Vorschau 2. EBERSPÄCHER Rodel Weltcup Whistler (CAN):
Generalprobe für die 53. FIL Rodel-Weltmeisterschaften 2025

Whistler (FIL/13.12.2023) Nach einem fulminanten Weltcup-Auftakt letzte Woche im US-amerikanischen Lake Placid machen die weltbesten Rodler:innen in dieser Woche Station im Whistler Sliding Center (CAN), der Olympiabahn der Olympischen Winterspiele Vancouver 2010. Neben den Weltcup-Rennen werden am 15. und 16. Dezember im Race-in-Race-Modus die 13. FIL Amerika-Pazifik Meisterschaften ausgetragen. Zudem steht am Samstag der erste EBERSPÄCHER Team-Staffel Weltcup presented by BMW auf dem Programm, in der erstmals auch die Damen Doppel integriert werden. Insgesamt 104 Schlitten aus 15 Nationen haben für den 2. EBERSPÄCHER Weltcup gemeldet, der auch eine Generalprobe für die 53. FIL Rodel Weltmeisterschaft 2025 ist, die vom 6. bis 9 Februar 2025 in Whistler ausgetragen wird.

Mit drei Siegen und insgesamt neun Podestplätzen sorgten Österreichs Rodler beim Weltcup-Auftakt in Lake Placid für eine beindruckende Bilanz. Neben Selina Egle und Lara Kipp, die im Damen-Doppel zweimal triumphierten, fuhr im Einzel auch Teamkollegin Madeleine Egle ganz oben aufs Treppchen. Bei den Herren legte vor allem das neu formierte Doppel Thomas Steu / Wolfgang Kindl mit zwei zweiten Plätzen einen eindrucksvollen Saisonstart hin. „So ein bärenstarker Auftakt ist natürlich ein Traum und freut mich für das gesamte Team. Wir haben sehr vieles richtig gemacht, aber auch gesehen, in welchen Teil-Bereichen wir noch nachbessern müssen. Jetzt geht es weiter nach Whistler, wo Fahrtechnik und Material auf einen völlig anderen Bahncharakter abgestimmt werden müssen. Das Programm ist dicht gedrängt, es wird eine herausfordernde Woche, die wir wieder erfolgreich abschließen wollen“, freut sich Österreichs Cheftrainer Christian Eigentler.

In acht Weltcup-Rennen siegten sechs verschiedene Rodler:innen aus vier Nationen, und in allen vier Disziplinen standen mindestens zwei, meist drei verschiedene Nationen auf dem Podest. Das begeisterte auch Deutschlands Cheftrainer Norbert Loch: „Es waren sehr interessante Wettkämpfe mit verschiedenen Siegern aus verschiedenen Nationen auf dem Treppchen. Die Bahn in Lake Placid hat wieder das gezeigt, was sie ist, nämlich eine der schwersten auf der Welt.“ Aus seinem Team überzeugte in erste Linie Max Langenhan, der dort weitermachte, wo er letzte Saison aufgehört hat: Der 24-Jährige siegte in beiden Rennen und fuhr saisonübergreifend seinen achten Weltcupsieg in Folge ein. Viel Lob gab es auch für Dajana Eitberger und Saskia Schirmer, die bei ihrem Weltcup-Debüt als Doppel zweimal aufs Podest fuhren.

Grund zum Feiern gab es für die Gastgeber. Erstmals seit 21 Jahren (!) fuhren Zack DiGregorio und Sean Hollander im Doppelsitzer wieder einen Weltcupsieg für Team USA ein. Mit Summer Britcher als Dritte im Einzel und Asley Farquharson und Emily Sweeney als Zweite und Dritte im Sprint wurden weitere Podestplätze gefeiert. Eine bessere Bewerbung für die FIL Rodel-Weltmeisterschaften 2028 hätte das Team sportlich nicht ins Eis bringen können.

