Abfahrt CortinaViele Stürze überschatten den Podestplatz von Lara Gut-Behrami
In Cortina d'Ampezzo wird das Resultat der Abfahrt zur Nebensache. Das, weil viele Fahrerinnen stürzen, zwölf kommen insgesamt nicht ins Ziel.
Das Podest
Stephanie Venier gewann die erste Abfahrt von Cortina d’Ampezzo an diesem Wochenende. Lara Gut-Behrami musste sich um 39 Hundertstel geschlagen geben, die Einheimische Sofia Goggia wurde zusammen mit der Österreicherin Christina Ager und der Kanadierin Valerie Grenier Dritte.
Szenen des Rennens
Was war das für ein Rennen? Es gab sehr viele Stürze, darunter auch von der erfolgreichsten Skirennfahrerin der Welt. Mikaela Shiffrin fand sich nach wenigen Fahrsekunden in den Fangnetzen wieder. Sie blieb liegen, nach langem Warten hob sie den Kopf. Sie musste gepflegt werden. Danach konnte sie aufstehen, humpelte aber davon. In der Folge wurde sie mit dem Helikopter geborgen und ins Spital zur Kontrolle gebracht. Über ihren genauen Zustand gibt es aktuell keine Informationen.
Kurze Zeit später brach Corinne Suter ihre Fahrt nach einem Sprung ab, danach schrie sie vor Schmerzen. Es sah nach einer Knieverletzung bei der 29-Jährigen aus, bestätigt ist noch nichts, auch Suter wurde vom Helikopter geborgen.
So haben sich die Schweizerinnen geschlagen
Joana Hählen und Jasmine Flury wurden 10. und 12., beiden hatten wegen der vielen Stürze lange warten müssen, die Verunsicherung war zu spüren. Auch Michelle Gisin und Priska Nufer kamen zu Fall, sie erlitte dabei keine Verletzungen. Stephanie Jenal konnte gerade noch einen Sturz verhindern.
Pistengeflüster
Nach 53 Fahrerinnen, die das Rennen absolviert haben, waren deren zwölf nicht ins Ziel gekommen, darunter die vier Schweizerinnen. Eine so hohe Ausfallquote ist doch eher aussergewöhnlich.
Die Stimme
«Früher sind die Sprünge viel gefährlicher gewesen, aber man war es gewohnt. Dass so viele stürzen, ist überraschend, obwohl die Piste in gutem Zustand ist», sagte Lara Gut-Behrami gegenüber SRF. Bei ihr sei der Schlüssel gewesen, dass sie nicht das erste Mal in ihrer Karriere lange warten musste. «Ich wusste, wo ich fahren will und habe gesehen, dass manche Sprünge weitergehen», so die Zweitplatzierte.
So gehts weiter
Am Samstag gibts in Cortina eine weitere Abfahrt, am Sonntag folgt ein Super-G.
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Vielen Dank, dass ihr mit dabei wart! Bereits morgen geht es mit der 2. Abfahrt um 10.30 Uhr weiter. Bis dann!
42. Jasmina Suter
Nun ist auch die letzte Schweizerin im Ziel angekommen. Suter verliert im Vergleich mit Venier viel Zeit und landet auf dem 28. und vorletzten Zwischenrang.
Lara Gut-Behrami im Interview
Gut-Behrami: «Für mich war es alles andere als ein verrücktes Rennen. Ich fühlte mich eigentlich gut. Es muss alles perfekt sein und es hat kein Platz für Fehler. Momentan herrscht eine grosse Verunsicherung. Man macht viele Baustellen auf. Die Funksprüche dauern lange, es muss alles analysiert werden. Wenn dann etwas anderes passiert auf der Strecke ist man aufgeschmissen. Es ist überraschend, dass es so viele Stürze gibt. Früher war die Piste noch schneller und härter. Ich hatte heute einen Start-Stopp. Ich wusste, dass einige Sprünge weiter gehen. Daher musste ich mehr arbeiten und über dem Ski zu stehen. Man sucht das Risiko und hat das Gefühl, man muss alles riskieren. Das stimmt nicht. Man muss ins Ziel kommen. Es fühlt sich toll an zum Skifahren. Momentan muss man sich mit 1000 Sachen beschäftigen, was diese Freude etwas nimmt.» (SRF)
29. Ariane Raedler
Ariane Raedler zeigt eine ähnliche Fahrt wie Christine Scheyer. Ihre Zeit ist leicht besser. Bei ihr beläuft sich der Rückstand auf 1,98 Sekunden.
28. Christine Scheyer
Scheyer zeigt eine solide Fahrt. Sie ist zwar nicht besonders schnell, hat aber dafür keinen Fehler drin und kommt mit einem Rückstand von 2,08 Sekunden im Ziel an.
27. Stephanie Jenal
Auch Jenal startet extrem schnell. Allerding hat sie einen Verschneider und kann gerade noch den Sturz verhindern, scheidet trotzdem aus. Das sah schmerzhaft aus. Die Schweizerin fährt aber selbstständig ins Ziel.
