sand ist die Gefahr eines Sonnenbrands sehr hoch. Gepaart mit dem für Europäer ungewohnten tropischen Klima kann leicht ein Sonnenstich drohen. Unbedingt ins Reisegepäck sollten deshalb: Sonnenschutz, Kopfbedeckung, leichte T-Shirts. Und immer viel trinken. Kriminalität Die allgemeinen Vorsichtsmaßnahmen, die der gesunde Menschenverstand vorgibt, sind auch in Französisch-Polynesien zu beachten. Auf Bora Bora ist zudem darauf hinzuweisen, dass auf Zeltplätzen des öfteren gestohlen wird. Wer dort im Zelt nächtigt, sollte in der Nacht auf keinen Fall etwas außerhalb des Zelts oder auch nur im Vestibül aufbewahren. Die meisten Zeltplätze bieten Safes für Wertgegenstände an.","Auf eigene Faust zu reisen, ist in Französisch-Polynesien nicht ganz einfach. Deshalb hier ein paar Tipps und Karten, die das Leben leichter machen.",reise,https://www.sueddeutsche.de/reise/reiseinformationen-individuell-durchs-paradies-1.251109,Reiseinformationen - Individuell durchs Paradies,00/05/2010,Camping in Französisch-Polynesien,Wie Sie in Französisch-Polynesien auf den Campingplätzen paradiesischer Inseln Geld sparen können.,"Französisch-Polynesien, Camping, Inseln, Reisebüros, Pacific Travel House, Flüge, Maupiti Express, Vaenu, Impfungen, Sonnenschutz",Erleben Sie den Urlaub Ihres Lebens in Französisch-Polynesien! Entdecken Sie die versteckten Schätze der Inseln beim Campen. #FranzösischPolynesien #Camping #Reisen 356,"Auf den ersten wackligen Metern in Konstanz fühlt man sich wie ein Kind. Das liegt an dem Leihfahrrad. Der Lenker ist ungewohnt hoch und breit, die Armhaltung vermittelt ein nostalgisches Bonanzarad-Gefühl. Und der Sattel ist härter als erhofft. Immerhin treten die Beine optimistisch dem entgegen, was vor ihnen liegt: Auf dem Bodenseeradweg über die Konstanzer Landzunge, genannt Hörnle, bis zur Insel Mainau. Diese wird beschritten statt befahren, Räder sind auf der Blumeninsel verboten. Danach wieder aufsitzen, bis zur Anlegestelle in Wallhausen, eine kurze Fährpause über den See nach Überlingen. Dann am Kloster Birnau vorbei über Uhldingen nach Meersburg. Diese Tagestour sollte auch für untrainierte Radler zu schaffen sein, verspricht der Vielfahrer vom Radverleih. Eine Reise ist schließlich am schönsten, wenn der Weg das Ziel ist. Und dieser Weg ist begehrt: Die Bodenseeradtour gehört zu den beliebtesten Fernradwegen Deutschlands. Wer nur einen Tag Zeit hat, fährt dieses besonders sehenswerte Teilstück am Überlinger See ab, dem Nordwestzipfel des Bodensees. Am Vormittag dreht sich das leichtbekleidete Kurtisanen-Denkmal Imperia an der Hafeneinfahrt von Konstanz - es spielt auf die 600 Prostituierten an, die beim berühmten Konzil die hohen Herrschaften beglückten. Der diesige Himmel lässt ein wenig Sonne, aber keinen Regen durch. Gut. Beim Fahrradverleih am Bahnhof heißt es: ""Am Bodensee können Sie eigentlich alles im zweiten Gang fahren."" Noch besser. Wer zwei Tage Zeit hat, findet hier eine alternative Tagestour - beide Strecken sind auch für ungeübte Radfahrer zu bewältigen: von Konstanz zur Insel Reichenau, mit der Fähre über den Untersee bis Stein am Rhein und am Schweizer Ufer zurück.",Eine Radreise am Bodensee ist nur etwas für trainierte Fahrer? Es muss ja nicht gleich der ganze See sein. Diese Tages-Tour schaffen auch Genießer.,reise,https://www.sueddeutsche.de/reise/radtour-von-konstanz-bis-meersburg-genussradeln-am-bodensee-1.2651698,Bodensee-Radtour von Konstanz bis Meersburg,00/09/2015,Unterwegs auf dem Bodenseeradweg,Entdecke den Bodenseeradweg auf diesem unvergesslichen Tagesausflug mit dem Fahrrad.,"Bodensee, Fahrradtour, Konstanz, Hörnle, Mainau, Überlingen, Kloster Birnau, Uhldingen, Meersburg, Fernradweg",Entdecke den Bodenseeradweg auf diesem unvergesslichen Tagesausflug mit dem Fahrrad! Erlebe die Schönheit des Bodensees und erkunde seine Umgebung. #Bodenseeradweg #Fahrradtour #Konstanz #Mainau #Überlingen #Meersburg #Fernradweg 357,"25. August 2005: Der Hurrikan ""Katrina"" erreicht mit Spitzengeschwindigkeiten von 130 Kilometern pro Stunde die Südostküste Floridas. 26. August: ""Katrina"" wird zu einem tropischen Sturm herabgestuft, gewinnt im Laufe des Tages aber wieder die Kraft eines Hurrikans der Stufe 2. Mindestens elf Menschen kommen in Florida ums Leben. 27. August: Über dem Golf von Mexiko legt ""Katrina"" weiter an Kraft zu. In Louisiana werden die ersten Evakuierungen vorbereitet. 28. August: Wenige Stunden vor dem Eintreffen des gefährlichen Sturms ordnet der Bürgermeister von New Orleans, Ray Nagin, die Evakuierung der 485.000-Einwohner-Stadt an. Verbleibende Einwohner finden Zuflucht in Notunterkünften wie dem Footballstadion Superdome. ""Katrina"" bewegt sich mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 280 Kilometern pro Stunde auf die US-Staaten Louisiana und Mississippi zu. 29. August: Mit sintflutartigen Regenfällen und Windgeschwindigkeiten von gut 230 Stundenkilometern wütet der Hurrikan über New Orleans. Heftige Böen reißen Löcher in das Dach des Superdome. Das Auge des Sturms dreht jedoch kurz vor der Metropole nach Osten ab. Umso heftiger werden die US-Staaten Mississippi und Alabama getroffen. Acht Ölplattformen stellen ihre Arbeit ein oder drosseln die Produktion. 30. August: Nach Dammbrüchen stehen 80 Prozent von New Orleans unter Wasser. Erste Plünderungen werden gemeldet. Die Schäden werden auf 16 Milliarden Dollar geschätzt. 31. August: Die vollständige Evakuierung von New Orleans wird angeordnet. Die Regierung in Washington erklärt die Katastrophenregionen in Louisiana, Mississippi und Alabama zum Notstandsgebiet. 1. September: Brände und Kämpfe, Leichen auf den Straßen, Schüsse auf Polizisten und Rettungshubschrauber: Das überflutete New Orleans versinkt in Anarchie und Chaos. Die Behörden befürchten tausende Tote. 2. September: Bürgermeister Nagin wirft der US-Regierung fehlende Unterstützung vor. Präsident George W. Bush räumt ein, dass die Regierung nicht angemessen auf die Katastrophe reagiert hat. Nach einem Besuch der betroffenen Gebiete unterzeichnet er eine Anweisung für Soforthilfe im Umfang von 10,5 Milliarden Dollar (8,4 Milliarden Euro). In New Orleans treffen die ersten Konvois der Nationalgarde mit Lebensmitteln und Trinkwasser ein. 3. September: Erst knapp eine Woche nach dem Hurrikan können die meisten Überlebenden aus den Notunterkünften im überfluteten New Orleans gerettet werden. 4. September: Nach Abschluss der Evakuierung beginnen die Einsatzkräfte in New Orleans damit, sich auf die Bergung von Toten zu konzentrieren. 5. September: Die Regierungen der US-Staaten West Virginia, Utah, Oklahoma, Michigan, Iowa, New York und Pennsylvania erklärten sich bereit, ""Katrina""-Flüchtlinge aufzunehmen. Nach der Reparatur eines gebrochenen Dammes in New Orleans beginnen Pioniere des US-Heeres mit dem Abpumpen des Wassers aus der Stadt. 6. September: Nagin ordnet die Zwangsevakuierung von New Orleans an. Damit werden Polizisten und Soldaten ermächtigt, die letzten Bewohner notfalls mit Gewalt abzuführen. 8. September: Die USA bitten die Nato, eine größere Rolle beim Transport der Hilfe aus Europa in die vom Hurrikan ""Katrina"" betroffenen Gebiete zu übernehmen.","Rund 1500 Menschen hat der Hurrikan ""Katrina"" vor einem Jahr in den USA das Leben gekostet, die materiellen Schäden belaufen sich auf etwa 125 Milliarden Dollar.",reise,https://www.sueddeutsche.de/reise/katrina-chronik-des-hurrikans-1.250066,Katrina - Chronik des Hurrikans,00/05/2010,"Hurrikan ""Katrina"" - Katastrophe und Chaos","Erfahren Sie alles über den Hurrikan ""Katrina"" - Anarchie, Evakuierung und Soforthilfe.","Hurrikan, ""Katrina"", Katastrophe, Evakuierung, Anarchie, Soforthilfe, Nationalgarde, Bergung, Flüchtlinge, Nato","Vor 18 Jahren traf Hurrikan ""Katrina"" auf die USA und hinterließ eine Spur der Verwüstung. Erfahren Sie mehr über die Auswirkungen und die Soforthilfe, die folgte. #Katrina #Hurricane #USA #Katastrophe" 358,"Die Maschine der US-Gesellschaft United Airlines befand sich auf ihrem Weg von London nach Los Angeles, als das Flugzeug plötzlich durchgeschüttelt wurde. Die Turbulenzen über dem Atlantik waren so stark, dass zehn Menschen verletzt wurden, darunter auch eine schwangere Frau. Eine Person erlitt einen schweren Knochenbruch. Daraufhin sah sich der Pilot gezwungen, die Boeing 777 in Montreal notzulanden. Passagiere und Crew mussten die Reise schließlich in einem Ersatz-Flugzeug fortsetzen. Airlines raten meist dazu, möglichst während der gesamten Flugdauer angeschnallt zu bleiben und sein Gepäck wirklich sicher zu verstauen - sonst werden bei Turbulenzen Personen und Gegenstände durch die Kabine geschleudert.","Über dem Atlantik wurde eine Maschine der US-Gesellschaft so stark durchgeschüttelt, dass sich zehn Passagiere verletzten - und das Flugzeug notlanden musste.",reise,https://www.sueddeutsche.de/reise/united-airlines-knochenbruch-bei-turbulenzen-1.950295,United Airlines - Knochenbruch bei Turbulenzen,00/05/2010,United Airlines Notlandung,"Turbulenzen auf Transatlantikflug verletzen zehn Passagiere, inklusive schwangerer Frau. Boeing 777 notlandet in Montreal.","United Airlines, Notlandung, Turbulenzen, Transatlantikflug, Verletzungen, schwangere Frau, Boeing 777, Montreal, Passagiere, Crew",Turbulenzen über dem Atlantik! Eine schwangere Frau und weitere neun Passagiere verletzt. United Airlines Flugzeug notlandet in Montreal. Details hier! #UnitedAirlines #Notlandung #Turbulenzen #Flugsicherheit 359,"Ein Fluggast auf dem Rückweg aus dem Erdbebengebiet in Haiti hat an diesem Samstag auf dem New Yorker Kennedy- Flughafen Sicherheitsalarm ausgelöst. Der Mann sei nach der Landung in New York durch eine Tür gegangen, die nur für Angestellte bestimmt ist, teilte ein Sprecher der Flugbehörde nach US-Medienberichten mit. Der Vorfall, der einen Terminal für mehrere Stunden lahmlegte, wurde von Videokameras aufgezeichnet. Wie der Radiosender KCBS in der Nacht zu diesem Sonntag (Ortszeit) berichtete, wurde der 57-jährige Mann wenige Stunden später festgenommen. Wartende Fluggäste am Terminal 8 des John F. Kennedy-Flughafens in New York. Tausende Reisende in Halle 8 der Fluggesellschaft American Airlines mussten den Terminal räumen und erneut die Sicherheitskontrollen passieren. Über mehrere Stunden hinweg wurden dort keine Flüge mehr abgefertigt. In den übrigen Bereichen des Flughafens ging der Betrieb aber normal weiter. Erst Anfang Januar hatte an dem New Yorker Flughafen Newark Chaos geherrscht, als dort ein Mann durch die Sicherheitskontrollen geschlüpft war. Die Sicherheitsbehörde riegelte den gesamten Terminal ab. Tausende Passagiere saßen an einem der geschäftigsten Wochenenden des Jahres eine Nacht fest. Der Mann, ein 28-jähriger Student aus China, wurde später gefasst. Er hatte nur noch einmal seine Freundin küssen wollen. Ihm drohen 500 Dollar Strafe.",Und wieder hieß es auf einem US-Flughafen: Warten. Ein Rückkehrer aus dem Erdebengebiet von Haiti legte einen Terminal des New Yorker JFK-Flughafens für Stunden lahm. Der Grund: Er ging durch eine Angestellten-Tür.,reise,https://www.sueddeutsche.de/reise/sicherheit-an-us-flughaefen-sperrung-des-jfk-flughafens-1.77307,Sicherheit an US-Flughäfen - Sperrung des JFK-Flughafens,00/05/2010,Fluggast löst Alarm aus,"Rückkehrer aus Haiti sorgt für Chaos am New Yorker Flughafen. Terminal lahmgelegt, Sicherheitskontrollen müssen erneut durchlaufen werden.","Fluggast, Sicherheitsalarm, JFK-Flughafen, New York, Terminal, Chaos, Rückkehrer, Haiti, Sicherheitskontrollen, Festnahme","Fluggast löst Alarm aus und sorgt für Chaos am JFK-Flughafen in New York. Terminal lahmgelegt, Tausende müssen erneut Sicherheitskontrollen passieren. #Flughafen #NewYork #Sicherheitsalarm" 360,"Mitten in ... Rio de Janeiro Sofern sich die Geburt eines Kindes deutscher Staatsbürger im Ausland ""ereignet"", so ist eine Nachbeurkundung erforderlich. Sich in Rio ereignende Geburten fallen in die Zuständigkeit des Standesamts I in Berlin. Dieses Amt teilt mit: ""Die durchschnittliche Bearbeitungszeit (...) beträgt 33 Monate, maximal 4 ½ Jahre."" Und weiter: ""Sobald die Urkunden fertig sind, werden Sie unverzüglich von Ihrer Auslandsvertretung informiert."" Halten wir fest: Nachdem die Beamten zweidreiviertel bis viereinhalb Jahre lang ohnehin alle Hebel in Bewegung gesetzt haben werden, um den Antrag möglichst fix zu genehmigen, wird es danach erst richtig rasant. Dann wird keine Mittagspause und kein Kaffeekränzchen mehr vergehen, ehe jemand ""unverzüglich"" zur Hauspoststelle sprintet, um das Dokument nach Brasilien zu schicken. Kein Wunder, dass die deutsche Effizienz dort so berühmt ist. Boris Herrmann SZ vom 4. Mai 2018",In Rio de Janeiro verlieren junge Eltern den Glauben an die deutsche Effizienz. Und in München geht nachts ein ganz besonderes Stück zu Bruch.,reise,https://www.sueddeutsche.de/reise/reisekolumne-mitten-in-die-bearbeitungszeit-betraegt-maximal-4-jahre-1.3933721,Kurioses aus aller Welt,00/05/2018,Geburt im Ausland,Wie lange dauert die Nachbeurkundung in Rio de Janeiro? Zuständigkeit des Standesamts I in Berlin.,"Geburtsurkunde, Nachbeurkundung, Rio de Janeiro, deutscher Staatsbürger, Standesamt, Auslandsvertretung, Bearbeitungszeit, Antrag, Genehmigung, Effizienz","Geburt im Ausland und Nachbeurkundung in Rio de Janeiro: Zuständigkeit des Standesamts I in Berlin, durchschnittliche Bearbeitungszeit 33 Monate. #Geburtsurkunde #Nachbeurkundung #RioDeJaneiro" 361,"Seit einem Jahr hat Venedig keinen Bürgermeister. Ein Kommissar war im vergangenen Juli eingesetzt worden, nachdem Giorgio Orsoni, der Amtsinhaber, hatte zurücktreten müssen. Es war offenbar geworden, dass er die Korruption um MO.S.E., den Bau eines hydraulischen Damms vor der Lagune, zumindest geduldet hatte. Kurz darauf folgten ihm die 24 Stadträte der Mitte-links-Koalition. Ende dieser Woche soll nun wieder gewählt werden. Und während es lange Zeit so aussah, als werde es, ähnlich wie bei der Landesregierung in Rom, zumindest formell zu einem Akt der Erneuerung kommen, mit dem Staatsanwalt Felice Casson an der Spitze der alten Regierungspartei, wirken die Verhältnisse nunmehr unentschieden. Denn Venedig besteht aus zwei Städten, aus dem historischen Zentrum mit seinen nur noch gut 56 000 Bewohnern, und aus der Stadt auf dem Festland, wo mehr als fünfmal so viele Menschen wohnen. Lagune und Festland Es ist die alte Stadt, die immer weiter in die Lagune hinabsinkt und vom immer heftiger hereindringenden Meerwasser überspült wird, die in jedem Jahr von 30 Millionen Menschen besucht wird, deren Fundamente durch die Wellen zerstört werden, die von Booten geschlagen werden, deren Luft durch die Abgase der Kreuzfahrtschiffe verpestet wird. In der Stadt auf dem Festland aber leben die Menschen, die im Hafen von Marghera oder in der petrochemischen Industrie am anderen Ufer arbeiten, die Menschen, die aus der alten Stadt fortgezogen wird, eines leichteren, weniger behinderten Lebens wegen, und die jetzt ins Zentrum pendeln, dort stehen die großen Versorgungseinrichtungen der Region, dort leben die Studenten, die Kellner, die Bootsfahrer und die Zimmermädchen, die sich eine Wohnung in der alten Stadt nicht leisten können. Die Bürger auf dem Festland haben anderen Interessen als die Bewohner der Altstadt: Für sie ist der Tourismus eine ebenso große wie notwendige Einkommensquelle. Und wenn im ""centro storico"" die Wahlplakate eines aller Voraussicht nach erfolglosen Kandidaten hängen, der die Wiedereinführung eines Zwei-Klassen-Systems für die ""Vaporetti"", die Wasserbusse, verlangt - Touristen und Einheimische getrennt, der permanenten Überfüllung wegen -, so ist diese Idee doch von begrenzter Reichweite.","Zugangsbeschränkungen, Eintrittsgebühren, Verbannung der großen Kreuzfahrtschiffe: Venedig wählt nicht nur einen neuen Bürgermeister, sondern auch, wie die Lagunenstadt mit den Touristenmassen fertigwerden soll.",reise,https://www.sueddeutsche.de/reise/venedig-fluch-und-segen-1.2493003,Italien: Eintritt zahlen für Venedig?,00/05/2015,Bürgermeisterwahl in Venedig,Wer wird der neue Bürgermeister von Venedig und wie wird er/sie die Stadt retten?,"Venedig, Bürgermeisterwahl, Korruption, MO.S.E., Lagune, Festland, Tourismus, Einkommensquelle, Zwei-Klassen-System, Wasserbusse",Venedig wählt endlich einen neuen Bürgermeister! Welche Pläne hat der Gewinner für die Rettung der Stadt? #Venedig #Bürgermeisterwahl #Korruption #MOSE #Tourismus 362,"Wäre das jetzt Wien, man würde sich die Treppe hochstauen, um dann an einer Kordel zu warten, bis einen ein entnervter Kellner zum Tisch führt. Dann könnte man Sachertorte für fünf Euro aufwärts bestellen und eine Melange, ebenso teuer. Aber wir sind ja in Lissabon, in der Confeitaria Nacional. Auch ein Traditionshaus, Jahrgang 1829, das sich nicht nur vom Alter her mit den Wiener Kaffeehäusern messen kann. Lüster an der Wand, weiße Tischdecken, Bedienungen, die freundlich bleiben, obwohl sich jetzt doch eine Schlange gebildet hat, allerdings vor der Theke mit der Aufschrift ""Bolo Rei"". Das Festtagsgebäck der Lissabonner, von dem sie auch im Januar noch nicht lassen können.","Lissabon ist bei Touristen beliebt wie nie. Doch der Boom birgt Gefahren für das, was die Stadt ausmacht: ihre Traditionsgeschäfte. Die Stadt hat das Problem erkannt - und handelt.",reise,https://www.sueddeutsche.de/reise/lissabon-kein-zweites-barcelona-1.3801762,Lissabon: Kein zweites Barcelona,00/12/2017,Confeitaria Nacional - Lissabons Kaffeehaus-Tradition,"Entdecken Sie das älteste Kaffeehaus Lissabons und kosten Sie das beliebte Festtagsgebäck ""Bolo Rei"". Erfahren Sie mehr!","Lissabon, Confeitaria Nacional, Kaffeehaus, Bolo Rei, Tradition, Gebäck, Geschichte, Portugal, Reisen, Café","Entdecken Sie Lissabons ältestes Kaffeehaus, die Confeitaria Nacional, und kosten Sie das berühmte Festtagsgebäck ""Bolo Rei"". Perfekt für eine Reise durch Portugal! ☕️🇵🇹 #Lissabon #Kaffeehaus #Tradition #Gebäck #Portugal" 363,"Natürlich hat sich Pepe längst auf die Sorte von Touristen eingestellt, die nichts, aber auch gar nichts, vom Klima der Insel verstehen. ""Hay Lumumba. Enjoy a hot drink. Kommen Sie!"", preist er aus seinem Kiosk heraus die kräftige Mischung aus heißer Schokolade und Rum an, als vier mit Shorts und Polohemden bekleidete Urlauber aus einem Opel Corsa aussteigen und in eine Art Schockstarre verfallen. Das Wetter hat sich gedreht in der Nacht, es peitscht ein scharfer Wind aus Westen über den Pico de las Nieves, den mit 1949 Metern höchsten Punkt Gran Canarias. Wolkenfetzen fliegen über die Bergflanken, manche hinterlassen einen feinen, kalten Sprühregen. Gerade einmal zehn Grad zeigt das Thermometer an diesem Mittag. Wer vom Badeort Maspalomas im Süden der Insel vor ein paar Stunden gestartet ist, mag dort noch angenehme 25 Grad gehabt haben. Als Mountainbiker ist man zwar auf Regenschauer eingestellt und besser ausgerüstet als die Flip-Flop-Bermuda-Strand-Fraktion. Doch das hier ist etwas für Hartgesottene. Die lange Radlhose ist klamm, die Goretex-Jacke innen feucht vom Schwitzen, und kalte Schauer jagen über den Rücken. Lumumba hilft; und außerdem das erhebende Gefühl, sich den Gipfel selbst erstrampelt zu haben. Eigentlich sagt ja der Name Pico de las Nieves, Schneegipfel, schon alles. Früher schaufelten die Einheimischen im Winter den meist nassen Schnee in ein eigens dafür gemauertes, breites Becken, auf dass sich die Massen zu Eis verdichteten. Das wurde für therapeutische Zwecke eingesetzt, später auch bis in die tiefen Täler gekarrt und verkauft. Pepes Kioskwagen, in dem er auch schläft, steht kaum 500 Meter entfernt von diesem ""Pozo de las Nieves"". Heute ist der Schneebrunnen eine kleine Touristenattraktion, wie der Kioskbetreiber selbst auch. Der hagere Mann mit dem sonnengegerbten Gesicht, aus dem eine Nase wie ein imposanter Felsüberhang herausragt, kann mit Fug und Recht behaupten, den Arbeitsplatz mit der schönsten Aussicht der Insel zu haben. Ungefragt holt der Geschäftemacher Pepe seine drei Kameras aus dem Regal. Während er am Display grandiose Sonnenuntergänge mit dem Teide, dem 3718 Meter hohen Vulkan auf der Nachbarinsel Teneriffa, aufruft, erzählt er von seiner wahren Leidenschaft, dem Fotografieren. Ohne Zweifel, der Mann hat Talent. Er quittiert das Lob mit einem froschmaulbreiten Grinsen, und weil spätestens jetzt das Eis gebrochen ist, verrät er, was er noch so macht hier am zugigsten Platz Gran Canarias. ""Soy el vigilante"", ruft er in die Windböe. Der Aufpasser sei er, und er schickt ein diabolisches Lachen hinterher. Aufpasser? Lesen Sie auf der nächsten Seite, worauf Pepe aufpasst und welche Schätze die Insel in ihrer Mitte birgt. Er kriege mit, wenn sich Soldaten nachts aus der nahe gelegenen Radarstation schleichen, um in eine Kneipe zu fahren. Oder wenn Jäger sich nicht an die Jagdtage halten. Dann sei eine multa, eine Strafe, fällig. Der sympathische, ein wenig aufschneiderische und schwer zu fassende Pepe ist ein Sinnbild für die Insel. Wie auch die genießerische María. Sie begleitet normalerweise ziemlich betagte Engländer und Deutsche - viele davon mit Alterswohnsitz auf der Insel - im Bus zu den Sehenswürdigkeiten. Es kam auch schon vor, erzählt sie, dass einer in der Gruppe das Ende der Reise nicht erlebte. In solchen Fällen kümmert sich María dann um alle Formalitäten, organisiert, falls gewünscht, die Beerdigung. Und nun also zwei Mountainbiker. Ob sie denn selbst viel in den Bergen unterwegs sei? ""Dios Mio"", du meine Güte, sagt sie. Radeln sei viel zu anstrengend, und dann noch bergauf! Die junge Frau hält Sport und Reisen zwar für eine komische Kombination, aber sie erklärt beim Mittagessen mit mütterlicher Fürsorge auf der Karte die Lage der gebuchten Landhotels, preist deren Qualität und schlägt - ""die Tour ist doch sonst viel zu anstrengend"" - die eine oder andere Abkürzung vor. Nebenbei ordert sie immer neue landestypische Spezialitäten wie garbanzada, ein Kichererbseneintopf mit Fleisch, Kutteln oder Würstchen, gofio a masado, geröstetes Maismehl, das zu einer Masse verrührt und mit Knoblauchsoße oder gedünstetem Knoblauch gegessen wird, und papas arrugadas, jene landestypischen kleinen Kartoffeln, die mit wenig Meerwasser gekocht werden, bis eine Salzkruste auf der Schale bleibt. Essen sei ihre Leidenschaft, verrät sie und kokettiert damit, dass man ihr das ansehe. Der Gedanke, dass man die eigenen Fettpolster in dem schmucken Ort Agüimes mit dem liebevoll restaurierten Hotel - ein ehemaliger Kamelstall - vielleicht noch etwas länger hätte anreichern können, lässt sich auch tags darauf nicht abschütteln, vor allem beim ersten Anstieg Richtung San Bartolomé de Tirajana. Mitten hinein in die Berge. Die Landschaft ist wüstenhaft. Feigenkakteen mit ihren stacheligen Ohren säumen den Straßenrand. Verlockende Gedanken auf dem Anstieg Die Sonne brennt, jetzt bekommt Marías Geschichte von den Eselsbauchwolken plötzlich etwas sehr Verlockendes: Früher hätten sich die Bauern mittags unter Eselsbäuche gelegt, erzählte sie, um etwas Schatten zu haben. Die Einheimischen gaben dickbauchigen Wolken kurzerhand diesen Namen - und genau die wären jetzt recht. Andererseits: Die rötlichen, von Höhlen durchsetzten Felswände und die Hänge aus Lavagestein formen sich mit dem tiefblauen Himmel zu einer fast außerirdisch wirkenden Landschaft: eine Mischung aus Mond und Mars. Die ersten barrancos tun sich auf, steile Schluchten, die das Inselinnere durchziehen wie Adern ein Bananenblatt. Man lernt sie lieben und hassen zugleich. Lieben, weil sie immer wieder grandiose Einblicke in die zerklüftete Vulkanlandschaft gewähren; hassen, weil die Anstiege oft steil sind und es viele Seitenschluchten gibt. Also: rauf, runter, rauf, runter. Lesen Sie weiter, warum auf Gran Canaria auch die Endorphine in Bewegung kommen. Doch wenn die Stollenreifen erst einmal auf den meist neu geteerten kleinen Sträßchen surren wie ausschwärmende Bienenvölker und man zwischen herauserodierten Felsendomen und bizarren Gesteinsnadeln hindurchrauscht, dann tanzen auch die Endorphine. Denn Verkehr gibt es im Inselinneren kaum. Da stört es auch nicht mehr, wenn die Route fast nur über Asphalt führt und auch Rennradler begeistern dürfte. Am Kreuzungspunkt Cruz de Tejeda auf 1510 Metern Höhe in der Inselmitte, wird schlagartig deutlich, welche Welten die Insel vereinigt - oder trennt. Im Süden und Osten karge Gesteinswelten bis hin zu den Dünen von Maspalomas. Im Norden und Westen subtropische Vegetation, hier stauen sich die Passatwolken und tauchen die Landschaft von einer Minute auf die andere in ein Nebelmeer. Übernachtung in adeligem Ambiente Wer dann mit dem Fahrrad durch die lichtdurchfluteten Wolken reitet, das gespenstische Wechselspiel von Sonne und Nebel bestaunend, und in der hochherrschaftlichen Finca Las Longueras landet, wird in eine vergangene Zeit katapultiert. Juan, der Portier, und Manuel und Sebastiana, die beiden alten Hausangestellten, wirken, als hätte die Zeit sie konserviert und sich auf ewig in den Furchen ihrer Gesichter eingebrannt. Im Zimmer liegt ein von der Direktorin persönlich verfasster Willkommensbrief - es sind keine anderen Gäste da. Hier im Küstenort Agaete schrieb Agatha Christie in den dreißiger Jahren des vorigen Jahrhunderts Miss-Marple-Geschichten. Man kann verstehen, was ihre Phantasie beflügelte. In der Nacht ächzen die Dielen im Flur, die Pendeluhr schlägt Mitternacht, und der Fallwind aus den Bergen säuselt um die gottverlassene Finca. Der Atem stockt. Was sind das für Schritte? Noch am Gipfel fühlte man sich wie ein Konquistador, stark und unbesiegbar. Jetzt wäre ein vigilante vom Schlage Pepes recht. Informationen: Anreise: Hin- und Rückflug mit Air Berlin von München, Frankfurt am Main oder Berlin nach Gran Canaria ab 199 Euro, www.airberlin.com Unterkunft: Auf Gran Canaria gibt es erstklassige Landhotels. Die Casa de los Camellos in Agüimes bietet hervorragende Küche, www.hecansa.com, Tel.: 0034/928785003; ein kleines Juwel in der Nähe von Agaete ist die Finca Las Longueras, www.laslongueras.com, Tel.: 0034/92889 8145 Weitere Auskünfte: Spanisches Fremdenverkehrsamt, Tel.: 089/53074611. www.spain.info Literatur: Henning Schmalfuß, Bike Guide Gran Canaria, Bergverlag Rother, München 2008.",Schlemmen und Strampeln - mit dem Mountainbike durch die verschiedenen Welten Gran Canarias,reise,https://www.sueddeutsche.de/reise/mountainbike-kanarische-kombination-1.524241,Mountainbike - Kanarische Kombination,00/05/2011,Mountainbiking auf Gran Canaria,Warum Mountainbiking auf Gran Canaria eine echte Herausforderung ist.,"Gran Canaria, Mountainbiking, Herausforderung, Klima, Tourismus, Schneebrunnen, Sehenswürdigkeiten, Maria, Pepe, Fotografieren","Warum Mountainbiking auf Gran Canaria eine Herausforderung ist. Lesen Sie mehr über die Insel, die Inselbewohner, und die spektakulären Sehenswürdigkeiten. #GranCanaria #Mountainbiking #Tourismus" 364,"In guten Hotels, das verkündete einst der Publizist Benjamin von Stuckrad-Barre, entspricht der Winkel zu dem das Klopapier gefaltet ist, genau jenem, in dem die Bettdecke abends aufgeschlagen wird. Es ist zu hoffen, dass als Folge nicht allzu viele Menschen mit einem Geodreieck die Zimmertoilette besuchten, um diese Behauptung zu überprüfen. Fest steht jedenfalls, dass diese Zellstoff-Falte genauso zur gehobenen Hotellerie gehört, wie das Club Sandwich aufs Zimmer. Ja, sie ist im Grunde eines der ganz wenigen Accessoires, die ein Hotelzimmer wirklich von einem aufgeräumten Privatzimmer unterscheiden. Origami aus Klopapier Bett, Tisch und Zahnputzbecher hat man ja hier wie dort, nur erst der kleine Kühlschrank, der bedruckte Schuhlöffel und eben ein Origami aus Klopapier lassen fremdartige Erbauung aufkommen. Wobei auch das wieder einzuschränken ist. Während das Bedrucken von Schuhlöffeln eine gewisse materielle Bereitschaft zur Oberklasse einfordert, ist ein Klopapierende schnell gefaltet - so dass zunehmend auch Hotels der unteren Mittelklasse und Tankstellentoiletten versuchen, sich damit zu profilieren. Derart Beifall heischend gefaltetes, einlagiges Papier im Zusammenspiel mit einem ungeputzten Spiegel lässt den Betrachter aber nur irritiert über die richtigen Prioritäten nachdenken. Er denkt sich ohnehin so manches, wenn er neben dem krawattenartigen Ende des Klopapiers Platz nimmt. Zum Beispiel: Ist das eigentlich eine wirklich hygienische Idee, ein Utensil, das gleich in direkten Kontakt mit intimen Körperbereichen treten wird, mehr als nötig von fremden Händen knicken, streichen, falten ergo betatschen zu lassen? Ist das nicht eigentlich so, als ob man stolz darauf wäre, wenn auf einem Silberlöffel Fingerabdrücke zu sehen sind? Im Grunde läuft die Falte damit doch auch ihrem eigentlichen Ziel zuwider. Sie soll ja gerade das leicht betrapste Gefühl verschleiern, das den neuen Hotelgast befällt, wenn er beim Rundgang durch seine herrliche Suite schließlich einer halbvollen Rolle Klopapiers ansichtig wird. Halbvolle Klorollen für das Müttergenesungswerk? Denn so eine halbvolle Rolle ist schrecklich unfein - lieber würde man schließlich keinen Gedanken an den funktionierenden Stoffwechsel seines Vormieters verschwenden. Andererseits wäre es auch unsinnig, jede angebrochene Rolle durch eine neue zu ersetzen. Kein Hotel hat den Raum, so viele halb- und dreiviertelvolle Klorollen zu lagern, bis sie dann irgendwann vom Müttergenesungswerk abgeholt werden. Also wird das flatternde Ende eben für den Nächsten wieder gefaltet und damit der Eindruck erweckt, das benutzte Ding wäre immerhin ein bisschen in Form gebracht. Die gefaltete Klorollenspitze in Gold Die großen Luxushotelketten, denkt der sitzende Gast weiter, haben bestimmt genaue Anweisungen dafür, ab welcher verbleibenden Reststärke eine Rolle auszuwechseln ist oder eben noch zumutbar. Sie rüsten ihre Zimmermädchen dazu nicht nur mit speziellen Größenmaßtabellen aus, sondern schicken sie vermutlich auch in eigene Schulungsseminare in die Schweiz. Dort wird dann mit Übungs-Klopapier (extra störrisch!) das Falten trainiert. Nach bestandenem Vorfalten und Schnellfalten gibt es als Auszeichnung bestimmt die gefaltete Klorollenspitze in Gold, die Zierde jeder Uniform. So ungefähr denkt der Gast, wenn er wieder ein gefaltetes Klopapierende vor sich hat. Zum Glück hat er es dann bald hinter sich. Max Scharnigg, 28, arbeitet als Journalist in München und ist Mitglied der jetzt.de-Redaktion der Süddeutschen Zeitung. Seine Wochenenden verbringt er am liebsten in interessanten Hotelzimmern mit Bad oder Dusche.","Das Origami aus halbvollen Toilettenpapierrollen in Hotels ist reine Tarnung. So wird abgelenkt von der Tatsache, dass schon der Vormieter hier saß.",reise,https://www.sueddeutsche.de/reise/hotel-fatal-vom-gefalteten-ende-der-klopapierrolle-1.693874,Hotel Fatal - Vom gefalteten Ende der Klopapierrolle,00/05/2010,Klopapier-Falten als Hotel-Accessoire,"Erfahren Sie, wie Klopapier-Falten zum Zeichen von Luxus geworden ist.","Hotel, Luxus, Accessoire, Klopapier, Falten, Zimmermädchen, Hygiene, Privatzimmer, Schweiz, Origami, Bettdecke, Club Sandwich, Oberklasse","Erfahren Sie, wie Klopapier-Falten zum Accessoire der gehobenen Hotellerie wurde und was das über Hygiene aussagt. #Hotellerie #Luxus #Klopapier #Falten" 365,"Wandern wäre ja die wunderbarste Freizeitbeschäftigung wenn es nur bergauf ginge. Leider aber müssen die vielen Höhenmeter wieder abgestiegen werden, eine Strapaze für abgenutzte Knie und müde Körper. Die Seilbahn zu nehmen ist frustrierend, weil sie einen so rasant nach unten befördert und zugleich die Mühen des Aufstiegs schmälert. Wie gut, dass findige Schweizer den Abstieg neu erdacht haben: Auf zwei Rädern geht es bergab. Trottinett heißt das Gefährt. Zwar ist der Tretroller keine eidgenössische Erfindung, aber die Schweizer haben ihn für die Berge optimiert: Das Trottinett besitzt große Gummireifen, einen breiten Lenker, eine stabile Trittfläche und zwei gute V-Bremsen. Man mietet es an der Bergstation oder auf Hütten und fährt damit ins Tal. Zum Beispiel an der Bergstation Motta Naluns oberhalb von Scuol. Den Helm gibt es leihweise dazu, der Spaß kostet mit 18 Franken für Erwachsene etwa so viel wie die Talfahrt mit der Gondel. Während der zunächst flachen Strecke hinüber zur nahegelegenen Bergstation Prui kann man sich schon einmal langsam an das Gefährt gewöhnen - danach geht es an Almwiesen und durch lichte Wälder ziemlich steil in den Ort Ftan hinunter. Gefährlich wird es nie, denn im Gegensatz zum Mountainbike sind die Füße näher am Boden, und man kommt schnell zum Stehen. Man muss also nicht besonders trainiert sein, um es ins Tal zu schaffen. Allenfalls braucht es etwas Mut für die ersten paar Minuten auf dem ungewöhnlichen Gefährt, bis man merkt, dass die Fahrt ungefährlich ist und auch für Schulkinder geeignet. Die Kleinen übrigens lassen sich ebenfalls mit dem Tretroller - in der Kraxe sitzend - sicher nach unten befördern. Zehn Kilometer und eine Dreiviertelstunde lang ist die gut ausgeschilderte Abfahrt von Motta Naluns über Prui nach Ftan und weiter auf dem meist sanft abwärts verlaufenden Höhenweg nach Scuol. Geboten ist ein Dauerblick ins malerische Inntal und hinüber zu den schneebedeckten Dreitausendern der Dolomiten. Auch anderswo in der Schweiz bieten immer mehr Hütten und Seilbahnen Tretroller für die Abfahrt an, etwa in St. Antönien im Prättigau oder in Adelboden im Berner Oberland. Der Ferienort wirbt mit einem 45-Kilometer- Netz von Trottinett-Routen. Schade, dass diese wunderbare Erfindung außerhalb der Schweiz kaum verbreitet ist. Neben dem Taschenmesser und der Schokolade hätte das Trottinett durchaus das Zeug zum Exportschlager. Immerhin: Im Frühjahr 2010 wurde der Deutsche Tretroller Verband gegründet - das lässt hoffen. Informationen unter: www.scuol.de, www.adelboden.ch, www.st-antoenien.ch",Entspanntes Rollen statt anstrengendem Stapfen ins Tal: In der Schweiz schonen Trottinetts die müden Beine der Flachländer.,reise,https://www.sueddeutsche.de/reise/tretroller-als-wanderhilfe-abstieg-auf-raedern-1.1174385,Tretroller als Wanderhilfe - Abstieg auf Rädern,00/10/2011,Trottinett Abfahrt Schweiz,Tretroller als Wanderhilfe: Eine abenteuerliche Trottinett-Abfahrt durch die Berge der Schweiz.,"Trottinett, Abfahrt, Berge, Schweiz, Gummireifen, V-Bremsen, Motta Naluns, Prui, Ftan, Inntal, Dolomiten, St. Antönien, Adelboden.",Atemberaubende Alpenlandschaft auf dem Tretroller entdecken? Eine Trottinett-Abfahrt durch die Berge der Schweiz! #Trottinett #Abfahrt #Berge #Schweiz 366,"Die Bremer Psychotherapeutin Anneli-Sofia Räcker gründete nach einer Nepal-Kulturreise 2006 die Ketaaketi-Gesellschaft, um armen Kindern zu Schulbildung zu verhelfen. Das Erdbeben hat vieles zerstört, was Räcker mit ihren nepalesischen Partnern aufgebaut hatte, vor allem Projekte in entlegenen Bergdörfern sind betroffen. Räcker, die mit Ketaaketi regelmäßig Projektreisen nach Nepal anbietet, setzt darauf, dass nun auch viele Touristen spenden, die Land und Menschen auf Reisen selbst kennengelernt haben. SZ: Haben Sie schon einen Überblick über die Situation der Kinder und Schulen, die Ketaaketi unterstützt? Anneli-Sofia Räcker: Am dramatischsten ist die Situation im Kavre-Bezirk östlich von Kathmandu, wo wir eine Schule mit 350 Schülern und zwei kleine Bergschulen unterstützen. Dort sind wohl 95 Prozent der Häuser zerstört, unter anderem die Schulgebäude, aber zum Glück sind nur ein oder zwei Kinder ums Leben gekommen. Von einem Bergdorf, in dem wir 80 Frauen mit Mikrofinanzierung unterstützen, wissen wir noch gar nichts. Dorthin gibt es noch keine Kommunikation, und die Straßen sind teilweise zerstört, was uns die Hilfe erschweren wird. Wie ist die Lage in Kathmandu? Die Lehrer unserer Tilganga-Schule sind alle am Leben, von den Kindern wissen wir es noch nicht. Viele sind mit ihren Eltern aufs Land geflüchtet, weil auch die Slums zerstört sind. Daher ist es schwierig, einen Überblick zu bekommen. Das Schulgebäude selbst ist auch beschädigt, Wände sind eingestürzt und gerissen, Schulbänke sind zerstört. Aber das kann man sicherlich alles reparieren. Wich- tig ist, dass keine schweren Nachbeben folgen. Sie bieten regelmäßig Projektreisen für Ketaaketi-Unterstützer nach Nepal an, was wollen Sie damit erreichen? Vor allem eine Stärkung des internationalen Gemeinschaftsgefühls. Unser Modell der Welt-Familie steht für eine selbstverständliche Mitverantwortlichkeit für den anderen, ein Familien-Denken. Bei den Projektreisen können die Mitreisenden sehen, wie diese Form des partnerschaftlichen Miteinanders praktiziert wird und wohin die Gelder gehen. Das Ziel dieser Reisen ist aber auch, dass die Teilnehmer eine andere Mentalität sehen und respektieren lernen, dass diese Menschen im Rahmen ihrer sehr schlechten Lebensbedingungen enorme Leistungen vollbringen. Die Spendenbereitschaft ist durch die Projektreisen ganz deutlich angewachsen, weil die Reisenden das Potenzial und die Motivation der Menschen vor Ort kennenlernen. Kinder leiden oft besonders unter den Folgen von Armut und Katastrophen. Sie werden unterstützt vom Ketaaketi-Verein. Spiegelt sich darin auch Ihre eigene Erfahrung? Sie selbst haben ja nach einer Reise beschlossen, den Kindern in Nepal zu helfen. Ja, ich habe mich immer wieder von der Reisegruppe abgesetzt, um mit Einheimischen in Kontakt zu kommen. Mich hat die Armut sehr schockiert, vor allem die aussichtslose Situation vieler Kinder. Ich traf damals Rajesh Regmi, der im Tempelbezirk von Kathmandu eine kostenlose Schule für Straßenkinder eröffnet hatte, für die ihm das Geld fehlte. Ich sah den Willen zu lernen in den Augen der Kinder, und als ich nach Deutschland zurückflog, war mir klar, dass ich Regmi unterstützen muss. Auf Reisen können enge emotionale Bindungen entstehen, die eine Grundlage für das Solidaritätsgefühl schaffen, das Nepal jetzt braucht. Sehen Sie es als moralische Verantwortung für Touristen und Reiseveranstalter, den Menschen in Nepal jetzt zu helfen? Nepals Menschen faszinieren fast alle Touristen durch ihre Freundlichkeit und Herzenswärme. Das Gefühl von Dankbarkeit, solche Menschen kennengelernt zu haben, bringt sicher einen starken Wunsch mit sich, sie in dieser Notlage zu unterstützen. Ich habe in den vergangenen Tagen erfahren, dass sich viele Veranstalter und Touristen bereits kümmern. Bei den Reiseveranstaltern liegt jetzt aber auch die Verantwortung, Gäste vor künftigen Reisen aufzuklären, damit sie den Nepalesen sensibilisiert und mit höchstem Respekt begegnen. Der größte Fehler wäre, sie wieder als Hilfeempfänger abzustempeln. Wir müssen anerkennen, dass es hochkompetente Menschen sind, die nur gerade in eine existenzielle Notlage geraten sind. Wie gehen die Nepalesen mit der Katastrophe um? Mit einer für uns erstaunlichen Gelassenheit. Das hat mit ihrem hinduistischen Glauben zu tun und mit der erlernten Haltung des täglichen Überlebens. Nepal ist ein bettelarmes Land, und viele Menschen dort sind an einen täglichen Überlebenskampf gewohnt. Mit der körperlichen Auszehrung droht dieser Überlebenswille allerdings zusammenzubrechen. Deswegen muss die existenzielle Unterstützung schnell und menschlich verlaufen, ohne große Bürokratismen. Die Menschen in Nepal brauchen jetzt das Gefühl, dass die Welt an ihrer Seite steht. Wirft das Erdbeben die Arbeit von Ketaaketi weit zurück? Wir müssen einige materielle Löcher stopfen, aber wir werden in den Gemeinden nicht mehr dieses Gefühl des totalen Verlorenseins vorfinden, wie vor einigen Jahren, als wir dort anfingen. Die Leute haben seither eine enorme Aufbauarbeit geleistet, die bis vor wenigen Tagen bestanden hat und jetzt zum Teil wieder zerstört wurde. Das ist tragisch und ärgerlich, aber es ist auch ein Bewusstsein entstanden für die eigenen Potenziale und ein Gefühl des Nicht-allein-Seins. Wir stehen als Partner jetzt wieder neben ihnen. Anneli-Sofia Räcker, hier bei einem Besuch in Nepal vor dem Beben, unterstützt mit ihrer Hilfsorganisation 20 Schulprojekte. Etwa 2000 Kinder werden dort unterrichtet. Der Wiederaufbau hat bereits begonnen. Wie wird Ihre Hilfe konkret aussehen? Wir werden versuchen, mit Jeeps die entlegenen Projektdörfer zu erreichen, und gezielt Nothilfe-Spenden für den Wiederaufbau zu verteilen, etwa für Reparaturen an Schulen, Wohnhäusern oder an der Trinkwasserversorgung. In Kavre, wo die Schulen ganz kaputt sind, werden wir Behelfsklassenräume schaffen. Damit die Leute erst einmal wieder ins Leben zurückfinden können. Gerade jetzt müssen wir unsere Schulen wieder als Zufluchtsorte für bedürftige Kinder und Eltern betrachten. Entwicklungszusammenarbeit auf Augenhöhe - was bedeutet das jetzt? Unser Prinzip ist auch in der aktuellen Situation, dass wir nicht kommen und vorschreiben, was zu tun ist, sondern die Leute fragen, was sie brauchen und erst dann mit eigenen Ideen kommen. Wir werden mit den Schulleitern besprechen, wie wir ihren Schulbetrieb gemeinsam wieder aufbauen können. Es geht nicht darum, was wir Deutschen für die Nepalesen tun, sondern was wir mit den Nepalesen tun können. Was muss die Internationale Gemeinschaft in Nepal besser machen als nach dem Erdbeben in Haiti 2010? Bei allen Zuwendungen sollten die Partner genau befragt werden, was und wie viel sie wirklich brauchen. Statt die Menschen mit Spenden zu überhäufen, sollte man auch die Gemeinschafts- und Selbsthilfefähigkeit beachten und stützen. Die existenzielle Versorgung muss gesichert sein, das ist klar, aber man muss Entwicklung so zulassen, wie sie dem Land entspricht. Der Verein im Internet: www.ketaaketi.de. Informationen zu Projektreisen: Christiane Off-Heinrich, Tel. 0421/841 33 48, off-heinrich@ketaaketi.de","Anneli-Sofia Räcker beschloss nach einer Nepal-Reise, den Kindern dort zu helfen. Nach dem Erdbeben kämpft sie nun auch um mehr Respekt für die Einheimischen.",reise,https://www.sueddeutsche.de/reise/psychotherapeutin-gemeinsam-stark-1.2465753,Psychotherapeutin,00/05/2015,Ketaaketi-Gesellschaft hilft nepalesischen Kindern,"Anneli-Sofia Räcker beschloss nach einer Nepal-Reise, den Kindern dort zu helfen. Nach dem Erdbeben kämpft sie nun auch um mehr Respekt für die Einheimischen.","Ketaaketi, Nepal, Kinder, Schulbildung, Erdbeben, Hilfe, arme Kinder, Projektreisen, Spendenbereitschaft, Touristen, Reiseveranstalter",Psychotherapeutin Anneli-Sofia Räcker hilft mit Ketaaketi-Gesellschaft Schulen in Nepal wieder aufzubauen und Kindern Zugang zu Bildung zu verschaffen. #Nepal #Ketaaketi #Hilfe #Kinder #Bildung 367,"Auf den ersten Kilometern geht es durch den Wald bergauf. Aber dann führt die Loipe plötzlich auf eine offene Hochfläche. Im schrägen Licht der letzten Januartage glänzt die Schneedecke wie weißer Satin. An einer einzelnen Wettertanne ist jeder Ast mit strahlenden Kristallen verziert. Bis zum Horizont stehen tief gestaffelt die Schwarzwaldberge. Ihre Gipfel zeigen keinen schroffen Fels, sie haben sanft gerundete Kuppen. Im Tal glucken ein paar Häuser um eine kleine Kapelle. Der Feldberg ragt kahl in den klaren Winterhimmel. Die Hütte am Hang wirkt wie eine Polarstation. Von der Dachrinne hängen meterlange Eiszapfen, an der Wetterseite könnte man auf den Schneeverwehungen problemlos bis zum First des tiefgezogenen Dachs hinaufstapfen. Solchen Unfug sollte man aber lassen, denn der Hüttenwirt hat ein resolutes Gemüt. Als am Nebentisch jemand Senf zur Bratwurst bestellt, fragt er: ""Schmeckt die Wurst nicht?"" In der Stube hängt die badische Fahne, ein Gehilfe stellt frisch gebackenen Kuchen in die Vitrine. Ein paar Meter weiter wurde vor 125 Jahren Wintersportgeschichte geschrieben. Das Gästebuch des ""Feldberger Hofs"" verzeichnet am 8. Februar 1891: ""R. Pilet, Dr. jur., Heidelberg - auf norwegischen Schneeschuhen."" Der französische Diplomat Raymond Pilet war mit der neu gebauten Eisenbahn bis Titisee gefahren und von dort mit seinen Skiern 600 Höhenmeter aufgestiegen. Fotos zeigen einen Mann mit mächtigem Bart, der - wie damals üblich - nur einen Skistock benutzte. Einheimische hielten ihn für einen originell verkleideten Fastnachtsnarren. Kein Wunder - vor Raymond Pilet hatte sich noch niemand mit Skiern auf den höchsten Gipfel des Schwarzwalds gewagt. Der Pionier stapfte zehn Kilometer durch Schnee und Einsamkeit, dann war er oben, knapp 1500 Meter über dem Meer. ‹ › Der Feldberg war schon im Jahr 1905 und damit vor vielen Alpenregionen beliebt bei Wintersportlern. Bild: Kreisarchiv Breisgau Hochschwarzwald ‹ › Auch in Sachen Emanzipation waren die Badener ihrer Zeit voraus. So manche Schwarzwälderin stand bereits im 19. Jahrhundert auf Skiern. Bild: Kreisarchiv Breisgau Hochschwarzwald ‹ › Der ""Skiclub Todtnau"" am Fuß des Feldbergs wurde bereits 1891 gegründet und war der erste in Deutschland, der noch heute existiert. Bild: Kreisarchiv Breisgau Hochschwarzwald ‹ › Doch trotz der glorreichen Vergangenheit kämpft die Region heute um den Anschluss in einem längst globalen Wettbewerb. Bild: Rolf Haid/dpa Wird geladen ... Im Dezember desselben Jahres gründeten sechs Männer am Fuß des Feldbergs den ""Skiclub Todtnau"". Todtnau liegt in einem tief eingeschnittenen Tal, der Bergbau machte den Ort wohlhabend, deshalb gab es hier Menschen mit einem Sinn für extravagante Neuheiten. Ihr Skiclub war der erste in Deutschland, der noch heute existiert. Als eine ihrer ersten Amtshandlungen ernannten die Skifahrer ihr norwegisches Vorbild Fridtjof Nansen zum Ehrenmitglied. Der berühmte Polarforscher bedankte sich mit einem Brief. Das Vorstandsmitglied Fritz Breuer ließ eine ""Anleitung zum Schneeschuhlaufen"" drucken, erhältlich für eine Mark. Er propagierte die Skier nicht nur als Mittel zur Fortbewegung von Bergbauern im Schnee. Kühn vorausschauend pries er sie auch als Spaßgerät: ""Auf, Ihr Freunde der Natur, Freunde Körper und Geist belebender Vergnügungen, greift zu den Schneeschuhen, kommt zu unserem Feldberg und erlernt in jenen sorgenbannenden Höhen unseren Freudenruf: Skiheil!"" SZ-Karte Dabei war die Zielgruppe noch stärker eingegrenzt als heute. ""Der Skilauf war nichts für arme Bauern - das war eine elitäre Angelegenheit"", sagt Reinhard Janus. Der pensionierte Lehrer war lange Präsident des Skiclubs Todtnau, heute ist er das personifizierte Gedächtnis des Vereins. Mit einem Selbstbewusstsein, das bescheiden daherkommt, verweist er auf die Tatkraft der Pioniere aus dem Südwesten. 1905 waren sie federführend bei der Gründung des Deutschen Skiverbands. Der Schwarzwald brachte 1550 Mitglieder ein, aus Bayern kamen gerade mal 208. Auch in Sachen Emanzipation waren die Schneesportler aus dem Schwarzwald früh ganz vorne dabei und setzten die im Sommer geltenden Ordnungen außer Kraft. Ein Foto aus dem Archiv des Skiclubs zeigt, dass Frauen schon 1897 im Schwarzwald auf Skiern standen, obwohl es für die Damenwelt als unschicklich galt, Sport zu treiben. Ihre Kleider reichten bis zu den Knöcheln, gemeinsam mit den Männern übten sie am Feldberg. Wenn die Schwarzwälder also die Spur gelegt haben - warum verlagerte sich der Skisport im 20. Jahrhundert zunehmend in die Alpen? ""Bei uns wurden die nordischen Disziplinen betrieben, es gab Wettkämpfe im Langlauf und auf den Schanzen"", sagt Janus. ""Aber am Arlberg wurde der alpine Skilauf entwickelt. Und ich vermute, dass die Engländer bei dessen Verbreitung in Österreich und in der Schweiz eine nicht zu unterschätzende Rolle gespielt haben."" Zudem bedeuteten die Olympischen Winterspiele von 1936 in Garmisch-Partenkirchen eine Zäsur. Seither gilt: Wer ein ernsthafter Skifahrer sein will, zieht die spektakulären Berge im Hochgebirge vor. Vielleicht wäre alles anders gekommen, wenn 1916 die ersten Olympischen Winterspiele am Feldberg stattgefunden hätten. Doch der Plan wurde durch den Ersten Weltkrieg vereitelt.","Der älteste deutsche Skiklub gründete sich im Schwarzwald, hier stand der erste Skilift. Heute muss die Region um den Feldberg kämpfen.",reise,https://www.sueddeutsche.de/reise/wintersport-im-schwarzwald-rund-um-den-feldberg-wurde-wintersportgeschichte-geschrieben-1.2847510,Wintersport am Feldberg im Schwarzwald - Vor den Alpen,00/02/2016,Ski-Revolution im Schwarzwald,Erfahren Sie mehr über die Wurzeln des Wintersports in Deutschland auf dem Feldberg im Schwarzwald!,"Wintersportgeschichte, Schwarzwald, Feldberg, Skiclub Todtnau, Skifahren, Schneeschuhe, Skier, Raymond Pilet, Skisport, Skiheil",Skigeschichte und malerischen Landschaften hautnah: Entdecken Sie die Anfänge des Wintersports in Deutschland auf dem Feldberg im Schwarzwald! #Wintersportgeschichte #Schwarzwald #Feldberg #SkiclubTodtnau 368,"An der Touristinformation beim Kongresszentrum in Garmisch beginnen wir unsere Radwanderung ins Außerfern. Wir fahren über den Parkplatz bis zur Parkstraße und biegen dort links ein. Es geht weiter über die Alleestraße bis zur großen Ampelkreuzung, die wir überqueren und nun dem Fahrradschild in Richtung Grainau folgen. Wir radeln durch ein Garmischer Wohngebiet, links voraus rücken immer wieder die markante Alpspitze und die beiden Waxensteine ins Blickfeld, während sich die rechts anschließende Zugspitze dagegen gerne in Wolken verhüllt. Blick auf die Zugspitze. Wir fahren durch die Maximilianstraße, überqueren die Loisach und treffen auf die Zugspitzstraße. Nun folgen wir rechts dem Radweg in Richtung Grainau/Griesen. Wir radeln die Schmolzstraße links hinauf und gelangen nach Grainau. Das Fahrradschild nach Griesen wird hier leicht übersehen. In einer unübersichtlichen Kurve überqueren wir die Hauptverkehrsstraße und fahren in die Straße ""An der Weis"". Schließlich treffen wir auf die Bahnstrecke ins Außerfern. Wir überqueren wieder die Straße und fahren links weiter, um nach etwa 50 m wieder rechts abzubiegen und den Bahngleisen zu folgen. Am Ortsausgang von Grainau überqueren wir die Hauptverkehrsstraße und radeln links auf dem Radweg weiter in Richtung Griesen. Hinter einem Rastplatz überqueren wir die Straße. Nun folgen wir dem Radweg auf der linken Straßenseite. Wir treffen auf einen Rastplatz mit Notruftelefon, kurz bevor die Straße die Loisach überquert. Es folgt ein kleinerer Rastplatz und ein Stück weiter wieder ein größerer Rastplatz mit Notruftelefon und einem Toilettenhäuschen. Es lohnt sich, in diesem Abschnitt kurz anzuhalten.",Vorbei an der Zugspitze führt der Weg durch märchenhafte Wälder - immer wieder lohnt der Blick auf die Bergmassive.,reise,https://www.sueddeutsche.de/reise/radtour-mittel-entlang-der-loisach-nach-oesterreich-1.1012685,Radtour: mittel - Entlang der Loisach nach Österreich,00/10/2010,Radwanderung ins Außerfern,Erleben Sie die majestätische Zugspitze auf einer Radwanderung von Garmisch nach Griesen. Entdecken Sie die Schönheit des Außerfern!,"Radwanderung, Garmisch, Grainau, Zugspitze, Außerfern, Fahrradschild, Rastplatz, Loisach, Wohngebiet, Alpspitze",Entdecken Sie die Schönheit des Außerfern auf einer Radwanderung von Garmisch nach Griesen. Majestätische Zugspitze inklusive! #Radwanderung #Außerfern #Zugspitze #Garmisch #Grainau 369,"Die Showdisziplin Wrestling galt lange Zeit als einzige Sportart, in der es beinahe so viele Titel wie aktive Akteure gab. Das freilich konnte das Boxen nicht auf sich sitzen lassen, der Sport der Superlative, Sprücheklopfer und Schaumschläger. Welch groteske Ausmaße die inflationäre Titelvergabe angenommen hat, zeigt der Schwergewichtskampf zwischen Marco Huck und Alexander Powetkin am Samstag in Stuttgart (22.15 Uhr/ARD). Erstes Aufeinandertreffen der Kontrahenten: Marco Huck (links) und Alexander Powetkin sind sich am Freitag beim Wiegen gegenübergestanden. Offiziell geht es um den Weltmeistertitel der World Boxing Association (WBA), derzeit im Besitz von Powetkin. Der Verband allerdings führt Wladimir Klitschko als so genannten ""Superchampion"", weil der auch noch Weltmeister der Verbände WBO und IBF sowie Inhaber des Gürtels des unabhängigen Ring Magazines ist - der Titel der WBC gehört Vitali Klitschko. Es ist also ein schlechter Witz, dass vor dem Kampf verkündet wurde, Marco Huck könne der erste deutsche Schwergewichts-Weltmeister seit Max Schmeling werden. Schmeling war ein Gentleman, ein feiner Kerl, er hätte über diesen Witz wohl nur milde gelächelt. Die skurrile Titel-Konstellation bedeutet indes nicht, dass da kein interessanter Kampf stattfindet, im Gegenteil: Das Duell zwischen Huck und Powetkin sollte ein hochklassiges Gefecht werden. Huck ist der Herausforderer, er hat im Cruisergewicht 34 von 35 Kämpfen gewonnen, davon 25 durch Niederschlag. Kürzlich wechselte er die Gewichtsklasse und boxt nun sogleich um diesen Fast-Titel. ""Ich bin seit mehr als zwei Jahren Weltmeister im Cruisergewicht, ich habe den Titel acht Mal verteidigt. Aufbaukämpfe sind nichts für mich"", sagt er. Huck möchte es Evander Holyfield und David Haye nachmachen, die einst das Cruisergewicht dominierten und dann im Schwergewicht erfolgreich waren. Nur: Holyfield war ein brillanter Techniker und gewiefter Taktiker, dazu ein Bär von einem Mann. Haye war unglaublich schnell und präzise - er hatte aber letztlich im Juli 2011 keine Chance gegen Wladimir Klitschko.","Der eine boxt wie ein wilder Stier, der andere ist geduldig und duckt sich reaktionsschnell. Marco Huck fordert in Stuttgart den Russen Alexander Powetkin heraus. Der Kampf um die Weltmeisterschaft im Schwergewicht verspricht einiges - doch er zeigt auch, welch groteske Ausmaße die Titelvergabe beim Boxen angenommen hat.",sport,https://www.sueddeutsche.de/sport/huck-boxkampf-in-stuttgart-ein-kampf-ein-witz-1.1293111,"Huck-Boxkampf in Stuttgart - Ein Kampf, ein Witz",00/02/2012,Kampf der Schwergewichte: Huck vs. Powetkin,"Der eine boxt wie ein wilder Stier, der andere ist geduldig und duckt sich reaktionsschnell. Lesen Sie mehr über den inflationären Titelkampf.","Boxen, Weltmeister, Kampf, Herausforderer, Niederschlag, Techniker, Taktiker, Schwergewicht, Cruisergewicht, Wladimir Klitschko","Huck vs. Powetkin: Ein Kampf um den Weltmeistertitel im Schwergewicht, der zeigt, wie absurd die Titelvergabe geworden ist. Plus, die Wahrheit über die Herausforderung von Huck und was es bedeutet, im Cruisergewicht zu dominieren. #Boxen #Weltmeister #Schwergewicht" 370,"Die Spieler standen noch gar nicht auf dem Eis, da gab es schon das erste Feuerwerk in der Halle. Mehrere Feuerwerkskörper schossen, umrahmt von Flammenwerfern, unter das Dach der Münchner Olympiahalle; der daraus resultierende Rauch verlieh dem weiten Rund für wenige Sekunden etwas Magisches. Selbst für Uli Maurer war dieser Moment ein besonderer. Der Angreifer des EHC München ist ein Olympiahallen-Veteran, er stand bereits vor vier Jahren beim ersten und bisher einzigen Umzug in die große Halle für den EHC auf dem Eis. ""Das ist einfach eine spezielle Atmosphäre"", sagte er diesmal in den Katakomben und hob das ""besondere Flair"" extra noch einmal hervor. Am Anfang des Spiels, erzählte er, habe er gemerkt: ""Hoppala, hier ist etwas Großes entstanden."" Damals, vor vier Jahren, hatte Maurer beim Münchner 5:0-Sieg ein Tor in Unterzahl erzielt. Diesmal ging er leer aus, war aber nicht weniger glücklich. 80 Tonnen Material, 20.000 Liter Wasser, 90.000 Meter Rohrlänge Dem echten Feuerwerk hatten der EHC und die Augsburger Panther am Samstagnachmittag ein sportliches folgen lassen. Das bessere Ende hatten am 30. Spieltag der Deutschen Eishockey Liga (DEL) die Münchner, die das bayerische Derby vor 9700 Zuschauern mit 6:3 (3:1, 2:1, 1:1) für sich entschieden und damit ihr erstes von zwei Gastspielen in der Olympiahalle erfolgreich gestalteten. Diese war seit Montag 24 Stunden pro Tag eishockeytauglich gemacht worden, auch über die Weihnachtsfeiertage wurde gearbeitet, um 80 Tonnen Material und 20.000 Liter Wasser auf einer Rohrlänge von 90.000 Metern zu einer Eisfläche zusammenzuzimmern. Auf dem aufgrund der hohen Temperaturen in der Halle relativ weichen Eis hatten die Augsburger zu Beginn nicht nur mehr, sondern auch die besseren Torchancen und zeigten, warum sie das DEL-Team mit den meisten Treffern sind. TJ Trevelyan prüfte Münchens Torhüter Danny aus den Birken bereits nach sieben Sekunden. In der zweiten Minute war es dann Mike Iggulden, der aus den Birken vor Probleme stellte. Vier Minuten später konnte aus den Birken nichts mehr machen, Mark Mancaris Schuss landete aber am Pfosten. ""Wenn in den ersten fünf Minuten das Glück nicht auf unserer Seite ist, hätte das Spiel anders ausgehen können"", sagte Maurer.",Erstmals seit 2011 spielen die Münchner wieder Eishockey in der Olympiahalle - sie schwärmen von dem seltenen Schauspiel.,sport,https://www.sueddeutsche.de/sport/ehc-siegt-in-der-olympiahalle-hoppala-etwas-grosses-1.2796687,Olympiahalle berauscht den EHC München,00/12/2015,Feuerwerk in der Olympiahalle,Der EHC gewinnt bayerisches Derby in Olympiahalle vor 9700 Zuschauern.,"Eishockey, Olympiahalle, bayerisches Derby, Deutschen Eishockey Liga, DEL-Team, Treffern, Münchens Torhüter, Mark Mancaris Schuss, Unterzahl, TJ Trevelyan",Großartige Stimmung in der Olympiahalle beim bayerischen Derby der DEL! Der EHC München besiegt die Augsburger Panther mit 6:3 in einem spannenden Spiel. #Eishockey #DEL #Olympiahalle #Bayern 371,"Während Laura Siegemund im Presseraum in der obersten Etage der Stuttgarter Arena einen Aufsager für den Fernsehersender SWR einübte, erlebte Maria Scharapowa im Hintergrund ein kleines Debakel. Die frühere Weltranglistenerste aus Russland versuchte, unten auf dem Hauptplatz der Tennisanlage die Aufschläge ihres Trainingspartners zu retournieren. Doch die Bälle landeten überall, am Rahmen ihres Schlägers, im Aus, im Netz - nur nicht im Feld, wo Scharapowa sie haben wollte. Das Turnier wirbt auf der Homepage mit der Russin, zudem mit den deutschen Spielerinnen Angelique Kerber und Julia Görges. Vergangenes Jahr gewonnen hatte übrigens die Stuttgarterin Siegemund. Mancher hat das fast vergessen.","Laura Siegemund, Titelverteidigerin in Stuttgart, ist nach einem Kreuzbandriss zurück am Ort ihres Triumphs. Sie sucht nach alter Form - aber sie hat Bereicherndes abseits vom Tennis entdeckt.",sport,https://www.sueddeutsche.de/sport/tennis-die-forscherin-1.3956850,Die Forscherin,00/04/2018,Debakel für Scharapowa,Schwieriges Training bei Tennis-Turnier in Stuttgart.,"Scharapowa, Tennis, Turnier, Training, Stuttgart, Siegemund, Kerber, Görges, Aufschläge, Rückspiel",Scharapowa kämpft sich durch schwieriges Training beim Tennis-Turnier in Stuttgart. Mehr dazu in unserem aktuellen Artikel. #Scharapowa #Tennis #Stuttgart #Siegemund #Kerber #Görges 372,"Als die deutschen Spieler wie geprügelte Hunde in Lissabon vom Platz zogen, hat Michael Endler das nicht mitbekommen. Er habe es nicht so mit Fußball, sagt der Polizeidirektor, er sehe die EM-Spiele nie. Deutsche Hooligans bei der WM 1998 im französichen Lens. Das ist ein wenig ungewöhnlich, denn Fußball ist sein Beruf. Endler ist Leiter der Zentralen Informationsstelle Sporteinsätze (ZIS) im Landeskriminalamt Düsseldorf. Die widmet sich bundesweit einmalig Fußballrowdies. Darum kommt Michael Endler sein Desinteresse auch ganz zupass: Gewaltbereite Hooligans sind nicht im Stadion zu suchen, sondern davor. Die schnelle Abreise der deutschen Nationalmannschaft aus Portugal bedeutet für den Mann, den man als obersten Hooligan-Jäger des Landes bezeichnen könnte, allerdings nicht das Ende des Einsatzes. ""Unserer Klientel ist es egal, wer wie spielt — der geht es um Gewalt, nicht um Sport."" Hoffnung auf friedliches Ende Mit den Polizeien des Bundes und der Länder sorgt Endlers Dezernat auch bei der Rest-EM dafür, dass deutsche Hooligans nicht noch nach Portugal reisen. Natürlich sei die Europameisterschaft weniger attraktiv für viele geworden, dennoch gebe es Anreize. Mit England und Holland im Viertelfinale seien deren Hooligans dort - und damit auch Gegner der deutschen Fans. Ausschließen wolle er nichts, der Verlauf der EM lasse aber auf ein friedliches Ende hoffen. Dennoch bleiben Teile der deutschen Delegation mit Vertretern der ZIS und ""szenekundigen"" Beamten in Portugal. Bundesweit beobachten 160 Beamte, die nah an den Fans der Bundesligaclubs und so szenekundig sind, notorische C-Fans. Neben der Masse friedlicher A-Fans und den aktuell 4850 B-Fans, die fußballinteressiert sind und sich zuweilen im Suff prügeln, sind es die 2452 gewaltbereiten C-Fans, die am Abflug gehindert werden sollten. Weil auch für die Polizei nach dem Spiel immer vor dem Spiel ist, beschäftigt sich die ZIS schon seit Ende der EM 2002 mit dem Turnier in Portugal. Grundlage dafür ist die Datenbank ""Gewalttäter Sport"", die von allen Polizeien und szenekundigen Beamten gefüttert wird. Sie wurde nach den brutalen Angriffen deutscher Hooligans auf den französischen Gendarmen Daniel Nivel bei der WM 1998 in Lens gestartet. Derzeit sind darin 4500 Hooligans verzeichnet. Am Donnerstag kamen neue Daten dazu.","Für eine Spezial-Gruppe der deutschen Polizei ist die Fußball-EM keineswegs gelaufen, ihrer Klientel geht es auch gar nicht um Sport.",sport,https://www.sueddeutsche.de/sport/hooligans-das-spiel-ist-vorbei-die-gewaltbereitschaft-bleibt-1.883458,"Hooligans - Das Spiel ist vorbei, die Gewaltbereitschaft bleibt",00/05/2010,Hooligan-Jäger im Einsatz,Wie die Polizei gewaltbereite Fußballrowdies bei der EM in Portugal bekämpft.,"Hooligans, Polizei, EM, Portugal, Gewalt, Rowdies, Fußball, ZIS, Datenbank, Fans",Wie bekämpft die Polizei gewaltbereite Hooligans bei der EM in Portugal? Erfahren Sie mehr über den Einsatz gegen Fußballrowdies. #Hooligans #EM #Polizei #Gewalt #Portugal 373,"Die Tür vom Löwenstüberl flog auf, dann trat Christl Estermann hinaus in die Sonne. So etwas geschieht öfters an der Grünwalder Straße. Diesmal aber lief die Wirtin der beliebten Vereinsgastronomie auf Torsten Fröhling zu; der Trainer des TSV 1860 München saß am Montag auf einer der gemütlichen Bierbänke an der Grünwalder Straße und erzählte den Journalisten von seinen Erlebnissen der vergangenen Nacht. Als er, nach einem ereignisreichen Fußballspiel, erst spät zur Ruhe gekommen war und nicht vor zwei Uhr hatte einschlafen können, weil er sich das ereignisreiche Fußballspiel noch einmal auf Video angesehen hatte. Die vollen 90 Minuten. Auch die unerfreuliche erste Halbzeit. Christl Estermann lief also schnurstracks zu Fröhling herüber, neigte ihren Oberkörper höflich nach vorne, reichte Fröhling die Hand und sagte: ""Ich darf Ihnen gratulieren."" Dann lächelten beide, Wirtin und Trainer, und solche schönen Begegnungen geschehen doch eher selten an der Grünwalder Straße. Am Tag nach dem überlebenswichtigen 2:1 gegen den 1. FC Nürnberg waren alle Protagonisten beim Münchner Zweitligisten verständlicherweise noch immer ziemlich begeistert. Ungeachtet des kuriosen Verhaltens von Schiedsrichter Jochen Drees, der in der 87. Spielminute einen regelkonformen Treffer des Nürnbergers Dave Bulthuis zum 2:2 zunächst gelten ließ - dann aber, nach ewiger Rücksprache mit seinen Assistenten, doch noch nachträglich auf Abseits entschied. Minuten später. Obwohl der zuständige Linienrichter seine Fahne nicht einmal geschwenkt hatte. Allesfahrer Franz Hell vermutet, das ausverkaufte Stadion habe den Schiedsrichter beeinflusst Dass sich Sechzig allein wegen dieser erstaunlichen Fehlentscheidung vor dem letzten Saisonspiel am Sonntag beim Karlsruher SC noch Hoffnung auf den Klassenverbleib machen darf, das wollten die begeisterten Protagonisten an der Grünwalder Straße am Montag nicht stehen lassen. Weder Geschäftsführer Markus Rejek, der sich unter die Fans auf den Bierbänken mischte und plauderte, noch Fröhling. Einzig Franz Hell, einer der sogenannten ""Allesfahrer"" bei 1860, weil sie der Legende nach alle Spiele von 1860 besuchen, rang sich zu der These durch, ""dass das ausverkaufte Stadion entscheidend war, dass der Schiedsrichter das Tor zurückgenommen hat"". Fröhling dagegen befand, der Schiedsrichter sei ""bestimmt nicht auf unserer Seite"" gewesen: ""Ich habe mich schon mal tierisch darüber geärgert, dass Gary Kagelmacher die fünfte gelbe Karte sieht wegen ein bisschen Rudelbildung, obwohl er das Opfer war."" Außerdem hätte Sechzig wenige Minuten vorher nach einer wüsten Grätsche von Even Hovland gegen Rama einen zweiten Elfmeter erhalten müssen. ""Der Valdet fällt vielleicht etwas theatralisch, aber es war ein Elfmeter."" Elfmeter hin, Elfmeter her - es gab am Montag längst dringlichere Probleme zu lösen bei Sechzig. Denn wenn die Mannschaft am Sonntag gegen den KSC unbedingt gewinnen muss, um die Liga unabhängig von den Ergebnissen der Konkurrenten Aue und Frankfurt sicher zu halten, stellt sich die Frage, ob sie die Ausfälle entscheidender Stammspieler verkraften kann: Stürmer Rama und Außenverteidiger Kagelmacher, die in den vergangenen Partien zu den schwungvollsten Akteuren bei Sechzig gehörten, fehlen gelbgesperrt. Am Montagnachmittag bestätigte sich auch noch der Verdacht, dass sich Innenverteidiger Guillermo Vallori, der Schütze des zwischenzeitlichen 1:1, in den Schlussminuten der Partie gegen Nürnberg schlimm verletzt hatte. Eine Untersuchung ergab die Diagnose: Kreuzbandriss im rechten Knie. Ausgerechnet beim Saisonfinale muss Fröhling also seine Abwehrreihe umbauen; Martin Angha und Kai Bülow dürften wieder in die Startelf rücken. Dabei hatte der Trainer zuletzt großen Wert auf defensive Stabilität gelegt. ""Hinten zwei kompakte Viererreihen, vorne offensiv ein bisschen Raute"", so umschrieb er sein Konzept, das gegen Nürnberg zumindest in der zweiten Halbzeit funktionierte - in der außer Vallori (56.) noch Daniel Adlung per Elfmeter traf (72.). Allerdings erst, nachdem Fröhling den agileren Marius Wolf für Krisztian Simon eingewechselt hatte. Man habe mit Vallori vereinbart, sich ""zeitnah"" zusammenzusetzen, sagt Sportchef Gerhard Poschner Dass Vallori, der schon an diesem Dienstag operiert werden soll, in einer Pressemitteilung - in der es thematisch eigentlich um seinen Gesundheitszustand ging - eine Vertragsverlängerung in Aussicht gestellt wurde, war erstaunlich. Man habe ""mit ihm und seinem Berater"" bereits ""vereinbart, uns zeitnah zusammenzusetzen"", wurde Sportchef Gerhard Poschner in der Mitteilung zitiert. Dabei galt der Spanier vor dieser Saison bereits als so gut wie ausgemustert, Poschner hatte ihm nahegelegt, sich einen neuen Verein zu suchen. Selbst am Sonntag noch war Vallori nach der Partie mit bandagiertem Knie vor die Journalisten getreten und hatte Werbung in eigener Sache betrieben. ""Mein Traum ist, hier zu bleiben"", klagte er, allerdings habe noch kein Vereinsvertreter mit ihm gesprochen. Nach seinem wichtigen Tor im Abstiegskampf soll ihm wohl nun ein Vertrag abgeboten werden, der in zweiter und dritter Liga Gültigkeit hätte. Vallori, der sich am Sonntag quälte und nach seinem Kreuzbandriss noch weiter spielte, ist jetzt so etwas wie ein Held. Und Helden werden gebraucht im Abstiegskampf. Selbst Geschichten über Helden, die gar nicht spielen können.",1860 München muss im letzten Spiel auf den verletzten Guillermo Vallori verzichten - ausgerechnet jetzt soll sein Vertrag verlängert werden.,sport,https://www.sueddeutsche.de/sport/tsv-1860-muenchen-zeit-fuer-helden-1.2483545,Zeit für Helden,00/05/2015,1860 München siegt,1860 München schlägt Nürnberg 2:1 in einem ereignisreichen Fußballspiel und hofft auf Klassenverbleib. Lesen Sie die neuesten Entwicklungen bei Sechzig.,"1860 München, Fußball, Sieg, Klassenverbleib, Nürnberg, Schiedsrichter, Elfmeter, Ausfälle, Guillermo Vallori, Kreuzbandriss",1860 München hofft auf Klassenverbleib nach einem ereignisreichen 2:1 Sieg gegen Nürnberg. Lesen Sie die neuesten Entwicklungen bei Sechzig. #1860München #Fußball #Klassenverbleib 374,"Jubel in Unterzahl: Didier Ya Konan und Steven Cherundolo freuen sich über den Siegtreffer von Ya Konan. Mit toller Moral hat Hannover 96 in Unterzahl die Führung in seiner Europa-League-Gruppe übernommen. Der Fußball-Bundesligist feierte trotz der frühen Roten Karte von Verteidiger Karim Haggui (9. Minute) einen 2:1 (1:1)-Sieg gegen UD Levante. Szabolcs Huszti (21.) per Handelfmeter und Didier Ya Konan (49.) sorgten mit ihren Toren für den Erfolg vor 34.600 Zuschauern am Donnerstagabend. Michel (10.) hatte die spanischen Gäste mit einem verwandelten Foulelfmeter nach dem Haggui-Platzverweis in Führung gebracht. Mit vier Punkten führt Hannover die Gruppe L nun an und kann relativ entspannt zur nächsten Partie am 25. Oktober nach Helsingborg fahren. Der erste Erfolg in der Europapokal-Gruppenphase gegen das Team aus der Primera Division war allerdings angesichts von mehr als 80 Minuten Unterzahl in einer zerfahrenen Partie hart erarbeitet. ""Das war ein wichtiger Schritt. Es war nach dem Elfmeter und dem Platzverweis schwierig, aber wir sind gut zurück gekommen. Das zeichnet uns aus"", sagte 96-Profi Lars Stindl. Trainer Mirko Slomka ergänzte: ""Wenn man fast 90 Minuten in Unterzahl spielt, dann ist man natürlich sehr zufrieden, wenn man nach Roter Karte und Strafstoß noch zurückkommt. Das war sehr bemerkenswert. Insgesamt war es eine starke Leistung der Mannschaft. Jetzt sind wir Gruppenerster, das war ein schönes Ziel für uns am heutigen Tag."" Schon nach zehn Minuten war das Offensiv-Konzept von Slomka über den Haufen geworfen. Hagguis Rempler gegen den ehemaligen Bundesliga-Torschützenkönig Theofanis Gekas wertete der nervös wirkende israelische Schiedsrichter Liran Liany als Notbremse und zückte Rot. Michel verwandelte den fälligen Strafstoß sicher - und Slomka musste reagieren. Jan Schlaudraff ging raus, Felipe kam als neuer Defensivmann. Statt drei offensiven Kräften blieben in Ya Konan und dem genesenen Artur Sobiech nur noch zwei. Auf dem von stundenlangen Regenfällen getränkten Rasen tat sich Hannover nach der Anfangsaufregung schwer - doch dann half ein erneuter Elfmeterpfiff. Vicente Iborra war auf dem rutschigen Untergrund mit dem Arm auf den Ball gerutscht. Huszti traf zum Ausgleich. Hannover kontrollierte die Partie nun auch in Unterzahl. Torchancen erspielten sich die Niedersachsen aber bis zur Pause nicht. Bei Levante musste der zweite ehemalige Bundesliga-Profi, Christian Lell, nach 33 Minuten mit einem zwickenden Oberschenkel raus. Hannover störte sich auch nach der Pause nicht an der personellen Dezimierung und wurde belohnt. Nach einem Durcheinander im Levante- Strafraum schoss Ya Konan zur Führung ein. Die Spanier aus dem Vorort von Valencia mussten nun mutiger werden. Gekas (56.) scheiterte mit einem Kopfball am grandios reagierenden Ron-Robert Zieler im 96-Tor. Zum Glück für Hannover zeigte sich der oft launische Grieche bei Schmuddelwetter von seiner phlegmatischen Seite - wenig später musste er raus. Huszti versuchte sein Glück noch mit einer Kunststoß-Ecke. Die Schlussphase überstand Hannover ohne Schaden.","Hannover 96 kassiert gegen UD Levante nach wenigen Minuten einen Feldverweis und einen Treffer, gleicht später per Strafstoß aus und schafft dann in Unterzahl den Siegtreffer. Bayer Leverkusen gewinnt glücklich in Rosenborg durch ein Tor des eingewechselten Stefan Kießling.",sport,https://www.sueddeutsche.de/sport/europa-league-elfmeter-platzverweise-und-abseitstore-1.1487471,"Elfmeter, Platzverweis und Abseitstor",00/10/2012,Hannover 96 in Unterzahl,Hannover 96 gewinnt trotz Unterzahl gegen UD Levante. Lesen Sie hier alle Details!,"Hannover 96, Unterzahl, Europa-League-Gruppe, Didier Ya Konan, Steven Cherundolo, Fußball-Bundesliga, Karim Haggui, Szabolcs Huszti, Michel, Lars Stindl",Hannover 96 erkämpft sich trotz Unterzahl einen Sieg gegen UD Levante und führt nun die Gruppe L an! Lesen Sie hier alle Details zum Spiel. #Hannover96 #EuropaLeague #UDLevante #Siegestreffer #DidierYaKonan 375,"Bernie Ecclestone, der Baumeister der Formel 1, wird nach 40 Jahren in den Ruhestand gezwungen. 