Martin Suter wird siebzig : Ein begnadeter Erfinder
Er ist aus den Bestsellerlisten nicht wegzudenken, seit zwei Jahrzehnten inzwischen. Da erschien 1997 sein erster Roman „Small World“, die Geschichte von Konrad Lang, den die Altersdemenz ereilt, vorübergehend. Aber dann doch nicht so, dass er aus der „großen“ Welt mit ihren Geheimnissen ausgeblendet werden könnte. Schon den Kern von Martin Suters erstem Erfolg bildet die für ihn typische Melange aus warmer Humanität und kühler Lakonie gegenüber menschlicher Gemeinheit. Immer wieder geraten seine Protagonisten in Situationen, mit denen sie, eben noch ganz normale Menschen, nicht rechnen konnten. Im Gespräch hat er das so auf den Punkt gebracht: „Es ist ein dramaturgisches Prinzip, es gibt gar nicht viele andere. Entweder verändert sich der Protagonist, und die Welt bleibt, wie sie ist. Oder die Welt verändert sich, und der Protagonist bleibt, wie er ist“ (F.A.Z. vom 27. August 2012). Es geht Suter um Identität.