Pflegetermin Harzbergsteinbruch, Schweizerwiese – Goldrutenbekämpfung

Gruppenfoto
Freiwillige lachen
Freiwillige mit Goldrute
Freiwillige bei Steinbruch
Freiwilliger bei Steinbruch
Freiwillige am Weg zur Fläche
Freiwillige auf Fläche
Freiwillige auf Fläche
Feuchtwiesen-Prachtnelke
Freiwillige mit Krampen
Freiwillige mit Krampen
Freiwillige mit Goldrute
Schnittguthaufen
Freiwillige lachen

Im Rahmen des heutigen Pflegeeinsatzes auf der 9.500 Quadratmeter großen Schweizerwiese in Bad Vöslau konnte mit der Hilfe von 14 Freiwilligen Helfer: innen und Praktikant: innen ein wichtiger Beitrag zum Schutz und Erhalt einer besonderen Feuchtwiese geleistet werden. Als eine der letzten hochwertigen Restflächen einer ehemals großen Feuchtwiesenlandschaft am Übergang der Thermenlinie zum Wiener Becken, liegt es uns besonders am Herzen diese Fläche und ihre große Artenvielfalt zu schützen. Raritäten wie die Feuchtwiesen-Prachtnelke (Dianthus superbus), die Pannonische Platterbse (Lathyrus pannonicus) und der Weidenblatt-Alant (Pentanema salicinum) können hier bestaunt werden, ganz zu schweigen von der Vielfalt an Vögeln, Insekten, Amphibien und Säugetieren.

Auf der Schweizerwiese angelangt, durften unsere Helfer: innen auch einem interessanten Vortrag zum Thema Feuchtwiesen von Samuel Orschlet, einem unserer Praktikanten, lauschen. Er erzählte über die Entstehung der Feuchtwiesen, die Geschichte der Landschaft und im Besonderen über die Geschichte der Schweizerwiese. Wir durften erfahren, dass diese Fläche ursprünglich stark verbuscht war und 2020 von Gehölzen und hartnäckigen Wurzeln befreit wurde. Mit diesen Wiederherstellungs-Maßnahmen wurde die Schweizerwiese erstmals seit über 20 Jahren wieder vollständig entbuscht. Umso beeindruckter waren alle, als ihnen klar wurde, welche großartigen Fortschritte in so kurzer Zeit von engagierten Menschen vollbracht werden konnte.

Der Fokus des heutigen Pflegetages lag hauptsächlich in der Bekämpfung der kanadischen Goldrute (Solidago canadensis), welche eine invasive, nicht heimische Pflanze ist, die Lebensbedingungen von heimischen Pflanzen und damit auch von vielen Tierarten bedroht.

Mit Scheren, Krampen, viel Motivation und Spaß arbeiteten wir den ganzen Vormittag und konnten nach wenigen Stunden unsere Arbeit bewundern. Nachdem die Goldruten entfernt und die Blütenstände separat entsorgt wurden, sammelten wir das Schnittgut auf Planen und transportierten das Pflanzenmaterial an den Flächenrand, wo es von der Gemeinde abgeholt und fachgerecht entsorgt wurde.

Nach einer erholsamen Mittagspause im Schatten der Schwarzföhren, ging es für uns und unsere fleißigen Helfer: innen am Nachmittag zum Harzberg-Steinbruch in Bad Vöslau.

Der Harzberg-Steinbruch stellt durch sein Mosaik aus Felswänden, Schutthalden, Trockenrasen, Gebüschgruppen, Bäumen und Höhlen einen unglaublich vielfältigen und wichtigen Lebensraum für eine riesige Anzahl an Tier- und Pflanzenarten dar. Nicht nur Uhu, Kolkrabe, Mauer- und Smaragdeidechse, Sägeschrecke und Wildbienen finden hier einen natürlichen Ort zu leben, es wurden hier in den letzten Jahren 650 Schmetterlingsarten nachgewiesen. Auch dieses Mal konnten wir mehr als 30 Arten zählen, bewundern und fotografieren.

Bei Schweizerwiese und beim Harzbergsteinbruch konnte man beim Entfernen der Goldruten erkennen, wie viel Vorarbeit bereits in den Vorjahrengeleistet wurde, denn von den Goldrutenbeständen der letzten Jahre war nicht mehr viel zu sehen. Wir mussten regelrecht nach den letzten verbleibenden Goldruten suchen, freuten uns aber sehr darüber, denn es ist schön zu sehen, dass sich die Arbeit lohnt!

Das Feedback von allen fleißigen Helfer: innen war sehr positiv. Viele sagten, wie beeindruckt sie die Arbeit des Landschaftspflegevereins und all den engagierten und motivierten Personen sind, die diese Erfolgsgeschichten möglich machen.

Einige Freiwillige meinten:

„Ich kann mir keinen schöneren Ort vorstellen, um etwas für die Natur zu tun, es macht wirklich Spaß mit so engagierten Menschen gemeinsam zu arbeiten“

„Die Zeit ist so schnell vergangen, ich fand das Ausreißen der Pflanzen richtig meditativ“

„Ich dachte nicht, dass es so viel Spaß machen wird, ich werde definitiv wiederkommen, um zu helfen“

Der Pflegetermin findet durch die Kooperation des Landschaftspflegevereines und die Stadtgemeinde Bad Vöslau statt und wird durch die Stadtgemeinde Bad Vöslau finanziert. Die Stadtgemeinde Bad Vöslau und alle Freiwilligen sind ein wichtiger Teil der Netzwerk Natur Region - unseres Netzwerks an Menschen für ein Netzwerk an Naturflächen - an der sich bereits 25 Gemeinden und zahlreiche Vereine, Schulen, Landwirt:innen und Unternehmen der Region Thermenlinie-Wiener Becken beteiligen.

Wir freuen uns schon sehr auf zukünftige gemeinsame Pflegetermine! Weitere Infos dazu findest du hier.

Viktoria Staufer, Praktikantin des Landschaftspflegevereins