Bild nicht mehr verfügbar.

Harry Potter is back.

Foto: APA/AP/Bendiksby
Lillehammer - Die Schweizer Skispringer haben am Samstag in Lillehammer mit ihrem ersten Weltcup-Doppelsieg aufgetrumpft, doch auch die Österreicher haben sich auf dem Olympia-Bakken von 1994 mannschaftlich enorm stark präsentiert. Simon Ammann feierte mit 265,9 Punkten seinen zweiten Weltcupsieg, 5,3 Punkte vor Vorjahressieger Andreas Küttel. Gleich dahinter folgte die ÖSV-Phalanx mit Thomas Morgenstern (7,9 Punkte zurück), Schanzenrekordler Gregor Schlierenzauer (9,5) und Martin Höllwarth (9,9) auf den Rängen drei bis fünf.

Ammann, der Doppel-Olympiasieger von 2002, stand nach dem Holmenkollen-Bewerb am 17.3.2002 endlich wieder ganz oben auf dem Podest und freute sich mit Küttel, der im Vorjahr an gleicher Stelle erstmals gewonnen hatte. Nach dem ersten Durchgang hatte Küttel vor Ammann geführt, der 25-Jährige drehte im Finale mit einem 138,0-m-Flug das Klassement um (Küttel 133,5 m). Er übernahm damit nach Rang zwei zum Auftakt in Kuusamo die Weltcup-Führung.

Bei fairen Bedingungen im Finale (zuvor hatte es unterschiedlich starken Rückenwind gegeben) spielten die Österreicher ihre Stärke aus. Während Doppel-Olympiasieger Morgenstern trotz seines Trainingsrückstands (Verletzungen, Matura) immer für Podestplätze gut ist, gelang dem 16-jährigen Schlierenzauer in seinem erst zweiten Weltcup-Einsatz eine eindrucksvolle Bestätigung seiner Trainingsleistungen.

Der Stubaitaler Junior vom SV Natters war Bester in Qualifikation, Probedurchgang und auch im Finale. Da flog der Schützling von Trainer Werner Schuster (Trainingsgruppe 3) auf 141,0 m und übertraf seinen eigenen Schanzenrekord vom Vortag um einen Meter. Der Norweger Anders Jacobsen griff danach bei 142,0 m in den Schnee. "Es ist ein Leckerbissen, ihm zuzuschauen", hatte ÖSV-Sportdirektor Toni Innauer schon vor dem Bewerb erklärt. Eine noch bessere Platzierung verhinderte der im Vergleich zu vielen Konkurrenten stärkere Rückenwind im ersten Durchgang.

Cheftrainer Alexander Pointner war sehr zufrieden. "Ich bin stolz auf das Team", meinte der Erfolgscoach und lobte auch Morgenstern und Höllwarth. Der Team-Senior sprang erstmals nach eineinhalb Jahren wieder in die Top 5. Auch zur Überraschung der Trainer, denn im Training hatte er diese Leistung nicht erwarten lassen.

Doch im Bewerb stand Höllwarth seinem halb so alten Zimmerkollegen Schlierenzauer mit 126,0 und 135,0 m kaum nach. Die geballte Faust des Zillertalers zeugte von seiner Erleichterung. Das Duo hatte vor dem Bewerb übrigens kurz für Aufregung gesorgt. Als die Kollegen zur Schanze fuhren, waren Höllwarth und Schlierenzauer nicht da. Sie hatten das Mittagsschläfchen überzogen, der Team-Bus musste umkehren.(APA)