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Paris - Nizza: Primoz Roglic und Remco Evenepoel im Duell um Gesamtsieg bei Saisonauftakt des Stars von Bora-hansgrohe

Vonradsport-news.com

Publiziert 02/03/2024 um 18:43 GMT+1 Uhr

Primoz Roglic gibt bei Paris - Nizza seinen mit Spannung erwarteten Saisoneinstand für Team Bora-hansgrohe. Sein Ziel ist klar: Das Gelbe Trikot erobern und ans Mittelmeer tragen. Doch die Konkurrenz für den Sieger von 2022 ist hochkarätig, Zeitfahr-Weltmeister Remco Evenepoel hat seine starke Form schon bewiesen und will im Zielort der Tour de France 2024 auch ganz oben auf dem Podest stehen.

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Am Sonntag beginnt in Les Mureaux, einem Vorort der französischen Hauptstadt, die 82. Ausgabe von Paris - Nizza. Eine Woche später endet die Fernfahrt wie gewohnt auf der Promenade des Anglais - auf dem Weg dorthin müssen die Profis insgesamt acht Etappen absolvieren, darunter sind zwei Bergankünfte sowie ein Mannschaftszeitfahren mit erneut modifizierten Regeln (alle Etappen gibts hier im Liveticker).
Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) wird seinen Titel nicht verteidigen, die größten Chancen auf die Nachfolge haben damit Evenepoel (Soudal -Quick-Step) und Roglic, der seinen Einstand bei Bora-hansgrohe geben wird.
Für Diskussionen sorgt wie im letzten Jahr das Mannschaftszeitfahren, bei dem alle Fahrer mit ihren individuellen Zeiten gewertet werden. Die Premiere dieses Formats 2023 gewann Jumbo – Visma mit Jonas Vingegaard, der zeitgleich mit zwei Teamkollegen ins Ziel kam. Dabei nahm der Däne seinem Konkurrenten Pogacar 23 Sekunden ab. In den Bergen allerdings konnte Vingegaard dem Slowenen nicht folgen: Pogacar sicherte sich mit gleich drei Etappensiegen souverän die Gesamtwertung. Da diesmal auch Vingegaard fehlen wird, lautet das zu erwartende Duell um den Gesamtsieg stattdessen Evenepoel gegen Roglic.
Während der Belgier schon sechs Renntage und drei Siege auf dem Konto hat, liegt der letzte Einsatz von Roglic fast fünf Monate zurück. Auf dem Papier hat demnach der Zeitfahrweltmeister die Nase vorn, zumal ihm auch der Kampf gegen die Uhr zu seinem Vorteil gereichen sollte. Mit Ilan van Wilder, Yves Lampaert, Mattia Cattaneo und Gianni Moscon weiß Evenepoel hier gleich mehrere ausgezeichnete Fahrer an seiner Seite. Roglic muss sich mit Aleksandr Vlasov, Bob Jungels, Matteo Sobrero und Nico Denz im Team auch nicht verstecken, Bora dürfte es im direkten Vergleich aber schwer haben.
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UAE-Trio will Roglic und Evenepoel ärgern

Ein wohl noch besseres Aufgebot als Soudal – Quick-Step an den Start bringt UAE Team Emirates, das auch ohne den Titelverteidiger im Kampf um den Sieg mitmischen will. Brandon McNulty, Jay Vine und Joao Almeida haben das Zeug dazu, die beiden Topfavoriten zu ärgern. Gemeinsam mit Nils Politt, Marc Soler und Finn Fisher-Black bringen sie im 26,9 Kilometer langen und weitgehend flachen Mannschaftszeitfahren zudem vermutlich die meiste Power auf die Straße.
Auch der wiedererstarkte Egan Bernal (Ineos Grenadiers) wird zu beachten sein, denn der Gesamtsieger von 2019 beendete seine vier Rennen dieser Saison allesamt unter den Top Ten.