62 Tage vor dem Start der neuen Saison muss der 86-Jährige mit sofortiger Wirkung seinen Posten als Geschäftsführer der Königsklasse räumen. Das erklärte Ecclestone am Montagabend dem Fachmagazin auto, motor und sport: ""Ich wurde heute abgesetzt. Bin einfach weg. Das ist offiziell. Ich führe die Firma nicht mehr."" Wenig später bestätigte dies auch der künftige Formel-1-Eigentümers Liberty Media. Ecclestone soll der Königsklasse in einer eher repräsentativen Ehrenamts-Rolle erhalten bleiben. Seinen Posten übernimmt nun der Amerikaner Chase Carey. Der 62-Jährige wird damit in einer Doppelfunktion Präsident und Geschäftsführer der neuen Formel-1-Gesellschaft sein, die der künftige Eigner Liberty Media gegründet hat. Schon in den vergangenen Wochen hatte sich abgezeichnet, dass der US-Medienriese diesen Personalwechsel plant, um einen radikalen Umbruch zu dokumentieren. Die neuen Eigner setzen wohl neben dem Vorsitzenden Carey auf Top-Ingenieur Ross Brawn und den früheren ESPN-Chef Sean Bratches. Brawn soll sich um die sportlichen Belange der Serie kümmern und den Amerikanern wichtiges Know-How vermitteln. Marketing-Experte Bratches, geboren in Berlin, soll sich der kommerziellen Seite widmen. Bernie Ecclestone hatte die Formel 1 seit den Siebzigern aus einem Schraubersport in ein Premiumprodukt verwandelt. Dabei regierte er sein Reich aber auch nach eigenen Gesetzen und spielte manchmal die Teams gegeneinander aus. All das ging lange gut, weil viel Geld verdient wurde, doch diese Zeiten sind vorbei. Ecclestone steht auch für die Krise der Formel 1 in den vergangenen Jahren. Kleine Teams können oft nicht mithalten, weil der Verteilerschlüssel nur die Topteams reich macht, Traditions-Rennstrecken müssen sich abwenden, weil die Antrittsgagen zu hoch sind. Die Amerikaner wollen nun vieles verbessern. Auf ihrer Agenda steht ein moderneres Marketing, die Erschließung des US-Marktes und die Festigung Europas als Kernmarkt der Formel 1.","Zu altmodisch, zu wenig Marketing: Der neue Eigner der höchsten Motorsport-Serie verzichtet ab sofort auf den langjährigen Geschäftsführer. Mit der Entlassung des 86-jährigen Briten geht eine 40-jährige Ära im Rennsport zu Ende.",sport,https://www.sueddeutsche.de/sport/umbau-in-der-formel-1-ecclestone-abgesetzt-1.3346692,Umbau in der Formel 1 - Ecclestone abgesetzt,00/01/2017,Ecclestone geht in Rente.,"Bernie Ecclestone muss als Geschäftsführer der Formel 1 zurücktreten. Lesen Sie, was das für die Zukunft bedeutet!","Bernie Ecclestone, Formel 1, Rente, Liberty Media, Chase Carey, Ross Brawn, Sean Bratches, Marketing, US-Markt, Europa",Bernie Ecclestone tritt als Geschäftsführer der Formel 1 zurück. Was bedeutet das für die Zukunft der Königsklasse? Erfahren Sie mehr in unserem neuesten Artikel! #Formel1 #BernieEcclestone #Rücktritt #LibertyMedia 376,"Seit 1956 vergibt die Fachzeitschrift France Football jedes Jahr den Ballon d'Or - eine Auszeichnung für den Weltfußballer des Jahres in Form eines goldenen Balls. In diesem Jahr gab es bei der Verleihung in Paris ein Novum: Erstmals wurde auch die beste Fußballerin des Jahres geehrt. Die Norwegerin Ada Hegerberg von Olympique Lyon konnte die von der Fifa unabhängige Wahl für sich entscheiden. Die 23-Jährige hatte mit ihrer Mannschaft die Saison 2017/2018 der Division 1 Féminine gewonnen. Beim Ballon d'Or setzte sich Hegerberg gegen die Dänin Pernille Harder vom VfL Wolfsburg und ihre Teamkollegin und deutsche Nationalspielerin Dzsenifer Marozsán durch. So weit, so fortschrittlich. Denn dass Sexismus im Sport trotz einer Trophäe für die beste Fußballerin immer noch ein Thema ist, zeigte sich traurigerweise bereits kurz nachdem Hegerberg die Bühne verlassen hatte. Dort wurde sie von einem der Moderatoren des Abends, dem französischen DJ Martin Solveig, in Empfang genommen. Diesem fiel offenbar keine bessere Frage an die Preisträgerin ein, als diese nach ihren Twerking-Künsten zu fragen. Bei dem Tanz geht es vereinfacht ausgedrückt darum, möglichst effektvoll mit dem Hintern zu wackeln. Martin Solveig really asked Ada Hegerberg, the first ever Ballon D'Or winner, to twerk. The absolute disrespect bruh. pic.twitter.com/Mtc5DBjS7a — A West (@ayyy_west) 3. Dezember 2018 Hegerberg reagierte sichtlich entnervt und wandte sich mit einem entschiedenen ""Nein!"" von ihrem Gesprächspartner ab. In Videoausschnitten aus dem Saal ist ein Raunen des Publikum zu hören. Auch der französische Nationalspieler Kylian Mbappé, der die Auszeichnung als bester Nachwuchsspieler gewann, scheint die Szene mit Befremden zu beobachten. Ein offensichtlich ""schlechter"" Scherz In den sozialen Medien sorgte der Zwischenfall für Entsetzen. Einer der prominentesten Kritiker war der britische Tennis-Star Andy Murray. ""Ein weiteres Beispiel für den lächerlichen Sexismus, den es noch immer im Sport gibt"", schrieb der zweimalige Wimbledonsieger: ""Warum müssen sich Frauen immer noch mit solchem Scheiß abgeben?"" Solveig selbst versuchte sich via Twitter in Schadensbegrenzung. In einem ersten Video-Post sagte der Musiker, er habe mit seiner Frage niemanden kränken wollen. Es habe sich um einen Scherz gehandelt, offensichtlich um einen ""schlechten"". Als Entschuldigung führte er seine mangelnden Kenntnisse der englischen Sprache und Kultur an (die Frage hatte Solveig Hegerberg allerdings auf Französisch gestellt). Im späteren Verlauf der Verleihung hatte Hegerberg eingewilligt, einen normalen Tanz mit Solveig vorzuführen. I explained to @AdaStolsmo the buzz and she told me she understood it was a joke. Nevertheless my apologies to anyone who may have been offended. Most importantly congratulations to Ada pic.twitter.com/DATdg0TfQk — Martin Solveig (@martinsolveig) 3. Dezember 2018 Später postete er noch ein Foto von sich und der Fußballerin, inklusive Trophäe. Dazu schrieb er, dass er mit Hegerberg über den Aufruhr gesprochen habe - diese habe ihm versichert, dass sie verstanden habe, dass das Ganze als Witz gemeint gewesen sei. ""Dennoch entschuldige ich mich bei allen, die möglicherweise beleidigt wurden"", fügte Solveig hinzu. Die Veranstalter, die mit dem Abend ein Zeichen für Gleichberechtigung im Sport setzen wollten, dürften sich wohl trotzdem zweimal überlegen, ob sie den DJ ein weiteres Mal buchen.","Eigentlich sollte die erstmalige Auszeichnung einer Weltfußballerin beim Ballon d'Or zeigen, dass die Gleichberechtigung auch im Sport angekommen ist. Doch einer der Moderatoren hatte das wohl noch nicht mitbekommen.",sport,https://www.sueddeutsche.de/sport/sexismus-hegerberg-twerking-1.4238349,Fußball: Sexismus-Eklat beim Ballon d'Or,00/12/2018,Ballon d'Or 2018: Erste Siegerin gekürt,Norwegerin Ada Hegerberg gewinnt erstmals Ballon d'Or für Fußballerin des Jahres. Doch Sexismus im Sport bleibt ein Thema. Lesen Sie mehr!,"Ballon d'Or, Ada Hegerberg, Weltfußballer, Fußballerin des Jahres, Sexismus im Sport, Trophäe, Gleichberechtigung, Paris, Martin Solveig, DJ",Historischer Moment beim Ballon d'Or 2018: Ada Hegerberg gewinnt als erste Frau die Trophäe für Fußballerin des Jahres. Doch Sexismus im Sport bleibt ein Thema. #BallonDOr #AdaHegerberg #SexismusImSport #Gleichberechtigung 377,"Das Stadio Theodoros Kolokotronis ist nun der Schauplatz, an dem es der Bundesliga die Bilanz versaute. Ursprung des Schokoflecks auf dem weißen Hemd. Des Maulwurfhügels im englischen Rasen. Im Städtchen Tripoli auf dem Peloponnes verlor der FSV Mainz 05 Anfang August mit 1:3 und flog als bislang einzige deutsche Mannschaft in dieser Saison aus einem Europapokal. Der Rest der Bundesliga-Klubs überwintert in seinen Wettbewerben. Schalke 04, Bayer Leverkusen, Borussia Dortmund und Bayern München in der Champions League. Borussia Mönchengladbach und der VfL Wolfsburg in der Europa League. Das ist die beste Bilanz aller Ligen. Spanien und England erreichten mit je drei Klubs die K.-o.-Runden der beiden Wettbewerbe. Die Serie A ist längst auf Europa-League-Niveau angekommen, nur Juventus Turin überlebte mit Müh und Not in der Königsklasse. Ist die Bundesliga so stark wie nie? Auf dem Weg, auch die Spanier und Engländer in die Fünfjahreswertung der Uefa zu überholen? Die beste Liga der Welt? Die Liga profitiert in diesem Jahr davon, dass es in der vergangenen Saison keine sonderlichen Überraschungsmomente gab. Bayern, Dortmund, Schalke, Leverkusen, Wolfsburg, Gladbach - das ist der Einlauf, der erwartet werden darf angesichts finanzieller Stärke und Kadertiefe. Diese Klubs können sich den Doppelbetrieb leisten und erlauben. Die Hierarchien verfestigen sich, für Überraschungsgäste wie Freiburg, Mainz oder demnächst vielleicht Augsburg ist der Europapokal mehr Bürde als Freude. Aus dem Herbst 2014 bleibt in Erinnerung, dass Leverkusen selbst in einer sehr leichten Gruppe die Tendenz zu Platz zwei nicht ablegen kann. Dass Schalke mit seinem neuen italienischen Trainer das Weiterkommen auf die italienische Art betrieb: mit einem schnöden 1:0 in Slowenien. Und dass auch Gladbach und Wolfsburg am letzten Spieltag nicht die Nerven flatterten. Das hatte die Bundesliga ja schon ganz anders erlebt. Zwischen Freude und Bibbern Der deutsche Klubfußball hat sich auf hohem Niveau stabilisiert. Was vor allem mit den hohen Standards in der Spieler- sowie Trainerausbildung im vergangenen Jahrzehnt sowie den ständig steigenden Einnahmen zu tun hat. Doch zu sehr sollte niemand frohlocken. Schon nach der Auslosung kommender Woche könnte so manchem die Freude vergehen und in ein leichtes Bibbern umschlagen. Die Leistungsunterschiede sind selbst in der Champions League so groß, dass eine Fahrt nach Spanien für Schalke oder Leverkusen eine Angstpsychose verursachen kann. Man erinnert sich an ein 1:6 gegen Real Madrid oder ein 1:7 in Barcelona. Es war fürchterlich. Kürzlich ging Schalke gegen den FC Chelsea zu Hause 0:5 unter, es wirkte wie ein Pokalspiel zwischen einem Erst- und einem Viertligisten. Danach muss erstmal der Teampsychologe ran. So chancenlos wie Wolfsburg in der Gruppenphase gegen den FC Everton war, droht selbst in der Europa League beim falschen Gegner in der K.-o.-Phase eine unerquickliche Erfahrung. Das gibt es natürlich auch woanders: Der AS Rom hat sich bis heute nicht vom ""sindrome bavarese"" erholt, vom Bayern-Syndrom nach dem 1:7 im eigenen Stadion. Europapokal kann was Schönes sein. Jeder will hin, jeder will dabei sein. Bis auf den FC Bayern München müssen allerdings alle deutschen Klubs aufpassen, dass als letzter Eindruck nicht ein heftiger Niederschlag bleiben wird.",Alle sechs Klubs kommen weiter: Die Bundesliga geht mit der besten Bilanz aller europäischen Ligen in die Winterpause. Doch die Stimmung könnte schon nach der Auslosung der K.-o.-Runden umschlagen.,sport,https://www.sueddeutsche.de/sport/bundesliga-klubs-im-europapokal-es-droht-das-spanien-syndrom-1.2264608,Bundesliga im Europapokal: Es droht das Spanien-Syndrom,00/12/2014,Bundesliga auf europäischem Erfolgskurs,"Deutsche Bundesliga-Teams übertreffen alle anderen Ligen in Europa in dieser Saison. Lesen Sie, wie sie das erreicht haben.","Bundesliga, europäischer Erfolg, Fußball, deutsche Klubs, Champions League, Europa League, Fünfjahreswertung, Stabilität, Hierarchie, Leistungsunterschiede",Deutsche Bundesliga-Teams übertreffen alle anderen Ligen in Europa in dieser Saison. Wie haben sie das geschafft? Lesen Sie mehr in unserem Artikel. #Bundesliga #Fußball #EuropäischerErfolg 378,"Proteste in der Kurve in Form leerer Ränge - hier beim Spiel des FC Bayern gegen Lille. - Am Freitag zogen Nebelschwaden durch die Düsseldorfer Arena, Hamburger Ultras hatten vor dem Anpfiff bengalische Feuer gezündet. Am Tag darauf taten es ihnen Schalker Ultras nach - aus Protest gegen angeblich willkürlich ergangene Stadionverbote. Seit dem Scheitern der Gespräche zwischen Vertretern von Deutschem Fußball-Bund (DFB) und Deutscher Fußball Liga (DFL) einerseits sowie Vertretern einer Faninitiative, die sich für ein toleriertes Abbrennen von Pyrotechnik in ausgewiesenen Bereichen einsetzte, werden Fackeln abgebrannt, was das Zeug hält. Doch diesmal gab es eine Abweichung: Die HSV-Ultras setzten aus Versehen ihre eigene Zaunfahne in Brand, ""ihr seid zu doof"", hieß es daraufhin aus der Fortuna-Kurve. In Gelsenkirchen wurden die Zündler von anderen Schalker Fans ausgepfiffen. In den Ultragruppen sorgen diese Vorfälle nun für selbstkritische Diskussionen. Die Protestaktion gegen das Papier ""Sicheres Stadionerlebnis"", das am 12. Dezember verabschiedet werden soll, werde dennoch stattfinden, sagt Philipp Markhardt, Sprecher des bundesweiten Fanzusammenschlusses ""Pro Fans"". ""In allen Stadien der ersten und zweiten Liga werden die aktiven Fans drei Spieltage lang 12 Minuten und 12 Sekunden einen Stimmungsboykott betreiben."" Ohne Fans ist Fußball nur die Hälfte wert - das soll das Signal sein. Die DFL fühlt sich missverstanden. ""Pauschale Schuldzuweisungen und wechselseitiges Misstrauen"" hätten fatalerweise dazu geführt, dass bei der Sicherheitsdiskussion überhaupt nicht mehr über Ziele und einzelne Maßnahmen gesprochen werde, sagt Peter Peters, Vorsitzender der DFL-Sicherheitskommission: ""Wir wollen ja gerade weg von Kollektivstrafen. Uns genau das zu unterstellen, ist absurd."" Es gehe darum, ""die Fantrennung oder die Situation in den Eingangsbereichen der Gästekurven zu optimieren"". Auch eine bessere Schulung der Ordnungsdienste sei geplant. Diese sollen künftig von einer neutralen Instanz zertifiziert werden. Viele Fanvertreter halten allerdings die Sicherheitsdiskussion an sich für verfehlt. Eine ""nie dagewesene Dimension von Ausschreitungen"" werde an die Wand gemalt, heißt es in dem Aufruf des BVB-Fanzines ""Schwatzgelb"", den 55 000 Fans unterschrieben haben: ""Warum bekommen wir als Stadiongänger davon dann kaum etwas mit?"" Auch die DFL warnt vor Alarmismus. ""Jeder, der regelmäßig in Stadien geht, weiß, dass es an den allermeisten Stellen kein Sicherheitsproblem gibt. Aber das kann kein Argument sein, das dagegen spricht, dort, wo noch Defizite herrschen, aktiv zu werden.""",An drei Spieltagen wollen Fan-Gruppierungen für jeweils zwölf Minuten einen Stimmungsboykott betreiben - und damit gegen das geplante Sicherheitskonzept der Deutschen Fußball Liga protestieren. Das Signal: Ohne Fans ist Fußball nur die Hälfte wert. Die DFL fühlt sich missverstanden.,sport,https://www.sueddeutsche.de/sport/protest-gegen-dfl-sicherheitskonzept-zwoelf-minuten-schweigen-in-den-kurven-1.1533670,Protest gegen DFL-Sicherheitskonzept - Zwölf Minuten Schweigen in den Kurven,00/11/2012,"Proteste, Pyro, Diskussionen.",Ultras protestieren gegen Stadionverbote und fordern toleriertes Abbrennen von Pyrotechnik. Sicherheitsdiskussionen und Schulungen geplant.,"Proteste, Pyrotechnik, Ultras, Sicherheitsdiskussionen, Schulungen, Stadionverbote, Faninitiative, Fackeln, Kollektivstrafen, Fantrennung",Ultras protestieren gegen Stadionverbote und fordern toleriertes Abbrennen von Pyrotechnik. Die Sicherheitsdiskussionen werden fortgesetzt. #Proteste #Pyrotechnik #Sicherheitsdiskussionen 379,"Zuletzt trug der auffälligste Dortmunder Fußballer kein schwarzgelbes Trikot, sondern einen weißen Pelz. Pierre-Emerick Aubameyang, 26, fehlte beim 1:0-Sieg des BVB gegen Hannover 96 wegen einer Prellung, hinterher sprach trotzdem jeder über ihn, über seinen verrückten Puscheldress - und über die Abhängigkeit der Dortmunder von ihrem besten Torjäger. 30 Saisontore in 31 Spielen hat der Gabuner erzielt. Wenn er nicht spielt, fehlt dem BVB die Zuspitzung. ""Ein besonderer Spieler"", sei der Stürmer sagt Trainer Thomas Tuchel; ""zäh"", nannte er den Auftritt seiner Mannschaft ohne Aubameyang. Mit ihm soll es also wieder zarter werden. Vor dem Zwischenrunden-Hinspiel der Dortmunder am Donnerstag gegen den FC Porto (19 Uhr) hat Tuchel seine Spieler ermahnt, sich ""noch mehr auf die Europa League einzulassen, als wir es bisher getan haben"". Der BVB hatte die letzten Gruppenspiele gegen Krasnodar (0:1) und Saloniki (0:1) verloren. Gegen Porto fehlt der erkältete Torhüter Roman Weidenfeller, der international bislang Stammkeeper Roman Bürki vertreten hatte. Auch der Einsatz von Ilkay Gündogan ist wegen eines Infekts fraglich. Wichtiger ist jedoch: Aubameyang ist wieder dabei. Im Trikot, nicht im Pelz.","Trainer Tuchel ermahnt vor dem Hinspiel gegen den FC Porto seine Spieler, sich ""noch mehr auf die Europa League einzulassen"".",sport,https://www.sueddeutsche.de/sport/dortmund-klarer-hinweis-1.2868375,Klarer Hinweis,00/02/2016,Aubameyang zurück für BVB-Spiel gegen Porto,"Lesen Sie, wer beim BVB für das Europa-League-Spiel gegen Porto zurückkehrt.","BVB, Europa League, Aubameyang, Rückkehr, Porto, Fußball, Spiel, Torjäger, Tuchel, Mannschaft","""Aubameyang kehrt zurück! Lesen Sie hier, wer noch beim Europa-League-Spiel BVB gegen Porto fehlt und wer spielt #BVB #EuropaLeague #Aubameyang #Porto #Rückkehr""" 380,"Radsportfans in aller Welt fiebern schon jetzt der nächsten Tour de France entgegen. Was sie umtreibt: Darf ihr Held Alberto Contador wieder mitradeln, der des Dopings beschuldigt wird, bloß weil man ein bisschen Clenbuterol in seinem Körper gefunden hat? Alberto Contador, der Sieger von 2010, fehlte bei der Präsentation der Tour de France 2011. Dafür waren der britische Sprinter Mark Cavendish (links) und der luxemburgische Gesamtzweite Andy Schleck da. Dabei konnte er alles schlüssig erklären, es lag am Fleisch vom Metzger aus Irun. Naja, denken die Radsportfans, das wird schon alles irgendwie im Sinne des Radsports geregelt. Verzückt lauschten sie am Dienstag den Ausführungen des Tour-Bosses Christian Prudhomme, der die Strecke der Rundfahrt von 2011 vorstellte. Gleich zweimal geht es über den Col du Galibier. Und beim zweiten Mal radelt das - wie die Fans liebevoll sagen - Peloton gleich weiter bis nach Alpe d'Huez. Das sind die Namen, die das Herz des Radsportfans ein wenig schneller pochen lassen. Ganz eingefleischte Radsportfans denken übrigens bereits an die Tour 2012, und auch für diese Fans hatte Prudhomme tolle Nachrichten: Krakau bewirbt sich als Startort für 2012. Ja doch, das Krakau in Polen. Außerdem bewerben sich Barcelona, Salzburg, Tirol und Katar. Ja doch, das Katar am Golf. Es gab sogar Anfragen aus Japan, erzählte Prudhomme. Das beweist: Radsport ist angesagt, er funktioniert als Werbeträger in aller Welt. Die vielen Dopingfälle konnten seinem Image nichts anhaben, Hunderttausende werden die Straßen säumen, Millionen vor den Fernsehern sitzen, und die besonders Kundigen unter den Fans werden ein wenig bedauern, dass der gute Stephen Hines nicht dabei sein darf. Ist ne blöde Geschichte, der australische Zoll hat in einem an Hines adressierten Päckchen Clenbuterol gefunden, und da hat die australische Anti-Doping-Agentur Hines gleich für zwei Jahre gesperrt. Bisschen übermotiviert, diese Asada, denkt sich der Radsportfan. Clenbuterol ist doch ein Kälbermastmittel, kein Radfahrmittel. Die wenigen Menschen, die nicht Radsportfans sind, könnten vermuten, dass moderne Stadtverwalter eher zwei Jahre auf alle Steuern verzichten würden als Gastgeber der Tour de France zu sein. Falsch vermutet. 250 Städte haben sich als Start- oder Zielort für eine Touretappe beworben; werden sie erwählt, zahlen sie dafür bis zu 90.000 Euro.",Bei der Präsentation der Tour de France 2011 fällt vor allem eines auf: Die Tour ist nach wie vor begehrt - trotz aller Doping-Skandale. Städte auf der ganzen Welt wollen Etappenorte sein.,sport,https://www.sueddeutsche.de/sport/radsport-von-krakau-bis-katar-1.1013779,Radsport: Tour de France - Von Krakau bis Katar,00/10/2010,"Tour de France: Contador, Galibier, Alpe d'Huez",Trotz aller Doping-Skandale nach wie vor begehrt. Alle Neuigkeiten rund um die Tour de France 2011.,"Radsport, Tour de France, Alberto Contador, Doping, Col du Galibier, Alpe d'Huez, Mark Cavendish, Andy Schleck, Christian Prudhomme, Krakau","Die Tour de France 2011: Contadors Comeback, Galibier und Alpe d'Huez. Erfahre alle News zum Radsport-Event 2011! #TDF #Radsport #Contador #Galibier #AlpedHuez" 381,"Wer sich noch an den 23. Mai dieses Jahres erinnern kann, der hat womöglich auch die Bundesligatabelle vor Augen, die seinerzeit die Spielzeit 2014/15 besiegelte. Hertha BSC stand auf Platz 15, der Hamburger SV auf Platz 16, nur das Torverhältnis trennte die beiden Klubs. Seither sind nicht nur viereinhalb Monate vergangen, mittlerweile sind auch acht Spieltage der neuen Saison vorbei, vor ihrem Aufeinandertreffen in Berlin waren die Hertha (11 Punkte) und Hamburg (10) fast punktgleich. Doch die rund 65.000 Zuschauer im Berliner Olympiastadion wurden Zeuge, dass sich hinter dieser kleinen Differenz zwar ein erheblicher Qualitätsunterschied verbarg: Hertha gewann durch Tore vom Salomon Kalou (17. Minute) und Vedad Ibisevic (76./78.) überaus verdient mit 3:0 (1:0). ""Drei-null, das sieht easy aus. Aber es ist eng gewesen"", sagte Ibisevic, der gewissermaßen die Inkarnation eines bemerkenswerten Berliner Mentalitätswandels ist. Dass die Berliner mit Kalou und Ibisevic, sprich: mit einer Doppelspitze begannen, war eine Absichtserklärung, die vor Monaten noch undenkbar gewesen wäre. Hertha wollte mutig sein, den Hamburgern schon von Beginn an wehtun, Ball und Spiel kontrollieren. Sie fabrizierten auch die erste Gelegenheit der Partie - allerdings bezeichnenderweise zugunsten einer Gästemannschaft, die über die gesamte Spielzeit wirklich kreative Ideen vermissen ließ und aus ihrer Ballbesitzüberlegenheit (57 Prozent) null Kapital schlagen konnte: Hamburgs Rechtsverteidiger Dennis Diekmeier setzte sich an der rechten Flanke durch, und nachdem Mittelstürmer Pierre-Michel Lasogga verpasste, sprang der Ball vom Rücken des Hertha-Verteidiger Mitchell Weiser ins Toraus (12. Minute). Wenige Minuten später überlupfte Herthas Innenverteidiger Fabian Lustenberger den eigenen Torwart, Rune Jarstein - doch auch dieser Ball ging ins Toraus. Höhenflug: Berlins Spieler jubeln nach dem Sieg vor der Fankurve. Der HSV hat mehr vom Ball, die Hertha die besseren Chancen Das war der Moment, in dem das Spiel seine Wende nahm. Bald darauf belohnte sich Hertha für die bessere, direktere, schnellere Spielanlage: Mitchell Weiser spielte einen scharfen Flachpass zu Kalou, der den Schweizer Nationalspieler Johan Djourou mit einer Bewegung aus dem Gleichgewicht brachte und aus 16 Metern mit einem Flachschuss zur Führung traf. Hamburgs Sturmführer Pierre Michel Lasogga tankte sich in der 41. Minute durch den Strafraum und hätte fast den Ausgleich erzielt, doch Lustenberger wehrte zur Ecke ab. Auch nach der Pause konnte Hertha den Eindruck erwecken, das Spiel zu kontrollieren, ohne den Ball haben zu müssen. Denn abgesehen von einem Schuss des insgesamt enttäuschenden Lewis Holtby (53.), der Jarstein aus kurzer Distanz anschoss, spielten sich alle gefährlichen Szenen im Strafraum der Hamburger ab. Herthas tschechischer Mittelfeldmotor Vladimir Darida stand in der 52. Minute frei vor Hamburgs Torwart Drobny und verzog, Tolga Cigerci konnte einen von Kalou im Sechzehner verstolperten Ball nicht verwerten (68.), und Genki Haraguchi zielte, nachdem er zwei Hamburger mit grandiosen Körpertäuschungen aussteigen lassen hatte, nur knapp am Tor vorbei: Es wäre wohl das Tor seines Lebens gewesen. Schema & Statistik Alle Daten und Fakten zum Spiel stehen hier. Ibisevic schießt die Hertha auf Platz vier Das war schade für den Japaner, aber nicht entscheidend für das Spiel; denn dafür traf dann der kurz nach Saisonbeginn verpflichtete Ibisevic, wie schon beim 2:0 gegen Köln, doppelt - erst auf Zuspiel von Cigerci, der Djourou düpierte, dann auf Vorarbeit des eingewechselten Alexander Baumjohann. Herthas Kapitän Fabian Lustenberger hätte kurz vor Schluss fast noch das vierte Tor der Berliner erzielt. Doch sein Schuss traf nur das Quergebälk. ""Wir haben in der zweiten Halbzeit einfach schlecht gespielt"", sagte Hamburgs Trainer Bruno Labbadia nach der Partie. Allerdings trug er durch die Auswechslung des defensiven Mittelfeldspielers Marcelo Díaz dazu bei, die Hamburger Ordnung - das Einzige, was wirklich funktionierte - komplett aus den Angeln zu heben. Insofern verwunderte, dass Lasogga hernach meinte, das Ergebnis sei deutlicher gewesen, ""als das Spiel war"". Europa? ""Damit beschäftige ich mich nicht"", sagt Pal Dardai. Am Samstagabend stand die Hertha auf dem Tabellenplatz Nummer vier, und weil die Hertha am Ende des Spieltags, also auch nach den Sonntagspartien, in jedem Fall einen Platz belegen wird, der die Teilnahme an europäischen Wettbewerben verheißt, riefen die Hauptstadtklub-Fans ""Europa, oho!"". Natürlich ist da viel Irrationalität dabei, andererseits: Wer hätte vor der Saison mit so einer Platzierung gerechnet? ""Damit beschäftige ich mich überhaupt nicht"", beteuerte Trainer Pal Dardai. Er konzedierte, dass die Mannschaft einen guten Saisonstart hingelegt habe. Ernsthaft die Punkte addieren will er aber ""erst unterm Weihnachtsbaum, dann ist Halbzeit, dann können wir etwas sagen..."" Wenn sich die Tendenzen, die am Samstag in Berlin erkennbar waren, verfestigen sollten, dürfte der Abstand zum HSV eher wachsen.","Berlin schlägt den HSV deutlich mit 3:0, die Fans stimmen bereits Europa-Gesänge an, der Trainer will davon nichts hören.",sport,https://www.sueddeutsche.de/sport/hertha-bsc-nun-vierter-fruehling-im-herbst-1.2675310,Hertha BSC nun Vierter - Frühling im Herbst,00/10/2015,Hertha besiegt den Hamburger SV,"Erfahren Sie, wie Hertha BSC den Hamburger SV 3:0 besiegt hat.","Hertha BSC, Hamburger SV, Bundesliga, Salomon Kalou, Vedad Ibisevic, Berlin, Hamburg, Fußball, Spiel, Sieg","Hertha BSC setzt Siegeszug gegen Hamburger SV fort! Erfahren Sie, wie das Team 3:0 gewonnen hat und wer die Tore geschossen hat. #HerthaBSC #HamburgerSV #Bundesliga #Fußball #Sieg" 382,"Wenn jemand noch Zweifel haben sollte, ob Hasan Ismaik ein echter Löwe ist, dann findet er in den für Giesing typischen Stimmungsausschlägen des jordanischen Investors ein gewichtiges Indiz. ""Das ist das neue Sechzig, wie wir es uns gewünscht haben"", wurde in seinem Auftrag auf der Facebookseite Ismaiks nach dem 2:1-Auswärtssieg in Nürnberg jubiliert, und zum Heimspiel an diesem Freitag (18.30 Uhr) gegen Union Berlin reist der Gesellschafter sogar mal wieder nach München. Das neue Sechzig war in weiten Teilen das alte - so wenige Zugänge wie diesmal (drei Feldspieler) standen in dieser Saison noch nie auf dem Platz. Den wochenlang verletzten Stefan Aigner ersetzte Trainer Kosta Runjaic durch Sascha Mölders. Es war eine rundum gelungene Entscheidung, zumal der 31-jährige Stürmer alles dafür tat, um zu beweisen, dass ihn sein Nebenjob als Landesligatrainer nicht vom hauptberuflichen Zweitligatoreschießen abhält. Einen Treffer aufgelegt, einen vorbereitet - ""ein guter Tag einfach"", fand auch Mölders selbst. Geschäftsführer Thomas Eichin, der den Angreifer zuletzt auch für das Engagement in Mering kritisierte, lobte: ""Er hat ein sehr gutes Spiel gemacht, richtig geackert, seine Kopfbälle gewonnen und sein Tor geschossen."" Und Runjaic ergänzte: ""Er ist wichtig für uns."" Es ist gut vorstellbar, dass der Trainer vorerst beim 4-4-2-System bleibt, weil Mölders und Ivica Olic bestens zusammenpassten. Neben Mölders zeigten zahlreiche weitere Altgediente, dass sie noch gebraucht werden - Michael Liendl etwa, der Schütze des Siegtores, der im Sommer schon abgegeben werden sollte und lange auf jegliche Rückmeldung bezüglich seiner Zukunft warten musste. Mittlerweile ist der 30-Jährige Stammspieler - auf der ungewohnten und früher auch ungeliebten Sechserposition lenkt er das Spiel von hinten heraus und belohnte sich nun mit seinem Treffer. ""Ich habe immer gesagt, ich weiß, welche Qualitäten ich habe"", erklärte Liendl. Auch Daylon Claasen auf der Außenbahn - für den sich in der Transferperiode schon die Würzburger Kickers interessierten in der Annahme, er werde bei Sechzig wohl kaum noch benötigt - und Daniel Adlung im zentralen Mittelfeld boten gute Vorstellungen. Mit den spielfreudigen Zugängen Olic und Karim Matmour ergab das ein so harmonisches Ensemble, dass man fast behaupten könnte, die von Runjaic ausgerufene Findungsphase habe bereits zu einer Findung geführt. Die beiden Treffer entsprangen schönen Kombinationen, an denen jeweils alte und neue Spieler beteiligt waren; und auch dazwischen sah das Spiel der Löwen diesmal schon deutlich flüssiger aus als in den mühevollen ersten drei Auftritten, die zu vier Punkten und 1:1 Toren geführt hatten. Während Runjaic zuerst auf Ergebnisfußball setzte, um einen Fehlstart zu vermeiden, ließ er diesmal munter angreifen. Allzu große Euphorie wollte Eichin allerdings nicht aufkommen lassen: ""Unser Weg ist okay, nicht mehr und nicht weniger."" Selbstredend widmeten alle Protagonisten den Sieg dem verletzten Aigner. ""Wir haben ein Stück weit für ihn gewonnen"", sagte Innenverteidiger Jan Mauersberger, der die Kapitänsbinde übernommen hatte. Für Liendl war es wichtig zu sehen, dass das Spiel auch ohne Aigner funktionierte: ""Wir haben immer betont, dass wir einen guten Kader haben, also muss man solche Sachen wegstecken."" Und Runjaic freute sich, dass die Mannschaft den Ausfall mental verkraftete: ""Nach dem Vorfall haben uns viele nicht zugetraut, dass wir so eine Leistung abrufen."" Ismaiks Begeisterung teilten auch die Spieler, wenigstens ein bisschen. ""Wenn wir so spielen, müssen wir vor keinem Team Angst haben"", meinte Mölders, und Mauersberger erklärte: ""Heute war das richtungsweisend - langsam trennt sich die Spreu vom Weizen."" Bei Sechzig sind sie eben überzeugt davon, dass sie in dieser Saison nicht mehr zur Spreu gehören.","Beim 2:1 in Nürnberg sieht das Spiel des TSV 1860 schon viel flüssiger aus. Dabei zeigen etliche Altgediente, dass sie noch gebraucht werden.",sport,https://www.sueddeutsche.de/sport/1860-muenchen-auf-dem-weg-zum-weizen-1.3159910,1860 München - Auf dem Weg zum Weizen,00/09/2016,Sechzig: Altgediente und neue Zugänge harmonieren,Sechzig feiert Erfolg mit harmonischem Ensemble aus Altgedienten und Neuzugängen. Der verletzte Aigner wird gewürdigt.,"Sechzig, Altgediente, Neuzugänge, Erfolg, Ensemble, Verletzung, Aigner, harmonisch, Mannschaft, Spiel",Sechzig feiert Erfolg dank harmonischem Ensemble aus Altgedienten und Neuzugängen. Aigner wird gewürdigt. #Sechzig #Erfolg #Ensemble #harmonisch #Altgediente #Neuzugänge. 383,"Banges Warten ist nicht gerade die Lieblingsbeschäftigung von Eishockeyspielern. In ihren Rüstungen sind sie dafür prädestiniert, in Banden zu krachen, Gegner zu checken, aufs Eis zu stürzen. Sie sind Actionhelden, und wenn sie nach all der Action verschwitzt und helmlos auf schmalen Holzbänken in der Kabine sitzen und auf das Ergebnis eines relevanten Konkurrenzteams warten, weil ihre weitere Saison davon abhängig ist, dann fühlen sie sich einfach nicht in ihrem Element. Den Eishockeyspielern der Düsseldorfer EG ist das am Freitagabend genau so ergangen. So gut wie am Ende einer verkorksten Saison warteten sie in ihrer Kabine bange auf Zahlen aus dem fernen Straubing, und als diese Zahlen zum Nachteil der Düsseldorfer eintrafen, flogen Flüche durch die Kabine. Nun war so gut wie klar, dass die Saison der DEG am Sonntag mit dem Heimspiel gegen Augsburg endet und dass die Spieler danach ihren Urlaub antreten können statt in die Playoffs zu dürfen. ""In der Kabine hängen jetzt die Köpfe"", berichtete Bernhard Ebner, und das war dann auch die prägnante Quintessenz dieser Saison beim Traditionsverein in Düsseldorf. 51 Saisonspiele hat die DEG absolviert, 153 Punkte hätte sie holen können, aber weil es bloß 61 sind, saßen die Spieler am Freitagabend nach ihrem 2:1-Sieg gegen Krefeld bang in der Kabine. Straubing hätte gegen Schwenningen in der regulären Zeit verlieren müssen, dann hätte Düsseldorf an diesem Sonntag noch realistische Chancen besessen, den Niederbayern am letzten Spieltag den zehnten Platz und damit das letzte Playoff-Ticket wegzuschnappen. Die Düsseldorfer hätten eine schwache Spielzeit noch retten können, doch Straubing schoss 38 Sekunden vor Schluss gegen Schwenningen den Ausgleich und sicherte sich so einen entscheidenden Punkt. ""Soll jetzt bloß keiner denken, wir hätten die Playoffs verpasst, weil Schwenningen kurz vor Schluss noch den Ausgleich kriegt - das haben wir im Laufe der Saison schon selbst verbockt"", sagte Ebner. Trotz der Misere stellt die DEG die viertmeisten Zuschauer pro Partie Der Begeisterungsgrad des Düsseldorfer Eishockey-Publikums lässt sich ganz gut daran messen, in welcher Lautstärke sie vor dem Spielbeginn das Altbierlied mitsingen. Intonieren sie die entrüstete Frage ""Wo bleibt unser Altbier?"" aus voller Brust, dann sind sie tendenziell recht zufrieden. Vor der vorletzten Saisonpartie gegen den Nachbarn aus Krefeld wurde gut mitgesungen, was daran lag, dass die DEG vier ihrer vorangegangenen fünf Spiele gewonnen hatte. Dass beim Altbierlied so redlich mitgesungen wurde, könnte aber freilich auch am Karneval gelegen haben. Im Publikum standen allerhand Clowns, Bären und rosa Schweinchen, in der närrischen Hoch-Zeit brauchen sie nicht zwingend DEG-Siege zum Glücklichsein. Karneval und ein Sieg über Krefeld sind zwar eine sehr beliebte Kombination, aber nach dem Spielende war dann auch schnell klar, dass Düsseldorf erstmals seit 2014 die Playoffs versäumt. Man wird in der kommenden Saison einen neuen Anlauf nehmen, aber die Mannschaft, die der Trainer Christof Kreutzer dann ins Rennen schickt, wird sich vermutlich stark verändern. Sie wird jedoch weiterhin auf treue Fans zählen dürfen. Auch in dieser Saison stellte die DEG in der Deutschen Eishockey Liga hinter Köln, Berlin und Mannheim mit etwa 7700 Besuchern pro Partie die viertmeisten Zuschauer. Dieser Liebesschwur ist es ja auch, der die Stadt mit allen ihr verfügbaren Mitteln dazu bewogen hat, die auch wirtschaftlich bisweilen schlingernde DEG hartnäckig am Leben zu halten. Trainer Kreutzer rückt unter den Fans in die Kritik Und doch schmerzt das Versäumen der Playoffs die Kundschaft diesmal spürbar, was auch daran zu erkennen war, dass dem zuvor sehr beliebten Trainer Kreutzer diesmal in Foren und Blogs im Internet allerhand Kritik entgegenschlug. Der Lokalheld wurde hauptverantwortlich gemacht dafür, dass der fortgegangene Virtuose Ken-André Olimb nicht adäquat ersetzt wurde, dass Qualitätsspieler wie Norm Milley, Rob Collins, Adam Courchaine oder Alexander Barta ihr Niveau nicht erreichten - ja offenbar sogar dafür, dass Tim Conboy, Daniel Kreutzer, Bernhard Ebner oder Stephan Daschner lange verletzt ausfielen. Der Kader erwies sich mit seinen im Schnitt fast 30 Jahren als zu alt, und auch der in der vergangenen Saison noch als Held gefeierte Torwart Mathias Niederberger erwischte eine maue Saison. ""Wir haben in der Endphase der Saison gesehen, was wir können - oder könnten - oder hätten können"", sagte der niedergeschlagene Bernhard Ebner am Freitagabend auf der missmutigen Suche nach passenden Konjunktiven. ""Die Liga ist sehr ausgeglichen, leider. Jedes Jahr trifft es eine Mannschaft unerwartet - und diesmal hat es uns erwischt."" Ebner wirkte gefasst, das bange Warten hatten sie da ja schon hinter sich.",Die Düsseldorfer EG verpasst nach einer schwachen Saison und einem gefühlsintensiven Karnevalsabend so gut wie sicher die Playoffs in der DEL. Nun steht der lange unantastbare Trainer Christof Kreutzer in der Kritik.,sport,https://www.sueddeutsche.de/sport/eishockey-gefallene-actionhelden-1.3395403,Gefallene Actionhelden,00/02/2017,DEG verpasst Playoffs,Düsseldorfer EG verliert Chance auf Playoffs. Fans sind trotzdem treu.,"Eishockey, DEG, Playoffs, Düsseldorf, Christof Kreutzer, Zuschauer, Köln, Berlin, Mannheim, Saison","Trotz einer schwierigen Saison können sich die DEG Eishockey-Spieler auf ihre treuen Fans verlassen. Die Playoffs wurden verpasst, aber die Mannschaft wird in der nächsten Saison wieder in voller Stärke zurückkehren. #Eishockey #DEG #Düsseldorf #Playoffs #Saison" 384,"Der Fußballmanager Dietmar Beiersdorfer hatte in letzter Zeit wenig zu lachen. Von sieben Bundesligaspielen hat sein Hamburger SV kein einziges gewonnen; nicht mal ein Tor hat das Team seit exakt acht Stunden und zwei Minuten geschossen. Am Samstag, obwohl die Hamburger wieder nicht gewannen, wieder keinen Treffer erzielten und keine einzige Torchance verzeichneten, hat es trotzdem gleich mehrere beglückende und sogar belustigende Momente gegeben. Zuerst, als der HSV-Torwart René Adler einen Elfmeter des Mönchengladbachers André Hahn parierte, dann, als der Gladbacher Lars Stindl einen weiteren Elfmeter an die Latte drosch, und in der Schlussminute, als Gladbachs Oscar Wendt den Pfosten traf. Als die niederrheinische Pleiten-Pech-und-Pannen-Show vorbei war und der Profiteur HSV mit einem Nullzunull den letzten Tabellenplatz verlassen hatte, wurde Beiersdorfer gefragt, ob die Tabelle mit dem HSV auf dem vorletzten Platz nun nicht gleich viel freundlicher aussehe. Da lachte Hamburgs Sportchef wirklich kurz auf. ""Nein, ich darf behaupten, dass ich mit dem Tabellenstand weiterhin keineswegs zufrieden bin"", bekannte er lakonisch. Ein bisschen Humor leisteten sich die Hamburger trotz dieses zweiten nicht gewonnenen Spiels unter dem neuen Trainer Markus Gisdol deshalb, weil ihre Gladbacher Gastgeber zuvor zehn Bundesliga-Heimspiele nacheinander gewonnen und im Borussia-Park schon manch starken Klub demoralisiert hatten. Die Hamburger feierten das Nullzunull als kleinen Triumph und Zeichen des Aufbruchs. Ihr Trainer Gisdol wollte sich trotz dramatischer Unterlegenheit nicht als Günstling des Schicksals wahrnehmen, sondern vielmehr als Anführer einer Rebellentruppe, die sich ihr Glück tapfer erstritten hat. ""Meine Mannschaft hat brillant ..."", begann Gisdol einen Satz und musste ganz kurz überlegen, was seine Mannschaft denn eigentlich brillant gemacht hatte - dann schloss er kurzerhand: ""... gekämpft"". Zwei Elfmeter verschoss Borussia zuvor nur 1984 in Karlsruhe 65 Minuten Überzahl nach einer frühen roten Karte für Hamburgs Cleber, zwei Elfmeter, 69 Prozent Ballbesitz, 22:5 Torschüsse, 10:3 Ecken und 22:8 Flanken hatten die Gladbacher Champions-League-Fußballer gegen das vormalige Schlusslicht HSV nicht zum Heimsieg nutzen können. Das Spiel glich dieser Zaubernummer, in der der Magier mit lauter Schwertern eine Kiste durchbohrt, aus der die Assistentin dann aber lächelnd und ohne jeglichen Kratzer herausklettert. ""So ein Spiel erlebt du ein Mal in zehn Jahren"", sagte kopfschüttelnd der Gladbacher Trainer André Schubert, als sei er Augenzeuge eines fußballerischen Wunders geworden. Die Hamburger schienen zum Glauben bekehrt: ""Der Fußballgott war auf unserer Seite"", predigte Lewis Holtby. Von guten Geistern verlassen wähnten sich hingegen die ersten Kunden auf der Gladbacher Haupttribüne, die gegen Ende einer zähen ersten Halbzeit zu pfeifen begannen. Pfiffe hat es im Borussia-Park seit einer Ewigkeit nicht mehr gegeben, aber neuerdings mehren sich Gladbacher Aussetzer wie beim 1:3 in Freiburg, beim 0:4 in Manchester, beim 0:4 auf Schalke oder nun beim 0:0 gegen Hamburg. Die neue Anfälligkeit einer zuvor so stabilen Borussia nimmt auch der Sportdirektor Max Eberl besorgt wahr, beruft sich zur öffentlichen Beruhigung aber traditionell auf die Gesamtentwicklung des Klubs seit dem Beinahe-Abstieg vor fünfeinhalb Jahren. ""Jeder, der jetzt murrt und sagt: 'Was ist denn da los im Borussia-Park?"", der sollte sich zwicken und erinnern, dass wir vor fünf Jahren in der Relegation gegen Bochum gespielt haben"", sagte Eberl nach dem Festival der verpassten Chancen. ""Niemand sollte so schnell vergessen, dass wir seit damals hier Großes geleistet haben, und dabei kann es einfach auch mal mühsam sein."" Die Aufgabe gegen den HSV, fand Eberl gar, habe man ""mit Bravour"" gelöst - allerdings dürften sich am Samstag auch die wohlgesonnensten Fans schwer getan haben, die Vokabel ""Bravour"" im Gladbacher Fußball wiederzuerkennen - schließlich beschreibt der Duden diesen Begriff als ""vollendete Meisterschaft, meisterhaft ausgeführte Darbietung"". Geht nicht, bei diesen Daten: Erst zum zweiten Mal in ihrer Liga-Geschichte vergab die Borussia zwei Elfmeter in einem Spiel; zuvor nur 1984 bei einem 3:3 gegen Karlsruhe. ""Es waren Krämpfe und Schmerzen dabei. Es war eine geile Schlacht."" Borussias Fußball mangelt es ganz im Gegenteil seit einigen Wochen an Tempo, Einfallsreichtum und Abschlusseffizienz. Diese Defizite könnten am kommenden Mittwochabend gefährliche Folgen haben, wenn die Gladbacher zur Wahrung letzter tabellarischer Chancen im Champions-League-Duell bei Celtic Glasgow mindestens einen Punkt benötigen. Geduld und bissiger Humor sind wie bei HSV-Manager Beiersdorfer aber auch Züge des Sportchefs Eberl, zwecks Zerstreuung aufkeimender Zweifel. Gerade angesichts der katastrophalen Chancenverwertung malt er sich für die Partie in Glasgow träumerisch ein Bravourstück des Minimalismus aus. ""Vielleicht"", sagt er, ""gelingt uns im Celtic-Park ja aus einer kleinen Chance ein Tor.""",Der HSV profitiert beim 0:0 von Gladbacher Fehlleistungen in Serie.,sport,https://www.sueddeutsche.de/sport/hamburger-sv-kleiner-triumph-im-pleiten-und-pannen-spiel-1.3207736,Kleiner Triumph im Pleiten-und-Pannen-Spiel,00/10/2016,Kleiner Triumph in HSV-Krise,HSV erkämpft Punkt gegen Gladbach trotz Unterlegenheit. Die Hamburger feierten das Nullzunull als kleinen Triumph und Zeichen des Aufbruchs.,"Fußball, Bundesliga, HSV, Trainer, Markus Gisdol, Borussia Mönchengladbach, André Hahn, Lars Stindl, René Adler, Oscar Wendt, Tabelle, Tabellenstand, Sportchef, Dietmar Beiersdorfer.",HSV erkämpft Punkt gegen Gladbach trotz Unterlegenheit. Die Hamburger feierten das Nullzunull als kleinen Triumph und Zeichen des Aufbruchs. #Triumph #Fussball #HSV 385,"Wusste in der Rückrunde für Schalke 04 nur selten zu überzeugen, könnte aber trotzdem zur EM reisen: Roman Neustädter soll für Russland auflaufen. Manchmal führt der Weg zur Fußball-EM nicht nur über gute Leistungen im Klub, sondern auch über ein Gebäude in der Waldstraße 42 in der früheren Bundeshauptstadt Bonn. An dieser Adresse ist das Generalkonsulat der Russischen Föderation zu Hause, und trotz seines Urlaubs sowie relativ beschränkter Zugangszeiten - nur vier Stunden täglich, immer von 8.30 Uhr bis 12.30 Uhr - sollte Bundesligaprofi Roman Neustädter versuchen, in dieser Woche in der Bonner Waldstraße vorbeizufahren oder eine Vertrauensperson vorbeizuschicken. Denn in diesem Gebäude liegt das Dokument, ohne dass sich seine EM-Träume nicht erfüllen lassen: ein schöner roter russischer Reisepass. Roman Neustädter, 28, geboren im ukrainischen Dnjepropetrowsk und seit vier Jahren in Diensten von Schalke 04, ist eine der bisher ungewöhnlichsten Nominierungen fürs EM-Turnier in Frankreich. Russlands Nationaltrainer Leonid Sluzkij berief ihn ins 23-köpfige Aufgebot, obwohl Neustädter bis dahin nie für die Mannschaft zum Einsatz gekommen war. Und obwohl er nicht einmal im Besitz der russischen Staatsbürgerschaft war. Inzwischen hat er auch diese. Neustädter ist nicht der einzige Naturalisierte in Russlands Kader Das mit dem Reisepass ist geklärt, und auch das mit dem Einsatz für Russlands Nationalmannschaft hat sich geändert: Am 1. Juni kam Neustädter gegen Tschechien zu seinem ersten Einsatz für die Sbornaja. Russlands Öffentlichkeit weiß gerade nicht, was sie von ihrer Fußball-Elf halten soll. In zwei Jahren ist die WM im eigenen Land, da soll auch sportlich alles glänzen, aber viele sind skeptisch. Und so führen sie mit Blick auf den EM-Kader zahlreiche Debatten. Zum Beispiel darüber, dass dieses Riesenland offenkundig nicht genügend junge Talente hervorbringt. Oder darüber, dass den Kern der Defensive immer noch die Veteranen-Truppe Akinfejew/Beresuzkij/Ignaschewitsch vom frisch gebackenen Meister ZSKA Moskau bildet, die in dieser Besetzung gefühlt schon seit der Ernennung Bonns zur Bundeshauptstadt agiert. Oder darüber, dass vom Überraschungszweiten FK Rostow kein einziger Akteur dabei ist, aber dafür in Gestalt von Vize-Kapitän Igor Denissow einer vom Traditionsklub Dynamo Moskau, der erstmals in seiner Historie aus der ersten russischen (beziehungsweise sowjetischen) Liga absteigt. Oder eben auch das Thema ""Naturalisazija"", wie Neustädters Fall auf auf Russisch heißt.","Weil er auf dem Gebiet der ehemaligen Sowjetunion geboren ist, darf der Schalker Roman Neustädter mit Russland zur Fußball-EM.",sport,https://www.sueddeutsche.de/sport/fussball-em-roman-neustaedter-ist-jetzt-russischer-nationalspieler-1.3004386,"Roman Neustädter, russischer Nationalspieler",00/05/2016,EM-Träume mit Reisepass,Schalke 04-Profi Roman Neustädter fährt zur EM mit Russland. Erfahre mehr über seine ungewöhnliche Nominierung.,"Roman Neustädter, EM, Schalke 04, Russland, Nationalmannschaft, Naturalisierung, Fußball-Elf, Veteranen-Truppe, junge Talente, FK Rostow",Schalke 04-Profi Roman Neustädter ist nominiert und wird bei der EM mit Russland auflaufen - trotz seiner ungewöhnlichen Nominierung! Erfahre hier mehr. #EM #Russland #Fußball #RomanNeustädter 386,"Fußball, FC Bayern: Der FC Bayern muss im letzten Hinrundenspiel der Fußball-Bundesliga in Mainz auf vier weitere angeschlagene Spieler verzichten. Wie Trainer Pep Guardiola am Donnerstag verkündete, werden dem souveränen Tabellenführer neben den langzeitverletzten Profis auch Robert Lewandowski, Xabi Alonso, Medhi Benatia und Sebastian Rode fehlen. Rode sei erkrankt, teilte Guardiola mit. Die anderen drei hatten sich am Dienstag im Heimspiel gegen Freiburg verletzt. Trotz der Ausfälle forderte der Coach vor der Partie am Freitag (20.30 Uhr): ""Wir sind Profis, das ist unser Beruf. Wir wollen mit einem Super-Abstand in die Winterpause gehen."" Fußball, Nationalmannschaft: Weltmeister Deutschland geht zum zweiten Mal nach 1993 als Nummer eins der FIFA-Weltrangliste ins neue Jahr. Im Dezember-Ranking des Weltverbandes verteidigte die Mannschaft von Bundestrainer Joachim Löw mit 1725 Punkten erfolgreich ihre Spitzenposition vor WM-Finalist Argentinien (1538) und Kolumbien (1450). Zugleich konnte Deutschland im Vergleich zum Vorjahr unter allen 209 gelisteten Nationen den größten Zuwachs bei den Punkten verbuchen. Im Dezember-Ranking 2014 wies die DFB-Elf 407 Punkte mehr auf als zum gleichen Zeitpunkt des Vorjahres. Die Rangliste blieb auf den ersten 23 Plätzen unverändert, weil im Dezember lediglich 17 A-Länderspiele stattfanden. Im gesamten Jahr 2014 waren es 834 Vergleiche, darunter 64 Spiele bei der Weltmeisterschaft. Basketball, NBA: Dirk Nowitzki und die Dallas Mavericks haben in der Basketball-Profiliga NBA den nächsten klaren Sieg eingefahren. Das Team um den Würzburger gewann bei den Detroit Pistons 117:106. Derweil feierte Dennis Schröder mit den Atlanta Hawks ein 127:98 bei den Cleveland Cavaliers um Superstar LeBron James und gab seine Premiere in der Startformation. Dazu holte der Braunschweiger mit zehn Punkten und zehn Assists das erste Double-Double für den Klub. Nowitzki verbuchte in etwas mehr als 31 Minuten Spielzeit 18 Punkte und zehn Rebounds für die Mavericks. Mit 19 Siegen und acht Niederlagen bleibt Dallas Sechster im Westen. Am Samstag kommt es für Dallas zum Aufeinandertreffen mit Meister San Antonio (7.). Die Spurs verloren am Mittwoch ohne den verletzten Europameister Tony Parker in eigener Halle gegen die Memphis Grizzlies nach der dritten Verlängerung 116:117. Nationalspieler Chris Kaman feierte mit den Portland Trail Blazers ein 104:97 gegen die Milwaukee Bucks. Der Center holte sechs Punkte und drei Rebounds. Eishockey, NHL: Eishockey-Nationalverteidiger Dennis Seidenberg hat mit den Boston Bruins im Kampf um die Play-off-Plätze der nordamerikanischen Profiliga NHL einen wichtigen Auswärtssieg eingefahren. Die Bruins, die zuletzt drei Spiele in Folge verloren hatten, gewannen bei der Minnesota Wild mit 3:2 nach Verlängerung. Loui Eriksson erzielte den Siegtreffer für den Stanley-Cup-Sieger von 2011, der dank des Erfolgs im Osten auf den siebten Platz kletterte. Seidenberg stand 20:26 Minuten auf dem Eis, blieb jedoch ohne Scorerpunkt. Die weiteren Treffer für Boston erzielten Carl Soderberg und Patrice Bergeron. Dank zweier Treffer von Kyle Turris bezwangen die Ottawa Senators zudem die New Jersey Devils mit 2:0. Im dritten Spiel des Tages behielten die Dallas Stars ebenfalls mit 2:0 gegen die Vancouver Canucks die Oberhand. Fußball, FC Bayern: Der FC Bayern München hat kurz vor dem Jahresende zwei Spieler weiter an sich gebunden. Ersatztorhüter Tom Starke verlängerte seinen am Saisonende auslaufenden Vertrag um ein Jahr bis zum 30. Juni 2016. Kurz vor Weihnachten durfte sich Gianluca Gaudino über seinen ersten Profivertrag freuen. Der 18-Jährige unterschrieb beim deutschen Fußball-Rekordmeister bis 2018. Das teilte der FC Bayern mit. Der derzeit verletzte Starke (Riss des Syndesmosebandes am linken Sprunggelenk) wechselte im Sommer 2012 von 1899 Hoffenheim zum FC Bayern. Dort stand der 33-Jährige in fünf Bundesliga-Partien im Tor. Insgesamt bestritt der Torhüter 96 Erstliga- und 15 Pokalspiele. Gaudino ist seit 2004 beim FC Bayern, wo er sich in den Nachwuchsteams für höhere Aufgaben empfehlen konnte. Unter Pep Guardiola kam der Mittelfeldakteur bei den Profis zu drei Bundesliga-Spielen sowie je einem Einsatz in der Champions League und im DFB-Pokal. Basketball, NBA: Basketballprofi Dirk Nowitzki hat mit den Dallas Mavericks durch einen weiteren Auswärtssieg Platz sechs im Westen der NBA gefestigt. Die Texaner gewannen am Mittwoch (Ortszeit) in der nordamerikanischen Profiliga bei den heimschwachen Detroit Pistons sicher mit 117:106. Nowitzki steuerte 18 Punkte bei. Bester Werfer der Mavericks war Neuzugang Chandler Parsons mit 32 Zählern. Auch Dennis Schröder durfte mit den Atlanta Hawks einen weiteren Erfolg bejubeln. Beim 127:98 bei den Cleveland Cavaliers stand Schröder erstmals in seiner NBA-Karriere in der Startaufstellung und verzeichnete zehn Punkte. Atlanta ist Dritter im Osten der Liga. Fußball, Klub-WM: Der argentinische Fußball-Verein San Lorenzo hat das Endspiel um die Klub-Weltmeisterschaft in Marokko gegen Real Madrid erreicht. Der Fußball-Klub aus Buenos Aires setzte sich am Mittwoch in Marrakesch im Halbfinale in der Verlängerung gegen den neuseeländischen Verein Auckland City mit 2:1 (1:0, 1:1) durch. Das entscheidende Tor für den Papst-Verein erzielte Mauro Matos in der 93. Minute. Kurz vor dem Pausenpfiff hatte Pablo Barrientos (45.+2) die Argentinier in Führung gebracht. Der Spanier Angel Berlanga (67.) sorgte für den zwischenzeitlichen Ausgleich. Der spanische Fußball-Rekordmeister Real Madrid hatte am Dienstag in Marrakesch sein Halbfinalspiel mit 4:0 gegen den mexikanischen Vertreter CD Cruz Azul gewonnen. Handball, EM in Ungarn und Kroatien: Die deutschen Handballerinnen haben sich mit einem 36:22 (17:10)-Sieg gegen die Slowakei von der Europameisterschaft in Ungarn und Kroatien verabschiedet. Bei der Auslosung der WM-Play-offs 2015 ist Deutschland damit im günstigeren Lostopf 1, der einen vergleichsweise leichten Gegner garantiert. Gegen die Slowakei war das Team von Bundestrainer Heine Jensen nach einem eher verhaltenen Start jederzeit auf der Höhe und konnte sich erneut auf seine ausgezeichnete Torhüterin Katja Schülke verlassen. Beste Werferinnen waren Saskia Lang (HC Leipzig) und Rechtsaußen Svenja Huber (Thüringer HC) mit jeweils sechs Treffern. Für Deutschland war es der zweite Sieg im sechsten Turnierspiel. Die angepeilte Halbfinal-Teilnahme hatte die Mannschaft bereits zum Auftakt der Hauptrunde am Sonntag mit der Niederlage gegen Titelverteidiger Montenegro verspielt. Handball, Pokal: Der deutsche Handball-Rekordmeister THW Kiel ist nur mit viel Mühe ins Viertelfinale des DHB-Pokals eingezogen. Der Bundesliga-Spitzenreiter zitterte sich gegen den TuS N-Lübbecke mit einem 30:29 (17:14)-Sieg in die Runde der letzten Acht. Nichts anbrennen ließ dagegen die SG Flensburg-Handewitt. Der Champions-League-Sieger bezwang den Bundesliga-Aufsteiger TSG Ludwigshafen-Friesenheim mühelos mit 39:20 (19:10). Spannend machten es der VfL Gummersbach und der SC Magdeburg. Der fünfmalige Pokalsieger Gummersbach mühte sich bei der TSV Hannover-Burgdorf mit einem 31:30 (18:17)-Erfolg in die nächste Runde, Magdeburg entging mit dem 28:27 (11:15) beim Zweitligisten ThSV Eisenach nur knapp einer Blamage. Überaus souverän entschied dagegen FrischAuf Göppingen das Bundesliga-Duell beim GWD Minden mit 32:23 (13:10) für sich. Für eine Überraschung sorgte der SC DHfK Leipzig. Der Zweitliga-Tabellenführer schaltete den Erstligisten HBW Balingen-Weilstetten mit einem 28:24 (16:12) aus. Titelverteidiger Füchse Berlin spielt beim HC Erlangen wie die Rhein-Neckar Löwen beim Wilhelmshavener HV am späteren Abend um das Weiterkommen. Das Viertelfinale wird am 4. März ausgetragen, ausgelost werden die Begegnungen am 20. Dezember.",Der FC Bayern muss im letzten Spiel vor der Winterpause verletzungsbedingt auf einige Stammspieler verzichten. Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft verteidigt in der Weltrangliste ihre Spitzenposition. Dennis Schröder gelingt in der NBA ein Double-Double.,sport,https://www.sueddeutsche.de/sport/fifa-weltrangliste-deutschland-bleibt-nummer-eins-1.2273346,"FC Bayern - Alonso, Lewandowski und Benatia fehlen in Mainz",00/12/2014,"FC Bayern, Verletzungen, Mainz","Pep Guardiola hat schlechte Neuigkeiten: FC Bayern muss gegen Mainz auf vier Spieler verzichten, darunter Robert Lewandowski und Xabi Alonso.","FC Bayern, Verletzungen, Mainz, Robert Lewandowski, Xabi Alonso, Medhi Benatia, Sebastian Rode, Fußball-Bundesliga, Hinrundenspiel, Trainer Pep Guardiola","Pep Guardiola hat schlechte Neuigkeiten: FC Bayern muss gegen Mainz auf vier Spieler verzichten, darunter Robert Lewandowski und Xabi Alonso. #FCBayern #Verletzungen #Mainz #Bundesliga #Guardiola" 387,"Er musste unerträglich lange warten, fast drei Jahre hat es gedauert. Dann endlich durfte er wieder die oberste Stufe eines Treppchens bei der Motorrad-Weltmeisterschaft besteigen. Valentino Rossi, Rekordweltmeister der MotoGP, hat vor zwei Wochen in Assen ein Rennen gewonnen - zum ersten Mal seit Oktober 2010. Es war sein 80. Sieg in der MotoGP. Gefreut hat sich jedoch nicht nur der Italiener mit seinem Yamaha-Team, sondern auch die Betreiber des Sachsenrings. Dort findet am Wochenende der achte Lauf der Motorrad-Weltmeisterschaft statt, das einzige Rennen in Deutschland. ""Nach Rossis Erfolg haben wir an drei Tagen über 3000 Karten verkauft, das ist überdurchschnittlich gut"", berichtet Judith Pieper-Köhler, Kommunikations- und Marketing-Verantwortliche des Sachsenrings, zufrieden. Die Besucherzahlen im Landkreis Zwickau sind traditionell sehr hoch. Am Rennwochenende zählen die Streckenbetreiber meist über 200.000 Zuschauer. Selbst an den Trainingstagen sind die Tribünen gut gefüllt. Der Grand Prix am Sachsenring ist damit die größte Sportveranstaltung Deutschlands. Alleine zu den Rennen am Sonntag werden zwischen zwischen 80.000 und 95.000 Fans erwarten. Zum Vergleich: Beim Formel-1-Rennen am Nürburgring am vergangenen Sonntag kamen nur 52.000 Zuschauer. Stefan Bradl, Weltmeister in der Moto2 im Jahr 2011 und nun im zweiten Jahr in der Moto GP unterwegs, freut sich deswegen immer besonders auf den Grand Prix von Deutschland: ""Die Fans in dieser Gegend sind verrückt"", sagte er dem Portal Motorsport-total.com. ""Sie lieben dieses Rennen, sitzen sehr nah an der Strecke und bringen dich an dein absolutes Limit."" Auch wegen Sandro Cortese kommen die Zuschauer zum Sachsenring. In der kleinsten Klasse, bei den 125er-Maschinen, wurde der 23-Jährige aus dem Allgäu im vergangenen Jahr Weltmeister und gewann auch das Rennen in Sachsen. In dieser Saison hat er den nächsten Schritt gemacht und geht in der nächsthöheren Moto2 an den Start. Siegchancen besitzt er jedoch wegen der Umstellung im ersten Jahr kaum. Cortese sagt: ""Es ist für alle deutschen Fahrer natürlich das Highlight des Jahres."" Trotz aller Popularität der beiden deutschen Aushängeschilder, die Anziehungskraft eines Valentino Rossi haben weder Bradl noch Cortese. Der Italiener ist neunfacher Motorrad-Weltmeister und ist über die Jahre mit seiner spektakulären Fahrweise und sympathischen Art zum Publikumsliebling geworden. Seine Fans nennen ihn ""Doktor"". Weil Italiener die besten in ihrem Fach gerne als ""Dottore"" bezeichnen und weil Rossi den Ehrendoktortitel für Kommunikation der Universität Urbino, seiner Heimatstadt, trägt. Rossis Sieg vor zwei Wochen in den Niederlanden kam also für die Streckenbetreiber in Sachsen zum perfekten Zeitpunkt. Auf die vielen Zuschauer freuen sich die Piloten alle, auf den Kurs jedoch kaum jemand. Er ist einer der kleinsten im Rennkalender und besonders im ersten Streckenabschnitt sehr winklig. Nur drei Rechtskurven stehen acht Linkskurven gegenüber. Es wundert nicht, dass sich nur Daniel Pedrosa, Sieger der vergangenen drei MotoGP-Rennen am Sachsenring, lobend über die Streckenführung äußert. Stefan Bradl dagegen meint, dass der Kurs ""zu eng"" sei. ""Wir können die Motorleistung nicht so richtig nutzen"", sagte er der Nachrichtenagentur dpa. ""Auch das Layout der Strecke find ich nicht großartig."" Doch natürlich kommt er trotzdem gerne zum Sachsenring.",Der Motorrad-Grand-Prix auf dem Sachsenring ist die größte Sportveranstaltung in Deutschland. Nach dem jüngsten Erfolg von Valentino Rossi ist die Begeisterung diesmal besonders groß. An dem Kurs liegt es allerdings nicht - denn der ist furchtbar eng und winklig.,sport,https://www.sueddeutsche.de/sport/motorrad-grand-prix-auf-dem-sachsenring-ansturm-auf-den-doktor-1.1719553,Motorrad-Grand Prix auf dem Sachsenring: Mit Doktor Rossi,00/07/2013,Rossi gewinnt Sachsenring,Valentino Rossi gewinnt erstes Rennen seit 2010 am Sachsenring. Große Vorfreude auf das Motorradrennen.,"Motorrad, Rennen, Sachsenring, Valentino Rossi, MotoGP, Sieg, Deutschland, Zuschauer, Bradl, Cortese","Große Vorfreude auf das Motorradrennen am Sachsenring, nachdem Rossi sein erstes Rennen seit 2010 gewonnen hat! Deutschland erwartet eine Rekordzahl von Zuschauern, um ihn live zu sehen. #Motorradrennen #Sachsenring #ValentinoRossi" 388,"Ob Robert Lewandowski an diesem Samstag ein letztes Mal in München im Trikot von Borussia Dortmund spielt oder ob ihn sein Trainer Jürgen Klopp lieber für das Pokal-Halbfinale am Dienstag schont - man wird es bis kurz vor Anpfiff nur ahnen können. Aber die Frage verblasst vor der viel größeren, die sich für Dortmund schon die ganze Saison über auftürmt: Wie ersetzt man einen wie Lewandowski? Einen, der sich in seiner letzten Saison beim BVB in die Zweikämpfe wirft, als hätte er gerade bei Dortmund einen neuen Neunjahresvertrag unterschrieben. Wer soll in diese Schuhe passen? In Dortmund wissen sie das auch nicht genau. ""Ersetzen"", sagt Borussias Chef-Scout Sven Mislintat, ""kann man Lewy sowieso nicht. Ich halte ihn mit seiner Spielweise für ein Einzelstück."" So und ähnlich ist es in Dortmund andauernd zu hören. Vom Vorstandsboss, vom Sportdirektor, vom Trainer - oder von Mitspielern wie Marco Reus. Nach dem 0:3 im Champions-League-Spiel bei Real Madrid, als Lewandowski gesperrt war, klagte Reus: ""Robert ist einfach nicht zu ersetzen."" Kollege Mats Hummels urteilte: ""Robert ist einer der drei besten Stürmer der Welt."" Der Pole geht ablösefrei zu Bayern München, weil sein Vertrag im Sommer ausläuft. Geld haben sie in Dortmund für den Ersatz - nur nicht so viel, wie man das bei einem Champions-League-Viertelfinalisten denken könnte. Dortmund hat jüngst endlich die Verpflichtung von Adrian Ramos verkündet, kolumbianischer Nationalspieler, bisher bei Hertha BSC, in der Bundesliga-Torjägerliste mit 16 Treffern derzeit gleichauf mit Lewandowski. Aber Ramos als Nachfolger? Nein, das wollen sie in Dortmund so nicht sehen, auch wenn sie neun Millionen Ablöse für den 28-Jährigen hinblättern. Intern hört man, Ramos sei eher als Back-Up gedacht, als Sicherheitsoption - weil man sowieso keinem einzelnen Stürmer zutraut, eine Saison so pausenlos durchzuspielen wie Lewandowski. ""Mit dem Rücken zum Tor, beim Bällefestmachen, ist er der beste Stürmer der Welt"": So beschreibt BVB-Scout Mislintat das Profil von Lewandowski. Ramos kann das auch, aber die genaue Analyse der Scouting-Abteilung hat ergeben, dass er dafür mehr Platz braucht. Ramos spielt die Bälle bei der Annahme ein wenig zur Seite, um sich Platz zu verschaffen. Das führt häufiger zu Ballverlusten. Lewandowski kann den Ball auf der Stelle behaupten, wie eingemauert. Manche sagen, allenfalls ein Panzer könne ihn vom Ball trennen. So geht es in die Details einer Stürmer- suche, die zur Wissenschaft wird, sobald man sich in den finanziellen Sphären bewegt, in die Dortmund mit seinen Champions-League-Auftritten geraten ist. Wer dort zuletzt im Finale war und in der laufenden Saison unter den besten Acht, der wird nun überall höher taxiert. Von Klubs, von Spielern, von Beratern. Auch wenn Dortmund gewiss keine 50 Millionen Euro für einen aufbringen kann, der ein ähnliches Preisschild am Kragen hat wie der polnische Nationalspieler, der 2010 für 4,75 Millionen Euro von Lech Posen zum BVB kam und seinen Marktwert verzehnfacht hat. Die Liste der Kandidaten ist lang. Wie immer, wenn keiner so richtig passt. Die erste Idee war Edin Dzeko. Der will weg von Manchester City, war einst schon Torschützenkönig in Wolfsburg, spricht Deutsch, hat zuletzt 21 Tore in Pflichtspielen gemacht - aber vor allem: Er ähnelt Lewandowski in seiner Spielweise. Aber Dzeko kommt nicht. Er verdient bei den Scheichs hinter den Citizens angeblich um die 13 Millionen im Jahr. Dortmunds Obergrenze lag bisher bei fünf Millionen. ""Ein Spieler, der auf so viel Geld verzichtet"", sagt BVB-Vorstandschef Hans-Joachim Watzke, ""wird nicht zufrieden bei uns sein - selbst wenn er sich auf so etwas einließe."" Realistischer wäre Josip Drmic. Der Schweizer hat beim 1. FC Nürnberg schon 15 Saisontore gemacht - und das mit 21, in seiner ersten Bundesliga-Saison. ""Pfeilschnell, im Strafraum unglaublich handlungssicher, Offensivkopfball besser als Lewandowski, technisch ähnlich stark"", dürfte in den Notizen über ihn stehen. Stiege Nürnberg ab, wäre Drmic angeblich für festgeschriebene fünf Millionen Euro zu haben. Bleibt Nürnberg drin, und davon gehen sie in Dortmund aus, wird man das Talent kaum bekommen.","Ersetzen könne man Robert Lewandowski ohnehin nicht, heißt es in Dortmund. Trotzdem wird eifrig diskutiert, wer im kommenden Jahr beim BVB stürmen soll, wenn Lewandowski das Münchner Trikot trägt. Ein Geheimfavorit könnte aus Italien kommen.",sport,https://www.sueddeutsche.de/sport/bvb-sucht-den-lewandowski-ersatz-dzeko-drmic-ibrahimovic-1.1935900,BVB sucht den Lewandowski-Ersatz - Dzeko? Drmic? Ibrahimovic?,00/04/2014,Lewandowskis Nachfolge,Wer ersetzt Robert Lewandowski beim BVB? Die Suche nach einem Stürmer wird zur Wissenschaft.,"Lewandowski, BVB, Stürmer, Nachfolger, Dortmund, Champions-League, Bundesliga, Spielweise, Scouting, Kandidaten",Die Suche nach einem Ersatz für Robert Lewandowski beim BVB ist eine Wissenschaft für sich! Wer könnte in seine Fußstapfen treten? #Lewandowski #BVB #Stürmersuche #ChampionsLeague 389,"Die drei Frauen, die nach nicht bestätigten Angaben aus Deutschland stammen, erstatteten vor ihrem Abflug aus Spanien auf dem Flughafen von Alicante Anzeige gegen die Fußballer. Danach sollen die Spieler in der Nacht zum Donnerstag gewaltsam in das Hotelzimmer der Frauen eingedrungen sein. Gegen vier von ihnen wurde der Vorwurf erhoben, sich sexuell an den Frauen vergangen zu haben. Blutige Kleidung Die Namen der Festgenommenen wurden nicht genannt. Zunächst war auch ein neunter Fußballer festgenommen worden. Dieser wurde später jedoch wieder freigelassen. Die Urlauberinnen legten als Beweise ärztliche Bescheinigungen über erlittene Verletzungen und blutige Kleidungsstücke vor. Betrunkene Spieler Ein Hotelpförtner berichtete, die Fußballer seien schon vorher in angetrunkenem Zustand mit anderen Hotelgästen aneinander geraten. Leicester City hatte in Spanien ein Trainingslager bezogen. Der Vorletzte der Premier League schwebt nach einer Negativserie in akuter Abstiegsgefahr. In den letzten 15 Punkt- und Pokalspielen konnte das Team keinen Sieg erringen.","Wie die spanische Polizei mitteilte, sollen die Profis die Urlauberinnen in einem Hotelzimmer bei Cartagena im Südosten Spaniens überfallen haben. Bei den Opfern soll es sich um Deutsche handeln.",sport,https://www.sueddeutsche.de/sport/leicester-city-acht-kicker-wegen-sexuellen-uebergriffen-festgenommen-1.886097,Leicester City - Acht Kicker wegen sexuellen Übergriffen festgenommen,00/05/2010,Sexueller Übergriff in Alicante,Negativserie von Leicester City: Frauen von Fußballern vergewaltigt. Jetzt liegen Beweise vor.,"Alicante, sexueller Übergriff, Vergewaltigung, Deutschland, Spanien, Fußballer, Negativserie, Leicester City, Premier League, Trainingslager",Sexueller Übergriff auf Frauen in Alicante durch Fußballer. Leicester City in Negativserie und Abstiegsgefahr. #Vergewaltigung #LeicesterCity #Fußball 390,"Claus Gröbner ist ein großer Bewunderer des skandinavischen Eishockeys, der Geschäftsführer des ERC Ingolstadt schätzt die Strukturen bis hinunter in den Jugendbereich im hohen Norden sehr und betont immer wieder, aus deutscher Sicht könne man viel davon lernen. Einiges davon ist ihm wohl durch den Kopf gegangen, als er am Montag zufrieden lächelnd an einem Stehtisch lehnte und aufmerksam lauschte, was der Mann, der zwei Meter neben ihm stand, erzählte. Gröbners volle Aufmerksamkeit galt Tommy Samuelsson, einem 56-jährigen Eishockey-Trainer. Und Schweden.","Meister 2014 und Finalist 2015 - und dennoch einfach keine Ruhe. Mit dem neuen Cheftrainer Tommy Samuelsson, 56, hofft der ERC Ingolstadt jetzt auf mehr Kontinuität im Verein - und auf dem Eis.",sport,https://www.sueddeutsche.de/sport/eishockey-sehnsucht-nach-schweden-1.3075270,Sehnsucht nach Schweden,00/07/2016,Eishockey-Experte aus Schweden,Eishockeytrainer Samuelsson gibt Einblicke in skandinavische Strukturen und Erfolgsgeheimnisse. Lernen Sie dazu!,"Eishockey, Schweden, Strukturen, Erfolgsgeheimnisse, Jugendbereich, Tommy Samuelsson, ERC Ingolstadt, Claus Gröbner, Training, Skandinavien","Erfahren Sie von einem schwedischen Eishockey-Experten, wie man erfolgreich in dieser Sportart sein kann. Lernen Sie von den Besten und bringen Sie Ihr Training auf das nächste Level! #Eishockey #Schweden #Training #Erfolg" 391,"Nicht einmal mehr ärgern wollten sie sich. Für ein paar Sekunden nur flammte die Wut der Fans auf wie die letzte Glut eines erlöschenden Feuers. Thomas Dolls letzte Fahrt vom Trainingsgelände des HSV. ,,Wir ham die Schnauze voll, wir ham die Schnauze voll'', tröteten sie zwar, aber ehe es wirklich ungemütlich hätte werden können für die da unten auf dem Rasen, war es schon wieder vorbei. Die Zuschauer schlichen nach Hause, desillusioniert, aber irgendwie auch gefasst. Es war gerade so, als hätte das 1:1 gegen Cottbus alles Leben aus dem HSV weichen lassen, aus dem Verein, seinen Anhängern und vor allem aus Trainer Thomas Doll. Der Gute-Laune-Flummi der Bundesliga, allzeit hüpfender Mutmacher an der Außenlinie, hatte seine Spannkraft verloren. In der Pressekonferenz nach dem bedauerlich einfallslosen Spiel versuchte er eine letzte Analyse, auf geradezu rührende Weise skizzierte er Ursachen und Entstehung dieses zwölften Unentschiedens der Saison, als dürfte er noch einmal versuchen, es bis zum Wochenende besser zu machen. Im Doll-Stenogramm las sich das Spiel des HSV dann so: Viel vorgenommen...gut reingekommen...früh geführt...unerklärlichen Fehler gemacht...Ausgleich bekommen...unruhig in den Aktionen geworden...nicht verstanden, zweites Tor zu machen. ,,Wir haben ihm nicht geholfen'' Fazit: ,,Das war einfach viel, viel zu wenig.'' Und dann fügte Doll, der zum traurigen Blick ein schwarzes Hemd trug, hinzu: ,,Es geht weiter. Wichtig ist jetzt, dass man an sich glaubt, dass man nicht aufgibt.'' Man - nicht mehr wir wie in all den quälenden Monaten anhaltender Erfolgslosigkeit zuvor. Er wusste Bescheid. Thomas Doll, 40, hat sein Reservoir an allerletzten Chancen aufgebraucht. Mit dem Schlusspfiff und nach nur einem Sieg in 18 Bundesligaspielen hatte die endgültige Abwicklung dieser Personalie begonnen, am Morgen danach war sie vollzogen: Doll brauste, nachdem er sich per Handschlag von jedem einzelnen Spieler verabschiedet hatte (,,Ich bin stolz, Trainer dieser Mannschaft gewesen zu sein''), im Porsche vom HSV-Betriebsgelände. Sein mutmaßlicher Nachfolger Felix Magath war ein paar Stunden zuvor mit dem Flugzeug in Fuhlsbüttel gelandet. Die Spieler schlichen in dieser eigenartigen Zwischenzeit am Tag danach - den Kumpel Dolly hinter sich, die Drohung Magath vor sich - wie geprügelte Hunde aus der Stadion-Kabine. Die meisten blieben wortlos, hatten die Kapuze ihrer Rapper-Shirts tief in die Augen gezogen. Wenn doch welche stehen blieben vor den Dutzend Kameras, sagten sie pathetische Sachen, etwa ,,Abschiede sind schwer'' (Collin Benjamin), oder ,,wir haben ihm nicht geholfen'' (David Jarolim).",Thomas Doll hat sein Reservoir an allerletzten Chancen aufgebraucht. Nach der Trennung vom allzeit hüpfender Mutmacher an der Außenlinie soll der einstige HSV-Profi Felix Magath den Abstieg verhindern.,sport,https://www.sueddeutsche.de/sport/entlassung-von-hsv-trainer-doll-abschied-vom-gute-laune-flummi-1.925746,Entlassung von HSV-Trainer Doll - Abschied vom Gute-Laune-Flummi,00/05/2010,"Doll gefeuert, Magath übernimmt",Dolls Entlassung und Nachfolger Magath beim HSV.,"HSV, Trainer, Entlassung, Magath, Bundesliga, Fußball, Personalie, Spieler, Mannschaft, Sport",HSV trennt sich von Trainer Thomas Doll nach nur einem Sieg in 18 Bundesligaspielen. Felix Magath übernimmt das Ruder. #HSV #Trainerentlassung #Bundesliga 392,"Der Verletzungsmisere getrotzt, das Achtelfinale vor Augen: Der personell arg gebeutelte deutsche Vize-Meister Borussia Dortmund hat durch einen 2:1 (2:0)-Auswärtssieg bei Sporting Lissabon das Tor zur K.o.-Phase in der Champions League weit aufgestoßen. Die ohne neun verletzte Spieler angetretene Mannschaft von Trainer Thomas Tuchel hätte mit einem weiteren Erfolg gegen den 22-maligen portugiesischen Meister im Rückspiel am 2. November das Achtelfinalticket bereits vorzeitig gelöst. Pierre-Emerick Aubameyang (9.) mit seinem neunten Pflichtspieltor in dieser Saison und Julian Weigl (43.) mit seinem Premierentor als Profi sorgten im Estádio José Alvalade für den BVB-Sieg. Dortmund führt die Gruppe F damit mit sieben Zählern weiter vor dem punktgleichen spanischen Rekordmeister Real Madrid an, daran änderte auch der Anschlusstreffer des eingewechselten Bruno Cesar (67.) per indirektem Freistoß aus zehn Metern nichts mehr. Bereits vor dem Anpfiff gab es einen Lichtblick für die Gäste. Tuchel konnte wieder auf Innenverteidiger Sokratis nach überstandenen Adduktorenproblemen zurückgreifen. Der BVB-Coach entschied sich gegen die Portugiesen für ein offensives 4-1-4-1-System. Shinji Kagawa erhielt dabei den Vorzug gegenüber dem defensiveren Sebastian Rode. Tuchels Taktik ging auf. Zwar übten die von William Carvalho angetriebenen Gastgeber vor 46.609 Zuschauern in der Anfangsphase viel Druck aus, doch der BVB ging in Führung. Weltmeister Mario Götze schickte Aubameyang auf die Reise, Afrikas Fußballer des Jahres enteilte Gegenspieler Marvin Zeegelaar und überlupfte den zögernden Europameister Rui Patricio im Tor des Tabellendritten aus Portugal sehenswert. Es war Aubameyangs dritter Treffer im dritten Spiel in der Königsklasse in dieser Saison.Die Führung verlieh den Schwarz-Gelben sichtlich Selbstvertrauen. Die Kombinationen wurde sicherer, das Spiel nach vorne zielstrebiger. Nach schönem Sololauf über den halben Platz fehlten Christian Pulisic aber Konzentration und Kraft im Abschluss (23.). Sporting, zuletzt mit neun Pflichtspielheimsiegen in Serie, hatte nun immer größere Probleme im Spielaufbau. Der Ex-Wolfsburger Bas Dost hing als einzige Spitze zunächst in der Luft. Bei einem Kopfball deutete Dost seine Torgefahr zumindest einmal an (29.). Drei Minuten später retteten Felix Passlack bei seinem Champions-League-Debüt und Torhüter Roman Bürki mit vereinten Kräften gegen Elias. Glück hatte der BVB, dass der slowenische Schiedsrichter Damir Skomina nach einem Luftkampf zwischen Dost und Bürki auf Foul entschied und damit dem anschließenden Treffer durch Sebastian Coates die Anerkennung verweigerte (39.).Dortmund blieb aber die gefährlichere Mannschaft. Aubameyang verpasste mehrfach das 2:0 knapp (34., 35., 40.). Dann kam der große Auftritt von Weigl: Der 21 Jahre alte Nationalspieler traf nach einer tollen Einzelleistung aus rund 18 Metern und feierte sein erstes Tor als Profi im Anschluss ausgelassen.Sporting war nach dem Wechsel um den schnellen Anschlusstreffer bemüht, in das Dortmunder Spiel schlichen sich einige Ungenauigkeiten ein. Bürki parierte aber gegen Gelson Martins (47.). Die Zweikämpfe wurden nun intensiver, die Gangart härter. Nach Rückpass von Bartra auf Bürki entschied Skomina auf indirekten Freistoß und Cesar machte es wieder spannend. Kurz darauf setzte Dost einen Kopfball knapp neben den Kasten des BVB. Danach mussten die Westfalen noch einige heikle Momente überstehen, doch auch Pulisic traf die Latte (78.).","Halbe Mannschaft verletzt, halb so wild: Der BVB beweist beim 2:1 in Lissabon internationale Reife - und gewinnt dank schöner Tore.",sport,https://www.sueddeutsche.de/sport/champions-league-dortmunds-letztes-aufgebot-besteht-die-probe-1.3212064,Dortmunds letztes Aufgebot besteht die Probe,00/10/2016,BVB gewinnt in Lissabon!,Borussia Dortmund besiegt Sporting Lissabon und steht kurz vor dem Achtelfinale in der Champions League.,"Borussia Dortmund, Sporting Lissabon, Champions League, Thomas Tuchel, Pierre-Emerick Aubameyang, Julian Weigl, Mario Götze, Christian Pulisic, Roman Bürki, Felix Passlack",BVB besiegt Sporting Lissabon 2-1 und steht kurz vor dem Einzug ins Achtelfinale der Champions League! Aubameyang und Weigl trafen für die Schwarz-Gelben. #BorussiaDortmund #ChampionsLeague #Aubameyang #Weigl 393,"""Fußball"", sagt Markus Gisdol, ""ist ein tolles Spiel."" Daran musste der Trainer des Hamburger SV am Donnerstagmorgen noch einmal erinnern. Zwei Tage waren es noch bis zu jenem Duell mit dem VfL Wolfsburg, indem es für beide Mannschaften darum geht, die Relationsspiele um die Bundesliga-Zugehörigkeit zu vermeiden. Mehr Druck gibt es nicht, da könnte einem schon mal der Spaß am bestens entlohnten Beruf vergehen - selbst wenn das Volksparkstadion mit seinen 57 000 Plätzen ausverkauft ist und die Zuschauer alle Unterstützung zugesagt haben. Gisdol hat sich und seinen Profis mal wieder verordnet, alle ""Energiefresser"", so nennt er negativen Gedanken, zur Seite zu schieben. Auf Wunsch des Teams ist man - wie vor zwei Wochen - noch einmal ins 90 Kilometer entfernte Rotenburg an der Wümme in ein Kurztrainingslager aufgebrochen. Man möchte Ruhe haben, weil die Gelegenheiten, sich zurückzuziehen, in Hamburg nun mal nicht optimal sind. Gleichwohl redet der Trainer davon, ""Normalität"" leben zu wollen. Es bringe nichts, einen Kletterwald hochzuziehen. Das Getue um sogenanntes Teambuilding ergebe in solchen Situationen keinen Sinn, sagt Gisdol. Er mag es klassisch: Es sei wichtiger zu reden, einen Film anzuschauen oder gemeinsam etwas zu trinken. Ob es auf diese Weise gelingt, die Anspannung, die laut Klubchef Heribert Bruchhagen ""von der Verpackerin in der Merchandising-Abteilung bis zum Vorstand"" im Verein spürbar ist, von den Profis fernzuhalten? Schließlich hat Bruchhagen auch gesagt, wie wichtig der Klassenverbleib des HSV nicht nur für den Klub, sondern auch für die gesamte Bundesliga sei. Und Idol Uwe Seeler, der gerade eine Herz-Operation hinter sich hat, erzählte, er werde wieder die Daumen drücken, obwohl die längst ""plattgedrückt"" seien. Und zwar von jenen vier Relegationsspielen 2014 und 2015, in denen der HSV mit mehr Glück als Können den ersten Abstieg in seiner Historie gerade noch verhinderte. Beim bisher letzten Mal war Trainer Bruno Labbadia mit drei Trainingsaufenthalten in Malente einer der Erlöser. Labaddia, danach als ""Hamburger des Jahres"" geehrt, ist längst Geschichte. Ein weiterer Retter von 2015 könnte jedoch auch diesmal wieder eine Rolle spielen. Um ihn wird aber wohl bis zum Anpfiff gebangt: Nicolai Müller, der damals in Karlsruhe in der Verlängerung das entscheidende Tor zum 2:1 schoss, zog sich wie Pierre-Michel Lasogga und Lewis Holtby am Mittwoch im Training eine Verletzung zu. Mit Ausnahme von Lasogga, dem eine Adduktorenblessur zu schaffen macht, könne man ""noch hoffen, dass sie am Samstag eingesetzt werden können"", wie Gisdol mitteilte. Das gilt auch für Aaron Hunt, der zuletzt an einer Oberschenkelzerrung litt. Müller, der gerade sechs Wochen ausgefallen war, weil er sich einen Innenbandriss am linken Knie zugezogen hatte, musste am Mittwoch das gleiche Knie wieder in Bandagen packen. Doch die Ärzte stellten fest, dass die Bänder wohl keinen Schaden genommen haben. Das macht Hoffnung. Tatsächlich ist der flinke Außenbahnspieler mit seinen vielen Spurts dermaßen wichtig für die Balance im HSV-Spiel, dass es kaum Zufall war, dass die Hamburger zuletzt ohne ihn wieder in ein Leistungsloch gefallen sind. Fünf Tore und sieben Vorlagen hat er in dieser Saison beigesteuert. Statistiker haben errechnet, dass der HSV mit Müller im Einsatz in jeder Partie durchschnittlich 1,2 Punkte erarbeitete. Ohne Müller waren es 0,8 Punkte. Der HSV ""kann nur noch gewinnen"" Weitere positive Aspekte hatte der Fußballlehrer Gisdol natürlich parat, bevor er am Donnerstag aufbrach. Nach dieser ""wahnsinnig langen Aufholjagd"" aus einer fast aussichtslosen Lage könne man jetzt ""nur noch gewinnen"". Der HSV kann nicht mehr auf einen direkten Abstiegsplatz zurückfallen, aber in dem Spiel gegen Wolfsburg mit einem Sieg den Klassenerhalt schaffen. Und was ihm als Coach eine gewisse ""Sicherheit"" gebe, sei die Tatsache, dass er so eine Situation ""schon einmal gemeistert"" habe. Nämlich 2013, als er die TSG Hoffenheim über die Relegation vor dem Abstieg rettete. Aufbauende Stimmen, immerhin, gibt es zuhauf. Der frühere Bayern-Profi Hasan Salihamidzic, der davor sechs Jahre Hamburger war, sagt: ""Ich habe ein gutes Gefühl."" Die Mannschaft habe sich beim 1:1 auf Schalke neues Selbstvertrauen geholt. Stefan Schnoor, zehn Jahre beim HSV, fünf Jahre beim VfL Wolfsburg, meint: ""Wenn das Publikum mitzieht und der Funke überspringt, wird das den VfL einschüchtern."" Die Fans haben schon angekündigt, den HSV-Bus vor dem Spiel wieder aufmunternd zu empfangen.",Schon wieder ein Endspiel für den HSV! Der Klub setzt auf Trainer Gisdols psychologischen Sachverstand - und auf Uwe Seelers Ritual.,sport,https://www.sueddeutsche.de/sport/hamburger-sv-plattgedrueckte-daumen-beim-hsv-1.3511985,Hamburger SV -- HSV bereitet sich auf Endspiel vor,00/05/2017,HSV gegen Wolfsburg,Der Hamburger SV und der VfL Wolfsburg kämpfen um den Klassenverbleib. Der HSV braucht unbedingt einen Sieg gegen Wolfsburg.,"Fußball, HSV, Wolfsburg, Klassenverbleib, Bundesliga, Spiel, Trainer, Markus Gisdol, Druck, Kurztrainingslager, Anspannung, Retter, Nicolai Müller, Aaron Hunt, Verletzung, Balance, Außenbahnspieler, Punkte",Das Derby gegen den VfL Wolfsburg steht bevor. Der HSV braucht unbedingt einen Sieg. Wird Nicolai Müller wieder der Retter in der Not sein? #HSV #WOB #Bundesliga #Klassenverbleib #NicolaiMüller 394,"""Das ist meine Lieblingsfrage"", blaffte Magdalena Neuner ihrem Fragesteller entgegen: ""Woran lag's?"" Für einen ganz kurzen Moment vergaß sie sogar, freundlich zu sein. Auf Platz 23 hatte Neuner das Einzelrennen bei der Biathlon-WM in Ruhpolding beendet, was für die Deutsche, gemessen an ihren eigenen Erwartungen, ziemlich mies war. Ihren Humor fand Neuner jedoch schnell wieder: ""Die Welt geht davon nicht unter. Ich schaue auch nicht so aus, als würde ich gleich von der Brücke springen."" Magdalena Neuner war erst einmal enttäuscht - fand aber schnell ihren Optimismus wieder. Das Einzelrennen am Mittwoch war eine deprimierende Angelegenheit, nicht nur für Neuner. Andrea Henkel kam als beste Deutsche auf Platz 20 ins Ziel, Miriam Gössner auf Rang 36 und Tina Bachmann sogar jenseits von Platz 40. Die Fehlerzahlen beim Schießen: Henkel vier, Neuner sechs, Gössner fünf, Bachmann gar sieben. 