Zum Staffelrennen bei der UCI MTB-Weltmeisterschaft im französischen Alpenort Les Gets traten 18 Nationalmannschaften mit je sechs Fahrern an, die jeweils eine Runde in den Kategorien Frauen Elite, Frauen U23, Frauen Junioren, Männer Elite, Männer U23 und Männer Junioren zu absolvieren hatten. Das gemischte Cross-Country-Rennformat und die unterschiedlichen Strategien der Nationen führten dazu, dass die Staffelrennen meist sehr offen sind, die Führung mehrmals wechselt und die Positionen und Abstände in jeder Runde und bei jeder Zwischenzeitnahme wild durcheinandergewürfelt werden.
Einige top Elite-Fahrer wie Nino Schurter, Christopher Blevins oder Luva Braidot nutzten das Staffelrennen, um sich auf ihre Einzelwettkämpfe vorzubereiten. Zudem spannend beim Staffelbewert: Die Junioren-Fahrer treten in einem Rennen und auf derselben Runde gegen die erfahrensten UCI-Weltmeister und UCI-Worldcup-Sieger an.
Nino Schurter sichert Staffel-Gold trotz Platten
Wieder mal war es in Les Gets die Schweiz, die demonstrierte, wie gut und breit die Alpenrepublik im Cross-Country-Rennsport aufgestellt ist. Das Schweizer Team, bestehend aus Dario Lillo (Männer U23), Khalid Sidahmed (Junioren), Ramona Forchini (Elite), Ronja Blöchlinger (Frauen U23), Anina Hutter (Juniorinnen) und Nino Schurter (Männer Elite), fuhr auch taktisch über die sechs Runden ein gutes Rennen und gewann in 1:17:14 Stunden. Die Schweizer Cross-Country-Biker holten ihren vierten WM-Titel in sechs Jahren - ihren achten insgesamt - und hinderten Gastgeber Frankreich daran, den dritten WM-Titel in Folge zu gewinnen.
Allerdings profitierten die Schweizer, die bei den Elite-Fahrerinnen noch Jolanda Neff oder Alessandra Keller in der Hinterhand hätten, von einem Defekt der Franzosen. Die französische Equipe um Loana Lecomte und Jordan Sarrou lag mehr als die Hälfte des Rennens in Führung. Aber in der vorletzten Runde verlor die Juniorin Tatiana Tournut ihren Sattel und dadurch platzten die Medaillenträume der Franzosen.
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Das Drama setzte sich in der letzten Runde fort. Trotz eines Hinterrad-Reifenschadens rettete sich der neunfache XC-Weltmeister Nino Schurter als Erster über die Ziellinie, sechs Sekunden vor dem stark fahrenden Italiener Simone Avondetto (U23) und den USA, die mit Short-Track-Weltmeister Christopher Blevins und Haley Batten weitere acht Sekunden zurücklagen. Dänemark und Frankreich rundeten die Top 5 ab. Das deutsche Team mit Leon Kaiser, Benjamin Krüger, Lia Schrievers, Finja Lipp, Antonia Weeger und Niklas Schehl landete beim WM-Rennen in Les Gets mit 3:45 Minuten Rückstand auf dem zehnten Rang, einen Platz vor der Staffel aus Österreich. Damit dürfte das junge BDR-Team, das ohne Luca Schwarzbauer oder Max Brandl startete, nicht zufrieden sein, denn bei der EM 2021 und der WM 2021 in Val di Sole hatte es für die Deutschen jeweils Bronze in den Staffel-Rennen gegeben.