Vorschau: 6. Etappe Giro d’Italia 2023

11.05.2023

6. Etappe | 11. Mai | Neapel – Neapel | 162 km

Rund um Neapel und den Vulkan Vesuv führt der 6. Tagesabschnitt des Giro d‘Italia 2023 und könnte am Ende nach 162 Kilometern wieder eine Angelegenheit für die Sprinter werden.

Die Strecke der 6. Etappe des Giro d’Italia 2023

Radrennen fahren, wo andere Urlaub machen. Unter diesem Motto könnte die heutige 6. Etappe stehen. Amalfi-Küste, Vesuv mit Pompeji sowie Pizza Napoletana fallen einem beim ersten Blick auf den Kurs ein.

Aus der Bucht von Neapel starten die Profis auf eine Südschleife. Auf deren Weg müssen sie auf den ersten 120 Kilometern ständig Auf und Ab fahren müssen. Bereits in der ersten Rennstunde beginnen der Anstieg hoch nach Valico di Chiunzi (10,4 Kilometer bei 5,8 Prozent Steigung im Durchschnitt). Ideales Terrain, um eine Attacke zu lancieren.

Weitere knapp 50 wellige Kilometer später folgt die Capo di Mondo (9 Kilometer bei 4 Prozent Durchschnittsteigung). Nach den zwei Dritteln des Rennens „beruhigt“ sich die Topografie und die finalen 40 Kilometer verlaufen flach in Richtung Neapel. So haben auch in den Hügeln abgehängte Sprinter die Chance, sich mit Hilfe ihrer Teamkollegen wieder den Anschluss zu schaffen.

Das Finale in Neapel verläuft auf breiten asphaltierten Straßen. Auf den letzten 3 Kilometern steigt die Strecke – zum Teil auf einer gepflasterten Straße – mit wenigen Kurven leicht an, verläuft dann auf den letzten 2 Kilometern flach.

Das Finale der 6. Etappe des Giro d’Italia 2023

Die Favoriten auf den Etappensieg

Das Etappengeschehen könnte dem der fünften Etappe gleichen. Hoffentlich ohne die vielen Stürze. Kontrollieren die Teams wieder die Ausreißer, dann könnte es in Neapel wieder zum Massensprint kommen. Zudem ist es die letzte Chance für die schnellen Männer bis zum Ruhetag. Entscheiden dabei wird sein, wer wie frisch auf die letzten 1000 Meter geht und wer ein cleveres Lead-out nutzen kann. Die bisherigen Etappengewinner Jonathan Milan (Bahrain-Victorious), Michael Matthews (Jayco Alula) Kaden Groves (Alpecin-Deceuninck) zählen dann genauso zu den Sieganwärtern wie Mads Pedersen (Trek-Segafredo), Alberto Dainese (Team DSM) Mark Cavendish (Astana Qazaqstan Team) und Fernando Gaviria (Movistar).

Allerdings könnte sich auch eine starke Ausreißergruppe bilden. Wir erinnern uns gerne an die Etappe des Vorjahres in Neapel, die Thomas de Gendt gewann. Wenn sich bergfeste Trettiere und tempofeste Fahrer zusammenschießen, die keine Chance auf das Rosa Trikot besitzen, könnte es bei entsprechender taktischer Zusammensetzung der Fluchtgruppe, durchaus die Möglichkeit geben, dass ein Ausreißer in Neapel triumphiert.

Spannemd wird auch zu sehen sein, wie GC-Favorit Remco Evenepoel seine Stürze von gestern verkraftet; und ob die Konkurrenz ihn an den Anstiegen testet.

Grafiken: RCS Sport