22 Fehlschüsse - so viele waren es lange nicht mehr. ""Ich hoffe, dass die Mädels das Rennen schnell abhaken"", analysierte Bundestrainer Uwe Müßiggang knapp. Ganz so einfach mit dem Abhaken sollte es jedoch nicht gehen, denn es gibt nach diesem Rennen einiges zum Aufarbeiten. Noch im Zielbereich entsponn sich eine forsche Debatte, wie es zu den außerordentlich vielen Schießfehlern der Deutschen beim ersten Liegendschießen kommen konnte. Und wer daran Schuld hatte. Die Athleten? Oder die Trainer? Zur Situation: Beim Einschießen kurz vor dem Start kam der Wind stark von links, die Athletinnen stellten ihre Gewehre darauf ein. Dann drehte der Wind jedoch, er kam nun zeitweise von Rechts. Die Trainer - Uwe Müßiggang, Gerald Hönig und Ricco Groß - informierten die Starterinnen nach eigener Aussage rechtzeitig darüber. ""Wir geben per Funk die Informationen nach draußen"", erklärte Müßiggang, ""dann ist es Sache der Athleten, auf diese Informationen zu reagieren."" Nur: Neuner und die anderen reagierten nicht. Sie schossen mit der bisherigen Einstellung weiter oder korrigierten diese nur leicht. Und zielten reihenweise daneben. ""Die Mädels haben es unterschätzt"", kritisierte Hönig, ""sie haben zu wenig oder gar nicht reagiert."" Neuner, die gleich ihre ersten beiden Schüsse daneben setzte, gestand: ""Wenn man mit zwei Fehlern liegend anfängt, ist die Frustration groß. Ich habe dann auch nicht mehr richtig durchgezogen."" Die Bedingungen waren schwierig - doch es ging nicht allen Athleten so. Zwar schoss auch Verfolgungs-Weltmeisterin Darja Domratschewa beim ersten Schießen vier Fehler und nahm sich damit quasi selbst aus der Wertung. Andere jedoch, etwa Tora Berger, hatten auf die Windbedingungen gut reagiert. ""Ich hatte Informationen bekommen und mich darauf eingestellt"", sagte Berger. Am Ende gewann sie das Rennen, wurde Weltmeisterin. So einfach kann das gehen.",Nach dem verpatzten Einzelrennen wird Kritik an den schlechten Schießleistungen von Magdalena Neuner und den anderen deutschen Frauen laut. Auffällig ist: Die vermeidbaren Fehler von Trainern und Athleten häufen sich tatsächlich - ausgerechnet bei der Heim-WM.,sport,https://www.sueddeutsche.de/sport/kritik-im-deutschen-biathlon-team-wenn-sich-die-kleinen-fehler-haeufen-1.1303335,Kritik im deutschen Biathlon-Team - Wenn sich die kleinen Fehler häufen,00/03/2012,Biathlon-Debakel: Schießfehler und Enttäuschung,Deutsche Biathletinnen enttäuschen bei WM mit vielen Fehlern beim Schießen. Trainer und Athleten diskutieren über die Ursachen.,"Biathlon, Schießfehler, Deutsche Athletinnen, WM, Ruhpolding, Enttäuschung, Trainer, Ursachen, Debatte, Sport",Deutsche Biathletinnen enttäuschen bei WM mit vielen Schießfehlern. Trainer und Athleten diskutieren über Ursachen. Neue Analyse auf unserer Seite #Biathlon #WM #Schießfehler 395,"Ein Blitz-Rot für Frankfurts Torhüter Lukas Hradecky und eine erneut starke eigene Leistung haben dem Überraschungsteam RB Leipzig einen perfekten Start ins neue Jahr beschert. Der Aufsteiger bezwang im Spitzenspiel Eintracht Frankfurt völlig verdient mit 3:0 (2:0) und ist mit drei Punkten Rückstand einziger ernsthafter Verfolger von Hinrundenmeister Bayern München. Das Team von Ralph Hasenhüttl profitierte dabei massiv von der zweitschnellsten Roten Karte der Bundesliga-Geschichte. Hradecky musste nach einem Handspiel außerhalb des Strafraums bereits nach 131 Sekunden vom Platz. Nur der Kölner Youssef Mohamad sah am ersten Spieltag der Saison 2010/2011 (93 Sekunden) früher Rot. Marvin Compper (6.), Timo Werner (45.+2) und ein Eigentor von Jesus Vallejo (67.) sorgten dafür, dass die Leipziger vor eigenem Publikum ungeschlagen bleiben. Die Frankfurter (29) bleiben trotz der Niederlage erst einmal weiter auf einem Europapokalplatz. Leipzig ist nach dem Ende der Hinrunde der beste Aufsteiger der Bundesliga-Geschichte. 1997/98 hatte der 1. FC Kaiserslautern zu diesem Zeitpunkt ebenfalls 39 Zähler auf dem Konto, allerdings die schlechtere Tordifferenz - am Ende der Saison wurden die Pfälzer Meister. Schalke siegt dank Burgstaller, Wolfsburg dank Gomez Plötzlich wurde es sehr, sehr laut in der Schalker Arena: Guido Burgstaller hat die Königsblauen vor einem erneuten Fehlstart nach der Winterpause bewahrt. Der frisch vom 1. FC Nürnberg verpflichtete Zugang führte Schalke 04 mit seinem Tor in der zweiten Minute der Nachspielzeit zum mühsamen 1:0 (0:0) gegen den Abstiegskandidaten FC Ingolstadt. ""Ich habe immer gehofft, dass ich noch eine Torchance bekomme. Es ist ein überragend geiles Gefühl, wenn du in der Nachspielzeit vor der blauen Wand treffen kannst"", sagte der 27 Jahre alte Österreicher nach seinem Debüt-Treffer für den Revierklub. Schalkes Trainer Markus Weinzierl, der den Siegtorschützen erst zur zweiten Spielhälfte eingewechselt hatte, war nach der insgesamt schwachen Vorstellung seiner Elf ""sehr erleichtert"". Ihm seien ""ganz viele Steine vom Herzen gefallen"", gestand er: ""Wir wissen, dass wir uns steigern müssen, sind aber froh über die drei Punkte."" Auch der VfL Wolfsburg hat einen Start nach Maß ins neue Jahr erwischt und dem Hamburger SV im Abstiegskampf einen Dämpfer verpasst. Im ersten Spiel nach dem Weggang von Weltmeister Julian Draxler gewann die Mannschaft von Trainer Valerien Ismael 1:0 (0:0) und machte mit dem dritten Sieg in Serie einen großen Schritt aus dem Tabellenkeller. Mario Gomez (83.) traf für die erst in der Schlussphase bissigen Wölfe zum Abschluss der Hinrunde, der HSV verlor nach fast 60 Minuten in Unterzahl seine Kräfte. HSV-Profi Albin Ekdal (33.) hatte schon in Halbzeit eins die Ampelkarte gesehen. Hoffenheim besiegt Augsburg, Frings holt einen Punkt 1899 Hoffenheim bleibt als einziges Team ungeschlagen. Die Mannschaft von Trainer Julian Nagelsmann gewann beim enttäuschenden FC Augsburg verdient mit 2:0 (0:0) und darf nach dem siebten Saisonsieg bei zehn Remis weiter von der Champions League träumen. Für den FCA war es im dritten Spiel unter dem neuen Trainer Manuel Baum die erste Niederlage und ein herber Rückschlag im Kampf um den Klassenerhalt. Sandro Wagner gelang im Kühlschrank WWK-Arena in der 47. Minute die Führung. Für den 29-Jährigen war es bereits das zehnte Saisontor. Der zur Pause eingewechselte Andrej Kramaric (64.) sorgte für das 2:0. Novize Torsten Frings hat mit Darmstadt 98 im Duell der neuen Trainer gegen Borussia Mönchengladbachs Coach Dieter Hecking einen eher schmeichelhaften Punktgewinn verbucht. Beim Debüt von Ex-Nationalspieler Frings als Chef auf der Trainerbank kamen die Lilien trotz mäßiger Leistung zu einem 0:0 gegen den Europa-League-Teilnehmer. Damit stoppte das Tabellenschlusslicht zumindest die Horrorserie von zuletzt acht Niederlagen in Folge.","Der erste Bayern-Verfolger siegt 3:0 gegen Frankfurt, der Eintracht-Torwart darf nur zwei Minuten mitspielen. Guido Burgstaller lässt Schalke ausflippen. Die Spiele im Überblick.",sport,https://www.sueddeutsche.de/sport/fussball-bundesliga-rb-leipzig-ist-wieder-voll-da-1.3343602,Fußball-Bundesliga - RB Leipzig ist wieder voll da,00/01/2017,Leipzig überzeugt im Spitzenspiel,Leipzig gewinnt gegen Frankfurt mit 3:0 und ist nun Bayerns ernsthafter Verfolger. Die zweitschnellste Rote Karte in der Bundesliga-Geschichte bringt den Aufsteiger auf die Siegerstraße.,"RB Leipzig, Eintracht Frankfurt, Bundesliga, Aufsteiger, Spitzenspiel, Rote Karte, Ralph Hasenhüttl, Tordifferenz, Königsblauen, FC Ingolstadt",Mit einer grandiosen Leistung besiegt Leipzig im Spitzenspiel Frankfurt mit 3:0 und sichert sich somit den zweiten Platz in der Tabelle. Eine frühe Rote Karte gibt den Ausschlag zugunsten des Aufsteigers. #Bundesliga #RBLeipzig #EintrachtFrankfurt 396,"Fußball in Italien: Inter Mailand hat einen neuen Trainer: Am Freitagabend verkündete der 18-malige Meister die Verpflichtung von Walter Mazzarri. Der 51-Jährige, der einen Kontrakt über zwei Jahre unterschrieb, beerbt Andrea Stramaccioni, der die abgelaufene Saison mit den Nerazzurri nur auf Rang neun beendet hatte. Mazzarri war erst am vergangenen Sonntag als Coach des Vize-Meisters SSC Neapel zurückgetreten. Der Abgang ihres Erfolgstrainers trifft die Süditaliener offenbar aber nicht unvorbereitet. Medienberichten zufolge stehen Neapel und Trainer Rafael Benítez kurz vor einer Zusammenarbeit. Napoli-Präsident Aurelio De Laurentiis soll zugestimmt haben, den Spanier mit einem Zweijahresvertrag inklusive Option für ein weiteres Jahr auszustatten. Der Deal soll Benítez, der vor seinem Abschied vom FC Chelsea mit den Londonern die Europa League gewonnen hatte, jährlich etwa 3,5 Millionen Euro einbringen. Zuletzt soll auch der französische Meister Paris St. Germain ein Auge auf Benítez für den Fall des Abgangs von Trainer Carlo Ancelotti zu Real Madrid geworfen haben. Relegationsspiel, 2. Liga: Dem VfL Osnabrück winkt nach zwei Jahren die Rückkehr in die Zweitklassigkeit. Die finanziell schwer angeschlagenen Niedersachsen, die sich vor dem letzten Drittliga-Spieltag noch von Trainer Claus-Dieter Wollitz getrennt hatten, siegten im Relegations-Hinspiel gegen den Zweitliga-16. Dynamo Dresden am Freitag mit 1:0 (1:0) und verschafften sich damit vor dem zweiten Aufeinandertreffen am Dienstag (20.30 Uhr) ein kleines Polster. Gaetano Manno und erzielte vor 15.500 Zuschauern im ausverkauften Stadion an der Bremer Brücke den Siegtreffer in der 43. Minute. Der VfL hat nun gute Chancen, den Abstieg von 2011 zu korrigieren. Damals mussten die Osnabrücker den Gang in die dritte Liga antreten, nachdem sie in der Relegation am damaligen Drittligisten Dynamo Dresden gescheitert waren. Bundesliga, Eintracht Frankfurt: Eintracht Frankfurt verzeichnet einen starken Mitgliederzuwachs: Am Freitag knackte der Fußball-Bundesligist die Marke von 20.000 Mitgliedern. ""Wir freuen uns, diese Grenze überschritten zu haben"", sagte Klub-Präsident Peter Fischer. ""Dadurch wird deutlich, welche Euphorie und Begeisterung unsere Profis mit ihren sensationellen Leistungen in den vergangenen Monaten in der Rhein-Main-Region ausgelöst haben und vor allem welches Potenzial in unserem Verein steckt."" Innerhalb von zehn Wochen gewann Eintracht Frankfurt 3000 neue Mitglieder hinzu. Der Aufsteiger lockte durch seine sportlichen Erfolge viele Fans. Als Tabellensechster qualifizierten sich die Hessen überraschend für die Europa League. Basketball, NBA: Die Indiana Pacers haben in der NBA-Halbfinal-Serie gegen Meister Miami Heat den 1:1-Ausgleich geschafft. Dank eines 97:93-Erfolgs in Florida hat das Team um Roy Hibbert, dem am Freitag (Ortszeit) 29 Punkte gelangen, nun den Heimvorteil auf seiner Seite. Die nächsten zwei Partien der Best-of-Seven-Serie steigen in Indianapolis. In einem spannenden Match vergab ausgerechnet Miami-Superstar LeBron James, mit 36 Zählern bester Werfer auf dem Feld, durch zwei Ballverluste in der letzten Minute die Chance auf die Verlängerung. Im ersten Spiel hatte James noch mit einem Korb in der Schlusssekunde für die Entscheidung zugunsten der Heat gesorgt. Eishockey, NHL: Die Pittsburgh Penguins mit Sidney Crosby und Jewgeni Malkin stehen als erstes Team im Halbfinale der nordamerikanischen Profiliga NHL. Der Meister von 2009 gewann am Freitag (Ortszeit) mit 6:2 gegen die Ottawa Senators und zog damit erstmals seit dem Stanley-Cup-Erfolg vor vier Jahren wieder in das Conference Finale im Osten ein. James Neal mit drei Toren und einer Vorlage war der überragende Akteur auf dem Eis beim entscheidenden Sieg zum 4:1 in der Best-of-Seven-Serie gegen die Kanadier. In der nächsten Runde könnte Pittsburgh auf die Boston Bruins um den zuletzt verletzten Dennis Seidenberg treffen, die gegen die New York Rangers in der Nacht auf Sonntag den vierten Sieg anpeilen. Handball, Bundesliga: Der finanziell angeschlagene Handball-Traditionsklub TV Großwallstadt hat im Kampf um den Klassenerhalt in der Bundesliga neue Hoffnung geschöpft. Der siebenmalige deutsche Meister feierte am Freitag gegen HBW Balingen-Weilstetten einen wichtigen 28:23 (16:13)-Sieg und hält mit 13:49 Punkten weiter Kontakt zum VfL Gummersbach (16:46) und den ersten Nichtabstiegsplatz. Großwallstadt droht jedoch nicht nur sportlich das Bundesliga-Aus, nachdem die Handball-Bundesliga (HBL) dem Klub keine Lizenz für die kommende Saison erteilt hatte. Großwallstadt wird gegen die Entscheidung nach Zustellung der Begründung des Beschwerde einlegen. Gegen Balingen-Weilstetten war Chen Pomeranz (7 Treffer) Topscorer Großwallstadts, Balingen hatte in Benjamin Herth und Kai Häfner (je 6) seine erfolgreichsten Schützen. Derweil musste TV 1893 Neuhausen einen schweren Rückschlag im Rennen um den Ligaverbleib hinnehmen. Beim TBV Lemgo unterlag Neuhausen 25:31 (13:14) und kann den Gang in die Zweitklassigkeit bei 13:51-Punkten und einem mehr absolvierten Spiel nur noch theoretisch abwenden. Golf, Turnier in Surrey: Die Golfprofis Martin Kaymer und Marcel Siem haben beim Europa-Tour-Turnier im englischen Surrey den Cut geschafft. Der 28 Jahre alte ehemalige Weltranglistenerste Kaymer spielte nach seiner guten 70er-Auftaktrunde auf dem Par-72-Kurs im zweiten Durchgang mit drei Birdies und fünf Bogeys eine 74 und fiel bei der mit 4,75 Millionen Euro dotierten Veranstaltung vom zwölften Platz auf einen geteilten 28. Rang zurück. Siem schaffte den Cut durch eine starke 71er-Runde, nachdem der Ratinger am Vortag aufgrund seiner 76 zu scheitern drohte. Der 32-Jährige liegt derzeit auf dem geteilten 56. Rang. Für Maximilian Kieffer ist das Turnier nach einer 74er-Runde und der schwachen Vorstellung am ersten Tag (76) beendet. DFB, Wolfgang Niersbach: DFB-Präsident Wolfgang Niersbach ist über die Abwanderungspläne von Sportdirektor Robin Dutt alles andere als erfreut. ""Das ist sicher kein schöner Vorgang, der uns relativ überraschend getroffen hat"", sagte der 62-Jährige am Freitag in London dem SID: ""Unser Ziel ist es natürlich, Kontinuität im personellen Bereich zu haben. Aber man sieht einmal mehr, dass wir keine Insel sind."" Nationalmannschaftsmanager Oliver Bierhoff zeigte sich derweil ""angesichts der Entscheidungsfindung nicht überrascht. Robin hat erkannt, dass der Posten des Sportdirektors ihn nicht ausfüllen kann. Und dann ist es besser, man zieht gleich die Handbremse, als wenn man unmotiviert weiterarbeitet."" Man habe ""seit Tagen und Wochen gemerkt"", sagte Bierhoff dem SID, ""dass er unabhängig von einem Angebot den Wunsch verspürt, wieder regelmäßig auf dem Platz zu stehen und mit einer Mannschaft zu arbeiten."" Nach Angaben von Niersbach ist es noch offen, ob der Deutsche Fußball-Bund den 48 Jahre alten Dutt, der Trainer beim Bundesligisten Werder Bremen werden möchte, ziehen lassen wird. ""Das ist eine wichtige Personalentscheidung, da muss man abwarten und sehen"", äußerte der ehemalige DFB-Generalsekretär. Die Entscheidung soll in der kommenden Woche vom DFB-Präsidium getroffen werden. Deshalb sei die Frage eines möglichen Dutt-Nachfolgers laut Niersbach noch ""viel zu früh"" gestellt. Für Bierhoff ist zumindest die Frage nach der Freigabe schon beantwortet. ""Natürlich bin ich enttäuscht, dass er nicht mehr da ist"", sagte er. Einig ist er mit Niersbach darüber, dass in der Suche nach einem Nachfolger ""keine übermäßige Eile besteht. Es ist nicht sinnvoll, sich ein Zeitfenster zu setzen."" Dutt hatte erst am 25. Juli 2012 die Nachfolge von Matthias Sammer als DFB-Sportdirektor angetreten. Der Fußballlehrer hatte am Donnerstagmorgen beim Verband um Freigabe gebeten, um wieder als Bundesligatrainer arbeiten zu können. Der Vertrag des ehemaligen Freiburger und Leverkusener Bundesliga-Coaches beim DFB läuft noch bis 2016. Werder Bremen, Sokratis: Champions-League-Finalist Borussia Dortmund hat wie erwartet Abwehrspieler Sokratis vom Bundesliga-Konkurrenten Werder Bremen verpflichtet. Das bestätigte Sokratis-Berater Kostas Farras auf Anfrage. ""Es ist alles fertig. Es ist alles unterschrieben. Mein Spieler ist jetzt ein Dortmunder und freut sich auf den BVB, Trainer Jürgen Klopp, das Stadion und die Fans"", sagt Farras der WAZ. Die Ablösesumme soll angeblich 9,5 Millionen Euro betragen. Der 24-jährige Sokratis erhält in Dortmund einen Fünfjahresvertrag. Der BVB wollte die Verpflichtung offenbar im Laufe des Tages bekannt geben. An dem griechischen Nationalspieler, der in Bremen noch bis 2016 unter Vertrag stand, war auch Bayer Leverkusen interessiert. Bayer hatte nach Angaben von Sportchef Rudi Völler mit dem Profi und dem SV Werder bereits Einigung erzielt haben, ehe die Borussia Leverkusen den Spieler noch abspenstig machte. Real Madrid, Vertrag: Mesut Özil steht nach spanischen Medienberichten in Verhandlungen mit seinem Verein Real Madrid über eine vorzeitige Vertragsverlängerung. Demnach hätten sich der Mittelfeldspieler sowie sein Vater und Berater Mustafa mit Vertretern des spanischen Rekordmeisters im Estadio Santiago Bernabeu getroffen. ""Mesut ist sehr glücklich in Madrid. Er liebt den Klub, die Stadt und die Fans. Er fühlt sich bei Real heimisch"", sagte Mustafa Özil der Sporttageszeitung Marca, ergänzte allerdings auch: ""Aber man weiß nie, was passiert."" Özils derzeitiger Vertrag läuft noch bis 2016. In der abgelaufenen Saison stand der ehemalige Profi von Schalke 04 und Werder Bremen wettbewerbsübergreifend 50-mal für die Königlichen auf dem Platz und erzielte dabei zehn Tore. Seit 2010 spielt der 24-Jährige in der spanischen Hauptstadt. AS Monaco, Millionentransfers: James Rodríguez und Joao Moutinho wechseln für insgesamt 70 Millionen Euro vom portugiesischen Fußball-Meister FC Porto zum französischen Erstliga-Aufsteiger AS Monaco. Wie Porto am Freitag mitteilte, beträgt die Ablösesumme des erst 21 Jahre alten Kolumbianers Rodríguez 45 Millionen. Portugals Nationalspieler Moutinho (26) sei für 25 Millionen Euro verkauft worden. Beide würden im Fürstentum Fünf-Jahres-Verträge unterzeichnen, hieß es. Sowohl Rodríguez als auch Moutinho waren vor drei Jahren von Porto verpflichtet worden. Mit ihnen schafften die ""Drachen"" in der Liga einen Titel-Hattrick und gewannen außerdem 2010/11 die Europa League. Der Wechsel der beiden nach Monaco sei ""das teuerste Transfergeschäft in der Geschichte des portugiesischen Fußballs"", betonte der Verein. Die Association Sportive de Monaco war nach zwei Jahren Zweitklassigkeit erst vor knapp zwei Wochen wieder in die Ligue 1 aufgestiegen. Der siebenfache französische Meister wird seit Ende 2011 vom milliardenschweren russischen Dünger-""König"" Dmitri Ribolowlew geführt. Nach Medienberichten will Ribolowlew unter anderem auch die Stürmerstars Radamel Falcao (Atlético Madrid) und Carlos Tévez (Manchester City) an die Côte d'Azur locken. Bundesliga, Werder Bremen: Der Fußball-Bundesligist trennt sich offenbar von seinen Co-Trainern Wolfgang Rolff, Matthias Hönerbach und Michael Kraft (Torwarttrainer). Dies berichtet die Kreiszeitung Syke. Rolff zeigte sich ""nicht überrascht"" von der Beurlaubung. Es sei teil des Geschäfts, dass ein neuer Trainer eigene Assistenten mitbringe. Der 53-Jährige hatte Ex-Trainer Thomas Schaaf neun Jahre an der Weser unterstützt. Werders Wunschkandidat Robin Dutt, der noch auf die Freigabe aus seinem Vertrag als DFB-Sportdirektor wartet, plant mit Damir Buric und Marco Langner, mit denen der 48-Jährige schon beim SC Freiburg und bei Bayer Leverkusen zusammengearbeitet hatte. Radsport, Giro d'Italia: Der Wintereinbruch in den italienischen Alpen hat am Freitag zur Absage der 19. Giro-Etappe geführt. Das Teilstück über hochalpine 139 Kilometer sowie die Pässe Gavia (2618 m) und Selvio (2758 m) ins Ziel im Martelltal (2059 m) wurde wegen Schneefalls gestrichen. Dies gaben die Organisatoren bekannt, nachdem sie sich am Vorabend noch auf einen geänderten Streckenverlauf geeinigt hatten. Der Radsportweltverband UCI begrüßte das Vorgehen ausdrücklich. ""Die Veranstalter haben die Sicherheit der Fahrer an die erste Stelle gesetzt und wir unterstützen diese Entscheidung. Die Fahrer sind in dieser Woche schon unter sehr schwierigen Wetterbedingungen gefahren, aber diese Bedingungen sind einfach zu extrem"", sagte UCI-Präsident Pat McQuaid. Ob die 20. Etappe am Samstag von Schlanders über 203 Kilometer zu den Drei Zinnen ausgetragen wird, ist noch nicht bekannt. Bereits am vergangenen Wochenende waren die hochalpinen Etappen nach Sestriere (Samstag) und auf den Col du Galibier (Sonntag) wegen Schneefalls verkürzt worden. Der Giro endet am Sonntag in Brescia. Souveräner Spitzenreiter ist der Italiener Vincenzo Nibali, der vor seinem ersten Gesamtsieg bei der Traditions-Rundfahrt steht. Radsport, Doping: Der frühere Giro-Sieger Danilo Di Luca ist positiv auf das Blutdoping-Mittel EPO getestet worden. Das teilten die Organisatoren des Giro d'Italia mit. Demnach hatten Kontrolleure den italienischen Radprofi überraschend am 29. April in seinem Haus aufgesucht und getestet. Sollte sich der Test in der B-Probe bestätigen, muss der 37-Jährige mit einer lebenslangen Sperre rechnen. Di Luca war bereits einmal des Dopings überführt worden. Während der Italienrundfahrt 2009 wurde er positiv auf das Doping-Mittel CERA getestet und deshalb für zwei Jahre gesperrt. Die Sperre wurde allerdings nachträglich auf neun Monate reduziert, weil Di Luca mit den italienischen Anti-Doping-Behörden zusammengearbeitet hatte. Außerdem erhielt er nach seinem Giro-Sieg im Jahr 2007 eine dreimonatige Sperre aufgebrummt, weil er weiter Patient des mutmaßlichen Dopingarztes Carlo Santuccione gewesen sein soll. Fußball, Europa League: Der Sieger der Europa League wird künftig ein automatisches Startrecht in der Champions League der folgenden Saison haben. Das beschloss die Uefa am Freitag in London. Die Entscheidung des Exekutivkomitees wurde von Generalsekretär Gianni Infantino vor dem Kongress in London verkündet. Erstmals kommt der Gewinner der Europa League 2015 in den Genuss eines Platzes in der Fußball-Königsklasse 2015/2016. Zudem sollen dann 16 Teams aus zwölf Ländern einen direkten Startplatz in der Gruppenphase des kleinen Europacups bekommen. Bislang sind es sechs Mannschaften aus sechs Ländern, darunter der DFB-Pokalsieger. Alle anderen Mannschaften müssen mindestens eine Qualifikationsrunde bestreiten. Tennis, French Open: Gleich zum Auftakt der French Open kommt es in Paris zu einem deutschen Duell. Die Weltranglisten-Achte Angelique Kerber trifft in der ersten Runde auf Mona Barthel. Das ergab die von Herren-Titelverteidiger Rafael Nadal vollzogene Auslosung am Freitag in der französischen Hauptstadt. Mehr Glück hatten Julia Görges und Annika Beck. Die beiden Fed-Cup-Spielerinnen bekommen es zum Auftakt jeweils mit einer Qualifikantin zu tun. Großes Pech hatte Daniel Brands. Dem 25 Jahre alten Deggendorfer wurde von Maria Scharapowa Titelverteidiger und Topfavorit Rafael Nadal zugeteilt. Im Halbfinale könnte es zum Duell Nadal gegen Novak Djokovic kommen.",Rafael Benítez soll Mazzarri als Coach des SSC Neapel nachfolgen. Der VfL Osnabrück siegt im Relegations-Hinspiel gegen Dynamo Dresden mit 1:0. Die Indiana Pacers gleichen in der NBA-Playoff-Serie gegen die Miami Heat aus. Bundesligist Eintracht Frankfurt verzeichnet einen Mitgliederboom.,sport,https://www.sueddeutsche.de/sport/trainerwechsel-in-italiens-serie-a-mazzarri-unterschreibt-bei-inter-benitez-wohl-zu-napoli-1.1680699,Mazzarri unterschreibt bei Inter - Benitez wohl zu Napoli,00/05/2013,Inter Mailand hat Mazzarri als neuen Trainer,Inter Mailand hat Walter Mazzarri als neuen Trainer unter Vertrag genommen. Neues aus der italienischen Liga.,"Fußball, Italien, Inter Mailand, Walter Mazzarri, Trainer, SSC Neapel, Rafael Benítez, Paris St. Germain, Europa League, VfL Osnabrück",Inter Mailand ernennt Walter Mazzarri zum neuen Trainer! Ein aufregender Neuzugang in der italienischen Liga. #InterMailand #WalterMazzarri #SerieA #Fußball 397,"Es sind die kleinen Dinge, die ein großes Spiel entscheiden. Ein unglücklich versprungener Ball schenkte dem FC Porto das 1:0 und die Halbzeitführung, zwei schnelle Kontertore erledigten den Rest. Der eine streckt die Hände zum Himmel, der andere senkt Kopf zu Boden. So schön und traurig kann Fußall sein. Das Ergebnis war so deutlich, das selbst Portos Torhüter Vitor Baia, der größte Zeitschinder der Welt, schnell wieder auf die Beine kam, obwohl er gerade übel gefoult worden war. Bei knappem Vorsprung bleibt Baia in solchen Situationen so lange liegen, dass erfahrene Ärzte einige Operationen an ihm vornehmen könnten. Nun jedoch führte sein FC Porto 3:0 (1:0) gegen AS Monaco, was bedeutete, dass er sich gleich Sieger der Champions League würde nennen dürfen. Bald darauf war es soweit, Baia riss die Arme hoch, als habe er allein gewonnen. Dabei hatte er nicht sonderlich viel zu tun gehabt, das Niveau der Partie war zu schwach. Dem Fußball Ehre erweisen Das Spiel hatte vielversprechend begonnen. Portos Trainer Jose Mourinho hatte etwas pathetisch gesagt, man wolle in diesem Finale dem Fußball Ehre erweisen, und das tat das Team von AS Monaco bereits in der zweiten Minute, standesgemäß durch den Kapitän Ludovic Giuly: Der lief plötzlich frei dem Ball hinterher auf das gegnerische Tor zu, doch Tormann Baia klärte mit einer Grätsche 25 Meter vor seinem Tor. Allerdings die Partie hielt das gegebene Versprechen nicht. In der Folge hoben die Stärken der Mannschaften einander auf. Beide spielen taktisch sehr diszipliniert, sie stören früh, meist in des Gegners Hälfte, und stehen defensiv gut gestaffelt. Monaco leistete sich zu Beginn den Luxus, Dado Pršo auf der Bank zu lassen, den kroatischen Stürmer, der in der Champions League bereits sieben Treffer erzielte. Trainer Didier Deschamps probierte es mit Fernando Morientes (neun Treffer) als einziger Spitze, dem Jerome Rothen mit einigen Vorstößen zu Hilfe eilte. In der 23. Minute sah sich Deschamps jedoch gezwungen, die extrem defensive Ausrichtung zu ändern. Kapitän Guily ging verletzt vom Platz, Pršo durfte aufs Feld. Etwas gefährlicher wirkte Monaco anschließend in einer an Aktion überaus armen Begegnung. Bei Porto kam vor allem Regisseur Deco überhaupt nicht ins Spiel. Meist wurde er hoch angespielt, was bei einem 1,74 Meter großen Mann keine wirklich gute Idee ist. In der Abwehr wirkte Nuno Valente bisweilen überfordert, einen Fehlpass korrigierte er mit einem Foul, wofür er zurecht die Gelbe Karte sah (29.). Er ist 19 Jahre alt, er war so glücklich Die nächste Gelbe Karte sah sein Kollege Carlos Alberto, weil er sich über seinen Treffer zum 1:0 freute (39.). Er hatte den Ball im Strafraum annehmen wollen, doch er wurde bedrängt von Rodriguez und Zikos. Letzterem sprang der Ball an den Fuß, von dort zurück zu Carlos Alberto, der innerhalb von Millisekunden realisierte, welch ein Geschenk ihm da gemacht wurde. Er jagte den Ball aus zehn Metern Entfernung ins Tor. Der Ball hatte den Boden noch nicht wieder berührt, da hatte sich Carlos Alberto jubelnd das Trikot über den Kopf gezogen. Er ist 19 Jahre alt, er war glücklich. So ein Tor in einem solchen Finale, er lief und winkte mit seinem Trikot. Verfolgt wurde er von Schiedsrichter Kim Milton Nielsen. Schließlich stellte der Schiedsrichter den Torschützen und hielt ihm eine Gelbe Karte über den Kopf. Wieder einmal war diese Ausgeburt eines staubigen Funktionärsgehirns zur Anwendung gekommen, die Regel, die die Freude bestraft und den Jubel, den das Ausziehen des Trikots bedeutet. Als Carlos Alberto den Schiedsrichter ansah, lag Verachtung in seinem Blick. Man kann nicht sagen, dass die Mannschaften die Ehre des Fußballs verletzten. Doch sie spielten jenen Endspielfußball, in dem das Ergebnis alles ist und die Schönheit nichts. Porto zog sich in der zweiten Halbzeit noch weiter zurück und war vor allen Dingen darauf bedacht, das Ergebnis zu halten. Monaco versagte gegen das taktische Gesamtkunstwerk Porto Monaco versuchte, die Abwehrreihen mit langen Bällen zu überwinden, was bereits nach einer Stunde reichlich planlos wirkte. So begeisternd hat Monaco während dieser Champions-League-Saison gespielt, und so wenig fiel der Mannschaft ein gegen das taktische Gesamtkunstwerk aus Porto. Wieder und wieder lief Morientes ins Abseits, mindestens zweimal jedoch hob der Linienrichter seine Fahne zu Unrecht. Es wurde zunehmend deutlich, dass nur das Glück den Monegassen würde helfen können. Sie wollten das Glück zwingen, Deschamps brachte einen weiteren Stürmer, Nonda, für Mittelfeldspieler Cissé (64.). Jetzt war klar, dass Monaco die Defensive lockern musste, und das bedeutet: Platz zum Kontern. Sieben Minuten lang lebte die Hoffnung Monacos, dann kam der Konter. Deco, in seiner ersten guten Aktion, lief über den Platz, legte den Ball nach links zu Alejnitschew. Monacos unsichere Zukunft Der passte zurück zu Deco, der mittlerweile im Strafraum Monacos stand, dort den Ball annahm und eiskalt ins linke Toreck schob (71.). Vier Minuten später, nächster Konter: Derleis Flanke wird abgefälscht, Alejnitschew donnert die Kugel mit Macht zum 3:0 ins Tor. So klang immerhin das Ergebnis am Ende ehrenvoll im Sinne des Fußballs. Prinz Albert verließ kurz nach dem nun wirklich alles entscheidenden Treffer die Ehrenloge. Das 4:0 schien näher als ein 1:3. Doch es blieb beim 3:0. Unklar ist, wie die Zukunft des AS Monaco aussieht. Der Verein hat sich mit der Niederlage im Finale nicht für die kommende Champions League-Saison qualifiziert. Dabei ist der Verein des reichen Fürstentums hoch verschuldet, das Geld der Champions League hätte die finanziellen Probleme lindern können. Auch sportlich ist die Zukunft unsicher: Neben Trainer Dechamps wird wohl auch der Sturmstar Morientes den Verein verlassen.",Selten endete ein Champions League-Endspiel so deutlich. Mit 3:0 bescherte der FC Porto ganz Monaco samt fürstlicher Familie einen bitteren Abend auf Schalke. Prinz Albert zeigte sich als schlechter Verlierer: Er verließ die Ehrenloge frühzeitig. Dem AS Monaco droht jetzt ein tiefer Fall.,sport,https://www.sueddeutsche.de/sport/champions-league-finale-ein-bisschen-glueck-zwei-konter-und-ein-trauriger-fuerst-1.926357,"Champions League-Finale - Ein bisschen Glück, zwei Konter und ein trauriger Fürst",00/05/2010,Fußball-Champions-League-Finale,Das Spiel zwischen FC Porto und AS Monaco im Rückblick auf das Finale der Champions League.,"Fußball, Champions League, Finale, FC Porto, AS Monaco, Jose Mourinho, Deco, Carlos Alberto, Sieg, Vitor Baia","Das Finale der Champions League zwischen FC Porto und AS Monaco – ein Rückblick auf das Spiel, das Porto zum Sieg führte. #ChampionsLeague #Fußball #FCPorto #ASMonaco" 398,"Bundesliga, FC Bayern: Der deutsche Fußball-Rekordmeister Bayern München muss im Heimspiel am Freitag (20.30 Uhr/Eurosport) gegen den VfL Wolfsburg auf Mittelfeldmann Thiago verzichten. Der spanische Nationalspieler habe nach einem Schlag aufs Schambein im Mittwochstraining ""ein kleines Problem"", sagte Trainer Carlo Ancelotti. Im Topspiel der Champions League am kommenden Mittwoch bei Paris St. Germain soll Thiago aber wieder dabei sein. ""Am Sonntag oder Montag wird er wieder mit der Mannschaft trainieren"", sagte Ancelotti. Gegen die Millionen-Truppe um Neymar werde auch David Alaba (Sprunggelenk) wieder zur Verfügung stehen.Bereits gegen Wolfsburg kehrt Arjen Robben zurück, der bei Schalke 04 (3:0) am Dienstag wegen eines Infekts gefehlt hatte. ""Er kann spielen"", sagte Ancelotti. Außerdem hat der FC Bayern Torhüter Tom Starke nach dem erneuten Ausfall seines Kapitäns Manuel Neuer abermals aus der Rente geholt. Der 36-Jährige gehört ab sofort wieder dem Profikader an, am Donnerstag trainierte er mit der Mannschaft. ""Tom ist bei uns, bis Manu zurückkommt"", sagte Ancelotti: ""Er ist sehr professionell, hat es schon letztes Jahr gut gemacht. Seine Position ist dritter Torwart."" Daneben werde Starke seinen Job als Torwartkoordinator im Nachwuchsleistungszentrum des FC Bayern weiter ausüben. 2. Liga, Kaiserslautern: Nach der Entlassung von Trainer Norbert Meier beim Fußball-Zweitligisten 1. FC Kaiserslautern gibt es erste Spekulationen um mögliche Nachfolger. Gehandelt werden in den Medien unter anderem Markus Kauczinski, Maik Walpurgis und Stefan Ruthenbeck. Derzeit betreuen Nachwuchsleiter Manfred Paula und U19-Coach Alexander Bugera die Profis als Interimstrainer. Der viermalige Meister und zweimalige Pokalsieger liegt mit lediglich zwei Punkten auf dem Konto auf dem letzten Tabellenplatz.","Der Mittelfeldspieler fällt für das Bundesligaspiel gegen Wolfsburg aus, Arjen Robben ist fit. In Kaiserslautern werden erste Trainerkandidaten gehandelt.",sport,https://www.sueddeutsche.de/sport/fc-bayern-kleines-problem-bei-thiago-1.3677187,"""FC Bayern - ""Kleines Problem"" bei Thiago""",00/09/2017,FC Bayern ohne Thiago,"FC Bayern muss gegen Wolfsburg auf Thiago verzichten, aber Robben kehrt zurück und Starke wird wieder dritter Torwart.","FC Bayern, Thiago, Wolfsburg, Robben, Starke, Manuel Neuer, Bundesliga, Paris St. Germain, Champions League, Norbert Meier","FC Bayern muss ohne Thiago gegen Wolfsburg antreten, aber Robben kehrt zurück. Starke wird wieder dritter Torwart und Neuer bleibt verletzt. #FCBayern #Thiago #Wolfsburg #Robben #Starke #ManuelNeuer #Bundesliga #ParisStGermain #ChampionsLeague #NorbertMeier." 399,"Sebastian Vettel hat sich auf dem Weg zu seinem achten Sieg in Serie beim Großen Preis der USA auf den letzten Drücker die Pole-Position gesichert. Der Red-Bull-Pilot drehte auf dem 5,513 km langen Circuit of the Americas in Austin/Texas die schnellste Runde (1:36,338 Minuten) und hat beim Rennen am Sonntag einmal mehr freie Fahrt. ""Ich bin sehr zufrieden, hier die Pole bekommen zu haben, am Schluss hatte ich seine saubere Runde"", sagte Vettel: ""Am Sonntag wird es trotzdem ein sehr enges Rennen. Die Pole zu bekommen, war vor allem auch deswegen wichtig, damit wir am Start auf der sauberen Seite sehen."" Hinter dem 26 Jahre alten Formel-1-Weltmeister, der zum achten Mal in dieser Saison und zum 44. Mal in seiner Karriere von ganz vorne starten wird, musste sich sein Teamkollege Mark Webber (Australien/1:36,441) knapp geschlagen geben. Beim zurückliegenden Grand Prix in Abu Dhabi hatte Webber dem Heppenheimer noch die Pole weggeschnappt, dieses Mal revanchierte sich Vettel in den letzten Sekunden. In der zweiten Startreihe stehen der Franzose Romain Grosjean (Lotus) und Nico Hülkenberg (Emmerich), der es im Sauber auf einen starken vierten Platz schaffte. ""Das war das Maximum der Dinge, der vierte Platz kann sich sehen lassen"", sagte Hülkenberg. Nico Rosberg (Wiesbaden) landete in seinem Mercedes nach zuletzt vielversprechenden Vorstellungen nur auf dem enttäuschenden 13. Rang. Noch schlimmer erwischte es Adrian Sutil (Force India/Gräfelfing), der sich mit Rang 17 zufrieden geben musste, nachdem er sein Auto mit technischen Problemen vorzeitig am Streckenrad abgestellt hatte. ""Schlimmer geht es nicht"", sagte er. Auf Rekordjagd Für Vettel läuft es hingegen weiterhin nach Plan. Nachdem er sich vor drei Wochen in Indien zum jüngsten Vierfach-Champion der Formel-1-Geschichte gekürt hatte, jagt der Hesse in Amerika weiter die Bestmarken von Rekordweltmeister Michael Schumacher. Der 44 Jahre alte Kerpener hatte 2004 die ersten sieben Rennen der Saison und insgesamt 13 gewonnen. Vettel kann seine beeindruckende Serie mit einem weiteren Sieg auf acht ausbauen und außerdem beim Saisonfinale in São Paulo (Brasilien) in einer Woche den Schumacher-Rekord bei der Anzahl der Saison-Triumphe einstellen. Alberto Ascari gewann in den 50er Jahren sogar neun Rennen in Folge - allerdings nicht in einem Jahr. Der Italiener holte die ersten sechs Siege 1952 und weitere drei in der folgenden Saison. Vettel hat weiter die Chance, dieses Kunststück als erster Formel-1-Pilot in einem Jahr zu schaffen. In der WM-Fahrerwertung geht es vor allem noch um den dritten Platz. Vettel liegt vor den letzten beiden Rennen mit 347 Punkten uneinholbar vor Alonso im Ferrari (217), dahinter folgt momentan noch Kimi Räikkönen im Lotus (183). Allerdings hat der Finne die Saison nach einer Rücken-Operation bereits beendet und kann keine Punkte mehr sammeln. Um den letzten Podestplatz streiten sich daher Webber (175), Lewis Hamilton (166) und Rosberg (159/beide Mercedes). Nach zuletzt zwei Podestplätzen in Serie will Rosberg den positiven Trend der vergangenen Wochen auch in Texas fortsetzen - mit einem Platz in der siebten Startreihe wird das im ""Wilden Westen"" allerdings schwer. ""Platz drei ist absolut machbar und auch mein persönliches Ziel für den Rest der Saison"", hatte der Wiesbadener, der mit den Silberpfeilen außerdem Rang zwei in der Teamwertung verteidigen will, vor dem Qualifying gesagt. Bei den Konstrukteuren liegt Merceds aktuell elf Zähler vor Ferrari.",Formel-1-Weltmeister Sebastian Vettel fährt in der Qualifikation im texanischen Austin die Bestzeit und geht beim Großen Preis der USA von der Pole-Position ins Rennen. Sein Teamkollege Mark Webber belegt den zweiten Platz. Dagegen erwischt Nico Rosberg einen schlechten Tag.,sport,https://www.sueddeutsche.de/sport/qualifying-der-formel-1-vettel-startet-in-austin-von-der-pole-position-1.1820336,Formel 1: Vettel startet in Austin von der Pole-Position,00/11/2013,Vettel gewinnt achtes Rennen,Vettel holt Pole-Position und kämpft um neuen Rekord.,"Vettel, Rennen, Pole-Position, Rekord, Formel-1, Texas, USA, Red Bull, Mark Webber, Nico Hülkenberg",Sebastian Vettel holt Pole-Position und kämpft um neuen Rekord beim Großen Preis der USA! #Vettel #PolePosition #Formel1 #USA #Texas 400,"Fabio Quagliarella brach auf dem Rasen zusammen und weinte. Sein Körper bebte, es dauerte eine Weile, bis Kapitän Fabio Cannavaro den Mitspieler entdeckte und zu ihm hinübereilte. Cannavaro trug ein Gesicht aus Stein, er richtete Quagliarella mit einem Ruck auf und klopfte ihm einige Male fest auf den Rücken. Vielleicht wollte er ihm sagen, Männer weinen nicht wegen Fußball, vielleicht auch, etwas weniger dramatisch: Komm schon, Junge, davon geht die Welt nicht unter. Zumindest nicht ganz, obwohl das 2:3 (0:1) der Italiener gegen die Slowakei das erste große Beben der WM bedeutet, die erste Sensation. Italien, der Weltmeister, ist in der Vorrunde gescheitert, und da auch Frankreich nicht mehr im Turnier steht, geht es jetzt ohne die beiden Finalisten der vorangegangenen Auflage weiter. Italien trauert, die Slowaken aber feiern. Hier nach dem Treffer zum 2:0. Bis zuletzt hatten die Italiener hoffen können, die letzten zwei Minuten der Nachspielzeit dehnten sich auf fünf Minuten, ewig wurde weitergespielt, und wann immer der Ball sich dem slowakischen Tor näherte, versuchten die vielen italienischen Fans, ihn mit Gebrüll ins Netz zu bewegen. Doch es blieb beim 3:2 für die Slowakei, die den größten Erfolg ihrer jungen Fußball-Geschichte feiert: Durch den Sieg zieht der kleine Nachbar Tschechiens ins Achtelfinale ein. Angst lähmt auch die Beine Als Quagliarellas Tränen allmählich getrocknet waren, als Italiens Spieler sich ein wenig gesammelt hatten, zeigte ihr Trainer Marcello Lippi, wie man Größe bewahrt im Moment der sportlichen Niederlage. ""Entschuldigen Sie, dass ich nicht bescheidener bin"", sagte er, ""aber ich habe in der Vergangenheit eine Rolle bei unseren Erfolgen gespielt, und ich bin jetzt für unser Scheitern verantwortlich. Es ist immer der Kopf, immer der Anführer, der verantwortlich ist. Es ist mir nicht gelungen, die richtige Dynamik herzustellen, das bedauere ich zutiefst."" Dass Lippi nach der WM von Cesare Prandelli abgelöst wird, stand bereits vor dem Turnier fest. Ob er dennoch mit harscher Kritik in der Heimat rechne, wurde Lippi gefragt. ""Kritik?"", fragte er und fügte nach kurzer Pause an: ""Ich stehe hier, sie anzunehmen."" Wenig später berichtete der slowakische Trainer Vladimir Weiss mit stockender Stimme, dass er gerade den zweitschönsten Tag seines Lebens verbringe. Der schönste? Natürlich die Geburt seines Sohnes, sagte Weiss, und später richtete der sichtlich bewegte Mann auch seiner Frau noch liebe Grüße aus. Was für ein denkwürdiger Abend. Der Mond stand fast voll über dem Ellis Park, der die Bühne bot für diese besondere Aufführung. Auf dem Papier war die Sache klar gewesen, der Titelverteidiger musste sich des einzigen Debütanten der WM erwehren; alles andere als ein Sieg Italiens erschien unvorstellbar zu sein. Doch die Italiener hatten bekanntlich bereits gegen Neuseeland nicht gewinnen können, und verglichen mit dem Land vom Ende der Welt ist die Slowakei ein fußballerischer Riese. Entsprechend verhalten begannen die Italiener, beinahe ängstlich - wiewohl jeder italienische Fußballer es neuseelandweit von sich wiese, jemals in seinem Leben auch nur den Anflug von Angst verspürt zu haben, und überhaupt: Was soll das sein, Angst? Doch sie war da, sie kroch dem Team in die Glieder und setzte sich fest; Angst isst nicht nur die Seele auf, Angst lähmt auch die Beine. Die Slowaken hingegen spielten munter, furchtlos, beschwingt. Das Wort ""Italien"" weckte bei ihnen offenbar nicht die Assoziationen ""Fußballgroßmacht"" oder ""Taktikmeister"", sondern ""Dolce vita"" und ""Lebenslust"". Während die Italiener schwer und düster daherkamen wie Chopins Klaviersonate Nr. 2, gemahnte die Spielfreude der Slowaken an, nunja: Italo-Pop.",Italien scheitert mit 2:3 an der Slowakei - das Achtelfinale findet damit ohne die Endspielgegner der WM 2006 statt. Die Slowakei zieht wie Paraguay in die nächste Runde ein.,sport,https://www.sueddeutsche.de/sport/wm-2010-slowakei-italien-gesichter-aus-stein-1.965135,WM 2010: Slowakei - Italien - Gesichter aus Stein,00/06/2010,Italien gescheitert,"Italien, der Weltmeister, scheidet in der Vorrunde aus der WM aus. Hier alle Infos zum Spiel.","Italien, Slowakei, Fußball, WM, Marcello Lippi, Fabio Quagliarella, Fabio Cannavaro, Vladimir Weiss, Achtelfinale, Debütanten","Weltmeister Italien scheidet in der Vorrunde aus. Das gab's noch nie. Alle Infos zum dramatischen Spiel hier! #Italien #Slowakei #WM #Fußball""" 401,"Am Ende wehten die Schneeflocken vom Himmel, als müsste dieser trübe Abend für Hannover 96 ein wenig in Watte gepackt werden. Es wurde nichts mit dem vom Achtelfinale in der Europa League: Der deutsche Bundesligist hat eine weitere Großtat auf europäischer Bühne verpasst und ist in der Zwischenrunde des Wettbewerbs trotz einer starken Vorstellung an Anschi Machatschkala gescheitert. Der Mannschaft von Trainer Mirko Slomka kam im Rückspiel nicht über ein 1:1 (0:0) hinaus. Das reichte nicht, um die 1:3-Niederlage aus dem Hinspiel vor einer Woche vergessen zu machen. Die Führung von Sergio da Silvo Pinto (70.) per Direktabnahme war am Ende zu wenig. Lacina Traore glich in der Nachspielzeit aus (90.+9). In der Vorsaison war 96 noch bis ins Viertelfinale vorgestoßen und erst gegen den späteren Sieger Atletico Madrid ausgeschieden. Slomkas Männer zeigten gegen Anschi auf dem in der zweiten Halbzeit schneebedeckten Platz eine ihrer besten Saisonleistungen, belohnten sich für ihren hohen Aufwand aber trotz guter Möglichkeiten nicht - und verpassten es so, die abgezockten Russen noch stärker unter Druck zu setzen. Nach der Pause mussten die Niedersachsen ihrem enormen Anfangstempo etwas Tribut zollen, durften aber dennoch bis zum Schluss hoffen. Der russische Klub des Milliardärs Suleiman Kerimov um Superstar Samuel Eto'o steht erstmals im Achtelfinale eines europäischen Wettbewerbs und trifft dort auf Newcastle United. Vor nur 27.500 Zuschauern in der eigenen Arena war 96 bei Eiseskälte von Beginn an heiß auf ein frühes Tor. Mit Mohammed Abdellaoue, Mame Diouf und Didier Ya Konan standen drei gelernte Angreifer in der Startelf. Zusammen mit Top-Vorbereiter Szabolcs Huszti entwickelten sie viel Druck und versuchten nach Ballgewinnen überfallartig umzuschalten. Leichte Unkonzentriertheiten beim Passspiel verhinderten aber zunächst zwingende Möglichkeiten. Abdellaoue verpasste dann aber eine Huszti-Hereingabe (15.), verzog einen Weitschuss (20.) und hatte weitere Chancen. Diouf setzte einen Kopfball nur ganz knapp neben das Tor (23.). Nach einem weiteren gefährlichen Kopfball von Ya Konan (40.) und insgesamt neun Torschüssen im ersten Durchgang blieben weitere beste Chancen zunächst lange aus. Nach der Führung durch Pinto warf 96 dann alles nach vorne. Anschi konzentrierte sich mit dem Hinspiel-Sieg im Rücken zunächst auf eine stabile Defensive. Über Top-Star Eto'o und den schnellen Willian versuchte das Team von Trainer Guus Hiddink mit zunehmender Spieldauer aber auch immer wieder gefährliche Nadelstiche zu setzen. Eto'o ließ in der 18. Minute fast die komplette 96-Hintermannschaft ganz schlecht aussehen, vergab aber aus aussichtsreicher Position. Mbark Boussoufa vergab aus fünf Metern (55.) für die in der zweiten Häfte immer besser werdenden ""Adler"" aus Machatschkala. Den müden Hannoveranern bleibt nun kaum Zeit zur Erholung. Nur knapp 41 Stunden nach Abpfiff empfangen die Niedersachsen am Samstag den Hamburger SV zum Nordderby in der Bundesliga - ein direkter Konkurrent um die erneute Qualifikation zur Europa League. Bei 96 überzeugten Huszti und Diouf, Anschi hatte in Joao Carlos und Eto'o seine Besten.","Die schlechten Ergebnisse aus den Hinspielen wogen zu schwer: Bayer Leverkusen und Hannover 96 scheitern in der Europa League - die Werkself verliert auch das Rückspiel gegen Benfica mit 1:2. Die Mannschaft von Trainer Slomka müht sich gegen Machatschkala über 98 kalte Minuten, doch es reicht nicht.",sport,https://www.sueddeutsche.de/sport/hannover-und-bayer-in-der-europa-league-zerschellt-an-zu-grossen-gegnern-1.1606662,Europa League - Zerschellt an zu großen Gegnern,00/02/2013,Hannover 96 scheitert in Europa,Hannover 96 verliert in Europa trotz starker Vorstellung gegen Anschi Machatschkala.,"Hannover 96, Europa League, Anschi Machatschkala, Mirko Slomka, Sergio da Silvo Pinto, Lacina Traore, Newcastle United, Samuel Eto'o, Szabolcs Huszti, Mame Diouf",Hannover 96 verpasst erneut das Achtelfinale in der Europa League und verliert gegen Anschi Machatschkala trotz einer starken Vorstellung. #Hannover96 #EuropaLeague #AnschiMachatschkala 402,"Der VfL Wolfsburg hat Acht-Spiele-Trainer Peter Knäbel die Heimpremiere verdorben und dem Hamburger SV im Abstiegskampf die nächste Niederlage zugefügt. Die verunsicherten Hanseaten verloren am Samstag mit 0:2 (0:1) gegen den Tabellenzweiten durch Tore von Joshua Guilavogui (10. Minute) und Daniel Caligiuri (73.). Damit ist der Bundesliga-Dino seit acht Partien ohne Sieg und mit 25 Punkten Vorletzter. Neben den Punkten verlor der HSV auch noch Johan Djourou (88.) durch die gelb-rote Karte wegen Meckerns. Für den VfL rückt mit nun 60 Punkten die vorzeitige Champions-League-Qualifikation näher. Die HSV-Fan-Organisation Supporters hatte zur lautstarken Unterstützung aufgerufen und demonstrierte mit Tausenden von Zetteln mit der Aufschrift ""Alle Mann an Bord"" die Geschlossenheit mit der Mannschaft. Und der HSV begann forsch und mit Drang zum Tor. Knäbel hatte offensiv aufgestellt: Für Dennis Diekmeier (Muskelfaserriss), Petr Jiracek, Zoltan Stieber, Nicolai Müller und den aussortierten Ivo Ilicevic begannen Cleber, Marcelo Diaz, Lewis Holtby, Rafael van der Vaart und erstmals seit Wochen Pierre-Michel Lasogga. Nach dem 0:4 in Leverkusen wollten die Hamburger Wiedergutmachung betreiben, wurden aber schon nach 120 Sekunden in ihren Angriffsbemühungen gebremst. Keeper René Adler rettete in höchster Not nach einem Aufsetzer von Naldo. Obwohl Dieter Hecking in seinem 100. Pflichtspiel als Coach die Startelf nach dem Pokalsieg gegen Freiburg auf drei Positionen geändert hatte, spielten die Niedersachsen stark. Ohne Schnörkel nutzte Kevin De Bruyne einen Fehler des zu verspielten Verteidigers Cleber, spitzelte ihm den Ball vom Fuß und leitete über Bas Dost den Treffer von Guilavogui ein. Der 24 Jahre alte Franzose schoss sein erstes Bundesliga-Tor. Die konterstärkste Mannschaft der Liga hätte vor 57 000 Zuschauern schon früh höher führen können, so wurde Maximilian Arnolds (19.) Schuss abgeblockt. Adler rettete im Hamburger Regen erneut gegen Dost (29.). Der niederländische Stürmer versuchte es zehn Minuten später erneut nach Flanke von Ivan Perisic, doch der Kopfball ging über die Latte. Dost bediente dann allerdings Caligiuri zum verdienten 2:0. Einzig Ivica Olic (22./41.) stemmte sich mit Distanzschüssen gegen die sich abzeichnende Niederlage. Knäbel hatte den Ex-Wolfsburger trotz einer teuren finanziellen Klausel im Vertrag eingesetzt. Wie die Bild-Zeitung enthüllte, muss der HSV dem VfL für den Einsatz im Nordderby angeblich 100 000 Euro überweisen. Alle Offensivbemühungen der verunsicherten Gastgeber endeten an der Strafraumgrenze. Trotz des Fehlers von Diaz zeigte sich der HSV zwar etwas besser sortiert in der Abwehr als gegen Bayer, der Torerfolg fehlt indes seit 495 Minuten. Sportchef Knäbel wird auch am nächsten Sonntag in Bremen auf der Bank sitzen, denn Thomas Tuchel soll nicht bereit sein, vor Saisonende einzuspringen. Auch im Falle eines Abstiegs hoffen die Norddeutschen weiter auf eine Verpflichtung des ehemaligen Mainzers.","Der Hamburger SV taumelt weiter in Richtung Abstieg: Die Gäste aus Wolfsburg gehen früh in Führung, verpassen aber lange die Entscheidung - bis Caligiuri zum 0:2 trifft. Gewinnt Stuttgart am Sonntag, ist der HSV Letzter.",sport,https://www.sueddeutsche.de/sport/niederlage-gegen-wolfsburg-hsv-rutscht-auf-direkten-abstiegsplatz-1.2431046,0:2 gegen VfL - HSV rutscht auf direkten Abstiegsplatz,00/04/2015,VfL Wolfsburg gewinnt gegen Hamburger SV,Der VfL Wolfsburg besiegt den Hamburger SV mit 2:0 und rückt der Champions-League-Qualifikation näher. Der HSV bleibt Vorletzter.,"VfL Wolfsburg, Hamburger SV, Bundesliga, Champions-League-Qualifikation, Abstiegskampf, Peter Knäbel, Joshua Guilavogui, Daniel Caligiuri, Johan Djourou, René Adler",Der VfL Wolfsburg besiegt den Hamburger SV mit 2:0 und rückt der Champions-League-Qualifikation näher. Der HSV bleibt Vorletzter. #Bundesliga #VfLWolfsburg #HamburgerSV #ChampionsLeague #Abstiegskampf 403,"Bundesliga, Felix Magath: Felix Magath hat die Berufung Peter Knäbels zum Cheftrainer des Fußball-Bundesligisten Hamburger SV mit deutlichen Worten kritisiert. ""Was mich als Vertreter des Bundes Deutscher Fußball-Lehrer mehr beschäftigt, ist die Tatsache, dass man den Eindruck vermittelt, als wäre die Trainerposition beliebig"", sagte der 61-Jährige am Mittwoch: ""Als könnte jeder, der gerade mal Lust hat oder schon einmal Fußball gespielt hat, eine Bundesliga-Mannschaft trainieren."" Man würde sich ""ja auch nicht von jemandem am Herzen operieren lassen, der das nicht gelernt hat"", ergänzte der frühere Meistertrainer von Bayern München und des VfL Wolfsburg am Rande eines Hamburger Schüler-Schachturniers bei Sky Sport News HD. Knäbel, der beim HSV eigentlich für die Aufgaben des Sportdirektors verantwortlich zeichnet, hatte das Amt von Joe Zinnbauer übernommen und bei seinem ersten Spiel eine 0:4-Niederlage bei Bayer Leverkusen hinnehmen müssen. Trotz der dramatischen Lage ist Magath jedoch weiterhin vom Klassenerhalt des Bundesliga-Dinos überzeugt. ""Ich würde die Situation noch nicht annähernd als Schach matt bezeichnen"", sagte der frühere Nationalspieler: ""Die Hoffnung war vor Wochen tatsächlich schon größer, als sie heute ist. Aber auch wenn die Situation wieder wenig erfreulich ist, wird der HSV nicht absteigen."" Fußball, Frauen: Die deutschen Fußball-Frauen haben einen wichtigen Test acht Wochen vor Beginn der WM in Kanada bestanden. Das ersatzgeschwächte Team von Bundestrainerin Silvia Neid schlug am Mittwoch in Fürth Brasilien mit Weltstar Marta verdient mit 4:0 (2:0). Celia Sasic (26. Minute) per Foulelfmeter, Simone Laudehr (35.), Melanie Leupolz (60.) und Dzsenifer Marozsan (86.) trafen für die DFB-Auswahl. Das letzte Länderspiel vor der Weltmeisterschaft bestreitet die deutsche Mannschaft am 27. Mai in Baden bei Zürich gegen die Schweiz. Die WM-Endrunde findet vom 6. Juni bis 5. Juli statt. Basketball, NBA: Dennis Schröder hat mit den Atlanta Hawks bei seiner Rückkehr einen Rekordsieg gefeiert. Der von einer Zehenverletzung genesene Nationalspieler gewann mit den Hawks daheim 96:69 gegen die Phoenix Suns. Mit dem 58. Sieg in der zu Ende gehenden Vorrunde stellten die Hawks eine Vereinsbestmarke auf. Schröder stand dabei nach zwei Spielen Pause erstmals wieder auf dem Parkett und steuerte in 15 Minuten Einsatzzeit sechs Punkte und vier Assists bei. Beste Werfer waren mit jeweils 16 Punkten DeMarre Carroll, Jeff Teague und Mike Muscala. Weniger Punkte als Phoenix hatte in dieser Saison bislang kein Team gegen Atlanta erzielt. Dirk Nowitzki kann mit den Dallas Mavericks nun ebenfalls für die Playoffs planen. Auch ohne eigenen Erfolg hat der Meister von 2011 einen Platz unter den besten Acht im Westen sicher. Dallas profitierte von der 88:113-Heimniederlage der Oklahoma City Thunder gegen Titelverteidiger San Antonio Spurs. Für Oklahoma, das auf die Stars Kevin Durant und Serge Ibaka verzichten muss, war es die 36. Niederlage bei 42 Siegen, damit belegen die Thunder Rang neun. Dallas steht mit bislang 46 Erfolgen und 31 Niederlagen auf Platz sieben, Achter sind die New Orleans Pelicans. Die Pelicans feierten einen 103:100-Heimsieg gegen Liga-Spitzenreiter Golden State Warriors und kommen wie Oklahoma auf nunmehr 42 Siege bei allerdings nur 35 Niederlagen. Bundesliga, möglicher Transfer: Der Schweizer Nationalspieler Granit Xhaka von Borussia Mönchengladbach wird offenbar vom spanischen Meister Atlético Madrid umworben. ""Ich habe auch davon gehört"", sagte der 22 Jahre alte Mittelfeldspieler Sport Bild, fügte allerdings an: ""Ich möchte mich derzeit nicht damit beschäftigen, sondern mich voll auf die Aufgaben mit Borussia konzentrieren."" Xhakas Vertrag beim fünfmaligen deutschen Meister läuft bis 2019 und war erst vor Kurzem verlängert worden. Er soll aber schon ab 2017 eine Ausstiegsklausel besitzen. Atlético will sich den Eidgenossen immerhin 25 Millionen Euro Ablöse kosten lassen. Tennis, Frauen: Andrea Petkovic (Darmstadt) und Angelique Kerber (Kiel) sind nur mit Mühe ins Achtelfinale des WTA-Turniers in Charleston/South Carolina eingezogen. Für Tatjana Maria (Bad Saulgau) war dagegen in der zweiten Runde der mit 731.000 Dollar dotierten Sandplatzveranstaltung Endstation. Die an Position drei gesetzte Titelverteidigerin Petkovic, die in der Vorwoche in Key Biscayne im Halbfinale gestanden hatte, besiegte die Südafrikanerin Chanelle Scheepers dank einer deutlichen Leistungssteigerung in den Sätzen zwei und drei nach 1:52 Stunden mit 1:6, 6:1, 6:2. Im Achtelfinale bekommt es die Weltranglisten-Elfte entweder mit Madison Brengle (USA) oder Donna Vekic (Kroatien) zu tun. Die an Position fünf gesetzte Kerber behielt gegen die Russin Jewgenia Rodina nach 1:59 Stunden mit 3:6, 6:3, 6:4 die Oberhand. Ihre nächste Kontrahentin wird zwischen der früheren US-Open-Siegerin Samantha Stosur (Australien/Nr. 9) und der Spanierin Lara Arruabarrena ermittelt. Die Weltranglisten-95. Tatjana Maria ist dagegen erwartungsgemäß an der an Position sechs gesetzten Serbin Jelena Jankovic gescheitert. Die 27-Jährige zeigte allerdings eine starke Leistung und musste sich erst nach 2:10 Stunden Spielzeit mit 3:6, 7:6 (8:6), 1:6 geschlagen geben. Maria war erst am Montag nach jahrelanger Abstinenz wieder unter die besten 100 Spielerinnen der Welt zurückgekehrt.",Felix Magath findet die Trainerberufung in Hamburg fragwürdig. Die deutschen Fußball-Frauen machen im WM-Test Brasilien platt. Dennis Schröder feiert in der NBA einen Rekordsieg.,sport,https://www.sueddeutsche.de/sport/bundesliga-magath-kritisiert-den-hsv-1.2427172,Bundesliga - Magath kritisiert den HSV,00/04/2015,Bundesliga-Trainer beliebig?,Felix Magath kritisiert Hamburger SV und neue Trainerentscheidung.,"Bundesliga, Felix Magath, Trainerposition, Hamburger SV, Peter Knäbel, Sportdirektor, Joe Zinnbauer, Bayer Leverkusen, Klassenerhalt, Frauenfußball",Felix Magath kritisiert Hamburger SV wegen ihrer Trainerentscheidung. Deutsche Fußball-Frauen gewinnen gegen Brasilien 4-0. Dallas Mavericks qualifizieren sich für die Playoffs. Granit Xhaka im Fokus von Atlético Madrid. #Bundesliga #Frauenfußball #NBA #Transfer #DFB #HSV 404,"Obwohl der Torwart in der Vergangenheit für England häufig zum sogenannten ""Mann des Spiels"" avanciert war, hat es dafür nie eine Auszeichnung gegeben. In bedeutenden Partien konnte sich das Mutterland des Fußballs stets darauf verlassen, dass die eigenen Torhüter das Spiel der Nationalmannschaft schon mit ihren Leistungen entscheiden werden. Aus dieser Faustregel machten nacheinander David Seaman, David James, Paul Robinson, Scott Carson, Robert Green und Joe Hart über ein Vierteljahrhundert hinweg beinahe eine Gesetzmäßigkeit. Nach wie vor gelten die Duelle der Three Lions mit Kroatien in der Qualifikation zur Europameisterschaft 2008 als stilbildend, bei denen Robinson dem Ergebnis im Hinspiel und Carson dem Ergebnis im Rückspiel mit ihren Darbietungen eine Wende gaben - worauf England allerdings jeweils gerne verzichtet hätte. Bei einem Rückpass des Außenverteidigers Gary Neville trat Robinson im Oktober 2006 in Zagreb in die Luft, der Ball hoppelte zum Eigentor an ihm vorbei. Im finalen Spiel, das England auf keinen Fall verlieren durfte, ließ Carson ein Jahr später einen zentral auf ihn gerichteten Torschuss aus 25 Metern unterm Bauch durchrutschen. Das Verpassen der EM in Österreich und der Schweiz müsste im Rückblick als ein noch größeres Malheur in der Historie der Three Lions angesehen werden als die Missgeschicke bei den unmittelbar zurückliegenden Turnieren, wo das Team immerhin mitspielen durfte. Nur möchte sich in England vor dem Wiedersehen mit Kroatien im Halbfinale der WM an diesem Mittwoch (20 Uhr/ZDF) in Moskau keiner mehr daran erinnern, wie das vor einem Jahrzehnt war beim Tiefstand der notorischen Misere um die Schlussleute. Denn kürzlich ist wieder ein englischer Keeper zum Mann des Spiels deklariert worden. Im Gegensatz zu seinen Vorgängern hat Jordan Pickford im Viertelfinale gegen Schweden für seine Taten aber tatsächlich auch eine offizielle Auszeichnung erhalten. Nach dem Weltmeister Gordon Banks und dem Rekordnationalspieler Peter Shilton hat es Pickford als erst dritter Torhüter geschafft, England in ein WM-Halbfinale zu führen. Mit 24 Jahren ist Pickford aus Washington bei Sunderland der jüngste Torhüter der englischen Turniergeschichte; beim bisher einzigen Titelgewinn im Wembley bewachte Banks im Alter von 28 Jahren das Tor, und Shilton war beinahe 41 Jahre alt bei der WM 1990 in Italien. Lediglich sieben der 23 Spieler im aktuellen Aufgebot waren schon auf der Welt, als England am 4. Juli in Turin im Halbfinale gegen Deutschland mit 4:5 Toren nach Elfmeterschießen unterlag. ""Halbfinale? Das nehme ich an. Ich war 1990 noch nicht mal geboren"", sagte Pickford. Vier Tage nach seinen beiden gehaltenen Strafstößen im Elfmeterschießen gegen Kolumbien bestätigte er seine erstklassige Form und hielt mit drei einhändigen Paraden im Duell mit Schweden buchstäblich den englischen Erfolg fest. Die Times schrieb, dass Pickford über Nacht ""zum Retter unserer Welt"" herangereift sei. Der Hype um ihn hat auf der Insel eine Bedeutungsschwere angenommen, die einem unerfahrenen Torhüter mit lediglich acht Länderspielen im Grunde nicht zuträglich sein kann. Zumal Pickford durch sein forsches Auftreten das Ausmaß nicht gerade reduziert: Zuletzt verglich er sich mit den vermeintlich besten Torleuten im Turnier, mit Hugo Lloris (Frankreich) und Thibaut Courtois (Belgien). ""Einige Leute glauben, dass ich nur jung bin. Aber bloß weil ich erst zwei Saisons in der ersten Liga absolviert habe, habe ich nicht das Gefühl, dass ich weit weg bin von denen"", sagt Pickford. Sein Aufenthalt zu Beginn der Profikarriere in den Niederungen des englischen Fußballs, die ein besonderes Durchsetzungsvermögen lehren, hat ihn abgehärtet.","England bejubelt seinen Torhüter Jordan Pickford, der das Team ins WM-Halbfinale geführt hat. Sogar kicken kann er richtig gut - und scheut sich auch nicht vor selbstbewussten Vergleichen.",sport,https://www.sueddeutsche.de/sport/torhueter-jordan-pickford-gesegnet-mit-einer-seltenen-faehigkeit-1.4048245,Jordan Pickford - England bejubelt seinen Torwart,00/07/2018,Pickfords unerwarteter Aufstieg,"Jordan Pickford, der junge Torhüter, der England ins WM-Halbfinale führte.","Jordan Pickford, Torhüter, England, WM-Halbfinale, Fußball, Leistungen, Auszeichnung, David Seaman, Kroatien, Europameisterschaft","Jordan Pickford, der junge Torhüter, der England ins WM-Halbfinale führte. Lesen Sie mehr über seine unerwartete Erfolgsgeschichte im Fußball. #Pickford #England #WMHalbfinale #Fußball" 405,"Werder Bremen hat die letzte Chance auf die deutsche Meisterschaft verspielt, Eintracht Frankfurt den Klassenverbleib geschafft. Nach der unerwarteten 1:2 (1:1)-Niederlage schlichen die Bremer mit hängenden Köpfen vom Platz, während die Eintracht-Spieler ihre vorzeitige Rettung feierten. Die Bremer Fans werden diese Saison wohl keinen Titel feiern können. Vor 42 100 Zuschauern im ausverkauften Weserstadion schossen Ioannis Amanatidis (13.) und Naldo (69./Eigentor) die Tore für Frankfurt. Für die Bremer hatte Aaron Hunt (34.) den zwischenzeitlichen Ausgleich erzielt. Die Bremer zeigten eine schwache Leistung. Zwar begannen sie flott, entwickelten aber zu wenig Durchsetzungsfähigkeit. Gegen die tief stehenden Frankfurter stockte das Kombinationsspiel, war die Laufbereitschaft nicht groß genug. Zu oft versuchte es Diego mit Dribblings und machte das Spiel dadurch langsam oder ließ sich nach Attacken der Eintracht-Offensive fallen. Der zuletzt starke Brasilianer konnte sich nur selten in Szene setzen. Zwar besaßen die Bremer mehr Spielanteile, doch die Frankfurter waren mit ihrer Kontertaktik deutlich gefährlicher. Mit dem während der Woche erkrankten Petri Pasanen standen die Gastgeber zudem in der Innenverteidigung nicht immer sicher. Sein Partner, der nach seiner Gelbsperre in die Startelf zurückkehrte Naldo, musste häufiger aushelfen. Pasanen wurde später gegen Daniel Jensen ausgewechselt, Frank Baumann rückte für ihn vom Mittelfeld in die Abwehrmitte. Die Frankfurter zogen sich weit zurück, ließen Bremen kommen und lauerten auf schnelle Gegenangriffe. Bereits in der Anfangsphase ging dieses Rezept auf. Der laufstarke Amanatidis nutzte einen Pass von Patrick Ochs, ließ Pasanen schlecht aussehen und schob mit einem Außenrist-Lupfer an Werder-Keeper Tim Wiese vorbei zur Führung ein. Zu den spektakulärsten Szenen der ersten Halbzeit gehörte auch der misslungene Torschuss von Benjamin Köhler aus rund 35 Metern auf das leere Tor (20.), nachdem Tim Wiese außerhalb des Strafraums per Kopf gerettet hatte. Diese Chance zeigte die Unsicherheiten in der Werder-Abwehr ebenso wie in der zweiten Halbzeit die guten Einschussmöglichkeiten durch Naohiro Takahara (57.). Kurioserweise war es ausgerechnet der sonst gute Naldo, der nach einer Flanke von Michael Fink den Ball zur zweiten Frankfurter Führung ins eigene Tor schob. Werder kam zu wenig guten Chancen. Ein Schuss von Klose (14.) gehörte noch zu den gefährlichsten Szenen Bremer Angriffsbemühungen, ehe Hunt sich gegen die Eintracht-Abwehr energisch durchsetzte und nach einem Doppelpass mit Markus Rosenberg zum zwischenzeitlichen 1:1 traf. Kurz danach scheiterte Diego nach der besten Kombination des Spiels aus vier Metern. Auch nach dem Wechsel sorgte Werder zu selten für Gefahr. Die nervliche Belastung schien Werder zu hemmen.",Naldo beendet mit seinem Eigentor wohl die Meisterträume der Bremer. Frankfurt hat sich aus eigener Kraft gerettet.,sport,https://www.sueddeutsche.de/sport/bremen-frankfurt-werder-bremen-verspielt-mit-1-2-titelchance-1.725181,Bremen-Frankfurt - Werder Bremen verspielt mit 1:2 Titelchance,00/05/2010,Werder Bremen verspielt Meisterschaft,Eintracht Frankfurt rettet sich mit 2:1 gegen schwache Bremer. Kein Titel für Bremen.,"Werder Bremen, Eintracht Frankfurt, Meisterschaft, Klassenverbleib, Ioannis Amanatidis, Aaron Hunt, Naldo, Petri Pasanen, Kontertaktik, Tim Wiese, Bundesliga, Fußball",Werder Bremen verspielt die Meisterschaft mit einer schwachen Leistung gegen Eintracht Frankfurt. Kein Titel für die Bremer in dieser Saison. #Bundesliga #Fußball #WerderBremen #EintrachtFrankfurt 406,"Marco Huck gilt als einer der besten deutschen Boxer. Momentan ist er WBO-Weltmeister im Cruisergewicht - gerade wechselte er jedoch ins Schwergewicht. Am Samstag boxt ""Käpt'n Huck"" als Außenseiter gegen Alexander Powetkin um die WBA-Weltmeisterschaft. Im Interview spricht er über seine Gewichtszunahme, Absprachen im Ring und Vergleiche mit Max Schmeling. ""Powetkin und ich sind keine Freunde"": Boxer Marco Huck (links). SZ.de: Herr Huck, wann waren Sie zuletzt auf der Waage? Marco Huck: Vor ein paar Tagen. Ich wiege derzeit ungefähr 100 Kilo. SZ.de: Ist das nicht schön, wenn man Gewicht zulegen darf oder gar muss? Huck: Es erleichtert die Trainingsarbeit ungemein. Früher musste ich jeden Tag aufpassen, nicht zu viel Muskelmasse aufzubauen, vor Kämpfen musste ich Gewicht verlieren und stand mehrmals täglich auf der Waage. SZ.de: Sie boxen gleich um den Titel. Evander Holyfield und David Haye haben erst einmal Aufbaukämpfe absolviert, als sie aus dem Cruisergewicht nach oben kamen. Warum Sie nicht? Huck: Das ist doch das Schöne, dass es gleich ums Ganze geht. Ich bin seit mehr als zwei Jahren Weltmeister im Cruisergewicht, ich habe den Titel acht Mal verteidigt. Aufbaukämpfe sind nichts für mich! Ich will die Sensation schaffen und meinen Traum verwirklichen. SZ.de: Aber es wäre eine Möglichkeit, sich an die neue Gewichtsklasse zu gewöhnen. Huck: Die Umstellung war nicht so groß, wie ich gedacht habe. Mein Trainer Ulli Wegner hat einen Plan ausgearbeitet, und der war gar nicht so unterschiedlich zu dem, was wir vorher gemacht haben. Im Kampf wird das sicherlich anders sein. SZ.de: Viele halten Ihren Wechsel für verfrüht, manche bezeichnen den Schritt gar als verrückt oder größenwahnsinnig. Huck: Es gibt viele Leute, die nicht an mich glauben. Das war aber schon immer so. Ich möchte zeigen, dass diese Leute Unrecht haben. Das wollen die Zuschauer doch sehen: einen Kampf, bei dem man nicht weiß, was passieren wird. SZ.de: Mancher Boxfan unkt: Es boxt der Sauerland-Mann Huck gegen den Sauerland-Mann Powetkin. Da denken viele: ""Die sind ja im gleichen Boxstall, womöglich trainieren sie sogar miteinander."" Huck: Das ist Quatsch. Ich habe mit Powetkin überhaupt nichts zu tun. Ich bin ihm ein paar Mal über den Weg gelaufen, dann gab's ein ""Hallo"" und das war es. Wir haben keine Gemeinsamkeiten und kennen uns auch nicht. SZ.de: Es gibt also auch keine Absprache, wer als Sieger aus dem Ring gehen soll? Huck: Natürlich nicht. Der Sauerland-Boxstall ist der Sieger des Abends, weil er sicher einen Schwergewichts-Weltmeister in seinen Reihen hat. Es wird ein spannender und spektakulärer Kampf, das kann ich versprechen. Aber noch mal: Powetkin und ich sind keine Freunde und werden es auch nicht. Er trainiert in Russland ... SZ.de: ... und hat gerade seinen Trainer Teddy Atlas gefeuert. Wie haben Sie reagiert? Huck: Ich habe zwei Tage lang geweint! (lacht) Im Ernst: Das interessiert mich nicht, von wem der trainiert wird. SZ.de: Powetkin ist in 23 Kämpfen ungeschlagen, er ist ein natürliches Schwergewicht, technisch versiert und gilt als Favorit. Haben Sie keine Angst, dass es schiefgehen könnte? Huck: Powetkin war nicht umsonst Olympiasieger und Amateur-Weltmeister - und den Profi-Titel gewinnt man auch nicht mal eben so. Aber ich habe auch einige Stärken. Am Samstag wird derjenige gewinnen, der den größeren Willen hat.","Am Samstagabend boxt Marco Huck in Stuttgart gegen Alexander Powetkin um die Weltmeisterschaft im Schwergewicht. Im Interview spricht er über seinen anstrengenden Wechsel aus dem Cruisergewicht, seine Außenseiter-Rolle gegen Powetkin - und die Vergleiche mit dem großen Max Schmeling.",sport,https://www.sueddeutsche.de/sport/boxer-marco-huck-im-gespraech-in-amerika-waere-ich-ein-star-1.1291276,"""Boxer Marco Huck im Gespräch - ""In Amerika wäre ich ein Star!""",00/02/2012,Huck boxt gegen Powetkin,"Marco Huck boxt gegen Alexander Powetkin im Schwergewicht und spricht im Interview über Gewichtszunahme, Absprachen im Ring und Max Schmeling-Vergleiche.","Marco Huck, Alexander Powetkin, Boxen, Schwergewicht, WBA-Weltmeisterschaft, Gewichtszunahme, Ring, Max Schmeling, Aufbaukämpfe, Olympiasieger","Marco Huck boxt um die WBA-Weltmeisterschaft gegen Alexander Powetkin im Schwergewicht! Lesen Sie das exklusive Interview mit Huck über seine Gewichtszunahme, Ringabsprachen und Vergleiche mit Max Schmeling. #Boxen #Schwergewicht #WBA #HuckvsPowetkin" 407,"Schon der Name verspricht Macht: Chef der Deutschen-Fußball-Liga. Die große Frage lautet: Wer soll Nachfolger des verstorbenen Werner Hackmann werden? Als aussichtsreicher Kandidat galt Karl-Heinz Rummenigge, der das Amt aber bisher ablehnte, weil es zu einem Konflikt mit seinem Posten als Chef des FC Bayern kommen könnte. Friedrich Merz: Ein Kandidat für den Posten des DFL-Chefs. Vor wenigen Tagen hat der ehemalige DFB-Präsident Gerhard Mayer-Vorfelder einen neuen Namen ins Spiel gebracht: seinen Parteifreund Friedrich Merz. Der hätte Zeit, will er sich doch aus der Politik zurückziehen und 2009 nicht mehr für den Bundestag kandidieren. Nun hat Merz mit Fußball so viel zu tun wie Uli Hoeneß mit einem Posten bei Werder Bremen. Er gilt nicht einmal als Fußball-Fan - während der WM war er nicht wie andere Politiker beim ungelenken mit-den-Armen-fuchteln zu sehen. Die einzigen Kriterien, die für ihn sprechen: Er kann gut reden und hat nach seinem Ausstieg aus der Politik viel Zeit. Dann aber würden sich auch andere Menschen anbieten: Sabine Christiansen etwa, die sich ebenso gern reden hört wie Merz und nach dem Ende ihrer Talk-Show nicht wirklich etwas zu tun hat. Ähnliche Qualitäten weisen Alfred Biolek und Helmut Kohl auf. Auch Gerhard Schröder wäre eine echte Alternative. Obwohl: Er könnte Probleme bekommen, weil Schalke 04 von Gazprom gesponsert wird und er diesen Deal mit eingefädelt hat. Was muss ein DFL-Präsident können? Er muss die Bundesliga repräsentieren, Reformen unterschreiben und von Zeit zu Zeit mit Uli Hoeneß streiten. Darüberhinaus muss er viel Zeit mitbringen, am besten im Moment arbeitslos sein. Ach ja: Bezug zum Fußball sollte er schon haben. Bei genauer Überlegung bleibt nur einer für den Posten: Goleo - im Businessanzug, mit Oddset-Werbung am Hemdkragen.","Karl-Heinz Rummenigge hat abgesagt, nun ist Friedrich Merz als Chef der Deutschen Fußball-Liga im Gespräch. Anscheinend kann jeder Kandidat sein, der Zeit hat.",sport,https://www.sueddeutsche.de/sport/neuer-chef-der-dfl-friedrich-merz-christiansen-oder-doch-stoiber-1.735229,Neuer Chef der DFL - Friedrich Merz! Christiansen! Oder doch Stoiber?,00/05/2010,DFL-Chef: Wer wird Nachfolger?,Wer könnte Nachfolger von Werner Hackmann werden? Erfahren Sie hier mehr über die Kandidaten.,"DFL-Chef, Nachfolger, Werner Hackmann, Karl-Heinz Rummenigge, Friedrich Merz, Gerhard Mayer-Vorfelder, Fußball, Bundesliga, Reformen, Uli Hoeneß",Wer wird Nachfolger von Werner Hackmann als DFL-Chef? Erfahren Sie hier mehr über die aussichtsreichen Kandidaten! #DFL #Fußball #Bundesliga #Nachfolger 408,"Im Augenblick der großen Verzweiflung bröckelt schon mal die Furcht vor übertriebenen Bekenntnissen. Zum Beispiel bei Olivier Giroud, einem Stürmer der französischen Nationalmannschaft. ""Wir sind bereit, auf dem Platz zu sterben"", sagt Giroud, 27 Jahre alt, bei bester Gesundheit. Der Platz des Geschehens, das dann hoffentlich glimpflich ausgehen wird, steht im Pariser Vorort Saint-Denis, im Stade de France. Dort wird an diesem Dienstag Frankreich vs. Ukraine gegeben, das Rückspiel im Playoff um die Teilnahme an der WM in Brasilien. Die Ukrainer haben das Hinspiel 2:0 gewonnen. Frankreich bräuchte nun also eine dieser epischen Aufholjagden, die diesem Sport schon oft zu schönen Stunden verholfen haben - voller Sturm und Drang, voller Emotionen. Didier Deschamps, der Trainer der Franzosen, fordert von den Seinen ein ""totales Match"" und ""eine stolze Revolte"" gegen das Schicksal, das sich da unheilvoll vor den Bleus aufbaut. Girouds Metapher ist natürlich noch einen Dreh plastischer. Er sagte auch, man wolle den 64 Millionen Franzosen jetzt zeigen, dass man stolz sei, für dieses Land und für dieses Volk zu spielen. Zuletzt gab es daran oft Zweifel, bei einigen Akteuren wenigstens. Es geht um viel, für alle. Es wäre das erste Mal seit 1994, dass die Franzosen bei einer Endrunde fehlen würden. Die Erinnerung brennt noch: 17. November 1993, Pariser Prinzenpark. Damals hieß der Gegner Bulgarien. Ein Punkt hätte den Franzosen gereicht, um sich für Amerika zu qualifizieren. Es stand unentschieden, man spielte die 90. Minute, die Erleichterung nahte, da hämmerte der Bulgare Emil Kostadinow den Ball mit einem satten Schuss ins Tor - und ins kollektive Bewusstsein von Fußball-Frankreich. Man spricht seither vom ""Bulgarien-Trauma"". Diesmal ist die Ausgangslage viel komplizierter. Deschamps wird alles riskieren müssen. Wahrscheinlich setzt er dafür einen Dreiersturm ein: mit Franck Ribéry links, Olivier Giroud in der Mitte und Karim Benzema auf der ungewohnten rechten Seite. Als Spielmacher dürfte Mathieu Valbuena zurück ins Team kommen, ein wendiger und schussgewaltiger Regisseur, der in Kiew überraschend dem reichlich uninspirierten Samir Nasri weichen musste. Die Offensivabteilung hat so ihr maximales Entfaltungspotenzial. Ribérys Räume sollten dadurch etwas größer werden als im Hinspiel, als zwei, manchmal sogar drei Ukrainer seine Laufwege kappten - auf der Außenbahn schon, weit weg vom Tor. Die Ukrainer mögen keine übermächtigen Gegner sein. Doch sie sind seit Dezember 2012 ungeschlagen: neun Siege, zwei Unentschieden. Und sie sind schnell und konterstark, immer für ein Tor gut, auch in der 90. Minute noch - das Trauma! In den französischen Medien wurde das Scheitern bereits üppig vordebattiert, als habe es etwas Fatales. Es gibt da nämlich einen entscheidenden Unterschied zu 1994. Frankreich wird 2016 die Europameisterschaft austragen, die Bleus müssen sich also nicht qualifizieren. Sollten sie nun die WM verpassen, blieben sie zweieinhalb Jahre lang ohne ernsthaften Wettkampf, ohne zählendes Spiel. Das könnte den Wiederaufbau des Teams hemmen. Und der ist dringend nötig, da sind sich alle einig.",Frankreich droht zum ersten Mal seit 1994 die Fußball-WM zu verpassen. Das Scheitern würde den Verband viel Geld kosten und den Neuaufbau einer Mannschaft für die Heim-EM 2016 behindern. Manche fordern deswegen sogar den Rücktritt von großen Spielern wie Franck Ribéry.,sport,https://www.sueddeutsche.de/sport/playoff-rueckspiel-gegen-die-ukraine-die-blauen-vor-dem-blues-1.1821827,Frankreich droht das WM-Aus,00/11/2013,Frankreichs Schicksal im Playoff,Kann Frankreich eine epische Aufholjagd starten und sich für die WM in Brasilien qualifizieren?,"Frankreich, Ukraine, Playoff, WM-Qualifikation, Aufholjagd, Stürmer, Didier Deschamps, Franck Ribéry, Mathieu Valbuena, Karim Benzema.",Frankreich gegen die Ukraine im entscheidenden Playoff-Spiel: Kann die Équipe Tricolore eine epische Aufholjagd starten und sich für die WM in Brasilien qualifizieren? #Frankreich #Ukraine #Playoff #WMQualifikation #Aufholjagd 409,"José Mourinho befindet sich seit Donnerstag mit Real Madrid im Trainingslager in Los Angeles, Kalifornien, und insofern darf davon ausgegangen werden, dass er tief und fest schlief, als der VfB Stuttgart am Freitagvormittag offiziell verkündete, was längst keine Überraschung mehr war. Am wenigsten für Mourinho selbst. Sami Khedira, deutscher Nationalspieler und bislang beim VfB Stuttgart unter Vertrag, wird fortan bei Real spielen. Aus Stuttgart verlautete, dass sich Schwaben und Spanier im Ablösepoker bei knapp 14 Millionen Euro geeinigt hatten. Khedira wiederum soll - wohl am Montag - einen Vertrag bei 2015 unterschreiben und somit nach Günter Netzer, Paul Breitner, Ulli Stielike, Bernd Schuster, Bodo Illgner und Christoph Metzelder zum siebten Germanen in den Reihen von Real werden. Vor zwei Wochen noch hatte Khedira, 23, mit Mourinho im Hotel Mirasierra Suites zusammengesessen. ""Herr Mourinho hat sehr eindrucksvoll deutlich gemacht, dass er Sami haben will"", sagte Khediras Berater Jörg Neubauer dem sid. In der Tat hat Mourinho auch öffentlich die Perspektiven des Deutsch-Tunesiers gerühmt. Ursprünglich waren in Madrids Führungsetage die Namen von Steven Gerrard (FC Liverpool), Daniele De Rossi (AS Rom) und Bastian Schweinsteiger (FC Bayern) als defensive Mittelfeldspieler gehandelt worden. Dass die Wahl schließlich auf Khedira fiel, hat nur zu einem Teil damit zu tun, dass er ein Jahr vor Ende seines aktuellen Vertrags eine billigere Lösung darstellte als jeder der möglichen Rivalen. Denn durch seine WM-Leistung hat er sich jenseits der deutschen Grenzen großen Respekt erworben. In Madrid ist man sicher, in Khedira einen neuen Stielike gefunden zu haben, der lange Zeit - bis er vom Brasilianer Roberto Carlos abgelöst wurde - der ausländische Spieler war, der am häufigsten das Trikot von Real Madrid getragen hatte und in Spaniens Hauptstadt bis heute verehrt wird. ""Einen absoluten Führungsspieler und eine Identifikationsfigur wie Sami Khedira lässt man nur ungern ziehen"", erklärte der neue VfB-Manager Fredi Bobic: ""Aber auf der anderen Seite können wir den Wunsch von Sami nachvollziehen, bei Real an seiner weiteren Karriere zu arbeiten."" Und am neuen Ruhm des deutschen Fußballs. Seit Michael Ballacks Wechsel zum FC Chelsea (2006) hatte es keine so bedeutsame Personalie eines deutschen Nationalspielers auf dem internationalen Transfermarkt gegeben. Eben diesen Ballack hatte Khedira an der Seite von Schweinsteiger bei der WM vertreten müssen, nachdem der nunmehr bei Bayer Leverkusen agierende Ballack verletzt passen musste.",Als siebter Deutscher wird Stuttgarts Mittelfeldspieler Sami Khedira das Trikot von Real Madrid tragen - womöglich folgt bald sogar ein achter. Khedira steht jedenfalls ein harter Konkurrenzkampf bevor.,sport,https://www.sueddeutsche.de/sport/sami-khedira-wechselt-zu-real-madrid-der-neue-stielike-1.982168,Sami Khedira wechselt zu Real Madrid - Der neue Stielike,00/07/2010,Khedira zu Real Madrid.,Deutscher Nationalspieler Sami Khedira wechselt für knapp 14 Millionen Euro von VfB Stuttgart zu Real Madrid.,"Sami Khedira, Real Madrid, VfB Stuttgart, Transfer, Nationalspieler, Ablöse, Mittelfeldspieler, WM-Leistung, Identifikationsfigur, Karriere",Real Madrid sichert sich die Dienste von deutschem Nationalspieler Sami Khedira für knapp 14 Millionen Euro. Eine echte Verstärkung für das Mittelfeld! #Transfer #RealMadrid #SamiKhedira 410,"Judith Williams ist erst vor zehn Minuten angekommen, viel Zeit hat sie nicht mehr. Sie zieht sich um, schaut kurz in den Spiegel, wartet. Im Aufnahmestudio 2 des Teleshopping-Senders HSE24 in Ismaning sind die roten Lämpchen der Kameras längst an, die künstliche Wohlfühlwelt ist perfekt ausgeleuchtet von Dutzenden Scheinwerfern. Während Williams sich vorbereitet, lächelt die blonde Moderatorin im Studio längst mit strahlend weißen Zähnen in die Wohnzimmer Tausender Menschen. Aber eingeschaltet haben sie nicht wegen ihr, das weiß auch sie. ""Moment, ich frage mal nach"", beantwortet die Moderatorin die nie gestellte Frage und zwinkert in die Kamera. ""Juuuudith, bist du schon da?"" Judith Williams kommt hinter den Kulissen vor, geht auf einem weißen Steg in Richtung Kamera. Das Kleid sitzt, das Lächeln auch. Williams weiß genau, was sie jetzt sagen muss und wie sie es sagen muss: die perfekte Begrüßung, unaufdringlich, freundlich, wirksam. Dann erst eigentlich beginnt ""Judith Williams' Luxusgeschenke"". Eine Stunde steht die 45-Jährige dafür als Expertin vor der Kamera. Ohne Pause oder Skript, bis zu sieben Mal am Tag. Das Konzept ist einfach: Moderator, Experte, Produkt. Mehr Komponenten braucht Teleshopping nicht, um Tag für Tag von acht bis 24 Uhr Tausende Menschen zu faszinieren. Es befriedigt Bedürfnisse, von denen manche Zuschauer vor dem Einschalten noch gar nichts ahnten. Williams ist die Königin dieser Branche. Keiner in Europa verkauft besser vor der Kamera als sie, keinem schauen die Kunden lieber zu. Außer im deutschsprachigen Raum steht sie auch in Großbritannien vor der Kamera, ihre Produkte werden in Italien, Frankreich, Russland und Australien im Fernsehen angepriesen - und sind oft nach wenigen Minuten ausverkauft, online manchmal sogar noch bevor sie ihre Zuschauer überhaupt begrüßt hat. Während ihrer Sendung zwei Wochen vor Weihnachten gibt es Phasen, in denen fünf Leute pro Sekunde bei HSE24 anrufen. Weil sie Williams vertrauen wie einer Freundin, die weiß, was gut für sie ist. ""Ich weiß nicht, woran das liegt. Wahrscheinlich sind es die Ernsthaftigkeit, das Engagement, die Intensität"", sagt Williams. ""Seit dem Tumor sehe ich das Leben aus einer anderen Perspektive. Ich will jeder Sekunde mehr Bedeutung, mehr Fülle geben. Und dafür bin ich dankbar."" Das Lächeln sitzt: Judith Williams vor dem Logo ihrer Marke, die so heißt wie sie. Es war nie das Ziel von Williams, als Moderatorin und Unternehmerin zum Gesicht von HSE24 zu werden. Sie hat sich ein kleines Imperium aufgebaut, ohne vorher gelernt zu haben, wie das geht. Eigentlich wollte die Tochter US-amerikanischer Einwanderer auf viel größeren Bühnen stehen, als Opernsängerin. Als Kind sang sie gemeinsam mit ihrem Vater, dem Opernsänger Daniel Lewis Williams, später studierte sie klassischen Gesang bei Kurt Moll und Brigitte Fassbaender und Ballett an der Londoner Royal Academy of Music. Sie war Papagena in der ""Zauberflöte"" und Maria in der ""West Side Story"". Sie war erfolgreich. Bis bei ihr im Alter von 24 Jahren ein Tumor an der Gebärmutter diagnostiziert wurde. Bei der Hormonbehandlung wurde sie vor die Frage gestellt: entweder keine Kinder mehr bekommen können oder ihre Stimme verlieren. Sie entschied sich für Letzteres. 