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Koriander: Gesundes Superkraut für mehr Wohlbefinden

Koriander ist ein aromatisches Gewürz und heilendes Kraut in einem – die Samen sowie die zarten Blätter lassen sich für leckere Ramen, Salate und Curries verwenden. Erfahre in der Warenkunde, warum Koriander so gesund ist und warum es manche hassen.

von , Ernährungswissenschaftlerin

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Ob Curry, Ramen oder die cremige, klassische Guacamole, manche Gerichte sind ohne Koriander nur halb so lecker. Doch was dem einen schmeckt, trifft bei dem anderen auf komplette Abneigung.

Kein anderes Kraut spaltet die Nation so sehr wie Koriander. Dabei bieten die zarten Korianderblätter und die Koriandersamen viele gesundheitlichen Vorteile, in dem sie antibiotisch und entzündungshemmend wirken.

Erfahre in der Koriander-Warenkunde, warum Koriander noch so unfassbar gesund ist, ob das „Koriander-Gen“ wirklich in einem steckt und was du bei der Lagerung sowie bei der Zubereitung beachten solltest.
 

Warum ist Koriander so gesund?

Warenkunde Koriander, gesund
FIT FOR FUN/erstellt mit Canva
  • Lindert Blähungen: Ob Koriandersamen oder Kraut – beides lindert Magenschmerzen und Blähungen, dank der enthaltenen ätherischen Öle wie Linalool, Pinen sowie in kleineren Mengen Kampfer und Geraniol. Aber auch Menstruationsbeschwerden können dadurch abgemildert werden.
  • Wirkt entzündungshemmend: In den grünen Blättern des Korianderkrauts stecken viele Antioxidantien, beispielsweise Chlorophyll. Die sekundären Pflanzenstoffe schützen vor starken und chronischen Entzündungen wie Rheuma, indem sie die freien oxidativen Radikale im Körper bekämpfen. Chlorophyll steigert zudem die Aufnahme von Magnesium und Eisen und kann einem Magnesium- oder Eisenmangel sehr gut entgegenwirken.
  • Stärkt das Immunsystem: Durch die enthaltenen Antioxidantien wirkt Koriander nicht nur entzündungshemmend, sondern auch immunstärkend.
  • Wirkt antibiotisch: Ein Forscherteam der University of California zeigte in ihrer Studie auf, dass Koriander sogar als Antibiotikum wirkt und im Labortest Salmonellen tötete – und das effektiver als das eigentliche Antibiotikum Gentamicin. Der Wunderstoff in den Samen und in den Blättern heißt Dodecenal.
  • Hilft gegen unreine Haut: In einer klinischen Studie der Universität Freiburg zeigte sich deutlich, dass die Behandlung mit Korianderöl zu einer Verbesserung von Akne, Schuppenflechte, Hautausschlag oder auch Hautpilzerkrankungen führt.

  • Tschüß, Karies und Mundgeruch: Da Koriander stark antibakteriell wirkt, kann es zum Beispiel offene Wunden am Zahnfleisch oder Mundgeruch bekämpfen – also warum nicht mal zwischendurch ein paar Korianderblätter kauen.

Koriander: Kalorien, Nährwerte und Inhaltsstoffe

Wie viele Kräuter, ist auch Koriander sehr fett- und kalorienarm. Allerdings überrascht es mit einem relativ hohen Gehalt an Ballaststoffen.

Zudem sind die Korianderblätter reich an Antioxidantien wie Chlorophyll und Vitamin C. Zusätzlich liefert das Gewürz Vitamin A und Folsäure.

Die Tabelle zeigt die Kalorien und die wichtigsten Nähr- sowie Inhaltsstoffe von frischem Koriander (Blätter):

Nähr- und Inhaltstoffepro Bund (50 g; durchschnittlich)
Kalorien12 kcal
Fett0,3 g
Eiweiß1,0 g
Kohlenhydrate2,0 g
davon Zucker0,5 g
Ballaststoffe1,4 g
Quelle: Wikifit Kalorientabelle

 

Das solltest über Koriander wissen

Wissenswertes über Koriander
iStockphoto

Wann hat Koriander Saison?

