Bundesrat

Änderung der Schwerbehinderten-Ausgleichsabgabeverordnung

Mitarbeiter einer Behindertenwerkstatt fertigen Aufsteller für Plakate. (Foto: © dpa)

Nachdem der Bundesrat eine Änderung der Schwerbehinderten-Ausgleichsabgabeverordnung beschlossen hat, können die Länder die coronabedingte Verdienstausfälle der Beschäftigten in den Werkstätten für behinderte Menschen abfedern.

Der Bundesrat hat in seiner Sitzung am Freitag, 3. Juli 2020, die vom Bundestag vorgelegte Änderung der Schwerbehinderten-Ausgleichsabgabeverordnung gebilligt und sichert damit die Löhne der Beschäftigten in den Werkstätten für behinderte Menschen (WfbM). Sozial- und Integrationsminister Manne Lucha begrüßt die Änderung ausdrücklich. Diese geht auf eine Initiative Baden-Württembergs als Vorsitzland der Arbeits- und Sozialministerkonferenz (ASMK) zurück, um coronabedingte Verdienstausfälle der WfbM-Beschäftigten auszugleichen.

Verdienstausfälle der Beschäftigten abfedern

„Mit der Änderung der Schwerbehinderten-Ausgleichsabgabeverordnung leisten wir einen wichtigen Beitrag, um coronabedingte Verdienstausfälle der WfbM-Beschäftigten abzufedern. Damit wird auch die Arbeitsleistung anerkannt, die oft unter hohem persönlichen Einsatz von vielen Menschen mit Behinderungen erbracht wird“, so Minister Lucha.

Baden-Württemberg habe als Vorsitzland der Arbeits- und Sozialministerkonferenz (ASMK) im April eine entsprechende Initiative gestartet, da die Corona-Pandemie auch die Werkstätten für behinderte Menschen stark betroffen habe. In nahezu allen Ländern wurden die WfbM durch Betretungs- oder Beschäftigungsverbote in der Hochphase der Pandemie ganz oder teilweise geschlossen. Minister Lucha sagte: „Diese Maßnahmen waren aus Gründen des Infektionsschutzes und des Gesundheitsschutzes der WfbM-Beschäftigten absolut notwendig. Zudem kommen nun nach der Wiederaufnahme des Werkstattbetriebs aufgrund der Pandemie wirtschaftliche Einbußen hinzu, weil Aufträge ausbleiben. Beides hatte zum Teil gravierende Konsequenzen für die Löhne der WfbM-Beschäftigten.“ Anders als Beschäftigte in der Wirtschaft hätten WfbM-Beschäftigte keinen Anspruch auf Kurzarbeitergeld. Es sei nicht hinnehmbar, dass es ausgerechnet bei den WfbM-Beschäftigten, die ohnehin sehr niedrige Einkommen haben, keine Ausgleichsleistungen geben soll.

Länder können Lösung kurzfristig umsetzen

Lucha dankte seinen Länderkolleginnen und -kollegen sowie Bundesarbeitsminister Hubertus Heil, dass nach intensiven Abstimmungen in den letzten Wochen nun eine kurzfristig umsetzbare Lösung gefunden werden konnte. Durch die nun mit Zustimmung des Bunderates beschlossene Änderung der Schwerbehinderten-Ausgleichsabgabeverordnung erhalten die Integrationsämter der Länder die Möglichkeit, aus den ihnen zustehenden zusätzlichen Mitteln der so genannten Ausgleichsabgabe Leistungen an Werkstätten zu erbringen, um die Entgeltausfälle der Betroffenen zu kompensieren.

Der Bund leistet dazu, wie beim Kurzarbeitergeld auch, seinen Beitrag, indem er den Ländern im Jahr 2020 einmalig zehn Prozentpunkte mehr von der Ausgleichsabgabe überlässt. Diese Abgabe zahlen Arbeitgeber, die ihre Pflicht zur Beschäftigung schwerbehinderter Menschen nicht oder unzureichend erfüllen. Allein in Baden-Württemberg stehen dem Integrationsamt dadurch Mittel in Höhe von 8,6 Millionen Euro zur Verfügung.