Ackermann hofft auf Sprintchancen

Die Sprinterphalanx beim sechsten WorldTour-Rennen der Saison ist beeindruckend. Mit Olav Kooij (Visma – Lease a Bike), Arvid de Kleijn (Tudor) und Dylan Groenewegen (Jayco – AlUla) sind gleich drei starke Niederländer dabei. Hinzu kommen Ex-Weltmeister Mads Pedersen (Lidl – Trek), Arnaud De Lie (Lotto Dstny), Kaden Groves (Alpecin – Deceuninck) und Fabio Jakobsen (dsm – Firmenech PostNL), die ebenfalls für Tagessiege gut sind.
Da mit Arnaud Démare (Arkea – Samsic) und Sam Bennett (Decathlon – AG2R la Mondiale) zwei weitere starke Sprinter gemeldet haben, fehlen von den großen Namen lediglich Jasper Philipsen (Alpecin – Deceuninck) und Tim Merlier (Soudal – QuickStep). So werden die beiden deutschen Hoffnungen Pascal Ackermann (Israel – Premier Tech) und Max Kanter (Tudor) einen schweren Stand haben.
Ein Massensprint ist ziemlich sicher allerdings nur am Ende der 2. Etappe zu erwarten. Beim Auftakt in Lea Mureaux sind immerhin 1500 Höhenmeter zu absolvieren. Im Finale warten einige Hügel und auch die Zielgerade ist ansteigend. Eine weitere Chance auf einen Massenspurt gibt es am fünften Tag, an dem allerdings schon mehr als 2000 Höhenmeter zu bewältigen sind. Hier sind die letzten 40 Kilometer aber weitgehend abschüssig oder flach.

Deutsche in Helfer- und Außenseiterollen

Die meisten der insgesamt zwölf deutschen Teilnehmer werden Helferrollen übernehmen müssen. Die größten Chancen auf einen Tageserfolg hat wohl Georg Zimmermann (Intermarché – Wanty) aus einer Ausreißergruppe heraus. Für das Gesamtklassement hat sein Team keinen Fahrer dabei, so kann der angriffslustige 26-Jährige auf eigene Rechnung fahren.
Der Tour-de-France-Achte Gall ist der aussichtsreichste der drei österreichischen Profis. Seine Landsleute Felix Großschartner (UAE Team Emirates) und Marco Haller (Bora – hansgrohe) hingegen werden in ihren Teams Helferaufgaben erfüllen. Von den vier Schweizern am Start ist Stefan Bissegger (EF Education – EasyPost) am stärksten einzuschätzen, aber auch Yannis Voisard (Tudor) wusste in dieser Saison bereits zu überzeugen.

Mannschaftszeitfahren und Bergankünfte entscheiden

Der erste Teil von Paris - Nizza führt traditionell über relativ flaches Terrain, ehe in der zweiten Wochenhälfte die Kletterprüfungen folgen. Neben den Bergetappen wird das Mannschaftszeitfahren ebenfalls für Zeitunterschiede sorgen. Die oft beim Rennen zur Sonne für viel Spektakel sorgenden Windkantenetappen zwingen die Fahrer zusätzlich zu Wachsamkeit. Schon auf der 4. Etappe stehen sieben Berge der 1- und 2. Kategorie auf dem Programm, darunter ein Finale mit steiler Rampe zum Ziel. Der sechste Tag eröffnet mit fünf Anstiegen, darunter der steilen Bergwertung La Colle-sur-Loup (bis zu 19%), spannende taktische Optionen.
Das vorletzte Teilstück endet in Auron mit einer Bergankunft auf 1614 Metern Höhe, hier können die wohl größten Abstände herausgefahren werden. Der Schlussakt rund um Nizza mit fünf Anstiegen auf weniger als 110 Kilometern kann nochmals alles auf den Kopf stellen, die letzte Bergwertung des Rennens liegt neun Kilometer vor dem Ziel und ist zwar kurz, aber bis zu 16% steil.
Der Etappenplan von Paris-Nizza 2024:
  • 1. Etappe, 3. März: Les Mureaux - Les Mureaux, 157,7 km
  • 2. Etappe, 4. März: Thoiry - Montargis, 177,6 km
  • 3. Etappe, 5. März: Auxerre - Auxerre, 26,9 km, MZF
  • 4. Etappe, 6. März: Chalon-sur-Saône - Mont Brouilly, 183 km
  • 5. Etappe, 7. März: Saint-Sauveur-de-Montagut - Sisteron, 193,5 km
  • 6. Etappe, 8. März: Sisteron - La-Colle-sur-Loup, 198,2 km
  • 7. Etappe, 9. März: Nizza - Auron, 173 km
  • 8. Etappe, 10. März: Nizza - Nizza, 109,3 km
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