Marcel Hirscher triumphierte vor Roland Leitinger und dem Norweger Leif Kristian Haugen und sicherte sich zum ersten Mal in seiner Karriere RTL-Gold.
Marcel Hirscher hat sich erstmals in seiner Karriere zum Weltmeister im Riesentorlauf gekrönt. Der Salzburger siegte bei der Ski-WM in St. Moritz nach Halbzeitführung vor ÖSV-Teamkollegen Roland Leitinger (+0,25), der von Rang sechs noch den Sprung aufs Podest schaffte, und dem Norweger Leif Kristian Haugen (+0,71). Philipp Schörghofer fiel vom zweiten noch auf den fünften Rang zurück (+0,85).
"Anstrengend und ziemlich schwierig war es. Ich habe gewusst, ich muss alles geben", sagte Hirscher, der 2013 und 2015 jeweils Silber gewonnen hatte, und konnte eine gewisse Genugtuung in Bezug auf die Kritik nach dem frühen Aus im Teambewerb nicht verbergen. "Wahnsinn, nach allem was in den letzten Tagen war."
Undankbarer Vierter wurde Henrik Kristoffersen, der höher als sein Landsmann Haugen eingeschätzt worden war. Auf dem fünften Platz landete Philipp Schörghofer, der nach Teil eins noch an zweiter Stelle rangierte. Gold-Mitfavorit Alexis Pinturault fiel in der Entscheidung von Platz drei auf sieben zurück. Der Tiroler Manuel Feller, der nach dem ersten Durchgang an Position 33 rangierte, verzichtete wegen Rückenbeschwerden auf ein Antreten im Finale.
Nur noch Sailer vor Hirscher
Hirscher gewann seine fünfte Goldene bei Weltmeisterschaften. Dazu hält er bei drei WM-Silbermedaillen. Mit dem 2009 verstorbenen Toni Sailer war bis dato bei internationalen Titelkämpfen nur ein Österreicher erfolgreicher als Hirscher. Der Tiroler ist mit seinen sieben Weltmeistertiteln auch der erfolgreichste WM-Teilnehmer überhaupt.
Das ÖSV-Team hält nun bei zweimal Gold sowie dreimal Silber und zweimal Bronze in St. Moritz. Damit ist die Vorgabe von Verbandspräsident Peter Schröcksnadel, der von "sechs bis acht Medaillen" sprach, bereits zwei Bewerbe vor WM-Ende erfüllt. Am Samstag und Sonntag stehen noch die Slalom-Entscheidungen bei Damen und Herren auf dem Programm.
Schreckmoment in der Pause
Der zweite Durchgang wurde nach einem Zwischenfall mit 30 Minuten Verspätung gestartet. Ein Flugzeug zerstörte in der Pause das über dem Zielgelände gespannte Tragseil einer TV-Kamera, die daraufhin in den Zielbereich stürzte. Verletzte gibt es laut offiziellen Angaben keine, der Liftbetrieb wurde aber aus Sicherheitsgründen eingestellt, wodurch zahlreiche Läufer erst mit Verspätung auf den Berg kamen.
(red/APA)