Keine Kälte in der "Hölle"
In der "Hölle des Nordens" jubelten somit zum 52. Mal die Belgier, zehntausende Flamen hatten in Nordfrankreich den Weg auf den berüchtigten Pflasterabschnitten gesäumt. Cancellara und Ballan vermochten den 27-jährigen Quick-Step-Profi nicht abzuschütteln und im Finale wurde Boonen seiner Favoritenrolle gerecht. 2006 hatte Zeitfahr-Weltmeister Cancellara nach einer Solofahrt auf den letzten 15 km vor Boonen und Ballan gewonnen.
Am Sonntag - das angekündigte Schlechtwetter war ausgeblieben - hatte sich das Trio rund 35 Kilometer vor dem Ziel von vier anderen Fahrern angesetzt, kurz nachdem Stijn Devolder (BEL), der Sieger der Flandern-Rundfahrt, und Vorjahressieger Stuart O'Grady (AUS) eingeholt worden waren. Diese zwei Teamkollegen von Boonen bzw. Cancellara (CSC), beteiligten sich danach natürlich nicht an der Verfolgung, Leif Hoste (BEL) und Martijn Maaskant (NED) waren somit auf verlorenem Posten.
Double für Quick-Step
Maaskant belegte mit dreieinhalb Minuten Rückstand Rang vier vor O'Grady, Hoste und Devolder. Vor drei Jahren hatte Boonen das prestigeträchtige Double Flandern/Paris-Roubaix geschafft, diesmal gelang es dem Quick-Step-Rennstall durch Boonen und Österreich-Rundfahrt-Sieger Devolder.
Bernhard Eisel, der Fünfte von 2006, nützte seine Topform zu einem starken Rennen, doch ein Spitzenplatz ging sich für ihn und sein High-Road-Team nicht aus. Kapitän George Hincapie (USA/Zweiter 2005) hatte in einer vorentscheidenden Phase einen Defekt und Eisel, zuletzt Elfter der Flandern-Rundfahrt, engagierte sich vergeblich, um die Verfolger wieder zur Spitze heranzuführen. So gab es für Hincapie Rang neun (+ 5:12 Minuten), der Steirer landete mit 5:20 Minuten Rückstand an der 17. Stelle. Für Peter Wrolich (Team Gerolsteiner) blieb mit mehr als einer Viertelstunde Rückstand nur Rang 65. (APA)
Ergebnisse der 106. Auflage des Rad-Klassikers Paris-Roubaix (259,5 km/davon 52,8 km auf Kopfsteinpflaster) am Sonntag: