Wo die wilden Kerle wohnen
Wo die wilden Kerle wohnen
Originaltitel
Where the Wild Things Are
Regie
Dauer
101 Min.
Kinostart
17.12.2009
Genre
FSK
6
Produktionsland
Cast & Crew
Redaktionskritik
Nach fünfjähriger Produktionszeit kommt die Verfilmung des Kinderbuchklassikers von Maurice Sendak endlich ins Kino.
Eine bildgewaltige Reise in die Traumwelt eines einsamen Jungen
Der kleine Max ist nicht zu bändigen: Um nach der Trennung seiner Eltern Aufmerksamkeit zu erregen, tobt er durchs Haus, ärgert seine Geschwister und bringt seine Mutter an den Rand des Nervenzusammenbruchs. Nach einem Streit mit ihr flüchtet er sich eines Nachts in eine abenteuerliche Traumwelt, in der eine Horde zotteliger, zerstörungswütiger Ungetüme auf einer einsamen Insel hausen – und Max schließlich zum König machen. Unbekümmert jagt er in seinem Wolfskostüm fortan mit Carol, KW, Alexander & Co. durch die Wälder, zerpflügt mit ihnen die Landschaft und fängt an, mit den Monstern eine Stadt zu bauen. Bis die Harmonie durch sein Heimweh zerstört wird.
Keine 40 Seiten umfasst das Kinderbuch von Maurice Sendak aus dem Jahr 1963. Trotzdem wurde es in 13 Sprachen übersetzt und mit Preisen überhäuft. Der Grund: Sendaks fantasievolle Geschichte lebt nicht von großen Worten, sondern durch seine stimmungsvollen Illustrationen. Nach vielen Jahren zäher Verhandlungen mit verschiedenen Studios hat Regie-Individualist Spike Jonze („Being John Malkovich“) für diese Bilder nun seine ganz eigene Sprache gefunden: Mithilfe einer eigenwilligen Mischung aus Computereffekten und Puppentricks erweckt er die Bestien zum Leinwandleben: liebenswürdig und schräg wie in der Vorlage.
Darüber hinaus taucht Jonze im Gegensatz zum Buch noch tiefer in die Figuren ein und verleiht ihnen Tiefe und Charakter. Mit Hauptdarsteller Max Records ist ihm zudem ein Glücksgriff gelungen. In seiner ersten Hauptrolle gelingt dem 12-Jährigen das Kunststück, die Wut eines rebellischen Jungen mit der Verletzlichkeit eines vereinsamten Kindes auf sensible Weise zu verbinden. Begleitet von einem wundervoll unaufdringlichen Soundtrack. „In meinen Büchern bekämpfen Kinder mit ihrer Fantasie die Ängste des Alltags“, sagte Maurice Sendak. Und mit Spike Jonzes einfühlsamer Verfilmung werden auch Erwachsene ihre Sorgen zumindest für hundert Minuten vergessen.
Eine bildgewaltige Reise in die Traumwelt eines einsamen Jungen
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