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Silberfische: Bekämpfung, Ursache und Hausmittel

Silberfischchen auf der Hand

Nahezu jeder hat in der Wohnung schon einmal einige Silberfischchen entdeckt. Normalerweise ist das kein Grund zur Panik, da sie mehr Lästling als Schädling sind. Dennoch können größere Populationen durchaus Schäden anrichten. Ob Silberfische gefährlich sind, woher sie kommen und wie sie sich wieder loswerden lassen.

Silberfischchen (Lepisma saccharina) werden ohne Tastfühler und Schwanzanhänge bis zu etwas über einen Zentimeter lang. Sehr markant ist ihr schlanker, langgezogener, silbergrau schimmernder Körper. Besonders wohl fühlen sich Silberfische in einem feuchtwarmen Umfeld. Ihre Lieblings-Temperaturen liegen zwischen 25 und 30 °C und die Luftfeuchtigkeit darf 80 % durchaus überschreiten.

Ihr bevorzugter Aufenthaltsort im Haus ist daher das Badezimmer. Das gilt vor allem dann, wenn es fensterlos ist. Dort siedeln sich Silberfische gerne in Fugen und Ritzen, hinter Verkleidungen oder an anderen versteckten Plätzen an. Aber auch die Küche sowie bestimmte Kellerräume wie Heizungs- und Wäschekeller und der Dachboden bieten den Silberfischchen oft ideale Entwicklungsmöglichkeiten. Des Weiteren kommt es vor, dass sie sich in wenig gelüfteten Schlafzimmern aufhalten.

Wie gelangen sie in Haus und Wohnung?

Es gibt mehrere Möglichkeiten, wie Silberfischchen ins Haus und in die Wohnung kommen können. Möglich ist, dass sie sich im Beutel oder im Blumentopf mit Pflanzerde sowie in anderen Artikeln aus der Garten- oder Forstwirtschaft verbergen. Häufig krabbeln sie auch durch Abflussrohre. Insbesondere im Herbst und Winter sind die Tiere auf der Suche nach einem warmen Ort. Dann finden sie oft ihren Weg in die Wohnung durch offene beziehungsweise gekippte Fenster und Türen sowie durch undichte Fugen.

Wovon ernähren sich Silberfische?

Silberfische im Bad
Silberfische mögen es dort, wo es feucht ist wie zum Beispiel im Badezimmer.

Zu den Favoriten von Silberfischen zählen Kohlenhydrate inform von Zucker oder Stärke. Das beschränkt sich nicht nur auf Haushaltszucker und Getreideprodukte wie Mehl, Flocken, Brot, Kuchen, Kräcker und Ähnliches. Auch Tapeten, Kartons, Bücher, Papiere, Kleister und Leim sind vor ihnen nicht sicher. Somit können sie durchaus Schäden am Gebäude wie an der Tapete oder an Gegenständen wie Bildern und Büchern anrichten. Des Weiteren stehen Hausstaubmilben, Schimmelpilze, Algen und andere organische Materialien wie Hautschuppen auf ihrem Speiseplan.

Sind Silberfische gefährlich?

Die gute Nachricht ist, dass Silberfischchen keine Gefahr für die Gesundheit darstellen. Es gibt keinen Anhaltspunkt dafür, dass sie Krankheiten auf den Menschen übertragen können. Außer bei einem übermäßigen Befall werden sie auch kaum einen nennenswerten Schaden anrichten können. Da sie sich auch von Hausstaubmilben und Schimmelpilzen ernähren, werden sie manchmal sogar als nützlich angesehen.

Ganz so ungefährlich sind die Lästlinge aber auch wieder nicht. Gelangen sie an Lebensmittel, können sie dort ein Hygienerisiko darstellen. Darüber hinaus können sie ein Warnsignal sein. So kann die Ursache für Ihr Auftreten in einem zu feuchten Raumklima sowie einem möglichen oder drohenden Schimmelbefall bestehen.

Wie viele Silberfischchen sind normal?

Wie viele Silberfischchen normal sind, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Falls Sie ab und zu einzelne Tiere entdecken, braucht das nicht unbedingt Anlass zur Sorge zu sein. Lassen sich aber einzelne oder mehrere von ihnen täglich, vielleicht sogar in unterschiedlichen Räumen sehen, besteht Handlungsbedarf. Dann ist nämlich davon auszugehen, dass im Verborgenen bereits ein erheblicher Befall stattgefunden hat.

Krabbeln Silberfische auf Menschen?

Silberfischchen lieben es zwar warm sowie feucht und sie ernähren sich unter anderem von Hautschuppen. Sie suchen aber nicht den Körperkontakt zum Menschen und auch nicht den zu Haustieren. Vielmehr werden sie, sobald sie gewahr werden, dass sich Mensch, Hund oder Katze näheren, das Weite suchen und versuchen sich an einem geschützten Ort zu verstecken.

Etwas anders sieht es im Schlafzimmer aus. Kommt hier das Lüften zu kurz, kann auch tagsüber unter der Bettdecke ein feuchtwarmes Klima herrschen. Zusammen mit dem reichen Nahrungsangebot aus Hausstaubmilben, Hautschuppen, Haaren und Textilfasern kann das verlockend auf die Silberfische wirken. Haben sie sich einmal im Bett eingerichtet, kann es auch passieren, dass sie in der Nacht auf Menschen krabbeln.

Können Silberfische ins Ohr krabbeln?

