Vierter Sieg bei Vierschanzentournee: Stoch knackt Hannawald-Rekord

Von: Von KRISTINA ELLWANGER

Er hat es wirklich geschafft!

Kamil Stoch (30) erreicht den historischen Triumph, alle vier Springen der Vierschanzentournee zu gewinnen. Das hatte bislang nur unser Skisprung-Star Sven Hannawald (43) 2002 geschafft.

In Bischofshofen fliegt der Pole unterstützt von rund 8000 Landsleuten auf Platz 1!

Stoch ist jetzt Tournee-Sieger, Doppel-Olympiasieger, Gesamt-Weltcupsieger und Skisprung-Weltmeister. Nur im Skifliegen hat er den Titel noch nicht geholt

Stoch ist jetzt Tournee-Sieger, Doppel-Olympiasieger, Gesamt-Weltcupsieger und Skisprung-Weltmeister. Nur im Skifliegen hat er den Titel noch nicht geholt

Foto: Alexander Hassenstein / Getty Images

Schon im ersten Durchgang zeigt Stoch: Ich will diesen Triumph! Der Mann aus Zakopane setzt sich mit 132,5 Metern in Führung, gewinnt sein Duell gegen den Tschechen Cestmir Kozisek souverän.

Ausgerechnet ein Landsmann macht Stoch in Bischofshofen das Leben schwer. Dawid Kubacki (27) landet bei 132 Metern, liegt nach dem ersten Sprung nur 2,7 Punkte hinter Stoch.

Doch im zweiten Durchgang schafft Kubacki nur schwache 127,5 Meter. Stoch fliegt auf 137 Meter!

Eurosport-Experte Hannawald verabschiedet sich schon nach Stochs erstem Flug innerlich von seinem Rekord: „Wahnsinn! Von einem anderen Stern! Natürlich habe ich immer gehofft, dass ich der Einzige bleibe. Aber mit so einer Vorstellung ist es wohl verdient, dass er sein Ticket bucht. Wenn es sich jemand so erarbeitet, dann: Willkommen im Klub!“

Stoch bei Eurosport: „Es war ein riesiger Druck, weil es bislang nur Sven geschafft hatte. Aber du musst dich einfach fokussieren, deine besten Sprünge zeigen. Ein riesiger Erfolg für mich.“

Direkt nach dem historischen Sieg gratuliert Hannawald dem neuen Champion.

An der Schanze zitterte auch Hannis Frau Melissa mit Sohnemann Glen (elf Monate) mit. Die hübsche Hanni-Frau sagt vor dem Springen schon zu BILD: „Ich bin noch nervöser als Sven. Egal, wie das ausgeht, bei mir werden die Tränen fließen.“

ARD-Kommentator Tom Bartels (52) saß 2002 bei RTL am Mikrofon. Jetzt sagt er: „Hannawald hat es zum ersten Mal geschafft, er hat den Mythos gebrochen. Und das wird immer einzigartig bleiben.“

Auch die deutschen Adler machen ohne den verletzten Richard Freitag eine gute Fliegur: Andreas Wellinger landet mit 129 und 139,5 Metern auf Rang drei hinter Stoch und Fannemel (Norwegen), insgesamt schaffen fünf Adler den Sprung ins Finale.

Wellinger wird am Ende Tournee-Zweiter.

Doch die ganz große Show gehörte Kamil Stoch!

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