Damen-Doppel in Team-Staffel integriert

Nach ihrer Weltcup-Premiere im vergangenen Jahr starten die Damen-Doppel in Whistler erstmals auch im EBERSPÄCHER Team-Staffel Weltcup presented by BMW. Ab sofort gehen vier Schlitten pro Nation in der Staffel an den Start: zwei Einsitzer (weiblich und männlich) sowie ein Doppel der Damen und Herren. Die Startreihenfolge der Staffel, die ohne Unterbrechung der Zeit am Stück mit den vier Schlitten und sechs Athleten gefahren wird, sieht als erste Starterin die Dame im Einzel, dann den Herren-Doppel, den Herren Einsitzer und zum Schluss das Damen-Doppel vor.

Der EBERSPÄCHER Team-Staffel Weltcup presented by BMW brachte in der letzten Saison bei sechs Wettbewerben jeweils zwei Siege für Deutschland, Lettland und Österreich. Das deutsche Quartett war das einzige Team, das es bei allen sechs Staffel-Rennen aufs Podest geschafft hatte. Mit zwei Siegen und vier zweiten Plätzen sicherten sie sich mit 540 Punkten den Gesamtweltcup vor Lettland (470 P.) und Österreich (340 P.). Für das schwarz-rot-goldene Team war es der insgesamt zwölfte Gesamtweltcupsieg in der Staffel, und auch bei der 51. FIL WM in Oberhof waren sie nicht zu schlagen und holten ihren insgesamt neunten WM-Titel in der Staffel.

Alle Rennen Live mit Hintergrundberichten und Interviews auf YouTube

Erstmals wird das Live Streaming über den FIL YouTube-Kanal zu den Wettbewerben in einem Stream mit Hintergrundinformationen, Analysen, Interviews gezeigt werden. Das „FIL Studio live“ feierte vor einem Jahr beim EBERSPÄCHER Weltcup im kanadischen Whistler seine Premiere. In der Saison 2023/2024 geht die FIL noch einen Schritt weiter und zeigt die Wettbewerbe und das FIL-Studio im gleichen Stream. Einzig in Deutschland, Österreich und Lettland ist der Livestream wegen der TV-Rechte teilweise geogeblockt. Hier geht es zum Livestream: FIL Luge - YouTube

Stimmen:

Robert Fegg (Cheftrainer Team Kanada): „Ich war zum Weltcupauftakt nicht mit dem Team in Lake Placid, weil unsere Junioren ihren Weltcup in Whistler gefahren sind. Wir hatten ein sehr gutes Wochenende mit dem Nachwuchs. Meine Schützlinge haben ein paar Medaillen gemacht. Das waren im Einzel der Junioren Dylan Morse und Theo Downey, bei den Juniorinnen im Einzel Embyr-Lee Susko und Kailey Allan und bei den Damen-Doppeln auch Embyr-Lee Susko mit Bettie Podulsky. Von den Junioren dürfen daher jetzt auch einige beim Heimweltcup in Whistler starten. Mit unserem Damen-Doppel der Juniorinnen haben wir dann auch eine Teamstaffel am Start.

Whistler ist unsere Heimbahn. Wir wollen dieses Jahr auf jeden Fall besser abschneiden als im letzten. Das Doppel Devin Wardrope / Cole Zajanski schaffte letztes Jahr mit Rang 4 die beste Platzierung für Kanada. Das war schon sehr gut. Wir sehen den Heimweltcup in Whistler als wichtige Vorbereitung und Generalprobe für die Rodel-Weltmeisterschaften 2025.“

Trinity Ellis (CAN): „Ich war mit meinen Ergebnissen in Lake Placid zufrieden. Ich hatte definitiv eine Menge Fehler in meinen Läufen, daher ist es beruhigend zu sehen, dass ich trotzdem solide Ergebnisse erzielen konnte, wenn man darüber nachdenkt. Der erste Nervenkitzel im Weltcup ist nun vorbei und ich freue mich darauf, diese Woche in Whistler mein Bestes zu geben.“

