Archiv für den Autor: Frank Schäfer

Oranda Red Cap

3. Januar 2023

Zu den beliebtesten Goldfisch-Zuchtformen gehört der Oranda Red Cap. Seine Namensgebung ist eine japanische Verballhornung des Wortes für „Holländer“, denn die ersten Orandas kamen über eine holländische Handelsstation im Jahr 1800 nach Japan; gezüchtet wurden die Tiere aber in China. Die Haube, auf Fachchinesisch „Wen“ genannt, ist – technisch gesehen – eine Fettwucherung, wie sie in der Natur z.B. bei der Elritzenart Pimephales promelas auftritt. „Hochköpfe“ sind in Asien so besonders beliebt, weil der chinesische Gott der Langlebigkeit (shou xing gong) mit einem verlängerten Kopf dargestellt wird.

Alles am Goldfisch ist Symbolik. Die Farbgebung des Oranda Red Cap erinnert asiatische Liebhaber an den Kranich mit seiner roten Kopfplatte und der Kranich wiederum ist ein weiteres Symbol für Langlebigkeit. Man nimmt an, dass diese Zuchtform um 1590 entstand. Der ideale „Tancho“ sollte eine kompakte, möglichst hohe Haube haben, die weder Auge noch Mund erreicht. Ein roter Ring um das Auge ist erwünscht. Der Körper soll kompakt und silbrigweiß gefärbt sein, die Schwanzflosse sei groß und so lang wie der Körper. Aufgrund des riesigen Genoms des Goldfisches ist es unmöglich, die Idealform züchterisch zu manifestieren. Nur wenige Individuen von tausenden sind darum Spitzentiere.

In Europa sind es Kindheitserinnerungen, die diese Fische in dafür empfänglichen Menschen wecken. Wie der deutsche Name „Rotkäppchen-Oranda“ aussagt: die Gebrüder Grimm, deren Volksmärchen zum allgemeinen Kulturgut geworden sind, bewirken Assoziationen zum Märchen vom Rotkäppchen, wenn wir Red Cap Oranda sehen.Die kompakten Goldfischzuchtformen entsprechen mit ihrem kugelrunden Kopf und den verhältnismäßig großen Kulleraugen zudem dem so genannten Kindchenschema, das Zuneigung und Beschützerininstinkte beim Menschen weckt. Die Farben rot und weiß sind festliche Farben, besonders jetzt, zur Weihnachtszeit. 

Wie alle Goldfische sind auch diese Tiere gesellig und sollten im Trupp gepflegt werden. Die Temperatur des Wassers darf im Bereich von 10-30°C liegen, freilich sind plötzliche Temperaturschwankungen strikt zu vermeiden. Ein Teil des Bodengrundes muss aus feinem Sand bestehen, denn alle Goldfische gründeln gern. Pflanzliche Kost – am liebsten Wasserlinsen –  sollte auf dem Speisezettel nicht fehlen, der ansonsten gern aus Trocken- und Frostfutter bestehen darf. Gewöhnlich erreicht diese Zuchtform eine Körperlänge (ohne Flossen) von etwa 15 cm, braucht also ein entsprechendes Wasservolumen, denn Goldfische fressen viel. Eine ganzjährige Gartenteichhaltung ist in unseren Breiten nur selten möglich und erfordert auf jeden Fall eine jahrelange Anpassung und sorgfältige Beobachtung der Tiere. Man bedenke, dass viele Goldfische heutzutage in tropischen Gebieten gezüchtet werden, bei denen die Wassertemperatur kaum jemals unter 20°C fällt.

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Text & Photos: Frank Schäfer

Glossolepis spec. „Gidomen Village“

30. Dezember 2022

Im Jahr 2010 wurde dieser wunderschöne Regenbogenfisch auf einer privaten Expedition im Osten von West Papua entdeckt. Er lebt dort im Taritatu River (früher: Idenburg River). Zunächst dachte man, es handele sich um eine Chilatherina-Art, doch deuten genetische Untersuchungen eher auf Glossolepis. Die Art konnte lebend mitgebracht und im Aquarium vermehrt werden. Heutzutage kommen sogar schon Nachzuchtexemplare in den Handel, so gut gelang es, die Art im Hobby zu etablieren.

Dieser schlanke Glossolepis wird etwa 12 cm lang, Weibchen bleiben kleiner. Die photographierten Tiere sind 8-9 cm lang. Ein besonders auffälliges Merkmal dieser Art ist der rote Vorderrückenstreifen, den auch die Weibchen – wenngleich viel schwächer als die Männchen – zeigen. In der Hochbalz (in diese Stimmung kommen die Tiere naturgemäß im Photobecken kaum) verdunkelt sich die Körpergrundfärbung zu einem wunderbaren Blau.

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Text & Photos: Frank Schäfer

Craterocephalus stercusmuscarum

30. Dezember 2022

Ähnlich wie die Regenbogenfische sind die Hartköpfchen (Craterocephalus) exklusive Elemente der australischen Fauna. Das bedeutet, sie kommen nur auf dem australischen Kontinent und den vorgelagerten Inseln (darunter Neu-Guinea) vor, die während der Eiszeit die große Landmasse bildeten, die man „Sahul“ nennt. Craterocephalus haben zwei getrennte Rückenflossen und gehören, genau wie die Regenbogenfische, zu den Meeräschenverwandten, allerdings in eine andere Linie, die man Ährenfischverwandte nennt.

Aquaristisch traten Craterocephalus außerhalb Australiens bislang kaum in Erscheinung. Wir haben nun aus Indonesien – also vermutlich vom indonesischen Teil der Insel Neu-Guinea, der als Papua bekannt ist – Hartköpfchen erhalten, bei denen es sich höchstwahrscheinlich um Craterocephalus stercusmuscarum handelt. Diese Art wird 9 cm lang und es gibt auch ein paar aquaristische Erfahrungen mit ihr. Sie gilt als sehr gut haltbar und friedlich. Bezüglich der Wasserzusammensetzung werden keine besonderen Ansprüche gestellt, eine Temperatur zwischen 24 und 28°C sagt ihr zu. Gefressen wird jedes übliche Zierfischfutter, inklusive Trockenfutter. Die Fische laichen an feinfiedrigen Pflanzen, Brutpflege üben sie nicht aus. Äußerliche Geschlechtsunterschiede gibt es kaum, Weibchen werden etwas fülliger und die Gelbfärbung des Bauches ist weniger ausgeprägt.

Alles in allem ist Craterocephalus stercusmuscarum ein hübscher, wenn auch farblich nicht sehr auffallender Fisch, der jedoch wegen seiner ungewöhnlichen Körperform ein Gesellschaftsaquarium sehr bereichert. Man pflegt Craterocephalus grundsätzlich im Trupp, Einzeltiere fühlen sich nicht wohl.

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Text & Photos: Frank Schäfer

Schistura cf. quasimodo

28. Dezember 2022

Ein ulkiger Name für eine ulkige Schmerle! Im Jahr 2000 vergab ihn Kottelat bei der wissenschaftichen Beschreibung einer Schmerle aus Laos. Quasimodo war der bucklige Glöckner in einem weltberühmten Roman von Victor Hugo. Und die Schmerle aus Laos hat einen Buckel – daher die Namensgebung. Die Schmerle aus Laos hat aber noch ein  zweites, für Schmerlen äußerst ungewöhnliches Merkmal. Schmerlen sind Bodenfische und fressen vom Boden. Entsprechend ist die Maulspalte nach unten gerichtet (unterständig). Nicht so bei Schistura quasimodo. Hier ist die Maulspalte fast waagerecht (endständig, subterminal).

Wir haben jetzt erstmals eine Schmerle aus dem Norden Thailands erhalten, die ebenfalls ein deutlich endständiges Maul besitzt. Sie unterscheidet sich von Schistura quasimodo aus Laos durch das Fehlen des Buckels – das kann aber eine Frage des Alters sein – und die Färbung. S. quasimodo ist gestreift (Jungtiere bis zu 10 Streifen, 6-8 bei erwachsenen Tieren von 5-6 cm Länge), unsere sind einfarbig. Daher gehen wir davon aus, dass es sich bei unseren Fischen um eine wissenschaftlich noch unbeschriebene Art handelt.

Gegenwärtig sind unsere Tiere 4-6 cm lang, es ist zu erwarten, dass sie noch 1-2 cm wachsen werden. Untereinander sind sie friedlich, aber es liegt auf der Hand, dass wir noch keine Langzeiterfahrung mit den Tieren haben.

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Text & Photos: Frank Schäfer

Liebe Zierfischfreunde auf der ganzen Welt,

23. Dezember 2022

ein bewegtes und ereignisreiches Jahr 2022 liegt hinter uns. Und das kommende Jahr 2023 hält in Anbetracht der weltpolitischen Lage und der immer noch tobenden Pandemie sicher viele Herausforderungen für uns alle bereit. Darum hoffen wir an diesem Weihnachten noch mehr als sonst, dass Sie und Ihre Lieben ein paar Tage Ruhe und inneren Frieden finden können und wünschen Ihnen viel Kraft, Glück und Gesundheit für das Neue Jahr!

Das Team von Aquarium Glaser

Rubricatochromis: Ein neuer Gattungsname für die Roten Cichliden

23. Dezember 2022

Rote Cichliden, manchmal auch als Juwelen-Buntbarsche bezeichnet, gehören zu den beliebtesten Aquarienfischen überhaupt. Schon seit über 100 Jahren erfreuen sie mit ihrer Farbenpracht und ihrer wunderbaren Brutpflege Aquarianer in aller Welt. Über die Anzahl der Arten ist man sich uneins, weil diese Fische sehr variabel sind. Bisher waren die Roten Cichliden jedenfalls unter dem Gattungsnamen Hemichromis bekannt.

Schon immer wusste man, dass Hemichromis aus zwei sehr unterschiedlichen Artengruppen bestehen, nämlich den so genannten Fünffleck-Buntbarschen und den schon erwähnten Roten Cichliden. Die Fünffleck-Buntbarsche wurden kürzlich (November 2022) von A. Lamboj und S. Koblmüller einer wissenschaftlichen Revision unterzogen. Als Ergebnis kam u.a. heraus, dass die Roten Cichliden und die Fünffleck-Buntbarsche nicht so eng verwandt sind, wie zuvor dachte, sondern unterschiedliche evolutionäre Linien repräsentieren. Entsprechend müssen sie in unterschiedlichen Gattungen stehen. Typusart von Hemichromis ist ein Fünffleck-Buntbarsch (H. fasciatus), also verbleiben die Fünffleck-Buntbarsche in Hemichromis, während für die Roten Cichliden ein neuer Gattungsname geprägt werden musste: Rubricatochromis. Das bedeutet nichts anderes als „Rot gefärbter Barsch“. Typusart ist Rubricatochromis guttatus.

Folgende Arten stehen jetzt in der neuen Klassifizierung: 

Hemichromis Peters, 1858, mit vier Arten:

Hemichromis angolensis, Steindachner, 1865

Hemichromis camerounensis Bitja-Nyom, Agnése, Pariselle, Bilong-Bilong & Snoeks, 2021

Hemichromis elongatus (Guichenot, 1861)  

Hemichromis fasciatus Peters, 1858
Die Art H. frempongi Loiselle, 1979, wurde bereits von Bitja-Nyom et al., 2021, mit H. fasciatus synonymisiert.

Rubricatochromis Lamboj & Koblmüller, 2022, mit neun beschriebenen Arten:

Rubricatochromis bimaculatus (Gill, 1862) 

Rubricatochromis cerasogaster (Boulenger, 1898) 

Rubricatochromis cristatus (Loiselle, 1979) 

Rubricatochromis exsul (Trewavas, 1933)

Rubricatochromis guttatus (Günther, 1862) 

Rubricatochromis letourneuxi (Sauvage, 1880) 

Rubricatochromis lifalili (Loiselle, 1979) 

Rubricatochromis paynei (Loiselle, 1979) 

Rubricatochromis stellifer (Loiselle, 1979)

und mindestens vier wissenschaftlich noch nicht beschriebenen Taxa:

Rubricatochromis sp. „Gabon“

Rubricatochromis sp. „Guinea 1“

Rubricatochromis sp. „Guinea 2“

Rubricatochromis sp. „neon“

Literatur:

Lamboj, A. & S. Koblmüller (2022): Molecular phylogeny and taxonomic revision of the cichlid genus Hemichromis (Teleostei, Cichliformes, Cichlidae), with description of a new genus and revalidation of H. angolensis. Hydrobiologia, https://doi.org/10.1007/s10750-022-05060-y

Text & Photos: Frank Schäfer

Hoplocharax goethei

23. Dezember 2022

Kennen Sie diesen Salmler? Die Art ist in mehrfacher Hinsicht ungewöhnlich! Da wäre vielleicht zunächst ihr seltsamer Artname, goethei. Wurde die Art etwa nach unserem Dichterfürsten und Universalgenie, Johann Wolfgang von Goethe benannt? Leider nein. Sie wurde dem umstrittenen Eugeniker Charles Matthias Goethe (1875-1966) gewidmet. Aber das ist ja eher nebensächlich. Das Fischchen – es wird nur 3-4 cm lang – sieht auf den ersten Blick aus wie der vielleicht verbreitetste Salmler in Amazionien, Hemigrammus bellottii, gehört aber in einen völlig anderen Verwandtschaftskreis und ist tatsächlich ein engerer Verwandter zu Raubsalmlern wie etwa den Süßwasser-Barrakudas der Gattung Acestrorhynchus. Was man mit bloßem Auge nicht sehen kann: das Gebiss von Hoplocharax goethei besteht nicht aus zackigen Schneidezähnen wie bei Hemigrammus bellottii sondern aus nadelspitzen Fangzähnen! Dennoch ist dieser Miniaturräuber ein friedliches Tier, das keinem gleichgroßen Mitbewohner etwas zuleide tut. Vielleicht frisst der Fisch in der Natur bevorzugt Fischlarven, wer weiß? Im Aquarium nimmt er jedes übliche Fischfutter an, auch Trockenfutter. Das leuchtend rote Auge von Hoplocharax goethei ist übrigens deutlich brillanter gefärbt als bei irgendeiner anderen Salmler-Art.

Bis vor kurzem wurde Hoplocharax goethei eher zufällig als Neon-Beifang aus Kolumbien und Brasilien eingeführt; dabei handelte es sich meist um Einzelexemplare. Seit einigen Jahren können wir aus Venezuela immer wieder einmal eine etwas größere Anzahl von Tieren importieren. Vielleicht gelingt eines Tages sogar die Zucht? 

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Text & Photos: Frank Schäfer

Corydoras „punctatus“ Nanay

21. Dezember 2022

Es gibt die Redensart: „Das Internet vergisst nichts“. Das mag sein, aber Bücher sind noch deutlich langlebiger, und zwar besonders dann, wenn in ihnen Irrtümer abgedruckt wurden. Diese halten sich oft dermaßen hartnäckig, dass man schier verzweifeln könnte. So geschehen mit einem sehr hübschen Panzerwels, der in riesigen Mengen im Dreiländereck Peru-Kolumbien-Brasilien, also im oberen Amazonas vorkommt. Weil er so häufig ist, wurde er auch schon früh nach Europa gebracht, nach Deutschland 1935. Damals wurde er als Corydoras punctatus fehlbestimmt (das ist eine ganz andere Art, die ähnlich wie C. julii aussieht), ein Irrtum, der 1936 in das zu seiner Zeit wichtigste Bestimmungsbuch über exotische Zierfische, den “Arnold-Ahl“  übernommen wurde. Seither ist dieser Fehler offenbar nicht mehr aus der Welt zu schaffen und die Exporteure schicken diese Art (und einige enge Verwandte, die sehr ähnlich aussehen) immer noch unter diesem falschen Namen. In Wirklichkeit handelt es sich um eine Art aus dem Formenkreis um C. agassizii und C. ambiacus. Da dieser Formenkreis wissenschaftlich sehr schlecht erforscht ist, kann man nichts gesichertes darüber sagen, es spricht allerdings sehr viel dafür, dass gerade dieser Panzerwels wissenschaftlich noch unbeschrieben und am besten als Corydoras sp. aff. agassizii zu bezeichnen ist.

Die Art ist, wie schon erwähnt, im gesamten oberen Amazonas-Einzug bis mindestens Manaus in Brasilien verbreitet und tritt hier in riesigen Schwärmen auf. Eine besonders hübsche Variante kommt aus dem Rio Nanay in Peru, die wir aktuell im Stock haben. Der Rio Nanay ist ein linksseitige Amazonaszufluss und rund 450 km lang. Er gilt als Schwarzwasserfluss. Bezüglich der Wasserwerte und der Pflege ist Corydoras „punctatus“ Nanay aber alles andere als anspruchsvoll. Nur die Zucht ist noch nicht gelungen, was vermutlich daran liegt, dass die Tiere nachts laichen und starke Laichräuber sind, weshalb der Eiersegen schon im Magen der Eltern gelandet ist, bevor der Züchter etwas davon mitbekommt.

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Text & Photos: Frank Schäfer

Brachyhypopomus brevirostris

19. Dezember 2022

Messerfische gibt es in Afrika, Asien und Südamerika, wobei die Arten der Alten und der Neuen Welt nicht näher miteinander verwandt sind. Als Aquarienfische sind Messerfische von besonderem Reiz, denn ihr eleganter Schwimmstil, der durch der langen über den Bauch und den Schwanz reichenden Afterflosse entsteht, ist faszinierend anzusehen. Wie Geister gleiten die Tiere vorwärts wie rückwärts durch das Wasser.

Wir haben zur Zeit einen sehr selten importierten Messerfisch im Stock. Brachyhypopomus brevirostris ist eine Art, die etwa 20-40 cm lang wird dabei aber nur so dick wie ein Daumen wird. Es handelt sich um einen Vertreter der Familie Hypopomidae. B. brevirostris ist weit in Südamerika verbreitet, unsere Tiere stammen aus Peru. Männchen und Weibchen unterscheiden sich deutlich in der Kopfform, Männchen werden zudem größer und bei unverletzten Exemplaren haben sie auch eine kleine Schwanzflosse, die den Weibchen fehlt. Allerdings sind in ihrer Heimat offenbar viele Fische darauf spezialisiert, Messerfischen einen Teil ihres Schwanzes abzubeißen. Als einzige Fische überhaut können südamerikanische Messerfische darum den Schwanz inklusive der Wirbelsäule regenerieren.

Untereinander sind Brachyhypopomus angenehm friedlich. Es handelt sich um Kleintierfresser, die leicht mit Frost- und Lebendfutter zu ernähren sind. Wie alle südamerkanischen Messerfische besitzen auch diese ein schwach elektrisches Organ, das sie ähnlich wie Fledermäuse ihren Ultraschall einsetzen. So können sich südamerikanische Messerfische auch in vollständiger Dunkelheit bewegen, ohne jemals anzustoßen.

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Text & Photos: Frank Schäfer

Tetranematichthys wallacei

16. Dezember 2022

Zur Zeit werden drei Arten der seltsamen Gattung Tetranematichthys unterschieden. Keine davon kommt häufiger oder gar regelmäßig in den Handel, denn ihre versteckte Lebensweise macht ihren Fang zur reinen Glücksache. So freute es uns besonders, dass wir die Art T. wallacei aus Kolumbien importieren konnten. Noch mehr freut es uns, dass  geschlechtsreife Männchen und Weibchen im Import enthalten sind.

Wie bei der nahe verwandten Gattung Ageinosus entwickeln männliche Tetranematichthys zur Fortpflanzungszeit eine riesige Rückenflosse. Mit dem stark bedornten Rückenflossenstachel klemmt das Männchen das Weibchen während der Begattung fest. Die Befruchtung erfolgt innerlich mit einer penis-artigen Struktur, die aus den vordersten Strahlen der Afterflosse gebildet wird. Nach der Fortpflanzungszeit sollen sich beide Geschlechtsmerkmale zurückbilden und dann von der des Weibchens kaum noch zu unterscheiden sein.

Von der farblich identisch aussehenden Art T. quadrifilis unterscheidet sich T. wallacei durch das Profil der Kopfunterseite. Die Wangen von T. wallacei verlaufen links und rechts nahezu parallel, während bei T. quadrifilis die Distanz zwischen linker und rechter Kopfkante deutlich erkennbar zum Bauch hin zunimmt. 

Diese hochinteressanten und seltenen Welse erreichen etwa 20 cm Gesamtlänge. Sie ernähren sich räuberisch, bevorzugte Nahrung sind kleine Fische. Ein Aquarium für Tetranematichthys sollte feinen Sandboden enthalten, schwach beleuchtet sein und reichlich Wurzelholz als Versteckmöglichkeit enthalten. Tagsüber liegen die Tiere oft schlafend auf der Seite, das ist ganz normal und braucht den Pfleger nicht zu beunruhigen. Untereinander sind Tetranematichthys völlig friedlich.

Für unsere Kunden: die Fische haben Code 296415 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern. 

Lexikon: Tetranematichthys: bedeutet „Fisch mit vier Fäden“, was sich auf die Barteln bezieht. wallacei: Widmungsname für Alfred Russel Wallace (1823-1913).

Vorschlag eines deutschen Gebrauchsnamens: Wallace´ Wurzel-Delphinwels

Text & Photos: Frank Schäfer

Datnioides polota

16. Dezember 2022

Aus Indien (Orissa) haben wir ganz entzückende Tigerbarschbabys der Art Datnioides polota erhalten. Die meisten der nur 1-2 cm langen Knirpse haben noch das dunkle Babykleid, das nur im vorderen Körperdrittel durch ein helles Band unterbrochen wird. Doch einzelne Tiere färben bereits in das Erwachsenenkleid um, das silberfarben mit senkrechten dunklen Binden ist. Frech wie Oskar durchstreifen sie das Aquarium und sind unglaublich neugierig.

Tigerbarsche (Datnioides) sind große, großartige Fische. Als Raubfische entwickeln sie deutlich mehr Verhalten, das uns Menschen intelligent vorkommt, als die meisten anderen Fische. Datnioides-Arten werden bis zu 30 cm lang. Entsprechend brauchen sie große Aquarien, nicht so sehr wegen des Schwimmraums, als wegen der Wasserbelastung. So ein großer Tigerbarsch haut ganz schön was weg bei einer Mahlzeit und alles, was durch den Schlund im Körper verschwindet (Lebend- und Frostfutter aller Art), kommt umgewandelt wieder ins Wasser. Und darum braucht man Volumen, sonst gibt es eine wasserchemische Katstrophe.

