Biathlon : Zwei Schwedinnen mit Durchblick
Schnee wirbelt vom Himmel. Dicke, feuchte Flocken, wie sie eben bei null Grad üblich sind. Sie machen die Strecke im Biathlonstadion stumpf und tief, sie legen sich auf die Wimpern, behindern die Sicht auf die fünf Scheiben, und wenn es ganz dumm läuft, wird der Diopter, die Visiereinrichtung, für einen kurzen Moment blind. Es ist endlich richtig Winter geworden im 1000 Meter hoch gelegenen Tiroler Ort Hochfilzen, aber für die Biathleten ist es natürlich schwer, bei solchen Bedingungen den Durchblick und die körperliche Frische zu bewahren. Selbst die beiden Schwedinnen, die von alldem unbeeindruckt durch den Schnee stapften und jeden der jeweils zehn Schüsse sicher ins Ziel brachten, bekannten hinterher: „Es war schwierig heute: tief und weich, und die Ski sind richtig versunken.“ Nur dass Anna Carin Olofsson-Zidek diesen Satz mit strahlendem Lächeln sagte, weil sie den Sprint gewonnen hatte. 11,1 Sekunden vor ihrer Teamkollegin Helena Jonsson und 49,7 Sekunden vor der Russin Olga Saizewa. Es war schon der zweite schwedische Doppelsieg im dritten Saisonrennen, nur dass vor einer Woche in Östersund Helena Jonsson im Einzel die Nase vorne hatte.