Andreas Birnbacher: Auf Angriff programmiert

Der Biathlet und Bundeswehrsportler Andreas Birnbacher konnte krankheitsbedingt nicht optimal in die Saison starten. Nun ist er aber wieder voll auf Angriff programmiert.

 

Oberfeldwebel Andreas Birnbacher bereitet sich zur Zeit auf die Olympischen Winterspiele 2010 in Vancouver vor. Foto: Bundeswehr
Oberfeldwebel Andreas Birnbacher bereitet sich zur Zeit auf die Olympischen Winterspiele 2010 in Vancouver vor. Foto: Bundeswehr

Zunächst wollte Oberfeldwebel Birnbacher Sportschütze werden. Doch dann kam es anders: 1995 kam der Spitzensportler zufällig zum Biathlon. „Fritz Fischer – ein Freund meines Vaters aus Bundeswehrzeiten – nahm mich damals zum Training mit. Ich war so begeistert, dass ich seitdem bei diesem Sport geblieben bin“, erzählt Birnbacher. Die Begeisterung sorgte auch schnell für Erfolge.

Bereits bei den Juniorenweltmeisterschaften im Jahr 2000 gewann der Biathlet Gold mit der Staffel und Silber im Einzel und im Sprint. Auch im darauf folgenden Jahr gewann er Gold bei den Juniorenweltmeisterschaften – gleich dreimal. Insgesamt gewann er bei Juniorenweltmeisterschaften sieben Medaillen. Im Jahr 2002 wurde Birnbacher der Bayerische Sportpreis in der Kategorie „Herausragender Nachwuchssportler“ verliehen. Im selben Jahr gewann er bei den Europameisterschaften eine Goldmedaille mit der Staffel.

Es folgten mehrere Titel zum Deutschen Meister und bei den Olympischen Winterspielen 2006 in Turin war der Spitzensportler auch Mitglied der deutschen Olympiamannschaft, blieb aber ohne Einsatz. Seinen Durchbruch an die Weltspitze schaffte der Bundeswehrsportler in der Saison 2006/07. In dieser gewann er bei den Weltmeisterschaften in Antholz 2007 eine Silbermedaille beim Massenstart. Bei den Weltmeisterschaften 2008 in Östersund wurde Birnbacher Weltmeister mit der Mixed-Staffel und gewann mit der Männerstaffel eine Bronzemedaille.

Jedes Rennen gut laufen

Für diesen Erfolg muss der Oberfeldwebel aber genau wie seine Mannschaftskollegen hart trainieren. Die Trainingseinheiten beim Biathlon beginnen am 1. Mai und enden mit den letzten Wettkämpfen Ende März. „Wir trainieren von Montag bis Freitag zweimal täglich. Am Samstag trainieren wir jeweils noch mal eine Einheit. Das geht aber auch von zu Hause aus. Sonntags ist dann frei“, erklärt der Bundeswehrsportler.

Insgesamt trainieren die Biathleten elf Einheiten in der Woche. Dabei liegt in der Frühe der Schwerpunkt auf dem Schießen und am Nachmittag auf der Ausdauer. „Nachmittags radeln wir, laufen oder fahren auch schon mal Kajak“, sagt der Spitzensportler. Der ganze Eifer lohnt sich natürlich. „Das ist ein ganz tolles Gefühl, wenn man es geschafft hat, eine Medaille zu gewinnen“, schwärmt Birnbacher. Auch in Zukunft will der Sportler in jedem Rennen gut sein. „Die Ziele, die man sich steckt, hängen immer mit der Leistung zusammen“, sagt der Spitzensportler. „Heutzutage muss man Lauftechnisch ebenso in Form sein wie gut im Schießen. Man darf sich keine Fehler mehr leisten und muss brutal gut sein“, erklärt der Spitzensportler. Birnbacher ist begeistert sein Sport. „Mich fasziniert die Vielseitigkeit dieses Sports“, verrät er. Eines seiner nächsten großen Ziele sind die Olympischen Spiele in Vancouver. Nun wird er erstmal dafür sorgen, dass die Leistung auf dem Weg dorthin stimmt.

Immer derselbe Ablauf

Wettkämpftechnisch ist Birnbacher schon ein Routinier. „Bei mir beginnt die mentale Vorbereitung auf den Wettkampf schon einen Tag vorher. Dann weiß ich auf eine halbe Stunde genau, wie der Tag ablaufen wird. Daran halte ich mich strikt“, erklärt der Spitzensportler. Dieser Ablauf ist immer gleich: Skier testen, anschießen mit dem Gewehr, warm machen, dehnen und an den Start gehen. Dabei müssen die Sportler bei deftigen Minusgraden wie in diesem Winter auch darauf achten, nicht zu kalt zu werden. „Wir sind manchmal gute zwei Stunden draußen bevor es losgeht – da kann einem schon kalt werden besonders an den Zehen und Fingern“, sagt der Biathlet. Das ist dann besonders für das Schießen schlecht. „Aber es gibt Tricks, die Finger wieder warm zu kriegen“, erklärt er. Als Kontrastprogramm zu seiner Schneeliebe hat der Spitzensportler auch eine Leidenschaft für das Angeln. „Im Sommer gehe ich dann schon mal gerne an den Chiemsee angeln“, verrät Birnbacher. Im Winter hat er dazu aber keine Zeit.

Erfolge (eine Auswahl):
2008 Weltmeisterschaft 1 mal Gold (Mixed-Staffel), 1 mal Bronze (Staffel)
2008 Deutsche Meisterschaft 4 mal Gold (Sprint, Massenstart, Selektionsrennen, Staffel)
2007 Weltmeisterschaft 1 mal Silber (Massenstart)
2007 Weltcup 2 mal Silber (Massenstart, Einzel), 1 mal Bronze (Massenstart)
2005 Deutsche Meisterschaft 3 mal Gold (Sprint, Verfolgung, Staffel)
2005 Weltcup 2 mal Bronze (Sprint, Verfolgung)
2004 Deutsche Meisterschaft 2 mal Gold (Massenstart, Staffel)
2003 Deutsche Meisterschaft 1 mal Gold (Sprint), 1 mal Silber (Staffel)
2002 Europameisterschaft 1 mal Gold (Staffel)
2001 Juniorenweltmeisterschaft 3 mal Gold (Sprint, Verfolgung, Staffel)
2000 Juniorenweltmeisterschaft 1 mal Gold (Staffel), 2 mal Silber (Einzel, Sprint)


  • Oberfeldwebel Andreas Birnbacher bereitet sich zur Zeit auf die Olympischen Winterspiele 2010 in Vancouver vor. Foto: Bundeswehr
    Oberfeldwebel Andreas Birnbacher bereitet sich zur Zeit auf die Olympischen Winterspiele 2010 in Vancouver vor. Foto: Bundeswehr