Doch wahre Tigerbarsch-Fans stellen den Tieren ohnehin große Aquarien zur Verfügung. In den vielen Jahren, die ein Tigerbarsch seinen Pfleger durchs Leben begleitet, wird das Tier zahm und entwickelt sich zu einem echten Haustier! Untereinander sind Tigerbarsche relativ verträglich, andere Fische, die als Futter nicht in Frage kommen, ignorieren sie. Datnioides polota ist ein Brackwasserfisch, der auch häufig in reinem Süßwasser gefunden wird. Aquaristisch hat es sich bewährt, darauf zu achten, dass der pH-Wert nicht dauerhaft unter 8 fällt.

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Text & Photos: Frank Schäfer

Cyphocharax multilineatus

15. Dezember 2022

Aus der Verwandtschaft der Barbensalmler (Curimata) haben wir jetzt die interessante Art Cyphocharax multilineatus aus Venezuela erhalten. Auf den ersten Blick sehen sie aus wie der bekannte Kopfsteher (Chilodus punctatus), unterscheiden sich jedoch deutlich durch den schwarzen Augenstreifen vom Kopfsteher. Zudem schwimmen sie in „normaler“ waagerechter Körperhaltung.

Cyphocharax sind Aufwuchsfresser, die Steine, Wurzeln und Pflanzen nach Algen und den darin lebenden Kleinstlebewesen abweiden. Untereinander sind sie ausgesprochen friedlich. Die Maximallänge von C. multilineatus beträgt etwa 10 cm.

Wir haben über diese Fische auch einen kleinen Film erstellt, den Sie hier betrachten können:  https://www.youtube.com/watch?v=9uaKiKAcnTI

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Lexikon: Cyphocharax: aus dem altgriechischen, bedeutet „buckliger Charax“; Charax ist eine andere Salmlergattung. multilineatus: latein, bedeutet „mit vielen Linien“. Chilodus: aus dem altgriechischen, bedeutet „mit bezahnter Lippe“. punctatus: latein, bedeutet „punktiert“.

Vorschlag eines deutschen Gebrauchsnamens: Goldener Maskara-Salmler

Text & Photos: Frank Schäfer

Channa marulius

12. Dezember 2022

Welche Art ist der größte Schlangenkopffisch? Leider lässt sich diese Frage nicht eindeutig beantworten, weil der Ausdruck „Anglerlatein“ schon sprichwörtlich für unsichere Angaben geworden ist. Angler (und nicht nur die!) übertreiben gerne ein wenig. Aber unstrittig ist: Channa marulius aus Indien gehört zu den Top-Kandidaten um das Rennen. Der größte dokumentierte Fang eines Channa marulius war ein etwa 120 cm langes Exemplar, das 13,6 kg wog, aber angeblich soll es auch schon ein 183 cm langes Exemplar mit gut 30 kg Gewicht gegeben haben. Trotzdem beträgt die Normalgröße der Art „nur“ etwa 50 cm, was auch schon ganz ordentlich ist!

In Indien, seiner Heimat, gibt es riesige, zahme C. marulius, die in Teichen in heiligen Tempelbezirken leben und von Gläubigen verehrt und gefüttert werden. Diese Tiere sind so zahm, dass sie Reisbällchen aus der Hand nehmen. Allerdings ist Reis keine adequate Nahrung für diese Tiere, die zu den Raubfischen zählen.

Im Aquarium sind Channa marulius angenehme Zeitgenossen, aber sie sind wegen ihrer Größe den Besitzern von sehr großen Aquarien, Zoos und Schauaquarien vorbehalten. Ihr Aggressionspotential ist – verglichen mit dem anderer Schlangenkopffische – nur gering. Zur Fortpflanzungszeit ändert sich das. Dann bilden diese Riesen Paare, die ein Nest bauen umd die zahlreiche Brut nachhaltig verteidigen. Niemand möchte von einem 50-cm-Schlangenkopf angegriffen und gebissen werden, die haben nämlich ganz ordentliche Zähne und sind wirklich furchtlos! 

Die Jungtiere, wie wir sie jetzt wieder einmal nach vielen Jahren anbieten können, sind völlig anders gefärbt als erwachsene Tiere. So lange sie das Jugendkleid tragen, sind es Schwarmfische. Wenn sie jedoch den gelben Längsstreifen verlieren kommen sie in die Pubertät, in der jeder Artgenosse als Nahrungskonkurrent gesehen wird. Erst mit Eintritt der Geschlechtsreife erwacht wieder das Interesse an Artgenossen. Diese Phasen sind typisch für große Raubfische, besonders in der Pubertät ist es bei vielen Arten umöglich, mehr als ein Exemplar im Aquarium zu pflegen. Aber bei Channa marulius läuft alles gemäßigt und gesittet ab, weshalb in erster Linie die mögliche Endgröße eine Einschränkung für die Eignung als Aquarienfisch darstellt. 

Wir haben über diese Fische auch einen kleinen Film erstellt, den Sie hier betrachten können:  https://www.youtube.com/watch?v=auSKklvgyZI&t=4s

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 409102 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Ancistrus sp. Bushmouth LDA 72

9. Dezember 2022

Ancistrus-Arten gehörten schon lange zur Aquaristik , bevor man auch nur an den Begriff der L- oder LDA-Nummer dachte. Leider ist die Systematik der Gruppe komplex, es gab und gibt immer wieder Fehlidentifizierungen und – das ist besonders bedauerlich – die Arten lassen sich scheinbar oft kreuzen, so dass es unabsichtlich zu Aquarienhybriden gekommen ist. Solche Hybriden haben keinen wissenschaftlichen Namen. Der allseits bekannte Aquarien-Ancistrus ist ein solcher Hybride. Aquarianer mit tiefergehenden wissenschaftlichem Interesse züchten daher lieber mit definierten Stämmen und Wildfängen. Mit LDA 72 gelang uns der Import einer Art aus Kolumbien, bei der die Männchen besonders beeindruckenden Nasenschmuck entwickeln und auch die Weibchen sind bärtig.

Die Ancistrus-Arten des Großraumes, aus dem unsere Tiere stammen müssen, wurden erst kürzlich einer wissenschaftlichen Revision unterzogen (de Souza et al., 2019). Folgt man dem Bestimmungsschlüssel in dieser Arbeit, so kommt man bei unseren Importen zu Ancistrus triradiatus, einer sehr variablen Art, die bereits 1918 von Eigenmann beschrieben wurde. Wahrscheinlich verbergen sich hinter dem Artnamen Ancistrus triradiatus – so vermuten de Souza et al. – mehrere Arten, denn die Tiere sind sehen je nach Herkunft ziemlich unterschiedlich aus. Im Hobby sollte man darum die Nummer LDA 72 nicht auflösen, sondern bis zur Klärung dieser Frage beibehalten. Typisch für LDA 72 unseres aktuellen Imports ist folgende Kombination von Merkmalen: ein kleiner schwarzer Fleck an der Basis der Rückenflosse unmittelbar hinter dem Rückenflossenstachel, ein regelmäßiges Punktmuster auf den Flossenstrahlen von Rücken- und Schwanzflosse, ein undeutliches Wabenmuster auf dem Rücken des Vorderkörpers, eine helle senkrechte Binde am Ende des Schwanzstiels, ein einfarbiger, ungefleckter Bauch und insgesamt drei helle Punkte an der Zipfeln der Rücken- und Schwanzflosse auch bei voll erwachsenen Tieren. Unsere Fische sind zur Zeit 9-12 cm lang.

Für unsere Kunden: die Fische haben Code 26480-LDA 072-4 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Literatur: de Souza, L. S., Taphorn, D. C. & J. W. Armbruster (2019): Review of Ancistrus (Siluriformes: Loricariidae) from the northwestern Guiana Shield, Orinoco Andes, and adjacent basins with description of six new species. Zootaxa 4552: 1-67.

Text & Photos: Frank Schäfer

Schistura cf. balteata

9. Dezember 2022

Es gibt eine große Zahl – über 300, wovon über 200 als gültige Arten angesehen werden – wissenschaftlich beschriebener Schistura-Arten; nur ganz wenige davon haben bislang ihren Weg in die Aquarien gefunden. Eine der schönsten ist Schistura cf. balteata aus Thailand, wo sie in der Gegend um Ranchaburi gesammelt werden; diese Population erkennt man an der getupften Rückenflosse. Weitere Fundorte sind bei Kanchanaburi, hier hat die Rückenflosse lediglich einen Streifen unmittelbar oberhalb des Rückens. 

Der Lebensraum wird als kleiner Bach geschildert, dessen Tiefe um 20 cm liegt, das Wasser sei kühl und sehr sauerstoffreich. Der Bach fließt durch einen Wald.

Wir erhalten die Tiere in Größen um 5 cm, sie sind dann voll ausgefärbt und die Geschlechter sind ganz gut unterscheidbar (Männchen haben einen proportional breiteren Kopf); im Internet werden 10 cm als Maximalgröße angegeben, was wir nicht überprüfen können.

Die eigentliche Schistura balteata wurde 1948 aus Burma beschrieben. Sie besitzt ein Doppelband in der Körpermitte. Aus Burma importierte Tiere sind ansonsten einfarbig beige gefärbt, während bei den thailändischen Tieren in Prachtfärbung der Vorderkörper dunkel-olivgrün und die hintere Körperhälfte rot oder gelb mit schwarzen Streifen ist. Ob die roten Tiere, wie sie derzeit importiert werden und die gelben Tiere der gleichen Art angehören, ist unbekannt, sie wurden gelegentlich gemeinsam importiert. Wenn sie nicht in Prachtfärbung sind, kann man sie optisch nicht unterscheiden. Die Färbung wechselt bei diesen Schmerlen drastisch und blitzschnell, es ist sehr spannend, ihr Verhalten zu beobachten.

Diese Schistura-Arten bilden kleine Revier, aus denen sie andere Fische vertreiben. Man muss das Aquarium sehr versteckreich einrichten, damit unterlegene Tiere sich zurückziehen können. 

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 454933 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Chlamydogobius eremius 

8. Dezember 2022

Die Wüstengrundel (Chlamydogobius eremius) ist ein Wunder der Natur bezüglich der Temperatur-Anpassungsfähigkeit. Ursprünglich kommt sie aus der Wüste Süd-Australiens. Dort kann es tagsüber sehr heiß sein, nachts aber arg kalt. Die hohe Wärmekapazität des Wassers verhindert zwar, dass die Fische plötzliche Temperaturschwankungen aushalten müssen, aber das Temperaturspektrum, das die Wüstengrundel toleriert, liegt zwischen 10 und 35°C!

Das darf keinesfalls dazu verführen, die Fische plötzlichen Temperaturveränderungen auszusetzen. Das vertragen sie überhaupt nicht und können im Extremfall sogar sterben. Zur Pflege empfiehlt sich eher hartes als weiches Wasser, auf jeden Fall sollte der der pH über 7,5, besser im Bereich von 8-8,5 liegen. Saures Wasser bekommt den Tieren schlecht. Gegenüber der Salinität sind sie hingegen äußerst tolerant.

Die Geschlechter sind leicht an der Färbung zu unterscheiden; zusätzlich haben die Männchen einen viel dickeren Kopf. Es sind Höhlenbrüter mit Brutpflege im männlichen Geschlecht. Innerhalb des Reviers duldet ein Männchen keinen gleichgeschlechtlichen Artgenossen, das ist bei der Pflege unbedingt zu berücksichtigen. Wenn man mehrere Männchen der gewöhnlich 4-5 cm langen Art (in der Literatur findet man auch 6 cm als Endgröße, das erscheint uns aber etwas übertrieben) pflegen möchte, braucht man ein sehr strukturreich eingerichtetes Aquarium, sprich: viele Steine, Höhlen und Wurzeln. Wüstengrundeln sind Bodenfische. Sandboden ist empfehlenswert. Gegenüber artfremden Fischen sind sie friedlich.

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 411002 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Symphysodon wild Nanay Green

5. Dezember 2022

Der Rio Nanay ist ein großer, linksseitiger Nebenfluss des oberen Amazonas. Er gilt als Schwarzwasserfluss. Im Rio Nanay gibt es Grüne Diskus, die schon immer im Hobby begehrt waren. Früher, in den 1950er und 1960er Jahren, kamen diese kostbaren Tiere über die kolumbianische Stadt Leticia zu uns, die noch heute ein Hauptumschlagplatz für südamerikanische Zierfische ist. Denn Leticia liegt im Dreiländereck Peru, Kolumbien und Brasilien. Faktisch sind die kolumbianische Stadt Leticia und die brasilianische Stadt Tabatinga eine Gemeinde und man kann ohne Grenzkontrollen von der einen in die andere Stadt gelangen.

Diskus sind und waren schon immer relativ teure Fische, was u.a. daran liegt, dass sie einzeln gepackt und transportiert werden müssen und darum nur wenige Tiere pro Box Platz finden. So entsteht ein hoher Frachtpreis. Zusätzlich werden aber Diskus aller Varianten und Fundortformen auch im Land selbst sortiert. Je nach Seltenheit und Nachfrage entstehen so unterschiedliche Preise für Tiere vom gleichen Fundort. Bei Grünen Diskus vom Rio Nanay sind Exemplare mit vielen Punkten auf den Flanken besonders gefragt und deshalb deutlich teurer als ihre Vettern, bei denen diese Punkte weniger zahlreich sind oder fehlen. Die Zahl der Punkte sagt nichts über das Geschlecht aus und wird auch nicht zwangsläufig vererbt. Und selbstverständlich sind die Tiere mit zahlreichen Punkten standesgemäß etwas zurückhaltender gegenüber dem Paparazzo vor der Scheibe, der sie ablichten will, als ihre bürgerlichen Vettern …

Für unsere Kunden: die Tiere sind 10-14 cm lang und haben Code 749944 (spotted) und 749934 (few spots) auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Auriglobus modestus

2. Dezember 2022

Die Goldkugelfische – der Gattungsname Auriglobus bedeutet in etwa „Goldene Kugel“ – sind reine Süßwasserkugelfische. Lange Zeit dachte man, es gäbe nur eine Art, A. modestus, die in der Gattung Chonerhinos untergebracht war. Dann entdeckte man, dass es sich in Wirklichkeit um fünf, einander verflixt ähnliche Arten handelt.

Wir haben jetzt aus Sumatra, genauer gesagt, aus dem Fluss Indragiri, eine schöne Sendung Goldkugelfische erhalten. Es handelt sich aller Wahrscheinlichkeit nach um A. modestus. Dafür sprechen anatomische Merkmale (Schnauzen- und Schwanzstielform) und auch der Fundort, denn der letzte Bearbeiter der Gattung (Roberts, 1982) identifizierte Exemplare aus dem Indragiri als A. modestus.

Dieser Goldkugelfisch erreicht eine Länge von etwa 10 cm. Er ist ein rastloser Schwimmer und, wie alle Kugelfische, sehr neugierig. Auch für ihn gilt, was für nahezu alle Kugelfische gilt: es gibt friedliche Exemplare und solche, die in ihrem Verhalten zwischen frech und aufdringlich einzustufen sind. Letztere beißen auch gerne mal Flossenstückchen ab. Keinesfalls darf man Goldkugelfische mit ruhigen, schüchternen Arten vergesellschaften. Größere Barben, Welse, Barsche, Messerfische, Stachelaale und dergleichen sind hingegen normalerweise gut geeignet. Hat man das Pech, einen ausgesprochenen Stänkerer-Goldkugelfisch zu erwischen, so ist gewöhnlich Einzelhaltung erforderlich. Was für fremde Fischarten gilt, gilt auch für Artgenossen. Gewöhnlich kommen Goldkugelfische gut miteinander aus, es gibt aber auch Einzelgänger, die jeden Artgenossen heftig mit Bissen attackieren.

Über das Fortpflanzungsverhalten der Goldkugelfische ist nichts bekannt. Sie fressen sehr gern Lebendfutter aller Art und nehmen auch Frostfutter gut an. Es sind keinesfalls Nahrungsspezialisten, in der Natur werden vor allem Insekten gefressen. Pflanzliches Material wird nicht beachtet.

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 366593 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Geophagus steindachneri

2. Dezember 2022

Der Rothauben-Erdfresser (Geophagus steindachneri) aus Kolumbien hat seit seiner Ersteinfuhr nach Deutschland im Jahr 1972 einen Stammplatz im Aquarium. Dafür gibt es zahlreiche Gründe. Zunächst einmal ist er sehr attraktiv gefärbt. Die Männchen entwickeln einen rot gefärbten Stirnbuckel, der in der Größe sehr variiert. Überhaupt: die Größe. Tatsächlich kann G. steindachneri bis zu 25 cm lang werden! Aber die Geschlechtsreife setzt bereits mit 6 -7 cm Länge ein. 

Geophagus steindachneri gilt als der spezialisierteste Maulbrüter Südamerikas, weil die Eier unmittelbar nach dem Ablaichen in mütterliche Maul genommen werden. Statt Ei-Flecken in der Afterflosse, wie sie bei vielen afrikanischen maulbrütenden Cichliden auftreten, besitzen G. steindachneri orangefarbene Flecken in den Mundwinkeln, die den gleichen Effekt erzielten.

Wir haben zur Zeit hübsche Nachzuchten der Art im Stock, bei denen die Männchen als Besonderheit grün-goldene Flächen im Bereich der Kiemendeckel aufweisen.

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 678212 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Corydoras sodalis (falsch als agassizii)

30. November 2022

Es gibt vier Arten wunderschöner Panzerwelse, die praktisch ausnahmslos als Naturentnahmen aus Brasilien erhältlich sind, weil sich selbst erfahrene Züchter an ihnen die Zähne ausbeißen. Hinzu kommt aber auch, dass gerade diese Arten Massenvorkommen bilden und darum in großer Stückzahl und sehr günstig angeboten werden können, wodurch kaum ein Anreiz besteht, sie nachzuzüchten. Schließlich sind nachhaltige Naturentnahmen ökologisch sinnvoller als Nachzuchten und verschaffen den Menschen vor Ort ein umweltverträgliches, sicheres Einkommen.

Diese vier Arten, von denen hier die Rede ist, sind Corydoras agassizii, C. ambiacus, C. schwartzi und C. sodalis. Leider werden sie immer wieder mit falschen Namen belegt. Ein Portrait von Cordoras schwartzi finden Sie hier:https://www.aquariumglaser.de/fischarchiv/corydoras-schwartzi/

Hier geht es um Corydoras sodalis. Aus Gründen, die auf einen Irrtum in den 1960er Jahren zurückgeht, wird dieser eigentlich kaum zu verwechselnde Panzerwels immer wieder als C. agassizii gehandelt. Das ist besonders schwer auszumerzen, weil C. sodalis und der „echte“ agassizii oft gemeinsam vorkommen und deshalb häufig bunt gemischt importiert werden. C. agassizii wiederum wird – ebenfalls falsch – meist als C. punctatus bezeichnet, ebenso C. ambiacus, der außerdem nur schwer von C. agassizii zu unterscheiden ist. Ein echtes Namensdrama!

Bezüglich der Pflege gibt es zu C. sodalis nicht viel zu sagen, die Fische machen praktisch alles mit, wenn man die Grundanforderungen von Corydoras erfüllt: kein scharfkantiger Bodengrund, am besten weicher Fluss-Sand, keimarmes Wasser und gezielte Fütterung. Corydoras sind keine Restefresser! Die Wassertemperatur sollte zwischen 22 und 28°C liegen, pH und Härte sind unerheblich.

Der Grund, weshalb diese Welse sich der Nachzucht entziehen, liegt in ihrer Naturgeschichte. Die Massenvorkommen sind höchstwahrscheinlich nichts anderes als Laichwanderzüge, die die Fische in kleine, schattige Nebenbäche führen, in denen sie ablaichen. Im Aquarium laichen sie nur nachts, in völliger Dunkelheit. Und weil es starke Laichräuber sind, ist am nächsten Morgen nichts mehr von der Eierpracht zu finden.

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 221504 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Bhavania australis

28. November 2022

Entlang der West-Küste Indiens verläuft eine Bergkette, die als Western Ghats bekannt ist. Dort befindet sich ein Hotspot der Biodiversität. Ungewöhnlich viele Arten von Süßwasserfischen kommen dort endemisch vor, also nur dort und nirgendwo sonst auf der Welt. Dazu zählen auch die beiden Arten der Gattung Bhavania, nämlich B. annandalei und B. australis. Letztere konnten wir jetzt erstmals importieren.

Betrachtet man unsere derzeit etwa 3-4 cm langen Tiere, so sehen sie aus, wie viele andere Plattschmerlen auch. Spannend wird es, wenn sie 8-9 cm, ihre Endgröße, erreicht haben. Dann entwickeln sie nämlich ein attraktives, kontrastreiches Leopardenmuster.

Genetische Untersuchungen zeigten, dass sich hinter dem Namen Bhavania australis vermutlich 7 verschiedene Arten verstecken, die man allerdings nach äußerlichen Merkmalen nicht auseinanderhalten kann. Für die aquaristische Praxis bedeutet das, dass man niemals Exemplare aus verschiedenen Quellen zur Zucht verwenden sollte. Die Gefahr, unbeabsichtigt Hybriden zu erzeugen, ist sonst sehr groß.

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 396001 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Astroblepus aus Kolumbien

25. November 2022

Die L-Welse oder Loricariidae aus Südamerika gehören zu den beliebtesten und begehrtesten Welsen für das Aquarium. Doch selbst erfahrene Aquarianer hatten bislang kaum jemals die Gelegenheit, einen lebenden Vertreter der Gattung Astroblepus zu Gesicht zu bekommen.

Es handelt sich dabei um die einzige Gattung der Familie Astroblepidae, den engsten Verwandten der Loricariidae, die sich von letzteren durch ihren nackten Körper unterscheiden. Die Loricariidae ha­ben im Gegensatz dazu einen Knochen­panzer, der den Leib umhüllt. Dennoch wurden die Astroblepidae noch von Regan (1904) nur als hochspezialisierte Unterfami­lie zu den Loricarii­dae geführt, so stark sind die sonstigen Übereinstimmungen der bei­den Wels­grup­pen.

