Vorschau 5. EBERSPÄCHER Rodel Weltcup Altenberg (GER):
Nach der WM startet zweite Saisonhälfte im Weltcup

WM Altenberg Team-Staffel Weltmeister Deutschland

Altenberg (FIL/31.01.2024) Nach den 52. FIL Rodel Weltmeisterschaften ist vor dem EBERSPÄCHER Rodel Weltcup. Das Team um OK-Chef Jens Morgenstern heißt die Rodelelite an diesem Wochenende auf dem SachsenEnergie Eiskanal in Altenberg gleich erneut zum 5. EBERSPÄCHER Weltcup willkommen. Vom 2. bis 4. Februar 2024 geht es auf der anspruchsvollen Kunsteisbahn im Altenberger Kohlgrund um Weltcuppunkte.

95 Schlitten aus 18 Nationen werden in Altenberg starten. Gemeldet haben 29 Damen und 32 Herren im Einsitzer sowie 13 Damen- und 21 Herren-Doppelsitzer. Neben den Weltcup-Rennen steht am Sonntag die vierte von sechs Team-Staffeln im Rahmen des EBERSPÄCHER Team-Staffel-Weltcup presented by BMW auf dem Programm.

Podium Women, Altenberg 2024

„Direkt nach der WM gleich noch einen EBERSPÄCHER Rodel Weltcup zu haben, ist für uns aus organisatorischer Sicht kein Problem, weil die Infrastruktur steht und wir darauf aufbauen können“, erklärt Jens Morgenstern, OK-Chef und Geschäftsführer der Wintersport Altenberg (Osterzgebirge) GmbH. „Wir hatten vor zwei Jahren mal die Situation, dass wir erst einen Bob & Skeleton Weltcup, dann den Rodel-Weltcup und in der Woche darauf nochmal einen Bob & Skeleton Weltcup organisiert haben. Das war schlecht, und daraus haben wir und die Internationalen Verbände gelernt. Wir sind gut 150 Leute im Team, davon viele ehrenamtliche Helfer, die uns seit vielen Jahren bei den Veranstaltungen unterstützen. Egal ob WM oder Weltcup – für die Motivation und das Engagement unserer Helfer macht es keinen Unterschied, und dafür bin ich sehr dankbar.“ Gemeinsam mit seinem Team hat er in den letzten fünf Jahren drei Weltmeisterschaften organisiert.

Altenberg, WM, Sachsen Energie EisKanal

Um nach zwei Wochen rodeln auf der Bahn in Altenberg erstmal Abstand zu gewinnen, nutzten viele Teams die beiden trainingsfreien Tage zu Ausflügen. So erkundigten einige die sächsische Landeshauptstadt Dresden, andere wie beispielsweise Team Ukraine, Italien, Schweden, Argentinien, USA und einige Österreicher verbrachten die freie Zeit in der nicht weit entfernten tschechischen Hauptstadt Prag.

Österreich erfolgreichste WM-Nation

Gatt / Schöpf, Altenberg 2024

Mehr als 160 Athletinnen und Athleten aus 21 Nationen waren bei den 52. FIL Rodel Weltmeisterschaften in Altenberg am Start. Neun Weltmeistertitel wurden vergeben, außerdem vier U23-Weltmeistertitel. Sechs Nationen holten Edelmetall bei der WM. Erfolgreichste Nation war Österreich mit viermal Gold, dreimal Silber und zweimal Bronze, die damit ihr historisch bestes WM-Ergebnis einfuhren. Das deutsche Team durfte sich über insgesamt sieben WM-Medaillen freuen: drei goldene, zwei silberne und zwei bronzene. Jeweils einen weiteren Weltmeistertitel fuhren Lettland und Italien ein. Weiter haben Athletinnen und Athleten aus den USA einmal Silber und einmal Bronze gewonnen und die Schweiz holte mit Natalie Maag eine Silbermedaille im Sprint der Damen.

