Berner Traditionsfest

Deshalb wird der Zibelemärit nie wieder so gross wie früher

27.11.2023, 09:03 Uhr
· Online seit 26.11.2023, 11:48 Uhr
Der Zibelemärit lockt jeweils am vierten Montag im November zehntausende Besucherinnen und Besucher nach Bern. Auch dieses Jahr stehen die Vorzeichen gut – trotz eines «durchzogenen Zwiebeljahres». So viele Stände wie vor der Pandemie wird es am Zibelemärit aber definitiv nicht mehr geben. Das sind die Gründe.
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Am Montag startet wieder eines der Jahreshighlights für viele Bernerinnen und Berner: der traditionelle Zibelemärit. Viele, die sich nicht gerade den ganzen Tag freigenommen haben, besuchen den zum Volksfest gewachsenen Markt vor Arbeits- oder Schulbeginn.

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«Bei reinen Zwiebelständen sind wir bei rund 100. Das sind die, die den Charme des Zibelemärits ausmachen», sagt der Berner Sicherheitsdirektor Reto Nause zu BärnToday. «Daneben kommen noch etwa rund 370 weitere Stände.»

«Über 600 Stände wird es wohl nie mehr geben»

Mit diesen 470 sind nun zwar wieder deutlich mehr Marktstände am «Zibeler» vertreten als noch in den Jahren zuvor, aber Vor-Pandemie-Zahlen werden nicht mehr erreicht werden.

Nause erklärt die Gründe dafür: «In der Vergangenheit hatten wir teilweise eine kritische Personendichte, also ein grosses Gedränge auf dem Marktgebiet. Deshalb hat man das Marktgebiet erweitert, aber gleichzeitig ein paar Stände weggenommen. Damit haben die Leute mehr Platz, um sich besser zu bewegen.»

Norbert Esseiva, Leiter Orts- und Gewerbepolizei Bern, bestätigt, dass die Standzahlen vor der Pandemie nicht mehr erreicht werden: «Da wir das Marktgebiet seit einigen Jahren zugunsten der Sicherheit verkleinert haben, wird es wohl nie mehr über 600 Stände geben.»

Charme des Zibelemärits ist für Nause «ungebrochen»

Weniger Zwiebelstände gebe es aber nicht, wie Esseiva mitteilt: «Der Rückgang der Anzahl Zwiebelstände beruht nicht auf der reduzierten Zahl der Stände. Wie in der Vergangenheit konnten auch in diesem Jahr alle Anfragen für einen Zwiebelstand bewilligt werden.»

«Wer sich mit einem Zwiebelstand anmeldet, der kommt eigentlich immer zum Zug. Für die anderen Marktstände mit anderen Produkten gibt es nach wie vor eine Warteliste», sagt Reto Nause. «Der Charme des Zibelemärits ist ungebrochen.»

Für seine Grösse sei der Zibelemärit sehr friedlich. «Ab und zu, vor allem wenn es gegen Abendstunden geht, hat man die üblichen Zwischenfälle mit Leuten, die etwas zu viel getrunken haben», so der Berner Sicherheitsdirektor.

Mit diesen Video-Highlights des Zibelemärit 2022 kommst du in «Zibeler»-Stimmung:

Quelle: BärnToday / Riccardo Schmidlin & Warner Nattiel

«Durchzogenes Zwiebeljahr» sorgt für kleinere «Zibele»

Auch die Polizei wird am Zibelemärit Präsenz markieren. Nause spricht etwa von Pollern, die das Fest vor Fahrzeugen schützen sollen. «Beim aktuellen Weltgeschehen kann man davon ausgehen, dass wir auch jetzt mit einem grossen Aufgebot Präsenz markieren werden», erklärt Nause.

Und was für Zwiebeln kann man dieses Jahr am «Zibeler» erwarten? Hier weiss Jürg Iseli, Präsident Berner Bauernverband, Bescheid: «Es war ein durchzogenes Zwiebeljahr.» Die Zwiebelproduzenten hätten mit dem Wetter zu kämpfen gehabt, da es zu trocken gewesen sei und man nicht bewässern konnte. Auch hätten die Bauern nicht die nötigen Pflanzenschutzmittel einsetzen können, so Iseli. Das Resultat? «Die Zwiebeln wurden nicht allzu gross.» Trotzdem sei der Ertrag durchschnittlich.

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veröffentlicht: 26. November 2023 11:48
aktualisiert: 27. November 2023 09:03
Quelle: BärnToday

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