Das Schmalblättrige Weidenröschen ist die perfekte Pflanze für naturnahe Gärten. Besonders dort, wo auch nicht eingeladene Sämlinge herzlich willkommen sind und wo Pflanzen einer eher losen Struktur folgend blühen und wachsen dürfen. Die Art (bot.) Epilobium angustifolium zählt zur Gattung der Weidenröschen (Epilobium), die der Familie der Nachtkerzengewächse (Onagraceae) zugeordnet ist. Das Schmalblättrige Weidenröschen im Garten zu haben, bedeutet auch viele Insekten zu beherbergen, die ansonsten wenig Nahrung finden. Beispielsweise Faltern wie Nachtkerzenschwärmer, Mittlerer Weinschwärmer oder auch dem Labkrautschwärmer dient diese Pflanze als Futterpflanze ihrer Raupen. Die Gärten in denen sich das Schmalblättrige Weidenröschen doch angesiedeln darf, sind zumeist diejenigen, deren Besitzer:innen auf ein ökologisches Gleichgewicht achten und ihr Hauptaugenmerk eher auf Wildstauden als auf Prachtstauden setzen.
Das Schmalblättrige Weidenröschen bietet manche Vorzüge, die vielleicht dazu führen, dass diese Staude doch häufiger in Gärten einziehen sollte. Besonders schön ist die lange dauernde Blüte. In einem intensiven Rosa bis Rosarot erscheinen die kerzenförmigen Blütenstände, die über eine enorme Leuchtkraft verfügen. Sie sind selbst in ihrer Fernwirkung phänomenal. Epilobium angustifolium wächst am besten in einem nicht zu trockenen Boden. Dies lässt sich aber mit regelmäßigen Wassergaben auch in heißen Sommern regulieren. An einem derart guten Standort entwickeln sich die schönen Blütenstände am längsten. Die kerzenförmig aufgebauten Blütenstände des Schmalblättrigen Weidenröschens wachsen von unten nach oben und bilden laufend neue Blüten. Bereits während der Blüte bilden sich die ersten Samen. Um die Selbstaussaat zu verhindern, sind die Samenstände von der Pflanze zu entfernen. In der Höhe erreicht das Schmalblättrige Weidenröschen etwa 80 bis 100 Zentimeter. Die Blütezeit reicht von Juni bis weit in den September hinein an. Diese einheimische Wildstaude dient besonders in einer flächigen Bepflanzung als wichtige Pollenquelle für Wildbienen.
Eine besonders entzückende Wirkung hat das Schmalblättrige Weidenröschen, wenn es wie ein leuchtender Farbklecks zwischen blasser blühenden Stauden hervorsticht. Aber auch auf größeren Flächen, beispielsweise vor Hecken oder auf Freiflächen, belebt Epilobium angustifolium alles um sich herum. Ist die Pflanze in deutlich großer Anzahl vorhanden, werden verschiedene Wildbienen angelockt, die sich dem Nahrungsangebot nicht entziehen können. Besonders die Sandbiene und die Blattschneiderbiene zeigt ein großes Interesse am Schmalblättrigen Weidenröschen. Epilobium angustifolium ist ein sogenannter Erstbesiedler oder auch als Ruderalpflanze bekannt. Selbst weniger gute Bodenverhältnisse halten die Pflanze nicht davon ab sich anzusiedeln. Selbst mit einem weniger humosen Lehmboden, der kalkarm oder auch leicht sauer ist, oder auf Böden mit einem übermäßigen Stickstoffgehalt gibt sich die Pflanze zufrieden. Lediglich nährstoffarme Sandböden sind für das Überleben nicht mehr zuträglich. In der freien Natur findet sich Epilobium angustifolium häufig an Waldlichtungen oder auch an abholzten Waldflächen an. In Deutschland ist Epilobium angustifolium eine einheimische Pflanze. Sie gilt weder als gefährdet und steht auch unter keinem besonderen Schutz.