2015 hat ihr Sender 626 Millionen Euro eingenommen. Davon angeblich 150 Millionen Euro nur durch Williams Dass heute trotzdem sehr viele Menschen wissen, wer Judith Williams ist, liegt an einem Zufall. Auf der Suche nach einem neuen Job landete sie in einem Fitnessstudio und verkaufte dort an der Theke Proteinshakes - mehr als jede Kollegin. ""Nicht mehr singen zu können, nicht mehr auf der Bühne zu stehen, das hat mich gedemütigt. Aber Demütigung kann heilsam sein"", sagt Williams. ""Ich war damals so sehr in dieser anderen künstlerischen Welt, ich weiß nicht, wo das geendet hätte."" Damals, sagt sie, hat sie angefangen, nach einem Leitsatz zu leben: Bloom where you are planted. Ewig im Fitnessstudio wollte aber auch sie nicht blühen. Nach dem Tipp einer Bekannten bewarb sie sich 1999 beim englischen Verkaufssender QVC. 2000 wechselte sie zu HSE24. ""Ich bin schon komisch angeschaut worden, es war nicht das Schickste, von der Opernbühne ins Teleshopping zu gehen"", sagt Williams. ""Aber das ist ja nichts Anrüchiges, das machen Millionen Menschen: verkaufen."" Ihre letzte Sendung an diesem Tag wird um Mitternacht enden, aber auch dann wird Williams Produkte mit einer Frische beschreiben, als sei es ihre erste, und Ratschläge geben wie bei dem Lippenpflegestift, den sie am Mittag in der Hand hält. ""Nehmen Sie beim Einmassieren den Ringfinger, damit übt man nicht ganz so viel Kraft aus"", sagt sie und macht kreisende Bewegungen vor. ""Manchmal ist man ja so brutal zu sich. Seien Sie liebevoll, seien Sie sanft, genießen Sie."" Wegen solcher Sätze wird Teleshopping oft belächelt und parodiert - auch Williams selbst. Sie nimmt es mit Humor, weil sie sich selbst nicht zu ernst nimmt und wohl auch weil sie weiß, was diese künstliche, oft schrille Teleshopping-Welt neben der immer guten Laune auch ist: umsatzstark. Vergangenes Jahr hat der Sender 626 Millionen Euro eingenommen. Davon angeblich allein 150 Millionen durch Williams, offiziell kommentiert wird diese Zahl nicht. Judith Williams: ""Ich lache halt auch mal gerne laut. Eine Zeit lang habe ich versucht, mich zu verstellen, aber was für ein Quatsch! Da würde ich ja verrückt werden."" Als Williams zum ersten Mal auf Sendung ging, bewarb sie einen Knoblauch-Zerkleinerer. Sie bereitete sich akribisch vor. Die Sendung endete mit einem Verkaufsrekord. Wenn Williams moderierte, stiegen die Zahlen - das war in mehr als 5000 Sendungen die Regel. Irgendwann aber wollte sie nicht mehr nur Stichwortgeberin sein und die Produkte anderer anpreisen. 2007 gründete Williams ihre eigene Markenwelt aus Schmuck, Mode und Kosmetik. ""Ich habe gespürt, dass da noch mehr ist, das war ein Bauchgefühl. Ich wollte nicht mit sechzig auf einer Parkbank sitzen und denken: hätte ich nur"", sagt sie. ""Ich habe alles, was ich besaß, in die Firma gesteckt und bin ein großes Risiko eingegangen. Du kannst ja auch auf Sendung gehen und nichts verkaufen."" Sie weiß über jede Creme und Hose, jedes Parfum und Amulett genau Bescheid. Sie schläft nicht sonderlich viel, manchmal nur zwei Stunden. Williams hat ein Schönheitsinstitut in München gegründet, tritt als Jurorin in der Sendung ""Die Höhle der Löwen"" auf, in der Start-ups Investoren für ihre Projekte gewinnen können, ist Botschafterin von SOS Kinderdorf - und hat eine Familie. Seit 2011 ist sie mit Alexander-Klaus Stecher verheiratet, der vor allem aus Rosamunde-Pilcher-Filmen bekannt ist. In Talkshows muss er manchmal als lebende Langzeitstudie zeigen, dass die Cremes von Judith Williams halten, was sie verspricht. Zu stören scheint ihn das nicht. Er weiß, dass seine Frau ein Unikat ist. Sie weiß es auch. ""Ich bin immer noch Künstlerin und lache halt auch mal gerne laut"", sagt Williams. ""Eine Zeit lang habe ich versucht, mich zu verstellen, aber was für ein Quatsch! Da würde ich ja verrückt werden."" Auch ohne Kamera ist Judith Williams voller Energie, aber weniger aufgedreht. Sie wirkt wie eine Frau, die viel über das Leben nachgedacht hat, die einfach eine gute Zeit haben will. Und gerne Dinge verkauft.","Die Amerikanerin Judith Williams ist die Königin der Fernsehverkäuferinnen. Produkte, die sie im Homeshopping-TV anpreist, verkaufen sich in Sekunden - vor allem ihre eigenen.",stil,https://www.sueddeutsche.de/stil/teleshopping-satz-um-satz-umsatz-1.3295157,Satz um Satz Umsatz,00/12/2016,Luxusgeschenke mit Judith Williams,Entdecke exklusive Luxusgeschenke von Judith Williams. Die perfekte Geschenkidee für jeden Anlass.,"Judith Williams, Luxusgeschenke, Geschenkideen, exklusiv, Teleshopping, Expertin, Unternehmerin, HSE24, Marke, Erfolg",Entdecke exklusive Geschenkideen von Judith Williams und mache jeden Anlass zum Highlight! #Luxusgeschenke #Teleshopping #HSE24 #Geschenkideen 411,"Das Europa des 21. Jahrhunderts sei verwöhnt von der kollektiven Friedens- und der individuellen Freiheitserfahrung, will uns die politische Philosophie immer wieder weismachen. Wie bitte? Freiheit? Selten haben wir uns derart versklavt gefühlt! Wir sind - das steht auch so in der Zeitung - Sklaven des Bildschirms. Sklaven der ständigen Erreichbarkeit, Sklaven der Konsumgesellschaft, Frauen sind Sklavinnen eines überkommenen Frauenbildes, Männer Sklaven überzogener Erwartungen. Und mögen all diese Abhängigkeitsverhältnisse zumindest hypothetisch noch zu lindern sein, so bleiben wir alle doch unbenommen und unabänderbar Sklaven des Klimas und seiner eisigen Komplizin: der Klimaanlage. Man könnte ja meinen, jetzt (es ist immerhin Juni) hätten wir uns endlich aus der wetterverschuldeten Unmündigkeit befreit und das betongraue, nasse Nachspiel des Frühlings verlassen. Endlich Licht, Sonne, Wärme! Endlich Pause für die erdfarbenen Stricksachen und Regenmäntel! Kleiderwahlfreiheit für alle! Nun ja. Klammheimlich hat das Regenwetter auf dem Sklavenmarkt einen Handel geschlossen und uns Wetterhäftlinge an die Klimaanlage verschachert. So feiert nun draußen vor dem dicht verschlossenen Fenster die Sonne bunte Farben und nackte Beine und wir ergeben uns drinnen entweder der Herrschaft des vollautomatischen Kühlsystems und tragen weiterhin unsere erdfarbenen Stricksachen. Oder wir widersetzen uns und schlottern in Sommerkleidchen der Abendsonne entgegen. Dass die Klimaanlage mit ihren Sklavenhalter-Kollegen vom Kleidungsknigge und der leistungsbedingten Vergütung eine Achse des Bösen gebildet hat, macht den leichtbekleideten Sklavenaufstand allerdings nicht gerade einfacher. Etliche Sonnendeprivierte greifen in dieser Saison gleich zum modernen Sträflingsoutfit, den Blockstreifen. (Nicht zu verwechseln mit Ringeln, die an anderer Stelle bereits ausführlich gewürdigt wurden) Die fetten schwarz-weißen Streifen zieren Blazer, Kleidchen oder Hosen und schreien der Klimaanlage und der Welt entgegen: Ich bin ein Gefangener, ein Sklave von Büro und 18 Grad Dauertemperatur! Wenn auch mein Gang eher dem Schleichen einer faulen Hauskatze gleichen mag, fühle ich mich doch wie Rilkes Panther: Sein Blick ""so müd geworden, dass er nichts mehr hält. // Ihm ist, als ob es tausend Stäbe gäbe // und hinter tausend Stäben keine Welt."" Blockstreifen als Symbol gefühlter Gitterstäbe, als lautloses Lamento. Doch egal, wie plakativ es auch vorgetragen wird, das frostige Herz der Klimaanlage wird sich davon nicht erweichen lassen. Und selbst die breitesten Blockstreifen werden nicht bewirken, dass Hitzefrei künftig auch für Büromenschen eingeführt wird. Gegen diese Form des Protests - eigentlich mehr selbstmitleidiges Opfergetue als Protest - hilft nur der aktive Gegenschlag: die Sonne mit reinzunehmen. Die Klimaanlagen mit kleinen, erkältungsmäßig unbedenklichen Dosen nackter Haut provozieren und den Sommer mit bunten Farben ins Büro holen. Sprengt die unsichtbaren Ketten der faden Büroluft, streift die Streifen ab! Wegwerfen müsst ihr eure Häftlingsoutfits deswegen nicht. Als Tarnkleidung für Dokumentarfilmer auf Zebra-Reportage können sie durchaus noch nützlich sein. Oder als Karnevalskostüm für den langweiligsten Barcode aller Zeiten.","Endlich ist es mit dem miesen Frühlingsgrau vorbei. Doch wir sind eiskalt an die Klimaanlage gefesselt und schlottern drinnen im Büro, während draußen die Sonne Sommer feiert. Also werfen wir uns jammervoll in moderne Sträflingskluft. Eine Mode-Kolumne.",stil,https://www.sueddeutsche.de/stil/fashionspiesser-zu-blockstreifen-uniform-fuer-klimahaeftlinge-1.1693396,Fashionspießer zu Blockstreifen - Häftlinge der Klimaanlage,00/06/2013,Sklaverei im 21. Jahrhundert,"Klimaanlage, Bildschirm, Konsum - Wie wir alle unfrei sind.","Sklaverei, Klimaanlage, Bildschirm, Konsum, Freiheit, Abhängigkeit, Büro, Blockstreifen, Tarnkleidung, Dokumentarfilm","Die Klimaanlage, der Bildschirm und die Konsumgesellschaft - Wie unfrei sind wir wirklich im Europa des 21. Jahrhunderts? Lesen Sie mehr darüber in unserem Artikel. #Sklaverei #Klimaanlage #Konsumgesellschaft #Bildschirm #Europa" 412,"Ich trug dieses von irgendjemandem abgelegte Flanellhemd. Es war mir zu groß und hatte Karos in einer undefinierbaren Farbe. Ich dachte, das sei das coolste Kleidungsstück ever. In der Schule fragte mich mein Klassenlehrer, ob ich im Anschluss zur Kunst-AG gehen würde. Er dachte, es sei eine Art Malerkittel. Ich war zehn und noch nicht gefestigt genug, um solche Einwände beiseite zu wischen. Es war der erste Fashion-Victim-Moment meines Lebens. Erkenntnis: Der Weg zu wahrer Coolness ist gepflastert von Peinlichkeiten. Es gibt Tutorials für den perfekten Lidstrich, es gibt Kurse für das Laufen auf Highheels, es gibt Secondhandportale für Designertaschen, auf die man regulär jahrelang warten müsste. Ein Mysterium allerdings hat sich die Modewelt bewahrt: Wie es einige wenige Frauen schaffen, einen Look nachlässiger Perfektion zu pflegen. So auszusehen, als hätten sie weniger als zehn Sekunden für die Auswahl ihrer Garderobe gebraucht - und gleichzeitig umwerfend, versehentlich fantastisch. Wie schaffe ich es, zu wirken, als hätte ich bis vier Uhr auf der Vernissage eines befreundeten Künstlers gefeiert, danach sein Sweatshirt übergestreift, noch den alten Trenchcoat drübergezogen und würde nun so, ganz zufällig und noch mit Coffee-to-go-Becher in der Hand, für ein Streetstyle-Blog fotografiert? Was mir völlig egal ist, weil ich absolut lässig bin, naturcool. Dieses Stilideal nennt die US-Popkultur Hot Mess, frei übersetzt: heiß und fertig. Hot mess ist das Gegenteil von Preppy Chic und allem anderen Schickimicki und Chichi, das Gegenteil von Glätteisen, dreistufigem Make-up und Ohrringen, die zu Armreifen passen. Hot Mess ist Kate Moss, nicht Heidi Klum, ist Cara Delevigne, nicht Miley Cyrus. Der Guardian hat dieser stilvollen Lässigkeit eine neue Hochphase attestiert - was unter anderem anhand der Hauptfigur des Films ""Mistress America"" festzustellen sei. Greta Gerwig verkörpert als die Mittdreißigerin Brooke die mühelos coole New Yorkerin, die Lebefrau im besten Sinne, mit strähnigem Haar und gebrauchtem Hahnentritt-Mantel. Kolumne Anziehsache In ihrer Stilkolumne widmet sich unsere Autorin regelmäßig einer aktuellen Auffälligkeit aus der Modewelt - von A wie Adilette bis Z wie Zebraprint. Haben Sie eine Anregung? Dann schreiben Sie ihr! Allerdings hat die Suche nach der ultimativen Nonchalance schon lange vor Filmstart begonnen. Sie kommt in vielerlei Gestalt daher - und ist in den allermeisten Fällen rekonstruiert. Weil die meisten Leute eher weniger befreundete Künstler (in meinem Fall: 0,5-1) haben, weil sie nicht jede Nacht bis vier Uhr feiern, und wenn sie es tun, den kommenden Tag in einem abgedunkelten Raum verbringen. Und weil Streetstyle-Blogs ohnehin alle inszeniert sind. Der Hot-Mess-Look ist oft kopiert, aber selten erreicht. Diesem Umstand hatten wir vor ein paar Jahren den Out-of Bed-Style zu verdanken, für den sich junge Männer mühsam solange die Haare verwuschelten, bis sie aussahen wie nach dem Aufstehen - nur ein bisschen besser. Die Suche nach der ultimativen Lässigkeit bescherte uns außerdem Surferhaar, Boyfriend-Klamotten, Sweatshirts für die Straße, die wirken wie nach dem Training übergestreift, und Tops, die scheinbar zufällig von der Schulter rutschen. Hot Mess is all around. Das Problem mit dieser schicken Derangiertheit: Sie ist sehr leicht zu verfehlen. So ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass das Ergebnis entweder sehr bemüht aussieht - ""Tolle Frisur, musstest du dafür lange föhnen?""- oder man es übertreibt mit dem Understatement. Dann wirkt die Optik schlicht uncool - wie mein Malerkittelmoment. Das Gute an dieser Variante: Das Publikum merkt dann nicht einmal, dass man es versucht hat.",Die besten Looks sehen völlig unabsichtlich und ungestylt aus. Von der ewigen Suche nach der Naturcoolness.,stil,https://www.sueddeutsche.de/stil/anziehsache-zu-coolness-heiss-und-fertig-1.2629394,"""Trend ""Hot Mess"": Heiß und fertig - Anziehsache""",00/09/2015,Nonchalance in Style,"Erfahren Sie, wie Sie lässig aussehen können, ohne es zu versuchen.","Lässigkeit, Hot Mess, Streetstyle, Mode, Nonchalance, Chic, Style, Outfit, Trends, Fashion","Wie können Sie lässig aussehen, ohne zu versuchen? Entdecken Sie die heißesten Trends der Saison, um Ihren Look zu aktualisieren! #HotMess #Lässigkeit #Nonchalance #Fashion #Streetstyle" 413,"Wir wissen nicht, was der Tag bringen wird, aber wir können dafür sorgen, dass er gut anfängt. Gerade an kalten Wintertagen verwöhne ich mich deshalb gerne mit einem warmen Frühstück. Einem, das mich schon kurz nach dem Aufstehen von innen wärmt, nicht schwer im Magen liegt, satt macht und schmeckt. Dieser warme Haferbrei ist bekömmlich, sorgt schon morgens für ein angenehmes Körpergefühl und regt, anders als die kalten Frühstücksvarianten, den Stoffwechsel an. Nicht umsonst empfiehlt auch die indische Lehre des Ayurveda einen warmen Getreidebrei am Morgen um ""das Feuer"" der Verdauung anzufachen. Anstatt aus Haferflocken koche ich das Porridge aus Haferschrot, grob zerkleinerten Haferkörnern (auch als ""Steel cut oats"" populär), das gibt dem Brei mehr Biss. Und der nussige Geschmack des Hafers kommt besser zur Geltung, auch weil ich den Hafer vor dem Garen etwas anröste. Gekocht wird das Getreide zusammen mit Rosinen in einer Mischung aus Wasser und Milch, gewürzt mit Salz, Rohrzucker, Zimt, Vanille und Ingwer. Kurz vor dem Servieren gebe ich etwas Tahini, orientalisches Sesammus über das Porridge, das gibt dem süßen Brei einen herben Akzent. Außerdem ist es eine hervorragende Quelle für Mineralstoffe, Kalzium und Proteine. Gehackte Mandeln verleihen dem Porridge den Knuspereffekt und Granatapfelkerne ergänzen das Ganze um eine fruchtige Note. Kleiner Nachteil: das Frühstück ist nicht ganz so schnell fertig. 20 bis 30 Minuten muss der Brei schon kochen, bis der Hafer schön weich und die Textur etwas breiiger wird. Deshalb koche ich immer gleich einen großen Topf auf Vorrat. Einmal fertig lässt er sich bequem im Kühlschrank aufbewahren und nach Lust und Laune auf dem Herd oder in der Mikrowelle erwärmen. So habe ich meinen warmen Brei - und das schnell und bequem. Eigenschaften, die neben einem leckeren Frühstück auch zu einem gelungenen Morgen beitragen. Zutaten (für etwa 4 Portionen): 200 g Haferschrot 500 ml Wasser 300 ml Milch 1 TL Salz 2 EL Roh-Rohrzucker 1 kleines Stück Ingwer (1 cm), gerieben Mark von einer Vanilleschote 1TL Zimt 2 Handvoll Rosinen (optional) 1 Granatapfel Mandeln, grob gehackt 4-8 EL Tahini Zubereitung: Den Haferschrot in einem Topf erhitzen und unter Rühren leicht anrösten, er sollte aber nicht dunkel werden. In der Zwischenzeit das Wasser im Wasserkocher erhitzen und zum Haferschrot geben, sobald der anfängt, nussig zu duften. Die Milch, die Rosinen, das Salz, den Zucker, den Ingwer, das Vanillemark und den Zimt zugeben, und unter gelegentlichem Rühren 20 bis 30 Minuten köcheln lassen. In der Zwischenzeit die Granatapfelkerne auslösen. Nach 20 Minuten probieren, ob der Hafer schon weich ist. Das Porridge sollte am Ende eine breiige Konsistenz haben. Die Kochzeit kann je nach Grobheit des Schrots etwas variieren. Einfach immer wieder probieren. Wenn der Brei fertig ist, in Schüsseln füllen, je ein bis zwei EL Tahini darüber träufeln, mit gehackten Mandeln und Granatapfelkernen bestreuen und servieren.","Warmer Haferbrei am Morgen stärkt für den Tag. Wer sich richtig verwöhnen will, bereitet ihn mit Rosinen, Milch, Vanille und Tahini zu. Das geht auch auf Vorrat.",stil,https://www.sueddeutsche.de/stil/rezept-haferbrei-mit-tahini-eine-schuessel-wohlbefinden-zum-fruehstueck-1.3832247,Rezept: Haferbrei mit Tahini zum Frühstück,00/01/2018,Wärmender Haferbrei,Holen Sie sich ein angenehmes Körpergefühl mit diesem ayurvedischen Frühstück.,"Haferbrei, Frühstück, Gesundheit, Ayurveda, Verdauung, Mineralstoffe, Mandeln, Granatapfel, Tahini, warmes Frühstück","Starten Sie den Tag richtig mit diesem köstlichen, ayurvedischen Haferbrei! Holen Sie sich ein angenehmes Körpergefühl und regen Sie Ihren Stoffwechsel an. #Frühstück #Gesundheit #Ayurveda" 414,"Backstage bei Stella McCartney gibt es einen dieser raren Momente, in denen man die Mode einmal so sieht wie sie sich selbst: eine große Familie, in der die Kreativität Hand in Hand geht mit Wärme und Wertschätzung. Bewahre, im goldbestuckten Saal der Opéra Garnier tobt vorschriftsgemäß der Wahnsinn, schreiende Fotografen, unfein transpirierende PR-Damen, die obligatorische Phalanx aus hochgehaltenen iPhones und so weiter. Aber im Auge des Sturms, also um die Designerin herum, geht es so vertraut und ausgelassen zu wie bei einem Mädelstreffen im Pub. Isabelle Huppert herzt ""Stella, ohhh . . !"" so inbrünstig, dass es beinahe nicht nach Schauspielerei aussieht. Amber Valletta, das immer noch spektakulär schöne Supermodel der Neunziger, flüstert ihr ein intensives ""I love you"" ins Ohr. Kristin Scott Thomas gratuliert kernig mit Handschlag und erzählt anschließend jedem, der sie fragt, was ihr besonders gut gefallen hat: ""Alles. Die Schnitte, die Stoffe, dass man sich in ihren Kleidern bewegen kann."" Vier McCartney-Kinder stolpern irgendwo umher, Nanny im Kielwasser. Und im angrenzenden Salon, riesige Fensterfront, spektakulärer Blick auf die Place de l'Opéra, steht ein älterer Herr im Dreiteiler weitgehend unbeachtet rum. Wenn man den Erfolg von Stella McCartney in einem Bild zusammenfassen müsste, dann wäre es das von Sir Paul, der bei einem 600-Zuschauer-Event aus purer Langeweile Selfies mit dem Kellner macht. Die Kollektion wird es nicht in die Schlagzeilen schaffen und schon gar keinen neuen Hype begründen. Sie hat die Mode nicht mal unbedingt vorangebracht. Es waren einfach nur sehr gut durchdachte Kleider für die Frau von heute. Auf der einen Seite: gesteppte Bomberjacken, weite Wollhosen mit hohem Bund und kuschelige Strickkleider mit Schwanenmuster, in die man sich bestimmt nicht reinhungern muss. Auf der anderen Seite: Lingerieteile, Plisseehosen, schimmernde Metallicröcke. Dies alles wild durcheinander kombiniert. ""Ich fand den Unterschied zwischen Tag- und Abendmode schon immer mühsam"", sagt Stella McCartney. ""Wer hat schon Zeit und Lust, sich nach der Arbeit noch groß umzuziehen? Idealerweise ist es doch so: Du reißt den Pulli runter, klippst einen Ohrring an, fertig."" Der Gegenentwurf ist später bei Valentino zu besichtigen: eine ganz und gar vom Ballett inspirierte Kollektion, bis rauf zum betonierten Haardutt. Neben ein paar coolen Mänteln und Rollkragenpullis sieht man hier vor allem hauchzarte Kleider in Schwarz und Altrosé, hohe Taille, weit schwingender Rock, Plissees, Volant- Kaskaden - oder gleich das Tutu, mit Kristallen bestickt. Dazu an den Füßen selbstverständlich Ballerinas mit Valentino-Nieten. Das ist wieder mal hinreißend schön, und man gönnt es dem sympathischen Designer-Duo, dass der Umsatz jüngst die Eine-Milliarde-Dollar-Marke gerissen hat. Aber: Welche Frau jenseits der dreißig und ohne Ballerinenkörper kann diese Kleider tragen, ohne verkleidet darin auszusehen? Die Kernfrage in der Front Row lautet: ""Gibt's was Neues, was ich schon mitgekriegt habe, aber meine Putzfrau noch nicht?"" Die Mode bräuchte mehr Designerinnen wie McCartney (überhaupt mehr Designerinnen!), die sich der Schönheit verpflichtet fühlen und dabei niemals aus dem Auge verlieren, dass Frauen keine rosa Elfen sind, sondern Kinder kriegen und Jobs. Dass sie nicht mehr in erster Linie den Männern gefallen müssen, sondern sich wohlfühlen wollen in ihrem Leben, in ihren Kleidern. Eine Front Row, die exakt das abbildet, wäre ein feministischer Traum. Aber so funktioniert die Branche nicht. ‹ › So sollte, geht es nach den Pariser Designern, der kommende Winter aussehen: Louis Vuitton zeigt glänzenden Futurismus. Bild: Ian Langsdon/dpa ‹ › Gobelinmantel von Miu Miu. Bild: Martin Bureau/AFP ‹ › Stella McCartney mixt Tag- mit Abendmode. Bild: imago/Starface ‹ › Tweed und Perlen bei Chanel. Bild: Patrick Kovarik/AFP ‹ › Hedi Slimane zeigt seine Version von Saint Laurent Couture. Bild: Martin Bureau/AFP ‹ › Bei Valentino stehen die Zeichen auf Ballett. Bild: Pascal Le Segretain/Getty Images Wird geladen ... Die Kernfrage in der Mode lautet: ""Gibt's was Neues?"" Die Kernfrage in der Front Row lautet: ""Gibt's was Neues, was ich schon mitgekriegt habe, aber meine Putzfrau noch nicht?"" Die aktuelle Antwort: goldener Faltenrock, himbeerrote Wildlederpumps mit Fransen, Tasche mit barocker Silberschließe und grün-rot-grünem Trageriemen. Also Gucci (begann letzte Saison, boomt jetzt, ist nächste Saison praktisch tot, weil die Putzfrau auf Instagram ist und das Zeug längst bei H&M shoppt). Oder die Patchwork-Jeans und Blümchenkleider von Vêtements (beginnt jetzt so richtig, kommt nächste Saison gewaltig, kann danach keiner mehr sehen). Das großartig Lustige ist: In ihrem Bemühen, sich vom Mainstream abzuheben, hockt die erste Reihe in Paris wieder nahezu uniform da. Und hat ein Vermögen dafür ausgegeben! Trends sind in der von Instagram gepowerten Welt inzwischen schneller vorbei, als Karl Lagerfeld ""Chanel"" nuscheln kann. Das hungrige Tier namens Mode muss permanent gefüttert werden, und nichts liebt es mehr als Überraschungen. Wie wäre es also damit: Saint Laurent Couture. Es ist diesmal alles anders bei der Show von Hedi Slimane. Sie findet erstmals im neuen Firmenquartier in Saint Germain statt, blendend weiße Räume, die Gästeliste auf 150 Seelen runtergedimmt. Gezeigt werden nicht mehr als 42 Looks, einzeln angesagt wie in den Dreißigerjahren. Das Verrückteste: Es gibt keine Musik. Bei Slimane, muss man wissen, hat alles immer mit Musik zu tun - keine Saint-Laurent-Show, bei der er seinen Gästen nicht einen giftigen Punksong vor den Latz geknallt hätte. Die Kleider wiederum sind unverkennbar er, wenn auch im Couture-Modus. Eine Achtzigerjahre-Offensive: riesige Schultern, winzig kurze Röcke und klaftertiefe Dekolletés, von übergroßen Schleifen eingerahmt; in der Taille ein mindestens handbreiter Lackgürtel. Großer Applaus, der aber vielleicht auch schon die Abschiedsfanfare ist. Ob das Haus tatsächlich eine Couture-Linie aufbauen will, ist noch nicht raus. Ob es seinen Designer behält, erst recht nicht - in Paris glauben viele zu wissen, dass sein Abgang längst entschieden ist. Für den Mutterkonzern Kering wäre das eine veritable Katastrophe. Denn so unverschämt der Mann auch auftrat (Tilgung des ""Yves"" aus dem Firmennamen; Atelier in Los Angeles; doofe Modechefinnen in die zweite Reihe, coole Rock'n'Roll-Freunde in die erste), so sehr er die Gralshüter unter den Kritikern mit seinen kommerziellen Looks erzürnte: Am Ende war er ein Goldjunge. Der Umsatz hat sich seit Slimanes Debüt vor vier Jahren sage und schreibe verdreifacht. Und die Leute kaufen nicht nur die Schuhe und Taschen. Sie kaufen die von der Kritik gehassten Kleider, ätsch. Während die Saint-Laurent-Mädchen die weiße Marmortreppe runtersteigen, rast das jüngste Gerücht durch Paris: Hedi geht zu Chanel! Karl zeigt morgen seine letzte Kollektion, in einem Kulissen-Medley seiner größten Shows! OMG! Woran man sieht, dass es bei dieser Modewoche nicht wirklich um Kleider geht, sondern um Personalien. Und dass alle gerade dabei sind, im großen Stil durchzudrehen. Denn am nächsten Morgen ist natürlich alles wie immer: Zweitausend Menschen und Pharrell Williams steigen die Treppe zum Grand Palais hinauf, bekommen ihr Tütchen mit Chanel-Kosmetik in die Hand gedrückt und beginnen unverzüglich, das Netz mit Fotos vom Set zu überschwemmen. Ein Couturesalon diesmal: cremefarbener Teppich, verspiegelte Säulen und Kassettentüren und Labyrinth an goldenen Stühlchen; alle sitzen in der ersten Reihe, können also noch schönere Bilder posten. Die Kollektion feiert das Erbe von Coco und in einem Satz zusammengefasst: Wir brauchen alle unser Tweedkostüm und eine fünfreihige Perlenkette, n'est-ce pas? Beim Finale ist kaum zu übersehen, dass Karl Lagerfeld, 82 Jahre, davon 32 bei Chanel, nicht mehr besonders gut zu Fuß ist. Aber er hat einen Vertrag auf Lebenszeit und verdient für die Besitzerfamilie Wertheimer nach wie vor sensationell viel Geld. ""Warum sollte ich aufhören zu arbeiten? Wenn ich das mache, sterbe ich, und dann ist alles vorbei."" Hat er vor vier Jahren der Vogue gesagt. Warten wir's ab. Jenseits der Personaldebatten wurde übrigens tatsächlich noch Mode gemacht in Paris. Mode für die Stella-McCartney-Frau und Mode für Kim Kardashian. Olivier Rousteing formt bei Balmain eine ganze Kollektion um ihren berühmten Hintern herum, birnenförmige Wildleder-Minis, in die Kim aber niemals reinpassen würde, weil die dazugehörige Corsage einen Taillenumfang von maximal 50 Zentimetern hat. Dafür kann der angereiste Kardashian-Clan auf dem Laufsteg ihre Schwester Kendall Jenner bewundern, die bei allen großen Schauen läuft. Kein Wunder, denn sie bringt ganz alleine 51 Millionen Zuschauer mit. So viele folgen ihr auf Instagram. Raubtierhosen bei Dries Van Noten. Samt war lange verpönt und erobert jetzt den Laufsteg, flankiert von Gold und Brokat. Das ist die alte Sehnsucht nach aristokratischer Grandezza Nun aber ganz im Ernst: Gibt's was Neues? Kommt drauf an. Der Streetwear-Trend zum Beispiel ist nicht neu, aber umfassender denn je. Reine Abendmode traut sich hier fast keiner mehr - sogar Elie Saab, König des roten Teppichs, zieht einem seiner Mädchen (wieder Kendall Jenner) eine Bikerjacke übers Batikkleid. Außerdem: Kaum eine Kollektion kommt noch ohne Leo-Muster und Zebra-Streifen aus, siehe ganz besonders Akris und Givenchy, Rot wird groß, Volumen sowieso, die Kreativen haben lange nicht mehr so viel Stoff verarbeitet wie für den kommenden Winter. Sollten die breitschultrigen Vêtements-Tops und Kenzo-Jacken am Ende auch tatsächlich getragen werden, haben nächste Saison in der Front Row nur noch halb so viele Leute Platz. Dann gibt es noch ein Material, das in der Mode lang verpönt war und jetzt mit einem Schlag die Laufstege erobert, und es ist tatsächlich Samt. Er wird flankiert von schwerem Brokat, viel Gold und Tweedstoffen aus der Herrenmode und steht wohl für eine rückwärtsgewandte Sehnsucht nach aristokratischer Grandezza. Bei Dries van Noten kommen diese Frauen ganz düster und maskulin daher mit ihren Streifenhosen, Cricketjacken und wuchtigen Pelzkragen, unter denen die Krawatte hervorblitzt. Bei Miu Miu tragen sie Rautenpullis und Gobelinmäntel zur burgunderroten Samttasche. ""Adel und Elend"", sagt Miuccia Prada nach der Show. ""Diese Frauen ziehen einfach das an, was noch übrig ist. So, und jetzt beantworte ich keine Fragen mehr, weil die Fashion Week vorbei ist. Basta, es reicht!"" Es reicht wirklich. Aber an Louis Vuitton kommt man trotzdem nicht vorbei. Nicolas Ghesquière zeigt die stärkste Kollektion seit seiner Antrittsshow vor drei Jahren, in einem funkelnden Set. In Zahlen: 80 Tonnen Material, von 120 Lastern in den Bois de Boulogne zur Fondation Louis Vuitton gekarrt. 200 000 winzige Spiegel, auf 54 Säulen von Hand aufgeklebt. Für ein Defilee von 20 Minuten. Wahnsinn. Durch dieses bizarre Spiegelkabinett laufen die Models wie Figuren aus dem Cyberspace, mit radikal modernen Looks. Alles kommt da zusammen, Lack und Leder, Seide und Wolle, Grafisches und Geblümtes, Starkes und Feminines, Futurismus und Sport. Man kann das unentschieden finden. Man kann aber auch finden, da war für jede was dabei. Drinnen Jubel, draußen Regen von der Seite. Während sich an einem anderen Ort der Stadt 120 Laster in Bewegung setzen, um den Krempel wieder abzutransportieren, ruinieren sich die Damen ihre brandneuen LV-Pumps im Matsch. Aber macht nichts. Übermorgen hätten die auch schon wieder ganz schön alt ausgehen.","Diesmal ist das Geschwätz über Personalien fast wichtiger als die Mode. Dabei tummeln sich Raubtiere, Aristokratinnen und Kendall Jenner auf dem Laufsteg.",stil,https://www.sueddeutsche.de/stil/fashionweek-paris-gibt-s-was-neues-1.2899387,Fashionweek Paris - Gibt's was Neues?,00/03/2016,McCartney - Modefamilie in Paris,Backstage mit Stella McCartney gibt es einen dieser raren Momente. Entdecken Sie hier alle Highlights der Fashionweek.,"Stella McCartney, Mode, Familie, Backstage, Show, Paris, Designerin, Fashion Week, Damenmode, Trends, Kollektion",Backstage bei Stella McCartney: Wo Modefamilie auf Fashion Week trifft! Erfahren Sie hier mehr über die Kollektion der Designerin und die Highlights ihrer Show in Paris. #StellaMcCartney #FashionWeek #Paris #Damenmode #Trends 415,"Der Klatschmohn, botanischer Name Papaver rhoeas, ist die Blume des Jahres 2017. Das ist gut, weil die Stiftung der famosen Loki Schmidt damit ein besonders schönes Gewächs vor dem Schwund bewahren will. Mit der roten Knitterblüte, dem filigranen Stängel haftet Mohn am Feldsaum etwas Nostalgisches an, als hielte er der ständig beschleunigten Gegenwart tapfer stand. Das macht die Wahl auch im symbolischen Sinne ideal: Auf immer mehr digitale Unübersichtlichkeit reagieren wir ja gerade mit immer mehr Sehnsucht nach Verwurzelung. Die Frühstücksbutter kommt bitte vom Bauernmarkt, das Fahrrad als Sonderanfertigung aus der Werkstatt um die Ecke. Und jetzt sind die Blumen dran. ""Slow flowers"" heißt der Trend zum regionalen Wiesenblumenstrauß. Eibisch statt Edelrose. Blumen wie aus einem Wyoming-Pferdefilm Die Bewegung kommt aus den USA, wo die Pflanzenfreundin und mittlerweile sehr erfolgreiche Buchautorin Debra Prinzing vor einigen Jahren ""american grown flowers"" zu propagieren begann. Mit überspanntem Chauvinismus hatte das nichts zu tun, sondern mit der Idee, die auch lokalen Lebensmitteln zugrunde liegt: Kürzere Transportwege bedeuten weniger CO₂-Ausstoß und ein besseres Gewissen. Inzwischen bekommen die Großstädter in New York oder San Francisco ganz bequem beim ""Slow""-Floristen zartgrün gefiederte Wiesensträuße, die aussehen wie aus einem Wyoming-Pferdefilm. Im deutschsprachigen Raum gehörte Margrit de Colle zu einer der Ersten, die auf Blumen im Zeichen der gemächlichen Schnecke setzte. ""Der Erfolg von Slowfood bringt die Bewegung endlich auch hierzulande voran"", sagt die Österreicherin. In der Steiermark bewirtschaftet sie ihren Hof ""Vom Hügel"" nach ökologischen Richtlinien, verkauft die Schnittblumen auf regionalen Märkten, stattet Hochzeiten aus und veranstaltet Seminare. ""Farm to Table"" - auch eines dieser Schlagworte im Schlepptau der schick gewordenen Nachhaltigkeit - ist de Colles Devise. Frisch geerntet hielten sich Blüten einfach länger frisch, sagt sie. Ihre Webseite, ein Bilderreigen aus Kornblumenblau und Ackerkrume, richtet sich an Kunden mit Sinn für Ästhetik und Bodenhaftung. Einen Strauß Pfingstrosen oder Löwenmäulchen vom Hügel lassen die sich gern etwas mehr kosten. Regional, das bedeute aber auch Verzicht, erklärt die 41-Jährige. Die Ware wird eben nicht aus anderen Klimazonen herbeigeschafft. Sonnenblumen im Dezember ""gibt es bei Slow Flowers nicht"". Margrit de Colle, Autorin von Pflanzenbüchern und eigentlich studierte Soziologin, glaubt, das werde irgendwann auch bei breiteren Kundenschichten ankommen. ""Dass Erdbeeren zu Weihnachten nicht sein müssen, wissen inzwischen auch viele."" Und die Kunden sind entzückt über kleine Schnecken oder Käfer In Berlin hält Lilli Erasin mit ihrem Geschäftspartner im Laden ""Blumen Goldbeck"" das Sortiment regional und saisonal. Von Mai bis September beziehen sie ihre Ware von einem biologisch wirtschaftenden Zulieferer aus dem Naturpark Hoher Fläming in Brandenburg. Nur in den kalten Monaten gibt es Blumen aus Italien oder Holland. Aber Exotisches, Rosen im Winter aus Afrika? ""Geht gar nicht. Dort sterben die Leute auf den Pflanzenfeldern an Pestizidvergiftung"", sagt Erasin. ""Und selbst wir haben das Zeug hier noch in der Atemluft und an den Händen."" Dass die überzüchtete Massenware samt Frischhalte-Substanz im Beutelchen länger ansehnlich bleibt als eine Blume vom Feld, sei ein Gerücht. ""Dahlie oder Ranunkeln halten Bombe"", sagt Lilli Erasin. Im Übrigen gehöre das Aufblühen und Vergehen eben zum Kreislauf der Natur. Bei Goldbeck lassen sich die Berliner alte Blumensorten mit so schönen Namen wie Blaudolde, Jungfer im Grünen oder Katzenminze zu Sträußen binden. Die sehen dann auf dem Tisch aus roher Eiche im Kreuzberger Loft sehr edel aus. Naturschützern gefällt der Trend, weil er Lieferstrecken kurz hält und die Artenvielfalt durch die Förderung lokaler Sorten erhält. Und die Kunden, sagt Erasin, sind entzückt über kleine Schnecken oder Käfer, die in den Blüten sitzen.","Edelrosen aus Afrika? Bitte nicht! In die Vase kommen jetzt Blumen von Wiesen aus der Region. Dieser Trend heißt ""Slow Flowers"" und hilft CO₂ zu sparen.",stil,https://www.sueddeutsche.de/stil/blumen-im-wiesengrund-1.3483779,"""Slow Flowers"": Blumensträuße mit gutem Gewissen""",00/04/2017,Slow Flowers,"Blumen in Zeiten der Nachhaltigkeit, die Slow Flowers Bewegung kommt auch nach Deutschland.","Slow Flowers, regionale Blumen, Nachhaltigkeit, ökologisch, biologisch, saisonal, gemächlich, umweltfreundlich, naturnah, gesundheitsschonend",Entdecke die Slow Flowers Bewegung: Blumen aus der Region statt exotische Massenware! Für Nachhaltigkeit und Gesundheit. #SlowFlowers #Nachhaltigkeit #regionaleBlumen 416,"Chad Robertson: Das Brot. AT Verlag, 34 Euro. Hochachtung vor dem Ur-Lebensmittel Brot ist Teil unserer Alltagskultur, in Redensarten oder Bräuchen. Aber muss der Respekt so weit gehen, tagelang an der Herstellung einer perfekten Kruste zu tüfteln? Für Chad Robertson kein Problem, vielmehr: seine Lebensaufgabe. Der Betreiber der ""Tartine Bakery"" in San Francisco gilt als Bäcker-Guru, seit er aus alten französischen Rezepten unter jahrelangem Experimentieren ein außen zuverlässig knuspriges, innen großporig feuchtes Backwerk, kurz, ein Super-Brot kreierte. Nun also das Buch zum Nachmachen, jeder Schritt wird mit Fotos erklärt, angefangen beim eigenen Sauerteig. Auch wenn das Country Bread nicht sofort makellos gelingt - das Erfolgserlebnis ähnelt dem als Kind beim ersten Chemiebaukasten. Und die Rezepte für Aufstriche oder Desserts sind dafür ganz einfach. Anne Goebel","Kochbücher gibt es viele, wirklich gute aber schon viel weniger. Die SZ-Redaktion stellt ihre liebsten kulinarischen Neuerscheinungen aus 2018 vor. Diese Werke taugen als Weihnachtsgeschenke!",stil,https://www.sueddeutsche.de/stil/kochbuch-essen-buchempfehlung-1.4200560,Kochbuch-Empfehlung: Sauerteigbrot vom Guru,00/11/2018,Brot-Kunstwerk selbst gemacht,"Erfahren Sie, wie Sie ein Super-Brot wie ein Bäcker-Guru kreieren. Rezepte inklusive.","Brot, Chad Robertson, Tartine Bakery, Sauerteig, Rezepte, Backen, Bäcker-Guru, Kruste, feucht, knusprig","Lernen Sie, wie Sie ein Super-Brot wie ein Bäcker-Guru kreieren. Chad Robertson zeigt Ihnen wie es geht. Rezepte inklusive. #Brot #Backen #ChadRobertson #TartineBakery #Rezepte" 417,"Kate trägt an diesem Nachmittag Lockenwickler im dunklen Haar. Ansonsten würde kaum jemand sie in diesem Raum voller junger Damen als eines der Models erkennen. Im schwarzen Anzug mit weißer Bluse, das großflächige Gesicht ungeschminkt, wirkt sie wie ein zwar hochgewachsenes, aber etwas langweiliges Mädchen. Das wird sich im Laufe des Tages ändern. Kate, das Model Als Kate am Abend als Dritte - nach Topmodel Eva Padberg - über den Michalsky-Runway läuft, geht ein Raunen durch die Menge der mehr als 1000 Zuschauer. Weil sie so erhaben, so düster, so geheimnisvoll und edel wirkt wie eine Stilikone. Dabei ist Kate erst 19 Jahre alt. Wer in diesem Moment in die überraschten Augen des Publikums blickt, der versteht, warum die Castingleute sie aus Tausenden von Models ausgewählt haben. Kate hat das berühmte gewisse Etwas, wonach jeder in diesem Business sucht. Das erschließt sich dem unbedarften Beobachter allerdings erst nach dem Schminken. Kate Kondas, die im Alter von 15 Jahren einen Model-Contest in ihrer ungarischen Heimatstadt gewann und seitdem von ihrer Agentur durch die halbe Welt geschickt wird, erzählt im Gespräch so monoton von ihrem Arbeitsalltag, dass sie diese Geschichte entweder schon tausendmal erzählt haben muss. Oder sich normalerweise niemand dafür interessiert, was sie zu erzählen hat. Während um sie herum im Tempodrom, wo in der Nacht zu Samstag die große Michalsky-""StyleNite"" als inoffizieller Abschluss der Berliner Fashion Week steigt, etwa 250 Stylisten, Anziehhilfen, Designer, Friseure, PR-Fachleute, Organisatoren, Musiker, Licht- und Tontechniker und zig weitere Helfer durchs Gebäude schwirren, wirkt Kate wie die Ruhe selbst. ""Vor der Show sind alle meist sehr aufgeregt. Aber am Ende bekommen sie immer alles hin"", erzählt die 19-Jährige mit dem markanten Kinn und den kastanienbraunen Augen. Und wenn man selbst etwas falsch macht, mal daneben tritt oder auf der Bühne über die ultrahohen Highheels stolpert? ""Ich hatte schon so viele Fashion Shows und es ist nie etwas passiert"", sagt Kate. Und wenn doch, müsse man so tun, als sei gar nichts gewesen. Ob sie auf dem Laufsteg eine Rolle spiele? ""Ein bisschen"", sagt Kate, aber eigentlich denke sie an gar nichts in den Minuten da draußen, nicht mal ans Publikum. Dann sei sie einfach nur im Flow. ""Es ist der perfekte Moment.""","Zwar dauert die Modewoche in Berlin noch bis Sonntag. Doch wer bei Michalskys ""StyleNite"" war, hat das meiste schon gesehen. Vom Model über die Friseurinnen bis zum Designer - wie erleben die Akteure die große Show zum Schluss?",stil,https://www.sueddeutsche.de/stil/michalskys-stilenite-bei-der-fashion-week-berlin-kate-und-der-flow-1.1866117,"""Michalsky-""StyleNite"" in Berlin: Kate und der Flow""",00/01/2014,Kate Kondas - Das Model,"Entdecken Sie Kate, das 19-jährige Model mit dem gewissen Etwas.","Model, Fashion, Laufsteg, Agentur, Contest, Berlin Fashion Week, StyleNite, Stilikone, Highheels, Kate Kondas","Entdecken Sie das junge Model mit dem gewissen Etwas - Kate Kondas. Erfahren Sie mehr über ihre Erfolge auf dem Laufsteg und bei Fashion Shows. #KateKondas #Model #Fashion #Laufsteg #StyleNite""" 418,"Bilder von Modeschauen ähneln sich in der Regel sehr: Große dünne Menschen in der Vertikale. Zwar tragen sie mitunter Bizarres, Verrücktes oder zumindest, wie die Herren jetzt in Mailand, sehr Buntes. Aber am Ende zeigen die Fotos alle menschliche, laufende Kleiderständer. Alle Fotos? Nein! Bei der Dolce&Gabbana-Schau am Sonntag kaperte ein Mann aus Deutschland die Ikonographie - als Flitzer. Mitten hinein in den Final-Applaus platzt der Nackte aus dem Zuschauerraum, rennt den Laufsteg hinunter, als ginge es um sein Leben oder zumindest um den Sieg seines Fußballvereins. Ist das Kunst? Kritik vielleicht an den Modeschöpfern, denen es nach dem Urteil zu Steuerhinterziehung an die Wäsche gehen könnte? ""Das war reiner Zufall"", sagt Jakob Haupt zu Süddeutsche.de. Der Anarcho-Blogger und Mitbegründer von Dandy Diary hat die Aktion mit ersonnen. ""Das Urteil kam uns aber gelegen, weil wir so keine großen juristischen Folgen zu befürchten haben. Die sind gerade anderweitig beschäftigt."" Tatsächlich ging es bei der Aktion nicht um Steuerbetrug, sondern um Sport. Darum, den Zusammenhang zwischen Mode und Sport (""Der ist doch ominpräsent: Schuhe, Kappen, Shirts"") auf die Spitze zu treiben, den ""subversiven"" Moment zu betonen, in dem ""der Fan sich rausnimmt, mitzumischen"", wie Haupt sagt. Übersetzt wird diese Botschaft von einem italienischen Sportkommentator, der die Videobilder der Aktion kommentiert wie ein Fußballmatch. Es ist nicht das erste Mal, dass die Jungs von Dandy Diary für Tumult sorgen: Vergangenes Jahr präsentierten sie zur Berliner Fashion Week ihren Fashion-Porno ""Será el Comienzo"". ""Nacktheit ist immer was, das provoziert"", sagt Haupt. Er wolle gar nicht herausstechen aus der glattgebügelten - er sagt ""sehr langweiligen"" - Modeblogosphäre. ""Das passiert aus Versehen. Ich fände es auch besser, wenn die anderen verrückter wären."" Der Flitzer selbst will sich nicht zu Erkennen geben, er hat eine Freundin (die vorab ihr Einverständnis erklärte) und einen Bürojob (mit Anzug und Krawatte).","Bilder von Modeschauen sind oft recht eintönig. Das dachten sich wohl auch zwei deutsche Blogger und beschlossen, das Defilee von D&G zu sprengen. Mithilfe eines Flitzers - und eines italienischen Fußballkommentators.",stil,https://www.sueddeutsche.de/stil/flitzer-bei-mailaender-fashion-week-von-nackten-und-bloggern-1.1704406,Fashion Week Mailand: Flitzer bei Dolce&Gabbana,00/06/2013,Fashion-Flitzer schockt Dolce&Gabbana,Ein deutscher Flitzer kapert die Mailänder Modeschau und sorgt für Tumult. Erfahre mehr!,"Modeschau, Dolce&Gabbana, Fashion, Flitzer, Mailand, Kunst, Sport, Modeblog, Nacktheit, Tumult","Ein deutscher Flitzer hat die Dolce&Gabbana Modeschau in Mailand gestürmt und für Tumult gesorgt! Erfahre hier, was dahintersteckt. #Fashion #Flitzer #Mailand #DolceGabbana" 419,"Meterhohes Gras wiegt sanft im Wind hin und her. Rund um die Rhododendronbüsche sprenkeln Blütenblätter den Boden, rosa und lila auf braun, es sieht aus wie ein pointillistisches Gemälde. Von der Hängematte aus geht der Blick auf die Äste der riesigen Weißbuche, die sanft knarren. Der Rasen könnte auch mal wieder gemäht werden. Könnte! Muss aber nicht. Als Gartenfan ist man immer im inneren Konflikt zwischen Aktivismus und Genuss. Was ist zu viel, was zu wenig? Um diesen friedlichen Moment in der Hängematte zu genießen, um den Duft blühender Rosen einzuatmen oder frische Zitronenmelisse für das Abendessen zu ernten, muss man vorher einiges an Mühe investieren. Umgraben im Herbst, pflanzen im Frühjahr, mähen, jäten, gießen im Sommer - je nachdem, wie groß der Garten ist, kann das Hobby körperlich ziemlich anstrengend sein. Ordnung muss im Garten nicht sein Auf Deutsch werden alle gärtnerischen Tätigkeiten gerne unter dem Begriff ""Gartenarbeit"" zusammengefasst. Das sagt schon viel über die Einstellung: Um die Natur in den Griff zu bekommen, wird ordentlich geschuftet, am besten im Blaumann und zu festgelegten Zeiten. Dem Garten werden geometrische Strukturen aufgezwängt - die Rasenkanten mit der Messlatte abgestochen, der Buchsbaum zu dreidimensionalen Skulpturen frisiert, die Hecke rechtwinklig zu einer glatten, grünen Mauer zurechtrasiert. Ordnung muss sein, was sollen denn die Nachbarn denken? Ordnung muss überhaupt nicht sein. Schon gar nicht im Garten. Im Gegenteil, gerade die gezielte Verwilderung kann viel charmanter wirken als das mit dem Lineal gezogene Beet. In der Gartengeschichte wurde diese Glaubensfrage schon immer diskutiert und unterschiedlich interpretiert: Soll der Mensch die Natur zähmen und in strenge Formen zwängen oder soll er ihr freien Lauf lassen und das Ergebnis genießen? Und wo genau liegt die Grenze zwischen Entfaltung und Verwahrlosung? Das eine Extrem findet in französischen Barockgärten und japanischen Zen-Gärten seinen Höhepunkt, das andere in englischen Parks und Öko-Gärten. Gardening, also Gärtnern, nennen es die Briten, wenn sie ihrem Lieblingshobby nachgehen. Das klingt schon nach weniger Stress, auch wenn es insgesamt vielleicht zeitaufwendiger ist als die effiziente deutsche Gartenarbeit mit Kärcher, Laubbläser und Turbohäcksler. Die Steigerung heißt Lazy Gardening, faules Gärtnern. Diese ideale Variante für bequeme Naturliebhaber, die wenig leisten wollen für maximalen Genuss, hat sich durch das einflussreiche Buch ""The Lazy Gardener"" von Remo Vetter, durch entsprechende Garten-Blogs und Berichte in Gartenmagazinen zum Trend ausgewachsen. Für diese Art des Gärtnerns braucht man aber zunächst einmal die passende Grundeinstellung. Wer jedes heruntergefallene Blatt sofort aufhebt und jede Blüte in dem Moment abzupft, wenn sie gerade am Verwelken ist, wird in einem Lazy-Garten wahrscheinlich eher crazy als happy. Also einfach im Gartenstuhl sitzen und zuschauen, wie das Gras wächst? So funktioniert Lazy Gardening leider auch nicht. Ein arbeitsarmer Garten muss gut geplant sein. Und er braucht, wie jeder Garten, viel Geduld. Schon bei der Gestaltung muss man die richtige Balance zwischen geformter und wilder Natur finden. Das geht bei der Einteilung der Flächen los und hört bei der Auswahl der Pflanzen auf. Je größer der Nutzgartenanteil, desto mehr Arbeit, denn Gemüse und Kräuter sind natürlich pflegeintensiver als Rasenflächen und Staudenbeete. Zunächst mal muss sich der Gärtner darüber klar werden, welche Art von Garten er möchte: Sind frische Kräuter und Salat wichtig, oder kann man darauf verzichten? Geht es einem vor allem um die Blütenpracht? Sollen Obstbäume und Beerensträucher dabei sein? Von allem etwas?","""Lazy Gardening"" ist die perfekte Alternative für faule Gärtner. Allerdings sollte man die Grenze zwischen Entfaltung und Verwahrlosung erkennen. Denn die neue Lässigkeit folgt klaren Regeln.",stil,https://www.sueddeutsche.de/stil/garten-gezielte-verwilderung-1.3529817,"""Garten-Trend ""Lazy Gardening"": Gezielte Verwilderung""",00/06/2017,Lazy Gardening – Wenig Arbeit im Garten für maximalen Genuss,"Lazy Gardening ist der neue Trend für bequeme Naturliebhaber. Erfahren Sie, wie Sie weniger Arbeit mit ihrem Garten haben!","Lazy Gardening, Gartenarbeit, Gärtnern, Natur, Pflanzen, Gemüse, Kräuter, Obstbäume, Beerensträucher, Garten","Machen Sie es sich gemütlich und genießen Sie den Garten ohne sich zu sehr anzustrengen! Lazy Gardening ist der neue Trend und wir zeigen Ihnen, wie es geht. #lazygardening #garten #naturliebhaber #gemütlich" 420,"Unter anderem ist Irving Penns Portrait eines Mädchens mit Hutschleier bei der Schau ""The Concept of Lines"" zu sehen. ""So eine Schlange macht ja, was sie will. Schwer war sie, das weiß ich noch,"" sagte Nastassja Kinski über eines der berühmtesten Bilder, das von ihr gemacht wurde. Richard Avedon fotografierte die Schauspieler-Tochter 1981 nackt mit einer Python. Schon bald hing das als verrucht geltende Poster in vielen sonst gänzlich unverruchten Jugendzimmern. Ein Wiedersehen mit dem Motiv gibt es jetzt in einer Ausstellung in München. The Concept of Lines heißt die Schau, die Bilder von Avedon, Irving Penn und George Hoyningen-Huené vereint - drei Großmeister der hochästhetischen Fotografie, die unser Bild von Mode bis heute prägen. Auf ihren Fotografien aus den Dreißigern bis in die jüngste Vergangenheit war jede Stoff-Falte Teil der Inszenierung - und natürlich ein effektvoller Schattenwurf. Zum Beispiel bei Irving Penns Portrait eines Mädchens mit Hutschleier. Es zeigt Jean Patchett, ein stilbildendes Fotomodell der 50er-Jahre. Penn nannte sie ""eine amerikanische Göttin in Paris"" - das ist dramatisch ausgedrückt und bezeichnet dabei genau die große Geste, mit der alle drei Fotografen ihre Sujets (und sich selbst) in Szene setzten. Die Schau aus dem Bestand der Sammlung Gundlach war in Hamburg zu sehen. Wer sie verpasst hat, kann das noch bis zum 10. Mai in München nachholen (versicherungskammer-kulturstiftung.de). Britannien lässt doch noch EU-Europäer ins Land: Riccardo Tisci wird neuer Kreativdirektor bei Burberry, was in Zeiten wachsender Brexit-Spannungen eine erfreulich brüderliche Nachricht ist. Damit steht ein Italiener als Designer an der Spitze des Londoner Traditionshauses. Genau genommen gerät Burberry jetzt sogar doppelt unter Einfluss aus dem Süden, auch CEO Marco Gobbetti kommt aus Italien. Burberry wurde 1856 gegründet, in den vergangenen 17 Jahren hatte Christopher Bailey den Aufstieg von der soliden Trenchcoat-Marke zum Kultlabel des Brit Chic verantwortet. Tisci, der aus dem süditalienischen Apulien stammt, hatte zuletzt als Chefdesigner von Givenchy sein Faible für Gothic-Entwürfe ausgelebt. Er kündigte an, jetzt seinen Wohnsitz von Paris über den Kanal nach London zu verlegen. Seek Refuge ist das erste Streetwear-Label für muslimische Frauen. Sie wollte etwas Ausgefallenes, Modernes tragen - und sich als Muslima gleichzeitig maßvoll kleiden. Weil die Auswahl aber, gelinde gesagt, überschaubar ist, gründete Shazia Ijaz kurzerhand ihre eigene Modemarke. Seek Refuge ist das erste Streetwear-Label für muslimische Frauen. Die Kollektion der 25-jährigen US-Amerikanerin mit pakistanischem Hintergrund umfasst bisher nur vier Stücke: zwei T-Shirts, ein Sweatshirt sowie eine Jeansjacke, die alle ein Stück über den Po reichen (über indiegogo.com). Auf dem Rücken der Jacke ist das Gedicht eines syrischen Geflüchteten gedruckt, auf den Shirts steht der Name des Labels auf Arabisch. Ein Teil der Einnahmen soll an Schulen für syrische Kinder in jordanischen Flüchtlingslagern gehen. Die Uhr ""Tropical Birds"" der Berliner Designerin Jette Scheib. Wenn Herzogin Catherine auftritt, gucken alle genau hin. Längst gibt es Webseiten wie ""whatkatewore.com"" (Was Kate trug) und ""katemiddletonstyle.org"" mit Hinweisen, wo man den herzoglichen Look herbekommt - kurz danach ist das Kleid mit großer Sicherheit ausverkauft. Als Fan von Self-Portrait hat sich die 36-Jährige bereits im November 2016 geoutet, als sie ein langes weißes Kleid mit auffälligem Schlitz und gehäkeltem Oberteil trug. Darüberhinaus hat sie mit ihrer Vorliebe für das Label, bekannt für weibliche Schnitte zu erschwinglichen Preisen, bereits ihre Schwester Pippa sowie ihre Fast-Schwägerin Meghan Markle angesteckt. Die 2013 gelaunchte Marke hat aber auch Fans aus Hollywood wie Kristen Stewart oder Reese Witherspoon. Bislang war die Kollektion vor allem online zu haben, im Frühjahr eröffnet Self-Portrait nun einen ersten eigenen Laden in London. Noch drei Wochen bis zur Zeitumstellung - bei vielen Uhren des niederländischen Labels Nextime geht das noch auf analoge Art durch Drehen der Zeiger. Die Berliner Designerin Jette Scheib hat für die Marke aus Haarlem ein Modell entworfen, das neben einem Hauch Retro auch ein bisschen Dschungel an die Wand ins Wohnzimmer bringt. ""Tropical Birds"" passt zum allgegenwärtigen Palmen-Trend, die hier aber nur den Hintergrund für zwei Tukane bilden. Wobei das schnöde Blau-Orange der Uhrzeiger der Natur in keiner Weise gerecht werden kann. Schließlich gehören Tukane zu den farbenprächtigsten Vögeln der Welt, vor allem der vom Aussterben bedrohte Fischertukan.",Mode gestern und heute: Eine Münchner Ausstellung feiert Klassiker der Fashion-Fotografie. Seek Refuge heißt ein Streetwear-Label für Muslimas.,stil,https://www.sueddeutsche.de/stil/kurz-gesichtet-zurueck-in-die-zukunft-1.3888375,Kurz gesichtet - Zurück in die Zukunft,00/03/2018,Mode gestern und heute,"Die Ausstellung ""The Concept of Lines"" in München vereint Fotografien von Avedon, Penn und Hoyningen-Huené und prägt unser Bild von Mode bis heute.","Fotografie, Mode, Ausstellung, München, Meisterwerke, Avedon, Penn, Hoyningen-Huené, The Concept of Lines, Kunst, Ästhetik","Entdecke die faszinierende Ausstellung ""The Concept of Lines"" in München mit Fotografien von Avedon, Penn und Hoyningen-Huené, die unser Bild von Mode bis heute prägen. #Fotografie #Mode #Kunst #München #Ausstellung" 421,"Die Sonne scheint auf den hellen Sand von Derrynane Beach. Die kleine Bucht an der Westküste von Irland ist ein Traumstrand, geschützt vor den Wellen des Atlantiks zieht er sich jetzt, bei Ebbe, bis zu einer kleinen Halbinsel. Dort, wo der Sand noch nass ist, beugt sich John Fitzgerald über ein paar bewucherte Steinbrocken. Zupft zarte hellgrüne Strähnen von der karstigen Oberfläche und dicke, glibberige Blätter, deren dunkles Braun sich gerade wieder schwarz färbt, weil Regen einsetzt. Über diese Pflanzen ziehen nicht nur die Gezeiten, sondern auch extreme Wetter. Die eben herangewirbelten Wolken ziehen bereits weiter, verschatten die nahen Berge, der Schauer ist vorbei. Vor einem Felsen verteilt der weißhaarige Mann die Beute. Die Algen, die er gesammelt hat, schmecken alle. Und so verschieden wie Spinat, Kohlrabi und Möhren. Wer Algen nur als Nori kennt, in den die Japaner Sushi einwickeln, kaut lange und staunt: die salzige Frische der Wakame-Blätter erinnert an Austern, die Strünke des Samphire, den manche unter dem Namen Meerfenchel kennen, haben kaum Meeresaroma, sie sind knackig wie kurz gegarter Spargel. Die Algenwanderungen von John Fitzpatrick sind gefragt, vor allem der Workshop, in dem die Pflanzen, die man morgens sammelt, nachmittags zubereitet und verkostet werden. Die Menüs seiner Frau Kerryann enthalten von der Vorspeise bis zum Dessert Algen, und Fitzpatrick kann seit Kurzem sogar Messer mit Griffen aus Algenstängeln neben die Teller legen. Das Verfahren zum Aushärten der weichen Stücke lässt er sich gerade patentieren, in der Hoffnung, dass sie als Accessoire bald auf die Tische der vielen Restaurants kommen, in denen Spitzenköche so an Algenrezepten tüfteln wie Kerryann in der Küche des ""Blind Piper"". Irland ist bei diesem Boom vorne mit dabei Algen sind - zum ""Meeresgemüse"" um-etikettiert - gerade Trend, als ""Superfood"" (wegen der Nährstoffe), weil sie vegan sind und weil sie - wo sie nachhaltig geerntet werden - die Umwelt schonen. Irland ist bei diesem Boom vorne mit dabei. Auch in anderen Ländern mag man mit Algenfarmen und Wassertanks auf der grünen Wiese experimentieren, hier liegt der Schatz vor der Haustür: Entlang der mehrere Tausend Kilometer langen Küste wachsen mehr als 600 Algenarten. Außerdem hat Irland ein paar Jahrhunderte Vorsprung. ""Das Sammeln und Essen von Algen hat in Irland eine lange Tradition"", doziert John Fitzpatrick, ""ein dicht bewachsener Felsen an der Küste war einst genauso viel wert wie ein Feld."" Und viele Familien erinnerten sich an den Onkel, der stets getrocknete Algen als Proviant in der Jackentasche trug. Noch bis in die Siebziger sammelte man Algen so, wie Kontinental-Europäer in die Pilze gehen, mit Korb in der Hand und viel Erfahrung. Robert J. Flaherty ließ für seinen Dokumentar-Klassiker ""Man of Aran"" vor mehr als 80 Jahren noch Frauen in dicken Wollröcken durchs Salzwasser waten und ernten, ihre Männern wuchteten später die schweren Körbe über Klippen auf steinige Felder. Während Seefahrernationen wie die benachbarten Briten vor allem fischten (und in Kriege zogen), waren die Iren findig darin, das zu verwenden, was in Küstennähe wuchs oder angeschwemmt wurde, ""unaufhörlich von gewaltigen Wellen, die von fremden Abgründen heranrollten, um ungestüm und heftig gegen die Ufer der Strände zu brechen"", wie Séamus Mac an Iomaire in seinem Klassiker ""The Shores of Connemara"" schreibt; das Ernten der kräftigen Kelp-Pflanzen galt dem Autor als ""harte und anstrengende Arbeit"" für einsame Strandläufer mit einem Croísin in der Hand, einer Stange, an deren Spitze ein Messer sitzt. Kelp war da schon lange ein Wachstumsmarkt für das frühe Industriezeitalter, das die nährstoffreichen Pflanzen als Dünger oder Futter verwendete, vor allem die Asche, aus der man Seife oder Farbstoff gewinnen konnte. Nach 1820 war in der Medizin dann das Jod gefragt, später entdeckte man Algen als Geliermittel, das für die Eiscreme-Herstellung ebenso wichtig war wie für den Textildruck. Der irische Staat gründete 1947 die Firma ""Arramara Teo"", die bis zur Erfindung synthetischer Emulgatoren 30 Jahre später Hunderte Pflücker beschäftige. Auch danach finanzierte die Regierung weiter Grundlagenforschung zu Algen, und Meeresbiologie ist nicht nur Studienfach, sondern wird auch in Abendkursen und bei Umschulungen unterrichtet.","Sie schmecken so verschieden wie Spinat, Kohlrabi und Möhren: Die Algen vor der irischen Küste gelten seit Jahrhunderten als nahrhafte Delikatesse, nun boomt der Seetang als ""Superfood"". Doch nicht alle finden das gut.",stil,https://www.sueddeutsche.de/stil/seetang-super-gemuese-aus-dem-meer-1.3932846,Algen aus Irland,00/04/2018,Algen - das neue Superfood,"Algen sind das neue Trend-Superfood, das durch seine Nährstoffe, Nachhaltigkeit und Veggie-Optionen punktet. Hier erfahren Sie alles über Algen.","Algen, Superfood, Nährstoffe, Nachhaltigkeit, Veggie-Optionen, Trend, gesunde Ernährung, Meeresgemüse, Irland, Algenrezepte","Algen sind das neue Trend-Superfood! Mit ihren Nährstoffen, Nachhaltigkeit und Veggie-Optionen ein Muss für gesunde Ernährung. Lesen Sie hier alles über Algen und Irlands Algenrezepte. #Algen #Superfood #Nachhaltigkeit #VeggieOptionen #Irland" 422,"Am 18. Dezember vergangenen Jahres erklärte ein Gericht in Alessandria, einer mittelgroßen Stadt im Piemont, die Firma Borsalino S. P. A. für zahlungsunfähig. Die Nachricht ging um die Welt. Sie tat es vermutlich auch, weil sie so leicht und eindrucksvoll zu illustrieren war: Denn Borsalino stellt Hüte her, die es zu Glanz und Ruhm brachten, vor allem im Film: auf den Köpfen von Alain Delon und Harrison Ford, Michael Jackson und Johnny Depp. Wie ein kleines, mobiles Dach sitzt ein solcher Hut auf den Schauspielern, Schutz, Trost und Souveränität zugleich versprechend. Und wenn Humphrey Bogart am Ende von ""Casablanca"" zu Ingrid Bergman sagt, es gebe ja immer noch die Erinnerung an Paris, dann redet nicht nur der Mann, mit halb verschattetem Gesicht. Es spricht vielmehr auch der Hut, mit einem leicht verkratzten Bariton: Die Welt mag groß und gefährlich sein, aber sie ist nicht ohne Glück und Geborgenheit. Die Nachricht vom Bankrott muss den Autoren der Nachrufe deshalb erschienen sein, als wäre ihnen der Hut vom Kopf geweht worden (obwohl die meisten von ihnen keine Hutträger sein dürften), und als wisse man nun nicht mehr, wie man Wind und Regen widerstehen könne. Doch so endgültig ist die Meldung nicht. Man muss eine Weile aus Alessandria hinausfahren, in eine Ebene, auf der sich, auf unnachahmlich italienische Weise, Industriebauten mit Brachen, Siedlungen mit Äckern mischen. Die Schlacht bei Marengo fand auf diesen Feldern statt, in der Napoleon im Juni 1800 die Österreicher so vernichtend schlug, dass sie Oberitalien räumten. Daran erinnert, in einer ehemaligen Villa am Rand der Landstraße, ein Museum mit etwas obskuren Öffnungszeiten. Hinter einer großen Kreuzung und einer kleinen Bahnstrecke liegt ein schlichtes, zweistöckiges Verwaltungsgebäude in hellem Gelb, über dem der Schriftzug ""Borsalino"" leuchtet. Dahinter erhebt sich ein großer, moderner Industriebau. Ältere Werbekampagne (im Hintergrund die Fabrik). Dann aber öffnet sich eine kleine Tür auf der Seite, und in einem weiten, hohen Raum stehen vier sonderbare Maschinen, die offenbar zu einem großen Teil von Schreinern gefertigt wurden - und keinesfalls nach dem Zweiten Weltkrieg. Zwei hölzerne Loren mit Kaninchenwolle warten vor der ersten Maschine. Sie ähnelt einer übergroßen Waschmaschine, die, weil man Holz nur schlecht biegen kann, eher achteckig ausgefallen ist. Sie rumpelt und faucht leise vor sich hin, und es gibt keinen Zweifel: In dieser Fabrik wird nach wie vor gearbeitet. Der wichtigste Grund für die Abschaffung des Hutes war das Automobil Dass die Menschen ihre Köpfe bedeckten, und zwar über die Jahrhunderte und Jahrtausende hinweg, genauso, wie sie Jacken oder Handschuhe trugen, ist viel weniger erstaunlich als die Tatsache, dass sie es eines Tages nicht mehr taten. Wann das war, lässt sich ziemlich genau angeben: in den Sechzigerjahren, und zwar zuerst in den westeuropäischen Ländern, dann in Nordamerika, schließlich im Osten, jeweils mit einer Übergangszeit von zehn oder zwanzig Jahren. Der wichtigste Grund für die Abschaffung des Hutes sei das privat genutzte Automobil, lautet die geläufige Erklärung für diesen Wandel. Es habe den Kopf dem Wetter entzogen, und außerdem sei es schwierig, unter einem niedrigen Dach den Hut aufzubehalten. Plausibel ist das jedoch höchstens in Teilen - denn es verschwand ja nur der Hut, nicht aber der Mantel, nicht der Schal und nicht die Jacke, und auch die Handschuhe blieben in Gebrauch, wenngleich fast nur noch (das war früher anders) der kalten Finger wegen. Für das Verschwinden des Hutes muss es andere Gründe geben. Im Jahr 1857 gegründet, war die Firma Borsalino einst einer der größten Arbeitgeber in Alessandria. In den Fünfzigern stellten 3500 Arbeiter mehr als zwei Millionen Hüte im Jahr her, und ein jeder von ihnen saß dann auf einem Kopf, der sich durch den Hut von einem kleinen, etwas unförmigen Fortsatz des Rumpfes in einen wohlproportionierten oberen Abschluss der ganzen Figur verwandelt. Denn dies ist die Funktion eines Hutes, über allen Trost und Schutz hinaus: Er schafft eine Silhouette, er verleiht einem Menschen eine deutliche, einprägsame Gestalt, die sich vor jedem Hintergrund abhebt. Man vergleiche nur alte Fotografien von Versammlungen, in der Hüte getragen werden, mit modernen Menschenmengen: Auf den alten Bildern ist es, als besäße jeder Hutträger ein Dasein für sich allein. Entsprechend groß ist (oder besser: war) die Bedeutung eines Hutes, weswegen er sich in hohem Maße als Gegenstand der ästhetischen, ja auch überschwänglichen Gestaltung empfiehlt.","Sie zierten schon die Köpfe von Alain Delon oder Humphrey Bogart: Borsalino stellt Hüte her, die es zu Glanz und Ruhm brachten. Jetzt kämpft die italienische Firma ums Überleben.",stil,https://www.sueddeutsche.de/stil/klassiker-reine-kopfsache-1.3895832,Borsalino - Das Verschwinden eines Statements,00/03/2018,Borsalino insolvent – Tragödie für den Hutmacher,Berühmter Hut-Hersteller Borsalino für zahlungsunfähig erklärt: Lesen Sie die Hintergründe zur Insolvenz und was das für die Hut-Industrie bedeutet.,"Borsalino, Insolvenz, Hut-Hersteller, Hintergründe, Hut-Industrie, Italien, Fabrik, Produktion, Marengo, Napoleon","Traurige Nachricht für Hut-Liebhaber: Borsalino, der berühmte Hut-Hersteller, ist insolvent. Lesen Sie mehr über die Hintergründe und was das für die Hut-Industrie bedeutet. #Borsalino #Insolvenz #HutIndustrie" 423,"Grcic und Co. Der schönste Moment der Mailandwoche war vielleicht der, als die Bar zusammenbrach. Da hatte, gegen 23 Uhr, der Andrang auf die subversive Disco-Performance von Stardesigner Konstantin Grcic und Stargrafiker Mirko Borsche gerade seinen Höhepunkt erreicht. Alle Nachtschwärmer (also alle in Mailand unter 60) wollten den großen Vernissage-Abend in den Straßen der Stadt mit einem Besuch in dem winzigen Laden in der Via Macedonio Melloni abrunden, in dem die beiden Kreativen ihr obskures Tanz-Totem errichtet hatten. Das spuckte Licht, Nebel, Musik und vor allem harte Beats aus einer einzigen Maschine und damit das Versprechen, jeden Raum sofort in eine Disco zu verwandeln. Es funktionierte auch gut. Nur dass ausgerechnet beim Happening eines der wichtigsten Produktgestalter versäumt wurde, zwei Schrauben in die Tischplatte der Bar zu donnern oder sie anderweitig zu fixieren - das war schon lustig. So rauschten also die aufwendig gestalteten Cocktailkärtchen mitsamt Flaschen und Bechern in die tanzende Menge, die sich fortan selbst bediente. Davon abgesehen waren deutsche Designer auf der Messe diesmal in Bestform unterwegs und allgegenwärtig, allen voran das tolle Trio: Stefan Diez, Konstantin Grcic und Sebastian Herkner, die alle mehrfach international und bei den wichtigsten Herstellern vertreten sind. Aber auch Werner Aisslinger, Christian Werner, Kati Meyer-Brühl und viele Newcomer zeigten starke Entwürfe. Und Altmeister Ingo Maurer sprach mit seiner Leuchten-Installation in der ehemaligen Kirche San Paolo Converso ein wirklich sakrales Lichtgebet und zeigte wie nebenbei eine ganze Reihe an neuen Lampen, allesamt höchst poetisch und längst nur noch seine eigene Stilgrammatik deklinierend. Große Leuchten Apropos Licht. Das wird jetzt richtig groß, vor allem, wenn es von der Decke hängen soll. Während die LED-Technik bei der Gestaltung von Tischlampen für immer filigranere Gebilde sorgt, werden die Deckenlampen im Gegenzug zu regelrechten Kuppeln, Muuto hat es mit seiner großen Industrie-Haube namens ""Under the Bell"" von Iskos Berlin schon vorgemacht. Diesmal hingen felsgroße Lampen aus japanischem Papier am Stand von Vitra, der leicht exzentrische britische Lampendesigner Lee Broom fuhr mit einem Lieferwagen voller großer opaker Glaszylinder vor und der zypriotisch-britische Lichtflüsterer Michael Anastassiades ließ eine ganze Traubenrebe aus Glasballons von der Decke regnen. Das Dimore Studio, über dessen satte Arbeit im Fendi Palast in Rom noch zu sprechen sein wird, zeigte dazu sehr elegante Leuchtbojen die halbhoch und tonnengroß durch ihre Installationen schwebten. Zu merken für den Hausgebrauch - die großen Papierlampen aus den 80er-Jahren und auch solche aus Korb und anderen Flechtmaterialien sind ruhig mal wieder aus dem Keller zu holen. Oder einfach die alte Kinderbadewanne an die Decke hängen und illuminieren . . . ""Under the Bell"" von Iskos Berlin Kräutertöpfe","Das Licht wird groß, die Sofas pastellrosa und die wichtigsten Accessoires gibt's für wenige Euro im Supermarkt. Zehn Aha-Momente von der Salone del Mobile, der größten Möbelmesse der Welt.",stil,https://www.sueddeutsche.de/stil/design-alles-so-schoen-hellbunt-hier-1.2959177,Möbelmesse: Trends der Salone del Mobile in Mailand,00/04/2016,"Design, Beats, und Chaos",Mailandwoche: Deutsche Designer in Bestform mit unerwarteten Überraschungen!,"Mailandwoche, deutsche Designer, Konstantin Grcic, Sebastian Herkner, Stefan Diez, Werner Aisslinger, Christian Werner, Kati Meyer-Brühl, Ingo Maurer, LED-Technik, Deckenlampen","Deutsche Designer zeigen auf der Mailandwoche unerwartete Überraschungen - mit Design, Beats und Chaos! #Mailandwoche #deutscheDesigner #Design #Beats #Chaos" 424,"Schuhe. Hunderte. Pumps, Ballerinas mit kleinem Absatz, bedruckt mit floralem Muster. Lammleder, Lack, Glitter, der von Hand aufgetragen wird. Eine Ahnung von Sommer. Paarweise auf blassgrünen Wägelchen, von denen an einigen Stellen die Farbe abblättert, so alt sind sie. Es riecht nach Klebstoffen, Leder und Farbe. Eine Frau steppt Schleifen auf Sandalen, eine andere kontrolliert jedes Paar. Stimmen die Nähte? Sitzen die Absätze richtig? Viel Handarbeit. ""Schuhe in dieser Qualität lassen sich nicht voll automatisiert herstellen"", sagt Marcus Ewig, Geschäftsführer der Peter Kaiser Schuhfabrik GmbH in Pirmasens. 