Rodeln :
Leitner/Resch holen Gold im Doppelsitzer

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Leitner/Resch: Auf dem Weg zu olympischem Gold
Erster Olympiastart, erster Sieg: Patric Leitner und Alexander Resch rodelten in Salt Lake City zum fünften deutschen Gold.

Der "Bayern-Express" mit Patric Leitner und Alexander Resch ist in der Goldspur der deutschen Rodlerinnen zum Olympiasieg gerast.

Das Erfolgsduo aus Königssee und Berchtesgaden fuhr am Freitag im Eiskanal des Utah Olympic Park mit den favorisierten US-Doppelsitzern Schlitten und holte zum neunten Mal seit 1964 olympisches Zweier-Gold für das deutsche Team. "ch hätte nie geglaubt, dass wir zwei Deppen einmal Olympiasieger werden", jubelte der 24-jährige Leitner und sein zwei Jahre jüngerer Partner Resch wollte "jeden abbusseln, der hier an der Bahn steht".

"Lohn für harte Arbeit"

Trotz eines kapitalen Schnitzers im ersten Durchgang gewannen die zweifachen Weltmeister in der Gesamtfahrzeit von 1:26,082 Minuten vor den US-Teams mit Mark Grimmette/Brian Martin (1:26,216) und Chris Thorpe/Clay Ives (1:26,220). Die Winterberger Steffen Skel/Steffen Wöller verfehlten Bronze um 15/100 Sekunden und wurden Vierte.

"Das ist der Lohn für vier Jahre harte Arbeit mit den beiden", freute sich Bundestrainer Thomas Schwab über das vorher nicht unbedingt erwartete Gold und auch Klaus Kotter atmete auf. "Das Beten hat geholfen. Wir haben 62,5 Prozent aller Medaillen im Rodeln geholt. Was will man mehr", jubelte der Verbandspräsident über den Erfolg des Duos, das erst seit vier Jahren zusammen fährt, aber schon jetzt als weltweit bestes Doppel gilt.

Mit insgesamt fünf Medaillen (Zwei Gold, zwei Silber, eine Bronze) wiederholten die deutschen Rodler das Ergebnis von Nagano 1998. Dort hatte es allerdings drei Mal Gold gegeben. «Die Erfolge hier waren wichtig für den deutschen Rodelsport. Ich freue mich besonders, weil die beiden aus meiner Heimat kommen», sagte Rodel-Legende Georg Hackl.

Kapitaler Fehler

Den Grundstein für den Triumph hatten Leitner/Resch im ersten Lauf gelegt, als sie trotz eines kapitalen Fahrfehlers mit 42,953 Sekunden Bahnrekord vorlegten und die Konkurrenz damit schockten. «Eine ganz gute Zeit für den Bock, den die beiden da geschossen haben. Das korrigieren kann nur Leitner. Der Fehler hat die beiden wohl eine Zehntelsekunde gekostet», sagte Schwab. «Sie haben es mit geschickter Körperdrehung geschafft, den Schlitten in der Spur zu halten», bescheinigte Hackl dem 24 Jahre alten Leitner hohes fahrerisches Können.

Die Winterberger Skel/Wöller, die erst in buchstäblich letzter Sekunde das Olympia-Ticket gelöst und die schon für Salt Lake City eingekleideten Weltmeister Andre Florschütz/Torsten Wustlich aus dem Kader verdrängt hatten, fuhren knapp an olympischem Edelmetall vorbei. «Ein vierter Platz ist immer undankbar, es ist aber immerhin auch ein vierter Platz bei Olympia. Wir sind zufrieden», sagte Steffen Wöller, der vor vier Jahren in Nagano mit seinem Partner Olympia-Achter geworden war.