Die Aussaat findet hierzulande und im mitteleuropäischem Raum zwischen April und Juni statt. Geerntet werden die grünen Blätter sowie die Samen von Juli bis September.

 

Herkunft

Koriander zählt zu den ältesten bekannten Gewürzen im Gebrauch des Menschen überhaupt. Die einjährige Pflanze kommt vor allem in Mitteleuropa (sogar in Thüringen), Asien und Süd- sowie Mittelamerika vor und gehört zu den Doldenblütlern wie Estragon, Dill oder Wermut. Sie wird zwischen 30 und bis zu 130 Zentimeter hoch.

Koriander zeichnet sich durch hellgrüne, ein- bis dreifach gefiederte Blätter sowie weißlich bis rötlich gefärbte Blüten aus.
Der Geruch und Geschmack von Koriander ist sehr häufig der Grund dafür, dass Koriander in Europa nicht jedermanns Sache ist.
 

Geschmack

Zwar ähneln die Korianderblätter den der glatten Petersilie – daher wird das Kraut in Fachkreisen auch „Chinesische Petersilie“ genannt –, doch sie schmecken völlig anders: intensiv würzig, leicht pfeffrig und frisch, viele assoziieren den Geschmack allerdings auch negativ mit seifig.

Die getrockneten Samen schmecken aromatisch, leicht süßlich und haben eine feine Zitrusnote.

„Koriander-Gen“ – deshalb hasst oder liebst du Koriander

Doch warum ist es so, dass man Koriander entweder lecker findet oder eben komplett „hasst“? Warum schmecken einige das seifige Aroma und andere empfinden den Geschmack eher als würzig und frisch? Schuld daran soll laut Studie das „Koriander-Gen“ mit dem Namen „OR6A2“ sein.

Solltest du dieses Gen, ein Geruchrezeptor, in dir tragen, ist es laut der Studie sehr wahrscheinlich, dass du Koriander im Geschmack als „seifig“ wahrnimmst und es nicht magst.

Jedoch bestimmt nicht allein das Erbgut, ob man Koriander mag oder nicht – auch der kulturelle Hintergrund und das Umfeld spielen dabei eine wichtige Rolle. So mögen Menschen, die im asiatischen oder lateinamerikanischen Raum aufgewachsen sind und dieses Gen aufweisen dennoch den Geschmack von Koriander. Reine Gewöhnung.

Möchtest du dem Kraut eine Chance geben, dann versuche dich mit kleinen Portionen langsam an den Geschmack zu gewöhnen.
 

Koriander: Zubereitung, Aufbewahrung und Einkauf

Koriander Zubereitung
iStockphoto

Einkauf

Koriandersamen in ganzer und gemahlener Form gibt es in vielen gut sortierten Supermärkten. Frischer Koriander ist als Bund oder im Topf vor allem in Asialäden und ebenfalls in gut sortierten Supermärkten erhältlich. Beim Kauf sollten die Blätter noch saftig grün aussehen – wenn sie bereits blassgrün und schon gelblich sind, lieber Finger weg.
 

Aufbewahrung

Beim frischen Koriander gibt es einen deutlichen Unterschied zwischen Bündel und Topf: Im Topf hält der Koriander bei guter Pflege mehrere Wochen, er kann sogar nach Beschnitt wieder nachwachsen.

Die frischen Blätter sollte man hingegen schnell weiterverwenden – in einem feuchten Tuch eingewickelt halten sie sich im Kühlschrank gelagert nur ein bis zwei Tage und das Aroma verfliegt sehr schnell.

Expertentipp: Solltest du die frischen Korianderstiele noch am selben Tag für ein Gericht verwehrten, dann gebe sie in eine Schüssel mit kaltem Wasser (auch gerne ein paar Eiswürfel zugeben), so bleiben sie herrlich frisch und die Blätter werden nicht schlapp.

