Rückschlag für Cuche - Svindal siegt

Cuche konnte beim Weltcup-Finale in Are auf die Niederlagen von Kvitfjell reagieren. Der Neuenburger zeigte als Zweiter eine starke Leistung, aber die grosse Frage bleibt trotzdem, ob sie im Kampf um die grosse Kristallkugel gut genug war. Denn Cuche musste sich um 20 Hundertstel vom Norweger Aksel Lund Svindal schlagen lassen, wonach nun der Skandinavier die Führung im Gesamt-Weltcup übernommen hat. Mit 929 Zählern liegt Svindal neu 72 Punkte vor dem Österreicher Benjamin Raich, der als 13. überraschte, 86 Punkte vor Cuche und 92 Zähler vor dem Kroaten Ivica Kostelic, der als 17. keine Punkte erhielt.

Ausstehend sind beim Weltcup-Finale in Are noch drei Rennen. Ein Super-G, ein Riesenslalom und ein Slalom. Es braucht also noch zwei weitere Efforts von Cuche, um Svindal am zweiten Weltcup-Gesamtsieg nach 2007 zu hindern. Cuche wäre der erste Schweizer seit Paul Accola, der die wichtigste Trophäe im Weltcup gewänne.

Mit seiner Fahrt von Are durfte Cuche aber zufrieden sein. Auf einer wegen des schlechten Wetters verkürzten Strecke liess er sich als Zweiter alle Optionen offen, wenngleich nun natürlich Svindal als Topfavorit auf den Gesamt-Weltcup zu handeln ist. Der Norweger errang seinen dritten Saisonsieg, nachdem er bisher einzig in Beaver Creek (Abfahrt und Super-G) triumphiert hatte. Die Piste in Are liegt ihm aber besonders. Hier holte sich Svindal 2007 bereits den WM-Titel.

In der Abfahrt war es Cuche in der bisherigen Saison nicht nach Wunsch gelaufen. In den letzten zwei Wintern hatte der Romand die Disziplinen-Wertung jeweils für sich entschieden, doch in der aktuellen Saison war er nie über die Ränge vier und fünf hinaus gekommen, die er in Kitzbühel und Bormio belegt hatte. So gesehen brachte er die beste Leistung im richtigen Moment. In Are holte sich Cuche den 20. Podestplatz in der Abfahrt. Gewonnen hat er viermal.

Ausser Cuche schafften es von den fünf gestarteten Schweizern nurmehr Ambrosi Hoffman als Achter und Didier Défago als Zehnter in die Punkteränge. Carlo Janka und Silvan Zurbriggen holten sich keine Zähler. Punkte gibt es beim Weltcup-Finale nur für die ersten 15.

Der Nachfolger von Didier Cuche als Abfahrts-Weltcupsieger ist gleichzeitig dessen Vorgänger. Der Österreicher, bereits 2005 und 2006 Gesamtsieger in der Abfahrt, schied zwar in Are aus, doch das spielte zu diesem Zeitpunkt keine Rolle mehr. Zuvor hatte Landsmann Klaus Kröll, der nur als Zweiter Walchhofer noch hätte abfangen können, einen Spitzenplatz verpasste. Kröll wurde letztlich Neunter.

1. Aksel Lund Svindal (No) 1:22,26

3. Hans Olsson (Sd) 0,36

4. Werner Heel (It) 0,38

5. Erik Guay (Ka) 0,56

6. Adrien Théaux (Fr) 0,57

7. John Kucera (Ka) 0,59

9. Klaus Kröll (Ö) 0,84

11. Manuel Osborne-Paradis (Ka) 0,95

12. Peter Fill (It) 1,01

13. Benjamin Raich (Ö) 1,02

14. Christof Innerhofer (It) 1,15

15. Hermann Maier (Ö) 1,21.

Ohne Weltcuppunkte: 16. Robbie Dixon (Ka) 1,25. 17. Ivica Kostelic (Kro) 1,26. 18. David Poisson (Fr) 1,31. 19. Andrej Jerman (Sln) 1,33. 20. Marco Büchel (Lie) 1,50. 21. Marco Sullivan (USA) und Carlo Janka (Sz) 1,61. 23. Romed Baumann (Ö) 1,73. 24. Silvan Zurbriggen (Sz) 2,14. 25. Andy Plank (It) 3,51. - Ausgeschieden: Michael Walchhofer (Ö), Georg Streitberger (Ö).

1. Aksel Lund Svindal 1.22.26

3. Hans Olsson + 0.36

Ferner:

von Res Blum

- Theaux überrascht mit einem guten Lauf und setzt sich mit 1.22.83 auf Platz 6.