Es gibt aktuell (Stand: November 2022) 71 allgemein akzeptierte Arten der Gattung Astro­blepus und sie sind seit über 100 Jahren nicht mehr vergleichend wissenschaftlich bear­beitet worden. Allein in den letzten 11 Jahren hat der kolumbianische Wissenschaftler C. A. Ardila Rodriguez 27 neue Arten aus Kolumbien und Peru beschrieben! Da ist leicht einzusehen, dass eine Bestimmung einer Art sehr schwierig ist, zumal praktisch gar keine aquaristische Literatur über diese Fische existiert.

Die größte bislang bekannt gewordene Art von Astroblepus ist A. grixalvii aus Kolumbien (Rio Magdalena-Becken), der etwa 30 cm lang werden kann. Die meisten Arten scheinen jedoch deutlich kleiner zu bleiben. Egal ob groß oder klein: das Fleisch der Astroblepidae gilt als sehr schmackhaft und in ihren Vorkommensgebieten wird ihnen darum eifrig nachgestellt.

Ganz aktuell gelang uns nach 2011 (damals aus Peru) der zweite größere (also mehr als ein Fisch) Import dieser interessanten Tiere. Diesmal kamen sie aus Kolumbien, aber ohne nähere Herkunftsangabe. Das bedeutet, dass sie noch nicht einmal zwingend in Kolumbien gefangen worden sein müssen, denn die kolumbianische Stadt Leticia am Amazonas liegt im Dreiländereck Brasilien-Peru-Kolumbien und ist einer der Hauptumschlagplätze für Zierfische aller drei Staaten. 

Rein optisch kann man bei dem Neuimport vier Farbformen unterscheiden, aber ob das auch verschiedene Arten sind? Wir stehen mit den Recherchen noch ganz am Anfang und wissen noch nicht, wohin der Weg führen wird. Fest steht jetzt schon folgendes: ein ganz wichtiges Bestimmungsmerkmal bei Astroblepus-Arten ist die Struktur des Fettkiels (obere Rückenkante hinter der Rückenflosse) und der Fettflosse. Alle vier Kolumbianer haben eine winzige, freie Fettflosse, die aber einen Stachelstrahl hat und davor liegt ein langer, flacher Fettkiel. Unterschiede sieht man in der Bezahnung, die beiden kontrastreich gezeichneten Phänotypen haben rote, kleine Zähne im Oberkiefer, der einfarbig gelbliche Fisch hat kleine weiße Zähne im Oberkiefer und der einfarbig braune deutlich größere, wiederum rotgefärbte. Es deutet also alles auf mindestens drei Arten, vielleicht auch vier hin. Die Größe der Fische liegt aktuell bei 5-6 cm.

Bei der Pflege sollte man beachten, dass Astroblepus ein starke Strömung und kühles Wasser (18-22°C) brauchen. Ansonsten gleicht die Pflege der von Ancistrus-Arten. Untereinander und gegen andere Fische sind Astroblepus friedlich. Noch sind unsere Tiere sehr scheu, was das Photographieren sehr schwierig macht. Wenn sie die Möglichkeit bekommen, verstecken sich die Welse unter Wurzelholz.

Für unsere Kunden: die Fische haben Code 208773 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Blue Dempsey Cichliden

25. November 2022

Beim Blue Dempsey handelt sich um eine herrliche blaue Variante des normalerweise eher dunkel gefärbten Rocio octofasciata (früher: Cichlasoma oder Nandopsis octofasciatum). In der Jugend haben Blue Dempsey noch relativ viele schwarze Farbanteile, die äußerst intensive, dann fast flächig blaue Färbung entwickelt sich erst mit zunehmendem Alter. 

Vermutlich sind die Tiere Nachkommen einer Mutante, die in Argentinien entstand (dort ist der Fisch allerdings nicht heimisch, es handelte sich bei den Vorfahren des Blue Dempsey um handelsübliche Aquarienfische) und über Rückkreuzungen auf „normale“ Rocio octofasciata stabilisiert wurde. 

Nach Aussagen verschiedener Halter scheinen die Tiere auch deutlich weniger aggressiv zu sein wie die Wildform, dies macht sie für den Aquarianer besonders wertvoll. Sie stellen keine besonderen Ansprüche an die Wasserchemie, entsprechend ihrer Endgröße von etwa 20 cm sollten die Aquarien nicht zu klein gewählt werden. 

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 657021 (2-3 cm) und 657022 (3-4 cm) auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wie ausschließlich den Großhandel beliefern.

Photos: Frank Schäfer, Text: Klaus Diehl

Horadandia brittani: Ein Zwerg aus Indien

23. November 2022

Wir können zur Zeit wieder einmal Horadandia-Bärblinge aus Süd-Indien (Kerala) anbieten. Dieser Miniaturfisch wird auch als Zwerg-Perlmuttbärbling bezeichnet, da sie sehr eng mit den Perlmuttbärblingen der Gattung Rasboroides verwandt sind. Horadandia erreichen nur eine Länge von 1,5-2 cm.

Lange glaubte man, dass es nur eine Art gäbe, nämlich Horadandia atukorali. Sie wurde 1943 auf Sri Lanka entdeckt, später fand man auch in Süd-Indien Horadandia. Die südindische Population wurde 1992 als Unterart H. a. brittani beschrieben, jedoch wurde diese Unterart zunächst von der wissenschaftlichen Gemeinschaft nicht akzeptiert und zum Synonym erklärt. Erst 2013 ergab eine erneute Überarbeitung der Gattung, dass brittani nicht nur gültig, sondern sogar eine eigenständige Art ist. Mit bloßem Auge sind aber keine Unterschiede zu erkennen, weshalb im Handel meist nicht zwischen H. atukorali und H. brittani unterschieden wird. Unsere Tiere gehören zu H. brittani.

Trotz ihrer Kleinheit sind Horadandia robuste und leicht zu pflegende Fische, die sich ideal für Nano-Aquarien eignen. Man pflegt sie im Schwarm. Die Wasserwerte (pH-Wert und Härte) sind unbedeutend für die Pflege, jedes trinkbare Wasser ist geeignet. Die Wassertemperatur kann zwischen 22 und 28°C liegen.

Für unsere Kunden: die Tierchen haben Code 121673 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Cyphocharax multilineatus

21. November 2022

Aus der Verwandtschaft der Barbensalmler (Curimata) haben wir jetzt die interessante Art Cyphocharax multilineatus aus Venezuela erhalten. Auf den ersten Blick sehen sie aus wie der bekannte Kopfsteher (Chilodus punctatus), unterscheiden sich jedoch deutlich durch den schwarzen Augenstreifen vom Kopfsteher. Zudem schwimmen sie in „normaler“ waagerechter Körperhaltung.

Cyphocharax sind Aufwuchsfresser, die Steine, Wurzeln und Pflanzen nach Algen und den darin lebenden Kleinstlebewesen abweiden. Untereinander sind sie ausgesprochen friedlich. Die Maximallänge von C. multilineatus beträgt etwa 10 cm.

Wir haben über diese Fische auch einen kleinen Film erstellt, den Sie hier betrachten können:  https://www.youtube.com/watch?v=9uaKiKAcnTI

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 251353 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Lexikon: Cyphocharax: aus dem altgriechischen, bedeutet „buckliger Charax“; Charax ist eine andere Salmlergattung. multilineatus: latein, bedeutet „mit vielen Linien“. Chilodus: aus dem altgriechischen, bedeutet „mit bezahnter Lippe“. punctatus: latein, bedeutet „punktiert“.

Vorschlag eines deutschen Gebrauchsnamens: Goldener Maskara-Salmler

Text & Photos: Frank Schäfer

Aspidoras raimundi „Ceará“

18. November 2022

Die Vertreter der Gattung Aspidoras werden populär auch als Schmerlenpanzerwelse bezeichnet, was eine ganz gute Beschreibung ist. Denn die Tiere sind schlanker und wuseliger, als man das gemeinhin von Corydoras gewohnt ist. Mit 25 bisher anerkannten Arten ist die Gattung ziemlich artenreich. Ihre Bestimmung ist für Nicht-Spezialisten schwierig, da sich Artdiagnosen oft auf Skelettmerkmale stützen, die ohne aufwändige Präparation konservierter Exemplare nicht sichtbar sind. Darum gab es auch lange Zeit ziemlich viel Konfusion um die richtige Benennung. Gerade jetzt, wo wir seit langer Zeit wieder einmal Naturentnahmen einer Aspidoras-Art erhalten haben, kam auch eine Revision der Gattung heraus. Damit sollte die Bestimmung der als Aspidoras rochai aus dem brasilianischen Bundesstaat Ceará geschickten Tiere ja wohl problemlos möglich sein – dachten wir!

Leider falsch gedacht. Zunächst ein kurzer Überblick, wie sich die Gattung nach der aktuellen Revision darstellt. Tencatt et al. akzeptieren nur noch 18 Arten, darunter eine neu beschriebene. A. pauciradiatus wurde (provisorisch) zu Corydoras überführt, C. virgulatus zu Scleromystax. Die aquaristisch – zumindest namentlich – bekannten Arten A. eurycephalus und A. taurus wurden zu Synonymen von A. albater erklärt. Zu A. albater gehört jetzt auch der „Black Phantom“ oder C35. A. menezesi und A. spilotus zählen jetzt zu A. raimundi, A. microgaleus und A. marianae zu A. poecilus.

Unser Fisch aus Ceará entsprach ganz gut dem in dem Buch von Evers und Fuller „Identifying Corydoradinae Catfish“ abgebildeten, konservierten Exemplar von A. rochai aus dem Museum Amsterdam. Aber in der Revision von Tencatt et al. lernt man, dass zur Zeit der Manuskriptveröffentlichung nur zwei zweifelsfreie Exemplare von A. rochai bekannt waren, nämlich die fast völlig entfärbten Typusexemplare aus dem Zoologischen Museum der Universität. Sao Paulo. Was sind nun also unsere Fische? In meiner Not wandte ich mich an Hans-Georg Evers und der schrieb mir: „Ihr habt Aspidoras raimundi. In Ceará gibt es zwei Arten, neben A. raimundi aus dem Parnaiba-Einzug auch noch A. rochai aus dem Jaguaribe-Einzug, Gebirgszug von Guaramiranga (Typuslokalität von A. rochai). …. Eure Tiere werden regelmäßig importiert, mal als A. spilotus, mal als C125, beides Synonyme zu A. raimundi. Typisch ist der langgestreckte Körper, die Zeichnung ist höchst variabel.“ Tausend Dank an Hans für die wertvollen Informationen!

Aspidoras raimundi ist ein pflegeleichter, sehr niedlicher Panzerwels, der 3,5-4,5 cm lang wird und das Prädikat „Sehr empfehlenswert“ verdient!

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 208713 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Literatur:

Tencatt LFC, Britto MR, Isbrücker IJH, Pavanelli CS. Taxonomy of the armored catfish genus Aspidoras (Siluriformes: Callichthyidae) revisited, with the description of a new species. Neotrop Ichthyol. 2022; 20(3):e220040. https://doi.org/10.1590/1982-0224-2022-0040 

Paracanthocobitis botia

18. November 2022

Aus Indien konnten wir wieder einmal diese hübsche Schmerle importieren. Sie ist mit ihren 5-7 cm Endlänge ein idealer Bodenfisch für mäßig temperierte (16-22°C) Gesellschaftsaquarien mit Fischen dieser Region, wie Zebrabärblingen (Danio rerio), Prachtbarben (Pethia conchonius), Zwergfadenfischen (Colisa lalia) etc.

In der Natur findet man alle diese Arten ebenfalls gelegentlich gemeinsam, z.B. im Uferbereich von Flüssen und Seen über sandig-steinigem Substrat, allerdings besiedelt nur P. botia Bäche mit stärkerer Strömung. Im Aquarium sind P. botia anpassungsfähig und anspruchslos. Im Gegensatz zu vielen Schistura-Arten, die gelegentlich recht aggressiv gegen andere Fische werden, sind Paracanthocobitis völlig friedliche Gesellen.

Für unsere Kunden: die Fische haben Code. 360803 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Charax cf. michaeli

16. November 2022

Es gibt in Südamerika eine auffällige Gruppe von Salmlern, die wir „Buckelsalmler“ nennen wollen. Sie haben seit Anbeginn der Fischkunde (Ichthyologie) das Interesse der Forschenden geweckt, erwiesen sich aber als sehr schwierige Gruppe im Hinblick auf ihre verwandtschaftliche Einordnung. Es gibt drei Gattungen Buckelslamler, die man rein optisch, nach äußerlichen Merkmale kaum unterscheiden kann: Charax (18 Arten), Cynopotamus (12 Arten) und Roeboides (22 Arten). Das wichtigste Merkmal zur Unterscheidung sind die Zähne. Cynopotamus sind die spezialisiertesten Fischfresser mit langen, hauerartigen Zähnen, gefolgt von Charax, die wohl in der Natur hauptsächlich kleine Fische fressen und auch hauerartige, aber viel kürzere Zähne haben und schließlich Roeboides, die scheinbar Kleintier- und Schuppenfresser sind und kleine, zum Raspeln geeignete Zähne haben. Selbstverständlich ist das hier stark vereinfacht dargestellt, trifft aber den Kern der Sache. Manche Arten sind aber so uneindeutig in ihren Merkmalen, dass sie im Laufe der letzten 150 Jahre schon in allen drei Gattungen untergebracht wurden …

Wir konnten jetzt interessante Buckelsalmler aus Kolumbien importieren, die uns natürlich vor Bestimmungsprobleme stellten. Die Tiere sind von hübscher orangener Grundfärbung, dabei leicht glasartig durchsichtig. Sie sind aktuell 5-7 cm lang. Es sind attraktive, untereinander friedfertige Tiere. Nach vielen Versuchen hatten wir wir ein ausreichend scharfes Bestimmungsphoto, bei dem die Zähne einigermaßen gut sichtbar waren. Nach der Zahnstruktur musste es sich um eine Charax-Art handeln. Manche Tiere hatten einen schwarzen Schulterfleck, andere einen schwarzen Schwanzwurzelfleck , manche beides, manche nichts davon. Die genaue Beobachtung ergab, dass die Fische dieses Merkmal – offenbar stimmungsbedingt – ein- und ausschalten können.

Aus Kolumbien sind aktuell (2022) 9 Charax-Arten beschrieben. Wir fanden die meisten Übereinstimmungen mit Charax michaeli, einer erst 1989 beschriebenen Art, die weit im Amazonas-Einzug von Brasilien, Kolumbien, Peru und wohl auch Ekuador verbreitet ist; so ganz sicher können wir aufgrund der geschilderten Sachlage natürlich nicht sein, daher das „cf.“ ( das bedeutet: confer, also: vergleiche mit) zwischen Gattungs- und Artnamen.

Charax michaeli wird nach den vorliegenden Publikationen etwa 20 cm lang. Wir warnen vor einer Vergesellschaftung mit kleinen Fischen (unter einem Viertel der Länge der Charax), die könnten als Futter enden, aber ansonsten erwiesen sich die Fische bei uns als friedliche, etwas scheue Zeitgenossen.

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 216313 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Rhadinocentrus ornatus

14. November 2022

Eine absolute Rarität unter den Regenbogenfischverwandten ist der Schmuck-Regenbogenfisch Rhadinocentrus ornatus. Innerhalb der Gattung Rhadinocentrus gibt es nur die eine Art, von der allerdings mehrere Lokalvarianten existieren. Die Gründe für die Seltenheit dieses Fisches im Hobby sind, dass er eine subtropische Art ist, also auf lange Sicht gewisse jahreszeitliche Schwankungen in der Temperatur braucht (16-17°C einerseits und 26-28°C andererseits) und die für Regenbogenfische ungewöhnliche Wasserchemie im natürlichen Lebensraum. Dort ist das Wasser nämlich gewöhnlich weich und sauer. Natürlich sterben die Tiere nicht, wenn sie in normalem Leitungswasser bei den üblichen 25°C gehalten werden, aber auf die Dauer ist das nichts und der Grund, weshalb immer wieder Stämme des schönen Fisches verloren gehen. Da aus Australien, seiner Heimat (er kommt von Fraser Island (südliches Queensland) südwärts bis Evans Head (nördliches New South Wales) vor), keine Exporte erfolgen, kann es viele Jahre dauern, bis wieder Tiere für das Hobby verfügbar sind, wenn ein Stamm erst einmal erloschen ist.

Die sehr schlanken, etwas nervösen Fische müssen unbedingt in einer Gruppe von mindestens 10, besser 20 oder mehr Exemplaren gepflegt werden. Sie werden 6-7 cm lang, sind absolut friedlich und vergreifen sich nicht an Pflanzen. Als Pflanzenlaicher zeigen sie ihre volle Farbenpracht nur in gut bepflanzen Becken und das am ehesten früh morgens, wenn die Sonne aufgeht; in unserem Photobecken können wir das nicht gut realisieren; wir haben natürlich den Ehrgeiz, Ihnen noch Bilder von balzenden Männchen zu liefern, aber das kann einige Wochen dauern; bis dahin haben wir die Fische wahrscheinlich bereits verkauft. Darum haben wir uns entschlossen, sie hier schon einmal vorzustellen.

Für unsere Kunden: die Fische haben Code 453401 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Micropoecilia picta Red Surinam

11. November 2022

Auf den ersten Blick ähneln die Micropoecilia-Arten dem Guppy; sie sind jedoch nicht sonderlich nahe miteinander verwandt. Micropoecila picta wird in Surinam allerdings populär trotzdem oft als „Sumpfguppy“ bezeichnet, denn man findet die Art nicht nur allgemein sehr häufig, sondern eben auch besonders häufig in sumpfigen Habitaten.

Nun könnte man meinen, die Pflege solcher Fische leicht anrüchigen Ursprungs (im Sumpf stinkt es ordentlich!) könne ja nicht besonders schwer fallen. Das stimmt auch, aber nur bezüglich erwachsener Fische. Bei der Zucht gilt das krasse Gegenteil: nur sehr erfahrene Aquarianer schaffen es, M. picta über Generationen hinweg gesund zu züchten. Wer denkt, sumpfige Herkunft erspare den Wasserwechsel, irrt! Glücklicherweise haben wir einen Züchter, der die schwierige Art beherrscht und so freuen wir uns sehr, diesen reizenden Lebendgebärenden in guter Stückzahl und quietschfidel anbieten zu können.

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 268443 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Biotodoma cupido Peru

11. November 2022

Der kleine Buntbarsch Biotodoma cupido – er erreicht etwa 12-15 cm Gesamtlänge, ist aber bereits mit 6-8 cm geschlechtsreif – ist die wahrscheinlich am weitesten verbreitete Buntbarschart Amazoniens. Unter Experten herrscht fröhliche Uneinigkeit, ob alle verschieden aussehenden Tiere nur lokale Farbvarianten sind oder eigenständige Arten.

Sei dem wie es ist: die Tiere aus der Umgebung von Iquitos in Peru kann man gut an dem großen bronze- bis kupferfarbenen Fleck erkennen, den die Männchen zeigen und der die Fische sehr attraktiv macht. Wir haben auch ein Video über diese Tiere eingestellt: https://www.youtube.com/watch?v=NZFRAksTFew

Die äußerst friedlichen Fische sind Offenbrüter mit Elternfamilie. Nur wenn sie in Brutstimmung kommen wandelt sich ihr Verhalten und sie werden sehr rabiat. In der Natur leben sie vorzugsweise in bewegtem Wasser, ansonsten stellen sie wenig Ansprüche und manche Populationen von Biotodoma können sogar im Bereich der Gezeiten gefunden werden.

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 634005 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Lexikon: Biotodoma: bedeutet „Haus des Lebens“ (man dachte früher, diese Fische seien Maulbrüter). cupido: nach einem römischen Liebesgott.

Deutscher Gebrauchsname: Cupido-Buntbarsch

Text & Photos: Frank Schäfer

Badis pallidus

9. November 2022

Die Flut an neuentdeckten Badis-Arten reißt nicht ab. Erstaunlich ist es schon, dass von diesen Fischen in den letzten 20 Jahren 23 neue Arten wissenschaftlich akzeptiert wurden und in den 200 Jahren zuvor gerade mal vier! Badis pallidus wurde erst 2019 beschrieben; er gehört in unmittelbare Verwandtschaft von Badis badis und ist ohne intensive Untersuchungen auch nicht von ihm unterscheidbar. Die Heimat von B. pallidus ist Bangladesch.

Wir können jetzt erstmals deutsche Nachzuchten dieses hübschen kleinen Blaubarsches anbieten. Wegen der großen Ähnlichkeit zu Badis badis ist diesem Tier wohl keine großartige aquaristische Karriere vorherzusagen, aber wer weiß? Immerhin dürfte sich, da aus Bangladesch keine nennenswerten kommerziellen Zierfisch-Exporte erfolgen, künftig nur sehr selten die Gelegenheit ergeben, diesen Fisch zu bekommen.

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 368382 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Channa aurantimaculata WILD

7. November 2022

Wir haben den wohl schönsten aller Schlangenkopffische wieder einmal in begrenzter Stückzahl lieferbar. Diese Art wird im Aquarium bis zu 50 cm lang, normalerweise erreichen sie in der Natur aber nur 20-25 cm; unsere aktuell im Stock befindlichen Fische sind 14-18 cm lang. Die Art kommt endemisch (also nur dort) im Norden Indiens vor. Es handelt sich um Maulbrüter im männlichen Geschlecht.

Für die Zucht, die durchaus möglich ist, muss der ausgeprägten Jahresrhythmik der Fische Rechnung getragen werden. Eine Winterruhe bei reduzierten Temperaturen, verkürzter Photoperiode (also der Zeit, in der das Becken beleuchtet wird, sie sollte in der Winterruhe nur 6-8 Stunden betragen oder ganz wegfallen, ja nach Standort des Überwinterungsbehälters; in der Natur überwintern die Tiere in Höhlen, dort ist es immer duster) und ohne Futter. Die Ernährung ist der kritische Faktor. Ganzjährig gefütterte Tiere verfetten, zu magere Tiere überwintern nicht gut; in beiden Fällen werden die Geschlechtsorgane zurückgebildet, die Tiere können sich dann nicht fortpflanzen.

Die Geschlechter unterscheiden sich farblich und in der Kopfform, allerdings sind diese Unterschiede nur bedingt hilfreich, da bei weitem nicht jedes Männchen und jedes Weibchen zusammen ein harmonisches Paar bilden; bei dieser Art sind die Weibchen oft sehr dominant. Bei ernsthaften Zuchtabsichten ist die Anschaffung einer Gruppe von Exemplarem aus denen sich Paare bilden können, darum unbedingt anzuraten.

