Ammann, der Doppel-Olympiasieger von 2002, stand nach dem Holmenkollen-Bewerb am 17.3.2002 endlich wieder ganz oben auf dem Podest und freute sich mit Küttel, der im Vorjahr an gleicher Stelle erstmals gewonnen hatte. Nach dem ersten Durchgang hatte Küttel vor Ammann geführt, der 25-Jährige drehte im Finale mit einem 138,0-m-Flug das Klassement um (Küttel 133,5 m). Er übernahm damit nach Rang zwei zum Auftakt in Kuusamo die Weltcup-Führung.
Bei fairen Bedingungen im Finale (zuvor hatte es unterschiedlich starken Rückenwind gegeben) spielten die Österreicher ihre Stärke aus. Während Doppel-Olympiasieger Morgenstern trotz seines Trainingsrückstands (Verletzungen, Matura) immer für Podestplätze gut ist, gelang dem 16-jährigen Schlierenzauer in seinem erst zweiten Weltcup-Einsatz eine eindrucksvolle Bestätigung seiner Trainingsleistungen.
Der Stubaitaler Junior vom SV Natters war Bester in Qualifikation, Probedurchgang und auch im Finale. Da flog der Schützling von Trainer Werner Schuster (Trainingsgruppe 3) auf 141,0 m und übertraf seinen eigenen Schanzenrekord vom Vortag um einen Meter. Der Norweger Anders Jacobsen griff danach bei 142,0 m in den Schnee. "Es ist ein Leckerbissen, ihm zuzuschauen", hatte ÖSV-Sportdirektor Toni Innauer schon vor dem Bewerb erklärt. Eine noch bessere Platzierung verhinderte der im Vergleich zu vielen Konkurrenten stärkere Rückenwind im ersten Durchgang.
Cheftrainer Alexander Pointner war sehr zufrieden. "Ich bin stolz auf das Team", meinte der Erfolgscoach und lobte auch Morgenstern und Höllwarth. Der Team-Senior sprang erstmals nach eineinhalb Jahren wieder in die Top 5. Auch zur Überraschung der Trainer, denn im Training hatte er diese Leistung nicht erwarten lassen.