UCI Downhill-WM Les GetsHöll siegt vor Hoffmann - Bruni holt 5. Titel

BIKE Magazin

 · 30.08.2022

UCI Downhill-WM Les Gets: Höll siegt vor Hoffmann - Bruni holt 5. TitelFoto: UCI
Bei den Downhill-Rennen der UCI MTB-Weltmeisterschaft 2022 in Les Gets holt Valentina Höll ihr erstes Regebogentrikot in der Elite vor Nina Hoffmann. Bei den Herren gehen alle drei Medaillen nach Frankreich, ganz oben steht Loic Bruni.

Nina Hoffmann mit 0,9 Sekunden Rückstand zu WM-Silber

Auf einer schnellen, staubigen Downhill-Strecke der UCI MTB-Weltmeisterschaft 2022 in Les Gets läutete die dreimalige Europameisterin Monika Hrastnik (SLO) das Finale ein und nahm der Führenden Britin Stacey Fisher fünf Sekunden ab. Die Italienerin Eleonora Farina stürzte im zweiten Sektor. Dann folgte die zweitschnellste Fahrerin der Qualifikation, Deutschlands schnellste Downhill-Bikerin Nina Hoffmann. Sie nahm der Führenden auf ihrem Weg auf den Hot Seat weitere fünf Sekunden ab.

Die Downhill-Weltmeisterin von 2021, Myriam Nicole, lag in den ersten vier Sektoren in Führung, verlor aber zum Ende hin an Schwung und landete hinter Hoffmann. Die ehemalige Junioren-Weltmeisterin Valentina Höll aus Österreich schlug ein hohes Tempo an und führte zur Hälfte des Rennens mit vier Sekunden Vorsprung, wurde dann aber langsamer und übernahm die Führung, 0,9 Sekunden vor der Deutschen. Die letzte Frau im Feld, die Downhill-Weltmeisterin von Leogang 2020, Camille Balanche (SUI), die sich erst Anfang August das Schlüsselbein gebrochen hatte, kam bei ihrer Rückkehr nie ganz auf das Tempo der Führenden. Am Ende wurde es Platz vier mit 4,2 Sekunden Rückstand auf Höll.

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Foto: Bartek Wolinski, Red Bull Content Pool

Valentina Höll holte sich in einer Zeit von 3:53,857 Minuten ihr erstes Elite-Regenbogentrikot und den ersten österreichischen Downhill-Weltmeistertitel in der Elite-Kategorie überhaupt. Silber ging an Nina Hoffmann (+0,906 Sek.) und Bronze an Myriam Nicole (+3,447 Sek).

“Ich habe mich das ganze Wochenende auf dem Rad sehr gut gefühlt. Ich hatte das Gefühl, dass ich eine Medaille holen kann. Es hat mir einfach sehr viel Spaß gemacht", sagte Hoffmann. "Deutschland zu repräsentieren ist etwas Besonderes und die Weltmeisterschaften sind etwas Besonderes!”

Loic Bruni holt fünften WM-Titel

Zehn Fahrer vor dem Ziel lag der Australier Troy Brosnan an der Spitze, nachdem er den Schweden Oliver Zwar vom heißen Stuhl verdrängt hatte. Laurie Greenland (GBR) kam nach einer Erkrankung zurück und kam bis auf eine Sekunde heran. Der vierfache Downhill-Weltmeister Greg Minnaar (RSA) zeigte eine tolle Leistung, konnte aber nicht mit den Besten mithalten. Der Österreicher Andreas Kolb verspielte seine Medaillenchancen, als er gegen einen Baum fuhr.

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Foto: Bartek Wolinski, Red Bull Content Pool

Da der Kanadier Finn Iles nicht an den Start ging, waren die letzten vier Fahrer allesamt Franzosen, was die Stimmung der Zuschauer in Les Gets fast zum Überkochen brachte. Der vierfache Downhill-Weltmeister Loic Bruni war entsprechend motiviert und sicherte sich mit seinem Super-Lauf fast vier Sekunden Vorsprung! Der französische Meister Benoit Coulanges kam nicht heran. Loris Vergier setzte sich mit einer erstklassigen Fahrt an die zweite Position. Die Entscheidung fiel dann zwischen dem Worldcup-Gesamtführenden Amaury Pierron und Bruni. Pierron kam jedoch trotz eines guten Laufs nicht an Brunis Traumlauf heran. Als Zweiter sicherte Pierron den Franzosen aber die dritte Medaille. Loic Bruni gewann Gold in 3:20,47 Minuten und damit seinen fünften Downhill-Weltmeistertitel, Pierron holte Silber (+2,58 Sekunden) und Loris Vergier sicherte sich Bronze (+3,386 Sekunden).

“Ich kann nicht glauben, dass ich es geschafft habe. Diese Saison war nicht die beste. Der Lauf hat mir so viel Spaß gemacht, ich habe das Beste daraus gemacht", sagte Bruni. "Ich habe noch nie in Frankreich gewonnen und das bei den Weltmeisterschaften, das ist der Wahnsinn, ich bin so glücklich.” Der zweitplatzierte Pierron fügte hinzu: “Drei Franzosen auf dem Podium, das ist schon krass.”

Johannes Fischbach landete als bester Deutscher beim WM-Rennen auf Platz 20. Für den Deutschen Downhill-Meister Max Hartenstern reichte es am Ende nur zu Rang 34.

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