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 409013 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Pseudacanthicus sp. L600

4. November 2022

Wir haben fantastische Leopardschilderwelse L600 erhalten. Es handelt sich um deutsche Nachzuchten. Dabei ist ein Exemplar so schön und makellos wie das andere! Wir sind ausgesprochen begeistert von der Qualität der Tiere. Sie sind aktuell 6-8 cm lang.

Für unsere Kunden: die Fische haben Code 26480-L 600-2 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Sundadanio cf. axelrodi Blue ( = Rasbora sp. aff. axelrodi BLUE)

4. November 2022

Die winzigen Zwergbärblinge der Gattung Sundadanio wurden bis 1999 in der Gattung Rasbora geführt. Damals kannte man nur eine Art, nämlich S. axelrodi. Später kamen andere Arten hinzu, die jedoch noch namenlos waren, sich aber deutlich in der Farbe unterschieden. So gab es blaue, grüne und rote Sundadanio. 2011 wurde die Gattung revidiert und nun umfasst sie 8 Arten. Leider lassen sich zwei blau gefärbte davon nur mikroskopisch unterscheiden: S. axelrodi von Bintan und S. gargula von Bangka. Bangka liegt vor der Westküste Sumatras, Bintan vor der Küste Singapurs. 

Die Männchen von Sundadanio unterscheiden sich durch ihre intensiv schwarze Zone in der Afterflosse farblich deutlich von den Weibchen. Diese Miniaturfische werden nur etwa 1,5-2 cm lang und leben in der Natur in sehr weichem, dunkel gefärbtem Schwarzwasser bei sehr saurem pH-Wert (pH um 4,5, keine Härte nachweisbar). Im Aquarium sind sie aber diesbezüglich ziemlich anspruchslos. In unserer Schauanalage schwimmen sie schon viele Jahre in ganz normalem Leitungswasser. Die Zucht gelingt in solchem Wasser freilich nicht, dazu bedarf es naturnaher Bedingungen.

Für unsere Kunden: die Tierchen haben Code 450504 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Parancistrus sp. Rio Araguaia L56n / LDA46

2. November 2022

Die Gattung Parancistrus umfasst nur zwei wissenschaftlich akzeptierte Arten, den Goldenen Parancistrus (P. aurantiacus), der irrtümlich auch mit der L-Nummer 56 belegt wurde (das ist falsch) und P. nudiventris, der die L-Nummern 31 und 176 erhalten hat; das ist ein schwarzer Wels mt ganz feinen weißen Punkten. Zusätzlich kennt man L258 aus dem Rio Iriri, ein schwarzer Wels mit kleinen, weißen Punkten, L300/LDA48 aus dem Rio Xingu, der L258 sehr ähnlich und auf Artniveau wohl das gleiche ist (er hat lediglich etwas größere Punkte) und L332, ebenfalls aus dem Rio Xingu, olivgrün mit hellen Flossensäumen.

Der Parancistrus, den wir jetzt in verschiedenen Größen aus dem Rio Araguaia in Brasilien importieren konnten, weicht farblich völlig von all diesen Arten ab. Er hat ein helles Wurmmuster auf dem Körper und Punkte auf dem Kopf. Diese Art hat die LDA-Nummer 46 erhalten. Lange Zeit hielt man LDA46 für das Jungtier von P. aurantiacus, aber das ist falsch. Sehr besonders an LDA46 ist, dass die Zeichnung bei größeren Tieren – die Art wird wohl ca. 15-17 cm lang – immer intensiver wird. Bei den meisten Harnischwelsen ist es andersherum, da sind die Jungfische die schöneren.

LDA46 ist auf jeden Fall eine eigenständige, wissenschaftlich wahrscheinlich noch unbeschriebene Art. Die Bezeichnung L56n wurde zusätzlich vergeben, weil Parancistrus aurantiacus im Handel immer noch als L56 bezeichnet wird. Das ist zwar objektiv falsch, aber darum schert sich niemand. Der Buchstabe „n“ bedeutet in diesem Zusammenhang einfach „neu“ und weist darauf hin, dass der Fisch zwar P. aurantiacus ähnlich, aber doch etwas anderes ist.

Für unsere Kunden: die Fische haben Code 26490-L 056N-3 (8-10 cm) und 26490-L 056N-5 (14-16 cm) auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Neocaridina denticulata Hulk orange

31. Oktober 2022

Der Hulk ist eine Comic-Figur aus dem Marvel-Universum, ein kräftiger, grün gefärbter Bursche mit hohem destruktivem Potential. Wir nehmen an, dass die neue Zwerggarnele Neocaridina denticulata Hulk orange, die wir jetzt exklusiv erstmals aus Taiwan importieren konnten, wegen ihrer grünen Grundfärbung als Hulk bezeichnet wird, denn etwas harmloseres und friedlicheres als eine Zwerggarnele kann man sich ja kaum vorstellen.

Unter der grünen Hauptfarbe tritt eine orangene zweite Farbe hervor. Unser Lieferant sagt dazu: „Das Besondere an dieser Garnele ist, dass sie in Abhängigkeit von den Umgebungsbedingungen ihre Farbe ändert.“ 

Schick!

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 485447 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text: Frank Schäfer, Photos: Sophie Ho

Apistogramma panduro

28. Oktober 2022

Bei Apistogramma panduro aus Peru (Einzug des Rio Ucayali, östlich von Jenaro Herrera) sind die Weibchen absolut emazipiert. Sie sind mindestens so schön wie die Männchen, wenn nicht sogar schöner, sie prügeln sich, als wären es Männchen und sie zeigen einen ausgeprägten Polychromatismus. Unter Polychromatismus oder Vielfarbigkeit versteht man, dass Tiere individuell, nicht artspezifisch unterschiedlich gefärbt sind. 

Das Phänomen des Polychromatismus findet man unter Apistogramma bei den Männchen vieler Arten. Da gibt es z.B. rote, blaue oder gelbe Morphen, die alle zusammen am gleichen Fundort leben. Bei A. panduro sehen dagegen alle Männchen mehr oder weniger gleich aus, jedoch kann man jedes Weibchen an seiner individuell ausgeprägten Schwarzzeichnung erkennen.

Wir können A. panduro derzeit in prächtigen Wildfängen und als wunderschöne Nachzuchten anbieten.

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 626203 (Wildfang) und 626213 (Nachzucht) auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Rocio octofasciata

28. Oktober 2022

Den wunderschönen Buntbarsch Rocio octofasciata aus Mexiko kennen viele ältere Semester noch als Cichlasoma biocellatum. Auf der ganzen Welt kennen ihn jung und alt aber auch unter der populären Bezeichnung „Jack Dempsey“, obwohl man schon ziemlich betagt sein muss, um diesen legendären Schwergewichtsboxer noch in seiner aktiven Zeit erlebt zu haben: Jack Dempseys Kämpfe um die Weltmeisterschaft fanden in den 1920er Jahren statt.

Seine Populärbezeichnung hat R. octofasciata von seinem kämpferischen Wesen. Allerdings muss man dabei berücksichtigen, dass in den 1920er Jahren ein 60-cm-Aquarium als durchaus groß galt. In solch kleinen Behältern verhalten sich tatsächlich viele Buntbarsche sehr aggressiv gegen Mitbewohner, weil sie den gesamten Raum als Revier beanspruchen. In den heute üblichen, deutlich größeren Aquarien ist der Jack Dempsey als eher friedlich einzustufen.

Im Photobecken hatten wir für diese Session ein Männchen und vier Weibchen eingesetzt; immerhin war der echte Jack Dempsey vier mal verheiratet. Eine seiner Ehefrauen war der Stummfilmstar Estelle Taylor, die als eine der schönsten Frauen ihrer Zeit galt. Und auch die Buntbarschweibchen sind wirklich sehr schick. Kaum im Aquarium, färbten sie sich beinahe schwarz ein und fochten eine Rangordnung untereinander aus, während der gut doppelt so große Herr das Geschehen unbeeindruckt beobachtete und gemessen seine Bahnen zog…

Rocio octofasciata ist ein Offenbrüter mit Elternfamilie. Die Zucht gelingt bei einem harmonisierenden Paar, das man sich am besten aus einer Gruppe finden lässt, gewöhnlich problemlos.

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 657002 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Hypostomus sertanejo

26. Oktober 2022

Erstmals können wir diesen bildschönen Hypostomus aus dem Rio Jaguaribe (Bundesstaat Cerea, Brasilien) anbieten. Es handelt sich um eine Art, die erst 2017 wissenschaftlich beschrieben wurde, obwohl sich in der wissenschaftlichen Sammlung der Academy of Natural Sciences of Philadelphia, U.S.A. 19 Exemplare dieser Art fanden, die bereits ca. 1936 gesammelt und von R. von Ihering dort deponiert worden waren. Manchmal dauert es halt etwas länger…

Hypostomus sertanejo wird ungefähr 20-25 cm lang. Er ist ein typischer Vertreter seiner Gattung und ein fleißiger Algenvertilger. Die hübsche Jugendzeichnung mit großen weißen Flecken bleibt lange erhalten, auch ca. 10 cm lange Exemplare zeigen sie noch. Bei voll erwachsenen Fischen sind die Punkte sehr viel kleiner. Unsere Tiere sind derzeit 4-5 cm lang und sehr lebhafte kleine Gesellen, die auch tagsüber viel im Aquarium unterwegs sind. Untereinander sind sie friedlich, auch gegen artfremde Fische sind keine aggressiven Verhaltensweisen zu erwarten. In der Natur lebt der Fisch in klarem Wasser, der Boden besteht aus Geröll und Sand, teils mit Unterwasser-Vegetation. Zu den Fischarten, mit denen die Art gemeinsam in der Natur lebt, zählen z.B. Parotocinclus jumbo (LDA25), Moenkhausia costae und Tetragonopterus argenteus.

Für unsere Kunden: die Fische haben Code 263741 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Nannostomus eques Peru

24. Oktober 2022

Die Ziersalmler der Gattung Nannostomus, wegen ihrer an fahrende Zeppeline erinnernden, etwas steifen Schwimmweise auch Bleistiftfische genannt, gehören seit Jahrzehnten zu den beliebtesten Zierfischen. Sie sind sehr schön, meist friedlich und bleiben klein. Drei Arten schwimmen schräg mit dem Kopf nach oben: Nannostomus eques, N. britzkii und N. unifasciatus. Während N. britzkii bislang noch nie in größeren Stückzahlen importiert wurde, gehören die beiden andern zu den alltäglichen Erscheinungen im Zierfischmarkt. Sie sind extrem weit verbreitet (Brasilien, Kolumbien, Venezuela, Ekuador, Peru, Guyana-Staaten) und treten in großen Mengen auf. Allerdings gibt es lokal deutliche Farbunterschiede. Die Variante von N. eques aus Peru, die wir Ihnen hier vorstellen, unterscheidet sich deutlich durch die Färbung der After- und Schwanzflosse von den Artgenossen, die aus Brasilien (Rio Negro-Einzug) exportiert werden (siehe https://www.aquariumglaser.de/fischarchiv/nannostomus-eques-und-n-unifasciatus-zwei-schraege-voegel/)

Nannostomus eques ist eine sehr friedliche Art, die durch ihre ungewöhnliche Schwimmweise immer einen echten Blickfang darstellt. Man sollte diese Fische immer im Trupp von 10-20 Exemplaren pflegen, denn sie sind sehr sozial und halten sich im Aquarium immer in der Nähe von Artgenossen auf.

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 271804 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Colisa lalia jetzt Trichogaster fasciata?!

21. Oktober 2022

Schon seit fast 20 Jahren sind sich die Fischkundler uneinig, welche Regel der Internationalen Regeln für die Zoologische Nomenklatur bei den Fadenfischen Süd- und Südostasiens schwerer wiegt: die oberste Direktive, nach der sich der Stabilität und universellen Anwendbarkeit der wissenschaftlichen Namen alles andere unterzuordnen hat, oder die diversen Bestimmungen, die regeln, welche Namen bei Synonymen (also Mehrfachbenennungen der gleichen Gattung oder Art) gültig sind.

Diejenigen, die Stabilität wollen, benutzen Colisa für die westlichen und Trichogaster für die östlichen Fadenfische, diejenigen, die Regeln eher wie Juristen sehen, benutzen Trichogaster für die westlichen und Trichopodus für die östlichen Fadenfische. Dabei stehen sich beide Lager ziemlich unversöhnlich gegenüber, ein trauriges Beispiel dafür, wie es bei der wissenschaftlichen Benennung von Tieren und Pflanzen nicht laufen sollte.

Die zu den westlichen Fadenfischen gehörende Art Colisa/Trichogaster fasciata, die Bloch & Schneider 1801 beschrieben, war schon immer ein Problemfall in der Zoologie. Das der Beschreibung zugrunde liegende Exemplar ging verloren, die Zeichnung zu der Art ist ungenau und dort, wo die Fische herkommen sollen (Tranquebar in Indien, heutzutage Tharangambadi) konnten bis vor Kurzem keine Fadenfische irgendwelcher Arten gefunden werden, obwohl man intensiv danach suchte.

Bislang sah man in Colisa/Trichogaster fasciata entweder den großen Fadenfisch des Ganges-Brahmaputra-Systems, der 1822 beschrieben wurde und für den der Name Colisa/Trichogaster bejeus zur Verfügung steht oder (dazu zählt meine Wenigkeit) für eine als Wildform bislang nicht wiedergefundene südindische Art, die allerdings eher von der Westküste stammen dürfte (Tranquebar und Pondicherry (= Puducherry), von wo ebenfalls ein Fadenfisch beschrieben ist, liegen beide an der Ostküste; das Gebiet war ab 1673 bis zur indischen Unabhängigkeit französische Kolonie, weshalb sowohl Bloch & Schneider wie auch Cuvier & Valenciennes über dortige Häfen Naturalien beziehen konnten; das heißt aber nicht, dass die Fische dort auch gefangen wurden). 

Nun kam neues Leben in die Sache. Ein Autorenteam um J. D. M. Knight glaubt, dass der Fisch, den Bloch & Schneider beschrieben, unser altbekannter Zwergfadenfisch sei. Ihre These belegen sie damit, dass konservierte Zwergfadenfische eine rund erscheinende Schwanzflosse haben können und bei der Beschreibung von Trichogaster fasciatus durch Bloch explizit eine runde Schwanzflosse erwähnt wird. Allerdings hat in Wirklichkeit KEINE Fadenfischart eine runde Schwanzflosse und der Zwergfadenfisch Colisa lalia/Trichogaster lalius wurde erst ab 1999 in Südindien gefunden. Es ist extrem wahrscheinlich, dass die dortigen Zwergfadenfische auf ausgesetzte oder entwichene Zierfische zurückzuführen sind, die zu Bloch & Schneiders Zeiten dort nicht vorkamen. Trotzdem: Knight et al. sind sich so sicher, dass sie Colisa lalia/Trichogaster lalius zum ungültigen Synonym von Trichogaster fasciata erklären.

Jetzt hat der Zwergfadenfisch also drei „offizielle“ Namen, je nach persönlicher Meinung der damit befassten Wissenschaftler, und das in fünf Schreibweisen: Colisa lalia, Colisa lalius, Trichogaster lalia, Trichogaster lalius und Trichogaster fasciata. Ob man lalia oder lalius schreibt hängt davon ab, ob der Name lalius, den der Erstbeschreiber Hamilton 1822 wählte, ein Adjektiv oder ein Nomen ist; Hamilton äußerte sich nicht dazu. In erstem Fall heißt der Fisch lalia (Colisa und Trichogaster sind weiblich (femininum), dann ist die lateinische Wortendung bei Adjektiven -a), in zweiterem, wenn lalius also ein Nomen ist, bleibt er unverändert, egal wie das Geschlecht des Gattungsnamens ist. Bei fasciata/fasciatus (latein für gestreift) stellt sich diese Frage nicht, das ist unbestritten ein Adjektiv und muss im Geschlecht der Gattung angepasst werden. Der Gestreifte Fadenfisch, der bisher als Colisa/Trichogaster fasciata bezeichnet wurde, soll nach Knight et al. Trichogaster bejeus heißen.

Bei uns heißen der Zwergfadenfisch und seine Zuchtformen auf der Stockliste weiterhin Colisa lalia. Das hat technische und betriebswirtschaftliche Gründe, so sind wir aber zugleich fein raus aus diesem Namenskuddelmuddel. Die Bilder zu diesem Post zeigen Colisa lalia „Neon Colour“, Code 411605, „Flame Red“, Code 411705, „Cobalt“, Code 411555 und wildfarben, Code 411505 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Literatur

Knight, J. D. M., Nallathambi, M., Vijayakrishnan, B. & P. Jayasimhan (2022): On the identity of the banded gourami Trichogaster fasciata with notes on the taxonomic status of Trichopodus bejeus (Teleostei: Perciformes: Osphronemidae). Journal of Fish Biology: [1-5].

Text & Photos: Frank Schäfer

Poecilia (Mollienesia) sphenops Marble Ancient

19. Oktober 2022

Die Lebendgebärenden Zahnkarpfen bilden das Rückgrat der Aquaristik. Das Hobby wäre ohne Guppy, Platy, Molly und Co. unvorstellbar. Wir stellen zwei Trends in der Zucht dieser Fische fest: der eine beschäftigt sich mit den Wildformen, die es nur sehr selten oder gar nicht im Handel gab; und der andere entwickelt neue, bunte Zuchtformen, aber ohne die bisher damit einhergehende Flossenvergrößerung, so dass der Charme des Wildfisches erhalten bleibt, bloß in bunt. Die Züchter in Asien bezeichnen diese Wildtyp-ähnlichen Tiere als „ancient“, also „ursprünglich“.

Der kurzflossige Molly (richtig wäre eigentlich die Schreibweise Mollie, da die Gattung nach einem Herrn Mollien benannt wurde), den wir zur Zeit anbieten können, ist ein Paradebeispiel für eine gelungene Zuchtform. Die wunderschönen Tiere sind unempfindlich und zeigen das vielfältige Verhalten der Wildformen. Die Stellung in der Rangordnung zeigt sich bei den Männchen in Form des Gelb- und Schwarzanteils in der Färbung. Je höher der Rang, desto kontrastreicher gefärbt ist der Fisch!

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 432182 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Lexikon: Mollienesia: Widmungsname zu Ehren von Monsieur Mollien; die Gattung gilt zur Zeit allgemein als Untergattung zu Poecilia. sphenops: altgriechisch, bedeutet „Spitzkopf“.

Vorschlag eines Gebrauchsnamens: Antik-Molly

Text & Photos: Frank Schäfer

Astronotus sp. NEW ZEBRA/Tapajos

17. Oktober 2022

Wir haben ein unglaublich schönes Paar Wildfang-Oskars aus dem Rio Tapajos erhalten. Zumindest das Männchen macht der Zuchtform „Roter Tigeroskar“ farblich absolut Konkurrenz, aber es handelt sich, wie gesagt, um Wildfänge!

Die Geschlechter sind bei Astronotus nur schwer äußerlich zu unterscheiden, aber der frappierende Farbunterschied und die Ausprägung der Rücken-, After- und Bauchflossen machen es sehr wahrscheinlich, dass unsere Tiere – sie sind 20-25 cm lang – tatsächlich ein Pärchen sind. Aus Sicherheitsgründen haben wir die kostbaren Tiere bei uns allerdings einzeln untergebracht und können darum nicht sagen, ob sie sich vertragen.

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 633427 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Curimatopsis evelynae

14. Oktober 2022

Die Salmler der Gattung Curimatopsis sind weit in Südamerika verbreitet. Die hübscheste Art ist C. evelynae. Dennoch hat dieses attraktive Fischchen bislang kaum den Weg in die Aquarien gefunden.

C. evelynae wird maximal 4 cm lang. Die Männchen erkennt man an ihrem deutlich höheren Schwanzstiel, außerdem haben die Weibchen immer einen kräftig schwarzen Schwanzwurzelfleck, der beim Männchen meist durch die Rotfärbung überlagert ist. Das bedeutet, jedes Tier mit rotem Schwanzwurzelfleck ist ein Männchen, aber nicht jedes Individuum ohne diesen Fleck ein Weibchen. Sozial schwache Männchen zeigen die Rotfärbung nämlich ebenfalls nicht oder nur undeutlich!

C. evelynae ist ein sehr friedlicher Fisch, der sich ideal für ein Gesellschaftaquarium eignet. Am schönsten wird er in einem durch Torf oder Laub leicht gelb gefärbten Wasser, dann leuchtet entlang der Körperflanke ein neongrüner Streifen, in der Balz verfärbt sich dieser grüne Streifen beim Männchen in Rot.  

Wir haben Curimatopsis evelynae, die im Amazonas und im Orinoko vorkommt, aktuell aus Venezuela importieren können.

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 251314 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Apistogramma eremnopyge

14. Oktober 2022

Als dieser bildschöne Apistogramma im Januar 2003 erstmals bei uns eintraf, waren wir begeistert. Damals schrieben wir: 

„König Barbarossa lebt!

Ein neuer, wundervoller Zwerg­bunt­barsch wurde jetzt erst­mals aus Peru importiert. Die Art ist sowohl wissen­schaftlich wie auch aquaristisch noch unbe­kannt.

Gesammelt wird die Art im Tapiche river, einem Zufluß des Ucayali river, nahe bei Requena. Mr Edgard Panduro taufte die Art wegen ihrer auffälligen roten Punkte im Gesicht Apistogramma ”BARBAROJA”, d.h. ”Roter Bart”. Während in der letzten Zeit vor allem neue Arten und neue Varianten aus den Formenkreisen um Apistogramma cruzi und A. nijsseni die Herzen der Zwergbunt­barschfans höher schlagen ließen, ist dieser Apistogramma von einer ganz anderen Baustelle. Er erinnert in verschiedener Hin­sicht an A. bitaeniata, der ja ebenfalls zu den schönsten Apistogramma-Arten über­haupt zu zählen ist. Auf den ersten Blick kann man aber den neuen ”Rotbart” von allen be­kannten Apistogramma-Arten an­hand des großen Schwanzwurzelflecks unter­schei­den, der in dieser Form noch von keinem Zwergbuntbarsch bekannt gewor­den ist.“

Im Juli 2004 beschrieben Ready und Kullander die Art dann anhand von Exemplaren, die Oliver Lucanus zwei Jahre zuvor im Rio Pintuyacu (Einzug des Rio Itaya), 48 km auf der Straße von Iquitos nach Nauta (Provinz Loreto in Peru) gesammelt hatte, als Apistogramma eremnopyge.

