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Rote Bete: So viel gesunde Power steckt in der roten Rübe

Rote Bete ist echtes Powerfood mit viel gesunden Inhaltsstoffen! Lies hier über Nährwerte, Inhaltsstoffe und Zubereitung der roten Rüben. Plus: Leckere Rote Bete-Rezepte.

von , Gesundheitsredakteurin
und , Ernährungswissenschaftlerin
Rote Bete-Knollen auf einer Schieferplatte
iStockphoto

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Es geschieht nicht oft, dass ein Gemüse einen Wissenschaftler so beeindruckt, dass er seinen Twitter-Account nach ihm benennt.

Die Rote Bete hat es geschafft: Der Sportprofessor Andrew Jones von der britischen University of Exeter twittert unter @AndyBeetroot.

Der Inhalt seiner Tweets? Unter anderem die neuesten Forschungsergebnisse zur leistungssteigernden Wirkung der Roten Bete.

Doch nicht nur die Leistungssteigerung zählt zu den Benefits der roten Bete, die du auch als rote Beete oder rote Rübe kennst.

Die Knolle punktet mit vielen weiteren gesunden Inhaltsstoffen, die das Immunsystem stärken und sogar das Abnehmen begünstigen können.
 

Warum ist die Rote Bete so gesund?

Warenkunde: Rote Bete – Grafik
FIT FOR FUN/erstellt mit Canva
  • Optimaler Zellschutz: Das sogenannte Betanin, der rote Pflanzenfarbstoff aus der Rübe, wirkt stark antioxidativ und antikancerogen – schützt somit vor Zellschäden, Zellveränderungen und Entzündungsprozesse im Körper. Betanine stimulieren zudem die Leberzellen und helfen so, Giftstoffe abzutransportieren.
  • Stärkt das Immunsystem: Das enthaltene Betanin stärkt zudem die körpereigene Abwehr und schützt den Körper vor Infekten. Diese Wirkung wird von anderen wertvollen Stoffen in der Roten Bete wie Vitamin C, Zink und Selen noch zusätzlich unterstützt. Wer zu Erkältungen neigt und somit schwache Abwehrkräfte hat, sollte also unter anderem Rote Bete essen.
  • Wirkt positiv auf Blutbildung und Blutdruck: Außerdem beugen diese Inhaltstoffe auch Ablagerungen in den Gefäßen vor, Blutdruck und Homocysteinspiegel gehen runter. So wird das Risiko für Herzinfarkte und Schlaganfälle gesenkt. Auch auf den Blutkreislauf wirkt sich die gesunde Rübe positiv aus, denn durch den Anteil an Eisen, B-Vitaminen und Folsäure wird die Blutbildung angekurbelt. Wer unter Eisenmangel leidet, sollte also regelmäßig zur Roten Bete greifen.
  • Gut für die Verdauung: Reich an Folsäure, Vitamin B und Ballaststoffen, kurbelt die farbenfrohe Knolle die Verdauung und den Stoffwechsel tüchtig an.
  • Sorgt für enorme Leistungssteigerung: Geistlich wie auch physisch – das in der Rote Bete enthaltene Nitrat sowie die Mineralstoffe Kalium und Magnesium sorgen dafür, dass Muskeln und Zellen optimal versorgt werden. Das Nitrat wird im Körper zu Stickoxid umgewandelt, die Blutgefäße weiten sich, mehr Sauerstoff wird transportiert und somit verbessert sich die Konzentrationsfähigkeit.
  • Figurschmeichler: Das Beste zum Schluss – auf 100 Gramm kommt die Rote Bete gerade mal auf 41 Kalorien. Zudem ist die Knolle reich an Ballaststoffen und pflanzlichem Eiweiß, die lange satt halten.

Kann Rote Bete beim Abnehmen helfen?

Tatsächlich kann der regelmäßige Verzehr von Roter Bete das Abnehmen begünstigen. Das liegt vor allem an ihrem hohen Wasser- sowie Ballaststoffanteil, der den Blutzuckerspiegel konstant hält und etwas länger sättigt.

Des Weiteren wird die Fettverbrennung aufgrund des Nitratgehalts angekurbelt, da das Nitrat den Energieverbrauch in den Muskelzellen und Mitochondrien – die Kraftwerke jeder Zelle – steigert.
 

Powerknolle für Sportler und Sportlerinnen

Eine Studie an der Uni Exeter zeigt, dass Rote Bete-Saft Leistung und Ausdauer bei Sportlern auf verschiedenen Distanzen verbessern kann, den Leistungszeitraum verlängert und sogar die Sauerstoffaufnahme erhöht.

Die Forschergruppe um Andrew Jones verabreichte dazu Probanden sechs Tage lang einen halben Liter Rote-Bete-Saft. Dann absolvierten sie Belastungstests auf dem Fahrradergometer. Einige Wochen später wurde der Versuch mit Johannisbeersaft wiederholt.

Ergebnis: Die Teilnehmer hielten mit Rote-Bete-Saft im hochintensiven Bereich 11,25 Minuten durch – 92 Sekunden länger als im Placebo-Test und damit eine Leistungssteigerung von etwa 16 Prozent  Zum Vergleich: Das Dopingmittel Epo bringt nur 7 Prozent.