Die Samen sind indes bei dunkler, kühler und luftdichter Lagerung ein paar Monate haltbar

Zubereitung

Die kleinen Samen kann man im Mörser zermahlen – so entfalten sie ihr intensives Aroma besonders gut. Deshalb ist beim Kochen auch Fingerspitzengefühl gefragt! Dosiere den Koriander vorsichtig, damit dich der Geschmack nicht überwältigt.

Die Samen schmecken vor allem zu Fleisch und Schmorgerichten oder auch zu feinen Suppen wie einer Kartoffel- oder Tomatencremesuppe.

Die frischen Blätter sind besonders in asiatischen oder lateinamerikanischen Gerichten sehr beliebt. So aromatisieren sie viele Curries, Wok-Gerichte, Fischgerichte, Ramen, Phos, Guacamole, Salsas oder Mojo-Soßen für südamerikanische Fleischgerichte.

Die zarten Blätter sollten stets erst kurz vor Ende der Koch- oder Zubereitungszeit zugegeben werden, ansonsten verfliegt das Aroma sehr schnell.

 

Einfrieren

Das frische Kraut lässt sich sehr gut einfrieren: Vorab waschen, trocken schütteln und sehr fein hacken. Luftdicht verschlossen in einer Dose oder einem Gefrierbeutel im Gefrierfach lagern.
Das tiefgefrorene Kraut ebenfalls erst am Ende der Kochzeit unterrühren.
 

FIT FOR FUN Rezepte mit Koriander

Na, Lust bekommen? Das aromatische Kraut passt zu vielen Gerichten, ob Kräuter-Bohnensalat, crunchy Quinoa-Salat, Teriyaki-Lachs oder Erdbeer-Mango-Salsa.

Viel Spaß beim Ausprobieren.

 

Rezept: Kräuter-Bohnensalat mit Naanbrot

Schnelle Erdbeer-Mango-Salsa
©Simone Neufing/MOE'S QUICK AND EASY FOOD

Rezept: Crunchy Quinoa-Salat mit Pistazien

Crunchy Quinoa-Salat mit Pistazien
StockFood
Quellen ausblenden
Autor
, Ernährungswissenschaftlerin
Quellen
I. Kubo (2004): Antibacterial activity of coriander volatile compounds against Salmonella choleraesuis, abgerufen am 28.04.2020: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/15161192
V. Djallalzada (2007): Das antiphlogistische und antimikrobielle Potential von Korianderöl und dessen Fraktionen, abgerufen am 28.04.2020: https://freidok.uni-freiburg.de/fedora/objects/freidok:5661/datastreams/FILE1/content
N. Eriksson, S. Wu, (2012): A genetic variant near olfactory receptor genes influences cilantro preference, abgerufen am 28.04.2020: https://flavourjournal.biomedcentral.com/articles/10.1186/2044-7248-1-22
Koriander (Coriandrum sativum ) – Merkmale, Anbau, Verwendung und Heilwirkung, abgerufen am 28.04.2020: https://www.kraeuter-buch.de/kraeuter/Koriander.html
E. Hwang, D. Lee (2014): Coriander Leaf Extract Exerts Antioxidant Activity and Protects Against UVB-Induced Photoaging of Skin by Regulation of Procollagen Type, abgerufen am 28.04.2020: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC4152784/
A. Phaiphan, Y. Murugan, B. S. Baharin (2013): Comparative study of bioactive compounds in curry and coriander leaves, abgerufen am 28.04.2020: https://www.researchgate.net/profile/Dr_Palanivel_Ganesan/publication/279554918_Comparative_study_of_bioactive_compounds_in_curry_and_coriander_leaves_An_update/links/5653e72b08aefe619b197812/Comparative-study-of-bioactive-compounds-in-curry-and-coriander-leaves-An-update.pdf
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