Ursprünglich hieß es, das Gerät werde nur bis Android 2.1 unterstützt. Jetzt will der Hersteller aber die aktuelle Version auf das ältere Gerät bringen. In Zukunft sollen Updates deutlich flotter fertig werden.
Eigentlich hätte es nie soweit kommen sollen. Sony Ericsson hatte verlautbart, dass das bisherige Flaggschiff Xperia X10 nach Android 2.1 kein weiteres Software-Update mehr erhalten wird. Wie schnell sich solche Aussagen ändern können, zeigt ein aktueller Eintrag im Produktblog des Herstellers. Demnach wird es "Ende zweites Quartal, Anfang drittes Quartal" ein Update auf Android 2.3 "Gingerbread" geben. Man habe den Kunden zugehört, heißt es in dem Artikel. Außerdem hätte die Entwicklung der aktuellen Android-Gerät eine Möglichkeit eröffnet, das System auch auf das ältere Gerät zu bringen.
Mit dem Xperia X10 steigt der Handyproduzent Sony Ericsson in den wachsenden Markt der Google-Handys ein. Das Gerät soll im ersten Quartal 2010 erscheinen und wird mit dem linuxbasierten Android-Betriebssystem ausgeliefert. Um sich von den Geräten anderer Hersteller abzuheben, hat sich Sony Ericsson eine Oberfläche namens UX ("User eXperience") einfallen lassen. DiePresse.com konnte einen ersten Blick auf das Gerät werfen. (c) Sony Ericsson
Farblich wird man als Kunde die Wahl zwischen Schwarz und Weiß haben, ebenso frei kann man wählen, ob man mit dem klassischen Android-Startbildschirm (weißes Gerät) oder der Sony-Ericsson-Anwendung Timescape (schwarzes Gerät) arbeiten möchte. Letztere soll laut Hersteller alle Kontaktmöglichkeiten und Termine unter einen Hut bringen. (c) DiePresse.com (Daniel Breuss)
Timescape sammelt alle Kontakte, inklusive Freunden aus Facebook und abonnierten Twitter-Feeds. In der Standardansicht werden alle Kontakte auf einmal angezeigt, man kann sie aber auch filtern und zum Beispiel nur Telefon-Kontakte oder Facebook-Freunde anzeigen lassen. (c) DiePresse.com (Daniel Breuss)
Natürlich ist das X10 auch weiterhin ein Telefon. Wie üblich bei Touchscreen-Geräten wird die Wahltastatur eingeblendet. Das Display misst stolze vier Zoll und beherrscht eine Auflösung von 480 mal 854 Bildpunkten. Multitouch wäre zwar technisch möglich, sei aber aufgrund von rechtlichen Problemen nicht umgesetzt worden, erklärt der Hersteller. (c) DiePresse.com (Daniel Breuss)
Nicht horizontal wie beim iPhone und auch nicht vertikal wie bei anderen Android-Smartphones: Die Bildschirmsperre wird beim X10 mit einem Viertelkreis aufgehoben. Trotz Vorserienstatus reagierte das Gerät recht gut. Dank pfeilschnellem Snapdragon-Prozessor mit 1 Gigahertz war das aber auch nicht anders zu erwarten. (c) DiePresse.com (Daniel Breuss)
In Sachen Tasten gibt sich das X10 minimalistisch: Eine Taste für die Telefon-Funktion, eine für das Hauptmenü und eine "Zurück"-Taste hat Sony Ericsson eingebaut. Dazwischen leuchtet sanftes weißes Licht, um die Knöpfe auch im Dunkeln voneinander unterscheiden zu können. Die ganz dünnen horizontalen Striche rechts und links auf dem Bildschirm öffnen das Android-Programm-Menü. (c) Sony Ericsson
Hier wird man sich als Android-Kenner wie zuhause fühlen. Das Menü beherbergt die üblichen Funktionen und Einstellmöglichkeiten. Googles Online-Anwendungs-Shop Android Market ist natürlich auch integriert. (c) DiePresse.com (Daniel Breuss)
Zweites Kernstück der UX-Oberfläche ist die Mediascape. Hier vereint Sony Ericsson Musik, Fotos und Videos in einem Programm. Dabei werden sowohl lokale als auch Online-Inhalte dargestellt. Für Musik können Benutzer auf das Portal PlayNow Arena zugreifen, um sich Songs herunterzuladen. Fotos und Videos können von Webdiensten wie Flickr, Picasa oder YouTube eingespielt werden. (c) Sony Ericsson
Der Musikplayer bietet die üblichen Funktionen. In Sachen Klang kann man noch nicht viel über das X10 sagen, die Vorseriengeräte, die zu sehen waren, sollen bis zum Marktstart noch in mehreren Bereichen verbessert werden. (c) DiePresse.com (Daniel Breuss)