„Der hohe Nitratgehalt der Rüben verringert den Sauerstoffbedarf der Muskeln, dadurch ist die Belastung weniger ermüdend“, sagt Jones. Zudem erweitert Nitrat die Gefäße, verbessert den Blutfluss.

Anstelle des Rote-Bete-Saftes konsumieren Leistungssportler zwei bis drei Stunden vor dem Wettkampf häufig Rote Bete-Pulver, welches als natürliches „Bio-Dopingmittel“ zählt.

Rote Bete: Nährwerte, Kalorien und Inhaltsstoffe

In der Rote Bete steckt ordentlich Power. Die Rübe ist vollgepackt mit wichtigen Inhaltsstoffen, die fit machen und die Gesundheit stärken. Dazu zählen unter anderem Vitamin A, C, E, Kalium, Magnesium, Zink, Folsäure und Eisen.

Vor allem der Eisengehalt ist äußerst hoch – 100 Gramm liefern 0,9 mg und decken damit schon 10 Prozent des Tagesbedarfs an Eisen.

Zudem ist Rote Bete reich an Nitrat und dem Antioxidans Betanin, das auch für die rote Färbung sorgt.

Dank der Nährstoffzusammensetzung unterstützt das Superfood die Blutbildung, die Zellerneuerung, die Verdauung und die Stärkung des Immunsystems.

Die Tabelle zeigt die Kalorien und die wichtigsten Nähr- sowie Inhaltsstoffe von Roter Bete:

Nähr- und Inhaltsstoffepro 100 Gramm (durchschnittlich)
Kalorien41 kcal
Fett0,1 g
Proteine1,5 g
Kohlenhydrate8,4 g
Ballaststoffe2,8 g
Vitamin A1,8 µg
Vitamin C10 mg
Natrium58 mg
Kalium407 mg
Eisen0,9 mg
Kalzium 17 mg
Magnesium21 mg
Zink0,3 mg
Folsäure83 µg
Buch: „Die kleine Nährwerttabelle der Deutschen Gesellschaft für Ernährung e.V.“, Prof. Dr. Helmut Fröleke, Umschau Verlag (2005), S. 40–41

 

Das solltest du über Rote Bete wissen

Drei Rote Bete-Knollen mit Erde liegen auf einem Tisch
iStockphoto

Dann hat die rote Bete Saison

Rote Bete hat von September bis März Hochsaison und ist das perfekte Herbst-/Wintergemüse. Ein Geheimtipp sind die Spätsommersorten, die es vor allem am Marktstand zu ergattern gibt. Häufig werden sie im Bund mit Grün angeboten und schmecken noch nicht all zu erdig.

Aus dem Rote Bete-Grün lässt sich sogar wunderbar ein Salat zubereiten, der ebenfalls reichlich Nitrat liefert.
 

Hier wird sie angebaut

Die Rote Bete, auch als Rote Rübe bekannt, ist eng mit der Zuckerrübe und dem Mangold verwandt. Dank der Römer kam die Rote Bete nach Mitteleuropa und hat sich mittlerweile als heimisches Gemüse etabliert.

Es wird vermutet, dass sie ihren Ursprung im Mittelmeerraum oder in Nordafrika hat, und stammt von der Wildrübe ab.

Nicht immer war die Rote Bete auch wirklich rot. Ihre rote Färbung verdankt sie der Weiterveredelung im 19. und 20. Jahrhundert.
 

Wie die rote Bete schmeckt?

Rote Beten schmecken leicht erdig, nussig und harmonieren gut mit süß-säuerlichem Obst wie Orange, Apfel oder Mango. Aber auch Minze, Limette oder Feta passen wunderbar.
 

Ist das enthaltene Nitrat giftig?

Lange wurde befürchtet, die Stickstoffverbindung, die in Roter Bete enthalten ist, könne krebserregende Stoffe (Nitrosamine) entstehen lassen.

Doch dafür, dass Nitrate aus Gemüse das Krebsrisiko erhöhen, gibt es keinerlei wissenschaftliche Belege.

Im Gegenteil: Je mehr Gemüse Menschen essen, desto gesünder sind sie. Und bezüglich der Roten Bete gilt: Das in der Rübe enthaltene Nitrat ist durchaus mitverantwortlich für den positiven Effekt.

Schon kurz nach der Aufnahme wird es im Körper über verschiedene Stufen zu Stickoxid umgewandelt und dadurch vor allem die sportliche Performance verbessert.
 

Rote Bete: Einkauf, Zubereitung und Küchentipps

Zubereitung von Roter Bete
iStockphoto

Das solltest du beim Kauf von roter Bete beachten

Um nur das Beste aus der Powerwurzel zu bekommen, sollte man am besten auf Rote Bete aus biologischem und regionalem Anbau zurückgreifen.

Wer sich die etwas mühsame Feinarbeit beim Schälen der Knolle ersparen und Flecken vermeiden will, kann guten Gewissens zu vorgekochten Rote Bete-Kugeln aus dem Vakuumbeutel (Kühlregal) oder aus dem Glas greifen.

