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Wochenduell: Schweizer EtappenrennenIst die Tour de Suisse noch wichtig für den Schweizer Sport?

Das Swiss Cycling Team vor dem Start der zweiten Etappe von Küsnacht nach Aesch. 

Ja: Die Tour de Suisse leistet noch immer einen wichtigen Beitrag dazu, dass die Schweiz auch international als Sportnation ernst genommen wird.

Die Tour de Suisse gilt als wichtigstes Etappenrennen im Strassenradsport unterhalb der «Grand Tours» Tour de France, Giro d’Italia und Vuelta a España. Allein dieser Stellenwert innerhalb der UCI World Tour beantwortet also bereits die Frage, ob sie auch bedeutend für den Schweizer Sport ist. 

Die Tour de Suisse ist Teil der Swiss-Top-Sport-Veranstaltungsreihe, welche die 20 grössten Schweizer Sportereignisse des Jahres in sich zusammenfasst. Dabei handelt es sich um Events, die nicht nur national, sondern auch international Beachtung finden, wie unter anderem auch der Spengler-Cup in Davos oder die Swiss Indoors in Basel. Da die Schweiz besonders in den Sommermonaten nicht gerade als leuchtendster Stern am internationalen Sporthimmel gilt, sind es Veranstaltungen wie die Tour de Suisse, die dazu beitragen, dass der Schweizer Sport auch über die Landesgrenzen hinaus Beachtung erfährt. 

Weiter ist die Tour de Suisse im Gegensatz zu anderen sportlichen Grossanlässen nicht nur auf eine Region der Schweiz limitiert, sondern sie zieht sich durch sämtliche vier Sprachregionen des Landes. Dieses Jahr kommen sogar unsere Nachbarn aus dem Liechtenstein auf ihre Kosten. Es ist dies ihre Besonderheit, dank der Massen aus dem gesamten Land mobilisiert werden.

Und diese Massen, sie sind real: Bereits die ersten Etappen der diesjährigen Tour haben gezeigt, dass die Begeisterung für den Sport in der Schweiz auch nach der Pandemie durchaus noch vorhanden ist. Tausende Zuschauer strömten zum Auftakt an der Forch oberhalb von Küsnacht. Gerade jetzt ist diese Euphorie von Bedeutung, soll sie doch als Vorgeschmack für die Strassen-Weltmeisterschaften 2024 in Zürich dienen.

Die Tour ist jedoch nicht nur wichtig für die Schweiz als Sportnation, sondern auch für ihre Athleten. Die diesjährige Tour gilt als die härteste und daher attraktivste der letzten Jahre und dient so als optimale Vorbereitung für die Tour de France, die rund zwei Wochen später ansteht. Während dort die Schweizer Siegeshoffnungen eher gering sind, stehen die Chancen bei der Tour de Suisse besser, nach Fabian Cancellara 2009 auch mal wieder einen Schweizer zuoberst auf dem Siegertreppchen stehen zu sehen. Benjamin Schmidt

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Nein: Nur ein äusserst erfolgreicher Schweizer Rundfahrtenspezialist kann die Tour de Suisse wieder aus ihrem Bedeutungstief holen.

Die Tour de Suisse durchlebt eine schwierige Phase. Dies hängt einerseits mit grundsätzlichen Problemen zusammen, mit denen der Radsport zu kämpfen hat. Der aufgrund von Dopingskandalen erlittene Reputationsschaden und ein junges Publikum, das mit langatmigen Radrennen nicht viel anzufangen weiss, machen dem Sport zu schaffen. Dies hat aber auch mit der stetig abnehmenden Bedeutung des Radrennsports in der Schweiz zu tun. Vielleicht ist es Zeit, einzusehen: Wir Schweizer sind einfach kein Radrennvolk mehr. 

Dies gilt insbesondere für Etappenrennen, wo der Schweiz seit Jahrzehnten ein Fahrer von internationalem Spitzenformat fehlt. Fabian Cancellara, der letzte Schweizer Gewinner der Tour de Suisse, konnte seine Stärken vor allem bei Eintagesrennen ausspielen, das Gleiche gilt nun auch für Marc Hirschi. Wollen die Organisatoren, dass solche Fahrer Chancen auf den Gesamtsieg haben, müssen sie die Etappen weniger schwer gestalten, möglichst auf lange Anstiege verzichten. Das macht die Rundfahrt aber weniger attraktiv für die Fans. 

Kommt hinzu, dass die Tour de Suisse inzwischen auch ihre Stellung als wichtigstes Vorbereitungsrennen für die Tour de France abgeben musste. Seit 2010 wird das Critérium du Dauphiné vom gleichen Veranstalter ausgetragen wie die Tour de France. Zum Teil wird sogar auf den gleichen Streckenabschnitten gefahren wie bei der Grande Boucle. Als Folge davon fahren praktische alle Tour-de-France-Sieger nur noch dieses Rennen als Vorbereitung für den Höhepunkt des Jahres. An der Tour de Suisse hingegen kommt bei den grossen Teams meist nur noch die zweite Garde zum Einsatz. 

Andererseits gelang es in der bald 90-jährigen Geschichte der Rundfahrt auch nie, selbst so etwas wie einen Mythos entstehen zu lassen - trotz vieler potentiell legendärer Alpenpässe, trotz einer schweizweiten Radsport-Euphorie in den 1950er-Jahren.

Anderen Sportanlässen, etwa den Lauberhornrennen, dem Spengler Cup, Weltklasse Zürich oder den Swiss Indoors, gelang es viel besser, nationale und internationale Bedeutung zu erlangen und zu wahren. Im Falle des Basler Tennisturniers war es natürlich nicht zuletzt Roger Federer, der seinem Heimturnier internationale Extraklasse verlieh. Und so steht fest: Nur ein äusserst erfolgreicher Schweizer Rundfahrtenspezialist kann die Tour de Suisse wieder aus ihrem Bedeutungstief holen. Darius Aurel Meyer

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