Weitere Meldungen

Logo „VivelaWir. Grenzenlose Partnerschaft“ auf der Internetseite „VivelaWir“ der Partnerschafts-Konzeption Baden-Württemberg & Frankreich
  • Kommunen

Dritter Zukunftsdialog Städtepartnerschaften

Straßenbaustelle an der B31 im Schwarzwald (Bild: © dpa).
  • Straßenverkehr

B29-Sanierung

Bauer füttert Ziegen
  • Landwirtschaft

Entlastung für Landwirte

Portrait von Thomas Rupp
  • Verwaltung

Neue Leitung beim Finanzamt Ehingen

Gut Beraten!
  • Ländlicher Raum

Land fördert innovatives und bürgerschaftliches Engagement

Schülerinnen und Schüler heben im Schulunterricht die Hände.
  • Bildung

Koalition bringt großes Bildungspaket auf den Weg

Ein Länderschild «Deutschland-Schweiz» ist an der deutsch-schweizerischen Grenze zu sehen. (Bild: Patrick Seeger / dpa)
  • Forschung

Neue Impulse für die Wissenschaftsbeziehungen mit der Schweiz

Kabinettsausschuss Entschlossen gegen Hass und Hetze
  • Innere Sicherheit

Fünfte Sitzung des Kabinettsausschusses gegen Hass und Hetze

  • Podcast zum Bundesrat

SpätzlesPress #2: Organspende – Eine Geste für das Leben

Menschen gehen über die Bernhardusbrücke in Bad Krozingen.
  • Kommunen

Bad Krozingen wird Große Kreisstadt

Die Kabinettsmitglieder sitzen am Kabinettstisch der Villa Reitzenstein.
  • Landesregierung

Bericht aus dem Kabinett vom 30. April 2024

Geschäftsleute in einem Sitzungssaal diskutieren unter der Leitung einer Führungskraft.
  • Gründungskultur

Baden-Württemberg stärkt Start-up-Förderung

Eine Auszubildende steht am Schaltpult einer computergesteuerten Fräsenmaschine (Symbolbild, © dpa).
  • Arbeitsmarkt

Wenig Aufschwung auf dem Arbeitsmarkt

Ein Mann programmiert einen Roboterarm, der in einer Produktionslinie einer Smart Factory eingebaut ist.
  • Arbeit

Tag der Arbeit am 1. Mai

LGS 2024 in Wangen
  • Gartenschau

Landesgartenschau Wangen eröffnet

Die Aufnahme zeigt das Atomkraftwerk in Fessenheim in Frankreich.
  • Kernkraft

Stellungnahme zu KKW Fessenheim

Justizministerin Marion Gentges hält am Pult des Bundesrates eine Rede.
  • Justiz

Identität von Vertrauenspersonen schützen

Rinder mit Kälbern auf der Weide
  • Landwirtschaft

Milchwirtschaft nicht zusätzlich belasten

Ein Stempel mit der Aufschrift "Bürokratie" liegt auf Papieren.
  • Bundesrat

Land treibt Bürokratieabbau voran

1022. Bundesratssitzung
  • Bundesrat

Strobl fordert Stärkung des Bevölkerungsschutzes

Wort-Bild-Logo der Kampagne Start-up BW. (Bild: Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Baden-Württemberg)
  • Startup BW

Acht Finanzierungszusagen für junge Unternehmen

Screenshot LEP-Portal
  • Landesentwicklung

Mitwirken am Landesentwicklungsplan

Lothar Mattes
  • Verwaltung

Neuer Leiter beim Finanzamt Freudenstadt

Eine Spritze liegt auf einem Impfpass.
  • Gesundheit

Europäische Impfwoche sensibilisiert für Bedeutung von Impfungen

  • Hochschulen

Werbekampagne für MINT-Studierende startet