In der U23-Wertung gingen die meisten Medaillen an Deutschland - zwei von vier möglichen Weltmeistertiteln und einmal WM-Bronze gewann das Team von Norbert Loch, der seine letzte WM als Bundestrainer für Deutschland bestritt. Alle Resultate der 52. FIL Rodel Weltmeisterschaften sind hier zu finden:
fil-luge.org/de/ergebnisse/fil-weltmeisterschaften-17

Taubitz, Langenhan, Degenhardt/Rosenthal und Steu/Kindl führen im Gesamtweltcup

Steu / Kindl, Innsbruck 2024

Die bevorstehenden Rennen markieren die Halbzeit im diesjährigen EBERSPÄCHER Rodel Weltcup. Nach den Rennen in Altenberg stehen noch je zwei Weltcups in Oberhof (GER) und Sigulda (LAT) im Saisonkalender. Die bisherigen Weltcuprennen, aber auch die Weltmeisterschaften haben gezeigt, dass die internationale Weltspitze enger zusammengerückt ist, und die Saison weiter spannend bleibt. Nach fünf von zwölf Weltcuprennen im WM-Winter lohnt sich ein Blick auf den Stand des Gesamtweltcups. Julia Taubitz, Max Langenhan und das Damen Doppel Jessica Degenhardt/Cheyenne Rosenthal (alle Deutschland) sowie die Doppelsitzer Thomas Steu/Wolfgang Kindl aus Österreich, führen derzeit die Weltcupwertung an.

Julia Taubitz, Sprint- und Team-Weltmeisterin sowie Vize-Weltmeisterin im Damen Einzel von Altenberg, ist mit zwei Siegen und drei zweiten Plätzen die konstanteste Rodlerin im diesjährigen Weltcup. Die 27-jährige Sächsin konzentriert sich nach der erfolgreichen Heim-WM auf den möglichen Gewinn ihres dritten Gesamtweltcups in Folge. Teamkollege Max Langenhan, Weltmeister im Einsitzer und mit dem Team sowie Vize-Weltmeister im Sprint, ist der Überflieger dieser Saison und peilt seinen ersten Sieg im Gesamtweltcup an. Der 24-jährige Thüringer ist der Einzige, der bei allen Rennen auf dem Podest landete, viermal davon ganz oben. Besonders spannend geht es im Herren Doppel zur Sache mit fünf verschiedenen Siegern in fünf Weltcuprennen. Neben den WM-Dritten Wendl/Arlt, die bislang viermal aufs Podest fuhren, überzeugten auch die Vize-Weltmeister Thomas Steu/Wolfgang Kindl (AUT) mit einem Weltcupsieg und drei zweiten Plätzen. Nach der enttäuschenden WM möchten Jessica Degenhardt/Cheyenne Rosenthal (GER) im Weltcup auf Jessicas Heimbahn zeigen, dass sie es besser können. Die letzten drei Weltcupsiege gingen auf ihr Konto, jeweils vor den Sprint-Weltmeisterinnen Andrea Vötter/Marion Oberhofer (ITA).

Weltcupstände kurz:

Altenberg 2024

Damen Einsitzer:

1) Julia Taubitz (GER), 455 Punkte
2) Madeleine Egle (AUT), 415
3) Ashley Farquharson (USA), 301

Herren Einsitzer:

1) Max Langenhan (GER), 470 Punkte
2) Jonas Müller (AUT), 380
3) Nico Gleirscher (AUT), 331

Damen Doppel:

1) Jessica Degenhardt/Cheyenne Rosenthal (GER), 410
2) Andrea Vötter/Marion Oberhofer (ITA), 370
3) Selina Egle/Lara Kipp (AUT), 364

Alex Ferlazzo, Altenberg 2024

Herren Doppel:

1) Thomas Steu/ Wolfgang Kindl (AUT), 401
2) Tobias Wendl/Tobias Arlt (GER), 380
3) Martins Bots/Roberts Plume (LAT), 350

Team-Staffel

1) Team Deutschland, 285
2) Team Österreich, 270
3) Team USA, 200

Eine Übersicht zu den Weltcup-Gesamtständen und den einzelnen Disziplinen gibt es hier Weltcup Gesamtstände - Rodeln (fil-luge.org)

Stimmen:

Andrea Vötter (ITA): „Wir sind nach der WM einen Tag nach Prag gefahren, um runterzukommen und uns neu zu sammeln. Wenn man sieht, dass wir jetzt noch so viele Weltcups haben, aber nur noch auf drei Bahnen fahren, ist das ehrlich gesagt ziemlich langweilig. Es ist schade, weil es so viele Bahnen gibt, die nicht für den Weltcup genutzt werden. Natürlich fallen durch die Doppelweltcups in Oberhof und Sigulda theoretisch die Reisestrapazen weg, aber viele Nationen sind von Altenberg aus trotzdem nach Hause gefahren, wenn es nicht so weit weg ist. Von einem richtigen Weltcup-Kalender kann man da nicht sprechen. Wenn man sieht, welchen Kalender die IBSF im Bob und Skeleton hat, die dieses Jahr die Bahnen auf der ganzen Welt nutzen, ist es wirklich schade, dass wir das nicht haben. Die ersten beiden Wochen in Altenberg mit ITW und WM sind ziemlich schnell rumgegangen, aber nach der WM war kurz die Luft raus, und es ist schwieriger, sich für den nächsten Weltcup zu motivieren.“

Sprint WCh Women, Altenberg 2024

Natalie Maag (SUI): „WM-Silbermedaille im Sprint. Es ist unglaublich und kommt erst langsam bei mir an. Es war eine harte WM-Woche für mich. Ich wusste, dass ich hier schnell fahren kann, hätte im Dezember bei der Deutschen Meisterschaft mit meiner Zeit gewonnen. Letzte Woche war einfach hart mit dem Wetter, und bei der Sprint-Qualifikation bin ich fast gestürzt. Deshalb dachte ich, ich fahre einfach, nehme den Lauf für Sonntag mit. Dass es dann eine Medaille wurde, ist einfach mega. Der Rennkalender nach der WM ist für uns eher langweilig, aber für mich kommen jetzt nur noch coole Bahnen. Da freue ich mich drauf. Ich war nach der ITW bis zur WM kurz in Oberhof, um rauszukommen. Nach der WM war ich mit den Österreicherinnen in Prag. Lagerkoller kommt dadurch nicht auf. Zwei Wochen Oberhof ist für mich gut, da habe ich mein eigenes Zimmer und freue mich sehr drauf.“

Kristers Aparjods (LAT): „In meinem Kopf greife ich immer nach Gold, aber manchmal läuft es nicht so, wie ich es mir vorstelle. Im WM-Sprint hatte ich einen ziemlich guten Lauf trotz kleinerer Fehler im oberen Teil der Bahn, aber das ist der Rodelsport. Du musst sehr stabil, konstant und sauber in jedem Lauf fahren, um einen perfekten Lauf hinzukriegen und vorne dabei zu sein. Es war kein perfekter Lauf in der Staffel, aber ich bin glücklich mit dem dritten Platz und der WM-Medaille. Altenberg und ich haben eine spezielle Beziehung. Ich bin hier eines meiner ersten Rennen im Weltcup gefahren. Ich liebe diese Bahn. Sie ist lang, schwierig, und man muss in jeder Kurve fokussiert und dennoch entspannt bis zur Ziellinie bleiben. Das Wetter bei der Sprint-WM war nicht so gut, aber ich freue mich auf den Weltcup und hoffe, dann wieder aufs Podium zu fahren.“

Upite / Kaluma, Altenberg 2024

Zane Kaluma (LAT): „Die WM war großartig für uns. Wir sind ein ganz neues Team, fahren erst seit Dezember zusammen. Es ist einfach verrückt. Jetzt stehen wir hier und haben zweimal WM-Silber gewonnen! Beim Weltcup in Altenberg werden wir allerdings nicht teilnehmen, weil ich zur Junioren-WM nach Lillehammer (NOR) fahre, um dort im Einzel zu starten. Dadurch hat Anda jetzt drei Wochen frei, denn wir werden erst beim Heim-Weltcup in Sigulda wieder an den Start gehen.

