Sam Bennett

Sam Bennett ist ein professioneller Radfahrer, der derzeit für Decathlon AG2R Citroën Team fährt. Er ist als einer der besten Sprinter im aktuellen Peloton bekannt und hat in seinem Palmarès Etappen bei allen drei Grand Tours, sowie das Grüne Trikot bei der Tour de France 2020 gewonnen. Außerdem kann er über 50 Siege vorweisen, darunter WorldTour-Klassiker wie Brugge-De Panne Classic und Eschborn-Frankfurt.

Geburtstag: 16. Oktober 1990

Geburtsort: Wervik, Belgium

Nationalität: Ireland

Wurde Profi: 2011

Größe: 1.78m

Sam Bennett wurde am 16. Oktober 1990 in Menen, Belgien, geboren. Obwohl er in Flandern geboren wurde, ist er irischer Staatsbürger. Sein Vater war Profifußballer beim Team Eendracht Wervik, aber im Alter von 4 Jahren zog Bennett nach Irland. Im Jahr 2007 schloss er sich dem französischen Vélo-Club La Pomme Marseille an, der ihn gescoutet hatte.

Bennett hat derzeit einen Vertrag bis 2023 mit einem Gehalt von rund 1 Million Euro pro Saison. Bei der UAE Tour 2021 erreichte er auf der 4. Etappe laut Velon eine maximale Leistung von 1595 Watt, was ihn zu einem der leistungsstärksten Fahrer im Peloton macht. Seit 2020 ist er mit seiner Partnerin Tara Fogarty verheiratet.

Im Jahr 2008 wurde er irischer Juniorenmeister, und in den Jahren 2009 und 2010 gewann er mehrere Rennen in Frankreich und Irland. Am Ende der Saison wurde er als Stagiaire für Francaise des Jeux verpflichtet, konnte aber keine Rennen für die französische Mannschaft bestreiten. 2011 wurde er Profi beim Team An Post, wo er beim GP van de stad Geel seinen ersten Profi Sieg errang, und fuhr hauptsächlich U23- und sekundäre europäische Rennen.

In den Jahren 2012 und 2013 fuhr er mit der irischen Kontinentalmannschaft weiter. In seiner letzten Saison gewann er zwei Etappen bei der An Post Ras, aber vor allem gewann er die Tour of Britain und belegte zwei zweite Plätze, vor allem auf den bergigen Etappen. Dies führte dazu, dass Bennett kontaktiert wurde und 2014 beim Team NetApp - Endura unterschrieb, einem Pro-Continental Team, mit dem er einen größeren Rennkalender bestreiten würde. Der Wechsel kam beiden zugute, denn er gewann in diesem Jahr die Clasica de Almeria, Rund um Köln und eine Etappe bei der Bayern Rundfahrt, wobei er jedes Mal die WorldTour Konkurrenz schlug.

2015 stieg BORA als Hauptsponsor in das Team ein, und Bennett war ein führender Sprinter. Er gewann Anfang des Jahres eine Etappe bei der Tour of Qatar gegen große Namen, er gewann auch zwei Etappen bei der Bayern Rundfahrt, Paris-Bourges und eine weitere Etappe beim Arctic Race of Norway. In diesem Jahr gab Bennett auch sein Debüt bei der Tour de France, hatte aber Mühe, Ergebnisse zu erzielen. Im Jahr 2016 gewann er das Critérium Internacional, den Giro della Toscana und Paris-Bourges, und auch bei der Tour de France konnte er nur einmal in die Top10 fahren.

2017 wurde jedoch kräftig in das deutsche Team investiert, das nicht nur eine WorldTour-Lizenz erhielt, sondern auch mit Weltmeister Peter Sagan eine Verstärkung für das Sprinterfeld. Bennett gewann Anfang des Jahres Paris-Nice, und seine Präsenz bei den großen Rundfahrten - in diesem Jahr dem Giro d'Italia - war ganz anders, denn er fuhr dreimal auf das Podium. Weitere Siege holte er bei der Tour of Slovenia (2), der Czech Cycling Tour (2), dem Sparkassen Münsterland Giro und 4 Etappensiege bei der WorldTour Tour of Turkey.

2018 kehrte Bennett zum Giro zurück und errang schließlich seinen ersten Grand Tour-Sieg mit einem Massensprint im Finale von Praia a Mare auf der 7. Etappe. Später im Rennen gewann er eine weitere Etappe nach Imola und erneut den Schlusssprint in Rom. Gleich nach dem Giro gewann er bei Rund um Köln, und später im Jahr holte er drei weitere Etappensiege bei der Tour of Turkey, die ihren WorldTour-Status behielt und Bennetts Wert effektiv steigerte. 2019 behielt er seine Rolle als Sprinter im Team bei und siegte zu Beginn des Jahres bei der Vuelta a San Juan, der UAE Tour, Paris-Nice und der Tour of Turkey.