Eine wichtige Funktion ist der Infinite-Button. Er stellt bei Kontakten alle Kommunikation mit einer bestimmten Person dar. Bei Musikstücken oder Videos werden andere Tracks des Interpreten und dazugehörige Videos auf YouTube präsentiert. Das gezeigte Gerät konnte sich leider nicht mit dem Internet verbinden. (c) DiePresse.com (Daniel Breuss)
Im Vergleich zum iPhone wirkt das X10 zwar größer, ist es aber nur ganz marginal. Es fühlt sich mit seinen 135 Gramm leichter an als man annehmen würde und liegt dank griffigem Kunststoff gut in der Hand. (c) DiePresse.com (Daniel Breuss)
Mit seinen CyberShot-Modellen konnte der Hersteller schon viel Erfahrung im Bereich digitale Fotografie machen. Im X10 ist eine Kamera mit 8,1 Megapixel integriert. Die Fotos, so wie alle Inhalte, werden im internen Speicher mit bis zu einem Gigabyte abgelegt, dieser lässt sich aber mit einer MicroSD-Karte erweitern. Mitgeliefert werden bereits acht Gigabyte. (c) DiePresse.com (Daniel Breuss)
Die Kamera selbst kann komplett über den Touchscreen bedient werden. Der Autofokus wird entweder mit einem oder mehreren Messpunkten gesteuert. Noch dazu gibt es einen Lächelsensor, der auf Wunsch automatisch auslöst. Das X10 soll Gesichter erkennen können und anhand dessen Fotos Kontakten automatisch zuordnen, sofern diese schon mit einem Bild versehen sind. (c) DiePresse.com (Daniel Breuss)
Videos lassen sich in unterschiedlichen Formaten aufnehmen, es gibt auch eine eigene Anpassung für das Online-Portal YouTube.Alles in Allem hat Sony Ericsson ein interessantes Gerät auf die Beine gestellt, das sich gegen andere Android-Handys und vor allem Apples iPhone erst bewähren wird müssen. Das Xperia X10 wird im ersten Quartal 2010 nach Österreich kommen und soll ohne Vertrag 699 Euro kosten. (c) DiePresse.com (Daniel Breuss)
Display: 4-Zoll-Touchscreen (480 x 854 Pixel) Kommunikation: HSDPA/EDGE/UMTS, WLAN, Bluetooth Kamera: 8,1 Megapixel, LED-Blitz, Autofokus, Geo-Tagging Besonderheiten: GPS, MicroSD-Slot Größe/Gewicht: 119 x 63 x 13 Millimeter Verfügbarkeit/Preis:1. Quartal / 699 Euro ohne Vertrag (c) Sony Ericsson
Sony Ericssons Android-Einstieg
Das X10 soll vergleichbare Funktionen erhalten wie etwa das aktuelle Xperia Arc. Allerdings will sich Sony Ericsson vorerst nur auf Geräte konzentrieren, die ohne SIM-Lock verkauft worden sind. Zu Updates für Betreiber-Modelle hat der Hersteller noch keine Informationen. Es wird auch gewarnt, dass es für manche dieser Geräte sogar überhaupt kein Update geben könnte.
Kamera-Funktion reduziert
Ein Wermutstropfen ist auch, dass die Kamera-Funktion zurückgestutzt werden wird. Anscheinend schafft es Sony Ericsson nicht, die Software so umzuschreiben, dass bisher verfügbare Funktionen wie der Lächel-Auslöser erhalten bleiben. Xperia-X10-Nutzer, die das Update aufspielen, müssen dann mit der Standard-Kamera-App von Android 2.3 vorlieb nehmen. Das Update kann nur über eine PC-seitige Software eingespielt werden. "Over The Air", wie sonst bei Google-Handys üblich, werden X10-Modelle nicht aktualisiert werden. Und diesmal soll der Update-Stopp endgültig sein. Nach Android 2.3 wird es kein Update für das Gerät mehr geben.
Hersteller verspricht langfristig Besserung
Während sich Besitzer eines Xperia X10 also (eingeschränkt) freuen können, werden Käufer eines X10 mini, X10 mini pro oder X8 sich wieder ärgern. Ihnen bleibt nach wie vor ein Update auf das aktuelle Android verwehrt. Sony Ericsson war schon öfter in der Kritik wegen seines sehr langsamen und lückenhaften Update-Prozesses. Das soll sich in Zukunft ändern, verspricht der Hersteller schon seit längerer Zeit. Auch in dem Blogeintrag heißt es, man habe jetzt die Weichen gestellt, um zukünfigte Android-Updates "zeitgerecht" ausliefern zu können.