100 bis 150 Arbeitsschritte sind für einen Schuh nötig. Allein zwölf Stunden braucht es, um einen Pumps herzustellen. Sie sind das Markenzeichen der Fabrik. Pumps kommen nie aus der Mode. Pirmasens ist aus der Mode gekommen. Die Stadt in Rheinland-Pfalz war mal das Zentrum der deutschen Schuhindustrie. Aber das ist lange her. Um die Jahrhundertwende gab es in Pirmasens und in den Nachbarorten Hauenstein und Waldfischbach mehr als 300 Schuhhersteller. Die meisten sind verschwunden, riesige Firmen wie Rheinberger oder Neuffer. Straßennamen erinnern noch an die Fabrikanten. Die alten Werkhallen sind längst abgerissen oder umgewandelt, Kulturdenkmäler. Im ""Rheinberger"", der einst größten Schuhfabrik Deutschlands, sitzt seit 2008 das Dynamikum, ein Technikmuseum. Zu den Exponaten gehört eine Unendlichkeitsmaschine. Aber was ist schon unendlich? In Pirmasens zeigt sich, wie endlich eine Industrie sein kann. In Hauenstein gibt es ein Schuhmuseum. Eine Schuhkönigin gibt es auch seit ein paar Jahren. Gerade amtiert Nadine I. Welche Schuhe sie trägt, ist auf vielen Fotos gar nicht zu sehen. Rund drei Dutzend mittelständische Schuhfirmen gibt es noch in Pirmasens, Firmen wie Kennel & Schmenger oder die Schuhfabrik Carl Semler. Peter Kaiser wird in diesem Jahr 175 Jahre alt. Schon das Überleben ist ein Erfolg. Vielleicht war es der Verzicht auf Wachstum, dass die Firma allen Widrigkeiten widerstand, oder doch nur pfälzische Sturheit? Rückblick: Als Peter Kaiser 1838 seine Werkstatt aufschließt, ist er nicht der Erste in Pirmasens. Es gibt viele Schuster, die so ihren Sold im Dienste des Landgrafen Ludwig IX. aufbessern. Nach dessen Tod wird die Truppe aufgelöst, und die Soldaten fertigen aus alten Uniformen Schlappen. Viele Möglichkeiten zum Broterwerb gibt es in der Pfalz nicht. Das Elend findet heute in Asien statt In einer Schriftenreihe für das Hauensteiner Museum hat Michael Wagner die Geschichte aufgeschrieben. Die Zustände in der Produktion müssen noch um die Wende zum 20. Jahrhundert erbärmlich gewesen sein: Elf Stunden täglich, die Löhne reichen zum Leben nicht aus, viele Arbeiter betreiben nebenher Landwirtschaft. ""Singen, pfeifen und Tabak rauchen"" verboten, mit Beginn der Arbeitszeit wird der Zugang zur Fabrik geschlossen. Was Wagner aus einer Fabrikordnung zitiert, liest sich wie mancher Bericht aus der heutigen Textil- und Schuhproduktion in Asien. Das Elend scheint gegenwärtig, es findet heute nur woanders statt, weiter weg, in Asien. Man kann aus der Geschichte lernen - oder auch nicht. Lange Zeit, sagt ein altgedienter Mitarbeiter im Lederlager von Peter Kaiser, sträubten sich die Pirmasenser Schuhfabrikanten gegen die Ansiedlung von Unternehmen aus der Auto- und Chemieindustrie, weil sie fürchteten, dass ihnen die Mitarbeiter wegen der höheren Löhne davonlaufen. Auch deshalb fehlten Alternativen, als Mitte der Sechzigerjahre die Strukturkrise die Schuhindustrie schüttelte, bis fast nichts blieb. Allein zwischen 1963 bis 1973 werden in der Stadt und im Landkreis fast 180 Betriebe mit gut 7000 Beschäftigten stillgelegt, schreibt Wagner. Schuhe lassen sich billiger im Ausland produzieren. Peter Kaiser scherte sich nicht um die Konkurrenz. Erst Anfang 2000 bauten die Pfälzer eine Produktion in Portugal auf, die gibt es immer noch. Nach Asien drängte es die Pfälzer damals - wie auch heute - nicht. Geschäftsführer Ewig kennt die Firmengeschichte ganz gut. Er hat sie sich aufschreiben lassen. Der Betriebswirt arbeitet erst seit Mitte 2012 für Peter Kaiser. Er hat eine Menge aufzuholen. Jahrzehnte. Wachstum war nie die Strategie der Firma.","Lammleder, Lack, Glitter: Die Firma Peter Kaiser produziert seit 175 Jahren in der pfälzischen Kleinstadt Pirmasens, zum Jubiläum sogar Schuhe mit goldener Sohle. Wachstum war nie das Ziel des Traditionshauses, doch das wird sich nun ändern.",stil,https://www.sueddeutsche.de/stil/pfaelzische-schuhfirma-wird-175-kaisers-neue-schuhe-1.1676892,Jubiläum: Die pfälzische Schuhfirma Kaiser wird 175,00/05/2013,Peter Kaiser Schuhe,Wie Peter Kaiser Schuhe seit 175 Jahren die Herzen von Schuhliebhabern erobern.,"Peter Kaiser Schuhe, Schuhhersteller, Pirmasens, Schuhindustrie, Schuhfabrik, Kennel & Schmenger, Carl Semler, Handarbeit, Leder, Pumps, Sommer",Entdecke die Geschichte von Peter Kaiser Schuhen - seit 175 Jahren Handwerkskunst und Qualität aus Pirmasens. #PeterKaiser #Schuhe #Handwerkskunst #Qualität #Pirmasens 425,"Bis heute erinnere ich mich an unsere erste Begegnung. Ich machte ein Selfie von uns beiden, wie wir nach Hause radelten, jung, hip und aufregend fühlte es sich an. Der erste Frühling war von der Lust auf das Unbekannte geprägt. Zunächst. Denn man kann es nicht anders sagen: Unser Verhältnis gleicht einer Langzeitbeziehung. Wir haben alle Stadien, die man miteinander erlebt, ­durchgemacht. Auf den Frühling folgte ein beschwingter Sommer. Ich war verliebt in meine Gemüsekiste, schon sonntags freute ich mich, sie mittwochs abzuholen, voller Tomaten und Kresseschälchen, Kartoffeln und Zucchini. Doch wie es manchmal ist mit Beziehungen: Lange sollte die Freude nicht währen. Mit dem Herbst zeigten sich erste Nervigkeiten (wieder Kürbis?), und der Winter enthüllte ihre Macken in vollem Ausmaß: Statt Tomaten schleppte ich einen Rucksack voll Kohl nach Hause. Abwechslung hieß: mal Spitzkohl, dann Chinakohl, Weißkohl oder Rotkohl. Nun gibt es Gemüsekisten, die sind die ""Friends with benefits""-Konstrukte ihrer Art, für Bindungsängstliche. Man kann im Winter Mango dazubestellen, Pastinaken ausschließen, und jede Woche eine Milch dazu. Bei meiner Kiste vom Kartoffelkombinat - der Name lässt es erahnen, es handelt sich um den Ernteanteil in einer solidarischen Landwirtschaft - entspricht das Verhältnis mehr einer Vernunftehe, die man richtig findet und durch die die Welt besser wird. Dafür geht man Kompromisse ein. Man kauft Genossenschaftsanteile, die nicht kurzfristig abzugeben sind. Und die Macken des anderen, in diesem Fall der Kiste, muss man akzeptieren. Manche kennt man vorher: weder Mango noch Milch. Anderen Macken begegnet man später: Mal Kürbisse, so klein, dass sie nur zum Befüllen mit viel Käse taugen, mal Perlgraupen, die zu gesund sind, um zu schmecken. Bei mir kam im ersten Winter etwas hinzu, was mich ernsthaft an der Beziehung zweifeln ließ. Faustgroß, süßsauer und mit der Spezialfähigkeit, auf schwarzer Kleidung Flecken zu machen: Rote Bete. Bisher war mir die nur als eklige Begleitung der Karottenstifte in ""gemischten Salaten"" drittklassiger Landlokale begegnet, nun wurde sie mein wöchentliches Ärgernis. Ich muss gestehen: Ich bin manchmal fremdgegangen im Supermarkt (Mango ...) und habe gelegentlich andere für zuständig erklärt (""Mutti, holst du sie mal ab?""). In schwachen Momenten habe ich über eine Trennung nachgedacht. Aber immer nur bis Mittwoch. Denn wie in einer guten Beziehung hat sich über das Verknalltsein hinaus mehr entwickelt. Seit der Kiste weiß ich erst, dass Zucchini einen Eigengeschmack haben. Für Perlgraupen gibt es wunderbare Ottolenghi-Rezepte. Und, wer hätte es gedacht, für den heimischen Bedarf fürs Risotto reicht die Rote Bete längst nicht mehr. Und umgekehrt: Auch die Kiste gibt sich Mühe. Und in arg harten Wochen gegen März gibt es sogar Tomatensugo. Das ist bei einer großen Einkochaktion entstanden, andere, fleißigere Genossenschaftsmitglieder waren beteiligt. Nächstes Jahr werde ich mitmachen - das läuft dann wohl unter Paartherapie. Lea Hampel überlegt schon, in die nächste Genossenschaft einzusteigen, die von ihrem Biomarkt. Weil sogar ihre Finanzberaterin das für eine gute Idee hält und sie dann auch noch Rabatt auf ihre Tofuwürstchen bekommt.","Was Rote Bete und rote Herzchen miteinander zu tun haben? Nichts, dachte unsere Autorin. Bis sie einer Landwirtschaftsgenossenschaft beitrat.",stil,https://www.sueddeutsche.de/stil/gemuesekiste-kooperative-landwirtschaftsgenossenschaft-1.4252152,Plan W: Verliebt in meine Gemüsekiste,00/12/2018,Langzeitbeziehung: Gemüsekiste,Eine Kolumne über die Höhen und Tiefen einer Gemüsekiste im Jahresverlauf.,"Gemüsekiste, solidarische Landwirtschaft, saisonales Gemüse, Bio, Nachhaltigkeit, gesunde Ernährung, Community Supported Agriculture, Frischekiste, regionales Gemüse, saisonale Rezepte","Entdecke die Vor- und Nachteile einer langfristigen Beziehung mit deiner Gemüsekiste - vom Frühling bis zum Winter, saisonales Gemüse und leckere Rezepte inklusive. #Gemüsekiste #saisonalesGemüse #nachhaltigeErnährung" 426,"Ein Produkt aus dem Hause Rock Paper Robot: Die Holzteile sind magnetisiert, sie stoßen sich ab - und schweben scheinbar. Jessica Banks hat ein gutes Auge für Design. Als Jugendliche war sie zwei Wochen lang blind, bis heute ist die genaue Ursache unklar. Aber seitdem sie wieder sehen kann, sieht sie besser als die meisten Menschen. ""Meine Augen heilten so, dass ich nun auch die Randbereiche scharf sehen kann"", sagt sie. Dadurch entstehen optische Täuschungen. Ein falscher Schattenwurf, ineinanderfallende Gegenstände. ""Mein Gehirn braucht eine Sekunde, bis es den Fehler erkennt."" So wie die Gehirne derer, die Banks' Möbel betrachten. Da ist zum Beispiel der Tisch, der aus 27 Holzquadraten besteht. 18 davon schweben frei in der Luft. Die Holzteile sind magnetisiert, sie stoßen sich ab. Auf den zweiten Blick sieht man dünne Stahlseile, die alles zusammenhalten. Wer die Holzstücke anstupst, sieht sie wackeln, hört sie klackern. Die Sache mit der Sonne und dem Schatten: ""einfach cool"" Banks ist die Chefin der Firma Rock Paper Robot, ein Start-up mit einer Handvoll Mitarbeiter. Die Büroräume liegen gut versteckt auf dem Gelände einer alten Schiffswerft im New Yorker Stadtteil Brooklyn. Hier werden kinetische Gegenstände hergestellt: Möbelstücke, die sich bewegen, ja scheinbar Wände hochklettern können. Was auf den ersten Blick wie eine Skulptur an der Mauer aussieht, lässt sich beliebig weit in den Raum hineinziehen - und wird zum Tisch. Von der Art, wie Wasser fließt, bis hin zum Wachstum von Pflanzen: Banks kann sich für so gut wie jedes Naturphänomen begeistern. ""Dass unsere Schatten von einem Stern geworfen werden, ist einfach cool"", sagt sie, und wiederholt: ""Ein Stern."" Sie hat Robotik studiert und sich entschlossen, Gegenstände zu bauen, die nicht auf dem Mars landen, sondern in Wohnzimmern. ""Ich wollte Physik auf elegante Weise in diese Objekte packen"", sagt Banks. Die Wackel-Holztische sind Einzelexemplare, per Hand gefertigt. Der Preis liegt bei 10 000 Dollar - der Kreis künftiger Besitzer dürfte überschaubar bleiben. Doch dank dieser Vorarbeit ist Banks nun in der Lage, kostengünstigere Möbel für den Massenmarkt herzustellen, wie den Klettertisch.","Eine Amerikanerin designt kinetische Stühle und Tische, die Haltungsschäden vorbeugen könnten - und obendrein wie Kunst aussehen.",stil,https://www.sueddeutsche.de/stil/geschaeftsideen-tische-die-schweben-1.2710588,Start-up entwirft schwebende Möbel,00/10/2015,Schwebende Holzteile,"Start-Up entwirft kinetische Möbelstücke, die scheinbar Wände hochklettern können.","Rock Paper Robot, kinetische Möbelstücke, schwebende Holzteile, Design, optische Täuschungen, magnetisiert, Stahlseile, Brooklyn, Robotik, elegante Physik","Entdecke die kinetischen Möbelstücke von Rock Paper Robot, die scheinbar Wände hochklettern können. Einzigartige Designs, die die Physik auf elegante Weise integrieren. #RockPaperRobot #Kinetik #Möbel #Design" 427,"Pflanzliche Brotaufstriche haben sich vom Ersatzprodukt aus Kriegszeiten zum modernen Frühstückstandard etabliert: Besonders in Biomärkten erwartet Kunden ein unüberschaubares Angebot aus mehr oder weniger fettigen, mehr oder weniger würzigen Aufstrichen aus Gemüse, Nüssen, Fetten und Ölen. Für diesen ungewöhnlichen Boom dürfte vor allem die Vegetarierbewegung verantwortlich sein, sagen Marktforscher: Herzhafte Brotaufstriche sind eine Alternative zu Wurst und Käse und eignen sich auch als Dip für Gemüse und Brot und sogar als Kochzutat oder zum Überbacken. Damit sind sie auch eine Bereicherung für Flexitarier, die nur gelegentlich Fleisch essen und ihre Frühstück- und Abendbrotpalette vegetarisch erweitern wollen. Der Aufstieg der Aufstriche kommt der Qualität und Vielfalt zugute: Was einst mit geschmacklich eher einfältigen Nährhefepasten begann, hat sich zu einer großen Auswahl an Geschmäckern und Formen entwickelt. Die Super- und Biomarktregale sind Beispiele kreativer Würz- und Zutatenmischungen. Manches erinnert dabei an die kuriose Geschmackskombinationen von Babybreis, anderes eifert den minimalistischen Pastenklassikern wie Hummus und Pesto nach. Wer Kalorien zählt, sollte aber auf die Zutatenlisten schauen: Manche Aufstriche kommen besonders gemüsig daher, sind aber mit bis zu einem Drittel Fett- und einem Achtel Zuckeranteil nicht immer die gesündeste und kalorienärmste Wahl beim Frühstück.",Sie erobern die Frühstücks- und Abendbrottische. Aber welcher herzhafte Aufstrich ist der beste? Spitzenkoch Felix Mielke hat für uns neun Produkte getestet.,stil,https://www.sueddeutsche.de/stil/brotaufstrich-test-produkte-1.4212400,Test - Welcher pflanzliche Brotaufstrich ist der beste?,00/11/2018,Pflanzliche Brotaufstriche,Entdecke den ungewöhnlichen Boom pflanzlicher Brotaufstriche und ihre Vielfalt!,"pflanzliche Brotaufstriche, vegetarisch, Flexitarier, Würzmischungen, Gemüse, Nüsse, Frühstück, Dip, Überbacken, Vielfalt",Wurst und Käse adé! Entdecke die Vielfalt pflanzlicher Brotaufstriche und erweitere dein Frühstück! 🥪🌱 #veggie #gesund #pflanzlich 428,"Auf einmal sind alle immer auf dem Sprung. Allzeit bereit für die nächste Power-Session auf dem Cardio-Bike, das nächste Namasté auf der vollgeschwitzten Yogamatte oder die nächste Grenzüberschreitung beim Kraxeln auf dem Berg? Blickt man in die Mode, bekommt man derzeit jedenfalls den Eindruck, als gebe es fast nur noch Fitness- und Outdoor-Freaks, die an nichts anderes mehr denken als an maximale körperliche Verausgabung. Frauen, die bis vor Kurzem noch Skinny-Jeans und rockige Lederstiefel trugen, kombinieren auf der Straße jetzt wie selbstverständlich ihr Bomberjäckchen und ihre Louis-Vuitton-Tasche mit Hightech-Turnschuhen und hautengen Yoga-Pants, vulgo: Sport-Leggings. Und Männer, die gerade nicht schwitzen, sondern nur ein Bierchen vor der Bar trinken, tragen dazu auch nicht mehr Jeans, sondern ebenfalls Yoga-Pants - wobei die bei Männern anders heißen, weil Yoga aus irgendwelchen Gründen immer noch als nicht sehr männlich gilt. Also: Running-Tights! Der Trend heißt Athleisure und bewirkt, dass zwischen Sportabteilung und Luxusboutique kaum noch zu unterscheiden ist. Nylon und hautenge Netz-Oberteile, Tunnelzüge und Plastikschnallen, wohin man blickt. Das gesamte Repertoire der funktionellen Stoffe und technischen Lösungen aus der Sport- und Outdoor-Bekleidung wird in der Mode gerade aufgefahren. In der Winterkollektion, die Junichi Abe, Designer des japanischen Labels Kolor, für Adidas entworfen hat, gibt es zum Beispiel neben polartauglichen Puffajacken mit roten Signalstreifen und Sneakers, die an Freeclimbing-Schuhe erinnern, auch einen ""Speed Chute"". Das ist ein Minifallschirm, wie ihn sich Crossfit-Athleten zum Sprinten auf den Rücken schnallen. Das Ding bläht sich auf, der Luftwiderstand erhöht sich, das Training wird noch effektiver. Chic? Nicht zu vergessen: Prada. In ihrer Schau für das Frühjahr 2017 zog Miucca Prada, die ja von allen italienischen Designern schon immer am wenigsten Berührungsängste mit Sportswear hatte, ihren Models Stirn-Schweißbänder an. Die Hosen erinnern an Regenhosen für Gebirgsexpeditionen, mit seitlich eingesetzten wasserdichten Reißverschlüssen aus vulkanisiertem Kautschuk. Die Schuhe: Neopren-Socken mit druntergeklebten Gummisohlen. Und wenn einige der Models dann doch noch so etwas wie Reste eines klassischen grauen Anzugs tragen, dann kommt hintendrauf ein großer Rucksack mit Ösen und Gurten. An denen baumeln Trinkflaschen und schwarze klassische Lederschuhe. Das sieht dann aus, als sei der Trainee aus der Investment-Bank direkt in ein verlängertes Survival-Wochenende aufgebrochen. Oder geflohen? Was ist hier los? Los ist die Kombination aus ""athletic"" (Athletik) und ""leisure"" (Freizeit). Athleisure-Mode wird den Textilmarkt in den kommenden Jahren stark bestimmen und - so die Analysten der amerikanischen Bank Morgan Stanley - ihren Umsatz weltweit voraussichtlich nochmals um 30 Prozent steigern, von 270 Milliarden Dollar im Jahr 2015 auf 353 Milliarden Dollar im Jahr 2020. Im vergangenen April ist das Wort schon offiziell in den englischen Wortschatz aufgenommen worden. Der Merriam-Webster, so etwas wie der amerikanische Duden, definiert es so: ""casual clothing designed to be worn both for exercising and for general use"" - Mode, die man eben nicht nur zum Sport anzieht, sondern genauso zur Arbeit, zum Einkaufen, zum Freunde-Treffen. Die Grenzen sind hier fließend. Genau das ist das Neue an Athleisure. Jersey galt als billig - bis Chanel den Stoff nobilierte Denn bis vor wenigen Jahren galt in der Mode noch eine recht strikte Trennung zwischen Sportkleidung und Laufsteg. Zwar bedienten sich Designer immer mal wieder bestimmter Formen oder Materialien aus der Sportswear. Aber dass man so ein teures Fashion-Teil tatsächlich zum Sport getragen und vollgeschwitzt hätte, wäre nie passiert. Auch wäre wohl niemand auf die Idee gekommen, den wulstigen ""America's Cup""-Sneaker, den Prada 1997 lancierte und der damals zu den ersten sogenannten Luxury-Sneakers gehörte, tatsächlich zum Joggen anzuziehen. Nein, sportliche Mode blieb immer genau das: Mode. Der Transfer funktionierte nur in diese eine Richtung. Nicht andersherum. Die Pionierin dieses Transfers war, wer sonst, Coco Chanel. Sie fing schon vor dem Ersten Weltkrieg an, Entwürfe aus Jersey-Stoff zu schneidern. Der war zuvor ausschließlich für Männerunterwäsche und Sportkleidung verwendet worden. Jersey galt als billig und, nun ja, vulgär. Chanel nobilitierte den Stoff, indem sie aus ihm Kostüme für die moderne, sich emanzipierende Frau machte, für die Frau, die kein Korsett mehr tragen wollte. Das neue Material brachte zwar etwas von seiner ursprünglichen Bedeutung in die Mode mit hinein, aber das führte nicht automatisch zu einer Aufwertung von Sportbekleidung. Über die rümpfte man noch sehr lange die Nase. Legendär ist Karl Lagerfelds Diktum aus dem Jahr 2012: ""Wer eine Jogginghose trägt, hat die Kontrolle über sein Leben verloren."" Dieser Satz stimmte natürlich auch 2012 schon nicht mehr so ganz, denn der Umbau der Industrie- und Konsumgesellschaft zur Fitness- und Wellness-Gesellschaft war da schon weit fortgeschritten. Athleisure ist eine Folge genau dieses Umbaus. Fitness und Wellness sind die bestimmenden Paradigmen des urbanen Lebens geworden. Die Health- und Superfood-Industrie boomt, derzeit sind rund zehn Millionen Deutsche bei einem Fitnessstudio angemeldet, so viel wie nie zuvor. Laut BDY, dem Berufsverband der Yogalehrenden in Deutschland, praktizieren inzwischen fast drei Millionen Menschen in Deutschland regelmäßig Yoga, ebenfalls Rekord. Hinzu kommen die Prognosen von Marktforschern, nach denen Konsumenten ihr Geld in Zukunft nicht mehr bevorzugt in materiellen Luxus investieren werden, sondern lieber in Erlebnisse. Urlaube in Wellness-Resorts, Yoga-Retreats an exotischen Orten, und so weiter.","Von Running-Tights bis Yoga-Pants: Wer mit dem Trend gehen will, muss heute ständig zeigen, wie fit er ist. Das hat auch Luxuslabels wie Prada oder Chanel auf den Geschmack gebracht.",stil,https://www.sueddeutsche.de/stil/fitness-kleidung-fuer-die-wellnessgesellschaft-1.3370602,Mode- und Sportbekleidung,00/02/2017,Athleisure-Mode auf dem Vormarsch,Der neue Trend der Kombination von Sportkleidung mit Alltagskleidung - Athleisure - wird den Textilmarkt stark bestimmen.,"Athleisure, Sportmode, Mode, Kleidung, Fitness, Outdoor, Yoga, Laufsteg, Designer, Trend",Der neue Trend in der Mode - Athleisure: Die Kombination von Sport- und Alltagskleidung ist auf dem Vormarsch und wird den Textilmarkt in den kommenden Jahren stark bestimmen. #Athleisure #Sportmode #Trend 429,"Preisfrage: Was haben die folgenden Modetrends der vergangenen Monate gemeinsam? Barett (Dior). Logo am Kragen (Calvin Klein). Schmales Halsband (wieder Dior). Große Ohrringe (überall). Na...? Richtig! Alle spielen sich rund um Gesicht und Hals ab. Jetzt muss man die neuen Regeln nur noch korrekt anwenden, dann gibt's auch die entsprechende Belohnung: mehr Likes auf Instagram. Denn natürlich ist da oben nicht zufällig plötzlich so viel los. Seitdem sich die Menschen immer häufiger selbst fotografieren, um ein möglichst gutes Bild von sich in den sozialen Netzwerken abzugeben, hat sich auch das Blickfeld der Modeindustrie nach oben verschoben. Handtaschen hängen halt dummerweise immer noch meist unten an den Händen. Was nützt das schönste Kleid, wenn es auf dem Selfie kaum zu sehen ist? Das neue Product Placement der Marken muss sich folglich auf den Kopf mit ein bisschen Schulter konzentrieren, die alte, klassische Büste. Oder anders gesagt: voll auf die Zwölf. Am auffälligsten war die Entwicklung bei Ohrringen zu beobachten. Seit den Neunzigern hatte sich hier nicht viel getan, dann kehrten vor einigen Jahren kleine Stecker zurück, der berühmte doppelte ""Tribal Perlenohrring"" von Dior etwa, noch unter Raf Simons. Das war nicht nur eine hübsche Abwechslung zu den langen Ketten und Armbändern - es war vor allem ein guter Hingucker auf Porträts und Selfies. Daraufhin tauchte bei Louis Vuitton für 2014 der einseitig getragene große Ohrring wieder auf, mittlerweile sind wir bei bierdeckelgroßen Creolen, wie sie Céline oder Balenciaga im Programm haben, oder bei schulterlangen Fransenohrringen. Schmuckdesigner wie Delfina Delettrez verzeichnen allein bei Ohrschmuck ein Wachstum von bis zu 40 Prozent. Laut ""Edited"", die Daten für den Modehandel erheben, haben die größten Online-Boutiquen ihr Angebot in der Kategorie mehr als verdoppelt. Der Ohrring sei ""die It-Bag der Generation Selfie"", heißt es dort. Aber selbst das kunstvollste Gehänge kann man ja nicht ständig anlegen bei den durchschnittlich 25 700 Selfies, die ein Millennial laut ""Edited"" in seinem Leben so postet. Schon lange lässt sich also beobachten, wie junge Frauen und Männer nicht nur Grimassen schneiden, um ihre Bilder lustiger/abwechslungsreicher/auffälliger zu gestalten. Sie dekorieren sich also mit allem Möglichen, damit der Kopf, nun ja, nicht so leer aussieht, damit er sich besser von all den anderen hübschen Gesichtern abhebt. ""Face Furniture"" heißt das anschaulich im Englischen, frei übersetzt Gesichtsmöblierung. Die zur Verfügung stehende Einrichtungspalette kann man beim alten ""Wer bin ich"" Spiel abgucken: Hut, Kappe, Ohrringe, Haarreifen, kurze Ketten, Bart oder Schnauzer - bis auf letztere alles gut vermarktbare Accessoires. Also setzte Maria Grazia Chiuri bei ihrer zweiten Dior-Kollektion für den vergangenen Herbst gleich sämtlichen Models ein Leder-Barett auf. Was anfänglich als Black-Panther- oder als Bonnie-and-Clyde-Abklatsch belächelt wurde, entwickelte sich schnell zum Liebling der Influencer und T-Shirt-Feministinnen. Im Dezember zeigte Chanel in Hamburg Kapitänsmützen. Kurz darauf berichtete die Hamburger Morgenpost, der bekannteste Mützenmacher der Stadt verzeichne ""eine gestiegene Nachfrage von jungen Frauen"". Glaubt man sofort. Instagram war in den Tagen nach der Show voll von den Kopfbedeckungen. Die Oberkörperoffensive zeigt einmal mehr, wie sehr Instagram, die App zum Teilen von Bildern, die Mode beeinflusst. Ihre Wichtigkeit erkannte die Branche schon vor knapp fünf Jahren. Damals allerdings war die Plattform hauptsächlich dafür bekannt, dass sich Menschen auf der ganzen Welt über sie zu einer Modegemeinschaft zusammenschließen können. Man nannte sie Hipster-Grannies (sehr modische ältere Damen) oder Hijabistas (sehr modische Kopftuchträgerinnen). Ursprünglich war Instagram also ein Schaufenster, das Trends abbildete. Marken begannen daraufhin, ihre Produkte dort möglichst plakativ unterzubringen, das Fenster zu dekorieren, in dem sie Leute mit vielen Followern ihre Kleider und Accessoires überließen.","Auffällige Brillen, Flechtfrisuren, Logos am Kragen: Mit dem Selfie-Kult hat sich auch der Fokus der Modeindustrie nach oben verschoben.",stil,https://www.sueddeutsche.de/stil/mode-und-instagram-die-neue-oberkoerperoffensive-1.3828924,Mode und Instagram - Die neue Oberkörperoffensive,00/01/2018,Trittin von Torte getroffen,Grünen-Politiker Jürgen Trittin bei Theaterprojekt mit Torte beworfen. Hintergrundinfos zum Vorfall.,"Torte, Jürgen Trittin, Theaterprojekt, Anti-Atom-Bewegung, Podiumsdiskussion, Polizei Hannover, Gorleben, Vollzeitaktivistin, körperliche Gewalt, Schauspiel Hannover",Grünen-Politiker Jürgen Trittin wirs bei Theaterprojekt zur Anti-Atom-Bewegung von Torte getroffen. Die Polizei fahndet nach dem Werfer. Mehr Hintergrundinfos hier. #JürgenTrittin #Theaterprojekt #AntiAtomBewegung #Torte #Diskussionsabbruch 430,"Ein rötliches Gesicht wirkt anziehend: Kurt Beck, Noch-Ministerpräsident von Rheinland-Pfalz, tendiert zum roten Teint. Alkoholiker? Clown? Wer an Männer mit roten Nasen denkt, dem dürften diese Assoziationen in den Sinn kommen. Oder wäre Ihnen zuerst Ihr Traummann eingefallen? Erweiterte Blutgefäße rund um die Nase gelten eher als Zeichen von ungestümer Leidenschaft für Schnaps und Wein denn als Beweis für Attraktivität und Eheeignung. Schließlich wollte schon mit Rudolph, dem rotnasigen Rentier, niemand befreundet sein. Hätte Robert Lewis May, Rudis Erfinder, nur mal bei den Rentierkühen nachgefragt und nicht nur in Rudis exklusivem Herrenclub. Rote Nasen bei Männern steigern nämlich die Attraktivität. Auch bei Menschen. Das haben Forscher von der britischen Universität Durham herausgefunden. Ruhm, Macht, Gesichtsröte Die Erkenntnisse könnten zur Klärung einiger Mysterien der Gegenwart beitragen. Dass Gérard Depardieu und Kurt Beck durchaus attraktiv wirken können, liegt vielleicht nicht nur an Ruhm und Macht - sondern an beider Herren Neigung zur Gesichtsröte. Gleiches gilt für den DFB-Kapitän mit dem jungenhaften Aussehen. Denn spätestens kurz vor der ersten Halbzeit leuchtet Philipp Lahm nicht nur im übertragenen Sinne. Und möglicherweise - so spekuliert die Kollegin des US-Portals jezebel.com - erklärt das Geheimnis der roten Nase sogar, warum der Kongress in Washington mit all diesen älteren Herren besetzt ist. Eine Mutmaßung, die sich ohne weiteres auch auf den deutschen Bundestag übertragen ließe. Wer hätte gedacht, dass an dem Idiom mit der ""gesunden Gesichtsfarbe"" mehr dran ist als nur eine Großmutter-Weisheit, ja, dass vielleicht der Fortbestand der Menschheit daran hängt? Ausgehend von Forschungsergebnissen, die belegen, dass Rot bei den männlichen Vertretern anderer Tierarten (zum Beispiel Rhesusaffen, Mandrills und einige Vogelarten) durchaus anziehend auf die holde Weiblichkeit wirkt, haben die britischen Forscher 45 Frauen zwischen 18 und 25 vor einen Monitor gesetzt, auf dem Fotos von 21 Männern zu sehen waren. Die Teilnehmerinnen erhielten die Anweisung, das Gesicht mit ein paar Klicks dominant, aggressiv und eben attraktiv zu machen. Mit der Mausbewegung machten die Probandinnen den Teint der Männer auf den Bildern röter oder weniger rot. Das Ergebnis, veröffentlicht in der Fachzeitschrift Evolutionary Psychology: Bei der Assoziation ""aggressiv"" waren die Gesichter am rötesten, bei ""dominant"" deutlich röter und bei ""attraktiv"" immer noch signifikant röter als im ursprünglichen Zustand. Daraus lässt sich den Autoren zufolge nicht nur schlussfolgern, dass Frauen rotgesichtigen Männern unter Umständen den Vorzug geben - vermutlich, so die Forscher, weil damit gute gesundheitliche Verfassung verbunden wird. Sondern auch, dass ein Zielkonflikt existiere zwischen der Regel, ""dass sich weibliche Personen einen gesunden, dominanten Partner suchen und den Kosten einer Beziehung mit einer aggressiven Person."" Und damit wäre nicht nur das Rätsel der Rotgesichtigen gelöst, sondern auch die Frage beantwortet, warum Frauen immer wieder auf den aggressiven Macho-Typ Mann hereinfallen.","Haben Sie sich schon mal gefragt, warum auch Männer mit vermeintlichen Alkoholiker-Nasen Partnerinnen finden? Frauen finden rote Gesichter attraktiv, besagt eine neue Studie. Damit unterscheiden wir uns nicht von den Rhesusaffen oder mancher Vogelart.",stil,https://www.sueddeutsche.de/stil/studie-zu-attraktivitaet-rot-rot-rot-sind-alle-meine-traummaenner-1.1489985,"Studie zu Attraktivität - Rot, rot, rot sind alle meine Traummänner",00/10/2012,Rote Nasen: Attraktiv oder Alkoholiker?,Forschung zeigt: Rote Nasen bei Männern steigern die Attraktivität. Erfahren Sie mehr über die Wirkung von Gesichtsröte und Alkoholkonsum.,"rote Nasen, Attraktivität, Alkohol, Gesichtsröte, Männer, Forschung, Beziehung, Dominanz, Aggressivität, Gesundheit","Rote Nasen bei Männern: Attraktiv oder Alkoholiker? Forschungsergebnisse zeigen, dass Gesichtsröte die Attraktivität erhöht und mehr über die Auswirkungen von Alkoholkonsum und Beziehungen verrät. #RoteNasen #Attraktivität #Gesundheit #Forschung" 431,"Es gibt in jeder Familie zwei Sorten von Schenkern: die Verpacker und die Verstümmler. Erstere schaffen es, selbst die polymorphsten Geschenke (Tischtennisschläger, Skischuhe, Banjo) nett zu verpacken und dabei nicht nur auf den Musterverlauf des Papiers , sondern auch auf sparsamste Verwendung des Klebestreifens zu achten. Das ist nämlich der heimliche Wettbewerb der Verpacker: so wenig Klebestreifen wie möglich! Die Verstümmler sind hingegen meistens in der Überzahl und immer sehr schlecht organisiert. Sie schieben das Verpacken der Geschenke so lange hinaus, bis die Klebestreifenrolle fast leer ist, müssen sich Material von den Verpackern leihen, benötigen mehrere Anläufe, um überhaupt die richtige Papiergröße abzuschneiden, müssen trotzdem noch mit Zeitungspapier anstücken und alles mit mehreren Lagen Klebeband notdürftig fixieren, bis auch nur die erste CD eingepackt ist. Und das Ergebnis sieht trotzdem immer aus wie vom Traktor überfahren.","Von traditionell bis extravagant: Über 100 Geschenkideen aus der SZ-Redaktion. Unter anderem Bücher, Musik, Mode, Kosmetik und Kulinarisches. Nur einpacken müssen Sie die Sachen noch selber.",stil,https://www.sueddeutsche.de/stil/tipps-zu-weihnachten-mit-liebe-1.2766021,Tipps zu Weihnachten - Mit Liebe,00/12/2015,Verpacker und Verstümmler.,"Was für Geschenke-Schenker gibt es in Familien? Finde heraus, wer zu welcher Gruppe gehört!","Geschenke, Schenker, Verpacken, Klebestreifen, Familien, Verstümmler, Organisiert, Zeitungspapier, CD, Traktor","Geschenke verpacken kann eine Herausforderung sein! Erfahre in unserem neuesten Artikel, welche Art von Schenkern es in Familien gibt und wie du zu den Verpackern gehören kannst! #Geschenke #Verpacken #Familie" 432,"Über Bekannte, die in sozialen Netzwerken Bilder ihrer Nahrung verbreiten, wurde schon viel geschrieben und geschimpft. Zehn Jahre nach dem Start von Facebook dürften alle notorischen Hobby-Foodfotografen aus den Timelines der Welt verbannt sein. Dennoch schleichen sich immer wieder Bilder ein von selbstgemachten Tagliatelle mit geschmorten Spargelspitzen auf Basilikumpesto-Spiegel an Rote-Bete-Schäumchen und einem Chutney aus karamelisierten Pinienkernen. Weil der Koch so stolz auf sein Werk ist. Weil er eine neue Kamera hat. Oder weil er irgendjemanden ungeheuer beeindrucken will. Gerne werden diese Bilder mit einer Kulisse kombiniert, aus der hervorgeht, dass der angehende Chef de Cuisine entweder eine tolle Küche hat oder in einem Fünf-Sterne-Bungalow an der türkischen Riviera weilt. Beim Betrachter, der mit Käsebrot in der Hand am heimischen PC sitzt und nichts besseres zu tun hat, als im Internet zu surfen, löst so ein Foto ein kleines Gefühlschaos aus. Der Mund wird wässrig, die Bewunderung für einen Menschen, der gleichzeitig so gut kochen und fotografieren kann, wächst. Gleichzeitig zuckt der Mauszeiger nervös in Richtung ""Blockieren-Button"". In sozialen Netzwerken angeben ist eine Sache. Mit durchgestylten Foodfotos angeben eine andere. Ungleich schlimmere. Umso sympathischer die Idee hinter dem Tumblr Someone Ate This, den zwei Freunde aus Kalifornien betreiben, ""die sich nur gegenseitig zum Lachen bringen wollen."" So zumindest die Selbstbeschreibung. Zu sehen ist - ja, was eigentlich? Oft ist das dargestellte Essen nicht allzu genau definierbar: Photo: This is what I eat when I draw Titanic fan art. https://t.co/5dglV8jElI — Someone Ate This (@SomeoneAteThis) May 7, 2014 Bei dem Fotoblog handelt es sich um eine Kombination aus eigenen Küchenunglücken und im Netz entdeckter miserabler Foodfotografie. Der Anspruch? Die ekligsten Dinge zu zeigen, ""die Menschen sich je zwischen die Kiemen geschoben haben"". Photo: Sometimes I like to eat straight out of the compost bin. It’s like farm-to-table, only it’s garbage. https://t.co/UNej0ZUd6X — Someone Ate This (@SomeoneAteThis) May 3, 2014 Ein Ziel, das die Kalifornier vielleicht erreicht haben. Auch wenn das Essen nicht immer abstoßend wirkt. Manchmal kommt dem Betrachter das, was da auf dem Teller liegt, auch sehr bekannt vor - von eigenen unmotivierten Versuchen der Nahrungszubereitung. Nur, dass er es bislang nie fotografiert und ins Netz gestellt hat. Photo: Nothing says “depressing dinner for one” like a whole raw carrot as a side item. https://t.co/7AJwPyjSdi — Someone Ate This (@SomeoneAteThis) May 4, 2014 Bleibt die Frage, was man sich lieber ansieht, wenn man mit Käsebrot in der Hand vor dem PC sitzt: Angeber- oder Durchschnittsessen?","Undefinierbarer Auflauf, grauer Brei und eine rohe Möhre als Beilage: Ein Tumblr bemüht sich, die ekligsten Mahlzeiten abzubilden, die Menschen je gegessen haben. Dabei dürfte das Gezeigte dem Betrachter oft gar nicht so unbekannt sein.",stil,https://www.sueddeutsche.de/stil/food-fotografie-mal-anders-brei-mit-sosse-1.1955266,Food-Fotografie mal anders - Brei mit Soße,00/05/2014,Hobby-Foodfotografie,Someone Ate This zeigt die ekligsten Dinge auf dem Teller. Lachen garantiert!,"Hobby-Foodfotografie, soziale Netzwerke, Bilder von Nahrungsmitteln, Foodfotografie, Küchenunglücke, miserabler Foodfotografie, Nahrungszubereitung, Durchschnittsessen, Angeberessen, Tumblr Someone Ate This",Lachen garantiert! Der Tumblr Someone Ate This zeigt die ekligsten Dinge auf dem Teller. #Foodfotografie #Küchenunglücke #HobbyFoodfotografie #Tumblr 433,"Für alle Jecken und Narren, die nun die bunten Kostüme wieder ausziehen müssen, dürfte der neueste Instagram-Trend ein Trostpflaster sein: Rainbow Freckles, zu deutsch Regenbogen-Sommersprossen, zieren neuerdings Wangen und Nasen. Unter dem Hashtag #rainbowfreckles präsentieren User ihre mit bunten Punkten dekorierten Gesichter. Wer die Vorlage bereits im Gesicht trägt: Glück gehabt. Für den heißt es nur noch: ausmalen. Der Rest schummelt einfach: Mit einem feinen Pinsel und flüssigem Lippenstift oder Gel-Eyliner kleine Punkten auftragen und antrocknen lassen. Bunte Sommersprossen für den Clubbesuch Bekannt machte den Trend die Stylistin Dominique D'Angelo. Auf ihrem Instagramprofil zeigt sie Fotos von sich mit den Gesichtsverzierungen und veröffentlichte auf Youtube eine Anleitung; kurz darauf hatte der Trend Instagram erobert. Viele Userinnen ergänzen die bunten Punkte mit Lidschatten und Lippenstift in kräftigen Farben. Überhaupt ist der Rainbow-Freckles-Trend eher etwas für den Club- als den Cafébesuch. Der Nachteil der Regenbogen-Sommersprossen: Nur kurz an der Nase gekratzt oder eine Wimper von der Wange gewischt, schon ist alles verschmiert. Also lieber Hände weg vom mühsam gestalteten Kunstwerk, schließlich möchte niemand aussehen wie ein Kind, das mit Filzstiften gespielt hat. Zu den Punkten noch Glitzer Man könnte meinen, mit bunten Punkten im Gesicht ist die Grenze der Farbgestaltung erreicht. Doch dank Instagram hat sich ein weiteres Phänomen verbreitet: ""Glitter Roots"" - Glitzer auf dem Haaransatz. Statt ihn nachzufärben, gibt man jetzt sehr viel davon auf den Scheitel. Dazu einfach etwas Haargel mit Glitzer aus dem Bastelladen vermischen und mit einem Pinsel auf den Ansatz streichen. Schon fällt niemandem mehr auf, dass sich unter der goldfunkelnden Mähne ein schlichtes Mausgrau verbirgt. Miley Cyrus trug den glitzernden Haaransatz schon auf dem roten Teppich. Seitdem kommen unter dem Hashtag #glitterhair immer neue Bilder von Instagram-Nutzern hinzu. Die Fotos wecken Erinnerungen an die Serie ""My little Pony"", fehlt nur noch die passende Haarfarbe: Nach wie vor liegen rosa, lila oder blau gefärbte Haare im Trend. Wer noch eins draufsetzen möchte, ergänzt das Farbschauspiel durch eine spezielle Tönung, die die Haare im Dunkeln leuchten lässt. Auch diesen Trend brachte Instagram zuletzt hervor. Ob Regenbogen-Sommersprossen, kombiniert mit leuchtenden Glitzer-Haaren, noch alltagstauglich sind, ist fraglich. Auf jeden Fall können sie aber Jecken, die nach Aschermittwoch traurig sind, den Abschied von der fünften Jahreszeit erleichtern.","Sommersprossen sind wieder in - aber in bunt, wie ein Instagram-Trend zeigt.",stil,https://www.sueddeutsche.de/stil/instagram-trend-regenbogen-punkte-im-gesicht-1.2856373,Regenbogen-Sommersprossen - der neue Instagram-Trend,00/02/2016,"Rainbow Freckles, Glitter Roots","Entdecke die neuesten Instagram-Trends für den perfekten Club-Look. Regenbogen-Sommersprossen, Glitzer-Haare und vieles mehr!","Rainbow Freckles, Regenbogen-Sommersprossen, Glitter Roots, Glitzer-Haare, Instagram-Trends, Club-Look, Mode, Schönheit, Styling, Make-up",Entdecke die neuesten Instagram-Trends für den perfekten Club-Look! 🌈💄✨ #RainbowFreckles #GlitterRoots #InstagramTrends #ClubLook #Makeup #Styling 434,"München leuchtet, das gilt ganz besonders fürs Käferzelt, wo sich bekanntlich während der Wiesnzeit die schillerndsten Einwohner (und Kurzzeit-Einwanderer) Münchens einfinden: DJanes, Designerinnen, Schlagersänger und TV-Moderatorinnen, ehemalige Fußballer und Tennisgötter sowie deren Ex-Gattinnen. So ein Käfig voller Narren, pardon, Zelt voller Halbprominenter, ist die optimale Präsentationsfläche für ein spektakuläres, ach was, DAS spektakulärste Outfit schlechthin: ein Luxus-Dirndl des Stuttgarter Labels Kinga Mathe. Für 42 600 Euro. In dem Modell namens Victoria steckte kürzlich das Model Barbara Meier, Gewinnerin von ""Germany's next Topmodel"" (2007). Die 32-jährige Oberpfälzerin mit dem feuerroten Haar hat nicht nur auf dem Laufsteg Übung darin, exklusive Kreationen spazierenzutragen. Auf dem Münchner Filmball im Januar hatte Meier ein Collier aus der Edelschmiede Thomas Jirgens im Wert von mehr als einer Million am Hals, dazu ein Paar passende Ohrringe - und zwei Bodyguards, die ihr überallhin folgten. Nicht einfach, sich in so einer Situation angemessen zu amüsieren. Aber zurück zu Käfers Wiesnschänke. Zwischen all den Blingbling-Kreationen, geblümten Piroschka-Schürzen und schillernden Miedern wirkte das teuerste Dirndl der Welt überraschend unüberraschend. Das Auffallendste an dem Arrangement waren im Grunde Meiers Metallic-High-Heels und die güldene Clutch. Um die Kreation der Designerin Kira Mathe angemessen würdigen zu können, braucht es schon ein paar Hintergrunddetails. Zum Beispiel, dass vier Wochen Handarbeit in dem Dirndl stecken, das in jeder Hinsicht exklusiver ist als seine Artgenossen. Weil es genau genommen nicht zum Anziehen gedacht ist. Sondern als tragbares Kunstwerk verstanden werden muss. Dieses Kunstwerk besteht aus reiner Dupionseide, wie sie gern für Abendgarderobe verwendet wird - gewonnen aus den Doppel-Kokons von gleich zwei Seidenraupen, die sich gemeinsam verpuppt haben. Das Mieder wurde wochenlang von Hand mit Blüten und Ranken bestickt. Und wo bei der durchschnittlichen Dirndlträgerin der Hüftspeck sitzt, ruht bei Meier der wohl größte Kostenfaktor auf der Schürze, eine Art Haute-Couture-Charivari: drei Reihen Roségold, besetzt mit echten Perlen und Diamanten, in mehr als 100 Arbeitsstunden von einer Goldschmiedin gefertigt. Wie es sein kann, dass ein Dirndl 42 600 Euro wert ist? Nun, jetzt weiß man's. Hat niemand behauptet, dass man es auch verstehen muss. Wobei - man kann es ja mal versuchen. Eine ""Hommage an Tradition, Individualität und Handwerkskunst"" wollte die schwäbische Designerin mit den ungarischen Wurzeln erschaffen, gegen Massenkonsum und Stangenware. Geht's auch kleiner? Nein, im Gegenteil. Das war erst der Anfang. Diese Worte galten dem Vorgängermodell ""Grace"" von 2017, damals von Lilly Becker ausgeführt. Ladenpreis: 27 000 Euro. Diesmal jedoch, zum zehnten Jubiläum, wollte sich Kinga Mathe selbst übertreffen. Das ist ihr gelungen, schon allein in Bezug auf den Preis: 15 000 Euro liegen zwischen Grace und Victoria. Die Überlegung, ob Barbara Meier in dieser Aufmachung ein halbes Hendl oder doch lieber eine Portion Kaiserschmarrn bestellt, dürfte sich an jenem Abend erübrigt haben. Weil Kunstwerke wie diese - auch wenn Frau Mathe das in einem Anflug von Leichtsinn anders darstellte - in der Regel nicht waschmaschinenfest sind. ""Ich werde vorsichtig essen und trinken und heute genau darauf achten, was alle Menschen um mich herum tun"", sagte Meier in vorauseilendem Gehorsam. Tänze auf der Bank? Besser nicht, am Ende bleibt noch eine der anderen Damen mit ihrer Edelstein-Schmuckschließe in der 18-karätigen Hüftkette hängen und reißt ein paar Perlen oder Diamanten mit. Schade eigentlich, wenn man im Zentrum der Aufmerksamkeit steht, weil man im teuersten Dirndl der Welt steckt. Und trotzdem - oder gerade deshalb - nicht mitmachen kann bei der Party. Denn das Dirndl war natürlich nur eine Leihgabe und musste nach Gebrauch unbeschadet an die Besitzerin zurückgehen. Erinnert ein bisschen an Aschenputtel. Um Mitternacht, als die Prinzessin mit dem feuerroten Haar in ihrem wunderschönen Kleid den Ball verließ, war der Traum vorbei. So gesehen war der Abend im Käferzelt zweifellos: das reinste Märchen.","Und sei es nur für einen Abend im Käferzelt: Das teuerste Dirndl der Welt zu tragen, ist ein Traum. Vorausgesetzt, man steht gern im Mittelpunkt, ohne Spaß zu haben. Eine Stilkritik.",stil,https://www.sueddeutsche.de/stil/oktoberfest-dirndl-stilkritik-1.4148588,Oktoberfest: Das teuerste Dirndl der Welt - Stilkritik,00/09/2018,Luxus-Dirndl für 42.600 €,Das teuerste Dirndl der Welt: Victoria-Dirndl von Kinga Mathe. Königliche Kunst für den perfekten Wiesnlook. Eine Stilkritik.,"Käfers Wiesnschänke, Luxus-Dirndl, Kinga Mathe, Barbara Meier, Thomas Jirgens, Wiesn, Victoria, Dupionseide, Haute-Couture-Charivari, schwäbische Designerin",Ein Kunstwerk zum Anziehen: Das Victoria-Dirndl von Kinga Mathe für 42.600 €. Exklusiver geht es nicht! #KäfersWiesnschänke #LuxusDirndl #BarbaraMeier 435,"Die Lederhose hat es nicht leicht. Mal abgesehen davon, dass bei dem Begriff jeder, einschließlich Google (circa 2,3 Millionen Ergebnisse, die meisten davon zu Trachtenhosen) erst einmal ihren bajuwarischen Widersacher im Kopf hat, leidet sie an einem beträchtlichen Imageproblem. Die lange Lederhose hat eine bewegte Biografie hinter sich, die ihre Eignung zum Mode-Accessoire lange in Frage stellte. Sie war die Uniform von Cowboys, Motorradgangs und Zimmerleuten. Wenn wir den Berg an Oktoberfest- und Trachtenkostümen beiseiteschieben und uns Richtung USA graben, stoßen wir auf staubiges, wettergegerbtes Leder, getragen von Kerlen, die auf Pferden saßen und Rinder durch die Gegend scheuchten. Wühlen wir ein Stück weiter entlang der Route 66, sehen wir die Easy Rider auf ihren Bikes, deren Lederfransen im Fahrtwind flatterten. Kehren wir zurück nach Europa, treffen wir die Hose auf der Walz. Wobei manche Zimmerleute lieber auf sogenanntes Maulwurfsfell oder Englischleder zurückgreifen - ein kräftiger Baumwollstoff, der sich nur wie Leder anfühlt. Eine Lederhose mit Würde zu tragen, obwohl man keiner dieser drei Gruppen angehört, ist eine Herausforderung des Alltags, der sich bisher nur Fetischisten und Tätowierer gestellt haben. Weil man darin immer ein bisschen aussieht, als wäre man lieber jemand anders. Oder wenigstens Udo Lindenberg, der ja immerhin einen Panikrocker verkörpert. Hose für Rockerbräute Nun haben es in der Vergangenheit auch immer mal wieder Frauen mit der Lederhose versucht. Doch da konnten Suzi Quatro, Helen Schneider oder Tina Turner noch so verzweifelt-verrucht über die Bühne rutschen, es blieb dabei: Die Lederhose kam nie über den Nimbus der kostümhaften Berufskleidung hinaus. Und das nicht obwohl, sondern weil sie die Sache so ernsthaft betrieben. Irgendwie wurde man den Eindruck nicht los, dass sie sich mit dem Leder das Image der Rockerbraut überstreiften, das backstage wieder abgelegt wurde, nach dem Motto: ""Privat bin ich ganz anders."" Erst als sie nicht mehr so ernst genommen wurde, fand die schwarze Lederhose den Weg zur modernen Frau. Dabei wurde sie sich selbst ein wenig fremd: Erst entledigte man sie ihrer Nieten und seitlich geflochtenen Schnüre, dann degradierte man sie zur Leggins. Plötzlich stand sie in der Öffentlichkeit. Und entfaltete dort ihre volle Wirkung. Zum Beispiel am Po von Bar Refaeli, die damit katzengleich einem nachtschwarzen Promi-SUV entstieg. Und natürlich an den Beinen von Nena, die sich auf einem ""Voice of Germany""-Sessel zum Schneidersitz verflochten. Die aufgekratzte Dreifach-Oma ist die perfekte Lederhosen-Botschafterin. Ihre Message: Diese Hose macht mich zum Star, wirkt dabei aber nur so glamourös wie nötig. Schließlich soll man mir abnehmen, dass ich noch alle 99 Luftballons beieinanderhabe und trotzdem jederzeit ein Luftgitarren-Solo hinlegen könnte. Stellt sich die Frage, wie man das gute Stück richtig trägt. Eine Lederhose kommt erst dann zur Geltung, wenn sie verheimlicht, wo sie herkommt und was sie einmal bedeutet hat. Das heißt: keine Nieten, keine Lederschnüre, kein Strass. Aber wird man ihr damit gerecht? Absolut! Schließlich sind wir weder Cowboys noch Rocker - auch wenn wir es hin und wieder gerne wären. Deshalb sollte man der schwarzen Lederhose den Umgang mit ausgelatschten Bikerboots oder gar Cowboystiefeln verbieten. Die Kombination mit einer Lederjacke verbietet sich von selbst. Dafür zeugt es durchaus von Humor, zur Lederhose eine Bluse zu tragen oder gar einen Blazer. Highheels und feuerrote Acrylnägel sind hingegen nur dann eine Option, wenn man Topmodel ist und in dicken Autos vorfährt (siehe Bar Refaeli). Oder zur Jagd geht - als leichte Beute. Unbestritten, eine schwarze Lederhose ist eine Ansage und somit nichts für Feiglinge. Man sollte sich darüber im Klaren sein, dass sie bei ihrer Umgebung gewisse Reaktionen auslöst. Und darüber, dass sich diese - je nach Geschlecht - unterscheiden. So reagieren Männer eindeutig positiver auf den Anblick einer Frau in schwarzen Lederhosen, als es deren Geschlechtsgenossinnen tun. Der Ausruf ""Da würde ich gerne mal draufklatschen"" von einem Mann kann beispielsweise durchaus als unbeholfenes Kompliment verstanden werden. Von einer Frau hingegegen dürfte das eher als Drohung gemeint sein. Um unnötigen Konfrontationen aus dem Weg zu gehen, empfiehlt sich daher ein Kompromiss, etwa in Form einer Leggins mit einer Vorderseite aus Leder. Damit ist die Rockerbraut zwar nurmehr eine halbe Portion. Dafür kann sie sich, wenn nötig, von ihrer harmlosen Kehrseite zeigen. Und ist an der Front jederzeit bereit - für den Sprung auf die Bühne.","Nichts für Feiglinge: Als Frau eine schwarze Lederhose mit Würde zu tragen, ist eine Herausforderung, der sich bisher nur Fetischisten und Tätowierer gestellt haben. Eine Modekolumne.",stil,https://www.sueddeutsche.de/stil/fashionspiesser-zu-schwarzen-lederhosen-panikrocker-1.1797946,Fashionspießer zu schwarzer Lederhose,00/10/2013,Lederhose neu interpretiert,"Alles, was Sie über die Lederhose wissen müssen und wie Sie sie perfekt kombinieren können.","Lederhose, Tracht, Mode, Kombination, Fashion, Accessoire, Dirndl, Lederjacke, Oktoberfest, Stil","Entdecken Sie die neu interpretierte Lederhose und wie Sie sie mit Ihrem Stil kombinieren können. Alles was Sie wissen müssen, auf unserem Blog. #Lederhose #Tracht #Mode #Fashion #Oktoberfest" 436,"Der erste Sonnenstrahl ist kaum draußen, da hocken sie schon wieder dicht an dicht auf der leicht abschüssigen Wiese, die im Grunde keine Wiese ist, sondern eine eher gräulich plattgetretene Masse aus Halmresten, Kippen und Glassplittern: der Weinbergspark in Berlin-Mitte. Ein Park der Kontraste, oder gleich: ein Park der Extreme. Während sich die superfitte Yogamutter hier mit ihren tausend Euro teuren Rick-Owens-Sneakerstiefeln eine Bank sucht und ihre Kinder zum Eisholen schickt, kommt der neunte vermutliche Hartz-IV-Empfänger vorbei und steckt den Arm in den Mülleimer - keine Flasche mehr drin. Eine Gruppe australischer Touristen bringt aus dem Superfood-Laden um die Ecke Matcha-Lattes mit und zündet am müffelnden Teich unten einen Joint an. Kinder schreien, Hunde bellen, und oben auf der immer überfüllten Panoramaterrasse des Fünfzigerjahre-Pavillons mit dem chichimäßigen Restaurant Nola's bestellt sich der Fernsehmensch und Abnehm-Unternehmer Detlef D! Soost ein kleines Frühstück. Alles wie immer also in der großen Menschenmischmaschine namens Park? In diesem Fall ist es eher eine kleine Maschine, denn der Weinbergspark - gelegen auf einer ehemaligen Maulbeerplantage in der Nähe des Rosenthaler Platzes, zwischen Hostels, Spätis, Cafés, Seniorenheim und Polizeiwache - ist nur 4,3 Hektar groß. Winzig also im Vergleich zum Großen Tiergarten (210 Hektar) oder zum Tempelhofer Feld (355 Hektar), oder auch zum Münchener Englischen Garten (375 Hektar). Doch gerade hier, in der Verdichtung und Durchmischung der diversen Nutzertypen, werden schon im Frühjahr, ohne brütende Hitze und Sonnenkoller, die jüngeren Entwicklungen im Parkleben deutlich. Man könnte auch sagen: die neue Parkkultur. Okay, die Mülleimer sind ohnehin voll, aber könnte man seinen Müll nicht doch zumindest in die Nähe eines Mülleimers bringen? Wer um die Jahrtausendwende häufiger hier war, sah jedenfalls nicht nur deutlich weniger Menschen, sondern auch deutlich mehr Entspannung. Kaum jemand tippte auf einem Laptop, kaum jemand starrte ständig aufs Handy - die Technik und die Netze waren noch nicht so weit, klar, aber man war eben auch im Park, um nicht zu arbeiten. Inzwischen hält so manche Gruppe hier öffentlich ihr Projektmeeting ab, und auch sonst ist nicht so klar, wer hier eigentlich abhängt oder doch jobbt. Die Jungs mit den Fixie-Bikes jedenfalls sind Essens-Kuriere für Deliveroo oder Foodora, die Start-ups, die sich seit einigen Monaten ein Rennen ums hungrige Berlin liefern. Per App warten sie auf den nächsten Auftrag, und anscheinend befindet sich genau hier, im Freien, die rechnerisch ermittelte Ideal-Wartezone zwischen jenen Restaurants, die gleich besonders stark gefragt sein werden. Später am Abend, die Massen sind abgezogen: eine Situation, die nicht nur in Berlin zu beobachten ist, hier allerdings in Eskalation: Man stolpert über Berge von Flaschen, Plastiktüten, Pappbechern. O.k., die Mülleimer sind ohnehin voll, aber könnte man seinen Müll nicht doch zumindest in die Nähe eines Mülleimers bringen, damit das Reinigungsteam, das es - wie sich gleich herausstellen wird - gar nicht gibt, jedenfalls nicht am Wochenende, weniger Arbeit hat? Offenbar nein. Was schon irgendwie komisch ist, denn sind nicht genau die jungen Leute, die hier vorhin chillten, jene Leute, die so gerne hübsche Interior-Shots von ihren supergeschmackvoll aufgeräumten und toll arrangierten Designerwohnungen auf Instagram posten? Drinnen hui, draußen pfui? Es scheint sich einiges verschoben zu haben im Verhältnis zwischen privatem Innenraum und Selbstrepräsentation in der Öffentlichkeit, zwischen Gemeinschaftssinn und dringendem Bedürfnis nach Grün. ""Wir leben in einer Outdoor-Gesellschaft, niemanden hält es mehr in seinen vier Wänden"", sagt Harald Büttner, der Leiter des Straßen- und Grünflächenamtes von Berlin-Mitte. Er ist verantwortlich für den Weinbergspark, für den Großen Tiergarten, für alle Grünflächen, die Mitte zu einer der grünsten Innenstädte Deutschlands und Europas machen. Allerdings kann Büttner seiner Verantwortung gerade kaum mehr nachkommen, denn: ""Das Bezirksamt hatte vom Senat die Vorgabe, innerhalb der letzten drei Jahre 223 Stellen einzusparen. So sind denn auch die 40 Reinigungskräfte weggefallen, die wir noch hatten."" Seitdem versucht Büttner, mit einem Minibudget von 1,1 Millionen Euro aus der Senatsverwaltung sowie mit outgesourcten Reinigungsfirmen irgendwie Ordnung zu halten - aber nicht am Wochenende, denn da würde es Zulage kosten. Eine Situation, die, so Büttner, kompletter Wahnsinn ist, denn die Stadt verdichtet sich ja enorm: Pro Jahr ziehen 50 000 Menschen neu nach Berlin (aktuelle Einwohnerzahl: knapp 3,5 Millionen), der Tourismus boomt. 1993 zählte die Stadt drei Millionen Touristen, 2015 waren es 12,4 Millionen. In anderen boomenden Großstädten wir München gibt es ähnliche Probleme. Fast könnte man sich da zurück ins alte Preußen wünschen, damals schien die Obrigkeit jedenfalls Grünanlagen noch nicht als notdürftig wegzuverwaltende Flächen zu betrachten, sondern als Gelegenheit, durch die Gestaltung von Natur auch die Gesellschaft zum Schönen hin zu gestalten: Der Große Tiergarten in Berlin entstand, weil Friedrich der Große fürs Schießen auf Tiere wenig übrig hatte und den Landschaftsgestalter Georg Wenzeslaus von Knobelsdorff 1741 beauftragte, aus dem ehemaligen kurfürstlichen Jagdgebiet einen Lustgarten für die Bevölkerung zu machen - für alle, die zum Frische-Luft-Schnappen nicht raus aufs Land fahren konnten oder wollten. Es wurden Rabatte, Spaliere und Zierteiche angelegt, Skulpturen aufgestellt, und entlang den Alleen entstanden Salons - mit Hecken umfasste kleine Plätze, in denen man sich kommunikativ separieren konnte. Sogar mit Flüchtlingen ging man im Tiergarten nett um: Als 1745 die beiden hugenottischen Réfugiés Esaias Dortu und Martin Thomassin um Erlaubnis baten, im gut besuchten Tiergarten Erfrischungen anbieten zu dürften, wurde ihnen gestattet, zwischen Brandenburger Tor und Schloss Bellevue Leinenzelte aufzustellen und Gastronomie zu betreiben. Darauf wies auch bis zum Jahr 2002, bis zur Fertigstellung des heutigen Regierungsviertels, noch ein Straßenschild hin: ""In den Zelten"". Heute bereitet dem Leiter des Straßen- und Grünflächenamtes Büttner eine andere Art von Zelten eher große Sorge: Seit drei, vier Jahren beobachtet er einen ""sprunghaften Anstieg des Obdachlosenproblems"". Vor allem am Rand des Großen Tiergartens, zum Zoologischen Garten hin, sind Zeltstädte entstanden, in denen vor allem osteuropäische Obdachlose leben, ohne jegliche hygienische Versorgung. Auch Kinder seien darunter, inmitten von Spritzbesteck und Fäkalien, sagt Büttner. Diese Zeltstädte müssten alle sechs bis acht Wochen geräumt werden, stünden danach aber schnell wieder da. Und warum sollte es auch wundern, dass sich gesellschaftliche Entwicklungen wie Verarmung und Verwahrlosung in Parks zeigen, ja geradezu in sie drängen? Andere Entwicklungen zeigen sich dort ja auch. Von der Digitalisierung, Stichwort: Büro auf der Wiese, war bereits die Rede. Eventisierung und Entsolidarisierung wären ebenfalls zu nennen. Büttner jedenfalls erzählt von den ""Extremsportlern"", die er aber nicht so nennt, weil sie ihr eigenes Leben aufs Spiel setzen, sondern eher das ihrer Mitmenschen. Die Freegolfer zum Beispiel, die denken, dass es schon okay sei, im Tiergarten abends mit beleuchtetem Ball zu spielen und diesen ahnungslosen Joggern mit 180 Sachen an den Kopf zu schießen. Oder die Open-Workout- und Sundowner-Yoga-Gruppen, die sich spontan über soziale Netzwerke organisieren und anderen den Platz streitig machen: ""Wenn sich Initiativgruppen im Park treffen, die gemeinsam draußen etwas machen wollen - Tai-Chi, Klangschalentherapie -, das ist kein Problem"", sagt Büttner, ""aber bei den Yoga-Trupps passiert es, dass andere Besucher gebeten werden, sich zu entfernen und dass jemand, der spontan mitmachen will, nicht mitmachen darf, weil er nicht bezahlt hat. Das ist eine kommerzielle Nutzung des Parks, für die braucht man nach dem Grünanlagengesetz eine Ausnahmegenehmigung."" Als habe sich eine unsichtbare Folie zwischen die Anwesenden gelegt, als betrachteten sie sich mehr als Akteure eines Films, und weniger als Teil einer Gemeinschaft An der öffentlichen Ressource Park zerren inzwischen also alle möglichen Interessenten aus allen möglichen Richtungen. Da überrascht es fast, dass es noch Leute gibt, die in den Park gehen, um ein Buch lesen zum Beispiel, sich zu sonnen oder zu schmusen. Im Park sind sie in Gesellschaft - aber eben nur ein bisschen. Unter Leuten - aber doch anonym. Im Freien, aber nicht zu weit draußen. Dieses Verhältnis hat Parks ja seit jeher attraktiv gemacht. Auch wenn man sich heute wegen der Dichte manchmal näherkommt als eigentlich gewünscht. Im Weinbergspark zumindest scheint es, als habe sich eine unsichtbare Folie zwischen die Anwesenden gelegt, als betrachteten sie sich mehr als Akteure eines Berlin-Films, und weniger als Teil einer Gemeinschaft. Das mag damit zu tun haben, dass der Park aufgrund seiner Hanglage ohnehin etwas von einem Kinosaal hat, oder daran, dass viele Touristen da sind, die ja nicht unbedingt gleich ein Verantwortungsgefühl gegenüber dem Park entwickeln, oder daran, dass die Leergutsucher mit derart apathischen Gesichtern durchs Geschehen huschen, dass man sie kaum wahrnimmt und deswegen auch kaum auf die Idee kommt, sie zu bemitleiden. Irgendjemand wird sich wohl um sie kümmern, so wie sich auch irgendwer schon um den Müll kümmern wird? Nein, es würde nicht wundern, wenn der bevorstehende Sommer auch der Sommer wäre, in dem man dann zum ersten Mal Menschen mit Virtual-Reality-Brillen im Park sah. Warum sollte sich nicht ausgerechnet hier am besten künstliche Realität spielen lassen? Man würde visuell vom Park-Kollaps nicht so viel mitbekommen und wäre doch inmitten anderer Leute allein mit sich und seinem Fun. Man wäre an der frischen Luft, aber ohne große Aufmerksamkeit dafür, dass man sich diese mit anderen teilt. Man wäre im Jahr 2016. Der Sommer kann kommen!","Städtische Parks waren mal Orte des Müßiggangs. Heute sind sie Büro, Fitnessstudio und Leergutsammelstelle in einem. Wo bleibt die Entspannung, die wir hier doch eigentlich suchen?",stil,https://www.sueddeutsche.de/stil/parkkultur-im-gruenen-bereich-1.2948630,Parkkultur - Im grünen Bereich,00/04/2016,Weinbergspark – Parkkultur & Abfall,"Neue Parkkultur im Berliner Weinbergspark: Arbeit, Meetings und Entspannung mischen sich in einem überfüllten Raum, in dem Müll ein Problem bleibt.","Weinbergspark, Berlin, Parkkultur, öffentlicher Raum, Müll, Social Media, Arbeit, Begegnung, Entspannung, Diversität.","Der Weinbergspark zeigt eine neue Parkkultur in Berlin mit einem Mix aus Arbeiten, Tagen und Entspannen. Müll bleibt jedoch ein Problem. #Weinbergspark #Berlin #Parkkultur #Öffentlicher Raum #Müll #Vielfalt" 437,"Dass man die groß gewachsene Frau auf ihr Aussehen reduzieren könnte, darüber macht sie sich keine Sorgen: ""Ach, das merken Sie schnell, dass ich was im Kopf habe"", sagt sie im Interview mit SZ.de.","Eveline Hall war Solotänzerin an der Hamburger Staatsoper, ging als Show-Girl nach Las Vegas, heiratete einen Cherokee-Indianer, spielte in Frankreich und in der Schweiz Theater. Heute, mit 68, ist sie ein international gefragtes Model und arbeitet mit Starfotografen wie Peter Lindbergh und Ellen Unwerth zusammen.",stil,https://www.sueddeutsche.de/stil/eveline-hall-schoenes-altes-topmodel-1.1776004,Bilder zu Eveline Hall,00/09/2013,Groß gewachsen und klug,"Eine Frau, die sich nicht auf ihr Aussehen reduzieren lässt.","SEO, Keywords, Google, SERP, Snippet, Deutsch, Title Tag, Meta Description, Frau, Aussehen",Diese groß gewachsene Frau lässt sich nicht auf ihr Aussehen reduzieren und hat viel im Kopf! Lesen Sie mehr in unserem Artikel. #Frauenpower #Klugheit #Selbstbewusstsein. 438,"Das niederländische Roermond liegt direkt an der deutschen Grenze. Wenn Rheinländer überhaupt dort hinkommen, dann meist wegen des guten Segelreviers. Doch nun hat die Kleinstadt eine weitere Attraktion, für die auch 60 Kilometer Anfahrt aus Düsseldorf lohnen, findet Jutta Göricke. Im Restaurant One, gelegen in einer alten Backsteinfabrik, serviert Edwin Soumang ""New Dutch Cuisine"". Was die genau auszeichnet, mag unklar bleiben, aber das Achtgängemenü ist fantastisch. Edwin Soumang ist viel herumgekommen. Er hat in Amsterdam gekocht, in London und auf einer Privatinsel - Puff Daddy war Gast. Auf einer Backpackertour durch Ozeanien lernte der Koch dann seine Frau kennen, die Kanadierin Bethany DeLong, und kehrte mit ihr zu seinen Wurzeln zurück, in die niederländische Provinz, um von nun an in der Kleinstadt Roermond New Dutch Cuisine auf den Tisch zu bringen. Roermond, direkt an der Grenze zu Deutschland gelegen, ist durchaus bekannt in der weiteren Umgebung, wegen des vielen Wassers drumherum und wegen eines großen Outletcenters. Doch wer nicht gerne shoppen geht und kein Segelboot hat, braucht definitiv einen anderen guten Grund, um mal vorbeizuschauen. Und den liefern Edwin Soumang und Bethany Delong, wie zumindest genussaffine Freunde beharrlich behaupten. Seit das Paar mit seinem Restaurant ""One"" einen Stern erkocht und schließlich in eine alternative Kulturfabrik gezogen ist, soll Roermond um eine Sensation reicher sein. Also versuchen wir es. Ein Sternekoch in der Provinz und in der Subkultur verankert? Das klingt doppelt souverän. Oder doppelt riskant. Aber erst zur Optik: Die alte Backsteinfabrik, überragt von einem riesigen Schornstein, liegt direkt am Flüsschen Rur - im Sommer können Gäste am Wasser sitzen. Das Restaurant liegt in der früheren Elektrizitätshalle. Haben die Augen sich ans Düstere gewöhnt, sieht man nackten Estrichboden und radikal naturbelassene Wände mit rußigem, löchrigem Putz. Als habe hier ein Maler des Informel tapeziert. An einigen Stellen finden sich Graffitireste früherer Zwischennutzer. Einen guten Kontrast bilden hell gepolsterte Klubsessel an großen runden Tischen, die, geschickt ausgeleuchtet, lauschige Inseln schaffen. Eine raue Hülle gefüllt mit schlichtem, edlem Design, so mag es der postindustrielle Gast. Der junge, zweisprachige Service mag wuselig wirken, ist aber von der kanadischen Chefin eingenordet, also entsprechend charmant und informiert. So dauert es nicht lange, bis zu einem Glas Champagner interessante Amuse-Gueule gereicht werden. Da wäre etwa eine knackige, hauchdünne Teigzigarre mit Füllung aus Ingwerkarottencreme und Kokosnuss. Oder ein Profiterol mit eingelegten Zwiebelchen obenauf, bei dem man in eine Ganache aus Currysahne beißt. Ein schöner Start in den Abend! Die Preise sind gemessen am Aufwand übrigens moderat, das Achtgängemenü kostet 100 Euro, den katalanischen Hauswein, den wir eher aus Neugier bestellen, gibt es für 25 Euro die Flasche. Um es vorwegzunehmen: Der pfirsichfruchtige Weiße ist akzeptabel. Aber hätten wir gewusst, was uns erwartet, wir hätten uns für die Weinbegleitung entschieden (85 Euro). Der Königsfisch kommt im Tom-Yum-Style. Der Fisch ist auf dem Punkt, die lauwarme Brühe perfekt austariert zwischen Zitronengras und Chili. Die leichte Süße des dünn gesäbelten Fenchels und die Sellerieschaumkugel mit geeisten, sehr fruchtigen Pampelmusenfetzen fügen sich köstlich ein, dazu die krachigen Kristalle von Fleur de Sel, jeder Bissen macht Spaß. Als zweiter Gang kommt eine bunte Girlande aus Minigemüse, anmutig leicht um ein Spanferkelmedaillon drapiert, das in dünnem Aspik steckt. Warum die Geleehülle? Weil das Ferkel gezupft ist, eine überaus elegante Pulled-Pork-Variante. Dazu gibt es hausgemachten körnigen Senf, grüne Soße, pink eingelegten Rettich und frittierte Kapernknospen. Fein und rustikal zugleich, so hätten wir Pulled Pork ab sofort gern immer! Auch der schnell folgende Skrei ist tadellos, als Begleitung gibt es Mies- und Messermuscheln, dazu knusprige Fischhaut, knackige grüne Bohnen und einen großartigen Bergamotte-Schaum. Das Wunderbare am Küchenstil von Edwin Soumang ist, dass er scheinbar bodenständige Produkte mit Raffinesse behandelt und dabei trotzdem ihren Charakter bewahrt. Es wird nie zu kompliziert, und doch wird die Stärke eines Produkts - auf oft überraschende Art - herausgearbeitet, wie sich auch beim Knollensellerie zeigt: Er ist in der Salzkruste gegart, was ihm eine sensationelle Tiefe verleiht, die mit buttrigem Parmesanschaum, Kaviar aus Perlgraupen und kross gebratenem Speck so tröstlich wie harmonisch abgerundet wird. Das hohe Niveau, auch das ist ja nicht selbstverständlich, hält sich durchs ganze Menü. Das hauchzarte Kalbsfilet und sein ungleicher Bruder, scharf angebratenes Kalbsbries, heben jeweils die Stärke des anderen hervor, wie loyale Geschwister es tun sollten. Unterstützung erhalten sie von waldigen Morcheln und ""Pommes soufflées"" - lustig-luftigen Kartoffelbubbles. Der letzte Hauptgang ist gebratene Foie Gras. Und die Brioche, mit der sie üblicherweise serviert wird, ist hier eher ein Armer Ritter oder - neudeutsch - French Toast, wobei Zuckerstückchen und Printengewürz (Aachen ist ja nicht weit) in den Teig eingearbeitet wurden. Dazu gibt es Rotkohl, Sirup und Zwiebelconfit, was zusammen gut funktioniert. Auch die Nachspeisen bleiben dem Prinzip der Küche treu: Schlichtheit, die sich dann auf lässige Art als gar nicht schlicht erweist. Angekündigt ist, ganz nüchtern, Bananenkuchen. Es kommt: ein Mimikry-Teller, auf dem die Banane als saftiger Kuchen, Mousse, Chips, subtil salziges Eis sowie in Stückchen durchdekliniert wird. Die einzelnen Komponenten sind dann so arrangiert, dass sie zusammen wie eine edle, geöffnete Auster aussehen, umringt von strahlend weißen Meringue-Perlen. Ähnlich viel Klasse hat der Cheese Cake auf dunklem Crunch zum Abschluss. Er ist mit Passionsfruchtmus, Kokosnuss, Lychee-Eis und extrem sauren Blaubeeren angerichtet. Das Ganze ist vielleicht eine Spur zu üppig als Finale eines Achtgängemenüs, aber das wäre schon auf sehr hohem Niveau geklagt. Wir hatten jedenfalls bereits bei der zweiten Vorspeise beschlossen, wiederzukommen. Wer die Wasserstadt Roermond bisher nicht auf der Karte hatte: Von Düsseldorf sind es 60 Kilometer, von Mönchengladbach keine 40 Kilometer. Vielleicht sollte man doch noch segeln lernen?",Das niederländische Roermond liegt direkt an der deutschen Grenze. Rheinländer verirren sich höchstens wegen des guten Segelreviers hierher. Man sollte aber wegen des Essens kommen!,stil,https://www.sueddeutsche.de/stil/lokaltermin-one-1.3971693,Lokaltermin - Im Restaurant One harmonieren Provinz und Subkultur,00/05/2018,Sterneküche in Roermond,Entdecken Sie das neue Dutch Cuisine Restaurant One in Roermond und genießen Sie ein fantastisches Achtgängemenü.,"Sterneküche, Dutch Cuisine, Roermond, Restaurant One, Achtgängemenü, New Dutch Cuisine, Edwin Soumang, Bethany DeLong, Backsteinfabrik, Outletcenter",Entdecken Sie das neue Dutch Cuisine Restaurant One in Roermond und genießen Sie ein fantastisches Achtgängemenü. Lassen Sie sich von Sternekoch Edwin Soumang und Bethany DeLong verzaubern! #DutchCuisine #Roermond #Sterneküche 439,"Schuluniformen, das ist mittlerweile bekannt, bringen das Beste im Schüler zum Vorschein. Mobbing, Vandalismus, Unpünktlichkeit, Schuleschwänzen - all diese Unarten weichen einem kollektivem Pflichtbewusstsein. Statt Schlendrian herrschen Anstand und Disziplin. Da ist zumindest die Idee. Der Einheitslook soll Diskriminierung und Label-Neid den Boden entziehen. Wenn die Banknachbarn die gleiche dunkle Hose, den gleichen karierten Rock tragen, kann sich jeder Schüler auf den hochinteressanten, pädagogisch wertvollen Unterricht konzentrieren, statt sich zu fragen: Warum hat der so tolle Nike-Sneaker und ich nicht? Und vor allem: Wie kann der sich das leisten? Eine gute Frage, die sich bald auch die Schüler der öffentlichen Taimei-Schule in Tokio stellen dürften - und deren Eltern. Die Grundschule im exklusiven Ginza-Viertel will Designer-Schuluniformen einführen. Von Armani. Damit soll die Schule ihrem Ruf gerecht werden. Der ist offenbar weniger Hogwarts, mehr Blingbling. Die Montur soll etwa 600 Euro kosten, pro Set. Das ist nur konsequent: Bildung war schon immer Luxus, das darf man ruhig sehen. Bezahlen sollen es die Eltern. Die Taimei-Grundschule in Tokio Die Entscheidung hat sich der Direktor nicht leicht gemacht, so viel ist sicher. Schließlich standen auch andere Designermarken zur Debatte: Burberry, Chanel oder Hermès - diese Qual der Wahl, nein wirklich, man möchte nicht in seiner Haut stecken. Das Ergebnis: schwarzweiß, Bundfalte, Kurzarmhemd, Käppi. Der Schnitt: stylisher als Rentnerklamotte. Die Reaktionen der Eltern: verhalten bis entgeistert. Der Direktor, ganz Mensch, versichert, dass keine Pflicht besteht, lediglich die Empfehlung. Was zwar den Sinn der Uniform ad absurdum führt. Aber hey, so ist das Leben. In der Taimei-Grundschule sind dann eben nur solche gleich, die sich den Designer-Einheitslook leisten können. Der Rest greift auf Billigkopien ""Made in Taiwan"" zurück. Und verlässt sich auf die disziplinierende Wirkung von Schuluniformen. Das Zeug soll ja gegen Mobbing vorbeugen. Hoffentlich vergisst die Armani-Fraktion das nicht.",Schuluniformen beugen Rivalität und Mobbing vor - wenn man sich den Einheitslook leisten kann: Eine Grundschule in Tokio will eine Designer-Uniform von Armani einführen. Eine Stilkritik.,stil,https://www.sueddeutsche.de/stil/stilkritik-zu-armani-schuluniform-elitaerer-einheitslook-1.3864694,Stilkritik zu Designer-Schuluniform von Armani,00/02/2018,Armani-Schuluniformen,Taimei-Grundschule in Tokio führt Designer-Schuluniformen von Armani ein. Luxus oder Notwendigkeit?,"Schuluniformen, Armani, Taimei-Grundschule, Luxus, Designer-Schuluniformen, Diskriminierung, Mobbing, Pflichtbewusstsein, Anstand, Disziplin",Luxuriöse Schuluniformen von Armani für Grundschüler? Die Taimei-Schule in Tokio führt sie ein. Luxus oder Notwendigkeit? #Schuluniformen #Armani #TaimeiGrundschule 440,"Er ist ein vielfältiger Käse: Ob kalt auf dem Baguette, paniert in der Pfanne oder als aromatisches Gerüst des Obatzten macht Camembert eine gute Figur. Und je nach Reifegrad ist er mal verführerisch cremig oder aromatisch-komplex. Selbst wenn man ihn im Kühlschrank vergisst, wird er dadurch nur noch besser. Kein Wunder also, dass dieser Weichkäse ganze Regalmeter im Supermarkt belegt. Der Camembert verspricht leicht herausfordernden Genuss und französisches Flair - und damit meist mehr als ein Supermarktkäse halten kann. Schon der Name ist ein Platzhalter: Der Begriff Camembert ist nicht geschützt. Jeder kann einen Weichkäse herstellen und ihn Camembert nennen - und viele tun das auch. Das erklärt die ständig wechselnde Vielfalt im Käseregal und macht das Vergleichen so schwer. Camembert, sagt der Berliner Käseexperte Ivo Knippenberg halb ernst, sind kleine, runde Weißschimmelkäse. Wer es konkreter haben will, muss zum Camembert du Normandie mit dem AOC-Siegel greifen. Den aber sucht man lieber im Feinkosthandel. Trotzdem macht man auch im Supermarkt nicht viel falsch: Richtig schlecht war kein Käse im Test. Nur die deutschen Fabrikate waren regelmäßig zu mild und fast langweilig. Für den Experten gibt es aber einen einfachen Trick, am Kühlregal das Abenteuer zu suchen: Ein reifer und somit würziger Camembert fühlt sich weich an, ein milder hart. Und je dicker der Käse, desto vielfältiger kann sein Geschmack sein. Knippenbergs Tipp: Camembert wird oft erst nach dem Mindesthaltbarkeitsdatum richtig gut. Bis dahin sollte man ihn in Käsepapier und bloß nicht in Plastik einpacken. Da wird er schnell matschig und fängt an zu riechen.",Camembert gehört auf jede ordentliche Käseplatte. Aber gibt es auch im Supermarkt gute Produkte? Wir haben zehn Sorten getestet.,stil,https://www.sueddeutsche.de/stil/test-runde-sache-1.3884595,Test: Runde Sache - Das ist der beste Camembert,00/02/2018,Verführerisch-cremiger Camembert,Entdecke den Geschmack des vielseitigen Weichkäses in seiner besten Form.,"Camembert, Weichkäse, Käseexperte, Geschmack, AOC-Siegel, Reifegrad, Käsepapier, Plastikverpackung, Regalmeter, Supermarkt","Entdecke den vielseitigen Geschmack von Camembert - ob auf dem Baguette oder als Basis für Obatzten. Ein Käse, der mehr als nur einen Platz im Regal verdient hat! #Camembert #Käse #Geschmack" 441,"Wiederentdeckt: Der Society Table, von Arne Jacobsen 1952 als Einzelstück gefertigt, wird neu aufgelegt. Doch das ist nicht der einzige Beitrag zum Klassiker-Trend. Einen entscheidenden Vorteil hat die Kölner Möbelmesse gegenüber dem Salone del Mobile in Mailand. Sie ist zwar weitaus kleiner, findet aber gottgegeben immer drei Monate vor dem italienischen Weltgipfel für Design und Einrichtung statt. Und da die Möbelbranche sich zunehmend die Hektik der Fashionwelt angewöhnt, also immer mehr Aufhebens um neue Entwürfe, Kollektionen, Trendfarben und Designer-Personalien macht, bietet Köln nicht nur die erste Sicht über die europäische Interieur-Szene, sondern legt oft auch schon die heißen Eisen fürs aktuelle Designjahr fest. Eines davon scheinen Wiedergänger und Jubiläen zu werden, denn die Klassikersucht ist anhaltend groß - bei den Käufern und damit auch bei den Herstellern, die ihre Archive fleddern. Bei Vitra stößt man zudem auf den runden Messe-Geburtstag des Panton Chair an, sicherlich einer der bekanntesten Stuhlentwürfe der Gegenwart. Vor 50 Jahren wurde der vorteilhaft verbogene Stuhl von Verner Panton in Köln präsentiert - als erster reiner Kunststoff-Freischwinger überhaupt und mit einer diffizilen Statik. Zur Feier wird der Stuhl in verchromten oder mit Leuchtpigmenten lackierten Versionen gezeigt. Beides durchaus Oberflächen, die an die Stilsprache von Verner Panton anknüpfen, in ihrer Exzentrik aber doch eher was für Sammler sein dürften. Immerhin, über einen Leuchtstuhl fällt man nachts nicht drüber. Der Niederländer Marcel Wanders wird zum Designer des Jahres gekürt. Seine Stilsprache vereint Sinnlichkeit und Opulenz mit Funktion. Ein anderer großer Geburtstag kündigt sich ebenfalls bereits an - 100 Jahre Bauhaus wird 2019 begangen und in den Musterwohnungen der Messehallen am Rhein wird an vielen Ecken schon jetzt verstärkt ein Remix dieser Urwohnlehre zu beobachten sein. Passt ja auch gut zur universellen Sehnsucht nach einem aufgeräumten Leben und dem allgemeinen Designanspruch an alle Dinge des täglichen Bedarfs. Wo also in den letzten Jahren Wohnräume in weltflüchtiger Gemütlichkeit und samtiger Salon-Optik gestylt wurden, kehrt langsam wieder Ordnung und formale Strenge ein. Viel Marmor, dickes Holz und dünnes Metall Ob man das dann weimarisch, japanisch oder skandinavisch interpretiert, ist ziemlich egal. Denn auch das ist eine aus der Modebranche neu abgeleitete Regel: Alles darf gleichzeitig sein. Das gilt vor allem für Materialien, immer noch viel Marmor, dickes Holz und dünnes Metall, dazu hochwertige Stoffe, grüne Farbtöne, viele Indoor-Pflanzen kombiniert mit Outdoor-Mobiliar und umgekehrt. Übergreifend lässt sich aber feststellen: Der wohnende Mensch soll 2018 eher sanft und ohne große Ablenkung zur Ruhe kommen und daheim in seinen Zen-, Hygge- oder Detox-Bemühungen bestärkt werden. Emo-Bauhaus! Selbst neue Möbel, wie etwa der Stuhl von Sebastian Herkner für den Traditionshersteller Thonet, sehen aus wie Instant-Klassiker. Die Botschaft: Zeit verbringen in möglichst zeitloser Umgebung. Zum Glück gibt es aber auch frischen Wind im Programm. Lichtgestalt dieser Messe dürfte im Wortsinne die junge tschechische Designerin Lucie Koldova werden, der die ehrenvolle Aufgabe zukommt, ""das Haus"" zu gestalten, eine zentrale Wohnvision, die jedes Jahr von einem Designer kuratiert werden darf. Koldova gilt als Licht- und Glas-Spezialistin, ihre Idealwohnung für Köln besteht aus fünf ""Lichtzellen"", die sich um einen Raum anordnen, teils mit transparenten Wänden und immer mit einer vom Licht gesteuerten Funktion: Entspannung, Kreativität, Meditation. Mit ihrer Philosophie eines ""heimischen slow down"" passt Koldova jedenfalls sehr gut zum achtsamen Wohntrend dieser Messe. Und dann ist es da noch Marcel Wanders, der am Sonntag zum Designer des Jahres gekürt werden wird. Der Niederländer behauptetet sich seit mehr als zwanzig Jahren mit seinen genialischen bis flamboyanten Entwürfen in der ersten Liga der Gestalter und hat zuletzt auch mit detailverliebten Hotelausstattungen von sich reden gemacht. Kristallglas, Farbe, Spieltrieb - wenn man so will, ist Wanders der Zauberer unter den Designern und scheut auch nicht das Rampenlicht. Gut so, denn in Sachen Show und Glamour war Köln Mailand bislang immer noch hoffnungslos unterlegen. Die Imm Cologne findet von 15.