Wer sie frisch zubereiten möchte, sollte beim Kauf darauf achten, dass die Knolle nicht zu groß ist, denn dann ist ihr Inneres oft leicht holzig.

Ein Zeichen für Qualität ist auch die glatte Oberfläche der Schale – ist sie schrumpelig oder beschädigt oder weist schwarze Flecken auf, ist die Knolle nicht mehr ganz frisch.
 

Zubereitung rote Bete

Rote Bete lässt sich auf vielen verschiedenen Wegen wunderbar zubereiten – backen, kochen oder einlegen/fermentieren – bei jeder Zubereitungsmethode sind ein paar Dinge beachten.

  • Befreie die Knolle unter fließendem Wasser vom Dreck, achte aber darauf, die Schale beim Schneiden nicht zu verletzen, da sonst der Farbstoff entweicht.
  • Achtung, Rote Beten färben! Der rote Farbstoff ist sehr intensiv und lässt sich nur schwer von Haut und Kleidung entfernen. Am besten Einmalhandschuhe tragen und das Holzschneidebrett mit Back- oder Butterbrotpapier abdecken, da die Farbe sonst auch tief in die Maserungen des Holzes eindringen kann.
  • Sollte der rote Saft doch auf Pullover oder Schneidebrett gegangen sein, hilft Zitronensaft beim Entfernen der Flecken.
     

Rote Bete kochen

Soll es eine Suppe oder ein cremiges Püree sein? Dafür die gewaschene Rote Bete in einen Topf mit kaltem Wasser bedecken, zugedeckt aufkochen und bei schwacher Hitze ohne Deckel 30 bis 40 Minuten köcheln lassen.

Das Wasser fünf Minuten vor Ende der Garzeit salzen. Die Rote Bete nach dem Garen mit kaltem Wasser abschrecken und die Schale einem Küchenmesser ganz dünn abziehen.
 

Rote Bete backen

Hier gibt es verschiedene Möglichkeiten. Entweder geschälte, rohe Rote Bete-Knolle in Scheiben oder Stücke schneiden und mit anderem Gemüse wie Kartoffeln, Pastinaken oder Kürbis auf einem Backblech verteilen mit Olivenöl beträufen und mit Meersalz bestreuen. Danach geht es für 45–50 Minuten bei 200 Grad (E-Herd) in den Ofen.

Back-Variante 2: Gewürfelte, geschälte Rote Bete beispielsweise mit Feta, Knoblauch, Olivenöl, Thymian und Walnusskernen auf ein Stück Backpapier zu einem Häufchen legen, zu einem Päckchen verschließen, mit Küchengarn festbinden und ca. 30 Minuten im Ofen garen.

Bei vakuumierter Rote Bete verkürzt sich die Backzeit auf 15 Minuten. Schnelles, einfaches Low Carb-Abendessen.
 

Rote Bete entsaften

Dass Rote Bete-Saft der Power-Drink für Sportler und Superfood-Lieber*innen schlechthin ist – wurde bereits mit Studien belegt.

Er steigert die Leistungsfähigkeit und stärkt die Abwehrkräfte, ist daher der perfekte Saft für die kalte Jahreszeit.
Für die Zubereitung am besten einen leistungsstarken Entsafter verwenden.
 

Aufbewahrung und Lagerung

Grundsätzlich kann Rote Bete gut und lange gelagert werden, wichtig ist dabei ein dunkler, trockener und kühler Ort.

Zum Einfrieren ist das Wurzelgemüse im rohen Zustand nicht geeignet – vorab kochen und dann ab in den Gefrierer, dann klappt es auch mit dem Einfrieren.
 

FIT FOR FUN Rote Bete-Rezepte

Ob als Suppe, Salat, Ofengemüse oder Saft – die Rote Bete zählt zum Allround-Gemüse und lässt sich leicht in viele Gerichte integrieren.

Da die rote Rübe nur wenige Kohlenhydrate und viele Vitamine und Mineralstoffe besitzt, ist sie das Superfood schlechthin.

Viel Spaß beim Nachkochen und Genießen.
 

Rezept: Rote Bete-Saft mit Apfel und Gurke

Buddha Bowl, Quinoa Bowl
Tanith Schmelzeisen @sheloveseating
Quellen ausblenden
Autoren
, Gesundheitsredakteurin
und , Ernährungswissenschaftlerin
Quellen
Bundeszentrum für Ernährung, H. Kreutz (2018): "Rote Bete: Das heimische Power-Gemüse", abgerufen am 10.10.2019: https://www.bzfe.de/inhalt/rote-bete-32899.html
F.J. Larsen (2011): "Dietary inorganic nitrate improves mitochondrial efficiency in humans.", abgerufen am: 10.10.2019: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/21284982
Prof. Dr. Helmut Fröleke (2005): "Die Kleine Nährwerttabelle der Deutschen Gesellschaft für Ernährung e.V.", 43. Auflage, Bremen
University of Exeter (2015): Beetroot juice improves sprinting and decision-making during exercise, abgerufen am 10.10.2019: https://www.exeter.ac.uk/news/featurednews/title_472029_en.html
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