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Expertenmeinung zur St.Galler Ständeratswahl

Vier Frauen buhlen um den freiwerdenden St.Galler Ständeratssitz von SP-Politiker Paul Rechsteiner. SVP, FDP, SP und Grüne wollen den Platz für sich erobern. Der Politexperte Reto Antenen hat sich gegenüber toxic.fm zu der anstehenden Ständeratswahl geäussert.

Für die Nachfolge von SP Ständerat Paul Rechtsteiner sind in den vergangenen Tagen die Kandidatinnen der grösseren Parteien bekanntgegeben worden. Bereits vier Frauen wollen den freiwerdenden Platz für sich gewinnen. Die SP will mit Nationalrätin Barbara Gysi den Sitz verteidigen. Bei der SVP kandiert ebenfalls eine Frau. Die Schweizer Volks Partei nutzt diese Chance mit Esther Friedli. Susanne Vincenz-Stauffacher, die Nationalrätin der FDP, kandiert ebenfalls für den Ständerat. Die St.Galler Grünen schicken Nationalrätin Franziska Ryser ins Rennen.

Diese Kandidatinnen stehen im Vordergrund

Für den St.Galler Politexperte Reto Antenen steht fest: «Es gibt so oder so zwei Wahlgänge. Das ist für mich klar.» Ausserdem ständen für ihn – rein von der Parteienstärke her – die SVP mit Esther Friedli, die FDP mit Susanne Vincent-Stauffacher und die SP mit Barbara Gysi im Vordergrund. «Die Grünen haben zwar eine gute Kandidatin, der Wähleranteil im Kanton ist aber nicht sehr hoch.»

Einschätzung zu den einzelnen Kandidatinnen

Laut Aussage von Reto Antenen wird, «die SVP sicherlich hinter ihrer Kandidatin stehen.» Sie habe im Kanton einen gewissen Bekanntheitsgrad. Das andere SVP-Politiker in vorherigen Wahlen den Sprung in den Ständerat nicht geschafft haben, könne jedoch ein Handicap für Friedli sein.
Die Parteigrösse der FDP sei zwar nur noch etwa halb so gross wie die der SVP. Vincent-Stauffacher kennen die St.Galler: innen. «Ob dieser Bekanntheitsgrad reicht, wird sich zu einem späteren Zeitpunkt noch erweisen. Die Unterstützung der ehemaligen CVP (die Mitte) wäre ihre zweite Lebensversicherung.», meint Reto Antenen.
Die SP Kandidatin Barbara Gysi wird in den linken Kreisen gut ankommen. Andere Parteien könnten diese Stimmen aber auch für sich gewinnen. Es sei schwierig zu sagen, ob Gysi den Sprung in den zweiten Wahlgang schafft. Die SP sei eher weniger bekannt im Kanton St.Gallen.
Etwas ähnlich schätzt Reto Antenen die Chancen der Grünen ein. Ob es die kandierende Franziska Ryser in den zweiten Wahlgang schaffe, sei nur mit Fragezeichen zu beantworten.

Désirée Blattmann, 28.10.2022