Es war ein sehr erfolgreiches Jahr mit Siegen beim Critérium du Dauphiné, den national Championships und den ersten drei aufeinanderfolgenden Etappen der BinckBank Tour, wo er auch einen Großteil des Rennens anführte. Sein Hauptziel in dieser Saison war die Vuelta a Espana, bei der er zwei Etappen gewann und bei 4 weiteren Gelegenheiten den zweiten Platz erreichte. Er machte auf sich aufmerksam und wurde schließlich von Deceuninck - QuickStep unter Vertrag genommen, die ihr Sprinterfeld verstärken wollten. Es war eine Zusammenarbeit, die mit einem Sieg am ersten Renntag der Tour Down Under und einem weiteren beim Race Torquay sehr erfolgreich begann.

Nach der Covid-19-Pause gewann Bennett die Vuelta a Burgos und die Tour de Wallonie, bevor er an der Tour de France teilnahm, wo er die Rolle des Hauptsprinters übernahm und zwei Etappensiege auf der Ile de Ré und in Paris errang, wobei er in Paris das Grüne Trikot übernahm. Bennett fuhr dann auch die gesamte Vuelta a Espana und gewann die 4. Etappe. Das Jahr 2021 begann ähnlich erfolgreich mit zwei Siegen bei der UAE Tour, Paris-Nice und der Volta ao Algarve sowie einem weiteren Triumph bei der WorldTour, dem Klassiker Brugge-De Panne.

Danach sollte sich jedoch alles ändern, als er sich eine Knieverletzung zuzog. Die Verletzung, die Patrick Lefevere öffentlich machte, führte dazu, dass der Ire bei der Tour de France ausfiel, weil Mark Cavendish einsprang, aber auch dazu, dass er nur noch bei drei anderen Gelegenheiten mit dem Team fuhr, wo er die Rennen nicht beendete. Bennett verließ Quick-Step unter schlechten Bedingungen und unterschrieb bei BORA-hansgrohe, wo er bei der WorldTour den Durchbruch schaffte.

2022 war jedoch eine komplizierte Saison, in der die Auswirkungen seiner Verletzung ihn immer wieder daran hinderten, auf seinem besten Niveau zu fahren. Bennett hatte ein unglaublich starkes Führungsteam, das vor allem von Danny van Poppel angeführt wurde, der ihm im Mai zum Sieg beim Klassiker Eschborn-Frankfurt verhalf. Bennett hatte sich zwar verbessert, aber es fehlte ihm die Form, so dass er sich an jeder Art von Steigung abmühte, was in der Vergangenheit nicht der Fall war. Zusammen mit BORA beschloss er, die Tour de France auszulassen und sich stattdessen auf die Vuelta a Espana zu konzentrieren.

Bennett beendete die Europameisterschaft auf dem 5. Platz, doch bei der Vuelta a Espana lief es wie am Schnürchen: Der Ire gewann die Etappen 2 und 3, die von Massensprints geprägt waren. In der ersten Woche lag Bennett in der Punktewertung in Führung, musste das Rennen jedoch vor der 10. Etappe aufgeben, da er positiv auf Covid-19 getestet wurde. Mit einem aggressiven Rennen und einem 3. Platz bei Paris-Tours am letzten Tag seiner Saison zeigte er jedoch seine beste Form seit seinem Wiedereinstieg bei BORA.

Bennett gewann sein erstes Rennen mit BORA im Jahr 2023, einen Massensprint bei der Vuelta a San Juan, doch leider sollte dies der Höhepunkt der Saison für den Iren sein. Bei der UAE Tour und Paris-Nice zeigte er zwar starke Sprints und wurde in beiden Rennen Zweiter, doch das Fehlen eines vertrauenserweckenden Sieges war offensichtlich. Im Laufe des Frühjahrs und Sommers schwächelte er dann. Nach dem Criterium du Dauphiné strich ihn das deutsche Team erneut aus dem Aufgebot für die Tour de France und ersetzte ihn durch seinen Sprinterkollegen Jordi Meeus. Dies war ein klares Zeichen dafür, dass seine Zeit mit dem Team zu Ende war, alle Chancen waren vergeben. Bennett gewann zwar zwei Etappen bei der Tour de Sibiu, aber es war ein sehr unbedeutendes Rennen, die letzten Triumphe seiner Saison.