26. Nadia Delago
Wow, startet Nadia Delago schnell! Den hohen Speed kann sie aber nicht bis ins Ziel mitnehmen. Im Flachstück überdreht sie etwas, was enorm viel Zeit kostet. Der Rückstand wächst rasant an und beträgt 2,15 Sekunden.
25. Romane Miradoli
Die Französin kämpft sich von einer Verletzung zurück. Das zeigt sich natürlich in den Zwischenzeiten. Am Ende landet sie knapp hinter Durrer auf dem 19. Zwischenrang.
24. Delia Durrer
Durrer ist schnell unterwegs, muss dann in der Delta-Kurve aber stark nachdrücken. Das wirkt sich sofort auf die Zeit aus. Die Schweizerin verliert viel – im Ziel ist es der 18. Zwischenrang mit einem Rückstand von 2,54 Sekunden.
23. Christina Ager
Ager startet schneller als ihre Teamkollegin. In der Delta-Kurve nimmt sie etwas Tempo raus, aber ist trotzdem schnell. Doch bei der Romerlo-Kurve wird sie weit nach unten gedrückt. Trotzdem fährt sie auf den starken dritten Rang und verdrängt Goggia vom Podest.
22. Emma Aicher
Der nächste Sturz in den Delta-Kurven. Auch Aicher bleibt kurz liegen, steht dann aber wieder auf. Wir hoffen, dass nichts passiert ist! Sie wird kurz betreut, aber kann die Piste von alleine verlassen.
21. Isabella Wright
Wright startet schnell, bekundet dann in der Delta-Kurve Probleme. Die US-Amerikanerin kommt weit raus und verliert viel Zeit und Tempo. Der Rückstand ist mit 1,86 Sekunden doch sehr gross.
20. Marta Bassino
Die Italienerin zeigt ebenfalls eine tolle Fahrt, ist zwischenzeitlich in Front. Allerdings hat Venier einen sagenhaften Schlussspurt gezeigt. Im Ziel hat Bassino einen Rückstand von 1,12 Sekunden.
19. Michelle Gisin
Gisin stürzt! Das gibt es doch nicht! Wieder fällt eine Fahrerin in der Delta-Kurve aus. Die Schweizerin gibt aber sofort Entwarnung, das nichts passiert ist.
18. Joana Haehlen
Einen ähnlichen Finish wie Venier zuvor hätte auch Joana Haehlen gebraucht. Es gelingt ihr allerdings nicht und landet so auf dem achten Zwischenrang.
17. Stephanie Venier
Venier zeigt eine gigantische Fahrt im unteren Teil. Bei der drittletzten Zwischenzeit war sie mit 0,64 Sekunden im Durchzug. Im Ziel hat sie dann aber einen Vorsprung von 34 Hundertstelsekunden!
16 Nicol Delago
Man sieht bei Delago keine grosse Fehler, trotzdem ist es nicht schnell. Im Ziel hat sie einen grossen Rückstand von 1,53 Sekunden.
15. Laura Gauche
Die Französin zeigt eine wunderschöne Delta-Kurve, aber sie ist nicht sehr schnell. Es ist der achte Zwischenrang für Gauche mit einem Zeitdefizit von knapp über einer Sekunde.
14. Sofia Goggia
Bereits nach der 2. Zwischenzeit hat die Favoritin auf den Tagessieg einen Rückstand von vier Zehntel. Sie verliert weiter, erst am Schluss macht sie etwas Zeit gut. Im Ziel reicht es aber nicht für die Führung. Rang zwei mit einem Rückstand von 0,32 Sekunden für Goggia.
13. Ilka Stuhec
Die technischen Passagen liegen der Slowenin nicht so richtig heute. Sie hat heute keine Chance und landet auf dem letzten Zwischenrang mit einem Rückstand von weit über einer Sekunde.
12. Miriam Puchner
Die zweite Österreicherin ist gestartet, fährt beim Tofana-Schuss aber einen kleinen Umweg. Das kostet natürlich Zeit. Im Ziel summiert sich der Rückstand auf 0,60 Sekunden. Aber es zeigt sich: Im unteren Teil kann man schneller als Lara Gut-Behrami fahren.
11. Jasmine Flury
Jasmine Flury ist gestartet! Die Schweizerin zeigt eine vorsichtige Fahrt. Gleich mehrmals stellt sie den Ski an und nimmt so Tempo raus. Verständlich nach den vielen schweren Stürzen in diesem Rennen.
Vorfahrerin auf der Strecke
Nach dem langen Unterbruch fährt jetzt wieder eine Vorfahrerin die Streck hinunter.
Suter wird abtransportiert
Corinne Suter wird von einem Pistenfahrzeug abtransportiert. Wir hoffen, dass es keine schlimme Verletzung bei Suter ist! Der Heli wird Suter in den Spital fliegen, deswegen dauert der Unterbruch noch etwas an.