Ladenetz-Ausbau "ernüchternd": E-Autoindustrie fordert mehr Tempo

BMW iX im ersten Eindruck
Die Automobilindustrie fordert einen schnelleren Ausbau des Ladenetzes für E-Autos in Deutschland. Sie sieht die Bundesregierung im Verzug.

Die Verfügbarkeit von Ladestationen für Elektroautos in Deutschland verbessert sich zwar, aber der Verband der Automobilindustrie (VDA) warnt vor einem zu langsamen Ausbau der Ladeinfrastruktur.

Innerhalb der ersten sechs Monate dieses Jahres stieg die Anzahl der öffentlichen Ladepunkte laut VDA um fast 17.000 auf etwa 97.500, wobei die Zahl der Schnellladepunkte von 13.200 auf 18.500 wuchs. Trotz dieser Zunahme von Ladestationen bleibt der VDA besorgt über das Tempo des Ausbaus.

Zum 1. Juli waren etwa 2 Millionen Elektro-Pkw in Deutschland registriert. Die Bundesregierung deswegen hat das Ziel, bis 2030 mindestens eine Million öffentliche Ladepunkte bereitzustellen. Laut dem VDA müsste sich das Ausbautempo jedoch verdreifachen, um dieses Ziel zu erreichen. VDA-Präsidentin Hildegard Müller betont dabei: "Die Menschen brauchen die Gewissheit, überall und zu jeder Zeit unkompliziert laden zu können, damit sie auf die E-Mobilität umsteigen".

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Sachsen hat die meisten Ladestationen

Öffentliche Ladepunkte sind im Durchschnitt nur 11,6% belegt.

Öffentliche Ladepunkte sind im Durchschnitt nur 11,6% belegt.

L. Brack

Ein Blick auf die Bundesländer zeigt Sachsen als Spitzenreiter und das Saarland als Schlusslicht. Etwa die Hälfte der deutschen Gemeinden hat noch keinen einzigen öffentlichen Ladepunkt. Müller bezeichnet dies als "ernüchternd" und unterstreicht den politischen Handlungsbedarf, berichtet die Plattform "heise".

Der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) hingegen sieht das Angebot an öffentlichen Ladesäulen als mehr als ausreichend an. Ihre Auswertung zeigt, dass die öffentlichen Ladepunkte durchschnittlich nur zu 11,6 Prozent der Zeit belegt sind.

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