Amelie Kober :
Mutterglück statt Medaillenfrust

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Amelie Kober ist immer für ein freudiges Ereignis gut. Bei den Olympischen Winterspielen in Turin überraschte die Snowboarderin mit Silber. Diesmal verriet sie: „Ich werde höchstens noch ein Rennen bestreiten - weil ich Mama werde.“

Amelie Kober ist immer für ein freudiges Ereignis gut. Bei den Olympischen Winterspielen vor vier Jahren in Turin überraschte die schnelle Snowboarderin mit Silber. Nach ihrem Viertelfinal-Aus in Cypress Mountain druckste die 22-Jährige aus Miesbach erst etwas herum. „Eher etwas Körperliches“ sei der Grund, weshalb sie zum Platzierungsrennen nicht mehr angetreten war. Dann holte sie noch einmal tief Luft und verriet: „Es ist so, dass ich in dieser Saison höchstens noch ein Rennen bestreite - weil ich Mama werde.“

Selina Jörg stand nach ihrem vierten Platz mit blauen Lippen im Zielraum - und brachte den Mund nicht mehr zu. „Was? Schwanger? Die Amelie? Echt?“. In welchem Monat Kober schwanger ist, wollte sie nicht sagen. Wer der Vater ist auch nicht. „Darüber möchte ich nicht sprechen. Das wird sich früh genug klären“, sagte die Vize-Weltmeisterin von 2007. Früher war sie mal mit Biathlon-Ass Christoph Stephan zusammen, dann wurde ihre Beziehung mit dem österreichischen Snowboarder Andi Prommegger öffentlich.

„So ganz habe ich mit dem Snowboard nicht abgeschlossen“

Ob mit dem Viertelfinal-Aus und Platz acht die Karriere der bekanntesten deutschen Snowboarderin beendet ist? „Ich lasse das alles auf mich zukommen. Aber so ganz habe ich mit dem Snowboard nicht abgeschlossen“, meinte Kober. Möglicherweise startet sie noch beim Weltcup am 6. März in Moskau: „Ansonsten werde ich mich die nächsten Monate aufs Mutter-Dasein konzentrieren.“ Trotz der Schwangerschaft hatte Kober nicht daran gedacht, Olympia sausenzulassen. „Grundsätzlich macht man sich natürlich Gedanken, aber es war wie's war und das hier war mein großes Ziel.“ Ein gesundheitliches Risiko sah sie nicht, „alles war mit unserem Teamarzt und meinem Arzt zu Hause abgesprochen“.

Timm Stade erfuhr von Journalisten, dass es bei seinem „besten Pferd im Stall“, wie er Kober dieser Tage bezeichnet hat, eine Neuigkeit gibt. „Heiratet sie?“, lautete die erste Frage des Sportdirektors des Deutschen Snowboard Verbandes (DSV). Er war dann doch „etwas überrascht“. „Der liebe Gott freut sich über jedes Kind“, meinte er lächelnd. Nur die Olympia-Fünfte Anke Karstens wusste von Kobers süßem Geheimnis: „Sie war meine Zimmergenossin und Vertrauensperson. Schade, wenn sie nicht mehr dabei ist. “