David Gleirscher (AUT): „Ich bin anscheinend der Mann für die großen Rennen. Ich bin von den Teamkollegen im Vorfeld der WM schon angesprochen worden, dass es im Weltcup noch nicht so berauschend für mich lief, aber ich bei der WM wieder da sei. Im Sprint hat das super geklappt. Ich mag die Bahn in Altenberg sehr, habe hier meinen ersten und bisher einzigen Weltcupsieg feiern dürfen. Ich fühle mich hier auf dem Schlitten immer extrem wohl. Drei Wochen Altenberg ist dann doch ganz schön lang immer auf derselben Bahn, aber grundsätzlich habe ich nichts dagegen, hier noch ein Rennen zu fahren.“

Thomas Steu (AUT): „Gegen einen Teamkollegen zu verlieren, schmerzt definitiv weniger. Es schmerzt eigentlich fast gar nicht. Mich regt es immer ein bisschen auf, wenn ich solche Fehler mache, die im Training nicht passieren. Aber das ist der Leistungssport. Wir haben zweimal WM-Silber gewonnen, und wenn dann noch ein Teamkollege gewinnt, ist das einfach nur geil. Wir sind nach der WM erstmal nach Hause gefahren und starten jetzt motiviert ins Wochenende, schließlich geht es für uns um den Gesamtweltcup.“

Wolfgang Kindl (AUT): „Meinem Fuß geht es besser, ich habe die Schmerzen im Doppelrennen relativ gut ausblenden können. Wir hätten es draufgehabt, aber im zweiten Lauf war der untere Teil sehr unrund, das schmerzt schon ein bisschen, aber mit einem Doppelsieg für Österreich in Altenberg auf einer deutschen Bahn – das ist schon genial. Natürlich ist es ein bisschen schade, dass der Weltcup fast nur auf deutschen Bahnen gefahren wird und nicht internationaler ist. Wir nehmen es, wie es ist. Oberhof ist eine Bahn, auf der wir gut fahren können, Sigulda werden wir mal schauen, aber wir haben unser Schlitten-Setup so weit gut im Griff, dass wir das diesmal auch schaffen werden. Wir liegen im Gesamtweltcup momentan vorn, und das ist natürlich das nächste Ziel.“

Sam Edney, High Performance Director Luge Canada: „Wir sind mit einem sehr jungen Team im Weltcup unterwegs und haben entschieden, auf den Weltcup in Altenberg zu verzichten. Stattdessen fahren wir nach Oberhof, um dort ein paar mehr Trainingsläufe zu absolvieren. Einige meiner Athlet:innen kennen den Oberhofer Eiskanal noch gar nicht, sodass es uns wichtig ist, dort in Ruhe Erfahrung zu sammeln und Wettkampfhärte für die beiden Weltcups in Oberhof zu gewinnen. Anschließend nehmen wir auch noch am ersten Weltcup in Sigulda teilnehmen, ehe wir zurück nach Kanada fliegen.“

Lubomir Mick, Cheftrainer Team USA: „Die WM ist erfolgreich für uns verlaufen. Wir freuen uns sehr über die Medaillen in der Team-Staffel, im Damen Doppel und in den beiden Doppel-Wettbewerben der U23-WM. Drei Wochen in Altenberg zu sein, ist schon sehr lang, aber wir freuen uns auf den Weltcup, weil diese Bahn immer für Überraschungen gut ist. Wie man bei der WM gesehen hat, ist die Bahn sehr anspruchsvoll. Während einige Trainer kurz nach Hause gefahren sind, haben wir unseren Athleten an den beiden freien Tagen nach Prag geschickt, damit sie den Kopf frei kriegen und mit neuer Energie in die nächsten Wochen starten.“
 

David Gleirscher, Altenberg 2024

Zeitplan:

5. EBERSPÄCHER Rodel Weltcup, Altenberg (GER)
Lokale Startzeit (CET/MEZ)

Freitag, 02. Februar 2024

09:00 Uhr Nationencup
14:30 Uhr Training Gesetzten-Gruppe

Samstag, 03. Februar 2024

08:40 Uhr Herren Doppel, 1. Lauf
09:55 Uhr Herren Doppel, 2. Lauf

Max und Felix, Altenberg 2024

11:15 Uhr Herren, 1. Lauf
12:55 Uhr Herren, 2. Lauf

14:30 Uhr Damen Doppel, 1. Lauf
15:30 Uhr Damen Doppel, 2. Lauf

Sonntag, 04. Februar 2024

08:25 Uhr Damen, 1. Lauf
09:50 Uhr Damen, 2. Lauf
12:00 Uhr Team-Staffel

Alle Angaben sind ohne Gewähr!

Weitere Infos & TV-Übertragung: fil-luge.org/de/ergebnisse/eberspaecher-weltcup-31