-21.1. auf dem Kölner Messegelände statt.","Auf der Kölner Möbelmesse ist nächste Woche zu besichtigen, worauf es im Designjahr 2018 ankommt: Neue Möbel sehen aus wie Klassiker und Wohnen wird sachlicher - aber nicht kühl.",stil,https://www.sueddeutsche.de/stil/einrichtung-bauhaus-mit-herz-1.3820357,"Imm Cologne: klassisch, aber gemütlich",00/01/2018,Klassiker auf Möbelmesse,Köln präsentiert Wiedergänger und Jubiläen sowie zeitlose Entwürfe.,"Möbelmesse, Design, Klassiker, Jubiläum, Einrichtung, Wohnen, Möbelbranche, Köln, Arne Jacobsen, Marcel Wanders",Entdecke die neuen Wiedergänger und Jubiläen auf der Möbelmesse in Köln sowie zeitlose Entwürfe und werde inspiriert! #Möbelmesse #Design #Köln #Wohnen #Klassiker 442,"Elizabeth, Beyoncé, Marilyn – Elizabeth Taylor In den Sechzigerjahren galt Elizabeth Taylor als schönste Frau der Welt, die Männer lagen ihr zu Füßen. Und ihr Appetit kannte auch beim Essen keine Grenzen: Zum Frühstück aß die Taylor Rührei mit Speck, dazu gab es Sekt mit Orangensaft. Mittags mochte sie am liebsten mit Erdnussbutter und Speck gefülltes Baguette und abends dann das große Mahl mit paniertem Hühnchen, Kartoffelbrei, Erbsen, Bratensoße, Kartoffelchips, Keksen und Trifle, einem geschichteten Nachtisch mit Obst, Biskuit, Pudding und Marmelade. Nicht zu vergessen das Glas Bourbon. In ihrer fünften Ehe - der ersten mit Richard Burton - wog die Diva 90 Kilo und hungerte sich auf 61 Kilo runter, ihren Diätplan fasste sie - natürlich - als Buch zusammen. Laut ""Elizabeth takes off"" war sie trotzdem selten hungrig. Aerobic lehnte die Taylor ab, als sportliche Übung stand sie zum Beispiel einige Minuten auf den Zehenspitzen. Zum Frühstück reichten trockenes Toastbrot und Obst, gefolgt von Schwertfisch mit Limettensaft am Abend. Sie empfahl rohes Gemüse als Nachmittags-Snack mit einem Dip aus Hüttenkäse und Sauerrahm oder einen Brei aus gekochtem Gemüse und Tomatensoße. Harringtons Fazit: Sie war so hungrig wie niemals zuvor und drei Kilo leichter.","So hungrig wie niemals zuvor, aber drei bis dreißig Kilo leichter: US-Autorin Rebecca Harrington testet die Diäten der Stars, ekliges Frühstück inklusive. Drei Beispiele.",stil,https://www.sueddeutsche.de/stil/elizabeth-beyonce-marilyn-dramatische-diven-diaeten-1.2083711,Elizabeth Taylor,00/08/2014,Elizabeth Taylor - Schönheit und Appetit,"Erfahren Sie mehr über die Diät und das Leben der ""schönsten Frau der Welt"".","Elizabeth Taylor, Schönheit, Diät, Appetit, Richard Burton, Hollywood, Filmstar, Diätplan, Essen, Rezepte","Erfahren Sie mehr über Elizabeth Taylor, die schönste Frau der Welt, und ihre legendäre Diät und Essgewohnheiten. #ElizabethTaylor #Diät #Hollywood" 443,"Nein, man muss von einem Designer keine umfassenden Kenntnisse über die jüngere Weltgeschichte als Einstellungskriterium verlangen. Aber irgendjemand im Unternehmen des spanischen Billig-Mode-Giganten Zara hätte doch wenigstens ein einziges Mal kurz stutzen können, bevor das Baby-Shirt ""Sheriff"" in den Größen 62 bis 104 in Produktion ging. Aber offenbar kam es nicht dazu. Deshalb kam online und in den Filialen des Unternehmens kürzlich ein Shirt für Kinder in den Verkauf, das nicht nur entfernt an die gestreifte Kleidung der KZ-Häftlinge erinnert. Das sorgte umgehend für Protest. Bei Twitter sammelten sich empörte Stimmen: Vielleicht könnte jemand beim spanischen Modehaus #Zara einmal politische Bildung anbieten. Grundkurs für Geschäftsleitung und Belegschaft. — Detlef Reppenhagen (@doktorkohl) 27. August 2014 Wenn bei #Zara keinem auffiel, dass ein gelber, sechseckiger Stern auf weiss-schwarz gestreiftem Grund ein No-go ist: Umso schlimmer! — ChristinaHiltbrunner (@CHiltbrunner) 27. August 2014 Es ist nicht das erste Mal, dass das spanische Modeunternehmen durch unsensible Fashion-Statements aufgefallen ist. Zuletzt war Zara mit einem Shirt in die Schlagzeilen geraten, auf dem ""White is the new Black"" zu lesen war - ""Weiß ist das neue Schwarz"". Was vermutlich als harmloses T-Shirt-Aufdruck gedacht war, lässt sich genauso gut als rassistisches Statement lesen und sorgte in den Social-Media-Kanälen für so viel Aufregung, dass das Unternehmen das Shirt schnell wieder aus dem Online-Store nahm. 2007 entdeckte eine britische Kundin auf ihrer Handtasche aufgestickte grüne Hakenkreuze. Auch hier entschuldigte sich das Unternehmen und nahm das Produkt vom Markt. Auch andere Modeunternehmen sind in den vergangenen Jahren immer wieder mit Produkten aufgefallen, die man mindestens unsensibel nennen kann, die möglicherweise aber auch einfach billig provokant gemeint sind. 2012 hatte zum Beispiel ein Designer für Adidas Sneaker mit Fußfesseln designt. Dieses Design-Feature wurde von so vielen Menschen als eine Provokation gegen Afroamerikaner und Ignoranz gegenüber der Geschichte der Sklaverei gesehen, dass das Unternehmen aus Herzogenaurach die Produktion des Schuhs einstellte. Bis vor kurzem wurde den Einkäufern im Zara-Online-Shop noch empfohlen, das ""Sheriff""-Shirt mit einer Hose im Katzen-Print und einer Steppjacke mit Kapuze zu kombinieren. Jetzt hat das Unternhemen auf den Protest reagiert, sich via Twitter entschuldigt und das ""Sheriff""-Shirt aus dem Sortiment genommen.",Ein gestreiftes Hemd mit gelbem Stern: Was fällt Ihnen dazu ein? Ein Sheriff aus dem wilden Westen. Sonst nichts? Nach Kritik hat Zara ein Kinder-Shirt aus dem Sortiment genommen.,stil,https://www.sueddeutsche.de/stil/modelabel-zara-gelber-stern-als-designfeature-1.2105568,Modelabel Zara - Gelber Stern als Designfeature,00/08/2014,Zaras Sensibilitätsproblem,Die jüngste umstrittene Produkteinführung von Zara wirft Bedenken hinsichtlich ihrer Unsensibilität auf.,"Zara, Fashion, Sensibilität, Kontroversen, Unsensibilität, Produkteinführung, Social Media, Fashion Statements, Designer, Modebranche","Zara wegen unsensibler Produkteinführung erneut unter Beschuss. Diesmal ein Kinderhemd, das an gestreifte Gefängniskleidung erinnert. Wann werden sie lernen? #Zara #Fashion #Empfindlichkeit #Kontroverse." 444,"Ivanka Trump, die Lieblingstochter Auf ihrer Facebook-Seite ist ein Bild zu sehen, wie Ivanka Trump perfekt zurechtgemacht am Schreibtisch vor einem Laptop sitzt, auf ihrem Schoß eines ihrer Kinder. Darüber steht der Name ihrer Initiative: ""We are women who work."" Das fasst ziemlich gut zusammen, für was Ivanka Trump steht. Für Frauen, die den Spagat zwischen liebevoller Mutter und erfolgreicher Karrierefrau spielend schaffen. Heute ist sie Unternehmerin, Mode- und Schmuckdesignerin und dreifache Mutter. Jeden Morgen steht Ivanka, Trumps einzige Tochter aus der Ehe mit der ehemaligen tschechoslowakischen Skiläuferin Ivana, nach eigener Aussage um 5.30 Uhr auf, um ihren Kindern im Luxusappartement an der Park Avenue selbst das Frühstück zuzubereiten. ""Mutter zu sein, ist die erfüllendste und gleichzeitig stressigste Erfahrung."" Vermutlich helfen bei der Bewältigung der Aufgaben aber auch die Nannys und die Millionen. Schon als Kleinkind habe Vater Trump ihr eingetrichtert: ""Alles, was ich mir vornehme, kann ich erreichen."" Ihre Brüder sagen, sie sei heute noch ""Daddy's Little Girl"". Mit 15 Jahren startete sie ihre Modelkarriere. Aktuell leitet sie als Vizepräsidentin die so wichtige Immobilienabteilung des Trump-Imperiums und telefoniert mindestens fünfmal am Tag mit ihrem Vater. Dieser hat bereits angekündigt, dass die 35-Jährige seinen Konzern führen wird, wenn er Präsident wird. Das zweitälteste der fünf Trump-Kinder nahm auch im Wahlkampf eine besondere Rolle ein. Sie ist zum jetzigen Zeitpunkt mehr First Lady als Melania Trump. Ihr Name fällt auch als erster, wenn Donald Trump gefragt wird, auf wen er sich am meisten verlassen kann. Nach drei Ehen und zahlreichen Affären ist sie die einzige weibliche Konstante im Leben ihres Vaters. Donald Trump ließ sich sogar mal zu dem Ausspruch hinreißen: ""Wäre sie nicht meine Tochter, würde ich sie daten."" Mit den Aussagen ihres Vaters geht Ivanka Trump nicht immer konform. So sagte sie in einem Forbes-Interview 2013: ""Ich unterstütze meinen Vater, aber ich stimme nicht allem zu, was er sagt."" Seit Langem ist sie mit Chelsea Clinton, der Tochter von Hillary Clinton, befreundet. Der schmutzige Wahlkampf soll dieser Freundschaft nichts anhaben können. ""Unsere Freundschaft hat nicht mit Politik angefangen und wird auch nicht mit ihr enden"", sagte Trump. Für ihren Ehemann Jared Kushner konvertierte sie 2009 zum Judentum. Der 35-Jährige ist milliardenschwerer Immobilienerbe und Inhaber der Zeitung The New York Observer. 2007 wickelte er mit 26 Jahren den teuersten Immobiliendeal eines einzelnen Gebäudes in der US-Geschichte ab.","Der Jüngste trägt Krawatten und spielt Golf, die älteste Tochter ist die heimliche First Lady: gestatten, die fünf Kinder des künftigen US-Präsidenten Donald Trump.",stil,https://www.sueddeutsche.de/stil/trump-familie-das-sind-die-first-kids-1.3241282,Das sind Donald Trumps Kinder,00/11/2016,"Ivanka Trump - Karriere, Familie, Erfolg",Erfolgreiche Karrierefrau und dreifache Mutter Ivanka Trump im Porträt. Lesen Sie hier mehr!,"Ivanka Trump, Karrierefrau, Mutter, Erfolg, Trump, Unternehmerin, Mode, Schmuckdesignerin, Immobilienabteilung, Präsidentin",Lesen Sie hier alles über die erfolgreiche Karrierefrau und dreifache Mutter Ivanka Trump - ein inspirierendes Porträt! #IvankaTrump #Karriere #Familie #Erfolg 445,"Wer je an einer Weinverkostung teilgenommen hat, der wird ihn kennen, den Gröcaz - den größten Connaisseur aller Zeiten. Denn einer ist ja leider fast immer dabei. Der eine Supertyp, dessen Geschmackssinn nicht nur in der Champions League zu spielen scheint, sondern der das auch gern allen zeigt. Während andere unsicher (und vielleicht sogar etwas verschämt) Dinge wie ""schmeckt"", ""der hat viel Holz"" oder ""gut zu Fleisch"" murmeln, will der vermeintliche Kenner bereits an Farbe und Schlierenbildung die Rebsorte und den Alkoholgehalt erkannt haben. Er riecht und schmeckt schwarze, leicht reife Johannisbeere, ja sogar Heidekraut. Er schwafelt von Sonne und Terroir. Und er ringt auch dem laschesten Gewürztraminer noch eine versteckte Litschi-Note ab. ""Ja, schmecken Sie das denn nicht? Nein?"" Nein! Aber beachten wir den Connaisseur am besten gar nicht. Denn Schmecken ist kompliziert, ein multisensorisches Erlebnis. Selbstverständlich spielen Nase, Zunge und Gaumen dabei eine Rolle. Doch im Grunde wirken alle Sinne auf unseren Geschmack und machen damit jedes Weinerlebnis subjektiv. Den Testern schmeckte der Wein am besten, wenn der Raum rot oder blau beleuchtet war Der erste Eindruck eines Weins ist der visuelle. Welche Farbe hat er? Ist er matt und trüb oder feurig und glänzend? Sofort machen sich die ersten Erwartungen breit. Sie können enttäuscht oder bestätigt werden, bestimmen aber immer, wie uns der Wein schmeckt. Besonders drastisch zeigte das der französische Wissenschaftler Gil Morrot, der Önologie-Studenten roten Wein vorsetzte. Was die Profis nicht wussten: Morrot hatte Weißwein mit - geschmacksneutraler - Farbe versetzt. Bei der Bewertung bemerkte keiner der 54 (!) Probanden den Schwindel. Dem Weißwein wurden sogar typische Rotweinaromen zugesprochen. Mainzer Psychologen fanden außerdem heraus, dass die Farbe des Umgebungslichts den Geschmack beeinflusst. Den Probanden schmeckte Wein am besten, wenn der Raum rot oder blau beleuchtet war, weißes und grünes Licht machten ihn dagegen schlechter. In der Weinwelt sind aus nachvollziehbaren Gründen Blindverkostungen üblich, schießlich sollen die Tester nicht voreingenommen sein. Flaschen werden deshalb abgedeckt, der Wein in blickdichte Gläser gefüllt. Doch was passiert, wenn man Wein trinkt und gar nichts sieht? Die Fattoria ""La Vialla"" wollte das genauer wissen. Das Weingut in der Nähe von Florenz arbeitet biodynamisch und ist eine der bekanntesten kulinarischen Adressen in der Toskana. Doch einige vermeintliche Weinkenner würden die Weine schon aus Prinzip niemals trinken, denn ""La Vialla"" verkauft nur im Direktvertrieb, zu vergleichsweise günstigen Preisen: Der Chianti Superiore etwa kostet 6,35 Euro. Kürzlich lud ""La Vialla"" zur Blindverkostung der besonderen Art, um seine Weine gegen große Weingüter aus der Toskana antreten zu lassen. Im Dialogmuseum in Frankfurt führten blinde Guides die Runde in ein völlig abgedunkeltes Restaurant. In fünf Gängen wurden je zwei Weine gegeneinander verkostet. Informationen gab es keine. Kein andächtiges Schwenken im Gegenlicht, keine Analyse von Farbe und Intensität, kein Blick auf die Etiketten. Nase und Gaumen waren die einzigen Hilfsmittel. Im Anschluss wurden die Weine dann ein zweites Mal verkostet. Im Licht und mit Etikett. Zwei Weißweine, die im Dunkeln völlig unterschiedliche Strukturen zeigten, erwiesen sich hier zum Beispiel als zwei ""Vernaccia"" im gleichen Preissegment. Auch hatte im Dunkeln keiner der Verkoster erkannt, dass gegen den ""L'Abbandonato"" von ""La Vialla"" ein sechsmal teurerer Konkurrent angetreten war. Der Geruchssinn ist bei Dunkelheit nicht nur präziser, sondern auch intensiver Solche Blindverkostungen gibt es nur in wenigen Städten. Es geht aber auch zu Hause. Licht aus, Sinne an. Der Geruchssinn ist in der Dunkelheit nicht nur präziser, sondern auch intensiver. Preis, Licht und Farbe des Weins spielen keine Rolle mehr. Der amerikanische Neurowissenschaftler Gordon Shepherd hat untersucht, wie Geschmäcke und Gerüche im Gehirn verarbeitet werden. Der Geruchssinn ist extrem stark mit dem Emotionszentrum des Gehirns verbunden. Das erklärt auch, dass Gerüche bei uns lebhafte Erinnerungen wachrufen können. Shepherds Fazit: Der Mensch ist ein außergewöhnlicher Feinschmecker. Weinverkosten sei ein hochkomplexer Vorgang, bei dem mehr Gehirnfunktionen in Anspruch genommen würden als bei jeder anderen Tätigkeit. Wir könnten unzählige Aromen erkennen, aber was der Einzelne dann genau schmecke, sei hochgradig individuell. Unsere Gehirne funktionieren ähnlich, doch wie die Informationen im Detail verarbeitet werden, ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich und dazu den Umständen geschuldet. Jeder genießt eine Flasche Wein ein wenig anders. Darüber kann man sich vorzüglich unterhalten. Nur streiten sollte man nie. Denn recht haben am Ende alle - und niemand.","Kaum etwas manipuliert den Geschmackssinn so wie unser Sehvermögen. Drastisch zeigt sich das beim Wein, der im Dunkeln völlig anders schmeckt.",stil,https://www.sueddeutsche.de/stil/geschmackssinn-optische-taeuschung-1.3529863,Optische Täuschung,00/06/2017,Weinverkostung: Geschmackssinn und Sinneswahrnehmung,"Die Wissenschaft hinter dem Wein: Erfahren Sie, wie Sinne den Geschmack beeinflussen und warum Blindverkostungen üblich sind.","Weinverkostung, Geschmackssinn, Sinneswahrnehmung, Blindverkostung, Weinwelt, Weinkenner, Rebsorte, Alkoholgehalt, Weinerlebnis, Weißwein, Rotwein","Erfahren Sie, wie unsere Sinne den Geschmack von Wein beeinflussen und warum Blindverkostungen so wichtig sind. Lassen Sie sich von der Wissenschaft hinter dem Wein überraschen! #Weinverkostung #Blindverkostung #Weinwissenschaft" 446,"Braun und struppig liegt er da. Wie ein alter, kranker Rauhaardackel, den man lieber nicht anfasst. Auf der anderen Seite des Flurs die gleiche Misere. Beim Sofa, der Stehlampe, dem Wohnzimmerteppich sind wir stolz auf unseren individuellen Geschmack. Blättern in Hochglanz-Möbelmagazinen. Geben horrende Summen aus. Achten auf Sauberkeit und darauf, ja nicht die Füße auf die gleichen billigen Blumenmuster zu betten wie die nervige Nachbarin gegenüber. Nur beim Fußabtreter verweigern wir uns, verweigern uns dem Zwang uns zu unterscheiden. Zu gefallen. Zu repräsentieren. Es ist uns egal. Und das ist ein gutes Gefühl in einer Welt, wo man verdammt dazu ist, ständig guten Stil zu beweisen. Wir brauchen mehr Fußabtreter. Mehr Refugien des schlechten Geschmacks. Und ich meine damit nicht Bad-Taste-Partys, für die man sich verschämt verkleidet, weil das alle so machen. Der Fußabstreifer ist so viel mehr. Weil er so präsent ist und trotzdem hässlich sein darf. Er ist das erste, was man von einer Wohnung sieht. Er schmückt das Eingangstor zum eigenen Zuhause. Ist das Aushängeschild des eigenen Geschmacks. Der Teppich aller Teppiche also. Eigentlich. Und trotzdem gibt es kaum einen Markt. Kaum Auswahl. Oder kennt jemand ein gutes Fußabtreter-Geschäft? Stattdessen übernimmt man die alte Kokosmatte klaglos vom Vormieter oder - noch schlimmer - lässt sich das Stück Polypropylen von der Vermieterin aufzwingen. Weil sie findet, dass knalliges Orange nicht so gut zu den pastellfarbenen Wänden im Haus passt. Weil die Fünferpackung braves Beige gerade im Sonderangebot war. Stellen Sie sich vor, die Hausbesitzerin würde Ihnen die Farbe Ihres Sofas vorschreiben. Sie würden wahrscheinlich sofort wieder ausziehen. Red carpet. Haxn abkratzn. My Home is my castle Wie essentiell ein Fußabtreter ist, merkt man erst, wenn er nicht mehr da ist, wo er sein soll. Nicht nur, weil er dann als Schmutzschleuse fehlt. In Greifswald hat es eine Matte Typ rot-brauner Rauhaardackel sogar ins Museum geschafft. Mit nur 15 Stimmen Vorsprung hatte 2015 der grüne Kandidat überraschend die Oberbürgermeisterwahl gewonnen. Der CDU-Konkurrent legte Einspruch ein: Am Wahltag soll ein Abstimmungslokal eineinhalb Stunden schwer zu erreichen gewesen sein, weil die Fußmatte verrutscht und die Tür zum Haupteingang zugefallen war. Erst mehrere Gutachten und fünf Monate später erklärte die Bürgerschaft die Wahl dennoch für gültig - und der Grüne wurde Oberbürgermeister. Nun hat der unscheinbare Fußabtreter, der Stadtgeschichte geschrieben hat, einen Ehrenplatz im Pommerschen Landesmuseum. Ich bin in 35 Jahren noch nie in die Verlegenheit gekommen, mir einen Fußabtreter zu kaufen. Müsste ich doch, ich würde wohl auch unscheinbares Braun statt fröhliches Grün wählen. Zerzauster Rauhaardackel statt saftiger Wiese eben. Oder noch schlimmer: Mich für einen flotten Spruch entscheiden, den man auch unter Zwang nicht auf dem T-Shirt tragen würde. Einige meiner sonst eigentlich ganz humorvollen Nachbarn machen es vor: Red Carpet. Haxn abkratzn. My Home is my Castle. Klingt bestenfalls nach Rauhaardackelbesitzer. Aber bestimmt nicht nach mir. Das Gute daran: Niemand würde wohl auf die Idee kommen, von meinem Fußabtreter auf mein Stilbewusstsein zu schließen. Oder auf meinen Charakter. Mich sofort in eine Schublade stecken, nur weil die Matte vor meiner Tür billig und braun ist. Eigentlich schade, dass solche Wurstigkeit in anderen Bereichen nicht auch öfter möglich ist.","Der Fußabtreter ist das erste, was man von einer Wohnung sieht - und eines der letzten Refugien schlechten Geschmacks. Gut so.",stil,https://www.sueddeutsche.de/stil/fussabtreter-plaedoyer-fuer-mehr-struppigkeit-1.3566150,Fußmatte: Plädoyer für mehr Struppigkeit,00/07/2017,Fußabtreter als Refugium,Mehr schlechter Geschmack! Warum Fußabtreter so wichtig sind und wie man den perfekten findet.,"Fußabtreter, Schmutzschleuse, Eintrittsmatte, Teppich, Eingangsbereich, individuell, Dekoration, billig, braun, Kokosmatte","Jeder braucht einen Fußabtreter, warum das so ist und wie man den perfekten findet - ein Plädoyer für mehr Struppigkeit! #Fußabtreter #Eingangsbereich #Dekoration""" 447,"Mode in Berlin, das ist eine wankelmütige Angelegenheit. Die Sommerausgabe der Fashion Week steht bevor, an diesem Dienstag startet der Reigen aus Shows und Messen, 3000 Marken zeigen ihre neuen Kollektionen, rund 200 000 Besucher werden erwartet bis kommenden Freitag. Und obwohl die Welt der Mode sonst stets eine Aura der Leichtigkeit umgibt, mit der Huldigung an das Schöne, der Eleganz der Entwürfe, dem mühelosen Gang der Mannequins: Die deutsche Modewoche besitzt eher einen Hang zum dramatischen Auf und Ab. Mal wandern große Namen davon, in der nächsten Saison wird daraufhin die Kraft der Newcomer beschworen, dann wiederum heißt in der Branche, die Chance auf ein bisschen internationale Bedeutung werde achtlos verspielt. Diesmal startet die Hauptstadt aber vergleichsweise entspannt ins Juli-Defilée: Keine niederschmetternden Absagen, der vor einem halben Jahr etablierte ""Berliner Salon"" als Plattform hochkarätiger Labels geht planmäßig in Runde zwei und mit nach hinten verschobenen Terminen gibt es auch kaum Überschneidungen mit der Haute Couture in Paris. Wobei man es auch übertreiben kann mit dem Beschwören der guten Stimmung. ""Bread & Butter schreit vor Glück"" titelte die Berliner Zeitung vor ein paar Wochen, als klar war, dass die insolvente Messe für hippe Alltagskleidung nach der Übernahme durch einen Onlinehändler an der Spree bleibt. Die Schau im alten Flughafen Tempelhof gehört zu den Magneten der Fashion Week und soll sich ab Herbst in eine Publikumsveranstaltung, eine einzige große Streetstyle-Party wandeln. Der Berliner Weg? Ein bisschen Glanz für alle Genres Das macht umso deutlicher, welchen Spagat Berlin da jede Saison versucht: Von den coolen Sneaker-Jungs der ""B&B"" über die Messe ""Premium"" als Revier nobler Massenmarken bis zur Mercedes Benz Fashion Week mit den Laufsteg-Schauen im Zelt am Brandenburger Tor - ein bisschen Glanz der Modewelt für alle Genres. Das ist eine erstaunliche Bandbreite, manche in der Szene finden: Das ist beliebig. Was die Hauptstadt als Hort junger Talente betrifft, so entwickelt sich der ""Berliner Salon"" zu einer Art Design-Zentrale während der Modewoche. Der PR-Fachmann Marcus Kurz hat die Plattform gemeinsam mit Christiane Arp, Chefredakteurin der deutschen Vogue, im Januar gegründet. ""Wir wollen einen Ort des Austauschs schaffen, an dem junge und etablierte Designer mit einem internationalen Fachpublikum zusammenkommen"", sagt Arp. Junge Aufsteiger der Branche wie Dawid Tomaszewski, Michael Sontag oder Perret Schaad zeigen im Kronprinzenpalais Unter den Linden wieder neben arrivierten Modegrößen wie Odeeh oder Talbot Runhof ihre Entwürfe. Die Designerin Malaika Raiss hält die Gespräche über Marketingstrategien für fruchtbar, ""wir lernen uns gegenseitig kennen, der Salon bringt frischen Wind in die Szene"". Auch Leyla Piedayesh, mit ihrem Label Lala Berlin erfolgreich, zeigt sich überzeugt. ""Der Berliner Salon ist eine hochwertige Bereicherung der Fashion Week."" Strengere Töne kommen nur von Melissa Drier, Berliner Korrespondentin des Fachmagazins Women's Wear Daily. Sie gilt als eine der angesehensten Modejournalistinnen des Landes und mahnt, dass Berlin erst eine Modestadt werden kann, wenn die Deutschen mehr Liebe zur Mode entwickeln. Sie komme gerade aus London, erzählt Drier, ""und viele experimentieren dort mit ihrer Kleidung. Das kann der Queen-Mom-Stil sein oder Punk, und es sieht auch nicht immer gut aus. Aber die Leute spielen dieses Spiel."" Die Deutschen dagegen, findet sie, ""spielen dieses Spiel nicht"".","Nachwuchsdesigner, Streetwear, noble Massenmarken und Laufsteg-Schauen: Die Berliner Fashion Week will wieder alles unter einen Hut kriegen. Manche in der Szene sagen, das ist beliebig.",stil,https://www.sueddeutsche.de/stil/fashion-week-berlin-das-buefett-ist-eroeffnet-1.2553199,Berlin Fashion Week: Das Buffet ist eröffnet,00/07/2015,Berlin Fashion Week - Drama und Glanz,"Neues von der Berlin Fashion Week: Shows, Messen, und eine Branche zwischen Drama und Glanz.","Mode, Fashion Week, Berlin, Shows, Messen, Designer, Laufsteg, Labels, Trends, Talente","Die Berlin Fashion Week startet mit Shows, Messen und einem Mix aus Drama und Glanz. Hier gibt es alle Infos zu den Designern, Labels und Trends! #FashionWeek #Berlin #Mode #Talente" 448,"Fünf Stunden können lang sein. Besonders, wenn wir auf etwas warten - sei es das Feuerwerk, die Gute-Wünsche-SMS oder das Glas Champagner um Mitternacht. Fünf Stunden warten wir am Silvesterabend auf die zwölf Glockenschläge, wenn wir von einem Abendessen um 19 Uhr ausgehen. Silvester-Enthusiasten werden womöglich widersprechen und zahlreiche Gründe auflisten, warum dieser Abend zu schade dafür ist, ihn auf seine Wartezeit zu reduzieren, sondern auf jeden Fall ausgiebig gefeiert werden muss. Und ja, recht haben sie. Gelegenheiten zum Feiern sollte man ergreifen. Bringen sie doch in aller Regel auch die Möglichkeit mit sich, mal wieder ausgiebig zu schlemmen. Der Klassiker, um einen langen Abend kulinarisch zu verkürzen, ist und bleibt das Fondue. Und wenn wir ehrlich sind, ist der eigentliche Star des Abends nicht das Fleisch, sondern die Saucen. Wenn die nur abwechslungsreich und schmackhaft genug sind, lässt sich so ein Abend sogar mit Baguette fröhlich dippend verbringen, etwa mit einer leckeren Olivenpaste. Die fünf Stunden bis 24 Uhr werden dadurch nicht kürzer - aber in der richtigen Gesellschaft und mit den richtigen Getränken werden sie mit diesen Saucen auf jeden Fall ein Genuss. Ganz egal, ob man Silvester mag. Cranberry-Sauce Zutaten: 1 rote Zwiebel 1-2 EL Olivenöl Ein daumennagelgroßes Stück Ingwer 200 g Cranberrys 2 EL Rotweinessig 2 EL brauner Zucker Saft und Schale von einer Bio-Orange Salz, Pfeffer Zubereitung: Zwiebel und Ingwer schälen und fein hacken, in einem kleinen Topf auf mittlerer Hitze in Öl anbraten, bis sie glasig sind. Cranberrys dazu geben und alles mit Essig ablöschen. Zucker zugeben, Orangensaft und -schale ebenfalls zufügen und leise köcheln lassen, bis die Cranberrys weich geworden sind. Am Ende mit Salz und Pfeffer würzen. Oliven-Zitronen-Tapenade Zutaten: 160 g schwarze, entkernte Oliven 1 EL Kapern 2 Zweige Thymian Schale von einer Bio-Zitrone 1 EL Zitronensaft 4 EL Olivenöl 1 Knoblauchzehe Salz, Pfeffer, Chilipulver Zubereitung: Alle Zutaten außer Gewürze in den Mixer geben und zu einer groben Paste vermengen. Nach Geschmack mit Salz, Pfeffer und Chili würzen. Bananen-Curry-Sauce Zutaten: 1 Banane 150 g Schmand Saft von einer halben Zitrone Saft von einer halben Orange 2 TL Curry-Pulver Cayennepfeffer, Salz, Pfeffer Zubereitung: Banane mit einer Gabel zu Mus zerdrücken, mit Orangen- und Zitronensaft vermischen. Anschließend den Schmand und das Currypulver unterrühren. Mit Salz, Pfeffer und Cayennepfeffer würzen.","Immer noch nicht Mitternacht? Wenn sich der Silvesterabend in die Länge zieht, hat man besser die richtigen Fondue-Saucen auf dem Tisch.",stil,https://www.sueddeutsche.de/stil/lecker-auf-rezept-zu-fondue-saucen-drei-saucen-vor-zwoelf-1.2794349,"""Lecker auf Rezept"" zu Fondue-Saucen""",00/12/2015,Genussvolles Fondue-Erlebnis,"Entdecke leckere Saucen für dein Silvester-Fondue! Oliven-Zitronen-Tapenade, Cranberry-Sauce und Bananen-Curry-Sauce - einfach zum Genießen.","Silvester, Fondue, Saucen, Oliven, Zitrone, Cranberry, Banane, Curry, Schmand, Kapern",Verbringe Silvester mit einem köstlichen Fondue! Entdecke unsere Saucen - von Oliven-Zitronen-Tapenade bis Bananen-Curry-Sauce ist für jeden Geschmack etwas dabei. #Silvester #Fondue #Saucen #Genuss 449,"Die bunte Socke - letztes Aufbäumen des domestizierten Mannes. Männer sind permanent auf der Jagd nach Herausforderungen, suchen den Nervenkitzel. Zu wissen, jeder Schritt könnte der letzte sein - das ist es, was sie brauchen. Doch wie verschafft sich der moderne Glücksritter im Büroalltag den ultimativen Kick, wenn er seine Beute nicht selbst erlegen kann, sondern sie fix und fertig paniert von einem Kochmützenträger in der Kantine überreicht bekommt? Er kleidet sich möglichst gewagt. Oder zumindest so gewagt wie möglich. Es gab eine Zeit, da kompensierte der fast gezähmte Mann seinen Frust durch das Tragen von Outdoor-Kleidung. Der draufgängerische Sesselpupser erschien in tollkühnen Trekkinghosen und atmungsaktiven Karohemden, die er zu Schnürstiefel mit Profilsohle kombinierte. Seine Botschaft: Ich bin Indiana Jones, gefangen im Körper eines Bürohengstes. Braucht jemand Feuer? Kein Problem, ich hab Stöckchen, Reisig und Birkenrinde dabei. Mittlerweile hat sich die Lage zum Glück wieder beruhigt und die letzten verbliebenen Trekkinghosenträger wurden ins Dschungelcamp geschickt. In den Vorstandsetagen und in intellektuellen Kreisen konnte sich dieser Trend ohnehin nie so recht durchsetzen. Und so hat sich längst ein Äquivalent etabliert, in dem sich auch Künstler und Banker gerne mal sehen lassen: Wer sowohl im Alltag als auch in der Mode Mut beweist, trägt bunte Socken. Selbst Indiana-Jones-Legende Harrison Ford hat umgesattelt und lässt es knallrot aus dem schwarzen Schuh hervorblitzen. Hui, wie gewagt! Die schrillen Fußschlüpfer sind das letzte Abenteuer des domestizierten Mannes, ein Aufbäumen in einem uniformierten Umfeld, in dem das größte Zugeständnis an seine Risikofreudigkeit der Casual Friday ist. Wenn man einem Bericht der New York Times glauben darf, sind bunte Socken gerade im Silicon Valley unter Informatikern beliebt - quasi als heimliche Uniform Gleichgesinnter. Verschwörerisch lüpfen Informatiker und Software-Entwickler das Hosenbein, wenn sie sich am Faxgerät begegnen, um sich gegenseitig grüne Strümpfe mit lila Tupfen oder grellen Rautenmustern zu präsentieren. Die Botschaft: Auch ich bin ein Rebell, gefangen im Körper eines Nerds. Doch warum ausgerechnet Socken in Signalfarben? Damit der Mann seine Füße leichter findet? Damit er weiß, wo seine Hose endet? In Anbetracht der Tatsache, dass viele Männer ihre Hosen zu kurz tragen, sollten sie diese Zone lieber kaschieren, statt sie auch noch hervorzuheben. Ansonsten sollten bunte Socken - und zwar ausschließlich rote - dem Würdenträger Papst Benedikt als Teil seiner Dienstkleidung vorbehalten bleiben oder politisch links stehenden Personen, die über die entsprechende Selbstironie verfügen. Dezente Teilzeit-Geste Immerhin, das muss man zugeben, verhält sich die Socke weitaus dezenter als ihr multifunktionaler Vorgänger aus dem Dschungel. Denn sie gibt sich zufrieden mit dem kleinen Bereich zwischen Hosensaum und Schuh: Nur wenn der Sockenträger Platz nimmt und die Beine übereinanderschlägt, rutscht die Hose hoch und legt geringelte, neonfarbene oder wildgemusterte Knöchel frei. Steht der Mann auf und geht seinen Weg, rutscht das quietschbunte Insignium wieder außer Sichtweite. Dennoch - und gerade deshalb - ist die bunte Socke abzulehnen: Weil sie kein Statement ist. Sondern eine Teilzeit-Rebellion. Eine Botschaft, die nur sichtbar wird, wenn der bewegte Mann Ruhe gibt und eine sitzende Tätigkeit ausübt: ""Schaut alle her"", sagt sie, ""ich bin keck und wagemutig. Aber nur in bestimmten Situationen."" Ein Accessoire für Menschen, die gern würden, sich aber nicht so recht trauen. Sonst würden sie bunte Anzüge tragen.","Bunte Socken sind das letzte Abenteuer des domestizierten Mannes, ein verzweifeltes Aufbäumen in einem konformen Umfeld. Viele schätzen sie wegen ihrer dezenten Platzierung. Dabei sind sie doch nur eine Teilzeit-Rebellion - und damit nichts als ein feiges Fashion-Statement. Eine Stilkolumne.",stil,https://www.sueddeutsche.de/stil/fashionspiesser-bunte-herrensocken-kein-mut-ist-im-schuh-1.1493171,Stilkolumne Fashionspießer: bunte Herrensocken,00/10/2012,Stilkolumne - Domestizierter Mann rebelliert,"Erfahre, wie bunte Socken im Büro zum letzten Aufbäumen des domestizierten Mannes wurden und warum sie eine Teilzeit-Rebellion darstellen.","domestizierter Mann, Büroalltag, bunte Socken, Rebellion, Signalfarben, Teilzeit-Rebellion, Männermode, Risikofreudigkeit, Indiana Jones, Casual Friday",Die bunte Socke im Büro: Das letzte Aufbäumen des domestizierten Mannes in einer uniformierten Welt. #Socken #Männermode #Rebellion 450,"Im Leben der Gabrielle Chanel war einiges zweifelhaft. Ihren Spitznamen Coco bekam sie als jugendliche ""Sängerin"" in einer Soldatenbar. Ihr Verhalten nach dem Einmarsch der Deutschen in Paris, als sie versuchte, ihre jüdischen Geschäftspartner vom Kommissariat für Judenfragen enteignen zu lassen, sowie ihre Liebesbeziehung zu dem Sonderbeauftragten des Reichspropagandaministeriums für Frankreich werden mit dem Adjektiv ""zweifelhaft"" eher verharmlost. Von Arbeiterrechten hielt die Waise mit Wohnsitz im Hotel Ritz so viel, dass sie Bitten um Gehaltserhöhung nach zehn Jahren treuer Dienste mit der Entlassung quittierte. Ist das der Stoff, aus dem man Mythen strickt? ""Mythos Chanel"", die große Ausstellung zum berühmtesten Modehaus der Welt, erwähnt solche Details nur am Rande. Im Mode-Geschäft verflüchtigen sich persönliche Verfehlungen noch schneller als ein Spritzer ""Chanel Nº 5"". Das meistverkaufte Parfüm aller Zeiten erweckt andere Eroberungszüge in der Phantasie als den Einsatz deutscher Panzer. Der seit 1921 nahezu unveränderte Flakon dient als ein Reichsapfel für jede Frau, der Herrschaft über das Begehren verspricht. Der Duft aus Rose, Jasmin und 80 anderen Ingredienzen, weht durch eine Welt, in der Politik und Moral peinlich und spießig wirken. Darum ist dann diese für die Draiflessen Collection in Mettingen konzipierte Wanderausstellung, die im Hamburger Museum für Kunst und Gewerbe zu sehen ist, auch nicht so kleinkariert, die Schönheit der Dinge mit allzu viel Biografischem zu beschämen. Schließlich entstand der Mythos Chanel vor allem durchs Weglassen. Das ""kleine Schwarze"", das Coco Chanel zwar nicht erfunden, aber durchgesetzt hat, steht für die erste Phase zeitloser Eleganz durch Reduktion, mit der das Modehaus ab den Zwanzigern identifiziert wird. Und auch ihr Comeback mit 71, das sie - nach einer Schamfrist wegen NS-Kollaboration im Schweizer Exil - 1954 in Paris startete, gelang der Modedesignerin mit Anti-Opulenz: Das Chanel-Kostüm eroberte die Welt als eine prägnant überzeugende Kleidungslehre, die dann auch kopiert wurde wie kein anderes Nähwerk französischer Stilkunde. Tags wie eine Raupe, nachts wie ein Schmetterling Beispiele aus den Zwanzigern im ersten Saal illustrieren Coco Chanels Bonmot, die Frau solle tags gekleidet gehen wie eine Raupe, aber nachts wie ein Schmetterling - wobei auch die gezeigten Abendkleider mehr dem ornamentlosen Schick der Architekturmoderne jener Zeit verpflichtet waren als der Grandezza von Ballfantasien. Dem kleinen Schwarzen ist der folgende Saal gewidmet. Von Chanels Umkehrung der Trauerfarbe in den fröhlichen Inbegriff des ""Pariser Chics"" Mitte der Zwanziger, bis zu diversen Wiederaufnahmen des Klassikers von C&A bis Issey Miyake demonstriert dieses Kapitel die unleugbare Mythenkraft von Coco Chanels Entwürfen. Marlene Dietrichs Chanel-Garderobe aus 20 Jahren beweist Coco Chanels genaues Gespür für die Grenze von Extravaganz zu Vulgärem. Diese Großvitirine teilt sich den dritten Saal mit dem einzigen Tätigkeitsfeld der ""Mademoiselle"", das kühn und verschwenderisch Luxus darstellte. Der Schmuck des Hauses, für den Inspiration aus Gemälden und Grabbeigaben unterschiedlichster Epochen zugelassen war, versteckt seine Nüchternheit allein im Material. Die Variationen über Cocos Lieblingsblüte, der Kamelie, und die goldenen Prachtgehänge im Stil von Inka-Fürsten und Renaissance-Mätressen bestehen im Wesentlichen aus Glas, Emaille, Messing und Kunstperlen. Saal vier zeigt eine Konfrontation von Chanel-Kostümen und ihren weltweiten Adaptionen, wobei weniger die Anpassungsfähigkeit der Kopisten überrascht, als die Tatsache, das Chanel dem Plagiarismus durchaus zugewandt war. Sie pflegte die Meinung, dass ""Entdeckungen gemacht werden, um kopiert zu werden. Das ist das größte Kompliment."" Und um Komplimente zu werben, wird Mode schließlich gemacht. Das ist die Wahl des Paris, der sich jede Kollektion zu stellen hat. Auch jede von Karl Lagerfeld, der seit 1983 den Stil des Hauses entwirft. Seine anfangs vorsichtigen, später forscheren Modernisierungsschritte werden im letzten Saal gewürdigt - und mit dem Rezept erklärt: ""Ich gebe der Chanel-Lehre eine Prise Humor."" Nackte Lieblingsmodels in verzuckerten Posen Lagerfeld ist in seiner Geburtsstadt aber nicht nur das große Finale dieser Ausstellung gewidmet. Für den Versuch der benachbarten Hamburger Kunsthalle, Lagerfeld als Reinkarnation von Anselm Feuerbach in einer Doppelausstellung zu verherrlichen, muss der Besucher selbst eine gehörige Prise Humor schnupfen. Lagerfelds peinlicher Schwulen-Kitsch zum Thema ""Daphnis und Cloe"" ist eine Hochglanz-Adaption der Bilder Baron Wilhelm von Gloedens, der 1878 in Sizilien nackte Burschen in antiken Ruinen knipste. Drapiert über zahlreiche Säle zeigen Lagerfelds redundante Großformate seine nackten Lieblingsmodels in verzuckerten Posen. Man kann sicherlich auch Feuerbachs obsessiven Porträtzwang, mit dem er seine beiden Liebesmodels in den gleichen Profilposen mit aufgeknöpfter Bluse malte, unter dem Aspekt des Kitsches diskutieren. Aber in dem hier erzwungenen Verhältnis zu Lagerfelds Idealkörper-Verherrlichung ist der akademisch-schlüpfrige Schönheitsdrang des 19. Jahrhunderts so eine Offenbarung wie die legendäre Chanel-Tasche ""2.55"" es für die graue Nachkriegszeit gewesen sein muss. Mythos Chanel. Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg. Bis 18. Mai 2014. Der Katalog kostet 50 Euro.","Flakons, Bonmots und Abendkleider - eine Ausstellung in Hamburg spürt Coco Chanel nach. Die Macher verzichten darauf, die Schönheit der Dinge mit zu viel zweifelhaften Details aus der Biografie der Modemacherin zu beschämen. Schließlich entstand der Mythos Chanel vor allem durchs Weglassen.",stil,https://www.sueddeutsche.de/stil/chanel-ausstellung-in-hamburg-mythos-ohne-laestige-details-1.1923487,Chanel-Ausstellung in Hamburg: Mythos ohne lästige Details,00/03/2014,Chanel-Mythos aufgedeckt,Diese Ausstellung enthüllt Chanel's umstrittene Vergangenheit. Erfahren Sie mehr.,"Chanel, Mythos, Ausstellung, Modehaus, Geschichte, Kontroverse, Kleidung, Parfüm, Schmuck, Kamelie","Entdecken Sie den Mythos Chanel in einer neuen Ausstellung. Von der Mode bis zum Parfüm, enthüllt sie die wahre Geschichte hinter dem ikonischen Namen. #Chanel #Mythos #Ausstellung #Mode" 451,"Dass aus diesem Torso einmal etwas wird, das fliegen kann, war vor knapp einem Jahr noch schwer vorstellbar. Zwischen den Streben des Montagegerüsts war die untere Hälfte eines Flugzeugrumpfes zu erkennen, das obere Teil fehlte noch. Arbeiter liefen auf den Planken des Gerüsts herum und machten Schrauben an den Seitenwänden fest, als wäre dies ein Schiff, das demnächst aus dem Trockendock zu Wasser gelassen wird. Inzwischen ist das Ungetüm tatsächlich aus dem Hangar L34 im Werk Toulouse herausgerollt worden - und nun auch mit Triebwerken ausgerüstet. Die Maschine, die aussieht wie ein fliegender Wal nennt sich Beluga XL. Maschinen mit den Namen Beluga gibt es schon seit 1995, Airbus nutzt sie, um Flugzeugteile quer durch Europa von einer Fabrik zur anderen zu fliegen. Denn die Teile für Flugzeuge von Airbus werden an vielen verschiedenen Standorten gebaut. Die Tragflächen für alle Modelle stammen aus Großbritannien, die Rumpfteile aus Frankreich, Deutschland und Spanien. Zu kompletten Flugzeugen montiert werden die Jets in Hamburg, im französischen Toulouse, in Mobile in den USA und in der chinesischen Stadt Tianjin. Rund 10 000 Stunden waren die fünf kleineren Flugzeugteile-Frachter des Typs Beluga ST insgesamt im Jahr 2017 unterwegs, sie sind zwischen den Werken hin- und hergeflogen und haben Tragflächen, Leitwerke, Rumpfschalen oder Cockpits angeliefert. Das ist normal in der Branche, auch der amerikanische Konkurrent Boeing lässt umgebaute 747-Frachter pausenlos zwischen den Werken shutteln. Doch die alten Frachter des Typs Beluga ST sind viel zu klein, um die rasant zunehmende Produktion bei Airbus noch bewältigen zu können. Wenn der Flugzeughersteller weiter wachsen und wie geplant noch viel mehr Maschinen der A320-Familie und des neuen Langstreckenjets A350 ausliefern will, dann musste ein größerer Supertransporter her. Die neue Beluga XL von Airbus basiert auf dem Langstreckenjet A330, den der Flugzeughersteller seit den 1990er-Jahren baut. Doch die komplette obere Rumpfhälfte ist neu. Dort, wo einmal die Passagierkabine war, ist nun ein riesiger Frachtraum montiert. Das Cockpit wurde nach unten verlegt, damit große Bauteile ebenerdig durch die Frachttür hineingeschoben werden können. Der unförmig wirkende Jet, der jedem Ideal von aerodynamischer Effizienz spottet, muss jetzt nur noch fliegen können. Das Ungetüm ist sechs Meter länger, ein Meter breiter und einen halben Meter höher als sein Vorgänger. Als die kleinen Belugas vor mehr als zwei Jahrzehnten eingeführt wurden, baute Airbus noch rund 100 Maschinen pro Jahr. Im Jahr 2017 waren es schon gut 700 und 2019 werden es voraussichtlich sogar mehr als 800 werden. Es müssen also immer mehr Teile von Werk zu Werk geflogen werden. In die Beluga ST passt aber nur ein Flügel des neuen Großraumjets A350, allein für die Tragflächen einer Maschine muss ein Transporter also zweimal zwischen dem britischen Broughton und Toulouse hin- und herfliegen. Das ist zu teuer und zu ineffizient, befand man ein Airbus. Die Maschine kann gleich zwei Flügel einer A350 transportieren Vor zwei Jahren beschloss Airbus deshalb, eine neue, größere Transportmaschine zu bauen, mehr als 1000 Mitarbeiter arbeiteten zu Hochzeiten an dem Entwicklungsprojekt. Für die Montage wurde ein Hangar leer geräumt, in dem normalerweise Flugzeugrümpfe absichtlich zerstört werden, um zu testen, wo die Grenzen ihrer Belastbarkeit liegen. Der Bau der Beluga XL ist komplex und dauert fast ein Jahr. Der Rumpf muss während der Montage alle paar Meter in einer Art Wiege abgestützt werden, sonst würde er den Lasten nicht standhalten. Nach und nach wird die obere Hülle montiert, anschließend sind die Flügel und Motoren sowie die Innenausstattung und das Cockpit dran. Fünf Beluga XL wird Airbus in den nächsten vier Jahren einführen, sie können, anders als die kleineren Vorgänger, nicht bloß einen, sondern zwei A350-Flügel transportieren. Noch etwa drei Monate soll die erste neue Transportmaschine am Boden getestet werden, bevor sie im Juli erstmals fliegen soll. Die Flugtests dauern anschließend ein weiteres Jahr, sodass Airbus die erste XL ab Herbst 2019 einsetzen kann, wenn alles gut geht. Auf bis zu acht Maschinen wird die Flotte wachsen, bevor die ersten kleinen STs außer Betrieb gehen werden. Es könnte allerdings auch sein, dass Airbus mit den Belugas der ersten Generation ins Frachtgeschäft einsteigt. Denn mit gut 20 Jahren sind die Jets noch zu jung für den Schrottplatz, und für besonders sperrige Güter wie Generatoren oder Teile von Windrädern gibt es kaum gute Alternativen, wenn sie über längere Distanzen transportiert werden müssen.","Die ""Beluga XL"" soll Teile für Passagierjets zwischen Airbus-Werken hin- und hertransportieren. Die erste Maschine ist schon montiert - jetzt muss sie nur noch fliegen.",wirtschaft,https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/luftfahrt-airbus-hat-einen-neuen-fliegenden-wal-1.3937394,Airbus hat einen neuen fliegenden Wal,00/04/2018,Der neue Supertransporter: Beluga XL,"Airbus hat einen neuen Flieger gebaut. Die ""Beluga XL"" soll Teile für Passagierjets zwischen Airbus-Werken transportieren. ","Beluga XL, Airbus, Supertransporter, Produktion, Flugzeugteile, Beluga, Transportmaschine, Langstreckenjet, A350, Frachtraum, Rumpfhälfte","Airbus hat mit der Beluga XL einen neuen Supertransporter gebaut, der benötigt wird, um die rasant zunehmende Produktion von Flugzeugteilen bewältigen zu können. #Airbus #BelugaXL #Supertransporter #Flugzeugproduktion" 452,"Wer ein Haus oder eine Wohnung kauft, muss immer mehr dafür bezahlen. Das liegt an steigenden Immobilienpreisen, aber auch an der Steuer auf den Grunderwerb, die viele Bundesländer drastisch erhöht haben. Eine Sonderregel benachteiligt dabei ausgerechnet Länder, die ihre Bürger weniger belasten. So muss Bayern eine halbe Milliarde Euro mehr beim Länderfinanzausgleich zahlen, wie das Institut für Weltwirtschaft ausgerechnet hat. Die Auswertung liegt der SZ vor. Die Länder dürfen seit einigen Jahren die Steuer auf Haus- und Grundstückskäufe selber festlegen, die zuvor bundesweit 3,5 Prozent betrug. Während Bayern und Sachsen nicht erhöhten, verlangen Nordrhein-Westfalen, Berlin oder Hessen heute fast das Doppelte. Der Bund der Steuerzahler klagt, das erschwere Familien den Hauskauf. In Deutschland leben viel weniger Einwohner im eigenen Haus als im übrigen Europa. Das ist ein Grund dafür, warum deutsche Haushalte nur halb so viel mittleres Vermögen haben wie der Durchschnitt der Euro-Staaten. Wie das Kieler IfW-Institut zeigt, gibt das geltende Recht Ländern sogar fragwürdige Anreize, ihre Bürger durch höhere Steuern zu schröpfen und so den Hauskauf zu erschweren. Und zwar durch den Länderfinanzausgleich, der boomende Länder wie Bayern und Hessen an schwächere wie Nordrhein-Westfalen zahlen lässt. Wie hoch die offizielle Finanzkraft eines Landes ist, auf der die Zahlungen basieren, richtet sich nicht nach den tatsächlichen Einnahmen aus der Grunderwerbsteuer. Sondern nach fiktiven Einnahmen aus dem Durchschnittssatz aller Länder, rund fünf Prozent. Auf diese Weise wird Bayern künstlich reich gerechnet, es verlangt ja nur 3,5 Prozent. Das Beispiel NRW zeigt, welche Folgen das System hat Weil es seine Hauskäufer schont, musste Bayern 2015 450 Millionen Euro mehr in den Länderfinanztopf zahlen, so Forscher Jens Boysen-Hogrefe. Das ist mehr, als das Land im Jahr für den Ausbau der Breitbandnetze ausgeben kann. Sachsen bekam 80 Millionen Euro weniger. Hessen dagegen bezahlte 140 Millionen Euro weniger, weil es künstlich arm gerechnet wird. Und Nordrhein-Westfalen kassierte 200 Millionen Euro mehr, als wenn bei der Finanzkraft echte Steuereinnahmen aus Immobilienkäufen gelten würden. Das Beispiel NRW zeigt, welchen Anreiz das System liefert, Hauskäufer abzukassieren. Das Land erhöhte die Steuer 2015 um 30 Prozent und steigerte die Einnahmen laut IfW um gut 600 Millionen auf 2,5 Milliarden Euro. Gleichzeitig reduzierte die höhere Steuer wohl die Zahl der Immobilienkäufe, die in die Berechnung der Finanzkraft einfließt. Und weil NRW mit 6,5 Prozent eine höhere Steuer kassiert als der Durchschnitt, wird es künstlich arm gerechnet. Es hat in Wahrheit mehr Steuer eingenommen, als der Länderfinanzausgleich unterstellt. Macht unterm Strich ein Plus von 700 Millionen Euro, das die Hauskäufer in NRW und die Bürger in Bayern bezahlen. Der Anreiz zum Abkassieren hat mehrere negative Folgen, kritisiert Forscher Boysen-Hogrefe. ""Eine höhere Grunderwerbsteuer trifft Käufer, die im eigenen Heim wohnen wollen. Und sie belastet die Mieter, falls Eigentümer sie auf den Mietpreis aufschlagen können"". Außerdem behinderten hohe Steuern die Mobilität der Arbeitnehmer: ""Wer einen besseren Job in Aussicht hat, zieht vielleicht nicht um, weil es zu teuer ist, woanders etwas zu kaufen."" Er fordert, das Recht der Länder auf eigene Steuersätze zu streichen oder wenigstens den falschen Anreiz zu beseitigen. Bayern, ein Verlierer des aktuellen Systems, trommelt allerdings anders als früher nicht mehr lautstark für eine Änderung. Denn bei der im Herbst vereinbarten Reform des Länderfinanzausgleichs, die ab 2019 gilt, haben die Bayern bei anderen Punkten viel durchgesetzt. ""Vor allem bringt die Einigung mehr als eine Milliarde Euro Entlastung und mehr Möglichkeiten, bayerisches Geld in Bayern behalten zu können"", sagt eine Sprecherin von Finanzminister Markus Söder. Beim fragwürdigen Anreiz zu hohen Grunderwerbsteuern bleibt es allerdings. Und damit bleiben Hauskäufer in vielen Bundesländern Verlierer.","Wenn Bundesländer Hauskäufer besonders hoch besteuern, belohnt sie auch noch der Finanzausgleich. Das zeigt eine Auswertung des Instituts für Weltwirtschaft. Schuld ist eine Sonderregel, von der etwa NRW profitiert.",wirtschaft,https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/hauskauf-anreiz-zum-abkassieren-1.3344243,Hauskauf - Anreiz zum Abkassieren,00/01/2017,"Immobilienpreise, Grunderwerbsteuer, Länderfinanzausgleich",Der Anstieg von Immobilienpreisen und Grunderwerbsteuer wirkt sich auf den Länderfinanzausgleich aus. Bayern muss 500 Millionen Euro mehr zahlen.,"Hauskauf, Grunderwerbsteuer, Immobilienpreise, Länderfinanzausgleich, Bayern, Sachsen, Nordrhein-Westfalen, Hessen, Steuerzahlerbund, Kieler IfW-Institut, Breitbandnetze",Wie sich der Anstieg von #Immobilienpreisen und #Grunderwerbsteuer auf den #Länderfinanzausgleich auswirkt und welche Konsequenzen das hat. #Bayern #NRW #Hessen #Sachsen #Steuern 453,"Am Montag begann der nächste Einsatz in Barcelonas Notstandsgebiet. Spezialisten werden im Viertel Carmel in den kommenden Wochen drei weitere Gebäude abbauen, und sie wollen das so vorsichtig tun, dass am Ende wenigstens die einen Nachbarhäuser stehen bleiben können. Das sechsstöckige Bauwerk auf der anderen Seite musste Ende Januar sofort abgerissen werden, nachdem sich nebenan die Erde geöffnet hatte und eine Garagenhalle samt Wohnung eingestürzt war. Krater von 30 Metern Durchmesser Die neue Rettungsaktion hinter Sicherheitszäunen an der Straße Conca de Tremp und der Passage Calafell bezeichnet der leitende Architekt nun als ""ersten Schritt, um die am meisten beschädigte Zone wieder zu gewinnen"". Für die Mieter und Besitzer jedoch ist dies zunächst die Fortsetzung einer Tragödie. Ihren Höhepunkt hatte der Bauskandal am 27. Januar, als sich während der Arbeiten zur Verlängerung der Barceloneser Metro-Linie 5 ein Krater von 30 Metern Durchmesser und 35 Metern Tiefe auftat. Das Loch entstand über dem Tunnel und unter mehreren Häusern - es war reiner Zufall, dass niemand verletzt wurde. 1057 Anwohner mussten in Sicherheit gebracht werden, die meisten von ihnen wohnen bis heute in Hotels und konnten in den meisten Fällen nur die wichtigsten Wertsachen in Sicherheit bringen. Zwei Schulen, diverse Geschäfte und Lokale wurden geschlossen, die Bilder verzweifelter Menschen gingen durch die Medien der Nation. Seither spricht ganz Spanien von Carmel, das zuvor vielen unbekannt war. Es ist wie ein Erdbeben, und die Erschütterungen sind bis nach Madrid zu spüren. Carmel gerät allmählich zum Symbol für unternehmerische Sorglosigkeit und staatliches Versagen, wie auf andere Weise vor zweieinhalb Jahren der Name des Unglückstankers Prestige vor der galicischen Küste. Schwache Röhre Im katalanischen Parlament befasst sich inzwischen eine Untersuchungskommission mit der Affäre, sie löst termingerecht den nationalen Ausschuss über die Ursachen und Folgen der Madrider Terroranschläge vom 11. März 2004 ab. Unfassbare Details dringen dabei an die Öffentlichkeit. Spanien staunt über die Chronik einer zerstörerischen Pfuscherei. So wurde am Donnerstag vergangener Woche bekannt, dass der verwendete Beton über der Röhre nicht einmal halb so stabil gewesen sei wie gefordert. Immer wieder brechen in Spanien Häuser wegen billiger Substanz zusammen, gierige Bauherren sparten vor allem früher gerne am Wesentlichen. Allerdings galt das eher als Praxis der Vergangenheit und schien undenkbar zu sein an einer städtischen Baustelle in einer modernen Metropole wie Barcelona. Am Freitag hieß es dann, die Konstrukteure der U-Bahn hätten von den Klagen über den mangelhaften Zement bereits seit September 2004 gewusst. Dazu erfuhr man, Carmel tauche in den offiziellen Rechnungen gar nicht auf. Das Publikum ist sprachlos, die Parteien streiten. Wer trägt die Schuld an dem Desaster, mit dem Hunderte gefährdet und um ihr Zuhause gebracht worden sind? Die mit Linksrepublikanern und Vereinten Linken regierenden Sozialisten von Kataloniens Ministerpräsidenten Pasqual Maragall natürlich, finden die katalanischen Nationalisten und fordern Rücktritte. Aber zurück getreten ist niemand, spanische Politiker halten wenig von persönlicher Verantwortung. Die Sozialisten beschuldigen wiederum die Nationalisten, unter deren Ägide sei die Linie 5 schließlich geplant worden. Maragall warf ihnen außerdem vor, bei öffentlichen Projekten drei Prozent der Baukosten kassiert zu haben. Von solchen Beiträgen wird im Rahmen des spanischen Baubooms mit seinen irrwitzigen Immobilienpreisen zwar wiederholt berichtet, Maragall entschuldigte sich dennoch und entging einem Misstrauensvotum. Die Leidtragenden sind entsetzt von dem Theater auf ihre Kosten. ""Sie lügen uns an und machen sich über unser Unglück lustig"", schimpft Antonio Rodriguez im Internet-Forum der Zeitung La Vanguardia. Die Enttäuschung richtet sich vor allem gegen die Sozialisten, die in Carmel traditionell mehrheitlich gewählt werden, gegen Maragall, Bürgermeister Joan Clos und auch Spaniens Premier Jose Luis Rodriguez Zapatero. Mittlerweile gibt es eine Interessensvereinigung, die Kundgebungen organisiert und höhere Entschädigungen fordert. Zuzüglich zu den staatlichen 6000 Euro pro Familie plus 1000 Euro pro Person und 1000 Euro pro Monat außerhalb der Wohnung fordern die Wortführer 15.000 Euro für ""die außerordentlichen körperlichen und psychischen Schäden"". Das Geld, schreibt ein zorniger Demonstrant, verlange man für jedes betroffene Lebewesen, ""einschließlich Katze, Hund und Kanarienvogel"".",Im Skandal um den U-Bahn-Tunnel in Barcelona droht weiteren Häusern der Einsturz. Verantwortlich will für den Pfusch aber keiner sein.,wirtschaft,https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/spanien-gierige-bauherren-zornige-bewohner-1.905229,"Spanien - Gierige Bauherren, zornige Bewohner",00/05/2010,Barcelonas Bauskandal,"Gierige Bauherren, zornige Bewohner: Neueste Rettungsaktion in Carmel nach Einsturz einer Garage.","Barcelonas Bauskandal, Carmel, Metro-Linie 5, Untersuchungskommission, Bauherren, städtische Baustelle, modern, Spanien, Politiker, persönliche Verantwortung",Neuer Bericht: Wie gierige Bauherren in Barcelona Carmel zur tragischen Baustelle machten. #Bauskandal # Barcelona 454,"In der Koalition bahnt sich neuer Streit ums Geld an. Konkret geht es um die Rücklage aus der Arbeitslosenversicherung. Die wird nach Auffassung der Bundesregierung im Laufe des Jahres die 20-Milliarden-Euro-Marke erreichen. Dies geht aus dem Haushaltsentwurf für 2018 hervor, mit dem sich das Kabinett an diesem Mittwoch befassen wird und der der Süddeutschen Zeitung vorliegt. Während die Union darauf dringt, möglichst viel Geld rasch über Beitragssenkungen an die Versicherten zurückzugeben, will SPD-Fraktionschefin Andrea Nahles Überschüsse in Fortbildung investieren. ""Wenn wir in den kommenden Jahren zusätzliche Spielräume haben in der Arbeitsmarktpolitik, ist für mich sehr klar, wo wir das Geld investieren sollten: In die berufliche Qualifikation der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer"", sagte Nahles der SZ. Anderthalb Millionen Menschen ohne Berufsqualifikation werde die SPD ""nicht im Regen stehen lassen"". Die Bundesagentur für Arbeit profitiert seit Jahren vom Jobboom in Deutschland. Während die Zahl der Arbeitslosen sinkt, sprudeln die Beiträge, weil immer mehr Beschäftigte Sozialabgaben zahlen. Derzeit liegt der Beitrag bei drei Prozent des Bruttolohns, Arbeitgeber und Arbeitnehmer zahlen jeweils die Hälfte. Die wachsenden Reserven in der Arbeitslosenversicherung wecken seit geraumer Zeit Begehrlichkeiten: Im Koalitionsvertrag haben SPD und Union vereinbart, den Beitragssatz um 0,3 Prozentpunkte zu senken, allerdings ohne einen konkreten Zeitpunkt zu nennen. Während die Arbeitgeberseite und Unionspolitiker Senkungen bereits zum Sommer und darüberhinaus um gleich 0,5 Prozentpunkte fordern, drückt Nahles auf die Bremse. ""Qualifizierung ist das Gebot der Stunde. Wer jetzt voreilig weitere Senkungen fordert, gefährdet diese Aufgabe"", sagte die frühere Bundesarbeitsministerin. Die SPD ist lediglich bereit, zum Januar 2019 eine Beitragssenkung um die verabredeten 0,3 Prozentpunkte mitzutragen. Dann soll auch die von ihr geforderte Parität in der Krankenversicherung kommen: Von 2019 an sollen Arbeitnehmer und Arbeitgeber wieder den gleichen Anteil zahlen. Beide Maßnahmen würden ""eine spürbare Entlastung für jeden Arbeitnehmer bringen"", sagte Nahles. Unionsfraktionsvize Carsten Linnemann geht das nicht weit genug. ""Eine Beitragssenkung um 0,5 Prozentpunkte wäre für mich nicht voreilig, sondern objektiv geboten"", sagte er. Sonst würde die Bundesagentur nur weiter große Finanzpolster aufbauen. ""Jetzt hat man die Chance, die Beitragszahler um mehr als fünf Milliarden Euro zu entlasten, die sollte man auch nutzen"", sagte Linnemann.","Die Rücklagen aus der Arbeitslosenversicherung sind hoch, die Beiträge sollen deshalb sinken. Um wie viel Arbeitgeber und -nehmer entlastet werden sollen, ist aber noch strittig.",wirtschaft,https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/haushaltsentwurf-begehrte-milliarden-1.3962954,Begehrte Milliarden,00/05/2018,Geld-Streit in Koalition,Neue Debatte um 20-Milliarden-Rücklage aus Arbeitslosenversicherung:Beitragssenkungen oder Fortbildung?,"Arbeitslosenversicherung, Beitragssenkungen, Finanzpolster, Qualifizierung, Berufsqualifikation, Bundesagentur für Arbeit, Sozialabgaben, Regierungskoalition, Politik, Arbeitsmarktpolitik",Neuer Streit in Regierungskoalition über 20-Milliarden-Rücklage aus Arbeitslosenversicherung: Beitragssenkungen oder Fortbildung? #Arbeitslosenversicherung #Beitragssenkungen #Fortbildung #Regierungskoalition 455,"Harmoniesüchtig ist Tom Enders, 58, ganz sicher nicht. Der immer so drahtig wirkende Chef des europäischen Luft- und Raumfahrtkonzerns Airbus, der seine Freizeit auch mal mit Fallschirmspringen verbringt, ist vielmehr bekannt dafür, seinen Weg zu gehen, und zwar ohne Rücksicht auf Verluste. Wenn ihm etwas nicht passt, dann sagt er es. Wenn er seinen Kurs für richtig hält, dann verfolgt er ihn, mag die Kritik daran auch noch so laut sein. ""Ich bin sicher ein sehr ungeduldiger Mensch"", sagte er einmal über sich. Und er möge ""keine fünffarbigen Teflon-Präsentationen, die so entkernt wurden, dass sie kaum noch etwas aussagen"". Enders bevorzugt die klare und offene Ansage. Seit 2012 ist Enders Airbus-Chef, und die vergangenen fünf Jahre waren schon turbulent. Die geplante Fusion mit dem britischen Rüstungskonzern BAE scheiterte am Widerstand der Politik. Enders griff bei Airbus hart durch: Er verlegte die Zentrale nach Toulouse, schaffte ganze Führungsebenen ab, drängte den Einfluss der Großaktionäre aus Deutschland und Frankreich zurück und benannte den Konzern schließlich von EADS in Airbus Group um. Aber jetzt ist er in der bislang wohl schwierigsten Phase. Eine Korruptionsaffäre von noch unbekanntem Ausmaß erschüttert den Konzern. Die interne Unruhe ist groß. ""Stellen Sie sich auf turbulente Zeiten ein"", schrieb Enders Ende vergangener Woche an die rund 133 000 Mitarbeiter. Offenbar rechnet er mit weiteren schlechten Nachrichten, Enthüllungen, Angriffen. ""Im Laufe dieses Prozesses werden die Medien vermutlich häufig - und mal mehr, mal weniger fair - über uns berichten; zudem ist mit Leaks, falschen Informationen und auch mit Versuchen Einzelner zu rechnen, im eigenem Interesse das Top-Management zu diskreditieren"", so Enders. Der Vorstandschef gibt auf der einen Seite den Chefaufklärer, der den Korruptionssumpf aufräumen will. Airbus hatte sich unter seiner Ägide zum Beispiel in Großbritannien selbst angezeigt und eine amerikanische Anwaltskanzlei mit internen Untersuchungen beauftragt. Auf der anderen Seite kommen immer wieder Vorwürfe auch gegen ihn auf den Tisch. Wie viel hat Enders selbst von möglichen Unregelmäßigkeiten gewusst? Für was kann er verantwortlich gemacht werden? Enders wuchs im Westerwald mit vier Geschwistern auf, sein Vater war Schäfer. Nach dem Abitur studierte er in Bonn Politik, Volkswirtschaft und Geschichte und ging zur Bundeswehr, aus dieser Zeit stammt auch sein Spitzname Major Tom. Seine Karriere begann er als Assistent beim Deutschen Bundestag, später arbeitete er dann im Planungsstab des Verteidigungsministeriums. Im Jahr 1991 fing er bei der deutschen Dasa an, die später in EADS, heute Airbus, aufging. Dort leitete er zunächst die Verteidigungssparte. Von 2005 bis 2007 war er zusammen mit dem Franzosen Noël Forgeard schon einmal EADS-Chef. Danach führte er fünf Jahre die Passagiermaschinen-Sparte, der mit Abstand wichtigste Bereich des Konzerns. Seit Juni 2012 ist er nun alleiniger Chef und hat so viel Macht wie kein Vorgänger. Enders, der südlich von München lebt, kennt den Konzern also wie kaum ein anderer, auch weil er nicht abgehoben sein will, sondern sich ins Tagesgeschäft einbringt. Auch deshalb wird ihm immer wieder eine mögliche Verstrickung vorgeworfen. Beweise gibt es keine, die Staatsanwaltschaft München ermittelt auch nicht gegen Enders. Seine Leute verteidigen ihn. Es würde versucht, Enders zu kriminalisieren, um damit die Aufklärung zu behindern, sagt ein Sprecher. Enders selbst, der im Jahr 2011 aus Verärgerung aus der CSU ausgetreten ist, wird unter anderem von Peter Gauweiler, dem Anwalt und ehemaligen CSU-Politiker, beraten.",Airbus-Chef Tom Enders will den Korruptionssumpf im eigenen Unternehmen aufräumen. Immer wieder kommen aber Vorwürfe auch gegen ihn auf den Tisch.,wirtschaft,https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/nahaufnahme-aufklaerer-in-eigener-sache-1.3700556,Aufklärer in eigener Sache,00/10/2017,Enders - Airbus Chef,Airbus-Chef Tom Enders in Turbulenzen - Korruptionsaffäre erschüttert den Konzern.,"Tom Enders, Airbus, Korruptionsaffäre, Airbus-Chef, Fusion, BAE, Toulouse, Großaktionäre, EADS, Passagiermaschinen, CSU, Peter Gauweiler","Airbus-Chef Tom Enders in Turbulenzen - Korruptionsaffäre erschüttert den Konzern. Enders kämpft gegen den Korruptionssumpf und die Versuche, das Top-Management zu diskreditieren. #Airbus #Korruptionsaffäre" 456,"Zentralbank lockert erneut die Geldpolitik Die krachenden Verluste an Chinas Börsen haben nun auch die Zentralbank des Landes auf den Plan gerufen. Überraschend lockerten die Währungshüter in Peking ihre Geldpolitik - zum wiederholten Mal: Um die Konjunktur zu beleben und die Kurse zu stabilisieren, senkte die Notenbank den Leitzins und die Anforderungen für die Mindestreserven der Banken. Es war die fünfte Zinssenkung in nur neun Monaten - und sie zeigt, wie ernst die Zentralbank die Lage einschätzt, nachdem die Börsen im Land ihre Talfahrt den dritten Tag in Folge ungebremst fortgesetzt hatten. Wie die Zentralbank berichtete, werden die Zinsen für einjährige Kredite um 0,25 Prozentpunkte niedriger auf 4,6 Prozent festgesetzt. Auch wurden die Zinsen für einjährige Spareinlagen um 0,25 Prozentpunkte auf 1,75 Prozent gesenkt. Die Mindestanforderungen für die Kapitalreserven der Banken wurden mit Wirkung vom 6. September um 0,5 Prozentpunkte herabgesetzt. Allein damit könnten nach Schätzungen des Wall Street Journal umgerechnet 93 Milliarden Euro für Kredite freigesetzt werden. Regierung gibt direkte Markteingriffe auf Experten zeigten sich allerdings skeptisch, ob die Maßnahmen fruchten. ""Theoretisch sollte eine Zinssenkung den Aktienmarkt ankurbeln, aber die einfachen Anleger sind jetzt schwer in Panik, deswegen ist ungewiss, ob dieser Schritt die deprimierte Stimmung an den Märkten ändern kann"", sagte die unabhängige Finanzexpertin Ye Tan. Die Regierung habe vor den Feiern am 3. September und der geplanten Militärparade 70 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkrieges in Asien aber keine andere Wahl, um die Stimmung im Volk anzuheben. Seit Beginn des Börsenkrachs Mitte Juni hatten die Behörden zunächst versucht, die Märkte mit milliardenschweren Interventionen zu stabilisieren. Nun seien am Montag und Dienstag aber neue Hilfen ausgeblieben - bis nach Börsenschluss schließlich Zinsen und die Mindestreserven gesenkt wurden. Die Financial Times berichtete, Peking habe vor den Kräften des Marktes kapituliert und deswegen nicht mehr direkt eingegriffen. Zuvor habe die Notenbank in den vergangenen sieben Wochen noch Aktien im Wert von etwa 200 Milliarden Dollar gekauft, um die Kurse zu stützen. Außerdem habe die Notenbank seit der Abwertung des Yuan am 11. August noch einmal etwa 200 Milliarden Dollar aus Devisenreserven eingesetzt, um einen stärkeren Wertverfall zu verhindern. Das Blatt bezog sich hierbei auf Kreise, die mit der Notenbank und den Marktinterventionen vertraut seien. Aktienmärkte machen weiter Verluste Vor der Entscheidung der Währungshüter waren die Aktienmärkte weiter eingebrochen. Nach den Verlusten an der Wall Street rutschten die Kurse noch tiefer in den Keller. So fiel in China, das am Montag bereits den größten Kursrutsch seit acht Jahren erlebt hatte, der wichtige Shanghai Composite Index zum Handelsauftakt wiederum kräftig um 6,4 Prozent. Der Shenzhen Component Index sackte um 6,9 Prozent ab und der ChiNext für Technologiewerte, der dem Nasdaq in den USA ähnelt, verlor 7,3 Prozent. Damit setzte sich fort, was einige Beobachter angesichts der mehr als ein Jahr lang künstlich in die Höhe getriebenen chinesischen Märkte als notwendige Korrektur ansehen. Achterbahnfahrten in Tokio und New York Nach einer rasanten Berg- und Talfahrt hat die Börse in Tokio am Dienstag erneut hohe Verluste hinnehmen müssen. Der Nikkei-Index ging mit einem Abschlag von fast vier Prozent aus dem Handel. Das ist der tiefste Stand seit einem halben Jahr. Dabei hatte der Index im Vormittagshandel noch Verluste von zwischenzeitlich fast 800 Punkten wettmachen können, später stürzte er jedoch erneut ab. Die erneute Talfahrt des japanischen Aktienmarkts dürfte aber nicht nur dem Börsensturz in China geschuldet sein, sondern auch einer Äußerung des japanischen Premierministers Shinzo Abe. Der hatte am Montag Verständnis dafür geäußert, dass die japanische Zentralbank ihr Inflationsziel nicht erreicht. Damit hat er indirekt auch das Scheitern eines Teils seiner Wirtschaftspolitik eingestanden. Zuvor hatten die Ereignisse in China bereits die Stimmung an der Wall Street schwer getrübt. Nach hohen Anfangsverlusten gab es zwar auch hier kurze Erholungstendenzen, doch gingen die US-Aktien deutlich schwächer aus dem Handel. Der Dow Jones schloss 3,6 Prozent tiefer, nachdem er zwischenzeitlich den mehr als sechsprozentigen Verlust im frühen Handel nahezu wettgemacht hatte.",Zwei Tage heftiger Verluste in Folge waren genug. Die Währungshüter in Peking reagieren. Erfolgsaussichten: zweifelhaft.,wirtschaft,https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/aktienmaerkte-chinas-zentralbank-senkt-erneut-die-zinsen-1.2620361,Chinas Zentralbank senkt erneut die Zinsen,00/08/2015,Geldpolitik in China,"China lockert erneut seine Geldpolitik, um Kurse zu stabilisieren. Experten sind jedoch skeptisch.","Zentralbank, China, Geldpolitik, Kurse, Anforderungen, Banken, Zinssenkung, Krach, Verluste, Börsen, Anleger","China lockert zum fünften Mal in neun Monaten seine Geldpolitik, um Kurse zu stabilisieren. Experten bleiben skeptisch. #Zentralbank #China #Geldpolitik #Kurse #Börsen" 457,"Schaut man in der Düsseldorfer Metro-Zentrale aus dem Fenster von Chef Olaf Koch, sieht man eine riesige Baustelle. Genau das ist auch der Konzern selbst, den Koch seit vier Jahren lenkt. Seit Koch Vorstandsvorsitzender ist, steht bei der Metro Group kein Stein mehr auf dem anderen: Kaufhof wurde verkauft, die Metro Group aufgeteilt - hier der Lebensmittelhandel, dort Media-Saturn, Europas größter Elektrowarenhändler. Jetzt stehen angeblich auch noch die Real-Märkte zum Verkauf. Das aber verneint Koch im Interview mit der Süddeutschen Zeitung klar. Stattdessen spricht er über hochfliegende Pläne für die Märkte. Koch selbst schwärmt vom schlaraffenlandähnlichen Angebot, das es in diesen Märkten gebe. Real biete die größte Produktvielfalt in Deutschland. ""Das weiß nur kaum jemand"", räumt er ein. Gerade bei jüngeren Kunden erhofft sich Koch damit Erfolg: ""Die jungen Leute denken anders über Ernährung"", sagt er. Koch versichert, dass Real nicht zu verkaufen ist. Im Gegenteil: Er will in ihnen vielmehr das gute Essen nach französischem Vorbild zelebrieren. Ausgerechnet in den Real-Märkten, die vielerorts noch Bruchbuden sind, was Koch zumindest punktuell eingesteht. Nur: Wie wie will er das schaffen? Und was sagt Koch eigentlich zum Dauerstreit mit dem Media-Saturn-Gesellschafter Erich Kellerhals?",Olaf Koch lässt beim Metro-Konzern keinen Stein auf dem anderen. Was er nun plant - und warum er an die Zukunft der Real-Märkte glaubt.,wirtschaft,https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/olaf-koch-metro-chef-junge-leute-denken-anders-ueber-ernaehrung-1.2955746,Metro-Chef Olaf Koch über Real und Media-Saturn,00/04/2016,Metro Group im Wandel,Chef Olaf Kochs Plan zur Rettung der Real-Märkte und die Zukunft der Metro Group.,"Metro Group, Olaf Koch, Real-Märkte, Lebensmittelhandel, Media-Saturn, Elektrowarenhändler, Produktvielfalt, Ernährung, französisches Essen, Wandel",Chef Olaf Koch plant die Rettung der Real-Märkte und die Zukunft der Metro Group. Erfahren Sie mehr über seine hochfliegenden Pläne für den Konzern. #MetroGroup #RealMärkte #OlafKoch 458,"Es ist schon kurios: Griechenland will sich helfen lassen, dafür aber nicht mehr sparen. Spanien hingegen ist zwar bereit zu sparen, möchte sich aber nicht helfen lassen. Die Regierung des Landes unter Ministerpräsident Mariano Rajoy beharrt darauf, die Probleme