Behinderte

Schock-Kampagne verstört die Schweiz
Mittwoch, 13.11.2013 | 06:24
SGB Bundesrat Merz als Rollstuhlfahrer – eines der Motive der Kampagne
SGB Politiker als Behinderte: Motive aus der Kampagne
  • FOCUS-Magazin-Korrespondentin

Eine kontroverse Kampagne, die Politiker als Behinderte zeigt, zwingt die Schweizer, sich mit der Lage von Benachteiligten auseinander zu setzen

Der Innenminister – ein trostloser Alkoholiker. Der Finanzminister ebenfalls, zudem sitzt er im Rollstuhl. Der Justizminister wedelt beinamputiert mit Krücken – und ist blind. Diese Bilder, die auf Plakaten und Postkarten überall in der Schweiz zu sehen sind, schockieren seit einer Woche die Eidgenossen.

Bevor der Gewerkschaftsbund SGB die Fotomontagen der Politiker zeigte, interessierten sich die wenigsten für die Reform der Invaliditätsrente, über die am 17. Juni abgestimmt wird. Behindertenverbände befürchten, dass sie zur Kürzung von Leistungen führen wird. Doch jetzt ist die Reform zum Top-Thema geworden. Diskussionen darüber füllen die Zeitungen und Fernsehnachrichten, in Leserbriefen und Internetforen überbieten sich die Schweizer mit Argumenten pro und contra.

„Behinderung ein Angstthema wie der Tod“

Jeder kann in die Lage geraten, auf fremde Hilfe und teure Hilfsgeräte angewiesen zu sein, ist die simple Botschaft der Kampagne. „Wir stellten fest, dass Behinderung ein Angstthema ist wie der Tod“, erzählt Kampagnenleiter Pietro Cavadini. „Damit wollen viele nichts zu tun haben. Also mussten wir den Leuten zeigen, dass es jeden treffen kann.“

Marketingexperten wie Frank Bodin, Präsident der Schweizer Werber, bewundert die Wirkung und Reichweite der Kampagne. Er sieht darin eine „innovative Strategie“ mit einem Effekt „in Millionenhöhe“. Dabei kostete die Aktion nur umgerechnet 60 000 Euro. Cavadini hatte die Idee, seine Freundin setzte sie in ihrem Tessiner Medienbüro um.

Politiker als Behinderte

Motive aus der Kampagne

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