Seither ist es leider recht still geworden um das hübsche Fischchen. Geschlechtsreife Wildfänge sind gewöhnlich nicht größer als 5 cm, Weibchen bleiben immer kleiner, es ist aber natürlich möglich, dass die Art bei langer Aquarienhaltung noch etwas größer wird. Es ist jedenfalls ein echter Zwergbuntbarsch.

Wir freuen uns sehr, die Art nach langer Zeit wieder einmal in unserem Haus zu haben. Aktuell wird sie im Handel als Apistogramma „Diamond“ bezeichnet, früher nannte man sie auch gelegentlich Apistogramma sp. „Fresa“ oder „Strawberry“ (beides bedeutet Erdbeere).

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 628792 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Corydoras cf. brevirostris CW 27 Highfin

12. Oktober 2022

Aus Kolumbien habe wir in kleiner Stückzahl diesen wirklich außergewöhnlichen Panzerwels erhalten. Es besteht große allgemeine Ähnlichkeit mit Corydoras brevirostris (früher: Corydoras melanistius brevirostris), doch unterscheidet sich CW 27 durch die sehr hohe Rückenflosse und den stark ausgeprägten Leuchtfleck im Nacken.

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 224954 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Apionichthys nattereri

10. Oktober 2022

Bei Plattfischen wie Flundern, Schollen, Butten und Zungen denkt man eigentlich an das Meer und Speisefische. Nur wenig bekannt ist hingegen, dass auch etliche Arten reine Süßwasserbewohner sind. Unter den Achiridae (Amerikanische Seezungen) sind es in Südamerika z.B. sind 26 Arten aus dem Süßwasser bekannt, von denen allerdings viele euryhalin sind. also sowohl im Meer, im Brackwasser und im Süßwasser leben. Zu den ausschließlich im Süßwassr lebenden Arten zählt Apionichthys nattereri, die wir aus Peru importieren konnten.

Geschickt wurden uns die Tiere als Apionichthys finis, eine nahe verwandte Art, die ebenfalls nur im Süßwasser vorkommt und auch für Peru gemeldet ist; ein erster Vergleich am Importtag mit der Erstbeschreibung von A. finis aus dem Jahr 1912 ergab zunächst einmal keine Bedenken. Eine Woche später fanden wir dann Zeit, die Tiere intensiver zu studieren. Die zu Rate gezogene Revision der Gattung Apionichthys von Ramos aus dem Jahr 2003 ergab dann aber schnell, dass es sich bei unseren Tieren um A. nattereri handeln muss. Im Gegensatz zu A. finis sind bei A. nattereri Rücken-, Schwanz- und Afterflosse zwar deutlich voneinander unterscheidbar, dennoch verbunden. Bei A. finis sind die drei Flossen voneinander getrennt. Eindeutig wurde die Identifikation, als sich ein Tier an die Frontscheibe des Photographieraquarium hängte. Der umlaufende schwarze Rand auf der blinden Seite des Plattfisches ist artcharakteristisch für A. nattereri und kommt bei keiner anderen Spezies vor.

Ganz drollig sind die winzigen, auf Stielen sitzenden Augen und der nicht minder winzige Mund. Von der hübschen Fleckenzeichnung der Tiere bekommt man allerdings in einem richtig eingerichteten Aquarium nicht oft etwas zu sehen, denn wie alle Plattfische verbringen diese Tiere einen großen Teil des Tages eingegraben in feinem Sand.

Apionichthys nattereri wird etwa 25 cm lang und ist damit einer der größten Vertreter der Gattung. Die Art kommt im gesamten Amazonasbecken vor. Über die Fortpflanzung liegen keinerlei Informationen vor. Die Tiere sind sicher Eierleger ohne Brutpflege, doch wie, wo und wann die Fische laichen und die Larven sich entwickeln ist unbekannt. Die Untersuchung der Gehörsteinchen (Otolithen) von zwei verwandten Süßwasserarten, nämlich A. finis und Hypoclinemus mentalis, ergab, dass diese beiden Arten wohl auch im Süßwasser ablaichen und nie im Meer leben, auch als Larven nicht (Matsushita et al., 2020).

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 207075 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern. Nur wenige Exemplare lieferbar!

Text & Photos: Frank Schäfer

Literatur:

Eigenmann, C. H. (1912): The freshwater fishes of British Guiana, including a study of the ecological grouping of species, and the relation of the fauna of the plateau to that of the lowlands. Memoirs of the Carnegie Museum v. 5 (no. 1): i-xxii + 1-578, Pls. 1-103.

Matsushita, Y., Miyoshi, K., Kabeya, N., Sanada, S., Yazawa, R., Haga, Y., Satoh, S., Yamamoto, Y, Strüssmann, C. A., Luckenbach, J. A. & Yoshizaki, G. (2020): Flatfishes colonised freshwater environments by acquisition of various DHA biosynthetic pathways. Communications biology, 3(1), 1-9.

Ramos, R. T. C. (2003): Systematic review of Apionichthys (Pleuronectiformes: Achiridae), with description of four new species. Ichthyological Exploration of Freshwaters v. 14 (no. 2): 97-126.

Hypomasticus julii

7. Oktober 2022

Im Jahr 1996 beschrieben die Ichthyologen Santos, Jegu und Lima einen außergewöhnlichen Leporinus aus dem Rio Xingu und Trombetas als L. julii. Die neue Art ist nahe verwandt mit L. pachycheilus, einer extrem farbvariablen Leporinus-Art. Einzigartig für L. julii, der übrigens zu Ehren von Júlio Garavello benannt wurde, ist das vollständig unterständige Maul und die Zahnstellung. 2008 wurde die Untergattung Hypomasticus, die schon 1929 für Leporinus mormyrops aufgestellt wurde, in Gattungsrang erhoben und ihr wurden 12 Arten aus der großen Sammelgattung Leporinus zugeordnet.

Wir haben nun erstmals 2 Exemplare dieses Stromschnellenbewohners aus dem Rio Xingu importieren können. Im Photographieraquarium verhielten sie sich wie zwei zu groß geratene Bodensalmler, saßen auf dem Boden und stützten sich mit den kräftigen Bauchflossen ab. Es ist zu vermuten, dass sie in der Natur kräftig gegen die Strömung anschwimmen müssen und Steine abweiden. Unsere zwei Exemplare sind etwas unterschiedlich gefärbt, ein Tier ist dunkler als das andere und hat eine auffällig anders gefärbte Fettflosse. Ob es sich dabei um Geschlechtsunterschiede handelt, wissen wir nicht.

Im Photographieraquarium ware die Tiere, bei denen intensiv rote Punkte im Mundwinkel und im Schulterbereich sehr auffällige Farbmerkmale sind, eher uninteressiert zueinander, das dunklere Tier scheuchte das hellere Exemplar nach einer gewissen Eingewöhnungszeit allerdings energisch aus seiner unmittelbaren Nähe. Wegen der bei Leporinus bekannten Neigung zu zanken haben wir sie in unserem Fischhaus sicherheitshalber ohnehin einzeln untergebracht.

Die Maximlallänge der Art liegt bei ca. 20 cm (Standardlänge ohne Schwanzflosse).

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 262205 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Physopyxis lyra

7. Oktober 2022

Obwohl dieser Zwerg unter den Dornwelsen – er wird nur rund 3 cm lang – bereits 1872 wissenschaftlich beschrieben wurde, war er bis vor wenigen Jahren aquaristisch völlig unbekannt. Das ist schade, denn es handelt sich um drollige, sehr interessante Kleinwelse, die sich auch für kleine und kleinste Aquarien eignen. Unsere Tiere stammen aus Peru.

Wie viele andere Dornwelse ist auch diese Art stimmbegabt. Wenn man sie mit dem Netz fängt, prostieren sie laut und vernehmlich dagegen. Das hört sich wie ein Knarren an. Allerdings muss man beim Fangen sehr vorsichtig sein, mit ihren spitzen und zahlreichen Dornen verfangen sich die kleinen Welse sehr leicht im Netz und sind dann nur schwer unverletzt wieder herauszubekommen. Besser ist es, wenn man sie mit einem großen (sehr feinmaschigen) Netz fängt, aber nicht aus dem Wasser hebt, sondern mit einem kleinen Becher oder dergleichen aus dem Netz schöpft. So kann man sie gefahrlos umsetzen. 

Gefressen wird jedes übliche Zierfischfutter. Die kleinen „Robocop-Welse“ – so die Bezeichnung der Exporteure – sind keineswegs empfindlich, aber da sie sich nur selten bewegen, merkt man oft erst zu spät, wenn es ihnen nicht gut geht. Es ist darum günstig, ein paar kleine und harmlose Beifische mit den Physopyxis zu pflegen, z.B. Salmler, die als Bioindikatoren dienen, wenn mit dem Wasser einmal etwas nicht stimmen sollte.

Für unsere Kunden: die Fische haben Code 278602 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Mogurnda mogurnda

5. Oktober 2022

Die australische Tüpfelgrundel (Mogurnda mogurnda) gehört zu den ganz wenigen Fischen des fünften Kontinents, die bereits vor dem 2. Weltkrieg in den Aquarien heimisch wurden. Es handelt sich um sehr schön gefärbte Tiere, die im Gegensatz zu vielen anderen Grundeln zudem relativ leicht zu züchten sind.

Leider eignen sich die Tiere nur bedingt zur Vergesellschaftung, denn sie können bei falsch gewähltem Beckenbesatz ausgesprochen zänkisch sein. Und so verschwand die Art nach und nach. Doch einige Züchter und Exporteure blieben der schönen Art treu und wir freuen uns, sie wieder einmal im Stock zu haben.

Die Artbezeichnung ist nicht ganz gesichert, denn es gibt mehrere ähnliche Arten und selbst spezialisierte Wissenschaftler können die Arten nicht bestimmen, ohne genetische Untersuchungen durchzuführen und/oder ohne dass das genaue Herkunftsgebiet bekannt ist.

Mogurnda sind freischwimmende Grundeln und bilden ihr Revier daher nicht – wie viele andere Grundeln – am Boden, sondern in der gesamten Wassersäule. Das Becken muss versteckreich und unübersichtlich eingerichtet sein, damit Artgenossen sich nicht ständig sehen müssen. Zur Vergesellschaftung eignen sich Regenbogenfische, große Danios oder Barben, aber auch robuste Salmler.

Tüpfelgrundeln sind Fleischfresser, pflanzliches Material bleibt unbeachtet. Gelaicht wird nicht in Höhlen, sondern auf Holz, Steinen, breitblättrigen Pflanzen etc., das Männchen bewacht den Laich. Die Geschlechter lassen sich am sichersten anhand der Genitalpapille unterscheiden (Männchen flach und zugespitzt, Weibchen verdickt und am Ende gefranst), doch liefert auch die Kopfform gute Anhaltspunkte. Männchen entwickeln einen deutlichen Buckelkopf.

Das Wasser kann weich oder hart sein, der pH-Wert sollte um den Neutralpunkt liegen, die Temperatur zwischen 22 und 28°C. Die Maximallänge wird mit 17 cm angegeben, gewöhnlich erreichen die Tiere um 10 cm, laichreif sind sie bereits mit 6 cm Länge.

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 436402 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Crenicichla sp. Tapajos I / Cobra Pike

30. September 2022

Der Rio Tapajós in Brasilien ist ein über 800 km langer Nebenfluss des Amazonas. Er ist zugleich der größte Nebenfluss des Amazonas und fließt ihm – stromabwärts gesehen – rechtsseitig zu. Es verwundert nicht, dass der große Strom Tapajós zahlreiche endemische, also nur dort und nirgendwo sonst vorkommende Arten enthält. Zu diesen zählt der nach wie vor wissenschaftlich unbeschriebene Crenicichla sp., der wegen seines auffälligen Jugendmusters auch als Cobra Pike ( = Schlangen-Hecht) bezeichnet wird. Erwachsen wird dieser Fisch, der über 30 cm Länge erreichen kann, prachtvoll rot. Für Bilder des erwachsenen Tieres siehe bitte https://www.aquariumglaser.de/fischarchiv/crenicichla_sp_tapajos_de/

Crenicichla sp. Tapajos wird nicht nur groß, er ist auch ausgesprochen aggressiv. Untereinander kann es bei erwachsenen Tieren zu wilden, manchmal tödlichen Kämpfen kommen und selbst Jungtiere kann man nur mit dem Adjektiv „frech“ charakterisieren. Bei ihnen kommt an erster Stelle, jeden Mitbewohner auf seine Fressbarkeit hin zu untersuchen und in der Pubertät – ab ca. 8-10 cm Länge – werden Artgenossen nur noch als lästige Nahrungskonkurrenten empfunden. Nur erwachsene Paare vertragen sich relativ gut. Der Schlüssel zur erfolgreichen Zucht dieser Art – es sind Höhlenbrüter mit Elternfamilie – liegt darum in riesigen Aquarien. Hier kann man eine Gruppe Jungtiere aufziehen, so dass sich Paare finden können. Ein Einzelfisch kann allerdings auch in normal dimensionierten Becken gepflegt werden, denn der Schwimmbedarf dieser Tiere ist relativ gering.

Für unsere Kunden: die Art hat Code 671832 (8-10 cm) und 671833 (10-12 cm) auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & photos: Frank Schäfer

Tylomelania towutensis

30. September 2022

Die Riesen-Turmdeckelschnecken der Malili-Seen auf Sulawesi (früher: Celebes) sind tolle Tiere, die man gerne um ihrer selbst willen pflegt und nicht nur als nützliche Algen- und Restevertilger, wie so manch andere Schnecke. Allen Tylomelania-Arten der Region ist gemeinsam, dass sie in warmem (um 30°C), weichem und alkalischem Wasser vorkommen. In der aquaristischen Praxis haben sie sich aber als sehr anpassungsfähig erwiesen.

Tylomelania towutensis wird bis ca. 8 cm lang. Das Gehäuse ist schwarz, hat 6-9 deutlich skulpturierte Umgänge und der Weichkörper ist schwarz mit hellen, gelblichen Punkten, was zu dem populären Namen Goldpunktschnecke geführt hat. Es sind getrennt geschlechtliche Tiere, keine Zwitter, aber die Geschlechter lassen sich äußerlich nicht unterscheiden. Alle Tylomelania-Arten sind lebendgebärend und atmen über Kiemen.

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 488965 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Rasbora einthovenii

30. September 2022

Ein typischer Begleitfisch von Keilfleckbärblingen (Trigonostigma), Schokoladenguramis (Sphaerichthys) und anderen Schwarzwasserfischen ist Rasbora einthovenii. Die Art wird leider nur sehr selten importiert, obwohl sie ein großes Verbreitungsgebiet hat. Man findet sie auf den großen Sundainseln Sumatra und Borneo, auf der malaiischen Halbinsel und im südlichen Thailand in geeigneten Biotopen. Gewöhnlich handelt es sich um mäßig strömende, kleine Fließgewässer, die nur wenige Meter breit und 1-2 Meter tief sind. 

Auf den ersten Blick erinnert R. einhovenii an die allgegenwärtigen Längsstreifenbärblinge Südostasiens (Rasbora paviana und verwandte Arten), aber schaut man genauer hin, so werden die arttypischen Merkmale sichtbar: der etwas gedrungene Körperbau mit dem relativ stumpfen Kopfprofil, die Tatsache, dass der schwarze Längsstreifen durch die Mitte der Schwanzflosse läuft (dieser endet bei allen anderen Längsstreifenbärblingen an der Basis der Schwanzflosse) und die zarten, blauen und rosafarbenen Längsstreifen oberhalb des prominenten schwarzen Bandes.

Rasbora einthovenii erreicht gewöhnlich eine Länge von 5-6 cm, kann aber in Ausnahmefälle bis zu 9 cm lang werden. Sie ist ein perfekter Gesellschaftsfisch für gut bepflanzte Aquarien mit dunklem Bodengrund und friedlichen Fischen, wie Labyrinthern, Bärblingen, Dornaugen etc. Es handelt sich um typische Freilaicher, die sich um Laich und Jungtiere nur insofern kümmern, als dass sie in ihnen eine Abwechslung vom üblichen Speiseplan sehen. Äußere Geschlechtsunterschiede sind nur schwach ausgeprägt, Männchen sind etwas kleiner und zierlicher als die Weibchen.

Für unsere Kunden: die Fische haben Code 451902 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Thayeria obliqua

28. September 2022

Leider wird der schöne Pinguin-Salmler, Thayeria obliqua, aus dem oberen Amazonas nur sehr selten angeboten, im Gegensatz zu seinem stets im Handel zu findenden Vetter T. boehlkei. Im Handel sind von T. boehlkei nur Nachzuchten; er stammt aus dem Rio Xingu-Einzug in Brasilien. Eine dritte Art, T. ifati aus Guyana ist auf den Maroni River beschränkt und im Hobby wohl ausgestorben, während eine vierte Art, T. tapajonica, erst im Jahr 2017 wissenschaftlich beschrieben wurde und bisher wohl nur zufällig im Aquarium gepflegt wurde. T. tapajonica ist T. boehlkei farblich sehr ähnlich und kommt lokal sogar zusammen mit ihm vor.

Alle Thayeria-Arten schwimmen schräg in einem Winkel von etwa 30° zur Wasseroberfläche. Die kontrastreiche Schwarz-Weiß-Zeichnung löst, zusammen mit der ungewöhnlichen Schwimmweise, die typische Fisch-Kontur auf, so dass Thayeria besser vor Fressfeinen geschützt ist. 

Alle Schrägschwimmer werden 5-6 cm lang und sind friedliche Schwarmfische. Wir freuen uns sehr, wieder einmal T. obliqua aus Peru anbieten zu können.

Für unsere Kunden: Thayeria obliqua hat Code 296704 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Devario sondhii

26. September 2022

Aus Burma kommt dieser schöne Danio, der wie eine stark vergrößerte Ausgabe von Microrasbora rubescens aussieht. Die Männchen werden herrlich rot. Temperatur: 18-28°C, Wasser eher hart und alkalisch als weich und sauer, friedlicher Schwarmfisch, Größe maximal 5-7 cm.

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 414402 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Rineloricaria teffeana

24. September 2022

Die kleinbleibenden Hexenwelse der Gattung Rineloricaria erfreuen sich unter Aquarianern großer Beliebtheit. Sie haben ein skurriles Äußeres, sind friedlich, haben keine hohen Platzansprüche und lassen sich meist ganz gut züchten. Manche Arten sind sogar richtig schick gezeichnet. Der Schönste ist sicherlich R. teffeana. Er hat zwar keine knalligen Farben, aber ein wirklich attraktives Zeichnungsmuster. Seine Maximallänge liegt bei ca. 12 cm (ohne Schwanzflosse).

Obwohl Tefé in Brasilien ein berühmtes Diskus-Revier ist (siehe https://www.aquariumglaser.de/fischarchiv/discus_wild_royal_green_tefe_de/) wird Rineloricaria teffeana, die dort ihre Typuslokalität hat (d.h., dass die Exemplare, die 1879 Herrn Steindachner vorlagen und anhand derer die Art beschrieben und benannt wurde, dort gesammelt wurden), nur äußerst selten von den Exporteuren angeboten. Darum sind wir sehr froh und stolz, einige dieser Schönheiten jetzt im Stock zu haben.

Für unsere Kunden: die Fische haben Code 257975 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & photos: Frank Schäfer

Parotocinclus jumbo LDA25, jetzt als Nachzucht erhältlich!

24. September 2022

Der niedliche Parotocinclus jumbo, auch als Pitbull Pleco oder LDA25 bekannt, ist ein sehr beliebter Aquarienfisch. Leider finden Importe nur sehr unregelmäßig statt und sind kaum planbar. Darum freut es uns, dass wir das nette Fischchen jetzt auch als Nachzucht anbieten können.

Weitere Informationen zu der Art finden Sie hier: https://www.aquariumglaser.de/fischarchiv/lda25-parotocinclus-jumbo/

Die Bilder zeigen die Nachzuchttiere, die wir aktuell im Stock haben.

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 26480-LDA 025X-2 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Parambassis lala Nachzucht

21. September 2022

Der Zwerg-Glasbarsch, Parambassis lala, kommt weit verbreitet in Südasien vor; man findet ihn in Indien, Burma und Nepal. Früher wurde dieser Zwerg, der nie großer als 2-3 cm wird, für den Jungfisch anderer Arten gehalten, weshalb in der Literatur völlig falsche Größenangaben (bis 8 cm) und auch völlig falsche ökologische Angaben (angeblich sei er ein Brackwasserfisch, was aber nicht stimmt) zu finden sind. In Wirklichkeit lebt P. lala nur in reinem Süßwasser und bleibt klein.

Allerdings gibt es mehrere Formen dieser Art, die sich bei genauerem Hinsehen vielleicht noch als separate Spezies herausstellen werden. Wildfänge erhalten wir gelegentlich aus Indien (siehe https://www.aquariumglaser.de/fischarchiv/parambassis-lala/), aus Südostasien aber auch Nachzuchten. Hierzulande züchtet man Zwergglasbarsche nur selten, da der Fressreflex der Larven nur von den Nauplien einer bestimmten Kleinkrebs-Art (Diaptomus) ausgelöst wird. Ohne dieses Futter ist ein Aufzuchtversuch ziemlich zwecklos. 

Zwergglasbarsche sind entzückende Aquarienbewohner, die stets wie kleine Zinnsoldaten durch das Becken „stolzieren“. Die Männchen balzen temperamentvoll um die Weibchen, ohne jedoch aggressiv zu werden. Abgelaicht wird in feinfiedrigen Pflanzen, Brutpflege üben Zwergglasbarsche nicht aus.

Bezüglich des Wassers (pH, Härte) sind Zwergglasbarsche anspruchslos, die Temperatur kann zwischen 16 und 30°C liegen (in Abhängigkeit von der Jahreszeit, keine plötzlichen Temperaturschwankungen!). Gefressen wird ausschließlich Frost- und Lebendfutter, Trockenfutter wird strikt verweigert.