Carolyn Maxwell (CAN): „Lake Placid war ein Tag mit Höhen und Tiefen. Nach einer harten Trainingswoche ging es im ersten Lauf in die richtige Richtung, damit war ich zufrieden, aber leider konnte ich im zweiten Lauf nicht daran anknüpfen und hatte ein paar Fehler. Ich bin trotzdem zufrieden mit den Lektionen, die ich gelernt habe. Das ist die Richtung, die ich für mich gebraucht habe, und ich freue mich darauf, für den Rest der Saison auf dieser Leistung aufzubauen.“

Anda Upite (LAT): „Ich war noch nie in Whistler. Es wird ein großes Mysterium sein. Ich hoffe das Beste, denn ich habe gehört, dass es eine schnellere Strecke ist, und ich hoffe, dass alles gut sein wird.“

Roberts Plume (LAT): „Wir waren zum ersten Mal in Lake Placid, und mit dem Sieg im Sprint werden wir die Bahn in sehr guter Erinnerung behalten. Letztes Jahr waren wir nur einmal in Whistler. Wir hatten einen schweren Sturz im Training, aber danach hatten wir dort einen guten Wettkampf. Wir kennen die Strecke jetzt recht gut und freuen uns darauf, dort wieder Rennen zu fahren. Die größte Herausforderung wird es sein, die Bahn mit der Geschwindigkeit zu bewältigen und mit ihr mitzuhalten. Bei Rennen mit bis zu 140km/h muss man sich auch im Kopf auf diese Geschwindigkeit einstellen.“

Jessica Degenhardt (GER): „Ich finde Whistler ist eine sehr schöne Bahn. Es beginnt am Anfang gemächlich, und dann passiert sehr schnell, sehr viel. Es muss schon alles passen, damit man den Speed bis nach unten nimmt. Wir haben letztes Jahr nach dem ersten Lauf geführt, und das würden wir dieses Mal gerne bis ins Ziel bringen. Den Startrekord halten wir, glaube ich, auch noch. Vielleicht können wir den auch noch verbessern.“

Norbert Loch, Cheftrainer Team Deutschland (GER): „Es waren sehr interessante Wettkämpfe mit verschiedenen Siegern aus verschiedenen Nationen auf dem Treppchen. Die Bahn in Lake Placid hat wieder das gezeigt, was sie ist, nämlich eine der schwersten auf der Welt. Unsere Athleten haben sich sehr gut zurechtgefunden, auch die Newcomer wie David Nössler, der sich beachtlich in diesem starken Herrenfeld geschlagen hat. Wir konnten tolle Erfolge feiern mit Max, der absolut souverän war, aber auch Julia, die den Sieg im Einzel leider weggeschenkt, sich beim Sprint am Sonntag aber belohnt hat. Im Damen-Doppel haben Dajana und Saskia zwei tolle Renntage hingelegt, aber auch Jessica und Cheyenne, die das erste Mal hier waren.“

Dominik Fischnaller (ITA): „Ich fahre gerne in Lake Placid, habe diesmal aber zu viele Fehler gemacht, sodass es nicht für weiter vorne gereicht hat. An Whistler habe ich gute Erinnerungen, war dort Dritter letzte Saison. Ich fahre dort gerne und mag auch den Ort selbst sehr gerne. Ich bin zufrieden, dass wir vom Damenstart (entspricht dem Olympischen Herrenstart) fahren. Klar wäre es cool, mal von ganz oben zu fahren, aber es ist brutal schnell, und wenn man da einen Fehler macht… Der untere Teil liegt mir gut, wenn man auf der Ideallinie unterwegs ist. Ich freue mich und bin gespannt, was rauskommt.“

Jonas Müller (AUT): „Ich mag Whistler sehr gern. Es ist eine Gleiterbahn, eine sehr schnelle Bahn. Da macht es Spaß, zu rodeln. Leider ist es momentan ein bisschen zu warm, aber wir sind guter Dinge.“