des Landes alleine zu lösen. ""Es wird für die spanischen Geldhäuser keine europäische Rettungsaktion geben"", erklärte er zuletzt. Nach Angaben der Budgetstaatssekretärin Marta Fernández Currás ist die Rekapitalisierung der Banken bereits angelaufen. Der Staat werde die Mittel zur Verfügung stellen, die notwendig seien. ""Eine europäische Rettungsoperation ist nicht notwendig."" Rajoy räumte allerdings ein, dass Spanien es derzeit ""sehr schwer"" habe, sich auf den Finanzmärkten frisches Geld zu beschaffen: Die Rendite auf spanische Staatsanleihen mit einer Laufzeit von zehn Jahren liegen aktuell bei knapp unter 6,5 Prozent. Zum Vergleich: Die Bundesanleihe mit gleicher Laufzeit wirft derzeit gerade 1,4 Prozent ab. Spanien muss also einen satten Aufschlag von mehr als fünf Prozentpunkten zahlen, um noch an Geld zu kommen. Das ist die Zitterprämie für die Investoren. Bankia-Mutterkonzern mit hässlichem Verlust Dauerhaft gilt ein solches Zinsniveau als nicht mehr finanzierbar. Jedenfalls beantragten Portugal, Irland und Griechenland Hilfsgelder von der Europäischen Union (EU) und dem Internationalen Währungsfonds (IWF), als sie die Marke von sieben Prozent erreichten. Die Regionalregierung von Katalonien hat Madrid schon um Hilfe gebeten, weil sie bereits 8,5 Prozent Zinsen für ihre Anleihen zahlen muss. Hinzukommen immer neue Hiobsbotschaften aus dem Bankensektor. Der Mutterkonzern der maroden spanischen Sparkasse Bankia, BFA, musste seine Ergebnisse für 2011 korrigieren. Statt eines Gewinns von 41 Millionen Euro stehe nun ein Minus von 3,3 Milliarden Euro in den Büchern, hieß es in einer Mitteilung an die Börsenaufsicht in Madrid. Die neuen Zahlen spiegelten eine Überprüfung der Kredit-Portfolios und der Kapitalbedürfnisse wieder. Bankia selbst hatte bereits am Freitag einen zusätzlichen Finanzierungsbedarf von 19 Milliarden Euro angemeldet. Das Institut musste Anfang Mai bereits mit 4,5 Milliarden Euro vom Staat gestützt werden, weil es die riesigen Verluste aus dem spanischen Immobilien-Crash nicht mehr schultern konnte. Insgesamt beläuft sich die benötigte Summe für die Rettung Bankias damit auf mehr als 23 Milliarden Euro. Wie die spanische Regierung die Bankia-Hilfen letztlich finanzieren will, ist aber noch unklar. Offenbar denkt man in Madrid darüber nach, dem Institut Staatsanleihen zur Verfügung zu stellen und dafür Anteile an der Bank zu übernehmen. Der Vorteil: Bankia könnte die Papiere bei der EZB als Sicherheit hinterlegen, um sich frisches Geld zu beschaffen. Rajoy erklärte jedoch, mit der EZB nicht über Bankia gesprochen zu haben. Es gebe noch keine Entscheidung, wie das Überleben der Sparkasse finanziert werden soll. Auch die EZB selbst sagte der Financial Times Deutschland, sie wisse nichts von derartigen Plänen der spanischen Regierung. An der Börse stürzte der Bankia-Kurs an diesem Dienstag weiter ab. Bis zum Mittag verlor das Papier mehr als zehn Prozent. Seit vergangenen Donnerstag summieren sich die Verluste damit auf knapp 25 Prozent. Bei den Euro-Partnern wächst unterdessen die Sorge um Spanien. ""Wir wissen immer noch nicht, wie viel die spanischen Banken brauchen, sondern kennen nur die Schätzungen von bis zu 100 Milliarden Euro"", sagte ein hochrangiger Vertreter der Euro-Gruppe. Der spanische Politikwissenschaftler Ismael Crespo sieht in erster Linie politische Gründe für Rajoys Weigerung, sich aus dem Ausland helfen zu lassen. ""Der politische Preis einer EU-Rettung ist hoch"", sagte er der FTD. Die Regierung würde damit nach gerade einmal fünf Monaten im Amt Zweifel aufkommen lassen, ob sie die Probleme des Landes lösen könne.","Spanien steckt in der Klemme: Renditen auf Staatsanleihen schnellen in die Höhe, die Banken des Landes müssen von der Regierung womöglich mit gewaltigen Summen gestützt werden. Unklar ist, wie Spanien diese aufbringen könnte. Klar ist nur: Ministerpräsident Rajoy will partout nicht unter den europäischen Rettungschirm.",wirtschaft,https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/schuldenkrise-in-spanien-angst-vor-der-rettung-1.1368608,Schuldenkrise in Spanien - Angst vor der Rettung,00/05/2012,Finanzkrise in Spanien,"Spanien hat Schwierigkeiten, sich auf den Finanzmärkten Geld zu leihen. Die spanischen Banken kämpfen mit Verlusten, trotz EU-Rettungsschirm.","Spanien, Finanzkrise, Banken, Rettungsaktion, Mariano Rajoy, Staatsanleihen, Katalonien, Bankia, EZB, Überleben der Sparkasse","Spanien kämpft mit Schwierigkeiten, sich Geld zu beschaffen und Banken, die keine europäische Rettung wollen. Die Regierung sieht sich gezwungen, alleine zu handeln, während die EZB keine Entscheidung getroffen hat. #Spanien #Finanzen #Banken #EZB" 459,"783 Häuser müssten dafür abgerissen werden, Fluglärm würde 150 000 weitere Bürger belasten, die Kosten werden auf 34 Milliarden Euro geschätzt: Europas größter Flughafen London-Heathrow soll eine dritte Startbahn bekommen. Eine Expertenkommission der Regierung sprach sich am Mittwoch für diesen Plan aus - und bringt damit Premier David Cameron in die Bredouille. Der Konservative hatte als Oppositionsführer vor sechs Jahren verkündet, dass es die umstrittene Erweiterung mit ihm nicht geben werde: ""ohne Wenn und Aber"". Doch das Drehkreuz am Stadtrand ist nahezu komplett ausgelastet; im vergangenen Jahr starteten oder landeten dort 73,4 Millionen Passagiere, eine neue Bestmarke. Daher braucht Heathrow eine zusätzliche Piste, um wachsen zu können und nicht im Wettbewerb abgehängt zu werden. Außerdem führt die hohe Auslastung zu vielen Verspätungen, denn Heathrow fehlen die Reserven, um auf kleinere Störungen reagieren zu können. In der Weltrangliste der pünktlichsten Flughäfen landen die Londoner abgeschlagen auf Platz 111. Die jüngste Entwicklung in einer anderen Rangliste bereitet gleichfalls Sorgen: Lange war Heathrow der Flughafen, der weltweit die meisten internationalen Passagiere abfertigt. Aber diesen Titel eroberte im vorigen Jahr Rivale Dubai. Britische Wirtschaftsverbände sprechen sich daher schon lange für eine Erweiterung aus. Allerdings will der lokale Konkurrent Gatwick ebenso ausbauen, hier geht es um eine zweite Startbahn. Vor drei Jahren setzte Camerons Regierung darum die Expertengruppe ein, welche die verschiedenen Möglichkeiten prüfen sollte, die Kapazität in London zu erhöhen. Damit konnten sich die Politiker erst einmal dieses brisanten Themas entledigen und es auch aus dem Wahlkampf heraushalten: Die Untertanen Ihrer Majestät bestimmten Anfang Mai ein neues Parlament. Die Fachleute kamen nun zu dem Schluss, dass der Großraum London in jedem Fall bis 2030 eine zusätzliche Startbahn benötige. Und das sei in Heathrow sinnvoller als in Gatwick. Gatwick liegt weit weg von der Stadt, weswegen ein Ausbau viel weniger Belastungen brächte. Aber es ist eben kein internationales Drehkreuz und schlechter zu erreichen. Eine neue Piste in Heathrow würde Verbindungen zu 40 neuen Zielen ermöglichen und langfristig 70 000 Jobs schaffen, heißt es in dem Bericht. Zudem würde die hinzugewonnene Kapazität zu mehr Wettbewerb zwischen Fluggesellschaften führen und so die Ticketpreise drücken. Wichtige Politiker der Konservativen lehnen einen Ausbau dennoch ab, etwa Londons Bürgermeister Boris Johnson. Kritiker verweisen nicht nur auf den Fluglärm einer dritten Startbahn, sondern auch auf Probleme mit der Luftqualität - wegen der Abgase der Jets und der vielen zusätzlichen Autos, die nach einer Erweiterung gen Heathrow fahren würden. Über den Ausbau muss das Parlament abstimmen, und da Premier Cameron nur über eine knappe Mehrheit verfügt, dürfte das spannend werden. Er kündigte an, dass die Regierung den Bericht diskutieren werde. Eine Entscheidung falle bis Jahresende. Genug Zeit also für ausgiebige und hitzige Debatten.",Europas größter Flughafen soll eine dritte Startbahn erhalten - das bedeutet Ärger.,wirtschaft,https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/dritte-startbahn-turbulenzen-in-heathrow-1.2546540,Turbulenzen in Heathrow,00/07/2015,Heathrow braucht dritte Startbahn,Europas größter Flughafen braucht mehr Kapazität - Eine dritte Startbahn in Heathrow ist geplant.,"Heathrow, dritte Startbahn, Fluglärm, Kapazität, Passagiere, Wettbewerb, Verspätungen, London, Gatwick, Ausbau","Heathrow, Europas größter Flughafen, plant den Ausbau mit einer dritten Startbahn, um mehr Kapazität und Wettbewerb zu schaffen. Doch die Debatte um Fluglärm und Umweltbelastung ist kontrovers. #Heathrow #Ausbau #Fluglärm #Umweltbelastung #Wettbewerb" 460,"Eigentlich hat man als Gouverneurin im Verwaltungsrat der Federal Reserve (Fed) nicht viel zu melden. Sicher, man gehört zum inneren Kreis der US-Notenbank, bestimmt mit Fed-Präsidentin Janet Yellen, ihrem Vize Stanley Fischer und zwei anderen Gouverneuren die Linie der Geldpolitik der Vereinigten Staaten. Doch die größte Aufmerksamkeit genießen Yellen und Fischer. Lael Brainard, 54, und seit 2014 Fed-Gouverneurin, hat es dennoch geschafft, sich mit mehreren kontroversen Forderungen ins Gespräch zu bringen. Das könnte sie im nächsten Jahr bis in das US-Finanzministerium führen. Im vergangenen Oktober äußerte Brainard, es wäre besser, den US-Leitzins nur sehr langsam anzuheben, um das Wirtschaftswachstum nicht zu gefährden: ""Wir sollten den kontinuierlichen Anstieg der Binnennachfrage nicht als selbstverständlich betrachten. Auch wenn die Aussichten gut sind, gibt es globale Kräfte, die unsere Ausfuhrbilanz und die Inflation beeinflussen können."" Damit stellte sich die Notenbankerin offen gegen Fed-Chefin Yellen, die noch einen Monat zuvor eine Leitzins-Anhebung zum Jahresende in Aussicht gestellt hatte. Seitdem hat Brainard ihre Forderung bei mehreren Anlässen wiederholt und fiel dabei durch ihren globalen Blick auf die wirtschaftlichen Zusammenhänge auf: ""Die Welt hat sich fundamental geändert. Was in China passiert, ist auch für die USA von Bedeutung"", sagte sie im Februar. Ihre Weltsicht lässt sich aus ihrer Biografie ableiten. Als Präsident Barack Obama sie 2009 für das Amt der Unterstaatssekretärin für internationale Wirtschaftsfragen im Finanzministerium nominierte, stellte sich Brainard dem Senats-Finanzausschuss vor: ""Meine Vorbereitung auf diese Aufgaben lässt sich bis in meine Kindheit zurückverfolgen, in der ich hinter dem Eisernen Vorhang lebte und die Stärke und das Versprechen von Amerikas Idealen beobachtete: die Kraft der Eigeninitiative, dynamische Märkte und wachsende ökonomische Bindungen, um das Leben besser zu machen und Frieden und Sicherheit zu garantieren."" Brainards Vater war Berufssoldat und Diplomat in Polen und der damaligen DDR. Das prägte die junge Lael offenbar: ""Wie viele andere Kinder auch wurde ich regelmäßig ermahnt, auf mein Benehmen zu achten. Aber in unserer Familie folgte der Mahnung der Satz: Vergiss nicht, du repräsentierst Amerika."" Brainard beendete die Highschool in den USA, machte einen Abschluss in Sozialstudien und erwarb Mastertitel und Doktorgrad als Ökonomin an der Elite-Universität Harvard. Nach einer Zeit bei der Unternehmensberatung McKinsey und mehreren Jahren als Professorin für Angewandte Wirtschaftswissenschaften am Massachusetts Institute for Technology war sie Ende der Neunzigerjahre stellvertretende Direktorin des Nationalen Wirtschaftsrats, beriet den damaligen Präsidenten Bill Clinton bei den G-8-Gipfeltreffen und später Obama bei den Treffen der G-20-Staaten. Spekulationen, dass sie sich für ein weiteres Regierungsamt in Stellung bringt, befeuerte die Demokratin Brainard, als sie 2700 US-Dollar für die Wahlkampagne von Hillary Clinton spendete, den Höchstbetrag, den eine Einzelperson geben darf. Clinton wiederum hat schon mehrmals betont, dass sie im Falle ihres Wahlsiegs ihr Kabinett zur Hälfte mit Frauen besetzen möchte. Brainards reguläre Amtszeit als Gouverneurin endet 2026. Ob sie schon vorher abberufen wird, dürfte sich also bei den Präsidentschaftswahlen im November entscheiden. Am Mittwoch gab die Fed in Washington ihre Entscheidung zum Leitzins bekannt: Er bleibt tatsächlich vorerst unverändert.","Ihre Kindheit hinter dem Eisernen Vorhang hat der Bankerin Lael Bainard geholfen, ihren Blick auf die Welt zu weiten. Das könnte sie in höhere Ämter führen.",wirtschaft,https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/nahaufnahme-fed-ex-1.3098525,Süddeutsche.de,00/07/2016,Fed-Gouverneurin fordert langsamen Leitzinsanstieg,Lael Brainard setzt sich für eine langsame Leitzinsanhebung ein und fordert eine globale Betrachtung der Wirtschaft.,"Fed, Gouverneurin, Leitzins, Geldpolitik, USA, Wirtschaft, globale Kräfte, China, Inflation, Janet Yellen",Fed-Gouverneurin Lael Brainard fordert eine langsame Leitzinsanhebung und eine globale Betrachtung der Wirtschaft. Erfahren Sie mehr über ihre kontroversen Forderungen. #Fed #Geldpolitik #Wirtschaft 461,"Der Warnstreik der Lokführer ist am Samstagvormittag nach drei Stunden beendet worden: Betroffen waren Regional- und Fernzüge, die S-Bahnen in Berlin, München, Hamburg und Nürnberg sowie der Güterverkehr. Der Bahnverkehr war vor allem im Norden Deutschlands, in Berlin, in der Region Leipzig sowie punktuell in Nordrhein-Westfalen und Bayern eingeschränkt. Lokführergewerkschaft GDL will offenbar ""zeitnah"" über unbefristete Streiks abstimmen lassen Warnstreik dauert von sechs bis neun Uhr Die Lokführer der Deutschen Bahn waren am Samstagmorgen in einen dreistündigen Warnstreik getreten. Vom Ausfall betroffen sollen nach Angaben der Gewerkschaft GDL 90 bis 95 Prozent der Züge gewesen sein. Der Warnstreik dauerte von sechs bis neun Uhr, doch die Auswirkungen dürften noch länger spürbar sein. Ausgefallen sein sollen Verbindungen im Fern-, Regional- und Güterverkehr sowie S-Bahnen. Getroffen wurden mit dem Streik auch Reisende im Rückreiseverkehr zum Ende der Schulferien in Hessen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland. Wie die Bahn mitteilte, lagen die Schwerpunkte des Streiks im Norden Deutschlands, in Berlin, in der Region Leipzig sowie punktuell in Nordrhein-Westfalen und Bayern. Die Bahn setzte in den Zügen und auf Bahnhöfen mehrere Hundert Mitarbeiter zur Verstärkung ein, vor allem beim Service-Personal, den Betriebszentralen und Transportleitungen und bei der Reisendeninformation. Von fünf bis zwölf Uhr ist die kostenlose DB-Servicenummer 08000 99 66 33 geschaltet. Die Bahn hat allen Fahrgästen, die ihre Reise nicht wie geplant antreten konnten, eine kostenlose Erstattung ihrer Fahrkarte und Reservierung angeboten. Vor allem Großstädte betroffen Vom Warnstreik der GDL sind auch die S-Bahnen in Berlin, München, Hamburg und Nürnberg betroffen. In München traf es vor allem die Linie S 1, die lediglich im 40-Minuten-Takt fuhr. Ebenfalls stark beeinträchtigt sei die S 3 ziwschen München und Holzkirchen gewesen. Auf allen anderen Linien fielen einzelne Züge aus, teiweise kam es zu Verspätungen. Die Berliner S-Bahn sprach von erheblichen Einschränkungen im Netz. Verbindungen entfielen ganz, manche Strecken konnten nur zum Teil bedient werden. Am Hamburger Hauptbahnhof zeigte der Streik ebenfalls Wirkung. Auf den Fahrplantafeln wurden Verspätungen auf unbestimmte Zeit angezeigt. Vor den Informationsschaltern bildeten sich Menschenschlangen. Das große Chaos blieb jedoch aus: Der Samstag ist der verkehrsärmste Tag. In Norddeutschland legten knapp 350 Lokomotivführer die Arbeit nieder, wie Hartmut Petersen vom GDL-Bezirk Nord sagte. Vor allem Reisende im Fernverkehr mussten warten. Fahrgäste müssen nun mit unbefristeten Streiks rechnen Bereits am Montag hatte ein Warnstreik die Fahrpläne durcheinandergewirbelt. Die GDL will ein besseres Tarifangebot von der Bahn erzwingen. Die Gewerkschaft verlangt fünf Prozent mehr Geld und eine um zwei Stunden verkürzte Wochenarbeitszeit. Sie erhebt ihre Forderungen auch für Zugbegleiter und andere Beschäftigte in den Zügen. Bahnkunden müssen nach einem Bericht des Nachrichtenmagazins Focus in den kommenden Wochen mit unbefristeten Streiks rechnen. Die GDL werde in diesen Tagen entscheiden, eine Urabstimmung über reguläre Streiks abzuhalten. Ein GDL-Sprecher Stefan Mousiol sagte demnach: ""Eine Urabstimmung wird zeitnah durchgeführt.""",Bahnreisende mussten sich am frühen Samstagmorgen auf Behinderungen einstellen. Der dreistündige Warnstreik der Lokführergewerkschaft GDL wirbelte die Zugfahrpläne durcheinander. Betroffen waren vor allem der Norden Deutschlands und die Großstädte.,wirtschaft,https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/warnstreik-der-lokfuehrer-viele-zuege-stehen-still-1.2118736,Warnstreik der Lokführer - Viele Züge stehen still,00/09/2014,Bahnstreik nach 3 Stunden beendet,"Lokführer-Warnstreik betraf Züge in Norddeutschland, Berlin, München, Hamburg und Nürnberg.","Lokführerstreik, Bahnverkehr, GDL, Regionalzüge, Fernzüge, S-Bahnen, Güterverkehr, Ausfälle, Verspätungen, Urabstimmung","Lokführer-Warnstreik ist nach 3 Stunden beendet. Betroffen waren Regional-, Fernzüge, S-Bahnen & Güterverkehr in Norddeutschland, Berlin, München, Hamburg & Nürnberg. GDL will bald über unbefristete Streiks abstimmen lassen. #Bahnstreik #GDL" 462,"Konferenzraum A12.209, ein Hochhaus in Wiesbaden. Unruhe macht sich breit. Die fünf Mitglieder des Sachverständigenrats (""Wirtschaftsweise"") haben hier, in der zwölften Etage des Statistischen Bundesamts, mit 13 wissenschaftlichen Helfern in den vergangenen Wochen die Euro-Krise analysiert. Tag für Tag, manchmal bis tief in den Abend hinein, wenn sie die Debatte in ihrem Stammlokal ""Paulaner"" bei Abendessen und Absacker fortgesetzt haben. Monteure arbeiten an Naben für Windkraftanlagen in der Montagehalle des Windanlagenbauers Nordex in Rostock. Der Rat der Fünf Weisen geht jeden Herbst in der hessischen Landeshauptstadt in Klausur, um für die Bundesregierung bis Mitte November das Jahresgutachten zur gesamtwirtschaftlichen Entwicklung auszuarbeiten. Diese Frist steht im Gesetz. An diesem Mittwoch ist es soweit, die Expertise übergeben sie in Berlin, und es ist eine Arbeit mit recht düsterem Ausblick und einer schonungslosen Studie des Euro-Chaos. Es könnte bald vorbei sein mit dem deutschen Exportwunder, bei dem im September die Ausfuhren im Vergleich zum starken August noch einmal um 0,9 Prozent auf 95 Milliarden Euro gewachsen waren. Fast hätte die Arbeit gelitten. Ein Sondergutachten drohte. Der Grund war der Coup des griechischen Regierungschefs Giorgos Papandreou, der am 31. Oktober mit dem Vorschlag aufwartete, über das EU-Rettungspaket in seinem Land abstimmen zu lassen. Ein unkontrollierter Staatsbankrott Athens schien gefährlich nahe - und die renommierte deutsche Professoren-Gruppe geriet unter Zeitdruck. Überstunden also für den Ratsvorsitzenden Wolfgang Franz, 67, und seine Kollegen Beatrice Weder di Mauro, 46, Lars Feld, 45, Peter Bofinger, 57, und Christoph Schmidt, 49. Papandreous Plan - wenn er umgesetzt worden wäre - hätte eine neue Epoche einleiten können. Das Referendum entfiel, das Jahresgutachten kommt. Bundeskanzlerin Angela Merkel wird bei der Lektüre nicht nur helle Freude empfinden. Die große Analyse der Euro-Krise wird im ersten Kapitel des 400 Seiten starken Gutachtens behandelt. Sie bildet den Schwerpunkt des Berichts, der im vergangenen Jahr noch den Titel ""Chancen für einen stabilen Aufschwung"" getragen hat. Damals spielte die Euro-Krise eine eher untergeordnete Rolle. Das Wort ""Schuldenschnitt"" taucht im Jahresgutachten 2010 nicht auf. Jetzt ist der Tenor anders. Der Aufschwung in Deutschland ist gefährdet, wie es im Jahresgutachten heißt. Für das Jahr 2012 wird ein Wachstum von nur noch 0,9 Prozent prognostiziert, wie es in Regierungskreisen heißt. Für 2011 geht der Rat von drei Prozent aus. Die skeptische Sicht bestärkt andere Expertenmeinungen: Die Wirtschaftsforschungsinstitute hatten im Oktober ihre Wachstumsprognose für Deutschland schon von 2,0 auf 0,8 Prozent zurückgeschraubt. Hauptgrund: das schlechte Krisenmanagement im Euro-Raum.","Wohin steuert die deutsche Wirtschaft? Noch trotzt sie den globalen Problemen - doch nach Informationen der ""Süddeutschen Zeitung"" sind die Prognosen im Gutachten des Sachverständigenrats schlecht. Das Wachstum sinkt demach auf 0,9 Prozent. Die Politik ist alarmiert.",wirtschaft,https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/konjunkturprognose-wirtschaftsweise-rechnen-mit-deutlichem-abschwung-1.1184236,Konjunkturprognose - Wirtschaftsweise rechnen mit deutlichem Abschwung,00/11/2011,Euro-Krise analysiert,Fünf Wirtschaftsexperten warnen vor gefährdetem Aufschwung in Deutschland. Neue Studie zur Euro-Krise.,"Euro-Krise, Deutschland, Wirtschaft, Expertise, Jahresgutachten, Krisenmanagement, Aufschwung, Wachstumsprognose, Statistisches Bundesamt, Wirtschaftsforschungsinstitute",Neue Studie von fünf Wirtschaftsexperten zur Euro-Krise warnt vor gefährdetem Aufschwung in Deutschland. Details in unserem Artikel. #Eurokrise #Deutschland #Wirtschaftsexperten #Jahresgutachten #Krisenmanagement 463,"Im feinen Hotel Four Seasons wurde schon Anfang Februar in Hongkong klar, dass für den größten Gaskonzern der Welt dieses Jahr nur noch wenig beim Alten bleibt. Gazprom-Chef Alexej Miller hatte die Millionenstadt und Sonderwirtschaftszone für die jährliche Investoren-Roadshow auserwählt - und nicht New York oder London, so wie in den vergangenen Jahren. China erwiderte das Zeichen der neuen Zuneigung auf ganz eigene Art. Die Ratingagentur des Landes, Dagong, verpasste dem angeschlagenen Konzern trotz Problemen fast zeitgleich die Bestnote AAA. Begründung: Die Sanktionen des Westens in der Ukraine-Krise würden dem Riesen schon nichts anhaben. Die Botschaft des Treffens der neuen Partner im Osten: Dagong und Miller, Russland und China, das ist die Achse, die dem Westen Paroli bieten will. Gas aus Sibirien, so die Pläne in Moskau und Peking, könnte künftig nicht mehr nach Europa, sondern nach Asien fließen. Seither herrscht eiskaltes Schweigen zwischen Gazprom und dem Westen. Monate her war der letzte öffentliche Auftritt von Gazprom-Chef Alexej Miller nun schon, als der Konzernboss am Montag eine kleine Konferenz in Berlin zur Bühne in eigener Sache machte. ""Europa und Asien sind auf dem Weg in eine neue Energiewelt"" In einem Luxushotel der deutschen Hauptstadt nahm Miller vor nicht mal hundert Wissenschaftlern, Managern und Politikern beim Diskussionsforum des Waldai-Klubs, einer Art russischer Denkfabrik, an einer Diskussionsrunde teil. Was der gelöste Chef des Kreml-nahen Konzerns dann allerdings in einem Statement an Botschaften mitgebracht hatte, dürfte in ganz Europa neue Sorgen um die künftige Gasversorgung des Kontinents auslösen. ""Europa und Asien sind auf dem Weg in eine neue Energiewelt"", sagte Miller und ließ keinen Zweifel daran, dass es um keine Partnerschaft geht, sondern um Konkurrenz. China und Europa hätten vor allem eins gemeinsam: Sibirien, die Quelle ihrer Ressourcen. Was die neue Konkurrenz bedeutet, ließ Miller die versammelten Fachleute auch gleich wissen: Steigende Preise. Schon Ende dieses Jahres werde die flüchtige Ressource wieder teurer werden, kündigte Miller an. Auch im Jahr 2016 sollen die Preise weiter steigen. Der Auftritt Millers in Berlin machte klar: Gazprom kämpft an vielen Fronten. Der Konzern spielt auf politischem Parkett in der Ukraine-Krise eine gewichtige Rolle. Im Dezember hatte er völlig überraschend das Projekt der milliardenschweren Pipeline South-Stream mit europäischen Partnern abgebrochen, um das eigene Gas nicht mehr nach Westeuropa, sondern in die Türkei zu lenken - und neue politische Allianzen in Südosteuropa zu schmieden. Gleichzeitig hat Russlands Rohstoffmonopolist einstige Wirtschaftskraft verloren. Der Konzern ringt heute mit rückläufigen Geschäften und muss aufpassen, dass er nicht noch mehr verliert. Vor vier Jahren hatte Gazprom mit einem Quartalsgewinn von umgerechnet gut 16 Milliarden Dollar noch einen Weltrekord gebrochen und den US-Konzern Apple geschlagen. Zuletzt waren es gerade mal 1,6 Milliarden Profit im Quartal. 2008 hatte Miller noch selbstbewusst verkündet, dass der den Börsenwert ""in sieben Jahren auf eine Billion Dollar"" steigern will. Davon ist er heute angesichts einer Marktkapitalisierung von 50 Milliarden Dollar sehr weit entfernt. Drohungen einerseits, versönliche Signale andererseits Der Riese taumelt. Und er streut neuerdings wohl auch deshalb versöhnliche Signale in seine Drohungen. Die Abkehr Europas von Russland mit einer neuen Strategie auf viele Gasquellen zu setzten, berge gewaltige Risiken, sagte Miller. Russisches Gas sei für Europa unersetzbar. Miller warnte die Europäische Kommission davor, den Konzern daran zu hindern, die Ukraine mit neuen Gaspipelines zu umgehen. ""Das wäre ein großer Fehler."" Gazprom sei aber bereit, die lange bekämpften neuen Regeln der Kommission für die Energiepolitik zu respektieren. Selbst an neuen Pipelines innerhalb Europas wolle Gazprom sich möglicherweise beteiligen. ""Wenn wir eingeladen werden, werden wir das prüfen"", sagte Miller. Noch vor Kurzem hatte der Konzern erklärt, Europa müsse sich sein Gas künftig beim neuen Partner in der Türkei selbst abholen. Schon 2019 soll nach Angaben Millers Gas durch die neue Pipeline in die Türkei fließen. Stellt Russland dann seine Lieferungen über die Ukraine nach Westeuropa ein, müssten neue Pipelines das Gas über den Bosporus nach Europa liefern. ""Die Zeit wird knapp, wenn Europa nicht zügig Pläne schmiedet."" Bisher fließt ein Großteil der europäischen Gasversorgung aus Russland über die Ukraine. Russland will seine bestehenden Transitverträge mit dem Land jedoch nicht verlängern. Der Rückzug von Gazprom aus dem europäischen Markt geht dennoch weiter. Schon in den nächsten Tagen soll der nächste Schlag folgen: der endgültige Verkauf einer Beteiligung an VNG, Ostdeutschlands größtem Unternehmen - einst als Sprungbrett der Russen für den deutschen Gasmarkt gedacht. Russlands Energieminister Alexander Nowak, der zusammen mit Alexej Miller nach Berlin gereist war, machte unterdessen klar, was der Kreml vom Versuch Europas hält, sich aus der Umklammerung Russlands zu befreien. Mindestens ein Vierteljahrhundert werde der Kontinent noch vom Gas aus Russland abhängen, sagte Nowak in Berlin.","Der russische Energiekonzern Gazprom warnt Europa vor dem Scheitern der Brüsseler Energiepolitik - und droht, sich in Asien neue Partner zu suchen. Aus China gibt es Bestnoten für das Kreml-nahe Unternehmen.",wirtschaft,https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/gazprom-fremde-freunde-1.2432891,Energie aus Russland - Gazprom fremdelt mit Europa,00/04/2015,Spanien im Hitzealarm,Hohe Temperaturen in Spanien - bis zu 41 Grad in Andalusien und Extremadura. Sturmwarnung in Cádiz.,"Spanien, Hitzealarm, Temperaturen, Andalusien, Extremadura, Sturmwarnung, Cádiz, Ferieninsel Mallorca, Kanarische Inseln, León, Valladolid",Spanien steht unter Hitzealarm mit Temperaturen bis zu 41 Grad in Andalusien und Extremadura. Außerdem Sturmwarnung in Cádiz! Bleiben Sie kühl und sicher! #Spanien #Hitzealarm #Sturmwarnung #Cádiz 464,"So, der Brief für die Kündigung des Fitnessstudio-Vertrags ist geschrieben. Jetzt muss er nur noch in einen Umschlag gesteckt, frankiert, zum nächsten Briefkasten gebracht werden - und schon ist man wieder eine Sorge los. Wirklich? Darauf verlassen kann man sich nicht. Nicht in diesen Tagen. Die Post streikt. Und zwar unbefristet. Gibt es eine Garantie auf Zustellung? Was das bedeuten kann, zeigen die folgenden Zahlen: 64 Millionen Briefe trägt die Post an einem normalen Werktag bundesweit aus. Hinzu kommen 3,4 Millionen Pakete. Häufig werden die Sendungen von einem Tag auf den nächsten zugestellt. Wie reibungslos das meist funktioniert, lässt sich schon daran ablesen, dass viele Menschen wichtige Briefe erst am letzten Tag der Frist oder Geburtstagspäckchen erst am Tag davor zur Post bringen. ""In den meisten Fällen kommt die Sendung ja trotzdem noch pünktlich an"", sagt Julian Graf, Jurist und Referent für Postdienstleistungen bei der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen. Doch eine Garantie dafür gebe es nicht. Schon zu normalen Zeiten nicht, erst recht aber nicht im Fall eines Streiks. Was ist mit dringender Post? Was aber bedeutet das für Menschen, die auf die Post angewiesen sind? Es geht ja nicht nur um das Fitnessstudio, das rechtzeitig gekündigt werden muss. Es kann sich ja auch um ein wichtiges Päckchen handeln, das jemand dringend benötigt - etwa den Schlüssel für eine kurzfristig gebuchte Ferienwohnung. Was passiert, wenn er nicht rechtzeitig vor Abfahrt in den Urlaub eintrifft? ""In so einem Fall kommt es darauf an, welcher Vertragspartner beschlossen hatte, den Schlüssel per Post zu verschicken"", sagt Verbraucherschützer Graf. ""Wurde das einvernehmlich beschlossen, hat der Mieter Pech gehabt. Hat dagegen der Vermieter den Postweg eigenmächtig beschlossen, wird er dem Mieter für die ersten Tage die Mietkosten erlassen müssen."" Die Post jedenfalls hafte in aller Regel nicht. Wie findet man raus, wo gestreikt wird? Ein Sprecher des Unternehmens bestätigt das: Eine bestimmte Lieferfrist schulde die Post ""nur bei Express-Sendungen"", sagt er. Deshalb sei eine Haftung oder Entschädigung für verzögerte Sendungen normalerweise ausgeschlossen. Selbst bei Einschreiben. Die Post tue jedoch alles, um die Folgen des Streiks für die Kunden möglichst gering zu halten, versichert er. Es bleibe ja auch bei Weitem nicht jede Sendung liegen; am letzten Streiktag, dem 30. Mai, seien es bundesweit nicht einmal zehn Prozent gewesen, die zu spät ausgeliefert wurden. Verbraucher, die wissen wollten, wo aktuell gestreikt werde, könnten sich telefonisch unter 02 28/76 36 76 50 informieren. Reicht eine E-Mail statt einem Brief? Verbraucherschützer Graf rät, in den kommenden Tagen für dringende Schreiben einen anderen Anbieter als die Post zu wählen. Falls keine Unterschrift erforderlich sei, gehe auch ein Fax. ""Das Übermittlungsprotokoll gilt als Beweis, dass das Schreiben rechtzeitig zugegangen ist"", sagt er. Eine E-Mail dagegen genüge häufig nicht: ""Zwar kann man sich auch da eine Zugangsbestätigung schicken lassen. Aber manche Richter sehen darin nur den Beweis, dass die E-Mail an sich zugegangen ist, nicht aber auch, dass ihr Inhalt angekommen ist.","Weil die Zusteller der Post streiken, bleiben Millionen Briefe liegen. Doch wer haftet dafür, wenn wichtige Sendungen verspätet ankommen?",wirtschaft,https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/arbeitskampf-postlagernd-1.2507686,Poststreik: Rechtliche Fragen für Kunden der Post,00/06/2015,Poststreik in Deutschland,Wie sich der Poststreik auf Sendungen auswirkt und welche Alternativen es gibt.,"Poststreik, Zustellung, Brief, Paket, Versand, Verzögerung, Alternativen, Express, Einschreiben, Fax",Poststreik in Deutschland - wie wirkt sich das auf Zustellungen aus und welche Alternativen gibt es? Erfahren Sie mehr in unserem neuesten Artikel. #Poststreik #Zustellung #Alternativen 465,"Seit einem Jahr ist Visham Sikka Chef von Infosys. Seinen Wohnsitz in Kalifornien hat er deshalb aber nicht aufgegeben. Wie das funktioniert, ein Unternehmen mit 190 000 Beschäftigten aus der Ferne zu leiten? Vishal Sikka weiß es, er tut es: Er selbst ist meistens in Kalifornien, sein Unternehmen, der Software-Konzern Infosys, hat seinen Hauptsitz aber in Bangalore in Indien. Für die Fernarbeit braucht es Inspiration, erzählt Sikka im Interview mit der Süddeutschen Zeitung. Die zieht er nicht aus Managementbüchern oder Excel-Tabellen. Sikka liest lieber Hesse. Mehr als 20 Mal hat der gebürtige Inder den ""Siddhartha"" schon gelesen, hat sich selbst auf diese Reise begeben, bei der aus Wissen irgendwann Weisheit wird. Und was heißt schon Ferne für einen, der sich mit Vernetzung beschäftigt? Die sei ""überall und nirgends"", sagt Sikka. ""Selbst wenn ich die meiste Zeit in Bangalore wäre, würden mich die 32 000 Mitarbeiter in Pune nicht sehen und auch nicht die in Hyderabad."" Dank der Digitalisierung sei es möglich, sich jederzeit mit jedem Menschen austauschen - auch wenn er auf der anderen Seite der Erde sitzt. Arbeit abseits der Öffentlichkeit Was digital dagegen nicht geht, ist Surfen mit Brett. Drei davon hat Sikka in der Garage. ""Du fühlst dich schlecht, wenn du eine gute Welle verpasst"", sagt er. ""Und doch ahnst du die Größe des Meeres, das so viel älter ist als du. Und weißt, dass noch viele Wellen kommen, die du erwischen kannst."" Seit einem Jahr ist Sikka, der inzwischen die US-Staatsbürgerschaft besitzt und lange mit Deutschen gearbeitet hat, nun für einen Konzern aus seiner Heimat tätig: Infosys aus Bangalore arbeitet zwar abseits der großen Öffentlichkeit - dort aber für Kunden wie BMW, Daimler oder General Electrics. Was Sikka bei deutschen Autokonzernen in Sachen Digitalisierung beobachtet und warum er sein deutsches Auto liebt: Lesen Sie das ganze Interview mit SZplus.","Lange war er bei SAP, inzwischen leitet Vishal Sikka den indischen Software-Konzern Infosys. Inspirieren lässt er sich vom Surfen - und von Hermann Hesse.",wirtschaft,https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/infosys-chef-vishal-sikka-du-fuehlst-dich-schlecht-wenn-du-eine-gute-welle-verpasst-1.2738988,Infosys-Chef Vishal Sikka im Interview,00/11/2015,Infosys Chef führt aus der Ferne,"Vishal Sikka, Chef von Infosys, lebt in Kalifornien und führt das Unternehmen aus der Ferne. Wie, das verrät er im Interview.","Infosys, Vishal Sikka, Fernarbeit, Digitalisierung, Bangalore, Kalifornien, Management, Software, BMW, Daimler.","Erfahren Sie, wie Vishal Sikka, Chef von Infosys, das Unternehmen aus Kalifornien aus der Ferne führt und was er über deutsche Autokonzerne denkt. Lesen Sie das Interview. #Infosys #VishalSikka #Fernarbeit #Digitalisierung #Management" 466,"US-Präsident Donald Trump verbucht beim angekündigten Rückbau der Bankenregulierung in den USA einen wichtigen Erfolg. Nach dem Senat votierte am Dienstagabend auch das Repräsentantenhaus für die Lockerung einiger Regeln des sogenannten Dodd-Frank-Gesetzeswerks, mit dem vor zehn Jahren die wichtigsten Lehren aus der damaligen Finanzkrise gezogen wurden. Die nun beschlossenen Änderungen sollen vor allem kleinere Banken und kommunale Kreditgeber entlasten. Dies hatte Trump bereits vor seiner Wahl angekündigt, um das Wachstum anzukurbeln.",Präsident Trump will damit das Wachstum erhöhen. Mit dem Regelwerk wurden die wichtigsten Lehren aus der Finanzkrise gezogen.,wirtschaft,https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/bankenregulierung-usa-lockern-dodd-frank-gesetz-1.3990580,USA lockern Dodd-Frank-Gesetz,00/05/2018,Trumps Sieg bei Bankenregulierung,Dodd-Frank-Gesetz gelockert: Trump hat Versprechen an kleine Banken eingelöst.,"Bankenregulierung, Dodd-Frank-Gesetz, Rückbau, USA, Donald Trump, Finanzkrise, Kommunale Kreditgeber, Wachstum, kleine Banken, Lockerung","Trumps Sieg bei der Bankenregulierung - Dodd-Frank-Gesetz gelockert, um kleine Banken und Kreditgeber zu entlasten und das Wachstum anzukurbeln. #Banken #DonaldTrump #USA" 467,"Gothaer-Vorstand Thomas Leicht sieht die Sache gelassen. ""Wenn durch einen Hackerangriff ein Unfall mit einem autonom oder halbautonom fahrenden Auto passiert, zahlen wir als Versicherer selbstverständlich"", sagt er. ""Wir würden dann prüfen, ob der Hersteller Fehler bei der Software oder beim Sicherheitsstandard gemacht hat und ihn gegebenenfalls in Regress nehmen."" Bislang ist das der Gothaer bei den von ihr versicherten Fahrzeugen noch nicht passiert - aber dennoch hat sich Leicht intensiv mit der Frage befasst. Denn sein Unternehmen ist in Deutschland der Haupt-Versicherer des US-Elektrofahrzeugherstellers Tesla. Wenn Tesla einen Neuwagen verkauft, bietet der Hersteller gleich die Gothaer-Police mit an. Teslas Fahrassistenzprogramm ""Autopilot"" ist in diesem Jahr nach einer Reihe von Unfällen heftig in die Kritik geraten. Ende November sorgten norwegische Sicherheitsspezialisten für Schlagzeilen, als sie mit Hilfe einer App einen Tesla unter Kontrolle brachten, den Wagen öffneten und sogar starteten. Die Experten der Firma Promon brachten den Fahrer über das Angebot eines kostenlosen Hamburgers dazu, eine Phishing-Mail zu öffnen, während sein Wagen an einer Schnellladestation stand. ""Nach unserer Einschätzung braucht man kaum technologische Expertise, um das zu machen"", sagt Lars Birkeland von Promon. Weitere Einzelheiten zu dem Angriff will Birkeland nicht nennen. ""Wir haben entschieden, Stillschweigen darüber zu bewahren, welche Hilfsmittel wir eingesetzt haben."" Das gilt allerdings nicht für die Gespräche mit Tesla. Denn Promon hat den Hersteller von dem Hack in Kenntnis gesetzt und Vorschläge zur Verbesserung der Sicherheit gemacht, berichtet Birkeland. ""Das Unternehmen hört bei Dingen wie diesen sehr genau zu."" Für Gothaer-Chef Karsten Eichmann handelt es sich nicht um ein grundsätzliches Tesla-Problem. ""Ich habe schon erlebt, dass ein BMW per Fernwartung vom Service in München geöffnet wurde"", sagt er. Moderne Fahrzeuge seien von außen steuerbar und damit prinzipiell anfällig für solche Angriffe, die Hersteller müssten entsprechend die Sicherheitssysteme ständig verbessern. Dass dennoch in Deutschland gerade Tesla immer wieder angegriffen wird, hängt nach Ansicht Eichmanns auch damit zusammen, dass hierzulande große Konkurrenten des US-Newcomers beheimatet sind. Das große Geschäft hat Tesla der Gothaer nicht gebracht. ""Wir haben rund 600 Verträge"", sagt Vorstand Leicht. Ihre Zahl nehme deutlich ab, weil die Gothaer gerade die Preise für Tesla-Fahrer spürbar erhöht hat. ""Das hängt mit der Risikosituation bei Elektroautos zusammen."" Eigentlich lieben Versicherer Verträge mit Kfz-Herstellern - Marktführer Allianz arbeitet erfolgreich mit einer ganzen Reihe von Autobauern und Importeuren zusammen. Bei der Gothaer hat man den Eindruck, dass der Konzern auf die Vereinbarung mit Tesla - der einzigen Herstellerkooperation des Versicherers - auch ohne große Schmerzen verzichten könnte. Hacker-Angriffe sind schlimm. Der Niedrigzins ist schlimmer Dass der mit 4,4 Milliarden Euro Umsatz mittelgroße Versicherer überhaupt zu dem Vertrag kam, liegt an einer internationalen Kooperation der Kölner. Sie hat sich mit sieben Gesellschaften zur ""European Alliance Partners Company"" oder Eurapco mit Sitz in der Schweiz zusammen geschlossen. Die Mitglieder kommen aus Frankreich, Italien, Finnland, Spanien, den Niederlanden, der Schweiz und Schweden. Die Vereinbarung mit Tesla hatte ursprünglich der Eurapco-Partner Achmea aus den Niederlanden abgeschlossen, in ihren Märkten übernahmen andere Mitglieder des Verbundes die Versicherung. Für Eichmann und seine Vorstandskollegen stehen die Angriffe gegen Tesla ziemlich weit unten auf ihrer Prioritätenliste. Sie müssen sich vor allem mit den Niedrigzinsen herumschlagen, die gerade in der Lebensversicherung für Probleme sorgen. Das Wachstum erwarten sie auch nicht in der Autoversicherung, ob mit oder ohne Tesla, sondern in Spezialsegmenten. Dazu gehört die Versicherung von Windenergieanlagen, bei der sich die Gothaer als Pionier sieht, ebenso wie die betriebliche Krankenversicherung, bei der Arbeitgeber für Mitarbeiter günstige Gruppentarife für Zusatzversicherungen abschließen. Das Hacker-Problem beschäftigt die Gothaer auch außerhalb der Tesla-Deckung. Ab Januar will das Unternehmen eine Cyber-Police gegen Angriffe auf die IT-Systeme von Unternehmen anbieten. Dabei handelt es sich vor allem um Mittelständler, der Kernkundschaft des Unternehmens. Der Autohersteller Tesla dürfte kaum zu den Abnehmern gehören.","Den Hauptversicherer von Tesla-Autos in Deutschland, Gothaer, beunruhigen Hacker-Angriffe auf das Auto nicht. Das viel gravierendere Problem für den Versicherer seien die Niedrigzinsen.",wirtschaft,https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/gothaer-versicherer-will-bei-hacker-angriff-zahlen-1.3292556,Gothaer - Versicherer will bei Hacker-Angriff zahlen,00/12/2016,Hacker-Angriffe auf autonom fahrenden Autos,Gothaer-Versicherer würde bei Unfällen mit autonomen Autos durch Hacker-Angriffe zahlen. Die Risiken für Versicherer nehmen zu.,"Gothaer-Versicherer, Hacker-Angriffe, autonom fahrende Autos, Risiken für Versicherer, Tesla, Autoversicherung, Versicherung",Hacker-Angriffe machen auch autonom fahrende Autos unsicher. Was bedeutet das für Versicherer wie die Gothaer? Lesen Sie mehr über die Risiken von Tesla und anderen Herstellern in unserer aktuellen Analyse. #autonomesfahren #Hackerangriffe #Versicherung 468,"Der zivile Flugzeugbau steht vor einschneidenden Veränderungen. Der europäische Flugzeughersteller Airbus kündigte in der Nacht auf Dienstag an, die Mehrheit am C-Series-Programm des kanadischen Konkurrenten Bombardier übernehmen zu wollen. Das ambitionierte Flugzeugprojekt hatte Bombardier an den Rand des Zusammenbruchs gebracht, weil die Kosten aus dem Ruder gelaufen und Aufträge ausgeblieben waren. Die Transaktion verändert den Markt drastisch, denn Airbus kann damit sein Angebot deutlich verbreitern. Die Bombardier-Jets der C-Serie werden in zwei Versionen mit 110 bis 150 Sitzen angeboten und können auf Kurz- und Mittelstrecken eingesetzt werden. Airbus selbst baut derzeit Flugzeuge ab rund 130 Sitzen bis zur großen A 380. Sowohl die A 380 als auch das kleinste Airbus-Modell, die A 319 neo, verkaufen sich aber schlecht. Der aktuelle Marktführer Boeing bietet Maschinen mit mindestens 130 Sitzen an, die sowohl mit Airbus als auch der C-Serie konkurrieren. Daneben befinden sich in China und Russland mit der C 919 und der MC-21 zwei neue Konkurrenten in Flugtests. Die Maschinen des brasilianischen Herstellers Embraer sind kleiner als die von Bombardier, Boeing und Airbus. Denkbar ist, dass künftig Maschinen im Airbus-Werk in den USA gebaut werden Bombardier hatte die C-Serie mit einem Erstauftrag von Lufthansa 2007 offiziell gestartet. Lufthansa hatte die Entscheidung auch deswegen getroffen, weil sie Airbus und Boeing mangelnde Innovationen bei den bestehenden A 320- und 737-Baureihen vorwarf. Seither haben die beiden führenden Hersteller ihre Bestseller mit neuen Triebwerken ausgestattet und konnten so den Markterfolg der C-Serie drastisch eindämmen. Gleichzeitig verdoppelten sich nahezu die Entwicklungskosten für Bombardier. Das Projekt konnte nur mit finanzieller Hilfe der kanadischen Regierung sowie des Bundesstaates Quebecs gerettet werden. So kaufte Quebec für eine Milliarde Dollar einen Anteil an der C Series Aircraft Limited Partnership (CSALP), einem eigens für die Rettungsaktion gegründeten Vehikel. Dieses nutzt nun auch Airbus für den Einstieg: Der Konzern übernimmt einen 50,01-Prozent-Anteil an CSALP. Dafür fließt kein Geld, stattdessen übernimmt Airbus die Verantwortung für Verkauf und Marketing sowie für die Beziehungen mit den Lieferanten. Denkbar ist auch, dass künftig Bombardier-Maschinen im Airbus-Werk in Mobile/USA gebaut werden. Damit könnte auch der eskalierende Streit um angeblich illegale staatliche Hilfen Kanadas für die C-Serie umgangen werden, in dem die USA mit horrenden Importzöllen für das Flugzeug drohen. Das Geschäft ist aber auch insofern von großer Bedeutung, weil es den Einstieg Chinas verhindert. Bombardier hatte über Jahre mit Vertretern der chinesischen Regierung und Luftfahrtindustrie sondiert, ob und wie das Land an dem Projekt teilhaben und es finanziell unterstützen könnte. Schon jetzt wird ein Teil des C-Series-Rumpfes in Shenyang gebaut. Angesichts der weiter schlechten Auftragslage für das Flugzeug lag es nahe, dass ein Abschluss über kurz oder lang zustande kommen konnte. Für Airbus und Boeing wäre dies aber langfristig sehr gefährlich geworden, denn über das C-Series-Projekt hätte die chinesische Luftfahrtindustrie viel schneller Zugang zu aktueller westlicher Technologie bekommen als aus eigener Kraft. Der Zuschlag bei der C-Serie hätte den Aufstieg Chinas zum ernst zunehmenden Konkurrenten womöglich um Jahre beschleunigt. Airbus hatte schon einmal vor zwei Jahren ernsthaft erwogen, die C-Serie zu übernehmen, hatte sich damals allerdings aus mehreren Gründen dagegen entschieden. Unter anderem fürchtete das Unternehmen die langen Genehmigungsprozesse. In der Branche gibt es seit Jahren eine Diskussion darüber, wie lukrativ das Marktsegment für Flugzeuge mit 100 bis 150 Sitzen überhaupt noch ist. Noch vor 20 Jahren war der Bereich Kern des A 320- und 737-Marktes, doch inzwischen kaufen die Fluggesellschaften fast nur noch die größeren Varianten der Maschinen. Engere Sitzabstände ermöglichen es mittlerweile, bis zu 240 Passagiere in die Jets zu packen. Das Gegenargument lautet, dass Airbus und Boeing nur keine für das Segment optimierte Flugzeuge im Angebot hatten. Doch die Krise Bombardiers hat Airbus nun die Gelegenheit eröffnet, einmalig günstig in den Bereich einzusteigen: Die Entwicklungskosten von mehr als fünf Milliarden Dollar haben andere bezahlt. Die Versionen CS 100 und CS 300 befinden sich bei Swiss und Air Baltic im Einsatz, der Produktionshochlauf beginnt. Das wirtschaftliche Risiko ist für Airbus also überschaubar. Bombardier, das künftig einen Anteil von 31 Prozent an dem Konsortium halten wird, hat sogar zugesagt, in den kommenden beiden Jahren jeweils 350 Millionen Dollar in das Projekt zu stecken. Boeing kritisierte die Vereinbarung als ""fragwürdiges Geschäft zwischen zwei staatlich subventionierten Firmen"".","Der europäische Flugzeughersteller übernimmt den wichtigsten Teil von Bombardier, den Bau der Mittelstrecken-Jets. Damit verändert sich der Markt drastisch - sehr zum Nachteil von Konkurrent Boeing.",wirtschaft,https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/luftfahrtunternehmen-airbus-kommt-den-kanadiern-zu-hilfe-1.3712277,Luftfahrtunternehmen - Airbus kommt den Kanadiern zu Hilfe,00/10/2017,Airbus übernimmt Bombardier C-Series,Airbus übernimmt Mehrheit an Bombardiers C-Series-Programm und erweitert damit sein Angebot im Flugzeugbau.,"Airbus, Bombardier, C-Series, Flugzeugbau, Markt, Konkurrenten, Sitze, China, USA, Kanada",Airbus erweitert sein Angebot im Flugzeugbau durch Übernahme von Bombardiers C-Series-Programm und vermeidet damit Chinas Einstieg in den Markt. #Airbus #Bombardier #C-Series #Flugzeugbau #Konkurrenz #China #USA #Kanada 469,"Nach drei Jahren und drei Monaten ist das UMTS-Abenteuer für den Telefonanbieter Mobilcom nun endgültig abgeschlossen: Das Unternehmen hat seine für 8,4 Milliarden Euro gekaufte UMTS-Lizenz zurückgegeben. Vorstand und Aufsichtsrat beschlossen den Schritt am Dienstag in Büdelsdorf, wie das Unternehmen mitteilte. Damit sei Mobilcom frei, als Service-Provider auch UMTS-Dienste etwa von T-Mobile oder Vodafone anzubieten. Lizenzinhaber dürften nicht zugleich Service-Provider sein. Die Lizenz wurde nach Angaben eines Sprechers am Dienstag zurückgegeben. Mobilcom hatte im August 2000 eine der sechs deutschen Mobilfunklizenzen gekauft. Vorstandschef und Hauptaktionär Gerhard Schmid startete einen energischen Aufbau des Netzes von Sendestationen. Er wollte als erster ein UMTS-Netz in Deutschland in Betrieb nehmen. Streit mit dem großen Partner Doch schon etwas mehr als ein Jahr später kam der Telefonanbieter in Schwierigkeiten: Schmid zerstritt sich mit France Telecom, die sich an Mobilcom beteiligt hatte. Die Franzosen wollten so in den deutschen UMTS-Markt einsteigen, von dem Telefonmanager sich damals gigantische Gewinne versprachen. France Telecom sollte die Kosten für den Netzaufbau tragen. Anfang 2002 wollten die schuldenbeladenen Franzosen aber langsamer beim Aufbau von UMTS-Sendestationen voranschreiten. Schmid lehnte dies ab. Es begann ein Streit, in dessen Verlauf Schmid als Vorstandschef zum Rücktritt gezwungen wurde. Er musste seine Aktien verpfänden, das Unternehmen kam wegen hoher Schulden nur knapp an der Pleite vorbei. Schmid erklärte seine Privatinsolvenz. Finanzchef Thorsten Grenz übernahm den Vorstandsvorsitz und sanierte Mobilcom, das heute wieder schwarze Zahlen schreibt. Das Unternehmen hat sich auf das alte Geschäft konzentriert und vermittelt wieder Handy-Verträge. Rückerstattung nicht ausgeschlossen In einem Interview vor wenigen Wochen schloss Grenz nicht aus, dass Mobilcom nach dem fehlgeschlagenen UMTS-Abenteuer weiter auf eine Rückerstattung eines Großteils der Lizenzgebühren beharren würde. ""Wir haben die Lizenz mit einer Laufzeit von 20 Jahren für 8,5 Milliarden Euro erworben"", sagte Mobilcom-Chef der Zeitschrift Wirtschaftswoche. ""Wenn wir sie jetzt, nach drei Jahren, zurückgeben, könnten wir 85 Prozent des Preises zurückfordern"". In der Rückgabe-Erklärung vom Dienstag hieß es, über weitere Schritte hätten die Gremien noch nicht entschieden. Nun steht noch die Lizenz des Anbieters Quam aus, wie die Regulierungsbehörde am Dienstag bestätigte. Das in München ansässige Gemeinschaftsunternehmen der spanischen Telefonica und der finnischen Sonera hatte den Betrieb bereits Mitte November vergangenen Jahres eingestellt. Notfalls einziehen Notfalls könnte die Regulierungsbehörde die Lizenz einziehen, da Quam wie Mobilcom kein eigenes UMTS-Netz aufgebaut hat, das die Lizenzbedingung erfüllen würde, zum Ende des Jahres 2003 mindestens 25 Prozent der bundesdeutschen Bevölkerung zu erreichen. Was mit den Frequenzpaketen, die mit den UMTS-Lizenzen verbunden sind, in Zukunft geschieht, steht noch nicht endgültig fest. Seitens der Regulierungsbehörde wurde eine neuerliche Versteigerung der frei gewordenen Lizenzen ausgeschlossen. Die Frequenzen könnten neu vergeben werden, wenn die verbleibenden vier UMTS-Betreiber sie für den Aufbau ihrer Netze nutzen wollten. Möglicherweise werden Frequenzbereiche aus den beiden nicht genutzten Lizenzen aber auch erst im Jahr 2007 verteilt, wenn planmäßig bisher anderweitig reservierte Frequenzbänder frei werden und nach Vorstellung der Regulierungsbehörde dem UMTS-Spektrum zugeteilt werden sollen.",Das Mobilfunkunternehmen hat seine im Jahr 2000 erworbene Lizenz für die Mobilfunktechnik UMTS an die Regulierungsbehörde für Post und Telekommunikation zurückgeben und damit über 8 Milliarden Euro verloren.,wirtschaft,https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/umts-mobilcom-gibt-lizenz-zurueck-1.906853,UMTS - Mobilcom gibt Lizenz zurück,00/05/2010,Mobilcom gibt UMTS-Lizenz zurück,"Mobilcom gibt nach 3 Jahren UMTS-Lizenz für 8,4 Mrd. € zurück. Jetzt kann Mobilcom auch UMTS-Dienste anderer Anbieter anbieten.","UMTS, Mobilcom, Lizenz, Rückgabe, Dienste, T-Mobile, Vodafone, Regulierungsbehörde, Frequenzpakete, Versteigerung","Mobilcom gibt nach 3 Jahren UMTS-Lizenz für 8,4 Mrd. € zurück. Damit kann das Unternehmen jetzt UMTS-Dienste anderer Anbieter anbieten. #UMTS #Mobilcom #LizenzRückgabe" 470,"Heinz-Horst Deichmann wirkt mit seiner Philosophie wie ein Fossil in der heutigen Unternehmenswelt, die bestimmt scheint von gierigen Managern und Finanzinvestoren. ,,Geld ist ein guter Diener, aber ein schlechter Herr'', beschreibt Deichmann sein persönliches Verhältnis zum Mammon. Heinz-Horst Deichmann wird an diesem Freitag 80 Jahre alt. Prägendes Vorbild für ihn, der an diesem Freitag den 80. Geburtstag feiert, ist sein Vater. Dieser legte nicht nur den Grundstein für das Schuhgeschäft, sondern lebte seinen Mitarbeitern auch das Evangelium vor. Vater Deichmann hilft in den dreißiger Jahren Juden im Untergrund, Armen und Kranken. Als Hitler Frankreich überrennt, stirbt der Vater, und sein Sohn muss das Geschäft übernehmen. Marschbefehl an die Ostfront Nach kurzer Zeit wird Heinz-Horst Deichmann eingezogen, erhält als Flakhelfer den Marschbefehl an die Ostfront. Nahe der Oder wird er bei einem Gefecht mit den Russen verwundet, ein Halsdurchschuss. Sein Überleben begreift er bis heute als eine göttliche Fügung. Der notdürftig versorgte Deichmann kann sich nach Hause auf den Weg machen, bevor die Ostfront ganz zusammenbricht. Zunächst studiert Deichmann Theologie und Medizin, lauscht dem bekannten Schweizer Theologen Karl Barth; erst einige Jahre später wird er im Hauptberuf Unternehmer. Gute Ideen Während des Wirtschaftswunders geht es rasant mit der Firma bergauf. Die Menschen brauchen Schuhe, und Deichmann hat gute Ideen wie die Fertigung von Schnürsenkeln aus ehemaligen Fallschirmseilen.",Heinz-Horst Deichmann blickt auf ein bewegtes Leben zurück: Er baute den größten Schuhhändler Europas auf und fördert Hilfsprojekte in der Dritten Welt. Nun feiert er seinen 80. Geburtstag.,wirtschaft,https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/heinz-horst-deichmann-firmenlenker-mit-christlichem-leitbild-1.900844,Heinz-Horst Deichmann - Firmenlenker mit christlichem Leitbild,00/05/2010,Deichmanns Schuh-Philosophie,"Heinz-Horst Deichmann, das Leben eines Unternehmers und Schuhmachers.","Schuhe, Schuhgeschäft, Unternehmer, Heinz-Horst Deichmann, Philosophie, Wirtschaftswunder, Fertigung, Fallschirmseile, Theologie, Medizin","Heinz-Horst Deichmann, der Schuhmacher mit der ungewöhnlichen Philosophie. Erfahren Sie mehr über sein Leben und seine Erfolge im Schuhgeschäft. #HeinzHorstDeichmann #Schuhe #Schuhgeschäft #Unternehmer" 471,"Mark Langer beißt die Lippen zusammen und schüttelt den Kopf. ""Das Vorurteil, dass wir nur ein Anzugschneider sind"", sagt der Vorstandsvorsitzende der Hugo Boss AG, ""ist aus den Köpfen der Leute nicht heraus zu bekommen."" Und das, obwohl das Mode-Unternehmen längst mehr Freizeitklamotten verkaufe als Anzüge. Und die Bedeutung der legeren Kleidung wird künftig sogar steigen, schließlich tragen immer mehr Menschen auch im Berufsleben Kapuzenpulli und T-Shirt statt Hemd und Sakko. Langer reagiert auf diese Entwicklung mit einem großen Umbau des Markenauftritts und der Läden. Die Untermarken Orange und Green stellt er ein, übrig lässt er nur noch zwei Kernmarken: Boss fürs Business, Hugo für die Freizeit. Das ist für die Kunden übersichtlicher und für die Firma billiger, weil es Marketingkosten spart. Überhaupt räumt Langer seit Mai 2016 kräftig auf in dem 14 000-Mitarbeiter-Unternehmen, sein Vorgänger Claus-Dietrich Lahrs hatte einige Baustellen hinterlassen. Das kostet viel Geld und Zeit, deshalb hat Langer am Donnerstag auch eine magere Gewinnprognose für 2018 verkündet. Die Aktie stürzte daraufhin um bis zu sieben Prozent ab. Doch der Aufsichtsrat ist mit dem 49-Jährigen zufrieden und verlängerte seinen Vertrag um drei Jahre bis 2021. ""Mark Langer hat das Unternehmen wieder auf Wachstumskurs gebracht"", lobt Aufsichtsratschef Michel Perraudin den Betriebswirt und Maschinenbauer. Dieses Wachstum beschränkt sich zunächst aber auf den Umsatz: 2,7 Milliarden Euro betrug dieser 2017, das waren währungsbereinigt drei Prozent mehr als Vorjahr. Für 2018 sagt Langer ein ähnlich kleines Plus voraus - und beim operativen Ergebnis ist er noch vorsichtiger; hier wäre er schon froh, wenn er wie im Vorjahr 491 Millionen Euro erreicht. Die Gründe für seine Skepsis: Er rechnet mit negativen Währungseffekten und investiert 180 Millionen Euro. Zum einen, um die Geschäfte an das neue Kaufverhalten der Kunden anzupassen - mehr Freizeit-Kleidung, weniger Business-Anzüge. Zum anderen in die dringend nötige Digitalisierung. Derzeit werden digitale Showrooms eingerichtet, in denen die Einkäufer der Bekleidungshäuser an großen Bildschirmen die Konfektion ansehen und bestellen können. Das klingt modern, ist aber bei Konkurrenten wie Tommy Hilfiger seit langem Alltag. Auch die Entwicklung der Kollektionen lässt Langer digitalisieren. Um schneller auf Trends reagieren zu können, entwerfen die Designer nun ihre Mode virtuell am Computer statt mit Stoff und Schere. Eine Kollektion soll somit in sechs Monaten fertig sein statt wie bisher in 14. Ein wichtiger Schritt, aber auch hier eilt Boss der Konkurrenz eher hinterher. Mark Langer war 2016 nach zwei Gewinnwarnungen zum Chef befördert worden. Den Umbau packte er in der Doppelrolle als Vorstandsvorsitzender und Finanz-Verantwortlicher an. Zwölf-Stunden-Tage waren die Regel. Erst 2017 wurde ein neuer Finanz-Vorstand eingestellt. ""Wenn man etwas gerne macht, schaut man nicht auf die Uhr"", sagt Langer. Der Stress hat sich gelohnt: Seine Vergütung wuchs von 1,7 auf 2,7 Millionen Euro.","Vorstandschef Mark Langer kommt beim Umbau des schwäbischen Mode-Unternehmens langsam voran. Sein Vertrag wird verlängert, aber die vorsichtige Gewinnprognose lässt den Aktienkurs absacken.",wirtschaft,https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/hugo-boss-ag-der-umkrempler-1.3897662,Der Umkrempler,00/03/2018,Hugo Boss: Umbau zur Freizeitmarke,"CEO Mark Langer verändert Hugo Boss. Nur noch 2 Kernmarken, mehr Freizeitkleidung und Digitalisierung.","Hugo Boss, Mark Langer, Umbau, Freizeitkleidung, Digitalisierung, Mode-Unternehmen, Kernmarken, Showrooms, Designer, Wachstumskurs","CEO Mark Langer verändert Hugo Boss: Nur noch 2 Kernmarken, mehr Freizeitkleidung und Digitalisierung. #HugoBoss #MarkLanger #Umbau #Freizeitkleidung #Digitalisierung #ModeUnternehmen" 472,"Josef Feilmeier, 59, ist Futtermittelhändler in Hofkirchen bei Passau. Seit 15 Jahren verwendet er ausschließlich gentechnikfreie Futtermittel, seit 2014 verzichtet er auf Importe außerhalb Europas. Er gilt unter seinesgleichen als Rebell. SZ: Verwenden Sie Harnstoff für ihre Futtermischungen für Milchkühe? Feilmeier: Nie, ich will nur gesundes Futter herstellen. Harnstoff ist ein Düngemittel und gehört aufs Feld und nicht in den Tiermagen. Mit Harnstoff im Futter wäre zwar die Milchleistung etwas höher, dafür nehmen die Krankheiten zu, und dann kassieren der Tierarzt und die Pharmaindustrie. Die Bauern sollten nicht um jeden Preis versuchen, die Leistung pro Kuh zu steigern, sondern die Höfe nach dem gesamten Betriebsertrag beurteilen, also nach dem, was nach Abzug aller Kosten übrig bleibt. Warum verfüttern dann viele Landwirte trotzdem Harnstoff? Weil sie es in den Landwirtschaftsschulen und von der Beratung so lernen. Ein Harnstoffwert von 250 bis 300 ml in der Milch gilt als Indikator dafür, dass die Kühe gut mit Proteinen versorgt sind, sodass sie eine hohe Milchleistung bringen können. Ein so hoher Harnstoffwert aber ist Gift für die Kuh. Wir haben alle Milcherzeuger, die bei uns Futter kaufen, überzeugt, nur Werte von 100 bis 150 ml anzustreben. Seither sind ihre Tiere gesund, und der Gesamtbetriebsertrag steigt. Und wir stellen fest, dass die Kühe viel älter werden und damit langfristig viel rentabler sind, ohne Umwelt und Geldbeutel zu belasten. Brauchen Kühe denn überhaupt zusätzliches Futter vom Futtermittelwerk? Eine Kuh auf der ganzjährigen Kurzrasenweide deckt ihren Eiweißbedarf aus frischem Gras. Erst wenn ich die Milchleistung steigern will und viel kohlenhydratreichen Mais füttere, brauche ich eine zusätzliche Eiweißkomponente. Es wäre so einfach, würde man die Kuh wieder als Lebewesen und nicht als Milchproduktionsmaschine sehen. Das ist aber nicht im Sinne der Pharma-, Dünge- und Futtermittelindustrie. Könnten die Kühe einkaufen, würden sie Gras kaufen und als Beilagen hochwertige naturbelassene Futtermittel. Die Milchpreise sind desaströs, die Landwirte müssen sparen. Führt das zu mehr Harnstoff im Futter? Die Sojapreise sind enorm gestiegen. Eine Tonne Sojaschrot aus Italien kostet zur Zeit 400 Euro, fünfzig Euro mehr als vor Wochen. Harnstoff dagegen wird immer billiger. Ich vermute deshalb, dass die Milchfutterwerke wieder mehr Harnstoff einsetzen werden. Sie sind oftmals sogar dazu gezwungen, weil die meisten Bauern nur nach dem Preis einkaufen, anstatt zu fragen, was genau enthalten ist und wie es der Kuh guttut. Deshalb müssen die Futterhersteller nach allen Möglichkeiten suchen, das Futter billig zu machen. Erfahren die Landwirte, wenn sie Mischfutter kaufen, ob Harnstoff drin ist? Angegeben werden müssen nur die Hauptkomponenten in abnehmender Reihenfolge, also zum Beispiel 30 Prozent Rapskuchen, 16 Prozent Sojaschrot, 15 Prozent Mais. Wenn weniger als ein Prozent Harnstoff enthalten ist, muss das nicht deklariert werden. Was ist die Alternative? Als Ergänzung zum Getreide vom eigenen Hof können Landwirte gentechnikfreie Soja füttern, Luzerne, Zuckerrübenschnitzel oder Rapskuchen. Futtermittel sollten grundsätzlich keine Reststoffe aus der chemischen Industrie sein, sondern Lebensmittel für Tiere. Wenn Milch ein Naturprodukt sein soll, dann braucht die Kuh auch natürliche Lebensmittel.",Josef Feilmeier über gut ernährte Kühe. Sie sind mehr als Milchproduktionsmaschinen.,wirtschaft,https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/futtermittelhaendler-harnstoff-gehoert-aufs-feld-1.2989096,"""Futtermittelhändler - ""Harnstoff gehört aufs Feld""",00/05/2016,Gesundes Futter ohne Harnstoff,Rebellischer Futtermittelhändler verzichtet auf Importe und setzt auf natürliche Futtermittel.,"Futtermittel, Harnstoff, Milchleistung, gesamter Betriebsertrag, Futtermittelwerk, natürliche Lebensmittel, Soja, Luzerne, Rapskuchen, Zuckerrübenschnitzel",Gesundes Futter ohne Harnstoff: Rebellischer Futtermittelhändler setzt auf natürliche Futtermittel und steigert den gesamten Betriebsertrag. #Futtermittel #Harnstoff #Nachhaltigkeit 473,"Nun darf er wieder sein, was er schon einmal war: Lobbyist. Sechs Jahre lang bearbeitete Jan Christian Sahl im Auftrag des Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI) Politiker und Beamte in Brüssel und Berlin, um ihnen die Anliegen der Unternehmen nahezubringen. Nie, sagt Sahl, habe er dabei das Gefühl gehabt, auf der falschen Seite zu kämpfen. Nur habe eine mächtige Organisation wie der BDI generell kein Problem damit, sich politisch Gehör und Einfluss zu verschaffen. Wohl aber viele kleine Organisationen, die weder die Mittel für professionelle Lobbyarbeit haben noch die notwendigen Kontakte und das Know-how. Das will Sahl, 38 Jahre alt und Rechtsanwalt von Beruf, nun ändern. Als Lobbyist derer, die keine Lobby haben.","Auf jeden Abgeordneten in Berlin kommen acht Lobbyisten, doch die werden bezahlt von reichen Firmen. Jan Christian Sahl will denen helfen, deren Stimme sonst unterginge.",wirtschaft,https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/jan-christian-sahl-und-das-start-up-welobby-lobbyist-der-lobbylosen-1.4093388,Jan Christian Sahl und das Start-up Welobby - Lobbyist der Lobbylosen,00/08/2018,Lobbyist für Unterrepräsentierte,Ein Rechtsanwalt möchte als Lobbyist den Kleinen eine Stimme geben. Erfahren Sie hier mehr über seine Pläne.,"Lobbyarbeit, Rechtsanwalt, Einfluss, Politik, Interessenvertretung, Kontakte, Know-how, Kleine Organisationen, Unterrepräsentiert, Lobbyist",Neue Stimmen braucht das Land! Ein Rechtsanwalt wird zum Lobbyist der Unterrepräsentierten und kämpft für ihre Anliegen in der Politik. Mehr dazu hier. #Lobbyarbeit #Politik #Interessenvertretung 474,"Dieter Zetsche hatte Jahre darauf hingearbeitet, pünktlich zur Automesse in Detroit meldete der Daimler-Chef nun Vollzug: Der Autohersteller habe 2016 zum ersten Mal mehr als zwei Millionen Mercedes verkauft - und sitze nun wieder auf dem Thron der Premiumbauer, über BMW und Audi. ""Und wir machen weiter Tempo"", sagte er. Die Botschaft war: Wir sind wieder da. Doch auch BMW verkündete, weit mehr als zwei Millionen Autos verkauft zu haben- Fahrzeuge der Tochtermarke Mini mit eingerechnet. Wer also ist nun der König? Die Autoindustrie ist oft noch immer eine Branche, die nach den Gesetzmäßigkeiten der Formel 1 funktioniert: schnell fahren, vorne sein, oben stehen, Schampus köpfen, plopp, zisch, spritz. Und so zog dann auch Audi los, die Tochter der Dieselaffärenschmiede Volkswagen, sprach von einem ""sehr bewegten Jahr"" und lobte seine 1,87 Millionen verkauften Autos im Jahr 2016. ""So viele wie nie zuvor."" Daten sammeln und dann auch noch sehr geschickt nutzen Die große Premiumkrone, Absatzrekorde, schiere Größe - es sind die Maßeinheiten aus Jahrzehnten, an die sich die Hersteller so sehr gewöhnt haben und die sie einfach nicht loswerden. Dabei haben sie gerade in den vergangenen Monaten gelernt, dass künftig in anderen Währungen gerechnet wird. Zwar werden sie auch in Zukunft alles daransetzen, so viele Autos wie nur möglich zu verkaufen. Im Grunde aber wissen sie genau: Nicht die Zahl der verkauften Autos entscheidet über ihren Erfolg, sondern die Frage, was in diesen Autos alles drinsteckt. Das Geld wird mit zusätzlichen Angeboten wie Autopiloten verdient, mit Unterhaltungs- und Informationsdiensten. Kurz: Der Profit liegt nicht im Blech, sondern in kleinen Smartphones und noch kleineren Chips. Damals im Jahre 2005, als BMW den Schwaben von Daimler die Führerschaft im Premiumgeschäft nahm und sich für lange Jahre an die Spitze setzte, da war von autonomem Fahren und kommunizierenden Autos noch keine Rede. Es gab nur eines: Stückzahlen. Und der Auftrag an die Mannschaft war leicht zu verstehen: verkaufen, verkaufen, verkaufen. Wer viele Autos verkaufte, einen hohen Umsatz einfuhr und dabei als Unternehmen einigermaßen gut wirtschaftete, machte auch einen hohen Gewinn - so einfach war das. In Zukunft aber wird die Rechnung weitaus komplizierter. Es beginnt damit, dass die Unternehmen in den kommenden Jahren immer weniger Autos verkaufen werden. Die Zeit der großen Zuwächse geht zu Ende, selbst ein Autowirtschaftswunderland wie China kommt an seine Grenzen, je dichter die Smogwolken über den Metropolen werden. Vor allem junge Menschen wollen Autos, anders als in den vergangenen 125 Jahren, nicht mehr unbedingt besitzen. Vielen genügt es, Mitglied einer größeren Gruppe zu sein, das sich ein Auto teilt oder bei Bedarf mietet. Die Generation Golf, einst ein Garant für den wirtschaftlichen Erfolg der Konzerne, gibt es zwar noch. Aber sie lebt vor allem auf dem Land und sie schrumpft zusehends. Dass Hersteller wie Daimler und BMW schon seit Langem ihr Geld auch mit Car-Sharing-Diensten verdienen und sich neue Mobilitätsdienstleister wie die Taxi-App Uber genau anschauen, zeigt: Sie suchen längst nach Alternativen zum großen Absatz-Monopoly. Wer seinem Kunden ein hoch vernetztes Auto mit möglichst viel Elektronik verkauft und in den Folgejahren möglichst viele Daten von diesem Kunden bekommt und diese Daten dann auch noch sehr geschickt nutzt, verdient damit mehr Geld als diejenigen, die sich nach wie vor als reine Blechbieger und PS-Ausrüster verstehen. Deshalb wollen nun alle mehr als nur Hauben bauen und verkaufen. Sie wollen auch unter die Haube und damit verdienen. Dass sich die Geschäftsmodelle gerade nicht nur ein bisschen verändern, sondern radikal, konnte man in diesen Tagen bei der IT-Messe CES in der Wüste von Nevada besichtigen. Von PS, Fugen und Verkaufsrekorden im Autohaus war da nur wenig die Rede. Stattdessen ging es um das Smartphone als Datensammler im Auto, um Cloud-Dienste im Wagen und die Frage, wer wann wie und mit wem Daten austauscht - und was sich mit diesen Daten sonst noch so alles anstellen lässt. Wenn der Algorithmus weiß, was wir im letzten Sommer getan haben, wird er uns vielleicht auch in diesem Sommer wieder in eine nette Pizzeria schicken - ganz unaufgefordert. In Zukunft wird es nicht mehr reichen, seinen Rivalen zuzurufen: ""Hey, ich habe aber mehr verkauft als du."" Denn dann möchte der Rivale gerne wissen, was genau man da verkauft hat und wie man mit dem verkauften Auto in den nächsten Jahren noch mehr Geld machen will.","Absatzrekorde sind für die Autoindustrie zwar schön, aber künftig nicht mehr so entscheidend. Zählen wird vor allem, wer Daten sammelt und am geschicktesten auswertet.",wirtschaft,https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/kommentar-die-neue-waehrung-1.3325231,Kommentar - Die neue Währung,00/01/2017,Mercedes ist König,"Mercedes verkauft mehr als zwei Millionen Autos und ist wieder der Premiumkönig. Erfahren Sie, wie die Zukunft der Autoindustrie aussieht.","Autoindustrie, Premiumbauer, Autopiloten, Car-Sharing-Dienste, Mobilitätsdienstleister, Elektronik, Daten, Geschäftsmodelle, Zukunft, Verkaufsrekorde","Mercedes ist wieder der König der Premiumbauer und die Autoindustrie verändert sich radikal. Erfahren Sie, was die Zukunft bereithält. #Mercedes #Premiumbauer #Autoindustrie #Zukunft" 475,"Der Handelskonflikt zwischen China und den USA betrifft auch Automobilzulieferer: Seit Herbst 2016 hat Qualcomm versucht, den europäischen Konkurrenten NXP zu übernehmen. Als einer der führenden Chip-Hersteller für Mobilgeräte musste Qualcomm dafür die Freigabe der chinesischen Regulierungsbehörden einholen. Jetzt hat der kalifornische IT-Gigant im Zuge des Handelsstreits der beiden Länder die Hoffnung auf eine Zustimmung der Chinesen aufgegeben. Man werde das rund 40 Milliarden Dollar schwere Angebot zurückziehen, kündigte Qualcomm-Chef Steve Mollenkopf an.","Das kalifornische Unternehmen verzichtet auf die milliardenschwere Übernahme des niederländischen Konkurrenten NXP, weil Chinas Regulierer bisher nicht zugestimmt hat - wohl eine Folge des Handelskrieges.",wirtschaft,https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/qualcomm-und-nxp-chipfusion-scheitert-1.4070528,Qualcomm und NXP - Chipfusion scheitert,00/07/2018,Qualcomm gibt NXP-Übernahme auf,Im Handelskrieg USA-China zieht Qualcomm Übernahmeangebot zurück. Was bedeutet das für Chipindustrie und Automobilzulieferer?,"Handelskrieg, USA, China, Automobilzulieferer, Qualcomm, NXP, Übernahmeangebot, Mobilgeräte, Regulierungsbehörden, Steve Mollenkopf",#Qualcomm gibt Übernahme von #NXP im Handelskrieg #USA #China auf. Wie wird dies den Automobilzulieferern und der Chipindustrie insgesamt beeinflussen? 476,"Auf oder abwärts? Erfolg oder Scheitern? Wohin die Reise geht, ist bei der geplanten Fusion von Karstadt und Kaufhof derzeit ungewiss. Nun sind offenbar erst einmal die Banken am Zug. Es sind überdurchschnittlich oft Keyboardtöne und sie verraten einiges über die Geschäftsstrategie. Seit wenigen Wochen sind sie zu hören in Läden der Discounterkette Penny. Ende März hat das Unternehmen ein Einkaufsradio eingeführt, Penny Live, mit, laut eigenen Angaben, ""abwechslungsreicher Musik, Reisetipps und Interviews"". Das ist ein Novum, denn die deutschen Discounter galten lange als Puristen: schlichte Regale, wenig Werbung, Masse statt Klasse - und selten Musik, erst recht keine Keyboardtöne für den entspannten Einkauf. Doch: ""Auch dort hat sich wohl die Erkenntnis durchgesetzt, dass es nicht reicht, einfach nur die Ware hinzustellen"", sagt Nicolas Plaßmann von P.O.S. Radio, einem Anbieter für Radio in Geschäften. Zu Recht, glaubt er: ""Immerhin werden mehr als die Hälfte aller Kaufentscheidungen erst im Laden getroffen."" Den Einkauf mit Musik zu untermalen ist schon lange üblich im Handelsmarketing. Die Idee dahinter: Je wohler sich der Kunde fühlt, desto länger bleibt er im Laden. Und: ""Je länger die Verweildauer, desto höher die Wahrscheinlichkeit, dass der Kunde etwas kauft"", sagt Volker Scharnberg, deutscher Vertriebschef von Mood Media, einem Anbieter für sogenannte ""In-Store"" Lösungen, also Konzepten zu Musik, Bildschirmen und anderen Unterhaltungsmethoden in Läden. Doch lange war Einkaufsradio eine einfache Angelegenheit: ""Früher wurden Angebot und Preis genannt - es war eine akustische Umsetzung des Flyers"", sagt Plaßmann. Dass sich das ändert, hat mit dem Internet zu tun. Denn je mehr Menschen online bestellen, desto mehr müssen sich stationäre Geschäfte um Kunden bemühen. Deshalb sind die Inhalte nicht nur aufwendiger geworden, mit Musik, Nachrichten und zielgerichteter Werbung. Sondern das Konzept für die akustische Untermalung geht weit über einfache Wohlfühlmusik hinaus. Es soll und muss dazu beitragen, das Einkaufen in Zeiten der One-Click-Optionen zum Erlebnis zu machen. Werbung für Buttermilch, wenn es warm ist Was aus den Lautsprechern in den Ecken tönt, wird deshalb angepasst: Aus Befragungen und von Kundenkartendaten wissen Handelsunternehmen genau, welche Klientel zu welcher Uhrzeit die Geschäfte bevölkert. ""Tagsüber ist älteres Publikum unterwegs, abends sind es eher junge Menschen"", erklärt Volker Scharnberg von Mood Media. Und der Kunde ist durchschnittlich zwischen 15 und 20 Minuten im Supermarkt. Auf solche Daten wird die Akustik ausgelegt. Das Stichwort, so Scharnberg, Vertriebschef des Dienstleister Mood Media, ist Individualisierung: Im Supermarkt wollten die Kunden informiert werden, deshalb liefen hier oft leichte Nachrichten und Musik. Damit die Kunden bei einem Besuch etwa zweimal Werbung hören, wird im Durchschnitt nach zwei Musiktiteln ein Spot gesendet - genug Musik für gute Laune, genug Werbung für guten Verkauf. ""Aber im Schuhgeschäft sind beispielsweise tagesaktuelle Informationen nebensächlich - neben der für die Zielgruppe passenden Musik setzt man hier etwa auf Kundenkartenwerbung"", sagt Plaßmann. Werbung am ""Point of Sale"", am Ort des Verkaufs, ist der Fachausdruck. Zudem wird im Einkaufsradio noch schneller auf wechselnde Gegebenheiten reagiert. Experte Plaßmann erzählt von einem Buttermilch-Hersteller, der seit Jahren nur Spots in Läden schaltet, wenn die Temperaturen hoch sind - weil Kunden offenbar bei Hitze und in der Bikinisaison eher Buttermilch kaufen. ""Dutzende Werbewirkungstest haben nachgewiesen, dass der durchschnittliche Abverkauf um bis zu 23 Prozent steigt, wenn Audiowerbung eingesetzt wird, die genau auf den Laden zugeschnitten ist, sagt Plaßmann. ""Je jünger die Zielgruppe, desto lauter die Musik"" Auch die Musikauswahl ist hochgradig ausdifferenziert. Zu langsam sollte sie nicht sein, weil die Kunden lethargisch werden. Zu schnell allerdings auch nicht, das verursacht Stress. ""Für entspanntes Shoppen ist alles unter 100 Beats pro Minute okay"", sagt Plaßmann. Und in einer Weinhandlung funktioniert eher klassische Musik als in einem Elektromarkt. Und noch eine Regel kennen die Experten: ""Oft gilt: Je jünger die Zielgruppe, desto lauter die Musik"", erklärt Plaßmann. Zitat ""Für entspanntes Shoppen ist alles unter 100 Beats pro Minute okay. Oft gilt: Je jünger die Zielgruppe, desto lauter die Musik."" Nicolas Plaßmann Gerade in Läden, die bereits eine etablierte Marke haben, geht es weniger darum, konkrete Produkte zu bewerben, als vielmehr dafür zu sorgen, dass die Kunden sich wohlfühlen. Einige Firmen setzen bewusst Gema-pflichtige Musik ein, um mit Stars wie Rihanna assoziiert zu werden. Andere Unternehmen entwickeln einen eigenen Sound, der die Wiedererkennung erhöhen soll. Mood Media beispielsweise betreut eine Kette, die eine naturnahe Marke an den Kunden bringen will. Aus den Lautsprechern wird künftig auch mal ein Wald- oder Bachrauschen zu hören sein. Sie alle eint eine Idee: Wer sich wohlfühlt, kommt gerne wieder und kauft mehr. Dementsprechend ausdifferenziert ist der Markt. Zum einen gibt es Anbieter wie P.O.S., die ein Radioprogramm zur Verfügung stellen, bei dem in einer modularen Struktur Inhalte dazwischengeschaltet werden können. Das nutzen vor allem mittelständische Unternehmen. Einige Ketten, neben Penny beispielsweise auch Rewe, haben gleich eigene Sender. Es gibt aber längst auch Unternehmen wie Mood Media. Das weltweit agierende Unternehmen stellt nicht nur Sender, sondern produziert Spots - oder stellt ein ganzes Entertainmentprogramm aus Bildschirmen und Akustik zusammen. Damit bespielt die Firma bis zu 1000 Geschäfte in Deutschland vom Baumarkt bis zur Drogerie. Online- und Offlinewelt verbinden Der Erfolg zeigt: Der Trend geht zum Gesamtkonzept - und das weist über die Ladentüre hinaus. ""Es geht darum, Online- und Offlinewelt zu verbinden"", sagt Vertriebschef Scharnberg. Während eine Zeit lang zusätzlich zum Geräuschpegel überall Werbebildschirme auftauchten, ist dieser Hype vorbei. Stattdessen konzentrieren sich die Werber nun auf die Handys. Das, was bei Fernsehen unter ""Second Screen"" läuft, wollen sie für den Einkaufsvorgang nutzen. Kunden werden zunehmend akustisch auf besondere Angebote oder Aktionen hingewiesen - die sie wiederum über ihr Handy nutzen können. Der Voucher für das Angebot für neue Schuhe kann über die App heruntergeladen werden - und im Einkaufsradio wird angesagt, dass es kostenlos Schnürsenkel dazu gibt. Oder das Handy erkennt im Einkaufsradio ein sogenanntes digitales Wasserzeichen, ein unhörbares Signal - und sendet selbst Inhalte aufs Telefon.","Weil immer mehr Menschen im Internet bestellen, muss das Einkaufen im Geschäft zum Erlebnis werden - mit ausgefeilter Musik.",wirtschaft,https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/einkaufen-mit-musik-gegen-online-shopping-1.2517897,Musik im Kaufhaus: Mit Musik gegen Online-Shopping,00/06/2015,Karstadt-Kaufhof-Fusion: Unsicherheit bleibt,Was hat es mit dem Einkaufsradio auf sich und wie beeinflusst es den Kauf?,"Karstadt, Kaufhof, Fusion, Einkaufsradio, Musik, Handelsmarketing, Verweildauer, Kundenkartendaten, Point of Sale, Audiowerbung","Erfahren Sie, wie Einkaufsradio und Audiowerbung den Kauf beeinflussen und was es mit der Fusion von Karstadt und Kaufhof auf sich hat. #Einkaufsradio #Handelsmarketing #Karstadt #Kaufhof #Fusion" 477,"Erivan Haub schuf einen Handelskonzern, dessen Marken fast jeder kennt. Doch sein eigener Name blieb der breiten Öffentlichkeit weithin unbekannt. Er gründete den Textil-Discounter Kik, übernahm die Obi-Baumärkte, formte als Inhaber und Geschäftsführer aus Kaiser's Tengelmann die größte Lebensmittelkette Deutschlands und war einer der Vorreiter des Umweltschutzes. Erivan Haub verbannte 1984 Schildkrötensuppen aus seinen Supermärkten und später alle phosphathaltigen Waschmittel und Sprays mit FCKW. 1990 wurde er dafür zum Ökokomanager des Jahres gewählt. Es war das Jahr der Vereinigung, von dem an Tengelmann Artikel wie Bananen in Ostdeutschland verkaufen konnte. Mit dem damaligen Bundeskanzler Helmut Kohl soll er gut bekannt gewesen sein. Er besaß auch ein Weingut am Kaiserstuhl. Seine Mutter Elisabeth gehörte der dritten Generation der Mülheimer Unternehmerfamilie Schmitz-Scholl an, den Gründern von Tengelmann. Nach der Lehre studierte er bei Karl Schiller Volkswirtschaft. 