Für unsere Kunden: Der Zwergglasbarsch hat Code 441282 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Hara hara/Erethistes pusillus

19. September 2022

In Indien leben zwei Arten der Mottenwelse, die man in lebendem Zustand praktisch nicht auseinanderhalten kann. Sie werden dennoch manchmal sogar zwei verschiedenen Gattungen zugeordnet: Hara und Erethistes. Der Unterschied der beiden Gattungen liegt in der Struktur des Wirbelkörpers, also von etwas, das am lebenden Tier unsichtbar ist; nach Ansicht vieler Ichthyologen reicht das nicht für eine Unterscheidung von zwei Gattungen und dann wären alle Mottenwelse mit dem Gattungsnamen Erethistes zu belegen, da dieser älter ist und Priorität hat. Der Unterschied zwischen den Arten Hara hara ( = Erethistes  hara) und Erethistes pusillus besteht lediglich in der Art und Weise, wie die Vorderseite des Brustflosenstachels bestachelt ist. Bei Erethistes pusillus sind die Stacheln auf der Vorderseite des Brustflossenstachels zweispitzig, bei Hara hara ( = Erethistes hara) nur einspitzig. Mottenwelse heißen die Tiere übrigens, weil ihre Färbung und die breit ausladenden Brustflossen an Nachtschmetterlinge erinnert. 

Man muss also den Brustflossenstachel in starker Vergrößerung und im Gegenlicht betrachten, um sicher zu sein, welche der beiden Arten man vor sich hat. Das heißt dann aber noch lange nicht, dass dann auch alle Exemplare des Imports zu dieser Art gehören, denn Hara hara ( = Erethistes hara) und Erethistes pusillus kommen im gleichen Verbreitungsgebiet vor und werden oft gemeinsam gefangen und exportiert. Im Handel haben wir noch keine praktikable Methode gefunden, die beiden Arten sicher zu unterscheiden und bezeichnen daher alle aus Indien (Bengalen) zu uns importierten Mottenwelse der Erethistes/Hara-Gruppe mit Ausnahme der gut erkennbaren Arten Hara horai ( = Erethistes horai) und H. jerdoni ( = Erethistes jerdoni) als Hara hara.

Im Grunde genommen ist das ja auch egal, denn alle Arten dieser Erethistes/Hara-Gruppe werden 4-5 cm groß und sind ausgezeichnete, friedliche und pflegeleichte Aquarienfische. Die Tiere, die wir derzeit im Stock haben und von denen die diesen Post begleitenden Bilder erstellt wurden, konnten in vier Fällen als Erethistes pusillus identifiziert werden, bei einem der Tiere, das ansonsten nicht von den anderen unterschieden werden konnte (insgesamt waren 7 Exemplare im Fotobecken), entsprach die Brustflossenvorderkantenbedornung Hara hara ( = Erethistes hara).

Für unsere Kunden: Die Tiere haben Code 419724 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Lamprichthys tanganicanus

16. September 2022

Der Tanganjika-Leuchtaugenfisch ist mit maximal 14 cm Länge der größte Leuchtaugenfisch überhaupt. Er kommt ausschließlich (= endemisch) im Tanganjikasee vor, wo er in riesigen Schwarmen entlang felsiger Küsten lebt. Es ist ein atemberaubender Anblick, wenn ein solcher Schwarm, der mehrere tausend Individuen umfasst, wie ein geschlossenes Juwelenband um ein Kap geschwommen kommt. Bunt sind allerdings nur die Männchen. Die Weibchen sind deutlich kleiner und farblich unscheinbar. 

Wie alle Leuchtaugenfische laicht auch diese Art in Spalten ab. Der Laich braucht 3-6 Wochen zur Entwicklung. L. tanganicanus ist ein sehr empfindlicher Fisch, der hohe Ansprüche an die Wasserqualität stellt. Das Wasser muss sehr sauber und keimarm sein, der pH sollte unbedingt über 7 liegen. Gegen Verletzungen aller Art ist dieser Fisch außerordentlich empfindlich, weshalb er im Handel praktisch nur als Nachzucht und in relativ geringen Größen auftaucht. Große Exemplare sind zu sehr verletzungsgefährdet. Glücklicherweise wird  die Art früh geschlechtsreif und färbt bereits mit einer Länge von 5-6 cm aus. 

Zur Pflege empfiehlt sich ein möglichst großer Schwarm in einem möglichst großen Aquarium. Bezüglich des Futters ist Lamprichthys tanganicanus einfach, er nimmt alles übliche Zierfischfutter gerne an. Die Fische sind sehr friedlich aber schreckhaft, weshalb für eine eventuelle Vergesellschaftung vorgesehene andere Arten absolut friedfertig sein müssen.

Für unsere Kunden: Lamprichthys tanganicanus hat Code 328003 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Aphyosemion (Chromaphyosemion) bivittatum „Funge“

16. September 2022

Der Funge ist ein Fluss oder, besser gesagt, Estuar in Süd-Ost Kamerun im Bezirk Ndian. Der Funge ist keine 40 km lang und gehört zu einem System von küstennahen Sumpflandschaften, deren bekanntester Abfluss der Rio del Rey ist. Dieser wiederum steht mit dem Abfluss des Cross-River in Kontakt, der die Grenze zwischen Kamerun und Nigeria bildet. Aus dieser wilden, schönen und international geschützten Landschaft stammt die Population des Killifisches Aphyosemion bivittatum, die wir Ihnen hier vorstellen. Freilich sind die Fische, die wir anbieten können, wie fast immer bei Killifischen, Nachzuchtexemplare.

Aphyosemion bivittatum gehört in eine gut abgegrenzte Aphyosemion-Gruppe, für die der Name Chromaphyosemion zur Verfügung steht und innerhalb der Killianer-Gemeinde auch bevorzugt benutzt wird. Die mit der Systematik der Killifische befassten Wissenschaftler halten es aber für voreilig, einige Gruppen aus der großen Gattung Aphyosemion auszugliedern, ohne dass eine Gesamt-Revision erfolgt. Darum wird Chromaphyosemion gegenwärtig nur als Untergattung geführt.

Chromaphyosemion sind wunderschöne Einsteiger-Killifische, da sie durchaus auch in Gesellschaftsaquarien mit ruhigen Kleinfischen gepflegt werden können. Ihre Lebenserwartung ist genauso hoch wie von anderen kleinen Fischarten, es sind also keine Saisonfische. Gewöhnlich werden solche Tiere 2-3 Jahre alt. Aphyosemion bivittatum ist ein Haftlaicher, der seine Eier an feinfierdigen Pflanzen, Wurzel etc. ablegt. Die Eier brauchen etwa 14 Tage bis zur Entwicklung. Da Aphyosemion bivittatum als außerordentlich verfressen gilt, vergreift sich diese Art auch manchmal am eigenen Laich, was sonst eher ungewöhnlich bei Killis ist. 

Für unsere Kunden: Die Art hat Code 305512 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Mugilogobius chulae

14. September 2022

Nach vielen Jahren haben wir wieder einmal die niedliche Brackwassergrundel Mugilogobius chulae importiert. Der Art wird nur etwa 4 cm lang und lebt in den Brackwasserregionen und in Süßgewässern, in denen der Tideneinfluss spürbar ist. Unsere Tiere stammen aus Indonesien, jedoch ist die Art weit im westpazifischen Raum (Ryukyu-Inseln, Taiwan, Philippinen, Thailand). verbreitet. Im Aquarium sollte man einen Seesalzuzusatz (3-5 g/l) bieten und auf hartes Wasser achten, der pH-Wert sollte möglichst über 8 liegen. 

Dann sind die kleinen Kobolde, deren Männchen ständig harmlos zanken, gut haltbar und laichen auch. Es sind Höhlenbrüter, das Männchen bewacht den Laich. Die Larven sind winzig und entwickeln sich nur in reinem Meerwasser. Als Futter dienen Euplotes und anderes winziges Meeresplankton, das man züchten kann, aber das ist sehr aufwändig und wird darum kaum praktiziert.

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 436804 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Mugilogobius mertoni

14. September 2022

Die Gattung Mugilogobius umfasst 33 Arten. Die Bestimmung lebender Exemplare ist oft unsicher, denn die anatomischen Merkmale (vor allem bestimmte Sinnesgruben), die in Formalin konservierte Tiere recht deutlich zeigen, sind am lebenden Fisch nicht erkennbar. Da es kaum Bildmaterial von sicher bestimmten Tieren gibt, bleiben oft Zweifel. Da die Arten sich über im Meer lebende Larvenstadien vermehren, ist die Herkunft auch kein gutes Bestimmungskriterium. Wie auch immer: eine Art, die wir jetzt erstmals aus Indonesien importieren konnten, stimmt sehr gut mit Mugilogobius mertoni überein.

Mugilogobius mertoni wird ungefähr 6 cm lang, Männchen werden größer als die Weibchen. Sie leben sehr häufig in Brackwasser und können sogar im Meer gefunden werden, doch gibt es auch Nachweise aus reinem Süßwasser. Es handelt sich also um eine euryhaline Art, die mit sehr unterschiedlichem Salzgehalt gut klarkommt. Wichtig ist bei solchen Fischen im Aquarium, dass der pH-Wert nicht zu niedrig ist, meist zeigen sie bei pH-Werten unter 8 Unwohlsein. Das gesamte Verbreitungsgebiet umfasst den indo-pazifischen Raum von Südafrika und den Seychellen bis nach Japan, Pakistan, den indo-malaiischen Archipel, Neu Guinea, Neu-Kaledonien, Vanatu, Australien bis zu den Santa-Cruz-Inseln. Unsere Tiere stammen aus Indonesien.

Es sind sehr attraktive Fische, die man in versteckreichen  Aquarien pflegen sollte. Wie bei anderen Mugilogobius sind die Männchen ständig zu Streitereien aufgelegt, die zwar in aller Regel harmlos sind, aber man sollte eventuell gestressten, unterlegenen Tieren dennoch die Möglichkeit geben, sich zurückzuziehen. 

Für unsere Kunden: die Fische haben Code 436863 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Poecilia (Mollienesia) sphenops RED

9. September 2022

Die Züchtereien in Südostasien haben eine neue Farbvariante des guten alten Black Molly realisiert, die sie als „Red“ bezeichnen. Darunter darf man sich keinen flächig roten Fisch vorstellen, wie z.B. einen Roten Schwertträger, sondern bei der Zuchtform „Red“ des Mollys sind auf den Schuppen rote Flecken in unterschiedlicher Intensität. Von oben betrachtet ist das besonders auffällig, weil die meisten Fische mehr dieser roten Flecken in den obersten drei Schuppenreihen haben. Hinzu kommt in unterschiedlichem Ausmaß eine rotgefärbte Brust.

Damit nun nicht ein Schelm sich denkt, diese Rotfärbung sei ein Produkt von Photoshop, haben wir einige der altbekannten goldene Mollys mit den neuen „Red“ fotografiert. Im direkten Vergleich ist der Unterschied sehr deutlich.

Die schönen neuen „Red“ gibt es in traditionell kurzflossig und als Lyraflosser.

Für unsere Kunden: normalflossige Molly „Red“ haben Code 432152, lyraflossige Code 432154 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Vitta virginea ( = Neritina virginea)

9. September 2022

Die Nixenschnecken, auch als Rennschnecken bezeichnet (Familie Neritidae), sind weltweit in warmen und gemäßigten Zonen verbreitet. Sie haben einen Deckel am Fuß, der es ihnen ermöglicht, das Gehäuse vollständig zu schließen, ein napfförmiges Gehäuse und sie sind oft auffällig bunt gefärbt. Viele tropische Arten besiedeln oberste Uferbereiche und können sowohl in Meerwasser wie in Süßwasser leben. Die Vermehrung erfolgt über Eikapseln, aus denen in der Regel freischwimmende Larven (so genannte Veliger) schlüpfen. Diese Larven leben einige Zeit im Plankton des Meeres, bis sie sich zur typischen Schnecke verwandeln. In Süßwasser können sich die Veliger nicht entwickeln, weshalb sich mit Ausnahme von der in Europa heimischen Gattung Theodoxus Nixenschnecken im Süßwasser nicht vermehren. Bei Theodoxus liegt ein Spezialfall vor; in deren Eikapseln befinden sich 50-200 Eier, jedoch entwickelt sich nur eines davon zur fertigen Schnecke, während der Rest als Nahrung für das Einzelkind dient.

Vitta virginea ist eine kleine (Schalenbreite höchstens 1,5 cm), sehr variabel gefärbte Nixenschnecke. Es gibt kaum zwei Exemplare, die exakt gleich aussehen. Die Art hat eine sehr weite Verbreitung von Florida bis nach Brasilien (von wo unsere Tiere stammen) und außerdem auf verschiedenen karibischen Inseln. Die weite Verbreitung erklärt sich leicht durch das marine Larvenstadium; erwachsene Tiere leben gewöhnlich in Süß- oder Brackwasser. 

Wie bei vielen anderen Nixenschnecken sind es zwei Gründe, die sie zu perfekten Aquarienschnecken machen: sie sind hervorragende Algenfresser und sehr bunt gefärbt. Faden- umd Pinselalgen fressen Nixenschnecken nicht, aber alle Algenfilme, die sich auf Scheiben, Dekorationsgegenständen und Pflanzen befinden. Die Pflanzen selbst werden dabei nicht angegriffen. 

Für unsere Kunden: die Tierchen haben Code 493954 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Corydoras melanotaenia

9. September 2022

Wegen seiner leuchtend gelben Flossen gehört Corydoras melanotaenia sicher zu den schönsten Panzerwelsen überhaupt. Er ist sozusagen der Langschnäuzer zum Metallpanzerwels-Typ, den man im gesamten Südamerika findest. Im Gegensatz zu seinem allgegenwärtigen Vetter ist C. melanotaenia aber ein Endemit aus Kolumbien, kommt also ausschließlich dort vor.

Um die Herkunft des bereits 1912 wissenschaftlich beschriebene C. melanotaenia herrschte lange Zeit Unklarheit. Denn angeblich wurden die der Erstbeschreibung zugrunde liegenden Tiere im Rio Magdalena-Einzug gefangen, wo spätere Expeditionen aber vergeblich nach ihnen suchten. Bereits 1922 vermutete man daher, dass die Typusexemplare zwar via Honda (dieser Ort liegt am Rio Magdalena) nach London geschickt wurden, aber in Wirklichkeit aus dem Einzug des Rio Meta stammten. Tatsächlich ist bis heute keine einzige Corydoras-Art aus dem Einzug des Rio Magdalena bekannt geworden und man ist sich einig, dass C. melanotaenia aus dem Rio Meta-Einzug kommt.

Dieser Panzerwels wird ungefähr 5 cm groß und hat alle positiven Eigenschaften, die Panzerwelse im Aquarium so beliebt machen: ein munteres und völlig friedliches Wesen und eine unkomplizierte Haltung.

Für unsere Kunden: C. melanotaenia hat Code 235503 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Pandaka rouxi

7. September 2022

Die Zwerggrundeln der Gattung Pandaka sind eng mit den Goldringelgrundeln (Brachygobius) verwandt, aber noch viel kleiner. Die Art Pandaka pygmea galt sogar lange Zeit als kleinstes Wirbeltier der Erde, aber der Rang wurde ihr inzwischen abgelaufen. Die Art Pandaka rouxi wird gewöhnlich auch nur 10-12 mm lang, das größte je vermessene Exemplar hatte eine Länge von 18 mm (alle Größenangaben inklusive Schwanzflosse).

Diese Zwerge leben in Brackwassergebieten. Sie ertragen zwar auch sowohl reines Süßwasser wie auch reines Meerwasser, aber auf die Dauer tut ihnen das nicht gut. Sie kommt in Indonesien, Papua-Neuginea (inkl. vorgelagerter Inseln) und wohl auch in Australien vor.

Wir haben jetzt erstmals einige dieser Winzlinge, die ausgewachsen nur die Größe eines neugeborenen Mollies haben, testweise importiert. Es sind niedliche, aber auch anspruchsvolle Fische, die wir zukünftig, wenn überhaupt, nur auf besonderen Kundenwunsch besorgen werden. Sie brauchen nach unserer Erfahrung gut eingefahrenes Brackwasser (mindestens 5g/l Seesalz) und feines Lebendfutter (z.B. Artemia-Nauplien). Unsere Großhandelsaquarien sind für derartige Mini-Fische einfach zu groß, man braucht vergleichsweise Unmengen von Futter, damit jeder etwas abbekommt, aber davon stirbt natürlich auch eine Menge ab, was das Wasser stark belastet. Es sind also Fische für Spezialisten, die entsprechende Kleinaquarien in Betrieb haben. Wir sind aber nichts desto trotz froh, dieses Naturwunder einmal mit eigenen Augen gesehen zu haben!

Text & Photos: Frank Schäfer

Lepisosteus oculatus „Metallic“

5. September 2022

Über den Gefleckten Knochenhecht (Lepisosteus oculatus) haben wir bereits berichtet, siehe https://www.aquariumglaser.de/fischarchiv/lepisosteus-oculatus/ Nun haben wir aus Indonesien kleine Knochenhechte erhalten, die in allen Merkmalen L. oculatus entsprechen, aber einen sehr auffälligen Silberglanz zeigen. Die kleineren (6-8 cm) haben dabei eine recht dunkle Grundfärbung, die bei etwas größeren Tieren (11-14 cm) deutlich aufhellt. Wir wissen es nicht, können uns aber gut vorstellen, dass die dunklen Zeichnungselemente mit zunehmendem Wachstum noch weiter verdeckt werden.

Offenbar beschäftigt man sich in den Zuchtbetrieben in Indonesien recht intensiv mit abweichenden Farbformen bei Knochenhechten. Besonders begehrt sind platinfarbene oder rötliche Tiere. Da Lepisosteus oculatus bereits von Natur aus sehr variabel ist (es gibt immerhin sechs Synonyme der Art, die ihrerseits früher oft mit L. platostomus, von dem weitere drei Synonyme existieren, gleichgestellt wurde) bietet sich die Art für Züchtungsexperimente geradezu an.

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 848231 (6-8 cm) und 848238 (11-14 cm) auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Corydoras leucomelas

2. September 2022

Der Panzerwels Corydoras leucomelas gehört zu den häufig importierten Arten seiner Gattung. Arttypische Merkmale der rundschnäuzigen Art sind eine kräftig ausgeprägte Augenbinde, die Färbung der Rückenflosse in Verbindung mit dem am Anfang der Rückenflosse befindlichen schwarzen Rückenfleck, eine senkrechte schwarze Binde am Ende des Schwanzstiels und die Streifung der Schwanzflosse. Die Körperzeichnung ist hingegen bei Tieren bis ca. 4 cm Länge so unterschiedlich, dass man jedes einzelne Tier individuell daran erkennen kann; erst voll ausgewachsene Fische entwickeln ein einheitliches Muster aus schwarzen Punkten. Die Maximalgröße der Art liegt bei 5 – 5,5 cm.

Hauptexportregion von Corydoras leucomelas ist Peru, wo auch die Typuslokalität ist (also der Ort, wo das für die wissenschaftliche Beschreibung der Art verwendete Typusexemplar gesammelt wurde) liegt: Yarina Cocha. C. leucomelas ist aber recht weit im Einzug des oberen Amazonas verbreitet, auch in Kolumbien (Rio Orteguaza) , Bolivien und Ekuador. Besonders hübsch wirkt die Art, wenn sie im Schwarm von 10-15 Exemplaren gepflegt wird. Der Schwarmzusammenhalt von C. leucomelas ist deutlich stärker ausgeprägt als bei vielen anderen Panzerwelsen und so ergibt sich oft das sehr schöne Bild, dass ein solcher Trupp futtersuchend durch das Aquarium streift.

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 233503 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Pyrrhulina spilota

2. September 2022

Die Salmler der Gattung Pyrrhulina vereinen in sich die Vorteile zweier Aquarienfischgruppen: die der stets gut sichtbaren, im freien Wasser herumschwimmenden Salmler und Barben und die der Buntbarsche und Labyrinther, die ein sehr interessantes Verhalten zeigen. 

Eine der schönsten Pyrrhulia-Arten ist P. spilota, die wir wieder einmal aus Peru importieren konnten. Die Männchen der maximal 7-8 cm langen Art sind farblich leicht von den Weibchen zu unterscheiden. Erstere haben silbrige Glanzschuppem am vorderen Körperdrittel und eine kraftig gezeichnete Afterflosse, beides Merkmale, die den etwas kleineren Weibchen fehlen.

Gewöhnlich schwimmen P. spilota, ganz so, wie man es von Salmlern gewohnt ist, im freien Wasser umher. Dabei bevorzugen sie das obere Drittel der Wassersäule, sind aber grundsätzlich überall unterwegs. Sie fressen jede Art von Fischfutter, auch Trockenfutter, und lassen die Pflanzen unangetastet. So weit gleicht ihr Verhalten also dem anderer Salmler weitestgehend.

Doch wenn die Tiere in Brutstimmung kommen, wird alles anders. Jetzt besetzen die Männchen Reviere, am liebsten bei einer breitblättrigen Pflanze, zur Not auch bei einem Stein oder einer Wurzel. Denn hierauf laichen die Fische ab. Anders als bei anderen Salmlern, die ihre Eier ungerichtet verstreuen, produzieren Pyrrhulina ein kompaktes Gelege, das gut vergleichbar zu einem Buntbarschgelege ist. Das Männchen übernimmt, wie bei den Labyrinthern, die Brutpflege. Und es nimmt seine Aufgabe sehr ernst! Eventuelle Mitbewohner sind gut beraten, dem Gelege nicht zu nahe zu kommen. Mit dem Schlupf der Jungen erlischt der Brutpflegetrieb und Pyrrhulina werden wieder zu ganz normalen, schönen Salmlern…

Für unsere Kunden: P. spilota hat Code 286782 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern. Nur in begrenzter Stückzahl lieferbar!

Text & Photos: Frank Schäfer

Symphysodon „Super Red Turqoise“

31. August 2022

Die Rot-Türkis-Linien gehörten zu den ersten Zuchtformen des Diskusbuntbarsches, die in den 1980er Jahren entwickelt wurden. Die Aquaristik war das so weit, dass die Wildfänge des Braun/Blauen Diskus als „geknackt“ angesehen werden konnten. Man beherrschte also ihre erfolgreiche Eingewöhnung und Zucht. Da Wildfang-Diskus sehr uneinheitlich ausfallen – zwischen einfach braunen und vollständig blau durchgestreiften Tieren  (Royal Blue) ist innerhalb der gleichen Population alles möglich – wollte man im nächsten Schritt die als besonders attraktiv empfundenen Fische selektiv vermehren. Durch gezielte Verpaarungen von Royal Blue-Diskus mit Tieren, die möglich viel Rot in der Körpergrundfärbung hatten, enstanden die Rot-Türkis-Diskus. Bis heute empfinden viele diese Diskus-Zuchtform als einen der schönsten Diskus überhaupt.