David Gleirscher (AUT): „Das Besondere an der Bahn ist sicherlich, dass der untere Teil ein Highspeed-Bereich ist, wo es richtig abgeht. Obwohl wir vom alten Damenstart fahren, wird es richtig schnell. Weicht man ein bisschen von der Ideallinie ab, merkt man erst, wie schnell es eigentlich ist. Es ist eine coole Bahn. Der obere Bereich ist gewöhnungsbedürftig, weil es lange dauert, bis es schnell wird. Es ist in jedem Fall eine Herausforderung. Die oberen Kurven sind drucklos, da muss man genau fahren und schauen, dass man keinen Rutscher hat, und unten muss man es laufen lassen.“

Wolfgang Kindl (AUT): „Das Sprint-Rennen war sicher einer unserer besten Läufe in Lake Placid. Die fünf Tausendstel, die uns zum Sieg gefehlt haben, findet man überall, speziell in der Zielkurve, wo ein kleiner Fehler dabei war. Es hat keiner damit rechnen können, dass Thomas und ich gleich beim ersten Weltcup-Wochenende so gut dabei sind. Wir haben super zusammengefunden, ich glaube wir können gemeinsam noch sehr viel erreichen.“

Christian Eigentler, Cheftrainer Team Österreich (AUT): „Wir hatten eine sehr intensive Vorbereitung, haben sehr viel Energie in das Athletiktraining und den Schlittenbau gesteckt. Das Gefühl war positiv, allerdings weiß man vor der Saison nie, wo man tatsächlich steht. Deshalb haben wir uns mit Prognosen zurückgehalten. So ein bärenstarker Auftakt ist natürlich ein Traum und freut mich für das gesamte Team. Wir haben sehr vieles richtig gemacht, aber auch gesehen, in welchen Teil-Bereichen wir noch nachbessern müssen. Jetzt geht es weiter nach Whistler, wo Fahrtechnik und Material auf einen völlig anderen Bahncharakter abgestimmt werden müssen. Das Programm ist dicht gedrängt, es wird eine herausfordernde Woche, die wir wieder erfolgreich abschließen wollen.“

Chevonne Forgan (USA): „Das Weltcup-Rennen zum Auftakt in Lake Placid war gut. Beim Sprint habe ich dann einfach beschlossen, mich ein bisschen zu entspannen. Es fühlte sich wie ein wirklich schöner Lauf an. Wir fühlen uns gut, und wir wollen das bis zum nächsten Weltcup in Whistler auskosten.“

Sophie Kirkby (USA): „In Whistler gibt es nur positive Schwingungen und eine wunderschöne Umgebung. Ich kann es kaum erwarten, auf dieser schönen, glatten Bahn zu fahren und diese Kurven richtig zu erwischen.“

Zeitplan & TV-Übertragungen

2. EBERSPÄCHER Rodel-Weltcup, Whistler (CAN):

Lokale Startzeit (CET/MEZ)

Donnerstag, 14. Dezember 2023
18:00 Uhr (03:00 Uhr) Nationencup

Freitag, 15. Dezember 2023

09:00 Uhr (18:00 Uhr) Training Gesetzten-Gruppe

13:00 Uhr (22:00 Uhr) Herren, 1. Lauf
14:30 Uhr (23:30 Uhr) Herren, 2. Lauf

16:00 Uhr (01:00 Uhr) Herren Doppel, 1. Lauf
16:48 Uhr (01:48 Uhr) Damen Doppel, 1. Lauf

17:45 Uhr (02:45 Uhr) Herren Doppel, 2. Lauf
18:37 Uhr (03:37 Uhr) Damen Doppel, 2. Lauf

Samstag, 16. Dezember 2023

10:30 Uhr (19:30 Uhr) Damen, 1. Lauf
12:00 Uhr (21:00 Uhr) Damen, 2. Lauf

14:00 Uhr (23:00 Uhr) Team-Staffel

Alle Angaben sind ohne Gewähr!

Link zu den Weltcup-Infos und zu den TV-Übertragungen:
fil-luge.org/de/ergebnisse/eberspaecher-weltcup-28

Link zu den Biographien der Athleten:innen:
Athletenübersicht & Erfolge - Int. Rennrodelverband FIL (fil-luge.org)

Link zum FIL Livestream auf YouTube:
FIL Luge - YouTube