Es kann immer wieder vorkommen, dass sich kleine Insekten auf der Suche nach einem feuchtwarmen Plätzchen ins Innenohr verirren. Das verursacht ein Druckgefühl und kann zu schmerzhaften Infektionen führen. Daher sollten Sie bei den ersten Symptomen einen Arzt aufsuchen, der den Fremdkörper entfernen kann.

Dass aber Silberfischchen ins Ohr krabbeln ist vielleicht möglich, aber allein schon aufgrund ihrer Größe wenig wahrscheinlich. Können also Silberfische ins Ohr krabbeln? Ja, sie können, aber sie werden es nur extrem selten tun.

Einen Befall erkennen

Das sicherste Anzeichen für Silberfische ist natürlich, wenn Sie beim Licht Einschalten einzelne Tiere sehen. Aber auch ihr Kot kann in Zucker oder Mehldosen durch schwarze Stippen, die gemahlenem Pfeffer ähneln, auffallen. Dadurch werden die entsprechenden Lebensmittel selbstverständlich ungenießbar. Ein weiteres Erkennungszeichen sind Fraßspuren an der Tapete.

Silberfischchen von Papierfischchen unterscheiden

Silberfisch
Silberfischchen sind kleiner als Papierfischchen und halten sich an feuchten Stellen auf, während Papierfischchen trockene Stellen bevorzugen.

Seit einiger Zeit kommen in Deutschland neben Silberfischen auch Papierfischchen vor. Der erste bekannte Befall trat im Jahre 2007 auf. Papierfischchen sind größer als Silberfische und behaart. Das wichtigste Unterscheidungsmerkmal aber ist, dass Papierfischchen eine trockene Umgebung mögen und sich daher gerne unter anderem im Bücherregal einrichten. Sie können erheblichen Schaden anrichten und lassen sich nur schwer bekämpfen. In der Regel können Sie sie weder durch Zerdrücken noch durch Hausmittel loswerden. Meistens ist dafür die Hilfe eines Schädlingsbekämpfers erforderlich.

Mittel gegen Silberfische

Wer Silberfischchen wieder loswerden will, sollte zunächst die Ursache des Befalls beseitigen. Dazu gehört:

  • Die entsprechenden Räume auf Schimmel zu überprüfen und diesen zu entfernen Außerdem auf eine regelmäßige Stoßlüftung achten
  • Die Luftfeuchtigkeit in Feuchträumen auf maximal 70 % sowie in anderen Wohnbereichen maximal 60 % einstellen
  • In Feuchträumen keine Pfützen oder feuchten Wände hinterlassen
  • Wäsche nach Möglichkeit im Außenbereich trocknen
  • Auf intakte Silikonfugen achten
  • Ritzen, Spalten und Fugen abdichten
  • Essens- und Tierfutterreste inklusive Krümmel auf dem Boden entfernen

Hausmittel, Köderdose und Spray zum Bekämpfen von Silberfischen

Es gibt verschiedene Hausmittel sowie kommerzielle Produkte, um Silberfische zu bekämpfen. Dazu zählen:

  • Zucker und Backpulver: Dazu vermischen Betroffene Zucker und Backpulver zu gleichen Teilen und streuen es dort aus, wo sie die Insekten gesichtet haben. Die Tiere nehmen das Gemisch auf, wodurch die aufquellen und so getötet werden.
  • Mit Honig, Kartoffeln und Zucker anlocken: Dieser Mischung können die kleinen Insekten kaum widerstehen. Auf diese Weise lassen sie sich aus ihren Verstecken locken und zerdrücken.
  • Klebefallen: Diese sind im Handel erhältlich, lassen sich jedoch auch selbst bauen. Stellen Sie dazu mit Honig bestrichene Teller auf und die Insekten bleiben dort kleben.
  • Kochendes Wasser: Ein weiteres Hausmittel besteht darin, alle Abflüsse in der Wohnung regelmäßig mit kochendem Wasser auszuspülen
  • Köderdose mit Fraßköder: Fachhändler wie beispielsweise Baumärkte bieten Köderdosen mit Fraßködern, die auf die Lästlinge eine tödliche Wirkung haben.
  • Sprays: Ebenfalls käuflich erwerblich sind Sprays mit chemischen Inhaltsstoffen, das sich auf Aufenthaltsorte und mögliche Verstecke sprühen lässt.

Was nicht hilft ist, einzelne Tiere zu zerdrücken, da sich die meisten ohnehin in ihren Versteck aufhalten. Auch mit Duftstoffen wie Lavendelöl oder Zitronen-Essig-Wasser können Sie die Lästlinge nicht loswerden, sondern nur zeitweise vertreiben.

Wie lange dauert es, Silberfische auszurotten?

Das Bekämpfen von Silberfischen kann langwierig sein. Wie lange es aber dauert, die Silberfische auszurotten, lässt sich nicht vorhersagen. Wichtig ist, das Bekämpfen der Ursachen konsequent durchzuführen sowie alle weiteren Maßnahmen fortzusetzen, bis über einen längeren Zeitraum kein Tier mehr in eine Falle tappt oder umherläuft.

Wenn aber Backpulver und andere Hausmittel nicht helfen, sollte ein professioneller Schädlingsbekämpfer die Arbeit übernehmen. Wie lange es mit ihm dauert, die Silberfische auszurotten, kann ebenfalls variieren. Länger als einige Tage wird er jedoch nur selten benötigen.