Auch Rot-Türkis-Diskus werden heutzutage in großer Stückzahl in den Diskus-Züchtereien Asiens gezüchtet. Sie sind von den übrigen asiatischen Züchtungen die ursprünglichsten geblieben.

Für unsere Kunden: die „Super Red Turqoise“ in der Größe 5-7 cm wie auf den Photos haben Code 715102 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Symphysodon „Pidgeon Blood Panda“

31. August 2022

Der „Pidgeon Blood“ Diskus, der Anfang der 1990er Jahre als Mutation in asiatischen Diskus-Zuchten auftauchte, revolutionierte die Diskus-Zucht. Er vereinigte zwei Eigenschaften in sich, von denen Diskus-Züchter zuvor nur träumten: ein frühzeitiges Ausfärben, d.h. bereits 5-7 cm lange Jungtiere sehen farblich im Wesentlichen wie erwachsene Fische aus. Und ein zweiter Vorteil der Mutation: die Tiere zeigen auch dann, wenn sie in ungewohnter Umgebung sind, weder das aus senkrechten Streifen bestehende Diskuskleid noch färben sie sich dunkel ein. 

Die ursprünglichen Pidgeon Blood – der Name bezieht sich übrigens auf einen Edelstein (Rubin) gleichen Namens – existiert nicht mehr. Er hatte zu viele „Sommersprossen“, also schwarze Sprenkel, die unregelmäßig über den ganzen Körper verteilt waren. Durch Einkreuzung anderer Diskus-Zuchtformen, wie Rot-Türkis etc. verdrängte man das Sommersprossen-Muster mehr und mehr. Die heutigen Pidgeon-Blood-Varianten zeigen sie fast gar nicht mehr.

Eine einheitliche Benennung der vielen dutzend Pidgeon-Blood-Varianten gibt es nicht. Jeder Zuchtbetrieb vergibt seine eigenen Namen. Unter einem „Pidgeon Blood Panda“ versteht man in der Regel einen Pidgeon Blood Diskus in der Farbe Rot-Türkis (also rote Körpergrundfarbe und türkisfarbene Zeichnungselemente), bei den die türkisfarbenen Zeichnungselemente ein Muster aus nicht miteinander verbundenen Flecken bilden (= Checkerboard/Schachbrettmuster) und Teile der Rücken- und Afterflosse schwärzlich eingefärbt sind.

Für unsere Kunden: Pidgeon Blood Panda in 5-7 cm Länge (wie auf den Bildern) haben Code 714952 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Symphysodon „Marlboro Red“

29. August 2022

Die Farbe Rot ist die Traumfarbe vieler Tierzüchter. Rote Kanarienvögel, rote Schwertträger, rote Guppys, rote Skalare – wo immer das genetisch ging, wurde es realisiert. Bei polychromatischen Fischarten, z.B. bei Apistogramma, wo in der Natur immer mehrere Farbvarianten zusammen auftreten, wurden die roten in der Zucht bevorzugt. Und beim Diskus? Auch hier ist Rot Trumpf. Bei Türkis-Diskus werden die rot-türkisen als die schönsten gesehen, bei den braunen schaute man – vor allem bei Alenquer-Fischen – ebenfalls auf rote Farbelemente. Da ist es nur konsequent, dass bei den asiatischen Diskus ebenfalls ein roter Fisch der Verkaufsschlager ist: Marlboro Red.

Marlboro Red entstammt den Pidgeon Bloods und die Züchter arbeiten intensiv daran, die rauchig-schwarzen Farbelemente, die bei Pidgeon Blood auftreten, immer weiter zurückzudrängen. Das ist ihnen bei den aktuellen Stämmen ganz gut gelungen. Am ehesten sieht man noch in der rauchgrauen Schwanzflosse, wo die genetischen Wurzeln des Marlboro Red liegen.

Für unsere Kunden: die Fische haben Code 702502 (5-7 cm) auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Symphysodon „Blue Diamond“

29. August 2022

Die asiatischen Diskus-Zuchtformen erfreuen sich großer Beliebtheit, weil sie sich zum einen schon sehr früh einfärben (Wildformen sehen in 5-7 cm Länge alle ähnlich unspektakulär aus) und zum anderen wenig scheu sind, sich also auch in ungewohnter Umgebung gut präsentieren lassen.

Von den flächigen Diskus ist der in den 1990er Jahren entstandene Blue Diamond am beliebtesten. Die Züchter achten bei diesem Fisch auch sehr auf das brillant rote Auge, das in schönem Kontrast zu der blauen Körperfabe steht. Die modernen Diskuszüchtungen sind wesentlich weniger empfindlich als Wildfänge, aber auch bei ihnen sollte man die drei Grundsäulen der erfolgreichen Diskuspflege unbedingt beachten: gute Wasserhygiene, Schwarmhaltung und abwechslungsreiche Ernährung. Dann wird man viel Freude mit diesen Fischen erleben.

Für unsere Kunden: Blue Diamond 5-7 cm haben Code 709602 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Hoplomyzon sexpapilostoma

26. August 2022

Innerhalb der Bratpfannenwels-Verwandtschaft (Aspredinidae) gibt es eine Gruppe zwergenhaft kleiner Arten (der so genannte Tribus Hoplomyzontini), die sich auf vier Gattungen verteilen: Ernstichthys, Hoplomyzon, Dupouyichthys und Micromyzon. Sie werden nur 2-3 cm lang. In der Natur leben sie (zumindest tagsüber) vergraben in feinem Sand. Dabei bevorzugen die meisten Arten die tieftsten Kanäle mittlerer bis größerer Fließgewässer, weshalb sie gewöhnlich sowohl wissenschaftlichen wie auch Aquarienfisch-Sammlern entgehen. Man weiß darum nur sehr wenig über sie.

Wir konnten jetzt Hoplomyzon sexpapilostoma aus Kolumbien importieren. Es sind bisher vier Hoplomyzon-Arten bekannt, zwei aus der Umgebung des Maracaibo-Sees in Venezuela (H. atrizona und H. intosus), eine recht weit im Amazonas und Orinoko vebreitete Art (H. papillatus) und eine exklusiv aus dem Orinoko bekannte (H. sexpapilostoma). Unsere Tiere stimmen sehr gut mit den in der Erstbeschreibung von H. sexpapilostoma genannten Merkmalen überein.

Bisher können wir nur wenig über die Tiere berichten. Sie sind untereinander sehr friedlich und gehen willig an lebende Rote Mückenlarven als Futter. Verluste gab es bei uns bisher keine. Wir halten sie zur besseren Kontrolle auf blankem Glasboden, im Fotobecken verwanden sie jedoch blitzschnell mit wenigen kräftigen Schwanzschlägen vollständig im Sand. 

Für unsere Kunden: die Tierchen haben Code 258903 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Bagrichthys macracanthus

26. August 2022

Bagrichthys macracanthus ist ein sehr interessanter Wels aus Südostasien (Ost-Sumatra). Dieser Wels erreicht eine Maximallänge von etwa 20 cm. In der Natur lebt er in ruhigen Flussabschnitten. Untereinander sind vor allem die Männchen ziemlich unverträglich, paarweise oder in Gruppen von einem Männchen mit Weibchenüberschuss gepflegt verträgt sich die Art jedoch recht gut mit Artgenossen. Geschlechtsreife Tiere (ab ca. 15 cm) kann man sehr gut sexuell differenzieren, weil die Männchen eine ungewöhnlich lange, penis-artige Urogenitalpapille besitzen; bei den Weibchen ist die Urogenitalpapille klein und unscheinbar. Aber auch bei jüngeren Tieren kann man die Weibchen an der höheren Körperform schon gut erkennen. Jungtiere bis ca. 5 cm Länge sind noch nicht rein schwarz, sondern haben helle Binden (siehe https://www.aquariumglaser.de/fischarchiv/bagrichthys-macracanthus/).

Gegenüber artfremden Fischen sind Bagrichthys macracanthus – im Handel nennt man sie „Black Lancer“ – friedlich, jedoch sollten Mitbewohner nicht wesentlich kleiner als ca. ein Viertel der Länge des Black Lancers sein, sonst könnten sie als Futter enden. Bagrichthys macracanthus ist nachtaktiv und braucht entsprechend tagsüber Höhlenverstecke, um sich wohl zu fühlen. Zur Fütterung verlassen die Tiere aber auch tagsüber ihre Verstecke. Gefressen wird jedes übliche Fischfutter. Die chemische Zusammensetzung des Wassers ist belanglos, die Wassertemperatur sollte zwischen 24 und 28°C liegen.

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 368482 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Geophagus sp. „Caqueta“

26. August 2022

Aus der kolumbianischen Provinz Caquetá erhalten wir gelegentlich einen prächtigen Geophagus der surinamensis-Gruppe, bei dem es sich offensichtlich um eine wissenschaftlich noch nicht beschriebene Art handelt. Für die Bestimmung von Geophagus dieser komplexen Verwandtschaft werden drei farbliche Merkmale herangezogen: 1. die Form, Lage und Größe des Seitenflecks im Verhältnis zum Auge, 2. die senkrechten Körperbinden und 3. schwarze Markierungen im Bereich des Vorkiemendeckels. Die entsprechende Merkmalskombination des Geophagus sp. „Caqueta“ entspricht keiner der beschriebenen Arten. 

Es sind, wie die meisten Geophagus der surinamensis-Gruppe, wunderschöne, vergleichsweise friedliche Tiere, von den wir gerade 5 Exemplare in einer Größe von 13-16 cm anbieten können.

Für unsere Kunden: die Fische haben Code 674486 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Carnegiella strigata-vesca

24. August 2022

Der Marmor-Beilbauch (Carnegiella strigata) ist der ideale Aquarienfisch. Er bleibt klein (4 cm), ist friedlich und hat eine interessante Färbung. Die Art ist weit in Südamerika verbreitet (Brasilien, Ekuador, Bolivien, Kolumbien, Guyana, Peru und Surinam) und häufig. Darum ist sie fast immer im Angebot des Zierfischhandels zu finden. 

In den unterschiedlichen Verbreitungsgebieten sieht der Marmor-Beilbauch unterschiedlich aus. In der Vergangenheit wurden etliche Unterarten beschrieben, so fasciata aus Brasilien (Tabatinga), marowini und surinamensis aus Surinam und vesca aus Guyana. Gegenwärtig werden die Unterarten aber nicht anerkannt. Die vielleicht schönste, weil kontrastreichste Variante kommt aus Peru zu uns und wird im Handel als „vesca“ bezeichnet.

Beilbauchfische sind während der Eingewöhnung etwas schreckhaft und dürfen nie mit ruppigen Arten zusammen gepflegt werden. Ideal ist eine Kombination mit Bodenfischen wie Panzerwelsen. Bei der Ernährung ist darauf zu achten, dass die Tiere Futter nur von der Oberfläche nehmen. Trockenfutter ist eine gute Ernährungsbasis, zur Zucht muss man sich aber etwas mehr Mühe geben und kleine Insekten wie Fruchtfliegen füttern. Die Geschlechter sind äußerlich nicht unterscheidbar, Weibchen werden allerdings etwas größer und sind zur Laichzeit fülliger um die Mitte herum.

Für unsere Kunden: die Fische haben Code 214304 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Paracyprichromis nigripinnis „Blue Neon“

22. August 2022

Kärpflingscichliden (Cyprichromis und Paracyprichromis) sind sehr besondere maulbrütende Buntbarsche aus dem Tanganjikasee. Die Tiere leben in  manchmal riesigen Schwärmen und ernähren sich von Kleintieren, die sie aus der freien Wassersäule picken. Um die Aufmerksamkeit der Weibchen auf sich zu ziehen können die Männchen sich sehr bunt einfärben. Eigentliche Reviere besetzen sie nicht. Die Weibchen sind hingegen möglichst unauffällig gefärbt und genießen im Schwarm den Schutz der Gemeinschaft vor Fressfeinden.

Paracyprichromis nigripinnis wird ungefähr 10 cm lang. Die Gattung Paracyprichromis unterscheidet sich von Cyprichromis rein optisch hauptsächlich durch die Schwanzflossenform, die bei männlichen Paracyprichromis mit ausgezogenen Spitzen geziert ist. Die Weibchen sind weniger intensiv als die Männchen gefärbt und haben eine transparente Schwanzflosse.

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 520001 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Hyphessobrycon epicharis

19. August 2022

Seit der wissenschaftlichen Erstbeschreibung von Hyphessobrycon epicharis im Jahr 1997 steht die Art auf der Traumliste vieler Salmlerfreunde. Alleinstellungsmerkmal dieses Schmucksalmlers (auf englisch nennt man die Gruppe „Rosy Tetras“) ist die Form des Schulterflecks, der sie von allen anderen Arten unterscheidet. 

Die der Erstbeschreibung zugrunde liegenden Exemplare stammten aus dem Oberlauf des Rio Baria im Gebiet des Cerro de Neblina im äußersten Süden Venezuelas (Territorio Federal Amazonas) an der Grenze zu Brasilien; von dort erfolgen keine Zierfischexporte. Inzwischen hat sich herausgestellt, dass die Art doch sehr viel weiter in Venezuela und Brasilien verbreitet ist (oberer Rio Negro, Casiquiare und oberer Orinoko), aber stets abseits der üblichen Fischfangrouten. Das erste Lebendfoto brachte Hans-Georg Evers im Jahr 2000 mit einem am Fundort gemachten Kuvettenfoto vom Rio Miuá. Kai Arend konnte später ein Pärchen im Aquarium eines Guides in Venezuela fotografieren, das dieser oberhalb der Mündung des Rio Ventuari in den Orinoko gefangen und nach Hause mitgebracht hatte.

Jetzt konnten wir erstmals überhaupt diesen Schmucksalmler importieren. Es sind herrliche, sehr elegante Fische, auch wenn sie, im Gegensatz zu vielen Bildern im Internet, kaum rote Farbe zeigen. Das ist offensichtlich eine Frage von Lokalpopulationen. Woher genau unsere Tiere stammen wissen wir nicht, exportiert wurden sie aus Brasilien. Die Weibchen unterscheiden sich deutlich von den Männchen durch die Färbung der Rückenflosse. Sie sind bei der Balz übrigens der aktivere Teil. Bei der Fotosession für diesen Post befanden sich drei Männchen und ein Weibchen im Aquarium. Das Weibchen dominierte die Herren! Während der Balz entwickeln unsere H. epicharis durch Ausweitung der schwarzen Pigmentzellen (Melanophoren) eine rauchig-dunkle Färbung, während sie sonst kistallin-durchsichtig mit Rotstich sind.

Die leider sehr teuren Tiere werden von Salmlerspezialisten sicher mit offenen Armen empfangen. Wir gehen davon aus, dass die Zucht bald gelingen wird und sie so einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich werden.

Wir haben über diese Fische auch einen kleinen Film erstellt, den Sie hier betrachten können: https://www.youtube.com/watch?v=RBofRyOLk3g

Für unsere Kunden: die Fische haben Code 260043 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Maylandia estherae Red/Red

19. August 2022

Zu den beliebtesten, weil buntesten Cichliden des Malawisees gehört die O-Form von Maylandia estherae (Synonym: Metriaclima e.). „O“ steht für „Orange“. Wie bei vielen anderen Arten des Malawisees treten innerhalb der gleichen Population von M. estherae auch in der Natur mehrere Farbformen auf. Bei der „normalen“ Farbform von M. estherae sind die Männchen strahlend hellblau mit zart angedeuteten senkrechten Streifen, die Weibchen bräunlich. Bei der O-Form sind die Fische flächig leuchtend orangefarben. In der Natur sind es vor allem Weibchen, die die O-Form aufweisen, es gibt aber auch – wenngleich äußerst selten – O-Männchen. Schließlich gibt es noch OB-Formen („Orange blotch“) und Marmelade Cats (so bezeichnet man besonders attraktive dreifarbig gescheckte Männchen). Das sind gescheckte Fische mit einer individuellen Farbgebung. Das bedeutet, dass es keine zwei Individuen mit exakt der gleichen Färbung gibt. 

Anders als in der Natur, wo O-Männchen, wie gesagt, sehr selten sind, kann ein Züchter, der die mendelschen Erbregeln beherrscht, relativ leicht O-Männchen erzüchten und so sind die Red-Red-Formen in der Aquaristik, wo ja hauptsächlich Nachzuchtexemplare gehandelt werden, extrem beliebt und häufig. O-Männchen haben Eiflecken in der Afterflosse, daran kann man sie auch in jungen Jahren schon erkennen.

Maylandia esterae wird im Aquarium 12-14 cm lang und kann, wie viele Mbuna, ziemlich aggressiv sein. Man pflegt sie darum in großen Aquarien und in großen Gruppen, dann hat man viel Freude an den prächtigen Tieren. Damit die herrlich orange-rote Farbe erhalten bleibt, muss man die Futtermittel im Aquarium der natürlichen Ernährung nachempfinden, also ein hoher Algenanteil (Spirulina) und Kleinkrebschen (Cyclops), möglichst kein Wurmfutter und insgesamt ballaststoffreiche Kost.

Für unsere Kunden: die Fische haben Code 568422 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Gymnocorymbus bondi (früher: G. socolofi)

18. August 2022

Schon lange ist es her, dass wir das letzte Mal den schönen Salmler Gymnocorymbus bondi aus Kolumbien importieren konnten. Ganz kleine Tiere erinnern frappierend an den Gelben von Rio (Hyphessobrycon bifasciatus), doch mit zunehmendem Wachstum verändert sich die Gestalt mehr und mehr zu der, die man von Gymnocorymbus kennt. Jetzt haben wir diesen Orangeflossen-Salmler endlich wieder einmal erhalten.

Bis 2015 war der Orangeflossen-Salmler unter dem Namen Gymnocorymbus socolfi bekannt. Dann stellten Benine et al. bei einer Revision der Gattung fest, dass bisher übersehen wurde, dass der Orangeflossen-Salmler bereits als Phenacogaster bondi beschrieben worden war und dieser Name älter als G. socolofi ist, also Priorität hat.

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 254792 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Guppy Endler „Smoky Mary“

17. August 2022

Die Züchter können gar nicht genug davon bekommen, neue Farbkombinationen bei Endler-Guppys zu kreieren. Der letzte Schrei sind die „Smoky Mary“, ein Endler, bei dem die gesamte Rückenpartie rauchig überzogen erscheint, was sich in der Balz zu einem tiefen Schwarz intensiviert.

Auch wenn wir den Zuchtweg nicht kennen: die Weibchen sind bei Smoky Mary ganz normal hell gefärbt, also nicht, wie bei Schwarzen Guppys, melanistische Tiere.

Für unsere Kunden: Der Endler-Guppy Smoky Mary hat Code 419025 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Xiphophorus signum

12. August 2022

Diese Wildschwertträger-Art wird nur extrem selten im Handel angeboten. Sie erinnert auf den ersten Blick an den gewöhnlichen X. hellerii, ist aber erheblich schlanker gebaut. Das namensgebende Mal (lateinisch signum = Zeichen) ist besonders beim Weibchen immer gut in der Schwanzflossenbasis zu sehen, beim Männchen wird es von der Schwert-Einrahmung weitgehend überdeckt.

Xiphophorus signum ist, wie die meisten Wildarten der Lebendgebärenden, recht anspruchsvoll und verlangt sehr sauberes, keimarmes Wasser und eine abwechslungsreiche Ernährung. Unsere Tiere sind heimische Nachzuchten. Wir können derzeit XXL-Tiere anbieten.

Wir haben über diese Fische auch einen kleinen Film erstellt, den Sie hier betrachten können: https://www.youtube.com/watch?v=BFpvzF09W-k

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 476655 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Tatia intermedia

12. August 2022

Aus Peru erreichte uns eine größere Stückzahl Tatia und dank dieses Importes können wir nun ein über 10 Jahre altes Rätsel lösen. Denn 2011 erhielten wir aus diesem Land einfarbige Tatia, die sich keiner bekannten Art zuordnen ließen (https://www.aquariumglaser.de/fischarchiv/tatia_sp_tahuayo_river_de/). Nun ist klar: es handelt sich um eine einfarbige Farbvariante von T. intermedia. Meist ist T. intermedia mit hellen, kurzen, waagerechten Strichen gezeichnet; viele der aktuellen Importe weisen diese auch auf, aber es gibt auch Exemplare mit nur wenigen Strichelchen – und eben die einfarbig dunklen.

Interessant ist die hell reflektierende untere Augenhälfte der Fische; denn die ist offenbar ein Restlichtverstärker, der den Fischen hilft, bei ihrer nächtlichen Jagt auf ins Wasser gefallenen Landinsekten ihre Beute auszumachen. Werden die Fische nicht angeblitzt, sieht man das nicht.

Tatia intermedia wird rund 15 cm lang und ist überwiegend nacht- und dämmerungsaktiv. Es sind im Prinzip friedliche Fische, doch werden selbstverständlich sehr kleine Fische bis ca. 4 cm Länge als Futter angesehen.

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 295704 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Corydoras loxozonus

11. August 2022

Dieser Panzerwels gehört zu den attraktivsten und gleichzeitig leicht zu pflegenden Arten der großen Gattung Corydoras. Man sollte lediglich bedenken, dass es C. loxozonus – er stammt aus dem Orinoko und seinen Zuflüssen – es warm mag; unter 24°C sollte die Temperatur des Wassers auf die Dauer nicht sinken.

Gegenwärtig können wir schöne Wildfänge anbieten. Darunter befinden sich auch immer einmal abweichend gefärbte Exemplare, was in der Vergangenheit zu Verwechslungen mit anderen Arten führte. Heute wissen wir aber, dass C. loxozonus sehr variabel sein kann, was die Färbung angeht. So gehören nach gegenwärtigem Wissensstand selbst so völlig anders aussehende Tiere wie C82 und C83 zu dieser Spezies.

