Auch Ferstl hört auf :
Letzte Ausfahrt Garmisch-Partenkirchen

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Josef Ferstl: „Wenn der Kopf nicht mehr bereit ist, volles Risiko zu gehen, ist es an der Zeit, einen Schlussstrich zu ziehen“
„Zeit, einen Schlussstrich zu ziehen“, teilt Abfahrer Josef Ferstl mit. Die beiden Super-G-Rennen in Garmisch-Partenkirchen werden seine letzten im Weltcup sein.
Nach Thomas Dreßen tritt ein weiterer deutscher Kitzbühel-Sieger vom Skirennsport zurück. Josef Ferstl wird im Anschluss an die zwei Heim-Rennen am Wochenende in Garmisch-Partenkirchen seine Karriere beenden. Das kündigte der 35-Jährige am Donnerstag in einer Mitteilung des Deutschen Skiverbandes (DSV) an. Ferstl hatte im Januar 2019 den Super-G auf der Streif gewonnen und den größten Erfolg seiner Karriere gefeiert. Insgesamt holte er zwei Weltcup-Siege.

Der Athlet vom SC Hammer in Oberbayern hatte nach zuletzt mauen Jahren in dieser Saison noch einmal versucht, in die Weltspitze vorzustoßen. „Aber wenn der Kopf nicht mehr bereit ist, volles Risiko zu gehen, ist es an der Zeit, einen Schlussstrich zu ziehen“, teilte Ferstl mit. Bei seinen zehn Rennen in diesem Winter schaffte es der Routinier nur zweimal unter die Top 30.

Seit 2007 bestritt der Speed-Spezialist 190 Rennen im Weltcup, bei Weltmeisterschaften und Olympischen Spielen. Ende 2017 siegte er beim Super-G in Gröden, gut ein Jahr später dann in Kitzbühel. Im berühmten Tiroler Ski-Ort brachte er das damals einzigartige Kunststück zustande, einen Super-G im Weltcup mit Startnummer 1 zu gewinnen. 40 Jahre vor dem Triumph hatte sein Vater Josef senior in Kitzbühel die Abfahrt auf der Streif gewonnen.

„Mit Josef Ferstl beendet eine fixe Größe im Team seine Karriere“, sagte Bundestrainer Christian Schwaiger. „Trotz vieler Verletzungen hat er sich immer wieder in die absolute Weltspitze zurückgekämpft und viele tolle Erfolge für den Deutschen Skiverband eingefahren.“

Ferstl deutete an, dem Skisport auch nach dem Ende seiner aktiven Laufbahn erhalten zu bleiben. „Ich kann gar nicht anders, die Leidenschaft und Faszination für den Rennsport ist einfach zu groß, dafür schlägt mein Herz. Von daher werde ich mein Leben lang – in welcher Form auch immer – mit diesem Sport verbunden bleiben“, sagte er.