- Mit Ivica Kostelic kommt jetzt noch ein Mann für den Gesamtweltcup, jeden Punkt nimmt der Kroate gerne mit für Saisonfinale..., im Ziel leuchtet die 16.

- Georg Streitberger fällt aus und stützt sich enttäuscht auf seine Stöcke. Er kann gleich seinem Landsmann Romed Baumann von der Strecke aus zuschauen.

- Benjamin Raich nimmt sich der Piste an und schiebt sich mit einer guten Fahrt auf Platz 12, sichert damit wichtige Punkte im Kampf um den Gesamtweltcup.

- Mit Nummer 22 versucht sich Erik Guay an der Sprintprüfung, verliert aber bereits eine halbe Sekunde bis zur Zwischenzeit..., kann den Rückstand aber halten und setzt sich auf Rang 5.

- Nun stürzt sich Walchhofer auf die Strecke, seine Konzentration leidet aber unter dem bereits feststehenden Gesamtsieg im Abfahrtsweltcup, und er scheidet aus, hat noch Glück, dass er nicht stürzt und den Gesamtsieg ohne Schmerzen feiern kann.

- Nun ist Klaus Kröll am Start, er muss mindestens Zweiter werden, sonst geht der Disziplinen-Weltcup an Walchhofer.

- Marco Büchel will noch mal zeigen, verliert aber Boden bis zur Zwischenzeit..., und kommt als vorerst 9. ins Ziel.

- Werner Heel ist gut unterwegs, bleibt aber zwei Hundertstel hinter dem Schweden Olsson.

- Andy Plank, der Sohn des ehemaligen Spitzenfahrers Herbert, muss noch zulegen, der Juniorenweltmeister handelt sich einen veritablen Rückstand bis ins Ziel ein, landet sogar noch hinter Zurbriggen.

- Hans Olsson setzt die neue Bestzeit in den Schnee und wird vom Heimpublikum gefeiert.

- David Poisson folgt als nächster, bis zum nächsten Schweizer gehts noch ein Weilchen, Carlo Janka steht mit der Nummer 12 oben.

- Hermann Maier wirft sich jetzt den Hang herunter, kann die Bestzeit von Kucera aber auch nicht knacken.

- John Kucera nun auf der verkürzten Piste unterwegs, nach ihm kommt mit Silvan Zurbriggen der erste Schweizer.

- Los gehts! Mit der Nummer 1 eröffnet Dixon das Rennen. Der Kanadier kommt durch und setzt mit 1.23.51 die erste Zeit.

- Gute Kunde aus Are, das Rennen wird in wenigen Augenblicken gestartet.

- 20 Minuten berichtet ab 13.00 Uhr live von der letzten Herren-Abfahrt des Jahres, sofern es die Sichtverhältnisse in Are denn auch zulassen.

74 Punkte beträgt der Rückstand von Cuche vor den letzten vier Rennen im Gesamtweltcup auf Ivica Kostelic und Benjamin Raich. Ebenfalls noch vor dem Neuenburger liegen Jean-Baptiste Grange (14 Punkte Vorsprung) und vor allem Aksel Lund Svindal (66 Punkte Vorsprung). Kostelic, Raich und Grange würde Cuche mit einem zweiten Platz bei der Abfahrt bei normalem Rennverlauf wohl – zumindest vorübergehend – überholen. Doch der grosse Konkurrent ist Svindal.

Der Norweger überzeugte heute Morgen mit der besten Zeit beim zweiten Teil des Trainings. Er nahm seiner Konkurrenz dabei mindestens 76 Hundertstelsekunden ab. Didier Défago kassierte als Dritter einen Rückstand von fast einer Sekunde. Nicht am Start war am frühen Morgen Didier Cuche. Er konnte seine Fahrt - wie diverse andere Fahrer - schon gestern absolvieren, kam allerdings mit Rang 5 noch nicht wirklich auf Touren.

Beim Rennen um 12.30 Uhr braucht Cuche durch Svindals Form wohl den Sieg – und im Idealfall ein schlechtes Resultat des Norwegers - um sich noch Chancen auf den Gesamtweltcup ausrechnen zu können. Denn nach der Abfahrt hat Cuche realistischerweise nur noch im Super-G und im Riesenslalom Chancen auf weitere Punkte.

Ebenfalls noch nicht entschieden ist der Kampf um die kleine Abfahrts-Kristallkugel. Die Österreicher Michael Walchhofer (470 Punkte) und Klaus Kröll (395 Punkte) machen diesen Titel unter sich aus.

(si/fox)