Für unsere Kunden: Corydoras loxozonus hat Code 233703 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Iguanodectes purusii

3. August 2022

Vier Arten der eigenartigen Eidechsensalmler (Iguanodectes) werden ab und zu importiert: I. spilurus, I. adujai, I. geisleri und I. purusii. Insgessamt gibt es aber acht akzeptierte Arten und aufgrund der Ähnlichkeit dieser Fische und ihrer weiten Verbreitung ist nicht immer so ganz sicher, ob die Zuordnung der Importe korrekt erfolgt. Immerhin gibt es zwischen den vier eingangs erwähnten Arten deutliche Unterschiede: I. spilurus besitzt keine rote Längsbinde; I. adujai hat im Vergleich zu den anderen Arten eine sehr lange Afterflosse; I. geisleri und I purusii haben eine dreifarbige Längsbinde – von oben nach unten rot-gold-schwarz. Für Bilder von I. geisleri und I. adujai siehe https://www.aquariumglaser.de/fischarchiv/iguanodectes_geisleri_de/ und https://www.aquariumglaser.de/fischarchiv/iguanodectes_eingetroffen/

Jetzt haben wir aus dem Rio Purus in Brasilien sehr schöne Dreiband-Eidechsensalmler erhalten, die wir als I. purusii ansprechen; es ist aber auch nicht ausgeschlossen, dass es sich um eine Lokalform von I. geisleri handelt, die sich farblich deutlich von den Tieren unterscheidet, die wir früher aus Venezuela erhalten haben; dafür spricht die geringe Zahl der Afterflossenstrahlen. Den seltsamen Namen „Eidechsensalmler“ haben die friedlichen Schwarmfische, die 6-7 cm Länge erreichen, übrigens von ihrer Zahnform, die an die Zahnform bei bestimmten Leguanen erinnert. 

Iguanodectes sind ausgesprochen attraktive, etwas empfindliche Fische, die durch ihre ungewöhnliche Körperform und Schwimmweise auffallen. Empfindlich sind diese Fische vor allem während des Transportes und der Eingewöhnung. Einmal gut eingewöhnt machen sie keinerlei Probleme mehr und erfreuen den Besitzer viele Jahre lang. Über eine erfolgreiche Nachzucht ist uns nichts bekannt; allerdings haben wir solche Fische schon lange Zeit in einem unserer Schau-Aquarien und dort kann man von Zeit zu Zeit beobachten, dass einzelne Männchen sich vom Schwarm absondern und eine breitblättrige Pflanze (Anubias) gegen andere Männchen verteidigen; Weibchen werden dann hingegen intensiv angebalzt. Möglicherweise handelt es sich also um Haftlaicher. Männchen sind schlanker und bunter als die Weibchen, sonst gibt es keine äußerlich erkennbaren Geschlerchtsunterschiede.

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 264402 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Cherax peknyi

1. August 2022

Wir konnten wieder einmal Zebrakrebse importieren. Diese Krebse erlebten aufgrund der Tatsache, dass die Süßwasserkrebse von Neu Guinea vor ihrer aquaristischen Entdeckung nur wenig bekannt waren, einige Namensänderungen. In den Handel kam das Tier ursprünglich als Cherax misolicus, es wurde jedoch vermutet, dass es sich eher um C. papuanus handele. Sein gültiger Name ist jetzt Cherax peknyi Lukhaup & Herbert, 2008. Sehr ähnlich ist Cherax alyciae, der vor seiner Erstbeschreibung 2018 für eine Farbvariante („Blue Kong“) von C. peknyi gehalten wurde. Die Färbung ist allerdings bei Krebsen sehr variabel, auch innerhalb der selben Population, weshalb man sie nicht gut zur Artunterscheidung heranziehen kann. Am sichersten erkennt man C. alyciae daran, dass die erwachsenen Männchen eine weiche, blasenartige Aufwölbung im vorderen Bereich am äußeren Scherenfinger entwickelt, die Männchen von C. peknyi aber nicht.

Aktuell haben wir sehr bunte Tiere erhalten, von denen manche feuerrote Scheren bei insgesamt hellerer und rötlicher Färbung zeigen, andere eher in die blaue Richtung tendieren. Cherax peknyi stammt aus dem Einzug des Fly River in Papua-Neuguinea. Er erreicht eine maximale Länge von 10-12 cm.

Die Cherax-Krebse von Neu-Guinea sind gut halt- und züchtbare Aquarienpfleglinge. Man muss sich lediglich darüber im klaren sein, dass sie arg verstecksüchtig sind und gewöhnlich nur nachts und zur Fütterung ihr Versteck verlassen. Die Ernährung erfolgt mit totem Laub als Hauptnahrung, dazu kann man buchstäblich fast alles reichen, was von Zierfischen als Nahrung akzeptiert wird.

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 483024 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Astronotus mikoljii

29. Juli 2022

Von den sieben wissenschaftlich beschriebenen Astronotus-Arten werden derzeit nur zwei von den meisten Ichthyologen anerkannt, nämlich A. crassipinnis und A. ocellatus; eine dritte, A. zebra, unterscheidert sich allerdings so deutlich farblich von den anderen, dass an ihrer Gültigkeit kaum Zweifel bestehen. Jetzt wurde ein neuer Name aufgestellt: der Oscar aus dem Orinoko-Einzug und dem Golf von Paria im nördlichen Südamerika wurde als A. mikoljii wissenschaftlich beschrieben (Perez Lozano et al., 2022). Alle Bilder dieses Posts zeigen Astronotus mikoljii in verschiedenen Altersstadien und Standortvarianten.

Die Unterscheidung der Oscar-Arten ist ausgesprochen kniffelig und gelingt mit Sicherheit nur mit molekularbiologischen Methoden (DNS-Analyse). Allerdings ist die Jungfischfärbung von drei der nunmehr vier als gültig angesehenen Arten sehr verschieden. Den „gewöhnlichen“ Oscar, A. ocellatus, kennt man ja hinlänglich aus dem Zoofachhandel. A. crassipinnis-Jungtiere sind sehr auffällig gelb-schwarz-gefärbt („Bumble-Bee-Oskars“) und A. mikoljii ist sehr bunt – wir haben solche Orinoko-Wildfänge ja schon häufiger vorgestellt (https://www.aquariumglaser.de/fischarchiv/astronotus_ocellatus_wild_kolumbien_de/  https://www.aquariumglaser.de/fischarchiv/astronotus_ocellatus_wild_de/  https://www.aquariumglaser.de/fischarchiv/astronotus-ocellatus-kolumbien/) Leider wurde bisher noch kein Jungfischbild von A. zebra publiziert – zumindest kennen wir keines.

Neben A. mikoljii gibt es – molekularen Daten zufolge – noch mindestens weitere drei Arten von Oskars in Südamerika, die in der Arbeit von Perez Lozano et al. als Astronotus sp. „East“, A. sp. „Negro“ und A. sp. „Jurua“ bezeichnet werden. Bei ihnen muss freilich genau geprüft werden, ob sie nicht bereits früher beschrieben wurden und zu unrecht als Synonym geführt werden. Einfach ist die Sache aber nicht, denn Oscars wurden und werden innerhalb Südamerikas auch immer wieder als Speisefische in Gebiete gebracht, in denen sie ursprünglich gar nicht heimisch waren. Zudem kann es dadurch zu Hybriden gekommen sein, die sich auch molekularbiologisch nur schwer darstellen lassen.

Benannt wurde A. mikoljii nach Ivan Mikolji, einem begeisterten Künstler, Naturliebhaber und Erforscher Venezuelas und Kolumbiens, der auch als Zierfischexporteur tätig ist. Mikoljis Oscar wird, wie alle Astronotus-Arten, gewöhnlich 25-30 cm lang und unterscheidet sich auch bezüglich Pflege und Zucht nicht von den anderen Arten.

Literatur: Perez Lozano A, Lasso-Alcalá OM, Bittencourt PS, Taphorn DC, Perez N, Farias IP (2022): A new species of Astronotus (Teleostei, Cichlidae) from the Orinoco River and Gulf of Paria basins, northern South America. ZooKeys 1113: 111–152. https://doi.org/10.3897/zookeys.1113.81240 

Text & Photos: Frank Schäfer

Corydoras narcissus und Corydoras bethanea (= C. sp. „Narcissus II“; CW6)

29. Juli 2022

Die seit einiger Zeit gültigen, veränderten Ausfuhrbestimmungen in Brasilien haben es jetzt nach langer Zeit wieder möglich gemacht, Corydoras narcissus zu importieren.

Corydoras narcissus ist ein schöner, relativ großwüchsiger Panzerwels. Die Maximallänge wird mit 10 cm angegeben. Die Art kommt aus Brasilien, genauer gesagt aus dem Einzug des Rio Purus. Wie alle Sattelschnäuzer ist C. narcissus weniger gesellig als andere Corydoras. Die Zucht erfordert große Aquarien. Bei Zuchtansätzen ist zu beachten, dass viele Sattelschnäuzer in Paarungsstimmung sehr aggressiv gegeneinander werden können; Züchter berichteten sogar von Todesfällen. Bei der „normalen“ Pflege passiert so etwas allerdings nicht!

Den ungewöhnlichen Namen erhielt der schöne und ansonsten sehr friedfertige Fisch, weil die Sammler, die die Tiere an die Erstbeschreiber übergaben, diesen suggerierten, sie sollten die neue Art ihnen (den Sammlern) zu Ehren benennen. Diesen unverschämten Eingriff in die Freiheit der Wissenschaft wollten sich die Erstbeschreiber aber nicht gefallen lassen und benannten den Panzerwels daher nach dem griechischen Halbgott Narziss, der sich in sein eigenes Spiegelbild verliebte und dessen Name seither als Synonym für Selbstverliebtheit steht.

Aus Peru kommt eine zweite, ähnliche Art, die erst kürzlich (2021) wissenschaftlich beschrieben wurde: Corydoras bethanae. Im Hobby wurde sie darum bisher als C. narcissus II oder CW6 bezeichnet, die eigentliche Art hingegen als C. narcissus I. Das ist etwas irreführend, denn beide Arten sind nicht sonderlich eng miteinander verwandt und dürften sogar in unterschiedliche Gattungen kommen, wenn Corydoras einmal wissenschaftlich überarbeitet werden. Corydoras bethanae ist ein Langschnäuzer, wird nicht ganz so groß, ist eher fleischfarben (im Gegensatz zum weißlichen C. narcissus), hat einen durchsichtigen Rückenflossenstachel (bei C. narcissus schwarz) und die Rückenbinde endet beim Auge (läuft bei C. narcissus über die Schnauze).

Man kann beide Arten daher auch ohne Kenntnis der Herkunft gut auseinanderhalten.

Für unsere Kunden: Corydoras narcissus hat Code 237104, C. bethanae 237204 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Herichthys carpinte

27. Juli 2022

Der Perlcichlide wurde schon 1902 erfolgreich nach Deutschland eingeführt und gezüchtet. In der Zwischenzeit hat die Art mehrere Namensänderungen erlebt. Früher hieß sie Cichlasoma cyanoguttatum, heute steht sie in der Gattung Herichthys und man glaubt, dass die großgefleckte Form, wie wir sie gerade anbieten können, zu der Art Herichthys carpinte gehört und aus Mexiko stammt, während H. cyanoguttatum kleiner gefleckt ist und als einzige ursprünglich in den USA (Texas) heimische Art die am weitesten nördlich vorkommende Buntbarschart überhaupt ist.

Leider ist der Perlcichlide heutzutage etwas in Vergessenheit geraten, darum freuen wir uns immer besonders, wenn uns die schönen Tiere angeboten werden. Derzeit sind die Fische 4-5 cm lang, die Maximallänge beträgt allerdings fast 30 cm. Dann gehören sie zu den prächtigsten Buntbarschen überhaupt und sind sehr hochrückig, wie unser Archivbild zeigt.

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 644502 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Chandramara chandramara

25. Juli 2022

Im Jahr 1822 erschien das bis heute umfangreichste Buch über die Fischwelt des Ganges in Indien. Verfasser war der schottische Arzt Francis Hamilton, der in Diensten der East Indian Company stand. Hamilton ließ von allen Fischarten, die der im Ganges fand, detaillierte Zeichnungen anfertigen. Sein Zeichner – Haludar, ein junger Bengale – wurde für seine außergewöhnlichen Leistungen 200 Jahre später geehrt und unsterblich gemacht: die Glühkohlenbarben tragen seit 2013 den Gattungsnamen Haludaria. Unter den vielen von Hamilton entdeckten Arten waren auch zwei kleine Welsarten, die Hamilton Pimelodus chandramara und Pimelodus rama nannte. Bis heute sind diese beiden Arten aus wissenschaftlicher Sicht nahezu unbekannt geblieben.

Diese Welse – ihr aktueller Name lautet Chandramara chandramara und Rama rama – bleiben klein (um 5-6 cm), schwimmen vorzugsweise in freiem Wasser und sind tagaktiv. Es sind sehr drollige und originelle Aquarienbewohner, die völlig friedlich gegen Mitbewohner sind und Pflanzen unbeachtet lassen. Es sind soziale Tiere, die man am besten im Trupp von 10-20 Exemplaren pflegt. Jedes gängige Zierfischfutter wird angenommen. Die Wassertemperatur kann zwischen 16 und 26°C liegen. Es ist günstig, im Jahresverlauf unterschiedliche Temperaturen zu bieten, kühl im Winter, warm im Sommer. Als Gesellschaft bieten sich z.B. Zebrabärblinge (Danio rerio), Prachtbarben (Pethia conchonius) und Zwergfadenfische (Colisa lalia) an, die alle im gleichen Lebensraum vorkommen.  Jedes Trinkwasser ist zur Pflege der genannten Arten geeignet. 

Wir haben über diese Fische auch einen kleinen Film erstellt, den Sie hier betrachten können: https://www.facebook.com/AquariumGlaser/videos/462226828567211

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 409002 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Corydoras desana

22. Juli 2022

Es gibt immer noch Corydoras-Arten, die so selten und in so kleinen Stückzahlen importiert werden, dass sie zu den unerfüllten Träumen der Panzerwels-Liebhaber zählen. Eine der attraktivsten Arten dieser Gruppe ist sicher der „Tukano Longnose“, wie er zunächst geannt wurde, dann erhielt er den Code CW011 und letzlich wurde die Spezies als Corydoras desana wissenschaftlich beschrieben.

Selbstverständlich sind diese Tiere in der Natur nicht im eigentlichen Wortsinn selten, aber sie leben einzeln und sind sehr scheu, so dass in einem Zeitraum, in dem man tausende von Corydoras tukano fangen kann, nur ein oder zwei Exemplare des Longnose ins Netz gehen. 

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 245635 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Trichogaster leerii „Gold“

22. Juli 2022

Goldformen – auch Xanthoristen genannt – treten bei Fischen ziemlich häufig auf, auch in der natur. Schon seit Beginn der Aufzeichnungen der Menschen über Naturphänomene ist von goldenen Barschen, Karpfen, Karauschen, Schleien und Hechten die Rede. In Zuchten treten solche Mutationen natürlich noch viel häufiger als in der freien Wildbahn auf, da dort so auffällig gefärbte Tiere bald Opfer von Fressfeinden werden. 

Beim Mosaikfadenfisch (Trichogaster leerii, manchmal auch als Trichopodus l. bezeichnet) ist erst seit vergleichsweise kurzer Zeit eine Goldform bekannt. Ob sich diese am Markt durchsetzen oder eine Rarität bleiben wird, ist schwer zu sagen. Aber gegenüber den ersten Exemplaren, die wir 2015 erhalten haben (siehe https://www.aquariumglaser.de/fischarchiv/trichogaster_leerii_gold_de/) sind die Tiere, die wir jetzt anbieten können, wesentlich kräftiger. 

Wir haben über diese Fische auch einen kleinen Film erstell, den Sie hier betrachten können: https://www.facebook.com/AquariumGlaser/videos/2059837734199427

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 469552 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Moenkhausia pittieri

21. Juli 2022

Der Brillantsalmler (Moenkhausia pittieri) ist bereits seit 1933 im Hobby vertreten. Die Art lebt endemisch im Valencia-See in Venezuela, kommt also nur dort vor (inklusive einiger Zu- und Abflüsse). Gewöhnlich ist er nur als Nachzucht im Handel, ganz selten kommen auch einmal einige wenige Wildfänge herein. 

Auf den ersten Blick mag der Brillantsalmler etwas unscheinbar erscheinen, doch die bei richtigem Licht glitzernden und funkelnden Fische sind wirklich eine Schau und verdienen den Namen Brillantsalmler vollkommen. Hinzu kommen noch die üppig entwickelten, wallenden Flossen. 

Die Bilder wurden von den fantastischen Wildfängen gemacht, die wir gerade in unserer Schauanlage pflegen.

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 269102 (Nachzucht, medium) auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text& Photos: Frank Schäfer

Hemichromis sp. ,,Ankasa“

18. Juli 2022

Wir haben sehr hübsche Nachzuchten dieses attraktiven Roten Cichliden (Hemichromis) erhalten. Die Tiere sind zur Zeit 4-6 cm lang und damit gerade so an der Grenze zur Geschlechstreife. Voll ausgewachsen sind sie mit rund 10 cm. Dann sind sie viel hochrückiger und haben eine prächtige rote Färbung, die zur Zeit noch lediglich angedeutet ist. 

Besonderes Erkennungsmerkmal dieser Art, die um 2001 im westlichen Ghana von reisenden Aquarianern gefunden und mitgebracht wurde – seither befindet sie sich in kontinuierlicher Zucht – ist die breite Streifung mit grün-goldenen Bändern im Gesicht, während Glanzpunkte am Körper – die sogenannten Iridiophoren – weitgehend fehlen. Von den wissenschaftlich beschriebenen Arten ähnelt Hemichromis sp. ,,Ankasa“ am meisten H. paynei.

Die Pflege und Zucht von Hemichromis sp. ,,Ankasa“ ist leicht und gelingt auch Anfängern. Rote Cichliden können garstig werden (müssen es aber nicht, manche Individuen sind auch lammfromm). Es gilt die Regel: je größer das Aquarium, desto weniger aggressiv verhalten sich die Fische gegenüber Mitbewohnern. Wenn die Tiere aber Junge führen, ist nicht mit ihnen zu spaßen. Darum ist die Pflege im Artenaquarium gegenüber der Pflege im Gesellschaftsbecken unbedingt vozuziehen. Die Wasserzusammensetzung ist für diese Fische unerheblich und sie fressen jedes übliche Zierfischfutter. Pflanzen werden nicht beschädigt, es sei denn, sie stehen den Brutvorbeitungen im Weg. Abgelaicht wird nach Offenbrüterart auf festen Gegenständen (Steinen, Wurzeln), beide Eltern betreuen gemeinsam Laich und Jungfische. Die Wassertemperatur sollte um 24°C liegen, zur Zucht 2-3°C höher.

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 536913 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Ammocryptocharax elegans

15. Juli 2022

Es gibt wohl keinen anderen Süßwasserfisch, der ein derartiges Giftgrün als Körperfärbung aufweisen kann, wie der etwa 4-5 cm lange  Bodensalmler Ammocryptocharax elegans, den wir in kleiner Stückzahl aus dem Orinoko-Einzug (Kolumbien/Venezuela) importieren konnten.

Allerdings verfügen die Tiere über ein extremes Farbwechselvermögen und wenn sie Gefahr wittern, sind sie blitzschnell Tarnbraun. Man sollte die Tierchen in bepflanzten Aquarien pflegen, denn nur, wenn sie auf Pflanzen sitzen können, bleiben sie dauerhaft grün – das hat man in Feldstudien herausgefunden.

Für unsere Kunden: die Fische haben Code 203753 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Myloplus schomburgkii

15. Juli 2022

Über diesen prächtigen Großsalmler haben wir schon häufiger berichtet, z.B. hier: https://www.aquariumglaser.de/fischarchiv/myleus_schomburgkii_de/ und hier: https://www.aquariumglaser.de/fischarchiv/myleus_schomburgkii_wild_de/

Jetzt haben wir jung geschlechtsreife Tiere der schmalbindigen Form (Art?) erhalten, 12-15 cm lang. Die Männchen haben – zusätzlich zu den modifizierten Afterflossen, wie sie typisch für geschlechtsreife Myloplus-Männchen sind – schwarze horizontale Binden auf der Bauchseite entwickelt. Unseres Wissens ist das für M. schomburgkii noch nicht dokumentiert worden. Möglicherweise steht das Phänomen im Zusammenhang mit der Fortpflanzung, ähnlich wie der Laichausschlag bei Karpfenfischen.

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 270506 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern. Nur in kleiner Stückzahl lieferbar!

Text & Photos: Frank Schäfer

Steatocranus tinanti

13. Juli 2022

Leider werden Importe aus dem Kongo immer seltener, jedoch wenn sie kommen, sind meist auch Buckelkopfcichliden (Steatocranus) dabei. Es kommen nahezu immer drei Arten gemischt. Der kräftigste und hochrückigste davon ist S. casuarius, den man an den schwarzen Schuppenzentren erkennt. Er hat – stimmungsbedingt – unregelmäßige senkrechte Körperbinden (siehe https://www.aquariumglaser.de/fischarchiv/steatocranus_casuarius_wild_de/). Etwas schlanker und mit hellen Schuppenzentren ist S. gibbiceps, der regelmäßige senkrechte Körperbinden zeigt (siehe https://www.aquariumglaser.de/fischarchiv/steatocranus-gibbiceps/). Und schließlich der zierlichste und schlankste dieser Truppe, S. tinanti, der zwei waagerechte Körperbinden zeigt.

Steatocranus tinanti ist trotz seines bedrohlich wirkenden, massiven Kiefers ein friedlicher Fisch. Er kann bis zu 15 cm lang werden, ist jedoch als Wildfang mit 6-7 cm (Männchen) und 3-4 cm (Weibchen) bereits geschlechtsreif. In dieser Größe zeigen die Fische sehr hübsche gelbe Flossen. Es handelt sich bei S. tinanti um einen typischen Höhlenbrüter mit Paarbindung. Das Männchen bewacht und verteidigt das Revier, das Weibchen kümmert sich um Laich und Junge. Jedes übliche Zierfischfutter wird gerne genommen, es sollte aber nicht zu fett sein und reichlich Ballaststoffe enthalten. Die Wassertemperatur sollte im Bereich von 24-28°C liegen, die Wasserzsammensetzung (Härte, pH) sind weitgehend belanglos, so lange Extreme vermieden werden.

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 575404 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer