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Bittere Niederlage für die Calanda Broncos
Eine Woche nach der ersten Saisonniederlage im Efaf-Cup in Thonon sind die Calanda Broncos auch in der Schweizer Meisterschaft nicht mehr ungeschlagen: Die Bündner vergaben auswärts bei den Winterthur Warriors im Schlussviertel eine Zehn-Punkte-Führung und unterlagen in letzter Sekunde mit 26:30 (7:0, 6:8, 13:8, 0:14).
14 Tage nachdem die Calanda Broncos die Winterthur Warriors vor eigenem Publikum mit 70:20 weggefegt hatten, mussten sie nun im Stadion Deutweg eine schmerzliche Niederlage einstecken, die erste in der laufenden Schweizer Meisterschaft. Dies erstaunt umso mehr, als die Bündner auch in Winterthur das Spiel bestimmten und nie in Gefahr schienen, die Kontrolle zu verlieren: Mit einem 80-Yard-Pass von Marko Glavic auf Tissi Robinson gaben die Bündner von Beginn weg den Ton an, mit einer soliden Defense - ohne die verletzten US-Imports Holsey James und Tommy Buchmann - und trickreichen Laufspielzügen des wieder genesenen Greg Jones gingen die Broncos fast etwas zu knapp mit 14:6 in die Halbzeit. Die Enstcheidung schien dann endgültig gefallen, als Quarterback Glavic gegen Ende des dritten Spielviertels auf 26:16 erhöhte und die Winterthurer nur Sekunden später den Ball tief in der eigenen Hälfte durch einen Fumble verloren.
Die Broncos-Offense, zuvor das ganze Spiel über nicht zu stoppen, geriet aber kurz vor der Warriors-Endzone ins Stocken und musste den Ball nach vier erfolglosen Versuchen abgeben. Statt der Entscheidung zugunsten der Broncos brachte Winterthurs amerikanischer Spielmacher Randy Hippeard die Gastgeber mit einem Touchdown-Pass in einem vierten Versuch auf Moritz Boller auf 22:26 zurück. Unruhe löste dieser Anschluss-Touchdown in den Schlussminuten bei den Broncos aber erneut nicht aus, zu stark war zuvor der Broncos-Angriff aufgetreten - und erneut liefen und passten die Broncos in wenigen Spielzügen übers ganze Feld. Ausgerechnet der stark aufspielende Amerikaner Greg Jones war es, der fünf Meter vor der Warriors-Endzone den Ball verlor und den Warriors damit eine letzte Chance zugestand. Quarterback Hippeard fackelte nicht lange und führte sein Team bis 14 Sekunden vor Schluss übers ganze Feld bis an die 4-Yard-Linie der Broncos.
Bezeichnenderweise war es ein Fehlentscheid der erneut unverhältnismässig flagfreudigen Schiedsrichter-Crew, der das Schicksal der Bündner besiegelte: Hippeard warf den Ball unter arger Bedrängnis in die Endzone, wo dieser am Boden aufklatschte und irgendwie vom hechtenden Moritz Boller festgehalten wurde. Freund, Feind und Fans glaubten zwar an einen Incomplete Pass, doch der Back Judge (übrigens als einziger Schiedsrichter der gesamten Crew) beharrte auf seiner Entscheidung «Touchdown» - die Broncos hatten das Spiel in letzter Sekunde verloren. Fairerweise muss man aber sagen, dass die Warriors bei einem unvollständigen Pass noch zwei Chancen gehabt hätten, von der 4-Yard-Linie aus das Spiel zu gewinnen. «Wir haben es selbst vermasselt», ärgerte sich nach Spielschluss Assistant Headcoach Mike Derungs, «wir haben im Schlussviertel so viele Chancen gehabt, den 'Sack zuzumachen', haben die Warriors aber immer irgendwie 'in der Nähe gelassen'. Schade nur, dass dieser Fight mit einem offensichtlichen Fehlentscheid der Refs enden musste.» Für die Broncos steht damit - nach fünf Spielen und zwei Niederlagen in Serie - erst einmal eine sehr willkommene, zweiwöchige Spielpause bevor, ehe am 16. Mai an der Churer Ringstrasse das grosse Efaf-Cup-Spiel gegen die Parma Panthers auf dem Programm steht.