Gericht: Steuer darf Sawtschenko-Szolkowy betreuen
Der Stasi-belastete Eiskunstlauf-Trainer Ingo Steuer darf bei der Nebelhorn-Trophy in Oberstdorf als Betreuer von Aljona Sawtschenko und Robin Szolkowy an der Bande stehen.
Das Landgericht München 1 habe einem entsprechenden Antrag Steuers auf eine Einstweilige Verfügung stattgegeben, bestätigte die Anwältin des Teams, Karla Vogt-Röller, der dpa. Die Deutsche Eislauf-Union (DEU) wollte die deutschen Meister bei den Wettkämpfen nur starten lassen, wenn sie auf die Betreuung durch Steuer verzichten.
In einer Präsidiumssitzung will die DEU beraten, wie sie auf die Verfügung reagiert, kündigte Vizepräsident Uwe Harnos an. Um einen Start in Oberstdorf noch zu verhindern, sei es aber wohl zu spät. «Es dürfte nicht mehr möglich sein, bis dahin eine Rechtsmittelentscheidung herbeizuführen», sagte Harnos. Zuvor unterrichtete er das Bundesinnenministerium (BMI) über die Verfügung. Das BMI hatte die gesperrten Fördermittel für die DEU in der vergangenen Woche wieder freigegeben, nachdem der Verband jede weitere Zusammenarbeit mit Steuer ausgeschlossen hatte.
Die sportliche Zukunft von Sawtschenko/Szolkowy ist damit weiter ungewiss. Die DEU will die beiden nur weiter fördern und nominieren, wenn sie sich von Steuer trennen. Karla Vogt-Röller kündigte an, notfalls auch weitere Starts per Gericht erzwingen zu wollen. «Es wäre aber eine enorme psychische Belastung, wenn für jeden Wettkampf die Teilnahme vor Gericht erstritten werden müsste», sagte sie. Beide Seiten betonten trotz der schwierigen Situation erneut ihre Gesprächsbereitschaft.
Quelle: dpa