31 Jahre bestimmte er die Geschicke der Firma, bis ihn einer seiner drei Söhne, Karl-Erivan Haub, 2000 ablöste. Bis dahin hatte er viele Unternehmen im In- und Ausland gekauft und sich dabei verzettelt. Karl-Erivan verkaufte die Supermärkte 2016 an Edeka. Was der Vater über den zähen Verkaufsprozess dachte, wurde nie bekannt. Filialleiter behielten ihn in guter Erinnerung. Das Familienvermögen wurde 2017 auf gut vier Milliarden Euro geschätzt. Haub besaß auch die US-amerikanische Staatsangehörigkeit. Wie am Montag bekannt wurde, starb er bereits am Dienstag vergangener Woche auf der Ranch der Familie in Pinedale im US-Bundesstaat Wyoming im Alter von 85 Jahren. Dort hatte er mit seiner Frau Helga noch Diamantene Hochzeit gefeiert.","Erivan Haub schuf einen Handelskonzern, dessen Marken fast alle kennen: Kik, Obi, Kaisers Tengelmann oder Takko. Sein eigener Name blieb der breiten Öffentlichkeit weithin unbekannt. Jetzt ist er 85-jährig gestorben.",wirtschaft,https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/nachruf-er-war-tengelmann-1.3902543,Nachruf - Er war Tengelmann,00/03/2018,Erivan Haub - Ein Leben für den Handel,"Erivan Haub schuf einen Handelskonzern, der fast jeder kennt. Erfahren Sie hier mehr über sein Leben und seine Errungenschaften.","Erivan Haub, Handelskonzern, Textil-Discounter, Kik, Obi-Baumärkte, Kaiser's Tengelmann, Umweltschutz, Ökokomanager, Tengelmann, Unternehmerfamilie","Erivan Haub schuf einen Handelskonzern, dessen Marken fast jeder kennt. Erfahren Sie mehr über sein Leben und seine Errungenschaften #ErivanHaub #Handelskonzern #Tengelmann #Umweltschutz" 478,"Der erfahrene Reporter einer großen amerikanischen Tageszeitung war fassungslos, als er sich auf der Auto-Messe in Detroit einer kleinen Gruppe deutscher Berichterstatter näherte. ""Sagt mal"", begann er und blickte die Kollegen mit großen Augen an, ""nimmt der Mann etwas?"" ""Der Mann"", das ist Matthias Müller, der Vorstandsvorsitzende des größten deutschen Autobauers VW, Chef von 600 000 Mitarbeitern. Müller war in den vergangenen Tagen in den USA unterwegs gewesen, um bei Politikern, Beamten und Journalisten für sein Unternehmen zu werben, dessen Image durch groß angelegte Betrügereien bei amtlichen Abgastests massiv gelitten hat. Am Mittwoch stand sein wichtigster Termin an: ein Gespräch mit Gina McCarthy, der Chefin der Umweltbehörde EPA, die von VW eine rasche technische Beseitigung der Probleme und eine strikte Einhaltung des US-Luftreinhaltungsgesetzes verlangt. Einen Durchbruch brachte das einstündige Treffen erwartungsgemäß nicht. Aber immerhin: Man spricht wieder mit- statt übereinander. Müllers Mission war in den Tagen zuvor so desaströs verlaufen, dass der erwähnte US-Reporter gar Mutmaßungen über die Einnahme unerlaubter Substanzen anstellte. Noch am Sonntagabend hatte sich der VW-Chef in einer Rede gleich mehrfach für die Fehler des Konzerns entschuldigt und einen Kulturwandel angekündigt - nur um in anschließenden Einzelgesprächen mit US-Journalisten das gerade Erreichte wieder einzureißen. VW habe gelogen? Aber mitnichten. In Wolfsburg gebe es ein ethisches Problem? Schon die Frage sei abwegig. Volkswagen habe Gesetze gebrochen? Nein, nur missverstanden. Der Eindruck, den Müller hinterließ, war so verheerend, dass sich die EPA und ihre kalifornische Schwesterbehörde Carb zu einer Retourkutsche veranlasst sahen: Unmittelbar vor dem Treffen des VW-Chefs mit McCarthy gaben beide Ämter bekannt, dass sie das Konzept des Konzerns zur Beseitigung der technischen Probleme als unzureichend ablehnen. Zwar war der Beschluss so erwartet worden, schließlich war Müller ja eigens von Detroit nach Washington weitergereist, um ein neues, überarbeitetes Maßnahmenpaket zu präsentieren. Form und Zeitpunkt der Zurückweisung waren aber wohl kein Zufall, schließlich werfen die US-Behörden VW schon seit Wochen eine mangelnde Kooperations- und Aufklärungsbereitschaft vor. Das Paket, das Müller am Mittwoch Politikern und Beamten in Washington vorstellen wollte, sieht unter anderem vor, dass weitere der 580 000 VW-, Audi- und Porsche-Fahrer in den USA 1000 Dollar geschenkt bekommen. Darüber hinaus will Volkswagen seinen Kunden drei Jahre lang rund um die Uhr kostenlos Pannenhilfe anbieten. Zudem wollte Müller dem Vernehmen nach ankündigen, dass Volkswagen einen neuen Katalysator entwickelt hat, der die strengen US-Abgasgrenzwerte einhält und der in mehr als 400 000 Wagen eingebaut werden könnte. Autos, bei denen eine Umrüstung zu teuer würde, wird VW wohl zurückkaufen. Um wie viele Wagen es sich dabei handeln könnte, ist aber offen. Beide Seiten, die EPA wie VW, zeigten sich nach dem Gespräch zugeknöpft. ""Wir begrüßen das Gespräch mit Volkswagen"", sagte eine Behördensprecherin in Washington nüchtern. ""Wir werden die Arbeit an einer Lösung fortsetzen."" Volkswagen erklärte, man wisse es zu schätzen, dass sich die EPA-Chefin ""Zeit für ein Treffen mit uns genommen hat"". Mehr kann man in Wolfsburg wohl derzeit schlicht nicht erwarten.",Konzern-Boss Müller trifft die Chefin der US-Umweltbehörde McCarthy. Anschließend sind beide Seiten recht schweigsam.,wirtschaft,https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/volkswagen-nimmt-der-was-1.2816438,Müller bei der EPA - VW gibt sich artig,00/01/2016,"VW, Abgasskandal, USA","VW CEO Matthias Müller besucht die USA, um das ramponierte Image des Unternehmens wiederherzustellen. Die Umweltbehörde EPA verweigert das Konzept von VW.","VW, Abgasskandal, Matthias Müller, USA, Auto-Messe, EPA, Konzept, Betrug, Wolfsburg, Kulturwandel","VW CEO Matthias Müller besucht USA, um das ramponierte Image des Unternehmens wiederherzustellen. EPA verweigert das Konzept von VW zur Beseitigung von Abgasproblemen. #VW #Abgasskandal #MatthiasMüller #USA #EPA #Konzept #Betrug #Wolfsburg #Kulturwandel" 479,"Der Siemens-Konzern geht mit seinen Mitarbeitern einen auf den ersten Blick ungewöhnlichen Beschäftigungspakt an. Die 128.000 in Deutschland beschäftigten Mitarbeiter des Konzerns sollen ""unbefristet"" vor Kündigungen geschützt werden, wie es in einer Pressemitteilung des Konzerns heißt. Siemens will angeblich den Beschäftigungspakt für die inländische Belegschaft bis 2013 verlängern. Weltweit beschäftigt Siemens rund 400.000 Mitarbeiter. Allerdings hat die Vereinbarung, die zwischen der Konzernspitze um Peter Löscher und dem von der IG Metall dominierten Gesamtbetriebsrat ausgehandelt wurde, einige Hintertürchen. Im Kern geht es um eine Verlängerung des vor zwei Jahren geschlossenen Standort- und Beschäftigungssicherungsvertrages, der Ende September ausläuft. Damals ging es darum, ein milliardenschweres Einsparprogramm samt Abbau Tausender Arbeitsplätze in Vertrieb und Verwaltung abzufedern. Der Schutz vor betriebsbedingten Kündigungen erstreckte sich allerdings nur auf die Mitarbeiter der Siemens AG. Nur für drei Jahre Jetzt sind alle deutschen Mitarbeiter des Konzerns, also auch Tochtergesellschaften, erfasst. Neben dem Kündigungsschutz verpflichtet sich Siemens, keine Standorte in Deutschland zu schließen. Außerdem sieht das Abkommen Informations- und Beratungsrechte für die Arbeitnehmer bei Investitionsentscheidungen, Umstrukturierungen und Standortentscheidungen vor. Das sind die guten Nachrichten. Allerdings gilt der neue Pakt streng genommen nur für drei Jahre. Zwar soll er sich ab September 2013 automatisch verlängern, dann aber kann er mit einer Frist von drei Monaten gekündigt werden. Außerdem gibt es eine Klausel, wonach das Management in schweren Krisen ausscheren und mit den Arbeitnehmern neue Vereinbarungen treffen kann. Die Arbeitnehmer zahlen für die Zugeständnisse des Managements einen weiteren Preis: Die IT-Sparte SIS ist von dem Beschäftigungspakt ausdrücklich ausgeschlossen. Dort will der Konzern weltweit 4200 Stellen abbauen, 2000 davon in Deutschland. Schlechte Nachrichten von der Medizin-Sparte Die Sparte wird zum 1. Oktober in eine eigenständige Gesellschaft ausgegliedert. Siemens sucht einen Käufer dafür, die Suche gestaltet sich jedoch äußerst schwierig. In Branchenkreisen heißt es, ein Verkauf könne sich noch Monate oder gar Jahre hinziehen, wenn er überhaupt zustande komme. Deshalb wolle Siemens sich auch die Option eines weiteren Stellenabbaus bei SIS nicht durch einen weitgehenden Beschäftigungssicherungsvertrag verbauen. Kurz vor der Aufsichtsratssitzung kam Siemens auch mit einer weniger erfreulichen Botschaft an die Öffentlichkeit: Für die Medizinsparte des Konzerns wird eine Abschreibung von bis 1,4 Milliarden Euro fällig. Siemens hatte in den vergangenen Jahren in den USA drei Diagnostik-Gesellschaften zugekauft, wie sich nun herausstellt zu überhöhten Preisen. Zwar sind die Töchter profitabel, doch das Wachstum bleibt weit hinter den Erwartungen zurück. Da auch für die Restrukturierung von SIS im vierten Quartal Abschreibungen von bis zu einer halben Milliarden Euro fällig werden, wird das Nettoergebnis mit fast zwei Milliarden Euro belastet. Die Prognose für den operativen Gewinn von mehr als 7,5 Milliarden Euro bleibt dagegen unberührt. Setzt sich der Negativtrend im Gesundheitsgeschäft fort, ist das Management gefragt. Daran ändert auch ein Beschäftigungspakt nichts.",Der Münchner Konzern Siemens wird seiner inländischen Belegschaft einen längerfristigen Beschäftigungspakt anbieten: 128.000 Beschäftigte wären vor Entlassungen geschützt. Doch in dem Abkommen gibt es einige Hintertürchen.,wirtschaft,https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/siemens-beamtenstatus-fuer-alle-1.1003292,Siemens - Verzicht auf Kündigungen - vorläufig,00/09/2010,Siemens-Beschäftigungspakt,Siemens geht mit ungewöhnlichem Beschäftigungspakt gegen Kündigungen vor. Erfahre mehr!,"Siemens, Beschäftigungspakt, Kündigungsschutz, Mitarbeiter, Deutschland, Standortsicherung, IG Metall, Stellenabbau, Medizinsparte, Abschreibungen",Siemens schützt Mitarbeiter vor Kündigungen mit ungewöhnlichem Beschäftigungspakt. Erfahre mehr über die Details! #Siemens #Beschäftigungspakt #Kündigungsschutz #Arbeitsplatzsicherheit 480,"So richtig wohl fühlen sich die Rückversicherer nicht mehr in Monte Carlo. Seit mehr als 50 Jahren trifft sich die Branche im September im Steuerflucht- und Glücksspielparadies an der Riviera. Beim Welttreffen diskutieren Erstversicherer wie Axa oder Zurich, die mit Privatleuten und Industrie Geschäfte machen, ihre eigenen Schutzdeckungen mit Rückversicherern vom Schlage einer Munich Re, Swiss Re oder Scor. Früher spielten eine Segelregatta, Golf und eine Autorallye eine große Rolle in den Festivitäten, aber heute geht es eigentlich nur noch um Verhandlungen, kleine Konferenzen, viele Empfänge und Abendessen. Fünf Tage lang, wirklich harte Arbeit. In den meisten Jahren erleichtert das gute Wetter die Arbeit, aber am Sonntag begrüßen schwere Gewitter und Starkregen die Teilnehmer. In Monte Carlo treffen sich 2700 Profis aus aller Welt auf engstem Raum, die Firmen sparen Hunderttausende von Reisekosten. Dafür nehmen sie die Preise der Hoteliers in dem Fürstentum in Kauf - von der Mentalität her direkte Nachkommen der Gründerväter, einer Genueser Piratenfamilie. Aber inzwischen finden immer mehr Chefs, dass Monte Carlo nicht mehr passt - der Geruch der Steuerhinterziehung, die Sportwagenarmadas, der Geldspielautomat keine 20 Meter vom Verhandlungstisch entfernt. Die Rekordgewinne der Unternehmen geraten mehr und mehr unter Druck Denn die Branche will ihr Image ändern. Bislang war sie einfach eine Finanzbranche, so wie Banken und Fonds auch - ein großes Rad in einem komplexen Getriebe von Versicherungsschutz, Kapitalanlagen und Vorsorge. Damit haben die Rückversicherer sehr lange gut verdient. Doch jetzt kommen die Rekordgewinne immer mehr unter Druck. Pensionsfonds, Hedgefonds und andere Großanleger haben gesehen, womit die Rückversicherer so reich werden, und eigene Milliarden in den Rückversicherungsmarkt gepumpt. ""Das waren Ende 2014 60 Milliarden Dollar"", sagt Torsten Jeworrek, Vorstand des Weltmarktführers Munich Re. Immerhin zwölf Milliarden Dollar mehr als ein Jahr davor. Zwar macht das Kapital der traditionellen Rückversicherer mit 335 Milliarden Dollar weltweit immer noch 80 Prozent des Angebots aus, aber das frische Geld sorgt dafür, dass es ein Überangebot gibt. Gleichzeitig schrumpft seit Jahren die Nachfrage. Konzerne wie die Allianz und Zurich sind so groß und kapitalstark geworden, dass sie weniger Rückversicherungsschutz einkaufen. Höheres Angebot, schrumpfende Kapazität - als Folge gehen die Preise nach unten. Dazu kommt, dass die milliardenschweren Kapitalanlagen wegen der niedrigen Zinsen weniger Erträge bringen. Deshalb sinken im Marktschnitt die Gewinne, der Trend wird sich beschleunigen. Die gegenwärtige Welle von Zusammenschlüssen und Übernahmen in der Branche ändert an der Situation wenig. ""Noch zeigen unsere Abschlüsse gute Gewinne"", warnt Jeworrek. ""Aber das liegt daran, dass wir Reserven aus den guten Geschäften von vor sechs, sieben Jahren heute auflösen können."" Außerdem gibt es wenig Hurrikans und andere teure Katastrophen. Aber der heute erzielte Umsatz sei oft nicht mehr gewinnbringend, und Munich Re ziehe sich immer öfter zurück, wenn ein Geschäft von vornherein verlustbringend sei. Neue Märkte müssen her. Fast alle großen Rückversicherer suchen Zugang zu den Industriekonzernen und versichern sie direkt, ohne den Zwischenschritt eines Erstversicherers. Inzwischen nimmt die Munich Re hier 4,2 Milliarden Euro ein, ein Viertel des gesamten Rückversicherungsgeschäfts außerhalb der Lebensversicherung. Jetzt will der Konzern auch in der Deckung von Cyberrisiken und bei anderen neuen Risiken eine große Rolle spielen, will bei Start-ups und neuen Technologien mit direktem und indirektem Versicherungsbezug mitmischen, gründet Büros im Silicon Valley und in Berlin. Dabei geht es nicht nur um lukrative Investments. Dort entstünden neue Geschäftsmodelle für die Versicherungswirtschaft, sagt Vorstand Thomas Blunck. ""Was digitalisiert werden kann, wird digitalisiert werden."" Das kann das Gesicht der Branche entscheidend ändern - und die Munich Re will dabei sein. Würde der Konzern für Google als Zulieferer von Versicherungskapazität arbeiten, wenn der Internetriese das Geschäft selbst aufnehmen wollte? ""Ja, natürlich"", sagt Jeworrek. Als dritten Weg heraus aus dem engen alten Geschäftsmodell haben die Rückversicherer die Versicherungslücke in den Schwellenländern entdeckt. In Ländern wie Indien, Indonesien oder Brasilien stellt sich nach Katastrophen immer wieder heraus, dass nur ein kleiner Teil der Schäden versichert ist. Die Rückversicherer suchen deshalb die Zusammenarbeit mit Regierungen und den Vereinten Nationen, um Kleinbauern gegen einen Ernteausfall nach Dürren oder Küstenbewohner gegen Sturm- und Tsunamifolgen abzusichern. Zu dieser Rolle als Helfer der Armen passt der Treffpunkt Monte Carlo erst recht nicht mehr. Aber Alternativen sind schwierig zu finden, argumentieren die Verfechter des traditionellen Treffpunkts. ""Solange so viele Leute aus dem Markt hierher kommen, wird es wohl dabei bleiben"", sagt auch Jeworrek. ""Aber wenn es um unser eigentliches Zukunftsgeschäft geht, bin ich öfter im Silicon Valley als hier.""","Die Rückversicherer diskutieren, wie sie sich gegen die zunehmende Konkurrenz wehren können. Gefragt sind alternative Geschäftsfelder.",wirtschaft,https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/branchentreffen-in-monte-carlo-auf-der-suche-nach-neuen-maerkten-1.2645952,Branchentreffen in Monte Carlo - Auf der Suche nach neuen Märkten,00/09/2015,Rückversicherung in Monte Carlo,Wer steht hinter der Rückversicherungsindustrie und was sind ihre Herausforderungen?,"Rückversicherer, Industriekonzern, Cyberrisiken, Überangebot, Versicherungsschutz, Kapitalanlagen, Vorsorge, Markt, Gewinne, Geschäftsmodelle",Die traditionelle Rückversicherungsbranche befindet sich im Wandel. Wir werfen einen Blick auf ihre Herausforderungen und Möglichkeiten. #Rückversicherung #Industrie #Cyberrisiken #Geschäftsmodelle 481,"Um zu verstehen, was für die Absender des Schreibens auf dem Spiel steht, muss man ihr Papier nicht einmal bis zum Ende lesen. Schon auf den ersten beiden der insgesamt fünf Seiten wird der Leser mit Zahlen, Fakten und Einschätzungen regelrecht überschüttet. Deutsche Unternehmen, allen voran die Autoindustrie, so lautet die Botschaft des Schriftstücks, seien mitnichten Parasiten oder Verhinderer jener industriellen Renaissance, die die USA seit einiger Zeit erleben - im Gegenteil: Sie zählten zu den maßgeblichen Mit-Urhebern. Wer nun ausgerechnet Importe dieser Firmen mit hohen Zöllen belegen wolle, schade somit nur sich selbst. Es ist ein Gegenangriff mit der Brechstange, den der BDI und der DIHK, die beiden Spitzenverbände der deutschen Wirtschaft, da in einer Eingabe an US-Wirtschaftsminister Wilbur Ross gestartet haben, aber anders geht es vermutlich nicht, wenn der eigentliche Adressat des Schreibens auf den Namen Donald Trump hört. Ende Mai hatte der Präsident Ross angewiesen zu prüfen, ob die hohe Zahl importierter Pkw die Leistungsfähigkeit der US-Autoindustrie und damit die nationale Sicherheit bedroht - eine Attacke, die direkt auf die großen Wettbewerber der US-Hersteller in Deutschland, Japan und Südkorea zielte. Sollte das Ministerium tatsächlich zu diesem Ergebnis kommen, schwebt dem Präsidenten eine Verzehnfachung des bisherigen Zollsatzes auf 25 Prozent vor. Import-Pkw würden damit im Vergleich zu im Inland gefertigten Wagen erheblich teurer, zudem müssten die Hersteller wohl auf Teile ihrer bisherigen Gewinne verzichten. Allein die Bundesrepublik könnte das fünf Milliarden Euro pro Jahr an Wirtschaftsleistung kosten. Aber auch die großen US-Hersteller, die einen nicht unerheblichen Teil ihrer daheim verkauften Autos in Mexiko, Kanada und andernorts fertigen, wären betroffen - von den amerikanischen Kunden, die die höheren Preise bezahlen müssten, gar nicht zu sprechen. Auch wenn BDI und DIHK das in ihrem Schreiben natürlich so deutlich nicht sagen: Aus ihrer Sicht hat Trump schlicht nicht verstanden, wie viele Autos die deutschen Hersteller längst in den USA fertigen und wie die Lieferketten fast aller großen Hersteller der Welt mittlerweile funktionieren. Noch 2009, so heißt es in dem Papier, sei es so gewesen, dass deutsche Firmen mehr Pkw in die USA exportiert als dort gefertigt hätten. Seither jedoch habe sich die Lage dramatisch verändert: 2017 war die Zahl der Autos, die deutsche Anbieter direkt in den Vereinigten Staaten fertigten, mit 804 000 fast doppelt so hoch wie die Gesamtzahl der Wagen, die sie aus anderen Herstellerländern importierten. Der BMW-Konzern, der etwa die Sportgeländewagen seiner X-Reihe beinahe ausschließlich in South Carolina baut, ist mittlerweile gar der größte Autoexporteur der USA. ""Mittlerweile werden in den USA mehr Pkw produziert als importiert"" Dem Schreiben zufolge betreiben deutsche Pkw-Hersteller und Zulieferer in den Vereinigten Staaten 300 Produktions-, Forschungs-, Technologie- und Teststätten, in denen alles in allem fast 120 000 Menschen arbeiten. Zusammen genommen haben die Firmen fast 33 Milliarden Dollar in ihre US-Betriebe gesteckt. Insgesamt gibt es 5300 Unternehmen in den USA, die deutsche Eigentümer haben - und 373 Milliarden Dollar investiert haben. Beschäftigte deutscher US-Firmen sind den Angaben zufolge nicht nur besser ausgebildet als andere Arbeitnehmer, sie verdienen mit durchschnittlich fast 90 000 Dollar im Jahr auch spürbar mehr als bei anderen Unternehmen. Zudem sorgten die Spezialisten, die die deutsche Wirtschaft in den USA ausbilde, mit dafür, dass die Vereinigten Staaten im technologischen Wettlauf der Wirtschaftsnationen an vorderer Stelle präsent blieben. Falsch ist aus Sicht der Spitzenverbände auch Trumps Vorwurf, der Autobau in den USA werde durch das hohe Importvolumen gelähmt. Vielmehr habe sich die Zahl der im Inland gefertigten Klein-, Mittel- und Oberklassewagen zwischen 2009 und 2017 auf 10,9 Millionen verdoppelt. ""Mittlerweile werden in den USA mehr Pkw produziert als importiert"", heißt es in dem Papier. ""Folglich wurde die inländische Pkw-Fertigung nicht durch Importe verdrängt."" Aus Sicht von BDI und DIHK zeigen die Daten, dass deutsche Firmen ""mitnichten eine Gefahr für die nationale Sicherheit darstellen, sondern ein Treiber bei der Sicherung von langfristiger wirtschaftlicher Stabilität und Wettbewerbsfähigkeit"" der USA sind. ""Ein Zollsatz von bis zu 25 Prozent auf Automobile und Autoteile könnte die starken Zahlen negativ beeinflussen und das Gegenteil dessen bewirken, was eigentlich beabsichtigt war"", heißt es in dem Schreiben der Verbände an das Wirtschaftsministerium. Statt neue Schranken zu errichten, solle sich die US-Regierung lieber mit der EU an einen Tisch setzen und ""die bisherigen Barrieren abbauen"".",In einem Brief an die US-Regierung wehren sich BDI und DIHK gegen die von Trump geplanten Autozölle - und appellieren an seine eigenen Interessen.,wirtschaft,https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/handelsstreit-deutsche-wirtschaft-geht-zum-gegenangriff-ueber-1.4038564,Zölle: Deutsche Wirtschaft geht zum Gegenangriff über,00/07/2018,Deutsche Autoindustrie in den USA,Die deutsche Autoindustrie in den USA ist größer als gedacht. Die Konsequenzen von Trumps Importsteuer-Plänen könnten verheerend sein!,"Autoindustrie, USA, Importsteuer, Trump, deutsche Firmen, Zölle, Exporte, Produktion, BMW, Arbeitsplätze, Wirtschaft",Die deutsche Autoindustrie in den USA ist größer als gedacht. Trumps Pläne könnten verheerend sein! #Autoindustrie #USA #Importsteuer #Trump #BMW #Wirtschaft 482,"Waren aus ""fairem Handel"" sind bei Verbrauchern immer stärker gefragt. Im vergangenen Jahr kauften Kunden in Deutschland mit einem Fairtrade-Siegel versehene Waren im Wert von 533 Millionen Euro - ein Plus von 33 Prozent. Diese Zahlen präsentierte der Kölner Verein ""Transfair"" am Donnerstag. Besonders stark hätten sich die Verkäufe bei fair gehandelten Blumen, Bananen und Kaffee entwickelt. Der Trend zu immer mehr verkauften Fairtrade-Produkten hält seit mehr als einem Jahrzehnt an. Insgesamt sind die Waren aber immer noch ein Nischenprodukt. Im Schnitt habe jeder Verbraucher 2012 etwa sechs Euro für Fairtrade-Erzeugnisse ausgegeben, so Transfair. Bei Rosen betrage der Marktanteil aber bereits knapp 20 Prozent und auch jede dritte Bio-Banane trage bereits ein Fairtrade-Siegel. Demnächst sollen auch Kosmetikartikel eingeführt werden. ""Seit dem vergangenen Jahr sind Fairtrade-Produkte flächendeckend im Lebensmitteleinzelhandel erhältlich. Jetzt gilt es, die Sortimente weiter auszubauen und mehr Markenartikler ins Boot zu holen, insbesondere im Süßwarenbereich"", sagte Dieter Overrath, der Geschäftsführer des Transfair-Vereins. Transfair organisiert in Deutschland den fairen Handel von Produkten aus Entwicklungsländern, vergibt auch das ""Fairtrade""-Qualitätssiegel und kontrolliert, ob die Kriterien für einen fairen Handel tatsächlich eingehalten werden. Mit ""Fairtrade"" ist das Ziel verknüpft, die Lebens- und Arbeitsbedingungen von Kleinbauern in Entwicklungsländern zu verbessern. Ihnen werden feste Verträge und Mindestabnahmepreise garantiert. Im Gegenzug müssen etwa das Verbot von Kinder- und Zwangsarbeit sowie Mindestlohnvereinbarungen beachtet werden.","Bei Rosen beträgt der Marktanteil der Organisation Transfair zufolge schon 20 Prozent, auch bei Bananen und Kaffee greifen die Kunden immer häufiger zu Fairtrade-Produkten. Im vergangenen Jahr lag der Umsatz erstmals bei mehr als 500 Millionen Euro - trotzdem sind die Waren immer noch Nischenprodukte.",wirtschaft,https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/fairer-handel-mit-entwicklungslaendern-deutsche-verbraucher-kaufen-fairtrade-produkte-fuer-500-millionen-euro-1.1652232,Fairer Handel mit Entwicklungsländern - Deutsche Verbraucher kaufen Fairtrade-Produkte für 500 Millionen Euro,00/04/2013,Fairtrade-Produkte immer beliebter,Fairtrade-Siegel-Waren steigen um 33% auf 533 Mio. € in DE. Trend hält an.,"Fairtrade, fairen Handel, Fairtrade-Siegel, Kleinbauern, Entwicklungsländer, Verbraucher, Bio-Banane, Rosen, Lebensmittelhandel, Dieter Overrath",Immer mehr Menschen entscheiden sich für #Fairtrade-Produkte! Der Trend hält an: Der Umsatz mit Waren mit dem Fairtrade-Siegel stieg um 33% auf 533 Mio. € in DE. #fairenerhandel #nachhaltigkeit #umweltschutz #sozialegerechtigkeit 483,"An einem Juli-Tag im Jahre 1972 brach Ferdinand Piëch nach Italien auf. Sein Ziel: der Turiner Industriedesigner Giugiaro. Ein bisschen Italienisch lernen, die mediterrane Arbeitswelt kennenlernen - für den späteren Auto-Patriarchen war die Alpenüberquerung so etwas wie eine frühe Bildungsreise auf den Apennin. Wie so oft in jener Zeit ließ Piëch sein Auto in der Garage stehen. Stattdessen packte er das Gepäck für einen Monat auf eine Honda 750 - und fuhr in Richtung Süden. Der italienische Motorradhersteller Ducati legte 2011 das beste Jahr in seiner fast 90-jährigen Geschichte hin. Nun übernimmt die VW-Tochter Audi das Unternehmen für 860 Millionen Euro. Inzwischen fährt Piëch längst Ducati - und dass er sich pünktlich zu seinem 75. Geburtstag kein neues Motorrad kauft, sondern mit Ducati gleich einen ganzen Hersteller, ist keine Überraschung: Schon seit Jahren stehen die Italiener auf der Einkaufsliste des VW-Patriarchen. Ducati ist so etwas wie die Diva unter den Motorradmarken. Piëchs Traum-Projekt. Daher ist das Timing perfekt: Schon bei der VW-Hauptversammlung am Donnerstag soll der 860-Millionen-Euro-Deal groß gefeiert werden. Ob der Kauf sinnvoll ist, ob Ducati zum Rest des VW-Reiches passt - all dies sind zweitrangige Fragen, wenn sich einer wie Piëch ein besonderes Geschenk machen will. Es gehe bei all dem nicht unbedingt um das, was betriebswirtschaftlich notwendig und finanziell lukrativ ist, sagen Branchenanalysten. Sondern um das neue Spielzeug eines Mannes, der schon viele Marken gekauft hat. Zuletzt Porsche und MAN. Wenn einer schon alles hat, dann geht es am Ende vor allem um eines: wahre Leidenschaften. Piëch und Italien, der Alte und seine Motorräder - es ist ein großes Capriccio. Zuerst kaufte er sich 1998 über die VW-Tochter Audi die italienische Supersportwagenmarke Lamborghini. Dann war vor zwei Jahren Giugiaro an der Reihe - jenes Designunternehmen, bei dem Piëch vor 40 Jahren sein italienisches Praktikum machte. Und nun also Ducati, die Edelmarke. Ducatis sind nicht billig. Für das 1199 Panigale fallen an die 25.000 Euro an. Da sind das Design, die Leichtigkeit, die ausgeklügelte Technik, der markante Motorenklang. Und die Farbe. Meistens rot. Ducatis, le Rosse, das sind so etwas wie die Ferraris unter den Motorrädern. Und sie befinden sich in guter Gesellschaft: In ihrer Heimat Emilia Romagna sind auch andere große Namen zu Hause. Lamborghini, Maserati, Ferrari.","VW-Patriarch Ferdinand Piëch macht sich zu seinem 75. Geburtstag ein ganz besonderes Geschenk: Mit Ducati kauft er sich kein neues Motorrad, sondern gleich einen ganzen Hersteller. Der finanzielle Aspekt ist bei dem Geschäft zwar zweitrangig - der Kauf der Italiener könnte sich am Ende aber durchaus lohnen.",wirtschaft,https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/audi-kauft-ducati-ein-spielzeug-fuer-den-chef-1.1334965,Audi kauft Ducati - Ein Spielzeug für den Chef,00/04/2012,Piëch kauft Ducati,VW-Patriarch Piëch übernimmt italienischen Motorradhersteller Ducati für 860 Mio. Euro.,"Piëch, Ducati, Motorradhersteller, Audi, VW, Lamborghini, Supersportwagen, Giugiaro, Italien, Emilia Romagna",VW-Patriarch Ferdinand Piëch übernimmt italienischen Motorradhersteller Ducati für 860 Mio. Euro. Piëch und seine Leidenschaft für italienische Marken. #VW #Ducati 484,"Was der Schöpfer des 500ers zu seiner Abschaffung sagt Der Österreicher Robert Kalina gewann im Jahr 1996 den Wettbewerb zur Gestaltung der Euro-Noten. Vom Fünfer bis zum 500-Euro-Schein: Jede Banknote der ersten Serie ist ein echter Kalina. Der gelernte Grafiker, der inzwischen im Ruhestand ist, war damals bei der Österreichischen Nationalbank angestellt. Als einziger ""Banknotenentwerfer"" Österreichs schlug sein Arbeitgeber ihn für den Wettbewerb vor. Und sein Vorschlag überzeugte die Jury. Vor allem, weil Kalina auf Personen verzichtete. Mit seinen Darstellungen von Brücken und offenen Fenstern wollte Kalina die Verbundenheit der europäischen Staaten betonen. Die abgebildeten Architekturbeispiele - die übrigens fiktive Bauten darstellen mussten - kommen aus verschiedenen Designepochen. Je größer die Banknote, desto moderner das Bauwerk. Der modernste Teil der Serie wird nun verschwinden. Was hält sein Schöpfer davon? Herr Kalina, die EZB schafft den von Ihnen entworfenen 500er ab, weil er die Kriminalität begünstigen soll. Sie sind also ein Terrorhelfer... Nein, das ist natürlich Unsinn (lacht). Aber schauen Sie: Die Schweiz hat, seit 1907 glaube ich, 1000-Franken-Scheine und es würde ja auch niemandem einfallen, die Schweizer Nationalbank als Terrorhelfer zu bezeichnen. Sie halten also nicht viel von der Abschaffung des 500-Euro-Scheins? Nein. Ich glaube nicht, dass die Abschaffung des 500ers irgendetwas ändert. Und ich halte die Abschaffung wirklich für problematisch. Meiner Meinung nach ist das eine persönliche Einschränkung der Freiheit. Bargeld ist immer ein Symbol für Freiheit gewesen. Und aus künstlerischer Sicht? Ihre schöne Serie ist ja nicht mehr komplett... Es ist schade, dass die Serie jetzt beschnitten ist. Die war ja als Gesamtkonzept gedacht. Es fehlt jetzt der obere Teil, der eigentlich für den modernsten Teil der Serie steht. Die 500er-Note symbolisiert ja die moderne Architektur. Und durch den Wegfall bleiben wir praktisch - in Bezug auf die Banknoten - bei der Jahrhundertwende stehen. Jetzt bleiben nur noch die historischen Motive über, aus Zeiten, die schon lange vorbei sind. Vor ihrem Ruhestand waren Sie ""Banknotenentwerfer"". Wie wird man das eigentlich? Ich habe ursprünglich Grafiker gelernt. In der Österreichischen Nationalbank habe ich mich dann auf Banknoten spezialisiert. Und als Sie dort waren, wurde das Design der Euronoten ausgeschrieben... Genau. Alle Mitgliedsländer konnten einen Grafiker entsenden. Und für Österreich wurde ich vorgeschlagen. Wie kam die Bank auf Sie? Ich war der einzige Banknotendesigner in Österreich damals. Ich hatte vorher schon seit 1982 die Schilling-Banknoten gestaltet. Das war auch die Voraussetzung, um an dem Wettbewerb teilzunehmen. Für mich war es dann schon überraschend, dass ich gewonnen habe. Warum? Weil ich in meinem Konzept ja keine Porträts vorgesehen hatte. Und bis auf Holland war es eigentlich in ganz Europa üblich, dass auf den Banknoten Porträts zu sehen sind. Ich habe ein Konzept verfolgt, das mehr auf der Symbolik aufgebaut ist, das Brückenschlagen und die Verbindung zwischen den Ländern. Die offenen Tore und Fenster sollten die Gemeinsamkeiten darstellen.",Der Österreicher Robert Kalina entwarf die erste Serie der Euro-Scheine. Nun wird die 500-Euro-Note abgeschafft. Für ihn geht damit ein Stück Freiheit verloren.,wirtschaft,https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/500-euro-schein-was-der-schoepfer-des-500ers-zu-seiner-abschaffung-sagt-1.2980221,500-Euro-Schein: Das sagt der Schöpfer zur Abschaffung,00/05/2016,Euro-Noten Schöpfer zu 500er-Abschaffung,Der Schöpfer der Euro-Notenserie spricht über die Abschaffung des 500er-Scheins und die Symbolik der Banknoten.,"Euro-Noten, Banknoten, Robert Kalina, 500er-Schein, Abschaffung, Symbolik, Architektur, Brücken, Fenster, Verbindung","Robert Kalina, der Schöpfer der Euro-Noten, spricht über die Abschaffung des 500er-Scheins und die Symbolik der Banknoten. Lesen Sie mehr über seine Gedanken zur Entscheidung und die Bedeutung hinter den Designs. #EuroNoten #Banknoten #Symbolik" 485,"Wer bei Google ""internet + tarif + billig"" eingibt, erhält ungefähr 200.000 Treffer-Wirrwarr pur. Wer sich aber in dem Durcheinander der Internettarife zurecht findet, kann beim Surfen eine Menge Geld sparen. Denn ganz ähnlich wie die Billigvorwahl beim Telefon (Call by Call), funktioniert auch der Billigtarif im Internet (Internet by Call). Der Nutzer wählt sich dabei über ein analoges Modem oder eine ISDN-Verbindung ins Netz ein und sucht sich jedes Mal den billigsten Tarif neu aus. Boris Becker nutzt AOL - aber das ist nur für Vielsurfer interessant. Internet by Call für Wenigsurfer Die Zahl der Internet-Nutzer wächst beständig: Inzwischen gibt es in Deutschland mehr als 26 Millionen Internet-Surfer, wie die Arbeitsgemeinschaft Internet Research (Agirev) in ihrer Studie ""Online Reichweiten Monitor"" herausgefunden hat. Etwa neun Prozent der Nutzer gehen nur zweimal pro Woche online. Vor allem für solche Wenigsurfer lohnt sich Internet by Call. ""Wenn man nur schnell E-Mails checken oder eine Kleinigkeit nachgucken möchte, ist es genau das Richtige"", sagt Evelin Voß von der Verbraucherzentrale Sachsen. Und auch die Stiftung Warentest rät zum Internet by Call, solange die monatliche Surf-Zeit 25 Stunden nicht übersteigt. Fester Tarif für Vielsurfer Wer länger im Internet verweilt, solle über einen festen Tarif nachdenken, rät Falk Murko, Internet-Spezialist der Stiftung Warentest. Dafür schließt der Kunde mit einem bestimmten Anbieter (zum Beispiel AOL, T-Online, Freenet) einen Vertrag ab. Im Gegensatz zum Internet by Call gehen Vertragskunden jedes Mal mit demselben Anbieter zu denselben Konditionen online. Für Vielnutzer, die monatlich zwischen 20 und 25 Euro (inklusive Grundgebühr) fürs Surfen ausgeben, lohnt sich laut Murko oft sogar ein DSL-Anschluss (SZ vom 31. März). Welche Einwahltarife beim Internet by Call aktuell am günstigsten sind, können Nutzer mit Hilfe von Informationsseiten im Netz herausfinden. Es gibt unzählige Online-Quellen, die Tarifvergleiche anbieten, aber oftmals unterschiedliche Preise nennen. ""Manche Quellen sind aktueller als andere"", sagt Verbraucherschützerin Voß. ""Das hängt häufig mit der Größe der Informationsanbieter zusammen: Je größer, desto aktueller."" Relativ zuverlässig seien www.teltarif.de und www.billiger-surfen.de. Hohe Gebühren für Einwahl Wichtig beim Tarifvergleich: die so genannten Einwahlgebühren. So verlangen Anbieter mit sehr niedrigen Minutenpreisen häufig bei jeder Einwahl eine einmalige Gebühr für ihren Dienst. ""Im Einzelfall kann es günstiger sein, einen etwas höheren Minutenpreis ohne Einwahlgebühr zu verwenden, da muss man immer mal wieder nachrechnen"", sagt Evelin Voß. So verlangt beispielsweise der Anbieter Intelicom beim Tarif ""CyberGate3"" am frühen Abend eine Minutengebühr von Null Cent - auf den ersten Blick sehr attraktiv. Allerdings berechnet das Unternehmen eine Einwahlgebühr von 1,49Euro. Die muss der Kunde auch dann zahlen, wenn er nur kurz online bleibt. Dagegen kostet der Tarif ""ByCall24-Power"" des Anbieters Avivo um die gleiche Zeit 0,84 Cent pro Minute, ohne Einwahlgebühr. Das lohnt sich im Vergleich zu ""CyberGate3"" selbst bei zwei Stunden Surfzeit. Sicherheit per Dialer-Schutz Für Internet-Kunden, die großen Wert auf sicheres Surfen legen, empfiehlt Verbraucherschützerin Voß Tarife mit integriertem Dialer-Schutz (siehe Kasten). Ohne einen solchen Schutz besteht die Gefahr, dass Internet-Nutzer versehentlich einen illegalen Dialer herunterladen. Solche Dialer können die normale Internetverbindung beenden und durch eine teure 0190-Verbindung ersetzen, ohne dass der Nutzer das bemerkt. Zwar hat der Bundesgerichtshof entschieden, dass die Opfer illegaler Dialer die Kosten nicht tragen müssen. Doch liegt die Beweislast beim betroffenen Internet-Nutzer. Ein Dialerschutz kann daher unnötigen Aufwand und im Extremfall sogar einen Gerichtsprozess ersparen. Internet-by-Call-Tarife mit Dialer-Schutz sind meist teurer. ""Dafür funktionieren sie wie eine große Waschmaschine und filtern unerwünschte Daten heraus"", sagt Voß. Beispiele für solche Tarife seien www.bycallnet.de oder www.callero.de. Alternativ dazu bietet die Deutsche Telekom an, Dialer-Nummern sperren zu lassen. Bei den meisten Nummern kostet dies einmalig 9,90 Euro. Wer keine Lust hat, immer nach den günstigsten Tarifen zu suchen, kann auch automatische Tarifsucher nutzen. Die finden sich etwa unter www.smartsurfer.de oder www.netlcr.de. Sie suchen selbstständig beim Einwählen den Tarif heraus, der nach Informationen des Anbieters am günstigsten ist. ""Die Programme haben den Vorteil, dass ein Dialer-Schutz schon integriert ist"", sagt Internet-Experte Murko. Auf die Aktualität der automatischen Tarifsuchmaschinen könne man sich weitgehend verlassen.","Wer nur sporadisch surft, kann mit Einwahlnummern viel Geld sparen. Verbraucherschützer warnen allerdings vor illegalen Dialern, die unbemerkt teure Verbindungen aufbauen.",wirtschaft,https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/bescheid-wissen-vorteile-nutzen-guenstig-online-zum-sonderpreis-ins-internet-1.905376,"Bescheid wissen, Vorteile nutzen: Günstig online - Zum Sonderpreis ins Internet",00/05/2010,Billige Internettarife,Wie man beim Surfen im Internet Geld sparen kann.,"Internettarife, Internet by Call, Einwahltarife, DSL-Anschluss, Tarifvergleich, Dialer-Schutz, Internetnutzer, Stiftung Warentest, Verbraucherzentrale Sachsen, Tarifvergleiche","Wussten Sie, dass Sie beim Surfen im Internet Geld sparen können? Lesen Sie unseren Artikel und erfahren Sie, wie Sie den besten Tarif für Ihre Surfbedürfnisse finden! #InternetTarife #Tarifvergleich #DSL #DialerSchutz" 486,"""Welcome Home"" lautete das Motto der Olympischen Spiele 2004 in Athen. Am Mittwoch vor zehn Jahren wurden sie eröffnet. Heute heißt das Schild im Helliniko Olympic Complex niemanden mehr willkommen. Die meisten Sportstätten sind verlassen und verwildert. Die Krise hat auch vor den Stätten Olympias nicht Halt gemacht.","Der Olympische Geist hat sich schon lange nicht mehr blicken lassen: Vor zehn Jahren wurden die Spiele von Athen eröffnet. Statt Medaillen und Rekorde gibt es dort heute nur noch Müll, Graffiti und verdorrtes Unkraut.",wirtschaft,https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/olympia-in-athen-aus-gold-wird-rost-1.2081916,So sehen Athens Olympiastätten heute aus,00/08/2014,Olympia in der Krise,10 Jahre nach den Spielen von Athen: Verlassene Sportstätten und Verwilderung.,"Olympische Spiele, Athen, Sportstätten, Verwilderung, Krise, Helliniko Olympic Complex, Olympiastätten, Verfall, Sport, Griechenland","Vor zehn Jahren eröffneten die Olympischen Spiele in Athen unter dem Motto ""Welcome Home"". Heute sind die meisten Sportstätten verlassen und verwildert - ein trauriger Anblick. #Olympia #Athen #Verwilderung #Verfall #Krise" 487,"Es war im Oktober 2008. Lisa Blumenberg stand am Geldautomaten ihrer Sparkasse an der Tonndorfer Straße im Nordosten Hamburgs. Wie immer wollte sie 500 Euro abheben, sie bekam aber nur 200 Euro. Zufall oder nicht, es waren damals jedenfalls bewegte Zeiten. Die Finanzkrise erreichte ihren Höhepunkt, die US-Investmentbank Lehman Brothers musste Insolvenz beantragen, die deutsche Hypo Real Estate stand kurz vor dem Aus. An einem Sonntagabend traten dann zur besten Sendezeit Kanzlerin Angela Merkel und der damalige Finanzminister Peer Steinbrück auf und versicherten allen Sparern, dass sie nichts zu befürchten hätten. Lisa Blumenberg, 54, ließ das nicht mehr los. ""Ich habe damals gemerkt, dass das Eis, auf dem unser Wirtschaftssystem steht, sehr dünn ist"", sagt sie heute. Blumenberg ist Filmproduzentin, sie hat unter anderem den Roman ""Neue Vahr Süd"" von Sven Regener verfilmt, sie hatte Erfolg mit der Thrillerserie ""Blochin"". Die Finanzkrise beschäftigte sie weiter, 2012 dann hatte sie die Idee, eine Fernsehserie daraus zu machen. Vier Jahre später hatte ""Bad Banks"" auf der Berlinale Premiere. Im Frühjahr dieses Jahres dann lief ""Bad Banks"" erst in den Mediatheken, dann kurz aufeinander frei empfangbar bei Arte und im ZDF - und wurde zu einem Erfolg, erhielt auch mehrere Preise. Die Kritiken waren gut. Inzwischen wurde ""Bad Banks"" in 40 Länder weiterverkauft, auch in die USA und nach Australien. Schon arbeiten Blumenberg und ihr Team an einer zweiten Staffel. Die Dreharbeiten beginnen im Januar 2019, im Februar 2020 soll ""Bad Banks 2"" fertig sein. Im Mittelpunkt der fiktiven Geschichte steht die junge Bankerin Jana Liekam, die von Paula Beer gespielt wird, die in Luxemburg und Frankfurt schnell Karriere macht und sich vor allem mit strukturierten Finanzprodukten beschäftigt, die am Ende maßgeblich zum Ausbruch der Finanzkrise beitragen. Gefördert wird Jana von ihrer ehemaligen Chefin Leblanc, die von Désirée Nosbusch dargestellt wird. Es geht um Insiderhandel und Bilanzmanipulationen, um die Arbeitsbedingungen in den Banken, um Profit, Macht, Skrupellosigkeit und Gier. Inzwischen ist ""Bad Banks"", produziert von Letterbox, einer Firma von Studio Hamburg (das wiederum zum öffentlich-rechtlichen NDR gehört), eine der erfolgreichsten deutschen Vorzeige-Serien, die es mit ""Babylon Berlin"" (ARD, Sky) und der Netflix-Fantasy-Produktion ""Dark"" aufnehmen kann. ""Ich wollte von einer Welt erzählen, die erst einmal keiner versteht, die für die meisten wie Science-Fiction ist, die aber sehr viel mit uns allen zu tun hat"", sagt Blumenberg heute. In der langen Vorbereitungszeit habe sie nie den Glauben an den Stoff verloren: ""Im Gegenteil, es wurde mit der Zeit immer interessanter."" Und: ""Eine solche Geschichte kann man nicht ohne die Hilfe von Experten erzählen."" So habe es vorab Dutzende Hintergrundgespräche mit Menschen aus der Finanzbranche gegeben. Hauptautor Oliver Kienle und später auch Regisseur Christian Schwochow hätten sich ganz tief in die Branche ""reingegraben"" und viel Zeit investiert. ""Wir mussten wissen, wie das riecht, wie die sprechen"", sagt Blumenberg. Bei einer Bank oder in der Wirtschaft hat sie selbst nie gearbeitet. Sie stammt aus dem Saarland, hat in Mainz Germanistik, Publizistik und Psychologie studiert und promoviert. Dann hat sie kurz beim Saarländischen Rundfunk gearbeitet und ist vor mehr als zwanzig Jahren zu Studio Hamburg gekommen. Heute ist sie Mitglied der Geschäftsleitung von Letterbox. Die offiziellen Recherche-Anfragen der ""Bad Banks""-Macher wurden von den Banken zwar alle abgelehnt, aber es gab viele inoffizielle Kontakte mit vielen interessanten Einzelheiten. So kam Regisseur Schwochow beispielsweise von einer Recherche aus London zurück und berichtete, dass es im Handelsraum einer Bank Mäuse gebe. Der Kammerjäger müsse öfters anrücken. Der Grund: Dort wird rund um die Uhr gearbeitet, die Banker essen am Arbeitsplatz, vorzugsweise Pizza aus Kartons, die Essensreste locken dann die Mäuse an. Nachdem dieses Detail auch bei Banken in Frankfurt nachgeprüft wurde, wurden die Mäuse auch bei ""Bad Banks"" eingebaut. Die Produktion der zweiten Staffel wird noch mal teurer werden Ohnehin ist ""Bad Banks"" mit einem sehr hohen Aufwand produziert worden. Das Budget der Serie mit nur sechs Folgen liegt bei 8,1 Millionen Euro. Damit ist jede Episode fast so teuer wie ein ""Tatort"", der im Durchschnitt etwa 1,5 Millionen Euro kostet. Für die Szenen aus dem Handelssaal der Bank wurden mehr als hundert Arbeitsplätze ausgestattet und Komparsen engagiert, die dort im Hintergrund an den Bildschirmen arbeiten. ""Mein Ehrgeiz ist es, Qualität zu liefern, mit originellen und originären Ansätzen"", sagt Blumenberg. Das Geld dafür kam von mehreren Partnern, etwa vom ZDF, von der Filmförderung, aber auch von dem luxemburgischen Koproduzenten Nicolas Steil von Iris Productions. Diese Zusammenarbeit werde auch in der zweiten Staffel fortgesetzt. Für Michael Lehmann, Vorsitzender der Geschäftsführung der Studio Hamburg Production Group, zu der Letterbox gehört, hat sich die Investition und das Risiko jedenfalls gelohnt. ""Gemessen an dem, was rausgekommen ist, war es ein geringes Budget"", sagt er. Lisa Blumenberg hatte die Idee für „Bad Banks“. Serien wie ""Bad Banks"", die eine komplexe Geschichten aus mehreren Perspektiven und mit vielen Charakteren über viele Folgen hinweg erzählen, sind derzeit die große Hoffnung des deutschen Fernsehens. Denn der Markt ist im radikalen Umbruch. Streamingdienste wie Netflix oder Amazon Prime sind im Moment sehr erfolgreich, gerade bei jüngeren Zuschauern, die zu jeder Zeit unabhängig von festen Programmen ihre Lieblingsserie und -filme sehen wollen. Das klassische lineare Fernsehen verliert an Attraktivität. Und alle investieren in eigene Inhalte, Netflix hat bereits Milliardenausgaben für europäische Produktionen angekündigt, auch Amazon, die Deutsche Telekom oder Sky produzieren mit sehr hohem Aufwand eigene Serien, um die Zuschauer damit zu locken. ""Es gibt aktuell einen großen Wettbewerb der Produktionsfirmen um die besten Köpfe"", sagt Lehmann. ""Die Beschleunigung ist derzeit gigantisch."" Lange vorbei sind die Zeiten, in denen der Erfolg einer Produktion nur nach Einschaltquoten bemessen wurde. ""Diese Parameter des Erfolgs kommen aus einer alten Welt, aus der linearen Zeit"", sagt Lehmann. Quoten seien heute nur noch ein Element des Gesamterfolgs. ""Bad Banks"" etwa war schon vorab in den Mediatheken von Arte und ZDF verfügbar, schon vor der Ausstrahlung sei der Erfolg der hohen Mediatheken-Nutzung kommuniziert worden, berichtet Lehmann. Inzwischen ist ""Bad Banks"" bei Amazon Prime erhältlich. Angesichts des Erfolgs wird nun an der Fortsetzung gearbeitet, das Budget für die zweite Staffel wird noch mal höher ausfallen. Worum es genau gehen wird, will Blumenberg nicht verraten, nur so viel: ""Das Universum der Serie erweitert sich. Es geht auch um den Umbruch in der Bankenwelt, um den Kampf zwischen alten und neuen Bankern, die mit jungen Fintechs auf den Markt drängen."" Die Protagonisten werden aber dieselben bleiben. Sogar eine weitere Fortsetzung ist möglich. ""Auch eine dritte Staffel ist vorstellbar"", sagt Blumenberg: ""Die Figuren haben großes Potenzial. Wir haben noch genug Ideen und ausreichend Fantasie."" Ihre Geschichte mit dem Geldautomaten wurde schon verarbeitet. Die erste Folge der ersten Staffel beginnt mit dieser Szene: Jemand braucht dringend Bares, aber der Geldautomat gibt nichts mehr raus.","Die Serie ""Bad Banks"" ist mit viel Geld und viel Liebe zum Detail gemacht geworden. Sie soll auch das Fernsehen retten.",wirtschaft,https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/fernsehen-von-maeusen-und-bankern-1.4181668,Von Mäusen und Bankern,00/11/2018,Bad Banks - Finanzkrise inspiriert,Erfolgreiche deutsche Serie über die Finanzkrise soll das Fernsehen retten.,"Finanzkrise, Deutschland, Lisa Blumenberg, Fernsehserie, Bad Banks, Erfolg, Filmproduzentin, Karriere, Banker, Insiderhandel","Erfahren Sie, wie eine Filmproduzentin von der Finanzkrise inspiriert wurde, um eine erfolgreiche deutsche Serie zu produzieren, die nebenbei auch das Fernsehen retten soll. #BadBanks #Finanzkrise #Fernsehen #Deutschland""" 488,"Vielleicht würden sich die Dinge in der Branche ja viel langsamer entwickeln, wären die alten deutschen Autokonzerne noch immer unter sich. Sind sie aber nicht, und statt von Stuttgart nach München und von München nach Ingolstadt und wieder zurück zu schauen, müssen sich die Manager bei Audi, BMW und Daimler über ganz andere Rivalen Sorgen machen. Es sind neue Gegenspieler dazugekommen, und sie heißen Tesla, Google oder Apple oder haben einen chinesischen Namen. Und wenn man so will, ist auch der alte Dieselmotor inzwischen ein Gegner der deutschen Hersteller: Denn seit der VW-Dieselaffäre ist der Ruf des Selbstzünders ruiniert, und die Autohersteller brauchen dringend neue, saubere Themen. Themen wie autonomes Fahren oder das seit Jahren immer wieder gespielte Dauerthema Elektromobilität. Chinesen stehen viel im Stau, deshalb muss möglichst viel IT ins Fahrzeug gepackt werden Und ist es wahrscheinlich kein Zufall, dass die Notizen aus dem Umbruch einer Branche zurzeit quasi im Wochenrhythmus an die Öffentlichkeit kommen. Zum Beispiel in der vergangenen Woche, als Volkswagen bekannt gab, auf seinem größten Absatzmarkt China künftig mit dem Hersteller Jianghuai gemeinsam Elektroautos zu bauen. Oder an diesem Wochenende, als der VW-Konzern gleich doppelt zuschlug: Einmal war es Konzernchef Matthias Müller, der in einem Interview ankündigte, schon in vier Jahren werde man 30 E-Modelle anbieten. Dann aber folgte die Konzerntochter Audi, und was sie mitzuteilen hatte, war da schon sehr konkret: Man werde nun sehr eng mit den chinesischen Internet-Riesen Alibaba und Tencent und dem Suchmaschinen-Anbieter Baidu kooperierten. Audi und die chinesische High-Tech-Industrie - es ist ein Großprojekt, und verwundern sollte es niemanden: Zwischen Januar und August hatten die Ingolstädter weltweit 1,2 Millionen Autos verkauft - 385 000 davon allein in China. Es lohnt sich also. ""Chinesen stehen viel im Stau, mehr als die Fahrer in anderen Ländern"", sagt ein Audi-Sprecher. Daher müsse sämtliche Technik ins Auto. Doch es geht um mehr: Audi will gemeinsam mit den Chinesen seine Rivalen aus der alten Autowelt, aber auch die neuen Herausforderer aus dem Silicon Valley auf Distanz halten. Nur - wer sind diese Firmen eigentlich? Alibaba, Tencent und Baidu sind nicht irgendwelche Internetkonzerne. Alle drei sind eng mit der chinesischen Führung verbandelt. Am bekanntesten ist hierzulande Alibaba, vor drei Jahren legte das Unternehmen aus Hangzhou in New York den größten Börsengang der Geschichte hin. Alibaba ist die chinesische Antwort auf Amazon und Ebay - mit einem Unterschied: Alibaba ist es sehr viel profitabler. Für 60 Prozent aller Paketsendungen in China sind Alibaba-Portale verantwortlich. Mit Alipay betreibt der Konzern einen erfolgreichen Online-Bezahldienst; auch 3-D-Karten fürs Auto bietet ein Tochterunternehmen inzwischen an - genau die sollen bald auch von in China gefertigten Audis benutzt werden können. Das zweite große Internethaus Chinas ist Tencent aus dem südchinesischen Shenzhen. Vor viereinhalb Jahre brachte das Unternehmen die App Wechat auf den Markt, die inzwischen mehr als 700 Millionen Nutzer hat. Statt zu telefonieren nutzen Chinesen Wechat, statt auf Facebook folgen sie ihren Freunden bei Wechat und statt mit Bargeld an der Supermarkt-Kasse zu zahlen, zücken sie ihr Smartphone und lassen einen QR-Code in Wechat scannen. Abgebucht wird automatisch. Auch Friseurtermine oder die Karten fürs Theater lassen sich via Wechat buchen. Diese Funktionen sollen künftig auch im Auto genutzt werden können. Und dann ist da noch Baidu, Chinas große Suchmaschine. Groß geworden als Google-Klon, sieht man heute überall BaiduFahrer, die auf Mopeds und Elektrorädern Essen ausliefern. Per App kann man sich von nahezu jedem Restaurant sein Lieblingsgericht liefern lassen. Vor einem Jahr startete auch der Konzern Baidu Carlife, ein Pendent zu Apples Autosoftware Carplay. Dieses Programm soll künftig bei Audi in China zum Einsatz kommen. Im Kerngeschäft von Audi mischen alle drei Unternehmen längst kräftig mit. Sie haben sich bei Elektromobilitäts-Start-ups im Silicon Valley eingekauft. Prompt erteilte die chinesische Regierung die begehrten Geschäftslizenzen für den chinesischen Markt. Für Audi ist das ein wichtiger Grund: In China kommt es darauf an, mit wem man seine Geschäfte macht. Da kann es früher oder später entscheidend sein, wenn ausgerechnet die wichtigen IT-Konzerne, mit denen man zusammen arbeitet, einen direkten Draht zu Regierung und Behörden haben. Der Münchner Audi-Wettbewerber BMW kooperiert bereits mit dem chinesischen Google-Herausforderer Baidu bei Projekten für autonomes Fahren. Beide hatten im vergangenen Jahr in Peking fahrerlose Autos getestet; Baidu lieferte die Software für den hochgerüsteten 3er BMW, der dann an die 30 Kilometer durch die Metropole fuhr. BMW, VW, Daimler: Die Nervosität ist groß. Nicht nur VW plant groß mit E-Autos - auch BMW will seine E-Auto-Palette jetzt auf schon vorhandene Modelle ausweiten. Bislang vermarkteten die Münchner ihre Stromer unter der eigenen Submarke ""i"" -Fahrzeuge aus leichter Kohlefaser mit Batterien statt Benzin. Nun sollen bald auch klassische BMWs elektrisch fahren. Der 3er, der Mini oder auch kleinere Geländewagen könnten schon bald elektrisch auf den Markt gebracht werden. Es rumort in der Branche.","Dass sich Audi mit einem chinesischen IT-Giganten zusammentut, zeigt: In der Branche rumort es. Die deutschen Konzerne probieren gerade alles aus.",wirtschaft,https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/autoindustrie-heisser-draht-nach-peking-1.3158020,Heißer Draht nach Peking,00/09/2016,Deutsche Autoindustrie im Umbruch,"Die deutsche Autoindustrie muss sich neuen Rivalen wie Tesla, Google oder Apple stellen und dringend autonomes Fahren und Elektromobilität angehen.","deutsche Autoindustrie, Tesla, Google, Apple, autonomes Fahren, Elektromobilität, VW-Dieselaffäre, saubere Technologie, Jianghuai, Kooperation, Alibaba, Tencent, Baidu, chinesische High-Tech-Industrie","Die deutsche Autoindustrie muss sich neuen Rivalen stellen und dringend neue, saubere Technologien angehen. Lesen Sie mehr über die Kooperation von Audi mit den chinesischen Unternehmen Alibaba, Tencent und Baidu. #Autoindustrie #Elektromobilität #Kooperation" 489,"Wer im Internet einkauft oder Filme schaut muss sich registrieren: mit Namen und Mail-Adresse, oft auch mit Anschrift und Bankverbindung. Da ist es bequem, sich mit dem Facebook- oder Google-Konto anzumelden, statt ein neues anzulegen. Das Problem: So sammeln die Konzerne noch mehr Daten über das Surf- und Kaufverhalten. Initiativen aus Deutschland wollen dem etwas entgegensetzen: So etwa die Login-Allianz von RTL, ProSieben Sat.1, GMX und Web.de, die zusammen 50 Millionen Nutzer zählt. Die Partner haben eine Stiftung gegründet, die einen offenen Standard bereitstellen will. ""Wir sind mit namhaften Unternehmen aus nahezu allen Branchensegmenten im Dialog"", sagt Jan Oetjen, Chef von GMX und Web.de. Konzerne wie Allianz, Deutsche Bank und Lufthansa bauen eine weitere Plattform auf, über die sich Kunden mit ihrem Handy identifizieren können, ohne ein Passwort einzugeben. Auch die Sparkassen wollen von Sommer an Vertragsabschlüsse im Internet erleichtern, indem sie auf Wunsch Kunden identifizieren und die Bankverbindung weitergeben. Nicht ausgeschlossen, dass die Initiativen zusammenwachsen. ""Wir denken, dass sich einige Ansätze sehr gut ergänzen"", sagt Oetjen, ""und streben zumindest eine technische Kompatibilität an."" Benedikt Müller Das aktuelle Daten-Debakel um Facebook zeigt, wie schnell sensible Nutzerdaten bei Dritten landen, etwa bei der dubiosen Firma Cambridge Analytica. Aber Nutzer können einstellen, welche Informationen sie Facebook überlassen und was genau das Unternehmen damit anstellen darf. Allerdings versteckt Facebook nützliche Einstellungen hinter vielen Menüpunkten; oft sind sie an einem Desktop-Rechner besser zu erreichen, manchmal aber auch nur über die App einsehbar. Aktuelle Informationen Wo arbeitet ein Nutzer, wo wohnt er, wie heißen die Familienmitglieder? Viel Nutzer füttern Facebook freiwillig mit Daten, um besser gefunden zu werden oder um sich selbst darzustellen. Im Laufe der Zeit erhält das Netzwerk dadurch sehr viele Informationen, vor allem dann, wenn jedes Lebensereignis fein säuberlich auf Facebook protokolliert wird. Die Basisdaten können im eigenen Profil unter dem Reiter ""Info"" angepasst werden. Hier sollten Nutzer entscheiden, welche Daten sie preisgeben und wer diese Daten sehen darf. Sie sollten sich fragen: Sollte Facebook das wissen? Und wenn ja, wer soll noch darauf zugreifen dürfen? Jeder? Oder nur Facebook-Freunde? Der Klarname In den Nutzungsbedingungen legt das Netzwerk fest, dass Nutzer sich mit dem ""echten Namen"" anmelden sollten. Das darf Facebook nicht, entschied das Landgericht Berlin im Februar. Bevor Nutzer nun ihren Namen kreativ von Manfred in Mnfrd ändern oder gleich ein neues Fake-Profil erstellen, um Facebook eins auszuwischen, sollten sie beachten, dass beide Seiten Berufung eingelegt haben. Der Klarnamen-Streit bei Facebook wird also weitergehen und ein abschließendes Urteil steht noch aus. Bis dahin kann Facebook Accounts mit falschem Namen sperren. Auch wenn Facebook nicht jedes Pseudonym erkennt: Wer einen falschen Namen wählt, ist auf eigene Gefahr unterwegs. Standortdaten Wo hat sich ein Nutzer wann aufgehalten? Facebook weiß es vermutlich. Zunächst sollten Nutzer alle gespeicherten Orte löschen. Dazu gehen sie auf ihr eigenes Profil und wählen ""Aktivitätenprotokoll anzeigen"". Links im Menü sollten Nutzer auf ""Mehr"" klicken und anschließend den ""Standort-Verlauf"" auswählen. Anschließend können die Daten über das Feld ""Standort-Verlauf löschen"" oben rechts entfernt werden. In der Regel erhält Facebook den Standort über die Facebook-App auf dem Smartphone. So können Android-Nutzer die Ortung verhindern: Sie wählen das Menü mit den drei Strichen oben rechts aus und tippen dann auf ""Kontoeinstellungen"". Nun wählen sie ""Ort"" beziehungsweise ""Standort"" und können mit einem weiteren Tippen den Ortungsdienst für Facebook deaktivieren. Verbundene Apps Der Cambridge-Skandal begann mit der App ""thisisyourdigitallife"". 270 000 Facebook-Mitglieder gaben den Entwicklern Zugriff auf ihre Daten. Ein Wissenschaftler gab diese Daten unrechtmäßigerweise an Cambridge Analytica weiter. In den Einstellungen von Facebook können Nutzer kontrollieren, welche Apps Facebook-Daten abgreifen können. Wählen Sie dazu das Dreieck oben rechts in der Ecke aus und klicken Sie auf ""Einstellungen"", links im Reiter finden Sie die Option ""Apps"". Oben sind Dienste, die auf Ihre Facebook-Daten zugreifen können. Sie können Apps einzeln bearbeiten oder weiter unten die Option ""Apps, Webseiten und Plugins"" auswählen und allen Diensten den Datenhahn abdrehen. Zudem sollten Nutzer die Option ""Von anderen Personen verwendete Apps"" auswählen. Hier können Sie einstellen, welche Daten Facebook-Freunde an andere Apps weitergeben dürfen.","Standortangaben, verbundene Apps und persönliche Infos: Wer sein Facebook-Profil weiter nutzen, aber wenig Daten preisgeben will, kann die Einstellungen entsprechend ändern.",wirtschaft,https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/facebook-account-wie-man-die-datenflut-eindaemmt-1.3916839,Wie man die Datenflut eindämmt,00/03/2018,Login-Initiativen wollen Datenschutz stärken,Deutsche Unternehmen wollen mit offenen Standards Facebook und Google Konkurrenz machen. Auch die Sparkassen erleichtern Vertragsabschlüsse im Internet.,"Datenschutz, Login, Initiative, offener Standard, Facebook, Google, Sparkassen, Vertragsabschlüsse, Handy-Identifizierung, Kundendaten",Deutsche Unternehmen wollen mit offenen Standards Facebook und Google Konkurrenz machen und Kunden mehr Datenschutz bieten. Auch die Sparkassen erleichtern Vertragsabschlüsse im Internet. #Datenschutz #LoginInitiative #Sparkassen #Vertragsabschlüsse 490,"Vor ein paar Monaten noch hieß das Besprechungszimmer im vierten Stock intern ""Turm"". Seit Mitte Juni nennen sie es bei Teldafax aber ""War-Room"", Kriegszimmer. Hier ist die Kommandozentrale. Um den großen Konferenztisch herum sitzen neun Männer und Frauen in Anzug und Kostüm und schreiben auf Laptops. Sie sind Insolvenzanwälte, Energierechtler und Steuerberater. In den vergangenen Wochen pflügten sie sich systematisch durch die Akten und den Geschäftsverkehr des bankrotten Stromhändlers Teldafax - und gewannen erstaunliche Erkenntnisse. Die Marke ist bekannt, schließlich schmückte sie jahrelang die Trikots der Erstliga-Fußballer von Bayer Leverkusen. Für den Profiklub ließ die Firma erstaunlich hohe Summen springen. Was auf den ersten Blick wie eine normale Insolvenz aussieht - ein Mittelständler scheitert und hinterlässt wütende Gläubiger - ist tatsächlich ein besonderer Fall. Diese Pleite, das haben die Krieger im War-Room rasch gemerkt, ist ein Mix aus Größenwahn, Gier und Dilettantismus. Es ist Deutschlands größte Einzelinsolvenz: Nie zuvor hat ein Unternehmen so viele Gläubiger hinterlassen wie Teldafax. Und es ist eine Geschichte, die eine Schneise der Verwüstung geschlagen hat. An diesem Donnerstag wurde das Insolvenzverfahren offiziell eröffnet. ""Wir gehen aktuell von 750.000 potentiellen Gläubigern aus"", sagt Biner Bähr, der Chef der Truppe in Troisdorf. Ein erfahrener Insolvenzverwalter, er hat Hertie abgewickelt und den Ruin des Solar-Betriebs Systaic begleitet. Was sein Team im Juni vorfand, hat ihn überrascht. ""Es war ein einziges Chaos"", erinnert sich Bähr an den 14. Juni. Wenige Stunden nach der Insolvenz kam er das erste Mal in die Zentrale des Billigstrom-Anbieters Teldafax. ""Fast 240.000 ungeöffnete Briefe lagen herum. Die Buchhaltung war auf dem Stand von März."" Tagelang Einschreiben quittieren Täglich kommen neue Briefe hinzu. ""Durch die Insolvenz haben viele Leute versucht, ihre Verträge zu kündigen."" Vom Postamt in Troisdorf fährt fast täglich ein Lastwagen mit Briefen zu Teldafax. ""Der Post-Fahrer ist morgens ausgestiegen und musste bis abends warten, so lange hat es oft gedauert, bis alle Rückscheine der Einschreiben von den Mitarbeitern quittiert waren"", sagt Bähr. Inzwischen ist die erste Brief-Flut abgeebbt. Doch die zweite Welle steht an. ""Bei der Karstadt-Insolvenz waren es 100 000 Gläubiger. Wir müssen aber 750 000 Leute anschreiben"", sagt Bähr. Ein Logistikexperte wurde extra eingestellt. ""Bei einer normalen Insolvenz"", so Bähr, ""macht man sich als Verwalter eigentlich keine Gedanken über Portokosten, diesmal schon."" Statt wie sonst üblich zwei Briefe an die Gläubiger zu verschicken, haben sie im War-Room entschieden, dass ein Schreiben reicht. ""Normalerweise fordert man zunächst die Gläubiger auf, ihren Schaden geltend zu machen. Aber bei so vielen Gläubigern würde das ewig dauern und verdammt teuer werden"", erklärt Bähr. Seit Wochen berechnen deshalb Fachleute die einzelnen Schäden vorab. ""Wer damit nicht einverstanden ist, kann immer noch Widerspruch einlegen."" Der Aufwand werde enorm minimiert, und doch kostet der Versand 1,2 Millionen Euro. Neben den logistischen Fragen haben sie sich im War-Room zuletzt auch mit der Historie von Teldafax beschäftigt. Die entscheidende Frage: Wann war das Unternehmen tatsächlich zahlungsunfähig. Wirklich erst im Juni 2011, oder schon viel früher? Im Spätsommer 2009 steht die Firma schon mit dem Rücken zur Wand. 500.000 Stromkunden hat Teldafax seit dem Einstieg in den Strommarkt 2006 gewinnen können, aber zu einem enorm hohen Preis. Die Schulden liegen schon damals bei rund 150 Millionen Euro. Und mit jedem Neukunden wachsen sie weiter an, denn Teldafax liefert Strom teilweise unterhalb des Einkaufspreises. Währenddessen suchen Gesellschafter und Vorstand händeringend nach einem Investor, der ihnen alles abkauft, die Firma und die Verbindlichkeiten. Doch die Interessenten winken ab. Im Juli 2009 schreiben die drei Teldafax-Vorstände einen Brief an ihren Aufsichtsrat. Wenn nicht bald frisches Geld fließe, gebe es nur zwei Handlungsmöglichkeiten: die sofortige Insolvenz oder der Rücktritt des Vorstandes. Nichts geschieht. Einzig der damalige Finanzvorstand Alireza Assadi, dessen Idee der Brief war, wird im Oktober 2009 vom Aufsichtsrat abberufen. Er stand offenbar kurz davor, die Insolvenz einzuleiten. Assadi geht, aber Teldafax akquiriert weiter Stromkunden. Die Marke ist bekannt, schließlich schmückt sie die Trikots der Erstliga-Fußballer von Bayer Leverkusen. Für den Profiklub lässt die klamme Firma erstaunlich hohe Summen springen. 2010 lockt Teldafax fast 800.000 Kunden. Die Schulden wachsen exponentiell. Noch immer hoffen die Chefs auf einen Investor, am besten aus dem Ausland. Im Oktober 2010 berichtet die Presse über Teldafax. Der Vorwurf: Es handele sich um ein klassisches Schneeballsystem. Der Stromkauf sei nur durch neue Mitglieder, die per Vorkasse ihre Jahresbeiträge zahlen, zu stemmen gewesen. Spricht man mit Verantwortlichen von damals, wollen sie von ""Schneeballsystem"" nichts hören. Das Unternehmen sollte bald schwarze Zahlen schreiben und hätte allmählich eine Rendite von bis zu sieben Prozent eingefahren, behauptet Ex-Vorstandschef Klaus Bath. Wie das funktionieren soll, bleibt vage. ""Rückblickend würde ich eine Sache anders machen"", sagt Bath im Gespräch mit der SZ: ""Ich hätte schon, nachdem die ersten Zeitungen im Oktober 2010 über Teldafax berichtet haben, Insolvenz anmelden können."" Doch er lässt die Geschäfte weiterlaufen. Im März 2011 wird Bath entlassen. Seitdem sucht er nach einem neuen Job. ""Im Marketing-Bereich kann ich anhand langjähriger Erfahrungen sagen, was geht und was nicht geht"", preist er sich auf einer Karriere-Webseite im Internet an. Ob er bei Teldafax gesehen hat, was noch ging, werden demnächst Juristen prüfen - gegen Klaus Bath wird strafrechtlich ermittelt. Die Staatsanwaltschaft Bonn prüft, ob die Insolvenz verschleppt wurde. Konkursverwalter Bähr: ""Auch wir werden genau untersuchen, was wann stattgefunden hat, damit wir notfalls Gelder zurückfordern können, die den Gläubigern zustehen.""","240.000 ungeöffnete Briefe, 750.000 Gläubiger: Es ist ein gigantisches Chaos, das der Insolvenzverwalter bei Teldafax vorgefunden hat. Der Stromhändler legte eine Pleite der besonderen Art hin. Wie konnte es dazu kommen?",wirtschaft,https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/teldafax-zwischen-groessenwahn-und-dillettantismus-1.1138162,Insolvenzfall Teldafax - Zwischen Größenwahn und Dilettantismus,00/09/2011,"Teldafax Insolvenz: Größenwahn, Gier, Dilettantismus.",Teldafax Insolvenz - Deutschlands größte Einzelinsolvenz: 750.000 Gläubiger hinterlassen - Krieger im War-Room gewinnen erstaunliche Erkenntnisse.,"Teldafax, Insolvenz, Gläubiger, Größenwahn, Gier, Dilettantismus, War-Room, Troisdorf, Einzelinsolvenz, Bayer Leverkusen","Teldafax-Insolvenz: Deutschlands größte Einzelinsolvenz mit 750.000 Gläubigern. War-Room-Krieger entdecken Größenwahn, Gier und Dilettantismus. #Teldafax #Insolvenz #Gläubiger #WarRoom #Deutschland" 491,"Jetzt geht's los. Nachdem auch der letzte Konjunkturforscher seine Wünschelrute Richtung Paradies gedreht hat und in Sichtweite der nächsten offiziellen Steuerschätzung kommen die ersten überaus positiven Nachrichten übers Land. Es werden weitere folgen, eine jede noch ein wenig schöner und noch ein wenig greller. Die deutsche Industrie: produziert wieder auf Teufel komm raus. Der Export: kommt mit dem Ausfüllen der Frachtpapiere nicht mehr nach. Die Arbeitslosigkeit: nächste Woche: unter drei Millionen, garantiert. Die Steuereinnahmen: explodieren. Was sollen wir sagen, locker drin sind 30 Milliarden Euro zusätzlich für 2010 und 2011. Selbst der Konsum erhebt vorsichtig sein bekümmertes Haupt. Deutschland generalüberholt - es geht wieder was. Deutschland hat die Krise schneller abgehakt als gedacht: Die Konjunktur ist angesprungen, die Steuereinnahmen werden wohl höher ausfallen als zunächst angenommen. Klar dass die Politik bald wieder lieber übers Ausgeben als übers Sparen reden wird. Die Opposition dabei natürlich vorne dran, aber auch in der regierenden Koalition schwindet die Vernunft. Vermutlich wird es nicht mehr lange dauern, bis der bayerische Ministerpräsident Horst Seehofer, sobald er mit der Integration und der Rente mit 67 durch ist, auch die Konjunktur entdecken und massive zusätzliche Sozialausgaben fordern wird. Was dagegen? Aber ja. Gnadenlose Aufgeregtheit So beneidenswert rasch die Deutschen aus der Krise gekommen sind (und dieser Erfolg ist unstreitig), so sehr beginnt die Diskussion sich zu verirren. Im Grunde sind es zwei Seiten derselben Medaille: Erst die gnadenlose Aufgeregtheit über die Weltfinanzkrise, die Panik über die Zukunft des Euro, die Debatte über ein historisches Versagen des Kapitalismus, der dringend durch etwas undefiniertes Neues abgelöst werden sollte - und jetzt die ebenso gnadenlose Aufgeregtheit darüber, dass alles gut wird, dass die Wirtschaft wieder sprudelt und ihre Belastbarkeit erneut getestet werden kann. Einige Wissenschaftler unterfüttern diesen gedanklichen Kurzschluss mit der These, Deutschland stehe vor einem jahrelangen gewaltigen Aufschwung. Das gab es schon einmal, in den besten Zeiten der New Economy, als aus Amerika die Lehrmeinung über den Atlantik schwappte, dass die Zeit der Zyklen vorbei sei, dass es grenzenloses Wachstum geben könne, das Ende der klassischen Nationalökonomie sozusagen. Die Welt scherte sich leider nicht um diese Theorien, und natürlich ging es bald wieder umso heftiger bergab. So wie es auch in Deutschland ziemlich schnell wieder schwierig werden kann, entweder, weil sich die wirtschaftlichen Gewichte in der Welt zulasten der Deutschen verschieben, oder weil die Großmächte wie Amerika und China sich dem Protektionismus ergeben. Oder weil die Finanzblase, die sich bereits wieder bildet, mit einem neuen, lauten Knall platzt. Die Finanzierungsbombe tickt Und was ist, von solchen Unwägbarkeiten ganz abgesehen, mit den traditionellen Problemen der Deutschen, die ja in der Folge der großen Krise gewachsen und nun keineswegs verschwunden sind: Die Defizite auf allen staatlichen Ebenen? Die Rekordschulden, deren Zinslast nur deshalb erträglich ist, weil die Zinsen allgemein historisch niedrig sind? Die Finanzierungsbomben, die in den staatlichen Pensionskassen ticken? Der Mangel an gut ausgebildeten Fachkräften, deutsch oder nicht? Die fortschreitende Vergreisung der Gesellschaft, die die Umlagesysteme bedroht? Die auf Erfüllung des Generationenvertrags pochenden Rentner? Die Mitnahmementalität der Subventionsempfänger in der Wirtschaft? Die aus dem Land strebenden Bestausgebildeten? Die Anlegermilliarden, die anderswo investiert werden, aber nicht in Deutschland? Das alles gibt es immer noch und weiterhin, weshalb die freundliche Konjunktur eine schöne Sache ist, aber nicht mehr. Sie federt manchen Engpass ab (zum Beispiel bei der Bundesanstalt für Arbeit oder bei den ewig klagenden Kommunen, die von einer wieder höheren Gewerbesteuer profitieren), aber sie kann keines der epochalen Probleme lösen, noch lange nicht.","Jetzt geht's los: Steuereinnahmen rauf, Arbeitslosigkeit runter - aber reicht das schon, um die Krise abzuhaken? Die gnadenlose Aufgeregtheit darüber, dass alles gut wird, kommt zu früh.",wirtschaft,https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/deutsche-wirtschaft-gedanklicher-kurzschluss-1.1013781,Deutsche Wirtschaft - Gedanklicher Kurzschluss,00/10/2010,Deutsche Wirtschaft im Aufschwung,Deutschland hat die Krise schneller abgehakt als gedacht.Die Industrie produziert wieder auf Teufel komm raus und die Steuereinnahmen explodieren.,"Deutschland, Konjunktur, Industrie, Export, Arbeitslosigkeit, Steuereinnahmen, Krise, Politik, Aufschwung, Wirtschaft","Deutschland hat die Krise schneller abgehakt als gedacht: Die Industrie produziert wieder auf Teufel komm raus und die Steuereinnahmen explodieren. #Deutschland #Aufschwung #Wirtschaft"""